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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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JENS THORMANN & LUKAS LANDGRAF: NEUE CHANCEN FÜR BASEN- UND KALK-ZWISCHENMOORE IN BRANDENBURG 143<br />

Abb. 17: Flurstücksund<br />

Eigentümerstruktur<br />

im Bollw<strong>in</strong>tal<br />

Stranggraben als Hauptvorfluter der Langen<br />

Dammwiesen auf. Aufgrund der sehr kle<strong>in</strong>flächigen<br />

Flurstücksstruktur dieses Gebietes<br />

wurden hier aber nur sehr moderate Ziele<br />

benannt werden.<br />

Zentrale Punkte für mögliche Bauwerke s<strong>in</strong>d<br />

oftmals talquerende Wege und Rohrdurchlässe.<br />

Wenngleich <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em der Gebiete die<br />

vorhandene Infrastruktur von land- und<br />

forstwirtschaftlich genutzten Wegen nennenswert<br />

e<strong>in</strong>geschränkt wird, ist des Öfteren<br />

der Umbau tiefliegender Rohrdurchlässe<br />

Tabelle 6: Ziele der Flächensicherung<br />

Nr. Gebietsname<br />

oder auch die Aufschüttung von talquerenden<br />

Wegen erforderlich.<br />

Flachabtorfungen und die Schaffung von<br />

Rohbodenstandorten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> zentraler Bestandteil<br />

des LIFE-Projektes. Sie dienen<br />

gleichzeitig der Gew<strong>in</strong>nung von Baumaterial<br />

für die Deaktivierung von Gräben.<br />

Grundsätzlich soll <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em der Projektgebiete<br />

Torf aus dem Moor entfernt werden.<br />

Neben den Kosten der Flachabtorfung orientiert<br />

sich die geplante Flächengröße immer<br />

am Bedarf für die Verbr<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

FFH<br />

[ha]<br />

PG<br />

[ha]<br />

Sicherung<br />

[ha]<br />

1 Langes Elsenfließ u.Wegendorfer Mühlenfließ 211 196 115<br />

2 Maxsee 350 112 75<br />

3 Fängersee u. Unterer Gamengrund 249 145 105<br />

4 Lange Dammwiesen u. Unteres Annatal 221 159 37<br />

5 Ruhlsdorfer Bruch 171 85 53<br />

6 Eichwerder Moorwiesen 119 78 60<br />

7 Toepch<strong>in</strong>er Seen 375 311 143<br />

8 Pätzer H<strong>in</strong>tersee 461 29 19<br />

9 Gramzow-Seen 620 293 0<br />

10 Bollw<strong>in</strong>wiesen/Großer Goll<strong>in</strong>see 907 121 50<br />

11 Kienheide 924 26 10<br />

12 Löptener Fenne/Wustrickwiesen 218 56 26<br />

13 Mühlenfließ-Sägebach-Ergänzung 116 5 5<br />

14 Mühlenfließ-Sägebach 165 7 0<br />

Summe 5.107 1.623 698<br />

Gräben. Der i.d.R. vererdete Oberboden ist<br />

e<strong>in</strong> optimales Baumaterial. Durch die Verbr<strong>in</strong>gung<br />

<strong>in</strong> den anaeroben wassergesättigten<br />

Bereich wird die weitere M<strong>in</strong>eralisierung<br />

beendet. Der Nährstoffaustrag <strong>in</strong> unterliegende<br />

Gewässer wird dadurch m<strong>in</strong>imiert.<br />

Gelbrecht (mündl.) berichtet u.a. von erheblicher<br />

Phosporb<strong>in</strong>dung durch eisenhaltiges<br />

Grundwasser im Rahmen des Projektes <strong>in</strong><br />

der Lehstseeniederung.<br />

Die Wiederansiedlung von Arten ist e<strong>in</strong><br />

besonderes Teilvorhaben im LIFE-Projekt.<br />

Neben der Wiederansiedlung bestandsbedrohter<br />

oder <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> ausgestorbener<br />

Arten sollen <strong>in</strong>sbesondere im Bereich der<br />

Flachabtorfungen Bestandsbildner der Kalkmoore<br />

e<strong>in</strong>gebracht werden. Kle<strong>in</strong>seggen und<br />

Moose s<strong>in</strong>d für das hydrologisch prägende<br />

Überrieselungs- und Durchströmungsregime<br />

<strong>in</strong> geneigten <strong>Moore</strong>n von entscheidender<br />

Bedeutung. Gemäß e<strong>in</strong>er durch die Universität<br />

Greifswald erarbeiteten Projektskizze<br />

sollen <strong>in</strong> 11 Gebieten <strong>in</strong>sgesamt 19 Blütenpflanzen<br />

und 15 Moose e<strong>in</strong>gebracht werden.<br />

Geeignete Spenderpopulationen bef<strong>in</strong>den<br />

sich <strong>in</strong> 19 brandenburgischen <strong>Moore</strong>n und <strong>in</strong><br />

5 <strong>Moore</strong>n Mecklenburg-Vorpommerns.<br />

Die E<strong>in</strong>igung mit Flächeneigentümern und<br />

<strong>Land</strong>nutzern ist Voraussetzung für alle geplanten<br />

Maßnahmen. Bereits während der<br />

Antragserarbeitung wurde die Flurstücksund<br />

Eigentümerstruktur aller Projektgebiete<br />

ermittelt und bewertet. Mit wichtigen <strong>Land</strong>nutzern<br />

und Eigentümern größerer Flächen<br />

wurden bereits Abstimmungsgespräche geführt.<br />

Im Rahmen des LIFE-Projektes sollen<br />

ca. 700 ha Fläche durch Kauf oder die E<strong>in</strong>tragung<br />

von Dienstbarkeiten <strong>in</strong> das Grundbuch<br />

für die Projektziele gesichert werden.<br />

Für ca. e<strong>in</strong> Viertel der 1.600 ha Moorfläche<br />

können die Flächen bereits als gesichert gelten.<br />

Sie bef<strong>in</strong>den sich im Eigentum des Lan-

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