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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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142 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />

hergestellt werden können, besteht doch <strong>in</strong><br />

allen Projektgebieten das primäre Ziel der<br />

vollständigen Renaturierung der <strong>Moore</strong> und<br />

der Wiederherstellung der ehemals natürlichen<br />

Hydrologie. Auf e<strong>in</strong>em Großteil der<br />

Projektflächen werden sich verschiedene<br />

Wasserstufen und Zonierungen des Pflegebedarfs<br />

und der weiteren landwirtschaftlichen<br />

Nutzung <strong>in</strong> Randbereichen e<strong>in</strong>stellen.<br />

Alle Projektgebiete bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> topografisch<br />

e<strong>in</strong>deutig von der Umgebung abgrenzbaren<br />

Niederungen. In ke<strong>in</strong>em der Gebiete<br />

wurden Vorhaben der Komplexmelioration<br />

durchgeführt. Die geplanten Maßnahmen<br />

entfalten ihre unmittelbare Wirkung ausschließlich<br />

<strong>in</strong>nerhalb dieser Niederungen und<br />

be<strong>in</strong>halten durchschnittliche Wasserstandsanhebungen<br />

um e<strong>in</strong>ige Dezimeter. Von der<br />

Grundwasseranhebung profitieren auch die<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiete.<br />

Sowohl die erste Projektbeschreibung als<br />

auch der eigentliche LIFE-Antrag s<strong>in</strong>d als<br />

konzeptionelle Vorplanung zu bewerten.<br />

Es werden hierbei 11 verschiedene Bau-,<br />

Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen benannt,<br />

für die e<strong>in</strong>e gebietsbezogene Planung<br />

und Berechnung vorgenommen wurde (vgl.<br />

Tab. 5).<br />

C.1: Anlage von punktuellen Staubauwerken<br />

C.2: Deaktivierung von Entwässerungssystemen<br />

C.3: Dynamisierung von Fließgewässern<br />

C.4: Flachabtorfung und Schaffung von<br />

Rohbodenstandorten<br />

C.5: Hagerungsmahd<br />

C.6: Entbuschung und Gehölzentnahme<br />

C.7: Weidee<strong>in</strong>richtung<br />

C.8: Erwerb von Tieren<br />

C.9: Umbau und Neuanlage von Wege<strong>in</strong>frastruktur/Umbau<br />

von Rohrdurchlässen<br />

C.10: Anlage von Pufferstreifen gegen Nährstoffe<strong>in</strong>träge<br />

C.11: Wiederansiedlung von Arten<br />

Abb. 16: Der Stranggraben <strong>in</strong> den Langen Dammwiesen zeigt <strong>in</strong>folge tiefer Entwässerung<br />

Böschungserosion<br />

Foto: J. Thormann<br />

Da die meisten Projektgebiete geneigte<br />

<strong>Moore</strong> aufweisen, kann die notwendige<br />

Wasserstandsanhebung nicht mit wenigen<br />

zentralen Staubauwerken erreicht werden.<br />

Notwendig s<strong>in</strong>d zumeist e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />

Deaktivierung der B<strong>in</strong>nengrabensysteme<br />

und e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Anhebung der<br />

Wasserstände <strong>in</strong> den Hauptvorflutern. Punktuelle<br />

Staubauwerke größerer Dimension<br />

s<strong>in</strong>d i.d.R. <strong>in</strong> den Hauptgräben geplant. Es<br />

s<strong>in</strong>d zumeist Sohlgleiten ohne den Bedarf<br />

an regelmäßiger Wartung oder Steuerung.<br />

Beispiele für zentrale wichtige Staupunkte<br />

s<strong>in</strong>d z.B. oberhalb der Löcknitzbrücke Kienbaum<br />

am Unterlauf der Mühlenfließniederung<br />

(„Maxsee”), an der Hohenste<strong>in</strong>er<br />

Mühle am Ablauf des Ruhlsdorfer Bruch<br />

oder an den Töpch<strong>in</strong>er Seen an der Straße<br />

Waldeck – Töpch<strong>in</strong>.<br />

Die Hauptvorfluter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> fast allen Projektgebieten<br />

ausgebaut oder künstlich angelegt.<br />

Aufgrund der oftmals großen Moormächtigkeit<br />

ist e<strong>in</strong>e Gründung von Bauwerken nicht<br />

mit vertretbarem Aufwand möglich. „Die<br />

Dynamisierung von Fließgewässern” be<strong>in</strong>haltet<br />

daher e<strong>in</strong>e Vielzahl von E<strong>in</strong>zelmaßnahmen<br />

zur Sohlanhebung, Verkle<strong>in</strong>erung des<br />

Abflussquerschnitts oder Initiierung der Eigendynamik.<br />

Schwerpunkte dieser Fließgewässerrenaturierungen<br />

auf <strong>in</strong>sgesamt 12 km<br />

f<strong>in</strong>den sich z.B. am Langen Elsenfließ, am<br />

Hauptgraben des Unteren Gamengrundes<br />

oder dem Unterlauf des Stöbberbaches, der<br />

zukünftig wieder ohne E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong><br />

die Mühlenfließniederung münden soll. Den<br />

größten Renaturierungsbedarf weist der<br />

Tabelle 5: Maßnahmenübersicht<br />

Nr. Projektgebiet<br />

E<strong>in</strong>heit<br />

C.1<br />

Staue<br />

C.2<br />

Graben<br />

C.3<br />

Fließe<br />

C.4<br />

Flachabtorf.<br />

C.5<br />

Mahd<br />

C.6<br />

Holzung<br />

C.7<br />

Weide<br />

C.8<br />

Tierkauf<br />

C.9<br />

Wege<br />

Stk. km km ha ha ha ha GVE m km<br />

Langes Elsenfließ/Wegendorfer<br />

1<br />

Mühlenfließ<br />

3 8,1 2,4 15,5 9,5 10,6 24,7 15,0 165,0 1,2 27<br />

2 Maxsee 3 0,6 2,1 31,9 6,2 0,0 110,0 13<br />

3 Fängersee/Unterer Gamengrund 1 6,8 3,3 6,2 6,6 10,0 28<br />

Lange Dammwiesen und Unteres<br />

4 3 3,4 4,6 3,2 0,9 7,5 5,0 134,0 21<br />

Annatal<br />

5 Ruhlsdorfer Bruch 1 1,5 0,7 2,1 9,3 3,8 16<br />

6 Eichwerder Moorwiesen 2 2,3 3,2 14,7 1,2 23<br />

7 Toepch<strong>in</strong>er Seen 4 0,4 0,4 44,1 5,0 137,0 -<br />

8 Pätzer H<strong>in</strong>tersee 0 7,2 3,9 -<br />

9 Gramzow-Seen 2 3,5 0,9 4,6 13,1 26<br />

10 Bollw<strong>in</strong>wiesen/Großer Goll<strong>in</strong>see 1 3,8 1,4 10,3 27,2 3,4 30,0 1,1 27<br />

11 Kienheide 1 0,9 0,3 1,1 8,6 25,0 -<br />

12 Löptener Fenne/Wustrickwiesen 1 0,8 7,1 16<br />

13 Mühlenfließ-Sägebach-Ergänzung 1 1,5 2,4 0,7 23<br />

14 Mühlenfließ-Sägebach 2 0,4 0,5 0,5 14<br />

C.10<br />

Puffer<br />

Summe 25 34,0 12,0 50,0 183,7 35,0 32,2 30,0 601,0 2,3 -<br />

C.11<br />

Arten

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