Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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224 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />
2 Methode<br />
Abb. 2: Quell- und Durchströmungsmoor Kattenstieg (Renaturierungspotenzial 3)<br />
Foto: V. Row<strong>in</strong>sky, 2009<br />
Die Untersuchungen be<strong>in</strong>halteten zunächst<br />
e<strong>in</strong>e umfassende Recherche mit e<strong>in</strong>er Auswertung<br />
von Karten, Gutachten und Unterlagen<br />
sowie die Befragung von Gebietskennern.<br />
Bei den Geländearbeiten wurden <strong>in</strong><br />
jedem Moor Bodenuntersuchungen zur<br />
Klärung von Mooraufbau und Bodenzustand<br />
mit <strong>in</strong>sgesamt 238 Bohrungen durchgeführt.<br />
Außerdem wurden Quellen, Gebietsabfluss,<br />
Meliorationssystem sowie die<br />
charakteristischen und bemerkenswerten<br />
Pflanzenarten (Gefäßpflanzen und Moose)<br />
erfasst und e<strong>in</strong>e Fotodokumentation erstellt.<br />
Auf Grundlage der Begehungen erfolgte<br />
e<strong>in</strong>e standardisierte E<strong>in</strong>schätzung<br />
von Relief, Vegetation, Nutzungsart und -<br />
<strong>in</strong>tensität, Entwässerungssystem, Wasserspeisung<br />
und Gefährdung. Zur Klärung<br />
der hydrologischen Situation wurde das<br />
ober- und unterirdische E<strong>in</strong>zugsgebiet ausgegrenzt.<br />
Weiterh<strong>in</strong> ist das Renaturierungspotential<br />
mit Hilfe e<strong>in</strong>er dreistufigen Skala<br />
ermittelt worden. Hauptkriterien waren<br />
hierbei Wasserspeisung und Bodenzustand.<br />
Abschließend wurden für jedes Moor Maßnahmen<br />
zur Erreichung der Renaturierungsziele<br />
vorgeschlagen.<br />
3 Ergebnisse<br />
Abb. 3: Quellmoor Kunster (Renaturierungspotenzial 3) Foto: V. Row<strong>in</strong>sky, 2009<br />
Tabelle 1: Flächenbilanz zum Renaturierungspotenzial der untersuchten Flächen<br />
Renaturierungspotenzial Skala Flächenzahl Fläche<br />
Vorhabensgebiet (ha)<br />
ke<strong>in</strong>e Renaturierung<br />
notwendig<br />
ger<strong>in</strong>ges<br />
Renaturierungspotenzial<br />
mittleres<br />
Renaturierungspotenzial<br />
hohes<br />
Renaturierungspotenzial<br />
Moorfläche (ha)<br />
0 5 279,5 84,7<br />
1 17 1591,8 764,8<br />
2 21 2643,9 1767,4<br />
3 8 873,0 494,5<br />
Gesamt 51 5388,2 3111,4<br />
E<strong>in</strong>e Übersicht der untersuchten Moorflächen<br />
mit E<strong>in</strong>schätzung des Renaturierungspotenzials<br />
und e<strong>in</strong>e Flächenbilanz geben<br />
Abbildung 1 und Tabelle 1. Die E<strong>in</strong>schätzung<br />
bezieht sich dabei ausschließlich auf<br />
die Eignung der Moorflächen zur Renaturierung<br />
von „Braunmoosmooren”. Unabhängig<br />
hiervon können Maßnahmen zur<br />
Fließgewässer- und Moorrenaturierung auch<br />
<strong>in</strong> den <strong>Moore</strong>n s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, die h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Zielstellung der Untersuchungen<br />
nur e<strong>in</strong> niedriges Renaturierungspotenzial<br />
aufweisen.<br />
Die Übersicht <strong>in</strong> Abbildung 1 zeigt, dass<br />
Moorflächen mit hohem und mittlerem Renaturierungspotenzial<br />
aufgrund der naturräumlichen<br />
Ausstattung überwiegend <strong>in</strong> den<br />
Jungmoränengebieten des <strong>Land</strong>es vorkommen.<br />
Von den 29 Flächen mit Renaturierungspotenzial<br />
2 und 3 liegt e<strong>in</strong> großer<br />
Anteil <strong>in</strong> den <strong>Land</strong>kreisen Uckermark<br />
(9 Flächen), Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong> (7 Flächen),<br />
Oder-Spree (5 Flächen), Barnim (4 Flächen)<br />
und Oberhavel (3 Flächen). Besonders <strong>in</strong><br />
der Uckermark f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
gut ausgeprägten Quellmooren, v. a. im<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet des Oberuckersees. Die Zahl<br />
der Durchströmungsmoore mit mittlerem<br />
und hohem Renaturierungspotenzial ist ger<strong>in</strong>ger<br />
als die der Quellmoore. Sie f<strong>in</strong>den<br />
sich im Norden (v.a. <strong>Land</strong>kreise Ostprignitz-<br />
Rupp<strong>in</strong> und Barnim) sowie im Südosten von<br />
<strong>Brandenburg</strong>.<br />
Die entsprechend e<strong>in</strong>gestuften Moorflächen<br />
weisen folgende Merkmale auf:<br />
• gute Wasserversorgung durch Quellen<br />
und/oder unterirdischen Grundwasserzustrom<br />
(ohne Ausbildung von Quellen),