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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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220 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />

KLEINE BEITRÄGE<br />

BERNHARD HASCH<br />

DSS-WAMOS: E<strong>in</strong> web-basiertes Entscheidungsunterstützungssystem<br />

für das Management von Waldmooren<br />

Schlagwörter:<br />

Waldmoorschutz, Entscheidungsunterstützungssystem, Onl<strong>in</strong>e-Planungs<strong>in</strong>strument,<br />

FFH-Management<br />

Nach drei Jahren Forschung, Entwicklung<br />

und Testung ist es nun soweit: Seit August<br />

2009 steht <strong>in</strong>teressierten Moorschützern<br />

das Entscheidungsunterstützungssystem<br />

DSS-WAMOS (Decision Support System<br />

WaldMoorSchutz) im Internet unter http://<br />

www.dss-wamos.de zur Anwendung zur<br />

Verfügung.<br />

In zahlreichen Bundesländern stellen der<br />

Schutz und die Renaturierung von Waldmooren<br />

mittlerweile e<strong>in</strong>en Handlungsschwerpunkt<br />

der Forstwirtschaft und des<br />

Naturschutzes dar. Um den damit verbundenen<br />

großen Beratungsbedarf <strong>in</strong> der Umsetzungspraxis<br />

zu decken, werden mit dem<br />

Entscheidungsunterstützungssystem DSS-<br />

WAMOS erstmalig der aktuelle Wissensstand<br />

und neueste Praxiserfahrungen aus<br />

der Moorrenaturierung für Nieder- und<br />

Übergangsmoore im Wald zu e<strong>in</strong>em digitalen<br />

Planungs<strong>in</strong>strument zusammengeführt.<br />

Das DSS-WAMOS ist dabei nicht als e<strong>in</strong><br />

System für Experten angelegt, sondern soll<br />

e<strong>in</strong>em möglichst breiten Nutzerkreis e<strong>in</strong><br />

handhabbares Instrument zur Renaturierungsplanung<br />

an die Hand geben, ohne<br />

dass besonderes moorkundliches Wissen<br />

vorausgesetzt wird. So richtet sich das DSS-<br />

WAMOS z.B. an naturschutzfachlich geschulte<br />

Mitarbeiter der Forstämter, die im<br />

Zusammenhang mit der Umsetzung der<br />

FFH-Richtl<strong>in</strong>ie nach konkreten Handlungsanleitungen<br />

zur Verbesserung des Erhaltungszustandes<br />

ihrer Waldmoore suchen.<br />

Durch die dialogorientierte, schrittweise<br />

Vorgehensweise des DSS-WAMOS wird<br />

dem Anwender die Nutzung des Systems im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Planungshilfen<br />

erheblich erleichtert. Jeder Entscheidungsschritt<br />

erfolgt über gut handhabbare E<strong>in</strong>zelparameter,<br />

zu denen e<strong>in</strong>e klar strukturierte<br />

Benutzeroberfläche jeweils e<strong>in</strong>e Vielzahl an<br />

Informationen vorhält, die der Anwender je<br />

nach <strong>in</strong>dividuellem Wissensstand nutzen<br />

kann. Die erforderlichen Parameter zur Gebietskennzeichnung<br />

werden zuvor mit e<strong>in</strong>em<br />

standardisierten Kartierverfahren im<br />

Gelände erhoben. Der Kartierbogen und<br />

zahlreiche weiterführende Informationen zu<br />

den E<strong>in</strong>zelparametern können direkt aus der<br />

Anwendung des DSS-WAMOS heraus abgerufen<br />

werden.<br />

Das Entscheidungsunterstützungssystem<br />

stellt sicher, dass alle für die Planung relevanten<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Wechselwirkungen<br />

vergleichbar e<strong>in</strong>er „Checkliste”<br />

systematisch abgeprüft werden. Dazu werden<br />

mögliche E<strong>in</strong>schränkungen bezüglich<br />

der potenziellen Wiedervernässbarkeit ebenso<br />

analysiert wie mögliche Gefährdungen<br />

für empf<strong>in</strong>dliche Lebensraumtypen und Arten,<br />

die sich durch zu rasche Veränderungen<br />

des Wasserregimes oder durch unerwünschte<br />

Nährstofffreisetzungen und -verlagerungen<br />

ergeben können.<br />

Als Ergebnis erhält der Anwender des DSS-<br />

WAMOS e<strong>in</strong>en zusammenfassenden Bericht<br />

mit e<strong>in</strong>er Managementstrategie, die für das<br />

Waldmoor unter Berücksichtigung der identifizierten<br />

Risiken und möglichen Restriktionen<br />

e<strong>in</strong> Entwicklungsziel ausweist und die<br />

zugehörigen Maßnahmen benennt. Neben<br />

wasserbaulichen Maßnahmen werden Pflegmaßnahmen<br />

zum Umgang mit Gehölzen<br />

auf dem Moor und Maßnahmen im E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

zur Verbesserung des Wasserdargebots<br />

ausgewiesen.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Dipl.-Ing. Bernhard Hasch<br />

Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong><br />

<strong>Land</strong>wirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät<br />

Institut für Pflanzenbauwissenschaften<br />

Fachgebiet Bodenkunde und Standortlehre<br />

Invalidenstraße 42<br />

10115 Berl<strong>in</strong>

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