Revierkurier - Landesjagdverband Bayern
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Die Frühjahrs- und Herbstbestände der Feldhasen pro 100 Hektar in <strong>Bayern</strong> zeigen<br />
über die Jahre hinweg eine stabile Population.<br />
Der Hasenbestand in <strong>Bayern</strong> befi ndet<br />
sich also auf einem relativ hohen<br />
Niveau und ist mehr oder weniger<br />
stabil (siehe Abbildung oben). Auch in<br />
ungünstigeren Biotopbereichen kann<br />
sich der Hase dauerhaft etablieren,<br />
erreicht dort aber keine bejagbare<br />
Bestandsdichte (siehe Karte). Stabiler<br />
Hasenbesatz in <strong>Bayern</strong><br />
Stabiler Hasenbesatz in <strong>Bayern</strong><br />
Rückschlüsse auf Hasenpopulationen<br />
in <strong>Bayern</strong> und in den jeweiligen<br />
Naturräumen werden durch das Wildtierinformationssystem<br />
erstmalig und<br />
dauerhaft ersichtlich und nachvollziehbar.<br />
Sondersituationen wie das Auftreten<br />
des European Brown Hare Syndrome<br />
(EBHS) können mit der Datenerhebung<br />
und der Populationsentwicklung in<br />
Beziehung gestellt werden. Praktische<br />
Rückschlüsse auf die Bejagbarkeit einer<br />
Hasenpopulation und die mögliche<br />
Verpfl ichtung zur Hege können ein<br />
Ergebnis der Datenerfassung sein. Bei<br />
den Tierarten Fuchs und Dachs wurden<br />
Baue und Gehecke gezählt. Auch hier<br />
ist das Ergebnis ein wichtiger Indikator<br />
für Vitalität und Größe der einzelnen<br />
Populationen. Die Gehecke wurden<br />
Auch auf Landkreisebene zeigen sich regional gute Hasenbestände. Sogar in ungünstigeren<br />
Biotopbereichen kann sich die Tierart etablieren, wenn sie auch dort keine<br />
bejagbare Besatzdichte bildet.<br />
2004 in <strong>Bayern</strong> auf einer Jagdfl äche<br />
von insgesamt 36.727 Hektar in 66 Referenzgebieten<br />
kartiert. Beim Rotfuchs<br />
wurden für diese Bereiche eine mittlere<br />
Geheckdichte von 0,19 Stück pro 100<br />
Hektar errechnet. Die Schwankung in<br />
den Revieren liegt dabei zwischen 0,00<br />
und 1,31 Stück pro 100 Hektar. Die<br />
Individuenzahl des Fuchses wurde im<br />
arithmetischen Mittel mit 2,43 Stück<br />
pro 100 Hektar angegeben. Die seit<br />
mehreren Jahren regional auftretende<br />
Fuchsräude könnte zudem ein Indiz für<br />
die erhöhten Fuchsbestände sein.<br />
Baue und Gehecke<br />
bei Fuchs und Dachs<br />
Beim Dachs liegt die Individuenzahl<br />
deutlich drunter, nämlich bei 0,94<br />
Stück pro 100 Hektar. Die mittlere<br />
Geheckdichte liegt bei 0,14 Stück pro<br />
100 Hektar mit einer Schwankung von<br />
0,00 und 1,07 Stück pro 100 Hektar.<br />
Damit setzt sich der Aufwärtstrend der<br />
Dachspopulation weiter fort.<br />
Die Rabenkrähe wurde auf insgesamt<br />
58.571 Hektar in 99 Revieren<br />
kartiert. In 20 Prozent der Reviere<br />
konnte kein Bruterfolg nachgewiesen<br />
werden. In 28 Prozent der Reviere war<br />
die Brutpaardichte unter einem Brutpaar<br />
pro 100 Hektar, in 16 Revieren<br />
zwischen einem und zwei Brutpaaren<br />
pro 100 Hektar, entspricht 16 Prozent,<br />
und in sechs Revieren lag sie über zwei<br />
Brutpaaren pro 100 Hektar, entspricht<br />
sechs Prozent. Ausgesprochene Verbreitungsschwerpunkte<br />
sind aus der<br />
Erhebung 2004 nicht abzuleiten.<br />
Das Wildinformationssystem wird in<br />
naher Zukunft weiter ausgebaut werden.<br />
Unter anderem wird eine Datenerfassung<br />
über das Internet angedacht.<br />
Im Besonderen soll der Populationsstatus<br />
von Neozonen wie Marderhund,<br />
Waschbär oder Mink stärker berücksichtigt<br />
werden.<br />
In diesem Jahr wird außer den<br />
genannten Tierarten das Rebhuhn<br />
kartiert. Beim Fuchs kommt die Erfassung<br />
der Strecken zur Geheck- und<br />
Baukartierung hinzu. Außerdem wird<br />
die Jagdintensität genauer untersucht.<br />
● Ausführlicher WILD-Jahresbericht<br />
im Internet unter www.jagdnetz.de,<br />
Rubrik „Naturschutz“<br />
Interessierte Revierinhaber bzw.<br />
Hegegemeinschaftsleiter, die sich am<br />
Wildtierkataster beteiligen wollen,<br />
melden sich bitte schriftlich bei:<br />
BJV-Geschäftsstelle, Dr. van der Sant,<br />
Hohenlindner Str. 12, 85622 Feldkirchen,<br />
Fax: 089/990234-35, E-mail:<br />
dirk.vandersant@jagd-bayern.de<br />
<strong>Revierkurier</strong> 3/2005 7