Erfahrungen aus einem Semester in Istanbul von Zahira Baumann ...

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14.11.2014 Aufrufe

finden und soweit ich weiß, hatte auch keiner meiner Erasmuskomillitonen damit Probleme. In meiner zweiten Woche in Istanbul musste ich mich an der Uni einschreiben. Dafür gab es feste Termine, an denen man mit seinen Unterlagen und einigen Passfotos persönlich erscheinen muss. Die Leute, die im International Office der Bogazici arbeiten sind sehr nett und hilfsbereit. Egal ob es um Unisachen, Wohnungssuche oder Orientierungsschwierigkeiten geht, sie versuchen immer einem so gut wie möglich zu helfen. Mein Advisor aus meinem Gastinstitut war noch in Urlaub aber ich vereinbarte mit ihr für die nächste Woche per E-Mail einen Termin, um meinen Stundenplan zusammenzustellen. Die Erstellung des Stundenplans stellte sich dann jedoch schwieriger dar als erwartet. Da ich schon in meinem 8. Semester als Magister war, hatte ich mir in Deutschland hauptsächlich Masterkurse, der Bogazici ausgesucht, von denen mir dann jedoch abgeraten wurde, so dass ich mir noch mal von neuem Kurse aussuchen musste. Die Anmeldung für die Kurse erfolgt online in einem Zeitraum von drei Tagen. Als Erasmusstudent muss man jeden Dozenten, bei dem man einen Kurs belegen möchte, online um eine Genehmigung bitten. Dies sollte man am besten am ersten Tag der Anmeldung machen, damit man noch rechtzeitig die Bestätigung bekommt. Bei der Kurswahl kann man frei aus dem gesamten Angebot der Bogazici auswählen. Wichtig ist nur, dass man mindestens zwei Kurse aus dem Institut in dem man eingeschrieben ist wählt. Wer gerne schwimmt, dem würde ich empfehlen, sich in einen Schwimmkurs einzutragen, da man dann an dem entsprechenden Tag den ganzen Tag den Indoor-Pool, der normal 5 Lira kostet, kostenlos nutzen kann. Vor dem Anmeldungszeitraum wird einem das meiste darüber in der allgemeinen Informations- und Einführungsveranstaltung für alle ExchangestudentInnen erklärt. Dort bietet sich auch die erste Gelegenheit um Kontakte zu anderen AustauschstudentInnen zu knüpfen. Nach der Informationsveranstaltung gab es für uns ein gemeinsames Abendessen, in der Mensa der Bogazici mit anschließendem Ausflug in die Nargile(Shisha)-Cafes in Tophane. Die Veranstaltungen liefen für mich recht gut an. Ich konnte in alleVeranstaltungen, die ich mir im zweiten Anlauf ausgesucht hatte und die Dozenten waren immer sehr hilfsbereit. Während des Semesters hat man unitechnisch viel zu tun. Mitte des Semesters schreibt man die Mid-Term-Klausuren und am Ende die Finals. Außerdem muss man, je nach Veranstaltung, verschiedene Homeworks abgeben oder Präsentationen halten. Da ich als Magisterstudentin gewohnt bin, während des Semesters eher weniger zu machen und dann in den Semesterferien meine Hausarbeiten zu schreiben, war dieser enorme Arbeitsaufwand für mich eher ungewohnt. Ich verbrachte mindestens zwei Tage in der Woche in der Unibibliothek, um Veranstaltungen vor- und nachzubereiten. Dies fiel mir allerdings nicht so schwer, da ich mich mit anderen StudentInnen in der Bibliothek verabredete und wir jedes Mal in den gemeinsamen Pausen eine Menge Spaß hatten. Der Vorteil an diesem sehr verschulten System ist, dass man dann nach der letzten Klausur, zwei Wochen nach Ende der Vorlesungszeit, wirklich Ferien hat. Während des Semesters, in der letzten Aprilwoche, nach den Mid-Terms, hatten wir Spring- Break. Eine Woche wohlverdiente Ferien, die ich mit zwei anderen Erasmusstudenten in Syrien verbrachte, denn Erasmusstudentin sein bedeutet natürlich nicht nur studieren, sondern auch - oder vielleicht sogar vor allem – jede Menge Spaß, eine neue Stadt, ein anderes Land und dessen Kultur und neue Leute kennen lernen. Dies geschieht auch schon in der Uni in den Veranstaltungen. Ich hatte außer meinem Sprachkurs keine Veranstaltungen mit anderen ErasmusstudentInnen, sondern vorwiegend mit türkischen StudentInnen. Diese waren sehr offen und hilfsbereit und ich hatte schnell ein paar Freundinnen und Freunde gefunden, die mir während der Seminare halfen, wenn eine Diskussion mal wieder in Türkisch geführt wurde und mit denen ich in den Pausen Tavla

(Backgammon) spielte und Cay trank. Außerdem gibt es an der Bogazici eine Exchangecommission www.xchangecomission.com, welche für die AustauschstudentInnen Veranstaltungen an den Wochenenden, einen Turkishconversation-club und die Warm-Turkish-Night organisiert. Die Exchangecommission besteht aus Studentinnen und Studenten der Bogazici, die freiwillig für die AustauschstudentInnen Freizeitaktivitäten organisieren und bei jeglichen Problemen gerne weiterhelfen. Die Wochenendausflüge waren super. Ich habe nicht an jedem teilgenommen, aber ein paar sollte man auf jeden Fall mitmachen. Es lohnt sich! Zum einen, weil die Ziele jedes Mal sehr interessant waren, zum anderen aber auch, weil die Exchangecommission einfach eine supernette Gruppe ist. Der Turkish Conversation Club findet einmal pro Woche statt und bietet einem die Möglichkeit sein Turkisch anzuwenden und zu verbessern. A Warm-Turkish-Home sollte man auf keinen Fall missen! Mit 3-5 anderen AustauschstudentInnen wird man zu einer türkischen Familie zum Abendessen eingeladen. Für die Teilnahme muss man sich auf der Homepage registrieren. Sonst verbrachte ich meine Freizeit viel mit anderen AustauschstudentInnen. Wir machten gemeinsam Ausflüge auf die anatolische Seite Istanbuls, zu den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, gingen zusammen türkisches Essen ausprobieren oder kochten international zusammen und gingen natürlich abends zusammen, vorzugsweise in Taksim, Party machen. Im Sommer sollte man sich außerdem die zahlreichen Festivals in der Stadt nicht entgehen lassen. Es gibt internationale Theater-, Film- und Musik-Festivals. Am Ende des Semesters fuhr ich nicht gleich zurück nach hause, sondern reiste noch drei Wochen in der Türkei und anschließend 10 Tage durch den Balkan. Ich kann jedem empfehlen, sich nach dem Istanbul-Semester die Türkei noch ein bisschen genauer anzuschauen. Sie ist definitiv viel mehr als man in Istanbul mitnimmt. Reisen in der Türkei gestaltet sich auch als sehr günstig. Wenn man rechtzeitig bucht kann man günstige Inlandsflüge bekommen, andernfalls kommt man auch überall etwas unkomfortabler, aber günstiger, mit den gut ausgestatteten Reisebussen hin. Wem das zu unbequem ist, der kann auch mit dem Zug reisen, dauert zwar etwas länger, ist aber wesentlich komfortabler und man lernt jede Menge interessante Menschen unterwegs kennen. Mein persönliches Fazit zu meinem Istanbulsemester: Istanbul ist eine wunderbare, lebendige und spannende Stadt und es hat mir sehr viel Freude bereitet, die Türkei und ihre Kultur hautnah kennenzulernen. Wer sich jedoch vorrangig aus akademischen Gründen für ein Erasmussemester entschieden hat, dem würde ich, vor allem für das Pädagogikstudium, ein anderes Land, mit einem weniger konservativen Bildungssystem empfehlen.

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zwei Kurse <strong>aus</strong> dem Institut <strong>in</strong> dem man e<strong>in</strong>geschrieben ist wählt. Wer gerne schwimmt, dem<br />

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mich eher ungewohnt. Ich verbrachte m<strong>in</strong>destens zwei Tage <strong>in</strong> der Woche <strong>in</strong> der<br />

Unibibliothek, um Veranstaltungen vor- und nachzubereiten. Dies fiel mir allerd<strong>in</strong>gs nicht so<br />

schwer, da ich mich mit anderen StudentInnen <strong>in</strong> der Bibliothek verabredete und wir jedes<br />

Mal <strong>in</strong> den geme<strong>in</strong>samen P<strong>aus</strong>en e<strong>in</strong>e Menge Spaß hatten. Der Vorteil an diesem sehr<br />

verschulten System ist, dass man dann nach der letzten Kl<strong>aus</strong>ur, zwei Wochen nach Ende der<br />

Vorlesungszeit, wirklich Ferien hat.<br />

Während des <strong>Semester</strong>s, <strong>in</strong> der letzten Aprilwoche, nach den Mid-Terms, hatten wir Spr<strong>in</strong>g-<br />

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Syrien verbrachte, denn Erasmusstudent<strong>in</strong> se<strong>in</strong> bedeutet natürlich nicht nur studieren, sondern<br />

auch - oder vielleicht sogar vor allem – jede Menge Spaß, e<strong>in</strong>e neue Stadt, e<strong>in</strong> anderes Land<br />

und dessen Kultur und neue Leute kennen lernen.<br />

Dies geschieht auch schon <strong>in</strong> der Uni <strong>in</strong> den Veranstaltungen. Ich hatte außer m<strong>e<strong>in</strong>em</strong><br />

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