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REISEBERICHT ISTANBUL
Essen und Feilschen
Auch kulinarisch birgt Istanbul manchen Schatz. Beispielsweise
in Kadiköy, ein Stadtteil auf der asiatischen Seite Istanbuls.
Die Marktgassen erinnern an Operettenkulisse. Hier preisen
Händler frische Fische an, dort feilschen Marktfrauen um
hausgemachten Käse und Honig, Männer reichen knackiges
Obst zum Probieren. Mittendrin liegt „Ciya“. Es gilt als bestes
Traditionsrestaurant in Istanbul. Zwei Dutzend Kebabs stehen
auf der Karte, das zarte Rindfleisch handgeschnitten und
mit den besten Produkten der Region vermengt. Beispielsweise
mit Trüffeln. Oder mit Walnüssen, Petersilie und Minze.
Klingt profan, schmeckt göttlich. Lecker auch Lahmacun, eine
hauchdünne Pizza mit Tomaten-Kräutersauce im Steinofen
gebacken.
Reizvollste Shopping-Paradiese sind Istanbuls überdachte
Märkte. Im Kapali Carsi, dem Großen Bazar, gibt es 60 Gassen
mit 3.500 Läden, über 20.000 Händler und Waren im
Überfluss: Gold- und Silberschmuck, Teppiche, Lederjacken,
Brokatkissen, Pashmina-Schals, Bauchtanzkleider, bunte Glaslampen
und Taschen in jeder Form und Größe. Womöglich
auch die größte Ansammlung von Fakes der Welt. Ob Donna
Karan-Jeans, Bottega Veneta-Taschen oder Chanel-Kostüme,
die Qualität der Kopien ist manchmal verblüffend gut. Wer
sich darauf einlässt, sollte Zeit mitbringen und knallhart handeln,
dann sind bis zu 70 Prozent Nachlass möglich. Nicht weit
entfernt lockt der Ägyptische Bazar. Ein Schlaraffenland, in
dem Milch und Honig fließen. Das kann man ganz wörtlich
nehmen. Da türmen sich Leiber von weißem Käse, Berge von
Lokum, Halva und Baklava, türkische Süßspeisen mit viel Nüssen,
und Pyramiden von Gewürzen und Kräutern. Allein der
Duft macht Appetit.
Türkpop, Hiphop, swing
Die Galata-Brücke führt auf das andere Ufer in die Neustadt.
Als „Pera“ wurde sie im 15. Jahrhundert für die Nichtmoslems
gebaut. Botschaften, Residenzen und Kirchen entstanden.
Jetzt heißt sie Beyoglu. Hier explodiert das Leben in seinen
schillerndsten Farben. Schlagader ist die Istiklal Caddesi. Beiderseits
der breiten Fußgängerzone reihen sich Konsumtem-
Links: Die Yerebatan-Zisterne
war einst Wasserreservoir für
den Sultanspalast
Rechts: Die prächtige Sultan-
Ahmed-Moschee wird auch
„Blaue Moschee“ genannt
pel, in den abzweigenden Gassen Cafés, Bars und Musiklokale.
Sommer wie Winter ist hier abends die Hölle los. Jeder Tisch
ist besetzt, auch im Freien und überall nur fröhliche Gesichter.
Türkpop, Hiphop und Jazz tönen aus allen Himmelsrichtungen.
Istanbul swingt, nachts noch mehr als am Tage. Sinatra
sang New York sei die Stadt, die niemals schläft. Wahrscheinlich
kannte Frankie Boy Istanbul nicht.
reISeTIPPS:
Anreise:
Mehrmals täglich mit Lufthansa oder Turkish Airlines von allen
Großstädten Deutschlands
Wohnen:
Feudal: Four Seasons at the Bosphorus – das neue Hotel in einem ehemaligen
Palast mit riesiger Marmor-Terrasse liegt direkt am Wasser. Wer den
Traumblick 24 Stunden genießen will, bucht eine der vier Terrassensuiten.
www.fourseasons.com/bosphorus
Design am Wasser: Das kleine Hotel Sumahan am Bosporus mit großzügigen
Zimmern hat Erholungscharakter. Kleine Wellen klatschen an die
Terrasse und große Pötte ziehen vorbei. www.sumahan.com
Essen und Trinken:
Mit Traumblick: Vom „Mikla“ aus hat man Rundumsicht über die Altstadt.
Nicht ganz einfach, sich auf die feine Küche aus besten Produkten in moderner
türkischer Art zu konzentrieren. www.istanbulyi.com. Sensationell
– sowohl kulinarisch als auch optisch – ist auch das „Gaia Roof Restaurant“,
outdoor auf dem Swissotel. Die Freiluft-Bar liegt noch darüber, im
20.Stock. www.swissotel.com
Veranstalter:
Wer Unterstützung vor Ort benötigt, sollte sich an „Idee Travel Services“
halten. Deutschsprachige Mitarbeiter sind für Individualreisende, Incentives
und Gruppen zuständig. www.ideetravel.com