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22 motion INTERVIEW Vorteil im Aufschwung Zeitgleich zur Vollendung des 30. Jahres in der ITG Unternehmensgeschichte übergab Reinhard Rank, seit 2006 Geschäftsführer der ITG, im April 2011 die Unternehmensleitung an Alexander Schauer und Andreas Weiss. Im Interview erläutern die neuen Geschäftsführer ihre Sicht des Unternehmens und die künftige Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden. Herr Schauer, Sie kommen „von außen“ zur ITG, als Manager im Briefbereich der Deutsche Post AG auch aus einem ganz anderen Zweig der Logistik. Was sind Ihre Eindrücke in der neuen Funktion? Schauer: Die ITG ist ein sehr gut funktionierendes Unternehmen mit modernem Set-up, mit erstklassigen Dienstleistungen, guter Reputation bei den Kunden und mit einem familiären Spirit. Die hohe Identifikation der Mitarbeiter mit der Firma und ihr Know-how sind das größte Kapital. Die Aufgabe macht in einem solchem Umfeld außerordentlich großen Spaß und nachdem ich nun schon fast alle Niederlassungen und viele Partner und Kunden besucht habe, lerne ich auch die für mich neuen Aspekte und Details immer besser kennen. Herr Weiss, Sie waren bisher Niederlassungsleiter Logistik hier in der Zentrale in Schwaig. Wie teilen Sie sich in der neuen Doppelspitze die Aufgaben? Weiss: Bei Alexander Schauer sind die Bereiche Luft- und Seefracht, Vertrieb sowie Kommunikation und Marketing angesiedelt. Bei mir sind es unsere Aktivitäten in der Kontraktlogistik, die Lkw-Spedition, unsere Zollaktivitäten sowie Qualität und Sicherheit. Grundsätzlich stimmen wir uns in allem sehr eng ab. Darüber hinaus ist auch die strukturierte Kommunikation mit unserem Team sehr wichtig. So sprechen wir beispielsweise alle zwei Wochen am runden Tisch mit den Verantwortlichen aller zentralen Bereiche und entscheiden was anliegt. Aus dem Team erhalten wir sehr viel Unterstützung. Wo steht die ITG nach 30 Jahren Unternehmensgeschichte? Weiss: Nun, unsere Stärken hat Herr Schauer eben beschrieben. Die haben uns auch in der Finanz- und Wirtschaftskrise geholfen. Gleichwohl haben auch wir in der Krise gelitten. Daraus sind wir jedoch gestärkt hervorgegangen. Trotz rückläufiger Umsätze konnten wir unser Ergebnis stabilisieren und den Mitarbeiterstamm halten, das ist ein Riesenvorteil im jetzigen Aufschwung. Haben Sie denn schon Eckpunkte für die weitere Entwicklung der ITG definiert? Schauer: Im Juni hatten wir einen Strategie-Workshop mit den Führungskräften der Zentrale und der Niederlassungen. Dabei haben sich zwei Felder herauskristallisiert, die wir verstärkt angehen werden: Zum einen brauchen wir eine homogenere Vertriebsstruktur und müssen stärker im Markt präsent sein, mehr kommunizieren. Zum anderen werden wir unsere IT-Struktur weiterentwickeln, im Hinblick auf Zukunftsfähigkeit, Kundenfreundlichkeit und Leistungsfähigkeit. Ein weiterer Kernpunkt unserer Strategie bleibt die Mitarbeiterzufriedenheit. Wir wollen als Arbeitgeber die erste Wahl sein, für die bestehenden Mitarbeiter ebenso wie für Auszubildende und neue Fachkräfte. Wie positioniert sich die ITG in einem stark preisgetriebenen Umfeld?
KurzProfIl Andreas Weiss, 42, Speditionskaufmann und Betriebswirt, war in verantwortlicher Position in verschiedenen Speditions- und Logistikunternehmen mit dem Schwerpunkt Controlling tätig. Später leitete er die Niederlassung für Seefracht bei Dachser in Bremen und verantwortete die Sparte Logistik bei Südkraft mit Gesamtprokura. 2004 wechselte er als Niederlassungsleiter Logistik zur ITG am Hauptsitz in Schwaig. Als Geschäftsführer verantwortet Andreas Weiss die Bereiche Kontraktlogistik, Lkw-Verkehre, Zoll sowie Qualität & Sicherheit. Alexander Schauer, 41, studierte nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann Orientalistik und Politikwissenschaft in Bonn und Kairo. Seit 1999 war er in verschiedenen verantwortlichen Positionen im Unternehmensbereich Brief der Deutschen Post tätig und absolvierte 2006 bis 2008 berufsbegleitend ein MBA-Studium der Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen. Zuletzt verantwortete er als Abteilungsleiter Produktmanagement Brief Export das grenzüberschreitende Briefgeschäft der Deutschen Post AG. Bei der ITG kümmert sich Alexander Schauer vornehmlich um das Luft- und Seefrachtgeschäft, Vertrieb sowie Kommunikation & Marketing. Im Foto links: Die neuen Geschäftsführer Alexander Schauer (li.) und Andreas Weiss: „Wir setzen auf Kooperation!” Schauer: Es stimmt, dass die Kosten für viele Unternehmen ein ganz wichtiges Thema sind. Die ITG kann als Dienstleister sämtliche Bereiche der Spedition und Logistik abdecken, mit zentralen Ansprechpartnern, individuellen Lösungen und extremer Flexibilität. Dieses Profil müssen wir stärken und besser kommunizieren. Denn es gibt neben den Mittelständlern und inhabergeführten Unternehmen durchaus auch multinationale Unternehmen, die genau diese spezielle Betreuung wünschen und daraus Vorteile und Mehrwert ziehen – auch finanziell. Die Qualität unserer Leistung wird weiterhin auf Top-Level erbracht werden. Weiss: Wir haben auf vielen Feldern spezifisches Know-how, das wir für unsere Kunden gewinnbringend einsetzen, in der Logistik als auch in der Spedition und in der Zollabwicklung, im Bereich Qualität und Sicherheit. Die ITG ist der ideale Logistikpartner für Unternehmen, die mit hohem Qualitätsanspruch nach geeigneten Lösungen suchen und nicht nach fertigen Produkten, denen sie sich unterwerfen sollen. Wird es weiteres Wachstum im internationalen Netzwerk und der Infrastruktur geben? Weiss: Erfreulicherweise haben wir eine hohe Auslastung an unseren Logistikstandorten, das Volumen bei den Bestandskunden hat sich deutlich nach oben entwickelt. Hinzugekommen ist Neugeschäft, das gut in die Struktur passt. Auch bei den Lkw-Verkehren stoßen wir hier in Schwaig in der Umschlaghalle bald an Grenzen. Wenn nötig, werden wir hier weiter expandieren. Wir stellen uns außerdem die Frage, ob es zusätzliche Standorte gibt, an denen wir aktiv werden sollten. Derzeit sind wir mit unserem Qualitätsstandard, abgesehen von den europäischen Standorten, auch in Hong Kong, Shanghai, Shenzhen, Panama und in den USA tätig. Auch dieses Netzwerk werden wir weiter ausbauen. Schauer: Unser internationales Netzwerk umfasst neben unseren eigenen und den von Andreas Weiss genannten Standorten auch das Netzwerk von rund 200 Partnern und Agenten. Auch diese Partnerschaften werden wir weiter intensivieren. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und den Service für unseren Kunden stetig zu erhöhen und gleichzeitig ausländischen Firmen die Möglichkeiten der ITG in Europa näher zu bringen. Advantage in the boom Synchronized to the completion of 30 years of ITG’s history, Reinhard Rank, Managing Director since 2006, has passed on the company leadership to Alexander Schauer and Andreas Weiss. In the interview the new Managers explain their view of the company and the future adaptation to the customers’ demands. Before Alexander Schauer joined ITG he worked as Manager at Deutsche Post AG in a different branch of logistics. His impression from “outside” is that ITG is a well-functioning organization with modern set-up, first-class services, a good reputation and a family-like spirit. The high identification of the employees with the company and their knowhow are the biggest assets, he says. He enjoys his new job and already has learned a lot about new aspects and details while visiting almost all branch offices and many partners and customers. Andreas Weiss has headed the logistics branch office in Munich. As Managing Director he is now responsible for Contract Logistics, Truck Freight, Customs and Quality & Security, while Alexander Schauer heads Air Freight and Ocean Freight, Sales and Communications & Marketing. They communicate closely and are supported by the team of managers of the central departments. ITG managed to stabilize earnings despite decreasing revenues and to maintain the core workforce during the economic crisis, which he says is a major advantage in the current boom period. Alexander Schauer states that the major milestones for the future development of ITG will be the strengthened presence in the markets by the creation of a more homogenous sales structure as well as intensified communications activities and improvements in IT structure. IT will be enhanced with regard to sustainability, customer orientation and performance. Employee satisfaction will remain another core aspect of the strategy. Schauer is convinced that even in a more and more pricedriven market there are companies – mid-sized and privately-run companies as well as multinational groups – who want to benefit from high quality services both financially and by added values. Andreas Weiss mentions the specific know-how ITG applies for the benefit of the customers in logistics and forwarding, customs, quality and security. He regards ITG the ideal logistics partner for companies who are looking for suitable high-quality solutions instead of ready-made products they should submit to. Andreas Weiss says the national and international network of own branch offices will be expanded in the future. Alexander Schauer adds that the network of 200 partners and agents will also be intensified. The aim is to constantly enhance the capabilities and service offerings for the customers and at the same time to make foreign companies more familiar with the possibilities of ITG in Europe. 23
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