Das Pausenbrot - Volksschule Rieden
Das Pausenbrot - Volksschule Rieden
Das Pausenbrot - Volksschule Rieden
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<strong>Das</strong> <strong>Pausenbrot</strong><br />
Ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft<br />
Video der <strong>Volksschule</strong><br />
<strong>Rieden</strong> (HS, Jgst. 5/6)<br />
Die Idee<br />
Ausgangspunkt zu dem Film, war eine<br />
Meldung in einer Jugendzeitschrift,<br />
nach der in Deutschlands Schulen täglich<br />
20000 <strong>Pausenbrot</strong>e im Abfall „landen“.<br />
In der Videogruppe entstand<br />
somit die Idee, über diese Thematik<br />
einen Clip zu produzieren, der zum<br />
Nachdenken anstoßen sollte.<br />
Lehrplanbezug<br />
<strong>Volksschule</strong><br />
3. Jahrgangsstufe<br />
Katholische Religion<br />
3.2. Gelingen - mißlingen - umkehren<br />
- Bereitschaft Fehlverhalten<br />
zu erkennen<br />
5. Jahrgangsstufe<br />
GSE<br />
5.2.3. Leben auf der Erde - Lebensbedingungen<br />
von Kindern dieser<br />
Welt<br />
Katholische Religion<br />
5.6. Menschen in Not<br />
5.6.1. Bedrückende Tatsachen<br />
5.6.2. Was wir tun können<br />
Ethik<br />
5.5.2. Kinder in anderen Ländern<br />
6. Jahrgangsstufe<br />
Katholische Religion<br />
6.5. Orientierung für unser Handeln<br />
finden<br />
6.5.3. Tief in mir verborgen - mein<br />
Gewissen<br />
7. Jahrgangsstufe<br />
Katholische Religion<br />
7.7. Mit Konflikten leben<br />
7.7.3. Bereitschaft eigene Konflikte<br />
nach christlichen Maßstäben zu<br />
bewältigen<br />
Förderschule<br />
Katholische Religion<br />
Lernstufe 3<br />
2. Bereit zur Umkehr<br />
- Fehler und Schwächen einsehen<br />
Lernstufe 4<br />
4.3. Hell und Dunkel im Leben sehen<br />
Lernstufe 5<br />
5.4. Ich und die anderen<br />
Vorgehensweise<br />
Erarbeitung des Drehbuches<br />
Bei der Entwicklung des Drehbuches<br />
zeigte sich, dass der Film sich in drei<br />
Teile gliedern sollte:<br />
a) Pause in der Schule. Ein Kind<br />
wirft sein <strong>Pausenbrot</strong> in den Mülleimer.<br />
b) <strong>Das</strong> Gewissen des Kindes meldet<br />
sich. Ihm gehen Bilder vom<br />
Hunger und Überfluss in der Welt<br />
durch den Kopf. Dies sollte durch<br />
eine Art Collage von Bildern und<br />
Filmszenen geschehen.<br />
c) Der Schüler isst das Brot nun<br />
doch. Die Information der Jugendzeitschrift<br />
wird eingeblendet.<br />
Die Dreharbeiten<br />
Unerwarteter Weise erwiesen sich die<br />
Dreharbeiten der realen Szenen als<br />
recht kompliziert, so dass man erst<br />
nach einigen Versuchen zu einem<br />
brauchbaren Ergebnis gelangte:<br />
a) Die Videogruppe, die nur aus 5<br />
Schülern bestand versuchte zunächst<br />
alleine die Schulhofszenen<br />
zu drehen. Zusätzlich wollte man<br />
Aufnahmen einer „richtigen“ Pause<br />
einschneiden. Durch einen Wintereinbruch<br />
wurden jedoch diese<br />
Hauptszenen unbrauchbar. Zudem<br />
wirkten die Spielszenen gegenüber<br />
den „echten Pausenszenen“<br />
einfach zu „leer“.<br />
b) Nun wurde der direkte Dreh in einer<br />
wirklichen Pause probiert. Aufgrund<br />
der Tonprobleme und der<br />
Störungen anderer Schüler<br />
scheiterte jedoch auch diese Möglichkeit.<br />
c) Dieser Versuch führte dann<br />
schließlich zum Erfolg. Alle drei<br />
Videogruppen der Schule (27 Kinder)<br />
wurden hierzu rekrutiert.<br />
Durch eine geschickte Kamerapositionierung<br />
und einigen wenigen<br />
„echten Pausenszenen“ wurde der<br />
Eindruck einer großen Schülerschaft<br />
auf dem Pausenhof erweckt.<br />
Die Tonprobleme wurden<br />
jedoch nur vermindert. Eine Nachvertonung<br />
scheiterte ebenfalls<br />
aufgrund des fehlenden Knowhows<br />
und der technischen Ausstattung.<br />
Die Collage<br />
Dieser Teil verlangte von der Gruppe<br />
einen enormen Zeitaufwand und viel<br />
Geduld. Niemand dachte, dass die<br />
Beschaffung des Bildmaterials so aufwendige<br />
Recherche benötigte. Die<br />
Gruppe alleine war überfordert und<br />
benötigte Hilfe. Man ging jetzt folgendermaßen<br />
vor:<br />
a) Ausleihfilme des Medienzentrums<br />
Amberg wurden nach passenden<br />
Szenen abgesucht.<br />
b) Zeitschriften und Bücher wurden<br />
durchforstet.<br />
c) Fernsehspots von Hilfsorganisationen<br />
wurden auf Video aufgenommen<br />
und ausgewertet.<br />
d) Die Arbeitsgemeinschaft Internet<br />
suchte im Netz nach entsprechenden<br />
Bildmaterial.<br />
e) <strong>Das</strong> gesamte Lehrerkollegium<br />
wurde nach Material befragt.<br />
Zu guter Letzt stieß man schließlich<br />
auf eine Arbeitsmappe aus dem Religionsunterricht,<br />
aus der man einen<br />
Großteil der dann im Film vorkommenden<br />
Aufnahmen verwendete.<br />
Bei dem nun einsetzenden Versuch<br />
aus dem vorhandenen Material eine<br />
Collage zu entwickeln, stellte sich alsbald<br />
heraus, dass sich die zunächst<br />
beabsichtige Kombination von bewegten<br />
und stehenden Bildern als zu unruhig<br />
und unpassend erwies. So entschloss<br />
man sich zu einer Bilderserie.<br />
Die Bilder wurden schließlich nach<br />
teilweiser heftiger Diskussion in eine<br />
dramaturgische Reihung gebracht.,<br />
eingescannt und mit Hilfe des Schittprogrammes<br />
Premiere LE durch<br />
passende Übergänge zu einem digitalen<br />
Clip gestaltet. Zur Verdeutlichung<br />
der Filmabsicht wurde für das Ende<br />
des Videos noch eine Einblendung der<br />
Meldung der 20000 weggeworfenen<br />
<strong>Pausenbrot</strong>e entworfen.<br />
Der Schnitt<br />
Dieser erfolgte aufgrund der schülerfreundlichen<br />
einfachen Bedienung mit<br />
der Videoschnittanlage des Amberger<br />
Medienzentrums und machte keine<br />
Probleme.<br />
Vertonung<br />
Die Auswahl der passenden Musik<br />
entfachte wiederum große Diskussionen.<br />
Man stellte fest, dass durch verschiedenartige<br />
Musikstücke ganz unterschiedliche<br />
Stimmungen aufkamen.<br />
Bisweilen wirkte der Film fast gegenteilig<br />
der Absicht. Schließlich wurde<br />
eine ergreifende, passende Musik gefunden.<br />
Nacharbeit<br />
Die Sichtung des nun kompletten Filmes<br />
unterstrich die Wichtigkeit von<br />
Musik als Verstärkung der Bilder recht
deutlich. Die Verschmelzung der Bilder<br />
mit der Musik war für die Schüler und<br />
Schülerinnen wirklich imposant. Testvorstellungen<br />
in einer 2. und einer 5.<br />
Klasse zeigten folgende Mängel, die<br />
aber nicht behoben werden konnten:<br />
a) Die Pausenszenen am Anfang des<br />
Filmes erzeugten während der<br />
Vorführung aufgrund der bekannten<br />
Kinder Unruhe. Diese wird jedoch<br />
bei einer Vorstellung vor<br />
fremden Personen entfallen.<br />
b) Der Orginalton ist trotz mehrfacher<br />
verschiedener Mikrophonstellungen<br />
immer noch nicht befriedigend.<br />
Durch das eindeutige Bildmaterial<br />
ist dieser O-Ton für das<br />
Verständnis des Filmes aber nicht<br />
zwingend notwendig.<br />
Als eindeutig positiv stellte sich heraus,<br />
dass mit der Bildcollage die<br />
„Testpersonen“ eine Betroffenheit und<br />
ungewöhnliche Ruhe zeigten. Die Botschaft<br />
des Filmes wurde von jeder<br />
Klassenstufe verstanden. Der Film<br />
macht also betroffen. <strong>Das</strong> Ziel des<br />
Filmes erscheint somit erreicht.<br />
Fazit<br />
Insgesamt wurde der gesamte Clip in<br />
sieben Doppelstunden fertiggestellt:<br />
1) Vorüberlegungen / Arbeitsverteilung<br />
2) Drehversuch 1 / Bildmaterialsichtung<br />
3) Drehversuch 3 (Versuch 2 fand in<br />
der Pause statt)<br />
4) Bilderbearbeitung<br />
5) Erstellung der Collage<br />
6) Schnitt im Medienzentrum Amberg<br />
7) Schnitt, Abspann und Vertonung<br />
Die Motivation in der Videogruppe war<br />
trotz des ernsteren Themas erstaunlich<br />
hoch. Obwohl vor allem die Bildcollage<br />
viel Zeit, Geduld und Mühe<br />
erforderte, zeigten die Kinder eine<br />
vorbildliche Disziplin. Die Kinder<br />
spornten sich gar gegenseitig an.<br />
Selbst das Lehrerkollegium wurde von<br />
der Materialsuche angesteckt. Vom<br />
medienpädagogischen Aspekt her waren<br />
bei der Produktion des Clips neben<br />
der Wirkung von Musik und den<br />
Manipulationen bei den Pausenszenen<br />
vor allem die Pannen wertvoll und<br />
lehrreich.<br />
Bei der Sichtung des Filmes äußerten<br />
verschiedenen Lehrkräfte der Schule<br />
die Absicht, den Film durchaus in zukünftige<br />
Unterrichtssequenzen einzubauen.<br />
Eine Nachnutzung wäre somit<br />
gesichert. Ein Film von Schülern für<br />
Schüler!<br />
Egid Spies, FöL