Abschlussbericht Sortenprüfungen für das ... - Berggetreide

3.11. Winterroggen
Es gibt nur zwei Winterroggensorten, die eine Schneedecke, die länger als 110 Tage liegen
bleibt unbeschadet überstehen können: die alte Zuchtsorte Cadi und eine Walliser Landsorte
aus dem Goms.
Cadi Roggen. Das Risiko des Lagerns ist bei Cadi recht gross. Es wird jetzt versucht die
Standfestigkeit durch Selektion zu verbessern. Die Vielfalt an Pflanzentypen ist in der Populationssorte
Cadi sehr gross. Eine Verbesserung durch strenge Auslese scheint möglich. Nach
2 Jahren strenger Selektion findet 2013 eine Vermehrung statt, wobei noch bis zur Blüte
Pflanzen ausselektioniert werden. Das Ziel ist eine Höhe von maximal 175 cm anstelle von
220 cm.
Gomser Roggen. Die Landsorte aus dem Goms ist sogar winterfester als Cadi Roggen. Die
Blätter faulen während des Winters nicht ab. Bei Cadi sind einem strengen Winter die äusseren
verfault, das Herz der Pflanzen ist aber noch intakt (Abbildung 10 und Abbildung 11).
In Cristansains (1800 m), Samedan wird die Landsorte ca. 170 cm hoch. In dieser Höhe wird
heutzutage kein Getreide mehr angebaut. Die Gemeinde Samedan hat einen Wanderweg, einen
Kulturweg eingerichtet und ein Schaufeld mit alten Ackerpflanzen ist Teil dieses Wanderwegs.
Die Landsorte kann hier bereits Anfang Mai zusammen mit Erbsen gesät werden
(Abbildung 9). In September werden die Erbsen gerntet, die Roggenhorsten geschnitten und
im September des darauf folgenden Jahres können die Roggenkörner geerntet werden.
Abbildung 10. 12.07.2012. Cristansains (1800 m). Im Vordergrund die Mischkultur von Lötschentaler
Erbsen mit einer Winterroggenlandsorte (Aussaat 04.05.2012) aus dem Goms (VS). Anschliessend Kartoffeln
und Winterroggen gesät am 07.06.2011!
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