Abschlussbericht SortenprÃ¼fungen fÃ¼r das ... - Berggetreide

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Abbildung 1. Sortenversuch in Alvaneu 17.06.2011. Die Sortenprüfung ist umrahmt von Cadi Roggen. Foto Umschlagseite. Alvaneu 20.07.2012. Im Vordergrund Cadi Roggen. Rechts die Gerstenparzellen, sie sind hellgrün und links die blaugrüne Weizenparzellen. 2
Zusammenfassung Braugerste 17 Gerstensorten sind getestet. Zwei Sorten eignen sich für den Anbau, Quench und Streif. Die Sorte Quench wurde auf Grund der Versuchsergebnisse 2010-2011 bereits für das Anbaujahr 2012 empfohlen, unter dem Vorbehalt, dass erst die dreijährige Prüfung eine definitive Beurteilung zulässt. Diese liegt jetzt vor. Die Sorte Quench war auch im dritten Prüfungsjahr die ertragreichste Sorte und die Sorte mit dem niedrigsten Eiweissgehalt. Quench erzielt 10% mehr Ertrag als die zweitbeste Sorte Streif. Der Ertragsunterschied zwischen Quench und Ria lag in den Versuchsjahren 2010-11 bei 25%. Die Sorte Sunshine, die wie Quench und Streif zum dritten mal getestet wurde, litt 2012 so stark an Septoria nodorum (Halmbruch am letzten Knoten), dass sie als mögliche Alternative ausscheidet. Gibt es weitere Sorten ausser Streif, die für den Anbau in Frage kommen, falls Quench in den kommenden Jahren unverhofft ertragsschwächer wird? Die Sorte Beatrix erzielte 2012 vergleichbare Erträge wie Quench und hat mit 12.2% Eiweiss den zweitniedrigsten Wert. Sie könnte eine Alternative sein. Ein Prüfungsjahr lässt aber noch keine Empfehlungen zu. Die Sorte Bambina ist während 2 Jahren getestet worden. Bambina, die 2011 gleich gut abschnitt wie Streif, hat aber 2012 nachgelassen. Für Bambina spricht die gute Blattgesundheit. Die amerikanische Sorte Tatum scheidet auf Grund des tieferen Ertrages und höheren Eiweissgehaltes aus. Zusammenfassung Nacktgerste Es sind vier Sorten getestet. Die Sorte Mona könnte sich für den Anbau eignen. Ein Teil der Körner verzeichnet eine Braunfärbung, die möglicherweise durch Pseudomonas syringae (bakterielle Spelzenfäule) versursacht wird. Die verfärbten Körner sehen nicht schön aus, was zu Problemen beim Absatz führen kann. Der Anteil an bespelzten Körnern konnte nicht bestimmt werden, das muss unter Praxisbedingungen erfolgen. Empfehlung: Feldversuch. Die Sorte wurde erst 1 Jahr getestet. Die Erträge der Nacktgersten sind mindestens 20% tiefer als jene der Spelzgersten. Zusammenfassung Sommertriticale Vier Sorten sind getestet. Die Sorten Dublet und Triole schnitten 2010 im Vergleich zu den Braugersten sehr gut ab. Die Erträge lagen gar um 30% über die beste Braugerstensorte Quench. Die Standfestigkeit ist gut, die Pflanzenlänge stimmt und das Unkraut wird gut unterdrückt. Ein Nachteil der Sorten ist ihre späte Reife. Im Vergleich zu der Gerste fängt das Ährenschieben früher an, die Blüte ist so früh oder etwas später als bei der Gerste, die Kornbildungs- und Reifephase braucht dann allerdings ca. 2 Wochen länger. Der grösste Nachteil der getesteten Sorten allerdings ist ihre Anfälligkeit auf Auswuchs. Die Körner wuchsen 2010 bereits aus, bevor die Pflanzen erntereif war. Der Auswuchs trat auf, obwohl die Witterungsbedingungen nicht unbedingt Auswuchs erwarten liessen. Ein Anbau von Dublet und Triole und auch von der Sorte Somtri, die in Randparzellen getestet wurde, ist mit grossen Risiken behaftet und kann nicht empfohlen werden, es sei der Landwirt verwendet bei Auswuchs die Ernte als Futtergetreide. Bei einem Praxisversuch 2011 trat kein Auswuchs auf. Sobald die Züchtung die Auswuchsneigung im Griff bekommt, wird Sommertriticale eine interessante Alternative zu Sommergerste und Sommerweizen in den milderen Lagen des Berggebietes sein. Für die Grenzlagen des Ackerbaus eignet sich Sommertriticale nicht. 3
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