Medizinischer Jahres- und Qualitätsbericht 2006 - Kliniken.de
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Gefäßchirurgische Klinik<br />
u Die Klinik<br />
Die Gefäßchirurgie <strong>de</strong>s Evangelischen Krankenhauses<br />
Mülheim an <strong>de</strong>r Ruhr gehört mit 80 Betten zu <strong>de</strong>n größten<br />
gefäßchirurgischen Abteilungen b<strong>und</strong>esweit <strong>und</strong> stellt einen<br />
wesentlichen überregionalen Schwerpunkt <strong>de</strong>s Krankenhauses<br />
dar. Es wer<strong>de</strong>n über 2.500 Eingriffe jährlich geleistet, wobei<br />
alle Gefäßregionen ohne Einsatz einer Herz-/Lungenmaschine<br />
behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n können. Die Gefäßdiagnostik erfolgt in enger<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>m Institut für Bildgeben<strong>de</strong> Diagnostik, die<br />
sämtliche bildgeben<strong>de</strong> Verfahren (u.a. digitale Subtraktionsangiographien<br />
(DSA), Computertomographien <strong>und</strong> CT-Angiographien<br />
<strong>und</strong> Kernspinangiographien (MR) anbietet. Die<br />
Gefäßchirurgische Klinik übernimmt überregional die Notfallversorgung<br />
von gefäßchirurgischen Notfällen, u. a. akute Gefäßverschlüsse,<br />
perforierte Aortenaneurysmen (geplatzte Hauptschlaga<strong>de</strong>r),<br />
an<strong>de</strong>re Gefäßverschlüsse <strong>und</strong> Beinvenenthrombosen<br />
(Gerinnsel in <strong>de</strong>n Venen).<br />
u Arterielle Gefäßverschlüsse<br />
Als Schwerpunkt wird im Bereich <strong>de</strong>r hirnversorgen<strong>de</strong>n<br />
Arterien (Carotis) das gesamte Operationsspektrum inkl.<br />
mini mal-invasiver Behandlungen (Carotisstents) angeboten.<br />
Im Ober schenkel-, Knie- <strong>und</strong> Unterschenkelbereich kommen<br />
alle gän gigen Rekonstruktionsverfahren (Ausschälung <strong>de</strong>r Verschlüsse,<br />
Erweiterungsplastiken, Bypass-Anlagen, Entfernung<br />
von Gerinnseln) zur Anwendung.<br />
u Aortenaneurysmen<br />
Bei Bauchaortenaneurysmen (Aussackung <strong>de</strong>r Bauchschlaga<strong>de</strong>r<br />
im Bauchbereich) kommt sowohl die herkömmliche offene<br />
Operationstechnik als auch die endovaskuläre Technik zum<br />
Einsatz. Der prozentuale Anteil <strong>de</strong>r endovaskulären Technik<br />
hat in <strong>de</strong>n letzten Jahren stetig zugenommen.<br />
u Venenlei<strong>de</strong>n<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r venösen Erkrankungen steht an erster Stelle<br />
die mo<strong>de</strong>rne operative Behandlung <strong>de</strong>s Krampfa<strong>de</strong>rlei<strong>de</strong>ns.<br />
Die Eingriffe wer<strong>de</strong>n sowohl ambulant als auch stationär an -<br />
geboten. Hierbei hat <strong>de</strong>r stationäre Anteil weiter abgenommen,<br />
dafür <strong>de</strong>r ambulante Anteil <strong>de</strong>utlich zugenommen (332 stationär,<br />
139 ambulant). Die akute frische Venenthrombose (Gerinnselbildung<br />
in <strong>de</strong>n Venen mit Gefahr <strong>de</strong>r Embolie), vor allem im<br />
Beckenbereich, stellt eine seltene Indikation zur Operation dar,<br />
muss aber oft stationär behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
u Qualitätssicherung <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />
Die Qualitätssicherung erfolgt im Rahmen <strong>de</strong>r gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Qualitätssicherung <strong>und</strong> wird zusammen mit <strong>de</strong>r<br />
Qualitätssicherung <strong>de</strong>r übrigen <strong>Kliniken</strong> <strong>de</strong>s Hauses durchgeführt.<br />
Seit Jahren wird zusätzlich eine freiwillige Qualitätssicherung<br />
<strong>de</strong>r Krankheitsbil<strong>de</strong>r „Bauchaortenaneu rysmen“ in<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für Ge fäßchirurgie<br />
durchgeführt. Ferner erfolgt die Qualitätssicherung über die<br />
BQS für die Carotisoperationen. Hier wer<strong>de</strong>n die gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Komplikationsgrenzen seit Jahren <strong>de</strong>utlich<br />
unterschritten, so auch im Jahre <strong>2006</strong>.<br />
u Gefäßambulanz <strong>und</strong> ambulantes Operieren<br />
Die Ambulanz <strong>de</strong>r Gefäßchirurgischen Klinik bietet täglich fachspezifische<br />
Sprechst<strong>und</strong>en an. Die zentrale Sprechst<strong>und</strong>e fin<strong>de</strong>t<br />
am Mittwochvormittag unter Beteiligung aller Ärzte statt. Es<br />
wer<strong>de</strong>n alle nichtinvasiven Untersuchungstechniken an geboten.<br />
Eine zentrale Be<strong>de</strong>utung hat die Ultraschallunter suchung,<br />
inbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Farbduplexverfahren. Die ambulante<br />
Operation <strong>de</strong>s Krampfa<strong>de</strong>rlei<strong>de</strong>ns wird weiter vorangetrieben.<br />
u Fachmedizinische Entwicklung<br />
Im Vergleich zum Gesamtplan wur<strong>de</strong>n 148 Fälle weniger<br />
er bracht. Dies hängt mit verän<strong>de</strong>rter Indikationsstellung, Zu -<br />
nahme <strong>de</strong>r Konkurrenzsituation für bestimmte stationär durchzuführen<strong>de</strong><br />
operative Eingriffe <strong>und</strong> <strong>de</strong>r politisch gewollten Verlagerung<br />
von Operationen in <strong>de</strong>n ambulanten Bereich zusammen.<br />
Der absoluten Fallzahlvermin<strong>de</strong>rung steht eine Zunahme<br />
an großen <strong>und</strong> aufwändigen operativen Eingriffen gegenüber.<br />
Kombinationseingriffe, die minimale invasive Eingriffe mit<br />
Kathetern, Ballons sowie Stens <strong>und</strong> Endoprothesen mit konventionellen<br />
operativen Verfahren (z. B. Bypass <strong>und</strong> Ausräumung)<br />
kombinieren, nehmen weiterhin zu. Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
<strong>Jahres</strong> <strong>2006</strong> wur<strong>de</strong> die neue Angiosuite im Operationssaal<br />
mit mo<strong>de</strong>rnstem Röntgengerät <strong>und</strong> in Verbindung mit allen<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r offenen Gefäßchirurgie installiert.<br />
u Details<br />
Gefäßzentrum<br />
Die Klinik wur<strong>de</strong> im Jahre 2003 durch die Deutsche Gesellschaft<br />
für Gefäßchirurgie als zertifiziertes Gefäßzentrum anerkannt.<br />
Die Entwicklung gestaltet sich gut. Eine Re-Zertifizierung<br />
zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Jahres</strong> <strong>2006</strong> bis zum Jahre 2011 wur<strong>de</strong><br />
durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie in Ver-<br />
Basisteil I Gefäßchirurgie 18