Medizinischer Jahres- und Qualitätsbericht 2006 - Kliniken.de

Augenklinik
u Die Klinik
Die Augenklinik am Evangelischen Krankenhaus Mülheim
bietet in Diagnostik und Therapie ein breites Spektrum
modernster Augenheilkunde an. Dazu gehören Erkrankungen
der Linse (Katarakt), Glaukom, Erkrankungen der Netzhaut
und des Glaskörpers, Erkrankungen von Bindehaut und
Hornhaut, Erkrankungen der Orbita (Augenhöhle) und der
Lider bei Verletzungen bzw. Tumoren (plastische Chirurgie).
Zum Leistungsangebot gehören ebenso die Behandlung von
Frühgeborenen und Schielkindern sowie die Neuroophthalmologie
(spezielle Fragen der Augenbeweglichkeit und der
Zusammenhänge zwischen Auge und Hirn). Eine spezielle
Diagnostik erfolgt mit elektrophysiologischen Techniken zur
Beurteilung der Funktion von Sehnerv und Netzhaut, zur
Physiologie des Sehorgans (zum Beispiel Dämmerungssehen,
Farbsehen), zur Durchblutung mit Hilfe der Fluoreszenzangiographie
(Untersuchung der Netzhaut im Detail), zum
Glaukom (Grüner Star) mit Hilfe modernster Diagnostikgeräte
(z. B. GDX und HRT), schließlich auch die Ultraschalldiagnostik.
Die Augenklinik bietet somit ihren Patienten weit mehr als nur
den sonst üblichen Standard einer weniger spezialisierten
Augenklinik an.
u Leistungsschwerpunkte
Mikrochirurgie
Die Mikrochirurgie im Auge stellt eine besondere medizintechnische
und chirurgische Herausforderung dar. Mit einem
Durchmesser von nur etwas mehr als 20 mm weist das Auge
eine faszinierende, aber auch komplizierte Struktur auf. Als
optisches System werden zudem höchste Anforderungen an
Gleichmäßigkeit und Konstanz der Form gestellt. Die rasante
Entwicklung der Mikrochirurgie in der Augenheilkunde hat in
der zweiten Hälfte der 90er Jahre mit der steten Weiterentwicklung
der Operation des Grauen Stars (Katarakt) begonnen.
Sie ist mittlerweile der häufigste am Menschen durchgeführte
Eingriff überhaupt.
Minimalinvasive Glaskörper- und Netzhautchirurgie
Spitzenleistungen im Bereich der medizintechnischen
Miniaturisierung werden auch in der minimalinvasiven
Glaskörper- und Netzhautchirurgie erbracht. Hier kommen
modernste Hightechmaterialien zum Einsatz.
23-gauge-Vitrektomie
2006 wurde in der Augenklinik die 23-gauge-Vitrektomie
(Entfernung des Glaskörpers zur Verbesserung der Sehfähigkeit)
eingeführt. Sie weist gegenüber der konventionellen
20-gauge Vitrektomie diese Vorteile auf: Minimale Traumatisierung
der Bindehaut und der Sklera (Lederhaut), geringeres
bis fehlendes postoperatives Fremdkörperempfinden für den
Patienten, kein postoperativer Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
und rasche Rehabilitation. Auch für den geübten
Augenarzt sind die minimalen Wunden direkt nach der
Operation oft kaum noch erkennbar.
Refraktive Chirurgie
Neben der operativen Therapie von Augenkrankheiten bietet
die Augenklinik das gesamte Spektrum der Refraktiven Chirurgie
an. Hierbei handelt es sich um eine weitere Miniaturisierung
der Operationstechnik. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren
sind die Zugänge zum Augapfel so fein, dass kein Nahtverschluss
am Ende der Operation erforderlich ist. Dies belegt
beispielhaft, dass die Patienten der Augenklinik Mülheim nach
den neuesten Methoden versorgt werden.
Makuladegeneration
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD, starke Sehbehinderung
und Blindheit bei älteren Menschen), ist die
häufigste Ursache für Sehbehinderungen in Deutschland, von
der bis zu 30% der älteren Mitbürger betroffen sind. Ihre
Behandlung hat im Berichtszeitraum erhebliche Fortschritte
gemacht. Nachdem vor einigen Jahren die Photodynamische
Therapie etabliert wurde, sind jetzt zunehmend Medikamente
verfügbar, die anti-angiogen wirken und bei der exsudativen
(neovaskulären) Form der AMD den Verlauf günstig beeinflussen
können. Die organisatorische und fachliche Etablierung dieser
neuen Methoden stellte bei den über 500 Eingriffen im Jahr 2006
eine besondere Herausforderung dar. Die Anzahl der durchgeführten
Photodynamischen Therapien war aufgrund der
neuen Therapiemöglichkeiten rückläufig. Trotz aller Fortschritte
lässt sich die Progression der Sehverschlechterung noch
immer in den meisten Fällen leider nur verlangsamen, was
neben dem diagnostischen und therapeutischen Aufwand
auch hohe Anforderungen an die Aufklärung und psychologische
Führung der Patienten stellt. Der Augenklinik am
Evangelischen Krankenhaus Mülheim stehen somit Methoden
zur Verfügung, um die sonst unausweichliche Sehverschlechterung
nicht nur zu verlangsamen, sondern bei vielen Patienten
sogar eine Besserung zu erreichen.
Basisteil I Augenklinik 10