Wenige - Gudjons Apotheke
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6<br />
LEHRE UND FORSCHUNG DER HOMÖOPATHIE<br />
AN STAATLICHEN UNIVERSITÄTEN<br />
Neben der Vorlesung bot sich für mich auch in den<br />
Hauptseminaren des Instituts für Geschichte der Medizin<br />
fast jedes Semester Gelegenheit, die Homöopathie<br />
und ihre Geschichte einzubringen, sei es bei<br />
Themen wie „Alternative Heilverfahren“, „Medizinische<br />
Theorien“, „Paradigmenwechsel in der Medizin“<br />
oder „Das Bild vom Menschen in der Medizin“,<br />
„Medizin der deutschen Romantik“, „Lektüre<br />
ausgewählter medizinhistorischer Texte“ usw.<br />
variierte ich seither sukzessive das Spektrum meines<br />
Vorlesungsangebotes.<br />
So las ich – nunmehr zweistündig (donnerstags,<br />
16–18 Uhr) – im WS 2006/07 „Complementary<br />
and alternative medicine (CAM) – Geschichte,<br />
Prinzipien und Probleme“, im derzeitigen SS 2007<br />
lautet der Titel meiner Vorlesung „Was ist gesund?<br />
Die Lehre vom gesunden Leben im Wandel der Zeiten<br />
und Kulturen“, und für das WS 2007/08 ist angekündigt:<br />
„Medicus curat, natura sanat – Konzepte<br />
der Naturheilkraftzwischen<br />
antiker<br />
„physis“ und<br />
postmoderner<br />
Selbstorganisationstheorie“.Jede<br />
dieser Vorlesungen<br />
berührt<br />
natürlich Themen,<br />
die für die<br />
Habilitation für Geschichte<br />
der Medizin<br />
Mit meiner im<br />
Sommer 2005 erfolgtenHabilitation<br />
für Geschichte<br />
der Medizin<br />
wurde mir als<br />
Privatdozent die<br />
„Venia legendi“,<br />
das heißt die<br />
Lehrbefugnis auf<br />
Homöopathie<br />
Lebenszeit, er- University of California, San Francisco, Medical<br />
hochrelevant sind<br />
teilt, so daß ich<br />
School, Parnassus Avenue<br />
und die es von<br />
nicht mehr auf<br />
seiten der Homöopathenschaft dringend zu bear-<br />
die für jedes Semester neu zu beantragende Verbeiten<br />
gilt, sofern sie je zu einer zeitgemäßen wislängerung<br />
eines thematisch begrenzten, auf Wisenschaftlichen<br />
Standortbestimmung oder einer<br />
derruf erteilten Lehrauftrags angewiesen bin, son-<br />
tragfähigen Theorie der Homöopathie gelangen<br />
dern vielmehr auch in der Wahl meiner Themen<br />
will. Wissenschaftliche Durchdringung der Ho-<br />
über uneingeschränkte Freiheit verfüge. Zunächst<br />
möopathie verlangt heute nicht nur randomisier-<br />
las ich – einstündig (jeden Donnerstag, 16–17<br />
te klinische Studien, sondern vor allem die theo-<br />
Uhr) – „Geschichte der Homöopathie“ über zwei<br />
retische Aufarbeitung prekärer Inkompatibilitäten<br />
Semester, mit wechselndem Untertitel bzw.<br />
konzeptueller Schnittstellen, etwa zwischen Hah-<br />
Schwerpunkt („Grundlagen, Konzepte und Menemanns<br />
Rationalismus, Empirismus und Indukthodik“<br />
im WS 2005/06; „Wissenschaftliche, phitivismus,<br />
seiner Naturteleologie und seinem Fortlosophische<br />
und religiöse Hintergründe“ im SS<br />
schrittsglauben einerseits und modernen natur-<br />
2006). Nachdem sich unter den Hörern allerdings<br />
wissenschaftlichen Standards wie Reproduzier-<br />
kaum Mediziner geschweige denn Homöopathen<br />
barkeit und Quantifizierbarkeit oder postmoder-<br />
einfanden und das Hauptinteresse an meinen Ausnen<br />
Herausforderungen wie Wissenschafts-Pluraführungen<br />
weiterhin aus den kulturwissenschaftlismus,<br />
Konstruktivismus oder Chaosforschung anlichen<br />
Fächern und Fakultäten kam, erweiterte und<br />
dererseits.