Wenige - Gudjons Apotheke
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38<br />
D ie<br />
UNIVERSITÄRE HOMÖOPATHIE-VORLESUNG<br />
IN ÖSTERREICH<br />
Österreicher bezeichnen<br />
ihr Land<br />
gern als die „Insel der Seligen“.<br />
Ob dies in allen Belangen<br />
zutrifft, darf bezweifelt<br />
werden. Aber für die Homöopathie an österreichischen<br />
Universitäten traf dies zumindest für einen<br />
gewissen Zeitraum in besonderem Maß zu, –<br />
und mag heute<br />
immer noch zutreffen<br />
...<br />
Im Jahr 1985 gelang<br />
es Mathias<br />
Dorcsi – hart umkämpft<br />
und nach<br />
Überwindung vielerSchwierigkeiten<br />
– an der MedizinischenFakultät<br />
der Universität<br />
Wien einen<br />
offiziellen Lehrauftrag<br />
für Homöopathie<br />
zu<br />
etablieren, – ein<br />
Ereignis, das<br />
möglicherweise<br />
homöopathiehistorisch<br />
heute<br />
mehr Bedeutung<br />
innehat, als es<br />
ihm damals zukam. Denn alles, was an eine zu große<br />
Glocke gehängt wird, gerät vielleicht in Gefahr,<br />
auch wieder revidiert oder annulliert, jedenfalls<br />
vom Establishment der „Alma Mater Universitatis“<br />
abgeurteilt zu werden. So konnten vor einem immer<br />
größer werdenden studentischen (aber auch<br />
nichtstudentischen) Publikum schon damals auf<br />
Universitätsboden Aussagen getätigt werden, die die<br />
„traditionelle abendländische Medizin“ zumindest<br />
DR. MED. PETER KÖNIG<br />
In Certis Unitas.<br />
In Dubiis Libertas.<br />
In Omnibus Charitas. 1<br />
an gewissen Punkten in Frage<br />
stellen musste, ... daß Begriffe<br />
wie das „Miasma“ oder<br />
„Unterdrückung“ ungestraft<br />
in den Mund genommen werden,<br />
ohne daß dies jemals einen Eklat hervorgerufen<br />
hätte, was den Autor dieser Zeilen, der diese<br />
Vorlesung 1990 bis Herbst 2001 nach Dorcsi<br />
weiterführen<br />
durfte, heute<br />
noch mit Staunen<br />
erfüllt. In diesen<br />
16 (bzw. 11) Jahren<br />
wurden unter<br />
dem auch im<br />
Vorlesungsverzeichnisangeführten<br />
Titel „Einführung<br />
in die<br />
Homöopathie“<br />
an jedem Dienstag<br />
einer Woche<br />
alternierend<br />
Theorie und MateriaMedica-Wissen<br />
vermittelt.<br />
Diese Vorlesung<br />
war so erfolgreich,<br />
daß – wie<br />
man fallweise<br />
hört – so mancher<br />
der damaligen Hörer immer noch nostalgisch<br />
von ihr „zehrt“, – so populär auch, daß nebengelegene<br />
Hörsäle, in denen die „Schulmedizin“ unterrichtet<br />
wurde, nur mit Neid auf die vollen Hörsaalbänke<br />
der Homöopathievorlesung blicken<br />
konnten ... Mit einer grundlegenden politisch induzierten<br />
Veränderung der Universitätslandschaft<br />
in Österreich (2001/2002), die von vielen Kritikern<br />
als „Kahlschlag“ bezeichnet wurde, musste<br />
Prof. Mathias Dorcsi im Kampf für die Homöopathie