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Ausgabe April / Mai 13 - luth. Kirchengemeinde Sittensen

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Senioren<br />

Was mir mein Konfirmationsspruch bedeutet<br />

Gott hat uns nicht gegeben<br />

den Geist der Furcht, sondern der<br />

Kraft und der Liebe und der<br />

Besonnenheit. 2. Tim. 1, 7<br />

So lautet der Konfirmationsspruch, den mir als<br />

einem seiner 50 Konfirmanden und Konfirmandinnen<br />

unser damaliger Pastor in Hamburg-<br />

Wandsbek 1959 auf den weiteren Lebensweg<br />

mitgegeben hat.<br />

Damals, ich war ein sehr ruhiges und<br />

schüchternes Kind, habe ich nur wenig darüber<br />

nachgedacht, was dieser Bibelspruch beinhaltet.<br />

Die Feier der Konfirmation und die vielen Geschenke<br />

waren viel wichtiger und überdeckten<br />

die Botschaft jenes Wortes.<br />

Später dann als ich mich entschieden hatte,<br />

Theologie zu studieren um Pastor zu werden,<br />

musste ich meine Konfirmationsurkunde erneut<br />

hervorholen. Erst da wurde mir bewusst,<br />

wie gut mich doch unser Pastor seinerzeit trotz<br />

Blockunterrichts (50 Konfirmanden in einer<br />

Gruppe) und ohne die heute üblichen Konfirmandenfreizeiten<br />

wahrgenommen und eingeschätzt<br />

hatte.<br />

Damals als inzwischen selbstbewusster Studienanfänger<br />

begriff ich die befreiende und Mut<br />

machende Aussage dieses Wortes des Apostels<br />

Paulus: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist<br />

der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe<br />

und der Besonnenheit. (2. Tim. 1, 7)“<br />

In meinem späteren Leben als Pastor wurde<br />

mir dann noch eine andere Wahrheit immer<br />

deutlicher: Das Wort, das dir wirklich weiterhilft,<br />

kannst du dir nicht selber sagen. Das heißt,<br />

was dir in deinem Leben wirklich hilft, muss von<br />

außen auf dich zukommen. Es ist eben nicht so,<br />

dass wir uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf<br />

zu ziehen vermögen. Das wusste auch schon der<br />

Baron von Münchhausen, selbst wenn er dieses<br />

als eine seiner Lügengeschichten erzählte.<br />

So habe ich dann meinen eigenen Konfirmandinnen<br />

und Konfirmanden im Hinblick auf<br />

ihre Konfirmationssprüche neben der Möglichkeit,<br />

sich den eigenen Konfirmandenspruch selber<br />

auszusuchen, auch immer angeboten, dieses<br />

für sie zu tun. Die Entscheidung fiel dann<br />

meist 50% zu 50% aus.<br />

Und noch ein letztes: Ob Tauf-, Konfirmations-<br />

oder Trauspruch, sie alle beginnen erst<br />

im Laufe des eigenen Lebens zu sprechen und<br />

ihre Bedeutung zu entfalten. Mir wurde das am<br />

Ende einer 8-tägigen Fortbildungsveranstaltung<br />

staunend deutlich.<br />

Ehe wir den Seminarraum verließen, um<br />

wieder nach Hause und in die jeweiligen Gemeinden<br />

zurückzufahren, lagen auf dem Fußboden<br />

innen vor der Ausgangstür beschriebene<br />

Karten mit der Rückseite nach oben. Bevor wir<br />

nun jeder und jede durch die Tür in unseren<br />

Alltag zurückkehrten, konnten wir je eine der<br />

abgedeckten Karten aufheben und mitnehmen.<br />

Als ich die von mir aufgehobene Karte umdrehte,<br />

staunte ich, las ich doch meinen Konfirmationsspruch<br />

und die in meinem Leben immer<br />

wieder erfahrene Wahrheit, die er enthielt:<br />

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,<br />

sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.<br />

(2. Tim. 1, 7)“<br />

Hans-Georg<br />

Umland<br />

(Pastor<br />

im Ruhestand)<br />

15 www.kirche-sittensen.de / www.punktsieben.de / www.tensing-sittensen.de

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