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2 (Aquarell der Auffaltung des Chorraumes von Anton Bardenhewer ...

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Bil<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kirche galten im Mittelalter<br />

als „Bibel <strong>der</strong> Armen“. Nur<br />

reiche und gelehrte Leute waren in<br />

<strong>der</strong> Lage, die Bibel im Lateinischen,<br />

Griechischen o<strong>der</strong> Hebräischen selbständig<br />

zu lesen. Erst Martin Luther<br />

machte es durch seine Übersetzung<br />

<strong>der</strong> Bibel ins Deutsche möglich,<br />

dass die Menschen die alten<br />

Texte in ihrer Muttersprache lesen<br />

konnten. Im Zuge <strong>der</strong> Reformation<br />

bildete sich eine radikale Strömung,<br />

die sogar im Gegenteil Bil<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Kirche völlig ablehnte. Bil<strong>der</strong><br />

lenkten angeblich zu sehr vom gepredigten<br />

und gehörten Wort Gottes<br />

ab. Infolge <strong>des</strong>sen wurden die Malereien<br />

in <strong>der</strong> bunten Kirche zu Marienhagen<br />

weiß übertüncht. Dies<br />

geschah allerdings relativ spät, erst<br />

zu Beginn <strong>des</strong> 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Zunächst<br />

wurde nach Einführung <strong>der</strong><br />

Reformation in <strong>der</strong> Kirche sogar<br />

noch gemalt. Das beweisen die Gemäl<strong>der</strong>este<br />

rechts neben <strong>der</strong> Orgel.<br />

Das dort zu sehende Frauenkleid war<br />

die Mode <strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>des</strong> 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts. 1630 wurden drei Gemeindeemporen<br />

eingezogen (siehe<br />

Inschrift), Anfang <strong>des</strong> 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

auch eine Orgelempore im<br />

Chorraum, zusammen mit Altar und<br />

Kanzel in bergischer Sitte übereinan<strong>der</strong><br />

angeordnet. Dadurch ging<br />

<strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> unwie<strong>der</strong>bringlich<br />

verloren. Erst 1907 erfolgte<br />

die Freilegung <strong>der</strong> heute noch<br />

vorhandenen Reste durch Professor<br />

<strong>Bardenhewer</strong>. Er nahm darüber hinaus<br />

aufgrund <strong>von</strong> Hinweisen, die<br />

sich aus den Bruchstücken ergeben,<br />

dann aber durch eingehen<strong>des</strong><br />

Studium und Vergleiche mit ähnlichen<br />

Malereien in Köln eine Ergänzung<br />

<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> im Chorraum vor.<br />

Sie konnte als künstlerisch wertvoll<br />

gelten, wenn sie auch nicht mit Sicherheit<br />

das wie<strong>der</strong>geben konnte,<br />

was die Maler ursprünglich geschaffen<br />

hatten.<br />

Die Bil<strong>der</strong> im Chorraum<br />

Die Bil<strong>der</strong> in dem nach Osten ausgerichteten<br />

fünfseitigen Chorraum machen<br />

in ihrem Kern Aussagen über<br />

Maria und Jesus. Im Blick auf Maria<br />

geht es dabei nicht nur um die allgemeine<br />

Frömmigkeit römisch-katholischer<br />

Art, son<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>s

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