Ausgabe 24 - FACC
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16 8 TAKEOFF takeoff<br />
D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />
Fertigung von treibstoffsparenden Flügelspitzen: <strong>FACC</strong> konzentriert<br />
sich verstärkt auf ihre Kernaktivitäten und bündelt<br />
diese in „Centers of Excellence“. Eines davon ist die hochmoderne<br />
Produktionsstrasse für Winglets im Werk 1 in Ried.<br />
Unsere Partner fertigen im Unterauftrag<br />
Flügelkomponenten für verschiedene<br />
Boeing-Flugzeuge bzw.<br />
Komponenten, welche nicht zur<br />
Kernkompetenz der <strong>FACC</strong> gehören<br />
z.B. metallische Bauteile. Um auf die<br />
A350 XWB zurückzukommen: Hier<br />
haben wir vor kurzem mit Airbus eine<br />
Vereinbarung unterzeichnet, die vorsieht,<br />
dass <strong>FACC</strong> ab dem Jahr 2015<br />
Bauteile der A350 XWB bei einem<br />
Fertigungspartner deren Wahl produzieren<br />
lässt. Noch einen Schritt<br />
weiter gehen wir in der Zusammenarbeit<br />
mit der Investmentfirma Mubadala<br />
– hier berät und begleitet<br />
<strong>FACC</strong> das Unternehmen bereits bei<br />
der Planung, Errichtung und Qualifizierung<br />
einer Composite-Produktionsstätte<br />
in Abu Dhabi. Entstehen<br />
soll eine Fertigungsstrasse, die optimal<br />
auf die Herstellung von speziellen<br />
Flugzeugtragflächen-Teilen zugeschnitten<br />
ist.<br />
take off: Damit verbunden ist jedoch<br />
ein hoher Aufwand an Managementund<br />
Koordinationsaufgaben? Worin<br />
liegen hingegen die Vorteile der Partnerschaften<br />
im Speziellen mit Mubadala?<br />
Machtlinger: Die Vorteile für <strong>FACC</strong><br />
sind mannigfaltig: Die Kooperationen<br />
erschließen Potenzial für weitere<br />
Entwicklungstätigkeit, schaffen zusätzliche<br />
Kapazitäten für anstehende<br />
Zukunftsprojekte bei gleichzeitiger<br />
Senkung der Produktionskosten und<br />
verringern durch das Outsourcing in<br />
einen USD-Markt das Währungsrisiko.<br />
Ebenso wichtig ist die Tatsache,<br />
dass wir mit der Verlagerung<br />
lohnintensiver Projekte in unseren<br />
heimischen Standorten Produktionsfläche<br />
freimachen für Produkte mit<br />
höherer Wertschöpfung. Wie erreichen<br />
wir das am besten? Indem wir<br />
uns im Einklang mit unserer langfristigen<br />
strategischen Ausrichtung auf<br />
unsere Kernkompetenzen konzentrieren<br />
und diese in eine Art „Center<br />
of Excellence“ bündeln. In Österreich<br />
wird das Kerngeschäft auf<br />
hoch integrierte Strukturbauteile wie<br />
Winglets, Flaps, Engine und Engine<br />
Nacelle-Komponenten, RTM-Teile<br />
sowie Interiors basieren. Die Entwicklung<br />
solcher komplexer Teile bis<br />
hin zur Fertigung der Vorserienteile<br />
inklusive der Qualifizierung gehören<br />
unter anderem zu den Schwerpunkten.<br />
Gemeinsam mit Mubadala und<br />
unterstützt von Airbus bauen wir in<br />
den Vereinigten Arabische Emiraten<br />
ein Center of Excellence für Flugzeugtragflächen-Teile<br />
auf, das wir<br />
als eine Art verlängerte Werkbank<br />
nutzen werden. Solche internationale<br />
Partnerschaften sind auch noch<br />
aus einem anderen Grund wichtig:<br />
Wir wollen damit unsere Kunden in<br />
Wachstums- und daher strategisch<br />
bedeutende Absatzmärkte begleiten.<br />
take off: Das Thema Finanz- und<br />
Wirtschaftkrise prägt die aktuellen<br />
Schlagzeilen. Was bedeutet die Krise<br />
für den Luftfahrtzulieferanten <strong>FACC</strong>?<br />
Machtlinger: Die Krise schlägt weltweit<br />
auch auf die Luftfahrtindustrie<br />
durch. Unsere Kunden sehen sich<br />
gezwungen, ihre Fertigungsraten<br />
einzufrieren bzw. zu senken. Meine<br />
Annahme ist, dass 2010 weitere Ratenreduktionen<br />
bei zivilen Flugzeugen<br />
folgen werden. Panik ist trotzdem<br />
nicht angebracht, denn <strong>FACC</strong><br />
ist vergleichsweise gut aufgestellt.<br />
Positiv für uns ist, dass wir einen relativ<br />
hohen Bauanteil an der A380<br />
und Boeing 787 haben, deren Auslieferungen<br />
in den nächsten Jahren<br />
stärker ansteigen und Rückgänge<br />
auf den bestehenden Programmen<br />
kompensieren werden. Für <strong>FACC</strong><br />
heißt das im Detail, dass das Wachstum<br />
für die nächsten zwei Jahre gebremst<br />
ist. Erst ab 2012 erwarten wir<br />
wieder einen massiven Umsatzanstieg.<br />
take off: Wie machen Sie Ihre<br />
Sparte krisenfit?<br />
Machtlinger: Krisenzeiten bieten die<br />
Chance, Dinge bereits jetzt zu verbessern,<br />
um für den nächsten Aufschwung<br />
bestens gerüstet zu sein.<br />
Es gilt, den konjunkturellen Abschwung<br />
als intelligente Gratwanderung<br />
zu sehen. Im Fokus steht dabei<br />
eine konsequente Optimierung: Die<br />
Umsatzstagnation soll für die Verbesserung<br />
von Prozessen und Unternehmensabläufen<br />
genutzt werden.<br />
Wir arbeiten daran, die Automatisierung<br />
voranzutreiben, Taktzeiten<br />
in der Fertigung zu reduzieren,<br />
den Output und damit die Wirtschaftlichkeit,<br />
Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erhöhen.<br />
take off: Laut einer Studie der international<br />
anerkannten Unternehmensberater<br />
Roland Berger Strategy<br />
Consultants wird die Verwendung<br />
von Composites im Flugzeugbau bis<br />
2020 rund 15 % jährlich wachsen.<br />
Erfreuliche Prognosen für <strong>FACC</strong>?<br />
Machtlinger: Das bietet sicher<br />
Grund für Optimismus. Innovative