Ausgabe 24 - FACC

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12.11.2014 Aufrufe

16 6 TAKEOFF takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N zitäten bereitstellen kann und sich somit gemeinsam mit FACC und Airbus an den Investitionen und dem Erfolg der A350 XWB beteiligen wird. Schubumkehrgehäuse Und auch mit einem weiteren Global Player der Luftfahrtindustrie verbindet FACC inzwischen eine enge Beziehung. Mit der Beauftragung zur Entwicklungsbeteiligung und Fertigung der Schubumkehreinheit vertieft Goodrich Aerostructures die Zusammenarbeit mit FACC auf dem Gebiet der Triebwerksverkleidungen. Goodrich ist Entwicklungs- und Fertigungspartner von Airbus für die Turbinengehäuse des Trent XWB- Triebwerks, das von Airbus zum Antrieb des neuen Langstreckenflugzeuges angeboten wird. Goodrich und FACC verbindet eine mehr als 20-jährige Zusammenarbeit. Im Rahmen des Auftrags wird FACC ab April 2010 die Schubumkehr inklusive der Schubumkehr-Türen liefern. Dieselben Komponenten werden von FACC in ähnlicher Bauweise bereits für die Boeing 787 in Serie produziert. Ein Team von FACC-Mitarbeitern ist seit Monaten bei Goodrich in Chula Vista stationiert, um die Erfahrungen der letzten Produktentwicklung in die A350 XWB-Komponenten einzubringen. Auch in diesem Fall wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess über die Bereiche Materialien, Prozesse, Design und Bauteilkonfiguration bis hin zu den Produktionsmethoden durchleuchtet - mit dem Ziel, einen Beitrag zur Effizienzsteigerung des Flugzeuges zu leisten. Das von FACC im Mai 2007 eröffnete Werk 4 wurde bereits damals auch für den Bau der A350 XWB-Komponenten ausgelegt, FACC ist als Partner von Goodrich somit schon heute dafür gerüstet, alle zukünftigen A350 XWB-Bedarfe effizient abzudecken. Engine Composites Ebenso auf eine langfristig gewachsene, industrielle Kooperation basiert der Auftrag zur Lieferung von aus Faserverbundwerkstoff hergestellten Triebwerkskomponenten für Airbus A350 XWB: Shaping efficiency Die A350 XWB definiert die Zukunft operativer Effizienz neu. Sie bietet Fluggesellschaften eine Familie von Flugzeugen der neuen Generation, die hinsichtlich Größe, Reichweite, Erlöserzielung, Passagierkomfort und Umwelt bestens an die Markterfordernisse angepasst ist. Von Anfang an als umfassende Airliner-Familie konzipiert, wird der neue Großraum-Passagierjet A350 XWB in drei Basisversionen zur Verfügung stehen und bis zu 350 Passagiere über Entfernungen von bis zu 15.750 km befördern. Der industrielle Launch der A350 XWB erfolgte im Dezember 2006. Die A350-900 soll im ersten Halbjahr 2011 in die Endmontage gehen und im Frühjahr 2012 erstmals starten. Im Juli 2013 sollen die ersten Exemplare an die Kunden ausgeliefert werden. Ein Jahr später soll die verkürzte Version A350-800 folgen, Ende 2015 die Langversion A350-1000. Seit dem Programmlaunch haben 31 Kunden bisher 493 A350 XWB bestellt (Stand Juni 2009). Technische Daten Airbus A350 XWB A350-800 A350-900 A350-1000 Gesamtlänge 60,7 m 67,0 m 74,0 m Höhe 17,2 m 17,1 m 17,2 m Flügelspannweite 64,8 m Rumpfbreite 5,96 m Passagiere 270 314 350 Triebwerke RR Trent XWB RR Trent XWB RR Trent XWB (Schubbereich) (74.000 lb.) (83.000 lb.) (92.000 lb.) Maximales Startgewicht 248 t 268 t 298 t Maximale Reichweite 15.400 km 15.000 km 14.800 km Typische Reisegeschwindigkeit 0,85 Mach das Trent XWB. FACC wird die Komponenten wie schon für die früheren Trent-Modelle auch für das jüngste Mitglied dieser Triebwerksfamilie gemeinsam mit Rolls-Royce entwickeln und fertigen. Zu den Produkten zählen schalldämpfende Auskleidungen des Mantelstromgehäuses, so genannte Front- und Rear Acoustic Liners, sowie Verkleidungsteile der Versorgungsleitungen (Splitter Fairings). FACC baut Kerngeschäft aus Beiderseitiger Nutzen ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Partnerschaften: Airbus als auch Rolls-Royce und Goodrich können auf das über die Jahre aufgebaute Know-how und die hervorragenden Leistungen von FACC, angefangen beim Entwurf, der Konstruktion und Berechnung über die Entwicklung und Beschaffung der optimalen Fertigungsmittel bis hin zur kosteneffizienten Fertigung, zurückgreifen. FACC andererseits bietet die Beteiligung am A350 XWB-Programm die Möglichkeit, ihr Kerngeschäft im Bereich der Flugzeugstrukturen auszubauen, den bestehenden Produktportfoliowert zu maximieren, damit einhergehend die innerbetrieblichen Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dadurch entsteht eine klare Win-Win-Situation für die beteiligten Partner, die langfristig angelegt ist und nachhaltigen Erfolg und Nutzen für alle anpeilt.

D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N takeoff 7 Wir begleiten unsere Kunden in wichtige Absatzmärkte Interview mit Robert Machtlinger, Vice President der Sparte Structures der FACC AG, über neue Dimensionen strategischer Partnerschaften, den Aufschwung 2012 und wie die Sparte Structures der aktuellen Krise trotzt. take off: Geben Sie bitte unseren Lesern einen kurzen Überblick über die Sparte Structures. Machtlinger: Die Kernkompetenz der Sparte Structures liegt in der Entwicklung, Qualifizierung und Fertigung leichter Flugzeugstrukturen aus Faserverbundwerkstoffen für die Flugzeughersteller und deren Lieferanten erster Ebene. Zu den Produkten zählen Verkleidungen am Rumpf, Flügelspitzen und verschiedene Verkleidungs- und Steuerflächen an den Tragflächen wie Landeklappenträgerverkleidungen und Spoiler. Unsere Stärken liegen darin, den Kunden innovative, maßgeschneiderte Komplettsysteme in einer installationsfertigen Einheit anbieten zu können und dabei den gesamten Service von der Konzeption über die Detailplanung, Werkzeugdesign und –fertigung, Betreuung der Supply Chain bis hin zur Zertifizierung der Komponenten abzudecken. take off: Mit der A350 XWB intensiviert Airbus ihre industriellen Partnerschaften mit dem Ziel, komplexere Arbeitspakete an weniger und größere Lieferanten aufzuteilen. FACC ist als First Tier Lieferant mit an Bord. Wie gestaltet sich Ihre Beteiligung an dem jüngsten Flugzeugprogramm von Airbus? Machtlinger: Unsere Beteiligung am Airbus A350 XWB baut einerseits auf die Erfahrungen der Vergangenheit und auf bestehende Partnerschaften auf. Andererseits stellt sie für uns ganz klar einen Vorstoß in neue Dimensionen dar. Lassen Sie mich auf zwei grundlegende Faktoren hinweisen. Erstens: Airbus treibt den Ausbau seiner Produktion außerhalb Europas voran, um Talente und Ressourcen auf weltweiter Basis zu erschließen, günstigere Kostenstrukturen zu nutzen, aber auch um seinen Kunden in aufstrebenden Wachstumsmärkten entgegen zu kommen. Zweitens: FACC ist in der Luftfahrtzulieferindustrie ein vergleichsweise kleines Unternehmen. Sehen Sie sich am Markt um: Dieser wird dominiert von großen Konzernen mit den nötigen finanziellen Mitteln, die Entwicklung von Flugzeugen von Anfang an mit zu tragen. Unser Vorteil liegt aber eindeutig darin, dass wir über sehr starke Entwicklungskompetenz verfügen und die am Markt modernsten, effizientesten Fertigungstechnologien einsetzen und so eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Kostenbasis schaffen. Und darauf wollen unsere Kunden letztendlich nicht verzichten! take off: Welche Wege sieht FACC, um ihre Chancen in dieser fordernden Phase zu wahren? Machtlinger: Wir haben Überlegungen in verschiedenste Richtungen angestellt und sind zu der Überzeugung gekommen, dass wir wertsteigerndes Wachstum nur in Kooperation mit internationalen Partnerunternehmen sichern können. Unsere österreichischen Standorte haben wir in den letzten Jahren zu einem Top-Kompetenzzentrum für anspruchsvolle Faserverbundtechnologie ausgebaut – hier entwickeln und fertigen wir fortschrittliche Komponenten und Systeme. Hier profitieren wir von der sehr guten Qualifikation unserer Mitarbeiter. Um jedoch eine für die Bedürfnisse des Marktes not- „Wir verfügen über eine sehr starke Entwicklungskompetenz und setzen die am Markt modernsten, effizientesten Fertigungstechnologien ein. Damit schafft FACC eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Kostenbasis.“ wendige Größe und notwendiges Gewicht zu erreichen, muss FACC Partnerschaften auf internationalem Parkett eingehen, die das erfolgreiche Bestehen und weiteres Wachstum in der Zukunft gewährleisten können. Nur als global wettbewerbsfähiges Unternehmen sind wir auch in der Lage, Arbeitsplätze und Beschäftigung in Österreich dauerhaft zu sichern. Unsere Kunden haben uns in vielen Gesprächen wissen lassen, dass sie auf die sehr guten Leistungen von FACC aufbauen wollen. Betonen jedoch gleichzeitig, dass FACC eine andere Dimension und damit verbunden auch eine solide Finanzkraft erreichen muss, um Entwicklungskosten neuer Flugzeugprogramme mitfinanzieren zu können. Wir müssen daher unseren eingeschlagenen Weg in Richtung globalen Luftfahrtzulieferanten konsequent weitergehen. take off: Gibt es bereits konkrete Pläne für derartige Kooperationen? Machtlinger: Die Sparte FACC Structures arbeitet ja seit mehreren Jahren schon erfolgreich mit internationalen Unternehmen zusammen, unter anderem in den Ländern USA, China, Südkorea sowie Malaysia.

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takeoff 7<br />

Wir begleiten unsere Kunden<br />

in wichtige Absatzmärkte<br />

Interview mit Robert Machtlinger, Vice President der<br />

Sparte Structures der <strong>FACC</strong> AG, über neue Dimensionen<br />

strategischer Partnerschaften, den Aufschwung 2012<br />

und wie die Sparte Structures der aktuellen Krise trotzt.<br />

take off: Geben Sie bitte unseren<br />

Lesern einen kurzen Überblick über<br />

die Sparte Structures.<br />

Machtlinger: Die Kernkompetenz<br />

der Sparte Structures liegt in der<br />

Entwicklung, Qualifizierung und Fertigung<br />

leichter Flugzeugstrukturen<br />

aus Faserverbundwerkstoffen für die<br />

Flugzeughersteller und deren Lieferanten<br />

erster Ebene. Zu den Produkten<br />

zählen Verkleidungen am Rumpf,<br />

Flügelspitzen und verschiedene Verkleidungs-<br />

und Steuerflächen an den<br />

Tragflächen wie Landeklappenträgerverkleidungen<br />

und Spoiler. Unsere<br />

Stärken liegen darin, den Kunden<br />

innovative, maßgeschneiderte<br />

Komplettsysteme in einer installationsfertigen<br />

Einheit anbieten zu können<br />

und dabei den gesamten Service<br />

von der Konzeption über die<br />

Detailplanung, Werkzeugdesign und<br />

–fertigung, Betreuung der Supply<br />

Chain bis hin zur Zertifizierung der<br />

Komponenten abzudecken.<br />

take off: Mit der A350 XWB intensiviert<br />

Airbus ihre industriellen Partnerschaften<br />

mit dem Ziel, komplexere<br />

Arbeitspakete an weniger und<br />

größere Lieferanten aufzuteilen.<br />

<strong>FACC</strong> ist als First Tier Lieferant mit<br />

an Bord. Wie gestaltet sich Ihre Beteiligung<br />

an dem jüngsten Flugzeugprogramm<br />

von Airbus?<br />

Machtlinger: Unsere Beteiligung am<br />

Airbus A350 XWB baut einerseits auf<br />

die Erfahrungen der Vergangenheit<br />

und auf bestehende Partnerschaften<br />

auf. Andererseits stellt sie für uns<br />

ganz klar einen Vorstoß in neue Dimensionen<br />

dar. Lassen Sie mich auf<br />

zwei grundlegende Faktoren hinweisen.<br />

Erstens: Airbus treibt den Ausbau<br />

seiner Produktion außerhalb<br />

Europas voran, um Talente und Ressourcen<br />

auf weltweiter Basis zu erschließen,<br />

günstigere Kostenstrukturen<br />

zu nutzen, aber auch um seinen<br />

Kunden in aufstrebenden Wachstumsmärkten<br />

entgegen zu kommen.<br />

Zweitens: <strong>FACC</strong> ist in der Luftfahrtzulieferindustrie<br />

ein vergleichsweise<br />

kleines Unternehmen. Sehen Sie<br />

sich am Markt um: Dieser wird dominiert<br />

von großen Konzernen mit<br />

den nötigen finanziellen Mitteln, die<br />

Entwicklung von Flugzeugen von<br />

Anfang an mit zu tragen. Unser Vorteil<br />

liegt aber eindeutig darin, dass<br />

wir über sehr starke Entwicklungskompetenz<br />

verfügen und die am<br />

Markt modernsten, effizientesten<br />

Fertigungstechnologien einsetzen<br />

und so eine wettbewerbsfähige und<br />

nachhaltige Kostenbasis schaffen.<br />

Und darauf wollen unsere Kunden<br />

letztendlich nicht verzichten!<br />

take off: Welche Wege sieht <strong>FACC</strong>,<br />

um ihre Chancen in dieser fordernden<br />

Phase zu wahren?<br />

Machtlinger: Wir haben Überlegungen<br />

in verschiedenste Richtungen<br />

angestellt und sind zu der Überzeugung<br />

gekommen, dass wir wertsteigerndes<br />

Wachstum nur in Kooperation<br />

mit internationalen Partnerunternehmen<br />

sichern können. Unsere<br />

österreichischen Standorte haben<br />

wir in den letzten Jahren zu einem<br />

Top-Kompetenzzentrum für anspruchsvolle<br />

Faserverbundtechnologie<br />

ausgebaut – hier entwickeln und<br />

fertigen wir fortschrittliche Komponenten<br />

und Systeme. Hier profitieren<br />

wir von der sehr guten Qualifikation<br />

unserer Mitarbeiter. Um jedoch eine<br />

für die Bedürfnisse des Marktes not-<br />

„Wir verfügen über eine sehr starke Entwicklungskompetenz<br />

und setzen die am Markt modernsten, effizientesten Fertigungstechnologien<br />

ein. Damit schafft <strong>FACC</strong> eine wettbewerbsfähige<br />

und nachhaltige Kostenbasis.“<br />

wendige Größe und notwendiges<br />

Gewicht zu erreichen, muss <strong>FACC</strong><br />

Partnerschaften auf internationalem<br />

Parkett eingehen, die das erfolgreiche<br />

Bestehen und weiteres Wachstum<br />

in der Zukunft gewährleisten<br />

können. Nur als global wettbewerbsfähiges<br />

Unternehmen sind wir<br />

auch in der Lage, Arbeitsplätze und<br />

Beschäftigung in Österreich dauerhaft<br />

zu sichern. Unsere Kunden haben<br />

uns in vielen Gesprächen wissen<br />

lassen, dass sie auf die sehr guten<br />

Leistungen von <strong>FACC</strong> aufbauen<br />

wollen. Betonen jedoch gleichzeitig,<br />

dass <strong>FACC</strong> eine andere Dimension<br />

und damit verbunden auch eine solide<br />

Finanzkraft erreichen muss, um<br />

Entwicklungskosten neuer Flugzeugprogramme<br />

mitfinanzieren zu<br />

können. Wir müssen daher unseren<br />

eingeschlagenen Weg in Richtung<br />

globalen Luftfahrtzulieferanten konsequent<br />

weitergehen.<br />

take off: Gibt es bereits konkrete<br />

Pläne für derartige Kooperationen?<br />

Machtlinger: Die Sparte <strong>FACC</strong><br />

Structures arbeitet ja seit mehreren<br />

Jahren schon erfolgreich mit internationalen<br />

Unternehmen zusammen,<br />

unter anderem in den Ländern USA,<br />

China, Südkorea sowie Malaysia.

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