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Das Ziel dieses pädagogischen Fachaufsatzes ist es, <strong>de</strong>n erfolgreichen Prozess<br />
zu einer belastbaren Ich- I<strong>de</strong>ntität darzustellen, unter <strong>de</strong>r Berücksichtigung<br />
von <strong>de</strong>n Theoretikern Hurrelmann, Heitmeyer, Erikson, Freud, Mead und <strong>de</strong>n<br />
Pädagogiken Montessori, Reggio und <strong>de</strong>r systemischen Therapie .<br />
Um <strong>de</strong>n Prozess einer vollständigen stabilen erarbeiteten Ich- I<strong>de</strong>ntität<br />
darzustellen, beginnen wir zunächst mit <strong>de</strong>r Psyche <strong>de</strong>s Menschen und<br />
<strong>de</strong>ssen Konflikt zwischen <strong>de</strong>r Individuation und <strong>de</strong>r Integration.<br />
1.0 Individuation und Integration<br />
Der Mensch befin<strong>de</strong>t sich im ständigen Konflikt zwischen <strong>de</strong>r Individuation,<br />
<strong>de</strong>n persönlichen Triebbedürfnissen und <strong>de</strong>r Integration, <strong>de</strong>ssen<br />
internalisierten Normen und Werten zu übernehmen.<br />
1.1 Verknüpfung mit Freud<br />
In diesem Zusammenhang wer<strong>de</strong>n wir das drei- Instanzenmo<strong>de</strong>ll ( Es, Ich,<br />
Über- Ich) von Freud mit <strong>de</strong>m inneren Konflikt zwischen Individuation und<br />
Integration verknüpfen, welche von Anfang an im Individuum beginnt und die<br />
richtige Balance ausschlaggebend für die weitere Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Persönlichkeit <strong>de</strong>s Individuum ist.<br />
1.1.1 Es- Individuation<br />
Die Individuation, laut Hurrelmann, ist verknüpfbar mit <strong>de</strong>r Instanze <strong>de</strong>s Es.<br />
Das Es sind die eigenen Bedürfnisse <strong>de</strong>s Menschen, <strong>de</strong>ssen Verlangen und die<br />
Triebe.<br />
1.1.2 Über-Ich<br />
Die Integration ist mit <strong>de</strong>r Instanze <strong>de</strong>s Über-Ichs zu verknüpfen, welches das<br />
Gewissen <strong>de</strong>s Individuums ist, das von <strong>de</strong>n kulturellen Normen <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft geprägt ist.<br />
1.1.3 Ich
Das Individuum an sich (Gehirn, Geist, Psyche) ist mit <strong>de</strong>r Instanze <strong>de</strong>s Ichs zu<br />
verknüpfen. Diese gilt als Vermittlungsinstanze und muss <strong>de</strong>n krisenhaften<br />
Konflikt ausgleichen, so dass die Psyche <strong>de</strong>s Menschen ausbalanciert ist und<br />
Individuation (Es) und Integration (Über- Ich) harmonisch miteinan<strong>de</strong>r<br />
agieren können.<br />
1.1.4 Zusammenfassung<br />
Hurrelmann verwen<strong>de</strong>t Freuds Instanzenmo<strong>de</strong>ll um <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s Prozesses<br />
<strong>de</strong>r Erarbeitung einer stabilen Persönlichkeit darzustellen. Dabei ist die<br />
Individuation mit <strong>de</strong>m Es zu verknüpfen und die Integration mit <strong>de</strong>m Über-<br />
Ich.<br />
Im folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n wir, ausgehend von Freunds Instanzenmo<strong>de</strong>ll, die<br />
einzelnen Individuums aufzulisten und die Wirklichkeit <strong>de</strong>r Verknüpfung mit<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Theorien zu zeigen, um die Komplexibilität darzustellen und<br />
vorzuweisen, dass eine ausbalancierte Psyche ein wichtiger Grundstein für<br />
eine stabile und belastbare Persönlichkeit ist.<br />
1.2 innere Realität gegen äußere Realität<br />
Der Aspekt <strong>de</strong>r Individuation- innere Realität- körperlich psychische<br />
Grundstrukturen steht <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Integration – äußere Realität- sozial<br />
physische Umweltbedingungen gegenüber, welche vom Ich (I<strong>de</strong>ntität) ins<br />
Gleichgewicht gebracht wer<strong>de</strong>n müssen. Diese Aspekte liegen <strong>de</strong>r<br />
Assimilation und Akkomodation von Piaget zugrun<strong>de</strong>, wodurch sich die<br />
menschliche Psyche auch weiterentwickelt.<br />
1.2.1 innere Realität<br />
Die innere Realität inklusive <strong>de</strong>r körperlich psychische Grundstrukturen ist<br />
das, was das Individuum selbst sieht bzw. wie er von seinen Trieben aus<br />
ausgestattet ist und diese in die Tat umsetzen will. Er nimmt die Sachen so<br />
wahr, wie es sie haben möchte. Mit diesem Aspekt kann die Assimilation von<br />
Piaget verknüpft wer<strong>de</strong>n. Die Assimilation ist das Einverleiben von Objekten<br />
in bestehen<strong>de</strong> Verhaltensschemata beziehungsweise verfügbare
Handlungsweisen, das heißt, das Individuum nimmt Sachen aus <strong>de</strong>r Umwelt<br />
auf und modifiziert sie in <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n Verhaltensmuster passen und das<br />
Denkschema nicht verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n muss.<br />
1.2.2 äußere Realität<br />
Die äußere Realität inklusive sozial physiche Umweltbedingungen sind von<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft (Integration) abhängig. Das Individuum hat auf diesen Aspekt<br />
keinen Einfluss, son<strong>de</strong>rn die Umweltbedingungen beeinflussen es. Bei <strong>de</strong>r<br />
Akkomodation führen Objekte/ Einflüssen dazu, dass diese nicht mehr ins<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Schemata integrierbar sind, so dass ein Schema geän<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r<br />
erweitert wer<strong>de</strong>n muss. Das Objekt führt also zur Ausbildung neuer<br />
Verhaltensmuster, so dass sich das Individuum auch an die Umwelt besser<br />
anpassen kann.<br />
1.2.3 Zusammenfassung<br />
Damit <strong>de</strong>r Mensch eine ausbalancierte I<strong>de</strong>ntität/ Psyche hat, muss <strong>de</strong>r<br />
Individuationsaspekt innere Realität mit <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Integration äußere<br />
Realität ins Gleichgewicht gebracht wer<strong>de</strong>n. Dieses geschieht durch das<br />
Lernen im Wechselspiel von Assimilation und Akkomodation, <strong>de</strong>r Prozess <strong>de</strong>r<br />
Adaption laut Piaget.<br />
Im Anschluss wird <strong>de</strong>r nächste Individuationsaspekt- Individuationsverlangen<br />
<strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Integration- Integrationsverlangen gegenübergestellt und mit<br />
Mead verknüpft.<br />
1.3 Individuationsverlangen gegen Integrationsverlangen<br />
1.3.1 Individuationsverlangen<br />
Das Individuationsverlangen sind die eigenen Bedürfnisse, das Verlangen <strong>de</strong>s<br />
Individuums und <strong>de</strong>ssen Triebe. In diesem Punkt spiegelt sich das Es von<br />
Freund wie<strong>de</strong>r.<br />
1.3.2 Integrationsverlangen
Das Integrationsverlangen steckt ebenfalls in je<strong>de</strong>m Individuum drin, weil<br />
diese Kontakt zu an<strong>de</strong>ren aufnehmen wollen und sich somit an die<br />
Gesellschaft anpassen müssen. An diesen Punkt knüpfen wir Mead an. Meads<br />
Leitgedanke ist, dass <strong>de</strong>r Mensch sich seine Einstellung zur Welt über Gesten<br />
und Symbole (signifikante Symbole), insbeson<strong>de</strong>re das Symbolsystem <strong>de</strong>r<br />
Sprache, erschließt. Ihm zufolge bil<strong>de</strong>t ein Mensch seine I<strong>de</strong>ntität erst in<br />
Interaktionen mit seinen Mitmenschen aus. Das Bewusst wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r eigenen<br />
I<strong>de</strong>ntität setzt außer<strong>de</strong>m voraus, dass <strong>de</strong>r Mensch berücksichtigt, wie er von<br />
an<strong>de</strong>ren gesehen wird.<br />
1.3.3 Play-Game<br />
Durch die Übernahme unterschiedlicher Rollen in einem Rollenspiel<br />
entwickelt <strong>de</strong>r Mensch schrittweise seine eigene I<strong>de</strong>ntität. Mead geht von<br />
zwei Stadien <strong>de</strong>r kindlichen I<strong>de</strong>ntitätsentwicklung aus, <strong>de</strong>n Stadien <strong>de</strong>s Play<br />
und Game. Bei einer gelingen<strong>de</strong>n I<strong>de</strong>ntitätsbildung erlebt das Kind zunächst<br />
eine Konfrontation mit <strong>de</strong>m „ signifikanten An<strong>de</strong>ren“ und dann das<br />
Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen mit <strong>de</strong>n „ verallgemeinerten An<strong>de</strong>ren“. Die<br />
I<strong>de</strong>ntitätsbildung gelingt nur, wenn sich das Kind schrittweise<br />
weiterentwickeln kann.<br />
1.3.3.1 Play<br />
In <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>s Play lernt das Kind noch im freien Rollenspiel und in<br />
Orientierung am „ signifikanten An<strong>de</strong>ren“ (z.B Eltern, Großeltern) das Leben<br />
in Gemeinschaften kennen.<br />
1.3.3.2 Game<br />
Im Game erweitert das Kind seine Handlungs- und<br />
Orientierungsmöglichkeiten, in<strong>de</strong>m es auch im Spiel Regeln berücksichtigt.<br />
Zu<strong>de</strong>m lernt es, auf <strong>de</strong>n „ vorallgemeinerten An<strong>de</strong>ren“ zu achten und sich an<br />
Vertretern von Rollen statt an einzelnen Individuen zu orientieren. Erst in<strong>de</strong>m<br />
das Kind in eine Gemeinschaft hineinfin<strong>de</strong>t und „ bewusstes Mitglied“<br />
<strong>de</strong>rselben wird, hat es seine I<strong>de</strong>ntität erfolgreich ausgebil<strong>de</strong>t.<br />
1.3.4 Zusammenfassung<br />
Da Menschen über Sprache und Intelligenz verfügen, können sie, laut Mead<br />
im Play und Game selbst aktiv sein und herausfin<strong>de</strong>n, wie sie <strong>de</strong>n
Anpassungsfor<strong>de</strong>rungen im privaten wie öffentlichen Leben gerecht wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
1.4<br />
Als nächstes wird das Mo<strong>de</strong>ll vom Wechselspiel Integration und Individuation<br />
mit Meads Prozess <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsbildung verknüpft um <strong>de</strong>n Prozess zur<br />
eigenen I<strong>de</strong>ntität zu vervollständigen.<br />
1.4.1<br />
Die Individuationsseite <strong>de</strong>s Menschen, welche mit <strong>de</strong>m Es, <strong>de</strong>n Trieben und<br />
Bedürfnissen <strong>de</strong>s Menschen, zu verknüpfen ist, benötigt noch Meads Aspekte<br />
über <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsbildung vollständig zu beschreiben. In diesem<br />
Fall muss das I ergänzt wer<strong>de</strong>n. Das impulsive Ich, auch I genannt, reagiert<br />
spontan auf Zumutung.<br />
1.4.2 Me<br />
Die Integrationsseite, die mit Freuds Instanze <strong>de</strong>s Über- Ichs, die Werte und<br />
Normen <strong>de</strong>r Gesellschaft und das Gewissen <strong>de</strong>s Menschen, verknüpft ist,<br />
benötigt man Meads einzigartiges Merkmal <strong>de</strong>s Me. Das reflektierte Ich, laut<br />
Mead das Me, sind eigene Überlegungen <strong>de</strong>s Individuums, wie an<strong>de</strong>re mich<br />
sehen o<strong>de</strong>r was an<strong>de</strong>re von mir erwarten.<br />
1.4.3 Mit „Psyche“ verbin<strong>de</strong>n<br />
Der Geist <strong>de</strong>s Menschen, „Mind“, hilft ihm nach und nach zwischen <strong>de</strong>n<br />
Impulsen <strong>de</strong>s I und Me zu vermitteln, so dass in einem „Self“, <strong>de</strong>r eigenen<br />
I<strong>de</strong>ntität, gelingen kann. Innerhalb dieses Prozesses erfolgen<br />
Differenzierungen, Erweiterungen und Korrekturen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität.<br />
Um <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>s Aufbaus einer stabilen I<strong>de</strong>ntität zu vervollständigen, wird<br />
die Erkenntnis <strong>de</strong>s Psychoanalytiker Erik Erikson hinzugezogen um zu zeigen,<br />
dass eine richtige Balance wichtig für die I<strong>de</strong>ntität ist.<br />
1.5
Damit <strong>de</strong>r Mensch standhaft im Leben steht und eine stabile I<strong>de</strong>ntität erlangt,<br />
muss zunächst das Es, die Individuationsseite eines Menschen und das Über-<br />
Ich, die Integrationsseite <strong>de</strong>s Menschen eine Balance fin<strong>de</strong>n, so dass die<br />
Psyche I<strong>de</strong>ntität ausgelassen ist und bei<strong>de</strong> Seiten miteinan<strong>de</strong>r vertreten<br />
wer<strong>de</strong>n können. Dieser Prozess verläuft krisenhaft, spannungsreich und ist<br />
musterbil<strong>de</strong>nd. Eine ausgeglichene und belastbare Ich-I<strong>de</strong>ntität muss eine<br />
Balance fin<strong>de</strong>n, damit folgen<strong>de</strong> Sachen miteinan<strong>de</strong>r agieren können. Die<br />
Persönlichkeit muss ein Maß erreichen so dass <strong>de</strong>m Menschen Chance und<br />
Risiko gegeben sind. Das Individuum hat einen bestimmten Freiraum und ist<br />
in <strong>de</strong>r Lage selbst Entscheidungen zu treffen, kennt aber die Grenzen.<br />
Außer<strong>de</strong>m ist eine Balance zwischen Stimulation und Belastung wichtig damit<br />
die Ich-I<strong>de</strong>ntität vollständig ausgereift ist und das Individuum mit<br />
Belastungen wie z.B Stress umgehen kann und trotz<strong>de</strong>m noch standhaft im<br />
Leben steht und nicht daran zerbricht. Als letztes muss die Persönlichkeit in<br />
<strong>de</strong>r Lage sein eine Balance zwischen Freiheit und Begrenzung zu fin<strong>de</strong>n. Wenn<br />
diese Kriterien erfüllt sind, ist die Ich- I<strong>de</strong>ndität vollständig ausgereift.<br />
1.5 Ambivalente Lebenssituationen<br />
Um diesen Prozess klarer zu <strong>de</strong>finieren, beziehen wir <strong>de</strong>n Soziologen<br />
Heitmeyer mit ein, <strong>de</strong>r diese Situation als Ambivalenz <strong>de</strong>r Lebenssituation<br />
bezeichnet. Das Individuum erhält von <strong>de</strong>r Gesellschaft zwar einerseits<br />
vermehrte Handlungsmöglichkeiten (Chancen etwas auszuprobieren), aber<br />
an<strong>de</strong>rerseits ist dies auch eine risikoreiche Bewältigungsaufgabe ohne<br />
stabilen und sozialen Rückhalt, weil sie eigenständig Entscheidungen treffen<br />
sollen.<br />
1.5.1<br />
An dieser Stelle wird <strong>de</strong>r Psychoanalytiker Erik Erikson angeknüpft, um zu<br />
zeigen, dass es wichtig für die Entwicklung und die Psyche <strong>de</strong>s Menschen ist,<br />
ein angemessenes Mittelmaß von <strong>de</strong>n Einflüssen zu haben, d.h in diesem Fall<br />
Individuations- und Integrationsseite muss ausbalanciert sein, damit die<br />
Psyche belastbar ist und <strong>de</strong>r Mensch sich in die Gesellschaft richtig<br />
integrieren kann.<br />
1.5.1.1
Erikson berücksichtigt nicht nur die innerpsychischen Entwicklung von<br />
Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, son<strong>de</strong>rn auch die soziale Seite <strong>de</strong>r Entwicklung. Er<br />
stellt einen Prozess <strong>de</strong>r Neubildung dar, die auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r<br />
vorangegangenen Entwicklung entstehen. Daher ist die Psyche nicht schon<br />
von Geburt an festgelegt son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Mensch entwickelt seine Persönlichkeit<br />
auf <strong>de</strong>r Basis seiner Anlagen weiter. Allerdings entwickelt sich <strong>de</strong>r Mensch nie<br />
alleine durch sich selbst, son<strong>de</strong>rn immer innerhalb von Beziehungen. Die<br />
menschliche Entwicklung verläuft nie gradlinig und ohne Konflikte. Sie<br />
durchlaufen einen Reifungsprozess <strong>de</strong>r krisenhaft ist, jedoch sieht Erikson die<br />
Entwicklungskrisen nicht als negativ und problematisch son<strong>de</strong>rn als<br />
Entwicklungsför<strong>de</strong>rnd. Damit die Psyche belastbar ist, darf ein Mensch in <strong>de</strong>n<br />
Entwicklungsphasen nicht zu viel ( z.B Vertrauen ) o<strong>de</strong>r zu wenig ( Vertrauen )<br />
erhalten. Es kommt auf die richtige Balance an.<br />
1.5.1.2 Malignität<br />
Bei <strong>de</strong>r Malignität erfährt das Kind zu viel schlechtes und wird später an einer<br />
instabilen Psyche zerbrechen.<br />
1.5.1.3 Maladaption – Fehlanpassung<br />
Bei <strong>de</strong>r Fehlanpassung erhält das Kind zu viel Gutes und gewinnt so kein<br />
reales Bild <strong>de</strong>r Realität und wird später Egoistisch sein, so dass eine<br />
Einglie<strong>de</strong>rung in die Gesellschaft problematisch wird.<br />
1.5.1.3.1 Fall Markus<br />
Der Fall Markus ist ein Beispiel für die Fehlanpassung. Da die Eltern ihm nicht<br />
ausreichend Zuwendung geschenkt haben, besitzt Markus nicht so viel<br />
Selbstvertrauen und dies spiegelt sich in <strong>de</strong>r Schule wie<strong>de</strong>r. Des Weiteren hat<br />
er einen ausgeprägten Egoismus. Er ist sehr gewalttätig seinen Mitschülern<br />
gegenüber, was alles darauf hinweist, dass Markus Psyche nicht ausbalanciert<br />
ist und er die Entwicklungsphasen nicht erfolgreich abgeschlossen hat.<br />
1.5.2 Zusammenfassung<br />
Nur wenn <strong>de</strong>r Mensch seine Entwicklungskrisen erfolgreich bestan<strong>de</strong>n hat<br />
und die richtige Balance gefun<strong>de</strong>n hat, ist <strong>de</strong>r Prozess zu einer stabilen und<br />
belastbaren Ich- I<strong>de</strong>ntität vollen<strong>de</strong>t. Dabei müssen Individuation und<br />
Integration im Einklang sein, so dass sich <strong>de</strong>r Mensch integrieren kann, aber
sich <strong>de</strong>nnoch in einem Maß frei nach seinen Bedürfnissen entfalten kann. Der<br />
Prozess <strong>de</strong>r Ich- I<strong>de</strong>ntität ist jedoch kein zeitlich begrenzter Prozess, son<strong>de</strong>rn<br />
verläuft bis zum Lebensen<strong>de</strong>, da sich die Psyche ständig um- und<br />
neuorientieren muss um standhaft zu bleiben.<br />
2.0 Nach<strong>de</strong>m wir <strong>de</strong>n Entwicklungsprozess <strong>de</strong>r Psyche im Kin<strong>de</strong>salter<br />
beschrieben haben, wer<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>ntitätsprozess, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Jugendliche<br />
erfüllen muss, damit die I<strong>de</strong>ntität richtig entwickelt ist, beschrieben. Es sind<br />
bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, damit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsprozess zu einer<br />
stabilen Ich- I<strong>de</strong>ntität führt. Somit ist <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>s I<strong>de</strong>ntitätsprozesses das<br />
Ziel.<br />
2.1 Selbstorganisation<br />
Die Selbstorganisation ist eine wichtige Voraussetzung um die Ich- I<strong>de</strong>ntität<br />
zu erlangen. Der Mensch soll in <strong>de</strong>r Lage sein, für sich selbst im Leben Sachen<br />
organisieren können und dadurch Aufgaben erfüllen zu können. Die<br />
Selbstorganisation ist ein Hauptbestandteil <strong>de</strong>r Montessori-Pädagogik. In <strong>de</strong>n<br />
Montessorischulen sind die Kin<strong>de</strong>r größten Teils auf sich alleine gestellt, da<br />
die Freiarbeit und die daraus resultieren<strong>de</strong> praktische Erfahrung und <strong>de</strong>ssen<br />
Eindrücke wichtig für die Entwicklung ist. Getreu <strong>de</strong>m Motto „ Hilf mir, es<br />
selbst zu tun“ strebt das Kind die Eigenständigkeit und Selbstorganisation an.<br />
Die Kin<strong>de</strong>r müssen eigenständig ihre Aufgaben und sich selbst organisieren.<br />
Das Kind wird in seiner Persönlichkeit geachtet und als ganzen und<br />
sollwertigen Menschen gesehen. Die eigenverantwortliche Arbeit hilft <strong>de</strong>m<br />
Kind selbstständig zu han<strong>de</strong>ln und zu <strong>de</strong>nken. Dies ist für die erfolgreiche<br />
Bildung <strong>de</strong>r Ich- I<strong>de</strong>ntität sehr wichtig.<br />
2.2 produktive Realitätsverarbeitung<br />
Die Produktive Realitätsverarbeitung ist eine weitere Voraussetzung um eine<br />
stabile Ich- I<strong>de</strong>ntität zu entwickeln. Die Produktive Realitätsverarbeitung<br />
kann mit <strong>de</strong>r Erlebnispädagogik erreicht wer<strong>de</strong>n. Durch Gruppenerfahrungen<br />
in <strong>de</strong>r Natur kann das Individuum Persönlichkeit und soziale Kompetenzen
entwickeln. Die Jugendlichen setzen sich am Abend in <strong>de</strong>r Gruppe zusammen<br />
und re<strong>de</strong>n gemeinsam über die Eindrücke am Tag, was sie selbst davon<br />
halten, wie sie die Aufgaben gelöst haben und was die an<strong>de</strong>ren davon halten<br />
und was sie gelernt haben. Diese Reflexion ermöglicht <strong>de</strong>m Individuum die<br />
Realität zu vararbeiten.<br />
2.3 schöpferische Konstruktion<br />
Die Jugendlichen sind schöpferische Konstrukteure ihrer Persönlichkeit.<br />
Daraus soll resultieren, dass sie eine eingesteuerte Lebensführung erlangen.<br />
Dabei sollten Jugendliche eine individuelle Ordnung mit selbstgesetzten Zielen<br />
entwickeln und sich in die Gesellschaft integrieren.<br />
2.3.1 Mead<br />
An diesen Aspekt kann Mead angeknüpft wer<strong>de</strong>n. Durch das kommunizieren<br />
mit <strong>de</strong>n Mitmenschen und <strong>de</strong>r Rollenübernahme in Play und Game erlernt <strong>de</strong>r<br />
Mensch die Normen und Werte <strong>de</strong>r Gesellschaft und weiß, wie er sich zu<br />
verhalten hat und kann sich in die Gesellschaft integrieren. Durch die<br />
Kommunikation erfährt <strong>de</strong>r Mensch wie an<strong>de</strong>re ihn sehen und somit kann er<br />
sich die Rolle "aussuchen" die er spielen möchte, also sich so darstellen, wie<br />
er wirklich ist umso seine Ziele zu erreichen.<br />
2.3.2 Erikson<br />
Eriksons Theorie <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsbildung muss ebenfalls angeknüpft wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch das durchlaufen <strong>de</strong>r 8 krisenhaften Phasen, erlangt das Individuum<br />
Stück für Stück die I<strong>de</strong>ntität (s. 1.5.1.2).<br />
2.3.3 Freud<br />
In <strong>de</strong>m Zusammenhang wird ebenfalls nochmal Freuds Instanzen-Mo<strong>de</strong>ll<br />
aufgegriffen, da sie Balance zwischen ES und ICH, die Persönlichkeit gebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
2.4 eigenständige Lebensführung<br />
Die eigene Lebensführung ist die 4. und letzte Voraussetzung um die Ich-<br />
I<strong>de</strong>ntität zu erlangen. Die eigene Lebensführung ist zum einen durch die<br />
Montessori-Pädagogik zu erlangen, da die Kin<strong>de</strong>r dort durch alleinige Arbeit/<br />
<strong>de</strong>n großen Freiräumen lernen selbstständig zu wer<strong>de</strong>n und für sich zu sorgen.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren wird Erikson damit verbun<strong>de</strong>n, weil durch das Durchlaufen <strong>de</strong>r<br />
Phasen soll die I<strong>de</strong>ntität erlangt und ausgearbeitet wer<strong>de</strong>n. Wenn dies<br />
erfolgreich geschehen ist, ist <strong>de</strong>r Mensch durch die gebil<strong>de</strong>te Ich-I<strong>de</strong>ntität und<br />
das Lernen in <strong>de</strong>r Lage, für sich selbst verantwortlich zu sein und sein Leben<br />
eigenständig zu führen.
2.5<br />
Der Weg <strong>de</strong>n die Jugendlichen durchlaufen müssen um die I<strong>de</strong>ntität zu<br />
erlangen, ist gleichzeitig das Ziel diese zu erreichen.<br />
2.5.1 Heitmeyer<br />
Der I<strong>de</strong>ntitätsprozess wird vom Soziologen Heitmeyer unterstützt. Der<br />
Sozialisationsprozess gilt als komplexe Suchbewegung <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsbildung.<br />
Hierbei muss eine Balance zwischen wollen, können und sollen gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Um sich in die Gesellschaft integrieren zu können und die I<strong>de</strong>ntität<br />
dabei weiterentwickelt wird, muss <strong>de</strong>r Jugendliche 5 Aufgaben erfüllen<br />
(Mitgliedschaft & soziale Beziehungen entwickeln, Statusposition,<br />
i<strong>de</strong>ntitätsrelevante Handlungskompetenzen, emotionale Sicherheit,<br />
Lebensplanungskonzept). Wenn diese Kriterien erfüllt sind und <strong>de</strong>r<br />
Jugendliche die "Qualitätssiegel"/ Voraussetzungen für <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>ntitätsprozess<br />
erfüllt hat und das Zusammenspiel mit <strong>de</strong>r ausbalancierten Psyche stimmt,<br />
erlangt das Individuum eine Ich-I<strong>de</strong>ntität.<br />
3.0<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsprozess beschrieben wur<strong>de</strong>, wer<strong>de</strong>n wir auf die sozialen<br />
Ressourcen eingehen, die ein wichtiger Einfluss für die Ich-I<strong>de</strong>ntität sind.<br />
3.1<br />
Die sozialen Ressourcen sind notwendig um <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Individuation und<br />
Integration erfolgreich zu durchlaufen und eine Ich-I<strong>de</strong>ntität zu bil<strong>de</strong>n.<br />
3.1.1 flexible, klare Regeln<br />
Soziale Ressourcen sind zum einen flexible, klare Regeln. In <strong>de</strong>r<br />
Erlebnispädagogik wer<strong>de</strong>n Jugendlichen klare Regeln gestellt, an die sie sich<br />
halten müssen. So wird ihnen z.B. eine Aufgabe zugeteilt, die sie erfüllen<br />
müssen. Die Regeln sind dazu da, damit das Individuum lernt, sich an Regeln<br />
in <strong>de</strong>r Gesellschaft und an Gesetze zu halten, sodass sie sich integrieren<br />
können und die Ich-I<strong>de</strong>ntität ihre Grenzen kennt.<br />
3.1.2 Kooperation <strong>de</strong>r Sozialisationsinstanzen<br />
Die soziale Ressource <strong>de</strong>r Kooperation <strong>de</strong>r Sozialisationsinstanze beinhaltet<br />
die Unterstützung und Zusammenarbeit mit Lehrern, Schülern, Trainern usw.<br />
Hierzu kann die systemische Therapie angeknüpft wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn nur bei einer<br />
Kooperation <strong>de</strong>r Sozialisationsinstanzen (wie z.B. Eltern) kann die Therapie
erfolgreich sein. Dabei ist wichtig, dass durch das Fragen <strong>de</strong>s Therapeuten die<br />
Beteiligten die Beziehungen untereinan<strong>de</strong>r selbst feststellen. Der Grundsatz<br />
<strong>de</strong>r Therapie ist, das menschliche Erkennen selbstreferentiell<br />
(Selbsterkenntnis) und rekursiv (rückwirkend) ist - es ist struktur<strong>de</strong>terminiert<br />
(abhängig). Der Therapeut zeigt <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Systems neue<br />
Wirklichkeiten und Ansichten, die die Mitglie<strong>de</strong>r selbst vorschlagen und<br />
umsetzen.<br />
3.1.2.1 Fallbeispiel Beate<br />
Dazu haben wir das Fallbeispiel von Beate mit <strong>de</strong>r Magersucht bearbeitet. Bei<br />
ihr han<strong>de</strong>lt es sich um eine Überindividuation, da sie zu lange an die Mutter<br />
festgehalten wur<strong>de</strong>. Sie entschied sich aufgrund <strong>de</strong>r häuslichen Situation<br />
nichts mehr zu essen, bis die Familie durch die Therapie selbsterkennend eine<br />
Lösung fürs Problem gesucht und gefun<strong>de</strong>n hat.<br />
3.1.2.2<br />
Die Montessori-Pädagogik unterstützt diese Ressource ebenfalls, da sie mit<br />
<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn kooperativ umgehen und ihnen dabei helfen es selbst zu tun.<br />
3.1.3 materielle Unterstützung <strong>de</strong>r Selbstorganisation<br />
Mit dieser Ressource ist z.B. Taschengeld gemeint, damit die Jugendlichen<br />
anfangen mit Finanzen umzugehen und für sich selbst zu sorgen. Die<br />
Pädagogien Montessori, Reggio und Erlebnispädagogik haben ebenfalls<br />
Einfluss darauf.<br />
3.1.3.1 Montessori<br />
Bei <strong>de</strong>r Montessori-Pädagogik können die Kin<strong>de</strong>r in einem bestimmten<br />
Zeitraum durch materielle Unterstützung (Bücher, Spiele) sich selbst<br />
organisieren und selbst entschei<strong>de</strong>n, was sie tun wollen.<br />
3.1.3.2 Reggio<br />
In <strong>de</strong>r Reggio-Pädagogik sind die individuelle Entfaltung und die<br />
Selbstverwirklichung großgeschrieben. Es wird mit <strong>de</strong>n Stärken <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
gearbeitet. Diese Pädagogik orientiert sich am theoretisch angeleitetes<br />
Han<strong>de</strong>ln, dann die intensive Praxisreflexion und zuletzt die praxisorientierte<br />
Theorieentwicklung. Da auf das praktische Arbeiten viel Wert gelegt wird,<br />
erhalten die Kin<strong>de</strong>r genug Werkzeuge um ihrer Relativität freien Lauf zu lassen.<br />
3.1.3.3 Erlebnispädagogik
In <strong>de</strong>r Erlebnispädagogik bekommen die Jugendlichen eine Grundausstattung<br />
wie Schlafsack etc. um in <strong>de</strong>r Natur leben zu können.<br />
3.1.3.4 Zusammenfassung<br />
Mit <strong>de</strong>r materiellen Unterstützung lernen die Jugendlichen Verantwortung zu<br />
übernehmen und mit <strong>de</strong>n Sachen gut umzugehen. Des Weiteren lernen sie sich<br />
die Sachen einzuteilen, weil sie vorausplanen müssen, damit sie mit z.B. <strong>de</strong>m<br />
Geld auskommen. Diese Ressource ist wichtig, da eine stabile Ich-I<strong>de</strong>ntität<br />
diesen Halt braucht.<br />
3.1.4 Spiel- und Zeiträume<br />
Die Ressource <strong>de</strong>r Spiel- und Zeiträume wird in <strong>de</strong>r Montessori- und<br />
Reggiopädagogik <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn geboten. Die Kin<strong>de</strong>r haben dadurch die<br />
Möglichkeit sich frei zu entfalten und können eigenständig entschei<strong>de</strong>n was sie<br />
machen möchten und wie sie die Zeit ein- und aufteilen wollen. Dadurch kann<br />
sich die I<strong>de</strong>ntität entwickeln, weil das Kind so sich und seine Fähigkeiten<br />
kennenlernt und darauf aufbauen kann. Desweiteren wird es eigenständiger<br />
und übernimmt durch die Zeiteinteilung Verantwortung. Dieses fließt alles zur<br />
Bildung <strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität mit ein. Außer<strong>de</strong>m sind Spielräume immer ein sozialer<br />
Rückzugsort für Kin<strong>de</strong>r, die <strong>de</strong>m Kind Sicherheit geben.<br />
3.2<br />
Diese sozialen Ressourcen geben <strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität emotionalen Halt. Dieser<br />
Halt ist wichtig, damit das Individuum weiß, dass es sich im Notfall immer auf<br />
an<strong>de</strong>re Menschen verlassen kann und Stützen im Leben hat und es nicht<br />
alleine ist, <strong>de</strong>nn ein Mensch braucht an<strong>de</strong>re Menschen (um Mensch zu sein)<br />
und um sich wohl zu fühlen.<br />
4.0<br />
Durch die erworbene Psyche, die die Balance zwischen Individuation und<br />
Integration hergestellt hat, die 4 Voraussetzungen <strong>de</strong>s Integrationsprozess<br />
erworben wur<strong>de</strong>n und durch <strong>de</strong>n emotionalen Halt <strong>de</strong>r sozialen Ressourcen,<br />
hat das Individuum im Jugendalter eine Ich-I<strong>de</strong>ntität und damit belastbare<br />
Persönlichkeit erlangt. Die Ich-I<strong>de</strong>ntität stellt 4 Kriterien, die in <strong>de</strong>m<br />
Integrations- und Entwicklungsprozess zur Ich-I<strong>de</strong>ntität entwickelt wur<strong>de</strong>n.<br />
4.1<br />
Die Ich-I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>s Individuums ist Team- und Partnerfähig. Das ist wichtig<br />
um in Gruppen agieren zu können und in <strong>de</strong>r Schule ein soziales Miteinan<strong>de</strong>r<br />
aufzubauen. Die Teamfähigkeit wird in <strong>de</strong>r Erlebnispädagogik durch die
Arbeitsaufteilung erarbeitet und in <strong>de</strong>r Reggiopädagogik durch die<br />
Praxisanwendung an gemeinsamen Aufgaben. Die Partnerfähigkeit ist für die<br />
Zukunft wichtig. In Freuds Phasen bekommt sie Be<strong>de</strong>utung, in<strong>de</strong>m man<br />
verantwortungsbewusst mit <strong>de</strong>m Sexualleben <strong>de</strong>s Partners umgeht und eine<br />
Beziehung führen kann.<br />
4.1.2<br />
Die Ich-I<strong>de</strong>ntität besitzt die Fähigkeit zum Umgang mit Wirtschaft und Politik.<br />
Der Jugendliche hat sich einen Überblick über die politische Situation gemacht<br />
und eine Meinung gebil<strong>de</strong>t, sodass es seine Meinung zu politischen Themen<br />
äußern kann. Des Weiteren hat es durch die Selbstorganisation gelernt<br />
vernünftig mit <strong>de</strong>m Finanzen umzugehen. Das Individuum ist also in <strong>de</strong>r Lage<br />
"Erwachsen" mit <strong>de</strong>r Gesellschaft umzugehen, sich selbst zu versorgen und<br />
bei wichtigen Themen mit re<strong>de</strong>n zu können.<br />
4.1.3 Fähigkeit zum Umgang mit Freizeit und Konsum<br />
Die belastbare Persönlichkeit ist in <strong>de</strong>r Lage ihre Zeit sinnvoll aufzuteilen,<br />
sodass sie ihren Pflichten nachgeht, aber auch noch Platz für die freien<br />
Aktivitäten wie Hobbies hat. Dies wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Individuum durch die Montessori-<br />
Pädagogik beigebracht, da sie dort Freiarbeit hatten und gelernt haben ihre<br />
Zeit sinnvoll einzuteilen und ihren Interessen nachgehen konnten.<br />
4.1.4 Leistungsfähigkeit und –bereitschaft<br />
Die Ich-I<strong>de</strong>ntität muss in <strong>de</strong>r Lage sein, eine Leistungsfähigkeit und –<br />
bereitschaft vorzuweisen. Diese ist für <strong>de</strong>n zukunftsorientierten Weg <strong>de</strong>s<br />
Individuums wichtig, damit es Aufgaben/Leistungsanfor<strong>de</strong>rungen bewältigt<br />
und in <strong>de</strong>r Lage ist Arbeit zu fin<strong>de</strong>n und nicht an <strong>de</strong>n Aufgaben scheitert, so<br />
dass die Existenz gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n könnte. Diese Leistungsbereitschaft wird<br />
in <strong>de</strong>r Montessori-Schule geför<strong>de</strong>rt, in <strong>de</strong>m die Kin<strong>de</strong>r Freiarbeitsstun<strong>de</strong>n<br />
haben und sich dabei selbst Aufgaben auswählen und diese bereitwillig lösen.<br />
5. Zusammenfassung<br />
Heitmeyer fasst die I<strong>de</strong>ntitätsentwicklung bis zum Jugendalter mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />
ganzen Theoretiker zusammen. Von Geburt an, müssen die drei Instanzen von<br />
Freud, das ES (Individuationsseite) und das ÜBER-ICH (Integrationsseite) in<br />
Einklang und die Bedürfnisse durch das ICH ausbalanciert wer<strong>de</strong>n. Durch die<br />
Akkommodation und Assimilation lernt die Psyche das Denken <strong>de</strong>r<br />
Integrations- als auch die Individuationsseite immer neu und<br />
umzustrukturieren, damit <strong>de</strong>r Horizont <strong>de</strong>s Denkens <strong>de</strong>r Psyche erweitert wird.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Rollenübernahme (Play-Game) macht das ICH Bekanntschaften<br />
und Annäherungsversuche mit <strong>de</strong>r Gesellschaft. Es erkennt die Rollen und<br />
Normen, damit sich das Individuum gut integrieren kann. Erikson sagt, dass in<br />
<strong>de</strong>n krisenhaften Entwicklungsphasen immer die richtige Balance zwischen<br />
Malignität und Maladaption erreicht wer<strong>de</strong>n muss, damit <strong>de</strong>r
Entwicklungsprozess <strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität vollständig gelingen kann. Damit <strong>de</strong>r<br />
Prozess zu einer belastbaren Persönlichkeit been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann, müssen die<br />
vier Voraussetzungen, die <strong>de</strong>r Weg zum Ziel sind, erfüllt wer<strong>de</strong>n. Desweiteren<br />
sind die sozialen Ressourcen außer<strong>de</strong>m noch von Wichtigkeit, damit diese <strong>de</strong>r<br />
nun vollständig entwickelten Ich-I<strong>de</strong>ntität emotionalen Halt bieten. Die erreichte<br />
belastbare Persönlichkeit erfüllt nun vier Kriterien, mit <strong>de</strong>nen es die Aufgaben<br />
<strong>de</strong>s bevorstehen<strong>de</strong>n Erwachsenenalters bewältigen kann, zukunftsorientiert<br />
Han<strong>de</strong>ln kann und nun eigenständig ist und sich selbst versorgen kann. Mit<br />
dieser Ich-I<strong>de</strong>ntität spielen Individuation und Integration harmonisch<br />
zusammen, so dass das ICH nicht am Leben zerbricht, son<strong>de</strong>rn stark genug ist,<br />
die kommen<strong>de</strong>n Aufgaben standhaft zu erfüllen.<br />
Von Anja, Jana und Nina