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Prüfungsprotokolle Wuppertal - hp-duesseldorf.de

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Prüfung Zita Stölting August 2004<br />

- Herr Dr. Neveling (Amtsarzt in <strong>Wuppertal</strong>)<br />

- Frau Knümann (Heilpraktikerin)<br />

- Herr Hasebrink (Heilpraktiker)<br />

- ein Protokollführer (<strong>de</strong>r das Aufnahmegerät beaufsichtigt)<br />

Dr. Neveling:<br />

Es kommt ein Patient zu Ihnen mit einer Tüte Medikamente und möchte einiges wie<strong>de</strong>r verschrieben haben.<br />

Was tun Sie?<br />

Wie lagern Sie Medikamente? Darf da je<strong>de</strong>r ran?<br />

Dürfen Sie einen Totenschein ausstellen?<br />

Ein 70-jähriger Mann sieht plötzlich Blitze und Nebel, woran <strong>de</strong>nken Sie ?<br />

Netzhautablösung !<br />

Es kommt ein 70-jähriger Mann zu Ihnen. Er berichtet, dass ihm seit einigen Wochen manchmal so<br />

schwin<strong>de</strong>lig ist, und gestern sei er sogar während so eines Schwin<strong>de</strong>ls hingefallen und habe sich die<br />

Schulter verletzt.<br />

Ich frage einiges, u. a. erfahre ich dass <strong>de</strong>r RR okay ist und <strong>de</strong>r Puls bei 53 liegt.<br />

Ich bastele erst an einer Hirnblutung und muss in diesem Zusammenhang die verschie<strong>de</strong>nen Blutungen<br />

nennen.<br />

Dann bastele ich an TIA und muss dazu einige Sätze sagen.<br />

Dr. Neveling fragt, was ich <strong>de</strong>nn nun zu tun ge<strong>de</strong>nke, es sei schließlich Freitag Nachmittag ?<br />

Ich sage, dass ich <strong>de</strong>n Patienten ins Krankenhaus schicke, da mir <strong>de</strong>r Puls von 53 Sorgen macht. Ich<br />

diagnostiziere einen AV-Block. Der Patient hatte wohl am Vortag einen Adam-Stokes-Anfall, daher <strong>de</strong>r<br />

Sturz mit <strong>de</strong>r Schulterverletzung. Das ist okay.<br />

(DANK an Renate, die uns eine Woche vorher genau solch einen Fall schil<strong>de</strong>rte)<br />

Nun, sagt Herr Dr. Neveling, kommt schon wie<strong>de</strong>r ein 70-jähriger Patient, mein letzter 70-jähriger für heute.<br />

Er hat Schmerzen hier (Dr. Neveling zeigt auf die rechte Nierengegend)<br />

Ich klopfe die Nieren ab und mache <strong>de</strong>n Combur.<br />

Da ist nichts zu fin<strong>de</strong>n, aber in diesem Zusammenhang soll ich sagen, an was ich bei Blut im Urin <strong>de</strong>nke.<br />

Ich antworte: An ein CA o<strong>de</strong>r Tbc. Das reicht schon.<br />

Dann versuche ich es mit einem Prostata-CA.<br />

Dr. Neveling: Und wieso hat er dann Schmerzen hier, was hat das mit <strong>de</strong>r Prostata zu tun? (nun zeigt Dr.<br />

Neveling mehr in Lungenbasisgegend) Ich sage, dass ein Prostata CA auch in die Wirbelsäule<br />

metastasieren kann. Das fin<strong>de</strong>t Dr. Neveling auch, aber das isses nicht.<br />

Dann checke ich die Lunge ab.<br />

Dr. Neveling: Was hören Sie normalerweise für ein Geräusch ? Vesikuläratmen !<br />

Aber die Lunge ist oB.<br />

Nun sagt Dr. Neveling, dass <strong>de</strong>r Patient beson<strong>de</strong>rs lei<strong>de</strong>t, wenn er sich anzieht.<br />

Oh, frage ich, wie sieht <strong>de</strong>nn die Haut an <strong>de</strong>r Stelle aus ?<br />

Dr. Neveling: Da sind so rote Flecken.<br />

Ich tippe auf Gürtelrose. Das ist okay. Treffer.<br />

Herr Dr. Neveling gibt an Herrn Hasebrink ab.<br />

Hasebrink:<br />

Ich bin nun ihr Patient und habe so Probleme hier (zeigt auf <strong>de</strong>n rechten Oberbauch). Er sagt, er verspüre<br />

nach <strong>de</strong>m Essen immer so einen Druck. Wenn seine Frau eine Torte gebacken habe und er ein Stück<br />

davon esse, sei ihm beson<strong>de</strong>rs unwohl. Das könne er alles gar nicht mehr vertragen.<br />

Er habe auch schon etwas abgenommen.<br />

Leberpalpation ist oB. Ich soll erklären, wie man das macht.<br />

Urlaub ? Nein.<br />

... hier kann ich mich dann an einige meiner Fragen nicht erinnern<br />

– die Aufregung, Ihr versteht ?<br />

Ikterus ? H: Ja wo gucken sie <strong>de</strong>nn da ?(Ja, wo laufen Sie <strong>de</strong>nn?). Ich bin doch so schön braun vom Garten


Z: Die Skleren schaue ich mir an. H: Ja da können sie auch nicht ganz viel erkennen. Z: Dann schaue ich<br />

mir eben <strong>de</strong>n weichen Gaumen an. H: Ja <strong>de</strong>r ist gelb.<br />

Der Stuhl sei mal weich und mal hat er Verstopfung.<br />

Z: Darf ich mal eine Blutuntersuchung machen?<br />

H: Och, nein, dann kann ich ja gleich zum Arzt gehen. Nee, das will ich nicht.<br />

Hasebrink fragt, was ich <strong>de</strong>nn im Combur erwarte. Ich antworte: Direktes Bilirubin.<br />

H: Sie haben aber direktes Bilirubin und Urobilinogen (Ätsch).<br />

An dieser Stelle muss / darf ich einiges über <strong>de</strong>n enterohepatischen Kreislauf sagen, insbeson<strong>de</strong>re über<br />

<strong>de</strong>n Weg von Urobilinogen aus <strong>de</strong>m Darm in die Niere.<br />

(Volker sei DANK, dass er ihn mit uns rauf und runter betet)<br />

Was müssen sie <strong>de</strong>nn jetzt noch fragen?<br />

Ich weiß nicht, was er will... schweigsam wird’s für eine Weile ...<br />

Ich solle doch mal sagen wie <strong>de</strong>r Stuhl <strong>de</strong>nn nun aussieht<br />

Z: Ach so, ja, <strong>de</strong>r ist heller. H: Genau<br />

H: Was hab ich <strong>de</strong>nn nun?<br />

Z: Ich tippe auf ein Pankreas CA und soll Hasebrink erklären, wieso <strong>de</strong>r Ikterus intermittierend ist. In diesem<br />

Zusammenhang komme ich nicht auf einen Namen<br />

H: Gott Vater im Himmel, dass muss ihnen doch einfallen.<br />

Da ich in meiner Begriffsstutzigkeit verharre mel<strong>de</strong>te sich Frau Knümann zu Wort:<br />

Er hat es doch grad gesagt.<br />

Dann fällt irgendwann <strong>de</strong>r Groschen: Ach ja, Papilla vateri.<br />

H: Sie wollten doch unbedingt ein Blutbild machen. Nun sagen sie mir mal, was sie <strong>de</strong>nn da fin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n.<br />

Z: Alpha-Amylase und Lipase. Das ist ihm genug.<br />

Frau Knümann will nun nichts mehr von mir wissen.<br />

(es ist mittlerweile 11.50 Uhr und vielleicht knurrt ihr Magen)<br />

Das wars. Ohne weitere Absprache mit <strong>de</strong>n Heilpraktiker-Prüfern (vielleicht Zeichen, die mir verborgen<br />

bleiben ?) sagt Herr Dr. Neveling, dass ich bestan<strong>de</strong>n habe und nun or<strong>de</strong>ntlich feiern kann. Und wenn man<br />

<strong>de</strong>n Ärzten auch nicht alles glauben darf, diese Aussage klang vernünftig ;-)<br />

Für alle, die es noch vor sich haben:<br />

TOI TOI TOI und immer schön cool bleiben.<br />

Eure Zita


Prüfung Melanie Schöbel August 2004<br />

- Frau Bogner (Amtsärztin in <strong>Wuppertal</strong>)<br />

- Frau Knümann (Heilpraktikerin)<br />

- Herr Hasebrink (Heilpraktiker)<br />

Wie heißt <strong>de</strong>nn das Heilpraktikergesetz eigentlich korrekt? Und was steht da drin, was man nicht darf? Und<br />

wie sieht es aus mit Infektionskrankheiten? Geschlechtskrankheiten?<br />

Und was dürfen Sie als Heilpraktiker auch nicht?<br />

ZIRGUS GARBIL, aber ich komme nur zu 3 Punkten, dann wird schon abgewunken: reicht schon!<br />

Wie lautet die Definition von Sterilität? Definition von Desinfektion?<br />

Wirft einen Kuli in eine Schale So, das ist eine gol<strong>de</strong>ne Akupunkturna<strong>de</strong>l mit <strong>de</strong>r Sie mich gera<strong>de</strong> behan<strong>de</strong>lt<br />

haben, alles hochinfektiös, da ich Hepatitis B habe. Was tun Sie? Ich: Hepatitis B??? Da darf ich Sie doch<br />

gar nicht behan<strong>de</strong>ln! Hasebrink: Ja, ja, schon gut, Sie wissen davon nicht, die Na<strong>de</strong>l ist halt infektiös und zu<br />

reinigen.<br />

Ich schil<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Instrumentesterilisation bis einschließlich Autoklav.<br />

Welche Sterilisationsformen kennen Sie noch? Heißluft.<br />

Danke, weiter an Frau Knümann.<br />

Zu Ihnen kommt eine 18 jährige Frau, die schwitzt seit 2-3 Wochen und die hat Herzklopfen und mü<strong>de</strong> und<br />

matt ist die auch. Ist Ihr auch schlecht? –Nein. Wann hatte sie ihre letzte Mens? – Gera<strong>de</strong>. Wenn sie<br />

schwitzt, hat sie dann auch schon einmal Fieber gemessen? – Nein. Und wenn ich jetzt messe? – 37.9°C.<br />

RR und Puls? – 120:80, so bekannt und Puls 97, rhythmisch, die junge Frau sei jetzt halt auch ein wenig<br />

aufgeregt. Ich: Moment, ich muß mal kurz laut <strong>de</strong>nken und eine relative Bradykardie ausschließen. Ok. Nun<br />

zum Herzklopfen: Hat Sie auch so etwas wie Herzstolpern?- Nein. Und hat sie das Herzklopfen nur bei<br />

Belastung o<strong>de</strong>r auch in Ruhe? Nur bei Belastung. Wenn ich jetzt das Herz abhöre? – Ganz normale<br />

Herztöne, keine Geräusche, nur ein wenig beschleunigt. Hat die Frau auch Gewicht verloren o<strong>de</strong>r hat sich<br />

ihr Appetit verän<strong>de</strong>rt? – Nein. War sie in <strong>de</strong>r letzten Zeit im Ausland?- Nein, nur mit ihrer Freundin 2<br />

Wochen auf Borkum. Ist vor 2-3 Wochen <strong>de</strong>nn etwas beson<strong>de</strong>res gewesen, ein Auslöser?- Nein, sie hatte<br />

nur eine kleine Erkältung zu <strong>de</strong>r Zeit. Ahh, und wenn ich ihr jetzt in <strong>de</strong>n Rachen sehe, wür<strong>de</strong> ich dann<br />

vielleicht gerötete Man<strong>de</strong>ln sehen? – Nein, die sind nur hyperplasiert. Aha. Hat die Frau vielleicht<br />

irgendwelche Hauterscheinungen, speziell an <strong>de</strong>n Unterschenkeln? – Nein, warum fragen Sie das? Weil ich<br />

vermute, daß hier ein Poststreptokokkeninfekt vorliegt und die Frau Rheumatisches Fieber hat. – Was<br />

wür<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>nn dann erwarten? Erythema nodosum, Erythema anulare, Polyarthritis, Pankarditis... – Das<br />

hat die aber alles nicht. Was ist <strong>de</strong>nn Rheuma? Das sind abakterielle Entzündungen im Körper, in <strong>de</strong>n<br />

Gelenken.- Ja, und wie sehen die Gelenke aus? Gerötet, erwärmt...-Jaja – Das hat die aber alles nicht.<br />

Aha. Ich <strong>de</strong>nke: also soll das jetzt kein rheumatisches Fieber sein? Ich will in die normale Anamnese zurück<br />

und sammle im Kopf gera<strong>de</strong> die B-Symptomatik zusammen, da unterbricht mich Frau Knümann: Na, Sie<br />

beißen sich da jetzt an was fest, machen Sie sich mal keine Gedanken mehr darüber, wir stellen <strong>de</strong>n Fall<br />

mal zurück und <strong>de</strong>r Herr Hasebrink fragt Sie was.<br />

Ich komme so zu Ihnen, wie ich hier sitze und Sie stellen bei mir Diabetes fest, wie erhärten Sie Ihren<br />

Verdacht und ich sage Ihnen gleich, ich will auf gar keinen Fall zum Arzt.<br />

Combur, Blutzuckertest. – Welcher Wert ist normal? 70-100mg/dl. –Ja,genau.Ich habe 190mg/dl. Ich:<br />

OGTT ist kontraindiziert, ich bestelle Sie am nächsten Tag noch einmal und messe erneut. – Sie messen<br />

210mg/dl. Also, das ist für mich ein manifester Diabetes.-Ja, richtig, was machen Sie mit mir? Drei Säulen<br />

<strong>de</strong>r Diabetesbehandlung (Bewegung, Gewichtsreduktion, Diät) und vielleicht noch zur Diätassistentin<br />

gehen. Sie sollten aber auch zum Arzt, weil Sie richtig eingestellt wer<strong>de</strong>n sollten, Insulin o<strong>de</strong>r orale<br />

Antidiabetika z.B. Sulfonylharnstoffe. – Und darf ich jetzt <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>n Urlaub für 3 Wochen? Ja, wenn Sie<br />

sich viel bewegen und an die Behandlung halten, aber besser wäre, Sie gehen mal zum Arzt. Was kann<br />

<strong>de</strong>nn passieren? BZ steigt rapi<strong>de</strong> an und Sie könnten einen Hyperglykämischen Schock bekommen. Naja,<br />

gut. Jetzt hätte ich gerne von Ihnen eine intravenöse Injektion.<br />

Gottseidank habe ich aus mir heute unerklärlichen Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Super-Spritzen-Kurs bei Pia vier Mal


gemacht und fühle mich dabei recht sicher, bin aber so aufgeregt und zittere, daß wir alle zwischendurch<br />

die Luft anhalten. Orginalton Frau Bogner auf mein Klackklackklacklackklack mit <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>l im<br />

Medikamentenfläschchen: Uiuiui, holen Sie doch mal tief Luft!- Ich führe alles korrekt bis zum En<strong>de</strong> durch,<br />

natürlich läßt Herr Hasebrink sich nicht wirklich stechen.<br />

So und nun haben Sie daneben gestochen in eine Arterie, was jetzt?<br />

Notfall, etc. siehe Pias Unterlagen.<br />

Alles klar, ich wer<strong>de</strong> gebeten rauszugehen, wer<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r reingebeten. Was hat die Frau aus <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>nn<br />

nun? Ich: Die hat was am Herzen, Poststreptokokkeninfekt. Und was genau? Ich schon völlig verzweifelt:<br />

Perikarditis? (Ist natürlich Quatsch an <strong>de</strong>r Stelle!) Was an <strong>de</strong>n Klappen! – Und wie heißt das, wenn dieses<br />

Gewebe geschädigt ist? – Ich: ENDOKARDITIS. Unisono stöhnen alle auf „ENDOKARDITIS!“ Ich: Klar, die<br />

hat eine abakterielle Endokarditis, aber das ist doch das Gleiche wie das rheumatische Fieber. Hasebrink<br />

und Knümann sehen sich entsetzt an: aber nein, das kommt doch viel später!!<br />

Also, haben wir alle noch was gelernt!!! Herr Hasebrink meinte, ich hätte ihn mit seinem Diabetes ruhig<br />

noch in <strong>de</strong>n Urlaub fahren lassen können, da wür<strong>de</strong> nichts passieren, <strong>de</strong>nn einen Diabetes hat man ja<br />

schon länger.<br />

Nach 35 Minuten ist alles been<strong>de</strong>t und die Show muß wohl gut gewesen sein (Zitat Volker ;-), <strong>de</strong>nn ich<br />

habe bestan<strong>de</strong>n.<br />

Für alle, die es noch vor sich haben:<br />

TOI TOI TOI und immer schön cool bleiben.<br />

Zitat Zita, <strong>de</strong>m ich mich nur anschließen kann.<br />

Eure Melanie


Prüfung Iris Brecklinghaus 30.7.2004<br />

Dr. Hebel, Fr. Knümann, Hr. Hasebrink -30 Minuten<br />

Die drei Prüfer waren sehr nett, die Atmosphäre war gut. Dr. Hebel legte sofort mit einem Fall los:<br />

-junge Frau mit Bauchschmerzen-hat gestern gefeiert, gegessen und getrunken-glaubt, dass die Bauchschmerzen daher<br />

kommen. Ich habe zunächst eine Lebensmittelvergiftung(Salmonellen, Botulismus) ausgeschlossen, dann habe ich die<br />

Appendizitiszeichen geprüft-positiv! Dr. Hebel wollte dann noch eine komplette Differentialdiagnose „Abdomen“, d.h.<br />

ich habe alle möglichen Krankheiten aufgezählt und erklärt: von akuter Gastritis über Extrauteringravidität und<br />

Morbus Crohn bis Zöliakie- das volle Programm: Herz, Magen, Darm, Pancreas, Leber, Galle, Eierstöcke,<br />

Uterus,Niere, Ureter, Blase, Prostata...Er war zufrie<strong>de</strong>n und gab weiter an Fr.Knümann.<br />

-Mann, 56 Jahre, Übelkeit seit gestern-nach<strong>de</strong>m ich auch hier eine Lebensmittelvergiftung und <strong>de</strong>n Herzinfarkt<br />

ausgeschlossen habe bin ich schnell auf einen drohen<strong>de</strong>n Volumenmangelschock gekommen (RR:110/70, P:90). Ich<br />

habe gesagt, dass ich Blutdruck und Puls nach 10 Minuten weiterer Anamnese wie<strong>de</strong>r messen wür<strong>de</strong>. Sie hat mir ein<br />

weiteres Absinken <strong>de</strong>s Blutdrucks und einen Anstieg <strong>de</strong>s Pulses gegeben. Die Frage nach Vorerkrankungen(Rheuma)<br />

und nach <strong>de</strong>r. Medikation(nichtsteroi<strong>de</strong> Antirheumatika) festigte meinen Verdacht auf Magenblutung und drohen<strong>de</strong>n<br />

Volumenmangelschock-Indikation für 112:mit Krankenwagen ins Krankenhaus.Sie war zufrie<strong>de</strong>n und gab weiter an<br />

Herrn Hasebrink.<br />

-<strong>de</strong>r wollte nur noch mal genaueres zum Botulismus wissen. Ich habe alles erzählt; was er hören wollte war, dass<br />

Botulismus eine Intoxikation ist, und dass sich das Toxin unter anaeroben Bedingungen vermehrt. Das war´s!!!<br />

Ich wur<strong>de</strong> dann herausgeschickt und rasch wie<strong>de</strong>r hereingerufen. Dann haben sie mir sehr herzlich gratuliert, mich<br />

nach meinem Beruf und meinen Plänen gefragt, und mir viel Glück gewünscht.<br />

Es hört sich jetzt vielleicht ein wenig einfach an, aber es war klar, dass die Prüfer fundiertes Wissen<br />

erwarteten, und immer wie<strong>de</strong>r nachgefragt haben bis sie ihr Stichwort bekommen haben.


Prüfung Stefan Rolf Paff 1.10.2004<br />

Prüfungsprotokoll <strong>de</strong>r mündl. Kenntnisüberprüfung am 1.10.2004, 8.00 in <strong>Wuppertal</strong>.<br />

Prüfer: Dr. Hebel (Amtsarzt), Beisitzer: Frau HP Knühmann, Frau HP Bischof<br />

Lückenhaft und selektiv, wie mein Gedächtnis nun einmal arbeitet (alles nicht für Gegenwart und Zukunft<br />

Wichtige fällt durchs Sieb), kommt hier <strong>de</strong>r hängengebliebene Rest. Vorab kurz mein allgemeiner Eindruck:<br />

die Prüfer und die Atmosphäre erschienen angenehm, irgendwo zwischen sachlich und <strong>de</strong>zent freundlich. Im<br />

Verlauf <strong>de</strong>s ersten Falles (Hebel) schaute ich ein/zweimal zu <strong>de</strong>r (zu unrecht, wenn man einigermaßen fit und<br />

sicher ist) gefürchteten Beisitzerin Frau Knümann herüber und sah so etwas wie einvernehmliche, freundliche<br />

Blicke, ja gar ein Lächeln :-)<br />

Das Konzept, sich nicht verunsichern zu lassen, auch wenn mal kurz nicht klar ist, was <strong>de</strong>r Prüfer jetzt genau<br />

hören will (manchmal geht es da einfach um persönliche Spielzeuge, siehe später), ging völlig glatt auf. An<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Stellen dieser Art habe ich einfach weiter gemacht mit <strong>de</strong>m Versuch, die Frage zu beantworten<br />

und dabei weiteres Wissen zu präsentieren, was <strong>de</strong>n positiven Gesamteindruck und das Urteil <strong>de</strong>r Prüfer<br />

mitbestimmt haben dürfte.<br />

Hier die Fälle:<br />

Hebel 1: Dr. Hebel fängt an zu lesen und liest und liest..., eine etwas länglichere Fallbeschreibung. Ich weise<br />

ihn freundlich darauf hin, daß ich das wohl nicht alles mitschreiben o<strong>de</strong>r behalten kann son<strong>de</strong>rn später noch<br />

einmal nachfragen wer<strong>de</strong>. Es geht um einen Busfahrer, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r letzten Woche, nach<strong>de</strong>m es draußen schon<br />

recht kalt gewor<strong>de</strong>n war (wir haben ja Herbst), plötzlich Schmerzen im Schulterbereich zeigt, die aber<br />

langsam wie<strong>de</strong>r abklingen. In dieser Woche hat er dann schichtbedingt Zeit, um sich das bei mir einmal<br />

untersuchen zu lassen. Da in <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>m ich meine Praxis habe, die Aufzüge ausgefallen sind, läuft<br />

er die Treppen hoch und siehe da: jetzt hat er es wie<strong>de</strong>r.<br />

Gut ist natürlich, wenn man an dieser Stelle schon <strong>de</strong>n Herzinfarktverdacht hat !<br />

Dank <strong>de</strong>r vielen in <strong>de</strong>n Wochen vor <strong>de</strong>r Prüfung gelösten Fälle, ist das jetzt erst einmal mein Hauptverdacht.<br />

Nach<strong>de</strong>m ich das erwähnt habe, sowie, daß ich <strong>de</strong>n Patienten damit als Notfall versorgen lassen muß (112),<br />

selbst wenn es nur ein Angina Pectoris-Anfall wäre, da ich das nicht gegeneinan<strong>de</strong>r abgrenzen kann. Ich<br />

mache ich mich auf die Suche nach Anzeichen und wer<strong>de</strong> noch danach gefragt, was es <strong>de</strong>nn noch sein<br />

könnte. Ich biete ihm noch akute Lungengeschehen wie Spontan-Pneumothorax und Lungenembolie im<br />

Bereich Lunge und ggf. die Myokarditis beim Herz. Nach<strong>de</strong>m ich dazu noch etwas erklären durfte, wer<strong>de</strong> ich<br />

nocheinmal gefragt, was ist <strong>de</strong>nn jetzt neben <strong>de</strong>m Herzinfarkt am wahrscheinlichsten ? Da möchte er die<br />

zuvor schon erwähnte Angina pectoris hören. Damit gibt er ab....<br />

mein subjektiver Eindruck: gut gelaufen !<br />

Knümann 1:<br />

Eine 25-jährige Frau kommt zu mir, mü<strong>de</strong> und schlapp, obwohl Sportlerin. Kann sie sich gar nicht erklären,<br />

sie war doch gera<strong>de</strong> noch in Urlaub und hätte eigentlich erholt sein müssen. Wo war sie <strong>de</strong>nn ? Borkum. Da<br />

ich ja aus <strong>de</strong>n Fällen in <strong>de</strong>r Vorbereitung weiß, daß junge Frauen, die auf Borkum waren, zumeist entwe<strong>de</strong>r<br />

1) dort durch einen netten Kontakt schwanger gewor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r 2) dort durch einen netten Kontakt mit<br />

Hepatitis B/C angesteckt wor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r 3) sich bei schlechtem Wetter auf Strandspaziergängen erkältet haben<br />

und jetzt unter einem Poststreptokokkeninfekt lei<strong>de</strong>n, ist <strong>de</strong>r Fall auch nicht schwer. da die Beschreibung <strong>de</strong>s<br />

Urlaubs 1) und 2) nicht vermuten läßt. Also: war sie erkältet im Hals-Rachen-Ohren-Raum ? War sie beim<br />

Arzt ? Antibiose ? Schwitzt sie ? ... Natürlich war es dann wohl eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Möglichkeiten (akute GN<br />

o<strong>de</strong>r Rheumatisches Fieber), die ich gegeneinan<strong>de</strong>r abgrenze (Combur o.B.). Wie kann man das <strong>de</strong>nn<br />

diagnostisch noch erhärten ? Da wollte sie <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich erhöhten ASL-Titer hören. Und was hat sie <strong>de</strong>nn jetzt<br />

am Herzen ? Ich sage, nach Jones-Hauptkriterien eine Pankarditis, worauf sie noch einmal nachfragt und<br />

unbedingt die Endokarditis hören will (was ich aus früheren Fallschil<strong>de</strong>rungen weiß). Ab zum Arzt....<br />

mein subjektiver Eindruck: gut gelaufen !<br />

Knümann 2:


Ein junger Freizeit-Ru<strong>de</strong>rer kommt nach <strong>de</strong>m Training zu mir. Normalerweise geht er nach <strong>de</strong>m Ru<strong>de</strong>r-<br />

Training unter die Dusche und fühlt sich dann wie<strong>de</strong>r wie ein Bär. Aber jetzt ist er schlapp und kurzatmig<br />

und hat Schmerzen in <strong>de</strong>r Brust. Na, da riecht man <strong>de</strong>n Pneumothorax schon von weitem. Natürlich sind die<br />

Lungenbefun<strong>de</strong> entsprechend und er wird 112-mäßig entsorgt ;-)<br />

mein subjektiver Eindruck: gut gelaufen !<br />

Bischof 1:<br />

Eine Nachbarin ruft mich wegen ihrer kleinen Tochter, die gestern nachmittag noch „schön gespielt“ hat, aber<br />

dann gegen Abend lurig wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>utlich Fieber entwickelt und in <strong>de</strong>r Nacht erbrochen hat und es scheint eher<br />

schlimmmer als besser zu wer<strong>de</strong>n. Ich habe jetzt das Bild vor Augen, daß ich die Tochter in einem dunkel<br />

Raum vorfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>, etwas geräuschempfindlich...<br />

Und natürlich, so ist es. Auch diese muß schnellstens versorgt wer<strong>de</strong>n (112). Die meisten Meningitiszeichen<br />

wer<strong>de</strong>n mir positiv angegeben. Am En<strong>de</strong> wer<strong>de</strong> ich noch gefragt, welche Erreger <strong>de</strong>nn noch eine Meningitis<br />

verursachen können. Nach<strong>de</strong>m ich einige aufgezählt habe und erwähnt, daß grundsätzlich die meisten Erreger<br />

(häufig Bakterien aber auch Viren) eine Meningitis o<strong>de</strong>r Meningoenzephalitis verursachen können<br />

(hämatogene Streuung) aber auch durch Membrandurchwan<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m Ohr - Otitis) will sie aber<br />

unbedingt noch ein bestimmtes hören, trotz aller Erklärungen und Vorschläge, was sie mir dann auch sagt:<br />

E.Coli. Um ihr zu zeigen, daß auch dieses mir wohlbekannt ist, stelle ich dann die Vermutung an, daß es sich<br />

in <strong>de</strong>n Fällen aber dann weniger um die physiologischen Stämme <strong>de</strong>s Colons han<strong>de</strong>ln wür<strong>de</strong> son<strong>de</strong>rn eher um<br />

die enteropathogenen o<strong>de</strong>r das EHEC, worauf sie dann auch einen glücklichen Eindruck macht<br />

mein subjektiver Eindruck: gut gelaufen !<br />

Bis jetzt sind 30 min vergangen. Nach kurzem Aufenthalt außerhalb <strong>de</strong>r heiligen Hallen wer<strong>de</strong> ich<br />

hereingerufen.<br />

Prüfers subjektiver Eindruck: gut gelaufen !<br />

Nach einem netten Lob für die Prüfungsleistung erklärt er dann, man habe keine Be<strong>de</strong>nken, daß ich, was auch<br />

immer ich praktizieren wür<strong>de</strong>, eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen könnte, woraufhin sie mich auf<br />

die Menschheit loslassen :-)<br />

Ergo:<br />

Wenn ihr genug gelernt und geübt habt, laßt los und investiert die letzte Energie vor <strong>de</strong>r Prüfung in Eure<br />

innere Befindlichkeit, um Euch unbeirrt und gelassen von Eurer besten Seite zu zeigen ;-)<br />

Ich wünschen allen eine ebenso angenehme und erfolgreiche Prüfung !


Prüfung Heinz Kin<strong>de</strong>rmann Juli 2004<br />

Dr. Neveling<br />

die Nachbarin ist 93-jährig gestorben<br />

Tochter kommt und möchte einen Totenschein ausgestellt haben. Nein.<br />

Ein Mann kommt mit ganz vielen Medikamenten<br />

Ich überprüfe Verfalldatum und gehe mit Hilfe <strong>de</strong>r Roten Liste durch, was das ist Ap Apothekenpflichtig, Rp,<br />

Btm.<br />

Wie lagern Sie Medikamente?.<br />

normalerweise bei Zimmertemperatur unter < 25° o<strong>de</strong>r bei einigen Medikamenten ist Kühlung erfor<strong>de</strong>rlich z.<br />

B. < 6°<br />

Lagerungsarten:<br />

Kind mit Nasenbluten: Oberkörper hoch, Kopf nach vorn<br />

Junger Mann kollabiert bei Blutabnahme: Füße hoch, Oberkörper flach<br />

Hygienische Hän<strong>de</strong><strong>de</strong>sinfektion erklären<br />

Mutter mit Kind, Wangen sind geschwollen (Neveling zeigt auf <strong>de</strong>n Bereich vor <strong>de</strong>m Ohr). Ist nur eine Seite<br />

geschwollen? Ja. Dann könnte es Mumps sein. Erreger nennen: Mumpsvirus und Kompl. Orchitis, Otitis<br />

media und Enzephalitis (?)<br />

Hasebrink:<br />

Er kommt als Patient mit einem Geschwür im Nacken, dass therapieresistent ist und nicht abheilen will. Ich<br />

<strong>de</strong>nke an Diabetes mellitus aber auch an ein Erysipel, dann hätte er aber Fieber. Er sagt, dass er nachts oft<br />

zur Toilette müsse. Trinkt er <strong>de</strong>nn auch viel ? Dann wür<strong>de</strong> ich jetzt mal einen BZ machen. Der ist 170. Das<br />

Geschwür ist nun also eine Streptokokkeninfektion im Rahmen eines Wohlstandsdiabetes.<br />

Pat. will aber nicht zum Arzt – muss er das ? Nein, ich bestelle ihn wie<strong>de</strong>r ein und kontrolliere dann <strong>de</strong>n BZ.<br />

Dazu muss er nüchtern kommen. Ich empfehle ihm Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und Sport.<br />

Wenn allerdings Ketone im Urin auftauchen, muss er Insulin haben.<br />

Darf <strong>de</strong>r Patient verreisen ? Wohin ? an die Nordsee ? Ja und dort soll er viel Sport treiben und wan<strong>de</strong>rn.<br />

In diesem Zusammenhang wur<strong>de</strong>n die BZ-Werte und die RR-Werte abgefragt.<br />

Knümann:<br />

Mutter mit Kind, 6 Jahre<br />

hat Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Erbrechen und Fieber – in diesem<br />

Zusammenhang musste ich die RR-Werte vom Kind erklären.<br />

Ich mache die "Löcherschau" Dieser Ausdruck war nicht bekannt und löste heftiges Erstaunen aus. Ich<br />

erklärte, dass ich die Kopf-Körperöffnungen ansehen wolle!<br />

Ja, die Man<strong>de</strong>ln sind geschwollen, die Zunge ist grau belegt und um <strong>de</strong>n Mund ist das Kind blass –<br />

Scharlach<br />

Err. ß-hämolysieren<strong>de</strong> Streptokokke <strong>de</strong>r Gruppe A<br />

Kompl. GN und RF (erklären .... mit Kapilariitis und allem Schnickischnacki .... )<br />

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