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Festschrift- 40.Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach - Bund ...

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1.2 Die Chronik der Jahre 1973–2000<br />

1974<br />

— Im Rahmen der Flurbereinigung soll die Vilsaue zwischen Hahnbach<br />

und Süß durch einen Staudamm geflutet und zu einem überregionalen<br />

Badesee mit Motorboot- und Campingbetrieb ausgebaut<br />

werden. Bedeutende Feuchtflächen des oberen Vilstals würden im<br />

See begraben, Nahrungsräume für den Weißstorch würden vernichtet.<br />

Das Projekt kann verhindert werden.<br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> erwirbt das erste Grundstück im Kötzersrichter<br />

Moor bei Hahnbach. Bereits 1963 erwarb Dr. Hermann Semmelroch<br />

die sogenannte Rutschn bei Hirschbach (–> Bild rechts) und 1972 die<br />

Frühlingsenzianwiese bei Schalkentahn.<br />

— In <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg soll ein Teil der 250 Jahre alten Allee auf<br />

dem Wall abgeholzt, der Wall abgetragen und vor der Stadtmauer<br />

Parkplätze für Autos angelegt werden. Schon 1970 protestierte<br />

der BN- Landesverband in einem Brief an den Bürgermeister gegen<br />

dieses Vorhaben. Der Lehrer Hermann Loibl gründet die Aktionsgemeinschaft<br />

„Rettet und erhaltet unsere Allee“. Es werden 2.435 Unterschriften<br />

für die Erhaltung der Allee gesammelt. 1973 übernimmt<br />

Dr. Semmelroch die Aufgaben des verstorbenen Hermann Loibl.<br />

Ein wissenschaftliches Gutachten zur Bedeutung dieses Alleeabschnitts<br />

wird erstellt. 1974 kommt es zu einer Kompromisslösung<br />

bei der „höchstens ein Baum geopfert werden muss“.<br />

1975<br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> führt in Kooperation mit der Glashütte in <strong>Amberg</strong><br />

erstmals in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg und später in <strong>Amberg</strong> Altglassammlungen<br />

durch (–> Bild rechts unten). Diese Aktion hat für das<br />

Sammeln und Trennen von Wertstoffen Vorbildfunktion in Bayern.<br />

Heute gibt es in jeder Kommune Wertstoffhöfe mit Sammelcontainern.<br />

Damals war es für eine Handvoll Mitglieder ein Wagnis, an<br />

einem Tag auf öffentlichen Plätzen 15 bis 20 Tonnen Altglas anliefern<br />

zu lassen und ordnungsgemäß, ohne auch nur eine<br />

Glasscherbe zu hinterlassen, abzutransportieren.<br />

Oben: Hinweisschild am Höhenglücksteig<br />

(–> Beschreibung der BN-Fläche auf S. 38);<br />

darunter: Deutscher Enzian (Gentiana<br />

germanica) in Schalkenthan<br />

1979<br />

<strong>Sulzbach</strong>-Rosenberger Zeitung 25.10.1973:<br />

Gründungsveranstaltung der <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>.<br />

Im Foto oben: rechts Dr. Hermann<br />

Semmelroch, links sein Stellvertreter Walter<br />

Römer, im Foto unten: Hubert Weinzierl<br />

sichtsterrasse, Liegewiesen und Spielplätzen. Zusätzlich sollen ein<br />

Campingplatz, eine Wochenendsiedlung und Stallungen für Mietpferde<br />

entstehen.<br />

— Schon im Oktober 1972 wendet sich Dr. Hermann Semmelroch<br />

an den Naturschutzbeauftragten, Oberamtsrichter a.D. Fraas, um<br />

Reaktionen gegen diese negative Planung zu veranlassen.<br />

— Am 23.10.1973 wird die <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> des<br />

BN im „Maxhütte-Kasino Schlößl“ in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg gegründet.<br />

Erster Vorsitzender wird Dr. Hermann Semmelroch, sein Stellvertreter<br />

Walter Römer. Die Versammlung gründet gleichzeitig die<br />

Ortsgruppe <strong>Amberg</strong> und wählt Manfred Christof zum Vorsitzenden.<br />

Der 1. Vorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern, Dipl. Forstwirt<br />

Hubert Weinzierl, erläutert in einem Grundsatzreferat die aktuellen<br />

Probleme des Natur- und Umweltschutzes. An der Gründungsversammlung<br />

nehmen 145 Personen teil (–> Zeitungsausschnitt).<br />

— Mehrfach bedroht war das Waldgebiet nördlich von<br />

<strong>Sulzbach</strong> zwischen Annaberg und Frohnberg („Fatzen“).<br />

1979 tauchen Pläne für eine Erschließungsstraße<br />

vom Feuerhof über Gallmünz nach Unterschwaig<br />

auf. Im Wald soll ein Sprengstofflager der<br />

Firma Dynamit angelegt werden. Im Juni 1979 bietet<br />

Bürgermeister Hans Göth dem Verteidigungsministerium<br />

diesen Wald als Standort für eine<br />

<strong>Bund</strong>eswehrgarnison an. Auf ca. 350 ha soll eine<br />

Kaserne und ein Übungsplatz (mit Schießanlage,<br />

Sprengplatz, Handgranatenwurfanlage usw.) für ein Panzergrenadierbataillon<br />

entstehen. Nur ca. 15 % des Waldes sollen erhalten<br />

werden. Die Bürgeraktion „Keine Panzer in die Fatzen“ (–><br />

Bild rechts), der sich auch der BN anschließt, protestiert gegen diese<br />

Planung. Es gelingt, dass durch den Widerstand der Bürger gegen<br />

die zusätzlichen Umweltbelastungen und die Naturzerstörung das<br />

Rechts: Plakat zur Sammelaktion von Wertstof fen<br />

(1974/75); links: Flugblatt gegen die Errichtung<br />

einer Kaserne im Waldgebiet „Fatzen” (1979)<br />

8 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

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