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Festschrift- 40.Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach - Bund ...

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AMBERG-SULZBACH


Vorwort<br />

Inhalt<br />

Peter Zahn<br />

1. Vorsitzender<br />

<strong>Kreisgruppe</strong><br />

<strong>Amberg</strong>-<br />

<strong>Sulzbach</strong><br />

Vorwort........................................................................3<br />

Grußworte...................................................................4<br />

Liebe Mitglieder und Naturfreunde,<br />

<strong>Amberg</strong>-SulzbAch<br />

Herausgeber:<br />

BUND Naturschutz in Bayern e.V.<br />

<strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

Obere Gartenstraße 3<br />

92237 <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Peter Zahn, 1. Vorsitzender<br />

Schriftleitung:<br />

Horst Schwemmer, Geschäftsführer<br />

Redaktionsteam:<br />

Peter Zahn, Freya Zobel, Beate May, Stefan Schäffer<br />

Bildautoren:<br />

Horst Schwemmer, Richard Lehmeier,<br />

Beppo Schuller, Marco Fischer, Helga Pirner<br />

Gestaltung, Illustrationen, Satz & Layout:<br />

GRAFISCHER.COM, Marco Fischer, Erlangen<br />

Druck: COS Druck & Verlag GmbH, Hersbruck<br />

Klimaneutral gedruckt auf 100% Recyclingpapier<br />

nach den Kriterien der nachhaltigen Waldwirtschaft<br />

Prof. Dr. Hubert Weiger...............................................................................4<br />

Landrat Richard Reisinger........................................................................4<br />

Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer.....................................5<br />

1. Bürgermeister Michael Göth...........................................................5<br />

1. Die Geschichte der <strong>Kreisgruppe</strong>........................6<br />

1.1 Von den Anfängen zur Gründung der KG..........................6<br />

1.2 Die Chronik der Jahre 1973–2000........................................9<br />

1.3 Die <strong>Kreisgruppe</strong> ab dem Jahr 2000................................... 13<br />

1.4 Erfolge für Natur und Umwelt................................................ 15<br />

2. Ortsgruppen....................................................... 16<br />

2.1 <strong>Amberg</strong>-Kümmersbruck............................................................... 16<br />

2.2 Hahnbach................................................................................................. 20<br />

2.3 Kastl.............................................................................................................. 21<br />

2.4 Schnaittenbach................................................................................... 22<br />

2.5 <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg....................................................................... 25<br />

2.6 Vilseck......................................................................................................... 27<br />

3. Menschen im BUND Naturschutz................... 28<br />

3.1 Ehrenamt................................................................................................... 28<br />

3.2 Hauptamt.................................................................................................. 30<br />

4. Naturschutz in der Region heute.................... 33<br />

4.1 Anmerkungen zum Landkreis................................................. 33<br />

4.2 Naturschutzfachliche Einschätzung.................................. 35<br />

4.3 Unsere Grundstücke und Pachtflächen.......................... 36<br />

4.4 Eine Auswahl unserer Flächen............................................... 38<br />

vor 40 Jahren wurde die <strong>Kreisgruppe</strong><br />

<strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> des <strong>Bund</strong>es Naturschutz<br />

(BN) in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

gegründet.<br />

Dieses Jubiläum nehmen wir zum<br />

Anlass, einmal das Tagesgeschäft des<br />

Kröten schleppens, des Heckenschneidens<br />

oder der Wiesenmahd und der Büroarbeit<br />

zu verlassen. Wir wollen zurückschauen<br />

und vorausblicken.<br />

Mit dieser Chronik haben die Verantwortlichen<br />

der <strong>Kreisgruppe</strong> den Versuch<br />

unternommen, zusammenzutragen, was<br />

sich in der Vergangenheit im Natur- und<br />

Umweltschutz in der Region ereignet hat.<br />

Wir wollen aufzeigen, wo es schmerzliche<br />

Eingriffe gab, wo Erfolge für die Natur<br />

erreicht werden konnten, und welche<br />

Menschen dabei beteiligt waren. Eine Zusammenstellung<br />

anstehender Zukunftsprobleme<br />

soll auf kommende Aufgaben<br />

im klassischen Naturschutz und in der<br />

Umweltpolitik aufmerksam machen.<br />

Mein besonderer Dank gilt allen, die<br />

bei der Erstellung dieser <strong>Festschrift</strong> aktiv<br />

mitgearbeitet haben. Es bleibt zu hoffen,<br />

dass eine informative Zusammenstellung<br />

entstanden ist, bei deren Lektüre<br />

ich Ihnen viel Freude wünsche.<br />

© 2013<br />

5. Zukunftsaufgaben............................................. 50<br />

Herzlichst Ihr<br />

Wir bedanken uns für die finanzielle<br />

Unterstützung durch Herrn Josef Christ, die<br />

Firma GRAMMER Solar, die Sparkasse <strong>Amberg</strong>-<br />

<strong>Sulzbach</strong> und die Stadtwerke <strong>Amberg</strong>.<br />

2 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

3


Grußworte<br />

Prof. Dr.<br />

Hubert Weiger<br />

Vorsitzender des<br />

BUND Naturschutz<br />

in Bayern e.V.<br />

Richard Reisinger<br />

Landrat Landkreis<br />

<strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

Wolfgang Dandorfer<br />

Oberbürgermeister<br />

Stadt <strong>Amberg</strong><br />

Michael Göth<br />

Erster Bürgermeister<br />

Stadt<br />

<strong>Sulzbach</strong>-<br />

Rosenberg<br />

Liebe Mitglieder im BUND Naturschutz,<br />

wir alle können dankbar und stolz darauf<br />

sein, was der BUND Naturschutz seit seiner<br />

Gründung im Jahre 1913 erreicht hat. Die Mit-<br />

Ini tiierung des ersten deutschen Nationalparks<br />

„Bayerischer Wald“ oder die Erhaltung<br />

der Weltenburger Enge sind nur zwei Beispiele<br />

von vielen. Stolz können wir darauf sein, dass<br />

mutige und aufrechte Frauen und Männer sich<br />

schon vor vielen Jahren auch in Ihrer <strong>Kreisgruppe</strong><br />

für unsere Heimat eingesetzt haben, obwohl<br />

sie dabei vielen persönlichen und beruflichen<br />

Anfeindungen ausgesetzt waren. Bayern hätte<br />

ohne diese Leistungen längst seine Schönheit<br />

verloren. Wir sind dankbar dafür, dass nach wie<br />

vor großartiges ehrenamtliches Engagement<br />

eine tragende Säule des Naturschutzes in Bayern<br />

ist, das wirkungsvoll durch ein engagiertes<br />

Hauptamt unterstützt wird.<br />

Auch durch die Arbeit Ihrer <strong>Kreisgruppe</strong><br />

wurde viel erreicht. Unvergessen sind dabei als<br />

Pioniere des Natur- und Umweltschutzes, der<br />

langjährige Kreis- und stellvertretende Landesvorsitzende<br />

Dr. Hermann Semmelroch und sein<br />

Nachfolger Josef Christ, welche entscheidend<br />

zu diesen Erfolgen beigetragen haben.<br />

Der Erfolg des BN liegt darin begründet,<br />

dass wir zu unserem Maßstab allein den Zustand<br />

unserer Heimat machen und dass alle<br />

unsere Erfolge Gemeinschaftswerke von engagierten<br />

Frauen und Männern sind, die die Basis<br />

des BN bilden!<br />

Mein Dank gilt daher besonders der aktiven<br />

Kreisvorstandschaft mit Peter Zahn an der Spitze<br />

für ihren vorbildhaften Einsatz für Natur und<br />

Umwelt.<br />

Liebe Mitglieder des BUND Naturschutz,<br />

seit nunmehr 40 Jahren ist die <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

des BUND Naturschutz aktiv und trägt<br />

zum Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft bei.<br />

Zu diesem Jubiläum gratuliere ich den Gründungsvätern<br />

und allen Mitgliedern recht herzlich.<br />

Als Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes<br />

und Vertreter einer Behörde, bei der die Untere<br />

Naturschutzbehörde angesiedelt ist, möchte ich<br />

aber auch Danke sagen. Profitiert das Landratsamt<br />

<strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> doch vom fachlich-kompetenten<br />

Miteinander mit dem Vertreter des BUND Naturschutz<br />

und dessen beratender Funktion im Naturschutzbeirat.<br />

Wir alle sind aufgerufen, pfleglich mit unserer<br />

Umwelt umzugehen und sie zu schonen. Der BUND<br />

Naturschutz geht dabei mit umweltpädagogischem<br />

Engagement und ökologischer Bewusstseinsbildung<br />

mit besonders gutem Beispiel voran. Der Verein kümmert<br />

sich um den Artenschutz und die Lebensraumvielfalt<br />

und bewahrt so seit 40 Jahren auch ein Stück<br />

weit das Gesicht unserer Region.<br />

Dahinter steckt natürlich ein enormer Einsatz.<br />

Ohne engagierte Mitglieder, die bereit sind, viel Zeit<br />

und Energie in die gemeinsame Arbeit zu investieren,<br />

wäre es wohl nicht möglich, das gesamte Jahr<br />

über so viele Aktionen auf die Beine zu stellen; die<br />

alljährliche Krötenwanderung und das Aufstellen von<br />

Amphibienschutzzäunen sowie die Umsiedelung von<br />

Hornissen sind da nur zwei Beispiele.<br />

In diesem Sinne wünsche ich der <strong>Kreisgruppe</strong><br />

<strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> des BUND Naturschutz viele neue<br />

Mitglieder und helfende Hände und ein herzliches<br />

Glück auf!<br />

Ihr<br />

Liebe Mitglieder des BUND Naturschutz,<br />

verehrte Bürgerinnen und Bürger,<br />

eine gesunde Natur und Umwelt gehören zu unseren<br />

wichtigsten Lebensgrundlagen. In diesem Wissen und<br />

der Absicht, sich gemeinschaftlich für deren Erhalt<br />

stark zu machen, gründeten vor nunmehr 100 Jahren<br />

Umweltschützer den BUND Naturschutz.<br />

Bis heute versteht sich der Verband als treibende<br />

Kraft für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland<br />

und setzt sich mit großer Vehemenz und Leidenschaft<br />

für seine Ziele ein. Der Erfolg spricht für sich: Unsere<br />

moderne Gesellschaft ist zunehmend sensibel und aufgeschlossen<br />

gegenüber Umweltthemen geworden, für<br />

immer mehr Menschen wird ökologisches Denken und<br />

Handeln zu einem Anliegen und einer Selbstverständlichkeit.<br />

In der Arbeit des BUND Naturschutz spielen neben<br />

den großen allumfassenden Umweltfragen besonders<br />

auch die vielen Einzelprojekte vor Ort zum Schutz der<br />

Umwelt und unserer heimischen Landschaft eine wichtige<br />

Rolle. Dafür wiederum zeichnen in der Hauptsache<br />

die Zusammenschlüsse auf Landes- und Ortsebene<br />

verantwortlich, zu denen auch die <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

gehört. Der Zusammenschluss kann in<br />

diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern und blickt<br />

dabei auf vielfältige Initiativen und Maßnahmen zurück.<br />

Zu diesem Jahrestag gratuliere ich allen Verantwortlichen<br />

recht herzlich und bedanke mich für ihr Engagement,<br />

das unserer Natur und den hier lebenden Menschen<br />

zugute kommt. Den <strong>Amberg</strong>er Naturschützern<br />

wünsche ich auch weiterhin alles Gute und bei ihren<br />

künftigen Aufgaben viel Erfolg. Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer des Festabends heiße ich vielmals willkommen!<br />

Liebe Mitglieder des BUND Naturschutz,<br />

verehrte Bürgerinnen und Bürger,<br />

dem Verbinden von Humanität und Ökologie<br />

unter dem Begriff der Nachhaltigkeit und dem<br />

Schutz der biologischen Vielfalt, was einen<br />

langfristigen, sinnvollen Umgang mit der Natur<br />

und unseren natürlichen Lebensgrundlagen<br />

bedeutet, haben sich die Mitglieder des BUND<br />

Naturschutz ehrenamtlich gewidmet. Dies entspricht<br />

auch einem Leitbild der Vereinten Nationen<br />

und der Bayerischen Verfassung. Denn<br />

dank des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten<br />

und Naturfreundes Wilhelm Högner<br />

ist Naturschutz und die freie Nutzung von Natur<br />

und Umwelt in der Bayerischen Verfassung<br />

verankert.<br />

Seit der Gründung der <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

vor 40 Jahren haben die Mitglieder<br />

mit enormem und bewundernswertem<br />

Engagement eine Vielzahl von regionalen Umweltprojekten<br />

initiiert und an vielen überregionalen<br />

Naturschutz-Projekten teilgenommen<br />

und sie unterstützt. Vor allem auch das Vermitteln<br />

von Umwelt-„Bildung“ nimmt einen<br />

großen Zeitrahmen in der Vereinsarbeit ein<br />

und wird hervorragend von den Verantwortlichen<br />

umgesetzt. Im Namen aller Bürgerinnen<br />

und Bürger sowie auch ganz persönlich bedanke<br />

ich mich bei allen Mitgliedern für diese<br />

„über-lebens“-wichtige Arbeit.<br />

Ich wünsche allen Mitgliedern weiterhin die<br />

unerschütterliche Begeisterung für die Faszination<br />

von Pflanzen, Tieren und Lebensräumen<br />

als Basis für ihre Intention.<br />

Glückauf!<br />

4 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

5


1. Die Geschichte<br />

der <strong>Kreisgruppe</strong><br />

1.1 Von den Anfängen<br />

zur Gründung der<br />

<strong>Kreisgruppe</strong><br />

Die frühesten Berichte über Aktivitäten<br />

des <strong>Bund</strong>es Naturschutz<br />

(seit 2012 umbenannt in BUND<br />

Naturschutz) im Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

finden sich in der<br />

Reihe „Blätter für Naturschutz<br />

und Naturpflege“, Herausgeber<br />

<strong>Bund</strong> Naturschutz.<br />

April 1936: „Die Stadt <strong>Amberg</strong><br />

weist unsere größte Schülergruppe<br />

auf mit 130 Mittelschülern.“<br />

April 1939: Mitgliederstand des<br />

<strong>Bund</strong>es Naturschutz in Bayern:<br />

<strong>Amberg</strong> 314 und <strong>Sulzbach</strong> 86<br />

1946–1972<br />

— Kreisheimatpfleger Hans Binder gründet unmittelbar nach dem<br />

zweiten Weltkrieg im Altlandkreis <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg eine BN-<br />

Jugendgruppe.<br />

— Oberamtsrichter Hans Fraas und Oberforstmeister Franz Fritsch<br />

sind zu Naturschutzbeauftragten des Landkreises bestellt. Sie können<br />

Vorschläge zum Schutz gefährdeter Pflanzenstandorte und zur<br />

Ausweisung von Naturdenkmalen sowie von Landschaftsschutzgebieten<br />

machen. Für den Landkreis <strong>Amberg</strong> hat Studiendirektor Dr.<br />

Bergler diese Funktion übernommen.<br />

— Bald nach Kriegsende gründet Hans Zahn (Direktor bei der<br />

Maxhütte) die Arbeitsgruppe „Uhu- und Wanderfalkenschutz, Süddeutschland“<br />

im BUND Naturschutz. In Kümmersbuch (Landkreis<br />

<strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>) errichtete er für den BN-Landesverband eine große<br />

Voliere zur Pflege von verletzten, nicht flugfähigen Störchen.<br />

— 1972 werden im Zuge der Gebietsreform die Landkreise <strong>Amberg</strong><br />

und <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg zusammen gelegt.<br />

1973<br />

Großes Foto: Höhengau, historisch bedeutender Landschaftsteil bei Ursulapoppenricht; darunter: Dickkopffalter auf Wiesenklee<br />

— Die Stadt <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg will ein Erholungsgebiet in der<br />

Oberen Wagensaß errichten. Geplant ist ein vollwertiges Erholungsund<br />

Freizeitgebiet auch für die Bewohner des Ballungsraumes Nürnberg<br />

(300 ha, Kosten 1,5 Millionen Mark, 1.500–2.000 Parkplätze,<br />

Reitwege, Rundwanderwege, Rodelbahn, Waldgaststätte mit Aus-<br />

6 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

7


1.2 Die Chronik der Jahre 1973–2000<br />

1974<br />

— Im Rahmen der Flurbereinigung soll die Vilsaue zwischen Hahnbach<br />

und Süß durch einen Staudamm geflutet und zu einem überregionalen<br />

Badesee mit Motorboot- und Campingbetrieb ausgebaut<br />

werden. Bedeutende Feuchtflächen des oberen Vilstals würden im<br />

See begraben, Nahrungsräume für den Weißstorch würden vernichtet.<br />

Das Projekt kann verhindert werden.<br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> erwirbt das erste Grundstück im Kötzersrichter<br />

Moor bei Hahnbach. Bereits 1963 erwarb Dr. Hermann Semmelroch<br />

die sogenannte Rutschn bei Hirschbach (–> Bild rechts) und 1972 die<br />

Frühlingsenzianwiese bei Schalkentahn.<br />

— In <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg soll ein Teil der 250 Jahre alten Allee auf<br />

dem Wall abgeholzt, der Wall abgetragen und vor der Stadtmauer<br />

Parkplätze für Autos angelegt werden. Schon 1970 protestierte<br />

der BN- Landesverband in einem Brief an den Bürgermeister gegen<br />

dieses Vorhaben. Der Lehrer Hermann Loibl gründet die Aktionsgemeinschaft<br />

„Rettet und erhaltet unsere Allee“. Es werden 2.435 Unterschriften<br />

für die Erhaltung der Allee gesammelt. 1973 übernimmt<br />

Dr. Semmelroch die Aufgaben des verstorbenen Hermann Loibl.<br />

Ein wissenschaftliches Gutachten zur Bedeutung dieses Alleeabschnitts<br />

wird erstellt. 1974 kommt es zu einer Kompromisslösung<br />

bei der „höchstens ein Baum geopfert werden muss“.<br />

1975<br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> führt in Kooperation mit der Glashütte in <strong>Amberg</strong><br />

erstmals in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg und später in <strong>Amberg</strong> Altglassammlungen<br />

durch (–> Bild rechts unten). Diese Aktion hat für das<br />

Sammeln und Trennen von Wertstoffen Vorbildfunktion in Bayern.<br />

Heute gibt es in jeder Kommune Wertstoffhöfe mit Sammelcontainern.<br />

Damals war es für eine Handvoll Mitglieder ein Wagnis, an<br />

einem Tag auf öffentlichen Plätzen 15 bis 20 Tonnen Altglas anliefern<br />

zu lassen und ordnungsgemäß, ohne auch nur eine<br />

Glasscherbe zu hinterlassen, abzutransportieren.<br />

Oben: Hinweisschild am Höhenglücksteig<br />

(–> Beschreibung der BN-Fläche auf S. 38);<br />

darunter: Deutscher Enzian (Gentiana<br />

germanica) in Schalkenthan<br />

1979<br />

<strong>Sulzbach</strong>-Rosenberger Zeitung 25.10.1973:<br />

Gründungsveranstaltung der <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>.<br />

Im Foto oben: rechts Dr. Hermann<br />

Semmelroch, links sein Stellvertreter Walter<br />

Römer, im Foto unten: Hubert Weinzierl<br />

sichtsterrasse, Liegewiesen und Spielplätzen. Zusätzlich sollen ein<br />

Campingplatz, eine Wochenendsiedlung und Stallungen für Mietpferde<br />

entstehen.<br />

— Schon im Oktober 1972 wendet sich Dr. Hermann Semmelroch<br />

an den Naturschutzbeauftragten, Oberamtsrichter a.D. Fraas, um<br />

Reaktionen gegen diese negative Planung zu veranlassen.<br />

— Am 23.10.1973 wird die <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> des<br />

BN im „Maxhütte-Kasino Schlößl“ in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg gegründet.<br />

Erster Vorsitzender wird Dr. Hermann Semmelroch, sein Stellvertreter<br />

Walter Römer. Die Versammlung gründet gleichzeitig die<br />

Ortsgruppe <strong>Amberg</strong> und wählt Manfred Christof zum Vorsitzenden.<br />

Der 1. Vorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern, Dipl. Forstwirt<br />

Hubert Weinzierl, erläutert in einem Grundsatzreferat die aktuellen<br />

Probleme des Natur- und Umweltschutzes. An der Gründungsversammlung<br />

nehmen 145 Personen teil (–> Zeitungsausschnitt).<br />

— Mehrfach bedroht war das Waldgebiet nördlich von<br />

<strong>Sulzbach</strong> zwischen Annaberg und Frohnberg („Fatzen“).<br />

1979 tauchen Pläne für eine Erschließungsstraße<br />

vom Feuerhof über Gallmünz nach Unterschwaig<br />

auf. Im Wald soll ein Sprengstofflager der<br />

Firma Dynamit angelegt werden. Im Juni 1979 bietet<br />

Bürgermeister Hans Göth dem Verteidigungsministerium<br />

diesen Wald als Standort für eine<br />

<strong>Bund</strong>eswehrgarnison an. Auf ca. 350 ha soll eine<br />

Kaserne und ein Übungsplatz (mit Schießanlage,<br />

Sprengplatz, Handgranatenwurfanlage usw.) für ein Panzergrenadierbataillon<br />

entstehen. Nur ca. 15 % des Waldes sollen erhalten<br />

werden. Die Bürgeraktion „Keine Panzer in die Fatzen“ (–><br />

Bild rechts), der sich auch der BN anschließt, protestiert gegen diese<br />

Planung. Es gelingt, dass durch den Widerstand der Bürger gegen<br />

die zusätzlichen Umweltbelastungen und die Naturzerstörung das<br />

Rechts: Plakat zur Sammelaktion von Wertstof fen<br />

(1974/75); links: Flugblatt gegen die Errichtung<br />

einer Kaserne im Waldgebiet „Fatzen” (1979)<br />

8 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

9


1985<br />

— Nach der Mitgliederversammlung entwickelt sich die geplante<br />

atomare Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in Wackersdorf zum beherrschenden<br />

Thema. Die <strong>Kreisgruppe</strong> beteiligt sich an Besuchen<br />

des Geländes, an Demonstrationen und an Informationsveranstaltungen.<br />

Die Aktionen des Landesverbands werden unterstützt. 1989<br />

wird das umstrittene Milliarden-Projekt WAA begraben (–> Bild rechts<br />

oben).<br />

— Die Ortsgruppe Schnaittenbach wird gegründet. Erster Vorsitzender<br />

ist Hans Busch. Sein Stellvertreter ist Reinhold Strobl.<br />

— Die Ortsgruppe Auerbach wird gegründet. Erste Vorsitzende ist<br />

Ottilie Steger. Nach kurzen Aktivitäten wurde die Arbeit wieder aufgegeben.<br />

Bilderreihe oben: Lehmgrube am Mariahilfberg<br />

nach dem Erwerb, Pflegemaßnahmen und aktueller<br />

Zustand (–> Seite 40)<br />

Oben: Zeitungsausschnitt Nürnberger Nachrichten<br />

zur Delegiertenversammlung im April 1980<br />

Projekt zu Gunsten eines Erholungswaldgebietes aufgegeben wird.<br />

Im Dezember wird bekannt, dass Landrat Dr. Wagner den Wald als<br />

Standort für ein BMW-Werk ins Gespräch gebracht hatte. Zur Schaffung<br />

von 3.500 Arbeitsplätzen in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg fordert das<br />

Unternehmen 150 ha absolut ebene Fläche. Im Herbst 1987 beschließt<br />

der Stadtrat, ca.128 ha dieses Waldes zur Schaffung von<br />

Ersatzarbeitsplätzen nach dem Konkurs der Maxhütte auszuweisen.<br />

— Schon seit der <strong>Kreisgruppe</strong>ngründung betreut der Lehrer Hermann<br />

Merkl botanische Artenschutzprojekte des BN. Ihm ist es zu<br />

verdanken, dass die <strong>Kreisgruppe</strong> sehr bald Biotopflächen mit vom<br />

Aussterben gefährdeten botanischen Raritäten wie Frauenschuh,<br />

Rotes und Weißes Waldvögelein, Fliegenragwurz, Knabenkräuter,<br />

Frühjahrsenzian und vielen anderen bedrohten Pflanzenarten ankaufen<br />

kann. Dr. Semmelroch errichtet eine Greifvogelvoliere und<br />

pflegt verletzte Schleiereulen, Waldkäuze, Mäusebussarde und<br />

Sperber.<br />

1980<br />

— Der BN kauft eine ehemalige Lehmgrube in <strong>Amberg</strong>. Dank intensiver<br />

Pflegemaßnahmen entwickelte sich auf diesem ersten BN-<br />

Grundstück im Stadtgebiet von <strong>Amberg</strong> ein funktionsfähiger Amphibienlebensraum<br />

(–> Bildreihe oben und Seite 40).<br />

— Am 19. und 20.04.1980 richtet die <strong>Kreisgruppe</strong> für den Landesverband<br />

die Landesdelegiertenversammlung in <strong>Amberg</strong> aus. Die<br />

Tagung mit Festvortrag findet im Stadttheater <strong>Amberg</strong> statt (–> Zeitungsausschnitt<br />

links).<br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> spricht sich gegen einen geplanten Regionalflughafen<br />

im Freihölser Forst aus.<br />

1986<br />

— Die Ortsgruppe <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg wird gegründet. Erster Vorsitzender<br />

ist Peter Zahn.<br />

— Dr. Semmelroch, der Vorsitzende der <strong>Kreisgruppe</strong>, erhält für<br />

seine Verdienste um den Naturschutz den Umweltschutzpreis des<br />

Landkreises.<br />

— Der Kampf um den Schutz des Vilsecker Trinkwassers beginnt.<br />

— In den folgenden Jahren kauft die <strong>Kreisgruppe</strong>, zum Teil mit Unterstützung<br />

des Bayerischen Naturschutzfonds, Flächen in der Vilsecker<br />

Mulde. Diese schützenswerten Feuchtwiesen werden nicht gedüngt;<br />

auf Pflanzenschutzmittel wird verzichtet. Pflanzen und Tie re<br />

der Feucht- und Wiesenlebensräume finden hier ein Rückzugsgebiet.<br />

1988<br />

— Der bisherige Vorsitzende der <strong>Kreisgruppe</strong>, Dr. Semmelroch,<br />

kandidiert aus Altersgründen nicht mehr. Zum neuen Vorsitzenden<br />

wird Josef Christ gewählt, Stellvertreter wird Achim Kupke.<br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> richtet im Stadtturm der Stadt <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

eine Kreisgeschäftsstelle ein. In diesem ersten Büro arbeitet<br />

zum ersten Mal eigenes Personal. Zusätzlich wird ein Dienstwagen<br />

angeschafft (–> Bild rechts).<br />

Ganz oben: Hüttendorf der WAA-Widerstandsbewegung;<br />

Quelle: „Oberpfälzer Tagebuch - Heimat,<br />

Menschen, Widerstand“ Kalender 1987<br />

darunter: „historischer“ Pflegeeinsatz mit dem<br />

<strong>Kreisgruppe</strong>n-Caddy (1988);<br />

Unten: Biberfreigehege;<br />

ganz unten: Hubert Weinzierl und Team der<br />

Landesgartenschau (beide Fotos 1996)<br />

1981<br />

1990<br />

Seminarflyer<br />

Seminarankündigungen (1981)<br />

— Achim Kupke vertritt im Auftrag der <strong>Kreisgruppe</strong> die Interessen<br />

des BN in der Stadt <strong>Amberg</strong>. Arbeitsschwerpunkte des Naturschutzes<br />

in der Stadt sind das Baumann-Grundstück am Mariahilfberg,<br />

der Einsatz für den Galgenberg und den Kallmünzer Park, die Erhaltung<br />

von innerstädtischem Grün (Maltesertiefgarage) und die Rettung<br />

des Krumbachtales.<br />

— Das „Waldsterben“ wird zu einem beherrschenden Thema. Im<br />

Gebiet der <strong>Kreisgruppe</strong> werden Vorträge und Führungen organisiert<br />

um die Informationen sachlich fundiert weiterzugeben.<br />

— In Zusammenarbeit mit dem BN-Bildungswerk wird die Wochenend-Seminarreihe<br />

„Stiefkinder des Naturschutzes“ eingeführt. Die<br />

Veranstaltungen finden in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg statt. Stiefkinder<br />

des Naturschutzes sind Tiere und Pflanzen, die aktuell stark bedroht<br />

sind, aber in der Öffentlichkeit kein hohes Interesse genießen wie z.B.<br />

Mäuse, Spinnen, Muscheln und Schnecken (–> Abbildungen links).<br />

— Der BN protestiert gegen eine geplante Bebauung des Anna berg-<br />

Südhangs in <strong>Sulzbach</strong>- Rosenberg.<br />

1984<br />

— Die Ortsgruppe Kastl wird gegründet. Erster Vorsitzender ist Hermann<br />

Forster.<br />

— Der BN kritisiert die Erweiterung des Golfplatzes Schmidmühlen<br />

(um 27 ha) und den Neubau des Golfplatzes Königstein (115 ha).<br />

— Seit diesem Jahr gibt der BN zu Verfahren (Eingriffe in Natur und<br />

Landschaft) eigene Stellungnahmen ab.<br />

— Einsatz für Volksbegehren „Das Bessere Müllkonzept“ .<br />

1994<br />

— In Theuern wird der Landschaftspflegeverband (LPV) <strong>Amberg</strong>-<br />

<strong>Sulzbach</strong> gegründet. Schon 1990 stellten BN und LBV einen Antrag<br />

zur Gründung eines LPV. Für den BN sind im Vorstand Karl Spindler<br />

aus Kastl und im Fachbeirat Peter Zahn aus <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg.<br />

1996<br />

— Die KG beteiligt sich mit einem Biberfreigehege und einem Umweltinformationshaus<br />

(mit Amphibien und Reptilien in Terrarien) an<br />

der Landesgartenschau in <strong>Amberg</strong>. Zeitweilig werden bis zu zehn<br />

Arbeitskräfte beschäftigt. Allen Schulen im Regierungsbezirk werden<br />

Führungen angeboten. Dadurch können etwa 14.000 Schüler<br />

erreicht werden. Insgesamt werden ca.1,5 Millionen Besucher über<br />

die Probleme einheimischer Tierarten informiert (–> Bild rechts).<br />

10 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

11


Die Geschichte der <strong>Kreisgruppe</strong><br />

— Mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds werden 18<br />

ha Biotopflächen im Lauterachtal erworben. Diese schützenswerten<br />

Halbtrockenrasen werden seitdem Jahr für Jahr durch umfangreiche<br />

Biotoppflegemaßnahmen aufgewertet.<br />

— Ab diesem Jahr wird auch der Storchenhorst in Hahnbach von<br />

Hans Iberer betreut (–> Bild links).<br />

1997<br />

— Bei einem Festakt im gotischen Rathaussaal der Stadt <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

ehrt Hubert Weinzierl den ersten Vorsitzenden<br />

Josef Christ für seine seit Jahrzehnten geleistete Naturschutzarbeit<br />

mit der Bayerischen Naturschutzmedaille. Das langjährige Mitglied<br />

Dr. Johann Högenauer erhält die goldene Ehrennadel. Dr. Högenauer<br />

und Georg Pickel haben im Gemeindebereich Königstein den<br />

Orchideenlehrpfad aufgebaut (1983 Auszeichnung mit der „Silberpflanze“<br />

der Loki Schmidt Stiftung).<br />

— Die Geschäftsstelle der <strong>Kreisgruppe</strong> zieht vom Stadtturm in die<br />

Bühlgasse 3 in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg um.<br />

1998<br />

— Beginn einer Kooperation für Umweltbildungsarbeit zwischen<br />

dem Bayerischen Umweltministerium, dem Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>,<br />

dem Wasserwirtschaftsamt <strong>Amberg</strong>, dem Forstamt <strong>Amberg</strong>,<br />

der Gemeinde Ensdorf, der Don Bosco Umweltstation Ensdorf und<br />

dem BUND Naturschutz (–> Urkunde links)<br />

— Bei der feierlichen Unterzeichnung dieses Vertrages bezeichnet<br />

der bayerische Umweltminister Thomas Goppel diese Einrichtung<br />

als ein Pilotprojekt für den Freistaat Bayern. Auf einer vom Wasserwirtschaftsamt<br />

zur Verfügung gestellten Wiese konnte eine Hütte<br />

(ehem. Infopavillon der Landesgartenschau) des BUND Naturschutz<br />

aufgestellt werden (–> Bild links). Über mehr als zwölf Jahre war die<br />

Infohütte Anlaufstation für Erholungssuchende und Naturfreunde.<br />

— Die Ortsgruppe <strong>Amberg</strong>-Kümmersbruck wird gegründet. Erster<br />

Vorsitzender ist Werner Lang.<br />

— Einsatz für das Volksbegehren „Gentechnikfrei aus Bayern“<br />

2000<br />

— Der BN und der neugegründete BioRing beantragen die Erstellung<br />

eines Verzeichnisses für Direktvermarkter im Landkreis. Die<br />

Veröffentlichung erfolgt im April 2001. (–> Bild links unten)<br />

— Josef Christ kandidiert aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr<br />

für das Amt des ersten Vorsitzenden. Bei der Neuwahl am 22.03<br />

wird Peter Zahn zum ersten Vorsitzenden der <strong>Kreisgruppe</strong> gewählt.<br />

2. Vorsitzende wird Isabel Lautenschlager.<br />

— Am 1. September zieht die Geschäftsstelle in das neue Büro im<br />

Landkreiskulturzentrum (LCC) um.<br />

Bilderreihe, von oben:<br />

1) Storchenhorst in Hahnbach, <strong>Amberg</strong>er Tor; 2) Kooperationsurkunde (1998)<br />

3) Umweltbildungshütte Ensdorf (1998) 4) Die Kühe des Demeterbetriebs<br />

Jurahof von Klaus Hofmann aus Schmidtstadt sind auch Landschaftspfleger<br />

– sie halten den Gemeindeanger von Etzelwang frei. 5) Logo BioRing<br />

1.3 Die <strong>Kreisgruppe</strong>naktivitäten ab 2000<br />

— Um die künftige Arbeit der <strong>Kreisgruppe</strong> zu optimieren, werden<br />

organisatorische Veränderungen vorgenommen.<br />

— Die Vorstandsarbeit wird intensiviert; hauptamtliches Personal<br />

wird eingestellt; die materielle Ausrüstung wird verbessert; die finanzielle<br />

Absicherung wird gefestigt. Die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Gruppierungen wird intensiviert.<br />

— Für die BN-Grundstücke und die Pachtflächen werden Pflegeund<br />

Entwicklungskonzepte erstellt und umgesetzt.<br />

— Die bisher durchgeführten Artenschutzmaßnahmen (für Amphibien,<br />

Hornissen, den Weißstorch, den Biber und für Fledermäuse)<br />

werden beibehalten und den neu auftretenden Bedingungen angepasst.<br />

— Weitere wiederkehrende Aktionen sind Teilnahme an Demonstrationen,<br />

an Hoffesten, Unterricht an Schulen im Rahmen der<br />

Haus- und Straßensammlung. In zahlreichen Stellungnahmen wird<br />

versucht die Position des Natur- und Umweltschutzes in die anstehenden<br />

Verfahren einzubringen.<br />

— Durch Projekte und Aktionen wird die Bildungsarbeit in der Region<br />

aufrechterhalten.<br />

2000<br />

— Durchführung des Umweltbildungsprojektes „Beziehungen“ gefördert<br />

durch den Allgemeinen Umweltfonds. In diesem Projekt geht<br />

es um die Darstellung ökologischer Zusammenhänge.<br />

2001<br />

— Durchführung des Wettbewerbs „Mehr Natur in Hof und Flur“<br />

2002<br />

— Herausgabe des Einkaufsführers „Gutes aus dem <strong>Amberg</strong>-<br />

<strong>Sulzbach</strong>er Land“<br />

2003<br />

— Aktion gegen die Einwegdose<br />

— Unterstützung des Volksbegehrens zur Forstreform<br />

— Veröffentlichung der Position zur Nutzung von Sonnenund<br />

Windenergie<br />

2004<br />

— Gründung der Aktion „Gentechnikfreier Landkreis“<br />

— Renaturierungskonzept für einen ehemaligen Industriestandort<br />

(Maxhütte) und Anknüpfung an vorhandene Strukturen durch<br />

Erlöse der Glücksspirale (Bayerischer Naturschutzfonds)<br />

— Einsatz für das Volksbegehren „Aus Liebe zum Wald“<br />

2005<br />

— Ab diesem Jahr regelmäßige Teilnahme an den Veranstaltungen<br />

für die frei fließende Donau in Niederalteich<br />

Ganz oben: BN-Stand;<br />

darunter: Veranstaltung mit Senioren<br />

Unten: Beschilderungsaktion im Rahmen von<br />

„Gentechnikfreier Landkreis“<br />

12 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

13


Die Geschichte der <strong>Kreisgruppe</strong><br />

2006<br />

— Energie für knappe Kassen (Energieberatung vor Ort); gefördert<br />

mit EU-Mitteln<br />

— Effizienz- und Erfolgskontrolle naturschutzfachlicher Maßnahmen<br />

(Abfischen, Wasserstandsregulierung) an den Kammerweihern<br />

bei Michelfeld (Lkr. <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>); gefördert aus Erlösen<br />

der GlücksSpirale<br />

— Natur für Senioren gefördert durch den Allgemeinen Umweltfonds<br />

(–> Bild links oben)<br />

2008<br />

— Unterstützung der Aktion „Faire Milch“ (<strong>Bund</strong> Deutscher Milchviehhalter)<br />

— Mitarbeit bei der Erstellung des Energieplans 2020 des Landkreises<br />

und des Konzeptes zur Umsetzung des Energieplans<br />

(2007/2010)<br />

2009<br />

— Dokumentation der Bestandssituation des Frauenschuhs (Cypripedium<br />

calceolus L.) in den Gemeinden Birgland, Illschwang und<br />

Ammerthal; geförd. aus Erlösen der GlücksSpirale (–> Bild links)<br />

2010<br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> wird für ihr Engagement in der Umweltbildung<br />

im Rahmen einer Festveranstaltung in Würzburg von Umweltminister<br />

Dr. Markus Söder ausgezeichnet (–> Bild links).<br />

2011<br />

— 21.03. – 25.04. wöchentliche Mahnwachen zur Fukushima-Katastrophe<br />

in <strong>Amberg</strong> und <strong>Sulzbach</strong><br />

— Die <strong>Kreisgruppe</strong> ist zum zweiten Mal in ihrer Historie Gastgeber<br />

der Landesdelegiertenversammlung in <strong>Amberg</strong>. Sie findet am<br />

14. und 15.05.2011 unter Vorsitz von Prof. Dr. Hubert Weiger im<br />

ACC statt.<br />

— Wiederbelebung der Umweltscheune <strong>Amberg</strong> und Neuaufnahme<br />

der Kooperation mit der Umweltwerkstatt <strong>Amberg</strong> aufgrund eines<br />

Beschlusses der Delegiertenversammlung<br />

2012<br />

— Veröffentlichung der Position zur Nutzung von Wasserkraft und<br />

Biogas<br />

— Auszeichnung vom Deutschen Verband für Landschaftspflege für<br />

vorbildhafte Bewirtschaftung einer BN-Fläche im Lauterachtal<br />

im Rahmen des Projekts „100 Äcker für die Vielfalt“. Preisverleihung<br />

auf dem BN-Acker (–> Bild links)<br />

— Beteiligung am Oberpfälzer Waldtag in <strong>Amberg</strong><br />

1.4 Erfolge für Natur und Umwelt<br />

An dieser Stelle sollen die herausragendsten Erfolge<br />

zusammengestellt werden, die auch aufgrund der<br />

vorgebrachten BN-Argumente erreicht wurden.<br />

Die ökologisch intakte Vilsaue zwischen<br />

Hahnbach und Süß bleibt bestehen.<br />

Großflächige Naturzerstörungen im Wald -<br />

gebiet „Fatzen“ in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

werden vermieden.<br />

Das Kötzersrichter Moor bei Hahnbach wird<br />

erhalten.<br />

Großflächige Eingriffe in den Bestand der<br />

Allee um die Altstadt von <strong>Sulzbach</strong> werden<br />

verhindert.<br />

Im Freihölser Forst wird kein Regionalflug -<br />

hafen gebaut.<br />

Die Stadt Neumarkt erhält keine Erlaubnis<br />

zur Wasser entnahme aus dem Hallerbrunnen<br />

bei Kastl.<br />

Erlbach und Stadtweiher in <strong>Sulzbach</strong>-<br />

Rosenberg werden renaturiert.<br />

Wertvolle Waldbestände („Keine Restmülldeponie<br />

im Landkreis“) werden gesichert.<br />

Das Grundwasser in der Vilsecker Mulde<br />

(Deponiesanierung, Begrenzung der<br />

Wasserentnahmemengen) wird geschützt.<br />

Bilderreihe, von oben:<br />

1) Exkursion mit Senioren im Rahmen des Umweltbildungsprojektes Natur für Senioren (2006); 2) Großer Frauenschuhbestand;<br />

3) Preisverleihung durch Umweltminister Dr. Markus Söder (2010); 4) Preisverleihung auf dem BN-Acker (2012)<br />

Bild: Silberdistel mit Hummel<br />

14 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

15


Ortsgruppen – <strong>Amberg</strong>-Kümmersbruck<br />

2001<br />

2. Ortsgruppen<br />

Neben der Kreisgeschäftsstelle<br />

sind es vor allem die ehrenamtlich<br />

Tätigen in den Ortsgruppen,<br />

die sich aktiv für die<br />

Belange des Natur- und Umweltschutzes<br />

einbringen.<br />

Übersichtskarte: Ortsgruppen im Landkreis<br />

(in Klammern das jeweilige Gründungsjahr)<br />

OG<br />

<strong>Sulzbach</strong>-<br />

Rosenberg<br />

(1985)<br />

OG<br />

Kastl<br />

(1984)<br />

OG<br />

Vilseck<br />

(1985)<br />

OG<br />

Hahnbach<br />

(1987)<br />

OG<br />

<strong>Amberg</strong>-<br />

Kümmersbruck<br />

(1998)<br />

OG<br />

Schnaittenbach<br />

(1985)<br />

Bild ganz oben (Zeitungsfoto, 1998) – Vorstand<br />

OG Ammberg-Kümmers bruck, von links nach<br />

rechts: Dieter Scharl, Achim Kupke, Hartwig<br />

Dorsch, Achim Herbolzheimer, Freya Zobel, Dr.<br />

Klaus Ebenburger, Elfriede Herbolzheimer, Werner<br />

Lang und Manfred Eilles<br />

2.1 <strong>Amberg</strong>-Kümmersbruck<br />

Gründung der OG am 01.02.1998<br />

1998<br />

Schwerpunktthemen: — Agenda 21<br />

— Gentechnik<br />

Veranstaltungen: — ökologische Ernährung und Landwirtschaft<br />

– die bessere Alternative<br />

— Baumpflanzung auf Streuobstwiese<br />

Haselmühl<br />

— Ablehnung Umgehungsstraße durch<br />

Naherholungsgebiet Fuchsstein<br />

— Ablehnung Bebauung Triftweg und<br />

weiterer baulicher Aktivitäten am<br />

Mariahilfberg<br />

Infostände: — Obstpressaktion, Werbung für<br />

Streuobstwiesen und alte Baumsorten<br />

— Volksbegehren Gentechnik<br />

sonstige Aktivitäten: — Die OG beschließt, ab 1999<br />

Jahresprogramme zu den geplanten<br />

Veranstaltungen herauszugeben<br />

1999<br />

Veranstaltungen:<br />

— Biber<br />

— Solarenergie<br />

— Krumbachrenaturierung<br />

— naturkdl. Führungen ins Lauterachtal<br />

sonstige Aktivitäten: — Kritik an Baumschneideaktionen am<br />

Dultplatz und Stadtgraben<br />

— Kritik an Planung für Golfplatz im<br />

Naherholungsgebiet Fuchsstein<br />

— Unterstützung der landesweiten BN-<br />

Aktion „keine Gentechnik auf kommunalen<br />

Flächen“<br />

2000<br />

Veranstaltungen:<br />

(Bildbeschreibung<br />

siehe unten links)<br />

— Westumfahrung (WU) Kümmersbruck<br />

— „gesunde Ernährung – gesunde Umwelt“<br />

— Dialog zwischen Jägern und Naturschützern<br />

— Fledermauswanderung<br />

— „Wespen und Hornissen – wie gefährlich<br />

sind sie wirklich?“<br />

sonstige Aktivitäten: — „Mobil ohne Auto“ – Radfahrt mit dem<br />

ADFC<br />

— Exkursion nach Holysov/Tschechien<br />

— Weinseminar<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

— „Hohe Spritpreise – ist Rapsöl eine Alternative?“<br />

— „Von der Straße auf die Schiene (mögl.<br />

Maßnahmen gg. die Verkehrsflut)“<br />

— „Lebensmittel aus ökol. Anbau – die bessere<br />

Alternative für Gesundh. und Umwelt“<br />

— „Homöopathie – Medizin der Zukunft?“<br />

— Heuschrecken in <strong>Amberg</strong> und Umgebung<br />

— Möglichkeiten der Energieeinsparung<br />

— Gentechnologie in Lebensmitteln<br />

— Vogelbeobachtung an den Theuerner<br />

Schönungsteichen mit dem 0rnithologischen<br />

Club Holysov<br />

— Fahrt in den Nationalpark Bayerischer Wald<br />

sonstige Aktivitäten: — Waldspaziergänge auf dem Mariahilfberg<br />

— Pflanzen einer Linde am Kaiser-Wilhelm-<br />

Ring<br />

— Gespräch mit Landwirten zu Pflegemaßn.<br />

am Krumbach und Problemen mit d. Biber<br />

2002<br />

Veranstaltungen: — „Landwirtschaft und Naturschutz – ein<br />

Interessenskonflikt?“<br />

— Altstraßen bei Aschach<br />

— Tipps zum Obstbaumschnitt<br />

— Fledermäuse in <strong>Amberg</strong> (Aufhängen von<br />

Nistkästen)<br />

— Heizen mit Pellets<br />

— Laubgehölze im Winter<br />

Infostände: — Kein Gewerbegebiet in Fuchsstein (Nah-<br />

erholungsgebiet)<br />

— Apfelpressaktion (Bewahrung der<br />

Streuobstwiesen)<br />

sonstige Aktivitäten: — meditative Waldspaziergänge zu den<br />

4 Jahreszeiten<br />

— Besuch der Ismaninger Weiher mit dem<br />

Ornithologischen Club Holysov<br />

— Gespräch mit Landwirten zur regionalen<br />

Vermarktung<br />

2003<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

— „Neue Pfade im Reptilienschutz“<br />

— Podiumsdiskussion zur Einführung des<br />

Dosenpfands<br />

— Prinzip der Nachhaltigkeit am Beispiel<br />

„Wald“<br />

— Seminar: Herstellung von Apfelmost<br />

— nach Eger mit dem Ornithol. Club Holysov<br />

— nach Auerbach zu den Auerochsen<br />

— nach Theuern zum Steinbruch<br />

— nach Landshut z. ehem. Truppenübungspl.<br />

— in den Vorderen Bayerischen Wald zum<br />

„Höllbachgspreng“<br />

Ganz oben: Rotbraunes Wiesenvögelchen<br />

(Coenonympha glycerion); darunter: Bergund<br />

Teichmolch (Triturus alpestris, Triturus<br />

vulgaris)<br />

16 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

17


Ortsgruppen – <strong>Amberg</strong>-Kümmersbruck<br />

Von oben: 1) Biberexkursion an der Vils (2011);<br />

2) Anti-Atomkraft Demo in München (2010);<br />

3/4) Mahnwache mit Infostand für Fukushima<br />

in <strong>Amberg</strong> (2011)<br />

Seit 2004 gibt es ein gemeinsames Jahresprogramm der Kreisguppe<br />

und der Ortsgruppen. Im Folgenden werden deshalb nur noch die<br />

Beiträge der OG <strong>Amberg</strong>-Kümmersbruck aufgeführt.<br />

2004<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

Infostände:<br />

2005<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

Umweltbildung:<br />

2006<br />

Veranstaltungen:<br />

Tagungen:<br />

2007<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

— Biber am Krumbach – Führung mit Biberberater<br />

Schmidbauer<br />

— Fahrt zur fränkischen Seenplatte mit dem<br />

Ornith. Club Holysov<br />

— Exkursion ins LBV-Zentrum Nößwartling<br />

— Fahrt in den Kubany Urwald im tschechischen<br />

Nationalpark Sumava<br />

— Radtour ins Lauterachtal (BayernTour-<br />

Natur)<br />

— Amphibien im Landkreis (Vorstellung der<br />

Schutzmaßnahmen)<br />

— Volksbegehren gegen Forstreform<br />

— Baumschneidekurs<br />

— „Zu Rebhuhn und Rind ins Kainzbachtal“<br />

— „Von Orchideen und Größenwahn (der<br />

Stadionberg in Oberklausen)“<br />

— Tag des Vogelzugs (Besuch des Ornith.<br />

Clubs in Holysov)<br />

— Gründung einer Kindergruppe in Zusammenarbeit<br />

mit der Umweltwerkstatt<br />

<strong>Amberg</strong>/altes Klärwerk<br />

— Baumschneidekurs an der Lehmgrube am<br />

Mariahilfberg<br />

— Sparen mit Sonne und Holz (zusammen<br />

mit AK-Agenda 21 und Umweltwerkstatt)<br />

— Projekt der Robert-Bosch-Stiftung mit<br />

dem Ornith. Club Holysov<br />

1.Teil: Naturschutz und Pflegemaßnahmen<br />

im Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

2.Teil: Landschaftspflegemaßnahmen in<br />

Holysov/Tschechien<br />

— Baumschneidekurs an der Streuobstwiese<br />

bei der Firma Grammer<br />

— Naturschutz und Forstwirtschaft<br />

— „Was versteht man unter Nachhaltigkeit?“<br />

— Fahrt zum Prackendorfer- und Kulzer<br />

Moos<br />

— Exkursion zum Röthelseeweiher<br />

— Waldbegehung am Johannisberg<br />

2008<br />

Veranstaltungen:<br />

2009<br />

Exkursionen:<br />

— „WU Kümmersbruck – GE Atzlricht: Zerstörung einer Kulturlandschaft“<br />

— Sommerobstbaumschnitt auf der Lehmgrube am Mariahilfberg<br />

— „Geheimnisse der Wildbienen“<br />

— „Wälder únd der Klimawandel“<br />

— Nachtigallbeobachtung in Holysov<br />

— Trockenrasen bei Kallmünz<br />

Veranstaltungen: — „Tiere und Pflanzen des Jahres“<br />

— Produktion von PV-Modulen und Luftkollek toren (Besuch der Fa. Grammer-Solar)<br />

— „Naturschutz und Jagd – Partner oder Gegner?“<br />

Exkursionen: — literarische Wanderung zu Steinen in der Oberpfalz<br />

— Besichtigung des Naturbades Schnaittenbach<br />

Umweltbildung: — „Kennst du dich aus im Wald?“ Spaziergang für Kinder auf dem Mariahilfberg<br />

sonstige Aktivitäten: — Pflegemaßnahmen an der Tongrube am Mariahilfberg<br />

2010<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

2011<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

— „Die Nachtschwärmer Europas“<br />

— „Pflanzen und Tiere des Jahres“<br />

— Sommerobstbaumschnitt am Mariahilfberg (mit A. Wiesmeth)<br />

— „Strom und Wärme aus dem Keller (Vorstellen eines BHKW)“<br />

— Rammertshof: Landschaftspflege im ehemaligen Standortübungsplatz<br />

— Wanderung vom Bruckmüllerweiher zur Lehmgrube<br />

— Biberführung am ehemaligen LGS-Gelände<br />

— Naturdenkmäler im Ammerbachtal<br />

— Vielfalt im Kiefernwald (Filmvorführung)<br />

— Fahrt zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr<br />

— Besichtigung des Fledermaushauses in Hohenburg mit dem Ornith. Club Holysov<br />

sonstige Aktivitäten: — Organisation mehrerer Mahnwachen zu „Fukushima“ und dem Atomausstieg<br />

zusammen mit einem Unterstützerkreis<br />

— Dokumentation des Widerstands gegen GE Atzlricht und WU Kümmersbruck<br />

— Freilegen einer Fläche für Wiesenblumen auf dem ehem. LGS-Gelände mit Unterstützung<br />

der Stadt <strong>Amberg</strong><br />

2012<br />

Veranstaltungen: — “Und was essen wir morgen? Prinzip der Nachhaltigkeit im Ernährungsalltag“<br />

— „Straßenbau und kein Ende (Straßenausbaupläne in der Region)“<br />

— Familiensonntag auf dem ehem. LGS-Gelände (mit Umweltwerkstatt <strong>Amberg</strong>)<br />

Exkursionen: — in den nördlichen Oberpfälzer Wald (Vielfalt im Kiefernwald)<br />

sonstige Aktivitäten: — 1. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima / Mahnwache<br />

— Besuch des Waldkindergartens in Kümmersbruck<br />

Außerdem: Seit Gründung veranstaltet die OG <strong>Amberg</strong>-Kümmersbruck im Dezember ein vor -<br />

weihnachtliches Treffen verbunden mit einem Spaziergang auf dem Mariahilfberg<br />

und anschließendem Beisammensein mit Jahresrückblick.<br />

18 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

19


Ortsgruppen – Hahnbach<br />

Ortsgruppen – Kastl<br />

2.2 Hahnbach<br />

Gründung der OG am 13.03.1987<br />

Unten: BN-Aktive vor einer Pflegefläche<br />

in der Vilsecker Mulde. Ganz<br />

links Zivi Markus Posset, daneben<br />

Dr. Hermann Semmelroch und Familie<br />

Schönberger (1987)<br />

2.3 Kastl<br />

Gründung der OG am 02.12.1984<br />

Unten: Die Kindergruppe<br />

Kastl vor dem Rathaus<br />

1998<br />

Veranstaltungen:<br />

— Fachkundliche Führung – Dem Biber<br />

auf der Spur<br />

1987<br />

2000<br />

— 1. Vorsitzender: Alfred Kummert aus<br />

Luppersricht, 2. Vorsitzender Robert<br />

Koch aus Hahnbach<br />

1997<br />

— 1. Vorsitzender wird Dr. Jacob Lehner<br />

20.04.1999<br />

— Neuwahl: 1. Vorsitzender Markus<br />

Posset, 2. Vorsitzender: Alfred Kummert<br />

aus Luppersricht<br />

2000<br />

— Pilzexkursionen mit dem Schwammerl-Experten<br />

Stephan Renker<br />

2001<br />

— Renaturierung des Osterbrunnen-Baches<br />

im Bereich der durch die OG<br />

betreuten Teiche<br />

— Umfangreiche Pflegemaßnahmen<br />

(Kiefern- und Faulbaumrückschnitt)<br />

im Kötzersrichter Moor<br />

2002<br />

— Sanierung des Dammes der Zuckerweiher.<br />

Einbau von Biberschutzgittern<br />

— Beitritt zum Agenda 21-Arbeitskreis<br />

„Wirtschaft und Verkehr“<br />

2003<br />

— Präsentation des Arbeitskreises auf<br />

dem Marktfest<br />

2004<br />

— Antrag auf Umgestaltung der Wasserund<br />

Abwassergebühren zugunsten<br />

von Regenwassernutzung<br />

2004–2005<br />

— Ausarbeitung eines Vorschlages für eine Radwegverbindung<br />

von Hahnbach nach Süß in Form eines Erlebnis-Rundweges<br />

2005<br />

— Einführung des Umwelttickets durch die Gemeinde auf Initiative<br />

der Ortsgruppe<br />

2008<br />

— Der Erlebnisweg wird realisiert, eine Geh- und Radwegverbindung<br />

von Hahnbach nach Süß ist da und wird von der Bevölkerung<br />

gut angenommen. Dafür wurden eigene Flächenteile<br />

abgegeben.<br />

2011<br />

— Beurlaubung des 1. Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen<br />

— Umfangreiche Pflegemaßnahmen in den Vilswiesen. Rückschnitt<br />

von Weiden.<br />

Begleitend über die Jahre hinweg werden die Grundstücke im Bereich<br />

der Ortsgruppe betreut. Hervorzuheben sind beispielsweise<br />

die Orchideen- und Enzianwiese in Schalkenthan, die Zuckerweiher<br />

(Pachtgrundstück der Marktgemeinde Hahnbach) oder die<br />

Vilswiesen. Artenschutzmaßnahmen wie z.B. Hornissenschutz,<br />

jährliche Amphibienzaunbetreuung am Krötenzaun Adlholz seit<br />

1984, naturkundliche Wanderungen im Rahmen des Ferienprogrammes<br />

zusammen mit den Jägern und der Feuerwehr aus<br />

Adlholz.<br />

1984<br />

— 1. Vorsitzender: Hermann Forster<br />

1988<br />

— Rücktritt Hermann Forster zum 01.11.88 aus privaten Gründen<br />

1994<br />

Neuwahl:<br />

1. Vorsitzende Helga Pirner<br />

sonstige Aktivitäten: — Kritik am Ausbauplan Lauterachtalstraße<br />

— Reinigung des Altbaches der Lauterach<br />

1995<br />

Veranstaltungen: — Diskussionsabend: Nutzung der Magerrasen<br />

im Lauterachtal<br />

— Wiederbeweidung oder Wiederbewaldung<br />

sonstige Aktivitäten: — Waldfamilientag<br />

— Adventsmarkt<br />

1996<br />

Veranstaltungen: — Informationsveranstaltung gegen den<br />

Ausbau der Lauterachtalstraße<br />

sonstige Aktivitäten: — Aktionstag: Mobil ohne Auto – sonntags<br />

mit dem Bus von Kastl nach <strong>Amberg</strong><br />

1997<br />

Veranstaltungen:<br />

— verbraucherfreundliche Kennzeichnungspflicht<br />

von Lebensmitteln<br />

Veranstaltungen:<br />

— Atemmeditation an der Keltenschanze<br />

in der Schneemühle<br />

— Dem Imker über die Schulter geschaut<br />

— Erlebnis Wald – sachkundige Führung<br />

mit dem Förster<br />

— Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht<br />

sagen — Abendspaziergang<br />

sonstige Aktivitäten:<br />

— Besichtigung Wanderausstellung Biber<br />

im BN-Pavillon in Ensdorf<br />

— Mobil ohne Auto – pflanzenkundlicher<br />

Sonntagsspaziergang<br />

— Tag der Regionen<br />

— Adventsmarkt<br />

— Waldweihnacht<br />

2001<br />

Veranstaltungen:<br />

— Aktionstag gegen die Wasserentnahme<br />

aus dem Hallerbrunnen „Erhaltet uns<br />

die Lauterach“<br />

Ab 2002 ...<br />

weitere regelmäßige Veranstaltungen wie:<br />

— „Waldfamilientag“<br />

— „Dem Imker über die Schulter geschaut“<br />

— „Dem Biber auf der Spur“<br />

— „Wiederbeweidung oder Wiederbewaldung?“<br />

Schwerpunkt:<br />

— Wasserentnahme aus dem Hallerbrunnen<br />

durch die Stadt Neumarkt, mit:<br />

Stellungnahmen und Petitionen, sowie<br />

einer Podiumsdiskussion und einer<br />

Demonstration in Neumarkt<br />

Seit 2010<br />

— Ein „Krötenzaun“ im Lauterachtal bei<br />

Kastl/Reusch wird seitdem jährlich<br />

betreut.<br />

20 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

21


Ortsgruppen – SchnaittenbACH<br />

2.4 Schnaittenbach<br />

Gründung der OG im Jahr 1985<br />

1985<br />

Gründung:<br />

1988<br />

Schwerpunkthema:<br />

1990<br />

Schwerpunkthema:<br />

1991<br />

— durch 1. Vorsitzender Hans Busch<br />

— Biotop am Scherhübel und Tümpel am<br />

„Nassen Schlag“ angelegt<br />

— Patenschaft für Ehenbach<br />

Schwerpunkthemen: — Verschiedene Biotopkartierungen<br />

— Initiierung Korksammlung im Landkreis<br />

— Erstellung eines „Heckenplans“ für die<br />

Stadt Schnaittenbach<br />

1992<br />

Anzeigen wegen:<br />

Sonstiges:<br />

— Biotopzerstörung Seblasmühle<br />

— Heckenrodungen Jahnstrasse<br />

— Wilde Müllablagerungen im gesamten<br />

Gemeindegebiet<br />

— Stellungnahme der OG zum Autobahnausbau<br />

A6 mit Forderung von Sofortmaßnahmen<br />

wie Nachtfahrverbot, Tonnagenbeschränkung<br />

etc.<br />

Sonstiges:<br />

— Mitarbeit im AOVE-Arbeitskreis „Umwelt<br />

und Natur“<br />

— Protest gegen Unkrautvernichtungsaktion<br />

AKW-Kick<br />

Veranstaltungen: — 1. Ramma-Damma-Aktion – Ab 1996<br />

jährliche Aufräumaktion Ramma-Damma<br />

und Teilnahme am Sommerferienprogramm<br />

— Gründung ELWUSCH durch BN-Mitglieder<br />

(Bürgerinitiative „Interessengemeinschaft<br />

zum Erhalt und zur Förderung der Wohn-,<br />

Lebens- und Umweltqualität in der Stadt<br />

Schnaittenbach e.V.)<br />

1997<br />

Schwerpunkthema:<br />

1998<br />

— Einsatz für Klärteich beim Naturbad<br />

Schwerpunkthemen: — Forderung nach „Umwelttickets“ (verbilligte<br />

Bahntickets Schnaittenb.– <strong>Amberg</strong>)<br />

— Örtliche Agenda 21 ins Leben gerufen<br />

1999<br />

Schwerpunkthemen: — Stellungnahmen Ausbau A6 und Bebauungspläne<br />

der Stadt Schnaittenbach<br />

— Ehenbach-Renaturierung aufgenommen<br />

im Umweltforum Bayern – Modellprojekt !<br />

1993<br />

2000<br />

Schwerpunkthemen: — Anzeigen wegen Biotopzerstörungen<br />

Borstgrasrasen<br />

— Naturpflegeaktionen mit LBV Hirschau<br />

Schwerpunkthema:<br />

— Beitritt der Stadt Schnaittenbach zum<br />

Landschaftspflegeverband auf Betreiben<br />

des BN<br />

1994<br />

2001<br />

Schwerpunkthema:<br />

1995<br />

— Zusammenarbeit mit örtlicher Jägerschaft<br />

bzw. Hegering begründet<br />

— Baum- und Heckenpflanzungen, z.B. am<br />

Naturbad Schnaittenbach<br />

— Pflanzung „Hans-Busch-Gedächtnishecke“ mit Festveranstaltung<br />

im alten Rathaus und Ehrung langjähriger Mitglieder<br />

Schwerpunkthema:<br />

2002–2006<br />

Schwerpunkthema:<br />

Veranstaltungen:<br />

— Hecken<br />

— Kartierung und Überwachung von Fledermauspopulationen,<br />

Fledermauskästen<br />

aufgehängt<br />

— Protest gegen Autobahnausbau A6 und<br />

Forstreform<br />

Oben: Die Ortsgruppenaktiven beim alljährlichen<br />

Ramadama (2009); mitte: Exkursion zu<br />

Feuersalamandern (2011); unten: Neuwahl Vorstandschaft<br />

(2010), von links: Peter Zahn, Rudolf<br />

Leitl, Georg Kraus, Gabi Meiser, Georg Dobmeier<br />

und 1.Vorsitzender Beppo Schuller<br />

1996<br />

2004–2006<br />

Um Schnaittenbach häufig gesehen: Das<br />

Berg-Sandglöckchen (Jasione montana)<br />

Schwerpunkthemen: — Biberkartierung im Ortsbereich<br />

— Umsetzung von Waldameisennestern<br />

— Hecken- und Baumpflanzungen<br />

— Anzeige wegen Öl- und Müllverunreinigung<br />

Lohmühlbach<br />

Schwerpunkthema:<br />

Besonderes:<br />

— Unterstützung des Volksbegehrens<br />

„Aus Liebe zum Wald“<br />

— Aufklärung der Bachverunreinigung<br />

— Einsatz für das St. Anna Krankenhaus<br />

<strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

22 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

23


Ortsgruppen – SchnaittenbACH<br />

2007<br />

Besonderes:<br />

2008<br />

— Ehrung im Landratsamt wegen alljährlicher „Ramma-Damma-Aktion“<br />

2.5 <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg Zeitungsartikel: <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberger Stadtnachrichten,<br />

07.12.1985<br />

Schwerpunktthema: — Salamanderhilfe am „Kohlberger Ranger“ inkl. Salamanderwanderung<br />

Sonstiges:<br />

— Schaffung eines Vereinskastens<br />

2009<br />

Schwerpunktthema: — 50 Fledermauskästen gekauft und aufgehängt<br />

Veranstaltungen: — Dia-Vortrag von Horst Schwemmer: „Unser schöner Landkreis“<br />

Exkursionen: — Führung durch den neuen Wildbienenlehrpfad bei Schönlind<br />

— Ausflug ins Naturschutzgebiet (NSG) Kulzer Moos<br />

— Edelsteinwanderung mit Susi Meier<br />

Sonstiges:<br />

— Stellungnahme zu Flächennutzungsplänen o.ä.<br />

— Einsatz für Beibehaltung der Ehenbachumleitung<br />

— Salamanderaktion mit Reinhold Lenz<br />

— Stellungnahme zum geplanten Solarpark<br />

— Weidenschnitt am Ehenbach<br />

— Blumenpflanzaktion im Senioren- und Pflegeheim „Evergreen“<br />

2010<br />

Veranstaltungen:<br />

Exkursionen:<br />

Sonstige Aktionen:<br />

2011<br />

Veranstaltungen:<br />

Sonstige Aktionen:<br />

2012<br />

Schwerpunkthema:<br />

Veranstaltungen:<br />

Sonstige Aktionen:<br />

— Umwelttag am Ehenbach<br />

— Waldspaziergang mit Forstdirektor Reinhard Lenz<br />

— Exkursion ins Kulzer Moos<br />

— Protest gegen Eichenfällung Brödlasfurth<br />

— Ehenbachumleitung Seblasmühle mit der Vilsallianz<br />

— Diskussion Windenergie<br />

— Mauersegleraktion<br />

— Salzschäden am „Kohlberger Ranger“<br />

— Protestaktion gegen Temelin<br />

— Bericht über Fledermausaktion im BN-Magazin „Natur & Umwelt“<br />

— Start „Facebook“<br />

— 25-jähriges Jubiläum: Waldspaziergang mit Reinhard Lenz<br />

— Diskussion Windenergie/Biogasanlage Döswitz<br />

— Mahnwache in <strong>Amberg</strong> wegen Fukushima<br />

— Kauf und Anbringung von 20 Fledermauskästen u.a. am „Nassen Schlag“<br />

— Waldspaziergang in der Forstlohe, Vilseck (Forstdirektor Reinhard Lenz)<br />

— Gemeinsame Stellungnahme mit der <strong>Kreisgruppe</strong> zur Windenergie.<br />

— Unterschriftenliste für „Natur- und Kulturlandschaft niederbayerische Donau“<br />

— Teilnahme „Runder Tisch“ zur Vilsallianz<br />

— Weidenschnitt am Ehenbach (auch schon 2010)<br />

Gründung der OG am 05.12.1985<br />

1985<br />

— Dr. Semmelroch, Vorsitzender der <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>,<br />

gründet im „Schlößl“, Ortsteil Rosenberg, die Ortsgruppe<br />

(–> Zeitungsausschnitt oben).<br />

— 1. Vorsitzender Peter Zahn; 2. Vorsitzender Lothar Sandig<br />

1986<br />

— Erste Aktion: Sammlung von Aluminiumabfällen an den Schulen.<br />

— Seit 1986 kümmert sich der BN um Hornissen. Die Bevölkerung<br />

wird bei Problemen beraten; in Einzelfällen werden Hornissennester<br />

versetzt; Informationen und Ausstellungen werden<br />

organisiert.<br />

1988<br />

— Betreuung von Amphibien-Rückhaltezäunen an Straßen im<br />

Stadtgebiet<br />

1989<br />

— Die Belastungen der Bürgerinnen und Bürger durch die Maxhütte<br />

(Staub, Schadgase, Lärm, Wasserschadstoffe, Deponieauswirkungen)<br />

entwickeln sich zu einem Dauerthema in der öffentlichen<br />

Diskussion. Durch Schreiben an die zuständigen Stellen<br />

wird auf die lokale Belastungssituation aufmerksam gemacht;<br />

Abhilfemaßnahmen werden gefordert. Der Kontakt mit mehreren<br />

lokalen Gruppierungen (Ökumenischer<br />

Arbeitskreis Herz-Jesu/St. Johannis,<br />

DGB-Ortskartell, Betriebsrat Rosenberg/Rohrwerk,<br />

Bürgerinitiative „Saubere<br />

Luft“) wird aufgenommen.<br />

— Protest gegen die Planung für den Industriepark<br />

Ost.<br />

— Im August wird mit der Renaturierung<br />

des Erlbachs im Bereich des ehemaligen<br />

Stadtbades begonnen (–> Fotos<br />

nächste Seite). Die Anregung zur Umgestaltung<br />

ging 1985 vom BN aus.<br />

— Der 1. Vorsitzende Peter Zahn wird im<br />

April zum ehrenamtlichen Umweltschutzbeauftragten<br />

der Stadt <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

bestellt. Außerdem<br />

arbeitet er im Vorstand der <strong>Kreisgruppe</strong><br />

des BN mit. Da Themen aus dem Bereich<br />

Natur- und Umweltschutz bereits<br />

auf diesen Ebenen bearbeitet werden,<br />

wird keine zusätzliche Stellungnahme<br />

durch die Ortsgruppe abgegeben. Die<br />

Eigenaktivitäten der Ortsgruppe gehen<br />

daher auffällig zurück.<br />

1989/90<br />

— Errichtung einer Kaserne mit Sportanlage<br />

für die Bayerische Bereitschaftspolizei<br />

in der Wagensaß. Flächenbedarf<br />

ca.30 ha (15 ha Wald und 7.000 m²<br />

24 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

25


Ortsgruppen – <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

Ortsgruppen – Vilseck<br />

Weiher). Der BN äußert sich kritisch zu<br />

dem Vorhaben.<br />

— Ab Mitte 1990 laufen in der Stadt die<br />

Arbeiten zur Stadtbiotopkartierung.<br />

Der BN unterstützt aktiv die Kartierungsarbeiten.<br />

1991<br />

— Zahlreiche Aktivitäten zum Volksentscheid<br />

für „Das bessere Müllkonzept“<br />

— Die „BI gegen die WAA“ und die BI<br />

„Saubere Luft“ schließen sich zur<br />

<strong>Sulzbach</strong>-Rosenberger Umweltschutz<br />

Initiative e.V. zusammen. Die UI will<br />

sich um den Natur- und Umweltschutz<br />

in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg kümmern. Da<br />

UI-Mitglieder auch BN-Mitglieder sind<br />

und eine Doppelbelastung vermieden<br />

werden soll, werden künftig anfallende<br />

Probleme mit der UI abgesprochen. Die<br />

BN-Ortsgruppe gibt nur gelegentlich eigene<br />

Stellungnahmen ab.<br />

Ab 1992<br />

Bei folgenden Maßnahmen war die Ortsgruppe<br />

mit beteiligt:<br />

— Rekultivierung des Steinbruchs am Annaberg-Südosthang<br />

(1988); seit 1986 „wilde Müllablagerungen“<br />

— Streuobstwiese Annaberg-Nordhang: Pflanzung von Obstbäumen<br />

(1990)<br />

— Unterschutzstellung von 28 ha Kiefernwald bei Großalbershof<br />

(ursprünglich als Deponiestandort eingeplant!)<br />

— Agrarstrukturelle Vorplanung (1993) zur Koordination von Ausgleichsmaßnahmen<br />

— Mitarbeit im Bürgerparkverein (1994)<br />

— Unterschriftensammlung: Verbesserungen für Bahnpendler<br />

(1995)<br />

— Umbau und Sanierung Stadtweiher und Stadtpark (1989–2002)<br />

— Baumschutzverordnung für das Stadtgebiet (1995)<br />

— Projektvorschlag zur Förderung des ländlichen Raums; EU Strukturpolitik,5b-Programm.<br />

(1995)<br />

— Aktion „Dosenfreie Region“: gegen Einwegdosen – für Mehrwegflaschen<br />

— Agenda 21, Mitarbeit im Arbeitskreis Energie (1999)<br />

— Flächennutzungsplanänderungsverfahren<br />

— Bau der AS 35<br />

Abgelehnte Vorhaben:<br />

— Errichtung einer Restmülldeponie im Herrn-Holz bei Großalbershof<br />

(1990–1995)<br />

— Ausbau des Kempfenhofer Wegs (1995–1997)<br />

— Einsatz belasteter Althölzer im Heizkraftwerk an der Europastraße<br />

(2004)<br />

— Eingriffe im Stadtgraben (1995/1997)<br />

Bilder von links:<br />

Sanierung Stadtweiher (1995);<br />

Erlbach-Renaturierung in <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg (1988);<br />

Irische Schwertlilie (Iris sibirica) im Kiefernwald bei Großalbershof;<br />

2.6 Vilseck<br />

Gründung der OG am 21.06.1985<br />

Zum 1. Vorsitzenden wurde Andreas Rösch aus Vilseck gewählt.<br />

Klagen aus der Bevölkerung über unhaltbare Zustände in der<br />

Bauschuttdeponie der Stadt Vilseck in Oberweißenbach bildeten<br />

den Einstieg in die Aktivitäten der Ortsgruppe. Die Verhältnisse verbesserten<br />

sich daraufhin nur allmählich. Heute plant die Stadt Vilseck<br />

auf diesem Areal eine Photovoltaik-Anlage.<br />

In der breiten Bevölkerung bekannt wurde der BUND Naturschutz<br />

weiter durch einen Infostand, der herkömmliche und weniger umweltschädliche<br />

Wasch- und Reinigungsmittel zum Thema hatte.<br />

Anschließendes Schwerpunktthema der Ortsgruppe bei ihren<br />

Zusammenkünften und auch im Hinblick auf die Information der Öffentlichkeit<br />

war die zuerst noch geplante und dann im Bau befindliche<br />

„WAA Wackersdorf“.<br />

Den mit Abstand breitesten Raum jedoch nahm das Engagement<br />

bezüglich der Grundwasserentnahme aus der Vilsecker Mulde ein.<br />

Die bisherigen Trinkwasserversorgungen der Stadt und des Südlagers<br />

des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr wurden aufgegeben,<br />

und eine neue Wasserversorgung aus dem geplanten Naturschutzgebiet<br />

der Vilsecker Mulde wurde in Angriff genommen – zunächst<br />

leider ohne Rücksicht auf ökologische Belange. Eine Vielzahl von<br />

Anträgen an die Stadt bis hin zu einer Petition im Bayerischen Landtag<br />

und einer gerichtlichen Auseinandersetzung führte zu Gutachten<br />

und Beweissicherungsmaßnahmen, zu einer Begrenzung der<br />

Entnahmemengen und, was im Hinblick auf die Gesundheit der Bevölkerung<br />

besonders wichtig ist, zur Sanierung des riesigen Schuttplatzes<br />

am Rand des Südlagers. Dieser liegt exakt in der Fließrichtung<br />

des Grundwassers und diente über Jahrzehnte hinweg zur<br />

Entsorgung von Müll und Sondermüll aller Art.<br />

Wiederum politisches Engagement erforderte die Mitwirkung des<br />

BN in einer Bürgerinitiative zur Verhinderung einer Mobilfunkstation<br />

am Ortsrand direkt neben dem Schwimmbad. Ein Bürgerbegehren<br />

wurde auf den Weg gebracht; der bereits angelieferte Funkmast<br />

musste wieder abtransportiert und die Bauarbeiten eingestellt werden.<br />

Es waren die nicht-politischen Aktivitäten, die mehr Freude<br />

machten. Auf den Grundstücken des BUND Naturschutz in den Gemeinden<br />

Vilseck und Freihung waren immer wieder landschaftspflegerische<br />

Maßnahmen erforderlich. Ob am Oberlauf der Vils bei<br />

Hämmerleinsmühle, oder am Ebersbacher Weg, und nicht zuletzt<br />

bei der Rumpelmühle. Bei der Biotoppflege durch Mäharbeiten,<br />

der Entfernung des Grasschnittes oder der schonenden Entlandung<br />

von Entwässerungsgräben waren natürlich auch die Mitglieder der<br />

Ortsgruppe gefragt, mehrfach tatkräftig unterstützt von Schülerinnen<br />

und Schülern des Schülerheims des Max-Reger-Gymnasiums<br />

<strong>Amberg</strong>. Die Libellenkartierung mit Richard Seidenbusch oder die<br />

Waldführung unter der Leitung von Willi Merkl mit anschließendem<br />

Quiz bleiben ebenso in angenehmer Erinnerung.<br />

Von oben: 1) Biberland im Birkenbruch Rumpelmühle;<br />

2) Eine unserer wertvollen Feuchtflächen:<br />

Der sog. Hacklweiher; 3) Ein BN-Schild<br />

weist auf unsere Wagenweiher hin; 4) Die Blasensegge,<br />

Zeiger für eine „saure Wiese“.<br />

26 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

27


3. Menschen<br />

im BUND<br />

Naturschutz<br />

Naturschutz wird von Menschen getragen. Engagement<br />

ist eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz zur<br />

Erhaltung unserer Lebensgrundlagen. Viele Menschen<br />

wären zu nennen, die sich darum verdient gemacht<br />

haben. Dabei sind vor allem die Ehrenamtlichen eine<br />

wesentliche Stütze für den Verband. Denn ohne sie<br />

gäbe es kein Hauptamt.<br />

Anerkennung verdienen alle, die sich im Rahmen der<br />

Verbandsstrukturen einsetzen und damit Verantwortung<br />

übernehmen. Aber auch die vielen freiwilligen Helfer,<br />

ob im Amphibien-, Hornissen- und Biotopschutz oder<br />

bei Aufräumaktionen, beim Betreuen von Kinder- und<br />

Jugendgruppen oder anderen wichtigen umweltpolitischen<br />

Themen seien in diesen Dank mit eingeschlossen.<br />

Unten, von links:<br />

Dr. Hermann Semmelroch<br />

Josef Christ<br />

Peter Zahn<br />

3.1 Ehrenamt<br />

Vorstandschaft<br />

Die Leitung der <strong>Kreisgruppe</strong> erfolgt durch<br />

die ehrenamtliche Vorstandschaft (derzeit<br />

10 Personen). Im Laufe der Jahre haben<br />

sich hier BN-Mitglieder mit teils erheblichem<br />

Zeitaufwand ehrenamtlich engagiert.<br />

Die zuständigen Vorsitzenden waren:<br />

– Dr. Hermann Semmelroch, 1973–1988<br />

– Josef Christ, 1988 –2000<br />

– Peter Zahn, seit 2000<br />

Aktive Mitglieder<br />

Wir wollen stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Helfer, die<br />

zu nennen wären, zwei Menschen vorstellen: Hermann Merkl und<br />

Josef Schißlbauer.<br />

Herr Merkl (–> Bild oben) wirkte über viele Jahrzehnte als Grundschullehrer<br />

in Illschwang und war bis zu seinem Tod der versierteste<br />

Kenner von Geologie und Botanik im Landkreis. Er hatte nahezu lückenlose<br />

Kenntnis über Standorte von unzähligen Pflanzenarten. Er<br />

hinterließ mit seinem Tod eine große Lücke im Naturschutz.<br />

Josef Schißlbauer aus <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg hat über Jahrzehnte<br />

seine handwerklichen Fähigkeiten in den Dienst des Naturschutzes<br />

gestellt. Der gelernte Maurer war über viele Jahre der Materialwart<br />

sowohl der BN- als auch der LBV-<strong>Kreisgruppe</strong>. Er hat durch seine zupackende<br />

Art den Naturschutz mit unzähligen Stunden unterstützt.<br />

Ohne ihn wäre vieles sehr viel schwieriger gewesen. (–> Bild unten)<br />

Oben: Der frühere Kreisvorsitzende Josef Christ,<br />

Frau Renate Wening LPV <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>, sowie<br />

Hermann Merkl im Lauterachtal<br />

Bei der Einweihung der Aussichtskanzel an den<br />

Kammerweihern, zweiter von links: Josef Schißlbauer<br />

sowie Mitarbeiter der N-ERGIE Nürnberg<br />

28 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

29


Menschen im <strong>Bund</strong> Naturschutz<br />

Menschen im <strong>Bund</strong> Naturschutz<br />

Links: Bekämpfung von Japanischem Staudenknöterich;<br />

mitte oben: Fahrt zur Agrardemo<br />

nach Berlin; darunter: Errichtung eines Krötenzauns<br />

bei Leinhof.<br />

3.2 Hauptamt<br />

Wir haben im Folgenden zusammengefasst, wer bisher im BUND Naturschutz<br />

hauptamtlich beschäftigt war und ist. Dabei fällt auf, dass<br />

der BUND Naturschutz bereits Arbeitgeber für viele Menschen war.<br />

Die Statistik weist mittlerweile 13 hauptamtliche Mitarbeiter auf. Für<br />

manchen bildete die Zeit beim BN einen wichtigen Schritt in andere<br />

Beschäftigungsverhältnisse. Zusammen mit den Zivildienstleistenden<br />

(Zivi) kommen wir auf 30 Menschen, die schon beim BN gearbeitet<br />

haben. Der letzte Zivi leistete im Jahr 2010 seinen Dienst ab.<br />

Immerhin 17 junge Männer fanden beim BUND Naturschutz eine sinnvolle<br />

Alternative zum Wehrdienst. Diese Zahl wird sich nicht mehr ändern,<br />

nachdem der allgemeine Wehrdienst und damit auch der Ersatzdienst<br />

seit 2010 abgeschafft sind. Wenn wir noch Praktikanten, die<br />

länger hier waren, dazu zählen, kommen wir schon auf 34 Mitarbeiter<br />

in unseren Reihen. Das ist eine stolze Zahl und zeigt, dass es ohne<br />

engagierte Menschen nicht gelingt Naturschutz zu betreiben.<br />

Zivildienstleistende<br />

Die vielen Individualisten unter den Zivildienstleistenden können<br />

wir leider nicht beschreiben. Da gäbe es viel zu erzählen. Ob mit<br />

landwirtschaftlichen oder eher mit Computerfähigkeiten ausgestattet<br />

waren sie stets wichtige Helfer im Jahresablauf.<br />

Eine chronologische Aufzählung unserer Zivis:<br />

– Werner Diemer, 05.11.1979 bis 28.02.1981<br />

– Markus Posset aus Großschönbrunn, 05.01.1987 bis<br />

31.08.1988<br />

– Horst Schwemmer aus Guntersrieth, 03.07.1989 bis<br />

30.09.1990<br />

– Dieter Scharl aus <strong>Amberg</strong>, 15.10.1990 bis 14.01.1992<br />

– Carsten Huber aus Hahnbach, 01.04.92 bis 30.06.1993<br />

– Johannes Klaus Falk aus Ehenfeld, 03.05.1993 bis 31.07.1994<br />

– Frank Eckstein aus Kümmersbuch, 04.07.1994 bis 30.09.1995<br />

– Christian Lenk, 03.07.1995 bis 31.07.1996<br />

– Markus Hofmann aus Luppersricht, 01.07.1996 bis 31.07.1997<br />

– Ulrich Piehler aus Freudenberg, 20.10.1997 bis 19.11.1998<br />

– Michael Kohl aus Iber, 01.09.1998 bis 30.09.1999<br />

– Christian März aus Ödputzberg, 01.12.1999 bis 31.10.2000<br />

(–> Bild rechts oben)<br />

– Stefan Feigl aus Allmannsfeld, 01.02.2001 bis 31.12.2001<br />

– Christopher Trepesch aus Speckmannshof, 02.01.2002 bis<br />

31.10.2002<br />

– Florian Weiß aus Vilseck, 02.01.2003 bis 31.10.2003<br />

– Philipp Brandl aus <strong>Amberg</strong>, 01.12.2003 bis 30.09.2004<br />

– Markus Renner aus Kürmreuth, 05.11.2007 bis 31.07.2008<br />

– Benedikt Lobinger aus Neumühle, 16.09.2009 bis 15.06.2010<br />

(–> Bild rechts unten)<br />

Praktikanten<br />

Die <strong>Kreisgruppe</strong> beschäftigte – und tut dies nach wie vor – Praktikanten,<br />

die z.B. im Rahmen eines Studiums zu uns kommen. Unter<br />

anderem haben hier gearbeitet:<br />

– Ferdinand Schnellinger, Student aus Neukirchen, 31.10.2000<br />

bis 22.12.2000<br />

– Gerhard Klopsch, Dipl.-Agraring. aus Deinsdorf, 01.12.2004 bis<br />

31.08.2005<br />

– Matthias Sommer, Student aus <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg, 1.09.2005<br />

bis 30.11.2005<br />

– Christian Heim, Student aus Ernhüll, 24.09. bis 28.02.2013<br />

Oben: Baumpflanzaktion mit Richard Lehmeier,<br />

Landschaftspflegeverband und Zivi Christian<br />

März; unten: Zivi Benedikt Lobinger beim Baggern<br />

im Biotop<br />

30 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

31


Menschen im <strong>Bund</strong> Naturschutz<br />

Hauptamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter – gestern und<br />

heute<br />

Erstaunlich, wie viele Menschen schon<br />

hauptamtlich bei der <strong>Kreisgruppe</strong> beschäftigt<br />

waren. Der erste Mitarbeiter war der<br />

Agaringenieur Jochen Otte aus Schmidmühlen,<br />

der sich 1986 und 1987 überwiegend<br />

mit dem Zustand der Gewässer beschäftigte.<br />

Frau Paula Grünthaler arbeitete<br />

zu dieser Zeit (1987) als Bürokraft für uns.<br />

Für viele Jahre war die Geschäftsstelle mit<br />

der Bürofachfrau Marianne Fischer aus<br />

<strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg halbtags besetzt. Sie<br />

war über 17 Jahre vormittags Ansprechpartnerin<br />

für die Bevölkerung und arbeitete<br />

seit März 1988 bis zum Jahr 2005 im Büro.<br />

Frau Fischer war in dieser Zeit die Konstante<br />

in einer wechselnden Belegschaft mit<br />

Zivis und einer ganzen Reihe von Berufsanfängern<br />

aus den Naturwissenschaften.<br />

Die Landesgartenschau (LGS) in <strong>Amberg</strong><br />

(–> Bild unten) bildete 1996 für die <strong>Kreisgruppe</strong><br />

einen Arbeitsschwerpunkt. In dieser<br />

Zeit war der BN ein kleines Unternehmen<br />

mit insgesamt 8 Mitarbeitern/Innen.<br />

Beschäftigt waren unter anderem:<br />

– Frau Beatrix Becker, <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

01.07.1996 bis 31.10.1996 LGS<br />

– Frau Anneliese Wiesend 01.5.1996 bis<br />

30.06.1996 LGS<br />

– Frau Marion Schottorf, Schnaittenbach<br />

01.05.1996 bis 30.06.1996 LGS<br />

– Herr Thomas Lingl, Schwandorf<br />

01.5.1996 bis 30.06.1996 LGS<br />

In dieser Zeit und darüber hinaus war Dipl. Biologe Richard Lehmeier<br />

vom 01.11.1995 bis 31.10.1996 beim BN. Er ist im Landkreis wohl<br />

bekannt und arbeitet heute als Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes<br />

in <strong>Amberg</strong>. Dipl. Biol. Markus Schmidbauer war vom<br />

31.12.1995 bis 30.12.1996 der zweite fachliche Mitarbeiter, der die<br />

LGS für den BN mit dem Biberfreigehege wesentlich mitgestaltete.<br />

Diese Zeit bildete den Einstieg in das Bayerische Bibermanagement<br />

beim BUND Naturschutz Landesverband. Mittlerweile arbeitet Herr<br />

Schmidbauer als freiberuflicher Filmemacher und Biologe.<br />

In der Zeit vom 01.11.1998 bis 31.10.1999 leitete Dipl.-Ing.<br />

Forstwirtschaft (FH) Manfred Eilles die Geschäftsstelle. Es folgte<br />

Dipl. Biologe Andreas Raaber, der in der Zeit vom 15.03.1999 bis<br />

11.02.2001, das Umweltbildungsprojekt „Beziehungen“ mit Förderung<br />

des Bayerischen Umweltfonds durchführte. Dieses Projekt<br />

wurde kurzfristig von Dipl.-Ing. Forstwirtschaft (FH) Philipp Roidl,<br />

01.04.2001 bis 19.07.2001 weiter- und von Dipl.-Ing. Umweltsicherung<br />

(FH) Horst Schwemmer zu Ende geführt. Herr Schwemmer, der<br />

seit 20.12.1999 bei der KG arbeitet, ist mittlerweile der langjährigste<br />

Mitarbeiter. In seine Zeit fielen viele Projekte im Bereich der Bestandsaufnahmen/Kartierungen<br />

und Umweltbildung. Seit 2010 ist<br />

er nur noch an zwei Tagen pro Woche für die <strong>Kreisgruppe</strong> tätig, da<br />

er an drei Tagen als Bibermanager Nordbayerns für die Landesgeschäftsstelle<br />

in Nürnberg beschäftigt ist. Seitdem ist die Geschäftsstelle<br />

zusätzlich an einem Tag mit Dipl.-Forstwissenschaftler Stefan<br />

Schäffer besetzt. Damit ist die Geschäftsstelle derzeit an insgesamt<br />

drei Tagen pro Woche besetzt.<br />

4. Naturschutz<br />

in der Region<br />

4.1 Anmerkungen zum Landkreis<br />

Der Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> wird durch drei Landschaftstypen<br />

geprägt. Sie decken sich weitgehend mit folgender Einteilung der<br />

naturräumlichen Haupteinheiten (–> Übersichtskarte rechs):<br />

− Naabgebirge (als Ausläufer des Vorderen Oberpfälzer Waldes)<br />

− Oberpfälzisches Hügelland<br />

− Die Mittlere und Nördliche Frankenalb<br />

Insgesamt zeichnet sich der Landkreis durch eine außerordentliche<br />

Fülle an geologischen Formationen aus. Diese wollen wir kurz<br />

darstellen, weil dies zu einer Vielfalt von Flächen mit unterschiedlichen<br />

(v.a. Boden-) Eigenschaften führte, was wiederum die Grundlage<br />

für eine außerordentliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen ist.<br />

Oben: Frankenalb, Ausblick vom Höhenglücksteig<br />

Übersichtskarte: Naturräumliche Haupt einheiten<br />

des Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

F R<br />

A N<br />

O B E R -<br />

P F Ä L Z<br />

I S C H E S<br />

Naabgebirge<br />

Die mit rund 600 Millionen Jahren ältesten Gesteine des sogenannten<br />

Präkambriums sind die kristallinen Massengesteine des Naabgebirges,<br />

das sich keilförmig von Osten kommend in den Landkreis<br />

schiebt. Gneise und Granite wechseln sich ab. Der Rotbühl ist mit<br />

670 m die höchste Erhebung im Landkreis.<br />

Oberpfälzisches Hügelland<br />

K<br />

E<br />

N A<br />

H Ü G E L L A N D<br />

L<br />

B<br />

N A A B<br />

G E B I R G<br />

-<br />

E<br />

Im Bild u.a. von links nach rechts: Beatrix Becker, Marianne Fischer, Christian Lenk, Hubert Weinzierl, Markus Schmidbauer, Richard<br />

Lehmeier, Ilse Hagen und Josef Christ; Bild oben: Horst Schwemmer bei einer Kinderführung.<br />

Nach Abschluss der variskischen Gebirgsbildung wurde das Gebiet<br />

mehrmaligen Hebe- und Senkungsvorgängen unterworfen. Die damit<br />

verbundenen tektonischen Spannungen hatten die Ausbildung<br />

32 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

33


NatUrschutz in der Region<br />

der nahezu 200 km langen, NW-streichenden Störungszone des<br />

Bayerischen Pfahls zur Folge, die im Landkreis ihre Fortsetzung im<br />

so genannten <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>-Auerbacher Störungssystem findet.<br />

Im Zuge der Gebirgsbildung wurde das Oberpfälzische Hügelland<br />

angehoben, einzelne Bereiche tauchten ab, andere wurden aufgeschoben.<br />

Es entstand die charakteristische Schollenlandschaft zwischen<br />

dem kristallinen Grundgebirge im Osten und dem Jurazug im<br />

Westen des Landkreises.<br />

Nachfolgende Erosion im Zusammenspiel mit der Tätigkeit von<br />

Flüssen und Bächen haben großflächige tektonische Senken ausgeschürft,<br />

die mit marinen oder festländischen Ablagerungen gefüllt<br />

wurden. Während die Ablagerungen des Buntsandsteins, zu denen<br />

das im Tagebau erschlossene größte Kaolinvorkommen Europas<br />

bei Hirschau-Schnaittenbach gehört, die Grenze zum Naabgebirge<br />

bilden, dominieren die Sedimente des Keuper (v. a. Buntsandstein,<br />

Feuerletten, Rhätsandstein) die Beckenräume der Hahnbacher und<br />

der Hirschau-Schnaittenbacher Senke. An der Oberkante des wasserstauenden<br />

Feuerletten findet man vielfach Quellhorizonte. Im<br />

Gegensatz zu den Ablagerungen von Buntsandstein und Keuper stehen<br />

die Gesteine des Muschelkalks nur vereinzelt an der Oberfläche<br />

an. Im Bereich der Vilsecker und Freihölser Senke finden sich großflächige<br />

Überdeckungen der Oberkreide. Ihre Verwitterung bedingte<br />

die Ausbildung ausgedehnter Feuchtflächen und Moore, die heute<br />

weitgehend entwässert sind.<br />

Mittlere und Nördliche Frankenalb<br />

Der Gesteinsaufbau der im Landkreis bis zu 20 km breiten Frankenalb<br />

bedeckt mehr als die Hälfte des Landkreises. Er besteht weitgehend<br />

aus Ablagerungen des Jurameeres, das vor mehr als 200 Millionen<br />

Jahren von Nordwesten vordringend weite Randgebiete des<br />

Grundgebirges überflutete. Dabei ruht der Sockel des sanft nach Osten<br />

abfallenden Mittelgebirges auf älteren Sedimenten des Keupers,<br />

der mit dem gelbbraunen Rhätsandstein abschließt und die Alb als<br />

schmalen Saum umgibt. Auf den schwarzjurasischen Albfuß (Lias)<br />

aus Kalksandsteinen, Mergeln und Ölschiefern folgen die dunklen<br />

Opalinustone und -mergel des Braunjura (Dogger), mit denen der<br />

eigentliche Gebirgskörper beginnt. Darüber folgt der Brauneisensandstein,<br />

dem der Braunjura seinen Namen verdankt.<br />

Vor allem im Westen liegen die karbonatreichen Ablagerungen<br />

des Weißen Jura (Malm). Charakteristisch ist ein Wechsel aus Dolomit<br />

und Schichtkalk. Während an manchen Stellen die sandig verwitternden<br />

Massenkalke bizarre Felstürme und Felsmauern bilden,<br />

wie z. B. bei Hirschbach und im Ammer- und Lauterachtal, bedingen<br />

die flach verwitternden Schichtkalke und Mergel ein flachwelliges<br />

Relief.<br />

Der Landkreis wird von großen Waldgebieten wie z.B. dem<br />

Hirschwald und dem Veldensteiner Forst (beides Naturparke) mit<br />

insgesamt 48% Anteil an der gesamten Landkreisfläche geprägt.<br />

Damit gehört <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> mit zu den waldreichsten Landkreisen<br />

Bayerns.<br />

Bilderreiheihe, von oben: 1) Freudenberger Land (Naabgebirge); 2) Orchideenwiese<br />

Thann (Naabgebirge); 3) Höhengau (Oberpfälzisches Hügelland);<br />

4) Rabenfels (Frankenalb).<br />

4.2 Naturschutzfachliche Einschätzung<br />

Es gibt lediglich fünf Naturschutzgebiete (NSG) in <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

(–> Karte folgende Seite) mit einer Gesamtfläche von 325 ha. Damit ist<br />

der Landkreis mit 0,26 % Flächenanteil Schlusslicht im Oberpfalzvergleich.<br />

Hier gibt es erheblichen Nachholbedarf.<br />

Der Schergenbuck mit Schloss Neidstein, das Untere Pfistertal<br />

nördlich von Vilshofen, die Wüstung Großenfalz, die Grubenfelder<br />

Leonie und die Pegnitzau zwischen Ranna und Michlfeld stellen die<br />

NSG Gebiete dar. Dieser Mangel an Schutzgebietsausweisungen<br />

treibt uns an. Denn es ist nicht so, dass keine schutzwürdigen Flächen<br />

vorhanden wären. Überfällig ist die Ausweisung eines NSGs<br />

Vilsecker Mulde. Auch große Teile des Lauterachtals oder Teile der<br />

Orchideen-Buchenwälder würden diesen Schutzstatus verdienen.<br />

Bei geschützten Landschaftsbestandteilen (GLB) sieht es ähnlich<br />

düster aus. Außerhalb des Stadtgebietes von <strong>Amberg</strong> finden sich im<br />

Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> nur 2 GLB: die Allee am Annaberg und<br />

einen aufgelassenen Kalksteinbruch nördlich von Theuern. Überfällig<br />

sind weitere Ausweisungen. Wir haben eine BN-eigene artenreiche<br />

Fläche in der Hahnbacher Senke vorgeschlagen, die über die<br />

Naturschutzfachbehörde ausgewiesen wird. Diesen Schutz hat z.B.<br />

auch die Kehlkapelle bei Höhengau dringend verdient.<br />

Dem ständig zunehmenden Verlust von Landschaft, sowie Tierund<br />

Pflanzenarten durch Zersiedelung, Verkehrsflächen und zu intensiver<br />

Landnutzung kann und muss durch Schutzgebietsausweisungen<br />

begegnet werden.<br />

Im Rahmen der Bauleitplanung versuchen wir Einfluss auf die<br />

Entwicklung des Landkreises zu nehmen und eine maßvolle Siedlungsentwicklung<br />

zu erreichen.<br />

Als anerkannter Naturschutzverband nutzen wir die Möglichkeit<br />

der Pacht und des Ankaufs von naturschutzfachlich wertvollen Flächen.<br />

Aktuell hat unsere <strong>Kreisgruppe</strong> 46 teils zusammenliegende<br />

Flächen in Besitz und einige Weiherflächen in Pacht.<br />

Die Erhaltung von Natur ist ein wesentliches Ziel unseres Verbandes.<br />

Deswegen mischen wir uns ein, um eine nachhaltige Entwicklung im<br />

Landkreis zu erreichen. Weil wir die dauerhafte Sicherung von Landschaften<br />

und der an sie angepassten Pflanzen- und Tierwelt anstreben,<br />

kaufen oder pachten wir schützenswerte, oft bedrohte Flächen.<br />

Dies ist nicht selten der beste Schutz vor anderen Nutzungsansprüchen.<br />

Der BUND Naturschutz hat deshalb eine landwirtschaftliche<br />

Betriebsnummer, so wie sie Landwirte auch haben. Dabei sind unsere<br />

Produkte nicht Milch, Eier, Mais, Fleisch und Kartoffeln, sondern<br />

Schnarrschrecke, Brandknabenkraut, Zwergtaucher und Fieberklee.<br />

Wir sind zwar stolz auf die ökologische Qualität und Bedeutung unserer<br />

Flächen, gleichzeitig bringt aber jede Fläche auch Verantwortung<br />

und Arbeitsbelastung mit sich. Daher würden wir es bevorzugen,<br />

wenn verbreitet eine nachhaltige land- und forstwirtschaftliche<br />

Nutzung stattfinden würde, die die Belange der Biodiversität ausreichend<br />

berücksichtigt, so dass Flächen im Besitz des BN weitestgehend<br />

überflüssig werden würden.<br />

Noch ist dies nicht der Fall. Daher kümmert sich die <strong>Kreisgruppe</strong><br />

aktuell um ca. 67 ha Eigentumsflächen und um etwa 25 ha Pachtflächen,<br />

von denen wir einige auf den folgenden Seiten vorstellen. Wir<br />

haben zwei Flächenkonzentrationen im Landkreis: Im Lauterachtal<br />

(–> S.44–47) pflegt der BUND Naturschutz mehr als 18 ha schützens-<br />

werte Magerrasen. Um wertvolle Feuchtlebensräume<br />

kümmern wir uns vor allem<br />

in der Vilsecker Mulde (–> S.41–43) mit der<br />

größten Flächenkonzentration von knapp<br />

40 ha. Rund um Hahnbach pflegen wir 7<br />

Flächen mit mehr als 3 ha Fläche (S.39). Unsere<br />

größten Pachtflächen sind mit 21 ha<br />

die beiden Kammerweiher im Naturschutzgebiet<br />

Pegnitzaue bei Michelfeld (S.49).<br />

Überdies pflegt die <strong>Kreisgruppe</strong> noch einige<br />

besondere Flächen z.B. in der Stadt<br />

<strong>Amberg</strong> am Maria hilfberg die sogenannte<br />

Lehmgrube (S.40) oder bei Hirschbach den<br />

Höhenglücksteig 1.Teil (S.38).<br />

Oben:Frauenschuh-Blüte mit Sandbiene;<br />

unten: Lauterachtal mit Biberbau und Jura felsen<br />

34 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

35


Vils<br />

NatUrschutz in der Region<br />

NatUrschutz in der Region<br />

4.3 Unsere Grundstücke<br />

und Pachtflächen<br />

Die Karte verschafft Ihnen<br />

einen Überblick über unsere<br />

Grundstücke (orange) und<br />

Pachtflächen (blau). Mithilfe<br />

der Nummern können Sie die<br />

Flächen den Orten auf der<br />

Karte zuordnen. Ebenfalls<br />

markiert sind die von uns<br />

betreuten Amphibienwanderwege<br />

und die fünf Naturschutzgebiete<br />

im Landkreis.<br />

Vom BN betreute<br />

Amphibienwanderwege 1 – 10<br />

Nr.<br />

1 Schmidtstadt, Gemeinde Etzelwang;<br />

ehemaliger Klärteich<br />

2 Fürnried, Gemeinde Birgland; Klärteich<br />

3 Leinhof, Gemeinde Birgland; Flurbereinigungsteich<br />

4 Illschwang, Gemeinde Illschwang<br />

ehemaliger Klärteich<br />

5 Götzendorf, Gartenteich<br />

6 B14, Stephansricht<br />

7 Bereitschaftspolizeikaserne<br />

<strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

8 Staatsstraße Adlholz<br />

9 Langangerweg <strong>Amberg</strong> nach Aschach<br />

10 Amphibienzaun bei Kastl<br />

<strong>Kreisgruppe</strong>n-Geschäftsstelle:<br />

Obere Gartenstraße 3<br />

92237 <strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

BN-Flächen –<br />

1 35<br />

Nr. Gemeinde Bezeichnung Beschreibung auf Seite<br />

01 Hirschbach Rutsch´n am Höhenglücksteig 38<br />

02 Hahnbach Frühlingsenzianwiese bei Schalkenthan 39<br />

03 Hahnbach Zwischenmoor bei Kötzersricht 39<br />

04 Hahnbach Siegertweiher<br />

05 Hahnbach Vilswiesen bei Hahnbach<br />

06 Su.-Rosenbg. Mertelweiher bei Großalbershof<br />

07 <strong>Amberg</strong> Lehmgrube am Mariahilfberg 40<br />

Naturschutzschwerpunktgebiet Vilsecker Mulde 41<br />

08 Vilseck Hochstaudenflur bei Gressenwöhr<br />

09 Freihung Hackelweiher bei Freihung<br />

10 Vilseck Schilf- und Hochstaudenflur am Leinschlag<br />

11 Freihung Schönberger Weiher 42<br />

12 Vilseck Schleierweiher<br />

13 Vilseck Feuchtflächen „In der Küche“<br />

14 Vilseck Wagenweiher 42<br />

15 Vilseck Großer Sollerweiher<br />

16 Vilseck Großer Graselweiher 43<br />

17 Freihung Feuchtbiotopkomplex Rumpelmühle 43<br />

18 Freihung Vilswiesen<br />

19 Freihung Bruchwald Amazonas<br />

Naturschutzschwerpunktgebiet Lauterachtal 44<br />

20 Hohenburg Feuchtfläche mit Hochstaudenflur<br />

21 Hohenburg Trockenrasen im Pirzertal<br />

22 Hohenburg Trockenrasen im Pirzertal<br />

23 Hohenburg Streuobstflächen bei Adertshausen 45<br />

24 Hohenburg Trockenrasen im Pfeiffertal 46<br />

25 Hohenburg Feuchtfläche<br />

26 Hohenburg Halbtrockenrasen mit Kalkscherbenacker 45<br />

27 Hohenburg Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald<br />

28 Hohenburg Koppelfläche<br />

29 Hohenburg Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald 45<br />

30 Hohenburg Historischer Mittelwald<br />

31 Hohenburg Halbtrockenrasen 45<br />

32 Hohenburg Lichter Kiefernwald<br />

33 Edelsfeld Erlenbruchwald bei Eberhardsbühl<br />

34 Freudenberg Wechselkrötenweiher bei Baumgarten 48<br />

35 Freudenberg Pechnelkenwiese bei Baumgarten 48<br />

Pachtflächen 1 & 2<br />

Nr.<br />

01 Kammerweiher bei Michelfeld 49<br />

02 Zuckerweiher bei Hahnbach 49<br />

1<br />

Hirschbach<br />

1 1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Auerbach<br />

i.d.Opf.<br />

Etzelbach<br />

Etzelwang<br />

Weigendorf<br />

2<br />

Königstein<br />

Reinbach<br />

Neunkirchen<br />

Birgland<br />

Lauterach<br />

Edelsfeld<br />

Eberhardsbühler<br />

B.<br />

Rosenb.<br />

Mühlhausen-<br />

B.<br />

Schmalnohe-B.<br />

Vils<br />

Leherb.<br />

<strong>Sulzbach</strong>-Rosenberg<br />

Illschwang<br />

4<br />

Kastl<br />

<strong>Kreisgruppe</strong>n-Geschäftsstelle<br />

BN-Grundstücke<br />

Pachtflächen<br />

Amphibienwanderwege<br />

Naturschutzgebiete<br />

3<br />

6<br />

10<br />

6<br />

7<br />

Ammerthal<br />

5<br />

Ursensollen<br />

32<br />

33<br />

Hausener B.<br />

2<br />

4<br />

5<br />

Vils<br />

Poppenricht<br />

3<br />

Vils<br />

Rosenb.<br />

<strong>Amberg</strong><br />

Ammerbach<br />

Vilseck<br />

2<br />

Hahnbach<br />

15 13<br />

16 12 9<br />

14 19<br />

10<br />

18<br />

11<br />

Gebenbach<br />

Schmidtmühlen<br />

9<br />

7<br />

Unterammersricht<br />

Taubenb.<br />

Hohenburg<br />

24<br />

22<br />

21 30<br />

23 29 31 26 28<br />

25 20 27<br />

8<br />

Lauterach<br />

Übersichtskarte: Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

mit Darstellung der BN-Flächen und -Aktivitäten<br />

Naturschutzschwerpunktgebiet<br />

VILSECKER MULDE –> Detailkarte S. 41<br />

Freihung<br />

17<br />

Vils<br />

Eschenb.<br />

Kümmersbruck<br />

Naturschutzschwerpunktgebiet<br />

Lauterachtal –> Detailkarte S. 44<br />

8<br />

Hirschau<br />

Ebermannsdorf<br />

Eisenbach<br />

Ensdorf<br />

Rieden<br />

34<br />

35<br />

Fensterbach<br />

Ehenbach<br />

Schnaittenbach<br />

Freudenberg<br />

N<br />

M: 1:215.000<br />

5 km<br />

36 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

37


NatUrschutz in der Region<br />

NatUrschutz in der Region<br />

4.4 Eine Auswahl<br />

unserer Flächen<br />

Auf den folgenden zwölf Seiten möchten wir Ihnen eine<br />

Auswahl dieser Perlen und Naturschönheiten vorstellen.<br />

Es ist uns ein Anliegen schützenswerte Flächen mit<br />

ausgewählten Tier- und Pflanzenarten zu zeigen. Häufig<br />

finden sich gerade auf diesen Flächen bedrohte „Rote<br />

Liste Arten“, die besonderen Schutz brauchen. Außerdem<br />

wollen wir zwei unserer Pachtflächen vorstellen.<br />

Mithilfe der vorangestellten Nummern können Sie die<br />

Flächen auf der Übersichtskarte (–> Seite 37) verorten.<br />

In der Marktgemeinde Hahnbach haben wir mehrere<br />

Biotope, von denen wir Ihnen zwei vorstellen wollen:<br />

Fläche 02: Frühlingsenzianwiese<br />

bei Schalkenthan<br />

Gemeinde: Hahnbach<br />

Gemarkung: Schalkenthan<br />

Flurnummer: 97<br />

Größe: 1,06 ha<br />

Ankauf: 1972<br />

Fläche 01: Am Höhenglücksteig<br />

sog. „Rutschn“<br />

Gemeinde: Hirschbach<br />

Gemarkung: Hirschbach<br />

Flurnummer: 467<br />

Größe: 1,73 ha<br />

Ankauf: 1963<br />

Noch vor der Gründung der <strong>Kreisgruppe</strong> erwarb<br />

der BN dieses überregional bekannte<br />

Grundstück, auf dem Teile des alpinen<br />

Höhenglücksteigs verlaufen. Fantastische<br />

Blicke in die Fränkische Alb erhält man von<br />

den Aussichtspunkten. Eine Charakterart<br />

der Felswände ist das Immergrüne Felsblümlein<br />

(Draba aizoides).<br />

Eine äußerst artenreiche BN Fläche ist die<br />

Frühlingsenzianwiese bei Schalkenthan.<br />

Jedes Jahr im Herbst mähen wir mit dem<br />

Balkenmäher die früher beweidete Fläche.<br />

Eine Vergrasung und Verbuschung wird somit<br />

verhindert.<br />

links: Sommer-Aspekt<br />

der Wiese;<br />

mitte: Braunrote Stendelwurz<br />

(Epipactis<br />

atrorubens); rechts:<br />

Frühlings-Enzian<br />

(“Schusternagerl”,<br />

Gentiana verna)<br />

Fläche 03: Zwischenmoor bei<br />

Kötzersricht<br />

Gemeinde: Hahnbach<br />

Gemarkung: Kötzersricht<br />

Flurnummer: 98/99<br />

Größe: 0,29 ha/0,29 ha<br />

Ankauf: 1974/1988<br />

Für das einzige Zwischen- bzw. Übergangsmoor<br />

im Landkreis sind Schutzanstrengungen<br />

dringend notwendig. Die Marktgemeinde<br />

Hahnbach hat, so wie wir vom BN, große<br />

Flächen angekauft und entbuschen lassen.<br />

Ob es gelingt, diesen seltenen Lebensraum<br />

zu erhalten, hängt ganz entscheidend davon<br />

ab, Wasser im Moor zu halten.<br />

Oben: Immergrünes Felsenblümchen (Draba<br />

aizoides); darunter: Ausblick Richtung Westen<br />

(–> Großes Bild S.33)<br />

38 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

39


NatUrschutz in der Region<br />

NatUrschutz in der Region<br />

Fläche 07: Lehmgrube am<br />

Mariahilfberg<br />

Naturschutzschwerpunktgebiet<br />

VILSECKER MULDE<br />

Detailkarte Vilsecker Mulde (vgl. Übersichtskarte Seite 33)<br />

Gemeinde: <strong>Amberg</strong><br />

Gemarkung: <strong>Amberg</strong><br />

Flurnummer: 2856<br />

Größe: 1,43 ha<br />

Ankauf: 1980<br />

Die ehemals als Tongrube genutzte Fläche<br />

hat sich – am Mariahilfberg gelegen – zu<br />

einem Kleinod entwickelt. Mit einer Hecke<br />

wurde die Wasserfläche eingepflanzt, eine<br />

Streuobstwiese wurde angelegt. Die Amphibien<br />

aus Ammersricht nutzen die Wasserfläche<br />

als Laichhabitat.<br />

15<br />

16<br />

12<br />

8<br />

13<br />

10<br />

14<br />

19<br />

18<br />

9<br />

11<br />

17<br />

Bild rechts: Streuobstpflanzung (2010);<br />

unten: heutiger Aspekt<br />

Das Gebiet südlich des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr und<br />

nördlich der Staatsstraße zwischen Vilseck und Freihung gilt in Naturschutzfachkreisen<br />

als Topadresse für Feuchtgebietsspezialisten.<br />

Die <strong>Kreisgruppe</strong> hat seit den 80er Jahren dort Flächen erworben.<br />

Weiher, Feuchtwiesen, Moore und Bruchwälder bilden einen einmaligen<br />

Biotopkomplex in diesem Areal. Das Gebiet ist naturschutzgebietswürdig<br />

– keine Frage! Auch der Freistaat Bayern hat hier über<br />

die bayerische Wasserwirtschaft Flächenkonzentrationen. Es ist an<br />

der Zeit, nach jahrzehntelangen Diskussionen ein großes Schutzgebiet<br />

zu schaffen. Der Schwerpunkt in der Vilsecker Mulde ist Naturschutz<br />

und nicht mehr die Landwirtschaft. Vier ausgewählte Flächen<br />

(11, 14, 16 und 17) stellen wir auf der folgenden Doppelseite vor.<br />

Einige der in der Vilsecker Mulde beheimateten Arten – unten, von links:<br />

Biber (Castor fiber); Flammender Hahnenfuß (Ranunculus flammula);<br />

Sumpfschrecke Stethophyma grossum)<br />

Nr. Bezeichnung<br />

08 Hochstaudenflur bei Gressenwöhr<br />

09 Hackelweiher bei Freihung<br />

10 Schilf- und Hochstaudenflur am<br />

Leinschlag<br />

11 Schönberger Weiher<br />

12 Schleierweiher<br />

13 Feuchtflächen „In der Küche“<br />

14 Wagenweiher<br />

15 Großer Sollerweiher<br />

16 Großer Graselweiher<br />

17 Feuchtbiotopkomplex Rumpelmühle<br />

18 Vilswiesen<br />

19 Bruchwald<br />

40 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

41


NatUrschutz in der Region<br />

NatUrschutz in der Region<br />

Fläche 11: Schönberger Weiher<br />

Gemeinde: Freihung<br />

Gemarkung: Seugast<br />

Flurnummer: 741<br />

Größe: 1,23 ha<br />

Ankauf: 1988<br />

Es handelt sich um drei Weiher, die, daher<br />

unser Name, von der Familie Schönberger<br />

gekauft wurden. In den ausgedehnten<br />

Verlandungszonen findet man Teichrohrsänger,<br />

Wasserläufer und Eisvogel als Nahrungsgäste.<br />

Foto: Schönberger Weiher mit Schilfröhricht<br />

Fläche 16: Graselweiher<br />

Gemeinde: Vilseck<br />

Gemarkung: Gressenwöhr<br />

Flurnummer: 642<br />

Größe: 1,52 ha<br />

Ankauf: 1995<br />

Die Wiese bewirtschaftet ein Landwirt aus<br />

Vilseck für uns. Sie wird nach Vertragsnaturschutzprogramm<br />

(VNP) ohne Düngung<br />

und Pflanzenschutz gepflegt. Neben dem<br />

Grasel-, sind noch Schleier- und Sollerweiher,<br />

sowie „In der Küche“ BN Flächen (alle<br />

im VNP).<br />

Foto: Aspekt der artenreichen Wiese, unter anderem<br />

mit dem weiß blühenden Knöllchen-Steinbrech<br />

(Saxifraga granulata)<br />

Fläche 14: Wagenweiher<br />

Gemeinde: Vilseck<br />

Gemarkung: Gressenwöhr<br />

Flurnummer: 815 / 814<br />

Größe: 1,32 ha<br />

Ankauf: 1995<br />

Zum Großteil besteht die Fläche aus einer<br />

Glatthaferwiese (Arrhenatherum). An den<br />

Dämmen sind zum Teil sehr trockene Ausprägungen<br />

vorhanden, die mit Heidenelke<br />

(Dianthus deltoides) bestanden sind.<br />

Fläche 17: Feuchtbiotopkomplex<br />

Rumpelmühle<br />

Gemeinde: Freihung<br />

Gemarkung: Seugast<br />

Flurnummer: 465/1088<br />

Größe: 19,6 ha<br />

Ankäufe: 1984/1995<br />

Die sogenannte Rumpelmühle ist unser<br />

größtes Grundstück. Wald, Wiese, Weiher,<br />

Moor bilden ein großartiges Mosaik. Biber,<br />

Eisvogel, Breitblättriges Knabenkraut<br />

und Schwarzerlen sind nur einige wenige<br />

Bewohner, die wir nennen wollen. Der ehemalige<br />

Torfstich soll in Zukunft sich selbst<br />

überlassen bleiben. Wir möchten nicht<br />

mehr in den Wald eingreifen und ein Naturwaldreservat<br />

schaffen, ähnlich denen der<br />

Bayerischen Staatsforsten.<br />

Foto: Blick auf den Weiher in unserem Biotopkomplex<br />

42 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

43


NatUrschutz in der Region<br />

NatUrschutz in der Region<br />

Naturschutzschwerpunktgebiet<br />

Lauterachtal Detailkarte Lauterachtal (vgl. Übersichtskarte Seite 33)<br />

Fläche 23: Streuobstfläche bei Adertshausen<br />

Gemeinde: Hohenburg<br />

Gemarkung: Adertshausen<br />

Flurnummer: 73/77<br />

Größe: 1,17 ha/1,43 ha<br />

Ankauf: 1996<br />

23<br />

22<br />

21<br />

24<br />

Zwei ehemals als Acker bewirtschaftete Flächen haben wir im Jahr<br />

2000 mit Streuobstbäumen bepflanzt. Die Bäume – hier eine Mispel<br />

(–> Bild rechts) – tragen Früchte, die, nicht geerntet, Wildtieren zur<br />

Verfügung stehen.<br />

25<br />

31<br />

29<br />

30<br />

27<br />

20<br />

26<br />

28<br />

Das Naturschutzschwerpunktgebiet Lauterachtal<br />

bildet sozusagen den Gegenpol zur<br />

Vilsecker Mulde. Die Lauterach fließt von<br />

Kastl kommend bis nach Schmidmühlen,<br />

wo sie in die Vils mündet. Die <strong>Kreisgruppe</strong><br />

hat Mitte der 90er Jahre mehr als 18 ha Flächen<br />

erworben. Die zum Teil sehr schwer<br />

bewirtschaftbaren Halbtrockenrasen haben<br />

unsere Mitglieder mit viel Arbeitseinsatz<br />

gepflegt. Viele Bäume wurden gefällt,<br />

um z.B. Orchideen, Schmetterlingen<br />

und seltenen Heuschrecken Lebensraum<br />

zu schaffen. Fünf ausgewählte Flächen<br />

(23, 24, 26, 29 und 31) stellen wir auf den<br />

folgenden drei Seiten vor.<br />

Nr. Bezeichnung<br />

20 Feuchtfläche mit Hochstaudenflur<br />

21 Trockenrasen im Pirzertal<br />

22 Trockenrasen im Pirzertal<br />

23 Streuobstflächen bei Adertshausen<br />

24 Trockenrasen im Pfeiffertal<br />

25 Feuchtfläche<br />

26 Halbtrockenrasen mit Kalkscherben acker<br />

27 Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald<br />

28 Koppelfläche<br />

29 Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald<br />

30 Historischer Mittelwald<br />

31 Halbtrockenrasen<br />

Einige der im Lauterachtal beheimateten Arten – unten, von links: Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata); Scheckenfalter (Meliteae<br />

spec.); Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa); Sommerwurz (Orobanche); Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)<br />

Flächen 27/29/31: Halbtrockenrasen bei Adertshausen<br />

Gemeinde: Hohenburg<br />

Gemarkung: Adertshausen<br />

Flurnummer: 420/424/524<br />

Größe: 1,16 ha /0,88 ha/0,51 ha<br />

Ankauf: 1996/1997<br />

Dieser Hang erstreckt sich zwischen den beiden Trockentälern Pfeifer-<br />

und Pirzertal. Nachdem viel entbuscht wurde, stellt die Fläche<br />

eine wichtige Trift für die Schafbeweidung im Lauterachtal dar. Eine<br />

botanische Besonderheit ist die Kleine Wachsblume (Cerinthe minor<br />

–> Bild rechts), auf die die gleichnamige Wachsblumenbiene angewiesen<br />

ist.<br />

30<br />

27<br />

31<br />

29<br />

26<br />

U.: Auf dem Kreuzenzian (Gentiana cruciata) legt der<br />

Kreuzenzian-Ameisenbläuling seine weißen Eier ab.<br />

44 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

45


NatUrschutz in der Region<br />

NatUrschutz in der Region<br />

Fläche 24: Trockenrasen im<br />

Pfeiffertal<br />

Gemeinde: Hohenburg<br />

Gemarkung: Adertshausen<br />

Flurnummer: 626<br />

Größe: 6,95 ha<br />

Ankauf: 1996<br />

Eine unserer Perlen ist das Pfeiffertal. Wir<br />

haben uns in den letzten 12 Jahren nicht<br />

gescheut in schweißtreibender Arbeit die<br />

steilen Hänge zu entbuschen und somit<br />

bedrohten Tier- und Pflanzenarten verbesserte<br />

Lebensbedingungen zu schaffen.<br />

Prächtige Hutebuchen und knorrige Kiefern<br />

vermitteln einen fast alpinen Eindruck.<br />

Wenn die Ästige Graslilie kräftig blüht und<br />

sich im Jahresverlauf Rotflügelige Schnarrschrecke<br />

und Warzenbeißer zeigen, kann<br />

man erahnen, welche Bedeutung diese Fläche<br />

für noch viele andere bedrohten Arten<br />

hat.<br />

Unten: Bläulinge auf Kartäusernelke (Dianthus<br />

carthusianorum); rechts unten: Aspekt Trockenrasen<br />

mit Ästiger Graslilie (Anthericum ramosum);<br />

ganz rechts: Knorrige Kiefer<br />

46 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

47


NatUrschutz in der Region<br />

Weitere Flächen<br />

Flächen 34/35:<br />

Wechselkrötenweiher und<br />

Pech nelkenwiese bei Baumgarten<br />

Gemeinde: Freudenberg<br />

Gemarkung: Freudenberg<br />

Flurnummer: 251 / 238/4<br />

Größe: 0,30 ha/0,36 ha<br />

Ankauf: 2004<br />

In der Gemeinde Freudenberg gibt es aktuell<br />

zwei Grundstücke des BN. Seit 2004<br />

pflegen wir eine magere Fläche mit Vorkommen<br />

der Pechnelke (Lychnis viscaria). Die<br />

Fläche wird immer wieder entbuscht und<br />

die artenreiche Wiese im Herbst gemäht.<br />

Nicht weit davon pflegen wir auf Wunsch<br />

des Landratsamtes seit 2012 einen bisher<br />

als Fischteich genutzten Weiher. Dort<br />

kommt noch die vom Aussterben bedrohte<br />

Wechselkröte (Bufo viridis) vor. Durch das<br />

Anlegen von Verlandungszonen und dem<br />

Verzicht auf Fischbesatz möchten wir der<br />

Art ein bleibendes Refugium schaffen.<br />

Rechts: BN-Aktive bei der Pflege des Weihergrundstücks;<br />

unten: Pechnelke (Lychnis viscaria);<br />

rechts unten: Pechnelkenwiese mit blühendem<br />

Weißdorn<br />

NatUrschutz in der Region<br />

Pachtflächen<br />

Pachtfläche 01: Kammerweiher<br />

bei Michelfeld<br />

Stadt Auerbach<br />

Gemarkung: Michelfeld<br />

Größe: 21 ha<br />

gepachtet von der N-ERGIE Nürnberg im<br />

Trinkwasserschutzgebiet Ranna<br />

Die beiden Kammerweiher liegen im Naturschutzgebiet<br />

Pegnitzaue. Der BN ist seit<br />

1980 Pächter der Weiher, die der N-ERGIE<br />

Nürnberg gehören. Seit dem Jahr 2000<br />

werden die beiden Weiher regelmäßig<br />

abgefischt um Libellen, Amphibien und<br />

Wasservögeln optimale Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu bieten. Wir haben einen<br />

Informationspfad angelegt und eine Aussichtskanzel<br />

erstellt. Eigene Erhebungen<br />

bestätigen den Artenreichtum. Gelegentliche<br />

Nahrungsgäste sind sogar Fisch- und<br />

seltener Seeadler. Rohrweihe, Zwergtaucher<br />

und Wasserralle finden hier ausreichend<br />

Lebensraum. Vor allem die Großseggenriede<br />

sind störungsempfindlich,<br />

deshalb ist es notwendig die Wege nicht zu<br />

verlassen.<br />

Pachtfläche 02: Zuckerweiher<br />

bei Hahnbach<br />

Gemeinde: Hahnbach<br />

Gemarkung Iber<br />

Flurnummer: 2151<br />

Größe: 1,72 ha<br />

Pachtgrundstück<br />

Der im Wald liegende Zuckerweiher ist<br />

ein Pachtgrundstück der Marktgemeinde.<br />

Dominiert vom Biber gibt es in den Verlandungsbereichen<br />

als Besonderheiten z.B.<br />

den Rundblättrigen Sonnentau, sowie das<br />

Scheidige Wollgras. Amphibien und Libellen<br />

finden hier hervorragende Entwicklungsbedingungen.<br />

Links: Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum);<br />

rechts: Rundblättriger Sonnentau (Drosera<br />

rotundifolia)<br />

48 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

49


5. Zukunftsaufgaben<br />

In den kommenden Jahren<br />

ist eine nachhaltige Entwicklung<br />

des Landkreises <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

und der Stadt<br />

<strong>Amberg</strong> anzustreben. Die<br />

BN-Schwerpunkte dabei sind:<br />

Verstärkter Einsatz für den Naturschutz<br />

Alle Maßnahmen, die dazu beitragen, dass die natürliche Vielfalt<br />

wiederhergestellt wird, sind zu unterstützen. Insbesondere<br />

sind hier dringend die Defizite im Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

in der Ausweisung von Schutzgebieten zu beseitigen, z.B. die<br />

Vilsecker Mulde als Naturschutzgebiet, der Wald bei Höhengau<br />

als Geschützter Landschaftsbestandteil.<br />

Förderung einer ökologischen Landwirtschaft<br />

Es dürfen keine überdimensionierten Betriebsstrukturen, die<br />

auf die Morphologie keine Rücksicht nehmen, errichtet werden;<br />

bei der Bewirtschaftung ist auf Natur- und Umweltverträglichkeit<br />

zu achten. Das Ziel ist eine bäuerliche und gentechnikfreie, ökologische<br />

Landwirtschaft.<br />

Förderung einer nachhaltigen Waldwirtschaft<br />

Der Anteil an Nadelbäumen im Landkreis ist zu hoch. Natürlicherweise<br />

würden bei uns Laubmischwälder dominieren. Daher<br />

muss der standortgerechte und klimaangepasste Waldumbau<br />

verstärkt vorangetrieben werden. Eine Übernutzung der Wälder<br />

hat zu unterbleiben. Auf den Staatswaldflächen im Landkreis<br />

müssen die für das Gemeinwohl wichtigen Waldfunktionen wie<br />

Erholung, Hochwasser- und Naturschutz Vorrang haben.<br />

Erhaltung der gewachsenen Kulturlandschaft<br />

Die immer noch anhaltende Überbauung und Versiegelung von<br />

Landschaft für Siedlungsgebiete und der Bau neuer Straßen<br />

muss deutlich reduziert werden. Eine weitere Ausdehnung einer<br />

industrialisierten Landnutzung muss verhindert werden. Natürliche<br />

Fließgewässer dürfen nicht beeinträchtigt werden.<br />

Sicherung einer umweltverträglichen Energieversorgung<br />

Zuerst muss eine wirksame Begrenzung der Energieverschwendung<br />

durchgesetzt werden; die eingesetzte Energie muss effektiver<br />

genutzt werden. Dann muss ein für Menschen und Natur<br />

verträglicher Ausbau der regenerativen Energien erfolgen. Die<br />

angekündigte Energiewende, die auch für einen wirksamen Klimaschutz<br />

unverzichtbar ist, muss vorangebracht werden!<br />

Einbindung der Bevölkerung<br />

Die Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger bei<br />

vorgesehenen Maßnahmen und Eingriffen muss in allen Verfahrensphasen<br />

(Planung, Beratung, Entscheidung und Umsetzung)<br />

gesichert sein. Nur so ist eine gesellschaftliche Akzeptanz von<br />

Großprojekten zu erreichen.<br />

Das angestrebte Ziel ist die Bewahrung und Entwicklung<br />

der Lebensgrundlagen in der Stadt <strong>Amberg</strong> und<br />

im Landkreis <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong>.<br />

50 40 Jahre <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

51


Wir haben uns überlegt, welche Arten den<br />

Landkreis besonders charakterisieren. Daraus<br />

haben wir die drei „Wahrzeichen“ der <strong>Kreisgruppe</strong><br />

<strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong> entwickelt:<br />

Der Kammmolch<br />

(Triturus cristatus)<br />

Unsere größte einheimische Molchart ist<br />

deutschlandweit verbreitet aber dennoch gefährdet.<br />

In manchen Hüllweihern oder flachen<br />

fischfreien Vernässungszonen sind sie noch<br />

vorhanden. Die Bestände in <strong>Amberg</strong>-<strong>Sulzbach</strong><br />

gelten im bayerischen Vergleich als sehr gut.<br />

Die Große Hufeisennase<br />

(Rhinolophus ferrumequinum)<br />

Eine der bedrohtesten Fledermausarten in<br />

Deutschland findet noch gute Lebensbedingungen<br />

im Gemeindegebiet Hohenburg. Hier<br />

existiert die einzige bekannte Wochenstube.<br />

Die Jagdgebiete der größten europäischen<br />

Fledermaus befinden sich im Truppenübungsplatz<br />

Hohenfels und an den Trockenhängen des<br />

Lauterachtals. Wichtige Nahrungsquelle sind<br />

Großinsekten.<br />

Die Silberdistel<br />

(Carlina acaulis)<br />

Eine Charakterart der Frankenalb ist dieser<br />

unverkennbare Korbblütler, auch Eberwurz<br />

genannt. Als Standort werden sommerwarme,<br />

meist beweidete Magerrasen auf basenreichen<br />

Böden mit geringer Humusauflage, vor allem in<br />

Kalkgebieten mit geringen Niederschlägen bevorzugt.<br />

Die <strong>Kreisgruppe</strong> <strong>Amberg</strong>-<br />

<strong>Sulzbach</strong> des BUND Naturschutz<br />

ist ausgezeichnet mit<br />

dem Qualitätssiegel<br />

Umweltbildung.Bayern.<br />

Umweltbildung<br />

.Bayern

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