Christian Köhn - Grafikdesignbuero
Christian Köhn - Grafikdesignbuero
Christian Köhn - Grafikdesignbuero
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Robert Schumann<br />
Johannes Brahms<br />
hochschule für musik detmold
Vorwort<br />
Die Idee einer gemeinschaftlichen CD mit Studierenden aus allen fünf<br />
Violinklassen unserer Hochschule entstand im Sommer 2007 nach zwei<br />
klassenübergreifenden Konzerten mit Sonaten von Johannes Brahms<br />
und Robert Schumann. Dass jetzt, etwa ein Jahr später, bereits das Ergebnis<br />
vorliegt, ist der spontanen und unkomplizierten Unterstützung durch<br />
Herrn Prof. Vogel und einer außergewöhnlich guten Zusammenarbeit<br />
zahlreicher Beteiligter zu danken, die zeigt, dass der „Detmolder Geist“<br />
eines am gemeinsamen Ziel orientierten Miteinanders nach wie vor<br />
lebendig ist. Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden, zuvorderst<br />
natürlich bei den fünf Geigerinnen und Geigern, mit denen zusammenzuarbeiten<br />
eine ständige und nachwirkende Freude war. Die sechs<br />
beteiligten Studierenden des Erich-Thienhaus-Institutes haben das<br />
Projekt in allen Phasen von der Aufnahme bis zum Schnitt technisch souverän<br />
begleitet und waren aufmerksame und sensible Aufnahmeleiter.<br />
Für die stets konstruktive und angenehme Zusammenarbeit gilt ihnen<br />
mein Dank ebenso wie Kerstin Krüger und Dennis Hopp für ihre<br />
informativen und präzisen Booklet-Texte. Auch die beteiligten<br />
Professorinnen und Professoren haben das Projekt von Anfang an<br />
engagiert unterstützt und ihre Studenten sorgfältig und gründlich auf<br />
die jeweiligen Aufgaben vorbereitet.<br />
Es waren dies: die Violin-Professoren Thomas <strong>Christian</strong>, Eckhard Fischer,<br />
Elisabeth Kufferath, Ulrike-Anima Mathé und Marco Rizzi, außerdem
Prof. Rainer Maillard vom Erich-Thienhaus-Institut und Prof. Dr. Rebecca<br />
Grotjahn vom Musikwissenschaftlichen Seminar. Herr Prof. Dr. Joachim<br />
Thalmann war während des gesamten Projektes für alle Beteiligten<br />
ein kompetenter und stets hilfsbereiter Ansprechpartner, Frau Andrea<br />
Franzmann gestaltete das Booklet. Herrn Gernot Gottschling, Inhaber der<br />
Firma „Gottschling – Haus der Klaviere“ in Dülmen Hiddingsel gilt mein<br />
besonderer Dank für die großzügige Bereitstellung seiner Räumlichkeiten<br />
und des wunderbaren Flügels sowie für seine gastfreundliche Betreuung<br />
während der Aufnahmen.<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Köhn</strong>
Robert Schumann<br />
Die beiden Violinsonaten op. 105 und op. 121 stellen Robert Schumanns<br />
erste von insgesamt drei Beiträgen zur Gattung dar. Beide entstehen<br />
im Herbst 1851 nahezu unmittelbar nach einander. Bis zur Komposition<br />
der ersten Violinsonate zeigt sich in Schumanns kammermusikalischen<br />
Werken mit Streichinstrumenten und Klavier eine Entwicklung, hin<br />
zu immer kleineren Besetzungen. Obwohl die Komposition einer<br />
Violinsonate in diesem Zusammenhang fast logisch wirkt, scheint<br />
Schumann durch eine Äußerung des Gewandhaus-Konzertmeisters<br />
Ferdinand David zur Komposition von op. 105 angeregt worden zu<br />
sein. Dieser schreibt im Januar 1850 an Schumann: „… warum machst<br />
Du nichts für Geige und Clavier? es fehlt so sehr an was gescheidtem<br />
Neuen und ich wüßte Niemand der es besser könnte als Du.“<br />
Robert Schumann komponiert die Sonate in a-moll für Pianoforte<br />
und Violine zwischen dem 12. und 16. September 1851. Er arbeitet zu<br />
diesem Zeitpunkt seit etwa einem Jahr als städtischer Musikdirektor in<br />
Düsseldorf. Die erste öffentliche Aufführung der dreisätzigen Sonate<br />
durch Ferdinand David und Clara Schumann findet am 21. März 1852<br />
Werner Schwarz, Eine Musikerfreundschaft des 9. Jahrhunderts. Unveröffentlichte<br />
Briefe von Ferdinand David an Robert Schumann, in: Christoph-Hellmut Mahling,<br />
Zum 70. Geburtstag von Joseph Müller-Blattau (Saarbrücker Studien zur<br />
Musikwissenschaft ), Kassel u. a. 966, S. 297
im Gewandhaus in Leipzig statt. Da die Gattung der Violinsonate im<br />
19. Jahrhundert als anspruchsvolle Kammermusik vor allem im privaten<br />
Rahmen aufgeführt wurde, verwundert es nicht, dass nur wenige weitere<br />
öffentliche Darbietungen der Sonate zu Schumanns Lebzeiten bekannt<br />
sind.<br />
Schumanns Violinsonate in a-moll ist sein einziges dreisätziges Werk in<br />
Sonatenform. Die Ecksätze in Sonatensatzform stehen in der Grundtonart<br />
a-moll und umrahmen einen Mittelsatz in F-Dur, in dem Schumann die<br />
Charakteristika der üblicherweise zwei Mittelsätze verbindet. Die Sonate<br />
zeichnet sich besonders durch enge thematische Verflechtungen, sowohl<br />
innerhalb der einzelnen Sätze als auch zwischen diesen, aus.<br />
Im ersten Satz bedarf vor allem die Durchführung, die auf der Verarbeitung<br />
des Hauptthemenkopfes basiert, näherer Betrachtung. Schumann<br />
bedient sich hier eines von Hans Kohlhase als „Kaleidoskoptechnik“ 2<br />
bezeichneten Verfahrens. Dabei werden die einzelnen Segmente der<br />
Durchführung durch die Verwendung von Sequenzen verknüpft, so dass<br />
eine kontinuierliche Verwandlung motivisch verwandten Materials<br />
erreicht wird. Des Weiteren muss auf eine Reminiszenz an Schumanns<br />
2 Hans Kohlhase, Die Kammermusik Robert Schumanns. Stilistische Untersuchungen<br />
(Hamburger Beiträge zur Musikwissenschaft Bd. 9), Hamburg 979, Bd. , S. 49 ff
Klavierquartett op. V c-Moll (4. Satz) etwa in der Mitte der Durchführung<br />
hingewiesen werden. Nach einer bis auf kleinere Veränderungen mit der<br />
Exposition identischen Reprise folgt die, auf den letzten beiden Takten<br />
der Reprise und dem Kopf des Hauptthemas aufbauende, Coda. Der erste<br />
Satz endet überraschend in a-moll, obwohl der Hörer die Dur-Tonika<br />
erwartet.<br />
Im zweiten Satz der Violinsonate (Allegretto) vereint Schumann liedhafte<br />
Passagen mit eher rhythmisch geprägten Abschnitten und fasst somit<br />
den langsamen Satz und das Scherzo der traditionellen Sonatenform in<br />
einem insgesamt unbeschwert anmutenden Satz zusammen. Dieser Satz<br />
ist in F-Dur komponiert und folgt dem Formschema A-B-A-C-A’-Coda.<br />
Neben der Exposition sind vor allem die Außenabschnitte der<br />
Durchführung des lebhaften Finalsatzes in a-moll durch das Hauptthema<br />
des Satzes geprägt. Im Mittelteil dominiert ein kontrastierendes lyrisches<br />
Thema und in der Begleitung tauchen Elemente aus dem Hauptthema<br />
des ersten Satzes erneut auf. Vor allem die Coda kann als Beispiel für die<br />
enge Verzahnung der verschiedenen Sätze gelten, da Schumann hier den<br />
Hauptthemenkopf des ersten Satzes mit dem des Finales kombiniert.
Clara Schumann beschreibt den Charakter des dritten Satzes im Vergleich<br />
zu den anderen beiden Sätzen als störrischer und weniger anmutig.<br />
Robert Schumann komponiert seine Zweite grosse Sonate für Violine<br />
und Pianoforte d-Moll, op. 1 1 zwischen dem . Oktober und dem<br />
. November 18 1. Die Nennung der Violine vor dem Pianoforte im Titel ist<br />
in zeitgenössischen Kompositionen unüblich und kann möglicherweise<br />
auf ein neues Verhältnis der Instrumente zu einander hinweisen oder<br />
dem Widmungsträger, dem Geiger Ferdinand David, geschuldet sein.<br />
Clara Schumann und Joseph Joachim bestreiten die erste öffentliche<br />
Aufführung der Violinsonate am 9. Oktober 18 in Düsseldorf.<br />
Eine Besonderheit des Kopfsatzes in Sonatensatzform ist die Verarbeitung<br />
der Tonfolge d-a-f-d, die musikalische Darstellung des Namens David, im<br />
Hauptthema, welches für den gesamten Satz von großer Bedeutung ist.<br />
Die Begleitfigur besitzt eine hohe Eigenständigkeit und kann als eine Art<br />
zweites Hauptthema gelten. Mit Hilfe der Kaleidoskoptechnik verarbeitet<br />
Schumann diese beiden Elemente im ersten Teil der Durchführung.<br />
Einzelne Themensegmente werden hierbei in neue Zusammenhänge<br />
gestellt und sind nur durch die Begleitung des Hauptthemas mit einander<br />
verknüpft.<br />
Berthold Litzmann, Clara Schumann. Ein Künstlerleben, Bd. 2, Leipzig 906,<br />
S. 256
Der zweite Satz der Sonate trägt, obwohl nicht als solches bezeichnet,<br />
deutlich den Charakter eines Scherzos und folgt dem Formschema<br />
A-B-A’-C-A. Schumann vertauscht häufig die traditionelle Reihenfolge<br />
der Mittelsätze und verwendet einen Tanzsatz an zweiter und einen<br />
langsamen Satz an dritter Stelle. Der Grundstein für eine enge<br />
Verknüpfung der beiden Mittelsätze wird durch ein Zitat der Choralzeile<br />
„Aus tiefer Not schrei’ ich zu dir“ gegen Ende des Satzes gelegt. Das<br />
hier vorgestellte motivische Material dient als Basis für das Thema des<br />
folgenden langsamen Variationensatzes.<br />
Der dritte Satz besteht aus einem choralartigen Thema in G-Dur mit vier<br />
Variationen. Während das Thema in den ersten beiden Variationen nahezu<br />
unverändert verwendet wird, hebt sich die dritte Variation vor allem<br />
durch Tempo und Tonart (e-Moll) von den anderen ab. Die Verwendung<br />
des Hauptthemas aus dem zweiten Satz in der dritten Variation ist ein<br />
weiteres Beispiel dafür, wie Schumann einzelne Sätze seiner Violinsonaten<br />
mit einander verzahnt. Aufgrund einer fehlenden Gegenstimme ist das<br />
Thema in der vierten Variation wieder deutlich wahrnehmbar.<br />
Schumann komponiert den Finalsatz der Violinsonate op. 121 ganz traditionell<br />
als einen in der Grundtonart d-Moll angelegten Sonatensatz.<br />
Kennzeichnend ist hier der Kontrast zwischen dem durch Dreiklangsbrechungen<br />
charakterisierten Hauptthema und dem weit ausgreifenden<br />
kantablen Seitenthema.<br />
8
In der Durchführung arbeitet Schumann mit fugierten Passagen und<br />
verwendet auch hier die Kaleidoskoptechnik. Die Coda des Satzes hat die<br />
Funktion einer zweiten Durchführung. Schumann zögert die Grundtonart<br />
d-Moll bis wenige Takte vor Schluss hinaus.<br />
Clara Schumann beschreibt in ihrem Tagebuch eine Aufführung der<br />
Sonate durch sie und Joseph Joachim, bei der auch Johannes Brahms<br />
anwesend war, auf folgende Weise: „Abends… [spielten wir Roberts]<br />
D-moll Sonate, die uns alle aber so ergriff, daß wir nichts weiter spielen<br />
mochten.“ 4<br />
Kerstin Krüger<br />
4 Ebd., (Litzmann) S. 2 f<br />
9
Johannes Brahms<br />
Johannes Brahms intensive kompositorische Auseinandersetzung mit<br />
der Violinsonate begann erst relativ spät. Zwar schrieb Brahms schon 18<br />
den dritten Satz der F.A.E.-Sonate, ein Kollektivwerk, an dem auch Albert<br />
Dietrich und Robert Schumann beteiligt waren. Dieses Stück wurde als<br />
Sonatensatz für Violine und Pianoforte im Jahre 190 posthum gedruckt.<br />
Doch tatsächlich war die Violinsonate, die im 19. Jahrhundert einen hohen<br />
Stellenwert einnahm, die letzte große musikalische Form seiner Zeit, die<br />
Brahms in seinem Schaffen bedachte. Er bereicherte sie um drei Opera:<br />
op. 8 (18 8/ 9), op. 100 (188 ) und op. 108 (188 ).<br />
Im Sommer 188 schrieb Brahms die Hans von Bülow gewidmete<br />
Dritte Sonate (D moll) für Pianoforte und Violine op. 108. Sie wurde zur<br />
gleichen Zeit wie die Zweite Violoncellosonate F-Dur op. 99 und die Zweite<br />
Violinsonate A-Dur op. 100 komponiert. Veröffentlicht wurde das Werk im<br />
April des Jahres 1889 bei Simrock in Berlin. Der kundige Pianist Brahms,<br />
der oft als Interpret eigener Werke auftrat, spielte die Uraufführung der<br />
Sonate mit Jenö Hubay bereits am 1. Dezember 1888 in Budapest. Brahms<br />
op. 108 weist als einzige der drei Violinsonaten das traditionelle Muster<br />
von vier Sätzen auf. Das Werk ist eines der zahlreichen Beispiele für das für<br />
10<br />
Aus dem Titel des Erstdrucks. Vgl. hierzu insbes.: Hofmann, Kurt: Die Erstdrucke der Werke<br />
von Johannes Brahms. Bibliographie. Mit Wiedergabe von 209 Titelblättern. Tutzing 975,<br />
S. 228f.
Brahms typische künstlerische und konzeptionelle Raffinement, vor allem<br />
hinsichtlich der Behandlung der Sonatenform. Der erste Satz, Allegro, ist<br />
hierfür exemplarisch. Hier wendet Brahms den Sonatenhauptsatz sehr<br />
strikt an und modifiziert ihn gleichzeitig. Wirkt die Ausarbeitung der<br />
Exposition mit ihrem Themendualismus recht konventionell, so gebührt<br />
der Durchführung besonderes Augenmerk. Sie entwickelt sich gänzlich<br />
über einem Kontra-A-Orgelpunkt des Klaviers und verarbeitet nur das<br />
erste Thema des Satzes. Dynamische Kontraste und der Gebrauch von stark<br />
variierender Harmonik, um einen spannungsvollen Höhepunkt vor dem<br />
Eintritt der Reprise zu erzielen, werden hier ausgespart. Die Durchführung<br />
ist weitestgehend im pianissimo gehalten. Die Coda verwendet erneut<br />
einen Orgelpunkt, der schon zentrales Element der Durchführung war.<br />
Der zweite Satz steht in D-Dur und ist ein Adagio im Dreiachteltakt.<br />
Seine kantable Melodie verleiht ihm einen stark liedartig anmutenden<br />
Grundzug. Unterschiedliche Begleitformen des Klaviers lassen die Musik<br />
immer wieder in neuem Licht erscheinen. Die Terzenklänge in der Violine<br />
werden zum Material einer Steigerung, die schließlich wieder diminuiert.<br />
Nach einem Triller klingt der melodische Anfangsgedanke an, bevor der<br />
Satz ruhig endet.<br />
Es folgt ein Un poco presto e con sentimento in fis-Moll. Der ironische Geist<br />
und die elegante Verve Brahmscher Scherzi kennzeichnen diesen Satz. Die<br />
elementaren Bausteine des Kopfmotivs, repetierende staccato-Noten und<br />
Terzsprünge, bestimmen das musikalische Geschehen. Das Terzintervall<br />
11
ist auch bei den virtuosen Läufen des Klaviers maßgebend. Der mittlere<br />
Teil steht in F-Dur. Er greift auf Material des Hauptabschnitts zurück und<br />
verwendet rasche Triolengänge.<br />
Der vierte Satz, Presto agitato, steht wieder in d-Moll. Sein rascher<br />
Sechsachteltakt verleiht dem ihm die Nähe zu einer Gigue. Das Hauptthema<br />
setzt im forte mit vollgriffigen Klavierakkorden und Doppelgriffen der<br />
Violine ein. Es kehrt innerhalb des Satzes häufig wieder. Das Nebenthema<br />
ist zwei Mal zu hören. Von weit ausladender Gestalt, stellt es einen<br />
interessanten Gegenpart zum Hauptthema dar.<br />
Die beiden Sonaten op. 1 0/1 in f-Moll und op. 1 0/ in Es-Dur entstanden<br />
im Sommer des Jahres 189 . Sie bilden den Schlussstein im Brahms’<br />
kammermusikalischem Oeuvre. Es sollten überhaupt nur noch Vier ernste<br />
Gesänge op. 1 1 und Elf Choralvorspiele für die Orgel op. 1 in seinem<br />
Schaffen folgen.<br />
Ursprünglich für Klarinette und Klavier 2 konzipiert, fertigte Brahms<br />
auch eine Fassung des op. 1 0 für Viola und Klavier an. Brahms schrieb<br />
am 1 . Februar 189 an Fritz Simrock „Genau am sten denke ich Dir<br />
2 Brahms hatte bereits im September 894 mit dem Klarinettisten Richard Mühlfeld die<br />
Sonaten für Klarinette „in Berchtesgaden probiert“. Siehe: Johannes Brahms: Briefe an<br />
Fritz Simrock. Vierter Band. Tutzing 974, S. 50f., hier 5 und 5 , Anm. 2. (= Brahms<br />
Briefwechsel Band XII. Nachdruck der Ausgabe von 9 9).<br />
1
von Meiningen aus die beiden Sonaten zu schicken. […] Ich denke auf den<br />
Titel zu setzen: für Klarinette oder Bratsche.“ Die Sonaten erschienen<br />
schließlich im Juni des gleichen Jahres bei Simrock im Druck. 4 Bei der<br />
vorliegenden Einspielung handelt es sich um eine Bearbeitung für Violine<br />
und Klavier aus der Hand des Komponisten, die ebenfalls noch 189 bei<br />
Simrock herauskam.<br />
Brahms ließ in dem am 1 . Februar 189 verfassten Brief an Fritz Simrock<br />
verlauten: „Da Du Dich für Originalwerke nicht interessierst, sondern nur<br />
für deren Arrangements – so sage ich gleich, daß ich denke, nach dem<br />
ersten Exemplar gleich eine Ausgabe für Violine herzurichten, wobei denn<br />
einiges geändert werden müßte – also eine Ausgabe für sich.“ 5 Tatsächlich<br />
brachte die Bearbeitung für Violine und Klavier zahlreiche Revisionen<br />
der „Originalpartitur“ mit sich. Dies war schon allein durch die Tatsache<br />
bedingt, dass der untere Quintklangraum der Klarinette, der in op. 1 0<br />
häufig zum Tragen kommt, nur zum Teil von der Violine erreichbar ist.<br />
Am 1 . Juli 189 teilte er Simrock mit: Es war recht viel und Wichtiges zu<br />
ändern.“ 6<br />
Ebd., S. 64f.<br />
4 Vgl. hierzu insbes.: Hofmann, Kurt: Die Erstrucke der Werke von<br />
Johannes Brahms, S. 252f.<br />
5 Johannes Brahms: Briefe an Fritz Simrock. Vierter Band, S. 65.<br />
6 Ebd., S. 78.<br />
1
Die Sonaten op. 1 0/1 und op. 1 0/ sind weitere Dokumente der<br />
meisterhaften Rezeption und Weiterentwicklung der Sonatenform<br />
durch Brahms. Ihnen liegt die Technik der unentwegten motivischen<br />
Transformation zugrunde, aus der sich das thematische Material<br />
der Werke konstituiert. Daraus resultiert eine stetige Dynamik in der<br />
Komposition. Die Musik erzeugt elegische, ruhevolle und nachdenkliche,<br />
wie auch graziöse und elegante Wirkungen, Satzbezeichnungen wie<br />
Allegro appassionato, Allegretto grazioso und Allegro amabile und<br />
ausdifferenzierte Vortragsanweisungen betonen das dezidiert lyrische<br />
Moment der Sonaten.<br />
Der erste Satz der Sonate op. 1 0/1 in f-Moll, Allegro appassionato, wird<br />
mit einer viertaktigen Unisono-Einleitung des Klaviers eröffnet. Die<br />
Einleitungstakte haben präludierende wie motivgerüstartige Funktion.<br />
Die Violine folgt mit dem ersten Thema. Bezeichnend sind hier miteinander<br />
stark kontrastierende Intervalle, die bis zu einer Dezime reichen.<br />
Sie sind im weiteren Verlauf dieser Sonate von tragender Bedeutung.<br />
Die mit Sostenuto ed espressivo überschriebene Coda ist als Kanon<br />
komponiert, der im Klavier beginnt und von der Violine in Gegenbewegung<br />
aufgegriffen wird.<br />
Der zweite Satz, Andante un poco Adagio (As-Dur) ist in A-B-A-Form<br />
konzipiert. Er zeichnet sich durch erhabene Ruhe aus. Auffällig ist hier<br />
Brahms filigrane Kompositionsweise. So erklingen die ersten Takte<br />
1
des Hauptgedankens bei seiner Wiederholung eine Oktave tiefer. Die<br />
Vortragsbezeichnung ist von poco forte in piano espressivo geändert<br />
worden. Die für den ersten Satz charakteristischen kontrastierenden<br />
Intervalle kommen auch hier zum Tragen.<br />
Als dritter Satz folgt ein Allegretto grazioso im Dreivierteltakt. Er steht<br />
ebenfalls in As-Dur. Die periodische Struktur, die transparente harmonische<br />
Anlage, wie auch die unkompliziert gesetzte Harmonik des Themas<br />
und die Kantabilität der Violinstimme sind Ausdruck einer Affinität zum<br />
Folkloristischen. Das tänzerische Element gemahnt an einen Ländler. Der<br />
Mittelteil greift mit f-Moll die Grundtonart der Sonate auf. Ausgedehnte<br />
Synkopenlinien des Klaviers und elegant fließende Violinengänge sind<br />
hier kennzeichnend.<br />
Der vierte Satz, Vivace, (F-Dur), stellt eine kunstvolle Symbiose von<br />
Sonatenhauptsatz und Rondo dar. Die Klaviereinleitung beginnt mit drei<br />
repetierenden signalartigen Halben Noten. Die Violine setzt dann mit zwei<br />
Oktavsprungmotiven ein, die ebenfalls eine signalartige Wirkung evozieren,<br />
bevor das eigentliche Hauptthema erklingt. Die oft wiederkehrenden<br />
drei Halben Noten fungieren als eine Art motorische Kraft dieses Satzes.<br />
Die Sonate op. 1 0/ in Es-Dur weist im Gegensatz zur viersätzigen Sonate<br />
op.1 0/1 drei Sätze auf. In dieser Sonate ist eine stärkere innere Beziehung<br />
der einzelnen Sätze zueinander als bei op.1 0/1 erkennbar. Dies zeigt<br />
1
insbesondere die Tonartenkonstellation. Mit Ausnahme des Mittelteils<br />
des zweiten Satzes, stehen die Sätze in Es-Dur oder es-Moll. Der erste Satz,<br />
Allegro amabile verströmt eine friedvolle und lichte Atmosphäre. Im<br />
Vergleich zu den Ecksätzen der f-Moll-Sonate fehlt hier eine solistische<br />
Einleitung des Klaviers. Die Violine stellt das Hauptthema vor, bevor der<br />
Gedanke von beiden Instrumenten weitergesponnen wird. Es ist ebenfalls<br />
von Intervallkontrasten gekennzeichnet. Das Seitenthema ist als Kanon<br />
konzipiert. Auf die Violine folgt bereits nach einer Zählzeit das Klavier.<br />
Das folgende Allegro appassionato steht in es-Moll. Dieser Satz ist<br />
der einzige in Brahms op. 1 0, der überwiegend im forte verweilt. Der<br />
Sostenuto-Mittelteil (H-Dur) beginnt mit einem Klaviersolo, das mit<br />
ma dolce e ben cantando markiert ist. Im anschließenden piano-Abschnitt<br />
hat die Violine ma ben cantando zu spielen. Diese akribische Behandlung<br />
des Notentextes verdeutlicht die lyrische Anlage der Sonate. Der Satz<br />
endet mit einer ruhigen Coda.<br />
Die Sonate op. 1 0/ endet mit einem Variationensatz in Es-Dur.<br />
Ihm liegt ein schlichtes, ruhevolles Thema (Andante con moto) im<br />
Sechsachteltakt zugrunde, über das vier Variationen gebildet werden.<br />
Es ist gekennzeichnet durch punktierte Noten und Wellenbewegungen in<br />
der Melodie. Das Satzgeschehen bestimmt insbesondere die sukzessive<br />
Verkleinerung der Notenwerte im Verlauf der Variationen ohne Takt- und<br />
Tempowechsel, die ein beschleunigendes Moment in der Musik erwirkt.<br />
1
Nach der III. Variation tritt eine Verlangsamung ein. Die IV. Variation<br />
markiert einen Ruhepunkt. Der folgende Allegro-Abschnitt, nun im<br />
Zweivierteltakt, verdoppelt gewissermaßen wieder das Zeitmaß. Er<br />
verkörpert trotz Bezug zum thematischen Material nicht eine V. Variation.<br />
Stattdessen erfüllt er „die Aufgabe eines fast selbständig erscheinenden<br />
Finales und damit, […] eines imaginären, jedoch nur sehr knapp und straff<br />
gefaßten vierten Satzes.“ 7 Die abschließende Coda (Più tranquillo) greift<br />
noch einmal alle Elemente des konstitutiven Gerüstes auf, wobei sie eine<br />
abermalige Steigerung der Notenwerte beinhaltet.<br />
Dennis Hopp<br />
7 Michaels, Jost: Die Bedeutung der Klarinette in der Kammermusik von Johannes Brahms.<br />
Frechen 2002, S. 28.<br />
1
Brahms schrieb einst über Schumann:<br />
„... soll ich wehklagen, daß die Menschen wieder die<br />
große Sünde tun, einen guten Menschen und göttlichen<br />
Künstler so vielfach zu verkennen und so wenig zu<br />
verehren? Und ich selbst, wie lange beging ich diese<br />
Sünde. Erst seit meinem Wegsein aus Hamburg (...)<br />
lernte ich Schumanns Werke kennen und verehren.<br />
Ich möchte bei ihm Abbitte tun.“<br />
Johannes Brahms, Briefe, hg. von Mathias Hansen, Leipzig 198 , S. 1 .
Schumann sagt über Brahms:<br />
„Es ist jemand gekommen, von dem werden wir alle Wunderdinge erleben.“<br />
Max Kalbeck, Johannes Brahms, Bd. 1, Wien/Leipzig 190 , S. 1 .
<strong>Christian</strong> <strong>Köhn</strong><br />
wurde in Bochum geboren. Als Siebenjähriger erhielt er seinen ersten<br />
Klavierunterricht. Bereits drei Jahre später nahm ihn die Musik-<br />
hochschule Dortmund als Jungstudent in die Klasse von Joseph Matthias<br />
Blome auf. Nach dem Abitur ging er zu Renate Kretschmar-Fischer an<br />
die Musikhochschule Detmold und vollendete dort in weiteren acht<br />
Jahren seine Ausbildung bis zum erfolgreichen Abschluss mit dem<br />
Konzertexamen.<br />
Er war Stipendiat der „Oscar-und-Vera-Ritter-Stiftung“, erhielt den<br />
Förderpreis des „Deutschen Musikwettbewerbs“ Bonn, nahm an der<br />
„ . Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ teil und war schließlich<br />
Preisträger des . Internationalen Schubert-Wettbewerbs in Dortmund.<br />
Besonders pflegt er das vierhändige Klavierspiel an einem oder zwei<br />
Klavier(en) mit seiner Duo-Partnerin Silke-Thora Matthies. Als Klavierduo<br />
Matthies/<strong>Köhn</strong> wurden sie Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs<br />
Bonn, des Wettbewerbs des Kulturkreises im Bundesverband der<br />
Deutschen Industrie (BDI), und des ARD-Musikwettbewerbs in München.<br />
Sie unternahmen ausgedehnte Tourneen durch die Bundesrepublik<br />
Deutschland, zahlreiche deutsche Rundfunkanstalten führten Studio-<br />
Produktionen mit ihnen durch, und sie brachten Kompositionen<br />
zeitgenössischer Komponisten zur Uraufführung.<br />
0
Seit mehr als zehn Jahren nehmen sie für das Label „Naxos“ u.a. sämtliche<br />
Werke für Klavierduo von Antonin Dvorak und Johannes Brahms auf,<br />
CDs sind bereits erschienen. Parallel arbeitet <strong>Christian</strong> <strong>Köhn</strong> als<br />
Herausgeber von Klavierduo- und Soloausgaben für den Bärenreiter-Verlag<br />
Kassel. <strong>Christian</strong> <strong>Köhn</strong> ist Dozent an der Musikhochschule Detmold.<br />
1
Leonie ten Hagen<br />
Leonie ten Hagen, geb. am .1 .198 in Steinfurt, begann im Alter von<br />
Jahren Geige zu spielen. Seit 00 studiert sie bei Marco Rizzi an der<br />
Hochschule für Musik Detmold.<br />
Sie begann ihr Studium an der Hochschule für Künste Bremen bei Katrin<br />
Scholz und Thomas Klug. Bereits mit 11 Jahren wurde sie Jungstudentin bei<br />
Helge Slaatto in Münster, es folgten Studien bei <strong>Christian</strong>e Hutcap-Ozim<br />
in Köln.<br />
Mit 1 Jahren gewann sie den 1. Preis beim Wettbewerb um den Ferdinand-<br />
Trimborn-Förderpreis und trat als Solistin mit der Philharmonischen<br />
Gesellschaft Düsseldorf unter dem Dirigenten Hans Jürgen Wolf auf.<br />
1998 wurde sie 1. Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“<br />
in der Kategorie Violine solo.<br />
Leonie ten Hagen gibt zahlreiche Kammermusikkonzerte. In den Jahren<br />
00 und 00 wurde sie zur Gustav-Mahler-Akademie in Bozen eingeladen,<br />
ebenfalls 00 war sie Stipendiatin der Kammermusikakademie,<br />
die im Rahmen des 1.Zermatt - Festivals von Mitgliedern der Berliner<br />
Philharmoniker und Musikern des Scharoun Ensembles Berlin geleitet<br />
wurde.
00 nahm sie am Savonlinna Festival (Finnland) teil.<br />
Im Jahre 00 wurde sie Mitglied des Gustav-Mahler-Jugend-Orchesters<br />
und nahm an den Tourneen 00 , 00 und 00 unter Claudio Abbado,<br />
Myung-Whun Chung, Philippe Jordan, Ingo Metzmacher und Franz<br />
Welser-Möst teil.<br />
Leonie ten Hagen besuchte internationale Meisterkurse u.a. bei<br />
Petru Munteanu, Yfrah Neaman, Igor Ozim, Stephan Picard und Kurt<br />
Saßmannshaus.
Benedikt Wiedmann<br />
198 in Tübingen geboren, erhielt seinen ersten Violinunterricht im<br />
Alter von Jahren bei Bernhard Fischer. Von 199 – 00 wurde er von<br />
Prof. Conrad v. d. Goltz im Rahmen der bayerischen Frühförderklasse<br />
in Regensburg unterrichtet, ehe er 00 sein Violinstudium bei<br />
Prof. Eckhard Fischer an der Musikhochschule Detmold aufnahm.<br />
Seit 1999 nimmt er regelmäßig an Meisterkursen teil, u.a. bei Prof. Ulf<br />
Schneider, Prof. Eckhard Fischer (Oberstdorfer Musiksommer), Prof.<br />
<strong>Christian</strong> Altenburger, Helena Bondarenko, Prof. Friedemann Berger, dem<br />
Trio opus 8, dem Trio Jean Paul, dem Guarneri Trio Prag, Mitgliedern des<br />
Leipziger Streichquartetts und Wen Sinn Yang.<br />
1999 gründete er zusammen mit seinem Bruder Simon und dem Pianisten<br />
Stephan Zilias das Klaviertrio „Trio Novantanove“, mit dem er mehrfach<br />
Bundespreise bei „Jugend Musiziert“ sowie den Kulturförderpreis der Stadt<br />
Regensburg gewann. Darüber hinaus erlangte er zahlreiche weitere Preise<br />
bei „Jugend Musiziert“ in der Duo- und Solowertung.<br />
Seit 00 ist er Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie, mit der<br />
er schon unter Dirigenten und Solisten wie z.B. Andrey Boreyko, Lothar<br />
Zagrosek, Sylvain Cambreling, Janine Jansen, <strong>Christian</strong> Tetzlaff und P.<br />
L. Aimard spielte und in bedeutenden Musikmetropolen (u.a. Berliner
Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Leipziger Gewandhaus, Tonhalle<br />
Zürich, de Doelen Rotterdam) auftrat. 00 war er Konzertmeister beim<br />
Neujahrskonzert in der Alten Oper Frankfurt.
Katharina Paul<br />
geboren 198 in Gießen, erhielt ihren ersten Geigenunterricht im Alter<br />
von Jahren. 001 begann sie ihr Studium bei Prof. Kathrin Scholz an<br />
der „Hochschule für Künste“ in Bremen, 00 - 00 bei <strong>Christian</strong> Tetzlaff<br />
und seit dem Wintersemester 00 / 00 bei Prof. Elisabeth Kufferath an<br />
der „Hochschule für Musik“ in Detmold, wo sie im Dezember 00 ihre<br />
Diplomprüfung mit „sehr gut“ abgelegt hat.<br />
Ab September 008 wird sie mit einem Master-Studiengang in<br />
Großbritannien/London an der „Guildhall School of Music and Drama“ bei<br />
Prof. David Takeno ihr Studium fortsetzen.<br />
Sie ist mehrfache 1. Landespreisträgerin bei „Jugend Musiziert“, sowohl<br />
in der Solo- als auch in der Kammermusikwertung. 00 erhielt sie ein<br />
Stipendium der „Hochschule für Künste Bremen“ für die Nutzung einer<br />
Meistergeige für ein Jahr. 00 gewann sie mit ihrem Klaviertrio den<br />
Bremer Kammermusikwettbewerb.<br />
Seit 199 wirkte sie in verschiedenen Orchestern mit, wie dem<br />
Bundesjugendorchester, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem<br />
Gustav Mahler Jugendorchester. Im Landesjugendorchester Bremen<br />
und im Hochschulorchester Bremen und Detmold war sie zudem<br />
Konzertmeisterin. In der „Deutschen Kammerphilharmonie Bremen“ und
im italienischen Kammerorchester „Orchestra da Camera di Mantova“<br />
spielt sie derzeit als Aushilfe. Seit 00 ist sie Mitglied im neu gegründeten<br />
Kammerorchester „Spira mirabilis“(Italien).<br />
Ab März 008 hat sie eine Praktikumsstelle beim NDR-Sinfonieorchester<br />
Hamburg inne.<br />
Katharina hat an zahlreichen internationalen Meisterkursen teilgenommen,<br />
u.a. bei Werner Scholz, Igor Ozim, Gorjan Košuta und Roman<br />
Nodel.
Liv Heym<br />
Liv Heym, 1981 in Berlin geboren, spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr<br />
Geige. Ihr früher Lehrer war Heinz Dinter. Später lernte sie bei Karina<br />
Koorevar und Prof. Eberhard Feltz (HfM „Hanns Eisler“ Berlin). Seit 00<br />
studiert sie Violine bei Prof. Ulrike-Anima Mathé an der Hochschule für<br />
Musik Detmold.<br />
Wichtige Impulse in ihrer Ausbildung gab der Kammermusikunterricht<br />
bei Eberhard Feltz, sowie die Begegnung mit Andràs Schiff, Hans Klaus,<br />
Jürgen Kussmaul, Philippe Graffin, Mi-Kyung Lee und den Mitgliedern des<br />
Vogler und des Auryn Quartetts.<br />
Angeregt durch ihr Studium bei Prof. Mathé beschäftigt sich Liv auch<br />
mit Möglichkeiten historischer Aufführungspraxis. Sie spielt in der<br />
Barockakademie der Hochschule und trat in Konzerten mit Monika<br />
Bovenkerk-Jackowiak auf. 00 / 00 war sie Mitglied des Jeune Orchestre<br />
Atlantique beim Festival de Saintes, wo sie unter Philippe Herreweghe,<br />
Jos van Immerseel und Christopher Hogwood arbeitete.<br />
Liv war in verschiedenen Jugendorchestern wie dem European Union<br />
Youth Orchestra, der Jungen Deutschen Philharmonie oder dem Nationaal<br />
Jeugd Orkest der Niederlande tätig, wo sie u. a. unter Vladimir Ashkenazy,<br />
Reinbert de Leeuw und Lothar Zagrosek spielte. Zuletzt spielte sie für<br />
einige Zeit als Aushilfe bei den Bochumer Symphonikern.<br />
8
Cornelia Gartemann<br />
geboren 19 in Herford, erhielt im Alter von Jahren ihren ersten<br />
Violinunterricht. Von 1991 bis 199 war sie Jungstudierende an der HfM<br />
Detmold bei Prof. Eckhard Fischer, wo sie im Oktober 199 ihr Vollstudium<br />
aufnahm und im Juli 000 ihre Künstlerische Reifeprüfung absolvierte.<br />
00 setzte sie ihr Studium bei Prof. Thomas <strong>Christian</strong> fort und legte<br />
im Wintersemester 00 / 00 ihr Konzertexamen ab. Sie erweiterte<br />
ihre musikalische Ausbildung durch Meisterkurse u.a. bei S. Gawriloff,<br />
R. Kussmaul, H. Krebbers, Y. Neaman. Sie wurde mit zahlreichen Preisen bei<br />
nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet und erhielt<br />
langjährige Förderungen durch die Jürgen-Ponto Stiftung, die Deutsche<br />
Stiftung Musikleben und den Deutschen Musikrat.<br />
Solistische und kammermusikalische Konzertauftritte führten sie zu den<br />
bedeutenden Festivals Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Beethoven-Marathon Bonn sowie durch Europa und Asien.<br />
Cornelia Gartemann ist seit 00 Mitglied der Berliner Philharmoniker.<br />
9
CD 1<br />
Robert Schumann, Sonate a-moll, op. 105<br />
1. Mit leidenschaftlichem Ausdruck<br />
. Allegretto<br />
. Lebhaft Leonie ten Hagen, Violine<br />
Robert Schumann, Sonate d-moll, op. 121<br />
. Ziemlich langsam – lebhaft<br />
. Sehr lebhaft<br />
. Leise, einfach<br />
. Bewegt Benedikt Wiedmann, Violine<br />
CD 2<br />
Johannes Brahms, Sonate d-moll, op. 108<br />
1. Allegro<br />
. Adagio<br />
. Un poco presto e con sentimento<br />
. Presto agitato Katharina Paul, Violine<br />
Johannes Brahms, Sonate f-moll, op. 120 Nr. 1<br />
. Allegro appassionato<br />
. Andante un poco adagio<br />
. Allegretto grazioso<br />
8. Vivace Liv Heym Brahms, Violine<br />
9.<br />
Johannes Brahms, Sonate Es-Dur, op. 120 Nr. 2<br />
Allegro amabile<br />
10. Allegro appassionato<br />
11. Andante con moto – Allegro Cornelia Gartemann, Violine<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Köhn</strong>, Klavier<br />
0
Tonmeister<br />
Robert Schumann, Sonate a-moll, op. 105<br />
Martin Rust (Aufnahmeleitung) und Emma Lain<br />
aufgenommen am . . 008<br />
Robert Schumann, Sonate d-moll, op. 121<br />
Daniel Keinath und Mina Kim<br />
aufgenommen am . und . 11. 00<br />
Johannes Brahms, Sonate d-moll, op. 108<br />
Emma Laim (Aufnahmeleitung) und Martin Rust<br />
aufgenommen am . . 008<br />
Johannes Brahms, Sonate f-moll, op. 120 Nr. 1<br />
Christopher Tarnow (Aufnahmeleitung) und Sebastian Braun<br />
aufgenommen am 0. und 1.10. 00<br />
Johannes Brahms, Sonate Es-Dur, op. 120 Nr. 2<br />
Sebastian Braun (Aufnahmeleitung) und Christopher Tarnow<br />
aufgenommen am .1 . 00<br />
Alle Aufnahmen im „Gottschling - Haus der Klaviere“,<br />
Graskamp 1 , 8 9 Dülmen-Hiddingsel<br />
Flügel: Fazioli F- 8, Nr. 1<br />
1
L-M-L-M-80422<br />
Robert Schumann<br />
Johannes Brahms