DOKUMENTATION DER TOLLWUT IN ÃSTERREICH 1945 - 2003
DOKUMENTATION DER TOLLWUT IN ÃSTERREICH 1945 - 2003
DOKUMENTATION DER TOLLWUT IN ÃSTERREICH 1945 - 2003
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für die Fuchstollwut in Europa wurde mit Ro=3-4 abgeschätzt. Für die erfolgreiche<br />
Bekämpfung musste erreicht werden, dass Ro < 1 wird (Reproduktionszahlen von Ro < 1<br />
führen im Mittel zu einer Abnahme und Ro > 1 zu einer Zunahme der Inzidenz einer<br />
Infektionskrankheit). Mit Hilfe von Ro kann auch sofort der Anteil der zu immunisierenden<br />
Tiere bestimmt werden (Abbildung 2). Für die Tollwut müssen ca. 75 % aller empfänglichen<br />
Tiere immunisiert werden um eine Eradikation zu erreichen (SCHENZLE, 1995).<br />
Abb. 2: Kritischer Anteil zu immunisierender Individuen als Funktion der Basis-Reproduktionszahl Ro. Aus<br />
dem Diagramm lässt sich ablesen, wie groß der Anteil der zu impfenden Tiere sein muss, damit es zu<br />
einer Eradikation kommt (RUBEL, 2002). Nimmt man für die Tollwut einen maximalen Wert von<br />
Ro=4 an, dann müssen 75 % der empfänglichen Population geimpft werden.<br />
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurden Strategien entwickelt, wie man die Füchse<br />
flächendeckend impfen kann. In Feldexperimenten wurde die orale Immunisierung erprobt (in<br />
Deutschland dokumentiert von SCHNEI<strong>DER</strong> et al., 1983; in Österreich, Vorarlberg:<br />
SCHMID, 1988; in der Schweiz STECK et al., 1982) und in Folge in bundesweiten<br />
Impfprogrammen umgesetzt.<br />
Prozessmodelle wurden aber auch zur Beschreibung der räumlich-zeitlichen<br />
Verbreitung der Tollwut entwickelt und angewandt. In Österreich wurden Modellrechnungen<br />
von JAHN und TIMISCHL (1984) sowie AIGNER und WODNAR (1984) erstellt. Die<br />
mathematischen Grundlagen dieser epidemiologischen Modelle, die in den späten 70er und<br />
frühen 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt wurden, sind zum Beispiel in BAILY<br />
(1975) und BACON (1985) zusammengefasst. Da in den 80ern Computer noch keine<br />
allgemeine Verbreitung gefunden hatten, wurden diese frühen Modelle allerdings nicht wie<br />
heute angestrebt, interaktiv, mit Geographischen Informationssystemen gekoppelt, von den<br />
Veterinärbehörden eingesetzt. Moderne epidemiologische Modelle zur Entwicklung