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Arbeit, Informatisierung und die neue Rolle des Wissens - ICT&S

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Rudi Schmiede<br />

<strong>Arbeit</strong>, <strong>Informatisierung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>neue</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>des</strong> <strong>Wissens</strong><br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Institut für Soziologie


Outline<br />

• Was heißt <strong>Informatisierung</strong>?<br />

• <strong>Informatisierung</strong> <strong>und</strong> Finanzmärkte<br />

• Wissen in der Produktionsökonomie<br />

• Wissen <strong>und</strong> Subjektivität<br />

• Analyse: Ein Social Informatics Ansatz<br />

• Kritik! Aber welche, bitte schön?<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 2


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

<strong>Informatisierung</strong><br />

• Ausbreitung der digitalen IuK-Technologien<br />

• Vorreiterrolle der Kapital- <strong>und</strong> Finanzmärkte<br />

• Entwicklung der Netzwerktechnologien in<br />

den 80er Jahren<br />

• Herausbildung <strong>des</strong> Internet <strong>und</strong> speziell<br />

der Web-Technologien in 90er Jahren<br />

• Heute: Übergang zu SOA (Web Services<br />

basierte Technologien als <strong>neue</strong>s<br />

Paradigma)<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 3


<strong>Informatisierung</strong><br />

<strong>Informatisierung</strong> – Was ist neu?<br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

• Prinzipiell weltweiter Zugang zu beliebigen<br />

(allen?) Inhalten<br />

• Zentrale <strong>Rolle</strong> der Information nicht neu<br />

• Entwicklung globalisierter sozio-technischer<br />

Systeme, <strong>die</strong> Information „real time“<br />

generieren, kommunizieren <strong>und</strong><br />

prozessieren<br />

• Reale Welt in abstrakter Form in der Informationssphäre<br />

dupliziert (“struktureller<br />

Verdoppelungsprozess”; Marx: “zweite<br />

Natur”)<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 4


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Reflexivität der IuK-<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Technologien<br />

• Computer <strong>die</strong> erste <strong>und</strong> einzige “universale”<br />

oder “symbolische” Maschine (Sybille Krämer)<br />

• IuK-Technologien nicht (nur) Werkzeuge, <strong>die</strong><br />

außerhalb definierte Ziele unterstützen,<br />

sondern Teil eines Gesamtprozesses, eines<br />

Systems<br />

• Innovationen werden generiert <strong>und</strong> in einem<br />

Prozess kumulativer Rückkoppelung genutzt,<br />

um <strong>neue</strong> Innovationen zu schaffen<br />

• Neue Dimension der Produktivität, <strong>neue</strong>s<br />

Potential<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 5


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Reale Welt als eine <strong>des</strong> informatisierten<br />

<strong>Wissens</strong> verdoppelt<br />

• Tatsachen <strong>und</strong> Relationen von vornherein<br />

als Information <strong>und</strong> Informationsprozess<br />

verstanden <strong>und</strong> modelliert<br />

• Neu ist “<strong>die</strong> technologie-basierte Fähigkeit,<br />

Wissen zu entwickeln, das durch digitale<br />

Me<strong>die</strong>n vermittelt ist” (Helmut F. Spinner)<br />

• Die Technisierung <strong>des</strong> <strong>Wissens</strong> in seiner<br />

Informationsform ist der Schritt von der<br />

konventionllen Technisierung zur <strong>Informatisierung</strong><br />

(Helmut F. Spinner)<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 6


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Finanzielle Verdoppelung<br />

• <strong>Informatisierung</strong> entstand aus der<br />

Buchführung, d.h. der Modellierung<br />

realer Prozesse als finanzielle Größen<br />

• Moderne <strong>Informatisierung</strong> begann in<br />

den globalen Finanzmärkten<br />

• Der heutige „Finanzkapitalismus“ schuf<br />

Mechanismen, um <strong>die</strong>se Finanzbegriffe<br />

allen ökonomischen Einheiten aufzuzwingen:<br />

Quartals-, Monatszahlen etc.<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 7


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Übersetzungs-/Vermittlungsarbeit<br />

I<br />

• Vermittlung zwischen den beiden<br />

Sphären (material-finanziell) heute<br />

zunehmend durch ERP-Systeme<br />

• Ihre Konfiguration ist hoch qualifizierte<br />

<strong>Wissens</strong>arbeit, <strong>die</strong> auf <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Organisationserfahrung<br />

basiert<br />

• Key user group (Hohlmann) kommt<br />

aus der IT-Abteilungen <strong>und</strong> den Fachabteilungen,<br />

wird zu einer Schlüsselgruppe<br />

der künftigen Organisation<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 8


<strong>Informatisierung</strong><br />

Produktionsökonomie<br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

• Überwachung <strong>und</strong> Berichterstattung:<br />

Materielle Umschlagszeiten <strong>und</strong> Verbrauch,<br />

Kostenelemente einzelner Prozesse,<br />

insbesondere <strong>Arbeit</strong>sschritte<br />

• Ausgangspunkt der frühen Technisierung,<br />

der <strong>Informatisierung</strong> von Produktionselementen<br />

<strong>und</strong> Prozessen<br />

• Schnittstelle zwischen Produktions- <strong>und</strong><br />

Wertökonomie allmählich etabliert<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 9


<strong>Informatisierung</strong><br />

Netzwerkgesellschaft<br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

• Enge Orientierung wirtschaftlicher Aktivitäten<br />

am Markt (“<strong>neue</strong> Unmittelbarkeit<br />

der Ökonomie”)<br />

• Ausbreitung markt-orientierter Organisationsformen<br />

• Flache (Lean) Strukturen, <strong>neue</strong> Formen<br />

der flexiblen Bürokratie<br />

• Netzwerke von Firmen, virtuelle Unternehmen,<br />

„horizontale Organisationen“<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 10


<strong>Informatisierung</strong><br />

Networking<br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

• Wachsende Bedeutung <strong>des</strong> networking<br />

in dezentralisierten Organisationen<br />

• Flexible Spezialisierung, Teamarbeit,<br />

Projektarbeit<br />

• “Konzentration auf <strong>die</strong> Kernkompetenzen”<br />

– Neue internationale <strong>Arbeit</strong>steilung<br />

• IuK als Kerntechnologie für <strong>die</strong>se <strong>neue</strong><br />

Welt von <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Organisation<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 11


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Übersetzungs-/Vermittlungsarbeit<br />

II<br />

• <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Organisation werden in der<br />

Tendenz “eng gekoppelt” mit IuK-Strukturen<br />

(z.B. SAP R/3)<br />

• Aber auch „structural holes“ (Burt) <strong>die</strong><br />

menschliches networking erfordern<br />

• Kontinuierliche Vermittlungsarbeit, Kontextualisierungsbemühungen,<br />

Kommunikation<br />

über das Verhältnis materielle –<br />

informationelle Sphären<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 12


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Information vs. Wissen<br />

• Information ist Rohmaterial: Abstrahierter <strong>und</strong><br />

formalisierter Inhalt<br />

• Information ist immer positiv definiert, nur so<br />

kann sie technisch modelliert werden<br />

• Wissen ist an das Subjekt geb<strong>und</strong>en, immer<br />

abhängig von Interpretation <strong>und</strong> Kommunikation<br />

(<strong>die</strong> auf verschiedensten Erfahrungen, Anerkennung,<br />

Sicherheit, Vernunft basiert)<br />

• Wissen kann nur negativ definiert werden,<br />

schließt systematisch “Nicht-Wissen” (Helmut<br />

Willke) ein<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 13


<strong>Informatisierung</strong><br />

Wissen ist sozial and politisch<br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

• Wissen kann technisch unterstützt werden,<br />

wenn auch immer nur partiell<br />

• Es wird immer “tacit”, “implicit” oder besser<br />

“personal” (Michael Polanyi) bleiben, d.h. geb<strong>und</strong>en<br />

an <strong>die</strong> Person, an das Subjekt<br />

• Enge Beziehung zwischen Anerkennung von<br />

Wissen <strong>und</strong> Anerkennung der Person<br />

• “Wissen ist Macht” (Francis Bacon)<br />

• “Wissen ist Informationskritik” (Gerhard<br />

Gamm)<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 14


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Wissen <strong>und</strong> Subjekt<br />

• Angestiegene Bedeutung von Wissen in<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft bedeutet: Anwachsene<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Subjekts als Verkörperung<br />

von Wissen für <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit<br />

von Ökonomie <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

• Gr<strong>und</strong>legend widersprüchliche <strong>Rolle</strong> (Dialektik)<br />

<strong>des</strong> Subjekts:<br />

Formalisierung <strong>und</strong> Objektivierung vs.<br />

Spontaneität, Kreativität <strong>und</strong> Vernunft,<br />

d.h. den in unserer Kultur konstitutiven<br />

Eigenschaften <strong>des</strong> Individuums<br />

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<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Subjektivität<br />

• Wachsender Bedarf an Subjektivität jeglicher<br />

Art in der heutigen <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Organisationen<br />

• „Flexibilität“ heißt oft <strong>die</strong> Mobilisierung von<br />

mehr subjektivem Potential <strong>des</strong> <strong>Arbeit</strong>svermögens<br />

• „Soft Management“ übt einen wachsenden<br />

Druck auf den Einsatz der eigenen Subjektivität<br />

aus<br />

• <strong>Informatisierung</strong> <strong>und</strong> wachsende Forderung<br />

nach Wissen <strong>und</strong> Subjektivität<br />

sind <strong>die</strong> zwei Seiten derselben Münze<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 16


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Handlungsspielräume<br />

• Prägungsmacht der IuK-Techniken in<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Alltagsleben kaum zu überschätzen<br />

• Kampf gegen eine bestimmte IuK-Technik<br />

hat Charakter einer Don Quichotterie<br />

• Soziale Kämpfe finden wirksam im Vorfeld<br />

statt: In der Gestaltung der Gr<strong>und</strong>strukturen<br />

von Informationssystemen<br />

• Hier geraten Macht <strong>und</strong> Freiheit in Konflikt,<br />

zuweilen in massiven Dimensionen<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 17


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Warum Technologien gestalten?<br />

• Um Spielräume <strong>und</strong> Freiheitsmomente gegen<br />

ökonomische Zwänge <strong>und</strong> ausgeprägte Machtinteressen<br />

durchzusetzen, müssen wir uns auf<br />

<strong>die</strong> Gestaltung von Organisationen <strong>und</strong> Technologien<br />

selbst einlassen<br />

• Immanente Kritik: Niedrige Effektivität <strong>und</strong><br />

hohe Kosten von Projekten <strong>und</strong> Informationssystemen<br />

• Externe Kritik: Informationssysteme folgen einer<br />

den Organisationen <strong>und</strong> der <strong>Arbeit</strong> fremden<br />

Logik <strong>und</strong> unterstützen Nutzer nicht angemessen,<br />

d.h. verfehlen ihre Zwecksetzung<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 18


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Was heißt Gestaltung der Technologie?<br />

Soziale Gestaltung!<br />

• Informatik ist angewandte Soziologie, <strong>und</strong> v.v.<br />

ist Soziologie angewandte IuK-Gestaltung<br />

• Sozial- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften müssen Haltung<br />

<strong>und</strong> Kultur <strong>des</strong> Einlassens auf <strong>die</strong> Realitäten<br />

– <strong>die</strong> von Informations- <strong>und</strong> <strong>Wissens</strong>technologien<br />

geprägt sind – entwickeln, in der<br />

Theorie wie in der gestaltenden Praxis<br />

• Starkes Argument für Social Informatics:<br />

Effektive <strong>und</strong> humane IuK-Systeme werden<br />

nur kooperativ entwickelt, <strong>und</strong> nur unter Beteiligung<br />

der Nutzer bzw. der betroffenen<br />

Personen <strong>und</strong> Gruppen<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 19


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Kritische Analyse<br />

• Die Formen <strong>und</strong> Mechanismen <strong>die</strong>ser technikbasierten<br />

Dimensionen von Herrschaft sind<br />

wenig untersucht<br />

• Das gilt insbesondere für ihre technische Objektivierung<br />

in ERP-Systemen<br />

• Kritische Sozialwissenschaft muss sich auf Technologien<br />

selbst einlassen, nur hier „embedded“<br />

soziale <strong>und</strong> Machtverhältnisse zu entdecken<br />

• Soziale Verhältnisse zu gestalten <strong>und</strong> zu verbessern<br />

heißt heute immer öfter, sich an der Gestaltung<br />

<strong>neue</strong>r Technologien <strong>und</strong> (durch sie) von<br />

Organisationen zu beteiligen<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 20


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

Kritik<br />

• Weder <strong>die</strong> „Sozialkritik“ noch <strong>die</strong> „Künstlerkritik“<br />

(Boltanski/Chiapello) sind obsolet<br />

• Die Sozialkritik an den Folgen der verschiedenen<br />

Formen <strong>des</strong> „Digital Divide“ war niemals so wichtig<br />

• Die „Künstlerkritik“ vernachlässigt <strong>die</strong> Widersprüche<br />

zwischen Individualisierung <strong>und</strong> standardisierten<br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Subjektivität (Sennett:<br />

„thrift“) <strong>und</strong> den Einfluss flexibler Bürokratien<br />

• Die theoretische Herangehensweise <strong>des</strong> Blicks auf<br />

<strong>die</strong> Beziehung zwischen Gebrauchswert <strong>und</strong> Wert<br />

in <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Organisation (<strong>Arbeit</strong>s- vs. Beschäftigungsverhältnisse)<br />

muss gestärkt werden<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 21


<strong>Informatisierung</strong><br />

Finanzmärkte<br />

Die Zukunft<br />

Produktionsökonomie<br />

Wissen <strong>und</strong><br />

Subjektivität<br />

Social<br />

Informatics<br />

Ansatz<br />

Kritik<br />

• Das individuelle <strong>Arbeit</strong>svermögen (eine unterbelichtete<br />

Kategorie) spielt eine zunehmend<br />

wichtige <strong>Rolle</strong> in den <strong>Arbeit</strong>sbeziehungen<br />

• Künftige Organisationsbemühungen fokussieren<br />

auf <strong>die</strong> qualitativen Aspekte von <strong>Arbeit</strong><br />

• Neue Formen der Organisation der <strong>Arbeit</strong>enden<br />

(mit zunftähnlichen Aspekten) werden<br />

eine zunehmend wichtige <strong>Rolle</strong> spielen<br />

• Individuelle Emanzipation/Mündigkeit wird zunehmend<br />

von den Ergebnissen <strong>des</strong> Kampfes<br />

um <strong>die</strong> Autonomie- vs. <strong>die</strong> Kontrollseite der<br />

IuK-Technologien abhängen<br />

November 29, 2007 ICT&S Universität Salzburg 22


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Rudi Schmiede<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Institut für Soziologie<br />

Email: schmiede@ifs.tu-darmstadt.de<br />

http://www.ifs.tu-darmstadt.de/<br />

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