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W erner Schreyer – Plus:Essen in WiensKulturtempeln - Wien live

W erner Schreyer – Plus:Essen in WiensKulturtempeln - Wien live

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Kulturterm<strong>in</strong>e bis Dezember 2012<br />

P. b. b. 1070 Zn 04z035531m<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> –<br />

der Modellmaler.<br />

0 2<br />

€ 3,50<br />

9 120001 135561<br />

9 120001 135561<br />

The key to Vienna! Art <strong>live</strong><br />

<strong>in</strong>cludes an english guide.<br />

All must-sees <strong>in</strong> Vienna til December<br />

<strong>Plus</strong>: <strong>Essen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong>s Kulturtempeln


Geld ist wichtig.


Aber Geld ist<br />

nicht alles.<br />

Das Leben ist voller Höhen und Tiefen.<br />

E<strong>in</strong> bewegendes Konzert zählt dabei<br />

zweifelsohne zu den Höhen. Deshalb<br />

unterstützt die Bank Austria viele junge<br />

Talente und musikalische Institutionen<br />

im ganzen Land.<br />

www.bankaustria.at


Art<br />

Editorial<br />

6<br />

Helmut Schneider<br />

Chefredakteur<br />

Verglichen mit Kulturkonsumenten<br />

s<strong>in</strong>d<br />

Sportfans e<strong>in</strong>e schützenswerte<br />

M<strong>in</strong>derheit.<br />

20 Millionen Menschen<br />

besuchen jährlich <strong>Wien</strong>er<br />

Kultur<strong>in</strong>stitutionen –<br />

Touristen exklusive.<br />

Wundert Sie das? Nun,<br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong> gibt es alle<strong>in</strong> schon 106<br />

Theater … Klar, dass man da Orientierung<br />

braucht. Ergo br<strong>in</strong>gt Art <strong>live</strong> für Sie<br />

das Beste aus Bühne, Konzert & Kunst<br />

bis Ende des Jahres. Dazu Interviews<br />

und e<strong>in</strong>en extra großen Kul<strong>in</strong>arik-Teil.<br />

Schöpfen Sie aus dem Vollen! – Besonders<br />

stolz s<strong>in</strong>d wir auf unser Cover –<br />

e<strong>in</strong> Unikat: W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>, Supermodel<br />

& Neomaler, hat eigens für<br />

Art <strong>live</strong> e<strong>in</strong> Selbstporträt überp<strong>in</strong>selt.<br />

Foto Stefan Joham<br />

IMPRESSUM<br />

Medien<strong>in</strong>haber & Herausgeber echomedia verlag ges.m.b.h., FN 241658f, HG <strong>Wien</strong>, 1030 <strong>Wien</strong>, MediaQuarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, wien<strong>live</strong>-redaktion@echo.at Tel.: 01/524 70 86-0<br />

Unternehmensgegenstand: Herausgabe diverser Publikationen und Periodika sowie allgeme<strong>in</strong>e Verlagsaktivitäten UID: ATU 57632789 Geschäftsführung Christian Pöttler<br />

Chefredaktion Helmut Schneider Chef vom Dienst Christoph Langecker Art Direction Alexander Ströck, www.alexander-stroeck.com Graphic concept Alexander Nußbaumer Assistenz<br />

Peter Jaunig Redaktion Andrea Buday, Erich Demmer, Nicole Edl<strong>in</strong>ger, Ursula Hauer, Helga Häupl-Seitz, Kate Hersey, Nicola Schwend<strong>in</strong>ger, Klaus Peter Vollmann, Birgit Ziegler<br />

Mietglied der Geschäftsleitung Ursula Ressl Fotoredaktion T<strong>in</strong>i Leitgeb Lektorat Sab<strong>in</strong>e Kehl-Baierle Anzeigenverwaltung Angela Niebauer Druck Leykam Druck GmbH.<br />

Impressum & Offenlegung Impressum und Offenlegung gem. §§ 24, 25 MedienG für die Pr<strong>in</strong>tausgabe des Art <strong>live</strong> (sämtliche gem. dieser gesetzlichen Grundlagen erforderlichen Angaben<br />

s<strong>in</strong>d unter http://www.echo.at/impressum/art<strong>live</strong> abrufbar)<br />

Editorial


Morgen werden sich spannende<br />

E<strong>in</strong>blicke eröffnen.<br />

Raiffeisen fördert Begeisterung.<br />

Durch vielfältige Kultursponsor<strong>in</strong>gs.<br />

Dass Ihnen Kulturerlebnisse <strong>in</strong> bester Er<strong>in</strong>nerung bleiben, können wir<br />

nicht garantieren – aber uns dafür engagieren. Im Rahmen unseres<br />

breit gefächerten Kultursponsor<strong>in</strong>gs fördern wir Theater, Museen,<br />

Konzerte, Festivals und mehr. E<strong>in</strong>en aktuellen Überblick gibt es auf<br />

www.raiffeisenbank.at/events


Art<br />

Inhalt<br />

Alle Kulturterm<strong>in</strong>e bis Dezember 2012<br />

E<strong>in</strong> Interview mit dem Kulturchef,<br />

e<strong>in</strong> Fotoroman zur Krim<strong>in</strong>acht,<br />

50 Jahre Viennale und natürlich die<br />

Highlights des zweiten Halbjahres 2012.<br />

8<br />

6<br />

Impressum.<br />

10<br />

Top Events.<br />

Theater, Musik, Kunst –<br />

Die <strong>Wien</strong>-Highlights!<br />

12<br />

H<strong>in</strong>terberger.<br />

E<strong>in</strong> Tribut an den kürzlich<br />

verstorbenen Autor &<br />

Mundl-Erf<strong>in</strong>der<br />

14<br />

Mord im Orient-<br />

Express.<br />

Unsere Fotogeschichte zur<br />

<strong>Wien</strong>er Krim<strong>in</strong>acht<br />

22<br />

Krim<strong>in</strong>acht.<br />

Alle Infos zum großen<br />

Krimifestival <strong>in</strong> den<br />

<strong>Wien</strong>er Kaffeehäusern<br />

24<br />

Mailath-Pokorny.<br />

Das etwas andere<br />

Interview mit dem <strong>Wien</strong>er<br />

Kulturstadtrat<br />

28<br />

Kunst & Kul<strong>in</strong>arik.<br />

<strong>Wien</strong>er Kulturtempel, <strong>in</strong><br />

denen Sie auch gut essen<br />

können: Vom Aera bis zum<br />

We<strong>in</strong>zierl<br />

30<br />

Bühne.<br />

Die Herbsthighligths von<br />

Burgtheater & Co. <strong>Plus</strong>:<br />

E<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview mit<br />

Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />

34<br />

Theatermagie.<br />

Spektakulär schöne<br />

Fotos des Burgtheater-<br />

Fotografen Re<strong>in</strong>hard<br />

W<strong>erner</strong><br />

40<br />

Musical.<br />

„Kiss me, Kate!“, e<strong>in</strong> Klimt-<br />

Historical & Disneys „Die<br />

Schöne und das Biest“<br />

42<br />

Große Oper.<br />

Klassisch & Modern –<br />

<strong>Wien</strong> hat alles. <strong>Plus</strong>:<br />

M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview mit dem<br />

Chef der Symphoniker<br />

Fotos Sab<strong>in</strong>e Hauswirth, Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Chris S<strong>in</strong>ger, Christoph Langecker<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong><br />

wie Sie ihn nicht kennen:<br />

Sab<strong>in</strong>e Hauswirth hat<br />

den Neomaler geknipst<br />

44<br />

Konzert – klassisch.<br />

Tipps aus der Stadt der<br />

Musik. <strong>Plus</strong>: M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview<br />

mit Konzerhaus-Boss<br />

Bernhard Kerres<br />

Inhalt


0 2<br />

0 2<br />

€ 3,50<br />

Kulturterm<strong>in</strong>e bis Dezember 2012<br />

<strong>live</strong><br />

Seite 14<br />

Unsere Dieb<strong>in</strong> im Orient-Express ist<br />

Schauspielstar Daniela Golpash<strong>in</strong><br />

In English: culture & food,<br />

top events, design as a visual<br />

manifestation. Vienna – the beautiful.<br />

See page 92 – 97<br />

46<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Interview mit dem<br />

malenden Supermodel<br />

48<br />

Sprache im Raum.<br />

Orig<strong>in</strong>elles Kunstprojekt <strong>in</strong><br />

Neu Marx<br />

49<br />

Kunst kaufen.<br />

Nikolaus Leskovar verb<strong>in</strong>det<br />

Kunst & Ambiente<br />

50<br />

Kunst.<br />

Vier Seiten zur prallen<br />

<strong>Wien</strong>er Kunstszene<br />

54<br />

Kunst oder Kitsch?<br />

Alles, was Sie über Kunst<br />

wissen müssen<br />

P. b. b. 1070 Zn 04z035531m<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> –<br />

der Modellmaler.<br />

9 120001 135561<br />

9 120001 135561<br />

56<br />

Tanz.<br />

Die <strong>Wien</strong>er Tanzszene<br />

ist auch im Herbst top.<br />

<strong>Plus</strong>: M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview mit<br />

Karl Regensburger<br />

58<br />

Pop.<br />

Katie Melua, Lionel<br />

Richie, Kean,<br />

Amsterdam Klezmer<br />

Band und vieles mehr<br />

60<br />

Kabarett.<br />

Sachen zum Lachen<br />

& Nachdenken – das<br />

Simpl feiert 100 Jahre<br />

62<br />

Gratisbuch.<br />

Rafik Schamis<br />

Bestseller „E<strong>in</strong>e Hand<br />

voller Sterne“<br />

The key to Vienna! Art <strong>live</strong><br />

­<strong>in</strong>cludes­an english guide.<br />

All must-sees <strong>in</strong> Vienna til December<br />

<strong>Plus</strong>: <strong>Essen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong>s Kulturtempeln<br />

COVER<br />

… hat der Herr l<strong>in</strong>ks im Bild gemalt<br />

Inhalt<br />

Seite 64<br />

Auf den Spuren von Rafik Schami – e<strong>in</strong><br />

Geschichtenerzähler aus Damaskus<br />

64<br />

Damaskus.<br />

Fotos aus der<br />

Heimatstadt Rafik<br />

Schamis<br />

68<br />

K<strong>in</strong>der.<br />

Kultur für die ganze<br />

Familie<br />

Seite 34<br />

Burgtheater-Fotos von Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong><br />

(Ofczarek <strong>in</strong> „Professor Bernhardi“)<br />

70<br />

Mode.<br />

Die Fashion Week im<br />

MuseumsQuartier<br />

72<br />

Viennale.<br />

Das <strong>Wien</strong>er<br />

Filmfestival feiert<br />

50 Jahre: Alle<br />

Term<strong>in</strong>e & Specials<br />

76<br />

K<strong>in</strong>o.<br />

Das Beste auf der<br />

Le<strong>in</strong>wand im Herbst<br />

80<br />

Wohnen.<br />

Neue Wohnprojekte<br />

verb<strong>in</strong>den Freizeit &<br />

Wohnkultur<br />

82<br />

Design.<br />

Kunsthandwerk hat <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong> Tradition – und<br />

die wird neu def<strong>in</strong>iert<br />

84<br />

We<strong>in</strong>.<br />

Der We<strong>in</strong>bau ist <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong> mehr als e<strong>in</strong><br />

Wirtschaftszweig –<br />

unsere Extra-<br />

Themenstrecke<br />

98<br />

Quiz.<br />

Wie gut kann ich<br />

Kultur? 11 Fragen und<br />

Sie wissen mehr<br />

9


Art<br />

Top-Events<br />

Die Kulturterm<strong>in</strong>e bis Ende 2012<br />

Diese zehn Term<strong>in</strong>e<br />

müssen Sie unbed<strong>in</strong>gt<br />

<strong>in</strong> Ihren Kalender<br />

e<strong>in</strong>tragen: Die besten<br />

Veranstaltungen aus<br />

Klassik, Pop & Buch.<br />

10<br />

4<br />

Claustria<br />

Régis Jauffret wurde für<br />

se<strong>in</strong>en Roman „Claustria“<br />

über den Fall Fritzl mit dem<br />

„Prix Fem<strong>in</strong>a“ ausgezeichnet.<br />

Im Rabenhof liest<br />

Nicholas Ofczarek aus dem<br />

aufsehenerregenden Buch.<br />

Moderation: Charles<br />

Ritterband.<br />

Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />

24. September, 19 Uhr<br />

www. rabenhof.at<br />

2<br />

MUSA<br />

Monat der Fotografie. Unter<br />

dem Titel „distURBANces“<br />

zeigt das MUSA Arbeiten zum<br />

Thema „Mensch – Natur –<br />

Stadt“. E<strong>in</strong>tritt frei!<br />

MUSA, 1., Felderstraße 6–8,<br />

ab 31. Oktober bis 5. Jänner<br />

www.musa.at<br />

5<br />

1<br />

Amy<br />

MacDonald<br />

„This Is The Life“, ihr erste<br />

Album, schlug e<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong>e<br />

Bombe. Jetzt kommt die<br />

Schott<strong>in</strong> mit der angenehmen<br />

Stimme nach <strong>Wien</strong>.<br />

Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8,<br />

6. Dezember 20 Uhr<br />

www.wiener-gasometer.at<br />

Maria Bill<br />

I mecht landen s<strong>in</strong>gt die Bill im Rahmen ihrer „Farewell-Tour<br />

2012“ im Konzerthaus. Ab 14. Dezember kann man die<br />

Schauspieler<strong>in</strong> im Volkstheater „Im weißen Rößl“ bewundern.<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, 5. Oktober<br />

www.konzerthaus.at<br />

Ra<strong>in</strong>er<br />

Nikowitz<br />

Der erste Krimi des Satirikers heißt<br />

„Volksfest“. Wer se<strong>in</strong>en Aufritt bei der<br />

Krim<strong>in</strong>acht versäumt hat, kann die<br />

Begegnung im Rabenhof nachholen.<br />

Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />

8. November, 20 Uhr<br />

3<br />

www.rabenhof.at<br />

Fotos Universal Music, Ra<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Gabriela Brandenste<strong>in</strong>, Julian Broad, Re<strong>in</strong>er Riedler (MUSA), Walter Wobrazek, Seuil - 2012 / Hermance Triay (Rabenhof), Ludwig Schedl<br />

Top-Events


6<br />

<strong>live</strong><br />

Ariadne<br />

Sven-Eric Bechtolfs von der Kritik<br />

umjubelte Salzburger „Ariadne auf<br />

Naxos“ hat im Dezember <strong>in</strong> der<br />

Staatsoper unter Opern-Musik-<br />

Chef Franz Welser-Möst Premiere.<br />

7<br />

Buch <strong>Wien</strong><br />

Eva Rossmann liest im Rahmen der „Lesefestwoche“ der Buch <strong>Wien</strong><br />

<strong>in</strong> der Spittelau aus ihrem neuen Krimi „Unter Strom“. Die Buch <strong>Wien</strong><br />

ist ab 22. November <strong>in</strong> der Messe <strong>Wien</strong> offen.<br />

Fernwärme <strong>Wien</strong>, 9., Spittelauer Lände 45, 22. November<br />

www.buchwien.at<br />

Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g, ab 19. Dezember<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

Mika<br />

Fantastische Popmusik. Geboren <strong>in</strong> Beirut,<br />

gelang Mika (eigentl. Michael Holbrook<br />

Penniman) mit „Life In Cartoon Motion“ <strong>in</strong><br />

London der Durchbruch. Da muss man dabei se<strong>in</strong>!<br />

Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, 5. November 20 Uhr<br />

www.wiener-gasometer.at<br />

8<br />

11<br />

Xmas <strong>in</strong> Vienna<br />

Die St. Florianer Sängerknaben werden heuer mit Stars<br />

wie Bo Skovhus, Sophie Koch und Piotr Beczala „Stille<br />

Nacht, heilige Nacht“ s<strong>in</strong>gen. Stilvoller lässt sich<br />

Weihnachten nicht zelebrieren.<br />

9<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, 21. Dezember<br />

www.christmas<strong>in</strong>vienna.at<br />

10<br />

Arnold<br />

Total Recall – so wie e<strong>in</strong>er<br />

se<strong>in</strong>er Filmhits heißt auch<br />

die Autobiografie des<br />

berühmtesten lebenden<br />

Steirers. Das Buch wird von<br />

ihm <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> erstmals<br />

vorgestellt. E<strong>in</strong>e Weltpremiere!<br />

Gartenbauk<strong>in</strong>o, 1., Parkr<strong>in</strong>g 12,<br />

8. Oktober, 18 Uhr, Tickets um<br />

15 Euro, auch über oeticket.com<br />

www.gartenbauk<strong>in</strong>o.at<br />

Top-Events


Art<br />

Tribut an Ernst<br />

E<strong>in</strong>e Gedenkfeier für Mundl-<br />

Schöpfer Ernst H<strong>in</strong>terberger<br />

mit Freunden & Weggefährten.<br />

„Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> dem Grätzel<br />

aufgewachsen, das ist me<strong>in</strong><br />

Zuhause. Döbl<strong>in</strong>g, Währ<strong>in</strong>g,<br />

Hietz<strong>in</strong>g: Das ist Ausland.<br />

<strong>Wien</strong> ist für mich<br />

der fünfte Bezirk.“<br />

O<br />

hne<br />

ihn<br />

wäre Fernsehen <strong>in</strong><br />

Österreich nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg e<strong>in</strong> anderes gewesen. Und die<br />

<strong>Wien</strong>er Literatur sowieso. Vielleicht ist es<br />

ja ke<strong>in</strong> Zufall, dass der erfolgreichste Schöpfer<br />

12<br />

von heimischen Fernsehserien und<br />

österreichischen Archetypen e<strong>in</strong> gelernter<br />

Elektriker ist, der se<strong>in</strong>e Herkunft auch<br />

niemals verleugnete und zeitlebens nirgenwo<br />

anders wohnen wollte als <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Geme<strong>in</strong>dewohnung <strong>in</strong> Margareten. Ernst<br />

H<strong>in</strong>terberger hat se<strong>in</strong>e Typen wie den Mundl<br />

Sackbauer, den Kaisermühlner Bezirksrat Gneisser<br />

oder den letzten echten Kieberer Trautmann eben<br />

nicht erfunden, sondern vielleicht eher gefunden. In<br />

se<strong>in</strong>em reichen Erfahrungsschatz nämlich.<br />

Angesammelt während se<strong>in</strong>es Studiums des<br />

<strong>Wien</strong>erischen – man könnte auch sagen beim Leben<br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong>. H<strong>in</strong>terbergers Karriere bei der Polizei<br />

scheiterte an e<strong>in</strong>er Sehschwäche, den ehemaligen<br />

Kollegen setzte er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Krimis allerd<strong>in</strong>gs viele<br />

Denkmäler. So wurde er Bibliothekar und kam über<br />

diese Beschäftigung mit Literatur zum Schreiben.<br />

Der „Ur-Mundl“ – 1966 als „Das Salz der Erde“<br />

veröffentlicht und 2007 im echomedia buchverlag<br />

wieder aufgelegt – begründete se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die<br />

österreichische Literatur.<br />

Ernst H<strong>in</strong>terberger<br />

* 17. Oktober 1931<br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

† 14. Mai 2012<br />

ebenda<br />

Se<strong>in</strong><br />

Leben und<br />

se<strong>in</strong> Werk<br />

waren e<strong>in</strong><br />

genu<strong>in</strong>es<br />

Studium<br />

des <strong>Wien</strong>erischen.<br />

Se<strong>in</strong>en letzten Krimi<br />

aus der Trautmann-Serie konnte er gerade noch<br />

fertigstellen: Am 14. Mai dieses Jahres starb Ernst<br />

H<strong>in</strong>terberger nach langem Leiden. In der Moderation<br />

von Dieter Chmelar werden Freunde und Weggefährten<br />

von Ernst H<strong>in</strong>terberger am 21. Oktober ihm zu Ehren im<br />

Theater Akzent e<strong>in</strong>e Mat<strong>in</strong>ee veranstalten.<br />

Auf dem Programm stehen u. a. Beiträge von Marianne<br />

Mendt (die Trafikant<strong>in</strong> Gitti Schimek im „Kaisermühlen<br />

Blues“), Wolfgang Böck (der „Trautmann“ im TV) und<br />

Extremschrammler Roland J. L. Neuwirth.<br />

Foto Ludwig Schedl<br />

EIN TRIBUT AN ERNST HINTERBERGER<br />

Theater Akzent, 4., Argent<strong>in</strong>ierstraße 37,<br />

Sonntag, 21. Oktober 2012, 11.00 Uhr,<br />

E<strong>in</strong>heitskartenpreis: 15 Euro.<br />

(Der Re<strong>in</strong>erlös kommt auf Veranlassung der Familie dem<br />

St. Anna K<strong>in</strong>derspital zugute.)<br />

Mat<strong>in</strong>ee


MIT<br />

JUSSI ADLER OLSEN<br />

ARNE DAHL<br />

DANIEL WOODRELL<br />

STEFAN SLUPETZKY<br />

EVA ROSSMANN<br />

THOMAS RAAB<br />

U.V.M.<br />

IM WIENER KAFFEEHAUS, DI. 18.09.12


Krimiautoren<br />

&<br />

Krimi-Actricen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von<br />

Agatha<br />

Christie<br />

<strong>in</strong>spirierten<br />

Bildgeschichte<br />

14<br />

Fotos Chris S<strong>in</strong>ger<br />

Fotoassistenz Thomas Hopferwieser<br />

Styl<strong>in</strong>g Felix Leblhuber<br />

Make-up Monika Cet<strong>in</strong><br />

Art<br />

Die freche Dieb<strong>in</strong><br />

Art<br />

Alles e<strong>in</strong>steigen!<br />

Miss Marple (Krimiautor<strong>in</strong> Susanne<br />

Wiegele – „Fetzer und die Schönheit des<br />

Scheiterns“) und Hercule Poirot (Krimischreiber<br />

Stefan Slupetzky, Lemm<strong>in</strong>g-Erf<strong>in</strong>der)<br />

steigen <strong>in</strong> den Zug, sehr verdächtig schaut<br />

e<strong>in</strong>e junge Mitreisende aus (Schauspieler<strong>in</strong><br />

Daniela Golpash<strong>in</strong> – sie spielt im Theater <strong>in</strong><br />

der Josefstadt und ist im Film „Stillleben“ von<br />

Sebastian Meise zu sehen).<br />

Text Helmut Schneider<br />

Fotoroman


<strong>live</strong><br />

im Orient-Express<br />

A<br />

gatha Christie<br />

ist Nummer 1<br />

Nach vorsichtigen Schätzungen<br />

soll die Engländer<strong>in</strong> gut zwei<br />

Milliarden Bücher verkauft haben.<br />

Die <strong>Wien</strong>er Krim<strong>in</strong>acht ehrt die<br />

1976 verstorbene Queen of Crime<br />

mit e<strong>in</strong>er Speziallesung durch<br />

Dieter Chmelar & Peter Rapp am<br />

18. September.<br />

Wir zeigen Ihnen Krimischriftsteller<br />

und Schauspieler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hommage an Agatha<br />

Christies berühmten Roman<br />

„Mord im Orient-Express“, der<br />

1974 mit Starbesetzung (Albert<br />

F<strong>in</strong>ney, Jacquel<strong>in</strong>e Bisset, Ingrid<br />

Bergman u.v.a.) verfilmt wurde.<br />

Hercule Poirot und Miss Marple<br />

klären bei uns erstmals geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong>en Fall auf.<br />

Für die Fotogenehmigung<br />

bedanken wir uns herzlichst beim<br />

Heizhaus Strasshof, dem Eisenbahnmuseum<br />

an der Nordbahn.<br />

Noblesse oblige<br />

In Feierlaune betritt e<strong>in</strong> reiches Paar<br />

den Zug. Krimischreiber Christian<br />

Kl<strong>in</strong>ger („W<strong>in</strong>zertod“) und Actrice/<br />

Sänger<strong>in</strong> Lilian Klebow (SOKO Donau)<br />

freuen sich schon als Mr. und Mrs. Rich<br />

auf den Champagner im Speisewagen.<br />

15<br />

Der Page ist <strong>in</strong> Wirklichkeit<br />

e<strong>in</strong>e Pag<strong>in</strong>, nämlich Kar<strong>in</strong><br />

Golliasch, die Freund<strong>in</strong> des<br />

Fotografen.<br />

Fotoroman


Art<br />

16<br />

Die Reisegesellschaft plagt e<strong>in</strong>e<br />

existenzielle Frage: Wo ist der<br />

Champagner? Im luxuriösen Pullman<br />

wird aber rasch Abhilfe geschaffen.<br />

Fotoroman


<strong>live</strong><br />

Die Dieb<strong>in</strong><br />

geht <strong>in</strong> Position und wartet auf den<br />

unbeobachteten Augenblick. Daniela<br />

Golpash<strong>in</strong> hat TV-Krimi-Erfahrung<br />

(„Trautmann“, „Schnell ermittelt“)<br />

und wird im Herbst <strong>in</strong> „Chuzpe“ von<br />

Lily Brett <strong>in</strong> der Josefstadt zu sehen<br />

se<strong>in</strong>. Als Zugbegleiter im Orig<strong>in</strong>al-<br />

ÖBB-Outfit sprang Krim<strong>in</strong>acht-Programmchef<br />

Franz Schubert e<strong>in</strong>.<br />

Entsetzen,<br />

Wut, Verzweiflung: Das wertvolle Collier ist<br />

weg! Soku-Donau-Star Lilian Klebow ist<br />

privat engagiert und betreibt den Blog www.<br />

makeadifference.janegoodall.at, <strong>in</strong> dem sie<br />

erklärt „Wie wir jeden Tag die Welt retten<br />

können“. Christian Kl<strong>in</strong>ger schaffte es mit<br />

se<strong>in</strong>em Heurigen-Krimi „W<strong>in</strong>zertod“ um<br />

Privatdetektiv Marco Mart<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />

Bestsellerlisten. (Ste<strong>in</strong>verlag).<br />

17<br />

Der ehemalige Pullman-<br />

Salonwagen der ÖBB ist<br />

e<strong>in</strong>er der Schmuckstücke<br />

des Eisenbahnmuseums<br />

Strasshof.<br />

Fotoroman


Art<br />

Falscher Verdacht<br />

Der Haussegen hängt schief bei<br />

unserem Promi-Pärchen, denn die<br />

Schöne verdächtigt ihren Gefährten<br />

das Collier geklaut zu haben.<br />

Schließlich ist ihr niemand so nahe<br />

wie er gekommen. Derweilen<br />

untersuchen Miss Marple & Hercule<br />

Poirot das Gepäck des armen<br />

Verdächtigten. Fehlanzeige!<br />

18<br />

Das Eisenbahnmuseum im<br />

Heizhaus Strasshof ist vom<br />

1. April bis 26. Oktober,<br />

jeweils Dienstag bis Sonntag<br />

und an Feiertagen von<br />

10 bis 16 Uhr geöffnet.<br />

Fotoroman


<strong>live</strong><br />

Retro-Chic: In e<strong>in</strong>em<br />

Personenwagen aus der<br />

Nachkriegszeit.<br />

Als die Holzklasse noch<br />

harte Realität war.<br />

Die freche Dieb<strong>in</strong><br />

ist entlarvt. Jetzt nützt auch der<br />

unschuldigste Blick nichts mehr. Stefan<br />

Slupetzky, der Poirot unserer Bildgeschichte,<br />

hat mit se<strong>in</strong>er „Lemm<strong>in</strong>g“-Serie<br />

das Krimigenre um e<strong>in</strong>en der orig<strong>in</strong>ellsten<br />

Ermittler bereichert. Slupetzky wird<br />

ebenso wie unsere beiden anderen<br />

schreibenden Fotomodelle Kl<strong>in</strong>ger und<br />

Wiegele bei der Krim<strong>in</strong>acht am<br />

18. September auftreten.<br />

19<br />

Auf der Suche nach dem gestohlenen<br />

Collier: Meisterdetektiv Hercule<br />

Poirot hat da e<strong>in</strong>en Verdacht …<br />

Fotoroman


Art<br />

Die Handschellen<br />

klicken,<br />

sogar Miss Marple ist zufrieden:<br />

Susanne Wiegele hat dieses Jahr<br />

bereits ihren zweiten Krimi um den<br />

politisch unkorrekten, aber von<br />

Ordnung besessenen Inspektor<br />

Fetzer („Fetzer und die Schönheit des<br />

Scheiterns“, echomedia buchverlag)<br />

herausgebracht<br />

20<br />

Die Dieb<strong>in</strong> ist verhaftet, das Glamour-<br />

Paar wieder vere<strong>in</strong>t. Zug ab zur<br />

Krim<strong>in</strong>acht am 18. September!<br />

Fotoroman


<strong>live</strong><br />

21<br />

Unter<br />

www.eisenbahnmuseum-heizhaus.com<br />

f<strong>in</strong>den Sie alle Informationen<br />

über die historischen Lokomotiven<br />

<strong>in</strong> Strasshof.<br />

Fotoroman


Das ist die<br />

Krim<strong>in</strong>acht 2012<br />

Das gibt<br />

es nur<br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong>: Nirgendwo<br />

sonst kann man an e<strong>in</strong>em Abend<br />

so viele Krimiautor<strong>in</strong>nen und<br />

Krimiautoren aus der obersten<br />

Liga treffen. Seit acht Jahren ist<br />

die Krim<strong>in</strong>acht die aktuelle<br />

Leistungsschau des Thrillergenres.<br />

Heuer kommen etwa Daniel<br />

Woodrell, der schon von Ang Lee<br />

verfilmt wurde, Christopher<br />

Brookmyre aus Glasgow oder das<br />

Krimiduo Hoeps & Toes aus<br />

Deutschland. Neben klassischen<br />

Lesungen gibt es auch Sonderformen<br />

wie e<strong>in</strong>e Agatha-Christie-<br />

Nacht mit Dieter<br />

Chmelar & Peter Rapp<br />

22<br />

im Café Sperl oder die<br />

Krim<strong>in</strong>acht bei Radio <strong>Wien</strong>, wo<br />

beliebte Moderatoren ihre<br />

Liebl<strong>in</strong>gskrimis vorstellen.<br />

Alle Infos: www.krim<strong>in</strong>acht.at<br />

Karol<strong>in</strong> Park<br />

Mit dem Fashion-Krimi „Stilettoholic“<br />

gelang der <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und München<br />

lebenden Autor<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Überraschungserfolg.<br />

Die freche Geschichte um zwei<br />

ermittelnde Freund<strong>in</strong>nen gewann viele<br />

weibliche Fans. Park gibt e<strong>in</strong>en Vorgeschmack<br />

auf ihren nächsten Krimi.<br />

ERSTE BANK Lounge, 1., Petersplatz 6,<br />

19 Uhr (E<strong>in</strong>ladung)<br />

Text Helmut Schneider<br />

Art<br />

18. September:<br />

63 Thrillerschreiber<br />

aus 8 Nationen lesen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>er Cafés.<br />

Eva Rossmann<br />

„Unter Strom“ heißt der neue Krimi der<br />

österreichischen Erfolgsautor<strong>in</strong> und es<br />

geht dar<strong>in</strong> buchstäblich um die Machenschaften<br />

e<strong>in</strong>es Energiekonzerns. Daneben<br />

erfährt man aber wie gewohnt köstliche<br />

Rezepte der gelernten Köch<strong>in</strong>.<br />

Café Hummel, 8., Josefstädter Straße 66,<br />

19 Uhr (ke<strong>in</strong>e Reservierung möglich)<br />

Event<br />

Jussi Adler Olsen<br />

Der Kopenhagener ist e<strong>in</strong>er der erfolgreichsten<br />

Krimischreiber. Se<strong>in</strong> vierter Thriller um das<br />

Sonderdezernat Q heißt „Verachtung“, Schauspielstar<br />

Peter Lohmeyer liest den deutschen Part.<br />

Kaffeemuseum im Me<strong>in</strong>l, 16., Julius-Me<strong>in</strong>l-Gasse 3–7,<br />

19.30 Uhr, Reservierung: office@echoevent.at, KW Olsen<br />

Zoë Beck<br />

Die Glauser-Preisträger<strong>in</strong> 2010 lebt <strong>in</strong> Großbritannien<br />

und Deutschland. Sie wird geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Andreas Pittler – Glauser-Nom<strong>in</strong>ee 2012 – lesen.<br />

Café Museum, 1., Operngasse 7, 19.30 Uhr<br />

(ke<strong>in</strong>e Reservierung möglich)<br />

Marc Elsberg<br />

Was passiert, wenn wir plötzlich<br />

ke<strong>in</strong>en Strom mehr haben? „Blackout“,<br />

der Thriller des <strong>Wien</strong>ers Marc<br />

Elsberg, gibt darauf unwiderstehlich<br />

spannend Antwort.<br />

<strong>Wien</strong> Energie Fernwärme, 9., Spittelauer<br />

Lände 45, 20 Uhr (Zählkarten beim Fernwärme-Kulturpo<strong>in</strong>t)<br />

www.wienenergie.at<br />

Arne Dahl<br />

Die Krimis des Stockholmers erreichen<br />

Millionenauflagen. Mit „Gier“<br />

startete er e<strong>in</strong>e neue Thrillerserie.<br />

Die Schauspieler<strong>in</strong> Michou Friesz liest<br />

die deutsche Übersetzung.<br />

Café Schwarzenberg, 1., Kärntner R<strong>in</strong>g 17,<br />

20 Uhr, Reservierung erforderlich<br />

Fotos Edith Walzl, Lübbe, Peter Peitsch_peitschphoto.com, Sara Arnald, Clemens Lechner, Florian Huber,


© 2012 adidas AG. adidas, the Globe, the 3-Stripes mark and Y-3 are registered trademarks of the adidas Group. Yohji Yamamoto is a registered trademark of Yohji Yamamoto, Inc.<br />

NOW OPEN<br />

Y-3 AT EMIS<br />

TUCHLAUBEN 18<br />

1010 WIEN<br />

Y-3.COM


Art<br />

Kultur ist e<strong>in</strong><br />

Massenphänomen<br />

24<br />

Andreas<br />

Mailath-<br />

Pokorny steht<br />

seit 2001 für die<br />

Kultur <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Dabei wäre der<br />

Stadtrat um e<strong>in</strong><br />

Haar Diplomat<br />

geworden. Im<br />

Interview<br />

spricht er über<br />

se<strong>in</strong>en Zugang<br />

zu Kultur,<br />

Fußball & die<br />

Viennale.<br />

Text Helmut Schneider Fotos Sab<strong>in</strong>e Hauswirth<br />

People


<strong>live</strong><br />

G<br />

eboren <strong>in</strong><br />

der City,<br />

trat Andreas Mailath-Pokorny<br />

nach dem Studium <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und Bologna <strong>in</strong> den<br />

Diplomatischen Dienst e<strong>in</strong>. Doch bereits nach<br />

zwei Jahren wurde er vom damaligen Kanzler<br />

Franz Vranitzky <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Büro berufen, denn<br />

der brauchte jemanden, der sich mit Kultur<br />

auskennt …<br />

Art <strong>live</strong>: Wie s<strong>in</strong>d Sie zur Kultur gekommen?<br />

Über das Elternhaus?<br />

Mailath-Pokorny: Me<strong>in</strong>e – bürgerlichen – Eltern<br />

haben mich im Alter von sieben Jahren<br />

dazu angehalten, Klavier spielen zu lernen. Aber<br />

spätestens mit 14 wollte ich lieber im Park<br />

Fußball spielen – und habe das auch durchgesetzt.<br />

Heute bedauere ich das – nicht dass ich<br />

Fußball gespielt habe, sondern dass ich nicht<br />

richtig Klavier spielen gelernt habe. Wirklich<br />

prägend <strong>in</strong> Sachen Kultur war für mich freilich<br />

me<strong>in</strong>e Schule, das Akademische Gymnasium.<br />

Dort gab es <strong>in</strong> den 70er Jahren e<strong>in</strong>e neue – von<br />

der 68er-Generation geprägte – Lehrerschaft, die<br />

Kritik und Widerspruchsgeist gefördert haben.<br />

Auch beim Schultheater. Das waren Projekte, bei<br />

denen alle mitarbeiteten– sowohl künstlerisch<br />

als auch organisatorisch. Wir haben da wirklich<br />

viel gelernt. Faktenwissen lässt sich heute ja <strong>in</strong><br />

Sekundenschnelle abfragen, aber den Zugang<br />

zur Kultur muss man aufbauen.<br />

Nach Ihrer Berufsausbildung wären Sie heute<br />

aber Diplomat …<br />

Ja, ich b<strong>in</strong> Diplomat, ausgebildeter Diplomat.<br />

Sie könnten also sofort etwa den Job des Botschafters<br />

<strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton machen …<br />

Ob sofort, weiß ich nicht, aber ich habe die<br />

Ernennungsvoraussetzungen. Zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

müsste ich mich aber bewerben. Irgendwann –<br />

<strong>in</strong> 10 bis 15 Jahren – würde ich das auch ganz<br />

gerne machen. Mich hat immer schon auch die<br />

multilaterale Diplomatie <strong>in</strong>teressiert, die<br />

fasz<strong>in</strong>ierende Aufgabe, mit unterschiedlichen<br />

Kulturen an e<strong>in</strong>em Tisch zu sitzen und zu<br />

versuchen, die widerstrebenden Interessen zu<br />

e<strong>in</strong>em Konsens zu führen. Aber vielleicht ist das<br />

auch e<strong>in</strong>e gute Voraussetzung für e<strong>in</strong>en <strong>Wien</strong>er<br />

Kulturstadtrat …<br />

Wie war jetzt ganz konkret Ihr Schwenk von der<br />

Diplomatie zur Kultur?<br />

Me<strong>in</strong>e universitäre Ausbildung ist die e<strong>in</strong>es<br />

Juristen und Politikwissenschaftlers. Ich war<br />

zwei Jahre im Außenm<strong>in</strong>isterium und hab dann<br />

rasch im Kab<strong>in</strong>ett des damaligen Bundeskanzlers<br />

Vranitzky e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierende Aufgabe<br />

übertragen bekommen. Vranitzky hat immer<br />

großen Wert darauf gelegt, dass bei ihm Kultur<br />

betreut wird. Dazu habe ich Öffentlichkeitsarbeit<br />

gemacht und Büroleitung und das ganze<br />

politische Handwerk dort gelernt.<br />

Sie s<strong>in</strong>d seit 11 Jahren Stadtrat für Kultur und<br />

Wissenschaft. Wie kam es zu Ihrer Berufung?<br />

1996 habe ich die Leitung der Kultursektion<br />

übernommen. Aber die schwarz-blaue Regierung<br />

hat sich dann nicht sehr <strong>in</strong>teressiert gezeigt an<br />

dem, was ich e<strong>in</strong>geleitet hatte. Und dann kam<br />

die E<strong>in</strong>ladung, <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> Stadtrat zu werden – und<br />

das habe ich mit großer Freude angenommen. In<br />

e<strong>in</strong>er Kulturstadt wie <strong>Wien</strong> zu arbeiten, ist im<br />

Grunde ja die schönste Aufgabe für e<strong>in</strong>en<br />

Kulturpolitiker.<br />

Faktenwissen<br />

gibt es<br />

im Internet.<br />

Aber den<br />

Zugang zur<br />

Kultur muss<br />

man aufbauen.<br />

25<br />

Was sehen Sie als Ihre wichtigsten Erfolge <strong>in</strong><br />

diesen 11 Jahren als Kulturstadtrat?<br />

Vom F<strong>in</strong>anzierungsvolumen her ist das sicher<br />

das Neue Opernhaus. Es ist ja über viele Jahre<br />

die Umwandlung des Theaters an der <strong>Wien</strong> von<br />

e<strong>in</strong>er Musicalbühne <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Opernhaus diskutiert<br />

worden. Die Verwirklichung dieser Idee hat aber<br />

bedeutet, dass die <strong>Wien</strong>er Kultur jährlich<br />

zusätzliche 22 Mio. Euro braucht.<br />

Mit dem Mozartjahr konnte <strong>Wien</strong> zeigen, wie<br />

man derartige Gedenkjahre auch nachhaltig<br />

wirksam machen kann. Letztendlich ist das<br />

Theater an der <strong>Wien</strong> auch e<strong>in</strong> Ergebnis des<br />

Mozartjahres.<br />

People<br />

Andreas Mailath-Pokorny<br />

im Interview mit Art <strong>live</strong>


Dann habe ich versucht, Initiativen zu starten,<br />

die den Zugang zur Kultur ermöglichen oder<br />

erleichtern sollen. Das ist mit Sicherheit die<br />

wichtigste sozialdemokratische Aufgabe <strong>in</strong> der<br />

Kultur. E<strong>in</strong> Beispiel ist der Kulturpass, mit dem<br />

sozial Schwache gratis oder verbilligt Kultur<br />

konsumieren können.<br />

Gegenwärtig versuche ich gerade so etwas wie<br />

e<strong>in</strong>e differenzierte Gedächtniskultur für die<br />

Stadt neu aufzubauen. Stichwort Umbenennung<br />

des Lueger-R<strong>in</strong>gs, Ehrengräber. Dazu s<strong>in</strong>d wir<br />

erfolgreich bei der Kunst- und Kulturrestitution<br />

tätig. Das s<strong>in</strong>d D<strong>in</strong>ge, die – wie ich hoffe – Bestand<br />

haben werden. Und – Stichwort<br />

Theaterreform – wir müssen permanent<br />

schauen, dass Institutionen nicht verste<strong>in</strong>ern,<br />

sondern sich weiter entwickeln. Langweilig ist<br />

mir nicht …<br />

Als Stadtrat besuchen Sie viele Kulturevents. Was<br />

<strong>in</strong>teressiert Sie persönlich am meisten?<br />

Für mich ist gute Kunst jene, die mich anspricht,<br />

und schlechte Kunst jene, die mich nicht<br />

anspricht: Ich kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong> gutes Buch vers<strong>in</strong>ken<br />

oder mich auch maßlos ärgern oder vor<br />

Langeweile e<strong>in</strong>schlafen und leg es dann auch<br />

weg, was nicht heißt, dass ich <strong>in</strong> zwei Jahren<br />

26<br />

vom selben Buch begeistert b<strong>in</strong>.<br />

Und so geht es mir mit Bildern, mit<br />

Konzerten oder im Theater.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs tu ich mir schwer aufzustehen, wenn<br />

es mir e<strong>in</strong>mal nicht gefällt … Aber als K<strong>in</strong>d der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong><br />

Mensch des Films. Filme haben für mich die<br />

stärkste unmittelbare Wirkung.<br />

Wo f<strong>in</strong>den Sie mehr Entspannung – im Konzert<br />

oder am Austria-Platz?<br />

Das mit der Entspannung am Austria Platz ist<br />

schon e<strong>in</strong>ige Jahre her – ich rege mich da zu sehr<br />

auf … Ich b<strong>in</strong> zugegebenermaßen e<strong>in</strong> großer<br />

Fußballfan. Auch me<strong>in</strong>e Söhne habe ich schon<br />

Art<br />

angesteckt. Entspannung f<strong>in</strong>de ich <strong>in</strong> der Natur,<br />

ich flaniere aber auch gerne durch die Stadt.<br />

<strong>Wien</strong> gilt als Kulturstadt, aber wie viele<br />

Menschen konsumieren tatsächlich Kultur?<br />

Wir gehen davon aus, dass wir jährlich etwa<br />

20 Mio. Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher bei<br />

Kulture<strong>in</strong>richtungen haben. Das ist e<strong>in</strong>e angenommene<br />

Zahl, der größte Anteil davon s<strong>in</strong>d<br />

K<strong>in</strong>obesucher sowie die Besucher der Museen –<br />

jeweils etwa 7 Mio. – wobei Touristenhotspots<br />

wie der Stephansdom oder das MuseumsQuartier<br />

nicht e<strong>in</strong>gerechnet s<strong>in</strong>d. Dazu kommen 3 Mio.<br />

Theaterbesucher und 2 Mio. Konzertbesucher.<br />

Kultur ist – im Gegensatz zu Sport – e<strong>in</strong> Massenphänomen.<br />

Schauen Sie sich an, wie oft Sie das<br />

Stadion mit Fußballfans füllen können …<br />

Die Viennale feiert heuer 50-Jahr-Jubiläum. Was<br />

für e<strong>in</strong>e Bedeutung hat die Viennale für <strong>Wien</strong>?<br />

E<strong>in</strong>e zunehmend stärkere Bedeutung. Als<br />

Qualitätsfilmfestival geht es der Viennale um<br />

e<strong>in</strong>e eigene kritische Weltsicht. Das f<strong>in</strong>det<br />

ständig mehr Publikum. Die Viennale schafft e<strong>in</strong><br />

Festivalgefühl <strong>in</strong> der Stadt, wie man es sonst nur<br />

noch bei den <strong>Wien</strong>er Festwochen erlebt.<br />

Der österreichische Film feiert <strong>in</strong>ternational<br />

ungebrochene Erfolge. Filmemacher wie Seidl<br />

oder Haneke klagen allerd<strong>in</strong>gs über zu wenig<br />

Anerkennung und Geld im Inland …<br />

Der Kulturstadtrat (mit<br />

Mediensprecher<strong>in</strong> Renate<br />

Rapf) im Gespräch mit<br />

Helmut Schneider / Art <strong>live</strong><br />

In der Kultur gibt es immer zu wenig Geld, diese<br />

Problematik ist mir als Kulturstadtrat wohl<br />

bewusst. Die Erfolge der Filmemacher s<strong>in</strong>d<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal deren Erfolge, aber auch<br />

Erfolge der Österreichischen Filmförderung<br />

während der letzten drei Jahrzehnte. Das muss<br />

man auch sagen. Und der <strong>Wien</strong>er Filmfonds ist<br />

vom F<strong>in</strong>anzvolumen her – pro Kopf gerechnet –<br />

der größte europäische Regionalfilmfonds.<br />

E<strong>in</strong> Projekt, das schon lange diskutiert wird, ist<br />

das <strong>Wien</strong> Museum Neu – kommt das sicher?<br />

Das kommt, weil die Kulturstadt <strong>Wien</strong> nach<br />

langer Zeit wieder e<strong>in</strong>en Kulturneubau braucht.<br />

Der Haertl-Bau am Karlsplatz ist sanierungsbedürftig.<br />

Wir stehen vor der Wahl, entweder den<br />

Standort am Karlsplatz grundlegend zu sanieren<br />

und bei der Gelegenheit auszubauen oder an<br />

e<strong>in</strong>em anderen Standort e<strong>in</strong>en Neubau zu<br />

errichten. Der wahrsche<strong>in</strong>lichste neue Standort<br />

ist der Hauptbahnhof vis-à-vis vom 21er-Haus.<br />

Das ist <strong>in</strong>sofern spannend, weil es e<strong>in</strong>en<br />

Durchgang zum bevölkerungsreichsten Bezirk<br />

<strong>Wien</strong>s gibt – nicht fern von der Ankerbrotfabrik<br />

–, sodass sich e<strong>in</strong> spannendes Kulturareal<br />

entwickeln könnte. Das hat schon Potenzial.<br />

Das <strong>Wien</strong><br />

Museum<br />

Neu kommt,<br />

weil <strong>Wien</strong><br />

e<strong>in</strong>en<br />

Kulturneubau<br />

braucht.<br />

People


Fotos Galerie G. Hart<strong>in</strong>ger (3)<br />

Galerie Gerald G. Hart<strong>in</strong>ger<br />

Seilergasse 9<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

Di - Fr, 13-18h<br />

www.harts.at<br />

FINE ARTS


Art<br />

Kultur und<br />

Kul<strong>in</strong>arik<br />

Kunsttempel, <strong>in</strong> denen man auch gut isst.<br />

28<br />

Die etwas andere<br />

Oper kann man<br />

im Theater an der <strong>Wien</strong> begutachten.<br />

Waghalsigere Inszenierungen, außergewöhnliche Produktionen.<br />

Im September etwa die Monteverdi-Oper „Il ritorno<br />

d’Ulisse <strong>in</strong> patria“ <strong>in</strong> der formidablen Regie des Großmeisters<br />

Claus Guth. In der Pause, davor oder danach, speist sich’s gut<br />

im Theatercafé an der <strong>Wien</strong>. In dem schnörkelfreien, hellen<br />

Ristorante kann man sich an L<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>i oder Penne mit<br />

Gamberetti oder Kürbis sowie e<strong>in</strong>er tadellosen Saltimbocca<br />

romana delektieren. Dolce vita!<br />

Im Haus der Musik tritt der Besucher e<strong>in</strong>e musikalische<br />

Entdeckungsreise an. Im <strong>in</strong>teraktiven Klangmuseum kann man<br />

Musik auf 5.000 Quadratmetern komprimiert erleben. E<strong>in</strong>e<br />

Entdeckung wert ist das hauseigene Restaurant Huth. Hier sollte<br />

man sich an die köstlichen Rib Eyes, Entrecôtes, Beef Burgers oder<br />

Chauteau Briands halten, die im Josper-Grill mit argent<strong>in</strong>ischer<br />

Holzkohle gebrutzelt werden.<br />

Zu den Flaggschiffen der <strong>Wien</strong>er Gastronomie<br />

zählt das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Seitenschiff“ des<br />

Burgtheaters untergebrachte<br />

Restaurant Vestibül. Im noblen Rahmen<br />

werden hier Klassiker wie Kalbsbeuschl,<br />

Exquisites wie Szeged<strong>in</strong>er<br />

Hummerkrautfleisch (e<strong>in</strong> Klassiker<br />

vom „Chef“ Christian Domschütz)<br />

oder <strong>in</strong>dividuell zubereitete vegetarische<br />

Küche serviert. E<strong>in</strong> Gaumenspiel<br />

nach der Schauspiel-Premiere!<br />

Zum Essl Museum <strong>in</strong> Klosterneuburg<br />

kann man entweder <strong>in</strong>dividuell oder<br />

mit dem Bus-Shuttle (vor der<br />

Theatercafé an der <strong>Wien</strong><br />

Aera<br />

<strong>Essen</strong><br />

Albert<strong>in</strong>a) gelangen. Hier f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e der umfassendsten<br />

Sammlungen zeitgenössischer österreichischer Kunst. Im September<br />

kann man zusätzlich die E<strong>in</strong>zelausstellungen von Franz Zadrazil und<br />

Cecily Brown besichtigen. Kul<strong>in</strong>arisch wird man hier von <strong>Wien</strong>s<br />

bestem Vegie-Restaurant und -Caterer, der Hollerei, verwöhnt. Wer<br />

auf der schönen Terrasse e<strong>in</strong>mal die h<strong>in</strong>reißenden Kreationen aus<br />

Seitan, Tofu, Qu<strong>in</strong>oa, L<strong>in</strong>sen oder Mango genießt, vergisst auf alle<br />

Fleischeslust!<br />

Zum Huth<br />

Das <strong>Wien</strong>er Konzerthaus ist e<strong>in</strong>e der ersten Adressen für heimische<br />

und <strong>in</strong>ternationale Musik. Am 22. September spielt etwa das<br />

TexMex-, Folk- und Country-Ensemble Calexico. Und am 30. September<br />

ist Musik von Glen Miller an der Reihe. Vorwiegend<br />

Österreichisches kredenzt man im hauseigenen Restaurant<br />

We<strong>in</strong>zierl, von kle<strong>in</strong>en Häppchen bis zu opulenten Buffets. Auch<br />

Vegetarier sitzen hier nicht auf Nadeln.<br />

Das Aera präsentiert alternative und junge Rockmusik. Die Lage des<br />

sympathischen Veranstaltungslokals samt Beisl und Schanigarten ist<br />

prom<strong>in</strong>ent, unweit des verkehrsberuhigten Rudolfsplatzes. Im<br />

September locken etwa „Full Night of Rock“ (Back2Human)oder e<strong>in</strong><br />

„Hot Summer Clos<strong>in</strong>g“. Für die solide<br />

kul<strong>in</strong>arische Unterlage sorgt die Küche mit<br />

Palatsch<strong>in</strong>ken, Pizza, gefüllten Pizzateigtaschen,<br />

alle Varianten von Schnitzel oder e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en<br />

Clubsandwich. Respekt!<br />

Für kultivierte Genießer gibt es kaum lohnenswertere<br />

Komb<strong>in</strong>ationen: Man stattet den<br />

herrlichen Masterpieces im Kunsthistorischen<br />

Museum – etwa dem berühmten „Fischmarkt“-<br />

Stillleben des Niederländers Franz Hals – e<strong>in</strong>en<br />

Besuch ab. Und danach verfügt man sich <strong>in</strong> die<br />

wunderschöne Kuppelhalle, wo man exquisit<br />

schnabulieren kann. Aus der Karte: Kalbsvögerl<br />

Fotos Christian Jobste, Haus der Musik, Irene Schaur, leisuregroup.at/Oreste Schaller, Kathar<strong>in</strong>a Unger, Marianne Greber, Aera


mit Pilzen und Mangoldroulade, Thuna mit Pfefferrisotto und<br />

Nougatknödel.<br />

<strong>live</strong><br />

Wo b<strong>in</strong> ich?<br />

Im Naturhistorischen Museum gibt es zum<strong>in</strong>dest zwei Publikums-magneten:<br />

die D<strong>in</strong>osaurier und das Muschelessen. Letzteres wurde<br />

angeblich durch die Riesenkrabben <strong>in</strong> der Oberen Kuppelhalle des<br />

Museums <strong>in</strong>spiriert; es startet wieder im September, f<strong>in</strong>det jeden<br />

Mittwoch ab 19 Uhr statt und wird traditionell im April vom kongenialen<br />

Spargelessen abgelöst. Auch das Dessertbuffet – zum Beispiel die<br />

Erdbeernaschereien – ist legendär. Das gesamte Vergnügen kostet samt<br />

Museumse<strong>in</strong>tritt 46 Euro pro Person.<br />

Das Leopold Museum im <strong>Wien</strong>er MuseumsQuartier bietet e<strong>in</strong>en<br />

famosen Über- und E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> moderne österreichische Kunst. Unter<br />

den 5.000 Exponaten bef<strong>in</strong>den sich etliche der besten Schieles und<br />

Klimts. Dem Museum angeschlossen ist das Café Leopold. Hier kann<br />

man sowohl vorzüglich speisen (aus der Karte: Thailändische<br />

Garnelensuppe, Brotsalat mit gegrilltem Oktopus, Wrap mit<br />

Green-Chili-Chicken, Falaffelteller, Qu<strong>in</strong>oa-Topfenlaibchen mit<br />

Petersilpesto) als auch besondere Musik-Gigs oder Lesungen<br />

miterleben.<br />

Der <strong>Wien</strong>er Gasometer ist e<strong>in</strong>e eigene Stadt <strong>in</strong> der Stadt. In der BA<br />

Halle kann man den besten Rock-Bands der Welt begegnen. Aus dem<br />

Programm: Fehlfarben (20. September), Roma Fest für alle feat. Harri<br />

Halle<br />

Hollerei<br />

Aera<br />

Gonzagagasse 11, 1010 <strong>Wien</strong>, Mo.–Sa.<br />

10–01 01 Uhr, So. 10–0 Uhr. Warme Küche täg-<br />

lich von 11.30 bis 23.30, Frühstück Mo.–Fr.<br />

10–12 Uhr Sa., So. und Feiertag 10–16 16 Uhr,<br />

Tel. 0676/844 260 270<br />

www.aera.at<br />

Café-Restaurant Huth im<br />

Haus der Musik<br />

Seilerstätte 30, 1010 <strong>Wien</strong>, Montag bis<br />

Samstag: 11–24 Uhr (sonntags geschlossen).<br />

Durchgehend warme Küche,<br />

Tel. 01/512 03 11<br />

zum-huth.at/hdm<br />

Café Leopold<br />

Museumsplatz 1, 1070 <strong>Wien</strong>, So. bis Mi.<br />

10–02 02 Uhr, Do. bis Sa. 10–04 Uhr. Küche<br />

von 10 bis 23, Fr. und Sa. von 10 bis 01 Uhr,<br />

Tel. 01/523 67 32<br />

www.cafe-leopold.at<br />

Café im Kunsthistorischen Museum<br />

Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />

Gourmetabend am Donnerstag,<br />

Sonntagsbrunch<br />

www.clubcater<strong>in</strong>g.at<br />

Café im Naturhistorischen Museum<br />

Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />

Muschelessen: Infos unter 01/260 69-2473<br />

Food affairs, Frau Samek<br />

www.food-affairs.at<br />

Chaya Fuera<br />

Kandlgasse 21, 1070 <strong>Wien</strong>,<br />

Tel. 01/544 00 36-250<br />

www.chayafuera.com<br />

29<br />

Café Leopold<br />

Stojka (27. September) und Söhne Mannheims (3. Oktober). Vor den<br />

Events kann man sich auch kul<strong>in</strong>arisch gütlich halten: Im Delishes<br />

etwa isst man sich quasi durch die ganze Welt. Fajitas, Nachos, Tofuoder<br />

Pepperoni-Burger, Wok, Gemüsecurry, Taj<strong>in</strong>e mit Couscous,<br />

Belgische Pizza oder Flammkuchen stehen auf dem Speisezettel.<br />

Die Kunsthalle im MuseumsQuartier wartet mit spannenden, alles<br />

andere als „ma<strong>in</strong>streamigen“ Ausstellungen auf: Die Expositionen<br />

„Parallelwelt Zirkus“ oder „Danger“ oder „Susanne Bisovsky –<br />

MITGIFT“ s<strong>in</strong>d ebenso zu empfehlen wie e<strong>in</strong> Besuch im lokalen<br />

HALLE I Café Restaurant. Als „Kombi“ bietet sich hier e<strong>in</strong> Ticket um<br />

15,90 Euro an, mit dem man neben dem Besuch der jeweils aktuellen<br />

Ausstellung e<strong>in</strong> deliziöses Frühstück ordern kann.<br />

Das Chaya Fuera ist e<strong>in</strong> völlig neuartiges, multipel bespielbares<br />

Veranstaltungslokal. „Chaya“ steht für Leben, „fuera“ beschreibt das<br />

„Draußen“. Ob Network<strong>in</strong>g-Hotspot für Querdenker, akustische<br />

Spielwiese für Audiophile (Elektro, Rock, Soul, Independant) oder<br />

kultureller Liv<strong>in</strong>g Room – hier wird der „Cultural Clash“ gefördert und<br />

gefordert. Daneben wird auch gut gegessen: Ke<strong>in</strong> Wunder, denn die<br />

kul<strong>in</strong>arische Begleitmusik des Chaya stammt aus dem d.a.s. Hungerberg.<br />

Hier kann man zwischen amerikanischen Klassikern wie Burger,<br />

Sandwich oder Caesar’s Salad wählen. Insgesamt e<strong>in</strong>e Bereicherung.<br />

Chaya Fuera<br />

<strong>Essen</strong><br />

Café & Restaurant im KHM<br />

Delishes im Gasometer<br />

Guglgasse 11/Top 301, Mo.–Fr. 11–16 Uhr,<br />

Mi., Do., Fr. zusätzlich 17.30–21.30 Uhr,<br />

So. 14–20.30 Uhr, Samstag geschlossen!<br />

Tel: 01/913 07 70<br />

www.delishes.at<br />

HALLE I Café Restaurant der<br />

KUNSTHALLE <strong>Wien</strong><br />

im MuseumsQuartier, Museumsplatz 1,<br />

1070 <strong>Wien</strong>, täglich 10–02 02 Uhr,<br />

Tel. 01/523 70 01<br />

www.diehalle.at<br />

Theatercafé<br />

Mo. bis Sa. 09–0 0 Uhr,<br />

L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, 1060 <strong>Wien</strong>,<br />

Tel. 01/585 62 62<br />

site wird erst e<strong>in</strong>gerichtet<br />

Vestibül im Burgtheater<br />

Universitätsr<strong>in</strong>g 2, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />

Mo.–Fr. 12 bis 24 Uhr, Tel. 01/532 49 99<br />

www.vestibuel.at<br />

We<strong>in</strong>zirl im Konzerthaus<br />

Am Heumarkt 6, 1030 <strong>Wien</strong>, an Programmtagen<br />

täglich ab 17.30 Uhr, bei Mat<strong>in</strong>een<br />

auch mittags, Sonntag mittags von 12 bis<br />

15 Uhr: Tapas-Brunch,<br />

Tel. 01/512 55 50<br />

www.we<strong>in</strong>zirl.at


Redaktion Helmut Schneider<br />

Art<br />

Bühne<br />

Dass die <strong>Wien</strong>er theaternarrisch s<strong>in</strong>d,<br />

stimmt noch immer. Und sie werden gut<br />

versorgt mit Stoff. Gespielt werden nicht nur<br />

Klassiker, sondern auch lebende Autoren.<br />

30<br />

George<br />

Tabori<br />

(1914–2007) lässt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

„Goldberg Variationen“ e<strong>in</strong>en<br />

Theaterregisseur – oder<br />

Gott? – die Welt erschaffen.<br />

Denn auf dem Programm des<br />

Jerusalemer Theaters stehen<br />

Szenen aus der Genesis. Ihm<br />

zur Seite steht dabei se<strong>in</strong><br />

Assistent Goldberg. Im Volkstheater<br />

spielen <strong>in</strong> der Regie<br />

von Stephan Bruckmeier<br />

unter anderen Ra<strong>in</strong>er Frieb<br />

und Ronald Kruste.<br />

Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1,<br />

ab 4. November<br />

www.volkstheater.at<br />

Fotos Moritz Schell, Daniel Seiffert, Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, billyhells, Herbert Neubauer<br />

Chuzpe<br />

Eva Demski hat Lily Bretts<br />

Erfolgsroman um e<strong>in</strong>en<br />

87-Jährigen, der aus Australien<br />

kommend <strong>in</strong> New York e<strong>in</strong><br />

Restaurant für Fleischbällchen<br />

eröffnen will und damit<br />

se<strong>in</strong>e Tochter auf die Palme<br />

br<strong>in</strong>gt, dramatisiert. Dieter<br />

B<strong>erner</strong> <strong>in</strong>szeniert <strong>in</strong> den Kammerspielen,<br />

die Hauptrollen<br />

spielen Otto Schenk und<br />

Sandra Cervik.<br />

Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße<br />

20, ab 22. November<br />

www.josefstadt.org<br />

Bühne<br />

Hate Radio<br />

Das IIPM - International Insti-tute<br />

of Political Murder (Berl<strong>in</strong>) – kommt<br />

mit dem gefeierten Dokutheaterstück<br />

HATE RADIO erstmals nach <strong>Wien</strong>.<br />

Thema ist die Ermordung von<br />

Hunderttausenden Tutsi-Angehörigen<br />

1994 <strong>in</strong> Ruanda.<br />

E<strong>in</strong> Hass predigender Radiosender<br />

soll e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil an<br />

diesem Genozid gehabt haben.<br />

brut im künstlerhaus, 1, Karlsplatz 5,<br />

von 20. bis 22. September<br />

www.brut-wien.at


<strong>live</strong><br />

Alpenkönig<br />

Jungregisseur Michael Schachermaier <strong>in</strong>szeniert Ferd<strong>in</strong>and Raimunds „Der<br />

Alpenkönig und der Menschenfe<strong>in</strong>d“. Auf dem Foto sehen Sie Cornelius Obonya<br />

als Herrn von Rappelkopf (l<strong>in</strong>ks) und Johannes Krisch als Astragalus.<br />

Burgtheater, 1., Universitätsr<strong>in</strong>g 2, Premiere am 29. September<br />

www.burgtheater.at<br />

Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />

Daniel Kehlmann<br />

Das neue Stück des Bestsellerautors wird bereits mit Spannung<br />

erwartet. In „Der Mentor“ geht es um e<strong>in</strong>en jungen Dichter, der<br />

als großzügiges Stipendium e<strong>in</strong>e Woche Nachhilfe bei e<strong>in</strong>em<br />

berühmten Kollegen gewährt bekommt. Hausherr Herbert<br />

Fött<strong>in</strong>ger <strong>in</strong>szeniert selbst, Florian Teichtmeister und Michael<br />

Degen spielen neben Ruth Brauer-Kvam und Siegfried Walther<br />

die Hauptrollen.<br />

Theater <strong>in</strong> der Josefstadt, 8., Josefstädter Straße 26, ab 8. November<br />

www.josefstadt.org<br />

Der gelernte Schauspieler und<br />

Regisseur Herbert Fött<strong>in</strong>ger,<br />

e<strong>in</strong> geborener <strong>Wien</strong>er, leitet seit 2006<br />

das Theater <strong>in</strong> der Josefstadt, <strong>in</strong> dem<br />

verstärkt heimische Klassiker und<br />

neue österreichische Autoren gespielt<br />

werden.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Gefährlich wach!<br />

Ungemütlich genau!<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

Am Regiekonzept für Daniel<br />

Kehlmanns DER MENTOR, e<strong>in</strong>e<br />

fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nige Komödie, die <strong>in</strong> der<br />

Josefstadt uraufgeführt wird – und<br />

ich werde <strong>in</strong>szenieren.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

Siehe oben. Das ist heute e<strong>in</strong><br />

Glücksfall.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Heuchelei und Langsamkeit.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Ich sage zu viel zu.<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Felix zieht mich (me<strong>in</strong><br />

Retriever).<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Vor der Piaristenkirche.<br />

Ich gehe so oft wie möglich …<br />

… <strong>in</strong> mich. <br />

31<br />

Turr<strong>in</strong>is Riese im Volkstheater<br />

Als Libretto der Oper „Der Riese von Ste<strong>in</strong>feld“ von Friedrich Cerha ist Peter Turr<strong>in</strong>is Geschichte über e<strong>in</strong>en groß gewachsenen Oberösterreicher im<br />

19. Jahrhundert bereits bekannt. Stephanie Mohr br<strong>in</strong>gt den tragischen Riesen, gespielt von Roman Schmelzer, jetzt <strong>in</strong>s Volkstheater.<br />

Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, ab 7. September<br />

Bühne<br />

www.volkstheater.at


Art<br />

Comedian<br />

32<br />

Publikumsliebl<strong>in</strong>g Marcello de Nardo<br />

ist e<strong>in</strong>er der sechs Comedian<br />

Harmonists <strong>in</strong> Franz Wittenbr<strong>in</strong>ks<br />

musikalischer E<strong>in</strong>richtung am<br />

Volkstheater. Wittenbr<strong>in</strong>k hatte schon<br />

dem Theater <strong>in</strong> der Josefstadt den Hit<br />

„Eh wurscht“ beschert.<br />

Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1,<br />

ab 28. September<br />

www.volkstheater.at<br />

Halluc<strong>in</strong>ation Company<br />

Wickerl Adam feiert mit se<strong>in</strong>er legendären „Halluc<strong>in</strong>ation Company“<br />

im Rabenhof se<strong>in</strong> 35. Bühnenjubiläum. Der runderneuerte Musiktheaterzirkus<br />

br<strong>in</strong>gt wieder Schlangenmenschen, Wackelste<strong>in</strong>beschwörer, Fabelwesen<br />

und jede Menge Re<strong>in</strong>karnationen auf die Bühne. Als<br />

Zirkus-direktor agiert „Russkaja“-Konzeptionist Titus Vadon.<br />

Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, ab 11. Oktober<br />

www.rabenhoftheater.com<br />

Montessori<br />

Der <strong>Wien</strong>er Autor Helmut Korherr<br />

hat e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>-Personen-Stück über die<br />

italienische Reformpädagog<strong>in</strong> Maria<br />

Montessori geschrieben, das jetzt als<br />

e<strong>in</strong>es der letzten Produktionen im<br />

3raum-anatomietheater aufgeführt<br />

wird. Maria wird dabei von e<strong>in</strong>em<br />

Mann – Kurt Hexmann – gespielt.<br />

Schließlich hat sich Montessori auch<br />

Benito Mussol<strong>in</strong>i angedient.<br />

3raum-anatomietheater, 3.,<br />

Beatrixgasse 11,<br />

bis 13. Oktober<br />

www.3raum.or.at<br />

Fotos http://pertramer.at/Rabenhof, Stephan Mussil, Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Gabriela Brandenste<strong>in</strong>, Georg Soulek,<br />

Columbo Dreams<br />

Das Brüderpaar Waldeck & Waldeck br<strong>in</strong>gt ihr Projekt Casa del Kung Fu erneut <strong>in</strong> den Rabenhof. Diesmal<br />

will e<strong>in</strong> <strong>Wien</strong>er Kommissar den TV-Star Columbo kopieren und macht dabei natürlich alles falsch.<br />

Mit dabei: Eva Maria Marold, Christian Dolezal, Manuel Rubey und Gerald Votava.<br />

Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, ab 7. November<br />

www.rabenhoftheater.com<br />

V<strong>in</strong>terberg<br />

Der Autor und Filmer Thomas V<strong>in</strong>terberg<br />

hat für das Burgtheater schon e<strong>in</strong>ige Erfolge<br />

geschrieben und <strong>in</strong>szeniert (zuletzt: „Die<br />

Kommune“). Unter dem Arbeitstitel<br />

„Alkoholiker<strong>in</strong>nen“ arbeitet er wiederum<br />

e<strong>in</strong>en Familienkonflikt auf.<br />

Burgtheater, 1., Universitätsr<strong>in</strong>g 2,<br />

Premiere ist im Dezember<br />

www.burgtheater.at<br />

Bühne


<strong>live</strong><br />

Thalheimer<br />

Den deutschen Regisseur Michael Thalheimer kennt man <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

durch se<strong>in</strong>e Inszenierung von Bertolt Brechts „Die heilige Johanna<br />

der Schlachthöfe“ im Burgtheater. Jetzt br<strong>in</strong>gt er ebenda Hugo von<br />

Hofmannsthals „Elektra“ auf die Bühne. Das Stück gab es übrigens<br />

schon vor dem gleichnamigen Libretto für Richard Strauss.<br />

Burgtheater, 1., Universitätsr<strong>in</strong>g 2, Premiere am 25. Oktober<br />

www.burgtheater.at<br />

Annette Raffalt<br />

Eckert s<strong>in</strong>gt Keller<br />

Die 1977 verstorbene Schauspieler<strong>in</strong> Greta Keller machte von <strong>Wien</strong> aus e<strong>in</strong>e Weltkarriere.<br />

Viele Songs, die man von Marlene Dietrich kennt, wurden ursprünglich für<br />

sie geschrieben. Andrea Eckert spielt im VT „Bon Voyage – e<strong>in</strong> Abend mit dem Leben<br />

und den Liedern von Greta Keller, nach e<strong>in</strong>er Idee von André Heller“.<br />

Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, ab 14. September<br />

www.volkstheater.at<br />

33<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Peter Raffalt<br />

leitet Annette Raffalt seit<br />

September 2009 die „Junge Burg“, das<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendprogramm des<br />

Burgtheaters. Am Burgtheater <strong>in</strong>szenierte<br />

sie bisher „Der Zauberer von Oz“ von L.<br />

Frank Baum, Astrid L<strong>in</strong>dgrens „Rasmus<br />

Pontus und der Schwertschlucker“, „Alice<br />

im Wunderland“ nach Roland Schimmelpfennig<br />

und „Peter Pan“ von James<br />

Matthew Barrie.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Ingeniös – bis zum Spielzeitende<br />

arbeiten wir auf Hochtouren.<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

An der Zusammenstellung unseres<br />

kommenden TheaterJahr Ensembles,<br />

Gespräche mit dem Regieteam der<br />

nächsten Familienproduktion im<br />

Burgtheater „In 80 Tagen um die Welt“<br />

und an dem Spielzeitprogramm der<br />

nächsten Saison.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

An der Zusammenstellung unseres<br />

kommenden TheaterJahr Ensembles, an<br />

der nächsten Familienproduktion des<br />

Burgtheaters „In 80 Tagen um die Welt“,<br />

an der Planung des SchülerTheaterTref-<br />

fens und an unserem kommenden<br />

Spielzeitprogramm, das im September <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>es USB-Sticks ersche<strong>in</strong>t.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Intoleranz, zu unüberdachtes,<br />

e<strong>in</strong>seitiges Urteilen und Schmatzen<br />

beim <strong>Essen</strong>.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Das verrate ich Ihnen nicht.<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Meistens zu Fuß, manchmal mit der<br />

Bim und selten, aber sehr gerne mit dem<br />

Cabrio.<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Ich habe viele Liebl<strong>in</strong>gsplätze:<br />

Yppenplatz, Piaristenplatz, me<strong>in</strong>e<br />

Wohnung.<br />

Ich gehe so oft wie möglich …<br />

… <strong>in</strong>s Café, <strong>in</strong>s Theater, <strong>in</strong>s Bett, <strong>in</strong><br />

die Burgtheaterkant<strong>in</strong>e und auf Reisen.<br />

Weltuntergang<br />

Der Song „Gehn ma halt a bisserl unter […], gar so arg kann’s<br />

ja net se<strong>in</strong>“ aus dem Stück wurde zum Hit. Jetzt spricht vieles<br />

dafür, den „Weltuntergang“ wieder zu spielen. Auch der<br />

100. Geburtstag se<strong>in</strong>es Autors Jura Soyfer.<br />

Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, ab 20. November<br />

www.rabenhoftheater.com<br />

Bühne


Art<br />

34<br />

In den Porträts von<br />

Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong> gefrieren<br />

Theatermomente zu Fotos.<br />

Art <strong>live</strong> zeigt die spannendsten<br />

Aufnahmen aus aktuellen<br />

Produktionen der „Burg“.<br />

Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong> ist seit 23 Jahren neben Georg Soulek der Fotograf des <strong>Wien</strong>er Burgtheaters.<br />

Foto


<strong>live</strong><br />

Michael Maertens<br />

hat im Akademietheater<br />

Kleists Krug<br />

zerbrochen und gibt<br />

es nicht zu<br />

35<br />

Foto


Art<br />

36<br />

Markus Meyer spielt Oscar<br />

Wildes „Dorian Grey“<br />

Foto


<strong>live</strong><br />

37<br />

Johannes Krisch<br />

<strong>in</strong> Henrik Ibsens „Gespenster“<br />

Foto


Art<br />

38<br />

Strahlendes<br />

Ensemble im Kas<strong>in</strong>o:<br />

„Das Trojanische Pferd“<br />

mit Juergen Maurer,<br />

O<strong>live</strong>r Masucci, Daniel<br />

Jesch, Franz Csencsits,<br />

Sven Dol<strong>in</strong>ski und<br />

Bernd Birkhahn<br />

Foto


präsentieren<br />

DAS leSefeSt<br />

5.+ 6. oktober 2012<br />

autor<strong>in</strong>nen und<br />

autoren lesen <strong>live</strong><br />

e<strong>in</strong>tritt frei<br />

www.rundumdieburg.at


Redaktion Helmut Schneider<br />

Art<br />

Musical<br />

Cole Porters berauschende Melodien <strong>in</strong> der<br />

Volksoper, e<strong>in</strong> Disney-Spektakel<br />

<strong>in</strong> der Stadthalle<br />

und e<strong>in</strong><br />

Musikdrama<br />

über den Maler-Jubilar<br />

2012: So abwechslungsreich ist Musical <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

40<br />

Die Schöne und das Biest<br />

Die Disney-Fassung von „Die Schöne und das Biest“ aus den 90er Jahren kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er deutschsprachigen Inszenierung<br />

des Budapester Operetten- und Musicaltheaters <strong>in</strong> die Stadthalle. 21 Musiker und 41 Darsteller bemühen<br />

sich um e<strong>in</strong> buntes Spektakel für alle S<strong>in</strong>ne.<br />

Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, von 29. November bis 7. Dezember<br />

www.stadthalle.com<br />

Fotos Barbara Pálffy, Thommy-Mardo, Volksoper<br />

Gustav Klimt – Das Musical<br />

Zum Klimtjahr 2012 wird auch e<strong>in</strong> von Gerald Gratzer 2009 komponiertes Musical wieder aufgeführt. Das<br />

Leben des Malerfürsten hatte ja genügend dramatische Momente wie den Tod des geliebten Bruders oder<br />

die zahlreiche Liebesaffären. André Bauer spielt Gustav Klimt, Sab<strong>in</strong>e Neibersch Emilie Flöge (Foto).<br />

Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5., von 1. September bis 7. Oktober<br />

www.gustavklimt-musical.at<br />

Kiss me, Kate!<br />

Das Erfolgsmusical des amerikanischen Musikers<br />

Cole Porter nach William Shakespeares „Der<br />

Widerspenstigen Zähmung“ kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von<br />

Peter Lund auch textlich erneuerten Fassung<br />

wieder an die Volksoper. Andreas Lichtenberger<br />

spielt Fred Graham (Petruchio), Franziska<br />

Becker die Lilli Vanessi (Kate).<br />

Volksoper, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78,<br />

Premiere am 27. Oktober, 19 Uhr<br />

www.volksoper.at<br />

Musical


FRANZ RINGEL ERINNERUNGSRAUM<br />

SCHAURÄUME STEINEK<br />

Pramergasse 6, 1090 <strong>Wien</strong><br />

nach telefonischer Vere<strong>in</strong>barung<br />

0664 200 10 41 & 0660 1090 333<br />

www.kunsthandel.ste<strong>in</strong>ek.org


42<br />

Redaktion Helga Häupl-Seitz<br />

Oper<br />

Musiktheater<br />

zwischen Barock &<br />

Zeitgenössischem: Oper hat <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> viele<br />

(Star-<br />

Star-)<br />

)<br />

Gesichter. Erleben Sie Bo Skovhus,<br />

Simone Young,<br />

Véronique Gens und Co <strong>live</strong>.<br />

Meisters<strong>in</strong>ger<br />

Die Wiederaufnahme der „Meisters<strong>in</strong>ger von Nürnberg“<br />

wird von Simone Young (Foto), Intendant<strong>in</strong><br />

und Generalmusikdirektor<strong>in</strong> der Hamburgischen<br />

Staatsoper, dirigiert.Unter der Regie von Otto<br />

Schenk s<strong>in</strong>gen u. a. James Rutherford, Johan Botha,<br />

Adrian Eröd und Christ<strong>in</strong>a Carv<strong>in</strong>.<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2, ab 21. November<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

Art<br />

Die Hochzeit<br />

des Figaro<br />

Marco Arturo Marelli reüssierte als Regisseur und<br />

Bühnenbildner <strong>in</strong> Personalunion mit den drei Opern<br />

von Mozart und Da Ponte Ende der 1980er Jahre an<br />

der Volksoper. Nun br<strong>in</strong>gt er mit se<strong>in</strong>er geschmackvollen<br />

Ästhetik und mit stets weiter wachsendem<br />

Verständnis für das Werk se<strong>in</strong>en „Figaro“ erneut<br />

auf die Bühne.<br />

Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78, ab 25. November<br />

www.volksoper.at<br />

Verkehr mit<br />

Gespenstern<br />

Mit e<strong>in</strong>em Auftragswerk setzt die Kammeroper, seit<br />

dieser Saison dem Theater an der <strong>Wien</strong> zugeordnet,<br />

e<strong>in</strong> neues, kräftiges Lebenszeichen: Basierend<br />

auf Texten Franz Kafkas, schrieb der deutsche<br />

Komponist Hans-Jürgen von Bose dieses „Kammer-<br />

Musiktheater“.<br />

<strong>Wien</strong>er Kammeroper, 1., Fleischmarkt 24, ab 5.Dezember<br />

www.theater-wien.at<br />

Oper<br />

Johannes Neubert<br />

Seit 1. Jänner 2011 leitet Johannes<br />

Neubert, vormals bei den NÖ<br />

Tonkünstlern, die Geschicke der<br />

<strong>Wien</strong>er Symphoniker.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel …<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

An Konzertprojekten der Saison<br />

2013/14.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

Siehe oben.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Ewiges Drumherumreden<br />

Was nervt mich an mir selbst?<br />

Me<strong>in</strong>e Ungeduld.<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Steter Tropfen höhlt den Ste<strong>in</strong> …<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Unsere neue Wohnung im<br />

6. Bezirk.<br />

Ich gehe so oft wie möglich …<br />

… <strong>in</strong> Konzerte der <strong>Wien</strong>er Symphoniker.<br />

<br />

Fotos Marc Ribes/Virg<strong>in</strong> Classics, Berthold Fabricius, Mart<strong>in</strong> Draper, Andy Warhol Foundation, beyond, Barbara Palffy, Rita Newmann, Arman Rastegar, Entwurf: Christof Cremer / Illustration: Andrea Költr<strong>in</strong>ger


<strong>live</strong><br />

Iphigénie en Aulide<br />

Der Erfolg ist dieser Produktion sicher: Nach „Iphigénie en Tauride“<br />

und „Telemaco“ setzt Regisseur Torsten Fischer Christoph Willibald<br />

Glucks Œuvre mit „Iphigénie en Aulide“ am Theater an der <strong>Wien</strong> fort.<br />

Bo Skovhus (Foto) ist <strong>in</strong> der Partie des König Agamemnon zu hören;<br />

die Iphigénie wird von der griechischen Sopranist<strong>in</strong> Myrtó Papatanasíu<br />

verkörpert. Die <strong>Wien</strong>er Symphoniker geben der Oper Resonanz.<br />

Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, ab 8. November<br />

www.theater-wien.at<br />

Alceste<br />

Auch die Staatsoper br<strong>in</strong>gt Barockes:<br />

Für Glucks Oper „Alceste“ schlüpft die<br />

gefeierte Mozart-Interpret<strong>in</strong> Véronique<br />

Gens (Foto) noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die Titelrolle.<br />

Begleitet wird sie vom Freiburger Barockor-<br />

chester; Regie führt der <strong>in</strong>ternational<br />

gefragte Opern-Spezialist Christof Loy.<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2,<br />

ab 12. November<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

43<br />

E<strong>in</strong> Walzertraum<br />

Es darf durchaus an Johann Strauß’ Operette „<strong>Wien</strong>er Blut“ gedacht werden,<br />

wenngleich spiegelverkehrt: Im Oscar Straus’schen „Walzertraum“ ist es die<br />

Flausenthurn’sche Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Helene (Carol<strong>in</strong>e Melzer), die ihrem <strong>Wien</strong>er Gatten<br />

Niki (Thomas Paul) das Leben durch Unkenntnis des <strong>Wien</strong>er Temperaments nicht<br />

leicht macht …<br />

Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78, ab 8.September<br />

www.volksoper.at<br />

Weitere Höhepunkte<br />

Zauberflöte remixed<br />

Saftig, ironisch und e<strong>in</strong> bisschen<br />

anders: Geme<strong>in</strong>sam mit 4 Musikern<br />

mischt Musikexperte Otto Brusatti<br />

Mozarts „Zauberflöte“ neu auf.<br />

Mozarthaus Vienna, 1., Domgasse 5,<br />

19. September, 19 Uhr<br />

www.mozarthausvienna.at<br />

Artaserse<br />

Barockes Juwel: Leonardo V<strong>in</strong>cis<br />

Meisterwerk wurde 1730 <strong>in</strong> Rom<br />

uraufgeführt. Librettist Pietro<br />

Metastasio war zu dieser Zeit bereits<br />

als Hofdichter am <strong>Wien</strong>er Kaiserhof<br />

tätig. Konzertante Aufführung.<br />

Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke<br />

<strong>Wien</strong>zeile 6, 20. November<br />

www.theater-wien. at<br />

Mathis der Maler<br />

Paul H<strong>in</strong>demith widmet sich <strong>in</strong><br />

diesem Werk dem deutschen<br />

Renaissance-Maler Matthias Grünewald.<br />

Mozart-Spezialist Kurt Streit<br />

schlüpft <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Rollenfach.<br />

Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke<br />

<strong>Wien</strong>zeile 6, ab 12. Dezember<br />

www.theater-wien .at<br />

Ariadne auf Naxos<br />

Generalmusikdirektor Franz<br />

Welser-Möst dirigiert die zweite<br />

Premiere der Saison; Regie führt<br />

Sven-Eric Bechtolf. Richard Strauss’<br />

Ariadne ist Krassimira Stoyanova.<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2,<br />

ab 19. Dezember<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

Oper<br />

Le Grand Macabre<br />

György Ligetis Persiflage auf das Jüngste Gericht wird vom<br />

Ensemble der Neuen Oper <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Neufassung von 1996<br />

gezeigt. Für die E<strong>in</strong>kleidung dieser absurden Apokalypse zeichnet<br />

der freischaffende, <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> lebende Kostüm- und Bühnenbildner<br />

Christof Cremer verantwortlich, der unter anderem bereits die<br />

Kostüme zahlreicher Neujahrskonzerte geschaffen hat.<br />

MuseumsQuartier, Halle E, 7., Museumsplatz 1,<br />

am 2., 4., 6. und 7. Oktober<br />

In der Kostümkonzeption Christof Cremers (o. und l.<br />

zwei Figur<strong>in</strong>enentwürfe) zu „Le Grand Macabre“ von<br />

György Ligeti treffen die reale Welt, die absurde Welt<br />

und die archaische Welt aufe<strong>in</strong>ander.<br />

www.neueoperwien.at


44<br />

Redaktion Helga Häupl-Seitz<br />

Klassisches<br />

Das Staraufgebot lässt <strong>in</strong> diesem Herbst <strong>in</strong><br />

unserer Stadt ke<strong>in</strong>e Wünsche offen.<br />

Missa<br />

Solemnis<br />

Elisabeth Kulman,<br />

gefeierte Sänger<strong>in</strong><br />

an der <strong>Wien</strong>er<br />

Staatsoper, Anne<br />

Schwanewilms, Robert Dean<br />

Smith und Lars Woldt widmen<br />

sich geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

<strong>Wien</strong>er Symphonikern und<br />

ihrem Dirigenten Philippe<br />

Jordan Beethovens Messe.<br />

Musikvere<strong>in</strong>, 1., Musikvere<strong>in</strong>splatz<br />

1, am 11.10.<br />

www.musikvere<strong>in</strong>.at<br />

Am Klavier<br />

Liebhaber der romantischen<br />

Klassik sollten sich schon jetzt<br />

den 10. & 11. 11. vormerken: Se<strong>in</strong><br />

60-jähriges Bühnenjubiläum<br />

feiert Dirigent Daniel Barenboim<br />

als Pianist und Solo<strong>in</strong>terpret sowohl<br />

mit dem Konzert Nr. 1 von<br />

Chop<strong>in</strong> als auch mit dem 1. Klavierkonzert<br />

von Tschaikowsky.<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20,<br />

10. & 11. 11. (Sonntagsmat<strong>in</strong>ee)<br />

www.konzerthaus.at<br />

Abbado &<br />

Poll<strong>in</strong>i<br />

Gleich zwei Superstars br<strong>in</strong>gt das<br />

Lucerne Festival Orchestra, das <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

gastiert, an diesem Abend zusammen:<br />

Der Gründer des Orchesters Claudio<br />

Abbado steht am Dirigentenpult, Ausnahmepianist<br />

Maurizio Poll<strong>in</strong>i <strong>in</strong>terpretiert<br />

Mozarts Klavierkonzert KV 453. Nach der<br />

Pause steht Bruckners 1. Symphonie auf<br />

dem Programm.<br />

Musikvere<strong>in</strong>, 1., Musikvere<strong>in</strong>splatz 1,<br />

am 17. 9.<br />

www.musikvere<strong>in</strong>.at<br />

Art<br />

<strong>Wien</strong><br />

Modern<br />

Se<strong>in</strong>e 25. Saison begeht das<br />

Festival <strong>Wien</strong> Modern, das im<br />

Theater an der <strong>Wien</strong> mit zwei<br />

Werken der österreichischen<br />

Komponist<strong>in</strong> Olga Neuwirth<br />

eröffnet wird: Countertenor<br />

Andrew Watts <strong>in</strong>terpretiert<br />

Neuwirths „Nomi Songs“ und<br />

Mario Formenti „Klo<strong>in</strong>g!“, e<strong>in</strong><br />

Werk für e<strong>in</strong>en Pianisten, e<strong>in</strong><br />

computergesteuertes Klavier<br />

und e<strong>in</strong>en Film.<br />

Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke<br />

<strong>Wien</strong>zeile 6, von 22.10. bis 16.11.<br />

www.theater-wien.at<br />

Thrill<strong>in</strong>g Moments<br />

Die große Gala „Hollywood <strong>in</strong> Vienna 2012“ widmet sich<br />

den packenden Filmmomenten. Altmeister wie Billy<br />

Wilders „Sunset Boulevard“ oder Alfred Hitchcocks<br />

„Rebekka“ s<strong>in</strong>d dabei nur der Anfang …<br />

Mit dem begehrten Max Ste<strong>in</strong>er Award wird heuer<br />

der kongeniale argent<strong>in</strong>ische Pianist, Kompositeur,<br />

Arrangeur und Dirigent Lalo Schifr<strong>in</strong> (Jahrgang 1932)<br />

ausgezeichnet. Mit der Titelmusik der TV-Serie „Kobra,<br />

übernehmen Sie!“ (ausgestrahlt 1967–69) begeisterte er<br />

damals auch das österreichische Fernsehpublikum.<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, am 22.10.<br />

www.konzerthaus.at<br />

Fotos Marion Kalter, Ludwig Schedl (2), Nancy Horowitz, Felix Broede/DG, Mathias Bothor/DG, Rank<strong>in</strong>/Emi Classics, Universal Music, Uli Weber/Decca, SheilaRock, Laurence Heym/Virg<strong>in</strong> Classics<br />

Musik


<strong>live</strong><br />

Drama Queens<br />

Donna Leons (literarische) Heimat ist Venedig, ihre musikalische Leidenschaft gehört der<br />

Barockmusik – genauer gesagt, e<strong>in</strong>em ihrer besten Freunde, Alan Curtis und se<strong>in</strong>em Ensemble<br />

„Il complesso barocco“. Mit dem opulenten Programm „Drama Queens“ – königliche Arien aus<br />

verschiedenen Opern, gastieren Curtis und Ensemble konzertant <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, am 11.11.<br />

www.theater-wien.at<br />

Flamenco at its best<br />

Paco de Lucia, der andalusische Großmeister der Flamenco-<br />

Gitarre mit se<strong>in</strong>en vielen persönlichen Sid-Steps zu Klassik und<br />

Jazz, braucht nicht extra vorgestellt zu werden. E<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er<br />

raren Konzerte absolviert er Anfang Dezember <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Rechtzeitig Karten sichern!<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, 4. 12.<br />

www.konzerthaus.at<br />

Bernhard Kerres<br />

Bernhard Kerres leitet seit 2007<br />

die Geschicke des <strong>Wien</strong>er<br />

Konzerthauses. Der erfolgreiche Bass<br />

entschied sich 1989 nach Erlangung<br />

des MBA <strong>in</strong> der London Bus<strong>in</strong>ess<br />

School für e<strong>in</strong>e weitere Karriere<br />

<strong>in</strong> der Wirtschaft.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Begeistert, offen, freudig und<br />

von Musik bewegt.<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

An den kommenden <strong>in</strong>ternationalen<br />

Projekten zwischen dem<br />

<strong>Wien</strong>er Konzerthaus und New<br />

Yorker Institutionen.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

An dem, woran ich gerade<br />

arbeite. Es gibt ke<strong>in</strong>e schönere Auf-<br />

gabe, als das <strong>Wien</strong>er Konzerthaus<br />

mit e<strong>in</strong>em wunderbaren Team<br />

leiten zu dürfen.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Unprofessionalität, Kurzsichtigkeit<br />

und Engstirnigkeit.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Me<strong>in</strong>e Ungeduld, me<strong>in</strong>e<br />

Rastlosigkeit und der nie endende<br />

Wille, mehr zu bewegen.<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Mit Scooter oder zu Fuß durch<br />

die Stadt und regelmäßig mit dem<br />

Flieger <strong>in</strong> andere Metropolen.<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Der Mozart Saal im <strong>Wien</strong>er<br />

Konzerthaus!<br />

45<br />

Nigel<br />

Kennedy<br />

Der eigenwillige Ausnahmekünstler und<br />

weltberühmte Geiger präsentiert se<strong>in</strong><br />

neuestes Programm von J. S. Bach bis<br />

Fats Waller: Nach Bachs „Partita <strong>in</strong> d-<br />

Moll für Soloviol<strong>in</strong>e“ darf man auf se<strong>in</strong>e<br />

eigenen Arrangements frei nach Fats<br />

Waller <strong>in</strong> <strong>in</strong>timen Rahmen (er wird nur<br />

von drei befreundeten Musikerkollegen<br />

unterstützt), gespannt se<strong>in</strong>.<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20,<br />

am 25. 10.<br />

www.konzerthaus.at<br />

Liaisons dangereuses<br />

Die Koloratur-Mezzosopranist<strong>in</strong> betört weltweit. Dennoch macht sich Cecilia Bartoli auf (Konzert-)Bühnen<br />

zunehmend rarer. E<strong>in</strong>er der seltenen Gelegenheiten, sie mit ihrem fulm<strong>in</strong>anten<br />

Programm „Liaisons dangereuses“ (Gefährliche Liebschaften) zu erleben, ist im Musikvere<strong>in</strong>.<br />

Musikvere<strong>in</strong>, 1., Musikvere<strong>in</strong>splatz 1, 1. 11., 15 Uhr (!), www.musikvere<strong>in</strong>.at<br />

Musik


Art<br />

46<br />

Fotos Sab<strong>in</strong>e Hauswirth<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong><br />

Wird am 10. 3. 1970 <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> geboren. Er<br />

besucht die Europäische FH für Wirtschaftsund<br />

Sozialökonomie und beg<strong>in</strong>nt – weil se<strong>in</strong>e<br />

Profi-Sportkarriere nicht wirklich <strong>in</strong>s Laufen<br />

kommt – als Model im Ausland zu jobben.<br />

Stardesigner wie Versace, Armani usw.<br />

reißen sich genauso um ihn wie Weltklasse-<br />

Fotografen (Herb Ritts, Richard Avedon).<br />

Daneben dreht er etliche Filme, u. a. mit<br />

Mickey Rourke. <strong>Schreyer</strong>, der nahe Zürich<br />

lebt, spricht vier Sprachen.<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong><br />

Text Andrea Buday<br />

People


E<strong>in</strong>en Mann,<br />

der es aufs Cover der<br />

französischen VOGUE geschafft hat,<br />

trifft man nicht alle Tage. W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> ist<br />

nämlich der E<strong>in</strong>zige, dem das bislang<br />

gelungen ist. In lässiger Raulederjacke,<br />

weißem Shirt, rötlichen Jeans und<br />

Kapperl steht er vor mir. Freundlich<br />

strahlend und entspannt wirkt der<br />

42-Jährige.Das Gespräch beg<strong>in</strong>nt über<br />

se<strong>in</strong>e derzeit größte Leidenschaft, die<br />

Malerei, die er auch recht erfolgreich<br />

betreibt. Gleich bei se<strong>in</strong>er ersten<br />

Ausstellung im <strong>Wien</strong>er Nobelhotel<br />

Le Méridien am R<strong>in</strong>g verkaufte er etliche se<strong>in</strong>er<br />

Bilder. Und das, obwohl die Preise nicht gerade<br />

als Schnäppchen zu bezeichnen s<strong>in</strong>d. Zwischen<br />

3.000 und 8.000 Euro muss man schon<br />

h<strong>in</strong>blättern, um e<strong>in</strong>en echten <strong>Schreyer</strong> zu<br />

erwerben. Aber zurück zum Anfang.<br />

Art <strong>live</strong>: Wie kommt e<strong>in</strong> viel beschäftigtes Model<br />

auf die Idee, mit dem Malen zu beg<strong>in</strong>nen?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich habe <strong>in</strong> der Schweiz<br />

dreie<strong>in</strong>halb Jahre e<strong>in</strong>e Kunstschule besucht und<br />

dort alles <strong>in</strong> Anspruch genommen, was<br />

angeboten wurde: Fotografie, Siebdruck,<br />

Kunstgeschichte, Aktzeichnen, Druckgrafik und<br />

Bildhauerei. Sogar Schreiben war dabei. Aber<br />

letztendlich begeisterte mich die Arbeit mit<br />

Farben am meisten.<br />

Art <strong>live</strong>: Aber wie g<strong>in</strong>g sich das alles zeitlich aus?<br />

Als Model reisen Sie doch sehr viel herum?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ja, natürlich reise ich viel<br />

herum, aber dazwischen gab’s immer wieder<br />

längere Pausen und da hatte ich den E<strong>in</strong>fall, die<br />

Kunstschule <strong>in</strong> Zürich – ich wohne ja <strong>in</strong> der<br />

Nähe – zu besuchen. Außerdem passierte das<br />

alles auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase, <strong>in</strong> der es etwas ruhiger<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em beruflichen Leben verlief.<br />

Art <strong>live</strong>: Was fasz<strong>in</strong>iert Sie so besonders an der<br />

darstellenden Kunst?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Es ist e<strong>in</strong>e Art Selbsttherapie<br />

bzw. Selbstheilung. Du entscheidest als Maler<br />

selbst, wann e<strong>in</strong> Bild fertig ist. Du bist de<strong>in</strong><br />

eigener Chef. Sonst hat man ja immer e<strong>in</strong>en über<br />

sich, der Anweisungen gibt. Nicht so <strong>in</strong> der<br />

Kunst. Ich bestimme, welche Farben, welche<br />

Technik, die Größe des Werks usw. Außerdem<br />

schalte ich während des Malens total ab. Es f<strong>in</strong>det<br />

nur e<strong>in</strong>e Kommunikation mit mir selbst statt. Der<br />

Kopf wird frei und man vers<strong>in</strong>kt <strong>in</strong> sich selbst.<br />

Das ist e<strong>in</strong> wunderbares Gefühl. Inzwischen fehlt<br />

mir etwas, wenn ich nicht male.<br />

<strong>live</strong><br />

„Malerei<br />

bedeutet<br />

für mich e<strong>in</strong>e<br />

Art von<br />

Selbstheilung.<br />

Wenn ich<br />

nicht male,<br />

fehlt mir<br />

<strong>in</strong>zwischen<br />

etwas.“<br />

Art <strong>live</strong>: Womit haben Sie denn früher Ihre freie<br />

Zeit verbracht?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Na, da b<strong>in</strong> ich halt stundenlang<br />

am Fahrrad gesessen, danach ab <strong>in</strong>s<br />

Fitnesscenter, um zu tra<strong>in</strong>ieren, und irgendwann<br />

am Abend fühlte ich mich so erschöpft, dass ich<br />

nur noch schlafen wollte (er lacht). So sah<br />

me<strong>in</strong> Leben zehn Jahre lang aus. Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

hyperaktiver Mensch und muss immer etwas tun.<br />

Jetzt <strong>in</strong>vestiere ich me<strong>in</strong>e Energie <strong>in</strong> die Kunst.<br />

Art <strong>live</strong>: Bevorzugen Sie mittlerweile die<br />

Gesellschaft von so genannten e<strong>in</strong>fachen, also<br />

nicht prom<strong>in</strong>enten Menschen?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ja. Wenn man 20 Jahre <strong>in</strong> der<br />

Fashionwelt lebt, wo sich alles nur ums Äußere<br />

People<br />

Andrea Buday traf<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> im<br />

Echo Medienhaus <strong>in</strong><br />

Neu Marx<br />

dreht und um Eitelkeiten, es ke<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressiert,<br />

wie’s <strong>in</strong> dir dr<strong>in</strong>nen aussieht, dann sehnt man<br />

sich irgendwann privat nach e<strong>in</strong>em anderen<br />

Umfeld. Vor allem durch die Stuntschule – ich<br />

hab ja e<strong>in</strong>e zweijährige Ausbildung absolviert –<br />

b<strong>in</strong> ich sehr auf den Boden der Realität<br />

zurückgekehrt. Dort lernst du Menschen<br />

kennen, die zwar <strong>in</strong> großen Produktionen<br />

mitwirken, die aber aus ganz normalen<br />

Verhältnissen kommen. Alle s<strong>in</strong>d gleich. Das hat<br />

mich sehr zentriert. Wie auch Carol<strong>in</strong>e, me<strong>in</strong>e<br />

Nachbar<strong>in</strong> und me<strong>in</strong> Schutzengel, mich<br />

sehr geerdet hat.<br />

Art <strong>live</strong>: Wie sieht’s eigentlich mit Ihrer<br />

Filmkarriere aus? Ke<strong>in</strong>e Lust mehr, vor<br />

der Kamera zu stehen?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich könnte mir schon<br />

vorstellen, wieder zu drehen. Auch über<br />

e<strong>in</strong>e Theaterausbildung hab ich schon<br />

mehrfach nachgedacht bzw. über e<strong>in</strong><br />

Sem<strong>in</strong>ar bei e<strong>in</strong>em tollen Coach. Vor kurzem las<br />

ich über e<strong>in</strong>en Workshop von Samy Molcho. Das<br />

klang ebenfalls sehr spannend … Mir ist wichtig,<br />

immer etwas Neues zu lernen und <strong>in</strong> Bewegung<br />

zu bleiben. Herausforderungen suchen und<br />

meistern. Das trägt mit Sicherheit auch zu<br />

me<strong>in</strong>er Ausgeglichenheit bei.<br />

47<br />

Art <strong>live</strong>: Zurück zur Kunst. Wie sehen<br />

Ihre Pläne aus? S<strong>in</strong>d nach dem Erfolg <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong> weitere Ausstellungen geplant!?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich werde der Malerei<br />

sicherlich treu bleiben. Im Herbst stelle ich<br />

Bilder <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> aus und zwar <strong>in</strong> der Privatgalerie<br />

von Klaus Wowereit, dem Bürgermeister der<br />

Stadt. 40 Werke sollen es se<strong>in</strong>. Ich denke, ich<br />

mach noch etliche <strong>in</strong> Schwarz (er lacht und<br />

zeigt am iPhone e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er Kunstwerke) und<br />

dazwischen e<strong>in</strong> paar Lackbilder <strong>in</strong> P<strong>in</strong>k oder<br />

Orange. Peppig halt, weil mir das gefällt und<br />

den Leuten ebenso.<br />

Art <strong>live</strong>: Ihre Werke s<strong>in</strong>d teils extrem farbenfroh,<br />

teils sehr dunkel, aber immer abstrakt. Wie kam’s<br />

zu dieser Entwicklung?<br />

W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich habe neue Techniken<br />

gesucht. Der Letzte, der e<strong>in</strong>en neuen Stil kreiert<br />

hat, war Damien Hirst mit se<strong>in</strong>er Tapestry, bei<br />

der die Wände zu Kunstwerken werden. Und ich<br />

wollte auch etwas Neues f<strong>in</strong>den. Vor allem für<br />

mich selbst. Acryl- und Lackfarben, die<br />

<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verschwimmen, plastische Effekte<br />

usw. Wenn ich im Atelier b<strong>in</strong>, dann male ich ja<br />

nicht im klassischen S<strong>in</strong>n, es ist vielmehr e<strong>in</strong><br />

Schütten, e<strong>in</strong> Spachteln, Patzen … Ich lege viel<br />

Kraft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Darum suche ich jetzt ja auch e<strong>in</strong>e<br />

Abrisshütte, wo ich mich künstlerisch austoben<br />

kann. Großformatig arbeiten, Styropor<br />

aufpicken – e<strong>in</strong>fach alles versuchen, was mir so<br />

e<strong>in</strong>fällt.


Art<br />

Urban<br />

Experience Project<br />

Neu Marx spricht zu uns: E<strong>in</strong> Kunstprojekt im neuen Medien- &<br />

Technologiecenter zeigt Formen der Kommunikation.<br />

48<br />

Sprache<br />

im Raum<br />

In Neu Marx arbeiten<br />

Forscher und Medienleute,<br />

Ingenieure und Kreative. Ohne<br />

Kommunikation geht da gar nichts.<br />

Und so wurde das Kunstprojekt<br />

„Sprache im Raum“ erfunden. Auf<br />

dem ganzen Gelände, frei und rund<br />

um die Uhr zugänglich, s<strong>in</strong>d<br />

17 Exponate zu f<strong>in</strong>den, die zu e<strong>in</strong>em<br />

lustvollen Umgang mit den Medien<br />

der Kommunikation e<strong>in</strong>laden. Vom<br />

Kräuterbeet, das zum Pflücken<br />

auffordert, bis zu Energie spendenden<br />

Häkeldecken für Bäume, von der<br />

neuen Fotoästhetik des Apps<br />

Instagram bis zum „alten“ Medium<br />

Buch.<br />

Fotos Neu Marx<br />

Exponat #5 Neu Marx spricht<br />

Urban Art: Objekte von Gudrun<br />

Lenk-Wane und Anna Holly<br />

Das Urban Experience Projekt will<br />

neugierig machen und die Scheu vor<br />

unbekannten Themen nehmen, die<br />

sich durch Formeln, Kennzahlen und<br />

Fachjargons <strong>in</strong> Szene setzen. Es<br />

könnte alles so e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong>: Man<br />

müsste nur mite<strong>in</strong>ander reden …<br />

Exponat #12 Neu Marx spricht Qualitätsjournalismus:<br />

E<strong>in</strong>e Hommage an den Publizisten Karl Kraus<br />

Exponat #2 Neu Marx spricht Neuanfang:<br />

Den Boden bereiten für Ideen<br />

Exponat #3 Neu Marx spricht Wissensquelle:<br />

E<strong>in</strong> Riesenbuch, auf dem man verweilen kann …<br />

Kunst


<strong>live</strong><br />

Leskovar posiert vor e<strong>in</strong>em Werk von<br />

Jean-Luc Moerman mit dem Titel „Girl“<br />

Foto SebastianReich<br />

49<br />

Nikolaus Leskovar<br />

bei E<strong>in</strong>waller<br />

E<strong>in</strong>en anderen Zugang zum Kunstkauf haben<br />

„Contemporary F<strong>in</strong>e Art Dealer“ Nikolaus<br />

Leskovar und E<strong>in</strong>richtungsprofi Christian<br />

E<strong>in</strong>waller gefunden. In E<strong>in</strong>wallers gepflegtem<br />

Shop im Palais Harrach hängen oder stehen an die<br />

30 Werke mod<strong>erner</strong> Kunst, die man genauso wie<br />

die exquisite Couch oder den Beistelltisch käuflich<br />

erwerben kann. So sieht man sozusagen <strong>live</strong>, wie<br />

sich die Kunst <strong>in</strong> den Wohnraum e<strong>in</strong>fügt.<br />

„Es kann jeder re<strong>in</strong>kommen und sich e<strong>in</strong>fach<br />

umschauen – hier gibt es schöne D<strong>in</strong>ge, Kunst<br />

um faires Geld!“, erklärt der Händler mit dem<br />

sympathisch entspannten Zugang zur Kunst.<br />

e<strong>in</strong>waller.cc<br />

contempof<strong>in</strong>eart.at<br />

Kunst kaufen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Kunst


Redaktion Helmut Schneider<br />

Art<br />

Kunst<br />

E<strong>in</strong>e Messe für moderne Kunst, e<strong>in</strong><br />

Monat der Fotografie<br />

und viele<br />

exquisite<br />

Ausstellungen.<br />

In <strong>Wien</strong><br />

gehören<br />

Herbst & W<strong>in</strong>ter<br />

der Kunst.<br />

50<br />

Körper als Protest<br />

Unter diesem etwas allgeme<strong>in</strong>en Titel zeigt die Albert<strong>in</strong>a ab 5. September Fotografien von Künstlern, die e<strong>in</strong>en<br />

radikalen Blick auf den menschlichen Körper werfen. Im Zentrum der Schau stehen Arbeiten des 2004 verstorbenen<br />

britischen Künstlers John Coplans (Foto oben), die sich <strong>in</strong> der Sammlung der Albert<strong>in</strong>a bef<strong>in</strong>den. Coplans<br />

dokumentierte se<strong>in</strong>en Körper auch <strong>in</strong> den verschiedenen Phasen se<strong>in</strong>es Lebens. Starfotografen wie Bruce Nauman,<br />

Robert Mapplethorpe und Miyako Ishiuchi s<strong>in</strong>d auch zu sehen.<br />

Albert<strong>in</strong>a, 1., Albert<strong>in</strong>aplatz 1, ab 5. September bis 2. Dezember<br />

World Press Photo<br />

Die Galerie Westlicht zeigt auch dieses Jahr die<br />

Sieger des WORLD PRESS PHOTO-Wettbewerbs.<br />

Wegen des erwarteten Andrangs hält die Galerie donnerstags<br />

sogar bis 21 Uhr offen. Rechts sehen Sie<br />

Rob Hornstras Siegerfoto aus der Kategorie Kunst und<br />

Kultur, l<strong>in</strong>ks Brent Stirtons Siegerbeitrag zur Kategorie<br />

Fotoserien aus Südafrika.<br />

WestLicht, Schauplatz für Fotografie,<br />

7., Westbahnstraße 40, ab 7. September bis 21. Oktober<br />

www.westlicht.com<br />

Kunst<br />

www.albert<strong>in</strong>a.at<br />

Fotos VBK <strong>Wien</strong> John Coplans: Frieze No. 6, 1994 Rob Hornstra, Niederlande, Institute for Artist Management, Brent Stirton, Südafrika, Reportage von Getty Images für National Geographic,<br />

Leigh Bowery/3_Fergus Greer, Leigh Bowery, Session VII, Look 37, June 1994., Aleksandra Pawloff/MAK, Trude Fleischmann,


<strong>live</strong><br />

Viennafair<br />

Die Messe für zeitgenössische Kunst setzt weiterh<strong>in</strong> verstärkt auf Kunst<br />

aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa. Und curated by_vienna 2012 eröffnet<br />

während der VIENNAFAIR am 20. September e<strong>in</strong> Kuratorenprojekt zum<br />

Thema „Kunst oder Leben. Ästethik oder Biopolitik“ <strong>in</strong> 22 Galerien.<br />

Viennafair, Messe <strong>Wien</strong>, Halle A, 2., Messeplatz 1, 20. bis 23. September<br />

www.viennafair.at<br />

XTRAVAGANZA<br />

Leigh Bowery mischte mit se<strong>in</strong>en Selbstdarstellungen die Londoner<br />

Subkultur der 1980er Jahre auf, wobei die Grenzen zwischen Performance,<br />

Mode und Musik verschwanden. Se<strong>in</strong> Motto: „I like do<strong>in</strong>g the opposite of<br />

what people expect“. Die Kunsthalle zeigt Werke des 1994 an AIDS<br />

verstorbenen Künstlers.<br />

KUNSTHALLE wien, 7., Museumsplatz 1, 19. Oktober bis 3. Februar<br />

www.kunsthallewien.at<br />

Jüdische Fotograf<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Madame d’Ora oder Trude Fleischmann kennt man. Bei der<br />

Ausstellung im Jüdischen Museum werden aber auch noch unbekannte<br />

Künstler<strong>in</strong>nen wie Edith Tudor Hart, Hilde Zipper-Strnad oder<br />

Claire Beck präsentiert.<br />

Jüdisches Museum, 1., Dorotheerg. 11, 23. Oktober bis März 2013<br />

www.jmw.at<br />

Christoph Thun-Hohenste<strong>in</strong><br />

Xenia Hausner<br />

Die österreichische Künstler<strong>in</strong> Xenia Hausner wurde zunächst als<br />

Bühnenbildner<strong>in</strong> bekannt und wandte sich erst <strong>in</strong> den 1990er Jahren<br />

verstärkt der Malerei zu. Im Großen Saal des Essl Museums wird sie<br />

großformatige figurative Arbeiten zeigen.<br />

Essl Museum, 3400 Klosterneuburg, An der Donau-Au 1, 24. Oktober bis 20. Jänner<br />

www.essl.museum/<br />

51<br />

Der gelernte Diplomat leitet<br />

seit September 2011 das<br />

MAK. Vorher war er Chef des<br />

Österreichischen Kulturforums <strong>in</strong><br />

New York und der stadteigenen<br />

Kreativförderungsagentur „departure“.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Motiviert und neugierig.<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

An der Vorbereitung von zwei<br />

Großausstellungen des MAK.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

An e<strong>in</strong>em Buch, aber das wird<br />

noch e<strong>in</strong>ige Jahre warten müssen.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Wenn jemand me<strong>in</strong>e Leidenschaft<br />

für „bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g“ nicht teilt.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Dass ich zu viel <strong>in</strong> zu kurzer Zeit<br />

bewegen möchte.<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Zu Fuß, mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln (ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> großer<br />

Fan der Jahreskarte der <strong>Wien</strong>er<br />

L<strong>in</strong>ien) und gelegentlich mit dem<br />

Taxi.<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Natürlich me<strong>in</strong> jetziger<br />

Arbeitsplatz, das MAK.<br />

Ich gehe so oft wie möglich …<br />

… auf Veranstaltungen <strong>in</strong> den<br />

verschiedensten Kulturbereichen,<br />

weil ich immer neugierig b<strong>in</strong> …<br />

Kunst


Art<br />

52<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Die <strong>Wien</strong>er Fotograf<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Hauswirth präsentiert <strong>in</strong> dieser<br />

Ausstellung ihre ungewöhnlichen Porträts von Künstlern <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong>, manche davon auch nur auf <strong>Wien</strong>-Besuch. Im Foto oben<br />

sehen Sie Jan Fabre und die Direktor<strong>in</strong> des Kunsthistorischen<br />

Museums Sab<strong>in</strong>e Haag.<br />

Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, ab 17. November bis 2. Dezember<br />

www.k-haus.at<br />

D<br />

Karola<br />

Kunst aus Tibet<br />

In Gugg<strong>in</strong>g will man auf die Verb<strong>in</strong>dungen zwischen art brut<br />

(August Walla schuf etwa e<strong>in</strong>e Art privaten Götterhimmel) und<br />

religiöser Kunst h<strong>in</strong>weisen und stellt Thangkas – auf Le<strong>in</strong>en oder<br />

Seide gemalte Rollbilder aus der berühmten Sammlung Peter<br />

Infeld, die e<strong>in</strong>e religiöse Funktion hatten – aus.<br />

Museum Gugg<strong>in</strong>g, A-3400 Maria-Gugg<strong>in</strong>g, Am Campus 2, ab 15. November<br />

www.gugg<strong>in</strong>g.org<br />

Kraus MUMOK<br />

Die im Schwarzwald<br />

geborene Kunsthistoriker<strong>in</strong><br />

und Museumsdirektor<strong>in</strong><br />

Karola Kraus leitet seit<br />

Oktober 2010 das mumok.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Energiegeladen und voller<br />

Elan.<br />

Woran haben Sie heute<br />

Vormittag gearbeitet?<br />

Momentan arbeite ich mit<br />

me<strong>in</strong>em Kuratorenteam an<br />

den Ausstellungsprojekten<br />

„Reflect<strong>in</strong>g Fashion. Kunst und<br />

Mode seit der Moderne“.<br />

Diese Ausstellung stellt die<br />

Verflechtung von Kunst und<br />

Mode von der Moderne bis <strong>in</strong><br />

die Gegenwart vor. Im Herbst<br />

präsentieren wir Dan Flav<strong>in</strong>,<br />

e<strong>in</strong>en der wichtigsten<br />

Protagonisten der amerikanischen<br />

M<strong>in</strong>imal Art, erstmals <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er großen Retrospektive <strong>in</strong><br />

Österreich.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

Wirklich Spaß machen<br />

würde mir jetzt e<strong>in</strong> großes<br />

Ankaufsbudget für unsere<br />

Kunst<br />

Dan Flav<strong>in</strong>s Lichtkunst<br />

Das mumok präsentiert im Herbst erstmals <strong>in</strong> Österreich den amerikanischen<br />

M<strong>in</strong>imal-Künstler Dan Flav<strong>in</strong> (1933–1996). Flav<strong>in</strong> hatte seit den sechziger<br />

Jahren vor allem mit Licht gearbeitet. Die Ausstellung im mumok umfasst die<br />

frühe Entwicklung von den Bildobjekten und den Icons zu den raumbezogenen<br />

Leuchtstoffröhren, deren Präsentation speziell auf die Ausstellungsarchitektur<br />

des mumok abgestimmt wird. Zudem s<strong>in</strong>d Zeichnungen und Grafiken<br />

des Künstlers zu sehen.<br />

mumok, 7., Museumsplatz 1, 13. Oktober bis 3. Februar<br />

Sammlung und e<strong>in</strong>e Kunstshopp<strong>in</strong>gtour<br />

auf der Art<br />

Basel.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> toleranter<br />

Mensch und wenn man mich<br />

produktiv arbeiten lässt, lasse<br />

ich me<strong>in</strong>er Umgebung auch<br />

ihre Freiräume.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Me<strong>in</strong> Perfektionismus legt<br />

die Latte an Anforderungen<br />

sehr hoch und manchmal muss<br />

auch ich mir e<strong>in</strong>gestehen, dass<br />

e<strong>in</strong> Tag nur 24 Stunden hat<br />

und e<strong>in</strong> Jahr nur 365 Tage.<br />

www.mumok.at<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

voran?<br />

Ich fühle mich schon ganz<br />

als <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong> und empf<strong>in</strong>de die<br />

Kunstszene hier als spannend,<br />

offen und professionell.<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Wenn die Rosen im<br />

Volksgarten blühen, gehe ich<br />

dort gerne spazieren,<br />

ansonsten ist samstags der<br />

Naschmarkt me<strong>in</strong> kul<strong>in</strong>arisches<br />

Elexir.<br />

Ich gehe so oft wie möglich…<br />

… <strong>in</strong> Galerien, Museen,<br />

Kunsträume und Off-Spaces. <br />

Fotos G. Kisser.Sammlung Leopold II, Sab<strong>in</strong>e Hauswirth, Susanne Bisovsky, Ausstellung: MITGIFT, KUNSTHALLE wien 4.5.2012 - 6.1.2013, Foto: Atelier Olsch<strong>in</strong>sky, 2011, Yves_Tanguy,, Simona Rota, Courtesy Gagosian Gallery, Courtesy Estate Collection<br />

David Zwirner, © VBK <strong>Wien</strong>, 2012, Ando Hiroshige, DEST


<strong>live</strong><br />

Die Sowjetmoderne<br />

E<strong>in</strong>e Ausstellung untersucht die wenig bekannte Architektur der 14 ehemaligen Sowjetrepubliken,<br />

die während der späten 1950er Jahre bis zum Ende der UdSSR im Jahr<br />

1991 entstanden. Diese zweite russische Moderne ist hierzulande noch ziemlich wenig<br />

aufgearbeitet.<br />

Architekturzentrum <strong>Wien</strong> im MQ, 7., Museumsplatz 1, 8. November bis 25. Februar 2013<br />

www.azw.at<br />

53<br />

Foto-Automatisch<br />

Bereits 1928 gab es die ersten Foto-Automaten <strong>in</strong> Paris – und<br />

sie wurden von Künstlern gestürmt. Die Schau „Foto-Automaten-Kunst“<br />

zeigt <strong>in</strong> mehr als 300 Exponaten, was <strong>in</strong>ternationalen<br />

Künstlern zu diesem Medium e<strong>in</strong>gefallen ist.<br />

Kunst haus <strong>Wien</strong>, 3., untere Weißgerberstraße 13, 10. Oktober<br />

bis 13. Jänner<br />

www.kunsthauswien.com<br />

Ed Ruscha<br />

Kunststar Ed Ruscha spielt im Kunsthistorischen Kurator und<br />

präsentiert Werke aus der Sammlung. Unter dem Titel „The<br />

Ancients Stole All Our Great Ideas“ zeigt er auch Eigenes.<br />

Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, ab 25. September<br />

bis 2. Dezember<br />

www.khm.at<br />

Japan<br />

Das Leopoldmuseum präsentiert Meisterwerke<br />

aus der Sammlung Genzō Hattori – 50 Meisterwerken<br />

der traditionellen japanischen Tuschmalerei<br />

und selten gezeigte Farbholzschnitte<br />

vom 12. bis zum 20. Jahrhundert – letztere aus<br />

eigenem Bestand. Die Szene hier zeigt das<br />

Wäscheklopfen am Mishima-Fluss und stammt<br />

von Ando Hiroshige aus der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts.<br />

Leopold Museum, 7., Museumsplatz 1,<br />

ab 28. September bis 4. Februar<br />

www.leopoldmuseum.org<br />

Kunst<br />

Monat der<br />

Fotografie<br />

Der November gehört der Fotografie,<br />

denn „Eyes On“ präsentiert da mehr als<br />

200 Fotoausstellungen <strong>in</strong> ganz <strong>Wien</strong>.<br />

Am besten auf der Homepage nachschauen.<br />

Das Foto oben zeigt Susanne<br />

Bisovsky MITGIFT <strong>in</strong> der Kunsthalle.<br />

30. Oktober bis 30. November<br />

www.eyes-on.at


Art<br />

Kunst für Dummies<br />

10 Fragen –<br />

10 Antworten.<br />

Damit glänzen Sie <strong>in</strong><br />

der Kunstdebatte.<br />

54<br />

Text Helmut Schneider<br />

Foto Moritz Schell<br />

Da ist der Wurm<br />

dr<strong>in</strong>. Der Erw<strong>in</strong>.<br />

Nie gehört?<br />

Na hoffentlich<br />

merkts niemand!<br />

(One-M<strong>in</strong>ute-<br />

Sculpture im mumok<br />

– ausgeführt von<br />

unserer Filmexpert<strong>in</strong><br />

Nicole Edl<strong>in</strong>ger)<br />

Kunst


<strong>live</strong><br />

1<br />

Wie erkenne ich Kitsch?<br />

Pornostar Cicciol<strong>in</strong>a<br />

war bekanntlich kurzzeitig mit Kunststar Jeff Koons verheiratet. Ihre<br />

Pornos s<strong>in</strong>d deswegen allerd<strong>in</strong>gs nicht zu Kunst geworden. Die nicht<br />

m<strong>in</strong>der pornografische Bildserie Made <strong>in</strong> Heaven von Koons h<strong>in</strong>gegen<br />

schon. Der auch für Laien leicht erkennbare Unterschied: Das e<strong>in</strong>e<br />

gibt’s oft gratis im Netz, das andere kostet ganz viel Geld und f<strong>in</strong>det<br />

sich <strong>in</strong> Sammlungen und Museen. Also: Die Präsentation macht’s.<br />

Alles andere ist Geschmackssache.<br />

2<br />

Was ist die angesagteste Kunstrichtung?<br />

Zugegeben: Diese Frage<br />

lässt sich nicht direkt beantworten, denn es gibt unzählige Stile und<br />

Trends. Am besten kann man sich noch durch <strong>in</strong>ternational renommierte<br />

Kunstmessen orientieren – etwa die Art Basel oder die Art<br />

Cologne. Man muss auch nicht selber h<strong>in</strong>fahren, es gibt das meiste onl<strong>in</strong>e.<br />

Wichtig für Trends ist auch der britische Turner-Preis, der alljährlich<br />

an e<strong>in</strong>en Künstler unter 50 vergeben wird. Wer da gew<strong>in</strong>nt, wird<br />

Trend. Bisherige Gew<strong>in</strong>ner waren etwa Damien Hirst oder Tracy Em<strong>in</strong>.<br />

3<br />

Womit arbeitet moderne Kunst<br />

<strong>in</strong> der Hauptsache?<br />

Wichtige Werkzeuge<br />

s<strong>in</strong>d etwa:<br />

1. Irritation – Hoppla, hab ich mich da verschaut? (Ai Weiweis<br />

Sonnenblumenkerne s<strong>in</strong>d aus Porzellan.)<br />

2. Partizipation – Mitmachen ist erlaubt (z.B. sich für Spencer<br />

Tunick nackt fotografieren lassen. Und bei Erw<strong>in</strong> Wurm wird jeder<br />

zur One-M<strong>in</strong>ute-Sculpture.)<br />

3. Provokation – der <strong>in</strong>szenierte Skandal (Tracy Em<strong>in</strong> stellte ihr<br />

ungemachtes Bett samt Kondome und getragenen Höschen aus).<br />

4. Ironisierung – Übertreiben, e<strong>in</strong>fach übertreiben (Mauricio<br />

Cattelan lässt etwa den Papst durch e<strong>in</strong>en Meteoriten umkommen).<br />

4<br />

Können nur Superreiche Kunst sammeln?<br />

Ne<strong>in</strong>, denn es gibt<br />

zahlreiche Galerien, <strong>in</strong> denen der E<strong>in</strong>stiegspreis bescheiden ist. Etwa<br />

bei Druckgrafiken oder Fotografien. Überhaupt ist die Fotografie für<br />

E<strong>in</strong>steiger ideal. Allerd<strong>in</strong>gs sollten Sie auf limitierte Abzüge achten.<br />

5<br />

Wie f<strong>in</strong>de ich als Käufer zum Künstler?<br />

Am besten über Galerien.<br />

Und da lautet das Credo: e<strong>in</strong>fach rumschauen. Überw<strong>in</strong>den Sie Ihre<br />

Schwellenangst, fast alle Galeristen freuen sich, wenn Besucher<br />

kommen, denn dafür halten sie schließlich offen. Nutzen Sie jede<br />

Gelegenheit zu e<strong>in</strong>em Gespräch, zeigen Sie sich <strong>in</strong>teressiert. Fragen<br />

Sie nach dem Künstler, der Künstler<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> engagierter Galerist wird<br />

Ihnen sicher mehr erzählen, als Sie überhaupt aufnehmen können.<br />

Kunst<br />

6<br />

Woran erkenne ich e<strong>in</strong>e gute Galerie?<br />

Die Galerie ist das Netz,<br />

<strong>in</strong> dem aktuelle Kunst gefangen wird. E<strong>in</strong> professioneller Galerist<br />

wählt Künstler, die er vertritt, sehr genau aus. Dann allerd<strong>in</strong>gs setzt<br />

er darauf, dass die von ihm entdeckten Talente am Markt Erfolg<br />

haben – denn davon lebt er ja. Deshalb ist e<strong>in</strong> Galerist immer e<strong>in</strong><br />

Netzwerker im Dienste se<strong>in</strong>er Künstler.<br />

7<br />

Was bekommt der Künstler vom<br />

Verkaufspreis?<br />

In der Regel etwa<br />

50 Prozent. Das kl<strong>in</strong>gt brutal, ist aber bei anderen Produkten nicht<br />

viel anders. Der Vertrieb ist immer e<strong>in</strong> entscheidender Kostenfaktor.<br />

Und e<strong>in</strong> Galerist – siehe oben – arbeitet eben mehr als e<strong>in</strong> Supermarktleiter,<br />

der e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> neues Produkt <strong>in</strong>s Regal schlichtet.<br />

8<br />

Welche s<strong>in</strong>d die teuersten lebenden Künstler?<br />

Bei Auktionen<br />

werden absurde Preise erzielt, der Kunstmarkt ist also<br />

ständig <strong>in</strong> Bewegung. Zu den teuersten lebenden<br />

55<br />

Künstlern gehören aber mit Sicherheit der Amerikaner<br />

Jasper Johns, der Deutsche Gerhard Richter und der Brite Damien<br />

Hirst. Letzterer arbeitete zuletzt aber auch mit e<strong>in</strong>em sehr<br />

kostspieligen Ausgangsmaterial, nämlich Diamanten, die e<strong>in</strong>en<br />

Totenkopf bildeten und ließ se<strong>in</strong>e Kunstwerke gleich nach<br />

Produktion versteigern.<br />

9<br />

Zahlt es sich aus <strong>in</strong> Kunst zu <strong>in</strong>vestieren?<br />

Auch wenn es bei<br />

manchen Kunstwerken laut Katalog traumhafte Renditen gibt: Als<br />

Wertanlage sollte man Kunstwerke eher nicht sehen. Dafür ist der<br />

Markt zu unübersichtlich. An die mit Sicherheit weiter steigenden<br />

Kunstwerke werden Sie – abgesehen vom dafür notwendigen hohen<br />

Spielgeld – nämlich sowieso nicht rankommen. Die Top-Galerien<br />

reservieren für Kunden und Museen, manche haben sogar Schauräume,<br />

<strong>in</strong> die nur die betuchtesten Sammler re<strong>in</strong>gelassen werden.<br />

10<br />

Was tun, wenn ich selbst malen lernen will?<br />

Am besten Sie verb<strong>in</strong>den<br />

das Ganze mit e<strong>in</strong>em Sommerurlaub und wählen e<strong>in</strong>e der vielen<br />

angebotenen Sommerakademien. Beliebt s<strong>in</strong>d etwa Zakynthos, sehr<br />

bekannt ist die von Oskar Kokoschka gegründete Salzburger<br />

Sommerakademie. E<strong>in</strong>e sehr günstige Möglichkeit: Sie belegen e<strong>in</strong>en<br />

Kurs bei der Künstlerischen Volkshochschule am Alsergrund.<br />

(www.vhs.at/kuenstlerischevhs.html)


Karl Regensburger<br />

Der Intendant des ImPulsTanz<br />

Festivals über das bevorstehende<br />

Jubiläum und gefüllte Paprika.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Erschöpft, erleichtert … ich blicke<br />

auf e<strong>in</strong>en ganz besonderen ImPulsTanz<br />

Sommer zurück. E<strong>in</strong> wenig treffen<br />

gerade der Herbst-Blues auf das<br />

Kribbeln <strong>in</strong> den F<strong>in</strong>gern, am 30er von<br />

ImPulsTanz zu arbeiten. Damit haben<br />

wir natürlich schon begonnen.<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

Vormittage s<strong>in</strong>d per se nicht<br />

me<strong>in</strong>e Zeit. Wie gesagt, b<strong>in</strong> ich schon<br />

mitten <strong>in</strong> den Überlegungen zum<br />

ImPulsTanz 30er. Da telefoniere ich<br />

oft mit Compagnien <strong>in</strong> Kanada, den<br />

USA oder anderen Orten. Das geht<br />

schon mal länger <strong>in</strong> die Nacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>!<br />

56<br />

Woran würden Sie gerne<br />

arbeiten?<br />

An genau dem, was ich<br />

tue – mit allem Für und Wider. Mit<br />

allen Festivalfreuden und Subventionsgesprächen,<br />

die nun e<strong>in</strong>mal auch dazu<br />

gehören. Ich b<strong>in</strong> dem Festival mit Leib<br />

und Seele verschrieben. Wollte ich<br />

etwas anderes tun, würde ich das tun!<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Das hängt von me<strong>in</strong>er Tagesverfassung<br />

ab. Pr<strong>in</strong>zipiell aber dieser mir<br />

unverständliche Brauch, im Sommer<br />

auf Urlaub oder nach Salzburg zu<br />

fahren, statt bei ImPulsTanz zu se<strong>in</strong>.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

An manchen Tagen me<strong>in</strong>e<br />

Tagesverfassung. Ansonsten zu hoher<br />

Kaffeekonsum und zu wenig Schlaf –<br />

aber das hängt ja oft zusammen!<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Ich b<strong>in</strong> trotz aller Hürden<br />

leidenschaftlicher Autofahrer.<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Was ich immer wieder genieße,<br />

ist der Prater, der ist wirklich<br />

e<strong>in</strong>zigartig. Weltweit, denke ich.<br />

Ich gehe so oft wie möglich …<br />

… <strong>in</strong>s Café Anzengruber. Die<br />

besten gefüllten Paprika, gscheite<br />

Wirtsleut’ und großformatige Fußballübertragungen.<br />

Art<br />

Tanz<br />

Stark im Ausdruck.<br />

Ob Performance, Ballett oder<br />

Show –<br />

<strong>Wien</strong> tanzt kraftvoll <strong>in</strong><br />

den Herbst.<br />

The Old Testament<br />

Accord<strong>in</strong>g To The Loose Collective<br />

Eigenwillig, erfrischend und mit Freude am Spiel, so präsentiert sich die <strong>in</strong> Österreich ansässige <strong>in</strong>ternationale<br />

Gruppe von Tänzern, Choreografen und Musikern „The Loose Collective“. Inhaltlich geht es<br />

diesmal um nichts Ger<strong>in</strong>geres als das Alte Testament – mittels Text-Sampl<strong>in</strong>g oder Chorszenen zu Bibel-<br />

Beat-Box<strong>in</strong>g und transmigrantischem Post-Punk wird e<strong>in</strong>e körperliche Live-Übertragung des gewaltigen<br />

Werkes angeboten.<br />

TQW, Halle G, Museumsplatz 1, 19. / 20. 10.<br />

Balanch<strong>in</strong>e / Neumeier / Robb<strong>in</strong>s<br />

Der Beitrag Amerikas zum Tanz des 20. Jahrhunderts zusammengefasst <strong>in</strong> drei Namen: George<br />

Balanch<strong>in</strong>es „Strav<strong>in</strong>sky Viol<strong>in</strong> Concerto“ und „Thema und Variationen“ zur Musik von Tschaikowski,<br />

John Neumeiers „Bach Suite III“ und Jerome Robb<strong>in</strong>s „The Concert“, untermalt von Frédéric<br />

Chop<strong>in</strong>s Klängen.<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2, 25. / 29.10., 1. / 4. 11.<br />

Tanz<br />

www.wiener-staatsballett.at<br />

Redaktion Ursula Hauer<br />

www.tqw.at<br />

Fotos Michael Dürr, Dom<strong>in</strong>ik Mentzos, <strong>Wien</strong>er Staatsballett/Elisabeth Bolius/Dimo Dimov/Michael Pöhn, Tanzquartier <strong>Wien</strong>/ TheLooseCollective, Chippendales Inc.


<strong>live</strong><br />

Nachmittag e<strong>in</strong>es Fauns<br />

Zum wiederholten Male, aber deswegen nicht weniger sehens- sowie,<br />

ob der e<strong>in</strong>gängigen Musik, hörenswert: Carl Orffs „Carm<strong>in</strong>a Burana“,<br />

Claude Debussys „Nachmittag e<strong>in</strong>es Fauns“ und Maurice Ravels<br />

„Bolero“.<br />

Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78, 28./30.9., 2./11./21.10., 12.11.<br />

www.volksoper.at<br />

Chippendales<br />

Nicht zuletzt dank Steven Soderberghs neuem K<strong>in</strong>ofilm „Magic<br />

Mike“ hat die Kunst der Verführung auf der Bühne Hochsaison.<br />

In der Stadthalle gibt es die 10 Chippendale-Tänzer im Rahmen<br />

der „Most wanted Tour“ <strong>live</strong> zu erleben.<br />

<strong>Wien</strong>er Stadthalle, Halle F, 15., Vogelweidplatz 14, 9. 10.<br />

www.stadthalle.com<br />

57<br />

Sider<br />

William Forsythe hat <strong>in</strong> den letzten zwei Jahrzehnten nicht nur im klassischen<br />

Ballett neue Impulse gesetzt, sondern auch im zeitgenössischen Tanz<br />

se<strong>in</strong>e Spuren h<strong>in</strong>terlassen. Die jüngste Arbeit se<strong>in</strong>er durch Bewegungstechnik-<br />

und Improvisation bekannten Kompagnie ist <strong>in</strong>spiriert vom elisabethanischen<br />

Theater und dessen Tradition, komplexe Rhythmen und Motive von<br />

Interpret zu Interpret zu übertragen.<br />

TQW, Halle G, Museumsplatz 1, 7. /8. 12.<br />

www.tqw.at<br />

Tanz<br />

Max und Moritz<br />

Wilhelm Buschs Lausbubengeschichte aus dem Jahr 1865 für die Ballettbühne<br />

adaptiert. Es wird gesprungen, geprügelt und gebügelt, gezupft<br />

und gerupft, gefoppt und gekloppt, gerüttelt und geschüttelt, geneckt und<br />

verreckt – nicht nur für K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Amüsement.<br />

Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße, 21./27.12 und 4./9. /20.1. 2013, 4.2.2013<br />

www.volksoper.at


58<br />

Konzerte & Events<br />

Ob große Bühnenshow<br />

oder kle<strong>in</strong>es Festival,<br />

unsterbliche Weltstars oder vielverspechende<br />

Newcomer –<br />

Art<br />

<strong>live</strong><br />

hat die<br />

spannendsten<br />

Redaktion Birgit Ziegler<br />

Musikevents auf e<strong>in</strong>en Blick.<br />

KlezMORE Festival<br />

16 Tage lang wird <strong>Wien</strong>s Musikszene wieder von Klezmer-Musik geprägt. Die ursprünglich aus Osteurpa stammende<br />

traditionelle jüdische Musik erfreut sich heute großer Beliebtheit. Das Festival zeigt zahlreiche Interpretationen. Von<br />

der traditionsbewussten Fortführung „klassischer“ Formen bis h<strong>in</strong> zu radikalen Neudeutungen wie die „Amsterdam<br />

Klezmer Band“, die für e<strong>in</strong>e Mischung traditioneller Klezmer-Melodien mit osteuropäischen E<strong>in</strong>flüssen und Jazzelementen<br />

steht.<br />

KlezMORE Festival Vienna, div. <strong>Wien</strong>er Bühnen, 3. bis 18. November<br />

Söhne Mannheims<br />

Seit e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahrzehnten haben sich die Söhne Mannheims<br />

zur Kultband und zum fixen Bestandteil der populären<br />

Musikszene entwickelt. Mit ihrem typischen Stilmix aus<br />

Pop, Soul, Rock und Hip-Hop startet die bunte Truppe im<br />

Herbst e<strong>in</strong>en Tourneezyklus mit ihren besten Hits.<br />

Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, 3. Oktober<br />

www.planet.tt<br />

Art<br />

Seit 2010 leitet Thomas Woh<strong>in</strong>z<br />

das RadioKulturhaus des ORF <strong>in</strong><br />

der Argent<strong>in</strong>ierstraße. Der geborene<br />

Kärntner ist schon seit 20 Jahren <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong> beheimatet und versteht das<br />

RKH als Schnittstelle zwischen den<br />

Radiosendern Ö1, FM4, Radio <strong>Wien</strong><br />

und ihrem Live-Publikum.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Auf der Suche ...<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

An e<strong>in</strong>em neuen Kommunikationstool<br />

für das ORF RadioKulturhaus!<br />

www.klezmore-vienna.at<br />

Thomas Woh<strong>in</strong>z<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

Am Theaterarchiv me<strong>in</strong>es<br />

Vaters.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Respekt- und Rücksichtslosigkeit.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Immer auf der Suche zu se<strong>in</strong>!<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Beruflich denke ich recht gut,<br />

sonst mit dem Rad!<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Die <strong>in</strong>nere Mariahilfer Straße<br />

ab 20 Uhr. <br />

Fotos Ingo Pertramer; Klezmer: Fred van Diem; SM: LSK; MJ: OSA Images, WR: Lukas Beck, LR: Universal Music, KM: Edel, H.v. G.: Juergen Skarwan; Keane: Universal Music<br />

Events


<strong>live</strong><br />

Michael Jackson<br />

Immortal Tour<br />

Der Cirque du Soleil lässt den K<strong>in</strong>g of Pop noch e<strong>in</strong>mal auferstehen. In der<br />

monumentalen und farbenprächtigen Bühnenshow können Fans noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die<br />

Welt von Michael Jackson e<strong>in</strong>tauchen. Die Show verwandelt se<strong>in</strong>e unvergesslichen<br />

Pop-Songs <strong>in</strong> Fantasy-Bilder aus Musik, Tanz und Akrobatik.<br />

<strong>Wien</strong>er Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, 1. und 2. Dezember<br />

www.stadthalle.com<br />

Dreispiel im Vierten<br />

ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Veranstaltungsabend von <strong>Wien</strong> Museum,<br />

RadioKulturhaus und dem Theater Akzent mit gestaffelt stattf<strong>in</strong>denden<br />

Konzerten und geme<strong>in</strong>samem Ticket. Im Mittelpunkt<br />

steht Willi Resetarits, der <strong>in</strong> drei unterschiedlichen Konstellationen<br />

zu hören ist. Mit Liedern zu H.C.Artmann, mit Tochter<br />

Johanna und mit den Schmetterl<strong>in</strong>gen.<br />

Theater Akzent/RadioKulturhaus /<strong>Wien</strong> Museum, 4., 15. September<br />

www.radiokulturhaus.orf.at<br />

59<br />

Keane<br />

Vier Jahre s<strong>in</strong>d vergangen, seit mit „Perfect Symmetry“ das letzte reguläre Album von Keane erschienen ist. Die Indie-Band hat mit<br />

„Strangeland“ e<strong>in</strong> neues Album veröffentlicht und ist nun mit dem Output sowie Hits aus der Vergangenheit <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> <strong>live</strong> zu erleben.<br />

Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, 31.Oktober<br />

www.planet.tt<br />

Katie und Lionel<br />

Toller November für alle Jazz-, Blues- & Soul-Fans! Katie Melua präsentiert ihr neues<br />

Album „Secret Symphonie“ und spielt sich mit ihrem ganz eigenen Sound <strong>in</strong> die<br />

oberste Musiker-Liga und <strong>in</strong> die Herzen ihrer Fans. Seit den 1980ern dort angekommen<br />

ist Lionel Richie nicht zuletzt durch Songs wie „All Night Long“ oder „Say You<br />

Say Me“. Beide <strong>live</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>!<br />

<strong>Wien</strong>er Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, K.Melua, 5. und 6., L.Richie, 22. November<br />

www.stadthalle.com<br />

Events<br />

Hubert von Goisern<br />

Nach großen Abenteuern und <strong>in</strong>tensivem Auskundschaften schließt<br />

Hubert von Goisern mit se<strong>in</strong>em neuen Album „entweder oder“ an den<br />

Ausgangspunkt se<strong>in</strong>er Musik an. Mit Ziehharmonika und se<strong>in</strong>er jungen<br />

Band, die nur noch aus Schlagzeug, Bass und Gitarre besteht, erzählt er<br />

se<strong>in</strong>e neuen Lieder.<br />

<strong>Wien</strong>er Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, 25. Oktober<br />

www.stadthalle.com


Redaktion Erich Demmer<br />

Kabarett<br />

Leute lachen machen, aber auch zum Denken<br />

lenken – das ist Kabarett. In <strong>Wien</strong> hat die 10. Muse<br />

nicht nur e<strong>in</strong>e große Vergangenheit, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />

ebensolche<br />

Gegenwart und Zukunft.<br />

60<br />

Lisa Fitz<br />

ist seit Jahrzehnten die prom<strong>in</strong>enteste Politkabarettist<strong>in</strong> Deutschlands.<br />

Nun br<strong>in</strong>gt sie ihr Erfolgsprogramm „Mut!“ nach <strong>Wien</strong>, das<br />

die Münchner Abendzeitung lobte: „In Charme und Chuzpe bleibt<br />

die T<strong>in</strong>a Turner des bayrischen Kabaretts unschlagbar.“<br />

Kulisse, 17., Rosenste<strong>in</strong>gasse 39, am 26. und 27.9., 20 Uhr<br />

01/485 38 70 www.kulisse.at<br />

Art<br />

Satire & Jazz<br />

An den 1991 verstorbenen Szeneliteraten<br />

Joe Berger, der Jahrzehnte im<br />

Alle<strong>in</strong>gang den <strong>Wien</strong>er Underground<br />

verkörperte, er<strong>in</strong>nern Schauspieler<br />

Wolfgang Böck und Gitarrist Harri<br />

Stojka. Etwa zur gleichen Zeit ersche<strong>in</strong>en<br />

Bergers böse Parodien und<br />

Travestien von Märchen im Klagenfurter<br />

Ritter Verlag unter dem Titel<br />

„Von Bestsellern und riesengroßen<br />

Brüsten“.<br />

Orpheum, 22., Steigenteschg. 94 b, am 28.9.,<br />

01/481 17 17 www.orpheum.at<br />

100 Jahre Simpl<br />

Das Simpl ist mehr als e<strong>in</strong> Kabarettlokal, es ist e<strong>in</strong>e <strong>Wien</strong>er Institution.<br />

1912 als „Bierkabarett Simplicissimus“ <strong>in</strong> der Wollzeile eröffnet,<br />

setzte es vorerst auf e<strong>in</strong> buntes Programm von Chansons,<br />

Klavierimprovisationen und artistischen Darbietungen, bis sich<br />

rund um 1930 das literarische Kabarett voll durchsetzte.<br />

Hier s<strong>in</strong>d die Namen Karl Farkas und Fritz Grünbaum zu nennen,<br />

die die aus Budapest stammende Form der Doppelconférence zur<br />

höchsten Blüte brachten.<br />

Das Lachen nicht verachten, aber auch zum Denken lenken<br />

– dieser Funktion des Kabaretts dienten namhafte Autoren,<br />

die beliebte Schauspieler mit Textfutter versorgten. Mit dem<br />

Anschluss 1938 war es aus mit dem freien Wort, reichsdeutsche<br />

Mimen witzelten vor sich h<strong>in</strong>, die verbliebenen Humoristen<br />

aus der zweiten Reihe sorgten für Lokalkolorit. Gegen Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs gab es noch weniger zu lachen – da diente<br />

das Simpl als Luftschutzkeller. Der 1950 nach <strong>Wien</strong> heimgekehrte<br />

Karl Farkas sorgte dann bis zu se<strong>in</strong>em Tod 1971 für e<strong>in</strong>en zweiten<br />

Frühl<strong>in</strong>g.<br />

Michael Niavarani (l.), Direktor seit 1993, nutzt den 100. Geburtstag<br />

für e<strong>in</strong> Jubiläumsprogramm, <strong>in</strong> dem das Simpl selbst den<br />

roten Faden liefert. Julia Sobieszek verfasste mit „Zum Lachen <strong>in</strong><br />

den Keller“ (Amalthea) die Geschichte dieser ältesten Kle<strong>in</strong>kunstbühne<br />

im deutschen Sprachraum.<br />

Simpl, 1., Wollzeile 36, ab September<br />

01/512 47 42 www.simpl.at<br />

Max Raabe<br />

Übers Meer<br />

Max Raabe gibt dem Palast Orchester Urlaub und<br />

widmet sich im Soloprogramm Liedern, Schlagern<br />

und Couplets, die alles be<strong>in</strong>halten, was das Meer<br />

verspricht: Melancholie und Ironie, tiefe Traurigkeit<br />

und überschäumende Lebenslust. Auf dem<br />

Piano begleitet wird Raabe von Christoph Israel.<br />

Zu hören s<strong>in</strong>d Kompositionen und Texte von Fritz<br />

Rotter, Robert Gilbert, Walter Jurmann, Aust<strong>in</strong><br />

Egen, Hans May und W<strong>erner</strong> Richard Heymann.<br />

<strong>Wien</strong>er Musikvere<strong>in</strong>, 1., Bösendorferstraße 12,<br />

am 4.10., 20 Uhr,<br />

01/505 81 90 www.hoanzl.at<br />

Fotos petra-benovsky, Fitz Company, Bett<strong>in</strong>a Neubauer, Olaf He<strong>in</strong>e, Marcel Weber, Teresa Lukas, Marc Rehbeck, Lukas Beck, Andrea Maria Dusl (Zeichnung)<br />

Kabarett


<strong>live</strong><br />

Ottfried Fischer<br />

Als Moderator von „Ottis Schlachthof“ im BR<br />

ist das Schwergewicht auch bei heimischen<br />

Kabarettfans beliebt. TV-Zuschauer kennen ihn<br />

eh als „Bullen von Tölz“ oder „Pfarrer Braun“.<br />

Am 22.10. kommt er nach <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> den Stadtsaal<br />

und präsentiert unter dem Titel „Best of Ottfried<br />

Fischer – Mehr sog i ned!“ Highlights aus sechs<br />

Kabarettprogrammen.<br />

„Best of Ottfried Fischer“ im Stadtsaal,<br />

6., Mariahilfer Straße 81, am 22.10., 20 Uhr<br />

01/909 22 44 www.stadtsaal.com<br />

Leo Lukas &<br />

Simon Pichler<br />

Die beiden Grazer widmen sich im neuen Programm e<strong>in</strong>em<br />

Hauptthema der heimischen Innenpolitik. Der Titel ist „Die<br />

krim<strong>in</strong>elle Energie“. Merke: Nicht nur für alle Familiennamen, die<br />

mit -asser enden, gilt die Unschuldsvermutung. E<strong>in</strong> Sittenbild mit<br />

Gedankenexperimenten, Songs, Fabeln und Schüttelreimen.<br />

„Die krim<strong>in</strong>elle Energie“ im Kabarett Niedermair, 8., Lenaugasse 1a,<br />

ab 19.9., 9., 19.30 Uhr,<br />

01/408 44 92 www.niedermair.at<br />

Mart<strong>in</strong> Rütter: Der tut nix !<br />

Klar, er will ja nur spielen. Ob fette Mampf- oder bullige Kampfmasch<strong>in</strong>e: Bello ist<br />

immer im Recht, me<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> Besitzer. Der deutsche Hundeflüsterer Rütter untersucht<br />

die Missverständnisse, die zwischen Hund und Herrl/Frauerl auftauchen<br />

können. Ausgangsthese: Der Trottel ist stets am anderen Ende der Le<strong>in</strong>e.<br />

„Der tut nix!“ <strong>in</strong> der <strong>Wien</strong>er Stadthalle/Halle D, 15.,<br />

Roland-Ra<strong>in</strong>er-Platz / E<strong>in</strong>gang Märzpark, am 19.11., 19.30 Uhr<br />

www.hoanzl.at<br />

61<br />

Roland<br />

Dür<strong>in</strong>ger<br />

ist längst nicht mehr der kabarettistische<br />

Kraftlackel der „Viertelliterklasse“<br />

<strong>in</strong> den ersten Soloprogrammen.<br />

Im – wie er es bezeichnet – Vortrag<br />

„WIR – E<strong>in</strong> Umstand“ verlässt er den<br />

Wuchtelpfad und s<strong>in</strong>nt den Widersprüchlichkeiten<br />

unserer Existenz<br />

nach. „Man lässt das gestörte Ich<br />

zurück und verschw<strong>in</strong>det im Wir. So<br />

f<strong>in</strong>det man Schutz und Geborgenheit<br />

im kollektiven Wahns<strong>in</strong>n.“ So ernst<br />

bleibt es aber nicht die ganze Zeit.<br />

„WIR – E<strong>in</strong> Umstand“ im Stadtsaal,<br />

6., Mariahilfer Straße 81, ab 23.10., 20 Uhr<br />

01/909 22 44 www.stadtsaal.com<br />

Jura studieren<br />

Jura Soyfer, geboren am 8. 12. 1912 und verstorben am 16. 2. 1939 im KZ Buchenwald, zählt zu den von der<br />

Öffentlichkeit zu wenig gewürdigten literarischen NS-Opfern: In Drama, Lyrik und Epik verfasste der politisch<br />

engagierte Autor <strong>in</strong> nur wenigen Jahren e<strong>in</strong> großes Werk. Der 100. Geburtstag dieses <strong>Wien</strong>er Georg Büchner mit<br />

starkem Zug zur beißenden Satire wird ordentlich begangen. Der Rote Waschsalon im Döbl<strong>in</strong>ger Karl-Marx-Hof,<br />

der die kulturellen und sozialen Errungenschaften <strong>Wien</strong>s <strong>in</strong> der Zwischenkriegszeit präsentiert, zeigt ab 11.10.<br />

die Sonderausstellung „Gehn ma halt e<strong>in</strong> bisserl unter ... 100 Jahre Jura Soyfer“ mit zeichnerischen Beiträgen<br />

von Andrea Maria Dusl (s. Porträt l. o.). Ab 20. 11. (20 Uhr) zeigt das Rabenhof Theater Soyfers erstes Stück,<br />

„Der Weltuntergang“ (1936). Mit den Rabenhof-Tickets gibt es auch freien E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Ausstellung.<br />

Waschsalon im Karl-Marx-Hof, 19., Halteraugasse 7; Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, 01/712 82 82<br />

www.dasrotewien-waschsalon.at www.rabenhof.at<br />

Kabarett


Art<br />

Der Geschichtenerzähler<br />

aus Damaskus<br />

Text Helmut Schneider<br />

Fotos Root Leeb<br />

62<br />

Aktion<br />

Rafik Schamis<br />

zauberhafter<br />

Roman E<strong>in</strong>e<br />

Hand voller Sterne<br />

wird heuer <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong> 100.000-<br />

mal gratis<br />

abgegeben.


E<strong>in</strong> 14-jähriger<br />

Bäckerjunge<br />

<strong>in</strong> Damaskus hat e<strong>in</strong>en Traum: Er<br />

will Journalist werden. Und zwar e<strong>in</strong>er, der<br />

immer nur die Wahrheit schreibt. Etwas, das <strong>in</strong><br />

Syrien lebensgefährlich ist – damals wie heute,<br />

wie der Autor des Romans „E<strong>in</strong>e Hand voller<br />

Sterne“ aus eigener Erfahrung weiß. Denn Rafik<br />

Schami hat <strong>in</strong> dem 1987 erschienenen Buch, das<br />

heuer im Rahmen von „E<strong>in</strong>eSTADT.E<strong>in</strong>BUCH.“<br />

ab 22. November gratis aufliegen wird, vieles aus<br />

se<strong>in</strong>er eigenen Biografie verarbeitet.<br />

Wie der Bäckerjunge im Roman wollte Schami<br />

die Wahrheit öffentlich machen und stand unter<br />

Gefahr, verhaftet zu werden. 1970 floh er über<br />

den Libanon nach Deutschland, wo er e<strong>in</strong><br />

Chemiestudium abschloss. Doch bald schon gab<br />

er se<strong>in</strong>en attraktiven Job <strong>in</strong> der Industrie auf, um<br />

se<strong>in</strong>er wahren Berufung nachzugehen. Er wurde<br />

Geschichtenerzähler – zu e<strong>in</strong>em der weltweit<br />

erfolgreichsten. Se<strong>in</strong>e Werke s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> 25 Sprachen<br />

übersetzt. Romane wie „Das Geheimnis des<br />

Kalligraphen“ oder „Die dunkle Seite der Liebe“<br />

schafften es <strong>in</strong> die Bestsellerlisten.<br />

Wie Rafik Schami zum Erzähler wurde,<br />

beschreibt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em aktuellen Buch „Die<br />

Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt<br />

verkaufte“ (Carl Hanser Verlag). Als K<strong>in</strong>d hörte<br />

er geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Familie im Radio <strong>in</strong><br />

Fortsetzungen die morgenländische Geschichte<br />

aller Geschichten, nämlich „Tausendunde<strong>in</strong>e<br />

Nacht“. Von da an war Schami der Literatur<br />

verfallen.<br />

Rafik Schami, 1946 <strong>in</strong> Damaskus<br />

geboren, lebt seit 1971 <strong>in</strong><br />

Deutschland<br />

<strong>live</strong><br />

E <strong>in</strong>eSTADT.<br />

E<strong>in</strong>BUCH.,<br />

e<strong>in</strong>e Aktion des echo medienhauses,<br />

präsentiert mit Rafik Schami e<strong>in</strong>en<br />

Schriftsteller, der das jetzt <strong>in</strong> den letzten Zügen<br />

liegende syrische Regime bereits seit Jugendzeiten<br />

bekämpft. Mit „E<strong>in</strong>e Hand voller Sterne“<br />

gelang Schami aber etwas ganz Besonderes,<br />

nämlich junge Leser für die sperrigen Themen<br />

Zensur, K<strong>in</strong>derarbeit und Polizeistaat zu<br />

gew<strong>in</strong>nen. Der Roman erhielt zahlreiche Jugendbuchpreise<br />

und ist e<strong>in</strong>es der meistgelesenen<br />

Jugendbücher der vergangenen Jahrzehnte.<br />

Das Geheimnis dieses Erfolges? Schami lässt<br />

se<strong>in</strong>en Damaszener Buben e<strong>in</strong> Tagebuch führen.<br />

Und der schreibt alles auf, was ihn bewegt.<br />

Lustige Geschichten aus dem Alltag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Christenviertel der Stadt ebenso wie tragische<br />

Ereignisse wie den Tod se<strong>in</strong>es väterlichen<br />

Freundes und Onkels Salim, die irrtümliche<br />

Verhaftung und Folterung se<strong>in</strong>es Vaters sowie<br />

se<strong>in</strong>e ersten Erfahrungen mit der Liebe.<br />

„E<strong>in</strong>e Hand voller Sterne“ ist bereits das<br />

11. Buch der Aktion „E<strong>in</strong>eSTADT.E<strong>in</strong>BUCH.“<br />

Wie gewohnt wird der Roman <strong>in</strong> fast allen<br />

<strong>Wien</strong>er Buchhandlungen, den Filialen der<br />

Büchereien <strong>Wien</strong>, bei der Buch <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> der<br />

Messe <strong>Wien</strong> sowie vielen Partnern der Aktion<br />

aufliegen.<br />

Rafik Schami wird am Abend des 23. November<br />

im Kultur-Po<strong>in</strong>t der Fernwärme <strong>Wien</strong>,<br />

9., Spittelauer Lände 45, zu Gast se<strong>in</strong>.<br />

www.e<strong>in</strong>estadte<strong>in</strong>buch.at<br />

E<strong>in</strong>eSTADT.<br />

E<strong>in</strong>BUCH.<br />

br<strong>in</strong>gt den<br />

an 1.001<br />

Nacht<br />

geschulten<br />

Poeten.<br />

63<br />

Aktion


Wenn man von<br />

Art<br />

Damaskus erzählt,<br />

muss man Acht<br />

geben, sich nicht <strong>in</strong><br />

tausendunde<strong>in</strong>e<br />

Episoden zu<br />

verlieren, denn<br />

Damaskus ist e<strong>in</strong><br />

Meer der<br />

Geschichten.<br />

64<br />

Damaskus<br />

zum Träumen<br />

Momentaufnahmen e<strong>in</strong>er Reise. Diese Bilder entstanden vor fünf Jahren genau<br />

<strong>in</strong> jener Gegend, wo der Bäckerjunge aus Rafik Schamis Roman „E<strong>in</strong>e Hand voller<br />

Sterne“ e<strong>in</strong>st lebte und se<strong>in</strong>e Tagebuche<strong>in</strong>träge niederschrieb. Die Vorstellung, dass<br />

diese lebendigen und geheimnisvollen Gassen und Straßen von „ash-Shâm“, wie die<br />

Syrer selbst ihre Hauptstadt nennen, nun zerstört s<strong>in</strong>d, macht zutiefst traurig.<br />

Und noch mehr der unnötige Tod unschuldiger Menschen.<br />

Die Aktion E<strong>in</strong>eSTADT.E<strong>in</strong>BUCH. wird das Assad-Regime nicht stürzen.<br />

Aber sie ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Lichtblick im Vergleich zur <strong>in</strong>ternationalen Strategie des Wegschauens.<br />

Es bleibt der Wunsch: So wie auf diesen Bildern soll es wieder e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong>.<br />

Text und Fotos Christoph Langecker<br />

Das Wort zum Bild:<br />

Die Zitate und Texte zu den<br />

Bildern stammen aus Rafik<br />

Schamis Werken „E<strong>in</strong>e Hand<br />

voller Sterne“, „Erzähler der<br />

Nacht“, „Die Frau, die ihren Mann<br />

auf dem Flohmarkt verkaufte“,<br />

„Damaskus im Herzen und<br />

Deutschland im Blick“ und aus<br />

„Damaskus – der Geschmack<br />

e<strong>in</strong>er Stadt“, e<strong>in</strong>em Kochbuch,<br />

das er geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er<br />

Schwester Maria Fadel schrieb.<br />

Niemand anderer als der<br />

gebürtige Damaszener Schami<br />

könnte se<strong>in</strong>e Heimatstadt<br />

schöner beschreiben.<br />

Foto


<strong>live</strong><br />

„Die Altstadt hat sieben Tore und genauso viele Jahre muss man<br />

<strong>in</strong> ihr leben, um sie zu verstehen. Damaskus ist die älteste Stadt<br />

der Welt, die bis heute ohne Unterbrechung bewohnt blieb. Je<br />

länger e<strong>in</strong> Fremder <strong>in</strong> der Stadt weilt, umso mehr weicht se<strong>in</strong>e<br />

erste spontane Fasz<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>er tiefen Liebe zu den filigranen<br />

Strukturen der Kultur <strong>in</strong> dieser lebendigen Metropole.“<br />

„Das Leben der Erwachsenen f<strong>in</strong>det<br />

<strong>in</strong> den Innenhöfen statt. Die Straße<br />

gehört uns K<strong>in</strong>dern, den Bettlern<br />

und fliegenden Händlern.“<br />

65<br />

„Das Osttor führt über e<strong>in</strong>e Treppe zur Naufara-Straße. Auf der rechten<br />

Seite ist das berühmte Kaffeehaus mit dem noch berühmteren Erzähler,<br />

arabisch Hakawati, der Nacht für Nacht den Zuhörern spannende<br />

Geschichten erzählt.“<br />

„Er ist jetzt kurz vor dem<br />

Abitur und will dann<br />

wirklich <strong>in</strong> die Armee<br />

gehen. Zeitungen <strong>in</strong>teressieren<br />

ihn nicht. Schon<br />

gar ke<strong>in</strong>e, die gegen die<br />

Regierung schreiben. Mit<br />

so was will er nichts zu<br />

tun haben, und wenn er<br />

General ist, wird er selber<br />

putschen.“<br />

Foto


Art<br />

66<br />

„Suk Qumeile lag <strong>in</strong> der Nähe der Zitadelle. Auf beiden Straßenseiten<br />

waren kle<strong>in</strong>e, w<strong>in</strong>zig kle<strong>in</strong>e Läden dicht ane<strong>in</strong>andergereiht,<br />

und da es mehr Waren als Platz gab, standen auch die Bürgersteige<br />

voller Kleider, Spielzeug und Haushaltsgeräte. Es störte<br />

aber niemanden. Die Passanten g<strong>in</strong>gen auf der Fahrbahn, und die<br />

wenigen Autofahrer, die vorbeikamen, hatten e<strong>in</strong>e Engelsgeduld.“<br />

Multikultur<br />

ist e<strong>in</strong>e permanente<br />

Herausforderung.<br />

Jedem Künstler,<br />

aber auch<br />

jedem Menschen<br />

ist sie<br />

gestellt.<br />

Foto


<strong>live</strong><br />

67<br />

„Wenn man aus dem Café kommt und auf der<br />

Naufara-Straße weitergeht, erreicht man das<br />

Qaimarije-Viertel, an dessen Anfang noch Reste<br />

des Jupitertempels zu sehen s<strong>in</strong>d.<br />

Im 19. Jahrhundert war das Viertel das pochende<br />

Herz des Damaszener Handwerks.“<br />

„Das Südtor führt auf den ehemals großen, aber seit e<strong>in</strong>em verheerenden<br />

Brand 1960 nur noch <strong>in</strong> Resten existieren Suk der Goldschmiede.<br />

Von hier aus ist man nach e<strong>in</strong> paar Schritten auf dem Gewürzmarkt.<br />

Steht man im großen Hof der Moschee, und zwar so, dass der<br />

Betraum rechter Hand liegt, dann erblickt man das Osttor und rechts<br />

davon an der Ecke der Mauer das berühmte Jesusm<strong>in</strong>arett.“<br />

Foto


K<strong>in</strong>derwelten<br />

Redaktion Birgit Ziegler<br />

Ob Mode & Technik,<br />

Märchen & Familie,<br />

K<strong>in</strong>derfilm oder Jungentanz. In <strong>Wien</strong> f<strong>in</strong>den<br />

auch die Kle<strong>in</strong>sten<br />

e<strong>in</strong> großes Angebot an<br />

Kulturveranstaltungen.<br />

Roboter<br />

Schon R2-D2 ließ die Herzen aller<br />

Star-Wars-Fans höher schlagen. Mit<br />

ungebrochener Begeisterung stehen<br />

68<br />

wir unseren selbst gebastelten<br />

Helfern gegenüber.<br />

Die Ausstellung zeigt<br />

Geschichte, Trends und Visionen<br />

der Robotik anhand<br />

e<strong>in</strong>zigartiger Objekte. Dabei können<br />

die Besucher spielerisch erfahren,<br />

wie e<strong>in</strong> Roboter funktioniert und was<br />

h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>em Äußeren steckt. Für alle<br />

Neugierigen, die gerne mit Curiosity<br />

zum Mars geflogen wären.<br />

Technisches Museum <strong>Wien</strong>, 14., Mariahilfer<br />

Straße 212, November bis Juni 2013<br />

www.technischesmuseum.at<br />

Elisabeth Menasse-Wiesbauer<br />

Elisabeth Menasse-Wiesbauer<br />

ist seit 2003 Direktor<strong>in</strong> des<br />

ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Der Geist ist willig!<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

Art<br />

Das Traumfresserchen<br />

Ke<strong>in</strong>e Frage: Wer gut schläft, ist König. Und damit es gar nicht zu Albträumen<br />

kommt, werden diese vorsorglich vom Traumfresserchen weggenascht. Bis das<br />

possierliche Tierchen e<strong>in</strong>es Tages verschw<strong>in</strong>det und das Königreich Schlummerland<br />

<strong>in</strong> Turbulenzen gerät … Das S<strong>in</strong>gspiel von Wilfried Hiller mit dem Libretto von<br />

Michael Ende ist e<strong>in</strong>es der erfolgreichsten se<strong>in</strong>er Art.<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2, ab 16. September<br />

An der Weitergabe unserer letzten<br />

Ausstellung an e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dermuseum<br />

und am Ausbau unserer Kooperation mit<br />

Istanbul.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

Am Abschluss e<strong>in</strong>es neuen Sponsoren-<br />

Vertrags.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Wenn sie mir Stress machen.<br />

K<strong>in</strong>der<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

Lesofanten<br />

Unter dem Motto „Grimm & Märchen“<br />

stehen die 90 Veranstaltungen des<br />

Lesefestes der Büchereien <strong>Wien</strong>. Bei<br />

Musik-, Erzähl- und K<strong>in</strong>dertheater, Lesungen,<br />

Workshops und Filmen können<br />

sich K<strong>in</strong>der zwischen 1/2 und 12 Jahren<br />

geme<strong>in</strong>sam gruseln und erfreuen.<br />

Büchereien <strong>Wien</strong>, 7. bis 23. 11.<br />

www.buechereien.wien.at/lesofantenfest<br />

Paukenschlag<br />

Mit Musik am Computer oder mit<br />

Riesen<strong>in</strong>strumenten experimentieren oder<br />

ordentlich auf die Pauke hauen.<br />

Wer e<strong>in</strong>mal selbst den Ton angeben will,<br />

ist hier goldrichtig!<br />

Haus der Musik, 1., Seilerstätte 30,<br />

tgl. 10 bis 22 Uhr<br />

www.hausdermusik.at<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Me<strong>in</strong>e Ungeduld.<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Mit den Öffis, dem Fahrrad und zu Fuß.<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Der Augarten und an e<strong>in</strong>em lauen Abend<br />

me<strong>in</strong>e Terrasse.<br />

Ich gehe so oft wie möglich …<br />

… <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o und <strong>in</strong>s Theater.<br />

Fotos Dubbi/Technisches Museum <strong>Wien</strong>; ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum/Aimée Blaskovic; <strong>Wien</strong>er Staatsoper/Axel Ze<strong>in</strong><strong>in</strong>ger; Lesofantenfest/Raoul Krischanitz; HdM, K<strong>in</strong>derfilmfestival: GUTE CHANCEN/Delphis Films; ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum/J. J. Kucek;<br />

Dschungel©Ra<strong>in</strong>er Berson; © Jeunesse; Marionettentheater: „RomanGerhardt/www.kulturkommunikator.com“


<strong>live</strong><br />

K<strong>in</strong>derfilmfestival<br />

Geschichten aus der K<strong>in</strong>derperspektive, Themen, die für Jugendliche <strong>in</strong>teressant<br />

s<strong>in</strong>d, Inhalte, die sich vom regulären K<strong>in</strong>oangebot abheben. Beim<br />

24. <strong>in</strong>ternationalen K<strong>in</strong>derfilmfestival stehen viele teils preisgekrönte Filme<br />

für K<strong>in</strong>der und Jugendliche von 4 bis 14 Jahren auf dem Programm.<br />

K<strong>in</strong>derfilmfestival, C<strong>in</strong>emagic, Gartenbau, Votiv u.a., 17. –25.11.<br />

www.k<strong>in</strong>derfilmfestival.at<br />

Jeunesse Tag<br />

Mit e<strong>in</strong>em Open-Air-Event und Live-Acts aus Klassik, Jazz und World<br />

Music eröffnet die Jeunesse ihre Saison. Gast im Haupthof des MuseumsQuartiers<br />

s<strong>in</strong>d heuer die „Amadeus Austrian Music Awards“-Preisträger<br />

5/8erl <strong>in</strong> Ehr’n, die „ORF-Ratte“ Rolf Rüdiger, das Bläserensemble<br />

„Federspiel“, das „Amadeus Quartett“, der Geiger Daniel Auner u.v.a.<br />

Sieben Stunden Live-Musik bei freiem E<strong>in</strong>tritt!<br />

Jeunesse Tag im MQ, Haupthof, 6. Oktober, 15 –22 Uhr<br />

www.jeunesse.at<br />

Alles Familie<br />

E<strong>in</strong>e Ausstellung macht auf die Vielfalt heutiger Familienkonstellationen aufmerkam,<br />

h<strong>in</strong>terfragt und entlarvt so manches Rollenklischee und erprobt <strong>in</strong> begehbaren<br />

Erlebnisräumen verschiedene Familiensituationen. E<strong>in</strong>e Mitmachausstellung für<br />

K<strong>in</strong>der von 6 bis 12 Jahren.<br />

ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum, MQ, 7., Museumsplatz 1, ab 27. September<br />

www.k<strong>in</strong>dermuseum.at<br />

Marionetten<br />

Puppenliebhabern ist das Schönbrunner<br />

Marionetten-Theater e<strong>in</strong> Begriff. Stellt<br />

es doch se<strong>in</strong>e Marionetten, die Kostüme,<br />

das Bühnenbild und die Bühnentechnik <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit prom<strong>in</strong>enten Regisseuren,<br />

Bühnen- und Kostümbildnern <strong>in</strong><br />

den hauseigenen Werkstätten her. Auf dem<br />

Spielplan des <strong>in</strong>ternational ausgezeichneten<br />

Theaters stehen u.a. Alad<strong>in</strong> und die<br />

Wunderlampe, Hänsel und Gretel, die K<strong>in</strong>derfledermaus<br />

und der Klassiker „K<strong>in</strong>derzauberflöte“<br />

– e<strong>in</strong>e wienerisch-humorvolle<br />

Inszenierung der „Zauberflöte“.<br />

Marionettentheater Schloss Schönbrunn, 13.,<br />

Hofratstrakt<br />

www.marionettentheater.at<br />

69<br />

Boys don’t cry<br />

Wer sagt, dass Tanzen nichts für Jungs ist? Hier wird mit dem Klischee kräftig aufgeräumt und gezeigt, wie die<br />

Tanzleidenschaft Männer und Burschen unterschiedlichster Herkunft zusammenbr<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong> Tanzstück über starke<br />

Gefühle, Freundschaft und Lebensfreude. Schließlich tragen ja auch Superhelden Ganzkörperanzüge.<br />

Dschungel <strong>Wien</strong>, 7., MQ, ab 27. September<br />

www.dschungelwien.at<br />

Mode-Atelier<br />

Gibt es Schmuck für die Nasenspitze<br />

oder Kleidung für den großen Zeh? Die<br />

Ateliers „Nasenhose und Kniepullover“,<br />

„Gestichelt und Zugenäht“ oder „Zillys<br />

Zauberhut“ gehen diesen Fragen auf den<br />

Grund und laden zum Ausprobieren und<br />

Selbermachen e<strong>in</strong>. Außerdem s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Mal<br />

im Monat die Ateliertüren auch für die<br />

Kle<strong>in</strong>sten (4– 6 J.) geöffnet.<br />

MUMOK, MQ, 7., Modeateliers im September<br />

Info & Anmeldung unter:<br />

kunstvermittlung@mumok.at<br />

www.mumok.at<br />

K<strong>in</strong>der


Art<br />

Text Klaus Peter Vollmann<br />

Fünf Tage Mode.<br />

Bei der MQ<br />

Vienna Fashion Week<br />

zeigen 70 Designer<br />

ihre Kreationen.<br />

70<br />

wien<strong>live</strong> präsentierte<br />

2011 die Show von<br />

Andy Wolf Eyewear &<br />

superated<br />

Ab 12. September steht <strong>Wien</strong> wieder<br />

ganz im Zeichen der Mode. Mit<br />

Catwalk im Zelt vor dem MQ, Showroom,<br />

Side-Events und After-Partys.<br />

Mode


<strong>live</strong><br />

Fotos Bubu Dujmic (Laufsteg), Jürgen Hammerschmid (Porträt)<br />

Letztes Jahr kamen<br />

10.000 Besucher<br />

zum Mode-Mega-Event. Zu viele für das Zelt vor dem<br />

MuseumsQuartier, sodass die Veranstalter<strong>in</strong>nen Zigi Mueller, Elvyra<br />

Geyer und Maria Oberfrank den Ort des Geschehens zeitweise<br />

sperren mussten. Heuer haben sich mehr als 120 Designer aus aller<br />

Herren Länder – von Rumänien bis S<strong>in</strong>gapur, von den USA bis<br />

Afrika – und natürlich sehr viele heimische darum beworben, bei der<br />

vierten Vienna Fashion Week dabei se<strong>in</strong> zu dürfen. E<strong>in</strong>e fünfköpfige<br />

unabhängige Jury hat 70 ausgewählt, die tatsächlich vertreten se<strong>in</strong><br />

werden. Vorgaben: Die Qualität der Kollektion und e<strong>in</strong>e große<br />

Bandbreite, denn dem Organisationstrio ist es wichtig, vom T-Shirt<br />

bis zum Couturekleid möglichst alles zu zeigen, was der Markt bietet.<br />

Beim Start vor vier Jahren gab es noch viele Unkenrufer, mit dem<br />

raschen Erfolg hätte kaum jemand gerechnet. „Wir haben eigentlich<br />

e<strong>in</strong>e längere Zeitspanne dafür vorgesehen gehabt“, erklärt Elvyra<br />

Geyer, „und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wenig überschwemmt worden. Man darf nicht<br />

vergessen, dass wir ja nur e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale Struktur haben.“ Heute<br />

freuen sich die Powerfrauen, mit ihrer<br />

Initiative e<strong>in</strong>en starken Impuls <strong>in</strong> der<br />

österreichischen Modeszene geschaffen zu<br />

haben. „Wir sehen uns als Plattform für<br />

Designer und wollen diese auch wirtschaftlich<br />

stärken“, ergänzt Zigi Mueller, „es ist ja auch<br />

das Wichtigste, dass Designer Kunden haben<br />

und verkaufen, um sich die nächste Kollektion<br />

leisten zu können.“ Deshalb werden auch, und<br />

das ist bei kle<strong>in</strong>eren Fashion Weeks <strong>in</strong>ternational<br />

gängige Praxis, E<strong>in</strong>käufer nach <strong>Wien</strong><br />

e<strong>in</strong>geladen, wofür es e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Budget gibt.<br />

Insgesamt lebt die Vienna Fashion Week von<br />

Sponsoren, e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Förderung, „für die<br />

wir aber sehr dankbar s<strong>in</strong>d“, so Elvyra Geyer,<br />

den E<strong>in</strong>trittsgeldern und e<strong>in</strong>er marg<strong>in</strong>alen<br />

Gebühr, die von den Designern entrichtet<br />

wird: „Für uns ist der Event ja ke<strong>in</strong>e<br />

Geldmasch<strong>in</strong>e, und wir wollen auf ke<strong>in</strong>en Fall,<br />

dass sich die Designer das nach vier, fünf Jahren nicht mehr leisten<br />

können!“ Das Projekt solle schließlich fortwähren, auch sehe man<br />

sich nicht als Konkurrenz zu den anderen Veranstaltern im Bereich<br />

Mode. Letzteres e<strong>in</strong> Mitgrund, warum es bisher ke<strong>in</strong>e Fashion Week<br />

im Frühjahr gibt, weil da bereits viele Fashion-Events auf dem<br />

Organisieren heuer<br />

die bereits vierte<br />

MQ Vienna Fashion<br />

Week: Elvyra Geyer,<br />

Zigi Mueller und<br />

Maria Oberfrank<br />

Term<strong>in</strong>plan stehen. „Die Frage ist auch, ob<br />

<strong>Wien</strong> schon das Potenzial hat, e<strong>in</strong>e solche<br />

Veranstaltung zweimal im Jahr zu vertragen“,<br />

überlegt Elvyra Geyer. „Und die zweite Frage<br />

ist, ob wir uns das leisten könnten. Ich weiß<br />

nicht, ob es zweimal jährlich möglich ist, das<br />

nötige Sponsorengeld aufzutreiben“, so Zigi<br />

Mueller.<br />

Von 12.–16.<br />

September<br />

haben Mode<strong>in</strong>teressierte<br />

jedenfalls wieder die Chance, <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

e<strong>in</strong>malig konzentriert Fashionshows sehen zu<br />

können, für die man ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung braucht,<br />

sondern Tickets kaufen kann. Wie jedes Jahr<br />

schicken auch heuer wieder drei Botschaften<br />

– jene von<br />

Spanien, Polen und<br />

Thailand – ihre<br />

Es ist das<br />

Wichtigste,<br />

dass Designer<br />

Kunden<br />

haben und<br />

verkaufen.<br />

Mode<br />

hoffnungsvollsten<br />

Designer nach <strong>Wien</strong>.<br />

Um die Vienna<br />

Fashion Week für das<br />

Publikum noch<br />

attraktiver zu<br />

machen, werden die<br />

Tage nach<br />

Schwerpunkten<br />

e<strong>in</strong>geteilt. So wird<br />

es e<strong>in</strong>en „Männertag“<br />

geben, an dem<br />

ausschließlich<br />

Designer ihre<br />

Kreationen<br />

präsentieren, die<br />

entweder Frauen- und Herrenmode oder nur<br />

Letzteres im Repertoire haben. E<strong>in</strong> Tag<br />

gehört eleganter Abendkleidung, e<strong>in</strong> anderer<br />

urbanem Street-Style. Abwechslung ist Zigi<br />

Mueller, Elvyra Geyer und Maria Oberfrank<br />

wichtig. Und <strong>in</strong> den letzten Jahren auch<br />

gelungen. Deshalb sollte man sich möglichst rasch Tickets<br />

Brillen von Andy Wolf Eyewear,<br />

aus Hartberg/Steiermark, die<br />

<strong>in</strong>ternational für Furore sorgen,<br />

und Avantgardemode des<br />

<strong>Wien</strong>er Labels superated<br />

sichern, denn der Andrang wird heuer voraussichtlich noch<br />

größer se<strong>in</strong> – der Kartenvorverkauf läuft bereits!<br />

Ticket-Infos<br />

Die Tageskarte kostet im Vorverkauf 15 Euro,<br />

die Wochenkarte 50 Euro.<br />

E<strong>in</strong> VIP-Ticket kostet pro Tag 85 Euro.<br />

Erhältlich auf www.oeticket.com<br />

Nähere Infos zur MQ Vienna Fashion Week:<br />

www.mqviennafashionweek.com<br />

71


Art<br />

Redaktion Nicole Edl<strong>in</strong>ger<br />

Sie lebe<br />

50-fach hoch!<br />

50 Jahre, 50 Projekte.<br />

E<strong>in</strong>fache Rechnung. Das Jubiläumsfeuerwerk der<br />

Viennale geizt nicht<br />

mit Projekten, schon gar<br />

nicht mit<br />

Filmen.<br />

Ausgewählte Highlights.<br />

Cheers!<br />

72<br />

Fotos Viennale, Marko Lipus/picturedesk.com<br />

„Fünfzig<br />

Jahre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

wundervolles Alter.<br />

Nicht mehr jung, aber noch nicht zu alt.<br />

Erfahren und e<strong>in</strong> wenig abgeklärt, aber immer noch neugierig und auf der Suche.<br />

Mit 50 hat man e<strong>in</strong>iges h<strong>in</strong>ter sich, aber erwartet mit Ungeduld, was da noch kommt.<br />

50 Jahre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> halbes Jahrhundert, aber nicht e<strong>in</strong>mal die Hälfte der Geschichte des K<strong>in</strong>os.<br />

50 ist e<strong>in</strong>e seltsame Zahl, so als könnte man sie von allen Seiten zugleich betrachten“, s<strong>in</strong>niert<br />

Viennale-Direktor Hans Hurch. Ganz besonders wichtig zu erwähnen ist aber auch, dass man<br />

mit 50 noch recht gut und würdig feiern kann. Luftballons und Girlanden reichen da nicht<br />

aus: Der 50er der Viennale wird standesgemäß mit 50 Projekten zelebriert. Bei dem Feuerwerk<br />

an Fe<strong>in</strong>heiten und der Anzahl an knallenden Korken bloß nicht drauf vergessen, dass<br />

das Internationale Filmfestival selbst von 25. Oktober bis 7. November lädt …<br />

Alle Jubiläumsprojekte tummeln sich auf http://50jahre.viennale.at/<br />

PREVIEW<br />

Sneak Previews der<br />

gehobenen Art: Am<br />

6. September (Künstlerhaus<br />

K<strong>in</strong>o) und am<br />

4. Oktober (Gartenbauk<strong>in</strong>o)<br />

gibt die Viennale<br />

e<strong>in</strong>en Vorgeschmack<br />

aufs Festivalprogramm:<br />

im Rahmen von Sneak<br />

Previews. Ist so was wie<br />

die Überraschung, die<br />

manchmal aus mehrstöckigen<br />

Torten spr<strong>in</strong>gt.<br />

Und mit Sicherheit e<strong>in</strong><br />

Genuss.<br />

Film


<strong>live</strong><br />

AUSSTELLUNG<br />

VON PATTI SMITH<br />

Die Underground-<br />

Legende taucht zur<br />

Viennale <strong>in</strong> der Galerie<br />

Christ<strong>in</strong>e König (4.,<br />

Schleifmühlgasse 1a)<br />

auf – und br<strong>in</strong>gt Fotos<br />

und Zeichnungen mit.<br />

FILM UND MUSIK:<br />

RADIAN<br />

Zu den Projekten der<br />

Sorte „not to be missed“<br />

zählt das Konzert der<br />

<strong>Wien</strong>er Experimentalrock-Combo<br />

Radian:<br />

Sie wird zu e<strong>in</strong>er<br />

Auswahl an Avantgardefilmen<br />

spielen.<br />

Reservierungen:<br />

k<strong>in</strong>o@gartenbauk<strong>in</strong>o.at<br />

73<br />

SONDERBRIEFMARKE<br />

Was ab 25. Oktober gegen<br />

Mails spricht: die Viennale-<br />

Sonder-Briefmarke, 70 Cent<br />

schwer. Sie zeigt e<strong>in</strong>en Still<br />

aus e<strong>in</strong>em Viennale-Markenzeichen:<br />

e<strong>in</strong>em Festival-Trailer.<br />

Das ausgewählte Bild stammt<br />

aus Jean-Luc Godards<br />

2008 produzierten „Une<br />

Catastrophe“.<br />

WERNER HERZOG<br />

ZU GAST<br />

E<strong>in</strong> ehemaliger Viennale-<br />

Direktor zu Gast: Filmemacher<br />

W<strong>erner</strong> Herzog – 1991<br />

und 1992 gab er geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Re<strong>in</strong>hard Pyrker den<br />

Frontmann der Viennale. Der<br />

Gratulant br<strong>in</strong>gt im Rahmen<br />

der Viennale se<strong>in</strong>e vierteilige<br />

Dokureihe „On Death<br />

Row“ mit.<br />

VIENNALEPARTY<br />

Im Lusthaus, im Badeschiff,<br />

<strong>in</strong> der Urania, im Volksgarten:<br />

Die Viennale hat ihn sich<br />

hart erarbeitet, den Ruf, dass<br />

sie gut feiern kann. Und sie<br />

kämpft weiter um ihr Recht<br />

„to party“: Am 13. September<br />

f<strong>in</strong>det bei freiem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong><br />

der Volksgarten Clubdiskothek<br />

„die größte Viennale-<br />

Party aller Zeiten“ statt. Die<br />

Superlative seien verziehen,<br />

sie sollen sich auch <strong>in</strong> der<br />

DJ-L<strong>in</strong>e fortpflanzen. Bislang<br />

verpflichtet: Wolfgang Flür<br />

von Kraftwerk.<br />

Film


Art<br />

FESTIVAL GOES TV<br />

Wer während des Festivals<br />

nicht Tickets für all die<br />

Filme ergattert, die auf der<br />

Wunschliste stehen, dem<br />

sei als Alternative ORF III<br />

empfohlen: Die Viennale<br />

weitet se<strong>in</strong>e Spielstätten<br />

aus und besetzt auch Programmplätze<br />

des ORF …<br />

LA BLOGO-<br />

THÈQUE<br />

Während der Viennale<br />

werden sie entstehen,<br />

die Clips der Pariser<br />

„Blogothèque“, die<br />

sich durch „Guerilla<br />

Film Mak<strong>in</strong>g“ e<strong>in</strong>en<br />

Namen gemacht hat.<br />

Die Konzerte, die sie<br />

festhält, f<strong>in</strong>den abseits<br />

von traditionellen<br />

Konzertbühnen statt,<br />

und das nun eben auch<br />

während der Viennale:<br />

Lokale Indie-Prom<strong>in</strong>enz<br />

und Festivalgäste<br />

vor ! – Zum munteren<br />

Improvisieren.<br />

Schnappschüsse <strong>in</strong><br />

Bewegtbild. Schnappschüsse<br />

der wundervollsten<br />

Art.<br />

www.blogotheque.net<br />

15 JAHRE<br />

CONSTELLATION<br />

RECORDS<br />

Two nights to remember:<br />

Constellation Records,<br />

die kanadische „Musiker-<br />

Selbsthilfeorganisation“,<br />

der etwa auch „Godspeed<br />

You! Black Emperor“ angehören,<br />

wird zwei November-<br />

Abende lang se<strong>in</strong>e Acts<br />

Ständchen spielen lassen.<br />

Rufezeichen.<br />

PETER HANDKE<br />

GEHT INS KINO<br />

Das Metro K<strong>in</strong>o wird e<strong>in</strong>e<br />

Programmreihe lang im<br />

Herbst/W<strong>in</strong>ter genau<br />

das projizieren, was der<br />

Schriftsteller Peter Handke<br />

von ihm verlangt. Peter<br />

Handke geht <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o, und<br />

wir gehen mit. Um Filme<br />

zu sehen, die für ihn wichtig<br />

und maßgeblich s<strong>in</strong>d.<br />

VIENNALE-<br />

WEIHNACHTSGALA<br />

Der Schlusspunkt des<br />

Jubiläumsjahres wird am<br />

13. Dezember gesetzt:<br />

zur Weihnachtsfeier der<br />

Viennale bzw. zur Weihnachtsgala,<br />

die freien<br />

E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Gartenbauk<strong>in</strong>o<br />

verspricht. Und nicht<br />

nur das: Es verspricht<br />

auch e<strong>in</strong> langer Abend zu<br />

werden. Aber e<strong>in</strong> unterhaltsamer.<br />

Und e<strong>in</strong>er mit<br />

vielen, vielen c<strong>in</strong>eastischen<br />

Geschenken.<br />

Film


29. sept. 2012<br />

RAtHAUspLAtZ<br />

JetZt<br />

AnmeLden !<br />

www.viennanightrun.at


Redaktion Nicole Edl<strong>in</strong>ger<br />

Art<br />

Film<br />

Abtauchen im Dunkeln – zu Erhellendem,<br />

Flirrendem, Bombastischem: Das zweite K<strong>in</strong>o-<br />

halbjahr 2012 hat e<strong>in</strong>iges zu bieten: Hobbits,<br />

Cannes-Gew<strong>in</strong>ner<br />

und<br />

Anna Karen<strong>in</strong>a.<br />

Bond-Girls, Blutsauger und natürlich<br />

das Ende der Welt.<br />

Film ab!<br />

76<br />

On the Road – Unterwegs<br />

Er galt bislang als unverfilmbar, der berauschende Beat-Klassiker „On the Road“ von Jack Kerouac. Walter Salles<br />

versucht den Gegenbeweis anzutreten, schickt Sam Ridley los, Garrett Hedlund und Kristen Stewart entgegen,<br />

und vielen, vielen Gästen – von Viggo Mortensen über Steve Buscemi zu Kirsten Dunst. Sex und Rausch und<br />

Jazz, der Taumel, der sich „im Moment leben“ nennt, was kümmert’s e<strong>in</strong>en, woher das Geld für das nächste Sett<strong>in</strong>g<br />

kommen soll. Wird schon. Und es wird: flirrend, bunt, leidenschaftlich – Salles setzt auf Lebensgefühl und<br />

Authentizität, kann nicht all das, was Kerouac aufweckte, fängt aber e<strong>in</strong>en wunderschönen Film e<strong>in</strong>.<br />

K<strong>in</strong>ostart: 5. 10.<br />

Fotos Filmladen, Warner, Mediendienst.com/FotoWilke, Sony, Universal<br />

D<br />

Norman<br />

Shetler Gartenbauk<strong>in</strong>o<br />

Der Mitbegründer der<br />

Kult-Videothek Alphaville<br />

ist seit 2008 Geschäftsführer des zur<br />

Viennale gehörenden Gartenbauk<strong>in</strong>os.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Flimmernd.<br />

Woran haben Sie heute Vormittag<br />

gearbeitet?<br />

An e<strong>in</strong>er Filmschau zu aktuellem<br />

Kunstk<strong>in</strong>o aus New York.<br />

Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />

An e<strong>in</strong>er Stanley Kubrick-<br />

Retrospektive.<br />

Was nervt mich bei anderen?<br />

Selbstgefälligkeit.<br />

Was nervt mich an mir?<br />

Me<strong>in</strong> Zweckpessimismus.<br />

Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />

Cannondale Bad Boy Ultra,<br />

bei Regen 13a, fallweise Car2Go.<br />

Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />

Die Romawiese an der<br />

Alten Donau.<br />

Ich gehe so oft wie möglich …<br />

… onl<strong>in</strong>e. <br />

Film<br />

Argo<br />

Ben Affleck spielt und <strong>in</strong>szeniert, George Clooney produziert:<br />

Die Rede ist von „e<strong>in</strong>er wahren Geschichte“.<br />

Thriller „Argo“ erzählt von e<strong>in</strong>er Fußnote der Geiselnahme<br />

von Teheran im November 1979, bei der<br />

52 Amerikaner <strong>in</strong> der US-Botschaft festgehalten werden:<br />

Sechs von ihnen konnten sich davon schleichen.<br />

Und geduckt halten. Dann übernimmt die CIA …<br />

K<strong>in</strong>ostart: 9. 11.


<strong>live</strong><br />

The Campaign –<br />

Die Qual der<br />

Wahl<br />

R<strong>in</strong>g frei für den Konkurrenzkampf zweier Senatskandidaten!<br />

Die Verkörperung der beiden – durch<br />

Will Ferrell und Zach Galifianakis – verspricht, dass<br />

die Politsatire brüllend komisch wird!<br />

K<strong>in</strong>ostart: 5. 10.<br />

Amour<br />

21 andere Werke hat er abgehängt: Se<strong>in</strong> Drama über das Altern brachte Michael Haneke nach „Das weiße Band“ se<strong>in</strong>e<br />

zweite Goldene Palme <strong>in</strong> Cannes. Nie zuvor agierte der meisterhafte Regisseur so sanftmütig, dennoch ist er nicht<br />

m<strong>in</strong>der kraftvoll: Die Leben von Georg und Anna, e<strong>in</strong>em Paar um die 80, läuft aus dem Ruder, als Anna e<strong>in</strong>en Anfall<br />

erleidet. Wie geht man um mit dem Älterwerden, mit dem Schlechterwerden des Lebenspartners, der besten Freund<strong>in</strong>,<br />

des <strong>in</strong>tellektuellen Gegenübers? Unvergesslich <strong>in</strong> den Hauptrollen: Jean-Louis Tr<strong>in</strong>tignant und Emmanuelle Riva.<br />

K<strong>in</strong>ostart: 21. 9.<br />

Ludwig II.<br />

Musikunterricht statt Waffendienst!<br />

Bavaria Film er<strong>in</strong>nert sich<br />

an Ludwig II., zeigt den „Märchenkönig“<br />

wie nie zuvor – und Hanna<br />

Herzsprung als Sissi.<br />

K<strong>in</strong>ostart: 28. 12.<br />

77<br />

Skyfall<br />

Es ist der 23. Filmauftrag von James Bond und der dritte, den Daniel Craig annimmt – und doch geht’s wenig<br />

rout<strong>in</strong>iert, aber gewohnt präzise und opulent zur Sache: Die Regie übernimmt e<strong>in</strong>er, der eher für Charakterdramen<br />

bekannt ist: Sam Mendes („American Beauty“). Aber fast noch wichtiger: Als Bond-Widersacher<br />

erfreut Javier Bardem.<br />

K<strong>in</strong>ostart: 2. 11.<br />

Film<br />

Anna Karen<strong>in</strong>a<br />

Keira Knightley schlüpft <strong>in</strong> die Haut der<br />

Titelheld<strong>in</strong> von Tolstois Klassiker: Auf <strong>in</strong> die<br />

russische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts,<br />

unter den Regieanweisungen von Joe Wright<br />

(„Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“).<br />

K<strong>in</strong>ostart: 25. 10.


Art<br />

Das Bourne Vermächtnis<br />

2007 schwamm Matt Damon als Jason Bourne bzw. David Webb im dreifach Oscargekrönten<br />

Thriller „Das Bourne Ultimatum“ aus dem Le<strong>in</strong>wandrand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hoffentlich<br />

sichere Zukunft, was aber nicht heißt, dass die Spionagethriller-Reihe damit<br />

abgeschlossen ist. Geheimagent Cross (Jeremy Renner) würde es sich vermutlich<br />

wünschen: Im vierten Teil geht’s gefährlicher zu als <strong>in</strong> den Vorgängern …<br />

K<strong>in</strong>ostart: 14. 9.<br />

Auf der Suche nach e<strong>in</strong>em<br />

Freund fürs Ende der Welt<br />

Wir wissen es: Die Welt steht nicht mehr lange, Ende 2012 dreht uns der Maya-<br />

Kalender das Licht ab. Also s<strong>in</strong>d wir empfänglich für anderes fiktives Apokalyptisches,<br />

besonders wenn uns das Steve Carell und Keira Knightley (was für<br />

e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation!) vorführen: Auf Amerika steuert Asteroid Mathilda zu, die<br />

Menschheit reagiert auf das Ende ihrer Zeit mit Plünderungen und Garagenverkäufen,<br />

mit weniger Arbeit, mehr Party, und im Falle von Dodge (Carell) mit<br />

der Suche nach se<strong>in</strong>er Jugendliebe. Auf geht’s, quer durchs Land. E<strong>in</strong> schön<br />

skurriler Countdown.<br />

K<strong>in</strong>ostart: 21. 9.<br />

78<br />

Paradies: Liebe<br />

Das Paradies, das besteht aus Liebe, Glaube und Hoffnung. Und wenn daraus e<strong>in</strong>e Spielfilmtrilogie von Ulrich Seidl wird, weiß man, dass diese Begriffe<br />

mitunter mit Vorsicht zu genießen s<strong>in</strong>d. Teil 1, heuer <strong>in</strong> Cannes vorgestellt, thematisiert die Liebe, entführt an die Strände Kenias, wo junge<br />

schwarze Beachboys mit Liebesdiensten an Sugarmamas ihren Lebensunterhalt bestreiten. E<strong>in</strong>e der Sextourist<strong>in</strong>nen: Teresa, 50, aus <strong>Wien</strong>.<br />

K<strong>in</strong>ostart: November 2012<br />

Fotos Universal Pictures, Sony, Warner, Constant<strong>in</strong>, Stadtk<strong>in</strong>o <strong>Wien</strong>,<br />

Der Hobbit – E<strong>in</strong>e<br />

unerwartete Reise<br />

Mit Hochfrequenzkameras (die 48 statt der herkömmlichen 24 Bilder pro Sekunde<br />

e<strong>in</strong>fängt) geht Peter Jackson auf Tolkiens „Hobbit“ los: Neben technischen<br />

Innovationen verspricht das natürlich fabelhafte Abenteuer: e<strong>in</strong>e Reise nach Mittelerde,<br />

60 Jahre vor den Ereignissen <strong>in</strong> „Der Herr der R<strong>in</strong>ge“, und e<strong>in</strong> Wiedersehen mit<br />

so mancher altbekannter Figur …<br />

K<strong>in</strong>ostart: 14. 12.<br />

Film<br />

Break<strong>in</strong>g<br />

Dawn:<br />

Biss zum Ende der Nacht, Teil 2<br />

Der letzte Augenaufschlag von „Break<strong>in</strong>g Dawn, Teil 1“ war e<strong>in</strong> fulm<strong>in</strong>anter<br />

Cliffhanger: Bellas Augen zeigten sich erstmals blutunterlaufen, der<br />

Teenager ist zum Vampir geworden. F<strong>in</strong>ally. Apropos f<strong>in</strong>ally: Nun steht<br />

also das Saga-F<strong>in</strong>ale unser aller „guilty pleasure“ an. Danach wird Robert<br />

Patt<strong>in</strong>son erneut mit „ernsthaften Rollen“ („Cosmopolis“) gegen das<br />

Vampir-Beau-Image anzuspielen versuchen.<br />

K<strong>in</strong>ostart: 22. 11.


ARWAG. Wohnen<br />

im schönsten <strong>Wien</strong>.<br />

Die ARWAG Hold<strong>in</strong>g-AG versteht sich seit vielen Jahren als<br />

Full-Service-Bauträger, dessen Leistungen sich von der Projektentwicklung<br />

und -planung über das Baumanagement, die<br />

Vermietung und den Verkauf bis h<strong>in</strong> zur Verwaltung erstrecken.<br />

Wir bieten unseren Mietern und Eigentümern Wohnraum,<br />

der sich durch <strong>in</strong>novative Architektur mit hoher Wohn- und<br />

Lebensqualität auszeichnet.<br />

Informieren Sie sich über unser<br />

vielfältiges Wohnungsangebot unter<br />

damit auch Ihre Wohnträume bald <strong>in</strong> Erfüllung gehen.<br />

www.arwag.at<br />

ARWAG Hold<strong>in</strong>g-AG<br />

A-1030 <strong>Wien</strong>, Würtzlerstraße 15 | Tel: +43 (0)1 79 700-117 | E-mail: <strong>in</strong>fo@arwag.at


E n t g E l t l i c h E E i n s c h a l t u n g<br />

Art<br />

AKTIVES WOHNEN<br />

Wenn es um die Wohnungssuche <strong>in</strong> der Großstadt geht, s<strong>in</strong>d<br />

Freizeitangebote direkt vor der Haustüre oder sogar <strong>in</strong> der eigenen<br />

Wohnhausanlage entscheidende Kriterien. Hier zwei Projekte <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong>, die wunschlos glücklich machen.<br />

80<br />

Wohnen und Freizeit rücken immer mehr<br />

zusammen. Daher müssen Wohnhausanlagen<br />

heutzutage mehr bieten als e<strong>in</strong>fach nur Wohnraum.<br />

Optimale Infrastruktur und im Idealfall e<strong>in</strong> attraktives<br />

Freizeitangebot <strong>in</strong> und um die Anlage herum<br />

stehen auf der Wunschliste vieler Wohnungssuchender<br />

ebenfalls ganz oben. Genau hier setzt der geförderte<br />

Wohnbau <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> mit unterschiedlichsten Angeboten<br />

an: Gärtnerisch gestaltete Hofbereiche, gemütliche Bewohnertreffpunkte<br />

und K<strong>in</strong>derspielplätze für alle Altersstufen<br />

sorgen für e<strong>in</strong>e abwechslungsreiche Freizeitgestaltung<br />

und fördern nachbarschaftliche Kontakte.<br />

Immer öfter punkten geförderte Wohnprojekte auch<br />

mit e<strong>in</strong>em umfangreichen Sportangebot wie e<strong>in</strong>er<br />

Laufbahn am Dach, Kletterwand, Saunalandschaft,<br />

Sporthalle oder e<strong>in</strong>em Schwimmbad. Aktuelle Beispiele<br />

für „Wohnen und Freizeit all <strong>in</strong>clusive“ s<strong>in</strong>d das aktuelle<br />

Vergabeprojekt <strong>in</strong> der Mühlbergstraße 9–11 / Hofjägerstraße<br />

2–8 <strong>in</strong> der „Stadt des K<strong>in</strong>des“ und das kürzlich<br />

bezogene Wohnprojekt „Bike & Swim“.<br />

Fotos th<strong>in</strong>kstock, Wohnservice <strong>Wien</strong> (3)<br />

Wohnen


<strong>live</strong><br />

E n t g E l t l i c h E E i n s c h a l t u n g<br />

14., Mühlbergstraße 9,<br />

„Stadt des K<strong>in</strong>des“<br />

Bauträger: <strong>Wien</strong>er Heim, Arwag<br />

87 geförderte Eigentumswohnungen<br />

(<strong>Wien</strong>er Heim), 54 geförderte<br />

Eigentumswohnungen (Arwag), 36<br />

geförderte Mietwohnungen (Arwag)<br />

Bezugsterm<strong>in</strong>(e): Anfang 2013 bis<br />

Frühjahr 2014<br />

Autofreie Wohnhausanlage am <strong>Wien</strong>erwald,<br />

Sporthalle, Schwimmbad; Sauna<br />

Die Wohnungen bef<strong>in</strong>den sich gerade<br />

<strong>in</strong> Vergabe!<br />

Im Grenzverlauf des 13. und 14. Bezirks - naturnahe am Waldrand gelegen - entsteht am<br />

Areal der ehemaligen »Stadt des K<strong>in</strong>des« e<strong>in</strong> neues Wohnprojekt. 200 Meter nordöstlich<br />

sorgt das „Auhof-Center“ für E<strong>in</strong>kaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Zum Wandern,<br />

Radeln oder Joggen geht man direkt h<strong>in</strong>ter den Häusern zur Purkersdorfer Rudolfshöhe<br />

oder <strong>in</strong> den nahegelegenen La<strong>in</strong>zer Tiergarten.<br />

81<br />

2., Vorgartenstraße 125 + 127,<br />

„Bike & Swim“<br />

Bauträger: Gesiba<br />

231 geförderte Mietwohnungen<br />

Bezugsterm<strong>in</strong>: Frühjahr 2012<br />

Sport und Wellness unter e<strong>in</strong>em Dach<br />

Die Wohnungsvergabe ist bereits abgeschlossen!<br />

Die Wohnhausanlage bef<strong>in</strong>det sich zwischen<br />

Engerthstraße und Vorgartenstraße und ist durch<br />

sogenannte „Versunkene Gärten“ vom Straßenzug<br />

getrennt. »Bike & Swim« richtet sich an Bewohner,<br />

die zum Teil auf e<strong>in</strong> eigenes Auto verzichten und<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem<br />

Fahrrad unterwegs s<strong>in</strong>d. Die daraus resultierenden<br />

E<strong>in</strong>sparungen werden für Wohnqualität wie Wellness-<br />

und Freizeite<strong>in</strong>richtungen genutzt. Das s<strong>in</strong>d<br />

z. B. Swimm<strong>in</strong>gpool am Dach, Spa-Bereich mit<br />

Sauna, Infrarotkab<strong>in</strong>e, Ruhezonen, Partyraum und<br />

Clubräume.<br />

Wohnen


Art<br />

Design ist Kunst, die<br />

sich nützlich macht.<br />

Wir wissen wann<br />

und wo.<br />

Text Nicola Schwend<strong>in</strong>ger<br />

Als visuelle<br />

Manifestation<br />

der Produktqualität wird Design<br />

gerne bezeichnet. Als solche f<strong>in</strong>det<br />

sich Design <strong>in</strong> allen Bereichen – ob<br />

Möbel, Kleidung oder Autos,<br />

Design ist überall und daher<br />

82 oft nur schwer zu fassen. In<br />

<strong>Wien</strong> widmen sich immer mehr<br />

Messen, Festivals oder Märkte dem<br />

Thema und versuchen die Materie<br />

dadurch erlebbar und im besten Fall<br />

greifbar zu machen. Die Menschen für<br />

den Wert von Design zu sensibilisieren,<br />

ist darüber h<strong>in</strong>aus das Ziel der österreichischen<br />

Designforen. Die <strong>Wien</strong>er<br />

Dependance im MuseumsQuartier<br />

macht immer wieder mit e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Ausstellungen auf sich aufmerksam.<br />

Derzeit (bis 16.9.) läuft „SKIN – Material<br />

Future“. Wem Sitzmöbel aus Weizenkleie<br />

dann doch zu speziell s<strong>in</strong>d,<br />

kann sich über die „Vienna Design<br />

Week“ (28. 9. bis 7. 10.) ans Thema<br />

herantasten.<br />

Untertitel: E<strong>in</strong>e Stadt voll Design!<br />

Ganz <strong>Wien</strong><br />

ist Schauraum<br />

Extrawurst, Sulz, Sacherwürstel, Polnische,<br />

Pikante und mittwochs das frische Beuscherl<br />

– die Fleischerei Sterkl am Brunnenmarkt<br />

ist e<strong>in</strong>e Ottakr<strong>in</strong>ger Institution. Was<br />

das mit der Vienna Design Week zu tun hat?<br />

Irgendwann muss e<strong>in</strong> recht schlauer Mensch<br />

beschlossen haben, <strong>in</strong> welcher Form die<br />

Lebensmittel produziert werden – theoretisch<br />

könnten die Sacherwürstel ja auch dreieckig<br />

se<strong>in</strong>, warum nicht? Man kann es sich nicht<br />

vorstellen, denn sie wurden anders designt.<br />

Welchen Beitrag zeitgenössisches Produktdesign<br />

<strong>in</strong> der Fleischerei Sterkl leisten kann,<br />

überlegt sich das L<strong>in</strong>zer Duo „March Gut“.<br />

Die „Passionswege“, der Klassiker der Vienna<br />

Design Week, br<strong>in</strong>gt hier zusammen, was<br />

Design<br />

zusammengehört: Junge <strong>in</strong>ternationale oder<br />

österreichische Designer und <strong>Wien</strong>er<br />

Traditionsunternehmen. Zehn solcher<br />

Tandems gibt es auch heuer wieder – für<br />

ke<strong>in</strong>e andere Programmschiene des Festivals<br />

gibt es derart viele Initiativbewerbungen.<br />

Ob am Ende des Prozesses e<strong>in</strong> Produkt<br />

steht, e<strong>in</strong>e Installation oder was auch immer,<br />

ist nicht der Punkt, es geht darum Schwellenängste<br />

und Vorurteile abzubauen und lokale<br />

Produktionsstätten wiederzuentdecken.<br />

Neben der Fleischerei Sterkl s<strong>in</strong>d Unternehmen<br />

wie Staud’s, die Hornmanufaktur Petz,<br />

die <strong>Wien</strong>er Silbermanufaktur oder Lobmeyr<br />

<strong>in</strong>volviert.<br />

TREFFPUNKT GSCHWANDNER.<br />

Der Fokus des von Tulga Beyerle und Lilli<br />

Holle<strong>in</strong> kuratierten Festivals liegt heuer auf<br />

Fotos: Silvio Teixeira/Christof Nard<strong>in</strong>, Teresa Ste<strong>in</strong>er / VDW, 2012, Lena G., Eugen Prosquill, mathak + mahlknecht


<strong>live</strong><br />

der Ottakr<strong>in</strong>ger Straße, dem Boulevard, der die<br />

Bezirke 16. und 17. trennt (oder verb<strong>in</strong>det – je<br />

nachdem, wie man es sehen möchte) bzw. dem<br />

Etablissement Gschwandner. Die Location aus<br />

dem 19. Jahrhundert taucht seit heuer wieder<br />

regelmäßig <strong>in</strong> den Veranstaltungskalendern der<br />

Stadt auf und wird derzeit zwischengenutzt,<br />

bevor Ende 2012 der große Umbau startet. Die<br />

Vienna Design Week nutzt das Etablissement als<br />

Stützpunkt des Festivals. Hier wird konstruktiv<br />

(Talks zum Thema Vergleich der Kreativszene<br />

<strong>Wien</strong> und Berl<strong>in</strong>) und dekonstruktiv („Theater<br />

of Destruction“) gearbeitet. Letzteres ist e<strong>in</strong><br />

Projekt der Industriedesigner<strong>in</strong> Lena Goldste<strong>in</strong>er,<br />

die sich im Gschwandner geme<strong>in</strong>sam mit<br />

der Reparturwerkstatt austobt. Motto: „De<strong>in</strong><br />

neuer Mixer war zuvor der Toaster de<strong>in</strong>es<br />

Freundes.“ Es wird Plastik zerschlagen und neu<br />

zusammengesetzt, was das Zeug hergibt. Das<br />

„Theater of Destruction“ ist Teil des Programmpunkts<br />

„Stadtarbeit“, der sich dem Social Design<br />

widmet und <strong>in</strong>sbesondere Kreative am Beg<strong>in</strong>n<br />

ihrer Karriere ansprechen soll. Neben Lena<br />

Goldste<strong>in</strong>er beteiligen sich etwa auch die fast<br />

schon legendären Gebrüder Stitch (Stichwort:<br />

Maßjeans), die geme<strong>in</strong>sam mit der Caritas <strong>Wien</strong><br />

im Elektro Gönner fuhrwerken.<br />

mathak + mahlknecht<br />

Das Duo thematisiert<br />

manipulierte Alterungsprozesse.<br />

Installation,<br />

Vortrag und Filmscreen<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> der Werkstatt<br />

Posch, Ottakr<strong>in</strong>gerstraße<br />

68, 1170 <strong>Wien</strong>.<br />

Lena<br />

Lena Goldste<strong>in</strong>er zeigt schon<br />

mal, wie’s zugehen wird <strong>in</strong><br />

ihrem „Theater of Destruction“<br />

im Etablissement Gschwandner<br />

im 17. Bezirk<br />

... und Thomas Petz,<br />

der letzte Erzeuger von<br />

Waren aus Horn. Se<strong>in</strong>e<br />

Manufaktur bef<strong>in</strong>det sich<br />

im 15. Bezirk.<br />

Matylda Krzykowski<br />

arbeitet im Rahmen der<br />

Passionswege mit P<strong>in</strong>selund<br />

Bürstenerzeuger<br />

Norbert Meier ...<br />

ANMELDEN ZUR WIENLIVE-TOUR.<br />

Spannend werden mit Sicherheit auch die<br />

Guided Tours zu den Designschauplätzen der<br />

Stadt, sprich: den Unternehmen, Werkstätten,<br />

Geschäften. Das Magaz<strong>in</strong> wien<strong>live</strong> wird e<strong>in</strong>e<br />

dieser Touren hosten – Modehistoriker<strong>in</strong> Gerda<br />

Buxbaum führt die Leser auf ihren ganz<br />

persönlichen Wegen durch den 1. Bezirk.<br />

83<br />

Nähere Infos und Anmeldung auf www.wien<strong>live</strong>.<br />

at bzw. www.viennadesignweek.at <br />

Lokale<br />

Produktionsstätten<br />

sollen<br />

wiederentdeckt<br />

und dadurch<br />

belebt<br />

werden.<br />

Blickfang<br />

Über 150 Designer kennenlernen,<br />

Produkte an- und ausprobieren,<br />

kaufen – die blickfang ist wieder<br />

<strong>in</strong> town.<br />

MAK, 1., Stubenr<strong>in</strong>g 5, 19. bis 21.10.<br />

blickfang.com<br />

Weitere Design-Term<strong>in</strong>e<br />

Design<br />

Wohndesign<br />

Alljährlicher Überblick über die<br />

österreichische und <strong>in</strong>ternationale<br />

Möbelszene <strong>in</strong> der Hofburg.<br />

Hofburg Vienna, 1., 11. bis 14.10.<br />

wohndesign-vienna.at<br />

March Gut Designer treten offensichtlich<br />

gerne im Duo auf. Die Herren March und Gut<br />

trafen die Sterkl-Fleischer<br />

Fesch’markt<br />

Junge Variante: Urbaner Designmarkt<br />

(Mode, Kunst, Accessoires)<br />

<strong>in</strong>klusive DJ-Beschallung (Bild l. o.)<br />

Ottakr<strong>in</strong>ger Brauerei, 16., Ottakr<strong>in</strong>gerplatz<br />

1, am 17. und 18.11.<br />

www.feschmarkt.at


Art<br />

D I E S E D R U C K S T R E C K E / R E P O R T A G E E N T S T A N D I N Z U S A M M E N A R B E I T M I T D E R S T A D T W I E N<br />

WIE GEMALT. E<strong>in</strong> We<strong>in</strong>garten am<br />

Rande der e<strong>in</strong>zigen Hauptstadt der<br />

Welt, die e<strong>in</strong>e nennenswerte<br />

We<strong>in</strong>produktion hat<br />

84<br />

Reportage


<strong>live</strong><br />

85<br />

WIENER<br />

WEINKULTUR<br />

Text: Nicola Schwend<strong>in</strong>ger, Foto: MA 49/Lammerhuber<br />

Reportage


Art<br />

Die We<strong>in</strong>berge<br />

700 Hektar Land, 230 W<strong>in</strong>zer, 4.400.000 Arbeitsstunden und 2,4 Millionen Liter<br />

We<strong>in</strong> jährlich – von e<strong>in</strong>er traditionsreichen Branche, die sich immer wieder neu<br />

positioniert und den Erfolg damit reblich verdient.<br />

Weitere We<strong>in</strong>-Term<strong>in</strong>e<br />

<strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>wandertag am 29. und<br />

30. September von 10 bis 18 Uhr –<br />

Strecken auf www.natuerlich.wien.at.<br />

Der Buschenschank <strong>in</strong> Residence des<br />

We<strong>in</strong>gutes Jutta Ambrositsch f<strong>in</strong>det<br />

heuer noch vom 7. bis 9. und 14. bis<br />

16. September sowie vom 9. bis 11. und<br />

16. bis 18. November statt. www.juttaambrositsch.at/buschenschank<br />

86<br />

Fotos Schedl (2), <strong>Wien</strong> Tourismus/Rigaud (2)<br />

FAST KITSCHIG. Aber nur fast. Der Traumblick vom We<strong>in</strong>gut Hajszan …<br />

Reportage<br />

Der September ist e<strong>in</strong>e spannende Zeit für <strong>Wien</strong>s<br />

W<strong>in</strong>zer. Mitte des Monats wird oben <strong>in</strong> den Bergen<br />

mit der We<strong>in</strong>lese begonnen, die Menschen unten <strong>in</strong> der Stadt<br />

warten auf den frischen Most, Sturm und Jungen <strong>Wien</strong>er. Die<br />

Witterungssituation im September und Oktober ist somit noch<br />

ausschlaggebend für den We<strong>in</strong>jahrgang 2012. Die We<strong>in</strong>ernte<br />

2011 brachte <strong>in</strong>sgesamt 25.200 Hektoliter (davon rund 19.400 hl<br />

Weißwe<strong>in</strong>). Österreichweit weist die Statistik Austria 2.800.000<br />

Hektoliter aus. Da <strong>Wien</strong>s gesamtes We<strong>in</strong>anbaugebiet <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Stadtgrenzen liegt, e<strong>in</strong> mehr als beachtliches Ergebnis. <strong>Wien</strong><br />

gilt als die e<strong>in</strong>zige Hauptstadt der Welt, die e<strong>in</strong>en nennenswerten<br />

We<strong>in</strong>anbau beheimatet. Beheimatet und exportiert. Alle<strong>in</strong>e das<br />

We<strong>in</strong>gut Cobenzl verschickt 10 % der 200.000 Flaschen jährlich<br />

<strong>in</strong>s Ausland – genauer gesagt nach Deutschland, Holland, Japan,<br />

<strong>in</strong> die skand<strong>in</strong>avischen Länder und die USA. Dass der Grüne Veltl<strong>in</strong>er<br />

als „Gruner“ zum „Weltl<strong>in</strong>er“ geworden ist, hat sich mittlerweile<br />

flächendeckend herumgesprochen. Wie erfolgreich der<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischte Satz ist, erzählt man sich bisher eher nur im<br />

kle<strong>in</strong>en Kreis. Die W<strong>in</strong>zergruppe <strong>Wien</strong>We<strong>in</strong> verzehnfachte den Export<br />

der Sorte „<strong>Wien</strong>er Gemischte Satz“ zwischen 2007 und 2011.<br />

Das Produkt, für das m<strong>in</strong>destens drei Sorten aus e<strong>in</strong>em We<strong>in</strong>garten<br />

verarbeitet werden müssen, soll mittlerweile alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

New York City <strong>in</strong> mehr als 40 Bars und Restaurants auf der Karte<br />

stehen. Da verwundert es auch nicht, dass der Gemischte Satz –<br />

natürlich abhängig vom jeweiligen Betrieb – e<strong>in</strong> bis zwei Drittel<br />

der Gesamtproduktionsmenge ausmacht.<br />

Am Beispiel des Gemischten Satzes lässt sich sehr schön<br />

ablesen, dass auch e<strong>in</strong> Traditionshandwerk wie dieses – der<br />

We<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> soll angeblich so alt se<strong>in</strong> wie die Stadt selbst –<br />

gewissen Trends oder zum<strong>in</strong>dest Entwicklungen unterworfen<br />

ist. Vor zehn Jahren war der Gemischte Satz zwar auch <strong>in</strong> aller<br />

Munde, jedoch nicht sonderlich positiv. Für die MItglieder von


<strong>live</strong><br />

PLATZHIRSCH.Thomas<br />

Podsednik leitet seit 1988<br />

das Stadt <strong>Wien</strong> We<strong>in</strong>gut<br />

am Cobenzl<br />

<strong>Wien</strong>We<strong>in</strong> hat es sich gelohnt, sich dafür e<strong>in</strong>zusetzen, dass die<br />

Tradition zum Gesetz erhoben wird. 2011 wurde e<strong>in</strong>e Verordnung<br />

verabschiedet, die den orig<strong>in</strong>alen <strong>Wien</strong>er Geschmischten Satz<br />

schützt und von e<strong>in</strong>em x-beliebigen Cuvée unterscheidet.<br />

SITZENBLEIBER.<br />

Tradition seit über<br />

300 Jahren: der<br />

Heurige Schübel-Auer<br />

<strong>in</strong> Nussdorf<br />

87<br />

Kaiser Joseph II. war’s<br />

Sogar im „D<strong>in</strong>er’s Journals“ der renommierten „The New York<br />

Times“ ist der sogenannte Gemischte Satz Thema. Man betont<br />

die E<strong>in</strong>zigartigkeit e<strong>in</strong>es We<strong>in</strong>baugebietes <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Großstadt und diskutiert, ob der Gemischte Satz des We<strong>in</strong>guts<br />

Mayer am Pfarrplatz, von Hajszan oder jener von Ambrositsch<br />

der Beste ist. Wie oft darüber wohl <strong>in</strong> österreichischen Onl<strong>in</strong>eforen<br />

debattiert wird?<br />

Jutta Ambrositsch wird die Gratis-Werbung sicher freuen.<br />

Viele träumen davon, e<strong>in</strong>en eigenen We<strong>in</strong>garten zu bewirtschaften,<br />

Ambrositsch (Bild nächste Seite) hat die Idee Realität werden<br />

lassen. Bis 2004 verdiente sie ihr Salär <strong>in</strong> der Werbebranche, seit<br />

acht Jahren streift sie mit ihrem Hund durch ihre knapp drei Hektar<br />

<strong>in</strong> Siever<strong>in</strong>g, Gr<strong>in</strong>z<strong>in</strong>g und am Nussberg. Ihre We<strong>in</strong>e (darunter<br />

e<strong>in</strong> Weißwe<strong>in</strong> Cuvée mit dem kl<strong>in</strong>genden Namen „E<strong>in</strong> Liter <strong>Wien</strong>“<br />

oder den Gemischten Satz „Siever<strong>in</strong>ger R<strong>in</strong>gelspiel“) f<strong>in</strong>det man<br />

nicht irgendwo, sondern an den besten Adressen der Stadt, wie<br />

etwa <strong>in</strong> der Gölsdorfgasse 2 (bei „Unger & Kle<strong>in</strong>“) oder <strong>in</strong> Bognergasse<br />

5 („Zum Schwarzen Kameel“). Und: Wie alle ihre Kollegen,<br />

die eigene We<strong>in</strong>e ausschenken, hat Ambrositsch die Lizenz<br />

zum Föhrenzweig-über-die-Tür-Hängen. Ihr „Buschenschank <strong>in</strong><br />

Residence“ f<strong>in</strong>det an zehn Wochenenden im Jahr <strong>in</strong> der Himmelstraße<br />

7 statt (Term<strong>in</strong>e siehe l<strong>in</strong>ke Seite, im Foto). Die Grundlage<br />

für die heutige Heurigenkultur schuf übrigens Kaiser Joseph II.<br />

im Jahr 1784 mit e<strong>in</strong>er Verordnung, die jedem Bürger die Freiheit<br />

gab, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel zu verkaufen und<br />

We<strong>in</strong> sowie Most auszuschenken.<br />

Reportage


Art<br />

Gemischter Satz<br />

– krim<strong>in</strong>ell gut<br />

18 Krimistars aus <strong>Wien</strong> haben ihrem Liebl<strong>in</strong>gsgetränk e<strong>in</strong> literarisches Denkmal<br />

gesetzt: E<strong>in</strong>en Kurzkrimi für jede We<strong>in</strong>sorte, die <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> angebaut wird.<br />

Zusammen ergibt das gemischte Sätze.<br />

C<br />

M<br />

88<br />

U<br />

nter e<strong>in</strong>em gemischten Satz versteht man e<strong>in</strong>en Weißwe<strong>in</strong>,<br />

der aus verschiedenen Rebsorten – m<strong>in</strong>destens<br />

drei – e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen We<strong>in</strong>gartens zusammengemischt wird. E<strong>in</strong>e<br />

echte <strong>Wien</strong>er Spezialität. Aber auch Literatur besteht bekanntlich<br />

aus Sätzen. „Gemischter Satz“ – e<strong>in</strong> Band mit Kurzkrimis – treibt<br />

die Doppeldeutigkeit jetzt auf die Spitze: Herausgeber<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>a<br />

Naber hat spannende Geschichten zusammengetragen, <strong>in</strong> denen<br />

immer e<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>sorte Ausgangspunkt für e<strong>in</strong>en Krim<strong>in</strong>alfall <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong> bietet.<br />

18 Geschichten, <strong>in</strong> denen vollmundig & höchst wienerisch gemordet<br />

wird also. Die Autor<strong>in</strong>nen und Autoren spr<strong>in</strong>gen da lustvoll<br />

durch Zeit und Genres. Ivo Schneider erzählt uns etwa e<strong>in</strong>en<br />

Krim<strong>in</strong>alfall aus der Besatzungszeit <strong>Wien</strong>s, Andreas Pittlers Kommissar<br />

Bronste<strong>in</strong> ermittelt natürlich wieder <strong>in</strong> der Ersten Republik<br />

und Edith Kneifl führt uns gar zum We<strong>in</strong>beißer Ludwig van<br />

Beethoven.<br />

DIE AUTOREN BEI DER<br />

BUCHPRÄSENTATION (v. l.):<br />

Claudia Rossbacher, Ilona<br />

Mayer-Zach, Christian<br />

Kl<strong>in</strong>ger, Beate Maxian,<br />

Sab<strong>in</strong>a Naber<br />

GEMISCHTER SATZ: Vollmundige Krim<strong>in</strong>algeschichten aus<br />

<strong>Wien</strong>, <strong>in</strong> 2. Auflage erschienen im echomedia buchverlag<br />

Neben Nervenkitzel bieten viele Geschichten aber auch Humor.<br />

Roul Biltgen lässt e<strong>in</strong>en Sanitäter herausf<strong>in</strong>den, wor<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Frau<br />

im Nobelhotel ertränkt wurde: Blauer Portugieser – wenig Alkohol,<br />

leichter Abgang. Ist das jetzt nun e<strong>in</strong> süffiger Tod? Herausgeber<strong>in</strong><br />

Sab<strong>in</strong>a Naber verknüpft wiederum e<strong>in</strong>en Banküberfall <strong>in</strong><br />

Neubau mit e<strong>in</strong>er Liebesgeschichte. E<strong>in</strong>er der Täter: e<strong>in</strong> Lektor.<br />

Die Verlagsbranche zahlt eben auch immer schlechter. Und bei<br />

Christoph Wagner wird e<strong>in</strong> Luxus-We<strong>in</strong>keller im Bisamberg gar<br />

zur Todesfalle.<br />

GEMISCHTER SATZ, erschienen im echomedia buchverlag, ist<br />

das ideale Buch für We<strong>in</strong>liebhaber & Krimiliebhaber. Der 300<br />

Seiten starke Band kostet 19,80 Euro und ist somit e<strong>in</strong> ideales<br />

Geschenk für kul<strong>in</strong>arische Leser.<br />

Fotos Schedl (2)<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Reportage


MEINLs RESTAURANT<br />

Der Treffpunkt für Gourmets & Genießer<br />

Wir freuen uns darauf, Sie <strong>in</strong> unserem Restaurant begrüßen zu dürfen. Von früh bis spät bieten wir Ihnen durchgehend<br />

vortreffliche Gaumenfreuden; am Morgen verlockt e<strong>in</strong>e Vielzahl an Frühstücksvarianten, mittags bis abends versprechen<br />

e<strong>in</strong> köstliches Tagesgericht und e<strong>in</strong>e ausgewählte Speisekarte exquisiten Genuss und am Abend können Sie hier vom Entrée<br />

bis zum süßen F<strong>in</strong>ale kul<strong>in</strong>arische Geschmackserlebnisse de luxe erleben und den Tag genussreich auskl<strong>in</strong>gen lassen.<br />

Restaurant Me<strong>in</strong>l am Graben<br />

Nachte<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> der Naglergasse<br />

Mo - Fr 8.00 - 24.00<br />

Sa 9.00 - 24.00<br />

Tel. +43 1 532 3334 6000<br />

Fax +43 1 532 3334 1290<br />

restaurant@me<strong>in</strong>lamgraben.at<br />

www.me<strong>in</strong>lamgraben.at


Art<br />

QUEREIN-<br />

STIEG. Jutta<br />

Ambrositsch<br />

arbeitete <strong>in</strong> der<br />

Werbebranche,<br />

bevor sie 2004<br />

unter die<br />

W<strong>in</strong>zer g<strong>in</strong>g<br />

90<br />

We<strong>in</strong>preis-Gew<strong>in</strong>ner<br />

2012<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz Classic, 2011,<br />

We<strong>in</strong>gut Cobenzl; Grüner Veltl<strong>in</strong>er<br />

Ste<strong>in</strong>bügel, 2011, We<strong>in</strong>gut Karl Lentner;<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz Neustifter,<br />

2011, We<strong>in</strong>gut Fuhrgassl-Huber; Grüner<br />

Veltl<strong>in</strong>er Total, 2011, We<strong>in</strong>gut Karl Lentner;<br />

Sauvignon blanc, 2011, We<strong>in</strong>bau<br />

Peter Bernreiter; Sauvignon blanc, 2011,<br />

We<strong>in</strong>gut Mayer am Pfarrplatz; Riesl<strong>in</strong>g,<br />

Nussberg „Weißer Marmor“ 2011, We<strong>in</strong>gut<br />

Mayer am Pfarrplatz; Weißburgunder,<br />

2011, We<strong>in</strong>gut Karl Lentner; Chardonnay,<br />

2011, We<strong>in</strong>gut Christ; Blauer<br />

Zweigelt Hackenberg, 2010, We<strong>in</strong>gut<br />

Kroiss; P<strong>in</strong>ot Noir Grand Select, 2008,<br />

We<strong>in</strong>gut <strong>Wien</strong><strong>in</strong>ger; Cabernet Sauvignon,<br />

Reserve 2009, We<strong>in</strong>gut Hofer;<br />

Sapor, 2009, We<strong>in</strong>gut Zahel GmbH.<br />

Fotos Rigaud, Stadt <strong>Wien</strong> Market<strong>in</strong>g, privat (2), Langecker (3)<br />

<strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>wandertag<br />

Waren Heurige früher eher was für Liebhaber des Urigen, ist mittlerweile<br />

für jeden etwas dabei. Dass das We<strong>in</strong>gut am Reisenberg<br />

beispielsweise e<strong>in</strong>e Lounge hat, sagt schon viel aus. Der Reisenberg<br />

ist e<strong>in</strong>e schicke und beliebte Location für standesamtliche<br />

Hochzeiten – nicht unähnlich dem We<strong>in</strong>gut <strong>Wien</strong> Cobenzl, das<br />

sich seit 1907 im Besitz der Stadt bef<strong>in</strong>det und seit 1988 von<br />

Thomas Podsednik geführt wird. Lange davor hatte es unter anderem<br />

e<strong>in</strong>em Johann Philipp Graf Cobenzl gehört und e<strong>in</strong> Schloss<br />

beheimatet, <strong>in</strong> dem der <strong>Wien</strong>er Hof zahlreiche rauschende Feste<br />

feierte. Heute wird hier vor allem hart gearbeitet – und das mit<br />

Erfolg. Diesen Juni erst überzeugte man mit dem <strong>Wien</strong>er Gemischten<br />

Satz Classic 2011 die Jury des heurigen <strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>preises.<br />

376 We<strong>in</strong>proben wurden <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> der Landwirtschaftskammer<br />

<strong>Wien</strong> e<strong>in</strong>gereicht. 122 dieser Produkte erhielten<br />

e<strong>in</strong>e Goldbewertung, hiervon wurden wiederum 12 zu den <strong>Wien</strong>er<br />

Landessiegern gekürt (Liste rechts oben).<br />

Reportage<br />

Wer den We<strong>in</strong>preis heuer verpasst hat, sollte sich dafür den<br />

29. und 30. September zweigeltrot im Kalender anstreichen.<br />

Die <strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>wander-Tage gehören zu den beliebtesten Veranstaltungen,<br />

die die Stadt zu bieten hat. Im wettersichersten<br />

Monat – denn das ist der September erwiesenermaßen – spazieren<br />

tausende Menschen durch die We<strong>in</strong>berge der Stadt.<br />

30.000 waren es letztes Jahr. Neben der klassischen 10,8 km<br />

langen Route (Neustift bis Nussdorf) gibt es e<strong>in</strong>e 9,9 km lange<br />

(Strebersdorf bis Stammersdorf) sowie kle<strong>in</strong>ere Teilstrecken. Alle<br />

Wege s<strong>in</strong>d senioren-, k<strong>in</strong>der- und größtenteils sogar k<strong>in</strong>derwagenfreundlich,<br />

teils steht der Heurigenexpress zur Verfügung.<br />

Die E<strong>in</strong>- und Ausstiegspunkte s<strong>in</strong>d öffentlich gut erreichbar. Die<br />

Strecken<strong>in</strong>formation f<strong>in</strong>det man auf www.natuerlich.wien.at.<br />

„Es ist der Liebe milde Zeit“, hat der österreichische Dichter<br />

Georg Trakl e<strong>in</strong>st über den Herbst gesagt. Er hatte recht. Auf den<br />

Herbst <strong>in</strong> und über den Dächern <strong>Wien</strong>s kann man sich e<strong>in</strong>fach<br />

nur freuen.


<strong>live</strong><br />

We<strong>in</strong> & Design 2012<br />

Guter Geschmack und der S<strong>in</strong>n für schöne Formen bilden die Klammer für e<strong>in</strong><br />

Event, das fe<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>e bereits zum dritten Mal <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>s Top-Geschäfte holt.<br />

EXQUISIT. Am<br />

17. Oktober<br />

gibt es <strong>in</strong> mehr<br />

als 15 <strong>Wien</strong>er<br />

Top-Locations<br />

wie Schull<strong>in</strong>,<br />

Heldwe<strong>in</strong> oder<br />

den <strong>Wien</strong>er<br />

Werkstätten<br />

fe<strong>in</strong>e Tropfen<br />

zu verkosten<br />

91<br />

D<br />

ie Veranstaltung We<strong>in</strong> & Design hat sich herumgesprochen.<br />

Sie verspricht nun zum dritten Mal lukullische<br />

Höhenflüge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er außergewöhnlichen Umgebung. Die<br />

<strong>Wien</strong>er Innenstadt verwandelt sich am 17. Oktober 2012 ab 19.00<br />

Uhr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Flaniermeile des guten Geschmacks und setzt auf<br />

die Symbiose zwischen ansprechendem Design aus heimischen<br />

Manufakturen und <strong>in</strong>ternationalen Designerschmieden und den<br />

besten Tropfen aus den rot-weiß-roten We<strong>in</strong>bauregionen.<br />

An diesem Abend präsentieren sich rund 50 österreichische<br />

Top-W<strong>in</strong>zer wie etwa Kerschbaum, <strong>Wien</strong><strong>in</strong>ger, Zahel, Nittnaus<br />

und viele mehr <strong>in</strong> mehr als 15 designaff<strong>in</strong>en Locations, von der<br />

kultigen Dessous-Boutique über e<strong>in</strong>e multifunktionale Bankfiliale<br />

bis h<strong>in</strong> zu Geschäften mit traditionellem, österreichischem<br />

Kunsthandwerk, im Herzen von <strong>Wien</strong>. Premiere feiern dabei<br />

dieses Jahr Partnerbetriebe der Genuss Region Österreich und<br />

die Bäckerei „Der Mann“, die die ohneh<strong>in</strong> schon verwöhnten<br />

Gäste mit ausgesuchten Schmankerln – passend zum präsentierten<br />

We<strong>in</strong> – auf e<strong>in</strong>e noch höhere Genuss-Ebene heben werden.<br />

Ab 22.00 Uhr startet <strong>in</strong> Yoshi’s Corner (Wollzeile 17) die Afterparty<br />

zum Ausklang e<strong>in</strong>es Abends voller Genuss – weitere<br />

tolle W<strong>in</strong>zer warten auf die Gäste und Hochriegl verwöhnt<br />

die We<strong>in</strong> & Design-Besucher mit dem frizzante acht muscato.<br />

Die begehrten Tickets gibt es wieder ab Anfang September bei<br />

<strong>Wien</strong> Ticket unter www.wien-ticket.at oder unter 01/588 85 um<br />

29 Euro – We<strong>in</strong>verkostung, Schmankerln & Design <strong>in</strong>klusive.<br />

Reportage


Art<br />

Top-Events<br />

The cultural events through the end of 2012<br />

You must def<strong>in</strong>itely<br />

mark the follow<strong>in</strong>g ten<br />

dates <strong>in</strong> your calendar:<br />

The best events <strong>in</strong><br />

classical music, pop &<br />

literature.<br />

92<br />

4<br />

Claustria<br />

Régis Jauffret was awarded<br />

the ”Prix Fem<strong>in</strong>a“ for his<br />

book about the Fritzl case,<br />

”Claustria“. At the<br />

Rabenhof, Nicholas<br />

Ofczarek reads from the<br />

startl<strong>in</strong>g book. Moderation:<br />

Charles Ritterband.<br />

Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />

September 24 th , 7 p.m.<br />

www. rabenhof.at<br />

2<br />

MUSA<br />

The month of photography.<br />

Under the title ”distURBANces“<br />

the MUSA is show<strong>in</strong>g<br />

works on the subject of<br />

”Human – Nature – City“.<br />

Free Entrance!<br />

MUSA, 1., Felderstraße 6–8, from<br />

October 31 st to January 5 th<br />

www.musa.at<br />

5<br />

1<br />

Amy<br />

MacDonald<br />

Her first album, ”This Is The<br />

Life“, hit the market like a<br />

bombshell. Now the Scotswoman<br />

with the pleasant voice is<br />

com<strong>in</strong>g to Vienna.<br />

Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8,<br />

December 6 th , 8 p.m.<br />

Maria Bill<br />

www.wiener-gasometer.at<br />

I wanna land, Bill s<strong>in</strong>gs dur<strong>in</strong>g her ”Farewell-Tour 2012“ at<br />

the Konzerthaus. Start<strong>in</strong>g December 14th, you can admire the<br />

actress at the Volkstheater <strong>in</strong> ”Im weißen Rößl“.<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, October 5 th<br />

www.konzerthaus.at<br />

Ra<strong>in</strong>er<br />

Nikowitz<br />

The satirists first thriller is called<br />

”Volksfest“. Whoever missed his<br />

appearance at the ”Krim<strong>in</strong>acht“ can<br />

catch up with him at the Rabenhof.<br />

Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />

November 8 th , 8 p.m.<br />

3<br />

www.rabenhof.at<br />

Photos Universal Music, Ra<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Gabriela Brandenste<strong>in</strong>, Julian Broad, Re<strong>in</strong>er Riedler (MUSA), Walter Wobrazek, Seuil - 2012 / Hermance Triay (Rabenhof), Ludwig Schedl<br />

Top-Events


6<br />

<strong>live</strong><br />

Ariadne<br />

Sven-Eric Bechtolfs critically<br />

acclaimed Salzburg production of<br />

”Ariadne on Naxos“ premieres at<br />

the Staatsoper <strong>in</strong> December under<br />

the head of music, Franz<br />

Welser-Möst.<br />

7<br />

Book Fair<br />

Eva Rossmann will be read<strong>in</strong>g from her Thriller ”Unter Strom“ at the<br />

”Read<strong>in</strong>g Festival“ presented by the <strong>in</strong>ternational book fair Buch <strong>Wien</strong><br />

<strong>in</strong> Spittelau. Buch <strong>Wien</strong> opens on November 22 nd at Messe <strong>Wien</strong>.<br />

Fernwärme <strong>Wien</strong>, 9., Spittelauer Lände 45, November 22 nd<br />

www.buchwien.at<br />

Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g,<br />

start<strong>in</strong>g December 19 th<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

Mika<br />

Fantastic pop music. Born <strong>in</strong> Beirut, Mika (full<br />

name: Michael Holbrook Penniman) made his<br />

breakthrough <strong>in</strong> London with ”Life In Cartoon<br />

Motion“. You have got to be there!<br />

Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, November 5 th , 8 p.m.<br />

www.wiener-gasometer.at<br />

8<br />

93<br />

Xmas <strong>in</strong> Vienna<br />

The St. Florian Boys Choir will s<strong>in</strong>g ”Silent Night“<br />

alongside stars like Bo Skovhus, Sophie Koch and Piotr<br />

Beczala. There is no more stylish way to celebrate<br />

Christmas.<br />

9<br />

Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, Dezember 21 st<br />

www.christmas<strong>in</strong>vienna.at<br />

10<br />

Arnold<br />

Total Recall – named after<br />

one of his blockbusters, the<br />

most famous liv<strong>in</strong>g Styrian<br />

has published his autobiography.<br />

In Vienna he will be<br />

present<strong>in</strong>g the book for the<br />

first time. A world premiere!<br />

Gartenbauk<strong>in</strong>o, 1., Parkr<strong>in</strong>g 12,<br />

October 8 th , 6 p.m., Tickets: 15 Euros<br />

– oeticket.com<br />

www.gartenbauk<strong>in</strong>o.at<br />

Top-Events


Art<br />

Design is Art that<br />

makes itself useful.<br />

We know when and<br />

where.<br />

Text Nicola Schwend<strong>in</strong>ger<br />

As a visual<br />

manifestation<br />

of product quality. That is how<br />

design is often def<strong>in</strong>ed. As such, design<br />

can be found <strong>in</strong> all areas - be it furniture,<br />

fashion or cars, design<br />

is everywhere, which often<br />

94 makes it hard to truly grasp.<br />

In Vienna, more and more<br />

fairs, festivals and markets are devot<strong>in</strong>g<br />

themselves to this topic and are try<strong>in</strong>g<br />

to make it more tangible. To sensitize<br />

people for the value of design, is furthermore<br />

the goal of Austrian design<br />

forums. The <strong>Wien</strong>er Dependance at the<br />

MuseumsQuartier cont<strong>in</strong>ually draws<br />

attention to itself with its unique exhibitions.<br />

Currently (through September<br />

16 th ) it is show<strong>in</strong>g ”SKIN – Material<br />

Future“. Those of you who f<strong>in</strong>d upholstery<br />

furniture made of wheat germ<br />

too particular, may want to gradually<br />

approach the topic via the ”Vienna<br />

Design Week“ (September 28 th to<br />

October 7 th ).<br />

Subtitle: A city full of design!<br />

Vienna is one<br />

big showroom<br />

Extrawurst, Sulz, Sacherwürstel, Polnische,<br />

Pikante and on Wednesdays the fresh lungs –<br />

the butcher Sterkl on Brunnenmarkt is an<br />

<strong>in</strong>stitution <strong>in</strong> the district of Ottakr<strong>in</strong>g. What<br />

does that have to do with the Vienna Design<br />

Week? A long time ago an <strong>in</strong>telligent person<br />

must have decided the shape that certa<strong>in</strong><br />

foodstuffs would be produced <strong>in</strong> – theoretically,<br />

Sacherwürstel could have been<br />

triangular, why not? Unimag<strong>in</strong>able, s<strong>in</strong>ce they<br />

ended up be<strong>in</strong>g designed completely<br />

different. The design-duo ”March Gut“ from<br />

L<strong>in</strong>z came up with the contributions<br />

contemporary product design could provide<br />

at the Sterkl butcher. The ”paths of passion“,<br />

a classic at the Vienna Design Week, br<strong>in</strong>g<br />

Design<br />

together what belongs together. Young<br />

<strong>in</strong>ternational or Austrian designers with<br />

Viennese traditional companies. Ten such<br />

tandems can be viewed aga<strong>in</strong> this year - no<br />

other event with<strong>in</strong> this festival is flooded with<br />

as many unsolicited applications.<br />

Be it a product, an <strong>in</strong>stallation or<br />

anyth<strong>in</strong>g else that results from such a process<br />

- the po<strong>in</strong>t is to break down prejudices and<br />

other thresholds and to rediscover local<br />

manufacturers. Besides the butcher Sterkl,<br />

companies such as Staud’s (marmelade), the<br />

horn manufactury, the <strong>Wien</strong>er Silbermanufaktur<br />

or Lobmeyr (glas) are <strong>in</strong>volved.<br />

Meet<strong>in</strong>g po<strong>in</strong>t gschwandner.<br />

This year, the focus of the festival, which is<br />

curated by Tulga Beyerle and Lilli Holle<strong>in</strong>, is<br />

on the Ottakr<strong>in</strong>ger Straße, the Boulevard that<br />

Photos: Silvio Teixeira/Christof Nard<strong>in</strong>, Teresa Ste<strong>in</strong>er / VDW, 2012, Lena G., Eugen Prosquill, mathak + mahlknecht


<strong>live</strong><br />

separates the 16 th and 17 th districts (or rather<br />

connects them - depend<strong>in</strong>g on how you want to<br />

see it) or rather at the establishment Gschwandner.<br />

The location hails from the 19 th century and<br />

has been show<strong>in</strong>g up more regularly <strong>in</strong> the citys<br />

event calendars. It is currently be<strong>in</strong>g used as a<br />

transitional location, before the big renovation<br />

that will take place end of 2012. For the Vienna<br />

Design Week it will serve as festival headquarter.<br />

The work here is constructive (talks<br />

compar<strong>in</strong>g the creative scenes <strong>in</strong> Vienna and<br />

Berl<strong>in</strong>) and deconstructive (”Theater of<br />

Destruction“). The latter is a project by the<br />

<strong>in</strong>dustrial designer Lena Goldste<strong>in</strong>er who,<br />

together with the Reparaturwerkstatt, lets off<br />

some steam at Gschwandner. The motto: ”Your<br />

new mixer was previously your friends toaster.“<br />

Plastic is smashed and reconstructed for all its<br />

worth. The ”Theater of Destruction“ is part of<br />

the event ”city work“, which is especially aimed<br />

at all creatives at the beg<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g of their career.<br />

Besides Lena Goldste<strong>in</strong>er, the almost legendary<br />

brothers Stitch (th<strong>in</strong>k of custom-made jeans)<br />

are participat<strong>in</strong>g and bustl<strong>in</strong>g about together<br />

with Caritas <strong>Wien</strong> at Elektro Gönner.<br />

Sign up for the wien<strong>live</strong>-tour.<br />

The guided tours to various design venues -<br />

companies, workshops and stores - around town<br />

promise to be excit<strong>in</strong>g. The magaz<strong>in</strong>e wien<strong>live</strong><br />

will host one of these tours. Fashion historian<br />

Gerda Buxbaum will guide readers on a personal<br />

tour through the first district.<br />

mathak + mahlknecht<br />

The duo broaches the<br />

issue of the manipulated<br />

age<strong>in</strong>g process. Installation,<br />

presentation<br />

and filmscreen<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

the workshop Posch,<br />

Ottakr<strong>in</strong>gerstraße 68,<br />

1170 <strong>Wien</strong>.<br />

Lena Goldste<strong>in</strong>er shows us<br />

what awaits at the ”Theater of<br />

Destruction“ at the establishment<br />

Gschwandner <strong>in</strong> the 17 th<br />

district<br />

... and Thomas Petz,<br />

the last manufacturer<br />

of products made with<br />

horn. His workshop is <strong>in</strong><br />

the 15 th district.<br />

Matylda Krzykowski<br />

works together with brushmaker<br />

Norbert Meier along<br />

the paths of passion...<br />

95<br />

Further <strong>in</strong>formation and registration at<br />

www.wien<strong>live</strong>.at or www.viennadesignweek.at <br />

Local<br />

production<br />

sites are to<br />

be rediscovered<br />

and thus<br />

re-animated.<br />

Blickfang<br />

Get to know more than 150 designers,<br />

try on and out products,<br />

shop – the blickfang is back <strong>in</strong><br />

town.<br />

MAK, 1., Stubenr<strong>in</strong>g 5, Oct. 19 th to 21 st<br />

blickfang.com<br />

Further Design-Events<br />

Design<br />

Wohndesign<br />

Yearly overview of the Austrian<br />

and <strong>in</strong>ternational furniture design<br />

scene at the Hofburg.<br />

Hofburg Vienna, 1., Oct. 11 th to 14 th .<br />

wohndesign-vienna.at<br />

March Gut designers like to appear as a duo.<br />

Mr. March and Mr. Gut met the butcher Sterkl<br />

Fesch’markt<br />

Young option: Urban design market<br />

(fashion, art, accessories) <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g<br />

DJ music (picture above left)<br />

Ottakr<strong>in</strong>ger Brauerei, 16., Ottakr<strong>in</strong>gerplatz<br />

1, on November 17 th and 18 th .<br />

www.feschmarkt.at


96<br />

Culture and<br />

Cul<strong>in</strong>ary Arts<br />

Art temples<br />

that<br />

<strong>in</strong>clude<br />

good food.<br />

Adifferent k<strong>in</strong>d of<br />

opera can be seen<br />

at the Theater an der <strong>Wien</strong>. With dar<strong>in</strong>g and unusual<br />

productions. Start<strong>in</strong>g this September, the Monteverdi-opera ”Il<br />

ritorno d’Ulisse <strong>in</strong> patria“ under the formidable direction of the<br />

grandmaster Claus Guth, for example. Dur<strong>in</strong>g the break, before or<br />

after, good food can be found at the Theatercafé an der <strong>Wien</strong>. In the<br />

no-nonsense, airy and light Ristorante, delights such as L<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>i or<br />

Penne with Gamberetti or pumpk<strong>in</strong> and a flawless Saltimbocca<br />

romana can be enjoyed. Dolce vita!<br />

When enter<strong>in</strong>g the Haus der Musik , visitors embark on a musical<br />

adventure. The <strong>in</strong>teractive sound museum offers 5,000 square<br />

meters of music experience. The <strong>in</strong>-house Restaurant Huth is also<br />

worth discover<strong>in</strong>g. We suggest you stick to the tasty Rib Eyes,<br />

Entrecôtes, Beef Burgers or Chauteau Briands that sizzle on the<br />

Josper-Grill with Argent<strong>in</strong>e charcoal.<br />

The Restaurant Vestibül is known as one of the flagships of Viennese<br />

gastronomy and is located <strong>in</strong> a side-isle of the Burgtheater. The noble<br />

sett<strong>in</strong>g offers classic dishes such as<br />

pluck of veal, exquisite Szeged<strong>in</strong>er<br />

lobster and cabbage (a classic offered by<br />

Chef Christian Domschütz) or<br />

<strong>in</strong>dividually prepared vegetarian dishes.<br />

A f<strong>in</strong>e treat follow<strong>in</strong>g a premiere.<br />

The Essl Museum <strong>in</strong> Klosterneuburg can<br />

be reached either on one’s own or by way<br />

of Bus-Shuttle (leaves from the<br />

Albert<strong>in</strong>a). Here you will f<strong>in</strong>d one of the<br />

most comprehensive collections of<br />

contemporary Austrian art. In September<br />

there will also be solo exhibitions by<br />

Theatercafé an der <strong>Wien</strong><br />

Art<br />

Aera<br />

Food<br />

Franz Zadrazil and Cecily Brown. Vienna’s best Veggie-restaurant and<br />

-caterer, Hollerei, is responsible for the cul<strong>in</strong>ary delicacies. When<br />

enjoy<strong>in</strong>g the ravish<strong>in</strong>g creations of seitan, tofu, qu<strong>in</strong>oa, lentils or<br />

mango on the lovely terrace, one forgets all carnal desires!<br />

The <strong>Wien</strong>er Konzerthaus is one of the first addresses for national<br />

and <strong>in</strong>ternational music. On September 22 nd the TexMex-, Folk- und<br />

Country-Ensemble Calexico will be perform<strong>in</strong>g there. And on<br />

September 30 th it is time for music by Glen Miller. Primarily Austrian<br />

delicacies are served at the <strong>in</strong>-house restaurant We<strong>in</strong>zierl, rang<strong>in</strong>g<br />

from little snacks to opulent buffets. Vegetarians have a nice choice<br />

of dishes here, too.<br />

Restaurant Huth<br />

The Aera presents alternative and young rock music. The pleasant<br />

pub and charm<strong>in</strong>g street garden is located at a prom<strong>in</strong>ent location,<br />

not far from the pedestrian-friendly Rudolfsplatz. The ”Full Night of<br />

Rock“ (Back2Human) on September 22 nd or the ”Hot Summer<br />

Clos<strong>in</strong>g“ <strong>in</strong>vite music fans to jo<strong>in</strong> the party. With pancakes, pizza,<br />

pizza turnovers and all variations of Schnitzel or a f<strong>in</strong>e Club<br />

Sandwich. Respect!<br />

For cultivated connoisseurs there is rarely a more worthwhile<br />

comb<strong>in</strong>ation: one visits the wonderful masterpieces<br />

at the Kunsthistorische Museum – the<br />

famous ”Fish Market“-still life by the Dutch<br />

pa<strong>in</strong>ter Franz Hals, for example. Afterwards, one<br />

moves to the beautiful Cupola Hall where one<br />

d<strong>in</strong>es on exquisit Kalbsvögerl with mushrooms<br />

and swiss chard roulade, tuna with pepper risotto<br />

and nougat dumpl<strong>in</strong>gs.<br />

At the Naturhistorische Museum there are at least<br />

two public attractions: the d<strong>in</strong>osaurs and the<br />

mussel d<strong>in</strong>ners. The latter was supposedly <strong>in</strong>spired<br />

by the giant crabs <strong>in</strong> the upper Cupola Hall of the<br />

museum. It starts aga<strong>in</strong> <strong>in</strong> September and takes<br />

Photos Christian Jobste, Haus der Musik, Irene Schaur, leisuregroup.at/Oreste Schaller, Kathar<strong>in</strong>a Unger, Marianne Greber, Aera


place every Wednesday start<strong>in</strong>g at 7 p.m. and is traditionally<br />

replaced <strong>in</strong> April by the congenial asparagus d<strong>in</strong>ners . The dessert<br />

buffet - <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g strawberry delicacies - is legendary. The entire<br />

sensual event costs 46 Euros per person, <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g admission to the<br />

museum.<br />

The Leopold Museum at the Viennese MuseumsQuartier offers a<br />

lovely overview and <strong>in</strong>sight <strong>in</strong>to modern Austrian art. Included <strong>in</strong><br />

the ca. 5,000 exhibits are some of the best Schieles and Klimts.<br />

Connected to the museum you f<strong>in</strong>d the Café Leopold. Here you<br />

can enjoy superb meals (from the menu: Thai prawn soup, bread<br />

salad with grilled octopus, green-chili-chicken wrap, falaffel plate,<br />

qu<strong>in</strong>oa-curd dumpl<strong>in</strong>gs with parsley-pesto) as well as special<br />

music gigs and read<strong>in</strong>gs.<br />

<strong>live</strong><br />

Halle<br />

Where am I?<br />

Aera<br />

Gonzagagasse 11, 1010 <strong>Wien</strong>, Mon.–Sat.<br />

10 a.m.–01 a.m., Sun. 10 a.m.– midnight.<br />

Warm meals daily from 11.30 a.m. to 11.30<br />

p.m., breakfast Mon.–Fri. 10 a.m.–noon Sat.,<br />

Sun. and Holidays 10 a.m.–4 p.m.,<br />

Tel. 0676/844 260 270<br />

www.aera.at<br />

Café-Restaurant Huth at<br />

Haus der Musik<br />

Seilerstätte 30, 1010 <strong>Wien</strong>, Mon. - Sat.:<br />

11 a.m.–midnight (closed on Sundays). warm<br />

meals all day,<br />

Tel. 01/512 03 11<br />

zum-huth.at/hdm<br />

The <strong>Wien</strong>er Gasometer is a city with<strong>in</strong> a city. In the BA Hall you<br />

will come accross some of the best rock bands <strong>in</strong> the world. From<br />

the current program: Fehlfarben (September 20 th ), Roma Fest für<br />

alle feat. Harri Stojka (September 27 th ) and Söhne Mannheims<br />

(Oktober 3 rd ). Prior to the event one can enjoy cul<strong>in</strong>ary goodies.<br />

At Delishes, for example, one can eat specialties from around the<br />

world. Fajitas, nachos, tofu- or pepperoni-burger, wok, vegetable<br />

curry, taj<strong>in</strong>e with couscous, belgian pizza or tarte flambee can be<br />

found on the menu.<br />

Hollerei<br />

Café Leopold<br />

Museumsplatz 1, 1070 <strong>Wien</strong>, Sun. to Wed.<br />

10 a.m.–02 a.m., Thurs. to Sat. 10 a.m.–04<br />

a.m. Kitchen open from 10 a.m. to 11 p.m.,<br />

Fri. und Sat. from 10 a.m. to 01 a.m.,<br />

Tel. 01/523 67 32<br />

www.cafe-leopold.at<br />

Café at Kunsthistorische Museum<br />

Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />

Gourmet-even<strong>in</strong>gs on Thursday, Brunch on<br />

Sunday<br />

www.clubcater<strong>in</strong>g.at<br />

Café <strong>in</strong> Naturhistorische Museum<br />

Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />

Mussel d<strong>in</strong>ner: Information at 01/260<br />

97<br />

69-2473<br />

Food affairs, Mrs. Samek<br />

www.food-affairs.at<br />

Chaya Fuera<br />

Kandlgasse 21, 1070 <strong>Wien</strong>,<br />

Tel. 01/544 00 36-250<br />

www.chayafuera.com<br />

Café Leopold<br />

The Kunsthalle at MuseumsQuartier awaits with excit<strong>in</strong>g,<br />

not-at-all-ma<strong>in</strong>stream exhibitions: the expositions „Parallelwelt<br />

Zirkus“ or ”Danger“ or ”Susanne Bisovsky – MITGIFT“ are just as<br />

recommendable as a visit to the HALLE I Café Restaurant. A ticket<br />

for 15,90 Euros offers the perfect komb<strong>in</strong>ation of the two: a visit to<br />

a current exhibition as well as a delicious breakfast.<br />

The Chaya Fuera is a completely new multifaceted event location.<br />

”Chaya“ means life and ”fuera“ describes the ”outdoors“. Whether<br />

as a network<strong>in</strong>g-hotspot for unconventional th<strong>in</strong>kers, an acoustic<br />

playground for audiophiles (electro, rock, soul, <strong>in</strong>dependant) or as<br />

a cultural liv<strong>in</strong>g room - here the ”cultural clash“ is encouraged,<br />

even demanded. All of this is accompanied by good food: No<br />

wonder, s<strong>in</strong>ce the cul<strong>in</strong>ary chorus at the Chaya comes from d.a.s.<br />

Hungerberg . Choose from among an array of american classics<br />

such as burgers, sandwiches or Caesar Salad. An overall<br />

enrichment.<br />

Chaya Fuera<br />

Delishes at Gasometer<br />

Guglgasse 11/Top 301, Mon.–Fri. 11 a.m.–4<br />

p.m., Wed., Thurs., Fri. additionally<br />

5.30–9.30 p.m., Sun. 2–8.30 p.m., closed on<br />

Saturday!<br />

Tel: 01/913 07 70<br />

www.delishes.at<br />

HALLE I Café Restaurant at<br />

KUNSTHALLE <strong>Wien</strong><br />

MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070<br />

<strong>Wien</strong>, daily 10 a.m.–02 a.m.,<br />

Tel. 01/523 70 01<br />

www.diehalle.at<br />

Theatercafé<br />

L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, 1060 <strong>Wien</strong>,<br />

Mon. to Sat. 09 a.m.–midnight<br />

Tel. 01/585 62 62<br />

site wird erst e<strong>in</strong>gerichtet<br />

Vestibül at Burgtheater<br />

Universitätsr<strong>in</strong>g 2, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />

Mon.–Fri. noon to midnight,<br />

Tel. 01/532 49 99<br />

www.vestibuel.at<br />

Food<br />

Café & Restaurant at KHM<br />

We<strong>in</strong>zirl im Konzerthaus<br />

Am Heumarkt 6, 1030 <strong>Wien</strong>, on event days<br />

daily start<strong>in</strong>g at 5.30 p.m., at mat<strong>in</strong>ees also at<br />

noon, Sun. from noon -3 p.m.: Tapas-Brunch,<br />

Tel. 01/512 55 50<br />

www.we<strong>in</strong>zirl.at


98<br />

Art<br />

kultur-Test<br />

nach nur 11 fragen können sie sich e<strong>in</strong>schätzen<br />

Profi / Liebhaber / Banause<br />

– Was b<strong>in</strong> ich? –<br />

1<br />

Wie heißt der Autor von<br />

„E<strong>in</strong> echter <strong>Wien</strong>er geht nicht unter?“<br />

A__ Peter Henisch B__ Helmut Zenker<br />

C__ Ernst H<strong>in</strong>terberger D__ Helmut Qualt<strong>in</strong>ger<br />

4<br />

Der <strong>Wien</strong>er Musiker Falco<br />

hieß eigentlich …<br />

A__ Hans Höllerer B__ Johann Hölzel<br />

C__ Jan Huß D__ John Hölbel<br />

6<br />

Die <strong>Wien</strong>er Festwochen werden<br />

traditionell eröffnet am …<br />

A__ Heldenplatz<br />

C__ Rathausplatz<br />

8<br />

Albrecht Dürers<br />

berühmter Feldhase lebt wo?<br />

B__ Messeplatz<br />

D__ Stephansplatz<br />

A__ Kunsthistorisches Museum B__ Belvedere<br />

C__ Albert<strong>in</strong>a D__ Hofburg<br />

10<br />

Mit welchem Spielfilm wurde<br />

Ulrich Seidl berühmt?<br />

A__ Hundstage B__ Frühl<strong>in</strong>gs Erwachen<br />

C__W<strong>in</strong>tersonne D__ Novemberblues<br />

2<br />

Die „Sofa Surfers“ s<strong>in</strong>d …<br />

A__ e<strong>in</strong> Club B__ e<strong>in</strong>e TV-Talkshow<br />

C__ e<strong>in</strong> Möbelhaus D__ e<strong>in</strong>e Musikgruppe<br />

9<br />

Was oder wer ist<br />

GUSTAV?<br />

A__ E<strong>in</strong>e Kunst-Kooperative B__ E<strong>in</strong> Modelabel<br />

C__ E<strong>in</strong>e Musiker<strong>in</strong> D__ E<strong>in</strong> Performance-Künstler<br />

3<br />

Unter e<strong>in</strong>em „Krawattltenor“<br />

versteht man <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> e<strong>in</strong>en …<br />

A__ Aufschneider B__ Schlecht gekleideten Sänger<br />

C__ Miserablen Tenor D__ Gefährlichen Zeitgenossen<br />

5<br />

Welche der vier Schauspieler<strong>in</strong>nen<br />

war ke<strong>in</strong>e geborene <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong>?<br />

A__ Lotte Lenya<br />

C__ Helene Weigel<br />

B__ Hedy Lamarr<br />

D__ Dorothea Neff<br />

7<br />

Ins MuseumsQuartier kommen jährlich etwa …<br />

A__ 300.000 Besucher B__ 1,3 Millionen Besucher<br />

C__ 4 Millionen Besucher D__ 12 Millionen Besucher<br />

11<br />

Die <strong>Wien</strong>er Stadthalle<br />

ist e<strong>in</strong> Bau des Architekten …<br />

A__ Adolf Loos<br />

C__ Richard Neutra<br />

B__ Roland Ra<strong>in</strong>er<br />

D__ Wilhelm Holzbauer<br />

Foto Warner<br />

Auswertung<br />

Jede richtige Antwort ergibt e<strong>in</strong>en Punkt.<br />

Die richtigen Lösungen s<strong>in</strong>d: 1 C, 2 D, 3 C, 4 B, 5 D, 6 C, 7 C, 8 C, 9 C, 10 A, 11 B.<br />

Punktezahl 8 – 11: Gratuliere, Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> echter Kenner. Ihnen kann man nichts vormachen.<br />

Punktezahl 2 bis 7: Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Liebhaber der Künste. Aber möglicherweise haben Sie noch Potenzial, um zum Profi aufzusteigen.<br />

Punktezahl 0 bis 1: Mal ehrlich: Kunst & Kultur gehen Ihnen am … vorbei. Damit kann man auch leben, allerd<strong>in</strong>gs: Es entgeht Ihnen da e<strong>in</strong>iges!<br />

Test


© Bildagentur Zolles © Eva Kelety © VBW/Br<strong>in</strong>khoff, Mögenburg © Eva Kelety © Kunst Haus <strong>Wien</strong>/W. Siml<strong>in</strong>ger<br />

<strong>Wien</strong>er Stadthalle Jüdisches Museum <strong>Wien</strong> Vere<strong>in</strong>igte Bühnen <strong>Wien</strong> <strong>Wien</strong>-Ticket Kunst Haus <strong>Wien</strong><br />

Kultur erleben.<br />

Die <strong>Wien</strong>er Stadthalle sowie die Vere<strong>in</strong>igten Bühnen <strong>Wien</strong> mit dem Ronacher, dem Theater<br />

an der <strong>Wien</strong> und dem Raimund Theater s<strong>in</strong>d die Flaggschiffe der <strong>Wien</strong> Hold<strong>in</strong>g-Kulturbetriebe.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit der <strong>Wien</strong>-Ticket und den vier Museen – Mozarthaus Vienna, Haus<br />

der Musik, Kunst Haus <strong>Wien</strong>, Jüdisches Museum <strong>Wien</strong> – ist die <strong>Wien</strong> Hold<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>er der<br />

größten Kulturkonzerne <strong>in</strong> Europa.<br />

facebook.com/wienhold<strong>in</strong>g www.wienhold<strong>in</strong>g.at<br />

Das Unternehmen der


IDEEN<br />

BRAUCHEN<br />

EBEN<br />

RAUM<br />

www.bai.at<br />

Foto: Erw<strong>in</strong> Wurm<br />

Gerald Matt + Peter Noever

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