W erner Schreyer – Plus:Essen in WiensKulturtempeln - Wien live
W erner Schreyer – Plus:Essen in WiensKulturtempeln - Wien live
W erner Schreyer – Plus:Essen in WiensKulturtempeln - Wien live
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kulturterm<strong>in</strong>e bis Dezember 2012<br />
P. b. b. 1070 Zn 04z035531m<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> –<br />
der Modellmaler.<br />
0 2<br />
€ 3,50<br />
9 120001 135561<br />
9 120001 135561<br />
The key to Vienna! Art <strong>live</strong><br />
<strong>in</strong>cludes an english guide.<br />
All must-sees <strong>in</strong> Vienna til December<br />
<strong>Plus</strong>: <strong>Essen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong>s Kulturtempeln
Geld ist wichtig.
Aber Geld ist<br />
nicht alles.<br />
Das Leben ist voller Höhen und Tiefen.<br />
E<strong>in</strong> bewegendes Konzert zählt dabei<br />
zweifelsohne zu den Höhen. Deshalb<br />
unterstützt die Bank Austria viele junge<br />
Talente und musikalische Institutionen<br />
im ganzen Land.<br />
www.bankaustria.at
Art<br />
Editorial<br />
6<br />
Helmut Schneider<br />
Chefredakteur<br />
Verglichen mit Kulturkonsumenten<br />
s<strong>in</strong>d<br />
Sportfans e<strong>in</strong>e schützenswerte<br />
M<strong>in</strong>derheit.<br />
20 Millionen Menschen<br />
besuchen jährlich <strong>Wien</strong>er<br />
Kultur<strong>in</strong>stitutionen –<br />
Touristen exklusive.<br />
Wundert Sie das? Nun,<br />
<strong>in</strong> <strong>Wien</strong> gibt es alle<strong>in</strong> schon 106<br />
Theater … Klar, dass man da Orientierung<br />
braucht. Ergo br<strong>in</strong>gt Art <strong>live</strong> für Sie<br />
das Beste aus Bühne, Konzert & Kunst<br />
bis Ende des Jahres. Dazu Interviews<br />
und e<strong>in</strong>en extra großen Kul<strong>in</strong>arik-Teil.<br />
Schöpfen Sie aus dem Vollen! – Besonders<br />
stolz s<strong>in</strong>d wir auf unser Cover –<br />
e<strong>in</strong> Unikat: W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>, Supermodel<br />
& Neomaler, hat eigens für<br />
Art <strong>live</strong> e<strong>in</strong> Selbstporträt überp<strong>in</strong>selt.<br />
Foto Stefan Joham<br />
IMPRESSUM<br />
Medien<strong>in</strong>haber & Herausgeber echomedia verlag ges.m.b.h., FN 241658f, HG <strong>Wien</strong>, 1030 <strong>Wien</strong>, MediaQuarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, wien<strong>live</strong>-redaktion@echo.at Tel.: 01/524 70 86-0<br />
Unternehmensgegenstand: Herausgabe diverser Publikationen und Periodika sowie allgeme<strong>in</strong>e Verlagsaktivitäten UID: ATU 57632789 Geschäftsführung Christian Pöttler<br />
Chefredaktion Helmut Schneider Chef vom Dienst Christoph Langecker Art Direction Alexander Ströck, www.alexander-stroeck.com Graphic concept Alexander Nußbaumer Assistenz<br />
Peter Jaunig Redaktion Andrea Buday, Erich Demmer, Nicole Edl<strong>in</strong>ger, Ursula Hauer, Helga Häupl-Seitz, Kate Hersey, Nicola Schwend<strong>in</strong>ger, Klaus Peter Vollmann, Birgit Ziegler<br />
Mietglied der Geschäftsleitung Ursula Ressl Fotoredaktion T<strong>in</strong>i Leitgeb Lektorat Sab<strong>in</strong>e Kehl-Baierle Anzeigenverwaltung Angela Niebauer Druck Leykam Druck GmbH.<br />
Impressum & Offenlegung Impressum und Offenlegung gem. §§ 24, 25 MedienG für die Pr<strong>in</strong>tausgabe des Art <strong>live</strong> (sämtliche gem. dieser gesetzlichen Grundlagen erforderlichen Angaben<br />
s<strong>in</strong>d unter http://www.echo.at/impressum/art<strong>live</strong> abrufbar)<br />
Editorial
Morgen werden sich spannende<br />
E<strong>in</strong>blicke eröffnen.<br />
Raiffeisen fördert Begeisterung.<br />
Durch vielfältige Kultursponsor<strong>in</strong>gs.<br />
Dass Ihnen Kulturerlebnisse <strong>in</strong> bester Er<strong>in</strong>nerung bleiben, können wir<br />
nicht garantieren – aber uns dafür engagieren. Im Rahmen unseres<br />
breit gefächerten Kultursponsor<strong>in</strong>gs fördern wir Theater, Museen,<br />
Konzerte, Festivals und mehr. E<strong>in</strong>en aktuellen Überblick gibt es auf<br />
www.raiffeisenbank.at/events
Art<br />
Inhalt<br />
Alle Kulturterm<strong>in</strong>e bis Dezember 2012<br />
E<strong>in</strong> Interview mit dem Kulturchef,<br />
e<strong>in</strong> Fotoroman zur Krim<strong>in</strong>acht,<br />
50 Jahre Viennale und natürlich die<br />
Highlights des zweiten Halbjahres 2012.<br />
8<br />
6<br />
Impressum.<br />
10<br />
Top Events.<br />
Theater, Musik, Kunst –<br />
Die <strong>Wien</strong>-Highlights!<br />
12<br />
H<strong>in</strong>terberger.<br />
E<strong>in</strong> Tribut an den kürzlich<br />
verstorbenen Autor &<br />
Mundl-Erf<strong>in</strong>der<br />
14<br />
Mord im Orient-<br />
Express.<br />
Unsere Fotogeschichte zur<br />
<strong>Wien</strong>er Krim<strong>in</strong>acht<br />
22<br />
Krim<strong>in</strong>acht.<br />
Alle Infos zum großen<br />
Krimifestival <strong>in</strong> den<br />
<strong>Wien</strong>er Kaffeehäusern<br />
24<br />
Mailath-Pokorny.<br />
Das etwas andere<br />
Interview mit dem <strong>Wien</strong>er<br />
Kulturstadtrat<br />
28<br />
Kunst & Kul<strong>in</strong>arik.<br />
<strong>Wien</strong>er Kulturtempel, <strong>in</strong><br />
denen Sie auch gut essen<br />
können: Vom Aera bis zum<br />
We<strong>in</strong>zierl<br />
30<br />
Bühne.<br />
Die Herbsthighligths von<br />
Burgtheater & Co. <strong>Plus</strong>:<br />
E<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview mit<br />
Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />
34<br />
Theatermagie.<br />
Spektakulär schöne<br />
Fotos des Burgtheater-<br />
Fotografen Re<strong>in</strong>hard<br />
W<strong>erner</strong><br />
40<br />
Musical.<br />
„Kiss me, Kate!“, e<strong>in</strong> Klimt-<br />
Historical & Disneys „Die<br />
Schöne und das Biest“<br />
42<br />
Große Oper.<br />
Klassisch & Modern –<br />
<strong>Wien</strong> hat alles. <strong>Plus</strong>:<br />
M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview mit dem<br />
Chef der Symphoniker<br />
Fotos Sab<strong>in</strong>e Hauswirth, Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Chris S<strong>in</strong>ger, Christoph Langecker<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong><br />
wie Sie ihn nicht kennen:<br />
Sab<strong>in</strong>e Hauswirth hat<br />
den Neomaler geknipst<br />
44<br />
Konzert – klassisch.<br />
Tipps aus der Stadt der<br />
Musik. <strong>Plus</strong>: M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview<br />
mit Konzerhaus-Boss<br />
Bernhard Kerres<br />
Inhalt
0 2<br />
0 2<br />
€ 3,50<br />
Kulturterm<strong>in</strong>e bis Dezember 2012<br />
<strong>live</strong><br />
Seite 14<br />
Unsere Dieb<strong>in</strong> im Orient-Express ist<br />
Schauspielstar Daniela Golpash<strong>in</strong><br />
In English: culture & food,<br />
top events, design as a visual<br />
manifestation. Vienna – the beautiful.<br />
See page 92 – 97<br />
46<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Interview mit dem<br />
malenden Supermodel<br />
48<br />
Sprache im Raum.<br />
Orig<strong>in</strong>elles Kunstprojekt <strong>in</strong><br />
Neu Marx<br />
49<br />
Kunst kaufen.<br />
Nikolaus Leskovar verb<strong>in</strong>det<br />
Kunst & Ambiente<br />
50<br />
Kunst.<br />
Vier Seiten zur prallen<br />
<strong>Wien</strong>er Kunstszene<br />
54<br />
Kunst oder Kitsch?<br />
Alles, was Sie über Kunst<br />
wissen müssen<br />
P. b. b. 1070 Zn 04z035531m<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> –<br />
der Modellmaler.<br />
9 120001 135561<br />
9 120001 135561<br />
56<br />
Tanz.<br />
Die <strong>Wien</strong>er Tanzszene<br />
ist auch im Herbst top.<br />
<strong>Plus</strong>: M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>terview mit<br />
Karl Regensburger<br />
58<br />
Pop.<br />
Katie Melua, Lionel<br />
Richie, Kean,<br />
Amsterdam Klezmer<br />
Band und vieles mehr<br />
60<br />
Kabarett.<br />
Sachen zum Lachen<br />
& Nachdenken – das<br />
Simpl feiert 100 Jahre<br />
62<br />
Gratisbuch.<br />
Rafik Schamis<br />
Bestseller „E<strong>in</strong>e Hand<br />
voller Sterne“<br />
The key to Vienna! Art <strong>live</strong><br />
<strong>in</strong>cludesan english guide.<br />
All must-sees <strong>in</strong> Vienna til December<br />
<strong>Plus</strong>: <strong>Essen</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong>s Kulturtempeln<br />
COVER<br />
… hat der Herr l<strong>in</strong>ks im Bild gemalt<br />
Inhalt<br />
Seite 64<br />
Auf den Spuren von Rafik Schami – e<strong>in</strong><br />
Geschichtenerzähler aus Damaskus<br />
64<br />
Damaskus.<br />
Fotos aus der<br />
Heimatstadt Rafik<br />
Schamis<br />
68<br />
K<strong>in</strong>der.<br />
Kultur für die ganze<br />
Familie<br />
Seite 34<br />
Burgtheater-Fotos von Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong><br />
(Ofczarek <strong>in</strong> „Professor Bernhardi“)<br />
70<br />
Mode.<br />
Die Fashion Week im<br />
MuseumsQuartier<br />
72<br />
Viennale.<br />
Das <strong>Wien</strong>er<br />
Filmfestival feiert<br />
50 Jahre: Alle<br />
Term<strong>in</strong>e & Specials<br />
76<br />
K<strong>in</strong>o.<br />
Das Beste auf der<br />
Le<strong>in</strong>wand im Herbst<br />
80<br />
Wohnen.<br />
Neue Wohnprojekte<br />
verb<strong>in</strong>den Freizeit &<br />
Wohnkultur<br />
82<br />
Design.<br />
Kunsthandwerk hat <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong> Tradition – und<br />
die wird neu def<strong>in</strong>iert<br />
84<br />
We<strong>in</strong>.<br />
Der We<strong>in</strong>bau ist <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong> mehr als e<strong>in</strong><br />
Wirtschaftszweig –<br />
unsere Extra-<br />
Themenstrecke<br />
98<br />
Quiz.<br />
Wie gut kann ich<br />
Kultur? 11 Fragen und<br />
Sie wissen mehr<br />
9
Art<br />
Top-Events<br />
Die Kulturterm<strong>in</strong>e bis Ende 2012<br />
Diese zehn Term<strong>in</strong>e<br />
müssen Sie unbed<strong>in</strong>gt<br />
<strong>in</strong> Ihren Kalender<br />
e<strong>in</strong>tragen: Die besten<br />
Veranstaltungen aus<br />
Klassik, Pop & Buch.<br />
10<br />
4<br />
Claustria<br />
Régis Jauffret wurde für<br />
se<strong>in</strong>en Roman „Claustria“<br />
über den Fall Fritzl mit dem<br />
„Prix Fem<strong>in</strong>a“ ausgezeichnet.<br />
Im Rabenhof liest<br />
Nicholas Ofczarek aus dem<br />
aufsehenerregenden Buch.<br />
Moderation: Charles<br />
Ritterband.<br />
Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />
24. September, 19 Uhr<br />
www. rabenhof.at<br />
2<br />
MUSA<br />
Monat der Fotografie. Unter<br />
dem Titel „distURBANces“<br />
zeigt das MUSA Arbeiten zum<br />
Thema „Mensch – Natur –<br />
Stadt“. E<strong>in</strong>tritt frei!<br />
MUSA, 1., Felderstraße 6–8,<br />
ab 31. Oktober bis 5. Jänner<br />
www.musa.at<br />
5<br />
1<br />
Amy<br />
MacDonald<br />
„This Is The Life“, ihr erste<br />
Album, schlug e<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong>e<br />
Bombe. Jetzt kommt die<br />
Schott<strong>in</strong> mit der angenehmen<br />
Stimme nach <strong>Wien</strong>.<br />
Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8,<br />
6. Dezember 20 Uhr<br />
www.wiener-gasometer.at<br />
Maria Bill<br />
I mecht landen s<strong>in</strong>gt die Bill im Rahmen ihrer „Farewell-Tour<br />
2012“ im Konzerthaus. Ab 14. Dezember kann man die<br />
Schauspieler<strong>in</strong> im Volkstheater „Im weißen Rößl“ bewundern.<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, 5. Oktober<br />
www.konzerthaus.at<br />
Ra<strong>in</strong>er<br />
Nikowitz<br />
Der erste Krimi des Satirikers heißt<br />
„Volksfest“. Wer se<strong>in</strong>en Aufritt bei der<br />
Krim<strong>in</strong>acht versäumt hat, kann die<br />
Begegnung im Rabenhof nachholen.<br />
Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />
8. November, 20 Uhr<br />
3<br />
www.rabenhof.at<br />
Fotos Universal Music, Ra<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Gabriela Brandenste<strong>in</strong>, Julian Broad, Re<strong>in</strong>er Riedler (MUSA), Walter Wobrazek, Seuil - 2012 / Hermance Triay (Rabenhof), Ludwig Schedl<br />
Top-Events
6<br />
<strong>live</strong><br />
Ariadne<br />
Sven-Eric Bechtolfs von der Kritik<br />
umjubelte Salzburger „Ariadne auf<br />
Naxos“ hat im Dezember <strong>in</strong> der<br />
Staatsoper unter Opern-Musik-<br />
Chef Franz Welser-Möst Premiere.<br />
7<br />
Buch <strong>Wien</strong><br />
Eva Rossmann liest im Rahmen der „Lesefestwoche“ der Buch <strong>Wien</strong><br />
<strong>in</strong> der Spittelau aus ihrem neuen Krimi „Unter Strom“. Die Buch <strong>Wien</strong><br />
ist ab 22. November <strong>in</strong> der Messe <strong>Wien</strong> offen.<br />
Fernwärme <strong>Wien</strong>, 9., Spittelauer Lände 45, 22. November<br />
www.buchwien.at<br />
Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g, ab 19. Dezember<br />
www.wiener-staatsoper.at<br />
Mika<br />
Fantastische Popmusik. Geboren <strong>in</strong> Beirut,<br />
gelang Mika (eigentl. Michael Holbrook<br />
Penniman) mit „Life In Cartoon Motion“ <strong>in</strong><br />
London der Durchbruch. Da muss man dabei se<strong>in</strong>!<br />
Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, 5. November 20 Uhr<br />
www.wiener-gasometer.at<br />
8<br />
11<br />
Xmas <strong>in</strong> Vienna<br />
Die St. Florianer Sängerknaben werden heuer mit Stars<br />
wie Bo Skovhus, Sophie Koch und Piotr Beczala „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht“ s<strong>in</strong>gen. Stilvoller lässt sich<br />
Weihnachten nicht zelebrieren.<br />
9<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, 21. Dezember<br />
www.christmas<strong>in</strong>vienna.at<br />
10<br />
Arnold<br />
Total Recall – so wie e<strong>in</strong>er<br />
se<strong>in</strong>er Filmhits heißt auch<br />
die Autobiografie des<br />
berühmtesten lebenden<br />
Steirers. Das Buch wird von<br />
ihm <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> erstmals<br />
vorgestellt. E<strong>in</strong>e Weltpremiere!<br />
Gartenbauk<strong>in</strong>o, 1., Parkr<strong>in</strong>g 12,<br />
8. Oktober, 18 Uhr, Tickets um<br />
15 Euro, auch über oeticket.com<br />
www.gartenbauk<strong>in</strong>o.at<br />
Top-Events
Art<br />
Tribut an Ernst<br />
E<strong>in</strong>e Gedenkfeier für Mundl-<br />
Schöpfer Ernst H<strong>in</strong>terberger<br />
mit Freunden & Weggefährten.<br />
„Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> dem Grätzel<br />
aufgewachsen, das ist me<strong>in</strong><br />
Zuhause. Döbl<strong>in</strong>g, Währ<strong>in</strong>g,<br />
Hietz<strong>in</strong>g: Das ist Ausland.<br />
<strong>Wien</strong> ist für mich<br />
der fünfte Bezirk.“<br />
O<br />
hne<br />
ihn<br />
wäre Fernsehen <strong>in</strong><br />
Österreich nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg e<strong>in</strong> anderes gewesen. Und die<br />
<strong>Wien</strong>er Literatur sowieso. Vielleicht ist es<br />
ja ke<strong>in</strong> Zufall, dass der erfolgreichste Schöpfer<br />
12<br />
von heimischen Fernsehserien und<br />
österreichischen Archetypen e<strong>in</strong> gelernter<br />
Elektriker ist, der se<strong>in</strong>e Herkunft auch<br />
niemals verleugnete und zeitlebens nirgenwo<br />
anders wohnen wollte als <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />
Geme<strong>in</strong>dewohnung <strong>in</strong> Margareten. Ernst<br />
H<strong>in</strong>terberger hat se<strong>in</strong>e Typen wie den Mundl<br />
Sackbauer, den Kaisermühlner Bezirksrat Gneisser<br />
oder den letzten echten Kieberer Trautmann eben<br />
nicht erfunden, sondern vielleicht eher gefunden. In<br />
se<strong>in</strong>em reichen Erfahrungsschatz nämlich.<br />
Angesammelt während se<strong>in</strong>es Studiums des<br />
<strong>Wien</strong>erischen – man könnte auch sagen beim Leben<br />
<strong>in</strong> <strong>Wien</strong>. H<strong>in</strong>terbergers Karriere bei der Polizei<br />
scheiterte an e<strong>in</strong>er Sehschwäche, den ehemaligen<br />
Kollegen setzte er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Krimis allerd<strong>in</strong>gs viele<br />
Denkmäler. So wurde er Bibliothekar und kam über<br />
diese Beschäftigung mit Literatur zum Schreiben.<br />
Der „Ur-Mundl“ – 1966 als „Das Salz der Erde“<br />
veröffentlicht und 2007 im echomedia buchverlag<br />
wieder aufgelegt – begründete se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die<br />
österreichische Literatur.<br />
Ernst H<strong>in</strong>terberger<br />
* 17. Oktober 1931<br />
<strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
† 14. Mai 2012<br />
ebenda<br />
Se<strong>in</strong><br />
Leben und<br />
se<strong>in</strong> Werk<br />
waren e<strong>in</strong><br />
genu<strong>in</strong>es<br />
Studium<br />
des <strong>Wien</strong>erischen.<br />
Se<strong>in</strong>en letzten Krimi<br />
aus der Trautmann-Serie konnte er gerade noch<br />
fertigstellen: Am 14. Mai dieses Jahres starb Ernst<br />
H<strong>in</strong>terberger nach langem Leiden. In der Moderation<br />
von Dieter Chmelar werden Freunde und Weggefährten<br />
von Ernst H<strong>in</strong>terberger am 21. Oktober ihm zu Ehren im<br />
Theater Akzent e<strong>in</strong>e Mat<strong>in</strong>ee veranstalten.<br />
Auf dem Programm stehen u. a. Beiträge von Marianne<br />
Mendt (die Trafikant<strong>in</strong> Gitti Schimek im „Kaisermühlen<br />
Blues“), Wolfgang Böck (der „Trautmann“ im TV) und<br />
Extremschrammler Roland J. L. Neuwirth.<br />
Foto Ludwig Schedl<br />
EIN TRIBUT AN ERNST HINTERBERGER<br />
Theater Akzent, 4., Argent<strong>in</strong>ierstraße 37,<br />
Sonntag, 21. Oktober 2012, 11.00 Uhr,<br />
E<strong>in</strong>heitskartenpreis: 15 Euro.<br />
(Der Re<strong>in</strong>erlös kommt auf Veranlassung der Familie dem<br />
St. Anna K<strong>in</strong>derspital zugute.)<br />
Mat<strong>in</strong>ee
MIT<br />
JUSSI ADLER OLSEN<br />
ARNE DAHL<br />
DANIEL WOODRELL<br />
STEFAN SLUPETZKY<br />
EVA ROSSMANN<br />
THOMAS RAAB<br />
U.V.M.<br />
IM WIENER KAFFEEHAUS, DI. 18.09.12
Krimiautoren<br />
&<br />
Krimi-Actricen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von<br />
Agatha<br />
Christie<br />
<strong>in</strong>spirierten<br />
Bildgeschichte<br />
14<br />
Fotos Chris S<strong>in</strong>ger<br />
Fotoassistenz Thomas Hopferwieser<br />
Styl<strong>in</strong>g Felix Leblhuber<br />
Make-up Monika Cet<strong>in</strong><br />
Art<br />
Die freche Dieb<strong>in</strong><br />
Art<br />
Alles e<strong>in</strong>steigen!<br />
Miss Marple (Krimiautor<strong>in</strong> Susanne<br />
Wiegele – „Fetzer und die Schönheit des<br />
Scheiterns“) und Hercule Poirot (Krimischreiber<br />
Stefan Slupetzky, Lemm<strong>in</strong>g-Erf<strong>in</strong>der)<br />
steigen <strong>in</strong> den Zug, sehr verdächtig schaut<br />
e<strong>in</strong>e junge Mitreisende aus (Schauspieler<strong>in</strong><br />
Daniela Golpash<strong>in</strong> – sie spielt im Theater <strong>in</strong><br />
der Josefstadt und ist im Film „Stillleben“ von<br />
Sebastian Meise zu sehen).<br />
Text Helmut Schneider<br />
Fotoroman
<strong>live</strong><br />
im Orient-Express<br />
A<br />
gatha Christie<br />
ist Nummer 1<br />
Nach vorsichtigen Schätzungen<br />
soll die Engländer<strong>in</strong> gut zwei<br />
Milliarden Bücher verkauft haben.<br />
Die <strong>Wien</strong>er Krim<strong>in</strong>acht ehrt die<br />
1976 verstorbene Queen of Crime<br />
mit e<strong>in</strong>er Speziallesung durch<br />
Dieter Chmelar & Peter Rapp am<br />
18. September.<br />
Wir zeigen Ihnen Krimischriftsteller<br />
und Schauspieler<strong>in</strong>nen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hommage an Agatha<br />
Christies berühmten Roman<br />
„Mord im Orient-Express“, der<br />
1974 mit Starbesetzung (Albert<br />
F<strong>in</strong>ney, Jacquel<strong>in</strong>e Bisset, Ingrid<br />
Bergman u.v.a.) verfilmt wurde.<br />
Hercule Poirot und Miss Marple<br />
klären bei uns erstmals geme<strong>in</strong>sam<br />
e<strong>in</strong>en Fall auf.<br />
Für die Fotogenehmigung<br />
bedanken wir uns herzlichst beim<br />
Heizhaus Strasshof, dem Eisenbahnmuseum<br />
an der Nordbahn.<br />
Noblesse oblige<br />
In Feierlaune betritt e<strong>in</strong> reiches Paar<br />
den Zug. Krimischreiber Christian<br />
Kl<strong>in</strong>ger („W<strong>in</strong>zertod“) und Actrice/<br />
Sänger<strong>in</strong> Lilian Klebow (SOKO Donau)<br />
freuen sich schon als Mr. und Mrs. Rich<br />
auf den Champagner im Speisewagen.<br />
15<br />
Der Page ist <strong>in</strong> Wirklichkeit<br />
e<strong>in</strong>e Pag<strong>in</strong>, nämlich Kar<strong>in</strong><br />
Golliasch, die Freund<strong>in</strong> des<br />
Fotografen.<br />
Fotoroman
Art<br />
16<br />
Die Reisegesellschaft plagt e<strong>in</strong>e<br />
existenzielle Frage: Wo ist der<br />
Champagner? Im luxuriösen Pullman<br />
wird aber rasch Abhilfe geschaffen.<br />
Fotoroman
<strong>live</strong><br />
Die Dieb<strong>in</strong><br />
geht <strong>in</strong> Position und wartet auf den<br />
unbeobachteten Augenblick. Daniela<br />
Golpash<strong>in</strong> hat TV-Krimi-Erfahrung<br />
(„Trautmann“, „Schnell ermittelt“)<br />
und wird im Herbst <strong>in</strong> „Chuzpe“ von<br />
Lily Brett <strong>in</strong> der Josefstadt zu sehen<br />
se<strong>in</strong>. Als Zugbegleiter im Orig<strong>in</strong>al-<br />
ÖBB-Outfit sprang Krim<strong>in</strong>acht-Programmchef<br />
Franz Schubert e<strong>in</strong>.<br />
Entsetzen,<br />
Wut, Verzweiflung: Das wertvolle Collier ist<br />
weg! Soku-Donau-Star Lilian Klebow ist<br />
privat engagiert und betreibt den Blog www.<br />
makeadifference.janegoodall.at, <strong>in</strong> dem sie<br />
erklärt „Wie wir jeden Tag die Welt retten<br />
können“. Christian Kl<strong>in</strong>ger schaffte es mit<br />
se<strong>in</strong>em Heurigen-Krimi „W<strong>in</strong>zertod“ um<br />
Privatdetektiv Marco Mart<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />
Bestsellerlisten. (Ste<strong>in</strong>verlag).<br />
17<br />
Der ehemalige Pullman-<br />
Salonwagen der ÖBB ist<br />
e<strong>in</strong>er der Schmuckstücke<br />
des Eisenbahnmuseums<br />
Strasshof.<br />
Fotoroman
Art<br />
Falscher Verdacht<br />
Der Haussegen hängt schief bei<br />
unserem Promi-Pärchen, denn die<br />
Schöne verdächtigt ihren Gefährten<br />
das Collier geklaut zu haben.<br />
Schließlich ist ihr niemand so nahe<br />
wie er gekommen. Derweilen<br />
untersuchen Miss Marple & Hercule<br />
Poirot das Gepäck des armen<br />
Verdächtigten. Fehlanzeige!<br />
18<br />
Das Eisenbahnmuseum im<br />
Heizhaus Strasshof ist vom<br />
1. April bis 26. Oktober,<br />
jeweils Dienstag bis Sonntag<br />
und an Feiertagen von<br />
10 bis 16 Uhr geöffnet.<br />
Fotoroman
<strong>live</strong><br />
Retro-Chic: In e<strong>in</strong>em<br />
Personenwagen aus der<br />
Nachkriegszeit.<br />
Als die Holzklasse noch<br />
harte Realität war.<br />
Die freche Dieb<strong>in</strong><br />
ist entlarvt. Jetzt nützt auch der<br />
unschuldigste Blick nichts mehr. Stefan<br />
Slupetzky, der Poirot unserer Bildgeschichte,<br />
hat mit se<strong>in</strong>er „Lemm<strong>in</strong>g“-Serie<br />
das Krimigenre um e<strong>in</strong>en der orig<strong>in</strong>ellsten<br />
Ermittler bereichert. Slupetzky wird<br />
ebenso wie unsere beiden anderen<br />
schreibenden Fotomodelle Kl<strong>in</strong>ger und<br />
Wiegele bei der Krim<strong>in</strong>acht am<br />
18. September auftreten.<br />
19<br />
Auf der Suche nach dem gestohlenen<br />
Collier: Meisterdetektiv Hercule<br />
Poirot hat da e<strong>in</strong>en Verdacht …<br />
Fotoroman
Art<br />
Die Handschellen<br />
klicken,<br />
sogar Miss Marple ist zufrieden:<br />
Susanne Wiegele hat dieses Jahr<br />
bereits ihren zweiten Krimi um den<br />
politisch unkorrekten, aber von<br />
Ordnung besessenen Inspektor<br />
Fetzer („Fetzer und die Schönheit des<br />
Scheiterns“, echomedia buchverlag)<br />
herausgebracht<br />
20<br />
Die Dieb<strong>in</strong> ist verhaftet, das Glamour-<br />
Paar wieder vere<strong>in</strong>t. Zug ab zur<br />
Krim<strong>in</strong>acht am 18. September!<br />
Fotoroman
<strong>live</strong><br />
21<br />
Unter<br />
www.eisenbahnmuseum-heizhaus.com<br />
f<strong>in</strong>den Sie alle Informationen<br />
über die historischen Lokomotiven<br />
<strong>in</strong> Strasshof.<br />
Fotoroman
Das ist die<br />
Krim<strong>in</strong>acht 2012<br />
Das gibt<br />
es nur<br />
<strong>in</strong> <strong>Wien</strong>: Nirgendwo<br />
sonst kann man an e<strong>in</strong>em Abend<br />
so viele Krimiautor<strong>in</strong>nen und<br />
Krimiautoren aus der obersten<br />
Liga treffen. Seit acht Jahren ist<br />
die Krim<strong>in</strong>acht die aktuelle<br />
Leistungsschau des Thrillergenres.<br />
Heuer kommen etwa Daniel<br />
Woodrell, der schon von Ang Lee<br />
verfilmt wurde, Christopher<br />
Brookmyre aus Glasgow oder das<br />
Krimiduo Hoeps & Toes aus<br />
Deutschland. Neben klassischen<br />
Lesungen gibt es auch Sonderformen<br />
wie e<strong>in</strong>e Agatha-Christie-<br />
Nacht mit Dieter<br />
Chmelar & Peter Rapp<br />
22<br />
im Café Sperl oder die<br />
Krim<strong>in</strong>acht bei Radio <strong>Wien</strong>, wo<br />
beliebte Moderatoren ihre<br />
Liebl<strong>in</strong>gskrimis vorstellen.<br />
Alle Infos: www.krim<strong>in</strong>acht.at<br />
Karol<strong>in</strong> Park<br />
Mit dem Fashion-Krimi „Stilettoholic“<br />
gelang der <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und München<br />
lebenden Autor<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Überraschungserfolg.<br />
Die freche Geschichte um zwei<br />
ermittelnde Freund<strong>in</strong>nen gewann viele<br />
weibliche Fans. Park gibt e<strong>in</strong>en Vorgeschmack<br />
auf ihren nächsten Krimi.<br />
ERSTE BANK Lounge, 1., Petersplatz 6,<br />
19 Uhr (E<strong>in</strong>ladung)<br />
Text Helmut Schneider<br />
Art<br />
18. September:<br />
63 Thrillerschreiber<br />
aus 8 Nationen lesen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>er Cafés.<br />
Eva Rossmann<br />
„Unter Strom“ heißt der neue Krimi der<br />
österreichischen Erfolgsautor<strong>in</strong> und es<br />
geht dar<strong>in</strong> buchstäblich um die Machenschaften<br />
e<strong>in</strong>es Energiekonzerns. Daneben<br />
erfährt man aber wie gewohnt köstliche<br />
Rezepte der gelernten Köch<strong>in</strong>.<br />
Café Hummel, 8., Josefstädter Straße 66,<br />
19 Uhr (ke<strong>in</strong>e Reservierung möglich)<br />
Event<br />
Jussi Adler Olsen<br />
Der Kopenhagener ist e<strong>in</strong>er der erfolgreichsten<br />
Krimischreiber. Se<strong>in</strong> vierter Thriller um das<br />
Sonderdezernat Q heißt „Verachtung“, Schauspielstar<br />
Peter Lohmeyer liest den deutschen Part.<br />
Kaffeemuseum im Me<strong>in</strong>l, 16., Julius-Me<strong>in</strong>l-Gasse 3–7,<br />
19.30 Uhr, Reservierung: office@echoevent.at, KW Olsen<br />
Zoë Beck<br />
Die Glauser-Preisträger<strong>in</strong> 2010 lebt <strong>in</strong> Großbritannien<br />
und Deutschland. Sie wird geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Andreas Pittler – Glauser-Nom<strong>in</strong>ee 2012 – lesen.<br />
Café Museum, 1., Operngasse 7, 19.30 Uhr<br />
(ke<strong>in</strong>e Reservierung möglich)<br />
Marc Elsberg<br />
Was passiert, wenn wir plötzlich<br />
ke<strong>in</strong>en Strom mehr haben? „Blackout“,<br />
der Thriller des <strong>Wien</strong>ers Marc<br />
Elsberg, gibt darauf unwiderstehlich<br />
spannend Antwort.<br />
<strong>Wien</strong> Energie Fernwärme, 9., Spittelauer<br />
Lände 45, 20 Uhr (Zählkarten beim Fernwärme-Kulturpo<strong>in</strong>t)<br />
www.wienenergie.at<br />
Arne Dahl<br />
Die Krimis des Stockholmers erreichen<br />
Millionenauflagen. Mit „Gier“<br />
startete er e<strong>in</strong>e neue Thrillerserie.<br />
Die Schauspieler<strong>in</strong> Michou Friesz liest<br />
die deutsche Übersetzung.<br />
Café Schwarzenberg, 1., Kärntner R<strong>in</strong>g 17,<br />
20 Uhr, Reservierung erforderlich<br />
Fotos Edith Walzl, Lübbe, Peter Peitsch_peitschphoto.com, Sara Arnald, Clemens Lechner, Florian Huber,
© 2012 adidas AG. adidas, the Globe, the 3-Stripes mark and Y-3 are registered trademarks of the adidas Group. Yohji Yamamoto is a registered trademark of Yohji Yamamoto, Inc.<br />
NOW OPEN<br />
Y-3 AT EMIS<br />
TUCHLAUBEN 18<br />
1010 WIEN<br />
Y-3.COM
Art<br />
Kultur ist e<strong>in</strong><br />
Massenphänomen<br />
24<br />
Andreas<br />
Mailath-<br />
Pokorny steht<br />
seit 2001 für die<br />
Kultur <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Dabei wäre der<br />
Stadtrat um e<strong>in</strong><br />
Haar Diplomat<br />
geworden. Im<br />
Interview<br />
spricht er über<br />
se<strong>in</strong>en Zugang<br />
zu Kultur,<br />
Fußball & die<br />
Viennale.<br />
Text Helmut Schneider Fotos Sab<strong>in</strong>e Hauswirth<br />
People
<strong>live</strong><br />
G<br />
eboren <strong>in</strong><br />
der City,<br />
trat Andreas Mailath-Pokorny<br />
nach dem Studium <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und Bologna <strong>in</strong> den<br />
Diplomatischen Dienst e<strong>in</strong>. Doch bereits nach<br />
zwei Jahren wurde er vom damaligen Kanzler<br />
Franz Vranitzky <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Büro berufen, denn<br />
der brauchte jemanden, der sich mit Kultur<br />
auskennt …<br />
Art <strong>live</strong>: Wie s<strong>in</strong>d Sie zur Kultur gekommen?<br />
Über das Elternhaus?<br />
Mailath-Pokorny: Me<strong>in</strong>e – bürgerlichen – Eltern<br />
haben mich im Alter von sieben Jahren<br />
dazu angehalten, Klavier spielen zu lernen. Aber<br />
spätestens mit 14 wollte ich lieber im Park<br />
Fußball spielen – und habe das auch durchgesetzt.<br />
Heute bedauere ich das – nicht dass ich<br />
Fußball gespielt habe, sondern dass ich nicht<br />
richtig Klavier spielen gelernt habe. Wirklich<br />
prägend <strong>in</strong> Sachen Kultur war für mich freilich<br />
me<strong>in</strong>e Schule, das Akademische Gymnasium.<br />
Dort gab es <strong>in</strong> den 70er Jahren e<strong>in</strong>e neue – von<br />
der 68er-Generation geprägte – Lehrerschaft, die<br />
Kritik und Widerspruchsgeist gefördert haben.<br />
Auch beim Schultheater. Das waren Projekte, bei<br />
denen alle mitarbeiteten– sowohl künstlerisch<br />
als auch organisatorisch. Wir haben da wirklich<br />
viel gelernt. Faktenwissen lässt sich heute ja <strong>in</strong><br />
Sekundenschnelle abfragen, aber den Zugang<br />
zur Kultur muss man aufbauen.<br />
Nach Ihrer Berufsausbildung wären Sie heute<br />
aber Diplomat …<br />
Ja, ich b<strong>in</strong> Diplomat, ausgebildeter Diplomat.<br />
Sie könnten also sofort etwa den Job des Botschafters<br />
<strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton machen …<br />
Ob sofort, weiß ich nicht, aber ich habe die<br />
Ernennungsvoraussetzungen. Zunächst e<strong>in</strong>mal<br />
müsste ich mich aber bewerben. Irgendwann –<br />
<strong>in</strong> 10 bis 15 Jahren – würde ich das auch ganz<br />
gerne machen. Mich hat immer schon auch die<br />
multilaterale Diplomatie <strong>in</strong>teressiert, die<br />
fasz<strong>in</strong>ierende Aufgabe, mit unterschiedlichen<br />
Kulturen an e<strong>in</strong>em Tisch zu sitzen und zu<br />
versuchen, die widerstrebenden Interessen zu<br />
e<strong>in</strong>em Konsens zu führen. Aber vielleicht ist das<br />
auch e<strong>in</strong>e gute Voraussetzung für e<strong>in</strong>en <strong>Wien</strong>er<br />
Kulturstadtrat …<br />
Wie war jetzt ganz konkret Ihr Schwenk von der<br />
Diplomatie zur Kultur?<br />
Me<strong>in</strong>e universitäre Ausbildung ist die e<strong>in</strong>es<br />
Juristen und Politikwissenschaftlers. Ich war<br />
zwei Jahre im Außenm<strong>in</strong>isterium und hab dann<br />
rasch im Kab<strong>in</strong>ett des damaligen Bundeskanzlers<br />
Vranitzky e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierende Aufgabe<br />
übertragen bekommen. Vranitzky hat immer<br />
großen Wert darauf gelegt, dass bei ihm Kultur<br />
betreut wird. Dazu habe ich Öffentlichkeitsarbeit<br />
gemacht und Büroleitung und das ganze<br />
politische Handwerk dort gelernt.<br />
Sie s<strong>in</strong>d seit 11 Jahren Stadtrat für Kultur und<br />
Wissenschaft. Wie kam es zu Ihrer Berufung?<br />
1996 habe ich die Leitung der Kultursektion<br />
übernommen. Aber die schwarz-blaue Regierung<br />
hat sich dann nicht sehr <strong>in</strong>teressiert gezeigt an<br />
dem, was ich e<strong>in</strong>geleitet hatte. Und dann kam<br />
die E<strong>in</strong>ladung, <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> Stadtrat zu werden – und<br />
das habe ich mit großer Freude angenommen. In<br />
e<strong>in</strong>er Kulturstadt wie <strong>Wien</strong> zu arbeiten, ist im<br />
Grunde ja die schönste Aufgabe für e<strong>in</strong>en<br />
Kulturpolitiker.<br />
Faktenwissen<br />
gibt es<br />
im Internet.<br />
Aber den<br />
Zugang zur<br />
Kultur muss<br />
man aufbauen.<br />
25<br />
Was sehen Sie als Ihre wichtigsten Erfolge <strong>in</strong><br />
diesen 11 Jahren als Kulturstadtrat?<br />
Vom F<strong>in</strong>anzierungsvolumen her ist das sicher<br />
das Neue Opernhaus. Es ist ja über viele Jahre<br />
die Umwandlung des Theaters an der <strong>Wien</strong> von<br />
e<strong>in</strong>er Musicalbühne <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Opernhaus diskutiert<br />
worden. Die Verwirklichung dieser Idee hat aber<br />
bedeutet, dass die <strong>Wien</strong>er Kultur jährlich<br />
zusätzliche 22 Mio. Euro braucht.<br />
Mit dem Mozartjahr konnte <strong>Wien</strong> zeigen, wie<br />
man derartige Gedenkjahre auch nachhaltig<br />
wirksam machen kann. Letztendlich ist das<br />
Theater an der <strong>Wien</strong> auch e<strong>in</strong> Ergebnis des<br />
Mozartjahres.<br />
People<br />
Andreas Mailath-Pokorny<br />
im Interview mit Art <strong>live</strong>
Dann habe ich versucht, Initiativen zu starten,<br />
die den Zugang zur Kultur ermöglichen oder<br />
erleichtern sollen. Das ist mit Sicherheit die<br />
wichtigste sozialdemokratische Aufgabe <strong>in</strong> der<br />
Kultur. E<strong>in</strong> Beispiel ist der Kulturpass, mit dem<br />
sozial Schwache gratis oder verbilligt Kultur<br />
konsumieren können.<br />
Gegenwärtig versuche ich gerade so etwas wie<br />
e<strong>in</strong>e differenzierte Gedächtniskultur für die<br />
Stadt neu aufzubauen. Stichwort Umbenennung<br />
des Lueger-R<strong>in</strong>gs, Ehrengräber. Dazu s<strong>in</strong>d wir<br />
erfolgreich bei der Kunst- und Kulturrestitution<br />
tätig. Das s<strong>in</strong>d D<strong>in</strong>ge, die – wie ich hoffe – Bestand<br />
haben werden. Und – Stichwort<br />
Theaterreform – wir müssen permanent<br />
schauen, dass Institutionen nicht verste<strong>in</strong>ern,<br />
sondern sich weiter entwickeln. Langweilig ist<br />
mir nicht …<br />
Als Stadtrat besuchen Sie viele Kulturevents. Was<br />
<strong>in</strong>teressiert Sie persönlich am meisten?<br />
Für mich ist gute Kunst jene, die mich anspricht,<br />
und schlechte Kunst jene, die mich nicht<br />
anspricht: Ich kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong> gutes Buch vers<strong>in</strong>ken<br />
oder mich auch maßlos ärgern oder vor<br />
Langeweile e<strong>in</strong>schlafen und leg es dann auch<br />
weg, was nicht heißt, dass ich <strong>in</strong> zwei Jahren<br />
26<br />
vom selben Buch begeistert b<strong>in</strong>.<br />
Und so geht es mir mit Bildern, mit<br />
Konzerten oder im Theater.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs tu ich mir schwer aufzustehen, wenn<br />
es mir e<strong>in</strong>mal nicht gefällt … Aber als K<strong>in</strong>d der<br />
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong><br />
Mensch des Films. Filme haben für mich die<br />
stärkste unmittelbare Wirkung.<br />
Wo f<strong>in</strong>den Sie mehr Entspannung – im Konzert<br />
oder am Austria-Platz?<br />
Das mit der Entspannung am Austria Platz ist<br />
schon e<strong>in</strong>ige Jahre her – ich rege mich da zu sehr<br />
auf … Ich b<strong>in</strong> zugegebenermaßen e<strong>in</strong> großer<br />
Fußballfan. Auch me<strong>in</strong>e Söhne habe ich schon<br />
Art<br />
angesteckt. Entspannung f<strong>in</strong>de ich <strong>in</strong> der Natur,<br />
ich flaniere aber auch gerne durch die Stadt.<br />
<strong>Wien</strong> gilt als Kulturstadt, aber wie viele<br />
Menschen konsumieren tatsächlich Kultur?<br />
Wir gehen davon aus, dass wir jährlich etwa<br />
20 Mio. Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher bei<br />
Kulture<strong>in</strong>richtungen haben. Das ist e<strong>in</strong>e angenommene<br />
Zahl, der größte Anteil davon s<strong>in</strong>d<br />
K<strong>in</strong>obesucher sowie die Besucher der Museen –<br />
jeweils etwa 7 Mio. – wobei Touristenhotspots<br />
wie der Stephansdom oder das MuseumsQuartier<br />
nicht e<strong>in</strong>gerechnet s<strong>in</strong>d. Dazu kommen 3 Mio.<br />
Theaterbesucher und 2 Mio. Konzertbesucher.<br />
Kultur ist – im Gegensatz zu Sport – e<strong>in</strong> Massenphänomen.<br />
Schauen Sie sich an, wie oft Sie das<br />
Stadion mit Fußballfans füllen können …<br />
Die Viennale feiert heuer 50-Jahr-Jubiläum. Was<br />
für e<strong>in</strong>e Bedeutung hat die Viennale für <strong>Wien</strong>?<br />
E<strong>in</strong>e zunehmend stärkere Bedeutung. Als<br />
Qualitätsfilmfestival geht es der Viennale um<br />
e<strong>in</strong>e eigene kritische Weltsicht. Das f<strong>in</strong>det<br />
ständig mehr Publikum. Die Viennale schafft e<strong>in</strong><br />
Festivalgefühl <strong>in</strong> der Stadt, wie man es sonst nur<br />
noch bei den <strong>Wien</strong>er Festwochen erlebt.<br />
Der österreichische Film feiert <strong>in</strong>ternational<br />
ungebrochene Erfolge. Filmemacher wie Seidl<br />
oder Haneke klagen allerd<strong>in</strong>gs über zu wenig<br />
Anerkennung und Geld im Inland …<br />
Der Kulturstadtrat (mit<br />
Mediensprecher<strong>in</strong> Renate<br />
Rapf) im Gespräch mit<br />
Helmut Schneider / Art <strong>live</strong><br />
In der Kultur gibt es immer zu wenig Geld, diese<br />
Problematik ist mir als Kulturstadtrat wohl<br />
bewusst. Die Erfolge der Filmemacher s<strong>in</strong>d<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal deren Erfolge, aber auch<br />
Erfolge der Österreichischen Filmförderung<br />
während der letzten drei Jahrzehnte. Das muss<br />
man auch sagen. Und der <strong>Wien</strong>er Filmfonds ist<br />
vom F<strong>in</strong>anzvolumen her – pro Kopf gerechnet –<br />
der größte europäische Regionalfilmfonds.<br />
E<strong>in</strong> Projekt, das schon lange diskutiert wird, ist<br />
das <strong>Wien</strong> Museum Neu – kommt das sicher?<br />
Das kommt, weil die Kulturstadt <strong>Wien</strong> nach<br />
langer Zeit wieder e<strong>in</strong>en Kulturneubau braucht.<br />
Der Haertl-Bau am Karlsplatz ist sanierungsbedürftig.<br />
Wir stehen vor der Wahl, entweder den<br />
Standort am Karlsplatz grundlegend zu sanieren<br />
und bei der Gelegenheit auszubauen oder an<br />
e<strong>in</strong>em anderen Standort e<strong>in</strong>en Neubau zu<br />
errichten. Der wahrsche<strong>in</strong>lichste neue Standort<br />
ist der Hauptbahnhof vis-à-vis vom 21er-Haus.<br />
Das ist <strong>in</strong>sofern spannend, weil es e<strong>in</strong>en<br />
Durchgang zum bevölkerungsreichsten Bezirk<br />
<strong>Wien</strong>s gibt – nicht fern von der Ankerbrotfabrik<br />
–, sodass sich e<strong>in</strong> spannendes Kulturareal<br />
entwickeln könnte. Das hat schon Potenzial.<br />
Das <strong>Wien</strong><br />
Museum<br />
Neu kommt,<br />
weil <strong>Wien</strong><br />
e<strong>in</strong>en<br />
Kulturneubau<br />
braucht.<br />
People
Fotos Galerie G. Hart<strong>in</strong>ger (3)<br />
Galerie Gerald G. Hart<strong>in</strong>ger<br />
Seilergasse 9<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
Di - Fr, 13-18h<br />
www.harts.at<br />
FINE ARTS
Art<br />
Kultur und<br />
Kul<strong>in</strong>arik<br />
Kunsttempel, <strong>in</strong> denen man auch gut isst.<br />
28<br />
Die etwas andere<br />
Oper kann man<br />
im Theater an der <strong>Wien</strong> begutachten.<br />
Waghalsigere Inszenierungen, außergewöhnliche Produktionen.<br />
Im September etwa die Monteverdi-Oper „Il ritorno<br />
d’Ulisse <strong>in</strong> patria“ <strong>in</strong> der formidablen Regie des Großmeisters<br />
Claus Guth. In der Pause, davor oder danach, speist sich’s gut<br />
im Theatercafé an der <strong>Wien</strong>. In dem schnörkelfreien, hellen<br />
Ristorante kann man sich an L<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>i oder Penne mit<br />
Gamberetti oder Kürbis sowie e<strong>in</strong>er tadellosen Saltimbocca<br />
romana delektieren. Dolce vita!<br />
Im Haus der Musik tritt der Besucher e<strong>in</strong>e musikalische<br />
Entdeckungsreise an. Im <strong>in</strong>teraktiven Klangmuseum kann man<br />
Musik auf 5.000 Quadratmetern komprimiert erleben. E<strong>in</strong>e<br />
Entdeckung wert ist das hauseigene Restaurant Huth. Hier sollte<br />
man sich an die köstlichen Rib Eyes, Entrecôtes, Beef Burgers oder<br />
Chauteau Briands halten, die im Josper-Grill mit argent<strong>in</strong>ischer<br />
Holzkohle gebrutzelt werden.<br />
Zu den Flaggschiffen der <strong>Wien</strong>er Gastronomie<br />
zählt das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Seitenschiff“ des<br />
Burgtheaters untergebrachte<br />
Restaurant Vestibül. Im noblen Rahmen<br />
werden hier Klassiker wie Kalbsbeuschl,<br />
Exquisites wie Szeged<strong>in</strong>er<br />
Hummerkrautfleisch (e<strong>in</strong> Klassiker<br />
vom „Chef“ Christian Domschütz)<br />
oder <strong>in</strong>dividuell zubereitete vegetarische<br />
Küche serviert. E<strong>in</strong> Gaumenspiel<br />
nach der Schauspiel-Premiere!<br />
Zum Essl Museum <strong>in</strong> Klosterneuburg<br />
kann man entweder <strong>in</strong>dividuell oder<br />
mit dem Bus-Shuttle (vor der<br />
Theatercafé an der <strong>Wien</strong><br />
Aera<br />
<strong>Essen</strong><br />
Albert<strong>in</strong>a) gelangen. Hier f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e der umfassendsten<br />
Sammlungen zeitgenössischer österreichischer Kunst. Im September<br />
kann man zusätzlich die E<strong>in</strong>zelausstellungen von Franz Zadrazil und<br />
Cecily Brown besichtigen. Kul<strong>in</strong>arisch wird man hier von <strong>Wien</strong>s<br />
bestem Vegie-Restaurant und -Caterer, der Hollerei, verwöhnt. Wer<br />
auf der schönen Terrasse e<strong>in</strong>mal die h<strong>in</strong>reißenden Kreationen aus<br />
Seitan, Tofu, Qu<strong>in</strong>oa, L<strong>in</strong>sen oder Mango genießt, vergisst auf alle<br />
Fleischeslust!<br />
Zum Huth<br />
Das <strong>Wien</strong>er Konzerthaus ist e<strong>in</strong>e der ersten Adressen für heimische<br />
und <strong>in</strong>ternationale Musik. Am 22. September spielt etwa das<br />
TexMex-, Folk- und Country-Ensemble Calexico. Und am 30. September<br />
ist Musik von Glen Miller an der Reihe. Vorwiegend<br />
Österreichisches kredenzt man im hauseigenen Restaurant<br />
We<strong>in</strong>zierl, von kle<strong>in</strong>en Häppchen bis zu opulenten Buffets. Auch<br />
Vegetarier sitzen hier nicht auf Nadeln.<br />
Das Aera präsentiert alternative und junge Rockmusik. Die Lage des<br />
sympathischen Veranstaltungslokals samt Beisl und Schanigarten ist<br />
prom<strong>in</strong>ent, unweit des verkehrsberuhigten Rudolfsplatzes. Im<br />
September locken etwa „Full Night of Rock“ (Back2Human)oder e<strong>in</strong><br />
„Hot Summer Clos<strong>in</strong>g“. Für die solide<br />
kul<strong>in</strong>arische Unterlage sorgt die Küche mit<br />
Palatsch<strong>in</strong>ken, Pizza, gefüllten Pizzateigtaschen,<br />
alle Varianten von Schnitzel oder e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en<br />
Clubsandwich. Respekt!<br />
Für kultivierte Genießer gibt es kaum lohnenswertere<br />
Komb<strong>in</strong>ationen: Man stattet den<br />
herrlichen Masterpieces im Kunsthistorischen<br />
Museum – etwa dem berühmten „Fischmarkt“-<br />
Stillleben des Niederländers Franz Hals – e<strong>in</strong>en<br />
Besuch ab. Und danach verfügt man sich <strong>in</strong> die<br />
wunderschöne Kuppelhalle, wo man exquisit<br />
schnabulieren kann. Aus der Karte: Kalbsvögerl<br />
Fotos Christian Jobste, Haus der Musik, Irene Schaur, leisuregroup.at/Oreste Schaller, Kathar<strong>in</strong>a Unger, Marianne Greber, Aera
mit Pilzen und Mangoldroulade, Thuna mit Pfefferrisotto und<br />
Nougatknödel.<br />
<strong>live</strong><br />
Wo b<strong>in</strong> ich?<br />
Im Naturhistorischen Museum gibt es zum<strong>in</strong>dest zwei Publikums-magneten:<br />
die D<strong>in</strong>osaurier und das Muschelessen. Letzteres wurde<br />
angeblich durch die Riesenkrabben <strong>in</strong> der Oberen Kuppelhalle des<br />
Museums <strong>in</strong>spiriert; es startet wieder im September, f<strong>in</strong>det jeden<br />
Mittwoch ab 19 Uhr statt und wird traditionell im April vom kongenialen<br />
Spargelessen abgelöst. Auch das Dessertbuffet – zum Beispiel die<br />
Erdbeernaschereien – ist legendär. Das gesamte Vergnügen kostet samt<br />
Museumse<strong>in</strong>tritt 46 Euro pro Person.<br />
Das Leopold Museum im <strong>Wien</strong>er MuseumsQuartier bietet e<strong>in</strong>en<br />
famosen Über- und E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> moderne österreichische Kunst. Unter<br />
den 5.000 Exponaten bef<strong>in</strong>den sich etliche der besten Schieles und<br />
Klimts. Dem Museum angeschlossen ist das Café Leopold. Hier kann<br />
man sowohl vorzüglich speisen (aus der Karte: Thailändische<br />
Garnelensuppe, Brotsalat mit gegrilltem Oktopus, Wrap mit<br />
Green-Chili-Chicken, Falaffelteller, Qu<strong>in</strong>oa-Topfenlaibchen mit<br />
Petersilpesto) als auch besondere Musik-Gigs oder Lesungen<br />
miterleben.<br />
Der <strong>Wien</strong>er Gasometer ist e<strong>in</strong>e eigene Stadt <strong>in</strong> der Stadt. In der BA<br />
Halle kann man den besten Rock-Bands der Welt begegnen. Aus dem<br />
Programm: Fehlfarben (20. September), Roma Fest für alle feat. Harri<br />
Halle<br />
Hollerei<br />
Aera<br />
Gonzagagasse 11, 1010 <strong>Wien</strong>, Mo.–Sa.<br />
10–01 01 Uhr, So. 10–0 Uhr. Warme Küche täg-<br />
lich von 11.30 bis 23.30, Frühstück Mo.–Fr.<br />
10–12 Uhr Sa., So. und Feiertag 10–16 16 Uhr,<br />
Tel. 0676/844 260 270<br />
www.aera.at<br />
Café-Restaurant Huth im<br />
Haus der Musik<br />
Seilerstätte 30, 1010 <strong>Wien</strong>, Montag bis<br />
Samstag: 11–24 Uhr (sonntags geschlossen).<br />
Durchgehend warme Küche,<br />
Tel. 01/512 03 11<br />
zum-huth.at/hdm<br />
Café Leopold<br />
Museumsplatz 1, 1070 <strong>Wien</strong>, So. bis Mi.<br />
10–02 02 Uhr, Do. bis Sa. 10–04 Uhr. Küche<br />
von 10 bis 23, Fr. und Sa. von 10 bis 01 Uhr,<br />
Tel. 01/523 67 32<br />
www.cafe-leopold.at<br />
Café im Kunsthistorischen Museum<br />
Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />
Gourmetabend am Donnerstag,<br />
Sonntagsbrunch<br />
www.clubcater<strong>in</strong>g.at<br />
Café im Naturhistorischen Museum<br />
Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />
Muschelessen: Infos unter 01/260 69-2473<br />
Food affairs, Frau Samek<br />
www.food-affairs.at<br />
Chaya Fuera<br />
Kandlgasse 21, 1070 <strong>Wien</strong>,<br />
Tel. 01/544 00 36-250<br />
www.chayafuera.com<br />
29<br />
Café Leopold<br />
Stojka (27. September) und Söhne Mannheims (3. Oktober). Vor den<br />
Events kann man sich auch kul<strong>in</strong>arisch gütlich halten: Im Delishes<br />
etwa isst man sich quasi durch die ganze Welt. Fajitas, Nachos, Tofuoder<br />
Pepperoni-Burger, Wok, Gemüsecurry, Taj<strong>in</strong>e mit Couscous,<br />
Belgische Pizza oder Flammkuchen stehen auf dem Speisezettel.<br />
Die Kunsthalle im MuseumsQuartier wartet mit spannenden, alles<br />
andere als „ma<strong>in</strong>streamigen“ Ausstellungen auf: Die Expositionen<br />
„Parallelwelt Zirkus“ oder „Danger“ oder „Susanne Bisovsky –<br />
MITGIFT“ s<strong>in</strong>d ebenso zu empfehlen wie e<strong>in</strong> Besuch im lokalen<br />
HALLE I Café Restaurant. Als „Kombi“ bietet sich hier e<strong>in</strong> Ticket um<br />
15,90 Euro an, mit dem man neben dem Besuch der jeweils aktuellen<br />
Ausstellung e<strong>in</strong> deliziöses Frühstück ordern kann.<br />
Das Chaya Fuera ist e<strong>in</strong> völlig neuartiges, multipel bespielbares<br />
Veranstaltungslokal. „Chaya“ steht für Leben, „fuera“ beschreibt das<br />
„Draußen“. Ob Network<strong>in</strong>g-Hotspot für Querdenker, akustische<br />
Spielwiese für Audiophile (Elektro, Rock, Soul, Independant) oder<br />
kultureller Liv<strong>in</strong>g Room – hier wird der „Cultural Clash“ gefördert und<br />
gefordert. Daneben wird auch gut gegessen: Ke<strong>in</strong> Wunder, denn die<br />
kul<strong>in</strong>arische Begleitmusik des Chaya stammt aus dem d.a.s. Hungerberg.<br />
Hier kann man zwischen amerikanischen Klassikern wie Burger,<br />
Sandwich oder Caesar’s Salad wählen. Insgesamt e<strong>in</strong>e Bereicherung.<br />
Chaya Fuera<br />
<strong>Essen</strong><br />
Café & Restaurant im KHM<br />
Delishes im Gasometer<br />
Guglgasse 11/Top 301, Mo.–Fr. 11–16 Uhr,<br />
Mi., Do., Fr. zusätzlich 17.30–21.30 Uhr,<br />
So. 14–20.30 Uhr, Samstag geschlossen!<br />
Tel: 01/913 07 70<br />
www.delishes.at<br />
HALLE I Café Restaurant der<br />
KUNSTHALLE <strong>Wien</strong><br />
im MuseumsQuartier, Museumsplatz 1,<br />
1070 <strong>Wien</strong>, täglich 10–02 02 Uhr,<br />
Tel. 01/523 70 01<br />
www.diehalle.at<br />
Theatercafé<br />
Mo. bis Sa. 09–0 0 Uhr,<br />
L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, 1060 <strong>Wien</strong>,<br />
Tel. 01/585 62 62<br />
site wird erst e<strong>in</strong>gerichtet<br />
Vestibül im Burgtheater<br />
Universitätsr<strong>in</strong>g 2, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />
Mo.–Fr. 12 bis 24 Uhr, Tel. 01/532 49 99<br />
www.vestibuel.at<br />
We<strong>in</strong>zirl im Konzerthaus<br />
Am Heumarkt 6, 1030 <strong>Wien</strong>, an Programmtagen<br />
täglich ab 17.30 Uhr, bei Mat<strong>in</strong>een<br />
auch mittags, Sonntag mittags von 12 bis<br />
15 Uhr: Tapas-Brunch,<br />
Tel. 01/512 55 50<br />
www.we<strong>in</strong>zirl.at
Redaktion Helmut Schneider<br />
Art<br />
Bühne<br />
Dass die <strong>Wien</strong>er theaternarrisch s<strong>in</strong>d,<br />
stimmt noch immer. Und sie werden gut<br />
versorgt mit Stoff. Gespielt werden nicht nur<br />
Klassiker, sondern auch lebende Autoren.<br />
30<br />
George<br />
Tabori<br />
(1914–2007) lässt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
„Goldberg Variationen“ e<strong>in</strong>en<br />
Theaterregisseur – oder<br />
Gott? – die Welt erschaffen.<br />
Denn auf dem Programm des<br />
Jerusalemer Theaters stehen<br />
Szenen aus der Genesis. Ihm<br />
zur Seite steht dabei se<strong>in</strong><br />
Assistent Goldberg. Im Volkstheater<br />
spielen <strong>in</strong> der Regie<br />
von Stephan Bruckmeier<br />
unter anderen Ra<strong>in</strong>er Frieb<br />
und Ronald Kruste.<br />
Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1,<br />
ab 4. November<br />
www.volkstheater.at<br />
Fotos Moritz Schell, Daniel Seiffert, Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, billyhells, Herbert Neubauer<br />
Chuzpe<br />
Eva Demski hat Lily Bretts<br />
Erfolgsroman um e<strong>in</strong>en<br />
87-Jährigen, der aus Australien<br />
kommend <strong>in</strong> New York e<strong>in</strong><br />
Restaurant für Fleischbällchen<br />
eröffnen will und damit<br />
se<strong>in</strong>e Tochter auf die Palme<br />
br<strong>in</strong>gt, dramatisiert. Dieter<br />
B<strong>erner</strong> <strong>in</strong>szeniert <strong>in</strong> den Kammerspielen,<br />
die Hauptrollen<br />
spielen Otto Schenk und<br />
Sandra Cervik.<br />
Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße<br />
20, ab 22. November<br />
www.josefstadt.org<br />
Bühne<br />
Hate Radio<br />
Das IIPM - International Insti-tute<br />
of Political Murder (Berl<strong>in</strong>) – kommt<br />
mit dem gefeierten Dokutheaterstück<br />
HATE RADIO erstmals nach <strong>Wien</strong>.<br />
Thema ist die Ermordung von<br />
Hunderttausenden Tutsi-Angehörigen<br />
1994 <strong>in</strong> Ruanda.<br />
E<strong>in</strong> Hass predigender Radiosender<br />
soll e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil an<br />
diesem Genozid gehabt haben.<br />
brut im künstlerhaus, 1, Karlsplatz 5,<br />
von 20. bis 22. September<br />
www.brut-wien.at
<strong>live</strong><br />
Alpenkönig<br />
Jungregisseur Michael Schachermaier <strong>in</strong>szeniert Ferd<strong>in</strong>and Raimunds „Der<br />
Alpenkönig und der Menschenfe<strong>in</strong>d“. Auf dem Foto sehen Sie Cornelius Obonya<br />
als Herrn von Rappelkopf (l<strong>in</strong>ks) und Johannes Krisch als Astragalus.<br />
Burgtheater, 1., Universitätsr<strong>in</strong>g 2, Premiere am 29. September<br />
www.burgtheater.at<br />
Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />
Daniel Kehlmann<br />
Das neue Stück des Bestsellerautors wird bereits mit Spannung<br />
erwartet. In „Der Mentor“ geht es um e<strong>in</strong>en jungen Dichter, der<br />
als großzügiges Stipendium e<strong>in</strong>e Woche Nachhilfe bei e<strong>in</strong>em<br />
berühmten Kollegen gewährt bekommt. Hausherr Herbert<br />
Fött<strong>in</strong>ger <strong>in</strong>szeniert selbst, Florian Teichtmeister und Michael<br />
Degen spielen neben Ruth Brauer-Kvam und Siegfried Walther<br />
die Hauptrollen.<br />
Theater <strong>in</strong> der Josefstadt, 8., Josefstädter Straße 26, ab 8. November<br />
www.josefstadt.org<br />
Der gelernte Schauspieler und<br />
Regisseur Herbert Fött<strong>in</strong>ger,<br />
e<strong>in</strong> geborener <strong>Wien</strong>er, leitet seit 2006<br />
das Theater <strong>in</strong> der Josefstadt, <strong>in</strong> dem<br />
verstärkt heimische Klassiker und<br />
neue österreichische Autoren gespielt<br />
werden.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Gefährlich wach!<br />
Ungemütlich genau!<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
Am Regiekonzept für Daniel<br />
Kehlmanns DER MENTOR, e<strong>in</strong>e<br />
fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nige Komödie, die <strong>in</strong> der<br />
Josefstadt uraufgeführt wird – und<br />
ich werde <strong>in</strong>szenieren.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
Siehe oben. Das ist heute e<strong>in</strong><br />
Glücksfall.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Heuchelei und Langsamkeit.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Ich sage zu viel zu.<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Felix zieht mich (me<strong>in</strong><br />
Retriever).<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Vor der Piaristenkirche.<br />
Ich gehe so oft wie möglich …<br />
… <strong>in</strong> mich. <br />
31<br />
Turr<strong>in</strong>is Riese im Volkstheater<br />
Als Libretto der Oper „Der Riese von Ste<strong>in</strong>feld“ von Friedrich Cerha ist Peter Turr<strong>in</strong>is Geschichte über e<strong>in</strong>en groß gewachsenen Oberösterreicher im<br />
19. Jahrhundert bereits bekannt. Stephanie Mohr br<strong>in</strong>gt den tragischen Riesen, gespielt von Roman Schmelzer, jetzt <strong>in</strong>s Volkstheater.<br />
Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, ab 7. September<br />
Bühne<br />
www.volkstheater.at
Art<br />
Comedian<br />
32<br />
Publikumsliebl<strong>in</strong>g Marcello de Nardo<br />
ist e<strong>in</strong>er der sechs Comedian<br />
Harmonists <strong>in</strong> Franz Wittenbr<strong>in</strong>ks<br />
musikalischer E<strong>in</strong>richtung am<br />
Volkstheater. Wittenbr<strong>in</strong>k hatte schon<br />
dem Theater <strong>in</strong> der Josefstadt den Hit<br />
„Eh wurscht“ beschert.<br />
Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1,<br />
ab 28. September<br />
www.volkstheater.at<br />
Halluc<strong>in</strong>ation Company<br />
Wickerl Adam feiert mit se<strong>in</strong>er legendären „Halluc<strong>in</strong>ation Company“<br />
im Rabenhof se<strong>in</strong> 35. Bühnenjubiläum. Der runderneuerte Musiktheaterzirkus<br />
br<strong>in</strong>gt wieder Schlangenmenschen, Wackelste<strong>in</strong>beschwörer, Fabelwesen<br />
und jede Menge Re<strong>in</strong>karnationen auf die Bühne. Als<br />
Zirkus-direktor agiert „Russkaja“-Konzeptionist Titus Vadon.<br />
Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, ab 11. Oktober<br />
www.rabenhoftheater.com<br />
Montessori<br />
Der <strong>Wien</strong>er Autor Helmut Korherr<br />
hat e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>-Personen-Stück über die<br />
italienische Reformpädagog<strong>in</strong> Maria<br />
Montessori geschrieben, das jetzt als<br />
e<strong>in</strong>es der letzten Produktionen im<br />
3raum-anatomietheater aufgeführt<br />
wird. Maria wird dabei von e<strong>in</strong>em<br />
Mann – Kurt Hexmann – gespielt.<br />
Schließlich hat sich Montessori auch<br />
Benito Mussol<strong>in</strong>i angedient.<br />
3raum-anatomietheater, 3.,<br />
Beatrixgasse 11,<br />
bis 13. Oktober<br />
www.3raum.or.at<br />
Fotos http://pertramer.at/Rabenhof, Stephan Mussil, Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Gabriela Brandenste<strong>in</strong>, Georg Soulek,<br />
Columbo Dreams<br />
Das Brüderpaar Waldeck & Waldeck br<strong>in</strong>gt ihr Projekt Casa del Kung Fu erneut <strong>in</strong> den Rabenhof. Diesmal<br />
will e<strong>in</strong> <strong>Wien</strong>er Kommissar den TV-Star Columbo kopieren und macht dabei natürlich alles falsch.<br />
Mit dabei: Eva Maria Marold, Christian Dolezal, Manuel Rubey und Gerald Votava.<br />
Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, ab 7. November<br />
www.rabenhoftheater.com<br />
V<strong>in</strong>terberg<br />
Der Autor und Filmer Thomas V<strong>in</strong>terberg<br />
hat für das Burgtheater schon e<strong>in</strong>ige Erfolge<br />
geschrieben und <strong>in</strong>szeniert (zuletzt: „Die<br />
Kommune“). Unter dem Arbeitstitel<br />
„Alkoholiker<strong>in</strong>nen“ arbeitet er wiederum<br />
e<strong>in</strong>en Familienkonflikt auf.<br />
Burgtheater, 1., Universitätsr<strong>in</strong>g 2,<br />
Premiere ist im Dezember<br />
www.burgtheater.at<br />
Bühne
<strong>live</strong><br />
Thalheimer<br />
Den deutschen Regisseur Michael Thalheimer kennt man <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
durch se<strong>in</strong>e Inszenierung von Bertolt Brechts „Die heilige Johanna<br />
der Schlachthöfe“ im Burgtheater. Jetzt br<strong>in</strong>gt er ebenda Hugo von<br />
Hofmannsthals „Elektra“ auf die Bühne. Das Stück gab es übrigens<br />
schon vor dem gleichnamigen Libretto für Richard Strauss.<br />
Burgtheater, 1., Universitätsr<strong>in</strong>g 2, Premiere am 25. Oktober<br />
www.burgtheater.at<br />
Annette Raffalt<br />
Eckert s<strong>in</strong>gt Keller<br />
Die 1977 verstorbene Schauspieler<strong>in</strong> Greta Keller machte von <strong>Wien</strong> aus e<strong>in</strong>e Weltkarriere.<br />
Viele Songs, die man von Marlene Dietrich kennt, wurden ursprünglich für<br />
sie geschrieben. Andrea Eckert spielt im VT „Bon Voyage – e<strong>in</strong> Abend mit dem Leben<br />
und den Liedern von Greta Keller, nach e<strong>in</strong>er Idee von André Heller“.<br />
Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, ab 14. September<br />
www.volkstheater.at<br />
33<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit Peter Raffalt<br />
leitet Annette Raffalt seit<br />
September 2009 die „Junge Burg“, das<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendprogramm des<br />
Burgtheaters. Am Burgtheater <strong>in</strong>szenierte<br />
sie bisher „Der Zauberer von Oz“ von L.<br />
Frank Baum, Astrid L<strong>in</strong>dgrens „Rasmus<br />
Pontus und der Schwertschlucker“, „Alice<br />
im Wunderland“ nach Roland Schimmelpfennig<br />
und „Peter Pan“ von James<br />
Matthew Barrie.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Ingeniös – bis zum Spielzeitende<br />
arbeiten wir auf Hochtouren.<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
An der Zusammenstellung unseres<br />
kommenden TheaterJahr Ensembles,<br />
Gespräche mit dem Regieteam der<br />
nächsten Familienproduktion im<br />
Burgtheater „In 80 Tagen um die Welt“<br />
und an dem Spielzeitprogramm der<br />
nächsten Saison.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
An der Zusammenstellung unseres<br />
kommenden TheaterJahr Ensembles, an<br />
der nächsten Familienproduktion des<br />
Burgtheaters „In 80 Tagen um die Welt“,<br />
an der Planung des SchülerTheaterTref-<br />
fens und an unserem kommenden<br />
Spielzeitprogramm, das im September <strong>in</strong><br />
Form e<strong>in</strong>es USB-Sticks ersche<strong>in</strong>t.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Intoleranz, zu unüberdachtes,<br />
e<strong>in</strong>seitiges Urteilen und Schmatzen<br />
beim <strong>Essen</strong>.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Das verrate ich Ihnen nicht.<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Meistens zu Fuß, manchmal mit der<br />
Bim und selten, aber sehr gerne mit dem<br />
Cabrio.<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Ich habe viele Liebl<strong>in</strong>gsplätze:<br />
Yppenplatz, Piaristenplatz, me<strong>in</strong>e<br />
Wohnung.<br />
Ich gehe so oft wie möglich …<br />
… <strong>in</strong>s Café, <strong>in</strong>s Theater, <strong>in</strong>s Bett, <strong>in</strong><br />
die Burgtheaterkant<strong>in</strong>e und auf Reisen.<br />
Weltuntergang<br />
Der Song „Gehn ma halt a bisserl unter […], gar so arg kann’s<br />
ja net se<strong>in</strong>“ aus dem Stück wurde zum Hit. Jetzt spricht vieles<br />
dafür, den „Weltuntergang“ wieder zu spielen. Auch der<br />
100. Geburtstag se<strong>in</strong>es Autors Jura Soyfer.<br />
Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, ab 20. November<br />
www.rabenhoftheater.com<br />
Bühne
Art<br />
34<br />
In den Porträts von<br />
Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong> gefrieren<br />
Theatermomente zu Fotos.<br />
Art <strong>live</strong> zeigt die spannendsten<br />
Aufnahmen aus aktuellen<br />
Produktionen der „Burg“.<br />
Re<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong> ist seit 23 Jahren neben Georg Soulek der Fotograf des <strong>Wien</strong>er Burgtheaters.<br />
Foto
<strong>live</strong><br />
Michael Maertens<br />
hat im Akademietheater<br />
Kleists Krug<br />
zerbrochen und gibt<br />
es nicht zu<br />
35<br />
Foto
Art<br />
36<br />
Markus Meyer spielt Oscar<br />
Wildes „Dorian Grey“<br />
Foto
<strong>live</strong><br />
37<br />
Johannes Krisch<br />
<strong>in</strong> Henrik Ibsens „Gespenster“<br />
Foto
Art<br />
38<br />
Strahlendes<br />
Ensemble im Kas<strong>in</strong>o:<br />
„Das Trojanische Pferd“<br />
mit Juergen Maurer,<br />
O<strong>live</strong>r Masucci, Daniel<br />
Jesch, Franz Csencsits,<br />
Sven Dol<strong>in</strong>ski und<br />
Bernd Birkhahn<br />
Foto
präsentieren<br />
DAS leSefeSt<br />
5.+ 6. oktober 2012<br />
autor<strong>in</strong>nen und<br />
autoren lesen <strong>live</strong><br />
e<strong>in</strong>tritt frei<br />
www.rundumdieburg.at
Redaktion Helmut Schneider<br />
Art<br />
Musical<br />
Cole Porters berauschende Melodien <strong>in</strong> der<br />
Volksoper, e<strong>in</strong> Disney-Spektakel<br />
<strong>in</strong> der Stadthalle<br />
und e<strong>in</strong><br />
Musikdrama<br />
über den Maler-Jubilar<br />
2012: So abwechslungsreich ist Musical <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
40<br />
Die Schöne und das Biest<br />
Die Disney-Fassung von „Die Schöne und das Biest“ aus den 90er Jahren kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er deutschsprachigen Inszenierung<br />
des Budapester Operetten- und Musicaltheaters <strong>in</strong> die Stadthalle. 21 Musiker und 41 Darsteller bemühen<br />
sich um e<strong>in</strong> buntes Spektakel für alle S<strong>in</strong>ne.<br />
Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, von 29. November bis 7. Dezember<br />
www.stadthalle.com<br />
Fotos Barbara Pálffy, Thommy-Mardo, Volksoper<br />
Gustav Klimt – Das Musical<br />
Zum Klimtjahr 2012 wird auch e<strong>in</strong> von Gerald Gratzer 2009 komponiertes Musical wieder aufgeführt. Das<br />
Leben des Malerfürsten hatte ja genügend dramatische Momente wie den Tod des geliebten Bruders oder<br />
die zahlreiche Liebesaffären. André Bauer spielt Gustav Klimt, Sab<strong>in</strong>e Neibersch Emilie Flöge (Foto).<br />
Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5., von 1. September bis 7. Oktober<br />
www.gustavklimt-musical.at<br />
Kiss me, Kate!<br />
Das Erfolgsmusical des amerikanischen Musikers<br />
Cole Porter nach William Shakespeares „Der<br />
Widerspenstigen Zähmung“ kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von<br />
Peter Lund auch textlich erneuerten Fassung<br />
wieder an die Volksoper. Andreas Lichtenberger<br />
spielt Fred Graham (Petruchio), Franziska<br />
Becker die Lilli Vanessi (Kate).<br />
Volksoper, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78,<br />
Premiere am 27. Oktober, 19 Uhr<br />
www.volksoper.at<br />
Musical
FRANZ RINGEL ERINNERUNGSRAUM<br />
SCHAURÄUME STEINEK<br />
Pramergasse 6, 1090 <strong>Wien</strong><br />
nach telefonischer Vere<strong>in</strong>barung<br />
0664 200 10 41 & 0660 1090 333<br />
www.kunsthandel.ste<strong>in</strong>ek.org
42<br />
Redaktion Helga Häupl-Seitz<br />
Oper<br />
Musiktheater<br />
zwischen Barock &<br />
Zeitgenössischem: Oper hat <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> viele<br />
(Star-<br />
Star-)<br />
)<br />
Gesichter. Erleben Sie Bo Skovhus,<br />
Simone Young,<br />
Véronique Gens und Co <strong>live</strong>.<br />
Meisters<strong>in</strong>ger<br />
Die Wiederaufnahme der „Meisters<strong>in</strong>ger von Nürnberg“<br />
wird von Simone Young (Foto), Intendant<strong>in</strong><br />
und Generalmusikdirektor<strong>in</strong> der Hamburgischen<br />
Staatsoper, dirigiert.Unter der Regie von Otto<br />
Schenk s<strong>in</strong>gen u. a. James Rutherford, Johan Botha,<br />
Adrian Eröd und Christ<strong>in</strong>a Carv<strong>in</strong>.<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2, ab 21. November<br />
www.wiener-staatsoper.at<br />
Art<br />
Die Hochzeit<br />
des Figaro<br />
Marco Arturo Marelli reüssierte als Regisseur und<br />
Bühnenbildner <strong>in</strong> Personalunion mit den drei Opern<br />
von Mozart und Da Ponte Ende der 1980er Jahre an<br />
der Volksoper. Nun br<strong>in</strong>gt er mit se<strong>in</strong>er geschmackvollen<br />
Ästhetik und mit stets weiter wachsendem<br />
Verständnis für das Werk se<strong>in</strong>en „Figaro“ erneut<br />
auf die Bühne.<br />
Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78, ab 25. November<br />
www.volksoper.at<br />
Verkehr mit<br />
Gespenstern<br />
Mit e<strong>in</strong>em Auftragswerk setzt die Kammeroper, seit<br />
dieser Saison dem Theater an der <strong>Wien</strong> zugeordnet,<br />
e<strong>in</strong> neues, kräftiges Lebenszeichen: Basierend<br />
auf Texten Franz Kafkas, schrieb der deutsche<br />
Komponist Hans-Jürgen von Bose dieses „Kammer-<br />
Musiktheater“.<br />
<strong>Wien</strong>er Kammeroper, 1., Fleischmarkt 24, ab 5.Dezember<br />
www.theater-wien.at<br />
Oper<br />
Johannes Neubert<br />
Seit 1. Jänner 2011 leitet Johannes<br />
Neubert, vormals bei den NÖ<br />
Tonkünstlern, die Geschicke der<br />
<strong>Wien</strong>er Symphoniker.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel …<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
An Konzertprojekten der Saison<br />
2013/14.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
Siehe oben.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Ewiges Drumherumreden<br />
Was nervt mich an mir selbst?<br />
Me<strong>in</strong>e Ungeduld.<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Steter Tropfen höhlt den Ste<strong>in</strong> …<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Unsere neue Wohnung im<br />
6. Bezirk.<br />
Ich gehe so oft wie möglich …<br />
… <strong>in</strong> Konzerte der <strong>Wien</strong>er Symphoniker.<br />
<br />
Fotos Marc Ribes/Virg<strong>in</strong> Classics, Berthold Fabricius, Mart<strong>in</strong> Draper, Andy Warhol Foundation, beyond, Barbara Palffy, Rita Newmann, Arman Rastegar, Entwurf: Christof Cremer / Illustration: Andrea Költr<strong>in</strong>ger
<strong>live</strong><br />
Iphigénie en Aulide<br />
Der Erfolg ist dieser Produktion sicher: Nach „Iphigénie en Tauride“<br />
und „Telemaco“ setzt Regisseur Torsten Fischer Christoph Willibald<br />
Glucks Œuvre mit „Iphigénie en Aulide“ am Theater an der <strong>Wien</strong> fort.<br />
Bo Skovhus (Foto) ist <strong>in</strong> der Partie des König Agamemnon zu hören;<br />
die Iphigénie wird von der griechischen Sopranist<strong>in</strong> Myrtó Papatanasíu<br />
verkörpert. Die <strong>Wien</strong>er Symphoniker geben der Oper Resonanz.<br />
Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, ab 8. November<br />
www.theater-wien.at<br />
Alceste<br />
Auch die Staatsoper br<strong>in</strong>gt Barockes:<br />
Für Glucks Oper „Alceste“ schlüpft die<br />
gefeierte Mozart-Interpret<strong>in</strong> Véronique<br />
Gens (Foto) noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die Titelrolle.<br />
Begleitet wird sie vom Freiburger Barockor-<br />
chester; Regie führt der <strong>in</strong>ternational<br />
gefragte Opern-Spezialist Christof Loy.<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2,<br />
ab 12. November<br />
www.wiener-staatsoper.at<br />
43<br />
E<strong>in</strong> Walzertraum<br />
Es darf durchaus an Johann Strauß’ Operette „<strong>Wien</strong>er Blut“ gedacht werden,<br />
wenngleich spiegelverkehrt: Im Oscar Straus’schen „Walzertraum“ ist es die<br />
Flausenthurn’sche Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Helene (Carol<strong>in</strong>e Melzer), die ihrem <strong>Wien</strong>er Gatten<br />
Niki (Thomas Paul) das Leben durch Unkenntnis des <strong>Wien</strong>er Temperaments nicht<br />
leicht macht …<br />
Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78, ab 8.September<br />
www.volksoper.at<br />
Weitere Höhepunkte<br />
Zauberflöte remixed<br />
Saftig, ironisch und e<strong>in</strong> bisschen<br />
anders: Geme<strong>in</strong>sam mit 4 Musikern<br />
mischt Musikexperte Otto Brusatti<br />
Mozarts „Zauberflöte“ neu auf.<br />
Mozarthaus Vienna, 1., Domgasse 5,<br />
19. September, 19 Uhr<br />
www.mozarthausvienna.at<br />
Artaserse<br />
Barockes Juwel: Leonardo V<strong>in</strong>cis<br />
Meisterwerk wurde 1730 <strong>in</strong> Rom<br />
uraufgeführt. Librettist Pietro<br />
Metastasio war zu dieser Zeit bereits<br />
als Hofdichter am <strong>Wien</strong>er Kaiserhof<br />
tätig. Konzertante Aufführung.<br />
Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke<br />
<strong>Wien</strong>zeile 6, 20. November<br />
www.theater-wien. at<br />
Mathis der Maler<br />
Paul H<strong>in</strong>demith widmet sich <strong>in</strong><br />
diesem Werk dem deutschen<br />
Renaissance-Maler Matthias Grünewald.<br />
Mozart-Spezialist Kurt Streit<br />
schlüpft <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Rollenfach.<br />
Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke<br />
<strong>Wien</strong>zeile 6, ab 12. Dezember<br />
www.theater-wien .at<br />
Ariadne auf Naxos<br />
Generalmusikdirektor Franz<br />
Welser-Möst dirigiert die zweite<br />
Premiere der Saison; Regie führt<br />
Sven-Eric Bechtolf. Richard Strauss’<br />
Ariadne ist Krassimira Stoyanova.<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2,<br />
ab 19. Dezember<br />
www.wiener-staatsoper.at<br />
Oper<br />
Le Grand Macabre<br />
György Ligetis Persiflage auf das Jüngste Gericht wird vom<br />
Ensemble der Neuen Oper <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Neufassung von 1996<br />
gezeigt. Für die E<strong>in</strong>kleidung dieser absurden Apokalypse zeichnet<br />
der freischaffende, <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> lebende Kostüm- und Bühnenbildner<br />
Christof Cremer verantwortlich, der unter anderem bereits die<br />
Kostüme zahlreicher Neujahrskonzerte geschaffen hat.<br />
MuseumsQuartier, Halle E, 7., Museumsplatz 1,<br />
am 2., 4., 6. und 7. Oktober<br />
In der Kostümkonzeption Christof Cremers (o. und l.<br />
zwei Figur<strong>in</strong>enentwürfe) zu „Le Grand Macabre“ von<br />
György Ligeti treffen die reale Welt, die absurde Welt<br />
und die archaische Welt aufe<strong>in</strong>ander.<br />
www.neueoperwien.at
44<br />
Redaktion Helga Häupl-Seitz<br />
Klassisches<br />
Das Staraufgebot lässt <strong>in</strong> diesem Herbst <strong>in</strong><br />
unserer Stadt ke<strong>in</strong>e Wünsche offen.<br />
Missa<br />
Solemnis<br />
Elisabeth Kulman,<br />
gefeierte Sänger<strong>in</strong><br />
an der <strong>Wien</strong>er<br />
Staatsoper, Anne<br />
Schwanewilms, Robert Dean<br />
Smith und Lars Woldt widmen<br />
sich geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
<strong>Wien</strong>er Symphonikern und<br />
ihrem Dirigenten Philippe<br />
Jordan Beethovens Messe.<br />
Musikvere<strong>in</strong>, 1., Musikvere<strong>in</strong>splatz<br />
1, am 11.10.<br />
www.musikvere<strong>in</strong>.at<br />
Am Klavier<br />
Liebhaber der romantischen<br />
Klassik sollten sich schon jetzt<br />
den 10. & 11. 11. vormerken: Se<strong>in</strong><br />
60-jähriges Bühnenjubiläum<br />
feiert Dirigent Daniel Barenboim<br />
als Pianist und Solo<strong>in</strong>terpret sowohl<br />
mit dem Konzert Nr. 1 von<br />
Chop<strong>in</strong> als auch mit dem 1. Klavierkonzert<br />
von Tschaikowsky.<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20,<br />
10. & 11. 11. (Sonntagsmat<strong>in</strong>ee)<br />
www.konzerthaus.at<br />
Abbado &<br />
Poll<strong>in</strong>i<br />
Gleich zwei Superstars br<strong>in</strong>gt das<br />
Lucerne Festival Orchestra, das <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
gastiert, an diesem Abend zusammen:<br />
Der Gründer des Orchesters Claudio<br />
Abbado steht am Dirigentenpult, Ausnahmepianist<br />
Maurizio Poll<strong>in</strong>i <strong>in</strong>terpretiert<br />
Mozarts Klavierkonzert KV 453. Nach der<br />
Pause steht Bruckners 1. Symphonie auf<br />
dem Programm.<br />
Musikvere<strong>in</strong>, 1., Musikvere<strong>in</strong>splatz 1,<br />
am 17. 9.<br />
www.musikvere<strong>in</strong>.at<br />
Art<br />
<strong>Wien</strong><br />
Modern<br />
Se<strong>in</strong>e 25. Saison begeht das<br />
Festival <strong>Wien</strong> Modern, das im<br />
Theater an der <strong>Wien</strong> mit zwei<br />
Werken der österreichischen<br />
Komponist<strong>in</strong> Olga Neuwirth<br />
eröffnet wird: Countertenor<br />
Andrew Watts <strong>in</strong>terpretiert<br />
Neuwirths „Nomi Songs“ und<br />
Mario Formenti „Klo<strong>in</strong>g!“, e<strong>in</strong><br />
Werk für e<strong>in</strong>en Pianisten, e<strong>in</strong><br />
computergesteuertes Klavier<br />
und e<strong>in</strong>en Film.<br />
Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke<br />
<strong>Wien</strong>zeile 6, von 22.10. bis 16.11.<br />
www.theater-wien.at<br />
Thrill<strong>in</strong>g Moments<br />
Die große Gala „Hollywood <strong>in</strong> Vienna 2012“ widmet sich<br />
den packenden Filmmomenten. Altmeister wie Billy<br />
Wilders „Sunset Boulevard“ oder Alfred Hitchcocks<br />
„Rebekka“ s<strong>in</strong>d dabei nur der Anfang …<br />
Mit dem begehrten Max Ste<strong>in</strong>er Award wird heuer<br />
der kongeniale argent<strong>in</strong>ische Pianist, Kompositeur,<br />
Arrangeur und Dirigent Lalo Schifr<strong>in</strong> (Jahrgang 1932)<br />
ausgezeichnet. Mit der Titelmusik der TV-Serie „Kobra,<br />
übernehmen Sie!“ (ausgestrahlt 1967–69) begeisterte er<br />
damals auch das österreichische Fernsehpublikum.<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, am 22.10.<br />
www.konzerthaus.at<br />
Fotos Marion Kalter, Ludwig Schedl (2), Nancy Horowitz, Felix Broede/DG, Mathias Bothor/DG, Rank<strong>in</strong>/Emi Classics, Universal Music, Uli Weber/Decca, SheilaRock, Laurence Heym/Virg<strong>in</strong> Classics<br />
Musik
<strong>live</strong><br />
Drama Queens<br />
Donna Leons (literarische) Heimat ist Venedig, ihre musikalische Leidenschaft gehört der<br />
Barockmusik – genauer gesagt, e<strong>in</strong>em ihrer besten Freunde, Alan Curtis und se<strong>in</strong>em Ensemble<br />
„Il complesso barocco“. Mit dem opulenten Programm „Drama Queens“ – königliche Arien aus<br />
verschiedenen Opern, gastieren Curtis und Ensemble konzertant <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Theater an der <strong>Wien</strong>, 6., L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, am 11.11.<br />
www.theater-wien.at<br />
Flamenco at its best<br />
Paco de Lucia, der andalusische Großmeister der Flamenco-<br />
Gitarre mit se<strong>in</strong>en vielen persönlichen Sid-Steps zu Klassik und<br />
Jazz, braucht nicht extra vorgestellt zu werden. E<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er<br />
raren Konzerte absolviert er Anfang Dezember <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Rechtzeitig Karten sichern!<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, 4. 12.<br />
www.konzerthaus.at<br />
Bernhard Kerres<br />
Bernhard Kerres leitet seit 2007<br />
die Geschicke des <strong>Wien</strong>er<br />
Konzerthauses. Der erfolgreiche Bass<br />
entschied sich 1989 nach Erlangung<br />
des MBA <strong>in</strong> der London Bus<strong>in</strong>ess<br />
School für e<strong>in</strong>e weitere Karriere<br />
<strong>in</strong> der Wirtschaft.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Begeistert, offen, freudig und<br />
von Musik bewegt.<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
An den kommenden <strong>in</strong>ternationalen<br />
Projekten zwischen dem<br />
<strong>Wien</strong>er Konzerthaus und New<br />
Yorker Institutionen.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
An dem, woran ich gerade<br />
arbeite. Es gibt ke<strong>in</strong>e schönere Auf-<br />
gabe, als das <strong>Wien</strong>er Konzerthaus<br />
mit e<strong>in</strong>em wunderbaren Team<br />
leiten zu dürfen.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Unprofessionalität, Kurzsichtigkeit<br />
und Engstirnigkeit.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Me<strong>in</strong>e Ungeduld, me<strong>in</strong>e<br />
Rastlosigkeit und der nie endende<br />
Wille, mehr zu bewegen.<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Mit Scooter oder zu Fuß durch<br />
die Stadt und regelmäßig mit dem<br />
Flieger <strong>in</strong> andere Metropolen.<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Der Mozart Saal im <strong>Wien</strong>er<br />
Konzerthaus!<br />
45<br />
Nigel<br />
Kennedy<br />
Der eigenwillige Ausnahmekünstler und<br />
weltberühmte Geiger präsentiert se<strong>in</strong><br />
neuestes Programm von J. S. Bach bis<br />
Fats Waller: Nach Bachs „Partita <strong>in</strong> d-<br />
Moll für Soloviol<strong>in</strong>e“ darf man auf se<strong>in</strong>e<br />
eigenen Arrangements frei nach Fats<br />
Waller <strong>in</strong> <strong>in</strong>timen Rahmen (er wird nur<br />
von drei befreundeten Musikerkollegen<br />
unterstützt), gespannt se<strong>in</strong>.<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20,<br />
am 25. 10.<br />
www.konzerthaus.at<br />
Liaisons dangereuses<br />
Die Koloratur-Mezzosopranist<strong>in</strong> betört weltweit. Dennoch macht sich Cecilia Bartoli auf (Konzert-)Bühnen<br />
zunehmend rarer. E<strong>in</strong>er der seltenen Gelegenheiten, sie mit ihrem fulm<strong>in</strong>anten<br />
Programm „Liaisons dangereuses“ (Gefährliche Liebschaften) zu erleben, ist im Musikvere<strong>in</strong>.<br />
Musikvere<strong>in</strong>, 1., Musikvere<strong>in</strong>splatz 1, 1. 11., 15 Uhr (!), www.musikvere<strong>in</strong>.at<br />
Musik
Art<br />
46<br />
Fotos Sab<strong>in</strong>e Hauswirth<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong><br />
Wird am 10. 3. 1970 <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> geboren. Er<br />
besucht die Europäische FH für Wirtschaftsund<br />
Sozialökonomie und beg<strong>in</strong>nt – weil se<strong>in</strong>e<br />
Profi-Sportkarriere nicht wirklich <strong>in</strong>s Laufen<br />
kommt – als Model im Ausland zu jobben.<br />
Stardesigner wie Versace, Armani usw.<br />
reißen sich genauso um ihn wie Weltklasse-<br />
Fotografen (Herb Ritts, Richard Avedon).<br />
Daneben dreht er etliche Filme, u. a. mit<br />
Mickey Rourke. <strong>Schreyer</strong>, der nahe Zürich<br />
lebt, spricht vier Sprachen.<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong><br />
Text Andrea Buday<br />
People
E<strong>in</strong>en Mann,<br />
der es aufs Cover der<br />
französischen VOGUE geschafft hat,<br />
trifft man nicht alle Tage. W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> ist<br />
nämlich der E<strong>in</strong>zige, dem das bislang<br />
gelungen ist. In lässiger Raulederjacke,<br />
weißem Shirt, rötlichen Jeans und<br />
Kapperl steht er vor mir. Freundlich<br />
strahlend und entspannt wirkt der<br />
42-Jährige.Das Gespräch beg<strong>in</strong>nt über<br />
se<strong>in</strong>e derzeit größte Leidenschaft, die<br />
Malerei, die er auch recht erfolgreich<br />
betreibt. Gleich bei se<strong>in</strong>er ersten<br />
Ausstellung im <strong>Wien</strong>er Nobelhotel<br />
Le Méridien am R<strong>in</strong>g verkaufte er etliche se<strong>in</strong>er<br />
Bilder. Und das, obwohl die Preise nicht gerade<br />
als Schnäppchen zu bezeichnen s<strong>in</strong>d. Zwischen<br />
3.000 und 8.000 Euro muss man schon<br />
h<strong>in</strong>blättern, um e<strong>in</strong>en echten <strong>Schreyer</strong> zu<br />
erwerben. Aber zurück zum Anfang.<br />
Art <strong>live</strong>: Wie kommt e<strong>in</strong> viel beschäftigtes Model<br />
auf die Idee, mit dem Malen zu beg<strong>in</strong>nen?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich habe <strong>in</strong> der Schweiz<br />
dreie<strong>in</strong>halb Jahre e<strong>in</strong>e Kunstschule besucht und<br />
dort alles <strong>in</strong> Anspruch genommen, was<br />
angeboten wurde: Fotografie, Siebdruck,<br />
Kunstgeschichte, Aktzeichnen, Druckgrafik und<br />
Bildhauerei. Sogar Schreiben war dabei. Aber<br />
letztendlich begeisterte mich die Arbeit mit<br />
Farben am meisten.<br />
Art <strong>live</strong>: Aber wie g<strong>in</strong>g sich das alles zeitlich aus?<br />
Als Model reisen Sie doch sehr viel herum?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ja, natürlich reise ich viel<br />
herum, aber dazwischen gab’s immer wieder<br />
längere Pausen und da hatte ich den E<strong>in</strong>fall, die<br />
Kunstschule <strong>in</strong> Zürich – ich wohne ja <strong>in</strong> der<br />
Nähe – zu besuchen. Außerdem passierte das<br />
alles auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase, <strong>in</strong> der es etwas ruhiger<br />
<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em beruflichen Leben verlief.<br />
Art <strong>live</strong>: Was fasz<strong>in</strong>iert Sie so besonders an der<br />
darstellenden Kunst?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Es ist e<strong>in</strong>e Art Selbsttherapie<br />
bzw. Selbstheilung. Du entscheidest als Maler<br />
selbst, wann e<strong>in</strong> Bild fertig ist. Du bist de<strong>in</strong><br />
eigener Chef. Sonst hat man ja immer e<strong>in</strong>en über<br />
sich, der Anweisungen gibt. Nicht so <strong>in</strong> der<br />
Kunst. Ich bestimme, welche Farben, welche<br />
Technik, die Größe des Werks usw. Außerdem<br />
schalte ich während des Malens total ab. Es f<strong>in</strong>det<br />
nur e<strong>in</strong>e Kommunikation mit mir selbst statt. Der<br />
Kopf wird frei und man vers<strong>in</strong>kt <strong>in</strong> sich selbst.<br />
Das ist e<strong>in</strong> wunderbares Gefühl. Inzwischen fehlt<br />
mir etwas, wenn ich nicht male.<br />
<strong>live</strong><br />
„Malerei<br />
bedeutet<br />
für mich e<strong>in</strong>e<br />
Art von<br />
Selbstheilung.<br />
Wenn ich<br />
nicht male,<br />
fehlt mir<br />
<strong>in</strong>zwischen<br />
etwas.“<br />
Art <strong>live</strong>: Womit haben Sie denn früher Ihre freie<br />
Zeit verbracht?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Na, da b<strong>in</strong> ich halt stundenlang<br />
am Fahrrad gesessen, danach ab <strong>in</strong>s<br />
Fitnesscenter, um zu tra<strong>in</strong>ieren, und irgendwann<br />
am Abend fühlte ich mich so erschöpft, dass ich<br />
nur noch schlafen wollte (er lacht). So sah<br />
me<strong>in</strong> Leben zehn Jahre lang aus. Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
hyperaktiver Mensch und muss immer etwas tun.<br />
Jetzt <strong>in</strong>vestiere ich me<strong>in</strong>e Energie <strong>in</strong> die Kunst.<br />
Art <strong>live</strong>: Bevorzugen Sie mittlerweile die<br />
Gesellschaft von so genannten e<strong>in</strong>fachen, also<br />
nicht prom<strong>in</strong>enten Menschen?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ja. Wenn man 20 Jahre <strong>in</strong> der<br />
Fashionwelt lebt, wo sich alles nur ums Äußere<br />
People<br />
Andrea Buday traf<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong> im<br />
Echo Medienhaus <strong>in</strong><br />
Neu Marx<br />
dreht und um Eitelkeiten, es ke<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressiert,<br />
wie’s <strong>in</strong> dir dr<strong>in</strong>nen aussieht, dann sehnt man<br />
sich irgendwann privat nach e<strong>in</strong>em anderen<br />
Umfeld. Vor allem durch die Stuntschule – ich<br />
hab ja e<strong>in</strong>e zweijährige Ausbildung absolviert –<br />
b<strong>in</strong> ich sehr auf den Boden der Realität<br />
zurückgekehrt. Dort lernst du Menschen<br />
kennen, die zwar <strong>in</strong> großen Produktionen<br />
mitwirken, die aber aus ganz normalen<br />
Verhältnissen kommen. Alle s<strong>in</strong>d gleich. Das hat<br />
mich sehr zentriert. Wie auch Carol<strong>in</strong>e, me<strong>in</strong>e<br />
Nachbar<strong>in</strong> und me<strong>in</strong> Schutzengel, mich<br />
sehr geerdet hat.<br />
Art <strong>live</strong>: Wie sieht’s eigentlich mit Ihrer<br />
Filmkarriere aus? Ke<strong>in</strong>e Lust mehr, vor<br />
der Kamera zu stehen?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich könnte mir schon<br />
vorstellen, wieder zu drehen. Auch über<br />
e<strong>in</strong>e Theaterausbildung hab ich schon<br />
mehrfach nachgedacht bzw. über e<strong>in</strong><br />
Sem<strong>in</strong>ar bei e<strong>in</strong>em tollen Coach. Vor kurzem las<br />
ich über e<strong>in</strong>en Workshop von Samy Molcho. Das<br />
klang ebenfalls sehr spannend … Mir ist wichtig,<br />
immer etwas Neues zu lernen und <strong>in</strong> Bewegung<br />
zu bleiben. Herausforderungen suchen und<br />
meistern. Das trägt mit Sicherheit auch zu<br />
me<strong>in</strong>er Ausgeglichenheit bei.<br />
47<br />
Art <strong>live</strong>: Zurück zur Kunst. Wie sehen<br />
Ihre Pläne aus? S<strong>in</strong>d nach dem Erfolg <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong> weitere Ausstellungen geplant!?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich werde der Malerei<br />
sicherlich treu bleiben. Im Herbst stelle ich<br />
Bilder <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> aus und zwar <strong>in</strong> der Privatgalerie<br />
von Klaus Wowereit, dem Bürgermeister der<br />
Stadt. 40 Werke sollen es se<strong>in</strong>. Ich denke, ich<br />
mach noch etliche <strong>in</strong> Schwarz (er lacht und<br />
zeigt am iPhone e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er Kunstwerke) und<br />
dazwischen e<strong>in</strong> paar Lackbilder <strong>in</strong> P<strong>in</strong>k oder<br />
Orange. Peppig halt, weil mir das gefällt und<br />
den Leuten ebenso.<br />
Art <strong>live</strong>: Ihre Werke s<strong>in</strong>d teils extrem farbenfroh,<br />
teils sehr dunkel, aber immer abstrakt. Wie kam’s<br />
zu dieser Entwicklung?<br />
W<strong>erner</strong> <strong>Schreyer</strong>: Ich habe neue Techniken<br />
gesucht. Der Letzte, der e<strong>in</strong>en neuen Stil kreiert<br />
hat, war Damien Hirst mit se<strong>in</strong>er Tapestry, bei<br />
der die Wände zu Kunstwerken werden. Und ich<br />
wollte auch etwas Neues f<strong>in</strong>den. Vor allem für<br />
mich selbst. Acryl- und Lackfarben, die<br />
<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verschwimmen, plastische Effekte<br />
usw. Wenn ich im Atelier b<strong>in</strong>, dann male ich ja<br />
nicht im klassischen S<strong>in</strong>n, es ist vielmehr e<strong>in</strong><br />
Schütten, e<strong>in</strong> Spachteln, Patzen … Ich lege viel<br />
Kraft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Darum suche ich jetzt ja auch e<strong>in</strong>e<br />
Abrisshütte, wo ich mich künstlerisch austoben<br />
kann. Großformatig arbeiten, Styropor<br />
aufpicken – e<strong>in</strong>fach alles versuchen, was mir so<br />
e<strong>in</strong>fällt.
Art<br />
Urban<br />
Experience Project<br />
Neu Marx spricht zu uns: E<strong>in</strong> Kunstprojekt im neuen Medien- &<br />
Technologiecenter zeigt Formen der Kommunikation.<br />
48<br />
Sprache<br />
im Raum<br />
In Neu Marx arbeiten<br />
Forscher und Medienleute,<br />
Ingenieure und Kreative. Ohne<br />
Kommunikation geht da gar nichts.<br />
Und so wurde das Kunstprojekt<br />
„Sprache im Raum“ erfunden. Auf<br />
dem ganzen Gelände, frei und rund<br />
um die Uhr zugänglich, s<strong>in</strong>d<br />
17 Exponate zu f<strong>in</strong>den, die zu e<strong>in</strong>em<br />
lustvollen Umgang mit den Medien<br />
der Kommunikation e<strong>in</strong>laden. Vom<br />
Kräuterbeet, das zum Pflücken<br />
auffordert, bis zu Energie spendenden<br />
Häkeldecken für Bäume, von der<br />
neuen Fotoästhetik des Apps<br />
Instagram bis zum „alten“ Medium<br />
Buch.<br />
Fotos Neu Marx<br />
Exponat #5 Neu Marx spricht<br />
Urban Art: Objekte von Gudrun<br />
Lenk-Wane und Anna Holly<br />
Das Urban Experience Projekt will<br />
neugierig machen und die Scheu vor<br />
unbekannten Themen nehmen, die<br />
sich durch Formeln, Kennzahlen und<br />
Fachjargons <strong>in</strong> Szene setzen. Es<br />
könnte alles so e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong>: Man<br />
müsste nur mite<strong>in</strong>ander reden …<br />
Exponat #12 Neu Marx spricht Qualitätsjournalismus:<br />
E<strong>in</strong>e Hommage an den Publizisten Karl Kraus<br />
Exponat #2 Neu Marx spricht Neuanfang:<br />
Den Boden bereiten für Ideen<br />
Exponat #3 Neu Marx spricht Wissensquelle:<br />
E<strong>in</strong> Riesenbuch, auf dem man verweilen kann …<br />
Kunst
<strong>live</strong><br />
Leskovar posiert vor e<strong>in</strong>em Werk von<br />
Jean-Luc Moerman mit dem Titel „Girl“<br />
Foto SebastianReich<br />
49<br />
Nikolaus Leskovar<br />
bei E<strong>in</strong>waller<br />
E<strong>in</strong>en anderen Zugang zum Kunstkauf haben<br />
„Contemporary F<strong>in</strong>e Art Dealer“ Nikolaus<br />
Leskovar und E<strong>in</strong>richtungsprofi Christian<br />
E<strong>in</strong>waller gefunden. In E<strong>in</strong>wallers gepflegtem<br />
Shop im Palais Harrach hängen oder stehen an die<br />
30 Werke mod<strong>erner</strong> Kunst, die man genauso wie<br />
die exquisite Couch oder den Beistelltisch käuflich<br />
erwerben kann. So sieht man sozusagen <strong>live</strong>, wie<br />
sich die Kunst <strong>in</strong> den Wohnraum e<strong>in</strong>fügt.<br />
„Es kann jeder re<strong>in</strong>kommen und sich e<strong>in</strong>fach<br />
umschauen – hier gibt es schöne D<strong>in</strong>ge, Kunst<br />
um faires Geld!“, erklärt der Händler mit dem<br />
sympathisch entspannten Zugang zur Kunst.<br />
e<strong>in</strong>waller.cc<br />
contempof<strong>in</strong>eart.at<br />
Kunst kaufen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
Kunst
Redaktion Helmut Schneider<br />
Art<br />
Kunst<br />
E<strong>in</strong>e Messe für moderne Kunst, e<strong>in</strong><br />
Monat der Fotografie<br />
und viele<br />
exquisite<br />
Ausstellungen.<br />
In <strong>Wien</strong><br />
gehören<br />
Herbst & W<strong>in</strong>ter<br />
der Kunst.<br />
50<br />
Körper als Protest<br />
Unter diesem etwas allgeme<strong>in</strong>en Titel zeigt die Albert<strong>in</strong>a ab 5. September Fotografien von Künstlern, die e<strong>in</strong>en<br />
radikalen Blick auf den menschlichen Körper werfen. Im Zentrum der Schau stehen Arbeiten des 2004 verstorbenen<br />
britischen Künstlers John Coplans (Foto oben), die sich <strong>in</strong> der Sammlung der Albert<strong>in</strong>a bef<strong>in</strong>den. Coplans<br />
dokumentierte se<strong>in</strong>en Körper auch <strong>in</strong> den verschiedenen Phasen se<strong>in</strong>es Lebens. Starfotografen wie Bruce Nauman,<br />
Robert Mapplethorpe und Miyako Ishiuchi s<strong>in</strong>d auch zu sehen.<br />
Albert<strong>in</strong>a, 1., Albert<strong>in</strong>aplatz 1, ab 5. September bis 2. Dezember<br />
World Press Photo<br />
Die Galerie Westlicht zeigt auch dieses Jahr die<br />
Sieger des WORLD PRESS PHOTO-Wettbewerbs.<br />
Wegen des erwarteten Andrangs hält die Galerie donnerstags<br />
sogar bis 21 Uhr offen. Rechts sehen Sie<br />
Rob Hornstras Siegerfoto aus der Kategorie Kunst und<br />
Kultur, l<strong>in</strong>ks Brent Stirtons Siegerbeitrag zur Kategorie<br />
Fotoserien aus Südafrika.<br />
WestLicht, Schauplatz für Fotografie,<br />
7., Westbahnstraße 40, ab 7. September bis 21. Oktober<br />
www.westlicht.com<br />
Kunst<br />
www.albert<strong>in</strong>a.at<br />
Fotos VBK <strong>Wien</strong> John Coplans: Frieze No. 6, 1994 Rob Hornstra, Niederlande, Institute for Artist Management, Brent Stirton, Südafrika, Reportage von Getty Images für National Geographic,<br />
Leigh Bowery/3_Fergus Greer, Leigh Bowery, Session VII, Look 37, June 1994., Aleksandra Pawloff/MAK, Trude Fleischmann,
<strong>live</strong><br />
Viennafair<br />
Die Messe für zeitgenössische Kunst setzt weiterh<strong>in</strong> verstärkt auf Kunst<br />
aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa. Und curated by_vienna 2012 eröffnet<br />
während der VIENNAFAIR am 20. September e<strong>in</strong> Kuratorenprojekt zum<br />
Thema „Kunst oder Leben. Ästethik oder Biopolitik“ <strong>in</strong> 22 Galerien.<br />
Viennafair, Messe <strong>Wien</strong>, Halle A, 2., Messeplatz 1, 20. bis 23. September<br />
www.viennafair.at<br />
XTRAVAGANZA<br />
Leigh Bowery mischte mit se<strong>in</strong>en Selbstdarstellungen die Londoner<br />
Subkultur der 1980er Jahre auf, wobei die Grenzen zwischen Performance,<br />
Mode und Musik verschwanden. Se<strong>in</strong> Motto: „I like do<strong>in</strong>g the opposite of<br />
what people expect“. Die Kunsthalle zeigt Werke des 1994 an AIDS<br />
verstorbenen Künstlers.<br />
KUNSTHALLE wien, 7., Museumsplatz 1, 19. Oktober bis 3. Februar<br />
www.kunsthallewien.at<br />
Jüdische Fotograf<strong>in</strong>nen<br />
<strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
Madame d’Ora oder Trude Fleischmann kennt man. Bei der<br />
Ausstellung im Jüdischen Museum werden aber auch noch unbekannte<br />
Künstler<strong>in</strong>nen wie Edith Tudor Hart, Hilde Zipper-Strnad oder<br />
Claire Beck präsentiert.<br />
Jüdisches Museum, 1., Dorotheerg. 11, 23. Oktober bis März 2013<br />
www.jmw.at<br />
Christoph Thun-Hohenste<strong>in</strong><br />
Xenia Hausner<br />
Die österreichische Künstler<strong>in</strong> Xenia Hausner wurde zunächst als<br />
Bühnenbildner<strong>in</strong> bekannt und wandte sich erst <strong>in</strong> den 1990er Jahren<br />
verstärkt der Malerei zu. Im Großen Saal des Essl Museums wird sie<br />
großformatige figurative Arbeiten zeigen.<br />
Essl Museum, 3400 Klosterneuburg, An der Donau-Au 1, 24. Oktober bis 20. Jänner<br />
www.essl.museum/<br />
51<br />
Der gelernte Diplomat leitet<br />
seit September 2011 das<br />
MAK. Vorher war er Chef des<br />
Österreichischen Kulturforums <strong>in</strong><br />
New York und der stadteigenen<br />
Kreativförderungsagentur „departure“.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Motiviert und neugierig.<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
An der Vorbereitung von zwei<br />
Großausstellungen des MAK.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
An e<strong>in</strong>em Buch, aber das wird<br />
noch e<strong>in</strong>ige Jahre warten müssen.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Wenn jemand me<strong>in</strong>e Leidenschaft<br />
für „bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g“ nicht teilt.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Dass ich zu viel <strong>in</strong> zu kurzer Zeit<br />
bewegen möchte.<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Zu Fuß, mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln (ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> großer<br />
Fan der Jahreskarte der <strong>Wien</strong>er<br />
L<strong>in</strong>ien) und gelegentlich mit dem<br />
Taxi.<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Natürlich me<strong>in</strong> jetziger<br />
Arbeitsplatz, das MAK.<br />
Ich gehe so oft wie möglich …<br />
… auf Veranstaltungen <strong>in</strong> den<br />
verschiedensten Kulturbereichen,<br />
weil ich immer neugierig b<strong>in</strong> …<br />
Kunst
Art<br />
52<br />
Menschen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
Die <strong>Wien</strong>er Fotograf<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Hauswirth präsentiert <strong>in</strong> dieser<br />
Ausstellung ihre ungewöhnlichen Porträts von Künstlern <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong>, manche davon auch nur auf <strong>Wien</strong>-Besuch. Im Foto oben<br />
sehen Sie Jan Fabre und die Direktor<strong>in</strong> des Kunsthistorischen<br />
Museums Sab<strong>in</strong>e Haag.<br />
Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, ab 17. November bis 2. Dezember<br />
www.k-haus.at<br />
D<br />
Karola<br />
Kunst aus Tibet<br />
In Gugg<strong>in</strong>g will man auf die Verb<strong>in</strong>dungen zwischen art brut<br />
(August Walla schuf etwa e<strong>in</strong>e Art privaten Götterhimmel) und<br />
religiöser Kunst h<strong>in</strong>weisen und stellt Thangkas – auf Le<strong>in</strong>en oder<br />
Seide gemalte Rollbilder aus der berühmten Sammlung Peter<br />
Infeld, die e<strong>in</strong>e religiöse Funktion hatten – aus.<br />
Museum Gugg<strong>in</strong>g, A-3400 Maria-Gugg<strong>in</strong>g, Am Campus 2, ab 15. November<br />
www.gugg<strong>in</strong>g.org<br />
Kraus MUMOK<br />
Die im Schwarzwald<br />
geborene Kunsthistoriker<strong>in</strong><br />
und Museumsdirektor<strong>in</strong><br />
Karola Kraus leitet seit<br />
Oktober 2010 das mumok.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Energiegeladen und voller<br />
Elan.<br />
Woran haben Sie heute<br />
Vormittag gearbeitet?<br />
Momentan arbeite ich mit<br />
me<strong>in</strong>em Kuratorenteam an<br />
den Ausstellungsprojekten<br />
„Reflect<strong>in</strong>g Fashion. Kunst und<br />
Mode seit der Moderne“.<br />
Diese Ausstellung stellt die<br />
Verflechtung von Kunst und<br />
Mode von der Moderne bis <strong>in</strong><br />
die Gegenwart vor. Im Herbst<br />
präsentieren wir Dan Flav<strong>in</strong>,<br />
e<strong>in</strong>en der wichtigsten<br />
Protagonisten der amerikanischen<br />
M<strong>in</strong>imal Art, erstmals <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er großen Retrospektive <strong>in</strong><br />
Österreich.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
Wirklich Spaß machen<br />
würde mir jetzt e<strong>in</strong> großes<br />
Ankaufsbudget für unsere<br />
Kunst<br />
Dan Flav<strong>in</strong>s Lichtkunst<br />
Das mumok präsentiert im Herbst erstmals <strong>in</strong> Österreich den amerikanischen<br />
M<strong>in</strong>imal-Künstler Dan Flav<strong>in</strong> (1933–1996). Flav<strong>in</strong> hatte seit den sechziger<br />
Jahren vor allem mit Licht gearbeitet. Die Ausstellung im mumok umfasst die<br />
frühe Entwicklung von den Bildobjekten und den Icons zu den raumbezogenen<br />
Leuchtstoffröhren, deren Präsentation speziell auf die Ausstellungsarchitektur<br />
des mumok abgestimmt wird. Zudem s<strong>in</strong>d Zeichnungen und Grafiken<br />
des Künstlers zu sehen.<br />
mumok, 7., Museumsplatz 1, 13. Oktober bis 3. Februar<br />
Sammlung und e<strong>in</strong>e Kunstshopp<strong>in</strong>gtour<br />
auf der Art<br />
Basel.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> toleranter<br />
Mensch und wenn man mich<br />
produktiv arbeiten lässt, lasse<br />
ich me<strong>in</strong>er Umgebung auch<br />
ihre Freiräume.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Me<strong>in</strong> Perfektionismus legt<br />
die Latte an Anforderungen<br />
sehr hoch und manchmal muss<br />
auch ich mir e<strong>in</strong>gestehen, dass<br />
e<strong>in</strong> Tag nur 24 Stunden hat<br />
und e<strong>in</strong> Jahr nur 365 Tage.<br />
www.mumok.at<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
voran?<br />
Ich fühle mich schon ganz<br />
als <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong> und empf<strong>in</strong>de die<br />
Kunstszene hier als spannend,<br />
offen und professionell.<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Wenn die Rosen im<br />
Volksgarten blühen, gehe ich<br />
dort gerne spazieren,<br />
ansonsten ist samstags der<br />
Naschmarkt me<strong>in</strong> kul<strong>in</strong>arisches<br />
Elexir.<br />
Ich gehe so oft wie möglich…<br />
… <strong>in</strong> Galerien, Museen,<br />
Kunsträume und Off-Spaces. <br />
Fotos G. Kisser.Sammlung Leopold II, Sab<strong>in</strong>e Hauswirth, Susanne Bisovsky, Ausstellung: MITGIFT, KUNSTHALLE wien 4.5.2012 - 6.1.2013, Foto: Atelier Olsch<strong>in</strong>sky, 2011, Yves_Tanguy,, Simona Rota, Courtesy Gagosian Gallery, Courtesy Estate Collection<br />
David Zwirner, © VBK <strong>Wien</strong>, 2012, Ando Hiroshige, DEST
<strong>live</strong><br />
Die Sowjetmoderne<br />
E<strong>in</strong>e Ausstellung untersucht die wenig bekannte Architektur der 14 ehemaligen Sowjetrepubliken,<br />
die während der späten 1950er Jahre bis zum Ende der UdSSR im Jahr<br />
1991 entstanden. Diese zweite russische Moderne ist hierzulande noch ziemlich wenig<br />
aufgearbeitet.<br />
Architekturzentrum <strong>Wien</strong> im MQ, 7., Museumsplatz 1, 8. November bis 25. Februar 2013<br />
www.azw.at<br />
53<br />
Foto-Automatisch<br />
Bereits 1928 gab es die ersten Foto-Automaten <strong>in</strong> Paris – und<br />
sie wurden von Künstlern gestürmt. Die Schau „Foto-Automaten-Kunst“<br />
zeigt <strong>in</strong> mehr als 300 Exponaten, was <strong>in</strong>ternationalen<br />
Künstlern zu diesem Medium e<strong>in</strong>gefallen ist.<br />
Kunst haus <strong>Wien</strong>, 3., untere Weißgerberstraße 13, 10. Oktober<br />
bis 13. Jänner<br />
www.kunsthauswien.com<br />
Ed Ruscha<br />
Kunststar Ed Ruscha spielt im Kunsthistorischen Kurator und<br />
präsentiert Werke aus der Sammlung. Unter dem Titel „The<br />
Ancients Stole All Our Great Ideas“ zeigt er auch Eigenes.<br />
Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, ab 25. September<br />
bis 2. Dezember<br />
www.khm.at<br />
Japan<br />
Das Leopoldmuseum präsentiert Meisterwerke<br />
aus der Sammlung Genzō Hattori – 50 Meisterwerken<br />
der traditionellen japanischen Tuschmalerei<br />
und selten gezeigte Farbholzschnitte<br />
vom 12. bis zum 20. Jahrhundert – letztere aus<br />
eigenem Bestand. Die Szene hier zeigt das<br />
Wäscheklopfen am Mishima-Fluss und stammt<br />
von Ando Hiroshige aus der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts.<br />
Leopold Museum, 7., Museumsplatz 1,<br />
ab 28. September bis 4. Februar<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
Kunst<br />
Monat der<br />
Fotografie<br />
Der November gehört der Fotografie,<br />
denn „Eyes On“ präsentiert da mehr als<br />
200 Fotoausstellungen <strong>in</strong> ganz <strong>Wien</strong>.<br />
Am besten auf der Homepage nachschauen.<br />
Das Foto oben zeigt Susanne<br />
Bisovsky MITGIFT <strong>in</strong> der Kunsthalle.<br />
30. Oktober bis 30. November<br />
www.eyes-on.at
Art<br />
Kunst für Dummies<br />
10 Fragen –<br />
10 Antworten.<br />
Damit glänzen Sie <strong>in</strong><br />
der Kunstdebatte.<br />
54<br />
Text Helmut Schneider<br />
Foto Moritz Schell<br />
Da ist der Wurm<br />
dr<strong>in</strong>. Der Erw<strong>in</strong>.<br />
Nie gehört?<br />
Na hoffentlich<br />
merkts niemand!<br />
(One-M<strong>in</strong>ute-<br />
Sculpture im mumok<br />
– ausgeführt von<br />
unserer Filmexpert<strong>in</strong><br />
Nicole Edl<strong>in</strong>ger)<br />
Kunst
<strong>live</strong><br />
1<br />
Wie erkenne ich Kitsch?<br />
Pornostar Cicciol<strong>in</strong>a<br />
war bekanntlich kurzzeitig mit Kunststar Jeff Koons verheiratet. Ihre<br />
Pornos s<strong>in</strong>d deswegen allerd<strong>in</strong>gs nicht zu Kunst geworden. Die nicht<br />
m<strong>in</strong>der pornografische Bildserie Made <strong>in</strong> Heaven von Koons h<strong>in</strong>gegen<br />
schon. Der auch für Laien leicht erkennbare Unterschied: Das e<strong>in</strong>e<br />
gibt’s oft gratis im Netz, das andere kostet ganz viel Geld und f<strong>in</strong>det<br />
sich <strong>in</strong> Sammlungen und Museen. Also: Die Präsentation macht’s.<br />
Alles andere ist Geschmackssache.<br />
2<br />
Was ist die angesagteste Kunstrichtung?<br />
Zugegeben: Diese Frage<br />
lässt sich nicht direkt beantworten, denn es gibt unzählige Stile und<br />
Trends. Am besten kann man sich noch durch <strong>in</strong>ternational renommierte<br />
Kunstmessen orientieren – etwa die Art Basel oder die Art<br />
Cologne. Man muss auch nicht selber h<strong>in</strong>fahren, es gibt das meiste onl<strong>in</strong>e.<br />
Wichtig für Trends ist auch der britische Turner-Preis, der alljährlich<br />
an e<strong>in</strong>en Künstler unter 50 vergeben wird. Wer da gew<strong>in</strong>nt, wird<br />
Trend. Bisherige Gew<strong>in</strong>ner waren etwa Damien Hirst oder Tracy Em<strong>in</strong>.<br />
3<br />
Womit arbeitet moderne Kunst<br />
<strong>in</strong> der Hauptsache?<br />
Wichtige Werkzeuge<br />
s<strong>in</strong>d etwa:<br />
1. Irritation – Hoppla, hab ich mich da verschaut? (Ai Weiweis<br />
Sonnenblumenkerne s<strong>in</strong>d aus Porzellan.)<br />
2. Partizipation – Mitmachen ist erlaubt (z.B. sich für Spencer<br />
Tunick nackt fotografieren lassen. Und bei Erw<strong>in</strong> Wurm wird jeder<br />
zur One-M<strong>in</strong>ute-Sculpture.)<br />
3. Provokation – der <strong>in</strong>szenierte Skandal (Tracy Em<strong>in</strong> stellte ihr<br />
ungemachtes Bett samt Kondome und getragenen Höschen aus).<br />
4. Ironisierung – Übertreiben, e<strong>in</strong>fach übertreiben (Mauricio<br />
Cattelan lässt etwa den Papst durch e<strong>in</strong>en Meteoriten umkommen).<br />
4<br />
Können nur Superreiche Kunst sammeln?<br />
Ne<strong>in</strong>, denn es gibt<br />
zahlreiche Galerien, <strong>in</strong> denen der E<strong>in</strong>stiegspreis bescheiden ist. Etwa<br />
bei Druckgrafiken oder Fotografien. Überhaupt ist die Fotografie für<br />
E<strong>in</strong>steiger ideal. Allerd<strong>in</strong>gs sollten Sie auf limitierte Abzüge achten.<br />
5<br />
Wie f<strong>in</strong>de ich als Käufer zum Künstler?<br />
Am besten über Galerien.<br />
Und da lautet das Credo: e<strong>in</strong>fach rumschauen. Überw<strong>in</strong>den Sie Ihre<br />
Schwellenangst, fast alle Galeristen freuen sich, wenn Besucher<br />
kommen, denn dafür halten sie schließlich offen. Nutzen Sie jede<br />
Gelegenheit zu e<strong>in</strong>em Gespräch, zeigen Sie sich <strong>in</strong>teressiert. Fragen<br />
Sie nach dem Künstler, der Künstler<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> engagierter Galerist wird<br />
Ihnen sicher mehr erzählen, als Sie überhaupt aufnehmen können.<br />
Kunst<br />
6<br />
Woran erkenne ich e<strong>in</strong>e gute Galerie?<br />
Die Galerie ist das Netz,<br />
<strong>in</strong> dem aktuelle Kunst gefangen wird. E<strong>in</strong> professioneller Galerist<br />
wählt Künstler, die er vertritt, sehr genau aus. Dann allerd<strong>in</strong>gs setzt<br />
er darauf, dass die von ihm entdeckten Talente am Markt Erfolg<br />
haben – denn davon lebt er ja. Deshalb ist e<strong>in</strong> Galerist immer e<strong>in</strong><br />
Netzwerker im Dienste se<strong>in</strong>er Künstler.<br />
7<br />
Was bekommt der Künstler vom<br />
Verkaufspreis?<br />
In der Regel etwa<br />
50 Prozent. Das kl<strong>in</strong>gt brutal, ist aber bei anderen Produkten nicht<br />
viel anders. Der Vertrieb ist immer e<strong>in</strong> entscheidender Kostenfaktor.<br />
Und e<strong>in</strong> Galerist – siehe oben – arbeitet eben mehr als e<strong>in</strong> Supermarktleiter,<br />
der e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> neues Produkt <strong>in</strong>s Regal schlichtet.<br />
8<br />
Welche s<strong>in</strong>d die teuersten lebenden Künstler?<br />
Bei Auktionen<br />
werden absurde Preise erzielt, der Kunstmarkt ist also<br />
ständig <strong>in</strong> Bewegung. Zu den teuersten lebenden<br />
55<br />
Künstlern gehören aber mit Sicherheit der Amerikaner<br />
Jasper Johns, der Deutsche Gerhard Richter und der Brite Damien<br />
Hirst. Letzterer arbeitete zuletzt aber auch mit e<strong>in</strong>em sehr<br />
kostspieligen Ausgangsmaterial, nämlich Diamanten, die e<strong>in</strong>en<br />
Totenkopf bildeten und ließ se<strong>in</strong>e Kunstwerke gleich nach<br />
Produktion versteigern.<br />
9<br />
Zahlt es sich aus <strong>in</strong> Kunst zu <strong>in</strong>vestieren?<br />
Auch wenn es bei<br />
manchen Kunstwerken laut Katalog traumhafte Renditen gibt: Als<br />
Wertanlage sollte man Kunstwerke eher nicht sehen. Dafür ist der<br />
Markt zu unübersichtlich. An die mit Sicherheit weiter steigenden<br />
Kunstwerke werden Sie – abgesehen vom dafür notwendigen hohen<br />
Spielgeld – nämlich sowieso nicht rankommen. Die Top-Galerien<br />
reservieren für Kunden und Museen, manche haben sogar Schauräume,<br />
<strong>in</strong> die nur die betuchtesten Sammler re<strong>in</strong>gelassen werden.<br />
10<br />
Was tun, wenn ich selbst malen lernen will?<br />
Am besten Sie verb<strong>in</strong>den<br />
das Ganze mit e<strong>in</strong>em Sommerurlaub und wählen e<strong>in</strong>e der vielen<br />
angebotenen Sommerakademien. Beliebt s<strong>in</strong>d etwa Zakynthos, sehr<br />
bekannt ist die von Oskar Kokoschka gegründete Salzburger<br />
Sommerakademie. E<strong>in</strong>e sehr günstige Möglichkeit: Sie belegen e<strong>in</strong>en<br />
Kurs bei der Künstlerischen Volkshochschule am Alsergrund.<br />
(www.vhs.at/kuenstlerischevhs.html)
Karl Regensburger<br />
Der Intendant des ImPulsTanz<br />
Festivals über das bevorstehende<br />
Jubiläum und gefüllte Paprika.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Erschöpft, erleichtert … ich blicke<br />
auf e<strong>in</strong>en ganz besonderen ImPulsTanz<br />
Sommer zurück. E<strong>in</strong> wenig treffen<br />
gerade der Herbst-Blues auf das<br />
Kribbeln <strong>in</strong> den F<strong>in</strong>gern, am 30er von<br />
ImPulsTanz zu arbeiten. Damit haben<br />
wir natürlich schon begonnen.<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
Vormittage s<strong>in</strong>d per se nicht<br />
me<strong>in</strong>e Zeit. Wie gesagt, b<strong>in</strong> ich schon<br />
mitten <strong>in</strong> den Überlegungen zum<br />
ImPulsTanz 30er. Da telefoniere ich<br />
oft mit Compagnien <strong>in</strong> Kanada, den<br />
USA oder anderen Orten. Das geht<br />
schon mal länger <strong>in</strong> die Nacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>!<br />
56<br />
Woran würden Sie gerne<br />
arbeiten?<br />
An genau dem, was ich<br />
tue – mit allem Für und Wider. Mit<br />
allen Festivalfreuden und Subventionsgesprächen,<br />
die nun e<strong>in</strong>mal auch dazu<br />
gehören. Ich b<strong>in</strong> dem Festival mit Leib<br />
und Seele verschrieben. Wollte ich<br />
etwas anderes tun, würde ich das tun!<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Das hängt von me<strong>in</strong>er Tagesverfassung<br />
ab. Pr<strong>in</strong>zipiell aber dieser mir<br />
unverständliche Brauch, im Sommer<br />
auf Urlaub oder nach Salzburg zu<br />
fahren, statt bei ImPulsTanz zu se<strong>in</strong>.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
An manchen Tagen me<strong>in</strong>e<br />
Tagesverfassung. Ansonsten zu hoher<br />
Kaffeekonsum und zu wenig Schlaf –<br />
aber das hängt ja oft zusammen!<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Ich b<strong>in</strong> trotz aller Hürden<br />
leidenschaftlicher Autofahrer.<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Was ich immer wieder genieße,<br />
ist der Prater, der ist wirklich<br />
e<strong>in</strong>zigartig. Weltweit, denke ich.<br />
Ich gehe so oft wie möglich …<br />
… <strong>in</strong>s Café Anzengruber. Die<br />
besten gefüllten Paprika, gscheite<br />
Wirtsleut’ und großformatige Fußballübertragungen.<br />
Art<br />
Tanz<br />
Stark im Ausdruck.<br />
Ob Performance, Ballett oder<br />
Show –<br />
<strong>Wien</strong> tanzt kraftvoll <strong>in</strong><br />
den Herbst.<br />
The Old Testament<br />
Accord<strong>in</strong>g To The Loose Collective<br />
Eigenwillig, erfrischend und mit Freude am Spiel, so präsentiert sich die <strong>in</strong> Österreich ansässige <strong>in</strong>ternationale<br />
Gruppe von Tänzern, Choreografen und Musikern „The Loose Collective“. Inhaltlich geht es<br />
diesmal um nichts Ger<strong>in</strong>geres als das Alte Testament – mittels Text-Sampl<strong>in</strong>g oder Chorszenen zu Bibel-<br />
Beat-Box<strong>in</strong>g und transmigrantischem Post-Punk wird e<strong>in</strong>e körperliche Live-Übertragung des gewaltigen<br />
Werkes angeboten.<br />
TQW, Halle G, Museumsplatz 1, 19. / 20. 10.<br />
Balanch<strong>in</strong>e / Neumeier / Robb<strong>in</strong>s<br />
Der Beitrag Amerikas zum Tanz des 20. Jahrhunderts zusammengefasst <strong>in</strong> drei Namen: George<br />
Balanch<strong>in</strong>es „Strav<strong>in</strong>sky Viol<strong>in</strong> Concerto“ und „Thema und Variationen“ zur Musik von Tschaikowski,<br />
John Neumeiers „Bach Suite III“ und Jerome Robb<strong>in</strong>s „The Concert“, untermalt von Frédéric<br />
Chop<strong>in</strong>s Klängen.<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2, 25. / 29.10., 1. / 4. 11.<br />
Tanz<br />
www.wiener-staatsballett.at<br />
Redaktion Ursula Hauer<br />
www.tqw.at<br />
Fotos Michael Dürr, Dom<strong>in</strong>ik Mentzos, <strong>Wien</strong>er Staatsballett/Elisabeth Bolius/Dimo Dimov/Michael Pöhn, Tanzquartier <strong>Wien</strong>/ TheLooseCollective, Chippendales Inc.
<strong>live</strong><br />
Nachmittag e<strong>in</strong>es Fauns<br />
Zum wiederholten Male, aber deswegen nicht weniger sehens- sowie,<br />
ob der e<strong>in</strong>gängigen Musik, hörenswert: Carl Orffs „Carm<strong>in</strong>a Burana“,<br />
Claude Debussys „Nachmittag e<strong>in</strong>es Fauns“ und Maurice Ravels<br />
„Bolero“.<br />
Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße 78, 28./30.9., 2./11./21.10., 12.11.<br />
www.volksoper.at<br />
Chippendales<br />
Nicht zuletzt dank Steven Soderberghs neuem K<strong>in</strong>ofilm „Magic<br />
Mike“ hat die Kunst der Verführung auf der Bühne Hochsaison.<br />
In der Stadthalle gibt es die 10 Chippendale-Tänzer im Rahmen<br />
der „Most wanted Tour“ <strong>live</strong> zu erleben.<br />
<strong>Wien</strong>er Stadthalle, Halle F, 15., Vogelweidplatz 14, 9. 10.<br />
www.stadthalle.com<br />
57<br />
Sider<br />
William Forsythe hat <strong>in</strong> den letzten zwei Jahrzehnten nicht nur im klassischen<br />
Ballett neue Impulse gesetzt, sondern auch im zeitgenössischen Tanz<br />
se<strong>in</strong>e Spuren h<strong>in</strong>terlassen. Die jüngste Arbeit se<strong>in</strong>er durch Bewegungstechnik-<br />
und Improvisation bekannten Kompagnie ist <strong>in</strong>spiriert vom elisabethanischen<br />
Theater und dessen Tradition, komplexe Rhythmen und Motive von<br />
Interpret zu Interpret zu übertragen.<br />
TQW, Halle G, Museumsplatz 1, 7. /8. 12.<br />
www.tqw.at<br />
Tanz<br />
Max und Moritz<br />
Wilhelm Buschs Lausbubengeschichte aus dem Jahr 1865 für die Ballettbühne<br />
adaptiert. Es wird gesprungen, geprügelt und gebügelt, gezupft<br />
und gerupft, gefoppt und gekloppt, gerüttelt und geschüttelt, geneckt und<br />
verreckt – nicht nur für K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Amüsement.<br />
Volksoper <strong>Wien</strong>, 9., Währ<strong>in</strong>ger Straße, 21./27.12 und 4./9. /20.1. 2013, 4.2.2013<br />
www.volksoper.at
58<br />
Konzerte & Events<br />
Ob große Bühnenshow<br />
oder kle<strong>in</strong>es Festival,<br />
unsterbliche Weltstars oder vielverspechende<br />
Newcomer –<br />
Art<br />
<strong>live</strong><br />
hat die<br />
spannendsten<br />
Redaktion Birgit Ziegler<br />
Musikevents auf e<strong>in</strong>en Blick.<br />
KlezMORE Festival<br />
16 Tage lang wird <strong>Wien</strong>s Musikszene wieder von Klezmer-Musik geprägt. Die ursprünglich aus Osteurpa stammende<br />
traditionelle jüdische Musik erfreut sich heute großer Beliebtheit. Das Festival zeigt zahlreiche Interpretationen. Von<br />
der traditionsbewussten Fortführung „klassischer“ Formen bis h<strong>in</strong> zu radikalen Neudeutungen wie die „Amsterdam<br />
Klezmer Band“, die für e<strong>in</strong>e Mischung traditioneller Klezmer-Melodien mit osteuropäischen E<strong>in</strong>flüssen und Jazzelementen<br />
steht.<br />
KlezMORE Festival Vienna, div. <strong>Wien</strong>er Bühnen, 3. bis 18. November<br />
Söhne Mannheims<br />
Seit e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahrzehnten haben sich die Söhne Mannheims<br />
zur Kultband und zum fixen Bestandteil der populären<br />
Musikszene entwickelt. Mit ihrem typischen Stilmix aus<br />
Pop, Soul, Rock und Hip-Hop startet die bunte Truppe im<br />
Herbst e<strong>in</strong>en Tourneezyklus mit ihren besten Hits.<br />
Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, 3. Oktober<br />
www.planet.tt<br />
Art<br />
Seit 2010 leitet Thomas Woh<strong>in</strong>z<br />
das RadioKulturhaus des ORF <strong>in</strong><br />
der Argent<strong>in</strong>ierstraße. Der geborene<br />
Kärntner ist schon seit 20 Jahren <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong> beheimatet und versteht das<br />
RKH als Schnittstelle zwischen den<br />
Radiosendern Ö1, FM4, Radio <strong>Wien</strong><br />
und ihrem Live-Publikum.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Auf der Suche ...<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
An e<strong>in</strong>em neuen Kommunikationstool<br />
für das ORF RadioKulturhaus!<br />
www.klezmore-vienna.at<br />
Thomas Woh<strong>in</strong>z<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
Am Theaterarchiv me<strong>in</strong>es<br />
Vaters.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Respekt- und Rücksichtslosigkeit.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Immer auf der Suche zu se<strong>in</strong>!<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Beruflich denke ich recht gut,<br />
sonst mit dem Rad!<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Die <strong>in</strong>nere Mariahilfer Straße<br />
ab 20 Uhr. <br />
Fotos Ingo Pertramer; Klezmer: Fred van Diem; SM: LSK; MJ: OSA Images, WR: Lukas Beck, LR: Universal Music, KM: Edel, H.v. G.: Juergen Skarwan; Keane: Universal Music<br />
Events
<strong>live</strong><br />
Michael Jackson<br />
Immortal Tour<br />
Der Cirque du Soleil lässt den K<strong>in</strong>g of Pop noch e<strong>in</strong>mal auferstehen. In der<br />
monumentalen und farbenprächtigen Bühnenshow können Fans noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die<br />
Welt von Michael Jackson e<strong>in</strong>tauchen. Die Show verwandelt se<strong>in</strong>e unvergesslichen<br />
Pop-Songs <strong>in</strong> Fantasy-Bilder aus Musik, Tanz und Akrobatik.<br />
<strong>Wien</strong>er Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, 1. und 2. Dezember<br />
www.stadthalle.com<br />
Dreispiel im Vierten<br />
ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Veranstaltungsabend von <strong>Wien</strong> Museum,<br />
RadioKulturhaus und dem Theater Akzent mit gestaffelt stattf<strong>in</strong>denden<br />
Konzerten und geme<strong>in</strong>samem Ticket. Im Mittelpunkt<br />
steht Willi Resetarits, der <strong>in</strong> drei unterschiedlichen Konstellationen<br />
zu hören ist. Mit Liedern zu H.C.Artmann, mit Tochter<br />
Johanna und mit den Schmetterl<strong>in</strong>gen.<br />
Theater Akzent/RadioKulturhaus /<strong>Wien</strong> Museum, 4., 15. September<br />
www.radiokulturhaus.orf.at<br />
59<br />
Keane<br />
Vier Jahre s<strong>in</strong>d vergangen, seit mit „Perfect Symmetry“ das letzte reguläre Album von Keane erschienen ist. Die Indie-Band hat mit<br />
„Strangeland“ e<strong>in</strong> neues Album veröffentlicht und ist nun mit dem Output sowie Hits aus der Vergangenheit <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> <strong>live</strong> zu erleben.<br />
Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, 31.Oktober<br />
www.planet.tt<br />
Katie und Lionel<br />
Toller November für alle Jazz-, Blues- & Soul-Fans! Katie Melua präsentiert ihr neues<br />
Album „Secret Symphonie“ und spielt sich mit ihrem ganz eigenen Sound <strong>in</strong> die<br />
oberste Musiker-Liga und <strong>in</strong> die Herzen ihrer Fans. Seit den 1980ern dort angekommen<br />
ist Lionel Richie nicht zuletzt durch Songs wie „All Night Long“ oder „Say You<br />
Say Me“. Beide <strong>live</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>!<br />
<strong>Wien</strong>er Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, K.Melua, 5. und 6., L.Richie, 22. November<br />
www.stadthalle.com<br />
Events<br />
Hubert von Goisern<br />
Nach großen Abenteuern und <strong>in</strong>tensivem Auskundschaften schließt<br />
Hubert von Goisern mit se<strong>in</strong>em neuen Album „entweder oder“ an den<br />
Ausgangspunkt se<strong>in</strong>er Musik an. Mit Ziehharmonika und se<strong>in</strong>er jungen<br />
Band, die nur noch aus Schlagzeug, Bass und Gitarre besteht, erzählt er<br />
se<strong>in</strong>e neuen Lieder.<br />
<strong>Wien</strong>er Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, 25. Oktober<br />
www.stadthalle.com
Redaktion Erich Demmer<br />
Kabarett<br />
Leute lachen machen, aber auch zum Denken<br />
lenken – das ist Kabarett. In <strong>Wien</strong> hat die 10. Muse<br />
nicht nur e<strong>in</strong>e große Vergangenheit, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />
ebensolche<br />
Gegenwart und Zukunft.<br />
60<br />
Lisa Fitz<br />
ist seit Jahrzehnten die prom<strong>in</strong>enteste Politkabarettist<strong>in</strong> Deutschlands.<br />
Nun br<strong>in</strong>gt sie ihr Erfolgsprogramm „Mut!“ nach <strong>Wien</strong>, das<br />
die Münchner Abendzeitung lobte: „In Charme und Chuzpe bleibt<br />
die T<strong>in</strong>a Turner des bayrischen Kabaretts unschlagbar.“<br />
Kulisse, 17., Rosenste<strong>in</strong>gasse 39, am 26. und 27.9., 20 Uhr<br />
01/485 38 70 www.kulisse.at<br />
Art<br />
Satire & Jazz<br />
An den 1991 verstorbenen Szeneliteraten<br />
Joe Berger, der Jahrzehnte im<br />
Alle<strong>in</strong>gang den <strong>Wien</strong>er Underground<br />
verkörperte, er<strong>in</strong>nern Schauspieler<br />
Wolfgang Böck und Gitarrist Harri<br />
Stojka. Etwa zur gleichen Zeit ersche<strong>in</strong>en<br />
Bergers böse Parodien und<br />
Travestien von Märchen im Klagenfurter<br />
Ritter Verlag unter dem Titel<br />
„Von Bestsellern und riesengroßen<br />
Brüsten“.<br />
Orpheum, 22., Steigenteschg. 94 b, am 28.9.,<br />
01/481 17 17 www.orpheum.at<br />
100 Jahre Simpl<br />
Das Simpl ist mehr als e<strong>in</strong> Kabarettlokal, es ist e<strong>in</strong>e <strong>Wien</strong>er Institution.<br />
1912 als „Bierkabarett Simplicissimus“ <strong>in</strong> der Wollzeile eröffnet,<br />
setzte es vorerst auf e<strong>in</strong> buntes Programm von Chansons,<br />
Klavierimprovisationen und artistischen Darbietungen, bis sich<br />
rund um 1930 das literarische Kabarett voll durchsetzte.<br />
Hier s<strong>in</strong>d die Namen Karl Farkas und Fritz Grünbaum zu nennen,<br />
die die aus Budapest stammende Form der Doppelconférence zur<br />
höchsten Blüte brachten.<br />
Das Lachen nicht verachten, aber auch zum Denken lenken<br />
– dieser Funktion des Kabaretts dienten namhafte Autoren,<br />
die beliebte Schauspieler mit Textfutter versorgten. Mit dem<br />
Anschluss 1938 war es aus mit dem freien Wort, reichsdeutsche<br />
Mimen witzelten vor sich h<strong>in</strong>, die verbliebenen Humoristen<br />
aus der zweiten Reihe sorgten für Lokalkolorit. Gegen Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs gab es noch weniger zu lachen – da diente<br />
das Simpl als Luftschutzkeller. Der 1950 nach <strong>Wien</strong> heimgekehrte<br />
Karl Farkas sorgte dann bis zu se<strong>in</strong>em Tod 1971 für e<strong>in</strong>en zweiten<br />
Frühl<strong>in</strong>g.<br />
Michael Niavarani (l.), Direktor seit 1993, nutzt den 100. Geburtstag<br />
für e<strong>in</strong> Jubiläumsprogramm, <strong>in</strong> dem das Simpl selbst den<br />
roten Faden liefert. Julia Sobieszek verfasste mit „Zum Lachen <strong>in</strong><br />
den Keller“ (Amalthea) die Geschichte dieser ältesten Kle<strong>in</strong>kunstbühne<br />
im deutschen Sprachraum.<br />
Simpl, 1., Wollzeile 36, ab September<br />
01/512 47 42 www.simpl.at<br />
Max Raabe<br />
Übers Meer<br />
Max Raabe gibt dem Palast Orchester Urlaub und<br />
widmet sich im Soloprogramm Liedern, Schlagern<br />
und Couplets, die alles be<strong>in</strong>halten, was das Meer<br />
verspricht: Melancholie und Ironie, tiefe Traurigkeit<br />
und überschäumende Lebenslust. Auf dem<br />
Piano begleitet wird Raabe von Christoph Israel.<br />
Zu hören s<strong>in</strong>d Kompositionen und Texte von Fritz<br />
Rotter, Robert Gilbert, Walter Jurmann, Aust<strong>in</strong><br />
Egen, Hans May und W<strong>erner</strong> Richard Heymann.<br />
<strong>Wien</strong>er Musikvere<strong>in</strong>, 1., Bösendorferstraße 12,<br />
am 4.10., 20 Uhr,<br />
01/505 81 90 www.hoanzl.at<br />
Fotos petra-benovsky, Fitz Company, Bett<strong>in</strong>a Neubauer, Olaf He<strong>in</strong>e, Marcel Weber, Teresa Lukas, Marc Rehbeck, Lukas Beck, Andrea Maria Dusl (Zeichnung)<br />
Kabarett
<strong>live</strong><br />
Ottfried Fischer<br />
Als Moderator von „Ottis Schlachthof“ im BR<br />
ist das Schwergewicht auch bei heimischen<br />
Kabarettfans beliebt. TV-Zuschauer kennen ihn<br />
eh als „Bullen von Tölz“ oder „Pfarrer Braun“.<br />
Am 22.10. kommt er nach <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> den Stadtsaal<br />
und präsentiert unter dem Titel „Best of Ottfried<br />
Fischer – Mehr sog i ned!“ Highlights aus sechs<br />
Kabarettprogrammen.<br />
„Best of Ottfried Fischer“ im Stadtsaal,<br />
6., Mariahilfer Straße 81, am 22.10., 20 Uhr<br />
01/909 22 44 www.stadtsaal.com<br />
Leo Lukas &<br />
Simon Pichler<br />
Die beiden Grazer widmen sich im neuen Programm e<strong>in</strong>em<br />
Hauptthema der heimischen Innenpolitik. Der Titel ist „Die<br />
krim<strong>in</strong>elle Energie“. Merke: Nicht nur für alle Familiennamen, die<br />
mit -asser enden, gilt die Unschuldsvermutung. E<strong>in</strong> Sittenbild mit<br />
Gedankenexperimenten, Songs, Fabeln und Schüttelreimen.<br />
„Die krim<strong>in</strong>elle Energie“ im Kabarett Niedermair, 8., Lenaugasse 1a,<br />
ab 19.9., 9., 19.30 Uhr,<br />
01/408 44 92 www.niedermair.at<br />
Mart<strong>in</strong> Rütter: Der tut nix !<br />
Klar, er will ja nur spielen. Ob fette Mampf- oder bullige Kampfmasch<strong>in</strong>e: Bello ist<br />
immer im Recht, me<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> Besitzer. Der deutsche Hundeflüsterer Rütter untersucht<br />
die Missverständnisse, die zwischen Hund und Herrl/Frauerl auftauchen<br />
können. Ausgangsthese: Der Trottel ist stets am anderen Ende der Le<strong>in</strong>e.<br />
„Der tut nix!“ <strong>in</strong> der <strong>Wien</strong>er Stadthalle/Halle D, 15.,<br />
Roland-Ra<strong>in</strong>er-Platz / E<strong>in</strong>gang Märzpark, am 19.11., 19.30 Uhr<br />
www.hoanzl.at<br />
61<br />
Roland<br />
Dür<strong>in</strong>ger<br />
ist längst nicht mehr der kabarettistische<br />
Kraftlackel der „Viertelliterklasse“<br />
<strong>in</strong> den ersten Soloprogrammen.<br />
Im – wie er es bezeichnet – Vortrag<br />
„WIR – E<strong>in</strong> Umstand“ verlässt er den<br />
Wuchtelpfad und s<strong>in</strong>nt den Widersprüchlichkeiten<br />
unserer Existenz<br />
nach. „Man lässt das gestörte Ich<br />
zurück und verschw<strong>in</strong>det im Wir. So<br />
f<strong>in</strong>det man Schutz und Geborgenheit<br />
im kollektiven Wahns<strong>in</strong>n.“ So ernst<br />
bleibt es aber nicht die ganze Zeit.<br />
„WIR – E<strong>in</strong> Umstand“ im Stadtsaal,<br />
6., Mariahilfer Straße 81, ab 23.10., 20 Uhr<br />
01/909 22 44 www.stadtsaal.com<br />
Jura studieren<br />
Jura Soyfer, geboren am 8. 12. 1912 und verstorben am 16. 2. 1939 im KZ Buchenwald, zählt zu den von der<br />
Öffentlichkeit zu wenig gewürdigten literarischen NS-Opfern: In Drama, Lyrik und Epik verfasste der politisch<br />
engagierte Autor <strong>in</strong> nur wenigen Jahren e<strong>in</strong> großes Werk. Der 100. Geburtstag dieses <strong>Wien</strong>er Georg Büchner mit<br />
starkem Zug zur beißenden Satire wird ordentlich begangen. Der Rote Waschsalon im Döbl<strong>in</strong>ger Karl-Marx-Hof,<br />
der die kulturellen und sozialen Errungenschaften <strong>Wien</strong>s <strong>in</strong> der Zwischenkriegszeit präsentiert, zeigt ab 11.10.<br />
die Sonderausstellung „Gehn ma halt e<strong>in</strong> bisserl unter ... 100 Jahre Jura Soyfer“ mit zeichnerischen Beiträgen<br />
von Andrea Maria Dusl (s. Porträt l. o.). Ab 20. 11. (20 Uhr) zeigt das Rabenhof Theater Soyfers erstes Stück,<br />
„Der Weltuntergang“ (1936). Mit den Rabenhof-Tickets gibt es auch freien E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Ausstellung.<br />
Waschsalon im Karl-Marx-Hof, 19., Halteraugasse 7; Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, 01/712 82 82<br />
www.dasrotewien-waschsalon.at www.rabenhof.at<br />
Kabarett
Art<br />
Der Geschichtenerzähler<br />
aus Damaskus<br />
Text Helmut Schneider<br />
Fotos Root Leeb<br />
62<br />
Aktion<br />
Rafik Schamis<br />
zauberhafter<br />
Roman E<strong>in</strong>e<br />
Hand voller Sterne<br />
wird heuer <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong> 100.000-<br />
mal gratis<br />
abgegeben.
E<strong>in</strong> 14-jähriger<br />
Bäckerjunge<br />
<strong>in</strong> Damaskus hat e<strong>in</strong>en Traum: Er<br />
will Journalist werden. Und zwar e<strong>in</strong>er, der<br />
immer nur die Wahrheit schreibt. Etwas, das <strong>in</strong><br />
Syrien lebensgefährlich ist – damals wie heute,<br />
wie der Autor des Romans „E<strong>in</strong>e Hand voller<br />
Sterne“ aus eigener Erfahrung weiß. Denn Rafik<br />
Schami hat <strong>in</strong> dem 1987 erschienenen Buch, das<br />
heuer im Rahmen von „E<strong>in</strong>eSTADT.E<strong>in</strong>BUCH.“<br />
ab 22. November gratis aufliegen wird, vieles aus<br />
se<strong>in</strong>er eigenen Biografie verarbeitet.<br />
Wie der Bäckerjunge im Roman wollte Schami<br />
die Wahrheit öffentlich machen und stand unter<br />
Gefahr, verhaftet zu werden. 1970 floh er über<br />
den Libanon nach Deutschland, wo er e<strong>in</strong><br />
Chemiestudium abschloss. Doch bald schon gab<br />
er se<strong>in</strong>en attraktiven Job <strong>in</strong> der Industrie auf, um<br />
se<strong>in</strong>er wahren Berufung nachzugehen. Er wurde<br />
Geschichtenerzähler – zu e<strong>in</strong>em der weltweit<br />
erfolgreichsten. Se<strong>in</strong>e Werke s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> 25 Sprachen<br />
übersetzt. Romane wie „Das Geheimnis des<br />
Kalligraphen“ oder „Die dunkle Seite der Liebe“<br />
schafften es <strong>in</strong> die Bestsellerlisten.<br />
Wie Rafik Schami zum Erzähler wurde,<br />
beschreibt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em aktuellen Buch „Die<br />
Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt<br />
verkaufte“ (Carl Hanser Verlag). Als K<strong>in</strong>d hörte<br />
er geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Familie im Radio <strong>in</strong><br />
Fortsetzungen die morgenländische Geschichte<br />
aller Geschichten, nämlich „Tausendunde<strong>in</strong>e<br />
Nacht“. Von da an war Schami der Literatur<br />
verfallen.<br />
Rafik Schami, 1946 <strong>in</strong> Damaskus<br />
geboren, lebt seit 1971 <strong>in</strong><br />
Deutschland<br />
<strong>live</strong><br />
E <strong>in</strong>eSTADT.<br />
E<strong>in</strong>BUCH.,<br />
e<strong>in</strong>e Aktion des echo medienhauses,<br />
präsentiert mit Rafik Schami e<strong>in</strong>en<br />
Schriftsteller, der das jetzt <strong>in</strong> den letzten Zügen<br />
liegende syrische Regime bereits seit Jugendzeiten<br />
bekämpft. Mit „E<strong>in</strong>e Hand voller Sterne“<br />
gelang Schami aber etwas ganz Besonderes,<br />
nämlich junge Leser für die sperrigen Themen<br />
Zensur, K<strong>in</strong>derarbeit und Polizeistaat zu<br />
gew<strong>in</strong>nen. Der Roman erhielt zahlreiche Jugendbuchpreise<br />
und ist e<strong>in</strong>es der meistgelesenen<br />
Jugendbücher der vergangenen Jahrzehnte.<br />
Das Geheimnis dieses Erfolges? Schami lässt<br />
se<strong>in</strong>en Damaszener Buben e<strong>in</strong> Tagebuch führen.<br />
Und der schreibt alles auf, was ihn bewegt.<br />
Lustige Geschichten aus dem Alltag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Christenviertel der Stadt ebenso wie tragische<br />
Ereignisse wie den Tod se<strong>in</strong>es väterlichen<br />
Freundes und Onkels Salim, die irrtümliche<br />
Verhaftung und Folterung se<strong>in</strong>es Vaters sowie<br />
se<strong>in</strong>e ersten Erfahrungen mit der Liebe.<br />
„E<strong>in</strong>e Hand voller Sterne“ ist bereits das<br />
11. Buch der Aktion „E<strong>in</strong>eSTADT.E<strong>in</strong>BUCH.“<br />
Wie gewohnt wird der Roman <strong>in</strong> fast allen<br />
<strong>Wien</strong>er Buchhandlungen, den Filialen der<br />
Büchereien <strong>Wien</strong>, bei der Buch <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> der<br />
Messe <strong>Wien</strong> sowie vielen Partnern der Aktion<br />
aufliegen.<br />
Rafik Schami wird am Abend des 23. November<br />
im Kultur-Po<strong>in</strong>t der Fernwärme <strong>Wien</strong>,<br />
9., Spittelauer Lände 45, zu Gast se<strong>in</strong>.<br />
www.e<strong>in</strong>estadte<strong>in</strong>buch.at<br />
E<strong>in</strong>eSTADT.<br />
E<strong>in</strong>BUCH.<br />
br<strong>in</strong>gt den<br />
an 1.001<br />
Nacht<br />
geschulten<br />
Poeten.<br />
63<br />
Aktion
Wenn man von<br />
Art<br />
Damaskus erzählt,<br />
muss man Acht<br />
geben, sich nicht <strong>in</strong><br />
tausendunde<strong>in</strong>e<br />
Episoden zu<br />
verlieren, denn<br />
Damaskus ist e<strong>in</strong><br />
Meer der<br />
Geschichten.<br />
64<br />
Damaskus<br />
zum Träumen<br />
Momentaufnahmen e<strong>in</strong>er Reise. Diese Bilder entstanden vor fünf Jahren genau<br />
<strong>in</strong> jener Gegend, wo der Bäckerjunge aus Rafik Schamis Roman „E<strong>in</strong>e Hand voller<br />
Sterne“ e<strong>in</strong>st lebte und se<strong>in</strong>e Tagebuche<strong>in</strong>träge niederschrieb. Die Vorstellung, dass<br />
diese lebendigen und geheimnisvollen Gassen und Straßen von „ash-Shâm“, wie die<br />
Syrer selbst ihre Hauptstadt nennen, nun zerstört s<strong>in</strong>d, macht zutiefst traurig.<br />
Und noch mehr der unnötige Tod unschuldiger Menschen.<br />
Die Aktion E<strong>in</strong>eSTADT.E<strong>in</strong>BUCH. wird das Assad-Regime nicht stürzen.<br />
Aber sie ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Lichtblick im Vergleich zur <strong>in</strong>ternationalen Strategie des Wegschauens.<br />
Es bleibt der Wunsch: So wie auf diesen Bildern soll es wieder e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong>.<br />
Text und Fotos Christoph Langecker<br />
Das Wort zum Bild:<br />
Die Zitate und Texte zu den<br />
Bildern stammen aus Rafik<br />
Schamis Werken „E<strong>in</strong>e Hand<br />
voller Sterne“, „Erzähler der<br />
Nacht“, „Die Frau, die ihren Mann<br />
auf dem Flohmarkt verkaufte“,<br />
„Damaskus im Herzen und<br />
Deutschland im Blick“ und aus<br />
„Damaskus – der Geschmack<br />
e<strong>in</strong>er Stadt“, e<strong>in</strong>em Kochbuch,<br />
das er geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er<br />
Schwester Maria Fadel schrieb.<br />
Niemand anderer als der<br />
gebürtige Damaszener Schami<br />
könnte se<strong>in</strong>e Heimatstadt<br />
schöner beschreiben.<br />
Foto
<strong>live</strong><br />
„Die Altstadt hat sieben Tore und genauso viele Jahre muss man<br />
<strong>in</strong> ihr leben, um sie zu verstehen. Damaskus ist die älteste Stadt<br />
der Welt, die bis heute ohne Unterbrechung bewohnt blieb. Je<br />
länger e<strong>in</strong> Fremder <strong>in</strong> der Stadt weilt, umso mehr weicht se<strong>in</strong>e<br />
erste spontane Fasz<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>er tiefen Liebe zu den filigranen<br />
Strukturen der Kultur <strong>in</strong> dieser lebendigen Metropole.“<br />
„Das Leben der Erwachsenen f<strong>in</strong>det<br />
<strong>in</strong> den Innenhöfen statt. Die Straße<br />
gehört uns K<strong>in</strong>dern, den Bettlern<br />
und fliegenden Händlern.“<br />
65<br />
„Das Osttor führt über e<strong>in</strong>e Treppe zur Naufara-Straße. Auf der rechten<br />
Seite ist das berühmte Kaffeehaus mit dem noch berühmteren Erzähler,<br />
arabisch Hakawati, der Nacht für Nacht den Zuhörern spannende<br />
Geschichten erzählt.“<br />
„Er ist jetzt kurz vor dem<br />
Abitur und will dann<br />
wirklich <strong>in</strong> die Armee<br />
gehen. Zeitungen <strong>in</strong>teressieren<br />
ihn nicht. Schon<br />
gar ke<strong>in</strong>e, die gegen die<br />
Regierung schreiben. Mit<br />
so was will er nichts zu<br />
tun haben, und wenn er<br />
General ist, wird er selber<br />
putschen.“<br />
Foto
Art<br />
66<br />
„Suk Qumeile lag <strong>in</strong> der Nähe der Zitadelle. Auf beiden Straßenseiten<br />
waren kle<strong>in</strong>e, w<strong>in</strong>zig kle<strong>in</strong>e Läden dicht ane<strong>in</strong>andergereiht,<br />
und da es mehr Waren als Platz gab, standen auch die Bürgersteige<br />
voller Kleider, Spielzeug und Haushaltsgeräte. Es störte<br />
aber niemanden. Die Passanten g<strong>in</strong>gen auf der Fahrbahn, und die<br />
wenigen Autofahrer, die vorbeikamen, hatten e<strong>in</strong>e Engelsgeduld.“<br />
Multikultur<br />
ist e<strong>in</strong>e permanente<br />
Herausforderung.<br />
Jedem Künstler,<br />
aber auch<br />
jedem Menschen<br />
ist sie<br />
gestellt.<br />
Foto
<strong>live</strong><br />
67<br />
„Wenn man aus dem Café kommt und auf der<br />
Naufara-Straße weitergeht, erreicht man das<br />
Qaimarije-Viertel, an dessen Anfang noch Reste<br />
des Jupitertempels zu sehen s<strong>in</strong>d.<br />
Im 19. Jahrhundert war das Viertel das pochende<br />
Herz des Damaszener Handwerks.“<br />
„Das Südtor führt auf den ehemals großen, aber seit e<strong>in</strong>em verheerenden<br />
Brand 1960 nur noch <strong>in</strong> Resten existieren Suk der Goldschmiede.<br />
Von hier aus ist man nach e<strong>in</strong> paar Schritten auf dem Gewürzmarkt.<br />
Steht man im großen Hof der Moschee, und zwar so, dass der<br />
Betraum rechter Hand liegt, dann erblickt man das Osttor und rechts<br />
davon an der Ecke der Mauer das berühmte Jesusm<strong>in</strong>arett.“<br />
Foto
K<strong>in</strong>derwelten<br />
Redaktion Birgit Ziegler<br />
Ob Mode & Technik,<br />
Märchen & Familie,<br />
K<strong>in</strong>derfilm oder Jungentanz. In <strong>Wien</strong> f<strong>in</strong>den<br />
auch die Kle<strong>in</strong>sten<br />
e<strong>in</strong> großes Angebot an<br />
Kulturveranstaltungen.<br />
Roboter<br />
Schon R2-D2 ließ die Herzen aller<br />
Star-Wars-Fans höher schlagen. Mit<br />
ungebrochener Begeisterung stehen<br />
68<br />
wir unseren selbst gebastelten<br />
Helfern gegenüber.<br />
Die Ausstellung zeigt<br />
Geschichte, Trends und Visionen<br />
der Robotik anhand<br />
e<strong>in</strong>zigartiger Objekte. Dabei können<br />
die Besucher spielerisch erfahren,<br />
wie e<strong>in</strong> Roboter funktioniert und was<br />
h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>em Äußeren steckt. Für alle<br />
Neugierigen, die gerne mit Curiosity<br />
zum Mars geflogen wären.<br />
Technisches Museum <strong>Wien</strong>, 14., Mariahilfer<br />
Straße 212, November bis Juni 2013<br />
www.technischesmuseum.at<br />
Elisabeth Menasse-Wiesbauer<br />
Elisabeth Menasse-Wiesbauer<br />
ist seit 2003 Direktor<strong>in</strong> des<br />
ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Der Geist ist willig!<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
Art<br />
Das Traumfresserchen<br />
Ke<strong>in</strong>e Frage: Wer gut schläft, ist König. Und damit es gar nicht zu Albträumen<br />
kommt, werden diese vorsorglich vom Traumfresserchen weggenascht. Bis das<br />
possierliche Tierchen e<strong>in</strong>es Tages verschw<strong>in</strong>det und das Königreich Schlummerland<br />
<strong>in</strong> Turbulenzen gerät … Das S<strong>in</strong>gspiel von Wilfried Hiller mit dem Libretto von<br />
Michael Ende ist e<strong>in</strong>es der erfolgreichsten se<strong>in</strong>er Art.<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g 2, ab 16. September<br />
An der Weitergabe unserer letzten<br />
Ausstellung an e<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dermuseum<br />
und am Ausbau unserer Kooperation mit<br />
Istanbul.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
Am Abschluss e<strong>in</strong>es neuen Sponsoren-<br />
Vertrags.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Wenn sie mir Stress machen.<br />
K<strong>in</strong>der<br />
www.wiener-staatsoper.at<br />
Lesofanten<br />
Unter dem Motto „Grimm & Märchen“<br />
stehen die 90 Veranstaltungen des<br />
Lesefestes der Büchereien <strong>Wien</strong>. Bei<br />
Musik-, Erzähl- und K<strong>in</strong>dertheater, Lesungen,<br />
Workshops und Filmen können<br />
sich K<strong>in</strong>der zwischen 1/2 und 12 Jahren<br />
geme<strong>in</strong>sam gruseln und erfreuen.<br />
Büchereien <strong>Wien</strong>, 7. bis 23. 11.<br />
www.buechereien.wien.at/lesofantenfest<br />
Paukenschlag<br />
Mit Musik am Computer oder mit<br />
Riesen<strong>in</strong>strumenten experimentieren oder<br />
ordentlich auf die Pauke hauen.<br />
Wer e<strong>in</strong>mal selbst den Ton angeben will,<br />
ist hier goldrichtig!<br />
Haus der Musik, 1., Seilerstätte 30,<br />
tgl. 10 bis 22 Uhr<br />
www.hausdermusik.at<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Me<strong>in</strong>e Ungeduld.<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Mit den Öffis, dem Fahrrad und zu Fuß.<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Der Augarten und an e<strong>in</strong>em lauen Abend<br />
me<strong>in</strong>e Terrasse.<br />
Ich gehe so oft wie möglich …<br />
… <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o und <strong>in</strong>s Theater.<br />
Fotos Dubbi/Technisches Museum <strong>Wien</strong>; ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum/Aimée Blaskovic; <strong>Wien</strong>er Staatsoper/Axel Ze<strong>in</strong><strong>in</strong>ger; Lesofantenfest/Raoul Krischanitz; HdM, K<strong>in</strong>derfilmfestival: GUTE CHANCEN/Delphis Films; ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum/J. J. Kucek;<br />
Dschungel©Ra<strong>in</strong>er Berson; © Jeunesse; Marionettentheater: „RomanGerhardt/www.kulturkommunikator.com“
<strong>live</strong><br />
K<strong>in</strong>derfilmfestival<br />
Geschichten aus der K<strong>in</strong>derperspektive, Themen, die für Jugendliche <strong>in</strong>teressant<br />
s<strong>in</strong>d, Inhalte, die sich vom regulären K<strong>in</strong>oangebot abheben. Beim<br />
24. <strong>in</strong>ternationalen K<strong>in</strong>derfilmfestival stehen viele teils preisgekrönte Filme<br />
für K<strong>in</strong>der und Jugendliche von 4 bis 14 Jahren auf dem Programm.<br />
K<strong>in</strong>derfilmfestival, C<strong>in</strong>emagic, Gartenbau, Votiv u.a., 17. –25.11.<br />
www.k<strong>in</strong>derfilmfestival.at<br />
Jeunesse Tag<br />
Mit e<strong>in</strong>em Open-Air-Event und Live-Acts aus Klassik, Jazz und World<br />
Music eröffnet die Jeunesse ihre Saison. Gast im Haupthof des MuseumsQuartiers<br />
s<strong>in</strong>d heuer die „Amadeus Austrian Music Awards“-Preisträger<br />
5/8erl <strong>in</strong> Ehr’n, die „ORF-Ratte“ Rolf Rüdiger, das Bläserensemble<br />
„Federspiel“, das „Amadeus Quartett“, der Geiger Daniel Auner u.v.a.<br />
Sieben Stunden Live-Musik bei freiem E<strong>in</strong>tritt!<br />
Jeunesse Tag im MQ, Haupthof, 6. Oktober, 15 –22 Uhr<br />
www.jeunesse.at<br />
Alles Familie<br />
E<strong>in</strong>e Ausstellung macht auf die Vielfalt heutiger Familienkonstellationen aufmerkam,<br />
h<strong>in</strong>terfragt und entlarvt so manches Rollenklischee und erprobt <strong>in</strong> begehbaren<br />
Erlebnisräumen verschiedene Familiensituationen. E<strong>in</strong>e Mitmachausstellung für<br />
K<strong>in</strong>der von 6 bis 12 Jahren.<br />
ZOOM K<strong>in</strong>dermuseum, MQ, 7., Museumsplatz 1, ab 27. September<br />
www.k<strong>in</strong>dermuseum.at<br />
Marionetten<br />
Puppenliebhabern ist das Schönbrunner<br />
Marionetten-Theater e<strong>in</strong> Begriff. Stellt<br />
es doch se<strong>in</strong>e Marionetten, die Kostüme,<br />
das Bühnenbild und die Bühnentechnik <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit prom<strong>in</strong>enten Regisseuren,<br />
Bühnen- und Kostümbildnern <strong>in</strong><br />
den hauseigenen Werkstätten her. Auf dem<br />
Spielplan des <strong>in</strong>ternational ausgezeichneten<br />
Theaters stehen u.a. Alad<strong>in</strong> und die<br />
Wunderlampe, Hänsel und Gretel, die K<strong>in</strong>derfledermaus<br />
und der Klassiker „K<strong>in</strong>derzauberflöte“<br />
– e<strong>in</strong>e wienerisch-humorvolle<br />
Inszenierung der „Zauberflöte“.<br />
Marionettentheater Schloss Schönbrunn, 13.,<br />
Hofratstrakt<br />
www.marionettentheater.at<br />
69<br />
Boys don’t cry<br />
Wer sagt, dass Tanzen nichts für Jungs ist? Hier wird mit dem Klischee kräftig aufgeräumt und gezeigt, wie die<br />
Tanzleidenschaft Männer und Burschen unterschiedlichster Herkunft zusammenbr<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong> Tanzstück über starke<br />
Gefühle, Freundschaft und Lebensfreude. Schließlich tragen ja auch Superhelden Ganzkörperanzüge.<br />
Dschungel <strong>Wien</strong>, 7., MQ, ab 27. September<br />
www.dschungelwien.at<br />
Mode-Atelier<br />
Gibt es Schmuck für die Nasenspitze<br />
oder Kleidung für den großen Zeh? Die<br />
Ateliers „Nasenhose und Kniepullover“,<br />
„Gestichelt und Zugenäht“ oder „Zillys<br />
Zauberhut“ gehen diesen Fragen auf den<br />
Grund und laden zum Ausprobieren und<br />
Selbermachen e<strong>in</strong>. Außerdem s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Mal<br />
im Monat die Ateliertüren auch für die<br />
Kle<strong>in</strong>sten (4– 6 J.) geöffnet.<br />
MUMOK, MQ, 7., Modeateliers im September<br />
Info & Anmeldung unter:<br />
kunstvermittlung@mumok.at<br />
www.mumok.at<br />
K<strong>in</strong>der
Art<br />
Text Klaus Peter Vollmann<br />
Fünf Tage Mode.<br />
Bei der MQ<br />
Vienna Fashion Week<br />
zeigen 70 Designer<br />
ihre Kreationen.<br />
70<br />
wien<strong>live</strong> präsentierte<br />
2011 die Show von<br />
Andy Wolf Eyewear &<br />
superated<br />
Ab 12. September steht <strong>Wien</strong> wieder<br />
ganz im Zeichen der Mode. Mit<br />
Catwalk im Zelt vor dem MQ, Showroom,<br />
Side-Events und After-Partys.<br />
Mode
<strong>live</strong><br />
Fotos Bubu Dujmic (Laufsteg), Jürgen Hammerschmid (Porträt)<br />
Letztes Jahr kamen<br />
10.000 Besucher<br />
zum Mode-Mega-Event. Zu viele für das Zelt vor dem<br />
MuseumsQuartier, sodass die Veranstalter<strong>in</strong>nen Zigi Mueller, Elvyra<br />
Geyer und Maria Oberfrank den Ort des Geschehens zeitweise<br />
sperren mussten. Heuer haben sich mehr als 120 Designer aus aller<br />
Herren Länder – von Rumänien bis S<strong>in</strong>gapur, von den USA bis<br />
Afrika – und natürlich sehr viele heimische darum beworben, bei der<br />
vierten Vienna Fashion Week dabei se<strong>in</strong> zu dürfen. E<strong>in</strong>e fünfköpfige<br />
unabhängige Jury hat 70 ausgewählt, die tatsächlich vertreten se<strong>in</strong><br />
werden. Vorgaben: Die Qualität der Kollektion und e<strong>in</strong>e große<br />
Bandbreite, denn dem Organisationstrio ist es wichtig, vom T-Shirt<br />
bis zum Couturekleid möglichst alles zu zeigen, was der Markt bietet.<br />
Beim Start vor vier Jahren gab es noch viele Unkenrufer, mit dem<br />
raschen Erfolg hätte kaum jemand gerechnet. „Wir haben eigentlich<br />
e<strong>in</strong>e längere Zeitspanne dafür vorgesehen gehabt“, erklärt Elvyra<br />
Geyer, „und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wenig überschwemmt worden. Man darf nicht<br />
vergessen, dass wir ja nur e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale Struktur haben.“ Heute<br />
freuen sich die Powerfrauen, mit ihrer<br />
Initiative e<strong>in</strong>en starken Impuls <strong>in</strong> der<br />
österreichischen Modeszene geschaffen zu<br />
haben. „Wir sehen uns als Plattform für<br />
Designer und wollen diese auch wirtschaftlich<br />
stärken“, ergänzt Zigi Mueller, „es ist ja auch<br />
das Wichtigste, dass Designer Kunden haben<br />
und verkaufen, um sich die nächste Kollektion<br />
leisten zu können.“ Deshalb werden auch, und<br />
das ist bei kle<strong>in</strong>eren Fashion Weeks <strong>in</strong>ternational<br />
gängige Praxis, E<strong>in</strong>käufer nach <strong>Wien</strong><br />
e<strong>in</strong>geladen, wofür es e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Budget gibt.<br />
Insgesamt lebt die Vienna Fashion Week von<br />
Sponsoren, e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Förderung, „für die<br />
wir aber sehr dankbar s<strong>in</strong>d“, so Elvyra Geyer,<br />
den E<strong>in</strong>trittsgeldern und e<strong>in</strong>er marg<strong>in</strong>alen<br />
Gebühr, die von den Designern entrichtet<br />
wird: „Für uns ist der Event ja ke<strong>in</strong>e<br />
Geldmasch<strong>in</strong>e, und wir wollen auf ke<strong>in</strong>en Fall,<br />
dass sich die Designer das nach vier, fünf Jahren nicht mehr leisten<br />
können!“ Das Projekt solle schließlich fortwähren, auch sehe man<br />
sich nicht als Konkurrenz zu den anderen Veranstaltern im Bereich<br />
Mode. Letzteres e<strong>in</strong> Mitgrund, warum es bisher ke<strong>in</strong>e Fashion Week<br />
im Frühjahr gibt, weil da bereits viele Fashion-Events auf dem<br />
Organisieren heuer<br />
die bereits vierte<br />
MQ Vienna Fashion<br />
Week: Elvyra Geyer,<br />
Zigi Mueller und<br />
Maria Oberfrank<br />
Term<strong>in</strong>plan stehen. „Die Frage ist auch, ob<br />
<strong>Wien</strong> schon das Potenzial hat, e<strong>in</strong>e solche<br />
Veranstaltung zweimal im Jahr zu vertragen“,<br />
überlegt Elvyra Geyer. „Und die zweite Frage<br />
ist, ob wir uns das leisten könnten. Ich weiß<br />
nicht, ob es zweimal jährlich möglich ist, das<br />
nötige Sponsorengeld aufzutreiben“, so Zigi<br />
Mueller.<br />
Von 12.–16.<br />
September<br />
haben Mode<strong>in</strong>teressierte<br />
jedenfalls wieder die Chance, <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
e<strong>in</strong>malig konzentriert Fashionshows sehen zu<br />
können, für die man ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung braucht,<br />
sondern Tickets kaufen kann. Wie jedes Jahr<br />
schicken auch heuer wieder drei Botschaften<br />
– jene von<br />
Spanien, Polen und<br />
Thailand – ihre<br />
Es ist das<br />
Wichtigste,<br />
dass Designer<br />
Kunden<br />
haben und<br />
verkaufen.<br />
Mode<br />
hoffnungsvollsten<br />
Designer nach <strong>Wien</strong>.<br />
Um die Vienna<br />
Fashion Week für das<br />
Publikum noch<br />
attraktiver zu<br />
machen, werden die<br />
Tage nach<br />
Schwerpunkten<br />
e<strong>in</strong>geteilt. So wird<br />
es e<strong>in</strong>en „Männertag“<br />
geben, an dem<br />
ausschließlich<br />
Designer ihre<br />
Kreationen<br />
präsentieren, die<br />
entweder Frauen- und Herrenmode oder nur<br />
Letzteres im Repertoire haben. E<strong>in</strong> Tag<br />
gehört eleganter Abendkleidung, e<strong>in</strong> anderer<br />
urbanem Street-Style. Abwechslung ist Zigi<br />
Mueller, Elvyra Geyer und Maria Oberfrank<br />
wichtig. Und <strong>in</strong> den letzten Jahren auch<br />
gelungen. Deshalb sollte man sich möglichst rasch Tickets<br />
Brillen von Andy Wolf Eyewear,<br />
aus Hartberg/Steiermark, die<br />
<strong>in</strong>ternational für Furore sorgen,<br />
und Avantgardemode des<br />
<strong>Wien</strong>er Labels superated<br />
sichern, denn der Andrang wird heuer voraussichtlich noch<br />
größer se<strong>in</strong> – der Kartenvorverkauf läuft bereits!<br />
Ticket-Infos<br />
Die Tageskarte kostet im Vorverkauf 15 Euro,<br />
die Wochenkarte 50 Euro.<br />
E<strong>in</strong> VIP-Ticket kostet pro Tag 85 Euro.<br />
Erhältlich auf www.oeticket.com<br />
Nähere Infos zur MQ Vienna Fashion Week:<br />
www.mqviennafashionweek.com<br />
71
Art<br />
Redaktion Nicole Edl<strong>in</strong>ger<br />
Sie lebe<br />
50-fach hoch!<br />
50 Jahre, 50 Projekte.<br />
E<strong>in</strong>fache Rechnung. Das Jubiläumsfeuerwerk der<br />
Viennale geizt nicht<br />
mit Projekten, schon gar<br />
nicht mit<br />
Filmen.<br />
Ausgewählte Highlights.<br />
Cheers!<br />
72<br />
Fotos Viennale, Marko Lipus/picturedesk.com<br />
„Fünfzig<br />
Jahre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />
wundervolles Alter.<br />
Nicht mehr jung, aber noch nicht zu alt.<br />
Erfahren und e<strong>in</strong> wenig abgeklärt, aber immer noch neugierig und auf der Suche.<br />
Mit 50 hat man e<strong>in</strong>iges h<strong>in</strong>ter sich, aber erwartet mit Ungeduld, was da noch kommt.<br />
50 Jahre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> halbes Jahrhundert, aber nicht e<strong>in</strong>mal die Hälfte der Geschichte des K<strong>in</strong>os.<br />
50 ist e<strong>in</strong>e seltsame Zahl, so als könnte man sie von allen Seiten zugleich betrachten“, s<strong>in</strong>niert<br />
Viennale-Direktor Hans Hurch. Ganz besonders wichtig zu erwähnen ist aber auch, dass man<br />
mit 50 noch recht gut und würdig feiern kann. Luftballons und Girlanden reichen da nicht<br />
aus: Der 50er der Viennale wird standesgemäß mit 50 Projekten zelebriert. Bei dem Feuerwerk<br />
an Fe<strong>in</strong>heiten und der Anzahl an knallenden Korken bloß nicht drauf vergessen, dass<br />
das Internationale Filmfestival selbst von 25. Oktober bis 7. November lädt …<br />
Alle Jubiläumsprojekte tummeln sich auf http://50jahre.viennale.at/<br />
PREVIEW<br />
Sneak Previews der<br />
gehobenen Art: Am<br />
6. September (Künstlerhaus<br />
K<strong>in</strong>o) und am<br />
4. Oktober (Gartenbauk<strong>in</strong>o)<br />
gibt die Viennale<br />
e<strong>in</strong>en Vorgeschmack<br />
aufs Festivalprogramm:<br />
im Rahmen von Sneak<br />
Previews. Ist so was wie<br />
die Überraschung, die<br />
manchmal aus mehrstöckigen<br />
Torten spr<strong>in</strong>gt.<br />
Und mit Sicherheit e<strong>in</strong><br />
Genuss.<br />
Film
<strong>live</strong><br />
AUSSTELLUNG<br />
VON PATTI SMITH<br />
Die Underground-<br />
Legende taucht zur<br />
Viennale <strong>in</strong> der Galerie<br />
Christ<strong>in</strong>e König (4.,<br />
Schleifmühlgasse 1a)<br />
auf – und br<strong>in</strong>gt Fotos<br />
und Zeichnungen mit.<br />
FILM UND MUSIK:<br />
RADIAN<br />
Zu den Projekten der<br />
Sorte „not to be missed“<br />
zählt das Konzert der<br />
<strong>Wien</strong>er Experimentalrock-Combo<br />
Radian:<br />
Sie wird zu e<strong>in</strong>er<br />
Auswahl an Avantgardefilmen<br />
spielen.<br />
Reservierungen:<br />
k<strong>in</strong>o@gartenbauk<strong>in</strong>o.at<br />
73<br />
SONDERBRIEFMARKE<br />
Was ab 25. Oktober gegen<br />
Mails spricht: die Viennale-<br />
Sonder-Briefmarke, 70 Cent<br />
schwer. Sie zeigt e<strong>in</strong>en Still<br />
aus e<strong>in</strong>em Viennale-Markenzeichen:<br />
e<strong>in</strong>em Festival-Trailer.<br />
Das ausgewählte Bild stammt<br />
aus Jean-Luc Godards<br />
2008 produzierten „Une<br />
Catastrophe“.<br />
WERNER HERZOG<br />
ZU GAST<br />
E<strong>in</strong> ehemaliger Viennale-<br />
Direktor zu Gast: Filmemacher<br />
W<strong>erner</strong> Herzog – 1991<br />
und 1992 gab er geme<strong>in</strong>sam<br />
mit Re<strong>in</strong>hard Pyrker den<br />
Frontmann der Viennale. Der<br />
Gratulant br<strong>in</strong>gt im Rahmen<br />
der Viennale se<strong>in</strong>e vierteilige<br />
Dokureihe „On Death<br />
Row“ mit.<br />
VIENNALEPARTY<br />
Im Lusthaus, im Badeschiff,<br />
<strong>in</strong> der Urania, im Volksgarten:<br />
Die Viennale hat ihn sich<br />
hart erarbeitet, den Ruf, dass<br />
sie gut feiern kann. Und sie<br />
kämpft weiter um ihr Recht<br />
„to party“: Am 13. September<br />
f<strong>in</strong>det bei freiem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong><br />
der Volksgarten Clubdiskothek<br />
„die größte Viennale-<br />
Party aller Zeiten“ statt. Die<br />
Superlative seien verziehen,<br />
sie sollen sich auch <strong>in</strong> der<br />
DJ-L<strong>in</strong>e fortpflanzen. Bislang<br />
verpflichtet: Wolfgang Flür<br />
von Kraftwerk.<br />
Film
Art<br />
FESTIVAL GOES TV<br />
Wer während des Festivals<br />
nicht Tickets für all die<br />
Filme ergattert, die auf der<br />
Wunschliste stehen, dem<br />
sei als Alternative ORF III<br />
empfohlen: Die Viennale<br />
weitet se<strong>in</strong>e Spielstätten<br />
aus und besetzt auch Programmplätze<br />
des ORF …<br />
LA BLOGO-<br />
THÈQUE<br />
Während der Viennale<br />
werden sie entstehen,<br />
die Clips der Pariser<br />
„Blogothèque“, die<br />
sich durch „Guerilla<br />
Film Mak<strong>in</strong>g“ e<strong>in</strong>en<br />
Namen gemacht hat.<br />
Die Konzerte, die sie<br />
festhält, f<strong>in</strong>den abseits<br />
von traditionellen<br />
Konzertbühnen statt,<br />
und das nun eben auch<br />
während der Viennale:<br />
Lokale Indie-Prom<strong>in</strong>enz<br />
und Festivalgäste<br />
vor ! – Zum munteren<br />
Improvisieren.<br />
Schnappschüsse <strong>in</strong><br />
Bewegtbild. Schnappschüsse<br />
der wundervollsten<br />
Art.<br />
www.blogotheque.net<br />
15 JAHRE<br />
CONSTELLATION<br />
RECORDS<br />
Two nights to remember:<br />
Constellation Records,<br />
die kanadische „Musiker-<br />
Selbsthilfeorganisation“,<br />
der etwa auch „Godspeed<br />
You! Black Emperor“ angehören,<br />
wird zwei November-<br />
Abende lang se<strong>in</strong>e Acts<br />
Ständchen spielen lassen.<br />
Rufezeichen.<br />
PETER HANDKE<br />
GEHT INS KINO<br />
Das Metro K<strong>in</strong>o wird e<strong>in</strong>e<br />
Programmreihe lang im<br />
Herbst/W<strong>in</strong>ter genau<br />
das projizieren, was der<br />
Schriftsteller Peter Handke<br />
von ihm verlangt. Peter<br />
Handke geht <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o, und<br />
wir gehen mit. Um Filme<br />
zu sehen, die für ihn wichtig<br />
und maßgeblich s<strong>in</strong>d.<br />
VIENNALE-<br />
WEIHNACHTSGALA<br />
Der Schlusspunkt des<br />
Jubiläumsjahres wird am<br />
13. Dezember gesetzt:<br />
zur Weihnachtsfeier der<br />
Viennale bzw. zur Weihnachtsgala,<br />
die freien<br />
E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Gartenbauk<strong>in</strong>o<br />
verspricht. Und nicht<br />
nur das: Es verspricht<br />
auch e<strong>in</strong> langer Abend zu<br />
werden. Aber e<strong>in</strong> unterhaltsamer.<br />
Und e<strong>in</strong>er mit<br />
vielen, vielen c<strong>in</strong>eastischen<br />
Geschenken.<br />
Film
29. sept. 2012<br />
RAtHAUspLAtZ<br />
JetZt<br />
AnmeLden !<br />
www.viennanightrun.at
Redaktion Nicole Edl<strong>in</strong>ger<br />
Art<br />
Film<br />
Abtauchen im Dunkeln – zu Erhellendem,<br />
Flirrendem, Bombastischem: Das zweite K<strong>in</strong>o-<br />
halbjahr 2012 hat e<strong>in</strong>iges zu bieten: Hobbits,<br />
Cannes-Gew<strong>in</strong>ner<br />
und<br />
Anna Karen<strong>in</strong>a.<br />
Bond-Girls, Blutsauger und natürlich<br />
das Ende der Welt.<br />
Film ab!<br />
76<br />
On the Road – Unterwegs<br />
Er galt bislang als unverfilmbar, der berauschende Beat-Klassiker „On the Road“ von Jack Kerouac. Walter Salles<br />
versucht den Gegenbeweis anzutreten, schickt Sam Ridley los, Garrett Hedlund und Kristen Stewart entgegen,<br />
und vielen, vielen Gästen – von Viggo Mortensen über Steve Buscemi zu Kirsten Dunst. Sex und Rausch und<br />
Jazz, der Taumel, der sich „im Moment leben“ nennt, was kümmert’s e<strong>in</strong>en, woher das Geld für das nächste Sett<strong>in</strong>g<br />
kommen soll. Wird schon. Und es wird: flirrend, bunt, leidenschaftlich – Salles setzt auf Lebensgefühl und<br />
Authentizität, kann nicht all das, was Kerouac aufweckte, fängt aber e<strong>in</strong>en wunderschönen Film e<strong>in</strong>.<br />
K<strong>in</strong>ostart: 5. 10.<br />
Fotos Filmladen, Warner, Mediendienst.com/FotoWilke, Sony, Universal<br />
D<br />
Norman<br />
Shetler Gartenbauk<strong>in</strong>o<br />
Der Mitbegründer der<br />
Kult-Videothek Alphaville<br />
ist seit 2008 Geschäftsführer des zur<br />
Viennale gehörenden Gartenbauk<strong>in</strong>os.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Flimmernd.<br />
Woran haben Sie heute Vormittag<br />
gearbeitet?<br />
An e<strong>in</strong>er Filmschau zu aktuellem<br />
Kunstk<strong>in</strong>o aus New York.<br />
Woran würden Sie gerne arbeiten?<br />
An e<strong>in</strong>er Stanley Kubrick-<br />
Retrospektive.<br />
Was nervt mich bei anderen?<br />
Selbstgefälligkeit.<br />
Was nervt mich an mir?<br />
Me<strong>in</strong> Zweckpessimismus.<br />
Wie kommen Sie <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> voran?<br />
Cannondale Bad Boy Ultra,<br />
bei Regen 13a, fallweise Car2Go.<br />
Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong> der Stadt?<br />
Die Romawiese an der<br />
Alten Donau.<br />
Ich gehe so oft wie möglich …<br />
… onl<strong>in</strong>e. <br />
Film<br />
Argo<br />
Ben Affleck spielt und <strong>in</strong>szeniert, George Clooney produziert:<br />
Die Rede ist von „e<strong>in</strong>er wahren Geschichte“.<br />
Thriller „Argo“ erzählt von e<strong>in</strong>er Fußnote der Geiselnahme<br />
von Teheran im November 1979, bei der<br />
52 Amerikaner <strong>in</strong> der US-Botschaft festgehalten werden:<br />
Sechs von ihnen konnten sich davon schleichen.<br />
Und geduckt halten. Dann übernimmt die CIA …<br />
K<strong>in</strong>ostart: 9. 11.
<strong>live</strong><br />
The Campaign –<br />
Die Qual der<br />
Wahl<br />
R<strong>in</strong>g frei für den Konkurrenzkampf zweier Senatskandidaten!<br />
Die Verkörperung der beiden – durch<br />
Will Ferrell und Zach Galifianakis – verspricht, dass<br />
die Politsatire brüllend komisch wird!<br />
K<strong>in</strong>ostart: 5. 10.<br />
Amour<br />
21 andere Werke hat er abgehängt: Se<strong>in</strong> Drama über das Altern brachte Michael Haneke nach „Das weiße Band“ se<strong>in</strong>e<br />
zweite Goldene Palme <strong>in</strong> Cannes. Nie zuvor agierte der meisterhafte Regisseur so sanftmütig, dennoch ist er nicht<br />
m<strong>in</strong>der kraftvoll: Die Leben von Georg und Anna, e<strong>in</strong>em Paar um die 80, läuft aus dem Ruder, als Anna e<strong>in</strong>en Anfall<br />
erleidet. Wie geht man um mit dem Älterwerden, mit dem Schlechterwerden des Lebenspartners, der besten Freund<strong>in</strong>,<br />
des <strong>in</strong>tellektuellen Gegenübers? Unvergesslich <strong>in</strong> den Hauptrollen: Jean-Louis Tr<strong>in</strong>tignant und Emmanuelle Riva.<br />
K<strong>in</strong>ostart: 21. 9.<br />
Ludwig II.<br />
Musikunterricht statt Waffendienst!<br />
Bavaria Film er<strong>in</strong>nert sich<br />
an Ludwig II., zeigt den „Märchenkönig“<br />
wie nie zuvor – und Hanna<br />
Herzsprung als Sissi.<br />
K<strong>in</strong>ostart: 28. 12.<br />
77<br />
Skyfall<br />
Es ist der 23. Filmauftrag von James Bond und der dritte, den Daniel Craig annimmt – und doch geht’s wenig<br />
rout<strong>in</strong>iert, aber gewohnt präzise und opulent zur Sache: Die Regie übernimmt e<strong>in</strong>er, der eher für Charakterdramen<br />
bekannt ist: Sam Mendes („American Beauty“). Aber fast noch wichtiger: Als Bond-Widersacher<br />
erfreut Javier Bardem.<br />
K<strong>in</strong>ostart: 2. 11.<br />
Film<br />
Anna Karen<strong>in</strong>a<br />
Keira Knightley schlüpft <strong>in</strong> die Haut der<br />
Titelheld<strong>in</strong> von Tolstois Klassiker: Auf <strong>in</strong> die<br />
russische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts,<br />
unter den Regieanweisungen von Joe Wright<br />
(„Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“).<br />
K<strong>in</strong>ostart: 25. 10.
Art<br />
Das Bourne Vermächtnis<br />
2007 schwamm Matt Damon als Jason Bourne bzw. David Webb im dreifach Oscargekrönten<br />
Thriller „Das Bourne Ultimatum“ aus dem Le<strong>in</strong>wandrand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hoffentlich<br />
sichere Zukunft, was aber nicht heißt, dass die Spionagethriller-Reihe damit<br />
abgeschlossen ist. Geheimagent Cross (Jeremy Renner) würde es sich vermutlich<br />
wünschen: Im vierten Teil geht’s gefährlicher zu als <strong>in</strong> den Vorgängern …<br />
K<strong>in</strong>ostart: 14. 9.<br />
Auf der Suche nach e<strong>in</strong>em<br />
Freund fürs Ende der Welt<br />
Wir wissen es: Die Welt steht nicht mehr lange, Ende 2012 dreht uns der Maya-<br />
Kalender das Licht ab. Also s<strong>in</strong>d wir empfänglich für anderes fiktives Apokalyptisches,<br />
besonders wenn uns das Steve Carell und Keira Knightley (was für<br />
e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation!) vorführen: Auf Amerika steuert Asteroid Mathilda zu, die<br />
Menschheit reagiert auf das Ende ihrer Zeit mit Plünderungen und Garagenverkäufen,<br />
mit weniger Arbeit, mehr Party, und im Falle von Dodge (Carell) mit<br />
der Suche nach se<strong>in</strong>er Jugendliebe. Auf geht’s, quer durchs Land. E<strong>in</strong> schön<br />
skurriler Countdown.<br />
K<strong>in</strong>ostart: 21. 9.<br />
78<br />
Paradies: Liebe<br />
Das Paradies, das besteht aus Liebe, Glaube und Hoffnung. Und wenn daraus e<strong>in</strong>e Spielfilmtrilogie von Ulrich Seidl wird, weiß man, dass diese Begriffe<br />
mitunter mit Vorsicht zu genießen s<strong>in</strong>d. Teil 1, heuer <strong>in</strong> Cannes vorgestellt, thematisiert die Liebe, entführt an die Strände Kenias, wo junge<br />
schwarze Beachboys mit Liebesdiensten an Sugarmamas ihren Lebensunterhalt bestreiten. E<strong>in</strong>e der Sextourist<strong>in</strong>nen: Teresa, 50, aus <strong>Wien</strong>.<br />
K<strong>in</strong>ostart: November 2012<br />
Fotos Universal Pictures, Sony, Warner, Constant<strong>in</strong>, Stadtk<strong>in</strong>o <strong>Wien</strong>,<br />
Der Hobbit – E<strong>in</strong>e<br />
unerwartete Reise<br />
Mit Hochfrequenzkameras (die 48 statt der herkömmlichen 24 Bilder pro Sekunde<br />
e<strong>in</strong>fängt) geht Peter Jackson auf Tolkiens „Hobbit“ los: Neben technischen<br />
Innovationen verspricht das natürlich fabelhafte Abenteuer: e<strong>in</strong>e Reise nach Mittelerde,<br />
60 Jahre vor den Ereignissen <strong>in</strong> „Der Herr der R<strong>in</strong>ge“, und e<strong>in</strong> Wiedersehen mit<br />
so mancher altbekannter Figur …<br />
K<strong>in</strong>ostart: 14. 12.<br />
Film<br />
Break<strong>in</strong>g<br />
Dawn:<br />
Biss zum Ende der Nacht, Teil 2<br />
Der letzte Augenaufschlag von „Break<strong>in</strong>g Dawn, Teil 1“ war e<strong>in</strong> fulm<strong>in</strong>anter<br />
Cliffhanger: Bellas Augen zeigten sich erstmals blutunterlaufen, der<br />
Teenager ist zum Vampir geworden. F<strong>in</strong>ally. Apropos f<strong>in</strong>ally: Nun steht<br />
also das Saga-F<strong>in</strong>ale unser aller „guilty pleasure“ an. Danach wird Robert<br />
Patt<strong>in</strong>son erneut mit „ernsthaften Rollen“ („Cosmopolis“) gegen das<br />
Vampir-Beau-Image anzuspielen versuchen.<br />
K<strong>in</strong>ostart: 22. 11.
ARWAG. Wohnen<br />
im schönsten <strong>Wien</strong>.<br />
Die ARWAG Hold<strong>in</strong>g-AG versteht sich seit vielen Jahren als<br />
Full-Service-Bauträger, dessen Leistungen sich von der Projektentwicklung<br />
und -planung über das Baumanagement, die<br />
Vermietung und den Verkauf bis h<strong>in</strong> zur Verwaltung erstrecken.<br />
Wir bieten unseren Mietern und Eigentümern Wohnraum,<br />
der sich durch <strong>in</strong>novative Architektur mit hoher Wohn- und<br />
Lebensqualität auszeichnet.<br />
Informieren Sie sich über unser<br />
vielfältiges Wohnungsangebot unter<br />
damit auch Ihre Wohnträume bald <strong>in</strong> Erfüllung gehen.<br />
www.arwag.at<br />
ARWAG Hold<strong>in</strong>g-AG<br />
A-1030 <strong>Wien</strong>, Würtzlerstraße 15 | Tel: +43 (0)1 79 700-117 | E-mail: <strong>in</strong>fo@arwag.at
E n t g E l t l i c h E E i n s c h a l t u n g<br />
Art<br />
AKTIVES WOHNEN<br />
Wenn es um die Wohnungssuche <strong>in</strong> der Großstadt geht, s<strong>in</strong>d<br />
Freizeitangebote direkt vor der Haustüre oder sogar <strong>in</strong> der eigenen<br />
Wohnhausanlage entscheidende Kriterien. Hier zwei Projekte <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong>, die wunschlos glücklich machen.<br />
80<br />
Wohnen und Freizeit rücken immer mehr<br />
zusammen. Daher müssen Wohnhausanlagen<br />
heutzutage mehr bieten als e<strong>in</strong>fach nur Wohnraum.<br />
Optimale Infrastruktur und im Idealfall e<strong>in</strong> attraktives<br />
Freizeitangebot <strong>in</strong> und um die Anlage herum<br />
stehen auf der Wunschliste vieler Wohnungssuchender<br />
ebenfalls ganz oben. Genau hier setzt der geförderte<br />
Wohnbau <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> mit unterschiedlichsten Angeboten<br />
an: Gärtnerisch gestaltete Hofbereiche, gemütliche Bewohnertreffpunkte<br />
und K<strong>in</strong>derspielplätze für alle Altersstufen<br />
sorgen für e<strong>in</strong>e abwechslungsreiche Freizeitgestaltung<br />
und fördern nachbarschaftliche Kontakte.<br />
Immer öfter punkten geförderte Wohnprojekte auch<br />
mit e<strong>in</strong>em umfangreichen Sportangebot wie e<strong>in</strong>er<br />
Laufbahn am Dach, Kletterwand, Saunalandschaft,<br />
Sporthalle oder e<strong>in</strong>em Schwimmbad. Aktuelle Beispiele<br />
für „Wohnen und Freizeit all <strong>in</strong>clusive“ s<strong>in</strong>d das aktuelle<br />
Vergabeprojekt <strong>in</strong> der Mühlbergstraße 9–11 / Hofjägerstraße<br />
2–8 <strong>in</strong> der „Stadt des K<strong>in</strong>des“ und das kürzlich<br />
bezogene Wohnprojekt „Bike & Swim“.<br />
Fotos th<strong>in</strong>kstock, Wohnservice <strong>Wien</strong> (3)<br />
Wohnen
<strong>live</strong><br />
E n t g E l t l i c h E E i n s c h a l t u n g<br />
14., Mühlbergstraße 9,<br />
„Stadt des K<strong>in</strong>des“<br />
Bauträger: <strong>Wien</strong>er Heim, Arwag<br />
87 geförderte Eigentumswohnungen<br />
(<strong>Wien</strong>er Heim), 54 geförderte<br />
Eigentumswohnungen (Arwag), 36<br />
geförderte Mietwohnungen (Arwag)<br />
Bezugsterm<strong>in</strong>(e): Anfang 2013 bis<br />
Frühjahr 2014<br />
Autofreie Wohnhausanlage am <strong>Wien</strong>erwald,<br />
Sporthalle, Schwimmbad; Sauna<br />
Die Wohnungen bef<strong>in</strong>den sich gerade<br />
<strong>in</strong> Vergabe!<br />
Im Grenzverlauf des 13. und 14. Bezirks - naturnahe am Waldrand gelegen - entsteht am<br />
Areal der ehemaligen »Stadt des K<strong>in</strong>des« e<strong>in</strong> neues Wohnprojekt. 200 Meter nordöstlich<br />
sorgt das „Auhof-Center“ für E<strong>in</strong>kaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Zum Wandern,<br />
Radeln oder Joggen geht man direkt h<strong>in</strong>ter den Häusern zur Purkersdorfer Rudolfshöhe<br />
oder <strong>in</strong> den nahegelegenen La<strong>in</strong>zer Tiergarten.<br />
81<br />
2., Vorgartenstraße 125 + 127,<br />
„Bike & Swim“<br />
Bauträger: Gesiba<br />
231 geförderte Mietwohnungen<br />
Bezugsterm<strong>in</strong>: Frühjahr 2012<br />
Sport und Wellness unter e<strong>in</strong>em Dach<br />
Die Wohnungsvergabe ist bereits abgeschlossen!<br />
Die Wohnhausanlage bef<strong>in</strong>det sich zwischen<br />
Engerthstraße und Vorgartenstraße und ist durch<br />
sogenannte „Versunkene Gärten“ vom Straßenzug<br />
getrennt. »Bike & Swim« richtet sich an Bewohner,<br />
die zum Teil auf e<strong>in</strong> eigenes Auto verzichten und<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem<br />
Fahrrad unterwegs s<strong>in</strong>d. Die daraus resultierenden<br />
E<strong>in</strong>sparungen werden für Wohnqualität wie Wellness-<br />
und Freizeite<strong>in</strong>richtungen genutzt. Das s<strong>in</strong>d<br />
z. B. Swimm<strong>in</strong>gpool am Dach, Spa-Bereich mit<br />
Sauna, Infrarotkab<strong>in</strong>e, Ruhezonen, Partyraum und<br />
Clubräume.<br />
Wohnen
Art<br />
Design ist Kunst, die<br />
sich nützlich macht.<br />
Wir wissen wann<br />
und wo.<br />
Text Nicola Schwend<strong>in</strong>ger<br />
Als visuelle<br />
Manifestation<br />
der Produktqualität wird Design<br />
gerne bezeichnet. Als solche f<strong>in</strong>det<br />
sich Design <strong>in</strong> allen Bereichen – ob<br />
Möbel, Kleidung oder Autos,<br />
Design ist überall und daher<br />
82 oft nur schwer zu fassen. In<br />
<strong>Wien</strong> widmen sich immer mehr<br />
Messen, Festivals oder Märkte dem<br />
Thema und versuchen die Materie<br />
dadurch erlebbar und im besten Fall<br />
greifbar zu machen. Die Menschen für<br />
den Wert von Design zu sensibilisieren,<br />
ist darüber h<strong>in</strong>aus das Ziel der österreichischen<br />
Designforen. Die <strong>Wien</strong>er<br />
Dependance im MuseumsQuartier<br />
macht immer wieder mit e<strong>in</strong>zigartigen<br />
Ausstellungen auf sich aufmerksam.<br />
Derzeit (bis 16.9.) läuft „SKIN – Material<br />
Future“. Wem Sitzmöbel aus Weizenkleie<br />
dann doch zu speziell s<strong>in</strong>d,<br />
kann sich über die „Vienna Design<br />
Week“ (28. 9. bis 7. 10.) ans Thema<br />
herantasten.<br />
Untertitel: E<strong>in</strong>e Stadt voll Design!<br />
Ganz <strong>Wien</strong><br />
ist Schauraum<br />
Extrawurst, Sulz, Sacherwürstel, Polnische,<br />
Pikante und mittwochs das frische Beuscherl<br />
– die Fleischerei Sterkl am Brunnenmarkt<br />
ist e<strong>in</strong>e Ottakr<strong>in</strong>ger Institution. Was<br />
das mit der Vienna Design Week zu tun hat?<br />
Irgendwann muss e<strong>in</strong> recht schlauer Mensch<br />
beschlossen haben, <strong>in</strong> welcher Form die<br />
Lebensmittel produziert werden – theoretisch<br />
könnten die Sacherwürstel ja auch dreieckig<br />
se<strong>in</strong>, warum nicht? Man kann es sich nicht<br />
vorstellen, denn sie wurden anders designt.<br />
Welchen Beitrag zeitgenössisches Produktdesign<br />
<strong>in</strong> der Fleischerei Sterkl leisten kann,<br />
überlegt sich das L<strong>in</strong>zer Duo „March Gut“.<br />
Die „Passionswege“, der Klassiker der Vienna<br />
Design Week, br<strong>in</strong>gt hier zusammen, was<br />
Design<br />
zusammengehört: Junge <strong>in</strong>ternationale oder<br />
österreichische Designer und <strong>Wien</strong>er<br />
Traditionsunternehmen. Zehn solcher<br />
Tandems gibt es auch heuer wieder – für<br />
ke<strong>in</strong>e andere Programmschiene des Festivals<br />
gibt es derart viele Initiativbewerbungen.<br />
Ob am Ende des Prozesses e<strong>in</strong> Produkt<br />
steht, e<strong>in</strong>e Installation oder was auch immer,<br />
ist nicht der Punkt, es geht darum Schwellenängste<br />
und Vorurteile abzubauen und lokale<br />
Produktionsstätten wiederzuentdecken.<br />
Neben der Fleischerei Sterkl s<strong>in</strong>d Unternehmen<br />
wie Staud’s, die Hornmanufaktur Petz,<br />
die <strong>Wien</strong>er Silbermanufaktur oder Lobmeyr<br />
<strong>in</strong>volviert.<br />
TREFFPUNKT GSCHWANDNER.<br />
Der Fokus des von Tulga Beyerle und Lilli<br />
Holle<strong>in</strong> kuratierten Festivals liegt heuer auf<br />
Fotos: Silvio Teixeira/Christof Nard<strong>in</strong>, Teresa Ste<strong>in</strong>er / VDW, 2012, Lena G., Eugen Prosquill, mathak + mahlknecht
<strong>live</strong><br />
der Ottakr<strong>in</strong>ger Straße, dem Boulevard, der die<br />
Bezirke 16. und 17. trennt (oder verb<strong>in</strong>det – je<br />
nachdem, wie man es sehen möchte) bzw. dem<br />
Etablissement Gschwandner. Die Location aus<br />
dem 19. Jahrhundert taucht seit heuer wieder<br />
regelmäßig <strong>in</strong> den Veranstaltungskalendern der<br />
Stadt auf und wird derzeit zwischengenutzt,<br />
bevor Ende 2012 der große Umbau startet. Die<br />
Vienna Design Week nutzt das Etablissement als<br />
Stützpunkt des Festivals. Hier wird konstruktiv<br />
(Talks zum Thema Vergleich der Kreativszene<br />
<strong>Wien</strong> und Berl<strong>in</strong>) und dekonstruktiv („Theater<br />
of Destruction“) gearbeitet. Letzteres ist e<strong>in</strong><br />
Projekt der Industriedesigner<strong>in</strong> Lena Goldste<strong>in</strong>er,<br />
die sich im Gschwandner geme<strong>in</strong>sam mit<br />
der Reparturwerkstatt austobt. Motto: „De<strong>in</strong><br />
neuer Mixer war zuvor der Toaster de<strong>in</strong>es<br />
Freundes.“ Es wird Plastik zerschlagen und neu<br />
zusammengesetzt, was das Zeug hergibt. Das<br />
„Theater of Destruction“ ist Teil des Programmpunkts<br />
„Stadtarbeit“, der sich dem Social Design<br />
widmet und <strong>in</strong>sbesondere Kreative am Beg<strong>in</strong>n<br />
ihrer Karriere ansprechen soll. Neben Lena<br />
Goldste<strong>in</strong>er beteiligen sich etwa auch die fast<br />
schon legendären Gebrüder Stitch (Stichwort:<br />
Maßjeans), die geme<strong>in</strong>sam mit der Caritas <strong>Wien</strong><br />
im Elektro Gönner fuhrwerken.<br />
mathak + mahlknecht<br />
Das Duo thematisiert<br />
manipulierte Alterungsprozesse.<br />
Installation,<br />
Vortrag und Filmscreen<strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong> der Werkstatt<br />
Posch, Ottakr<strong>in</strong>gerstraße<br />
68, 1170 <strong>Wien</strong>.<br />
Lena<br />
Lena Goldste<strong>in</strong>er zeigt schon<br />
mal, wie’s zugehen wird <strong>in</strong><br />
ihrem „Theater of Destruction“<br />
im Etablissement Gschwandner<br />
im 17. Bezirk<br />
... und Thomas Petz,<br />
der letzte Erzeuger von<br />
Waren aus Horn. Se<strong>in</strong>e<br />
Manufaktur bef<strong>in</strong>det sich<br />
im 15. Bezirk.<br />
Matylda Krzykowski<br />
arbeitet im Rahmen der<br />
Passionswege mit P<strong>in</strong>selund<br />
Bürstenerzeuger<br />
Norbert Meier ...<br />
ANMELDEN ZUR WIENLIVE-TOUR.<br />
Spannend werden mit Sicherheit auch die<br />
Guided Tours zu den Designschauplätzen der<br />
Stadt, sprich: den Unternehmen, Werkstätten,<br />
Geschäften. Das Magaz<strong>in</strong> wien<strong>live</strong> wird e<strong>in</strong>e<br />
dieser Touren hosten – Modehistoriker<strong>in</strong> Gerda<br />
Buxbaum führt die Leser auf ihren ganz<br />
persönlichen Wegen durch den 1. Bezirk.<br />
83<br />
Nähere Infos und Anmeldung auf www.wien<strong>live</strong>.<br />
at bzw. www.viennadesignweek.at <br />
Lokale<br />
Produktionsstätten<br />
sollen<br />
wiederentdeckt<br />
und dadurch<br />
belebt<br />
werden.<br />
Blickfang<br />
Über 150 Designer kennenlernen,<br />
Produkte an- und ausprobieren,<br />
kaufen – die blickfang ist wieder<br />
<strong>in</strong> town.<br />
MAK, 1., Stubenr<strong>in</strong>g 5, 19. bis 21.10.<br />
blickfang.com<br />
Weitere Design-Term<strong>in</strong>e<br />
Design<br />
Wohndesign<br />
Alljährlicher Überblick über die<br />
österreichische und <strong>in</strong>ternationale<br />
Möbelszene <strong>in</strong> der Hofburg.<br />
Hofburg Vienna, 1., 11. bis 14.10.<br />
wohndesign-vienna.at<br />
March Gut Designer treten offensichtlich<br />
gerne im Duo auf. Die Herren March und Gut<br />
trafen die Sterkl-Fleischer<br />
Fesch’markt<br />
Junge Variante: Urbaner Designmarkt<br />
(Mode, Kunst, Accessoires)<br />
<strong>in</strong>klusive DJ-Beschallung (Bild l. o.)<br />
Ottakr<strong>in</strong>ger Brauerei, 16., Ottakr<strong>in</strong>gerplatz<br />
1, am 17. und 18.11.<br />
www.feschmarkt.at
Art<br />
D I E S E D R U C K S T R E C K E / R E P O R T A G E E N T S T A N D I N Z U S A M M E N A R B E I T M I T D E R S T A D T W I E N<br />
WIE GEMALT. E<strong>in</strong> We<strong>in</strong>garten am<br />
Rande der e<strong>in</strong>zigen Hauptstadt der<br />
Welt, die e<strong>in</strong>e nennenswerte<br />
We<strong>in</strong>produktion hat<br />
84<br />
Reportage
<strong>live</strong><br />
85<br />
WIENER<br />
WEINKULTUR<br />
Text: Nicola Schwend<strong>in</strong>ger, Foto: MA 49/Lammerhuber<br />
Reportage
Art<br />
Die We<strong>in</strong>berge<br />
700 Hektar Land, 230 W<strong>in</strong>zer, 4.400.000 Arbeitsstunden und 2,4 Millionen Liter<br />
We<strong>in</strong> jährlich – von e<strong>in</strong>er traditionsreichen Branche, die sich immer wieder neu<br />
positioniert und den Erfolg damit reblich verdient.<br />
Weitere We<strong>in</strong>-Term<strong>in</strong>e<br />
<strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>wandertag am 29. und<br />
30. September von 10 bis 18 Uhr –<br />
Strecken auf www.natuerlich.wien.at.<br />
Der Buschenschank <strong>in</strong> Residence des<br />
We<strong>in</strong>gutes Jutta Ambrositsch f<strong>in</strong>det<br />
heuer noch vom 7. bis 9. und 14. bis<br />
16. September sowie vom 9. bis 11. und<br />
16. bis 18. November statt. www.juttaambrositsch.at/buschenschank<br />
86<br />
Fotos Schedl (2), <strong>Wien</strong> Tourismus/Rigaud (2)<br />
FAST KITSCHIG. Aber nur fast. Der Traumblick vom We<strong>in</strong>gut Hajszan …<br />
Reportage<br />
Der September ist e<strong>in</strong>e spannende Zeit für <strong>Wien</strong>s<br />
W<strong>in</strong>zer. Mitte des Monats wird oben <strong>in</strong> den Bergen<br />
mit der We<strong>in</strong>lese begonnen, die Menschen unten <strong>in</strong> der Stadt<br />
warten auf den frischen Most, Sturm und Jungen <strong>Wien</strong>er. Die<br />
Witterungssituation im September und Oktober ist somit noch<br />
ausschlaggebend für den We<strong>in</strong>jahrgang 2012. Die We<strong>in</strong>ernte<br />
2011 brachte <strong>in</strong>sgesamt 25.200 Hektoliter (davon rund 19.400 hl<br />
Weißwe<strong>in</strong>). Österreichweit weist die Statistik Austria 2.800.000<br />
Hektoliter aus. Da <strong>Wien</strong>s gesamtes We<strong>in</strong>anbaugebiet <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Stadtgrenzen liegt, e<strong>in</strong> mehr als beachtliches Ergebnis. <strong>Wien</strong><br />
gilt als die e<strong>in</strong>zige Hauptstadt der Welt, die e<strong>in</strong>en nennenswerten<br />
We<strong>in</strong>anbau beheimatet. Beheimatet und exportiert. Alle<strong>in</strong>e das<br />
We<strong>in</strong>gut Cobenzl verschickt 10 % der 200.000 Flaschen jährlich<br />
<strong>in</strong>s Ausland – genauer gesagt nach Deutschland, Holland, Japan,<br />
<strong>in</strong> die skand<strong>in</strong>avischen Länder und die USA. Dass der Grüne Veltl<strong>in</strong>er<br />
als „Gruner“ zum „Weltl<strong>in</strong>er“ geworden ist, hat sich mittlerweile<br />
flächendeckend herumgesprochen. Wie erfolgreich der<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischte Satz ist, erzählt man sich bisher eher nur im<br />
kle<strong>in</strong>en Kreis. Die W<strong>in</strong>zergruppe <strong>Wien</strong>We<strong>in</strong> verzehnfachte den Export<br />
der Sorte „<strong>Wien</strong>er Gemischte Satz“ zwischen 2007 und 2011.<br />
Das Produkt, für das m<strong>in</strong>destens drei Sorten aus e<strong>in</strong>em We<strong>in</strong>garten<br />
verarbeitet werden müssen, soll mittlerweile alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
New York City <strong>in</strong> mehr als 40 Bars und Restaurants auf der Karte<br />
stehen. Da verwundert es auch nicht, dass der Gemischte Satz –<br />
natürlich abhängig vom jeweiligen Betrieb – e<strong>in</strong> bis zwei Drittel<br />
der Gesamtproduktionsmenge ausmacht.<br />
Am Beispiel des Gemischten Satzes lässt sich sehr schön<br />
ablesen, dass auch e<strong>in</strong> Traditionshandwerk wie dieses – der<br />
We<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> soll angeblich so alt se<strong>in</strong> wie die Stadt selbst –<br />
gewissen Trends oder zum<strong>in</strong>dest Entwicklungen unterworfen<br />
ist. Vor zehn Jahren war der Gemischte Satz zwar auch <strong>in</strong> aller<br />
Munde, jedoch nicht sonderlich positiv. Für die MItglieder von
<strong>live</strong><br />
PLATZHIRSCH.Thomas<br />
Podsednik leitet seit 1988<br />
das Stadt <strong>Wien</strong> We<strong>in</strong>gut<br />
am Cobenzl<br />
<strong>Wien</strong>We<strong>in</strong> hat es sich gelohnt, sich dafür e<strong>in</strong>zusetzen, dass die<br />
Tradition zum Gesetz erhoben wird. 2011 wurde e<strong>in</strong>e Verordnung<br />
verabschiedet, die den orig<strong>in</strong>alen <strong>Wien</strong>er Geschmischten Satz<br />
schützt und von e<strong>in</strong>em x-beliebigen Cuvée unterscheidet.<br />
SITZENBLEIBER.<br />
Tradition seit über<br />
300 Jahren: der<br />
Heurige Schübel-Auer<br />
<strong>in</strong> Nussdorf<br />
87<br />
Kaiser Joseph II. war’s<br />
Sogar im „D<strong>in</strong>er’s Journals“ der renommierten „The New York<br />
Times“ ist der sogenannte Gemischte Satz Thema. Man betont<br />
die E<strong>in</strong>zigartigkeit e<strong>in</strong>es We<strong>in</strong>baugebietes <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />
Großstadt und diskutiert, ob der Gemischte Satz des We<strong>in</strong>guts<br />
Mayer am Pfarrplatz, von Hajszan oder jener von Ambrositsch<br />
der Beste ist. Wie oft darüber wohl <strong>in</strong> österreichischen Onl<strong>in</strong>eforen<br />
debattiert wird?<br />
Jutta Ambrositsch wird die Gratis-Werbung sicher freuen.<br />
Viele träumen davon, e<strong>in</strong>en eigenen We<strong>in</strong>garten zu bewirtschaften,<br />
Ambrositsch (Bild nächste Seite) hat die Idee Realität werden<br />
lassen. Bis 2004 verdiente sie ihr Salär <strong>in</strong> der Werbebranche, seit<br />
acht Jahren streift sie mit ihrem Hund durch ihre knapp drei Hektar<br />
<strong>in</strong> Siever<strong>in</strong>g, Gr<strong>in</strong>z<strong>in</strong>g und am Nussberg. Ihre We<strong>in</strong>e (darunter<br />
e<strong>in</strong> Weißwe<strong>in</strong> Cuvée mit dem kl<strong>in</strong>genden Namen „E<strong>in</strong> Liter <strong>Wien</strong>“<br />
oder den Gemischten Satz „Siever<strong>in</strong>ger R<strong>in</strong>gelspiel“) f<strong>in</strong>det man<br />
nicht irgendwo, sondern an den besten Adressen der Stadt, wie<br />
etwa <strong>in</strong> der Gölsdorfgasse 2 (bei „Unger & Kle<strong>in</strong>“) oder <strong>in</strong> Bognergasse<br />
5 („Zum Schwarzen Kameel“). Und: Wie alle ihre Kollegen,<br />
die eigene We<strong>in</strong>e ausschenken, hat Ambrositsch die Lizenz<br />
zum Föhrenzweig-über-die-Tür-Hängen. Ihr „Buschenschank <strong>in</strong><br />
Residence“ f<strong>in</strong>det an zehn Wochenenden im Jahr <strong>in</strong> der Himmelstraße<br />
7 statt (Term<strong>in</strong>e siehe l<strong>in</strong>ke Seite, im Foto). Die Grundlage<br />
für die heutige Heurigenkultur schuf übrigens Kaiser Joseph II.<br />
im Jahr 1784 mit e<strong>in</strong>er Verordnung, die jedem Bürger die Freiheit<br />
gab, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel zu verkaufen und<br />
We<strong>in</strong> sowie Most auszuschenken.<br />
Reportage
Art<br />
Gemischter Satz<br />
– krim<strong>in</strong>ell gut<br />
18 Krimistars aus <strong>Wien</strong> haben ihrem Liebl<strong>in</strong>gsgetränk e<strong>in</strong> literarisches Denkmal<br />
gesetzt: E<strong>in</strong>en Kurzkrimi für jede We<strong>in</strong>sorte, die <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> angebaut wird.<br />
Zusammen ergibt das gemischte Sätze.<br />
C<br />
M<br />
88<br />
U<br />
nter e<strong>in</strong>em gemischten Satz versteht man e<strong>in</strong>en Weißwe<strong>in</strong>,<br />
der aus verschiedenen Rebsorten – m<strong>in</strong>destens<br />
drei – e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen We<strong>in</strong>gartens zusammengemischt wird. E<strong>in</strong>e<br />
echte <strong>Wien</strong>er Spezialität. Aber auch Literatur besteht bekanntlich<br />
aus Sätzen. „Gemischter Satz“ – e<strong>in</strong> Band mit Kurzkrimis – treibt<br />
die Doppeldeutigkeit jetzt auf die Spitze: Herausgeber<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>a<br />
Naber hat spannende Geschichten zusammengetragen, <strong>in</strong> denen<br />
immer e<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>sorte Ausgangspunkt für e<strong>in</strong>en Krim<strong>in</strong>alfall <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong> bietet.<br />
18 Geschichten, <strong>in</strong> denen vollmundig & höchst wienerisch gemordet<br />
wird also. Die Autor<strong>in</strong>nen und Autoren spr<strong>in</strong>gen da lustvoll<br />
durch Zeit und Genres. Ivo Schneider erzählt uns etwa e<strong>in</strong>en<br />
Krim<strong>in</strong>alfall aus der Besatzungszeit <strong>Wien</strong>s, Andreas Pittlers Kommissar<br />
Bronste<strong>in</strong> ermittelt natürlich wieder <strong>in</strong> der Ersten Republik<br />
und Edith Kneifl führt uns gar zum We<strong>in</strong>beißer Ludwig van<br />
Beethoven.<br />
DIE AUTOREN BEI DER<br />
BUCHPRÄSENTATION (v. l.):<br />
Claudia Rossbacher, Ilona<br />
Mayer-Zach, Christian<br />
Kl<strong>in</strong>ger, Beate Maxian,<br />
Sab<strong>in</strong>a Naber<br />
GEMISCHTER SATZ: Vollmundige Krim<strong>in</strong>algeschichten aus<br />
<strong>Wien</strong>, <strong>in</strong> 2. Auflage erschienen im echomedia buchverlag<br />
Neben Nervenkitzel bieten viele Geschichten aber auch Humor.<br />
Roul Biltgen lässt e<strong>in</strong>en Sanitäter herausf<strong>in</strong>den, wor<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Frau<br />
im Nobelhotel ertränkt wurde: Blauer Portugieser – wenig Alkohol,<br />
leichter Abgang. Ist das jetzt nun e<strong>in</strong> süffiger Tod? Herausgeber<strong>in</strong><br />
Sab<strong>in</strong>a Naber verknüpft wiederum e<strong>in</strong>en Banküberfall <strong>in</strong><br />
Neubau mit e<strong>in</strong>er Liebesgeschichte. E<strong>in</strong>er der Täter: e<strong>in</strong> Lektor.<br />
Die Verlagsbranche zahlt eben auch immer schlechter. Und bei<br />
Christoph Wagner wird e<strong>in</strong> Luxus-We<strong>in</strong>keller im Bisamberg gar<br />
zur Todesfalle.<br />
GEMISCHTER SATZ, erschienen im echomedia buchverlag, ist<br />
das ideale Buch für We<strong>in</strong>liebhaber & Krimiliebhaber. Der 300<br />
Seiten starke Band kostet 19,80 Euro und ist somit e<strong>in</strong> ideales<br />
Geschenk für kul<strong>in</strong>arische Leser.<br />
Fotos Schedl (2)<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Reportage
MEINLs RESTAURANT<br />
Der Treffpunkt für Gourmets & Genießer<br />
Wir freuen uns darauf, Sie <strong>in</strong> unserem Restaurant begrüßen zu dürfen. Von früh bis spät bieten wir Ihnen durchgehend<br />
vortreffliche Gaumenfreuden; am Morgen verlockt e<strong>in</strong>e Vielzahl an Frühstücksvarianten, mittags bis abends versprechen<br />
e<strong>in</strong> köstliches Tagesgericht und e<strong>in</strong>e ausgewählte Speisekarte exquisiten Genuss und am Abend können Sie hier vom Entrée<br />
bis zum süßen F<strong>in</strong>ale kul<strong>in</strong>arische Geschmackserlebnisse de luxe erleben und den Tag genussreich auskl<strong>in</strong>gen lassen.<br />
Restaurant Me<strong>in</strong>l am Graben<br />
Nachte<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> der Naglergasse<br />
Mo - Fr 8.00 - 24.00<br />
Sa 9.00 - 24.00<br />
Tel. +43 1 532 3334 6000<br />
Fax +43 1 532 3334 1290<br />
restaurant@me<strong>in</strong>lamgraben.at<br />
www.me<strong>in</strong>lamgraben.at
Art<br />
QUEREIN-<br />
STIEG. Jutta<br />
Ambrositsch<br />
arbeitete <strong>in</strong> der<br />
Werbebranche,<br />
bevor sie 2004<br />
unter die<br />
W<strong>in</strong>zer g<strong>in</strong>g<br />
90<br />
We<strong>in</strong>preis-Gew<strong>in</strong>ner<br />
2012<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz Classic, 2011,<br />
We<strong>in</strong>gut Cobenzl; Grüner Veltl<strong>in</strong>er<br />
Ste<strong>in</strong>bügel, 2011, We<strong>in</strong>gut Karl Lentner;<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz Neustifter,<br />
2011, We<strong>in</strong>gut Fuhrgassl-Huber; Grüner<br />
Veltl<strong>in</strong>er Total, 2011, We<strong>in</strong>gut Karl Lentner;<br />
Sauvignon blanc, 2011, We<strong>in</strong>bau<br />
Peter Bernreiter; Sauvignon blanc, 2011,<br />
We<strong>in</strong>gut Mayer am Pfarrplatz; Riesl<strong>in</strong>g,<br />
Nussberg „Weißer Marmor“ 2011, We<strong>in</strong>gut<br />
Mayer am Pfarrplatz; Weißburgunder,<br />
2011, We<strong>in</strong>gut Karl Lentner; Chardonnay,<br />
2011, We<strong>in</strong>gut Christ; Blauer<br />
Zweigelt Hackenberg, 2010, We<strong>in</strong>gut<br />
Kroiss; P<strong>in</strong>ot Noir Grand Select, 2008,<br />
We<strong>in</strong>gut <strong>Wien</strong><strong>in</strong>ger; Cabernet Sauvignon,<br />
Reserve 2009, We<strong>in</strong>gut Hofer;<br />
Sapor, 2009, We<strong>in</strong>gut Zahel GmbH.<br />
Fotos Rigaud, Stadt <strong>Wien</strong> Market<strong>in</strong>g, privat (2), Langecker (3)<br />
<strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>wandertag<br />
Waren Heurige früher eher was für Liebhaber des Urigen, ist mittlerweile<br />
für jeden etwas dabei. Dass das We<strong>in</strong>gut am Reisenberg<br />
beispielsweise e<strong>in</strong>e Lounge hat, sagt schon viel aus. Der Reisenberg<br />
ist e<strong>in</strong>e schicke und beliebte Location für standesamtliche<br />
Hochzeiten – nicht unähnlich dem We<strong>in</strong>gut <strong>Wien</strong> Cobenzl, das<br />
sich seit 1907 im Besitz der Stadt bef<strong>in</strong>det und seit 1988 von<br />
Thomas Podsednik geführt wird. Lange davor hatte es unter anderem<br />
e<strong>in</strong>em Johann Philipp Graf Cobenzl gehört und e<strong>in</strong> Schloss<br />
beheimatet, <strong>in</strong> dem der <strong>Wien</strong>er Hof zahlreiche rauschende Feste<br />
feierte. Heute wird hier vor allem hart gearbeitet – und das mit<br />
Erfolg. Diesen Juni erst überzeugte man mit dem <strong>Wien</strong>er Gemischten<br />
Satz Classic 2011 die Jury des heurigen <strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>preises.<br />
376 We<strong>in</strong>proben wurden <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> der Landwirtschaftskammer<br />
<strong>Wien</strong> e<strong>in</strong>gereicht. 122 dieser Produkte erhielten<br />
e<strong>in</strong>e Goldbewertung, hiervon wurden wiederum 12 zu den <strong>Wien</strong>er<br />
Landessiegern gekürt (Liste rechts oben).<br />
Reportage<br />
Wer den We<strong>in</strong>preis heuer verpasst hat, sollte sich dafür den<br />
29. und 30. September zweigeltrot im Kalender anstreichen.<br />
Die <strong>Wien</strong>er We<strong>in</strong>wander-Tage gehören zu den beliebtesten Veranstaltungen,<br />
die die Stadt zu bieten hat. Im wettersichersten<br />
Monat – denn das ist der September erwiesenermaßen – spazieren<br />
tausende Menschen durch die We<strong>in</strong>berge der Stadt.<br />
30.000 waren es letztes Jahr. Neben der klassischen 10,8 km<br />
langen Route (Neustift bis Nussdorf) gibt es e<strong>in</strong>e 9,9 km lange<br />
(Strebersdorf bis Stammersdorf) sowie kle<strong>in</strong>ere Teilstrecken. Alle<br />
Wege s<strong>in</strong>d senioren-, k<strong>in</strong>der- und größtenteils sogar k<strong>in</strong>derwagenfreundlich,<br />
teils steht der Heurigenexpress zur Verfügung.<br />
Die E<strong>in</strong>- und Ausstiegspunkte s<strong>in</strong>d öffentlich gut erreichbar. Die<br />
Strecken<strong>in</strong>formation f<strong>in</strong>det man auf www.natuerlich.wien.at.<br />
„Es ist der Liebe milde Zeit“, hat der österreichische Dichter<br />
Georg Trakl e<strong>in</strong>st über den Herbst gesagt. Er hatte recht. Auf den<br />
Herbst <strong>in</strong> und über den Dächern <strong>Wien</strong>s kann man sich e<strong>in</strong>fach<br />
nur freuen.
<strong>live</strong><br />
We<strong>in</strong> & Design 2012<br />
Guter Geschmack und der S<strong>in</strong>n für schöne Formen bilden die Klammer für e<strong>in</strong><br />
Event, das fe<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>e bereits zum dritten Mal <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>s Top-Geschäfte holt.<br />
EXQUISIT. Am<br />
17. Oktober<br />
gibt es <strong>in</strong> mehr<br />
als 15 <strong>Wien</strong>er<br />
Top-Locations<br />
wie Schull<strong>in</strong>,<br />
Heldwe<strong>in</strong> oder<br />
den <strong>Wien</strong>er<br />
Werkstätten<br />
fe<strong>in</strong>e Tropfen<br />
zu verkosten<br />
91<br />
D<br />
ie Veranstaltung We<strong>in</strong> & Design hat sich herumgesprochen.<br />
Sie verspricht nun zum dritten Mal lukullische<br />
Höhenflüge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er außergewöhnlichen Umgebung. Die<br />
<strong>Wien</strong>er Innenstadt verwandelt sich am 17. Oktober 2012 ab 19.00<br />
Uhr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Flaniermeile des guten Geschmacks und setzt auf<br />
die Symbiose zwischen ansprechendem Design aus heimischen<br />
Manufakturen und <strong>in</strong>ternationalen Designerschmieden und den<br />
besten Tropfen aus den rot-weiß-roten We<strong>in</strong>bauregionen.<br />
An diesem Abend präsentieren sich rund 50 österreichische<br />
Top-W<strong>in</strong>zer wie etwa Kerschbaum, <strong>Wien</strong><strong>in</strong>ger, Zahel, Nittnaus<br />
und viele mehr <strong>in</strong> mehr als 15 designaff<strong>in</strong>en Locations, von der<br />
kultigen Dessous-Boutique über e<strong>in</strong>e multifunktionale Bankfiliale<br />
bis h<strong>in</strong> zu Geschäften mit traditionellem, österreichischem<br />
Kunsthandwerk, im Herzen von <strong>Wien</strong>. Premiere feiern dabei<br />
dieses Jahr Partnerbetriebe der Genuss Region Österreich und<br />
die Bäckerei „Der Mann“, die die ohneh<strong>in</strong> schon verwöhnten<br />
Gäste mit ausgesuchten Schmankerln – passend zum präsentierten<br />
We<strong>in</strong> – auf e<strong>in</strong>e noch höhere Genuss-Ebene heben werden.<br />
Ab 22.00 Uhr startet <strong>in</strong> Yoshi’s Corner (Wollzeile 17) die Afterparty<br />
zum Ausklang e<strong>in</strong>es Abends voller Genuss – weitere<br />
tolle W<strong>in</strong>zer warten auf die Gäste und Hochriegl verwöhnt<br />
die We<strong>in</strong> & Design-Besucher mit dem frizzante acht muscato.<br />
Die begehrten Tickets gibt es wieder ab Anfang September bei<br />
<strong>Wien</strong> Ticket unter www.wien-ticket.at oder unter 01/588 85 um<br />
29 Euro – We<strong>in</strong>verkostung, Schmankerln & Design <strong>in</strong>klusive.<br />
Reportage
Art<br />
Top-Events<br />
The cultural events through the end of 2012<br />
You must def<strong>in</strong>itely<br />
mark the follow<strong>in</strong>g ten<br />
dates <strong>in</strong> your calendar:<br />
The best events <strong>in</strong><br />
classical music, pop &<br />
literature.<br />
92<br />
4<br />
Claustria<br />
Régis Jauffret was awarded<br />
the ”Prix Fem<strong>in</strong>a“ for his<br />
book about the Fritzl case,<br />
”Claustria“. At the<br />
Rabenhof, Nicholas<br />
Ofczarek reads from the<br />
startl<strong>in</strong>g book. Moderation:<br />
Charles Ritterband.<br />
Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />
September 24 th , 7 p.m.<br />
www. rabenhof.at<br />
2<br />
MUSA<br />
The month of photography.<br />
Under the title ”distURBANces“<br />
the MUSA is show<strong>in</strong>g<br />
works on the subject of<br />
”Human – Nature – City“.<br />
Free Entrance!<br />
MUSA, 1., Felderstraße 6–8, from<br />
October 31 st to January 5 th<br />
www.musa.at<br />
5<br />
1<br />
Amy<br />
MacDonald<br />
Her first album, ”This Is The<br />
Life“, hit the market like a<br />
bombshell. Now the Scotswoman<br />
with the pleasant voice is<br />
com<strong>in</strong>g to Vienna.<br />
Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8,<br />
December 6 th , 8 p.m.<br />
Maria Bill<br />
www.wiener-gasometer.at<br />
I wanna land, Bill s<strong>in</strong>gs dur<strong>in</strong>g her ”Farewell-Tour 2012“ at<br />
the Konzerthaus. Start<strong>in</strong>g December 14th, you can admire the<br />
actress at the Volkstheater <strong>in</strong> ”Im weißen Rößl“.<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, October 5 th<br />
www.konzerthaus.at<br />
Ra<strong>in</strong>er<br />
Nikowitz<br />
The satirists first thriller is called<br />
”Volksfest“. Whoever missed his<br />
appearance at the ”Krim<strong>in</strong>acht“ can<br />
catch up with him at the Rabenhof.<br />
Rabenhof, 3., Rabengasse 3,<br />
November 8 th , 8 p.m.<br />
3<br />
www.rabenhof.at<br />
Photos Universal Music, Ra<strong>in</strong>hard W<strong>erner</strong>, Gabriela Brandenste<strong>in</strong>, Julian Broad, Re<strong>in</strong>er Riedler (MUSA), Walter Wobrazek, Seuil - 2012 / Hermance Triay (Rabenhof), Ludwig Schedl<br />
Top-Events
6<br />
<strong>live</strong><br />
Ariadne<br />
Sven-Eric Bechtolfs critically<br />
acclaimed Salzburg production of<br />
”Ariadne on Naxos“ premieres at<br />
the Staatsoper <strong>in</strong> December under<br />
the head of music, Franz<br />
Welser-Möst.<br />
7<br />
Book Fair<br />
Eva Rossmann will be read<strong>in</strong>g from her Thriller ”Unter Strom“ at the<br />
”Read<strong>in</strong>g Festival“ presented by the <strong>in</strong>ternational book fair Buch <strong>Wien</strong><br />
<strong>in</strong> Spittelau. Buch <strong>Wien</strong> opens on November 22 nd at Messe <strong>Wien</strong>.<br />
Fernwärme <strong>Wien</strong>, 9., Spittelauer Lände 45, November 22 nd<br />
www.buchwien.at<br />
Staatsoper, 1., Opernr<strong>in</strong>g,<br />
start<strong>in</strong>g December 19 th<br />
www.wiener-staatsoper.at<br />
Mika<br />
Fantastic pop music. Born <strong>in</strong> Beirut, Mika (full<br />
name: Michael Holbrook Penniman) made his<br />
breakthrough <strong>in</strong> London with ”Life In Cartoon<br />
Motion“. You have got to be there!<br />
Gasometer Halle, 11., Guglgasse 8, November 5 th , 8 p.m.<br />
www.wiener-gasometer.at<br />
8<br />
93<br />
Xmas <strong>in</strong> Vienna<br />
The St. Florian Boys Choir will s<strong>in</strong>g ”Silent Night“<br />
alongside stars like Bo Skovhus, Sophie Koch and Piotr<br />
Beczala. There is no more stylish way to celebrate<br />
Christmas.<br />
9<br />
Konzerthaus, 3., Lothr<strong>in</strong>gerstraße 20, Dezember 21 st<br />
www.christmas<strong>in</strong>vienna.at<br />
10<br />
Arnold<br />
Total Recall – named after<br />
one of his blockbusters, the<br />
most famous liv<strong>in</strong>g Styrian<br />
has published his autobiography.<br />
In Vienna he will be<br />
present<strong>in</strong>g the book for the<br />
first time. A world premiere!<br />
Gartenbauk<strong>in</strong>o, 1., Parkr<strong>in</strong>g 12,<br />
October 8 th , 6 p.m., Tickets: 15 Euros<br />
– oeticket.com<br />
www.gartenbauk<strong>in</strong>o.at<br />
Top-Events
Art<br />
Design is Art that<br />
makes itself useful.<br />
We know when and<br />
where.<br />
Text Nicola Schwend<strong>in</strong>ger<br />
As a visual<br />
manifestation<br />
of product quality. That is how<br />
design is often def<strong>in</strong>ed. As such, design<br />
can be found <strong>in</strong> all areas - be it furniture,<br />
fashion or cars, design<br />
is everywhere, which often<br />
94 makes it hard to truly grasp.<br />
In Vienna, more and more<br />
fairs, festivals and markets are devot<strong>in</strong>g<br />
themselves to this topic and are try<strong>in</strong>g<br />
to make it more tangible. To sensitize<br />
people for the value of design, is furthermore<br />
the goal of Austrian design<br />
forums. The <strong>Wien</strong>er Dependance at the<br />
MuseumsQuartier cont<strong>in</strong>ually draws<br />
attention to itself with its unique exhibitions.<br />
Currently (through September<br />
16 th ) it is show<strong>in</strong>g ”SKIN – Material<br />
Future“. Those of you who f<strong>in</strong>d upholstery<br />
furniture made of wheat germ<br />
too particular, may want to gradually<br />
approach the topic via the ”Vienna<br />
Design Week“ (September 28 th to<br />
October 7 th ).<br />
Subtitle: A city full of design!<br />
Vienna is one<br />
big showroom<br />
Extrawurst, Sulz, Sacherwürstel, Polnische,<br />
Pikante and on Wednesdays the fresh lungs –<br />
the butcher Sterkl on Brunnenmarkt is an<br />
<strong>in</strong>stitution <strong>in</strong> the district of Ottakr<strong>in</strong>g. What<br />
does that have to do with the Vienna Design<br />
Week? A long time ago an <strong>in</strong>telligent person<br />
must have decided the shape that certa<strong>in</strong><br />
foodstuffs would be produced <strong>in</strong> – theoretically,<br />
Sacherwürstel could have been<br />
triangular, why not? Unimag<strong>in</strong>able, s<strong>in</strong>ce they<br />
ended up be<strong>in</strong>g designed completely<br />
different. The design-duo ”March Gut“ from<br />
L<strong>in</strong>z came up with the contributions<br />
contemporary product design could provide<br />
at the Sterkl butcher. The ”paths of passion“,<br />
a classic at the Vienna Design Week, br<strong>in</strong>g<br />
Design<br />
together what belongs together. Young<br />
<strong>in</strong>ternational or Austrian designers with<br />
Viennese traditional companies. Ten such<br />
tandems can be viewed aga<strong>in</strong> this year - no<br />
other event with<strong>in</strong> this festival is flooded with<br />
as many unsolicited applications.<br />
Be it a product, an <strong>in</strong>stallation or<br />
anyth<strong>in</strong>g else that results from such a process<br />
- the po<strong>in</strong>t is to break down prejudices and<br />
other thresholds and to rediscover local<br />
manufacturers. Besides the butcher Sterkl,<br />
companies such as Staud’s (marmelade), the<br />
horn manufactury, the <strong>Wien</strong>er Silbermanufaktur<br />
or Lobmeyr (glas) are <strong>in</strong>volved.<br />
Meet<strong>in</strong>g po<strong>in</strong>t gschwandner.<br />
This year, the focus of the festival, which is<br />
curated by Tulga Beyerle and Lilli Holle<strong>in</strong>, is<br />
on the Ottakr<strong>in</strong>ger Straße, the Boulevard that<br />
Photos: Silvio Teixeira/Christof Nard<strong>in</strong>, Teresa Ste<strong>in</strong>er / VDW, 2012, Lena G., Eugen Prosquill, mathak + mahlknecht
<strong>live</strong><br />
separates the 16 th and 17 th districts (or rather<br />
connects them - depend<strong>in</strong>g on how you want to<br />
see it) or rather at the establishment Gschwandner.<br />
The location hails from the 19 th century and<br />
has been show<strong>in</strong>g up more regularly <strong>in</strong> the citys<br />
event calendars. It is currently be<strong>in</strong>g used as a<br />
transitional location, before the big renovation<br />
that will take place end of 2012. For the Vienna<br />
Design Week it will serve as festival headquarter.<br />
The work here is constructive (talks<br />
compar<strong>in</strong>g the creative scenes <strong>in</strong> Vienna and<br />
Berl<strong>in</strong>) and deconstructive (”Theater of<br />
Destruction“). The latter is a project by the<br />
<strong>in</strong>dustrial designer Lena Goldste<strong>in</strong>er who,<br />
together with the Reparaturwerkstatt, lets off<br />
some steam at Gschwandner. The motto: ”Your<br />
new mixer was previously your friends toaster.“<br />
Plastic is smashed and reconstructed for all its<br />
worth. The ”Theater of Destruction“ is part of<br />
the event ”city work“, which is especially aimed<br />
at all creatives at the beg<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g of their career.<br />
Besides Lena Goldste<strong>in</strong>er, the almost legendary<br />
brothers Stitch (th<strong>in</strong>k of custom-made jeans)<br />
are participat<strong>in</strong>g and bustl<strong>in</strong>g about together<br />
with Caritas <strong>Wien</strong> at Elektro Gönner.<br />
Sign up for the wien<strong>live</strong>-tour.<br />
The guided tours to various design venues -<br />
companies, workshops and stores - around town<br />
promise to be excit<strong>in</strong>g. The magaz<strong>in</strong>e wien<strong>live</strong><br />
will host one of these tours. Fashion historian<br />
Gerda Buxbaum will guide readers on a personal<br />
tour through the first district.<br />
mathak + mahlknecht<br />
The duo broaches the<br />
issue of the manipulated<br />
age<strong>in</strong>g process. Installation,<br />
presentation<br />
and filmscreen<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />
the workshop Posch,<br />
Ottakr<strong>in</strong>gerstraße 68,<br />
1170 <strong>Wien</strong>.<br />
Lena Goldste<strong>in</strong>er shows us<br />
what awaits at the ”Theater of<br />
Destruction“ at the establishment<br />
Gschwandner <strong>in</strong> the 17 th<br />
district<br />
... and Thomas Petz,<br />
the last manufacturer<br />
of products made with<br />
horn. His workshop is <strong>in</strong><br />
the 15 th district.<br />
Matylda Krzykowski<br />
works together with brushmaker<br />
Norbert Meier along<br />
the paths of passion...<br />
95<br />
Further <strong>in</strong>formation and registration at<br />
www.wien<strong>live</strong>.at or www.viennadesignweek.at <br />
Local<br />
production<br />
sites are to<br />
be rediscovered<br />
and thus<br />
re-animated.<br />
Blickfang<br />
Get to know more than 150 designers,<br />
try on and out products,<br />
shop – the blickfang is back <strong>in</strong><br />
town.<br />
MAK, 1., Stubenr<strong>in</strong>g 5, Oct. 19 th to 21 st<br />
blickfang.com<br />
Further Design-Events<br />
Design<br />
Wohndesign<br />
Yearly overview of the Austrian<br />
and <strong>in</strong>ternational furniture design<br />
scene at the Hofburg.<br />
Hofburg Vienna, 1., Oct. 11 th to 14 th .<br />
wohndesign-vienna.at<br />
March Gut designers like to appear as a duo.<br />
Mr. March and Mr. Gut met the butcher Sterkl<br />
Fesch’markt<br />
Young option: Urban design market<br />
(fashion, art, accessories) <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g<br />
DJ music (picture above left)<br />
Ottakr<strong>in</strong>ger Brauerei, 16., Ottakr<strong>in</strong>gerplatz<br />
1, on November 17 th and 18 th .<br />
www.feschmarkt.at
96<br />
Culture and<br />
Cul<strong>in</strong>ary Arts<br />
Art temples<br />
that<br />
<strong>in</strong>clude<br />
good food.<br />
Adifferent k<strong>in</strong>d of<br />
opera can be seen<br />
at the Theater an der <strong>Wien</strong>. With dar<strong>in</strong>g and unusual<br />
productions. Start<strong>in</strong>g this September, the Monteverdi-opera ”Il<br />
ritorno d’Ulisse <strong>in</strong> patria“ under the formidable direction of the<br />
grandmaster Claus Guth, for example. Dur<strong>in</strong>g the break, before or<br />
after, good food can be found at the Theatercafé an der <strong>Wien</strong>. In the<br />
no-nonsense, airy and light Ristorante, delights such as L<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>i or<br />
Penne with Gamberetti or pumpk<strong>in</strong> and a flawless Saltimbocca<br />
romana can be enjoyed. Dolce vita!<br />
When enter<strong>in</strong>g the Haus der Musik , visitors embark on a musical<br />
adventure. The <strong>in</strong>teractive sound museum offers 5,000 square<br />
meters of music experience. The <strong>in</strong>-house Restaurant Huth is also<br />
worth discover<strong>in</strong>g. We suggest you stick to the tasty Rib Eyes,<br />
Entrecôtes, Beef Burgers or Chauteau Briands that sizzle on the<br />
Josper-Grill with Argent<strong>in</strong>e charcoal.<br />
The Restaurant Vestibül is known as one of the flagships of Viennese<br />
gastronomy and is located <strong>in</strong> a side-isle of the Burgtheater. The noble<br />
sett<strong>in</strong>g offers classic dishes such as<br />
pluck of veal, exquisite Szeged<strong>in</strong>er<br />
lobster and cabbage (a classic offered by<br />
Chef Christian Domschütz) or<br />
<strong>in</strong>dividually prepared vegetarian dishes.<br />
A f<strong>in</strong>e treat follow<strong>in</strong>g a premiere.<br />
The Essl Museum <strong>in</strong> Klosterneuburg can<br />
be reached either on one’s own or by way<br />
of Bus-Shuttle (leaves from the<br />
Albert<strong>in</strong>a). Here you will f<strong>in</strong>d one of the<br />
most comprehensive collections of<br />
contemporary Austrian art. In September<br />
there will also be solo exhibitions by<br />
Theatercafé an der <strong>Wien</strong><br />
Art<br />
Aera<br />
Food<br />
Franz Zadrazil and Cecily Brown. Vienna’s best Veggie-restaurant and<br />
-caterer, Hollerei, is responsible for the cul<strong>in</strong>ary delicacies. When<br />
enjoy<strong>in</strong>g the ravish<strong>in</strong>g creations of seitan, tofu, qu<strong>in</strong>oa, lentils or<br />
mango on the lovely terrace, one forgets all carnal desires!<br />
The <strong>Wien</strong>er Konzerthaus is one of the first addresses for national<br />
and <strong>in</strong>ternational music. On September 22 nd the TexMex-, Folk- und<br />
Country-Ensemble Calexico will be perform<strong>in</strong>g there. And on<br />
September 30 th it is time for music by Glen Miller. Primarily Austrian<br />
delicacies are served at the <strong>in</strong>-house restaurant We<strong>in</strong>zierl, rang<strong>in</strong>g<br />
from little snacks to opulent buffets. Vegetarians have a nice choice<br />
of dishes here, too.<br />
Restaurant Huth<br />
The Aera presents alternative and young rock music. The pleasant<br />
pub and charm<strong>in</strong>g street garden is located at a prom<strong>in</strong>ent location,<br />
not far from the pedestrian-friendly Rudolfsplatz. The ”Full Night of<br />
Rock“ (Back2Human) on September 22 nd or the ”Hot Summer<br />
Clos<strong>in</strong>g“ <strong>in</strong>vite music fans to jo<strong>in</strong> the party. With pancakes, pizza,<br />
pizza turnovers and all variations of Schnitzel or a f<strong>in</strong>e Club<br />
Sandwich. Respect!<br />
For cultivated connoisseurs there is rarely a more worthwhile<br />
comb<strong>in</strong>ation: one visits the wonderful masterpieces<br />
at the Kunsthistorische Museum – the<br />
famous ”Fish Market“-still life by the Dutch<br />
pa<strong>in</strong>ter Franz Hals, for example. Afterwards, one<br />
moves to the beautiful Cupola Hall where one<br />
d<strong>in</strong>es on exquisit Kalbsvögerl with mushrooms<br />
and swiss chard roulade, tuna with pepper risotto<br />
and nougat dumpl<strong>in</strong>gs.<br />
At the Naturhistorische Museum there are at least<br />
two public attractions: the d<strong>in</strong>osaurs and the<br />
mussel d<strong>in</strong>ners. The latter was supposedly <strong>in</strong>spired<br />
by the giant crabs <strong>in</strong> the upper Cupola Hall of the<br />
museum. It starts aga<strong>in</strong> <strong>in</strong> September and takes<br />
Photos Christian Jobste, Haus der Musik, Irene Schaur, leisuregroup.at/Oreste Schaller, Kathar<strong>in</strong>a Unger, Marianne Greber, Aera
place every Wednesday start<strong>in</strong>g at 7 p.m. and is traditionally<br />
replaced <strong>in</strong> April by the congenial asparagus d<strong>in</strong>ners . The dessert<br />
buffet - <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g strawberry delicacies - is legendary. The entire<br />
sensual event costs 46 Euros per person, <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g admission to the<br />
museum.<br />
The Leopold Museum at the Viennese MuseumsQuartier offers a<br />
lovely overview and <strong>in</strong>sight <strong>in</strong>to modern Austrian art. Included <strong>in</strong><br />
the ca. 5,000 exhibits are some of the best Schieles and Klimts.<br />
Connected to the museum you f<strong>in</strong>d the Café Leopold. Here you<br />
can enjoy superb meals (from the menu: Thai prawn soup, bread<br />
salad with grilled octopus, green-chili-chicken wrap, falaffel plate,<br />
qu<strong>in</strong>oa-curd dumpl<strong>in</strong>gs with parsley-pesto) as well as special<br />
music gigs and read<strong>in</strong>gs.<br />
<strong>live</strong><br />
Halle<br />
Where am I?<br />
Aera<br />
Gonzagagasse 11, 1010 <strong>Wien</strong>, Mon.–Sat.<br />
10 a.m.–01 a.m., Sun. 10 a.m.– midnight.<br />
Warm meals daily from 11.30 a.m. to 11.30<br />
p.m., breakfast Mon.–Fri. 10 a.m.–noon Sat.,<br />
Sun. and Holidays 10 a.m.–4 p.m.,<br />
Tel. 0676/844 260 270<br />
www.aera.at<br />
Café-Restaurant Huth at<br />
Haus der Musik<br />
Seilerstätte 30, 1010 <strong>Wien</strong>, Mon. - Sat.:<br />
11 a.m.–midnight (closed on Sundays). warm<br />
meals all day,<br />
Tel. 01/512 03 11<br />
zum-huth.at/hdm<br />
The <strong>Wien</strong>er Gasometer is a city with<strong>in</strong> a city. In the BA Hall you<br />
will come accross some of the best rock bands <strong>in</strong> the world. From<br />
the current program: Fehlfarben (September 20 th ), Roma Fest für<br />
alle feat. Harri Stojka (September 27 th ) and Söhne Mannheims<br />
(Oktober 3 rd ). Prior to the event one can enjoy cul<strong>in</strong>ary goodies.<br />
At Delishes, for example, one can eat specialties from around the<br />
world. Fajitas, nachos, tofu- or pepperoni-burger, wok, vegetable<br />
curry, taj<strong>in</strong>e with couscous, belgian pizza or tarte flambee can be<br />
found on the menu.<br />
Hollerei<br />
Café Leopold<br />
Museumsplatz 1, 1070 <strong>Wien</strong>, Sun. to Wed.<br />
10 a.m.–02 a.m., Thurs. to Sat. 10 a.m.–04<br />
a.m. Kitchen open from 10 a.m. to 11 p.m.,<br />
Fri. und Sat. from 10 a.m. to 01 a.m.,<br />
Tel. 01/523 67 32<br />
www.cafe-leopold.at<br />
Café at Kunsthistorische Museum<br />
Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />
Gourmet-even<strong>in</strong>gs on Thursday, Brunch on<br />
Sunday<br />
www.clubcater<strong>in</strong>g.at<br />
Café <strong>in</strong> Naturhistorische Museum<br />
Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />
Mussel d<strong>in</strong>ner: Information at 01/260<br />
97<br />
69-2473<br />
Food affairs, Mrs. Samek<br />
www.food-affairs.at<br />
Chaya Fuera<br />
Kandlgasse 21, 1070 <strong>Wien</strong>,<br />
Tel. 01/544 00 36-250<br />
www.chayafuera.com<br />
Café Leopold<br />
The Kunsthalle at MuseumsQuartier awaits with excit<strong>in</strong>g,<br />
not-at-all-ma<strong>in</strong>stream exhibitions: the expositions „Parallelwelt<br />
Zirkus“ or ”Danger“ or ”Susanne Bisovsky – MITGIFT“ are just as<br />
recommendable as a visit to the HALLE I Café Restaurant. A ticket<br />
for 15,90 Euros offers the perfect komb<strong>in</strong>ation of the two: a visit to<br />
a current exhibition as well as a delicious breakfast.<br />
The Chaya Fuera is a completely new multifaceted event location.<br />
”Chaya“ means life and ”fuera“ describes the ”outdoors“. Whether<br />
as a network<strong>in</strong>g-hotspot for unconventional th<strong>in</strong>kers, an acoustic<br />
playground for audiophiles (electro, rock, soul, <strong>in</strong>dependant) or as<br />
a cultural liv<strong>in</strong>g room - here the ”cultural clash“ is encouraged,<br />
even demanded. All of this is accompanied by good food: No<br />
wonder, s<strong>in</strong>ce the cul<strong>in</strong>ary chorus at the Chaya comes from d.a.s.<br />
Hungerberg . Choose from among an array of american classics<br />
such as burgers, sandwiches or Caesar Salad. An overall<br />
enrichment.<br />
Chaya Fuera<br />
Delishes at Gasometer<br />
Guglgasse 11/Top 301, Mon.–Fri. 11 a.m.–4<br />
p.m., Wed., Thurs., Fri. additionally<br />
5.30–9.30 p.m., Sun. 2–8.30 p.m., closed on<br />
Saturday!<br />
Tel: 01/913 07 70<br />
www.delishes.at<br />
HALLE I Café Restaurant at<br />
KUNSTHALLE <strong>Wien</strong><br />
MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070<br />
<strong>Wien</strong>, daily 10 a.m.–02 a.m.,<br />
Tel. 01/523 70 01<br />
www.diehalle.at<br />
Theatercafé<br />
L<strong>in</strong>ke <strong>Wien</strong>zeile 6, 1060 <strong>Wien</strong>,<br />
Mon. to Sat. 09 a.m.–midnight<br />
Tel. 01/585 62 62<br />
site wird erst e<strong>in</strong>gerichtet<br />
Vestibül at Burgtheater<br />
Universitätsr<strong>in</strong>g 2, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />
Mon.–Fri. noon to midnight,<br />
Tel. 01/532 49 99<br />
www.vestibuel.at<br />
Food<br />
Café & Restaurant at KHM<br />
We<strong>in</strong>zirl im Konzerthaus<br />
Am Heumarkt 6, 1030 <strong>Wien</strong>, on event days<br />
daily start<strong>in</strong>g at 5.30 p.m., at mat<strong>in</strong>ees also at<br />
noon, Sun. from noon -3 p.m.: Tapas-Brunch,<br />
Tel. 01/512 55 50<br />
www.we<strong>in</strong>zirl.at
98<br />
Art<br />
kultur-Test<br />
nach nur 11 fragen können sie sich e<strong>in</strong>schätzen<br />
Profi / Liebhaber / Banause<br />
– Was b<strong>in</strong> ich? –<br />
1<br />
Wie heißt der Autor von<br />
„E<strong>in</strong> echter <strong>Wien</strong>er geht nicht unter?“<br />
A__ Peter Henisch B__ Helmut Zenker<br />
C__ Ernst H<strong>in</strong>terberger D__ Helmut Qualt<strong>in</strong>ger<br />
4<br />
Der <strong>Wien</strong>er Musiker Falco<br />
hieß eigentlich …<br />
A__ Hans Höllerer B__ Johann Hölzel<br />
C__ Jan Huß D__ John Hölbel<br />
6<br />
Die <strong>Wien</strong>er Festwochen werden<br />
traditionell eröffnet am …<br />
A__ Heldenplatz<br />
C__ Rathausplatz<br />
8<br />
Albrecht Dürers<br />
berühmter Feldhase lebt wo?<br />
B__ Messeplatz<br />
D__ Stephansplatz<br />
A__ Kunsthistorisches Museum B__ Belvedere<br />
C__ Albert<strong>in</strong>a D__ Hofburg<br />
10<br />
Mit welchem Spielfilm wurde<br />
Ulrich Seidl berühmt?<br />
A__ Hundstage B__ Frühl<strong>in</strong>gs Erwachen<br />
C__W<strong>in</strong>tersonne D__ Novemberblues<br />
2<br />
Die „Sofa Surfers“ s<strong>in</strong>d …<br />
A__ e<strong>in</strong> Club B__ e<strong>in</strong>e TV-Talkshow<br />
C__ e<strong>in</strong> Möbelhaus D__ e<strong>in</strong>e Musikgruppe<br />
9<br />
Was oder wer ist<br />
GUSTAV?<br />
A__ E<strong>in</strong>e Kunst-Kooperative B__ E<strong>in</strong> Modelabel<br />
C__ E<strong>in</strong>e Musiker<strong>in</strong> D__ E<strong>in</strong> Performance-Künstler<br />
3<br />
Unter e<strong>in</strong>em „Krawattltenor“<br />
versteht man <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> e<strong>in</strong>en …<br />
A__ Aufschneider B__ Schlecht gekleideten Sänger<br />
C__ Miserablen Tenor D__ Gefährlichen Zeitgenossen<br />
5<br />
Welche der vier Schauspieler<strong>in</strong>nen<br />
war ke<strong>in</strong>e geborene <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong>?<br />
A__ Lotte Lenya<br />
C__ Helene Weigel<br />
B__ Hedy Lamarr<br />
D__ Dorothea Neff<br />
7<br />
Ins MuseumsQuartier kommen jährlich etwa …<br />
A__ 300.000 Besucher B__ 1,3 Millionen Besucher<br />
C__ 4 Millionen Besucher D__ 12 Millionen Besucher<br />
11<br />
Die <strong>Wien</strong>er Stadthalle<br />
ist e<strong>in</strong> Bau des Architekten …<br />
A__ Adolf Loos<br />
C__ Richard Neutra<br />
B__ Roland Ra<strong>in</strong>er<br />
D__ Wilhelm Holzbauer<br />
Foto Warner<br />
Auswertung<br />
Jede richtige Antwort ergibt e<strong>in</strong>en Punkt.<br />
Die richtigen Lösungen s<strong>in</strong>d: 1 C, 2 D, 3 C, 4 B, 5 D, 6 C, 7 C, 8 C, 9 C, 10 A, 11 B.<br />
Punktezahl 8 – 11: Gratuliere, Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> echter Kenner. Ihnen kann man nichts vormachen.<br />
Punktezahl 2 bis 7: Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Liebhaber der Künste. Aber möglicherweise haben Sie noch Potenzial, um zum Profi aufzusteigen.<br />
Punktezahl 0 bis 1: Mal ehrlich: Kunst & Kultur gehen Ihnen am … vorbei. Damit kann man auch leben, allerd<strong>in</strong>gs: Es entgeht Ihnen da e<strong>in</strong>iges!<br />
Test
© Bildagentur Zolles © Eva Kelety © VBW/Br<strong>in</strong>khoff, Mögenburg © Eva Kelety © Kunst Haus <strong>Wien</strong>/W. Siml<strong>in</strong>ger<br />
<strong>Wien</strong>er Stadthalle Jüdisches Museum <strong>Wien</strong> Vere<strong>in</strong>igte Bühnen <strong>Wien</strong> <strong>Wien</strong>-Ticket Kunst Haus <strong>Wien</strong><br />
Kultur erleben.<br />
Die <strong>Wien</strong>er Stadthalle sowie die Vere<strong>in</strong>igten Bühnen <strong>Wien</strong> mit dem Ronacher, dem Theater<br />
an der <strong>Wien</strong> und dem Raimund Theater s<strong>in</strong>d die Flaggschiffe der <strong>Wien</strong> Hold<strong>in</strong>g-Kulturbetriebe.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit der <strong>Wien</strong>-Ticket und den vier Museen – Mozarthaus Vienna, Haus<br />
der Musik, Kunst Haus <strong>Wien</strong>, Jüdisches Museum <strong>Wien</strong> – ist die <strong>Wien</strong> Hold<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>er der<br />
größten Kulturkonzerne <strong>in</strong> Europa.<br />
facebook.com/wienhold<strong>in</strong>g www.wienhold<strong>in</strong>g.at<br />
Das Unternehmen der
IDEEN<br />
BRAUCHEN<br />
EBEN<br />
RAUM<br />
www.bai.at<br />
Foto: Erw<strong>in</strong> Wurm<br />
Gerald Matt + Peter Noever