Schweizer Finn-Gischt

Regattaberichte
rich, die nach dem Start stur nach Oberhofen
gedampft waren, segelten mir vor dem Bug
durch. Aufgrund der Erfahrungen aus dem
ersten Lauf segelte ich wieder entgegen jedem
Lehrbuch über die Anlegelinie und hatte damit
auch die zwei Linkssegler hinter mir. Christoph
gab mir von weit hinten noch den Rat,
dass ich auf die Boje segeln soll - weise ignorierte
ich diesen sicher gutgemeinten Input und
ging noch einmal über die Anlegeline raus -
und so wurde der erste Bergpreis der Saison
Tatsache.
Auf dem Vorwind flaute der Wind noch ein
bisschen ab, da meine Verfolger zwischen 10
und 30 Kilo mehr Gewicht hatten, kein Problem.
Aber am Leefass kam der Christen wieder
auf Rufweite heran und mit jugendlichem Ehrgeiz
(hat der eigenlich noch nicht kapiert, dass
er nun auch schon vierzig ist?) und zwei
schnellen Wenden schaffte er es an mir vorbei
und, da der Lauf wieder abgekürzt wurde,
sicherte er sich den Laufsieg. Um den dritten
Platz gab es ein heisses Duell, dieses ging
zugunsten von Chrigu Wilke aus und damit
holte er sich den Gesamtsieg vor Christoph
Christen.
Die Siegerehrung war echt spannend, der Erste
vier, der Zweite fünf Punkte - der Dritte folgte
mit fünf Punkten Rückstand und zwischen dem
Dritten und dem achten Platz waren ganze drei
Punkte Differenz. Jedenfalls schaffte es Rösti
Junior (dem Senior war es zu heiss und er ging
Formel 1 schauen - das ist in der Tat auch noch
erwähnenswert!) auf Platz drei (Schreiberposten
nach meiner Version) gefolgt von meiner
Wenigkeit (Schreiberposten nach Jiris Version,
die aber nur auf diese Regatta angewendet
wird, dann kommt wieder eine andere zum
Tragen) und den punktegleichen Kollegen
Ändu und Carlo. Der Christen hatte übrigens
meine Schreiberversion geteilt und ärgerte sich
furchtbar, dass er mich noch überholt hat, denn
mit mir wäre immerhin ein mehr oder weniger
zuverlässiger Schreiber Dritter geworden.
Und deshalb sei dem geneigten Leser und
Finnsegler für die Zukunft empfohlen, unbedingt
seine Schreiberpflichten wahrzunehmen,
sonst gibt der Christoph nicht mehr Vollgas
und das würde SUI 57 nach vorne spülen und
nebst den ellenlangen Berichten über eine Regatta,
an der eigentlich gar nichts schreibbares
passierte, würde auch der Aufenthalt an der
kühlen Clubbar zu einer Tortur für die Ohren!
Abschliessend danke ich dem Wettfahrtleiter
und seiner Mannschaft, am Samstag das richtige
Gespür für die Sicherheit und am Sonntag
aus einem Minimum an Wind das absolute
Maximum an Regatta rausgeholt zu haben.
Ruedi, SUI 57
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