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Schweizer Finn-Gischt

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Regattaberichte Resultate<br />

TYC-Segelwoche 10./11. Juli 2010<br />

Bericht von Ruedi Baumann<br />

Der Wettfahrtleiter kannte kein Erbarmen und<br />

liess rechtzeitig in die Sommerhitze 2010 auslaufen.<br />

Da die älteren (Originalton Res Roost<br />

"erfahrereren und deshalb auch schon ein bisschen<br />

weisere") <strong>Finn</strong>herren keine Lust hatten,<br />

sich grillieren zu lassen, trafen sie sich beim<br />

Lästerecken zum Kaffeekränzchen und der<br />

Beurteilung der Situation.<br />

Immer noch heiss - nun wurde das Kränzchen<br />

zu einer Wettersatelliten-Theorie-Ausbildung<br />

an die recht kühle Clubbar gezügelt. Damit das<br />

im Bildschirm gesichtete auch praktisch begutachtet<br />

werden konnte, zügelten die alten<br />

Herren zur Sturmwarnung auf dem Süddamm.<br />

Als es dort zu heiss wurde, kam nur noch ein<br />

Standortwechsel unter dem Kirschbaum bei<br />

den <strong>Finn</strong>en in Frage. Aufgrund dieser vielen<br />

gewälzten Theorie- und praktischen Ansätzen<br />

konnte der Wettfahrleiter via Telefon genügend<br />

von den drohenden Gewittern gewarnt<br />

werden, so dass dieser nicht mal in Versuchung<br />

kam, den sich schüchtern meldenden<br />

Wind für eine Regatta zu nutzen und sich<br />

Richtung Hafen begab. In diesem gewann<br />

Röfe einen ersten Punkt, indem er am Bierhafen<br />

die Innenposition vor Res innehatte und<br />

die erste Bier-Runde unter dem vorher erwähnten<br />

Kirschbaum spendierte. Deshalb<br />

konnte pünktlich zum Abbruchsignal ein Prosit<br />

ausgesprochen werden und das traurige Fazit<br />

dieses Berichtes ist, dass es im Kreise der<br />

<strong>Finn</strong>segler auch ohne Wind ganz schöne Tage<br />

gibt!<br />

Selbstverständlich ist der Bericht nun noch<br />

nicht zu Ende - Res kam auch noch am Bierhahnen<br />

an und spendierte Runde zwei. Irgendwann<br />

gewannen wir den Eindruck, dass<br />

wir noch einmal auf den See schauen sollten -<br />

und endlich wurden die Wetterpropheten, die<br />

an Land blieben, bestätigt: Was wie Rauch von<br />

einem Grillfeuer aussah, entpuppte sich als<br />

fliegendes Wasser und zum ersten Mal stand<br />

ich vorne am Flaggenmast und sah den Windanzeiger<br />

auf sage und schreibe 26 Meter in der<br />

Sekunde steigen. Ein Blick in die Bäume und<br />

die Erinnerung an meinen fliegenden <strong>Finn</strong> von<br />

der 2009er SM rieten mir, das Clubhaus aufzusuchen.<br />

Fazit zwei: Zum Glück hat Jan Schwitter, der<br />

Wettfahrtleiter, nicht noch irgend eine Wertung<br />

unter Dach zu bringen versucht - dieser Versuch<br />

wäre in die Geschichte eingegangen.<br />

Also machten wir uns ans Dammfest, das aufgrund<br />

der aktuellen Wettersituation im Clubhaus<br />

und nicht auf dem Damm stattfand - aber<br />

trotzdem ein gelungener Anlass war.<br />

Am Sonntag war wegen dem Gigathlon erst<br />

um 12.00 Uhr zur Verfügung. Immer noch<br />

hartnäckig liess der WFL uns mit West auslaufen,<br />

zur allgemeinen Überraschung wechselte<br />

der Wind auf einen schwachen Ober und in<br />

diesen starteten wir.<br />

Meine Strategie stand fest und deshalb liess<br />

ich den Carlo trotz Steuerbordbug nett durchfahren.<br />

Den Ändu hätte ich auch durchgelassen,<br />

der machte mir aber eine weniger nette<br />

Kreuzwende und so verlor ich schon mal ein<br />

paar Meter und verfolgte nun den schnellen<br />

"Hand auf dem Deck" - Insider wissen, dass<br />

das nur der Klassenpräsident sein kann. Diesmal<br />

fuhr er vor mir pfeilschnell in ein Loch<br />

oder was weiss ich, jedenfalls stand er mit<br />

killendem Segel vor mir und ich kam auch<br />

nicht weiter. Also wenden und so schnell ist<br />

man letzter....Na ja, nach vorne schauen ist<br />

angesagt. Und vorne sehe ich einen, der eigentlich<br />

in die falsche Richtung fuhr und nun<br />

einsam vorne ist, so einer mit einer Engländer<br />

Segelnummer. Dieser Engländer ist der Wilke<br />

42 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Chrigu, der ein ganz unmöglich flaches und<br />

leichtes Tuch fährt - und dass das fährt, das<br />

verstehe ich persönlich überhaupt nicht - aber<br />

Chrigu und Christoph können euch das mal<br />

erklären. (Und dass der Chefideologe mich<br />

wegen dieser Engländer-Nummer zum<br />

<strong>Schweizer</strong> Nr. 3 machte, lässt das Tuch auch<br />

nicht gerade sympathischer erscheinen) Ein<br />

Lichtblick war immerhin, dass Boudewyn,<br />

NED 781, auch ganz vorne war und wir immerhin<br />

die Gastfreundschaft hochhielten. Die<br />

Freundschaft zu Helmut wollte ich auch pflegen<br />

und obwohl er schon auf dem Anlegekurs<br />

zur Boje war, fuhr ich hintendurch und<br />

wendete erst nach 50 Meter - dümmer geht es<br />

ja nicht... Aber Lichtblick zwei - ich war<br />

trotzdem vor Helmut an der Boje und somit<br />

habe ich mit wenigen Worten etwas über die<br />

überaus fairen Bedingungen von unserer<br />

ersten Kreuz erzählt. Der Lauf wurde abge-<br />

kürzt und so diente meine Aufholjagd nur<br />

dazu, ein wenig näher an das Geschehen zu<br />

rücken und festzustellen, dass Chrigu Wilke<br />

diesen Sieg nach Hause brachte und Bodewyn<br />

zweiter wurde. Dritter wurde Peter<br />

Rösti, der auf sein altes Lanaverre (ex-Olav<br />

SUI 350) einen Wilke-Mast mit einem KA2<br />

montiert hat und schon am Rabbit bewiesen<br />

hat, dass er damit sehr schnell unterwegs ist.<br />

Der grosse Favorit Christoph Christen folgte<br />

auf Platz vier.<br />

WFL Jan Schwitter wartete den Einlauf der<br />

nicht abgekürzten Musto nicht ab und startete<br />

sofort zu einem zweiten Lauf. Der war viel<br />

besser, weil aufgrund einer kleinen Rechtsdrehung<br />

ich sofort vor das Feld zu liegen<br />

kam. Die geschätzte Konkurrenz verpasste<br />

den Rückdreher und so verabschiedete ich<br />

mich Richtung Bergpreis - dachte ich. Die<br />

zwei Exoten, die Herren Christen und Fride-<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2<br />

1 Wilke Christof GBR 3 1 3<br />

2 Christen Christoph SUI 5 4 1<br />

3 Rösti Peter SUI 41 3 7<br />

4 Baumann Ruedi SUI 57 9 2<br />

5 Friderich Andreas SUI 94 7 4<br />

6 Lazzari Carlo SUI 3 5 6<br />

7 Fehres Boudewyn NED 781 2 11<br />

8 Huracek Jiri SUI 7 8 5<br />

9 Erni Michael SUI 27 6 9<br />

10 Klammer Helmut SUI 2 10 8<br />

11 Megert Rolf SUI 23 DNS 10<br />

12 Rösti Röbi SUI 77 DNS DNS<br />

12 Roost Andrea SUI 9 DNS DNS<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 43

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