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Regattaberichte Regattaberichte<br />
Lindavia-Preis 2010 –<br />
Lindau 2./3. Juli 2010<br />
Bericht von Andreas<br />
Bollongino<br />
Das Wetter auf der Reichenau<br />
motivierte nicht<br />
grade für einen Regattatag:<br />
29 Grad morgens<br />
um 9 Uhr und kein<br />
Wölkchen am Himmel,<br />
geschweige denn irgendwo<br />
die Aussicht auf<br />
Wind.<br />
So kam es, dass ich irgendwie<br />
nicht auf Segeln<br />
eingestellt war und<br />
nicht nochmals in den Anweisungen nachschaute,<br />
wann denn eigentlich Start ist, sondern<br />
lieber noch mal was im Garten machte,<br />
ausgiebig frühstückte und dann in aller Ruhe<br />
nach Lindau aufbrach, um …. Ja um am LSC<br />
anzukommen, als die meisten der 18 Teilnehmer<br />
aus D, FRA, ITA und der Schweiz (also<br />
aus Deutschland und zahlreichen WM-Vorrundenausscheidern)<br />
stammenden Boote schon<br />
ausgelaufen waren.<br />
Bei 29 Grad ist man relativ nass geschwitzt,<br />
wenn man seinen <strong>Finn</strong> innerhalb von 15 Minuten<br />
vom Hänger holt und aufbaut. Ich kam<br />
dann auch trotz aller Eile zirka 10 Minuten zu<br />
spät zum Start und konnte mir einen Lauf anschauen,<br />
der bei Schwachwind angeschossen<br />
wurde und bei sich stabilisierenden Wind erfolgreich<br />
von Frederick Huck gewonnen wurde,<br />
der Rolf Elsässer auf der Zielkreuz überholte.<br />
Im 2. Lauf durfte ich dann auch mal mitfahren,<br />
kein Sturmgehänge aber durchaus über der<br />
Kante sitzend, durfte ich durch den langen<br />
See, den regen Schiffsverkehr und die steile<br />
Uferböschung doch recht bewegte Bodenseewasser<br />
pflügen. Michael Hüllenkremer ließ<br />
sich nicht durch das gut ausschauende rechte<br />
Ufer beirren und schlug in diesem Lauf wiederum<br />
Rolf den 2maligen 2.<br />
Die Wettfahrtleiter brachten einen 3. Lauf bei<br />
nun stabilem Wind (wer hätte das gedacht?)<br />
durch und Rolf kam wirklich weit vorm Feld<br />
als verdienter Erster ins Ziel.<br />
Um 16:30 hörten wir dann vom Lindauer Public<br />
Viewing einen Jubel und wir wussten, als<br />
wir ankamen, dass es gar nicht soo schlecht für<br />
Jogis Team lief - doch bei Schwachwind 5<br />
Stunden in der Sonne brutzeln, fordert seinen<br />
Tribut.<br />
Nur wenige schafften es sich zum Fussballschauen<br />
aufzuraffen, die meisten genossen<br />
einen wohl einmaligen After Sail Event, bei<br />
dem wir rund um das Stegbierfäßchen bis zum<br />
Bauch im Bodenseewasser saßen und versuch-<br />
38 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
ten, uns mit Kühlung von Innen und Außen<br />
wieder auf Betriebstemperatur zu bringen.<br />
Nur von gelegentlichen Umweltaktivisten<br />
gestört, die versuchten, uns weiße Wale<br />
zu retten und wieder in den offenen See zu<br />
ziehen verbrachten wir 2 sehr entspannte und<br />
unterhaltsame Stunden in einer Umgebungssituation,<br />
die man für Millionen von Euro<br />
nicht kaufen kann.<br />
Das anschließende Essen im super Clubhaus<br />
des LSC zog sich dank unerschöpflicher<br />
Freibiervorräte bis in die späte Nacht hin.<br />
Am nächsten Morgen dann gegen halb Neun<br />
eine vielversprechende Brise, in die wir dann<br />
leider etwas zu spät gestartet sind, und nach<br />
der Startkreuz in eine massive Flaute gerieten.<br />
Um 12 Uhr fuhr das Startschiff dann genau<br />
vor dem stabilen Wind davon Richtung Hafen,<br />
was zu einiger Verwirrung führte, da die<br />
schon mal etwas voran Richtung Lindau<br />
getrieben waren, sich umschauten und zurück<br />
zum Start fuhren, weil man ja sah, dass<br />
jetzt Wind im See war. Die anderen trieben<br />
nach 2 Stunden Braterei auf dem Wasser<br />
eher apathisch hinter dem Startschiff Richtung<br />
Hafen.<br />
Schließlich stoppte das Startschiff nachdem<br />
dann kaum noch einer es verfolgte und alle<br />
Segler wieder auf den See hinausfuhren und<br />
bei 1-2 schönen Windstärken ihre Boote<br />
eintrimmten.<br />
Die 4. Wettfahrt wurde dann angeschoßen.<br />
Rolf ertrug den psychischen Druck und die<br />
Erwartungen seines sozialen Umfeldes nicht<br />
und fuhr schon einige Sekunden vor dem<br />
offiziellen Start schon mal gen Luvtonne,<br />
was ihm einen OCS bescherte.<br />
Davon profitierte Joseph Rochet, der immer<br />
treue Gallier. Er gewann dank Konstanz in<br />
der Serie (3-3-4-6) vor Michael Hüllenkremer<br />
( 4-1-6-7) und schließlich Rolf Elsässer<br />
( 2-2-1-OCS) verdient die tollen Preistrophäen<br />
des LSC und eine wirklich schöne<br />
Regatta.<br />
Dank gilt dem gesamten LSC Team, angefangen<br />
von einem ausgezeichneten und<br />
hilfsbereiten Clubwirth (danke für die Gläser),<br />
einer sehr hilfsbereiten Regattamannschaft<br />
und 2! Regattaleitern, die die Regatta<br />
im Timesharing leiteten und die wirklich die<br />
Bedürfnisse der Segler und die Eigenschaften<br />
des Sees erkannten.<br />
Nächstes Jahr wieder und wir werden immer<br />
mehr.<br />
Bollo, GER 19<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 39