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Schweizer Finn-Gischt

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Hoch offizielles Publikationsorgan der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>segler Vereinigung<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong><br />

Heft Nummer 53<br />

Januar 2011<br />

Foto©Christine Lehmann


2 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Kontakte<br />

Jiri Huracek<br />

Präsident<br />

Spitalgasse 37, 3011 Bern<br />

P 031 311 14 31<br />

M 079 439 22 02<br />

jhuracek@yahoo.com<br />

Christoph Christen<br />

Flotte Bieler- und Neuenburgersee<br />

Primelweg 7, 2505 Biel<br />

P 032 323 48 48<br />

G 062 961 64 64<br />

chch@haerterei.ch<br />

Thomas Gautschi<br />

Regattakoordination<br />

Bernstrasse 92<br />

3066 Stettlen<br />

P 031 931 87 36<br />

G 031 931 87 36<br />

Reservation SFV - <strong>Finn</strong><br />

Hans Fatzer<br />

SUI 100<br />

Carlo Lazzari<br />

SUI 50<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 3<br />

Hans Fatzer<br />

Vicepräsident, Kassier<br />

Rudwies 15, 9322 Egnach<br />

P 071 841 03 78<br />

G 071 841 67 21<br />

schalttafelbau.fatzer@blue<br />

win.ch<br />

Harry Geisser<br />

Flotte Bodensee<br />

Nebengrabenstr. 40a,<br />

9430 St. Margarethen<br />

P 071 888 36 50<br />

G 071 844 40 81<br />

harry.geisser@blackpoint.ch<br />

Andreas Friderich<br />

Rangliste<br />

Alte Bernstrasse 79b<br />

3075 Rüfenacht<br />

G 031 839 99 89<br />

P 031 950 54 18<br />

<strong>Finn</strong>fare<br />

CH-Redaktor<br />

Franz Bürgi<br />

Staldenstrasse 10<br />

3629 Oppligen<br />

P 031 781 34 20<br />

M 079 292 69 43<br />

franz.buergi@sunrise.ch<br />

Carlo Lazzari<br />

Flotte Thunersee<br />

Rosenweg 63, 3645 Gwatt<br />

P 033 336 75 30<br />

G 033 335 87 87<br />

info@auto-beo.ch<br />

Flotte Zürichsee und Umgebung<br />

vakant<br />

Hans Lehmann<br />

Webmaster<br />

Strandweg 35, 3084 Wabern<br />

P 031 961 27 94<br />

M 079 386 02 00<br />

webmaster@finn.ch<br />

<strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong><br />

Impressum<br />

Redaktion J. Huracek<br />

Auflage 160 Stück<br />

erscheint jährlich<br />

Inserate Fr. 50.- bis Fr.<br />

150.-


Vorwort<br />

Liebe <strong>Finn</strong>segler<br />

Was für ein Jahr! Ein schönes, gleichmässig<br />

übers Jahr verteiltes Programm und kaum<br />

eine Regatta, die nicht tolle Windverhältnisse<br />

und einen besonderen Hype gehabt hätte.<br />

Unvergessen die Masters in Split mit dem<br />

grandiosen 3. Platz von Christoph, beeindruckend<br />

Fränes Kampf gegen die Elemente<br />

in Frisco. Doch als das gemeinsame<br />

Highlight des Jahres für uns alle bleibt die<br />

einzigartige <strong>Schweizer</strong> Meisterschaft 2010.<br />

Würde die <strong>Gischt</strong> einen Mann des Jahres<br />

sowie das Time Magazin wählen, so wäre es<br />

Carlo Lazzari. Er setzte es sich in den Kopf,<br />

packte es an und machte es wie er es geplant<br />

hatte! Und das meiste sogar ganz alleine<br />

trotz der vielen Helfer. Bravo, Carlo. Nur<br />

Weicheier sind teamfähig, wir sind <strong>Finn</strong>segler!<br />

Auch die Swiss-Sailing war in 2010 nicht untätig. Erstmals wurde in adretter Form ein Tätigkeitsbericht<br />

verfasst, der für Interessierte online steht. Angetrieben durch die Starklasse, die es<br />

sich zur Aufgabe gemacht hat der großen Mutter auf die Finger zu schauen, hat die Swiss-Sailing<br />

offene Fragen zum Verbleib der SSP-Gelder aufgearbeitet und wieder einen Posten für<br />

einen Junioren-Trainer geschaffen.<br />

Die Swiss-Sailing Klassen, die <strong>Finn</strong>klasse ist auch dabei, haben nach einjähriger Planung einen<br />

eigenen Verein gegründet. Der soll die Klassen auf strategischer Ebene besser in der Swiss-Sailing<br />

vertreten. Auf der operativen Ebene wird kein Bedarf gesehen. Die Swiss-Sailing hat eigens<br />

dafür ihre Statuten geändert und dieses "Swiss Classes" genannte Organ in ihr Organigramm<br />

eingefügt. Es wird dadurch nur noch unwesentlich komplizierter.<br />

Die IFA hat in San Francisco getagt, Fräne bekam alle Vollmachten übertragen. Neu wird für<br />

bestimmte Top-Events wie Olympiade, Gold-Cup oder die EM die Pumplimite von 12 auf 10<br />

Knoten herabgesetzt. Zudem gibt die IFA eine allgemeine Empfehlung keinen Start unter 5<br />

Knoten durchzuführen. Den Olympiastatus betreffend berichtet die IFA, dass für Rio aktuell 12<br />

der Komiteemitglieder gegen den <strong>Finn</strong>, 19 dafür und 4 noch unentschlossen seien. Allerdings<br />

wird beklagt, dass die internationale Lobby der Klasse langsam am aussterben sei und der<br />

ehemalige Hauptvertreter der Klasse, die Devoti ltd. jetzt offen Lobbyarbeit für ihr Nachfolgeprodukt,<br />

die D-one macht. Auf dem Niveau der Länder sind offenbar Asien, die USA und<br />

4 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Deutschland gegen den <strong>Finn</strong>. Die eher leichteren Asiaten argumentieren, dass der Laser dem<br />

Begriff „Schwerathlet“ genüge.<br />

In der Schweiz hatte die <strong>Finn</strong>klasse in 2010 eine sehr erfreuliche Medienpräsenz. Das<br />

Yachting-Magazin hat ein mehrseitiges Klassenportrait veröffentlicht und über die SM wurde<br />

im „Yachting“, in der „Marina“ und in 3 Berner Tageszeitungen berichtet.<br />

In 2010 mussten wir aber leider erneut von einem Mitglied Abschied nehmen. Emilio Scola,<br />

Mitglied der Zürichsee-Flotte verstarb. Er war Architekt, segelte in den 70ern einen Raudaschl<br />

Holzfinn und war in den letzten Jahren Passivmitglied unserer Vereinigung. Die <strong>Finn</strong>klasse<br />

drückt den Angehörigen ihr Beileid aus.<br />

Das Programm für 2011 steht bereits seit einiger Zeit online und lässt auf eine ungetrübte Saison<br />

ohne grössere Engpässe oder Lücken hoffen. Als erstes grösseres Event findet in Bern<br />

wieder die SuisseNautic statt. Am Freitag, den 18. Feb. treffen wir uns von 17’30 bis 20’00 zu<br />

einem Starkwind-Apéro. Bitte beachtet, dass die Ausstellung um 18’00 schliesst und danach<br />

niemand mehr reingelassen wird.<br />

Allen einen erholsamen Winter und eine erfolgreiche Saison 2011<br />

Jiri, SUI 7, Präsident SFV<br />

«Segeln: Der Sport,<br />

der die geringste Energie<br />

beansprucht.»<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 5<br />

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Verschiedenes<br />

ISAF Grading<br />

In 2010 wurden 3 <strong>Schweizer</strong> Regatten von der<br />

ISAF als Grade-III Events anerkannt. Eine<br />

unmittelbare Zunahme der auswärtigen Teilnehmer<br />

blieb aus. Eventuell ist aber ein Effekt<br />

The Brand<br />

An der HV 2010 wurde Frederik’s Vorschlag<br />

zugestimmt, die SFV soll eine „brand“ erhalten.<br />

So wie unser Dachverband statutenmässig<br />

<strong>Schweizer</strong>ischer Seglerverband heisst und nur<br />

nach aussen unter dem „brand“ Swiss-Sailing<br />

auftritt, soll auch die SFV einen einprägsamen<br />

Rufnamen und ein Logo erhalten. Dieses soll<br />

Persönliche Nummern<br />

Die Swiss-Sailing macht keinen Hehl daraus,<br />

dass in unseren persönlichen Nummern eine<br />

Ordnung herrscht, wie sie nur bestimmten<br />

französischen Etablissements eigen ist. Nach<br />

dem Kauf eines Occasionssegels machen sich<br />

die Wenigsten die Mühe, die Nummer zu ändern.<br />

Dazu kommen Leih-Probefahrten oder<br />

kurzfristige schadensbedingte Änderungen<br />

mitten in einer Regatta. Aus den Ranglisten<br />

Training 2011<br />

Die Aera der zahlungspflichtigen Klassentrainings<br />

mit einem Berufstrainer ist vorbei. Für<br />

2011 ist wieder ein internes Training auf<br />

SUI 100 / SUI 50<br />

Die Klassen- und Flottenfinns werden rege<br />

genutzt. Der SUI 100 steht in 2011 vorrangig<br />

Silvan Hofer zur Verfügung, bis er seine eigene<br />

Hardware beisammen hat. Die Leihgabe<br />

erfüllt bestens die für den Klassenfinn<br />

längerfristig zu erwarten. Es sollen daher auch<br />

in Zukunft Regatten, die ohnehin bereits den<br />

Anforderungen genügen, eine ISAF – Wertung<br />

erhalten.<br />

in Zukunft einheitlich alle Jacken, Mützen,<br />

Autokleber, die Website etc. zieren. Hingegen<br />

soll der statutenmässige Name auf Beschluss<br />

der HV beibehalten werden wie er ist. Der<br />

Wettbewerb ist eröffnet. Sendet Eure Vorschläge<br />

an Euren Präsi, an der nächsten HV<br />

stimmen wir darüber ab.<br />

sind die Verhältnisse später nur schwer nachvollziehbar.<br />

Wir laufen die Gefahr mittelfristig<br />

das Privileg der persönlichen Nummern zu<br />

verlieren. Alle die ein Segel verkaufen sind<br />

daher gebeten, vorher die persönliche Nummer<br />

zu entfernen. Das Ziel ist, dass an allen<br />

PM’s alle eine gültige Segelnummer fahren,<br />

ausgenommen Schadensfälle, die von der<br />

Wettfahrtleitung genehmigt wurden.<br />

einem Starkwindgewässer vorgesehen, als<br />

Leiter hat sich Stöffi Burger zur Verfügung<br />

gestellt. Mehr später im Internet.<br />

formulierten Zielsetzungen. Silvans hohe<br />

sportliche Kompetenz und seine Ambitionen<br />

rechtfertigen jede Unterstützung, zudem hat er<br />

für die Nutzung einen minuziös ausgearbeiteten<br />

Trainingsplan vorgelegt.<br />

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Flottenberichte Flottenberichte<br />

Jahresbericht der Thunersee Flotte<br />

Mit Noldi’s Fondue, der HV und der Anschaffung<br />

eines Flottenfinn’s (den wir allen<br />

kostenlos zur Verfügung stellen) fing das<br />

Jahr 2010 schon gut an.<br />

Der Flottenfinn wurde an zwölf verschiedenen<br />

Regatten gesegelt und Burger Stöffi gab<br />

noch den letzten Schliff, er gewann damit<br />

überlegen die Niederhornkanne.<br />

Unsere Vorbereitung für die kommende Saison<br />

fingen wir mit einem professionell geleiteten<br />

Training auf dem Bielersee an. Abends<br />

die Ernüchterung mit der Videoanalyse;<br />

diese zeigte unsere Schwächen deutlich<br />

auf!!!! Danach wussten wir eigentlich, an<br />

was wir arbeiten müssten, doch bei den<br />

meisten fehlte die nötige Disziplin, zu trainieren<br />

um das erlernte auch richtig umzusetzen.<br />

„Ich gehörte übrigens auch dazu“ Nach<br />

drei Flachwasser-Regatten ging’s an die<br />

World Masters in Split zur nächsten Vorbereitung,<br />

wo wir kräftig die Werbetrommeln<br />

für unsere SM am Thunersee mit Erfolg<br />

schlugen. Wir <strong>Finn</strong>segler haben das grosse<br />

Glück, dass Grossanlässe an auserwählten<br />

Destinationen durchgeführt werden, so lernen<br />

wir immer wieder neue kennen, so auch<br />

Split.<br />

Die wenigsten von uns hätten dorthin eine<br />

Städtereise gebucht. Wir nahmen die<br />

1300KM auf uns und erlebten eine traumhafte<br />

Masters in einer Stadt, voll mit jungen,<br />

freundlichen, aufgestellten und kulinarischen<br />

Freunden. Helmut erfreute sich am Tangotanzen<br />

und John holte bei den Legends die<br />

Bronzemedaille. Der beste <strong>Schweizer</strong> war<br />

unser heissestes Eisen aus Biel; Christen<br />

Foto©Christine Lehmann<br />

Christoph trotzte den verschiedenen Weltmeister,<br />

und ersegelte sich die Bronzemedaille<br />

an dieser Masters. Gratulation Fätze!<br />

Zurück in der Schweiz standen vor der SM<br />

die letzten zwei Hauptproben „die Jungfrau<br />

Trophy und der Rabbit“ vor der Tür. Beflügelt<br />

von den Masters gewann Christen<br />

Christoph die Jungfrau Throphy souverän<br />

vor Flavio Marazzi und Wilke Christoph.<br />

Beim Rabbit mit Rekordbeteiligung von 53<br />

Teilnehmern, Burger Christoph vor Ruedi<br />

Baumann und dem Schreibenden mit Laufsieg<br />

am Schlussgang. Am Land erwartete<br />

uns Partystimmung und die feinen Köstlichkeiten<br />

aus Wägelein’s Küche. Die SM war<br />

lanciert!<br />

8 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Im Vorfeld war unser Ziel; eine SM zu organisieren,<br />

die für alle unvergessen und als<br />

Vorbild für weitere Anlässe bleiben soll.<br />

Prägend für diesen Anlass war Prinz Luitpold<br />

von Bayern.<br />

Zitat; Wind und Wetter kann man nicht<br />

bestimmen, alles andere liegt aber in unser<br />

Hand! Obschon der Wind am Starnbergersee<br />

nicht rosig war, schwärmen meine Asso<br />

Jungs vom Team Henri Lloyd noch heute!<br />

Mit 50 Seglern budgetierten wir, hofften<br />

auf sechzig oder gar siebzig! Es kamen aber<br />

82 Teilnehmer aus fünf verschieden Nationen,<br />

neuer <strong>Schweizer</strong> Rekord an einer<br />

FINN SM.<br />

Ich wusste, dass unser Rahmenprogramm<br />

die Segler und deren Begleitung umhauen<br />

würde, dass wir aber noch Wind und Wetterglück<br />

hatten rundete diesen Anlass vollends<br />

ab.<br />

Zitat aus der Deutschen Presse; Besser geht<br />

es nicht mehr! Oder: Seit zwanzig Jahren<br />

segle ich International, aber einen solch<br />

TOP organisierten Anlass hatte ich noch nie<br />

erlebt! Im Vorfeld wurde viel über die Favoriten<br />

geredet, wer würde es wohl schaffen?<br />

Oder schafft Flavio die TOP-TEN?<br />

Nach zwei Segeltagen und sechs Läufen<br />

stand Burger Stöffi zuoberst mit sieben<br />

Punkten Vorsprung auf Flavio, elf auf Bohn<br />

und deren vierzehn auf Budzien. Das Feld<br />

kontrollieren und den Titel nach Hause<br />

bringen…….. es kam aber anders…………..<br />

Stöffi erwischte einen lausigen Schlusstag,<br />

den ersten Lauf verhaute er, beim zweiten<br />

war er dabei und beim letzten mit einem 19.<br />

Rang vergab er um 6 Pkte. die Silbermedaille.<br />

Auch Flavio verhaute den ersten<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 9<br />

Lauf, kontrollierte aber die zwei letzten<br />

Läufe souverän und holte den <strong>Schweizer</strong>-<br />

Vize-Meister Titel. Gratulation!!!<br />

Nach sechs gesegelten Läufen an vierter<br />

Stelle liegend mit 14 Pkte. Rückstand konnte<br />

Budzien Andre voll auf Angriff segeln.<br />

Es waren trickreiche, schwierige Bedingungen,<br />

die der Meister mit den Tagesrängen 1,<br />

1, und 2 beendete und so souverän mit 22<br />

Pkten. Vorsprung überlegener neuer<br />

<strong>Schweizer</strong> Meister wurde. Gratulation Andre.<br />

Nach der SM war bei vielen die Luft etwas<br />

raus….. es war an die Zeit etwas Neues zu<br />

ausprobieren. Wir organisierten eine<br />

Plauschregatta zu zweit auf dem <strong>Finn</strong>! „<br />

<strong>Finn</strong>segler als Vorschoter, an der Pinne die<br />

Frau/Freundin/ Tochter/der Sohn oder so.<br />

Im Vorfeld gab dies viel zu reden… es gehe<br />

doch nicht….. zehn Teams wagten das Experiment<br />

und genossen die lustigste Regatta,<br />

die viel zu Lachen gab. Beim gemeinsamen<br />

Z’nacht rundete der Komiker SUMI<br />

den Abend ab. Es war das erste Mal, dass<br />

ich Muskelkater vom Lachen und nicht vom<br />

Segeln hatte. Die sieben wichtigsten regionalen<br />

Regatten gehören zur Jahreswertung<br />

Thunersee. Nur der Schreibende und Jiri<br />

Huracek schaffte es an allen teilzunehmen.<br />

Der Schreibende gewann die Meisterschaft<br />

vor Ruedi Baumann und Andreas Friderich.<br />

Ruedi holte sich am Wilke Cup seinen lang<br />

ersehnten, halben Masten, die Lebkuchen<br />

Regatta und das dazu gehörende <strong>Finn</strong>fest<br />

rundeten ein wunderbares <strong>Finn</strong>jahr ab!<br />

See you im 2011<br />

Carlo, SUI 3


Flottenberichte Flottenberichte<br />

Jahresbericht der Bielersee Flotte<br />

Hallo zusammen<br />

Mitte Dezember erhielt ich vom Präsi ein<br />

Erinnerungsmail, dass es wieder an der Zeit<br />

sei, den Flottenbericht zu verfassen - bis<br />

nach Weihnachten sollte der Bericht<br />

geschrieben sein. Einige Tage später erhielt<br />

ich ein zweites Mail: der Bericht müsse<br />

dringend zum Präsi - so eine Terminplanung<br />

kann nur von einem Arzt kommen ;-))<br />

Mein Ziel vom letzten Jahr, einen neuen<br />

Topathleten mit Olympiaambitionen zu<br />

generieren, hat vorzüglich geklappt. Silvan<br />

Hofer hat sich entschlossen, sein Olympiaprojekt<br />

vom Laser auf dem <strong>Finn</strong> weiter<br />

zu führen. Herzlich willkommen in der<br />

<strong>Finn</strong>klasse, wir wünschen dir viel Freude<br />

und Erfolg in der neuen Klasse!<br />

Thomas Gautschi möchte ich für sein sehr<br />

grosses und unentwegtes Engagement<br />

danken, er ist zur Zeit der aktivste <strong>Finn</strong>segler<br />

der Schweiz und hat die Farben unser<br />

Flotte erfolgreich vertreten. Sein Einsatz hat<br />

sich sichtlich gelohnt: Thomas Gautschi ist<br />

auf dem ersten Rang der Punktemeisterschaft<br />

wie auch Sieger vom Wilke-Cup!<br />

Herzliche Gratulation!!<br />

Besten dank an Thomas auch für die Regattakoordination;<br />

die PM’s sind im 2011 super<br />

übers ganze Jahr verteilt!<br />

Da Thomas Gautschi bereits letztes Jahr den<br />

Wilke-Cup gewonnen hat, heisst der Gewinner<br />

des halben Mastes Ruedi Baumann. Er<br />

legte seine ganze Jahresplanung ganz auf<br />

dieses Ziel aus. Trotzdem wurde es am Ende<br />

sehr knapp mit Christoph Burger. Wieviel<br />

hat er wohl Stöffi bezahlt, dass dieser nicht<br />

an die Lebkuchen Regatta gekommen ist?<br />

;-))<br />

Auch die SM Thun verdient es, nochmals<br />

erwähnt zu werden. Dank allen Helferinnen,<br />

Helfer und Lazzaris wurde diese SM zu<br />

einem vollen Erfolg.<br />

Die WB Segel haben sich in der Schweiz<br />

mehrheitlich durchgesetzt. Aus diesem<br />

Grund werde ich auch dieses Jahr im Januar<br />

wieder ein Rundmail verfassen, wo ihr Segel<br />

bestellen könnt. Der Preis wird von der Bestellmenge<br />

abhängig sein; mit einem Winterrabatt<br />

kann aber sicher gerechnet werden.<br />

Die Deutsche Meisterschaft mit allen Olympiaklassen<br />

findet nicht wie angekündigt in<br />

Warnemünde statt, sondern vom 28.9. -<br />

3.10.2011 in Travemünde. Dies wird sicher<br />

ein toller Anlass und es wäre schön, eine<br />

möglichst grosse <strong>Schweizer</strong> Delegation dort<br />

anzutreffen.<br />

Zuletzt noch der Hinweis für die älteren<br />

Semester (zu denen seit letztem Jahr auch<br />

ich gehöre): In der Pfingstwoche findet die<br />

Master WM in Punta Ala statt. Die Bungalows<br />

sind schon reserviert, also steht einer<br />

grandiosen WM nichts im Wege!<br />

Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins<br />

neue Jahr und immer eine handbreite Wasser<br />

10 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Jahresbericht der Bodensee Flotte<br />

In 2010 konnten fünf interessante Wettfahrten<br />

am Bodensee gesegelt werden. Das<br />

Windspektrum ging von null bis fünf und<br />

das eine oder andere Mal etwas darüber.<br />

Speziell windreich zeigten sich die Unterseewettfahrten<br />

mit meisterschaftswürdigen<br />

Bedingungen, als kleine Probe für die SM<br />

2011 mit der Hoffnung einer Wiederholung.<br />

Der Obersee zeigte sich bei allen Wettfahrten<br />

mit leicht bis mässigen Winden, damit<br />

auch Leichtgewichte und Schleicher eine<br />

Chance hatten.<br />

Die kleine Bodenseeflotte weiss es zu schätzen,<br />

dass die schnellen <strong>Finn</strong>segler vom<br />

Thunersee so zahlreich an den Bodensee<br />

reisten und möchten uns dafür bedanken.<br />

Für die Saison 2011 erhoffen wir uns, mit<br />

Blick auf die <strong>Schweizer</strong>meisterschaft 2011<br />

in Steckborn eine zahlreichere Beteiligung<br />

aus den Regionen Zürich, Zug, Bielersee,<br />

Reichenau und wünschen uns immer soviel<br />

Wind, dass man oben auf der Kante sitzen<br />

kann.<br />

Für die Bodenseeflotte, Hans, SUI 11<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 11


Berichte Berichte<br />

<strong>Finn</strong>segler unter Motor, Go-Kart Plasch vom 26. Feb. 2010<br />

Bericht von Johnny Lazzari<br />

Endlich war es wieder soweit: Die <strong>Finn</strong>segler wagten sich auf die 270 ccm stark motorisierten Go-<br />

Karts.<br />

Es war der 26. Februar 2010, als die Pulse vieler <strong>Finn</strong>segler höher schlugen. Wir trafen uns bei der<br />

grössten Indoor-Kartbahn der Schweiz in Payerne. Bis alle eintrafen, konnte man sich beim Zuschauen<br />

einen Eindruck verschaffen über den Temporausch anderer Fahrer. Zu dieser Zeit waren<br />

alle noch gelassen und die spöttischen Sprüche waren nicht zu überhören. Doch als dann die Regeln<br />

erklärt wurden und es nur noch einige Minuten ging bis zum Qualifying, wurden die Gesichter<br />

ernster, wenn nicht sogar leicht ängstlich.<br />

Das Qualifying bestand aus 10 Minuten Einfahren und Kennenlernen der Strecke.<br />

Die beste Runde wurde dann als Anhaltspunkt für die Startreihenfolge verwendet.<br />

Dies waren die schnellsten Drei<br />

1. Johnny Lazzari 56.640 s<br />

2. Carlo Lazzari 56.774 s<br />

3. Beat Aebischer 56.824 s<br />

Nach einer kurzen Verschnaufpause wurde das 15 Minuten lange Rennen gestartet. Es wurde gekämpft<br />

um jeden freien Millimeter, jeder Windschatten wurde ausgenutzt und es war ein hartes<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen vielen Fahrern. Selbstverständlich wurde fast immer mit Fairness<br />

überholt. Zum Glück blieben die harten Crashs aus.<br />

Am Ende ergab sich diese „hart“ erkämpfte Tabelle<br />

1. Beat Aebischer<br />

2. Carlo Lazzari<br />

3. Johnny Lazzari<br />

4. Kurt Scheidegger<br />

5. Lorenzo Dummermuth<br />

6. Bruno Marti<br />

7. Rolf Megert<br />

8. Christoph Christen<br />

9. Franz Bürgi<br />

10. Thomas Roost<br />

12 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Nach diesem Extremsport durften wir uns dann wieder stärken, dazu begaben wir uns ins<br />

Restaurant “ Schiff “ in Murten. Wir wurden alle rasch ruhig und genossen das herrliche Essen.<br />

Danke Carlo, dass du uns das ermöglichst hast.<br />

Liebe Grüsse, Johnny<br />

Carlo Lazzari Gwattstrasse 50 3604 Thun<br />

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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 13


Regattaberichte Resultate<br />

Capman Cup 10./11. April 2010<br />

(RCO)<br />

Bericht von Peter Kilchenmann<br />

Franz Bürgi dominierte die ganze<br />

Serie:<br />

Die erste regionale <strong>Finn</strong> Regatta<br />

auf dem Thunersee war gekennzeichnet<br />

durch den erstmaligen<br />

Grosseinsatz der WB Segler Truppe.<br />

Hatten doch nicht weniger als<br />

14 <strong>Finn</strong>isten sich ein neues WB<br />

unter den Weihnachtsbaum legen<br />

lassen.<br />

Wir waren 16 Boote am Start. Viele<br />

Masters nützten bereits diese<br />

Serie, um sich auf Split vorzubereiten.<br />

Es war schönes Wetter angesagt<br />

mit leichten Winden. Ausser<br />

Thomas Gautschi vom Bielersee,<br />

waren nur Thuner (RCO, TYC und<br />

SCWe) am Start.<br />

Wir konnten am Samstag bereits 3<br />

Läufe bei leichtem Westwind austragen.<br />

Diese 3 Läufe wurden allesamt<br />

von Franz Bürgi (SUI 12)<br />

souverän gewonnen. Es musste<br />

aufmerksam gesegelt werden. Tendenzen<br />

für Oberhofen- oder Kanderseite<br />

gab es keine. Nur wer den<br />

Wind sah oder eben Franz folgte,<br />

war auf der sicheren Seite. Neben<br />

Franz Bürgi war es vor allem unser<br />

Wiedereinsteiger Beat Aebischer,<br />

welcher nach langer <strong>Finn</strong> Abstinenz<br />

mit einem 4. und zwei 2.<br />

Rängen DER Gegner von Franz<br />

war. Mit Beat muss also wieder gerechnet werden.<br />

Das Startprozedere war nicht für alle verständlich. Die<br />

AHV Fraktion konnte sich nicht zurückhalten: Roland<br />

Schneider und Helmut Klammer glänzten mit Frühstarts.<br />

Am Sonntag starteten wir in den Westwind zum 4. Lauf.<br />

Leider fiel dieser West zusammen und der Lauf musste<br />

abgebrochen werden.<br />

Nach nicht allzu langer Wartezeit auf dem See, setzte der<br />

Oberwind ein und wir konnten nochmals<br />

3 Läufe segeln. Leider war Beat Aebischer nicht mehr<br />

dabei und so konnten wir andern Franz unter Druck setzen.<br />

Nur im 5. Lauf konnte SUI 13 mit einem Sieg SUI<br />

12 auf den 2. Rang zwingen. Ein 2ter als Streichresultat,<br />

das war Franz Bürgi (SUI 12) live.<br />

Die AHV Fraktion überholte den berühmten Ruedi<br />

Baumann (SUI 57), auf dem 2. Vorwind.<br />

Dank regelmässigen Rängen auf den ersten 5 Plätzen<br />

konnte Andi Friderich den 2. Schlussrang ersegeln. Auch<br />

Carlo Lazzari auf dem 4., Ruedi Baumann auf dem 5. und<br />

Res Roost mit dem 6. Rang, zeigten klar, dass sie über<br />

den Winter nichts vergessen hatten.<br />

Der RCO, mit Wettfahrtleiter Claude Mermod, hat uns ein<br />

super Frühjahres Regattaweekend mit einer gemütlichen<br />

Rangverkündigung beschert .<br />

Peschi, SUI 13<br />

Foto©Jiri Huracek<br />

14 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Regattaclub Oberhofen RCO<br />

Capman Cup<br />

10./11.4.2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6<br />

1 Franz Bürgi SUI 12 1 1 1 1 (2) 1<br />

2 Andreas Friderich SUI 94 2 4 (6) 3 4 5<br />

3 Peter Kilchenmann SUI 13 8 5 3 2 1 (10)<br />

4 Carlo Lazzari SUI 3 6 6 4 4 (7) 2<br />

5 Rudolf Baumann SUI 57 3 (11) 5 10 6 4<br />

6 Andrea Roost SUI 94 9 8 (13) 5 5 3<br />

7 Thomas Gautschi SUI 63 5 3 8 8 (9) 6<br />

8 Röbu Rösti SUI 77 11 7 (12) 6 3 11<br />

9 Beat Aebischer SUI 71 4 2 2 (DNS) DNS DNS<br />

10 Urs Wenger SUI 30 (10) 9 7 9 10 7<br />

11 Helmut Klammer SUI 2 (OCS) 14 11 7 8 8<br />

12 Jan Fischer SUI 50 13 13 (15) 11 11 9<br />

13 Bruno Marti SUI 58 7 12 9 (DNS) DNS DNS<br />

14 Jiri Huracek SUI 7 12 10 10 (DNS) DNS DNS<br />

15 Roland Schneider SUI 10 (OSC) 15 14 DNS DNS DNS<br />

16 Pierre Julita SUI 455 (DNS) 16 16 DNS DNS DNS<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 15


Berichte<br />

Training der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>klasse<br />

vom 17. - 18. April 2010<br />

Bericht von Jiri Huracek<br />

Ohne Wind kein Training. Nachdem<br />

das Training der <strong>Finn</strong>klasse schon<br />

dreimal in Folge auf dem Thunersee<br />

durchgeführt wurde und dabei immer<br />

wieder unter Windmangel litt, wurde<br />

dieses Jahr als Standort sowohl der<br />

TYC wie auch der YCB vorbereitet.<br />

Am Mittwoch der laufenden Woche<br />

stand fest, dass am Wochenende die<br />

Bisenlage überwiegen wird, also fiel<br />

der Entscheid definitiv auf den Bielersee.<br />

Für Peter Ganzert, unseren Trainer,<br />

aber auch für Serge Harles, der von<br />

Luxemburg angereist war, war die<br />

Wahl des Reviers von kleinerer Bedeutung,<br />

als für diejenigen von uns, die<br />

erst kurzfristig erfuhren, ob sie ihr<br />

Schiff verladen müssen oder nicht. Mit<br />

Flexibilität, kameradschaftlicher Hilfe<br />

und Doppeltrailereinsatz fanden sich<br />

die sieben Teilnehmer pünktlich um<br />

9:30 im YCB ein. Der Club stand uns<br />

ganz alleine zur Verfügung und wir<br />

richteten uns ein. Thomas Gautschi<br />

lieferte das Proviant, die Mittagssuppe<br />

und auch noch einige ausserplanmässige<br />

Leckerbissen. Jan Fischer bereitete<br />

für uns am Abend ebenso überraschend<br />

ein Fondue.<br />

Das Training war schwerpunktmässig<br />

auf Start ausgerichtet. Peter ging mit<br />

uns den Ablauf am Land durch, auf<br />

dem Wasser gab es unmittelbar persön-<br />

lichen feed-back und es wurde von 2 Booten gleichzeitig<br />

gefilmt. Der Samstag war mit durchgehend 4 Bf<br />

Bise ausgesprochen anspruchsvoll und endete erst<br />

kurz vor 18 Uhr. Der Sonntagvormittag war windstill<br />

und konnte so ideal für die Videobesprechungen genutzt<br />

werden. Am Mittag stellten sich 3 Bf West ein<br />

und wir konnten das Erlernte unter idealen Bedingungen<br />

vertiefen. Erst um 17:00 konnten wir uns von<br />

diesen herrlichen Windverhältnissen trennen und liefen<br />

ein.<br />

20-30 Starts pro Tag mit gezielten Übungen, professionelle<br />

Anleitung, individuelle Betreuung, anschliessende<br />

Selbstkontrolle auf Video, Theorie, Tipps, Feinschliff<br />

und vieles mehr. So muss ein erfolgreiches<br />

Trainingswochenende aussehen. Was wir erlebt haben<br />

ist nicht zu überbieten. Einen grossen Dank an Peter<br />

Ganzert, der es mit seiner Fachkompetenz und seiner<br />

Professionalität ermöglicht hat.<br />

Jiri, SUI 7<br />

16 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Foto©JeanneH<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 17


Regattaberichte Resultate<br />

Goldacher Jollenregatta im Rietli - 24./25. April<br />

2010<br />

Bericht von Ruedi Baumann<br />

Das Kollektivaufrüsten meiner <strong>Finn</strong>feinde, verbunden<br />

mit den Sticheleien der Jungsenioren, angeführt von<br />

Carlo, der nach seinem letztjährigen PM-Höheflug nun<br />

endgültig seinen Traumstatus, schneller als der Baumann<br />

zu sein, zementieren will, hat mich mit einem<br />

wehleidigen Blick auf mein Zeitbudget entscheiden<br />

lassen, dass sich nicht jeder einfach so vor mir in der<br />

Rangliste tummeln darf. Und deshalb war das Rietli<br />

wieder mal in meinem Programm.<br />

Das Rietli hat den Ruf, dass meistens schönes Wetter<br />

und mehr Bier als Wind vorhanden ist. Genau so war<br />

es auch dieses Jahr – Ende des Berichts...<br />

Allerdings sind doch noch ein paar Ergänzungen zu<br />

machen. Der Wettfahrtleiter Erich Fischer tiegerte<br />

nervös hin und her und sah plötzlich einen für Thunerseesegler<br />

unsichtbaren Windstreifen. In diesen liess er<br />

das 14 Boot grosse Feld (vier Nationen!) auslaufen<br />

und starten. Zu meiner Überraschung war der Hauch<br />

recht konstant und an der ersten Boje waren die Favoriten,<br />

angeführt von Joseph Rochet, vorne. Auf dem<br />

Vorwind fing ich ein bisschen an der Regularität zu<br />

zweifeln, im Luv fuhr Carlo und im Lee der Jiri vorbei.<br />

Die zweite Kreuz auch korrekt und nach dem<br />

nächsten Vorwind gab ich noch ein paar Plätze. Für<br />

die dritte und letzte Kreuz beschloss ich, ganz stur<br />

nach Kompass zu segeln – diese wahnsinnig innovative<br />

Taktik brachte mir auf der Zielkreuz nicht nur vier<br />

Plätze ein, sondern liess mich nun auch besser beobachten,<br />

wie der Vorjahressieger Pesche Kilchenmann<br />

den Lokalmatador Hans Fatzer auf den zweiten<br />

und Joseph auf den dritten Rang verwies. Am meisten<br />

mit seinem Rang war aber nicht der Sieger zufrieden,<br />

sondern Rolf Megert, der den Flottenfinn vom Thunersee<br />

segelte, aber mit einem eigenen WB-Segel und<br />

Foto©Jiri Huracek<br />

feststellte, dass er mit dem Feld mithalten<br />

konnte.<br />

Der zweite Lauf wurde zügig gestartet<br />

und wir schlichen uns wieder Richtung<br />

Luvboje. Schon wieder waren Pesche<br />

Kilchenmann und Hans Fatzer vorne.<br />

Mit leichten Pumpversuchen (das<br />

schreibe ich nur, damit sie sehen, dass<br />

wir es gesehen haben) versuchten sie<br />

sich vom Feld abzusetzen. Das gelang<br />

ihnen nicht im gewünschten Masse<br />

und ich kam doch wieder mal in den<br />

Genuss einer Kreuzwende vom Pesche<br />

– mein Ziel war erreicht – Angst haben<br />

sie immer noch vor mir ;-) Da der<br />

wirklich geschickt agierende Wettfahrtleiter<br />

diesen zweiten Lauf abkürzte,<br />

erreichte auch Pesche sein Ziel und<br />

gewann diesen zweiten Lauf ebenfalls<br />

wieder vor Hans. Dritter wurde diesmal<br />

Bollo.<br />

Nun war aber fertig mit Wind – in<br />

einer bequemen Hamol-Stellung trie-<br />

18 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

ben wir dem Hafen zu. Wo kein Wind, ist Bier<br />

– diesmal von der Burgdorfer Brauerei – dieses<br />

Bier schmeckt nicht nur gut, weil der Jiri<br />

dort Aktionär ist, nein, es ist wirklich gut und<br />

Jiri darf noch ein paar Fässer bringen.<br />

Abends wurden die <strong>Finn</strong>segler frei gehalten<br />

und zwar von unserem Kameraden Bill. Bill<br />

feierte im März seinen 80. Geburtstag – man<br />

sieht es ihm nicht an, obwohl er nach eigenen<br />

Angaben die paar Jahre auf dem Buckel<br />

schon ein wenig spürt.<br />

Ich will an dieser Stelle nicht meine ganze<br />

Rede wiederholen – der Bill ist ja nun wirklich<br />

jedem bekannt und wem nicht, der soll<br />

nächstes Jahr ins Rietli kommen. Aber die<br />

Tatsache, dass die nicht unattraktive Dame,<br />

die mir jeden Morgen im ICE einen Platz<br />

freihält, mir einen ganz besonderen Gruss für<br />

den Bill mitgegeben hat, beweist doch, wie<br />

geschätzt und bekannt unser Jubilar ist!<br />

Der Abend fand seinen Ausklang an der Bunker-Bar,<br />

aus Platzgründen wurde diese ins<br />

Clubhaus verlegt. Es war, wie es sein musste<br />

und einige (alle?) waren froh, dass es am<br />

Sonntag keinen Lauf mehr gab.<br />

So konnte am Sonntag gegen zwei Uhr trotz<br />

einem eigentlich windlosen Wochenende und<br />

dank einem geschickt agierenden Wettfahrtleiter<br />

ein souveräner Sieger gekürt werden.<br />

Rietli – ich war nicht zum letzten mal da!<br />

Ruedi, SUI 57<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2<br />

1 Peter Kilchenmann SUI 13 1 1<br />

2 Hans Fatzer SUI 11 2 2<br />

3 Fredi Wachter AUT 292 4 5<br />

4 Rudolf Baumann SUI 57 6 4<br />

5 Andreas Bollongino GER 19 9 3<br />

6 Joseph Rochet FRA 40 3 9<br />

7 Carlo Lazzari SUI 3 8 6<br />

8 Urs Huber SUI 100 7 7<br />

9 Harry Geisser SUI 111 11 8<br />

10 Jiri Huracek SUI 7 5 DNF<br />

11 Rolf Megert SUI 23 10 10<br />

12 Alexander Geisser SUI 52 12 11<br />

13 Felix Ertl SUI 86 13 12<br />

14 Horst Wühn GER 31 DNS DNS<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 19


Regattaberichte Resultate<br />

Frühlingsregatta Hallwilersee – Beinwil am See 1./2. Mai 2010<br />

Bericht von Peschi Kilchenmann<br />

Bevor ich mit dem Bericht starte, zuerst eine kleine Entschuldigung für das späte Abliefern dieses<br />

Textes. Ich wurde fast genötigt dazu, hat doch unser Webmaster von einem normalerweise gutmütigen<br />

Klassenmitglied folgende Reklamation zugesandt erhalten, welche auch in meiner E-Mail<br />

Inbox landete:<br />

3. und letzte Mahnung Bericht Hallwilersee<br />

Salü Hans<br />

Deine sprichwörtliche Zuverlässigkeit lässt zu wünschen übrig. Früher liess ich die Ausrede,<br />

dass die ganze Welt auf einen Bericht von Herrn Kilchenmann wartet, noch gelten. Da aber<br />

dieser Herr Kilchenmann unsere Zeit in Beinwil am See schon mit dem Zusammentragen seines<br />

Berichtes übermässig beanspruchte und er damals aussagte, dass er diesen spätestens am Montag<br />

und sofort an den Webmaster schicken würde, kann ich davon ausgehen, dass dieser Bericht<br />

nun bei dir liegt und du einfach zuwenig Interesse für die zweite PM vom laufenden Jahr zeigst.<br />

Denn an der Zuverlässigkeit vom ehemaligen Flottenchef wird ja wohl nicht gezweifelt.<br />

Deshalb meine Bitte als Teilnehmer vom Hallwilersee und meine Forderung als zahlendes Mitglied<br />

von der <strong>Schweizer</strong>ischen <strong>Finn</strong>seglervereinigung: Bitte den Bericht sofort auf die Website<br />

hochladen - ich möchte ihn über das Wochenende lesen!<br />

Freundliche Grüsse von einem höchst unzufriedenen finn.ch-Kunden<br />

Ruedi, SUI 57<br />

Also nun endlich der lang ersehnte Bericht:<br />

Die 2. PM im 2010 konnten wir erstmals, dank unermüdlichem Einsatz von Thomas Gautschi, auf<br />

dem Hallwilersee durchführen. Der Segelclub Hallwil in Beinwil am See gab sein Bestes . Wir<br />

wurden freundlich empfangen und genossen die super Organisation.<br />

Die angesagte Grosswetterlage versprach keine Wetterfronten. Bei unserer Ankunft trafen wir nur<br />

flaches Wasser ohne Wind an. Neben 20 Ynglings, stellten wir mit 10 <strong>Finn</strong>s eine eher kleine Flotte.<br />

Punkt 14:00 h etablierte sich ein leichter Föhn (Südwind), welcher auch die Locals erstaunte. Regen<br />

begleitete diesen Föhn. Wir konnten 3 Läufe segeln. Souveräner Laufsieg von Carlo Lazzari im<br />

1. Lauf.<br />

Bruno Marti ersegelte seinen ersten Laufsieg in seiner <strong>Finn</strong>karriere im 2. Lauf. Das war ein grosser<br />

Motivationsschub für seine Seglerzukunft. Um seine Freude zu unterstreichen, versprach Bruno<br />

uns Kollegen eine Flasche Grappa zu spenden, welche bis am Sonntag nicht eingelöst wurde. Un-<br />

20 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Foto©Jiri Huracek<br />

ser Halbprofi Thomas Gautschi fiel bei einer<br />

Wende ins Wasser, weil er den Gurt verpasste.<br />

Er musste sich wohl noch von seinen Strapazen<br />

der Hyeres Regatta mental entlasten.<br />

Im 3. Lauf zeigte uns dann Thomas Gautschi<br />

mit einem Laufsieg den Meister.<br />

Am Abend genossen wir das Nachtessen und<br />

den schönen grossen Kamin im Clubhaus. Es<br />

wurde ergiebig zum Grappa diskutiert und philisophiert.<br />

Bruno Marti hat aber laut meiner<br />

Buchhaltung den Grappa immer noch nicht<br />

gespendet. Wir werden ja sehen…<br />

Leider konnten wir am Sonntag mangels Wind<br />

keine Läufe mehr segeln. Roland Frigo, als<br />

Neuensteiger vom Corsair, segelte unseren Flottenfinn<br />

SUI 100 und gewann die Serie vor Hans<br />

Fatzer und meiner Wenigkeit. Peschi, SUI 13<br />

Segelclub Hallwil (SCH) FINN - Regatta<br />

1./2.Mai 2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />

1 Frigo Roland SUI 100 2 3 3<br />

2 Fatzer Hans SUI 11 3 4 2<br />

3 Kilchenmann Peter SUI 13 5 2 4<br />

4 Gautschi Thomas SUI 63 6 7 1<br />

5 Lazzari Carlo SUI 30 1 6 7<br />

6 Baumann Rudolf SUI 57 4 5 5<br />

7 Marti Bruno SUI 58 8 1 8<br />

8 Huracek Jiri SUI 7 7 8 6<br />

9 Liechti Kurt SUI 71 9 9 10<br />

10 Megert Rolf SUI 23 10 10 9<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 21


!<br />

22 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Regattaberichte<br />

<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 1<br />

Die Masters 2010 mit 167 Teilnehmern aus 25 Nationen, darunter eine Delegation von 11<br />

<strong>Schweizer</strong>n, sind eröffnet: Der erste Regatta-Tag bescherte pralle Sonne, 25° C Lufttemperatur<br />

und 12 kn Wind aus westlicher Richtung. Nach zwei Races haben sich Franz Bürgi auf dem 19.<br />

und Christoph Christen auf dem 34. Platz als beste <strong>Schweizer</strong> qualifiziert.<br />

<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 2<br />

Nach zwei Startverschiebungen liess die Wettfahrtleitung gegen 16:00 bei 6 kn Westwind auslaufen.<br />

Die Starts der beiden Gruppen gelang auf Anhieb. In der Gruppe BLAU rundete Carlo<br />

Lazzari als Erster. Peter Kilchenmann in der Gruppe ROT als Zweiter. Auch die übrigen <strong>Schweizer</strong><br />

offenbarten sich als Leichtwindspezialisten und hielten sich im 1. Drittel des jeweiligen Feldes<br />

auf. Leider liess der Wind nach, so dass die Wettfahrt abgebrochen werden musste. Schade<br />

um die verkommene Chance.<br />

<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 3<br />

Das Warten auf einen weiteren Start endete um 17:30. Dann stellte sich ein stabiler Westwind<br />

mit 9 kn ein und ermöglichte doch noch die 3. Wettfahrt. <strong>Schweizer</strong> Tagessieger wurde Christoph<br />

Christen SUI 5, welcher im Feld ROT den 3. Platz belegte<br />

<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 4<br />

Bei Windstärke 13-18 kn aus Südost konnten die Wettfahrten 4 und 5 gesegelt werden, die beide<br />

vom unschlagbaren Michael Maier (CZE 1) gewonnen wurden. Christoph Christen konnte seine<br />

exzelente Serie weiterführen und beendete in seiner Gruppe mit einem 5. und 7. Laufrang. In der<br />

Gesamtwertung belegt er nun den hervorragenden 6. Platz. Weitere <strong>Schweizer</strong> sind auf den Rängen<br />

28 (Franz Bürgi) und 63 (Thomas Gautschi) platziert.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 23


Regattaberichte<br />

<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Letzter Tag<br />

Wer nach Tag 4 den lokalen Wetterverhältnissen misstraute, wurde am Final-Tag eines Besseren<br />

belehrt: Schönes Wetter, 2 - 4 Bft und grosse Wellen dominierten die Wettfahrten 6 und 7. Christoph<br />

Christen (SUI 5) konnte sich am letzten Tag mit einem 3. Laufrang und einem überlegenen<br />

Laufsieg erneut steigern und die Broncemedaille sichern. Überlegener Sieger ist Olympionike Mi-<br />

chael Maier (CZE 1), der nach 5 Laufsiegen und einem 2. Rang die letzte Wettfahrt nicht mehr<br />

antreten musste. Die Silbermedaille geht an den letztjährigen Sieger André Budzien (GER 711).<br />

Christoph Christen hatte<br />

an der Masters-WM im<br />

kroatischen Split niemand<br />

aufder Rechnung. Ein<br />

entscheidender Vorteil für<br />

den Bieler <strong>Finn</strong>segler,<br />

der unbeschwert dasFeld<br />

vonhintenaufrollteund<br />

Bronzegewann.<br />

FRANCISCORODRÍGUEZ<br />

Nach dem Sieg des Thurgauers<br />

Hans Fatzer 1988 in Italien<br />

schaffte es an einer Masters-WM<br />

erstmals wieder ein <strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Finn</strong>segler aufs Podest. Zur Überraschung<br />

aller Beteiligten und<br />

auch des Bronzegewinners selber,<br />

der sein Glück kaum fassen<br />

konnte. «Im Vorfeld hatte ich mir<br />

gesagt,ein Platzunter den ersten<br />

20 wäre schön und in den Top<br />

Tenzulanden wohl das höchste<br />

aller Gefühle», sagt Christoph<br />

Christen.<br />

Dabei hatte er die Masters-<br />

WM, die den Seglern ab 40 Jahren<br />

offen steht, nur trainingshalber<br />

bestritten. «Ichfeierte dieses Jahr<br />

meinen 40. Geburtstag und wollte<br />

diese neue Startgelegenheit<br />

nutzen, um mich optimal auf<br />

die <strong>Finn</strong>-<strong>Schweizer</strong>-Meisterschaft<br />

vorzubereiten.» Schliesslich bewies<br />

der Segler des Yachtclubs<br />

Bielersee (YCB) eindrücklich,<br />

dass er bereits gutinSM-Form ist.<br />

Fehlstart zu Beginn<br />

Zum WM-Auftakt im kroatischen<br />

Split hatte noch nichts auf<br />

den bevorstehenden Medaillengewinn<br />

hingedeutet. «Ich wollte<br />

nicht gleich imersten Lauf mein<br />

Streichresultat einfahren und<br />

gingihn zu zögerlich an», erzählt<br />

der Bieler,der beim Startnichtgut<br />

wegkam.Mitten im Feld der vielen<br />

Boote und auf Tuchfühlung<br />

mit seinen Konkurrenten blieb<br />

kein Platzmehr übrigfürWendemanöver.<br />

«Ichmusste aufder falschen<br />

Seite bei schlechteren Bedingungen<br />

segeln und fiel weit<br />

zurück.» Bis auf Rang 35, was<br />

schliesslich Christens Streichresultatwurde.<br />

Ab dem zweiten Lauf rollte er<br />

das Feld von hinten auf und lag<br />

drei Regatten vor Schluss als<br />

Sechster inLauerstellung. «Eine<br />

ideale Ausgangslage, zumal die<br />

SPORT<br />

TrainingsfahrtzuWM-Bronze<br />

Unbelastet zum grossen Erfolg: Der Bieler Christoph Christen überraschte in Split mit dem Gewinn der WM-Bronzemedaille. Bild: zvg<br />

Favoritennichtmit mir rechneten<br />

und mich auf dem Wasser in<br />

Ruhe liessen.»<br />

Krönung mit einem Laufsieg<br />

Christen kam dabei entgegen,<br />

dass der Wind an Stärke zulegte.<br />

«Bei solchen Bedingungen wird<br />

das Segeln athletischer», erklärt<br />

der kräftiggebaute Seeländer,der<br />

nun gegenüber den leichteren<br />

Athleten im Vorteil war. «DasMaterial<br />

warsuper und erlaubte mir<br />

ein hohes Tempo.» Zum Abschluss<br />

der Weltmeisterschaft<br />

holte ersich sogar den Laufsieg<br />

und krönte damit eine erfolgreiche<br />

Woche,die nicht optimal begonnen<br />

hatte.Nochwarteten der<br />

Tagesbeste und seine Konkurrenten<br />

auf die Rangverkündigung.<br />

«Da rief mich auf einmal der Sekretär<br />

der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-Flotte<br />

Hans Lehmann an und gratulierte<br />

mir zur Bronzemedaille.In<br />

Gesamtrangliste<br />

Masters-WM in Split<br />

1. Michael Maier (Tsch)<br />

2. André Budzien (De)<br />

3. Christoph Christen (YCB)<br />

4. Michael Gubi (Ö)<br />

5. Attila Szilvassy(Ung)<br />

6. Allen Burrell (Gb)<br />

7. Marco Buglielli (It)<br />

alle weiteren <strong>Schweizer</strong>:<br />

31.Franz Bürgi<br />

55. ThomasGautschi (YCB)<br />

77.Till Klammer<br />

91.Peter Kilchenmann<br />

103. John Ulbrich<br />

112.Andy Fürer<br />

131.Martin Nydegger<br />

143.Jiri Huracek<br />

147. Helmut Klammer<br />

151.Carlo Lazzari<br />

167Segler klassiert (fri)<br />

diesem Momentwar mir erstbewusst,<br />

dass esfür einen Podestplatz<br />

gereichthatte.»<br />

Grosse Bedeutung<br />

Über den Live-Ticker auf der<br />

topaktuellen Homepage des WM-<br />

Veranstalters hatten sich die Daheimgebliebenen<br />

informiert. «Ich<br />

erhielt zahleiche SMS», freute<br />

sich Christen über die vielen Reaktionen,<br />

die ihm auch die Bedeutungseines<br />

Erfolgs vorAugen<br />

führten. «Fürmich istdieseWM-<br />

Bronzemedaille höher einzustufen<br />

als ein SM-Titel. Zwar waren<br />

auch hier grösstenteils Amateure<br />

wie ich am Start. Daneben aber<br />

auch einige der weltbesten Segel-Koryphäen<br />

mit Olympia- und<br />

langjähriger WM-Erfahrung.»Am<br />

Abend wurde im Klubhaus gefeiert.<br />

«Die Stimmung war sehr<br />

familiär.Ich habe die Zeit in Split<br />

genossen.»<br />

Nach der tollen «Trainingswoche»<br />

in Kroatien gehen fürChristen<br />

die SM-Vorbereitungenindie<br />

letzte Phase. «Ich will weitere<br />

kleine Sachen am Boot einstellen.»<br />

Vorgesehen sind zudem<br />

Trainingseinheiten in Österreich<br />

zusammen mit seinem Segelmacher.<br />

Am 21. Juni startet der Bieler<br />

sicher bei der vereinsinternen<br />

Bergluftwoche, wo er sich mitanderen<br />

Routiniers wie Olympia-<br />

Teilnehmer Peter Theurer messenkann.<br />

Kurz darauffolgt dann<br />

mit der <strong>Finn</strong>-SM in Thun der Saisonhöhepunkt.<br />

«Mein Ziel ist<br />

wiederum ein Podestplatz», sagt<br />

Christen, der in den letzten Tagen<br />

völligunbeschwert und quasials<br />

Vorbereitung zu WM-Bronze gesegelt<br />

war. An den <strong>Schweizer</strong><br />

Meisterschaften, die auch von<br />

vielen ausländischen Seglern besucht<br />

werden, wird nun der<br />

Druckeinigesgrösser sein.<br />

24 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Aussenseiter will Spielverderbersein<br />

DIENSTAG<br />

1. JUNI 2010<br />

Rollhockey<br />

23<br />

Diessbachrückt<br />

aufRangdreivor<br />

mt. Im Direktduell um Rang drei<br />

mit dem RHC Wimmis siegte der<br />

RHC Diessbach am Samstag mit<br />

5:3. Eine starke erste Hälfte diente<br />

als Basis zumErfolg.<br />

Mit der Rückkehr von Kapitän<br />

Stefan Bandi ist ein wichtiger<br />

Spieler beiden Diessbachern zurück,<br />

doch für die Highlights<br />

sorgten andere. Pascal Kissling<br />

startete das Offensivfeuerwerk<br />

mit einem Solo durch die ganze<br />

Gästeabwehr und setzte dem<br />

Lauf mit dem Tor das Sahnehäubchen<br />

auf. Leicht geschockt<br />

und defensiv nicht auf der Höhe<br />

warendie Wimmiser regelmässig<br />

zu spät – mit Rodrigues’ Volleytreffer<br />

und je einem weiteren Tor<br />

der beiden RHCD-Torjäger brillierten<br />

die Seeländer. Dahinter<br />

hielt ihnen der Rest den Rücken<br />

frei. Der schmale Kader erhielt<br />

vor der Pause noch einen Warnruf:<br />

Dominik Wirth gelang das<br />

erste Torder Gäste.<br />

Ein Kontertor von Miran Salzmann<br />

nach dem Seitenwechsel<br />

gab den Diessbachern zusätzliche<br />

Sicherheit, dennoch war<br />

noch nichts entschieden. Wimmis<br />

agierte frecher und Diessbach<br />

sehr sorglos.DiverseFehler<br />

schlichen sichein, doch die Gäste<br />

nutzten beste Chancen mit<br />

Schüssen neben das Tornicht –<br />

oder zu spät. Stefan Wenger und<br />

Wirthverschönerten das Resultat<br />

nurnoch.<br />

Erfolgreich Revanche fürs Aus<br />

im Cup-Halbfinal haben die<br />

Diessbacher Frauen genommen.<br />

Gleich mit 9:2 wurde Montreux<br />

besiegt, mit einem Vollerfolg<br />

morgen gegen Friedlingen sind<br />

die Diessbacherinnen vorzeitig<br />

<strong>Schweizer</strong> Meister.<br />

ÜBERSICHT SEITE 24<br />

NACHRICHTEN<br />

Letzte Wildcard<br />

an Vacansoleil<br />

Si.Die Organisatoren der diesjährigen<br />

Tour de Suisse (12. bis<br />

20. Juni) vergaben die letzte<br />

Wildcardandas Continental<br />

Professional Team Vacansoleil.<br />

Aushängeschild des holländischen<br />

Teams istder Italiener<br />

Matteo Carrara(31), der vordrei<br />

Jahren an der Tour de Suisse den<br />

vierten Rang erreichthatte.<br />

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S<br />

M a d e b y S a i l e r s f o r S a i l e r s<br />

Zahlreiche Medaillen <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 25<br />

für Karate-Nachwuchs<br />

mt. Erfolgfürden Seeländer Karate-Nachwuchs<br />

am nationalen<br />

Jugendturnier in Bex: DasKara-<br />

Sail<br />

Foto©Jiri Huracek


Regatta... Resultate<br />

Jungfrau Trophy – Thun 19./20.Juni 2010<br />

Kurzbericht von Hans Lehmann<br />

Das ultimative Tune-Up der SM 2010 zeigte sich am Samstag von seiner besten Seite. Bei 3 - 4<br />

Bft konnten drei Wettfahrten gesegelt werden, die mit zwei Laufsiegen von unserem diesjährigen<br />

World Masters Broncemedaillengewinner Christoph Christen klar dominiert wurden. Mit<br />

den Rängen 3, 1, 6 sicherte sich Flavio Marazzi den 2. Schlussrang vor Christof Wilke. Bise sei<br />

Dank: Am Sonntag stellten sich keine stabilen Windverhältnisse ein. Es blieb lediglich bei drei<br />

Startübungen<br />

26 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Jungfrau Trophy – FINN<br />

Thunersee Yachtclub<br />

19./20. Juni 2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />

1 Christen Christoph SUI 5 1 3 1<br />

2 Marazzi Flavio SUI 49 3 1 6<br />

3 Wilke Christof SUI 18 7 6 2<br />

4 Gautschi Thomas SUI 63 2 2 12<br />

5 Baumann Rudopf SUI 57 9 4 3<br />

6 Zopfs Eggo GER 300 4 7 7<br />

7 Fischer Jan SUI 50 10 10 4<br />

8 Lazzari Carlo SUI 3 8 5 11<br />

9 Rochet Joseph FRA 40 5 11 10<br />

10 Huracek Jiri SUI 7 6 8 14<br />

11 Lehmann Hans SUI 96 11 15 5<br />

12 Roost Andrea SUI 96 12 13 9<br />

13 Wenger Urs SUI 30 14 14 13<br />

14 Althaus Hans SUI 29 16 12 15<br />

15 Benz Niklaus AUS 221 15 9 OCS<br />

16 Wälchli Dominik SUI 441 OCS OCS 8<br />

17 Rästi Peter SUI 41 13 OCS 16<br />

18 Schneider Roland SUI 10 17 16 17<br />

19 Megert Rolf SUI 23 18 OCS DNF<br />

20 Marti Bruno SUI 58 DNS DNS DNS<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 27


Regattaberichte Resultate<br />

Rabbit-Cup Thun 2./9./16./23. Juni 2010<br />

Bericht von Carlo Lazzari<br />

Das gab’s wohl noch nie! 53 Teilnehmer aus fünf<br />

Nationen am Rabbit-Cup, dazu noch sieben verschiedene<br />

Laufsieger!<br />

Nun zum Geschehen: Wenn man bei Leichtwind<br />

gewinnen will, muss man zuerst Hans Lehmann<br />

schlagen! Dies gelang am ersten Rabbit-Abend<br />

niemanden, so gewann Housi die ersten beiden<br />

Läufe. Gratulation.<br />

Am zweiten Abend zeigte Stöffi uns den Meister,<br />

vier Läufe, vier Laufsiege mit jeweils einem beachtlichen<br />

Vorsprung! Ernüchterung bei den Leichtgewichtigen;<br />

bei Wind haben diese nichts zu bestellen.<br />

Am dritten wunderschönen Abend träumten etliche<br />

und verpassten so einen guten Start. Tagessieger<br />

Peter Kilchenmann – mit zwei Laufsiegen – zeigte,<br />

dass seine Formkurve für die SM stimmt.<br />

Der letzte traumhafte Abend, das Practice-Race für<br />

die SM, gab schon im Vorfeld viel zu diskutieren.<br />

Etliche bangten um ihr Material. Mit einem<br />

Schlauchboot als Schutzschild für den Rabbit, entspannte<br />

sich die Lage sehr schnell. Ich rechnete nur<br />

noch, wie ich den Schreiberposten loswerden könnte!<br />

Stöffi Burger stand als Sieger und Beat Aebischer<br />

als vierter schon fest. Es ging nur noch um<br />

Ruedi Baumann und mich… Aber Ruedi hatte neun<br />

Punkte Vorsprung!<br />

Ich musste voll attackieren, extreme Schläge machen<br />

und hoffen, dass Ruedi keinen Topten-Platz<br />

erreichen würde! Ich hatte Glück, gewann den Lauf.<br />

Aber auch Pech, denn der lästige Ruedi blieb mir<br />

immer auf den Fersen. Er wurde Zweiter! Tagessieger<br />

Jürgen Eiermann zeigte seine Ambitionen für<br />

die SM und TYC Koch Michu zauberte uns in der<br />

Küche ein traumhaftes Kaninchenessen auf den<br />

Tisch, das wir mit unseren Freunden aus dem In-<br />

und Ausland bis spät in die Nacht genossen.<br />

Carlo, SUI 3<br />

28 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Rang Steuermann Segel<br />

1 Christoph Burger SUI 67<br />

2 Ruedi Baumann SUI 57<br />

3 Carlo Lazzari SUI 3<br />

4 Beat Aebischer SUI 71<br />

5 Role Schneider SUI 10<br />

6 Peter Rösti SUI 41<br />

7 Urs Wenger SUI 30<br />

8 Jan Fischer SUI 50<br />

9 Röbi Rösti SUI 77<br />

10 Res Jöhr SUI 1<br />

11 Ernst Schläppi SUI 99<br />

12 Peter Kilchenmann SUI 13<br />

13 Donimique Wälchli SUI 441<br />

14 Franz Bürgi SUI 12<br />

15 Michael Mutti SUI 33<br />

16 Helmut Klammer SUI 2<br />

17 Hans Althaus SUI 29<br />

18 Hans Lehmann SUI 96<br />

19 Jiri Huracek SUI 7<br />

20 Michel Erni SUI 27<br />

21 Jürgen Eiermann GER 8<br />

22 Andu Friderich SUI 94<br />

23 Christof Wilke SUI 18<br />

24 Arnold Baumann SUI 454<br />

25 Flavio Marazzi SUI 49<br />

26 Bruno Marti SUI 58<br />

Rang Steuermann Segel<br />

27 Friedrich Müller GER 146<br />

28 Yves Zoccola FRA 800<br />

29 Thomas Eder GER 78<br />

30 Christian Rupp GER 75<br />

31 Boudewyn Fehres NED 781<br />

32 Uwe Barthel GER 62<br />

33 Enrico de Maria SUI 476<br />

34 Egon Schönberg GER 24<br />

35 Nick Benz SUI 8<br />

36 Hans Jürg Saner SUI 385<br />

37 Hazy Osterwalder SUI 6<br />

38 Thomas Roost SUI 44<br />

39 Matthias Bohn GER 174<br />

40 Andreas Finke GER 79<br />

41 Andreas Bollongino GER 19<br />

42 Christian Kühlwein GER 28<br />

43 Horst Wühn GER 31<br />

44 Thomas Gautschi SUI 63<br />

45 John Ulbrich SUI 60<br />

46 Andrea Roost SUI 9<br />

47 Horst Schlick GER 131<br />

48 Jens Ott GER 144<br />

49 Karel van Hellemond NED 41<br />

50 Chr. Scheinecker AUT 18<br />

51 Elmar Friedrich GER 156<br />

52 Zlot Stefan SUI 92<br />

53 Detlef Guminski GER 92<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 29


Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

<strong>Schweizer</strong>meisterschaft Thun 2010<br />

Bericht von Christoph Christen<br />

Die SM 2010 der Superlative mit 82 Teilnehmern<br />

aus 6 Nationen war ein genialer<br />

Erfolg. Sie war sensationell organisiert und<br />

vorbereitet durch Lazzari’s und Helferinnen<br />

und Helfer.<br />

Noch eine Woche vor der SM herrschten<br />

Regen und Temperaturen zwischen 8-12<br />

Grad. Das nötige Wetterglück (Hochdrucklage,<br />

25 Grad) sorgte dann für eine schöne<br />

Thermik. Am Donnerstagmittag wurde die<br />

SM mit einem Apéro und den dazugehörenden<br />

Reden eröffnet. Kurz darauf stellte sich<br />

die Thermik wie gehofft ein und wir konnten<br />

die drei geplanten Läufe bei 2-3 Bft segeln.<br />

Tagessieger wurde Flavio Marazzi auf dem<br />

neuem Wilke <strong>Finn</strong>, vor Christoph Burger und<br />

Karel van Hellemond NED. Die Bedingungen waren sehr schwierig, da man sich fast immer für<br />

eine Seite entscheiden musste und erst im letzten Drittel sah, ob man die richtige Seite gewählt<br />

hatte. Mehrheitlich zeigte sich die Oberhofener Seite als die Bessere.<br />

Der Freitag bot dasselbe Prozedere wie am Tag zuvor. Christoph Burger, André Budzin und Martin<br />

Mitterer hatten die Thermik am besten im Griff und wurden Tagessieger. Die Zwischenrangliste<br />

präsentierte sich wie folgt: erster Burger 14 Pkt. zweiter Marazzi 21 Pkt. und dritter Bohn 25 Pkt.<br />

Am Samstag präsentierte sich die Ausgangslage aus meiner Sicht eigentlich noch besser als am<br />

Freitag: Der vollkommen klare Himmel, sollte für eine ganz normale Thermik sorgen. Die Thermik<br />

liess jedoch lange auf sich warten und konnte sich dann den ganzen Tag nicht richtig aufbauen. Erst<br />

nach 15 Uhr konnte bei löchrigem Wind zum 7. Lauf gestartet werden. Dieser Lauf stellte sich im<br />

Nachhinein als Knackpunkt für einige Segler heraus: ein grösseres Windloch in der Mitte der zweiten<br />

Kreuz, dazu ein 20-30 Grad Rechtsdreher durchmischte die Reihenfolge in diesem Lauf nochmals<br />

stark. Die zwei letzten Läufe der Meisterschaft konnten bei konstanterem Wind, aber immer<br />

noch bei starken Drehern entweder von links oder von rechts, gesegelt werden.<br />

André Budzien 3-facher Masters-Weltmeister zeigte uns an diesem Tag den Meister, was ihm mit<br />

den Rängen 1, 1 und 2 verdient den <strong>Schweizer</strong>meistertitel einbrachte. Dahinter wurde es richtig<br />

spannend. Denn der zweite bis sechste Rang trennten am Schluss nur gerade 6 Punkte.<br />

Umso erfreulicher ist deshalb der zweite Rang von Flavio, der sich sehr gut mit dem neuen Wilke<br />

30 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

<strong>Finn</strong> zurecht fand und den Thunersee taktisch, wie zu erwarten war, bestens im Griff hatte.<br />

Mit dem Holländer Karel als Bronzemedaillengewinner waren drei verschiedene Nationen auf dem<br />

Treppchen vertreten.<br />

Grossen Dank an den Wettfahrtleiter Peter Keller und seinem Team sowie der Jury, die sich als sehr<br />

souverän und kompetent herausstellte.<br />

Insider News:<br />

• Uwe Barthel und André Budzien versprachen Folgendes: Sollten wir es schaffen, die<br />

ersten 10 der diesjährigen SM-Rangliste an der Lebkuchenregatta an den Start zu bringen,<br />

würden sie auch teilnehmen.<br />

• Es gibt <strong>Finn</strong>segler, die nur ein Ende des Schwertgummis einhängen, um so das Schwert<br />

besser hochziehen zu können. Leider ergibt dies beim Grüssen der Forellen im Thunersee<br />

ein Problem, weil beim durchgekenterten <strong>Finn</strong> das Schwert in der Öffnung verschwindet<br />

;-)<br />

• Die Fische am Donnerstagabend kamen nicht aus dem Faulensee, da dies eine Ortschaft<br />

ist und kein See, wie wir durch die Grillfrau belehrt wurden.<br />

• Die deutschen <strong>Finn</strong>kollegen fordern zu Recht, dass wir mal eine grosse <strong>Schweizer</strong>- oder<br />

<strong>Schweizer</strong>ische-Delegation an die IDM schicken sollten. Im September 2011 findet in<br />

Warnemünde, in der Nähe von Rostock, eine zentralisierte deutsche Meisterschaft mit<br />

allen Olympiaklassen statt. Warenmünde ist eine sehr schöne Stadt und die Windverhältnisse<br />

sind normalerweise sehr gut. Es lohnt sich also, eine Reise zu planen.<br />

• Revanchieren könnten wir uns auch bei unseren holländischen Kollegen die jetzt schon<br />

mehrmals an der <strong>Schweizer</strong>meisterschaft teilnahmen. Die ONK findet dieses Jahr vom<br />

17.-19. September in Medemblik statt.<br />

Mein Plan, keinen Bericht zu schreiben, scheiterte leider auch kläglich. Bis vor dem letzten Lauf<br />

lag ich voll im Soll; ich musste einfach zwei Ränge hinter Fräne ins Ziel kommen und das Ganze<br />

hätte sich erledigt. Da ich aber wie schon die ganze SM im letzten Lauf des Tages mit der Spitze<br />

mithalten konnte und sich die Chance zu einen Laufsieg zeigte, packte ich sie und verwies den<br />

neuen <strong>Schweizer</strong>meister auf Rang zwei. Für mich ein versöhnlicher Abschluss einer durchzogenen<br />

SM.<br />

Schlussfazit: Es war eine sehr schöne und sehr gelungene SM. Hoffen wir, dass diese SM für die<br />

Zukunft als Vorbild dient.<br />

Als letztes möchte ich noch allen Helferinnen und Helfern, die jetzt nicht erwähnt wurden, herzlich<br />

danken und ich hoffe, alle nächstes Jahr in Steckborn wieder zu sehen.<br />

Seglerische Grüsse<br />

Christoph, SUI 5<br />

Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 31


Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

16 Montag, 28. Juni 2010 —<br />

Sport<br />

Sport am TV<br />

14.00 Tennis live SF 2<br />

Wimbledon, Achtelfinals<br />

15.30 Tennis live SF 2<br />

Wimbledon, Achtelfinals<br />

18.15 Fussball Eurosport<br />

U-17-EM Frauen, Final: Irland - Spanien<br />

23.15 Sportflash SF 2<br />

Lotto Schweiz<br />

8 12 25 40 44 45 ZZ 5 Plus 3<br />

6+ – .– 4+ 323 x 100.–<br />

6 – – 4 2 037 x 50.–<br />

5 ZZ+ – – 3+ 6 228 x 12.–<br />

5 ZZ 1 x 132 710.40 3 37 086 x 6.–<br />

5+ 3 x 16 501.35 2+ 45 125 x 2.–<br />

5 33 x 6 379.35<br />

Replay 6<br />

Jackpot plus 7,2 Mio. Fr., Jackpot 3,3 Mio. Fr.<br />

Joker<br />

8 7 9 5 0 5<br />

Jackpot: 160 000 Fr. Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Lotto Deutschland<br />

32 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

25 33 39 41 48 49 21<br />

Spiel 77<br />

9 0 4 0 4 1 5<br />

Super 6<br />

0 2 4 2 2 2<br />

Superzahl 3<br />

«spex-17-bom segeln» (Ressort: sport thun/oberland / Ausgabe: bo)<br />

Gedruckt von guy.huracek am 30.06.2010 11:04:31<br />

SEGELN<br />

82 Segler der <strong>Finn</strong>-Klasse<br />

bevölkerten übers<br />

Wochenende den Thunersee.<br />

<strong>Schweizer</strong> Meister<br />

wurde ein Deutscher.<br />

<strong>Schweizer</strong> Meisterschaften im<br />

Segeln werden jeweils international<br />

ausgeschrieben. So erstaunt<br />

es nicht, dass das Podest<br />

der Titelkämpfe auf dem Thu-<br />

Flavio Marazzi kann es auch auf dem <strong>Finn</strong><br />

Der Berner Starboot-Steuermann<br />

holte bei der <strong>Finn</strong>-SM<br />

auf dem Thunersee Silber.<br />

Peter Herzog<br />

Nur der Deutsche André Budzien segelte<br />

bei den international ausgeschriebenen<br />

SM der olympischen <strong>Finn</strong>-Klasse schneller<br />

als Flavio Marazzi. Der Routinier aus<br />

Schwerin zeigte am Schlusstag auf dem<br />

Thunersee mit den Rängen 1/1/2 eine<br />

starke Serie und verwies den 32-jährigen<br />

Berner im Feld der 82 Teilnehmer aus<br />

sechs Nationen auf Platz 2. Innert dreier<br />

Tage konnten alle neun vorgesehenen<br />

Wettfahrten über die Bühne gebracht<br />

werden, wobei jeder Segler sein schlechtestes<br />

Resultat streichen konnte.<br />

An den Olympischen Spielen 2004<br />

in Athen hatte Flavio Marazzi sein Starboot<br />

mit Vorschoter Enrico De Maria<br />

auf Platz vier gesteuert, an den Olympischen<br />

Spielen von Peking wurde das<br />

Duo in Qingdao Fünfter.<br />

Marazzi/De Maria sind das konstanteste<br />

und erfolgreichste <strong>Schweizer</strong><br />

Olympiateam seit über 40 Jahren und<br />

das nächste grosse Ziel heisst London<br />

nersee von einem Deutschen, einem<br />

Holländer und «nur» einem<br />

<strong>Schweizer</strong> belegt war.<br />

Und der <strong>Schweizer</strong> war erst<br />

noch ein «Fremder». Flavio Marazzi,<br />

der derzeit beste Starboot-<br />

Segler der Welt, versuchte sich<br />

für einmal in der ebenfalls olympischen<br />

<strong>Finn</strong>-Klasse und eroberte<br />

sich nach neun Wettfahrten<br />

die Silbermedaille. Der Berner<br />

vom Thunersee-Yachtclub bril-<br />

SM-Silber: Flavio Marazzi. Foto: B. Fritschi<br />

Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

Weitere Medaille für Marazzi<br />

lierte vor allem durch Konstanz.<br />

Diese war bei den Windverhältnissen<br />

mit 3–4 Beaufort auch<br />

nötig. Geschlagen wurde Marazzi<br />

einzig vom Deutschen Andre<br />

Budzien.<br />

Mit Christoph Burger (6./<br />

Thun), Christoph Christen (7./<br />

Biel) und Franz Bürgi (10./Oberhofen)<br />

profitierten drei weitere<br />

Berner vom Heimvorteil auf<br />

dem Thunersee. Beeindruckend<br />

Nicht weniger als 82 Teilnehmer segelten auf dem Thunersee um den <strong>Schweizer</strong>-Meister-Titel in der <strong>Finn</strong>-Klasse.<br />

2012. Im Juli steht für die Starboot-Segler<br />

in Weymouth, der Küstenstadt in<br />

Dorset, wo die kommenden olympischen<br />

Segelregatten ausgetragen werden,<br />

die nächsten Trainingstage auf<br />

dem Wasser auf dem Programm. «Wir<br />

wollen so oft wie möglich vor Weymouth<br />

segeln», sagt Marazzi. «Revierkenntnisse<br />

sind enorm wichtig.» Noch<br />

kennen die beiden <strong>Schweizer</strong> die Bedingungen<br />

im neuen Olympiarevier,<br />

das zugleich Stützpunkt der britischen<br />

Olympiasegler ist, zu wenig gut.<br />

Für die <strong>Finn</strong>-SM stiegen die beiden<br />

nun vom 6,92 m langen und 680 kg<br />

schweren Zweimannboot Star auf die<br />

4,50 m lange und 140 kg schwere Einhandjolle<br />

<strong>Finn</strong> um. Beide Bootsklassen<br />

sind Klassiker an den Olympischen Spielen.<br />

Der 1910 entworfene Star ist seit<br />

1932 (mit dem Unterbruch 1976) Olympiaklasse.<br />

Der <strong>Finn</strong> wurde 1949 erstmals<br />

gebaut und ist seit 1952 Olympiaklasse.<br />

«Für die Beweglichkeit, das Segelgefühl<br />

und auch, um ein wenig Abwechslung<br />

ins Trainingsprogramm zu bringen,<br />

ist das <strong>Finn</strong>-Segeln ideal», sagte Marazzi.<br />

«Das Boot verlangt viel, die Konkurrenz<br />

ist stark und im Gegensatz zum Kielboot<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

war das grosse Teilnehmerfeld.<br />

82 Jollen waren am Start, nur selten<br />

herrscht auf dem Thunersee<br />

ein derart reger Verkehr wie am<br />

vergangenen Wochenende. stü<br />

Rangliste (9 Wettfahrten, 1 Streichresultat: 1.<br />

Andre Budzien (De) 32 Punkte. 2. Flavio Marazzi<br />

(Thunersee-Yachtclub) 54. 3. Karel van Hellemond<br />

(Ho) 55. 4. Martin Mitterer (De) 56. 5.<br />

Jürgen Eiermann (De) 58. 6. Christoph Burger<br />

(Thunersee-Yachtclub) 60. 7. Christoph Christen<br />

(Biel) 72. 10. Franz Bürgi (Oberhofen) 99.<br />

Star bezahlt man auf der <strong>Finn</strong>-Jolle einen<br />

groben Fehler mit dem Kentern. Es<br />

braucht einiges, um die 140 Kilo des<br />

<strong>Finn</strong> am Wind optimal zu segeln», sagte<br />

Marazzi, der auf dem Thunersee die<br />

zweite Wettfahrt gewann.<br />

Während Marazzi immer wieder mal<br />

auf dem Thunersee mit dem <strong>Finn</strong> ein<br />

paar Schläge macht, war es für seinen<br />

Vorschoter Enrico De Maria das Debüt<br />

auf einer Jolle. Der Zürcher segelte überhaupt<br />

zum ersten Mal auf dem <strong>Finn</strong> und<br />

landete mit Platz 38 im Mittelfeld.<br />

Nach sechs von neun Wettfahrten<br />

hatten die beiden Segler vom Thunersee-Yacht-Club,<br />

Christoph Burger und<br />

Flavio Marazzi, die Zwischenrangliste<br />

noch angeführt. Doch im siebten<br />

Lauf, als sich der Thermikwind auf<br />

dem Thunersee noch nicht installiert<br />

hatte und die Segler mit starken Winddrehungen<br />

und Windlöchern konfrontiert<br />

wurden, segelte Marazzi auf<br />

Platz 22 und Burger auf Rang 36.<br />

Thun. Internationale SM olympische <strong>Finn</strong>klasse:<br />

1. Andre Budzien (D) 32 Punkte. 2. Flavio Marazzi (TYC)<br />

52. 3. Karel van Hellemond (Ho) 55. 4. Martin Mitterer<br />

56. 5. Jürgen Eiermann (D) 58. 6. Christoph Burger<br />

(TYC) 60. – 82 Boote in der Wertung).<br />

Nachrichten<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 33<br />

Mountainbike<br />

Dreimal EM-Gold<br />

Ralph Näf, Esther Süss und Konny Loo-<br />

Titel. Esther Süss schaffte bei den Frauen<br />

im Finish bei der letzten Steigung die<br />

Vorentscheidung zu ihren Gunsten. (si)<br />

Orientierungslauf<br />

Niggli im Weltcup souverän<br />

An der dreiteiligen Weltcup-Nordic-Tour<br />

Elite national), gleiche Zeit. 4. Schwab (Pratteln) 1:44.<br />

5. Schnyder (Le Grand-Saconnex) 1:53. 6. Guggisberg<br />

(Biel) 1:55. – Aufgegeben u. a. Cancellara. Nicht gestartet<br />

u. a. Moos, Morabito, Zaugg. – U-23 (177,3 km):<br />

1. Bär (Cham) 4:17:17. –Junioren/U-19 (118,2 km):<br />

Patric Spahni


Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />

1 Budzien Andre GER 711 6 12 (DSQ) 3 4 3 1 1 2<br />

2 Marazzi Flavio SUI 78 7 1 6 (25) 5 2 22 4 7<br />

3 Van Hellenmond Karel NED 41 17 2 7 11 (21) 4 6 3 5<br />

4 Mitterer Martin GER 22 2 23 (26) 8 2 1 2 5 13<br />

5 Eiermann Jürgen GER 8 (30) 6 5 6 6 13 10 6 6<br />

6 Burger Christoph SUI 67 3 18 1 1 1 8 (36) 9 13<br />

7 Christen Christoph SUI 5 10 15 2 14 15 5 (20) 10 1<br />

8 Götz Klaus-Dieter GER 701 21 5 14 2 12 15 (25) 13 3<br />

9 Bohn Matthias GER 174 1 26 4 10 3 7 (BFD) 31 4<br />

10 Bürgi Franz SUI 12 4 (41) 31 4 14 10 7 2 27<br />

11 Ganzert Peter GER 15 (46) 25 10 7 13 16 3 34 9<br />

12 Gautschi Thomas SUI 63 20 8 11 17 7 6 24 29 (33)<br />

13 Scheinecker Christian AUT 18 13 7 8 29 24 (57) 28 11 16<br />

14 Müller Friedrich GER 146 47 11 30 5 11 19 5 (54) 17<br />

15 Scheuwater Cees NED 7 26 20 12 16 (53) 11 45 20 10<br />

16 Outrata Jiri CZE 8 12 30 3 37 43 (54) 16 7 15<br />

17 Sibbert Carsten GER 88 (34) 9 33 19 8 32 32 15 28<br />

18 Aebischer Beat SUI 71 27 17 42 30 10 20 (51) 17 14<br />

19 Huber Alfons GER 82 (37) 13 22 33 20 25 18 16 34<br />

20 Wälchli Dominique SUI 441 8 38 (DSQ) 39 18 12 21 19 35<br />

21 Eder Thomas GER 78 9 10 15 65 (BFD) 28 38 12 24<br />

22 Fatzer Hans SUI 11 (74) 27 32 42 30 36 4 23 11<br />

23 Barthel Uwe GER 62 38 37 23 (49) 9 27 46 8 23<br />

24 Guminsky Detlev GER 92 36 32 41 12 (49) 35 9 14 32<br />

25 Friderich Andreas SUI 94 45 (DSQ) 21 34 17 21 11 21 42<br />

34 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />

26 Fuerer Andreas SUI 70 43 (49) 19 13 40 14 30 42 18<br />

27 Lömker Helmut GER 179 44 29 54 22 16 34 12 (55) 12<br />

28 Baumann Rudolf SUI 57 25 58 16 28 27 (60) 13 25 31<br />

29 Wilke Christof SUI 18 11 16 53 43 28 18 50 18 (69)<br />

30 Zopfs Eggo GER 300 32 22 34 54 29 26 14 28 (55)<br />

31 Ulbrich John SUI 60 24 14 18 32 63 23 26 (77) 54<br />

32 Huck Frederik SUI 17 15 40 (52) 24 22 48 27 44 36<br />

33 Klammer Till SUI 25 19 42 45 41 19 24 35 32 (53)<br />

34 Mutti Michael SUI 33 (56) 4 46 15 37 31 56 37 37<br />

35 Straub Herbert GER 5 48 31 29 31 (50) 41 40 33 20<br />

36 Huracek Jiri SUI 7 (70) 48 17 9 35 44 15 65 46<br />

37 Wühn Horst SUI 63 33 34 25 23 32 56 (62) 50 26<br />

38 De Maria Enrico SUI 476 54 39 13 46 57 17 17 43 (DNF)<br />

39 Rochet Joseph FRA 40 14 33 (DSQ) 53 25 46 37 22 56<br />

40 Roost Andrea SUI 9 49 19 50 26 34 43 (55) 46 21<br />

41 Schlick Horst GER 131 (64) 28 37 36 26 49 41 24 52<br />

42 Frigo Roland SUI 100 29 45 47 52 56 (DNF) 34 26 8<br />

43 Rupp Christian GER 75 23 (61) 20 50 31 40 39 35 60<br />

44 Lazzari Carlo SUI 3 31 3 44 (64) 38 51 23 61 51<br />

45 Pöschl Manfred GER 48 22 59 36 38 39 30 (BFD) 49 43<br />

46 Baudin Arnaud FRA 55 18 55 39 56 23 47 53 27 (58)<br />

47 Sondermann Herbert GER 55 63 24 27 51 60 (65) 19 48 30<br />

48 Kilchenmann Peter SUI 13 42 62 40 18 33 52 (BFD) 40 40<br />

49 Pandler Michael GER 63 35 35 (58) 27 51 39 29 56 57<br />

50 Fehres Boudewijn NED 781 53 36 51 47 41 29 (63) 47 29<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 35


Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />

51 Zoccola Yves FRA 800 28 63 43 55 36 38 (BFD) 45 38<br />

52 Lehmann Hans SUI 96 53 (69) 56 48 48 62 8 36 44<br />

53 Benz Nick SUI 8 57 56 24 44 58 45 (BFD) 38 39<br />

54 Bollongino Andreas GER 19 41 (DNF) DNF 40 54 9 42 58 41<br />

55 Krienbühl Bernhard SUI 21 61 43 59 62 (72) 33 33 39 48<br />

56 Roost Thomas SUI 44 62 65 (DNF) 21 52 22 43 60 67<br />

57 Fischer Jan SUI 50 16 46 49 67 67 37 (BFD) 71 45<br />

58 Friedrich Elmar GER 156 59 50 (66) 60 46 53 31 41 61<br />

59 Wenger Urs SUI 30 58 51 55 58 45 (63) 57 62 22<br />

60 Althaus Hans SUI 29 50 52 57 57 61 42 52 57 (73)<br />

61 Saner Hans-Jürg SUI 385 66 44 38 45 64 59 60 59 (68)<br />

62 Linke Andreas GER 79 40 47 61 (72) 62 67 61 53 49<br />

63 Zlot Stefan SUI 92 67 53 DSQ 20 65 (DNF) 67 69 25<br />

64 Kühlwein Christian GER 28 5 21 9 (DNS) DNS DNS DNS DNS DNS<br />

65 Marti Bruno SUI 58 55 54 48 68 66 50 48 (70) 70<br />

66 Beuck Werner GER 1 39 60 62 35 44 55 (DNF) DNS DNS<br />

67 Erni Michel SUI 27 65 64 64 63 55 (68) 44 63 47<br />

68 Immler Manfred GER 4 71 68 35 61 42 66 (BFD) 74 50<br />

69 Baudin Michel FRA 50 60 66 63 70 47 58 58 (73) 59<br />

70 Baumann Arnold SUI 454 51 70 28 (DNS) DNS DNS 64 64 71<br />

71 Schneider Roland SUI 10 72 (76) 67 59 71 71 49 51 74<br />

72 Rösti Robert SUI 77 73 57 (DSQ) 71 69 70 47 66 63<br />

73 Magin Eberhard GER 147 69 73 70 69 74 61 54 (76) 62<br />

74 Klammer Helmut SUI 2 68 74 60 66 70 (DNF) BFD 52 65<br />

75 Schläppi Ernst SUI 99 (DNS) DNS DNS 73 59 64 65 67 66<br />

36 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />

23.-27. Juni 2010 Thun<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />

76 Ott Jens GER 144 75 71 65 (DNS) 73 69 BFD 68 64<br />

77 Imhof Bruno SUI 16 77 DSQ 68 75 75 (DNS) 59 75 72<br />

78 Osterwalder Hans Rudolf SUI 6 (DNF) 72 69 74 68 DNF 66 72 DNF<br />

79 Schönberg Egon SUI 24 78 77 71 77 76 72 68 (79) 75<br />

80 Teichmann Christian GER 136 (DNS) 79(2) 73(2) DNS DNS DNS BFD 30 DNF<br />

81 Megert Rolf SUI 23 (DNF) 67 DNF 76 DNS DNS BFD 78 DNS<br />

82 Wüthrich Cuno SUI 439 76 75 DNF (DNS) DNS DNS BFD 80 DNS<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 37


Regattaberichte Regattaberichte<br />

Lindavia-Preis 2010 –<br />

Lindau 2./3. Juli 2010<br />

Bericht von Andreas<br />

Bollongino<br />

Das Wetter auf der Reichenau<br />

motivierte nicht<br />

grade für einen Regattatag:<br />

29 Grad morgens<br />

um 9 Uhr und kein<br />

Wölkchen am Himmel,<br />

geschweige denn irgendwo<br />

die Aussicht auf<br />

Wind.<br />

So kam es, dass ich irgendwie<br />

nicht auf Segeln<br />

eingestellt war und<br />

nicht nochmals in den Anweisungen nachschaute,<br />

wann denn eigentlich Start ist, sondern<br />

lieber noch mal was im Garten machte,<br />

ausgiebig frühstückte und dann in aller Ruhe<br />

nach Lindau aufbrach, um …. Ja um am LSC<br />

anzukommen, als die meisten der 18 Teilnehmer<br />

aus D, FRA, ITA und der Schweiz (also<br />

aus Deutschland und zahlreichen WM-Vorrundenausscheidern)<br />

stammenden Boote schon<br />

ausgelaufen waren.<br />

Bei 29 Grad ist man relativ nass geschwitzt,<br />

wenn man seinen <strong>Finn</strong> innerhalb von 15 Minuten<br />

vom Hänger holt und aufbaut. Ich kam<br />

dann auch trotz aller Eile zirka 10 Minuten zu<br />

spät zum Start und konnte mir einen Lauf anschauen,<br />

der bei Schwachwind angeschossen<br />

wurde und bei sich stabilisierenden Wind erfolgreich<br />

von Frederick Huck gewonnen wurde,<br />

der Rolf Elsässer auf der Zielkreuz überholte.<br />

Im 2. Lauf durfte ich dann auch mal mitfahren,<br />

kein Sturmgehänge aber durchaus über der<br />

Kante sitzend, durfte ich durch den langen<br />

See, den regen Schiffsverkehr und die steile<br />

Uferböschung doch recht bewegte Bodenseewasser<br />

pflügen. Michael Hüllenkremer ließ<br />

sich nicht durch das gut ausschauende rechte<br />

Ufer beirren und schlug in diesem Lauf wiederum<br />

Rolf den 2maligen 2.<br />

Die Wettfahrtleiter brachten einen 3. Lauf bei<br />

nun stabilem Wind (wer hätte das gedacht?)<br />

durch und Rolf kam wirklich weit vorm Feld<br />

als verdienter Erster ins Ziel.<br />

Um 16:30 hörten wir dann vom Lindauer Public<br />

Viewing einen Jubel und wir wussten, als<br />

wir ankamen, dass es gar nicht soo schlecht für<br />

Jogis Team lief - doch bei Schwachwind 5<br />

Stunden in der Sonne brutzeln, fordert seinen<br />

Tribut.<br />

Nur wenige schafften es sich zum Fussballschauen<br />

aufzuraffen, die meisten genossen<br />

einen wohl einmaligen After Sail Event, bei<br />

dem wir rund um das Stegbierfäßchen bis zum<br />

Bauch im Bodenseewasser saßen und versuch-<br />

38 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

ten, uns mit Kühlung von Innen und Außen<br />

wieder auf Betriebstemperatur zu bringen.<br />

Nur von gelegentlichen Umweltaktivisten<br />

gestört, die versuchten, uns weiße Wale<br />

zu retten und wieder in den offenen See zu<br />

ziehen verbrachten wir 2 sehr entspannte und<br />

unterhaltsame Stunden in einer Umgebungssituation,<br />

die man für Millionen von Euro<br />

nicht kaufen kann.<br />

Das anschließende Essen im super Clubhaus<br />

des LSC zog sich dank unerschöpflicher<br />

Freibiervorräte bis in die späte Nacht hin.<br />

Am nächsten Morgen dann gegen halb Neun<br />

eine vielversprechende Brise, in die wir dann<br />

leider etwas zu spät gestartet sind, und nach<br />

der Startkreuz in eine massive Flaute gerieten.<br />

Um 12 Uhr fuhr das Startschiff dann genau<br />

vor dem stabilen Wind davon Richtung Hafen,<br />

was zu einiger Verwirrung führte, da die<br />

schon mal etwas voran Richtung Lindau<br />

getrieben waren, sich umschauten und zurück<br />

zum Start fuhren, weil man ja sah, dass<br />

jetzt Wind im See war. Die anderen trieben<br />

nach 2 Stunden Braterei auf dem Wasser<br />

eher apathisch hinter dem Startschiff Richtung<br />

Hafen.<br />

Schließlich stoppte das Startschiff nachdem<br />

dann kaum noch einer es verfolgte und alle<br />

Segler wieder auf den See hinausfuhren und<br />

bei 1-2 schönen Windstärken ihre Boote<br />

eintrimmten.<br />

Die 4. Wettfahrt wurde dann angeschoßen.<br />

Rolf ertrug den psychischen Druck und die<br />

Erwartungen seines sozialen Umfeldes nicht<br />

und fuhr schon einige Sekunden vor dem<br />

offiziellen Start schon mal gen Luvtonne,<br />

was ihm einen OCS bescherte.<br />

Davon profitierte Joseph Rochet, der immer<br />

treue Gallier. Er gewann dank Konstanz in<br />

der Serie (3-3-4-6) vor Michael Hüllenkremer<br />

( 4-1-6-7) und schließlich Rolf Elsässer<br />

( 2-2-1-OCS) verdient die tollen Preistrophäen<br />

des LSC und eine wirklich schöne<br />

Regatta.<br />

Dank gilt dem gesamten LSC Team, angefangen<br />

von einem ausgezeichneten und<br />

hilfsbereiten Clubwirth (danke für die Gläser),<br />

einer sehr hilfsbereiten Regattamannschaft<br />

und 2! Regattaleitern, die die Regatta<br />

im Timesharing leiteten und die wirklich die<br />

Bedürfnisse der Segler und die Eigenschaften<br />

des Sees erkannten.<br />

Nächstes Jahr wieder und wir werden immer<br />

mehr.<br />

Bollo, GER 19<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 39


Resultate<br />

FINN - Lindavia Preis 2010<br />

Lindauer Segler-Club e.V.<br />

2./3.Juli 2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4<br />

1 Joseph Rochet FRA 40 3 3 4 6<br />

2 Michael Hüllenkremer GER 84 4 1 6 7<br />

3 Rolf Elsäser GER 202 2 2 1 OCS<br />

4 Boris Kulpe SUI 100 9 5 8 2<br />

5 Fredi Wachter AUT 292 5 11 5 4<br />

6 Karl Schmid GER 137 12 4 3 8<br />

7 Frederik Huck SUI 17 1 13 13 1<br />

8 Horst Wühn GER 31 7 10 2 12<br />

9 Beni Krienbühl SUI 21 10 12 7 5<br />

10 Hans Fatzer SUI 11 6 9 11 10<br />

11 Andreas Bollongino GER19 DNC 6 9 3<br />

12 Ulli Herdegen GER 266 13 7 10 9<br />

13 Franz Steib GER 183 8 14 14 11<br />

14 Felix Spring GER 32 11 8 16 DNS<br />

15 Jack Larsen GER 168 14 15 12 13<br />

16 Hubert Sparer ITA 91 16 17 17 14<br />

17 Hans Ruedi Osterwalder SUI 6 15 16 15 DNF<br />

18 Georg Siebeck GER 293 DNC DNC DNC DNC<br />

40 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

00966_Anz_Clubheft_A5_sw_Pool.qxp 16.10.2006 8:43 Uhr Seite 1<br />

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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 41


Regattaberichte Resultate<br />

TYC-Segelwoche 10./11. Juli 2010<br />

Bericht von Ruedi Baumann<br />

Der Wettfahrtleiter kannte kein Erbarmen und<br />

liess rechtzeitig in die Sommerhitze 2010 auslaufen.<br />

Da die älteren (Originalton Res Roost<br />

"erfahrereren und deshalb auch schon ein bisschen<br />

weisere") <strong>Finn</strong>herren keine Lust hatten,<br />

sich grillieren zu lassen, trafen sie sich beim<br />

Lästerecken zum Kaffeekränzchen und der<br />

Beurteilung der Situation.<br />

Immer noch heiss - nun wurde das Kränzchen<br />

zu einer Wettersatelliten-Theorie-Ausbildung<br />

an die recht kühle Clubbar gezügelt. Damit das<br />

im Bildschirm gesichtete auch praktisch begutachtet<br />

werden konnte, zügelten die alten<br />

Herren zur Sturmwarnung auf dem Süddamm.<br />

Als es dort zu heiss wurde, kam nur noch ein<br />

Standortwechsel unter dem Kirschbaum bei<br />

den <strong>Finn</strong>en in Frage. Aufgrund dieser vielen<br />

gewälzten Theorie- und praktischen Ansätzen<br />

konnte der Wettfahrleiter via Telefon genügend<br />

von den drohenden Gewittern gewarnt<br />

werden, so dass dieser nicht mal in Versuchung<br />

kam, den sich schüchtern meldenden<br />

Wind für eine Regatta zu nutzen und sich<br />

Richtung Hafen begab. In diesem gewann<br />

Röfe einen ersten Punkt, indem er am Bierhafen<br />

die Innenposition vor Res innehatte und<br />

die erste Bier-Runde unter dem vorher erwähnten<br />

Kirschbaum spendierte. Deshalb<br />

konnte pünktlich zum Abbruchsignal ein Prosit<br />

ausgesprochen werden und das traurige Fazit<br />

dieses Berichtes ist, dass es im Kreise der<br />

<strong>Finn</strong>segler auch ohne Wind ganz schöne Tage<br />

gibt!<br />

Selbstverständlich ist der Bericht nun noch<br />

nicht zu Ende - Res kam auch noch am Bierhahnen<br />

an und spendierte Runde zwei. Irgendwann<br />

gewannen wir den Eindruck, dass<br />

wir noch einmal auf den See schauen sollten -<br />

und endlich wurden die Wetterpropheten, die<br />

an Land blieben, bestätigt: Was wie Rauch von<br />

einem Grillfeuer aussah, entpuppte sich als<br />

fliegendes Wasser und zum ersten Mal stand<br />

ich vorne am Flaggenmast und sah den Windanzeiger<br />

auf sage und schreibe 26 Meter in der<br />

Sekunde steigen. Ein Blick in die Bäume und<br />

die Erinnerung an meinen fliegenden <strong>Finn</strong> von<br />

der 2009er SM rieten mir, das Clubhaus aufzusuchen.<br />

Fazit zwei: Zum Glück hat Jan Schwitter, der<br />

Wettfahrtleiter, nicht noch irgend eine Wertung<br />

unter Dach zu bringen versucht - dieser Versuch<br />

wäre in die Geschichte eingegangen.<br />

Also machten wir uns ans Dammfest, das aufgrund<br />

der aktuellen Wettersituation im Clubhaus<br />

und nicht auf dem Damm stattfand - aber<br />

trotzdem ein gelungener Anlass war.<br />

Am Sonntag war wegen dem Gigathlon erst<br />

um 12.00 Uhr zur Verfügung. Immer noch<br />

hartnäckig liess der WFL uns mit West auslaufen,<br />

zur allgemeinen Überraschung wechselte<br />

der Wind auf einen schwachen Ober und in<br />

diesen starteten wir.<br />

Meine Strategie stand fest und deshalb liess<br />

ich den Carlo trotz Steuerbordbug nett durchfahren.<br />

Den Ändu hätte ich auch durchgelassen,<br />

der machte mir aber eine weniger nette<br />

Kreuzwende und so verlor ich schon mal ein<br />

paar Meter und verfolgte nun den schnellen<br />

"Hand auf dem Deck" - Insider wissen, dass<br />

das nur der Klassenpräsident sein kann. Diesmal<br />

fuhr er vor mir pfeilschnell in ein Loch<br />

oder was weiss ich, jedenfalls stand er mit<br />

killendem Segel vor mir und ich kam auch<br />

nicht weiter. Also wenden und so schnell ist<br />

man letzter....Na ja, nach vorne schauen ist<br />

angesagt. Und vorne sehe ich einen, der eigentlich<br />

in die falsche Richtung fuhr und nun<br />

einsam vorne ist, so einer mit einer Engländer<br />

Segelnummer. Dieser Engländer ist der Wilke<br />

42 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Chrigu, der ein ganz unmöglich flaches und<br />

leichtes Tuch fährt - und dass das fährt, das<br />

verstehe ich persönlich überhaupt nicht - aber<br />

Chrigu und Christoph können euch das mal<br />

erklären. (Und dass der Chefideologe mich<br />

wegen dieser Engländer-Nummer zum<br />

<strong>Schweizer</strong> Nr. 3 machte, lässt das Tuch auch<br />

nicht gerade sympathischer erscheinen) Ein<br />

Lichtblick war immerhin, dass Boudewyn,<br />

NED 781, auch ganz vorne war und wir immerhin<br />

die Gastfreundschaft hochhielten. Die<br />

Freundschaft zu Helmut wollte ich auch pflegen<br />

und obwohl er schon auf dem Anlegekurs<br />

zur Boje war, fuhr ich hintendurch und<br />

wendete erst nach 50 Meter - dümmer geht es<br />

ja nicht... Aber Lichtblick zwei - ich war<br />

trotzdem vor Helmut an der Boje und somit<br />

habe ich mit wenigen Worten etwas über die<br />

überaus fairen Bedingungen von unserer<br />

ersten Kreuz erzählt. Der Lauf wurde abge-<br />

kürzt und so diente meine Aufholjagd nur<br />

dazu, ein wenig näher an das Geschehen zu<br />

rücken und festzustellen, dass Chrigu Wilke<br />

diesen Sieg nach Hause brachte und Bodewyn<br />

zweiter wurde. Dritter wurde Peter<br />

Rösti, der auf sein altes Lanaverre (ex-Olav<br />

SUI 350) einen Wilke-Mast mit einem KA2<br />

montiert hat und schon am Rabbit bewiesen<br />

hat, dass er damit sehr schnell unterwegs ist.<br />

Der grosse Favorit Christoph Christen folgte<br />

auf Platz vier.<br />

WFL Jan Schwitter wartete den Einlauf der<br />

nicht abgekürzten Musto nicht ab und startete<br />

sofort zu einem zweiten Lauf. Der war viel<br />

besser, weil aufgrund einer kleinen Rechtsdrehung<br />

ich sofort vor das Feld zu liegen<br />

kam. Die geschätzte Konkurrenz verpasste<br />

den Rückdreher und so verabschiedete ich<br />

mich Richtung Bergpreis - dachte ich. Die<br />

zwei Exoten, die Herren Christen und Fride-<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2<br />

1 Wilke Christof GBR 3 1 3<br />

2 Christen Christoph SUI 5 4 1<br />

3 Rösti Peter SUI 41 3 7<br />

4 Baumann Ruedi SUI 57 9 2<br />

5 Friderich Andreas SUI 94 7 4<br />

6 Lazzari Carlo SUI 3 5 6<br />

7 Fehres Boudewyn NED 781 2 11<br />

8 Huracek Jiri SUI 7 8 5<br />

9 Erni Michael SUI 27 6 9<br />

10 Klammer Helmut SUI 2 10 8<br />

11 Megert Rolf SUI 23 DNS 10<br />

12 Rösti Röbi SUI 77 DNS DNS<br />

12 Roost Andrea SUI 9 DNS DNS<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 43


Regattaberichte<br />

rich, die nach dem Start stur nach Oberhofen<br />

gedampft waren, segelten mir vor dem Bug<br />

durch. Aufgrund der Erfahrungen aus dem<br />

ersten Lauf segelte ich wieder entgegen jedem<br />

Lehrbuch über die Anlegelinie und hatte damit<br />

auch die zwei Linkssegler hinter mir. Christoph<br />

gab mir von weit hinten noch den Rat,<br />

dass ich auf die Boje segeln soll - weise ignorierte<br />

ich diesen sicher gutgemeinten Input und<br />

ging noch einmal über die Anlegeline raus -<br />

und so wurde der erste Bergpreis der Saison<br />

Tatsache.<br />

Auf dem Vorwind flaute der Wind noch ein<br />

bisschen ab, da meine Verfolger zwischen 10<br />

und 30 Kilo mehr Gewicht hatten, kein Problem.<br />

Aber am Leefass kam der Christen wieder<br />

auf Rufweite heran und mit jugendlichem Ehrgeiz<br />

(hat der eigenlich noch nicht kapiert, dass<br />

er nun auch schon vierzig ist?) und zwei<br />

schnellen Wenden schaffte er es an mir vorbei<br />

und, da der Lauf wieder abgekürzt wurde,<br />

sicherte er sich den Laufsieg. Um den dritten<br />

Platz gab es ein heisses Duell, dieses ging<br />

zugunsten von Chrigu Wilke aus und damit<br />

holte er sich den Gesamtsieg vor Christoph<br />

Christen.<br />

Die Siegerehrung war echt spannend, der Erste<br />

vier, der Zweite fünf Punkte - der Dritte folgte<br />

mit fünf Punkten Rückstand und zwischen dem<br />

Dritten und dem achten Platz waren ganze drei<br />

Punkte Differenz. Jedenfalls schaffte es Rösti<br />

Junior (dem Senior war es zu heiss und er ging<br />

Formel 1 schauen - das ist in der Tat auch noch<br />

erwähnenswert!) auf Platz drei (Schreiberposten<br />

nach meiner Version) gefolgt von meiner<br />

Wenigkeit (Schreiberposten nach Jiris Version,<br />

die aber nur auf diese Regatta angewendet<br />

wird, dann kommt wieder eine andere zum<br />

Tragen) und den punktegleichen Kollegen<br />

Ändu und Carlo. Der Christen hatte übrigens<br />

meine Schreiberversion geteilt und ärgerte sich<br />

furchtbar, dass er mich noch überholt hat, denn<br />

mit mir wäre immerhin ein mehr oder weniger<br />

zuverlässiger Schreiber Dritter geworden.<br />

Und deshalb sei dem geneigten Leser und<br />

<strong>Finn</strong>segler für die Zukunft empfohlen, unbedingt<br />

seine Schreiberpflichten wahrzunehmen,<br />

sonst gibt der Christoph nicht mehr Vollgas<br />

und das würde SUI 57 nach vorne spülen und<br />

nebst den ellenlangen Berichten über eine Regatta,<br />

an der eigentlich gar nichts schreibbares<br />

passierte, würde auch der Aufenthalt an der<br />

kühlen Clubbar zu einer Tortur für die Ohren!<br />

Abschliessend danke ich dem Wettfahrtleiter<br />

und seiner Mannschaft, am Samstag das richtige<br />

Gespür für die Sicherheit und am Sonntag<br />

aus einem Minimum an Wind das absolute<br />

Maximum an Regatta rausgeholt zu haben.<br />

Ruedi, SUI 57<br />

44 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

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Biel, 12.35 Uhr<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 45


Regattaberichte Resultate<br />

Semaine du Soir 9. – 13. August 2010<br />

Bericht von Carlo Lazzari<br />

Die dritte Semaine, die ich wiederum als Dritter<br />

beende! Jiri meinte, es treffe mich in letzter<br />

Zeit auffällig oft, daher müsse ich besser wer-<br />

Montag, bei kaum sichtbarem Wind, starteten<br />

wir den ersten Lauf. Die Wettfahrtleitung<br />

brachte mit ihrem komischen Hörndle fast alle<br />

durcheinander und liessen einen riesigen Massenfrühstart<br />

einfach laufen. Kaum an der Luv-<br />

Boje angekommen war der letzte Hauch von<br />

Wind auch schon weg! Irgendwie versuchten<br />

wir weiter zu segeln, an die Lee-Boje zu kommen,<br />

zu runden, um anschliessend durch das<br />

sagenhafte 10 Meter breite Ziel zu schleichen!<br />

den, oder noch besser sei es, ihn vorlzuassen!<br />

Es ist schön zu wissen, dass ich in Zukunft<br />

zwei weitere Optionen habe!<br />

Normalerweise ist die Semaine geprägt von<br />

sehr unterschiedlichen Windverhältnissen, von<br />

Schwach- bis Starkwind. Dieses Jahr war alles<br />

anders:<br />

Fräne, einer der Ersten, wurde Letzter und<br />

Aebischer tat sich das schon gar nicht mehr an!<br />

Am zweiten und dritten Segeltag war der Wind<br />

nur ganz wenig besser, dafür mit Simu wieder<br />

ein guter Wettfahrtleiter zur Stelle.<br />

Mittwochabend fragte ich mich, wozu ich eigentlich<br />

Sitzpolster habe, wenn ich nur auf<br />

dem Schwertkasten sitze? Am Donnerstag<br />

verbesserte sich die Situation und am Freitag<br />

konnten wir sogar zwischendurch hangen. Am<br />

46 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Schluss gabs doch noch einen schönen Lauf.<br />

Ende gut alles gut!<br />

Bernhard Michael und Jöhr Res haben auf<br />

jeden Fall weitere Fortschritte gemacht und<br />

kommen immer besser in Fahrt. Bei der<br />

Preisverteilung verwöhnte uns Grillmeister<br />

Shorty mit Speis und Trank, gestärkt feierten<br />

wir Aebischer’s Sieg in der Innenstadt.<br />

Carlo, SUI 3<br />

Regattaclub Oberhofen RCO<br />

Semaine du Soir FINN 9. – 13. August 2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5<br />

1 Beat Aebischer SUI 71 (DNC) 2 2 3 2<br />

2 Peter Rösti SUI 41 1 3 7 1 (DSQ)<br />

3 Carlo Lazzari SUI 3 -8 1 8 2 3<br />

4 Andreas Friderich SUI 94 2 4 -6 4 4<br />

5 Röbi Rösti SUI 77 6 5 3 -6 6<br />

6 Peter Kilchenmann SUI 13 3 (DNC) 4 DNC 1<br />

7 Michael Erni SUI 27 7 (DNC) 5 5 DNC<br />

8 Jiri Huracek SUI 7 (DNC) 7 10 8 9<br />

9 Franz Bürgi SUI 12 10 (DNC) 1 DNC 8<br />

10 Urs Wenger SUI 30 9 8 9 (DNC) 10<br />

11 Res Jöhr SWE 7 (DNC) 6 12 DNC 7<br />

12 Andrea Roost SUI 9 (DNC) DNF DNC 7 5<br />

13 Michael Bernhard SUI 50 11 (DNF) 13 9 11<br />

14 Michael Mutti SUI 33 5 (DNC) 11 DNC DNC<br />

15 Bruno Marti SUI 58 6 (DNF) DNC DNC DNC<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 47


Regattaberichte Resultate<br />

Niederhornkanne 2010 – Thun<br />

Bericht von Jiri Huracek<br />

Lieber Leser<br />

Die Niederhornkanne 2010 ist zu Ende. Mich<br />

betreffend kam es so, wie uns jene Bauernregel<br />

tröstet, die die vermutete Intelligenz in<br />

Relation zur Grösse der geernteten Kartoffeln<br />

setzt. Einer schicksalshaften Fügung in der<br />

Form von einigen Drehern und Streifen ist es<br />

zu verdanken, dass Du und ich, lieber Leser<br />

uns jetzt auf unterschiedlichen Seiten eines<br />

Computerbildschirmes befinden und Du alles<br />

über Dich ergehen lassen musst, von dem ich<br />

mich, die Gelegenheit nutzend erleichten<br />

möchte.<br />

Am Freitag war alles schlecht. Das Wetter, die<br />

Prognosen, die Laune. Es hieß zwar alles werde<br />

besser: Regen abnehmend, Aufhellungen,<br />

2-3 Bf. und erträgliche 19 Grd. Aber Samstag<br />

14 Uhr war alles noch gleich und der Wettfahrtleiter<br />

ließ uns gnadenlos in die Kälte laufen.<br />

"Das ist die Cholere, Jiri", belehrte mich Helmut,<br />

nachdem ich mich umgangssprachlich<br />

nach der Art des Windes erkundigt habe. "die<br />

ist so". Der Wettfahrtleiter wartete ab, doch<br />

mit der Zeit wurde klar, dass es nicht mehr<br />

48 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Thunersee Yachtclub TYC<br />

Niederhornkanne FINN 28. – 29. August 2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5<br />

1 Burger Christoph SUI 67 2 (10) 3 2 1<br />

2 Andreas Friderich SUI 94 4 2 (9) 3 2<br />

3 Jiri Huracek SUI 7 (14) 1 5 4 3<br />

4 Thomas Gautschi SUI 63 (13) 7 1 5 4<br />

5 Christof Wilke SUI 18 3 (OCS) 6 1 12<br />

6 Andrea Roost SUI 9 9 5 (16) 6 6<br />

7 Peter Rösti SUI 41 1 (14) 7 14 5<br />

8 Roland Schneider SUI 10 (15) 8 2 10 8<br />

9 Rudolf Baumann SUI 57 8 4 (12) 11 10<br />

10 Rolf Megert SUI 23 12 9 4 9 (13)<br />

11 Hans Althaus SUI29 (16) 11 10 7 7<br />

12 Urs Wenger SUI 30 10 3 14 (15) 11<br />

13 Carlo Lazzari SUI 3 5 12 8 (DNF) DNS<br />

14 Röbi Rösti SUI 77 11 (13) 13 13 9<br />

15 Thomas Beck SUI 92 7 (OCS) 11 12 DNS<br />

16 Helmut Klammer SUI 2 (DNF) DNS 11 12 DNS<br />

17 Hazy Osterwalder SUI 6 6 15 (DNF) DNS DNS<br />

18 Beat Aebischer SUI 13 (DNF) 6 DNS DNS DNS<br />

19 Thomas Roost SUI 44 (DNF) DNS DNS DNS DNS<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 49


Regattaberichte Regattaberichte<br />

anders wird, also ließ er laufen. Doch mit dem<br />

ersten Startschuss stellte die Cholere ab und<br />

mit dem zweiten liefen wir in die noch auf der<br />

Startlinie sitzenden H-Boote ein. Die internationale<br />

Jury liess einige der Pumper, Wrigger,<br />

Roller und Schaukler kringeln. Der Wind war<br />

für alle gleich, also hatte ich für meinen drittletzten<br />

Rang keine Ausrede.<br />

Kurz nach dem Zieleinlauf wachte der langersehnte<br />

«Ober» auf und der nächste Lauf sollte<br />

ein Muster für alle nachfolgenden sein. Ausgesprochen<br />

viele, kurz aufeinander folgende<br />

Dreher, keine wirklich klar bevorzugte Seite<br />

und ein sehr weit auseinander gezogenes Feld.<br />

Und beim Start die Luvseite bevorzugt!<br />

Christof Wilke zog ab wie am Seil gezogen.<br />

Ich dachte an Hans Fatzer, versteckte mich<br />

liegend im Boot und zog nach. Es stellte sich<br />

dann heraus, dass Christof einen Frühstart<br />

hatte, was mir den ersten Laufsieg seit sieben<br />

Jahren bescherte und Dir, lieber Leser, dieses<br />

Vergnügen.<br />

Zehn Uhr war OK. Elf wäre etwas besser gewesen,<br />

aber mit zehn konnten wir leben. Wir<br />

starteten pünktlich auf die Minute weit unten,<br />

noch fast im TYC-Bojefeld in einen schwachen<br />

«Ober». Der zweite Lauf des Vortages<br />

wiederholte sich noch dreimal mit Allem. Role<br />

Schneider zeigte allen gleich am Anfang wo<br />

der Hammer hängt und dass er nicht nur Panzer<br />

fahren kann. Er führte den ganzen Lauf mit<br />

Abstand, erst auf der Ziellinie hat ihn Thomas<br />

Gautschi dank einem cleveren Wendemanöver<br />

um einen Meter überholt.<br />

Der Wind drehte auf "Unter", doch die Probleme<br />

blieben die gleichen. Löcher, Dreher und<br />

Windkanten wechselten einander ab und die<br />

Fortuna war häufig wichtiger als das seglerische<br />

Können. Stöffi Burger hatte beides und<br />

gewann dank Konstanz trotz sehr wechselhaften<br />

Bedingungen souverän. Ich, lieber Leser<br />

wurde im letzten Zieleinlauf nach einem wirklich<br />

filmreifen Wendeduell von Andy Friderich<br />

geschlagen, weshalb wir jetzt hier zusammen<br />

leiden müssen.<br />

Und die Moral: Leila bekommt demnächst<br />

einen <strong>Finn</strong>, muss aber noch hinein wachsen.<br />

Andy lässt seinen Mast schwarz streichen,<br />

Ruedi nimmt ab sofort an allen PM's teil und<br />

ich muss wieder sieben Jahre keinen Bericht<br />

schreiben :-)<br />

Jiri, SUI 7<br />

50 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Unterseepokal Reichenau 28./29. August 2010<br />

Bericht von Andreas Bollongino<br />

Da der 3. der Regatta, also Karl Schmid verhindert ist, bat er mich, die Schreiberei zu übernehmen.<br />

Schwierig dies zu machen, da bei meiner Hausregatta Eigenlob ja stinken würde. Also<br />

bleiben wir bei den Fakten (wie immer:-))<br />

Bereits am Freitag<br />

begann das<br />

Warm-up mit<br />

dem üblichen<br />

Spagetthi-Essen<br />

in der JSR Hütte.<br />

Nur 4 Segler<br />

mit ihren sympathischenBegleitungen<br />

hatten<br />

sich eingefunden.<br />

Trotzdem<br />

wurde bei herv<br />

o r r a g e n d e r<br />

Laune bereits<br />

eine erhebliche<br />

Lücke in den<br />

Rotweinbestand<br />

geschlagen.<br />

Am Samstag wurde dann bei leichtem bis mäßigen Nordwind zur ersten Wettfahrt angeschossen.<br />

Nordwind ist für unsere Gegend eher untypisch und etwas wechselhaft. Daher konnte man in<br />

dieser Wettfahrt locker von einem sicherem 1. Platz ganz leicht auf einen 5. Rang zurückfallen,<br />

ohne ein wirkliches Geschwindigkeitsdefizit zu haben - lediglich das Intelligenzdefizit spielte<br />

eine Rolle. Dieses wird von den Betroffenen meist als Pech bezeichnet. Karl Schmid brauchte<br />

keine Ausrede in diesem Lauf. Er wurde Erster, gefolgt vom Leichtwindfuchs Frederick Huck.<br />

Der Wind drehte kontinuierlich auf West, zwar war der 2. Lauf noch von der Nordwindlage<br />

beeinflusst , der 3. Lauf wurde dann aber schon bei Westwind gesegelt.<br />

Eine dunkle Wolke machte sich über dem westlichen Untersee breit, enttäuschte aber die nach<br />

rechts Gesegelten mit dem Verschmähen von Starkwind von rechts und so konnte Frederick sich<br />

wieder einmal mit Rolf Elsässer und mir absetzen.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 51


Regattaberichte<br />

Im 4. Lauf eine ähnliche Konstellation an der 1. Tonne.<br />

Obwohl sich ein <strong>Finn</strong>segler 30 Sekunden vor dem Start dazu entschloss bei mir längsseits<br />

anzulegen und wir doch bis zirka 10 Sekunden brauchten, um uns wieder zu trennen ( ja ja die<br />

Liebe ) kam ich als 3. an und musste diesmal Rolf die 2. Position bis zum Zieldurchgang belassen<br />

hinter Frederick. Am Abend dann war Frederick bereits nach 4 Wettfahrten mit einigem<br />

Vorsprung vor dem 2. Karl Schmid<br />

Nach dem Bodensee-Einlaufbier gab es wie immer hervorragende Verköstigung, diesmal von<br />

unseren beiden Grillkönigen Daniel und Breiti mit kräftiger Unterstützung ihres Helferteams<br />

im Alter zwischen 6 und 66 Jahren.<br />

Obwohl nur 13 <strong>Finn</strong>segler und 15 Teilnehmer bei den 470er gekommen waren, war die Stimmung<br />

im Jollenseglerzelt wie üblich einmalig. Wettgemacht wurde die geringe Teilnehmerzahl<br />

sicherlich auch durch die Teilnehmer aus 5 Nationen. Mit Unterstützung von Reichenauer<br />

Wein konnten einige Sprachbarrieren durch Lautstärke durchbrochen werden.<br />

Am Sonntag dann wie versprochen Traumwetter! 3-4 aus Südwest bei Sonnenschein, und wir<br />

segelten vor der Insel mit schöner Welle. Des Öfteren konnte man zwischen den knatternden<br />

Segeln das Wort Gardasee hören - und alle Segler hatten ein breites Grinsen im Gesicht<br />

Ich konnte bei meinen Trainingsbedingungen beide Läufe des Sonntags relativ sicher nach<br />

Hause bringen, war aber erstaunt, wie hervorragend das Leichtgewicht Frederick bei 4 Windstärken<br />

und zirka 70 Kilo jeweils auf den 2. Rang fuhr.<br />

So reichte es ihm den Ersten zu verteidigen und mir trotz zwei Laufsiegen nur auf den zweiten<br />

Platz vorzudringen.<br />

Am Nachmittag konnten alle mit ihren Gemüsekörben zeitig den Heimweg antreten und hatten<br />

eine Regatta hinter sich, die wieder einmal sowohl auf dem Wasser als auch an Land vom<br />

Feinsten war.<br />

Alle, die nicht dabei waren, wurden öffentlich bedauert.<br />

Der vorgezogene Termin war ja nur eine Ausnahme. Nächstes Jahr werden wir wieder mit über<br />

30 Teilnehmern am 2. September-Wochenende segeln.<br />

Bollo, GER 19<br />

52 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

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Regattaberichte Regattaberichte<br />

Saturday Races<br />

Oberhofen 10.4./31.7./18.9. 2010<br />

Bericht von Ruedi Baumann<br />

Nun wird es sogar für mich und mein einstmals<br />

so gutes Gedächtnis schwierig, einen<br />

Regattabericht zu schreiben. Das Saturday<br />

Race startete im April - das ist doch schon<br />

recht lange her. Mir ist, dass es eine schöne<br />

Thermik hatte und die Senioren zu viel Temperament.<br />

Alle Teilnehmer im AHV-Alter starteten<br />

jedenfalls eine Minute zu früh und hatten<br />

dann noch mit dem Korrigieren ihre Mühe.<br />

Der Aebischer gab sein Comback, das mit<br />

einem alten Elvström Tuch und er fuhr dem<br />

Feld nur so um die Ohren. Allerdings war da<br />

noch der Bürgi - Saturdaymässig dieses Jahr<br />

von einem anderen Stern, er gewann grad alle<br />

drei Läufe vom ersten Samstag. Hingegen am<br />

zweiten Samstag schwächelte er, im ersten<br />

Lauf nur zweiter, den zweiten als Sieger und<br />

im Dritten sah er das Heck vom Baumann und<br />

gab grad auf. Auch der zweite Samstag war,<br />

glaube ich jedenfalls, Thermik, allerdings ein<br />

bisschen drehend. An den dritten Lauf erinnere<br />

ich mich sehr gut, weil ich eine Begebenheit<br />

von dem letzten Donnerstag an der Bar gegen<br />

Carlo zu einem Punktegewinn verwenden<br />

konnte: Nach dem Start segelte das Feld geschlossen<br />

auf dem Ho Chi Minh gegen Oberhofen,<br />

schön unter mir im Lee wie sich das<br />

gehört. Drei Leestarter hielten sich aber hartnäckig<br />

im Luv und wollten mir den ersten<br />

Laufsieg vom Jahr nicht gönnen - also eine<br />

kurze Drehung mitnehmen und die Aufmüpfigen<br />

kontrollieren gehen. So ergab es sich, dass<br />

aufgrund einer markanten Linksdrehung die<br />

Ho Chi Mingler, angeführt von Carlo, weit<br />

zurückblieben. Und nun kommt das schlagende<br />

Argument: Auf die leise Kritik von Carlo an<br />

einer meiner Wettfahrtleitungen und meiner<br />

Anregung, selber Hand anzulegen, da dies sehr<br />

lehrreich sei, durfte ich das folgende Beispiel<br />

erwähnen: Kommt man an die Leeboje und da<br />

hängen zwei so Flaggen, eine davon rot, kann<br />

davon ausgegangen werden, dass das eine<br />

Bahnänderung ist. Wenn man natürlich nie<br />

unter der kundigen Führung vom Schreibenden<br />

oder sonst so einem Wettfahrtleiter Fähnli<br />

gesteckt hat, dann sieht man das nicht sofort -<br />

und deshalb raste der Kollege Carlo allen davon<br />

und ich darf es ruhig schreiben - er war<br />

der erste an der zweiten Luvtonne - leider war<br />

es die Falsche....... Er hat aber am besagten<br />

Donnerstag an der Bar versprochen, dass ich<br />

über das Schreiben müsse, weil er mich taktisch<br />

dorthin manöveriere. Dies entlockte dem<br />

Schreibenden ein Lächeln, da er am letzten<br />

Samstagsrace eh passen wollte. Carlo lächelte<br />

allerdings auch und liess den letzten Lauf ebenfalls<br />

sausen - und nun sitze ich da und soll<br />

über eine Regatta schreiben, an der ich nicht<br />

teilnahm. Immerhin habe ich mich bei eben<br />

diesem Carlo erkundigt, was war: "Nicht<br />

schlechtes Wetter" (soll sich jeder selber etwas<br />

darunter vorstellen), ein angeschossener Lauf<br />

in den Südwind musste abgebrochen werden,<br />

Bürgi lag vorne, wer sonst? und der Wilke war<br />

zweiter, Lazzari auch nicht schlecht, vierter,<br />

weil besser durfte er wegen dem Schreiben eh<br />

nicht sein. Dann ein gültiger Lauf in einen<br />

Nordwestwind, ziemlich drehend, Sieger wurde<br />

Wilke vor Bürgi und Gautschi - so quer<br />

kann dieser Lauf nicht gewesen sein. Dann<br />

noch ein wunderschöner, regelmässiger und<br />

fairer Lauf bei 2 Beaufort und endlich gelang<br />

dem Fräne wieder mal ein Sieg... Zweiter wurde<br />

Thömu Gautschi und nun haltet die Luft an<br />

und bestellt euch ein neues Boot: Der Megert<br />

hat sein neues <strong>Finn</strong> absolut im Griff und wurde<br />

Dritter, notabene vor Christoph Wilke - herzliche<br />

Gratulation und in Zukunft bitte wieder<br />

54 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

mehr Zurückhaltung!<br />

Fazit der diesjährigen Saturday Serie: Acht<br />

Läufe an drei Samstagen, insgesamt 25 Teilnehmer,<br />

ideale Verhältnisse um etwas auszu-<br />

ALCAN AIREX<br />

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probieren - wenn es diese Serie nicht gäbe,<br />

dann müsste man sie erfinden.<br />

Ruedi, SUI 57<br />

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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 55


Resultate Regattaberichte<br />

Regattaclub Oberhofen RCO<br />

Gesamtresultate<br />

Saturday Races 10.4./31.7./18.9. 2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8<br />

1 Bürgi Fanz SUI 12 1 1 1 (2) 1 (DNF) 2 1<br />

2 Gautschi Thomas SUI 63 5 3 (8) (6) 2 2 3 2<br />

3 Baumann Rudolf SUI 57 3 11 5 3 9 1 (DNC) (DNC)<br />

4 Lazzari Carlo SUI 3 6 6 4 7 6 (8) 8 (DNC)<br />

5 Wilke Christof SUI 18 (DNS) (DNS) DNS 1 3 5 1 4<br />

6 Roost Andrea SUI 9 9 8 (13) (14) 10 3 6 7<br />

7 Rösti Robert SUI 77 11 7 12 (13) 11 6 (13) 6<br />

8 Huracek Jiri SUI 7 12 10 10 12 4 7 (DNC) (DNC)<br />

9 Wenger Urs SUI 30 10 9 7 (DNS) (DNS) DNS 4 8<br />

10 Klammer Helmut SUI 2 (OCS) 14 11 11 12 (DNF) 9 10<br />

11 Rösti Peter SUI 41 (DNS) (DNS) DNS 10 8 OCS 5 5<br />

12 Aebischer Beat SUI 71 4 2 2 (DNS) (DNS) DNS DNC DNC<br />

13 Marti Bruno SUI 58 7 12 9 9 (DNS) (DNF) DNC DNC<br />

14 Friderich Andreas SUI 94 2 4 6 (DNS) DNS) DNS DNC DNC<br />

15 Ulbrich John SUI 60 (DNS) (DNS) DNS4 4 7 4 DNC DNC<br />

16 Kilchenmann Peter SUI 13 8 5 3 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC<br />

17 Megert Rolf SUI 23 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 10 3<br />

18 Nidegger Martin SUI 441 (DNS) (DNS) DNS 8 5 DNF DNC DNC<br />

19 Fischer Jan SUI 50 13 13 15 (DNS) (DNS) DNS DNC DNC<br />

20 Erni Michel SUI 27 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 7 9<br />

21 Buchhofer Daniel SUI 401 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 11 11<br />

22 Schläppi Ernst SUI 99 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 12 12<br />

23 Schneider Roland SUI 10 (OCS) 15.00 14.00 (DNS) DNS DNS DNS DNS<br />

24 Althaus Hans SUI 29 (DNS) (DNS) DNS 5 DNS DNF DNC DNC<br />

25 Julita Pierre SUI 455 (DNS) 16 16 (DNS) DNS DNS DNC DNC<br />

56 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

<strong>Finn</strong> Gold Cup 2010 – San<br />

Francisco<br />

Tagesberichte von Franz<br />

Bürgi<br />

Freitag: 27. August<br />

Der neue Direktflug Zürich<br />

- San Francisco ist top. Er<br />

dauert zwar lange<br />

(11h30min) ist aber ohne<br />

Umsteigen in den USA sehr<br />

bequem. Anflug von Norden<br />

parallel zur Golden<br />

Gate Bridge - unten in der<br />

Bay ein paar <strong>Finn</strong>s beim<br />

Training auf der Höhe von<br />

Alcatraz Island! Landung<br />

On Time. Mietwagen fassen<br />

und Fahrt in Richtung Marina<br />

Bay Harbour via Bay<br />

Bridge/Berkeley/Richmond.<br />

Die Rush Hour verzögert<br />

die Geschichte etwas. Nach<br />

einigen Suchrunden Ankunft<br />

im Hafen. Wo findet<br />

die GV der <strong>Finn</strong>klasse statt<br />

- dorthin hat mich der<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>präsi delegiert.<br />

Ich bin etwas zu spät<br />

dran und erlebe nur noch<br />

den Schluss der offenbar<br />

langen Diskussionen. Die<br />

Sitzung wird auf Samstag<br />

16:00 vertragt. Noch offen<br />

ist die Entscheidung betr.<br />

Anpassung der Pumpregel<br />

(die Wind Limit soll auf<br />

Wunsch der Profis weiter<br />

gesenkt werden). Erster<br />

Austausch mit den <strong>Finn</strong>seglern<br />

- es sprechen alle vom<br />

sehr starken Wind in den letzten Tagen (bis zu 30 Knoten). Bin<br />

ich wohl richtg hier? Florian Raudaschl zeigt mir den Weg<br />

zum Hotel. Nichts berauschendes und erst noch in einer etwas<br />

kritischen Gegend gelegen - keine Spaizergänge in der Nacht<br />

wird empfohlen. Nach einem Nachtessen mit GER, AUT und<br />

CZE ist der sehr lange Tag zu Ende.<br />

Samstag: 28. August<br />

Tagwache um 04:30 wegen dem Jetlag. Zeit meine Sachen zu<br />

ordnen und die TV-Programme zu sichten - es hat keine<br />

brauchbaren....! Das Frühstück ist nach dem Motto Self Service.<br />

Nach einigen Versuchen begreife ich die Waffle Machine<br />

und versuche es mit Maple Sirup.<br />

Um 09:00 warte ich im Boat Park mit einigen Kollegen auf<br />

Mike Maier. Die Charter-Boote werden zugewiesen. Ich erhalte<br />

das Ex-Boot des Franzosen Jonathan Lobert und einen rel.<br />

weichen Mast dessen Masse ziemlich gut mit meinem persönlichen<br />

übereinstimmen. Die Vermessung dauert ewig - die<br />

Amis nehmen es sehr genau. Irgend mal ist das Vermessungsblatt<br />

dann endlich fertig ausgefüllt und unterschrieben.<br />

Aufriggen - mein Vormieter, ein junger Russe, hat mir vom<br />

Junior Gold Cup ein ziemliches Chaos hinterlassen. Ich Frage<br />

mich wie der gesegelt ist mit zum Teil zu kurzen Trimmleinen<br />

usw.. Während der Bastelei steht plötzlich Russel Coutts neben<br />

mir - "how are the crazy Swiss doing?". Russel ist hier in<br />

Richmond um seinen Bruder und seinen Neffen zu besuchen,<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 57


Regattaberichte Regattaberichte<br />

die beide am <strong>Finn</strong> Gold Cup mitsegeln. Er<br />

erinnert sich noch immer gut an die Star-Lebkuchenregatta<br />

vor einigen Jahren bei Hammerwind<br />

und eisigen Temperaturen.<br />

Kurze Verpflegung und los geht's für einen<br />

ersten Trainingsschlag in die Bay. Der Weg<br />

vom Hafen bis ins freie Wasser ist rel. lang. Es<br />

bläst ziemlich stark, ich schätze 20-25 Knoten.<br />

Die Wellen sind spitz und unregelmässig - eine<br />

ziemlich ruppige Geschichte. In der Distanz<br />

die Skyline von San Francisco und die Golden<br />

Gate Bridge. That's for the spirit! Wegen des<br />

nicht sehr tiefen Wassers vor Berkeley (wir<br />

werden auf dem sog. Berkeley Circle segeln)<br />

ist die Temperatur angenehm. Weiter draussen<br />

in der Bucht wird es wohl kälter sein. Nach<br />

einigen Trimmschlägen ein wilder Vorwindritt<br />

zurück in Richtung Hafen. Vorwind wird die<br />

grösste Herausforderung sein für mich bei<br />

diesen Bedingungen.<br />

Boot versorgen und ab in Richtung Downtown<br />

zum St. Francis Yacht Club zur Eröffnungsfeier.<br />

Den zweiten Teil der <strong>Finn</strong>-GV verpasse ich<br />

wegen dem Verkehrschaos. Der Senkung der<br />

Windlimite auf 10 Knoten für das freie Pumpen<br />

wird zugestimmt. Diese Regel gilt allerdings<br />

nur bei den wichtigsten Events (EM,<br />

WM, Olympia). Dieser Kompromiss ist aus<br />

meiner Sicht ok und sollte den Frieden in der<br />

<strong>Finn</strong>klasse nicht gefährden. Es folgt die Eröffnungsfeier<br />

- ich werde zum Fahnenträger für<br />

die Schweiz bestimmt. Ein etwas komisches<br />

Gefühl als Master und Ranglistenfüller die<br />

Fahne zu tragen. Ca. 30 Nationen sind anwesend.<br />

Der St. Francis Yacht Club ist unglaublich<br />

- nur wenige Meter vom Wasser entfernt.<br />

Von den Lounge Chairs aus sieht man das<br />

Spektakel draussen zwischen Golden Gate und<br />

Alcatraz. Es bläst sehr stark, die Wind- und<br />

Kitesurfer fliegen...! Nach einem guten Eröffnungsessen<br />

geht es zurück in Richtung Rich-<br />

mond auf der anderen Seite der Bay. Bed Time!<br />

Sonntag, 29. August<br />

Heute geht es offiziell los, wenn auch nur mit<br />

dem Practice Race. Im Bootspark ist schon<br />

früh viel los. Es wird poliert, geschliffen, gemessen<br />

und gefachsimpelt. Die lausigen<br />

Trimmleinen und der ausgefranste Niederholer<br />

an meinem Charter Boot lassen mir keine Ruhe.<br />

Mike Maier und der in der Nähe gelegene<br />

Marine Shop schaffen Abhilfe. Gegen Mittag<br />

stimmt alles am Boot!<br />

12:00 Skipper Meeting. Der Race Officer und<br />

die Jury geben letzte Anweisungen. Sämtliche<br />

Boote werden mit Transmittern ausgerüstet,<br />

damit die Rennen live verfolgt werden können.<br />

Für 14:00 ist der Start des Practice Race geplant<br />

- auslaufen um ca. 13:00. Im Startgebiet<br />

bläst es schon zünftig, Zeit für einen letzten<br />

Trimmschlag. Der Leihmast und das Segel<br />

passen sehr gut zusammen - ich fühle mich gut<br />

mit dem fremden Material. Nur etwa ein Drittel<br />

des Feldes sind zum Practice Race erschienen,<br />

die Linie ist entsprechend kurz. Es frischt<br />

weiter auf - der Start erfolgt bei 20-25 Knoten.<br />

Die Luvtonne liegt irgendwo im Dunst in<br />

Richtung Golden Gate. Ich versuche es auf der<br />

rechten Seite. Lange Zeit sieht es gut aus bis<br />

ein Linksdreher klare Verhältnisse schafft.<br />

Rasch trennt sich die Spreu vom Weizen. Während<br />

die Profis davonrasen absolvieren hinten<br />

die wenigen Freizeitsegler und Masters ein<br />

Rennen für sich. Dies wird sich diese Woche<br />

kaum ändern falls der Wind so stark bleibt.<br />

Wie üblich zieht es die ersten Boote schon<br />

bald wieder in Richtung Hafen. Nach einer<br />

ganzen Bahnrunde segeln auch die letzten<br />

Boote zurück. Der Nachmittag klingt im Hafen<br />

unter der warmen Sonne Kaliforniens gemütlich<br />

aus. Morgen wird's ernst und die Woche<br />

58 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

wohl sehr hart! Die Locals rechnen aber auch<br />

mit Wettfahrten mit etwas weniger Wind - die<br />

Muskeln und Knochen werden's verdanken<br />

und die Hoffnung darauf stirbt zuletzt...!<br />

Montag 30. August – Day 1<br />

Der Wind kam schon früh heute und der Nebel<br />

war am Morgen weit draussen im Pazifik.<br />

10:45 auslaufen mit einer wunderschön klaren<br />

Sicht auf Downtown San Francisco und<br />

die Golden Gate Bridge. Der Start zur ersten<br />

Wettfahrt erfolgte bei ca. 8 Knoten. Nach<br />

einem Startabbruch wegen einem Linksdreher<br />

klappte es beim zweiten Mal. Ich setzte<br />

auf die rechte Seite und erreichte die Luvtonne<br />

in den Dreissigern - eigentlich ganz gut.<br />

Doch der Vorwind war ein Lehrstück sondergleichen.<br />

Da es inzwischen auf über 12 Knoten<br />

aufgefrischt hatte wurde das Pumpen<br />

freigegeben. Ich wurde brutal nach hinten<br />

gereicht und war bald dort wo ich hingehöre...!<br />

Zweite Kreuz bei weiter auffrischendem<br />

Wind und dann zwei unvergessliche und sehr<br />

lange Raumschenkel bei über 20 Knoten.<br />

Nach ca. 90 Minuten war die erste Gold Cup<br />

Wettfahrt auch für mich zu Ende.<br />

Der Start zur zweiten Wettfahrt folgte bald<br />

bei nun wieder konstanten gut 20 Knoten<br />

Wind. Die Kreuzkurse schienen noch länger<br />

als vorher...! Sie wurden nun wegen der stärkeren<br />

Strömung tendenziell rechts gefahren.<br />

Der Nebel hüllte die Golden Gate und die<br />

Stadt langsam ein was den Wind im Regattagebiet<br />

eher verstärkte. Nach einem Zweikampf<br />

mit Philippe Kahn vom Team Pegasus<br />

folgten nochmals zwei wilde Raumschenkel<br />

in der Waschmaschine.<br />

Heute gab es diverse Kenterungen zu be-<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 59


Regattaberichte Regattaberichte<br />

obachten. Prominentes Opfer mit Mastbruch<br />

war Florian Raudaschl. Das Risiko wegen<br />

dem untiefen Wasser bei einer Kenterung den<br />

Mast zu verlieren ist sehr gross in diesem<br />

Regattagebiet. An der Spitze des Feldes<br />

herrschte Normalität. Es führt Rafael Trujillo<br />

(ESP) vor Zach Railey (USA) und Giles Scott<br />

(GBR).<br />

Zurück im Hafen stand das Einlaufbier<br />

(Bud) gleich eimerweise bereit und wurde<br />

entsprechend genossen. Der grosse Hunger<br />

wurde im nahe gelegenen Boilerhouse mit<br />

einem Texas Burger gestillt. Jeder Segler hat<br />

dort pro Tag 15 US$ Kredit.<br />

Der erste Regattatag hier ist vorbei und er war<br />

sehr eindrücklich auf diesem phantastischen<br />

Segelrevier.<br />

"More of the same tomorrow" meinte heute<br />

Abend der Race Director. Die Wetterprognosen<br />

melden eher schwächere Winde - aber das<br />

ist wohl nur Wunschdenken eines Lake Sailors!<br />

Die Beine schmerzen und das Bett ruft...!<br />

Dienstag 31. August – Day 2<br />

Der Tag beginnt mit Nebel der sich gegen<br />

10:00 auflöst. Auslaufen bei einer leichten<br />

Brise. Im Startgebiet bleibt der Wind zu Beginn<br />

schwach. Nach einem Massenfrühstart<br />

geht es bei 6-8 Knoten los mit der dritten<br />

Wettfahrt. Wieder scheint rechts die bevorzug-<br />

60 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

te Seite zu sein. Dies sehen allerdings nicht<br />

alle gleich. Trujillo, Høgh-Christensen und<br />

andere gut platzierte Cracks setzen auf links<br />

und büssen dies bitter. An der Kreuz frischt<br />

der Wind stetig auf so dass an der Luvtonne<br />

bereits die Pumpfreigabe erfolgt. Einmal<br />

mehr verliere ich den recht guten Rang an<br />

der Luvtonner auf dem Vorwind. Die zweite<br />

Kreuz wird bei 15-20 Knoten gesegelt. Nebelschwaden<br />

über der Bay sorgen für eine<br />

einmalige Stimmung. Umso schwieriger<br />

wird es die Luvtonne zu sehen. Ich handle<br />

mir prompt etwas Überhöhe ein. Der zweite<br />

Vorwind ist dann schon wieder eine anspruchsvolle<br />

Schussfahrt. Die Wellen in der<br />

Bay werden rasch recht hoch und spitz und<br />

verlangen vollste Konzentration. Der Lauf<br />

wird von Ed Wright vor Gasper Vincec und<br />

Thomas Le Breton gewonnen.<br />

Start zum zweiten Lauf bei nun wieder konstanten<br />

20+ Knoten. Wieder ein Massenfrühstart.<br />

Mitte rechts scheint taktisch die<br />

beste Option zu sein. Nun wird wieder Kurs<br />

B mit Raumschenkeln gesegelt. Das heisst<br />

den Vorwind ohne Komplikationen überstehen<br />

und dann voller Elan die Schussfahrt auf<br />

den Raumkursen geniessen. Der Lauf wird<br />

wiederum von Ed Wright gewonnen vor<br />

Mark Andrews und Thomas Le Breton. Le<br />

Breton übernimmt die Führung im Gesamtklassement<br />

vor Zach Railey und Ed Wright.<br />

Beim Debriefing entschuldigt sich der Race<br />

Director fast etwas für diesen "Schwachwindtag".<br />

"I expect a stronger breeze tomorrow"<br />

- unglaubliche Verhältnisse sind das<br />

hier für einen Swiss Lake Sailor! Es ist<br />

wie oft bei Anlässen auf diesem Niveau - am<br />

Schluss des Feldes kämpfen immer die gleichen<br />

Protagonisten gegeneinander. Aber es<br />

macht unheimlich Spass und jeder beisst sich<br />

durch. 7 long races to go...!<br />

Mittwoch, 1. September – Day 3<br />

Hier mit etwas Verspätung der Kurzbericht<br />

vom Mittwoch.<br />

Es ist sehr heiss hier im Moment was die Sea<br />

Breeze hemmt. Nach einer Startverschiebung<br />

schlich sich das Feld bei wenig Wind bis ins<br />

Startgebiet. Schlussendlich baute sich der<br />

Wind aber kontinuierlich auf. Bei ca. 10<br />

Knoten wurde zum 5. Lauf gestartet. Wegen<br />

der Strömung gab es spitze und unregelmässige<br />

Wellen mit denen ich insbesondere auf<br />

Steuerbordbug überhaupt nicht zurecht kam -<br />

trotz weniger Wind gab es also neue Herausforderungen.<br />

Tendenziell war nun die linke<br />

Seite etwas besser. Ich machte den kapitalen<br />

Fehler vor der Luvtonne praktisch auf die<br />

linke Layline zu gehen. Die Folge waren<br />

Kabbelwasser und Windlöcher und natürlich<br />

Verlust von Rängen. Der ganze Lauf wurde<br />

ohne Pumpflagge gesegelt, also mal mit etwas<br />

mehr Ruhe auf dem Vorwind. Insgesamt<br />

konnte ich vom «Leichtwind» nicht profitieren<br />

was mich doch etwas ärgerte. Der Start<br />

zu Lauf 6 erfolgte bald bei ca. 15 Knoten.<br />

Die Verhältnisse blieben ähnlich. Diesmal<br />

leistete ich mir auf der zweiten Kreuz einen<br />

groben taktischen Fehler als ich meine direkten<br />

Gegener nicht konsequent genug deckte -<br />

flutsch und weg..!<br />

Das war zumindest was die Rangliste betrifft<br />

kein guter Tag für mich aber sonst war es<br />

einmal mehr wunderschön in der San Francisco<br />

Bay.<br />

Donnerstag, 2. September – Day 4<br />

Heute gab es hier einige leichte Erdbeben der<br />

Stärke 2-3. Diverse Segler haben die Erschütterungen<br />

im Hotelzimmer bemerkt.<br />

Draussen oder im Auto waren sie nicht<br />

wahrnehmbar. Die Startverschiebung bis<br />

13:00 wäre heute nicht nötig gewesen. Schon<br />

um 12:00 stand der Wind recht gut. Als es<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 61


Regattaberichte Regattaberichte<br />

um 13:00 los ging war das "Gebläse" schon<br />

wieder auf Touren. Wieder gab es strömungsbedingt<br />

"schwere See", wieder blieb ich zu oft<br />

an den spitzen Wellen hängen. Die beiden<br />

Wettfahrten des Tages waren geprägt von zunehmender<br />

Nervosität und konnten nur mit<br />

Black Flag gestartet werden. Speziell waren<br />

einige kapitale Windlöcher die dazu führten,<br />

dass der Wind innert kürzester Zeit zwischen<br />

ca. 2 und 6 Bft hin und her pendelte. Geradeaus<br />

durch die Löcher hindurchfahren war das<br />

beste Mittel. Beide Wettfahrten wurden bei 15-<br />

25 Knoten gesegelt und warenb taktisch sehr<br />

anspruchsvoll. Die Führenden im Gesamtklassement<br />

gaben sich keine Blösse. Hinten im<br />

Feld bei den Masters und Lake Sailors war es<br />

wie immer - was man auch machte, an der<br />

ersten Tonne waren sie alle wieder beisammen.<br />

Es wurde aber um jeden Rang hart gekämpft<br />

und Spass hatten wir alle.<br />

Am Abend schlich sich der Nebel in die Bucht<br />

und es kühlte merklich ab. Für morgen wird<br />

mindestens gleich starker Wind erwartet.<br />

Heute wurden aus einem Heli spektakuläre<br />

Bilder der Starts und einzelner Boote geschossen.<br />

Am Abend waren sie in der Beiz schon<br />

auf den Bildschirmen zu sehen. Sie werden<br />

sicher heute Abend auch noch auf die Gold<br />

Cup Website geladen.<br />

3 more races to go!<br />

Freitag, 3. September – Day 5<br />

Das war der anstrengendste aber auch eindrücklichste<br />

Segeltag meines Lebens!<br />

Schon am Morgen wurde gemunkelt dass es<br />

heute wohl «a strong breeze» geben würde.<br />

Bis gegen Mittag war die Bay noch teilweise<br />

im Nebel weshalb zuerst eine Startverschiebung<br />

signalisiert wurde. Gegen Mittag wurde<br />

dann die Startverschiebung gestrichen. Alle<br />

stürzten sich gleichzeitig auf die Rampe - zum<br />

Leidwesen eines «Motorbootauswasserungs-<br />

Teams» das sich schon längere Zeit nicht sehr<br />

geschickt anstellte. Diese Leute werden nun<br />

wohl nie einen <strong>Finn</strong> kaufen...!<br />

Im Startgebiet Stand die «breeze» schon<br />

stramm. Die 9. Wettfahrt wurde bei ca. 20<br />

Knoten gestartet. Nach dem obligaten Frühstart<br />

ging es mit Blackflag los. Oben an der<br />

Tonne ballerte es schon zünftig. Der Vorwind<br />

forderte erste Opfer. Das Spezielle an den<br />

Windverhältnisse war, dass es teilweise unglaublich<br />

Löcher mit praktisch keinem Wind<br />

hatte. Ein komisches Gefühl diese Wechsel<br />

zwischen 2 und 6 Windstärken innert kürzester<br />

Zeit. Vorne im Feld führten diese Löcher zu<br />

einigen spannenden Situationen mit Positionsverschiebungen<br />

(Amigo Maier zitierte am<br />

Abend das ganze Tierbuch weil er in einem<br />

Loch parkte während das Feld links und rechts<br />

vorbeiflog), hinten primär zu akuten Notlagen.<br />

Die Raumschenkel hatten es wieder mal in<br />

sich - man muss sich das vorstellen bei einer<br />

Länge von mehr als 1.6 km pro Schenkel!<br />

Nach der Halse kenterte RUS 21 vor mir. Weil<br />

er die Gummis am Grossbaum nicht gelöst<br />

hatte verlor er den Kontakt zum Boot und<br />

schwamm alleine auf weiter Flur (..oder besser<br />

alleine in grosser Welle..). Ich sah kein Rettungsboot<br />

in unmittelbarer Nähe und entschied<br />

mich deshalb ihm zu helfen. Nach ein paar<br />

Minuten kam dann ein Rescue Boat das ihn<br />

wieder zu seinem <strong>Finn</strong> brachte. Ich segelte den<br />

Lauf zu Ende und stellte am Abend einen Antrag<br />

auf Wiedergutmachung welcher von der<br />

Jury akzeptiert wurde. Auch wenn's nur ein<br />

paar Ränge waren - ich habe gekämpft bis ins<br />

Ziel und wollte mir die paar Punkte deshalb<br />

nicht entgehen lassen.<br />

Nach kurzer Kraftnahrungspause ging's schon<br />

wieder los mit dem 10. Lauf. Nun war das<br />

Gebläse auf Vollgas - ich schätze um 25 Knoten.<br />

Auf dem Vorwind ging zu Beginn alles<br />

62 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

gut, die Wellen waren nun zum Teil riesig und solche Gleitfahrten<br />

habe ich in meinem <strong>Finn</strong>leben noch nie erlebt. Dann<br />

erwischte ich einen Mega-Pfupf welcher mich blitzschnell<br />

auf's Ohr legte. Das Boot kenterte durch, der Mast steckte im<br />

Boden. Sch..sse! Ich hatte aber grosses Glück, am Schluss<br />

fehlte nur der Stander!<br />

Auch bei den Profis war nun teilweise Badewetter. Florian<br />

Raudaschel's Segel riss entlang dem ganzen Unterliek durch.<br />

Schade - er ist so gut gesegelt und wurde nach dem Mastbruch<br />

nun ein zweites Mal entscheidend zurückgeworfen. Nach dem<br />

Vollbad wollte ich zuerst in Richtung Hafen fahren. Bei der<br />

Leetonne gab ich mir einen Ruck und rundete die Boje für die<br />

zweite Kreuz. Gus Miller, die amerikanische <strong>Finn</strong>legende, war<br />

auch noch unterwegs - da konnte ich einfach nicht zurückstehen.<br />

Oben an der Tonne war der Wind nun extrem stark, näher<br />

bei dreissig als bei zwanzig Knoten. Nach einem wilden<br />

Raumschotritt endlich das Ziel. Der Kampf hat sich gelohnt -<br />

dies wurde meine bisher beste Klassierung. Zurück im Hafen<br />

lernte auch ich das Ritual des «Mastentsandens» kennen. Da<br />

gleich mehrere Segler am Werk waren herrschte gute Stim-<br />

mung und ein Bier gab es<br />

auch dazu! Ein unglaublicher<br />

Tag war das heute - für<br />

die San Francisco Bay aber<br />

Normalität. Morgen geht's<br />

auf die Zielgerade mit Medal<br />

Race und Final Race.<br />

Edward Wright, Rafael<br />

Trujillo und Giles Scott<br />

werden den Sieg wohl unter<br />

sich ausmachen. Unglaublich<br />

dieses GBR-Team - alle<br />

vier Boote im Medal Race!<br />

Samstag, 4. September –<br />

Day 6<br />

Mit dem Final Race und<br />

dem Medal Race ging gestern<br />

ein unvergesslicher<br />

Gold Cup zu Ende. Die<br />

letzte Wettfahrt wurde bei<br />

ca. 10 Knoten gestartet mit<br />

erneut stetig zunehmender<br />

Windstärke. Zuerst startete<br />

das grosse Feld für das Final<br />

Race und im Anschluss<br />

daran die Top 10 für das<br />

Medal Race. Ed Wright<br />

segelte seinen ersten WM-<br />

Titel souverän nach Hause.<br />

Nach dem Hafenrennen<br />

wurden die Boote gereinigt<br />

und für den Transport bereit<br />

gemacht. Unter dem Oberkommando<br />

von Mike Maier<br />

wurden 9 <strong>Finn</strong>s in den grossen<br />

Übersee-Container verladen.<br />

Eine sehr anstrengende<br />

und "murksige" Arbeit.<br />

Nach vielem Gefluche,<br />

Geknorze aber auch Geläch-<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 63


Regattaberichte<br />

ter waren die Boote schlussendlich drin<br />

(...man muss sich das vorstellen wenn CZE,<br />

ITA, IND, AUS, DEN, TUR, FRA und SUI<br />

zusammen Boote verladen....).<br />

Nach einer Dusche ging es sofort in Richtung<br />

Downtown zum St. Francis Yacht Club für die<br />

Closing Ceremony. Die Fahrt dorthin dauerte<br />

fast eine Stunde. Im grossen Saal im ersten<br />

Stock mit einzigartiger Aussicht auf die Golden<br />

Gate Bridge und Alcatraz war für das<br />

Abschlussessen festlich aufgedeckt. In der<br />

Folge kam der AUS/NZL/IRL/SUI-Tisch<br />

schnell auf Touren (..Anthony...)! Das Essen<br />

war vorzüglich, die Ansprachen kurz und die<br />

Preisverteilung stimmungsvoll. Nach einem<br />

Zwischenstop an der Bar im Club verlagerte<br />

sich das Geschehen in das Balboa Cafe in<br />

Downtown San Francisco. Dass <strong>Finn</strong>segler<br />

auch Party Animals sein können war eindrücklich<br />

zu erleben. Irgendwann am frühen Morgen<br />

war dann die Luft draussen...!<br />

Eine unvergessliche Woche ist zu Ende. Da<br />

auch viele Kiwi's und Aussies meinten sie<br />

seien noch nie eine Serie mit so konstant starkem<br />

Wind und rundum perfekten aber schwierigen<br />

Bedingungen gesegelt, dann zeigt das<br />

auf, was der St. Francis Yacht Club, die San<br />

Francisco Bay und die <strong>Finn</strong>klasse diese Woche<br />

geboten haben - Segelsport wie er besser<br />

nicht sein kann.<br />

Time to say goodbye!<br />

Fräne, SUI 12<br />

64 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

*<br />

Neue erneuerbare<br />

Energie für<br />

die Schweiz.<br />

www.solesuisse.ch<br />

Als Tochtergesellschaft der BKW FMB Energie AG spezialisiert<br />

sich die sol-E Suisse AG auf neue erneuerbare Energien aller<br />

Art. Rund 40 Mitarbeitende realisieren in allen Landesteilen der<br />

Schweiz nachhaltige, zukunftsweisende Lösungen.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 65


Regattaberichte Resultate<br />

YCS Herbstregatta, 25./26. September<br />

2010 – Steckborn<br />

Bericht von Peter Kilchenmann<br />

Die Wettervorhersage versprach nur<br />

Regen und Kälte…, auf den Wind<br />

hofften wir. Leider gab es ein Koordinationsproblem<br />

mit den diversen nationalen<br />

Regattakalendern: wir waren<br />

schlussendlich nur 10 <strong>Finn</strong>s in Steckborn,<br />

7 davon vom Thunersee!<br />

Die Teilnehmer und Fans des Auto<br />

Oldtimer Rally in Steckborn belegten<br />

alle Hotel und Gästezimmer in der<br />

Region. Vom Garagen-Schlafplatz<br />

(Role Schneider und Rolf Megert) bis<br />

zum Zimmer in Konstanz, verteilten<br />

wir Gäste uns entlang des Seeufers.<br />

Logistikprofi Carlo mietete kurz entschlossen<br />

eine Wohnung (zusammen<br />

mit seinen «Tübelis») und löste so<br />

elegant das Übernachtungsproblem.<br />

Es regnete in Strömen als wir in<br />

Steckborn ankamen. Wären nicht die<br />

motivierten Kollegen gewesen, ich<br />

hätte rechtsumkehrt gemacht und trockene<br />

Wände gesucht. Nun gut, bereits<br />

bachnass, folgten wir den Anweisungen<br />

anlässlich des Briefings. Die Leute<br />

vom Yachtclub Schaffhausen gaben ihr<br />

bestes.<br />

Nach 13:00 liefen wir aus und wurden<br />

trotz DAUERregen bis am Abend, mit<br />

super Wind, 2-3 Bf., belohnt. Wir segelten<br />

zusammen mit den Lasern. Der<br />

Westwind verlangte viel Aufmerksamkeit,<br />

Taktik und Glück. Die Dreher<br />

und Löcher waren für alle schwer<br />

vorauszusehen. Selbst der Wind aus<br />

der schwarzen Regenwolke (so erklärte<br />

es uns Altmeister Hans Fatzer), kam<br />

manchmal unberechenbar von der nicht erwarteten<br />

Seite.<br />

Im zweiten Lauf segelten wir so schnell, dass die<br />

Wettfahrtleitung fast zu spät kam, um die Zeillinie zu<br />

setzten. Sie glaubten uns immer noch auf der ersten<br />

Runde.<br />

Ruedi (SUI 57) siegte im 1. Lauf vor mir und Carlo<br />

(SUI 3). Der 2. und 3. Lauf wurde klar von Frederick<br />

dominiert. Er fand jeweils den kürzesten Weg. Immer<br />

noch im Dauerregen durften, wir dann nach der 3.<br />

Regatta endlich den Hafen und die warme Dusche<br />

ansteuern.<br />

Der Abend brachte nicht die gewohnte Stimmung in<br />

66 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

der Unsinkbar: es fehlten die festfreudigen<br />

470er Segler plus natürlich Carlo’s «Tübelis»,<br />

welche es verständlicherweise vorzogen<br />

im geheizten Hotel zu bleiben, als mit uns<br />

<strong>Finn</strong>isten in der kalten Unsinkbar zu festen.<br />

Die Organisatoren hatten zwar 2 hübsche<br />

Barmaids motiviert zu kommen… die Bar<br />

wurde aber nie eröffnet.<br />

Der Sonntag, der Tag ohne Regen, begann<br />

mit pünktlichem Erscheinen aller Segler und<br />

Komitee im Hafen. Der leichte Wind verlangte<br />

ein Starten. Also hinein in die kalten<br />

und noch nassen Segler- und Taucheranzüge.<br />

Die Windrichtung war tendenziell westlich<br />

wie am Vortag, die Dreher nach links aber<br />

fast noch unberechenbarer. Wir konnten bis<br />

um 3 Uhr erneut 3 Läufe segeln. Die beiden<br />

ersten wurden von mir gewonnen immer<br />

unter der Kontrolle von Hans Fatzer, Ruedi<br />

Baumann und Frederick Huck. Mit dem Sieg<br />

im letzten Lauf durch Carlo konnte sich Frederick<br />

als knapp verdienter Gesamtsieger<br />

aufs Podest hieven, vor dem punktgleichen<br />

Ruedi, welcher doch profimässig einen 3.<br />

Platz als Streicher einfahren konnte. Ich<br />

versiffte meinen Gesamtsieg mit einem weiteren<br />

6. Rang.<br />

Rolf Megert, mit seinem neuen <strong>Finn</strong>, Boris<br />

Kulpe mit dem Bodensee- und Michael<br />

Bernhard mit dem Thunersee-Flotten-<strong>Finn</strong>,<br />

erlebten als Steckborn Neulinge guten Sport.<br />

Ich glaube fest an diese Flottenfinns und<br />

hoffe, dass der eine oder andere «Mieter» bei<br />

uns <strong>Finn</strong>seglern hängen bleibt.<br />

Dieses Wochenende war für uns <strong>Finn</strong>isti das<br />

letzte in dieser Umgebung: das alte Clubgebäude<br />

wird im Laufe des Winters abgerissen.<br />

Wir werden die SM 2011 in Zelten und anderen<br />

Provisorien durchführen.<br />

Wir sind alle überzeugt, dass die umtriebigen<br />

Leute vom Schaffhauser Yachtclub uns aber<br />

nur das Beste bieten werden. Wir freuen uns<br />

auf nächstes Jahr.<br />

Peschi, SUI 13<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6<br />

1 Huck Frederik SUI 17 (4) 1 1 4 4 2<br />

2 Baumann Rudolf SUI 57 1 2 (3) 3 3 3<br />

3 Kilchenmann Peter SUI 13 2 4 (6) 1 1 6<br />

4 Fatzer Hans SUI 11 (6) 3 2 2 2 5<br />

5 Lazzari Carlo SUI 3 3 (8) 5 5 5 1<br />

6 Kulpe Boris SUI 8 (8) 5 7 6 6 4<br />

7 Huracek Jiri SUI 7 5 6 4 8 (DNF) DNC<br />

8 Schneider Roland SUI 10 (9) 9 8 9 7 7<br />

9 Megert Rolf SUI 23 7 (DNC) DNC 7 8 DNC<br />

10 Bernhard Michael AUS 221 10 7 9 10 9 (DNC)<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 67


Regattaberichte Resultate<br />

Mémorial Marc Lambelet<br />

Neuchâtel 23./24. Oktober<br />

2010<br />

Bericht von Peter Kilchenmann<br />

«... angenehmes Wetter am<br />

Samstag, nach Föhneinbruch<br />

Regen am Sonntag»,<br />

so lautete die Wettervorhersage<br />

für unsere PM am<br />

Neuenburgersee. Leider<br />

erlebten wir wieder den<br />

ähnlichen Teilnehmerschwund<br />

wie in Steckborn<br />

und ich traf nur 8 Kollegen,<br />

welche gegen mich segeln<br />

wollten. Jan Fischer und<br />

Silvan Hofer mussten sich<br />

kurzfristig wegen Grippe<br />

entschuldigen.<br />

Wie lautet aber das Sprichwort:<br />

«les absents ont toujours<br />

tort»: am Samstag<br />

begann sich kurz nach 11<br />

Uhr ein fantastischer West<br />

zu etablieren und mit ihm<br />

ein cooler Wellengang. 4-5<br />

Bf wurden gemessen, anscheinend<br />

in den Böen bis zu deren 6. Das war<br />

ein Spass auf dem Vorwind gegen Marin zu<br />

gleiten. Natürlich nur, wenn du im Sommer<br />

mit mir an die Intervela gekommen wärst, um<br />

diese Schönheiten des <strong>Finn</strong>segelns zu trainieren.<br />

Bei Sonnenschein konnten wir 2 Läufe absolvieren.<br />

Die Starkwindspezialisten vom Bielersee<br />

Christoph Christen (2 x 1. Rang) und<br />

Thomas Gautschi ( 2 x 2. Rang) deklassierten<br />

uns Warmduscher vom Thunersee klar. Die<br />

Abstände waren zu gross. SUI 13 belegte 2<br />

mal den 3. Rang gejagt von Andreas Friderich.<br />

Die rechte Seite (Land) war meistens bevorzugt,<br />

obwohl es Mitten im See vermeintlich<br />

mehr Wind gab. Wind und Wellen forderten<br />

ihre Opfer: Nicht alle konnten sich auf dem<br />

Vorwind zu einer Halse durchringen (was auch<br />

gescheiter war). Rolf kenterte erst an der 2.<br />

Kreuz (Steigerung von 200% zum letzten Jahr)<br />

und spottete lachend vom Wellenkamm auf<br />

den tief im Wellental unten segelnden SUI 13.<br />

Roland segelte bis kurz vor die Startlinie,<br />

68 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

schonte dann in weiser Voraussicht Mann und<br />

Boot und kehrte in den sicheren Hafen zurück.<br />

Jiri (SUI 7) startete, entschloss sich aber<br />

auch nach dem ersten Vorwindkurs sein neues<br />

Segel zu schonen.<br />

Nur Christoph und Thomas waren unglücklich,<br />

dass um 17 Uhr nicht noch zu einem 3.<br />

Lauf gestartet wurde. Wir Thunersee <strong>Finn</strong>s<br />

spürten schon alle Knochen und Muskeln und<br />

waren heilfroh nach Hause seglen zu dürfen.<br />

Wir segelten wie immer zusammen mit der<br />

Lightning Klasse: auch hier gab es prominente<br />

Opfer: Hanspeter Schmid und Jürg Menzi<br />

segelten nach kurzem Schnuppern zurück<br />

und verschafften sich Vorsprung beim Fendant.<br />

Ein Lightning ist auf dem Heimkurs vor<br />

der Mole durchgekentert und wurde erst mit<br />

Hilfe der Seepolizei aufgerichtet und heimgeschleppt,<br />

was sich alles bequem von der Bar<br />

aus beobachten liess.<br />

«Dank» Terminkonflikten mit TYC Herbstanlass<br />

mussten Ruedi Baumann und ich am<br />

Abend zurück nach Thun und konnten nicht<br />

am traditionellen Fondue teilnehmen ge-<br />

schweige denn noch die City von Neuchâtel<br />

verunsichern.<br />

Böse Zungen meldeten aber am Sonntag<br />

morgen, dass die von Wind und Wellen gezeichneten<br />

<strong>Finn</strong>isti dieses Jahr die Stadt verschonten<br />

und nach 2 – 3 Kaffees mit Kirsch<br />

ihr Massenlager bezogen und dem Schlaf der<br />

Gerechten entfielen.<br />

Ein eher Sonntag trümmliger Lauf bei wenig<br />

Wind und Regen wurde kurz nach 10 Uhr<br />

gestartet. Andreas Friderich hat um Nasenlänge<br />

auf der Ziellinie Christoph Christen den<br />

Laufsieg abgenommen. Es konnte leider kein<br />

4. Lauf mehr gesegelt werden. Christoph, vor<br />

Thomas und SUI 13, belegten dank konstantem<br />

Segeln im Gesamtklassement die Podestplätze.<br />

Mein guter 3. Rang entstand unter anderem<br />

auch dank beeindruckendem Hardware-Coaching<br />

durch Carlo (SUI 3), welcher mich,<br />

nach meinen Malcesine Resultaten, kurz entschlossen<br />

mit einem neuen Segel ausrüstete.<br />

Danke Cärlu.<br />

Peschi, SUI 13<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />

1 Christen Christoph SUI 5 1 1 2<br />

2 Gautschi Thomas SUI 63 2 2 4<br />

3 Kilchenmann Peter SUI 13 3 3 3<br />

4 Friderich Andréas SUI 94 4 6 1<br />

5 Lazzari Carlo SUI 3 5 4 7<br />

6 Baumann Ruedi SUI 57 6 5 6<br />

7 Huracek Jiri SUI 7 DNF DNS 5<br />

8 Megert Rolf SUI 23 DNS DNS 8<br />

9 Schneider Roland SUI 10 DNS DNS 9<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 69


Regattaberichte Regattaberichte<br />

Lebkuchenregatta – Oberhofen<br />

6./7. Oktober 2010<br />

Bericht von Boris Kulpe<br />

Leckerer Lebkuchen<br />

Hallo zusammen. Da ich neu bin in<br />

der <strong>Finn</strong>klasse, möchte ich mich zu<br />

nächst mal kurz vorstellen. Mein<br />

Name ist Boris Kulpe. Geboren vor<br />

49 Jahren in Berlin (Ost) und auch<br />

dort aufgewachsen, segle ich seit<br />

meinem fünftem Lebensjahr angefangen<br />

mit dem Opti über den<br />

Cadet, dann OK zur H-Jolle und<br />

weiter zur O-Jolle und möchte<br />

mich nun im <strong>Finn</strong> versuchen. Ich<br />

Arbeite und lebe seit sechs Jahren<br />

in der Schweiz und bin Mitglied im<br />

Yachtclub Sempacher See. Da ich<br />

nun überraschend den Job des Berichtsschreibers<br />

«gewonnen» habe<br />

will ich also mal mein Glück versuchen.<br />

Für mich begann die «Jagt nach<br />

dem Lebkuchen» am Samstagvormittag<br />

mit dem Eintreffen gegen 10:30 im TYC.<br />

Es hatten sich 23 Lebkuchenhungrige eingefunden<br />

was im Vergleich zu den Vorjahren<br />

anscheinend doch etwas weniger waren. Das<br />

Wetter war vielversprechend. Sonne und Wind<br />

aus S-SO. Für mich als Orts und Revierunkundigen<br />

zunächst recht erfreuliche Aussichten.<br />

Allerdings holte mich Carlo Lazzari bei einem<br />

kurzen Begrüssungsgespräch auf den Boden<br />

der Tatsachen zurück in dem er mir versicherte<br />

das Wind in kürze abstellen würde und dann<br />

evtl. am Nachmittag mit Wind aus Westen zu<br />

rechen sei. Für mich naturgemäss völlig unverständlich<br />

aber der Verlauf der Dinge gab<br />

ihm recht. Gegen 11:00 traf dann Frederik<br />

Huck aus Winterthur ein den ich schon sehnlichst<br />

erwartete, da er einen von Hans Fatzer<br />

für den Bodenseefinn neu angeschafften (gebrauchten)<br />

Wilkemast im Gepäck hatte. Auch<br />

ein Segel hat mir Frederick noch zur Verfügung<br />

gestellt so das ich mit freudiger Erwartung<br />

den Dingen harren konnte, die da noch<br />

kommen sollten. Beim Aufriggen stellte dann<br />

die Übersetzung des Outhaul im Grossbaum<br />

kurzfristig seine Zusammenarbeit ein was mir<br />

eine kleine Baustelle bescherte. Aber nach<br />

kurzer Überzeugungsarbeit liess er sich zur<br />

weiteren Teilnahme am Geschehen überreden.<br />

Der dazu benötigte Zeitaufwand verhinderte<br />

allerdings eine noch geplante Nahrungsaufnahme<br />

was sich später in Form von nicht un-<br />

70 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

beachtlichem Hunger bemerkbar machen<br />

sollte.<br />

Nach Erledigung aller Formalitäten brach die<br />

Flotte dann pünktlich auf. Beim Auslaufen<br />

war schon zu beobachten dass die getroffene<br />

Vorhersage von Carlo absolut zutreffend war.<br />

Der Wind begann sein Mittagsschläfchen. Am<br />

Startschiff angekommen hatte sich die Luftbewegung<br />

auf quasi null reduziert. Also begann<br />

eine der «Lieblingsbeschäftigungen»<br />

des Seglers, warten auf den richtigen Wind.<br />

In dieser Situation machte sich dann bei mir<br />

die nicht getätigte Zufuhr von fester Nahrung<br />

auf Grund des Streikes des Outhauls bemerkbar.<br />

Da ich aus längjähriger teilweise<br />

schmerzlicher Erfahrung aber bereits geschult<br />

bin, habe ich für solche Fälle immer zwei bis<br />

drei Müsliriegel im Notfach, so das ich der<br />

übermässigen Entkräftung durch Hunger ein<br />

Schnippchen schlagen konnte.<br />

Unsere Geduld wurde schliesslich belohnt<br />

und Rasmus schickte eine leichte Briese aus<br />

der von Carlo vorhergesagten Richtung. Bei<br />

gemütlichen ca. 3 Bft legte Franz Bürgi dann<br />

einen gekonnten Start – Ziel Sieg hin. Silvan<br />

Hofer hatte sein jugendliches Temperament<br />

nicht ganz unter Kontrolle so dass die Regattaleitung<br />

nach dem Zieldurchlauf meinte, er<br />

wäre doch innerhalb der letzten Minute der<br />

fünf Minuten vor dem Start auf der Seite des<br />

Kurses gewesen. Dies hat ihm die sicherlich<br />

vorhandene Gesamtsiegchance genommen.<br />

Mit einem Lauf in der Tasche entliess uns die<br />

Regattaleitung in den Hafen. Dort ging es<br />

dann zügig unter die Duschen und so waren<br />

alle gegen 18:00 beim Apéro bei leckerem<br />

Glühwein versammelt.<br />

Das viergängige Abendessen mit untermalender<br />

Livemusik war sehr lecker und als alle<br />

gesättigt waren, ging es über zum gemütli-<br />

chen Plausch und später wurde dann auch<br />

noch das ein oder andere Tanzbein<br />

geschwungen. Carlo hatte zuvor mit seiner<br />

Regieanweisung betreffs der Nutzung des<br />

Buffet nach reinfolge der Tischreihen mal<br />

wieder souveränen Überblick bewiesen und<br />

somit die anfänglichen Startschwierigkeiten<br />

(wahrscheinlich hat sich keiner getraut anzufangen)<br />

elegant umschifft. Ich war erstaunt<br />

über die Disziplin aller Beteiligten. Ich kann<br />

euch von «Schlachten» an kalten oder warmen<br />

Buffet berichten, da bleibt kein Auge<br />

trocken.<br />

Mich hat dann noch besonders der Mann am<br />

«Klavier» beeindruckt. Seine Art mit der<br />

einen Hand das Keyboard und mit der anderen<br />

Hand die Trompete zu spielen hatte ich so<br />

auch noch nicht gesehen. Respekt. Als dann<br />

die Tanzbeine müde wurden und auch die<br />

Band ausreichend vom Besten gegeben hatte,<br />

ging der Abend, ich denke für alle sehr zufriedenstellend,<br />

seinem Ende entgegen.<br />

Am Sonntag beim Frühstück im Hotel konnte<br />

man bei einem Blick auf das Wasser erkennen<br />

das Rasmus noch mit Morpheus sang und so<br />

liess sich die Sache ruhig angehen. Als ich<br />

um 9:30 (was eigentlich der geplante Starttermin<br />

war) im TYC eintraf, waren auch alle<br />

noch in «Zivil» und recht entspannt. Doch<br />

plötzlich so gegen 10:00 erschallte der Ruf:<br />

Auslaufen!<br />

Also alle Mann in die Garderobe und den<br />

«Kampfanzug» anlegen. Allerdings regten<br />

sich leise Zweifel, ob der Sinnhaftigkeit der<br />

Aktion, da weiterhin keine Regung auf dem<br />

See zu erkennen war. Auch ein Telefonat,<br />

welches Christoph Christen führte, bestätigte<br />

den Verdacht auf Fehlalarm. Also alles in<br />

voller Montur wieder in Wartestellung. Die<br />

Wartezeit wurde auch hier, wie allen Ortens<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 71


Regattaberichte Regattaberichte<br />

bei den Seglern, mit Kaffee oder Tee manchmal<br />

auch Bier o. ä. und mit Fachsimpelei<br />

verkürzt. Ich hatte meine Antennen vorzugsweise<br />

auf Empfang, da es für mich bei den<br />

<strong>Finn</strong>s noch viel zu lernen gibt. Auf Nachfrage<br />

meinerseits wurde mir dann von Christoph<br />

beschieden, dass es um 12:00 Wind geben<br />

würde. Gut dachte ich. Carlo hatte gestern<br />

recht warum sollte Christoph nicht heute Recht<br />

haben. Sicher hatten sie Kenntnisse von Dingen,<br />

die mir verschlossen blieben. So kurz vor<br />

Zwölf machte sich die «Meute» dann auch auf<br />

den Weg. Ich, immer noch mit Fragezeichen in<br />

den Augen, erlag aber der Gruppendynamik<br />

und schloss mich an.<br />

Beim Weg aus dem Hafen erprobte Jiri dann<br />

die Technik des paddelns mit der Gossbaumnock,<br />

welche er sich bei der Interboot von<br />

einem anderen <strong>Finn</strong>segler abgeschaut hatte.<br />

Allerdings war zu erkennen, dass ihm doch das<br />

nötige «knoff-hoff» fehlte und er nach wenigen<br />

«Paddelschlägen» seine Übungsversuche<br />

wieder einstellte. Jiri, weiterüben. ;-)<br />

So trieben wir bei leicht einsetzender Briese<br />

aus West langsam dem Start entgegen. Und<br />

nun passierte das was mir dann doch noch<br />

mehr Fragezeichen verursachte. Punkt 12:00<br />

fing sich die anfangs leichte Briese zu einem<br />

strammen Windchen zu entwickeln. So kam<br />

ich schwer ins Grübeln ob der schlafwandlerischen<br />

Sicherheit der Windvorhersagen von<br />

Carlo und Christoph.<br />

Die Gedanken dann schnell verdrängend ging<br />

es zum ersten Start des Tages. Der Wind hatte<br />

sich auf ca. 4 Bft eingependelt und so schaute<br />

ich meiner ersten <strong>Finn</strong>regatta bei doch schon<br />

sportlichen Bedingungen entgegen. Da ich aus<br />

der O-Jolle komme und mir solche Windverhältnisse<br />

nicht unbekannt sind, schaute ich<br />

aber der Sache relativ gelassen entgegen. Allerdings<br />

wurde ich nach der Rundung der<br />

Luvtonne schnell aus meinen Träumen gerissen.<br />

Es begann der «Tanz auf dem Vulkan».<br />

Da die O-Jolle ja doch «etwas» schwerer ist<br />

als ein <strong>Finn</strong>, verhält sich diese auch etwas<br />

gemütlicher. Und so war meine hauptsächliche<br />

Überlegung ob und wie ich die bevorstehende<br />

Halse überleben könnte. Aber «todesmutig»<br />

und zugegebener Weise natürlich auch einem<br />

gewissen Ego folgend stürzte ich mich in das<br />

Vorhaben und siehe da, es gelang. Solcher Art<br />

ermutigt konnte ich nun dem Rest des Tages<br />

relativ entspannt entgegen sehen. Nicht ahnend<br />

was noch kommen sollte.<br />

Rasmus hatte offensichtlich inzwischen ausgeschlafen<br />

und so holte er noch mal Luft. Zum<br />

Start der dritten Regatta legte er sich dann<br />

noch mal richtig ins Zeug. Inzwischen hatte<br />

sich das Feld auf 12 Boote reduziert. Wobei<br />

Carlo nicht anwesend war weil er einem anderen<br />

<strong>Finn</strong>segler (Name mir unbekannt) Geleitschutz<br />

in den Hafen gewährte. Hochachtung<br />

ob solcher Selbstlosigkeit.<br />

Die Kreuz war noch gut zu Händeln aber der<br />

Vorwindkurs trieb einem dann doch schon<br />

langsam den Schweiss auf die Stirn. Für mich<br />

stand schnell fest, dass es diesmal keine Halse<br />

geben würde sondern die altbewährte Q-Wende.<br />

Mein Vorhaben wurde bestätigt durch den<br />

plötzlichen «Abgang» von Thomas Gautschi<br />

kurz vor der Leetonne. Ich hatte schon einen<br />

«Strich auf dem Zettel» gemacht und erledigte<br />

nun meine Q-Wende. Doch nach dem ich wieder<br />

auf Kurs zur Tonne war, musste ich voller<br />

Überraschung feststellen, dass ich den Strich<br />

auf der Liste wieder streichen musste. Thomas<br />

hatte seinen Zossen ruck zuck wieder auf Trab<br />

gebracht und machte sich völlig unbeeindruckt<br />

auf den weitern Weg zum Ziel. Mir rang das<br />

72 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

ein respektvolles Staunen ab und weiter<br />

ging’s.<br />

Auch Frederick hatte sich zur Q-Wende entschlossen<br />

und so machten wir uns kurz hinter<br />

einander auf den nächsten Schenkel. Glücklicherweise<br />

hatte die Regattaleitung eine Einsehen<br />

und legte das Ziel an die Luvtonne. So<br />

wurde ich meiner Sorge ob der nächsten<br />

Vorwindstrecke enthoben. Sicher waren auch<br />

die noch übrig gebliebenen recht froh über<br />

diese Wendung der Dinge. So ging es dann<br />

Richtung TYC. An dieser Stelle ist dem TYC<br />

und auch den Oberhofenern ein riesiges Dankeschön<br />

auszusprechen, da sie alle verfügbaren<br />

Boote mit Motor aufboten, um uns so<br />

sicher in den schützenden Hafen zu geleiten.<br />

Im TYC angekommen wurde dann schnell<br />

verpackt und es ging nahtlos über in die<br />

Rangverkündigung. In der Garderobe wurde<br />

zuvor noch das letzte Rennen respektvoll<br />

mit «äusserst Nahrhaft» tituliert. Hatte ich so<br />

auch noch nicht gehört.<br />

Nach dem alle Lebkuchen verteilt waren,<br />

mein Gang zum Empfang des selbigen wurde<br />

mit lauten Rufen: SCHREIBEN SCHREI-<br />

BEN begleitet (anscheinend ist das schreiben<br />

von Berichten nicht sehr beliebt) auch die<br />

Sieger der Punktemeisterschaft und des «halben»<br />

Wilkemastes verkündet waren, präsentierte<br />

Carlo noch die Unterkunftsmöglichkeiten<br />

zur Masters 2011 in Punta Ala. An dieser<br />

Stelle sei noch mal gesagt, dass die Plätze,<br />

was die Bungalows betrifft, offensichtlich<br />

begrenzt sind und Carlo mit Datum von heute<br />

(8.11.2010) die benötigten Bungalows reservieren<br />

muss. Kurzentschlossene sollten sich<br />

also baldmöglichst bei Carlo melden um<br />

noch evtl. freie Kapazitäten auszuloten.<br />

Einen Dank an alle die hinter den Kulissen<br />

für uns tätig waren. Die Veranstalter, die<br />

Gastronomie, die «Bürokräfte» und alle die<br />

sonst noch zum Gelingen einer solchen Veranstaltung<br />

nötig sind. Noch mal extra Dank<br />

an die uns Sicherheit gebenden Motorbootfahrer<br />

vor allem nach Ende der dritten Wettfahrt.<br />

Ich persönlich möchte mich für eure offene<br />

Art, mit der ihr mich in eure Klasse aufgenommen<br />

habt, bedanken. Ich kann sagen,<br />

dass ich mich bei euch sehr wohl fühle und<br />

nun sicher meine Anstrengungen verstärken<br />

werde, in absehbarer Zeit mit einem eigenen<br />

Schiff mit euch um die Wette zu segeln. Auf<br />

der Heimfahrt wurde ich dann von meiner<br />

mitreisenden «Physiotherapeutin» noch mit<br />

dem leckeren Lebkuchen versorgt. Super ;-)<br />

Ich wünsche allen einen erholsamen «Winterschlaf»<br />

und schon an dieser Stelle frohe<br />

Festtage und ein gesundes, erfolgreiches Jahr<br />

2011.<br />

Bei der Verabschiedung wurde ich von Jiri<br />

mit einem Augenzwinkern darauf hingewiesen,<br />

dass der Bericht mindestens drei DIN A4<br />

Seiten lang sein müsse und das maximal in<br />

Arial 4. Zugegeben Grösse 4 ist es nicht aber<br />

ich kann ja nicht als «Neuer» gleich bei meinem<br />

ersten Bericht gegen alle Anweisungen<br />

vom Präsi verstossen und hoffe, dass ich<br />

doch dem Ziel nahe gekommen bin und euch<br />

mit meinen Gedanken nicht lange Weile sondern<br />

etwas Kurzweil bieten konnte.<br />

Boris, SUI 28 (wenn er denn ein Schiff hat)<br />

PS: Wer sich fragt warum die Q-Wende =<br />

Kuhwende eigentlich so heisst wie sie heisst<br />

findet des Rätsels Lösung hier;<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Wende_(Segeln)<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 73


Resultate<br />

Regattaclub Oberhofen RCO<br />

Lebkuchenregatta FINN<br />

6./7. November 2010<br />

Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />

1 Christen Cristoph SUI 5 2 1 2<br />

2 Gautschi Thomas SUI 63 4 3 3<br />

3 Kulpe Boris SUI 171 5 5 4<br />

4 Huck Frederik SUI 171 6 6 8<br />

5 Wenger Urs SUI 30 3 13 9<br />

6 Wilke Chritof SUI 18 12 8 5<br />

7 Silvan Hofer SUI 31 OCS 2 1<br />

8 Friedrich Andreas SUI 94 9 12 6<br />

9 Roost Res SUI 9 13 9 7<br />

10 Baumann Ruedi SUI 57 10 10 10<br />

11 Kilchenmann Peter SUI 13 7 4 DNF<br />

12 Roost Thomas SUI 44 8 7 DNF<br />

13 Fischer Jan SUI 71 11 11 DNF<br />

14 Bürgi Franz SUI 12 1 DNF DNF<br />

15 Klammer Helmut SUI 2 14 DNF DNF<br />

16 Althaus Hans SUI 29 15 DNF DNF<br />

17 Lazzari Carlo SUI 3 16 DNF DNF<br />

18 Kurz Peter SUI 50 17 DNF DNF<br />

19 Marti Bruno SUI 58 18 DNF DNF<br />

20 Rösti Peter SUI 41 19 DNF DNF<br />

21 Rösti Röbi SUI 77 20 DNF DNF<br />

22 Huracek Jiri SUI 7 21 DNF DNF<br />

23 Schläppi Ernst SUI 99 22 DNF DNF<br />

74 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

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Regattaberichte Regattaberichte<br />

Tschechische Meisterschaft<br />

Nove Mlyny 7.-10. Oktober 2010<br />

Bericht von Jiri Huracek<br />

Kurzfassung für Schnellleser:<br />

16ter von 29, Pumpen ist geil, Segeln<br />

geht auch ohne Bier.<br />

Die Tschechische Meisterschaft<br />

fand dieses Jahr auf Nove Mlyny<br />

statt, einem Stausee 50km südlich<br />

von Brünn und 100 km nördlich<br />

von Wien. Mit 29 Teilnehmern war<br />

die Beteiligung eher schwach, die<br />

Östereicher hatten einen anderen<br />

Anlass und selbst Mike Majer war<br />

wegen des Malcesine Cup abwesend.<br />

Der Club Dyje hat das Land dem<br />

Staat abgekauft, eine grosse Halbinsel<br />

die zu 70% als Camping und<br />

zu 30% für den Bootsbereich genutzt wird. Die Einfahrt wird 24 Stunden bewacht, die Personen<br />

wechseln zwar ständig, aber wenn man sich als Regattateilnehmer zu erkennen gibt, wird<br />

man eingelassen. Drin gibt es unglaublich viel Platz. Man lässt alles dort stehen, wo man gerade<br />

ist, Auto und Trailer komfortabel neben dem Schiff und alle Plachen rund herum frei<br />

ausgelegt. Die Infrastruktur besteht aus ausgebauten Wohncontainern mit Giebeldach oder<br />

grossen Partyzelten und ist tipp topp, die sanitären Anlagen inklusive. Es gibt einen kleinen<br />

Laden mit frischen Gipfeli und eine gemütliche Gartenbeiz mit allem.<br />

Zu Fuss erreichbare Hotels gibt es keine, wer nicht campiert muss mindestens 10 km Auto<br />

fahren. Das wiederum bedeutet kein Bier. In Tschechien gelten bei rigorosen Kontrollen<br />

0,0°%. In der Praxis heisst das, wer abends ein Bier trinkt, kann am Morgen nicht mit dem<br />

Auto zur Arbeit fahren.<br />

Nur zwei Wasserungsrampen stehen zur Auswahl, beide nicht unproblematisch. Die östliche<br />

ist nur bei Westwind nutzbar, die nördliche nur zu dritt. Der Stausee ist sehr flach und durch<br />

einen befahrbaren Damm in 2 Hälften geteilt. Damit ist nur die östliche Hälfte zum Segeln<br />

76 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

nutzbar. Bei Westwind gibt es recht mühsame Dreher durch den unmittelbar südlich angrenzenden<br />

Berg, bei Ostwind gibt es wenig Dreher und die Nordseite ist klar bevorzugt.<br />

Thomas Gautschi nahm hier eine Woche vor mir an einer Fireball Meisterschaft teil, hatte aber<br />

trainingshalber auch sein <strong>Finn</strong> mit. Auf der Rückreise versorgte er mich mit Tips und warnte<br />

vor sibirischer Kälte, alles sollte sich als gold-richtig erweisen.<br />

Am ersten Tag starteten 6 Klassen, am zweiten Tag kamen noch die T2,6 und die Optis dazu.<br />

Die Bahnen wurden wie am Gardasee mit inner- und outer loop ausgelegt, trotzdem wurde es<br />

auf dem relativ kleinen See eng und vor allem die Wartezeiten bei beissender Kälte quälend<br />

lang. Regelmässig kamen an jeder Boje diverse Klassen zusammen. Vollkommen hemmungsloses<br />

Fluchen gehört offenbar zur tschechischen Segelkultur, sowie ein ausgesprochen aggressives<br />

Startverhalten. Nach meiner Einschätzung handelte es sich durchs Band um Massenfrühstarts,<br />

die ignoriert wurden. Einmal bin ich sogar abgefallen und wollte zurück, als ich sah dass<br />

der Lauf weiter geht. Doch die Einheimischen meinten dazu, die Startlinie hänge eh immer<br />

durch, also keine Hemmungen beim vordrücken.<br />

Auch tüchtiges Pumpen auf Vorwind scheint ein Teil der Kultur zu sein. Die Flaggen R und O<br />

werden zwar genutzt und die Jury lies auch im 5. Lauf 3 Exzentriker kringeln, doch das alles<br />

störte Niemanden. Ich übte mich in der ersten Runde noch in korrekter <strong>Schweizer</strong> Zurückhaltung,<br />

doch als ich als letzter rundete, fielen die Hemmungen von mir wie das Nachthemd von<br />

der Jungfrau. Ich griff zur Schot und als ich am vorletzten vorbeipumpte, warf er mir nur ein<br />

angefrösteltes Lächeln zu. Dank der vorigen Runde war ich ja noch voll bei Kräften.<br />

Wenn Wind war, war Ostwind und ich verdanke Thomas’s Tip nach links zu fahren viele guten<br />

Plätze. Gleich am ersten Tag konnten vier erschöpfende Läufe bei 4 Beaufort und Böen bis 5<br />

gesegelt werden. Die Rangliste mit vom Lauf zu Lauf schlechterem Resultat klärte mich über<br />

meine Kondition auf. Tomas Vika gewann alle Läufe. Er ist hier der Favorit und macht Mike<br />

Majer zunehmend die Krone streitig.<br />

An den Abenden wurde gefeiert. Der See liegt in einer Weinregion, also wurde viel degustiert.<br />

Für meinen Geschmack ein eher schwerer und trotzdem trockener Wein. Die Feste zeichnen<br />

sich durch viel Herzlichkeit aus und wollen nie enden. Am Morgen ist dann der Club leer, aber<br />

die Tschechen schlafen nicht. Sie treffen sich schon sehr früh zum morgendlichen Fischen. Alle<br />

Fische werden wieder freigelassen, was viel Freiraum für das Fischerlatein beim Frühstück<br />

lässt.<br />

Am zweiten Tag gab es überhaupt keinen Wind. Bei Windstille wird hier der Himmel stark von<br />

ultraleicht-Fliegern frequentiert, d.h. Gleitschirmen mit einem Rucksackmotor in Rasenmähergrösse,<br />

was zu einem permanenten Krach führt. Krach gibt es auch am Land. Was zunächst wie<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 77


Regattaberichte<br />

eine herbstliche Entenjagd tönt, ist angeblich eine automatische Kanonenanlage, um Vögel<br />

von den Reben zu vertrieben. Tschechien soll dieses Jahr an einer Spatzenplage leiden.<br />

Um 17 Uhr bildete sich in der Seemitte ein Streifen und der Wettfahrtleiter liess umgehend<br />

auslaufen. Knapp vor sechs konnten wir zu einem abgekürzten Lauf bei unsteten 1-2 Beaufort<br />

starten, der jedoch nur wenige befriedigte.<br />

Am Sonntag wurden wir für 7 Uhr einbestellt, doch es herrschte die absolute Stille und die<br />

Tschechen übten sich im Fischen. Wir warteten bei Flaute bis 12’00, dann wurde abgeschossen.<br />

Da es sich um eine nationale Meisterschaft handelt, wird bei der Zeremonie die Nationalhymne<br />

gesungen. Die Tschechische Hymne geht gut mit dem <strong>Schweizer</strong> Text zusammen,<br />

wenn <strong>Finn</strong>segler singen geht das unter.<br />

Nächstes Jahr findet die Meisterschaft wieder in Lipno statt, gut 300 km näher. Doch da kein<br />

Bier, bleibe ich hier.<br />

Jiri, SUI 7<br />

78 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

„Mein Boot segelt zurzeit<br />

ein anderer – so kann ich<br />

mich voll und ganz um<br />

Ihren Garten kümmern...“<br />

Arnold Baumann SUI 454<br />

Baumann Gärtnerei AG<br />

Hünibachstrasse 31<br />

3652 Hilterfingen<br />

Tel 033 243 58 58<br />

info@baumanngartenbau.ch<br />

www.baumanngartenbau.ch<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 79


Reglement<br />

Der Wilke Cup<br />

Der Wilke Cup besteht aus allen Punktmeisterschaften und der <strong>Schweizer</strong> Meisterschaft der<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>segler Vereinigung. Der Gewinner darf einen Wilke-Mast zum halben Preis bestellen.<br />

Dieser wird wie üblich im Auftrag und nach den Wünschen des Gewinners angefertigt. Teilnahmeberechtigt<br />

sind alle <strong>Schweizer</strong> und ausländischen <strong>Finn</strong>segler. Für die einzelnen Regatten<br />

gelten die Regeln des durchführenden Clubs. Der Preis ist nicht übertragbar und kann nur einmal<br />

pro 3 Jahre beansprucht werden*. Gewinnt der gleiche Segler innerhalb von 3 Jahren wieder, so<br />

geht der Preis an den Ranglisten-Nächsten. Die Resultate werden vom Ranglistenverantwortlichen<br />

auf der Website der SFV in einer verbindlichen Rangliste publiziert. Das Punktsystem wird vom<br />

Präsidenten der SFV festgelegt, die SFV-HV und die Wilke AG haben Mitspracherecht. Betreffend<br />

die Modalitäten der SM und der PM’s wird auf die Statuten der SFV verwiesen. Der Preis muss vor<br />

dem 31. Dezember des laufenden Jahres bei der Wilke AG beansprucht werden, sonst verfällt er.<br />

Punktsystem:<br />

In die Rangliste aufgenommen wird jeder, der an mindestens einer PM oder der SM teilgenommen<br />

hat. Es gewinnt am Jahresende der Segler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.<br />

• Es werden die einzelnen Läufe der Regatten gewertet.<br />

• Punktzahl = (Anzahl Regattateilnehmer**, mindestens jedoch 20) – Laufrang +1<br />

• 15% Streicher<br />

* (Bsp: Der Gewinner von 2010 kann wieder in 2013 einen Mast gewinnen)<br />

** ( Boote die an der PM/SM mind. einmal gestartet sind)<br />

Beispiel 1:<br />

Regatta mit 15 Teilnehmern, mehrere Läufe:<br />

Lauf 1 Lauf 2<br />

1. Rang 20 Pkte u.s.w.<br />

2. Rang 19 Pkte<br />

20. Rang 1 Pkt<br />

OCS, DSQ, DNF, BFD 1 Pkt<br />

DNS, DNC 0 Pkte<br />

80 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Reglement<br />

Beispiel 2:<br />

Regatta mit 25 Teilnehmern, mehrere Läufe:<br />

Lauf 1 Lauf 2<br />

1. Rang 25 Pkte u.s.w.<br />

2. Rang 24 Pkte<br />

20. Rang 1 Pkt<br />

OCS, DSQ, DNF, BFD 1 Pkt<br />

DNS, DNC 0 Pkte<br />

Jiri Huracek, Präsident SFV Januar 2010<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 81


Berichte<br />

Thomas Gautschi ist der Gewinner des Wilke<br />

Cup 2009<br />

Seit vielen Jahren erhält der Gewinner der<br />

<strong>Schweizer</strong> Punktmeisterschaften, die, von der<br />

Wilke Werft einen <strong>Finn</strong>-Mast zum halben<br />

Preis. Dabei bekommt der Gewinner nicht<br />

irgendeinen Mast, sondern ein persönliches<br />

Original, wie es ihn nur bei Wilke gibt, exakt<br />

nach Wunsch.<br />

Zuletzt gewann Thomas Gautschi in 2009 den<br />

Mast und konnte ihn im Frühling 2010 entgegennehmen.<br />

In den Jahren davor haben sich<br />

Christoph Christen und Peter Theurer ein solches<br />

Prunkstück verdient. Wir können Christof<br />

Wilke nur danken, dass er trotz voller Auslastung<br />

und den damit auch leider verbundenen<br />

Wartezeiten immer noch Zeit für die freundli-<br />

che Unterstützung der <strong>Finn</strong>vereinigung und<br />

des Segelports findet.<br />

Jeder Mast entsteht zunächst auf dem Papier,<br />

indem ein Diagramm aller Schichten vorausberechnet<br />

und im A3-Format aufgezeichnet<br />

wird. Neun verschiedene Typen Carbon kommen<br />

zur Anwendung, ihre genaue Lage, Verlauf,<br />

aber auch die Charge-Nummer werden<br />

festgehalten. Um die Qualität hochzuhalten,<br />

sind nur 3 Mitarbeiter in der anschließenden<br />

Feinarbeit ausgebildet. Trotzdem hat die Wilke<br />

Werft bis heute über 800 Masten ausgeliefert<br />

und ist damit weltweit der Marktführer.<br />

Wir wünschen Thomas Gautschi viel Spass<br />

und Erfolg mit seinem neuen Mast und vor<br />

allem Mast und Schotbruch!<br />

Jiri SUI 7, Präsident SFV<br />

82 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 83


Punkmeisterschaften 2010 Punktmeisterschaften 2010<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

1 Thomas Gautschi SUI 63 775<br />

2 Baumann Rudolf SUI 57 752<br />

3 Christen Christoph SUI 5 718<br />

4 Burger Christoph SUI 1 680<br />

5 Fatzer Hans SUI 11 642<br />

6 Budzien André GER 711 632<br />

7 Frideriche Andreas SUI 94 622<br />

8 Lazzari Carlo SUI 3 621<br />

9 Kilchenmann Peter SUI 13 613<br />

10 Marazzi Flavio SUI 78 610<br />

11 Van Hellemond Karl NED 41 609<br />

12 Mitterer Martin GER 22 608<br />

13 Eiermann Jürgen GER 8 606<br />

14 Huracek Jiri SUI 7 599<br />

15 Bürgi Franz SUI 12 590<br />

16 Götz Klaus Dieter GER 701 579<br />

17 Bohn Matthias GER 174 578<br />

18 Huck Frederik SUI 17 553<br />

19 Ganzert Peter GER 15 547<br />

20 Wilke Christof SUI 18 536<br />

22 Scheinecker Christian AUT 18 528<br />

23 Müller Friedrich GER 146 519<br />

25 Scheuwater Cees NED 7 504<br />

26 Aebischer Beat SUI 71 503<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

27 Outrata Jiri CZE 8 501<br />

28 Sibbert Carsten GER 88 488<br />

29 Huber Alfons GER 82 483<br />

30 Wälchli Dominique SUI 441 474<br />

31 Ulbrich John SUI 60 468<br />

32 Eder Thomas GER 78 463<br />

33 Barthel Uwe GER 62 453<br />

34 Guminski Detlev GER 92 445<br />

35 Fürer Andreas SUI 70 445<br />

36 Lömker Helmut GER 179 441<br />

37 Zopfs Eggo GER 300 425<br />

38 Frigo Roland SUI 100 422<br />

39 Roost Andrea SUI 9 419<br />

40 Rochet Joseph FRA 40 408<br />

41 Klammer Till SUI 25 407<br />

42 Mutti Michael SUI 33 401<br />

43 Straub Herbert GER 5 391<br />

44 Wühn Horst GER 31 385<br />

45 De Maria Enrico SUI 476 378<br />

46 Schlick Horst GER 131 371<br />

47 Rupp Christian GER 75 366<br />

48 Wenger Urs SUI 30 349<br />

49 Pöschl Manfred GER 48 348<br />

50 Baudin Arnaud FRA 65 436<br />

84 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

51 Sondermann Herbert GER 55 342<br />

52 Pandler Michael GER 63 335<br />

53 Fehres Boudewijn NED 781 331<br />

54 Bollongino Andreas GER 19 327<br />

55 Zoccola Yves FRA 800 318<br />

56 Lehmann Hans SUI 96 310<br />

57 Roost Thomas SUI 44 307<br />

58 Benz Nick SUI 8 303<br />

59 Krienbühl Beni SUI 21 297<br />

60 Althaus Hans SUI 29 296<br />

61 Fischer Jan SUI 11 293<br />

62 Schneider Roland SUI 10 289<br />

63 Friedrich Elmar GER 156 263<br />

64 Marti Bruno SUI 58 259<br />

65 Saner Hans Jürg SUI 385 229<br />

66 Linke Andreas GER 79 224<br />

67 Zlot Stefan SUI 92 216<br />

68 Kühlwein Christian GER 28 214<br />

69 Beuck Werner GER 1 204<br />

70 Erni Michael SUI 27 199<br />

71 Immler Manfred GER 4 197<br />

72 Rösti Robert SUI 77 192<br />

73 Megert Rolf SUI 50 191<br />

74 Baudin Michael FRA 50 183<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

75 Klammer Helmuth SUI 2 166<br />

76 Baumann Arnold SUI 454 150<br />

77 Kulpe Boris SUI 8 135<br />

78 Magin Eberhard GER 147 132<br />

79 Schläppi Ernst SUI 99 108<br />

80 Osterwalder Hans Ruedi SUI 6 101<br />

81 Ott Jens GER 144 97<br />

82 Imhof Bruno SUI 16 81<br />

83 Schönberg Egon SUI 24 70<br />

84 Teichmann Christian GER 136 69<br />

85 Rösti Peter SUI 41 64<br />

86 Bernhard Michael AUS 221 60<br />

87 Hofer Silvan SUI 31 46<br />

88 Liechti Kurt SUI 71 35<br />

89 Beck Thomas SUI 92 34<br />

90 Wachter Fredy AUT 292 33<br />

91 Huber Urs SUI 100 28<br />

92 Geisser Harry SUI 22 23<br />

93 Wüthrich Cuno SUI 439 20<br />

94 Geisser Alex SUI 52 19<br />

95 Ertl Felix SUI 86 17<br />

96 Kurz Peter SUI 50 9<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 85


Wilke Cup 2010 Wilke Cup 2010<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

1 Gautschi Thomas SUI 63 797<br />

2 Christen Christoph SUI 5 781<br />

3 Baumann Rudolf SUI 57 761<br />

4 Burger Christopf SUI 1 738<br />

5 Van Hellemond Karel NED 42 671<br />

6 Marazzi Flavio SUI 78 668<br />

7 Fatzer Hans SUI 11 666<br />

8 Mitterer MArtin GER 22 665<br />

9 Eiermann Jürgen GER 8 659<br />

10 Lazzari Caro SUI 3 642<br />

11 Götz Klaus-Dieter GER 701 637<br />

12 Friderich Andreas SUI 94 635<br />

13 Budzien Andre GER 711 633<br />

14 Bürgi Franz SUI 12 632<br />

15 Kilchenmann Peter SUI 13 629<br />

16 Huracek Jiri SUI 7 616<br />

17 Huck Frederik SUI 17 601<br />

18 Ganzert Peter GER 15 584<br />

19 Bohn Matthias GER 174 579<br />

20 Scheinecker Christian AUT 18 554<br />

22 Wilke Christof SUI 18 551<br />

23 Müller Friedrich GER 146 548<br />

25 Sibbert Carsten GER 88 537<br />

26 Aebischer Beat SUI 73 535<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

27 Scheurwater Cees NED 7 534<br />

28 Outrata Jiri CZE 8 530<br />

29 Huber Alfons GER 82 529<br />

30 Barthel Uwe GER 62 487<br />

31 Guminski Detlev GER 92 487<br />

32 Fürer Andreas SUI 70 479<br />

33 Ulbrich John SUI 60 479<br />

34 Wälchli Dominique SUI 441 475<br />

35 Lömker Helmut GER 179 469<br />

36 Eder Thomas GER 78 464<br />

37 Zopfs Eggo GER 300 453<br />

38 Roost Andrea SUI 9 447<br />

39 Klammer Till SUI 25 437<br />

40 Mutti Michael SUI 33 428<br />

41 Straub Herbert GER 5 424<br />

42 Frigo Roland SUI 100 423<br />

43 Rochet Joseph FRA 40 409<br />

44 Wühn Horst GER 31 406<br />

45 Schlick Horst GER 131 390<br />

46 Rupp Christian GER 75 388<br />

47 De Maria Enrico SUI 476 379<br />

48 Wenger Urs SUI 30 375<br />

49 Baudin Amaud FRA 65 371<br />

50 Pandler Michael GER 63 360<br />

86 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

51 Sondermann Herbert GER 55 360<br />

52 Fehres Boudewijn NED 781 351<br />

53 Pöschl Manfred GER 48 349<br />

54 Bollongino Andreas GER 19 328<br />

55 Lehmann Hans SUI 96 324<br />

56 Zoccola Yves FRA 800 319<br />

57 Althaus Hans SUI 29 311<br />

58 Schneider Roland SUI 10 308<br />

59 Roost Thomas SUI 44 308<br />

60 Benz Nick SUI 8 304<br />

61 Krienbühl Beni SUI 21 297<br />

62 Fischer Jan SUI 11 294<br />

63 Friedrich Elmar GER 156 280<br />

64 Marti Bruno SUI 58 272<br />

65 Saner Hans Jürg SUI 385 244<br />

66 Linke Andreas GER 79 235<br />

67 Zlot Stefan SUI 92 217<br />

68 Erni Michel SUI 27 324<br />

69 Kühlwein Christian GER 28 214<br />

70 Beuck Werner GER 1 204<br />

71 Rösti Robert SUI 77 201<br />

72 Megert Rolf SUI 23 199<br />

73 Immler Manfred GER 4 198<br />

74 Baudin Michel FRA 50 193<br />

Rang Steuermann Segel Punkte<br />

75 Klammer Helmut SUI 2 167<br />

76 Baumann Arnold SUI 454 150<br />

77 Kulpe Boris SUI 8 148<br />

78 Magin Eberhard GER 147 139<br />

79 Schläppi Ernst SUI 99 108<br />

80 Osterwalder Hans Ruedi SUI 6 102<br />

81 Ott Jens GER 144 97<br />

82 Imhof Bruno SUI 16 81<br />

83 Schönberg Egon SUI 24 74<br />

84 Rösti Peter SUI 41 71<br />

85 Teichmann Christian GER 136 69<br />

86 Bernhard Michel AUS 221 60<br />

87 Hofer Silvan SUI 31 46<br />

88 Liechti Kurt SUI 71 35<br />

89 Beck Thomas SUI 92 34<br />

90 Wachter Fredy AUT 292 33<br />

91 Huber Urs SUI 100 28<br />

92 Geisser Harry SUI 22 23<br />

93 Wüthrich Cuno SUI 439 20<br />

94 Geisser Alex SUI 52 19<br />

95 Ertl Felix SUI 86 17<br />

96 Kurz Peter SUI 50 9<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 87<br />

97<br />

98


Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte<br />

<strong>Finn</strong>segeln am Bodensee<br />

Bericht von Hans Fatzer<br />

Anno 1977 glaubte ich,<br />

mich dem den Ruf des<br />

Steuermannes zu entziehen<br />

und das Ruder selber in<br />

die Hand zu nehmen. Auf<br />

der Suche nach einem<br />

entsprechenden Boot,<br />

blieb ich beim <strong>Finn</strong>-<br />

Dinghy hängen.<br />

Nach langem Hin und Her,<br />

entschloss ich mich ein<br />

Boot zu kaufen und meine<br />

Freizeit dem <strong>Finn</strong>segeln zu<br />

widmen. Leider musste ich<br />

feststellen, dass es am<br />

Bodensee viele <strong>Finn</strong>s gab,<br />

diese aber bereits den Zenit<br />

ihrer Leistungsfähigkeit<br />

überschritten hatten und<br />

ausser Betrieb gestellt<br />

waren. Am <strong>Schweizer</strong>ufer<br />

gab es zu diesem Zeitpunkt<br />

ausser in Rorschach<br />

keine <strong>Finn</strong>wettfahrten<br />

mehr und so musste man<br />

ans deutsche oder österreichische<br />

Ufer fahren.<br />

1980 organisierte der St. Gallische Yachtclub<br />

die <strong>Finn</strong> SM. Bei dieser Gelegenheit lernte ich<br />

den Kassier der <strong>Finn</strong>flotte Bodensee, Walter<br />

Gamper kennen, der mich ohne zu fragen zum<br />

neuen <strong>Finn</strong>nvertreter Bodensee ernannte. An<br />

Unterlagen bekam ich ein Sparheft mit dreihundert<br />

Franken und eine Mitgliederliste aus<br />

dem Jahre 1973. In diesen Jahren waren 27<br />

<strong>Finn</strong>segler eingeschrieben, wovon Bill An-<br />

gehrn der letzte übrig gebliebene <strong>Finn</strong>aktivist<br />

war. Die grosse <strong>Finn</strong>bewegung Bodensee war<br />

eingeschlafen und seit 1973 wurden auch keine<br />

Beiträge mehr eingezogen. Der abtretende<br />

Kassier meinte, dass die Zeit der ehemaligen<br />

<strong>Finn</strong>segler zu Ende sei und man sich auf bequemere<br />

Boote konzentriere.<br />

Aktuelle Wettfahrten am See waren der Bregenzer<br />

<strong>Finn</strong>, die Lindavia in Lindau, die Jollenregatten<br />

in Friedrichshafen und Fischbach,<br />

der Konstanzer <strong>Finn</strong> mit Beteiligungen bis<br />

88 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

einhundert Boote und zum<br />

Ende des Jahres die <strong>Finn</strong>teamregatta<br />

in Radolfszell.<br />

Die Teilnehmer der Bodenseeregatten<br />

kamen auch aus der<br />

ganzen Schweiz. So kämpften<br />

im Jahre 1979 zwölf <strong>Schweizer</strong><br />

im vierzig Teilnehmer starken<br />

Feld um die silberne Lindavia,<br />

die in der Folge vom damaligen<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>präsidenten<br />

Jürg Zimmermann vor Res<br />

Rost gewonnen wurde.<br />

Da der Bodensee als<br />

Schwachwindrevier seinem<br />

Namen in den Sommermonaten<br />

normalerweise gerecht<br />

wird, schrumpfte die Teilnehmerzahl<br />

mit der fortschreitenden<br />

Mobilität, da auf dem Silvaplanersee,<br />

Thunersee, Urnersee<br />

oder Gardasee in den Sonnenmonaten<br />

mit exzellenten<br />

Thermikwinden gerechnet<br />

werden konnte. Mit dem Ruf<br />

der Windlosigkeit wurden die<br />

Meldeergebnisse kleiner und<br />

die eine oder andere Regatta<br />

wurde nicht mehr durchgeführt.<br />

1980 organisierte der Sankt<br />

Gallische Yachtclub wie erwähnt<br />

die <strong>Finn</strong> SM. Das 47<br />

Teilnehmer grosse Feld erlebte<br />

trotz allen Unkenrufen eine<br />

Meisterschaft mit zwei Bodensee<br />

Leichtwindläufen und vier<br />

schönen Ostwindläufen mit 3<br />

bis 5 Windstärken. <strong>Schweizer</strong>meister dieser Serie wurde<br />

Ivor Ganahl.<br />

Zu diesem Zeitpunkt stellte sich heraus, dass ausser Bill<br />

und mir, einer der schnellen <strong>Schweizer</strong>, Georg Oser auch<br />

für den Bodensee segelte und wir somit zu Dritt waren.<br />

Zu dieser Meisterschaft konnten wir durch die Leihgabe<br />

von Kurt Lätsch, Urs Huber für das <strong>Finn</strong>segeln gewinnen.<br />

In den folgenden Jahren gab es ein ständiges auf und ab.<br />

Gemäss der Aussage der Klassenbesten bei meinem Einstieg<br />

ins <strong>Finn</strong>, dass man vier Jahre intensiv segeln sollte,<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 89


Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte<br />

bevor man in der ersten Hälfte mitfahren dürfe,<br />

haben die Meisten nicht durchgehalten und<br />

sind wieder ausgestiegen.<br />

Nicht nur das <strong>Schweizer</strong>ufer litt an Mitgliederschwund.<br />

Die Flotten in Konstanz und Radolfszell<br />

lösten sich während den 80er Jahren<br />

auf und es blieben nur einzelne übrig. Die<br />

letzte Ansammlung fand man in Lindau und<br />

später erwachte die Gruppe auf der Reichenau,<br />

die heute die Aktivste am See ist.<br />

<strong>Schweizer</strong>meisterschaften<br />

Deutsche Meisterschaften<br />

World Masters<br />

Trotz der kleiner werdenden Flotten bleibt der<br />

See für viele Segler ein lohnendes Regattaziel,<br />

denn das grosse offene Wasser hat seinen speziellen<br />

Reitz und für das werden auch längere<br />

Reisen in Kauf genommen.<br />

Immer wieder gab es denkwürdige Veranstaltungen,<br />

wie die <strong>Finn</strong>teamregatta in Radolfszell,<br />

die immer mit Teams aus der Schweiz<br />

bestückt war, die auch das eine oder andere<br />

mal gewonnen haben. Speziell war der Wan-<br />

1980 Rorschach<br />

1988 Romanshorn<br />

1992 Altnau<br />

1996 Kreuzlingen<br />

2004 Reichenau<br />

2008 Romanshorn<br />

Lindau<br />

Fischbach<br />

Lindau<br />

Reichenau<br />

1990 Altenrhein<br />

90 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

derpreis: Ein kleines Weinfass, das zur Preisverteilung<br />

leer war und gefüllt am darauf<br />

folgenden Jahr zurückgegeben werden sollte.<br />

Getrunken wurde der Wein beim traditionellen<br />

Backstubenfest, damit der Preis dem<br />

nächsten Sieger füllbereit weitergegeben<br />

werden konnte.<br />

Die Anzahl <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>segler am Bodensee<br />

blieb über die 90er Jahre tief aber stabil<br />

und man versuchte mit der Durchführung von<br />

Grossanlässen die Klasse breiter abzustützen.<br />

Bei der Suche nach durchführenden Clubs<br />

wurden wir immer mit Freude willkommen<br />

geheissen und haben selten eine Absage erhalten.<br />

Die SM 1988 wurde zu einer Starkwindmeisterschaft,<br />

bei der die Wettfahrtleitung<br />

durch die Seepolizei verwarnt wurde,<br />

weil sie einen Lauf trotz Hinweis der ängstlichen<br />

Motorbootfahrer mit Blaulicht nicht<br />

Folge leisteten. Im Anschluss an die Wettfahrt<br />

wurde darüber diskutiert wie fantastisch<br />

die Raumschotgänge und wie spannend das<br />

Halsen war und wie problemlos die Wettfahrtleitung<br />

die Situation im Griff hatte.<br />

Ebenso war die SM 2004 eine windige Sache<br />

und seglerisch eine Serie der besonderen Art.<br />

Was aber die ganze Veranstaltung speziell<br />

machte, war die Gastfreundschaft und das<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 91


Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte Administration<br />

Rahmenprogramm mit allem was man sich<br />

erdenken kann.<br />

Zur Meisterschaft 2007 in Silvaplana konnte<br />

die Flotte nach langer Stagnation der Mitglieder,<br />

eine 50% ige Steigerung der Mitglieder<br />

verbuchen. Unser Neumitglied; Harry Geisser.<br />

Das nächste und bis anhin letzte Highlight war<br />

2009 die SM vor Romanshorn. Windig vom<br />

ersten bis zum neunten Lauf, kalt, regnerisch<br />

und ungemütlich. Trotz alledem war es eine<br />

tolle <strong>Finn</strong>meisterschaft an der einige an ihre<br />

Grenzen kamen.<br />

In der Zwischenzeit ist die <strong>Finn</strong>flotte Bodensee,<br />

durch die Schenkung eines <strong>Finn</strong>s, in die<br />

komfortable Situation gekommen, Seglern<br />

durch eine kurzfristige Leihgabe des Flottenfinns<br />

das <strong>Finn</strong>segeln zu präsentieren.<br />

In der wagen Hoffnung eine Mitgliederliste<br />

anno 1973 zu erreichen, versuchen wir das<br />

Segeln auf dem <strong>Finn</strong> vielen Segelentuisiasten<br />

schmackhaft zu machen.<br />

Hans, SUI 11<br />

92 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

Das SFV - Register<br />

Am Ende der <strong>Gischt</strong> findet sich unser Mitgliederregister, das jährlich aktualisiert wird. Überprüft<br />

bitte Eure Angaben auf Korrektheit und Vollständigkeit gemäss untenstehendem Muster und<br />

schickt Änderungen möglichst sofort per email an Hans Fatzer, unseren Registerführer.<br />

Man dankt.<br />

Der Segler<br />

Name, Vorname <strong>Finn</strong>segler seit<br />

persönliche Nummer Club<br />

Adresse e-mail<br />

Beruf Telefon / Natel<br />

Das Boot<br />

Schale / Baujahr Mast/Baujahr<br />

Bootsname ISAF Nummer<br />

Segelnummer Boot Trailer Typ<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 93


Regattakalender 2011 Regattakalender 2011<br />

Februar<br />

15. - 18. YCC Semaine Internationale de Cannes INT<br />

12. - 20. SuissNautic Bern mit Stand der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>klasse<br />

18. Apéro der Klasse ab 17‘30 an der SuisseNautic<br />

April<br />

2. RCO, Saturday Race I (provisorisch) REG<br />

16. - 17. RCO Capman Cup REG<br />

30.4. - 1.5. SCR Golgacher Jollenregatta Rietli PM<br />

Mai<br />

14. - 15. SCH, Beinwil am See, Frühlingsregatta PM<br />

21. - 22. TYC Jungfrau Trophy REG<br />

Juni<br />

1./8./22./29. TYC, Rabbit Cup REG<br />

12. - 17. World Masters Championship, Punta Ala INT<br />

Juli<br />

9. - 10. TYC, Segelwoche REG<br />

94 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

9. - 10. Lindau SC, Lindavia Preis INT<br />

9. - 17. Helsinki, EM<br />

30. RCO, Saturday Race II REG<br />

August<br />

20. - 21. TYC Niederhornkanne PM<br />

September<br />

1. - 4. YCS Steckborn, Int. <strong>Schweizer</strong> Meiterschaft INT<br />

10. - 11. JSR, Jollenregatta Reichenau INT<br />

17. RCO Saturday Race III REG<br />

17. - 18. WYC, Interboot-Trophy Friedrichshafen INT<br />

24. - 25. ACAL Plobsheim Regata PM<br />

29.9 - 3.10. Travemünde, Int. Deutsche Meisterschaft INT<br />

Oktober<br />

22. - 23. CVN Mémorial Marc Lambelet PM<br />

November<br />

5. - 6. RCO Lebkuchenregatta PM<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 95


Tabellen<br />

Abkürzungen in der Rangliste<br />

BFD Black Flag Disqualification disqualifiziert nach Regel 32.3<br />

DNC<br />

DNF<br />

DNS<br />

DSQ<br />

OCS<br />

RAF/RET<br />

ZFP/ZPG<br />

DGM<br />

SCP<br />

SRS<br />

DND/DNE<br />

RDR<br />

Did not come to the starting area nicht gekommen<br />

Did not finish nicht durchs Ziel gekommen<br />

Did not start nicht gestartet<br />

Disqualification disqualifiziert<br />

On the course side of the starting line Frühstart<br />

Retired after finishing Aufgegeben nach Zieldurchgang<br />

Z-flag penalty Z-Flaggen Strafe / 20% Strafe nach Regel 30.3<br />

Disqualification Gross Missconduckt disqualifiziert wegen groben Fehlverhaltens (R 69.1)<br />

series canceled penalty Wertungsstrafe nach Regel 44.3<br />

series reversal Wertung aus der Serie genommen<br />

Disqualification not discardable/excludable Disqualifiziert, nicht streichbar (R 88.3/R 89.3b)<br />

Redress requested Wiedergutmachung angeordnet<br />

RDG Redress given Wiedergutmachung gewährt<br />

Windstärkenskala<br />

Bf<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Knoten m/s km/h mph Beschreibung<br />

1-3 0.5-1.5 1-5 1-3 leiser Zug<br />

4-6 1.5-3 6-11 4-7 leichte Brise<br />

7-10 3-5 12-19 8-12 schwache Brise<br />

11-16 6-8 20-28 13-18 mässige Brise<br />

17-21 8-11 29-38 19-24 frische Brise<br />

22-27 11-13 39-49 25-31 starker Wind<br />

28-33 14-17 50-61 32-38 steifer Wind<br />

34-40 17-20 62-74 39-46 stürmischer Wind<br />

41-47 21-24 75-88 47-55 Sturm<br />

48-55 25-28 89-100 55-63 schwerer Sturm<br />

55-63 29-32 100-120 64-72 orkanartiger Sturm<br />

12 64-offen 33-offen 120-offen 73-offen Orkan<br />

106 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 107

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