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Hoch offizielles Publikationsorgan der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>segler Vereinigung<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong><br />
Heft Nummer 53<br />
Januar 2011<br />
Foto©Christine Lehmann
2 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Kontakte<br />
Jiri Huracek<br />
Präsident<br />
Spitalgasse 37, 3011 Bern<br />
P 031 311 14 31<br />
M 079 439 22 02<br />
jhuracek@yahoo.com<br />
Christoph Christen<br />
Flotte Bieler- und Neuenburgersee<br />
Primelweg 7, 2505 Biel<br />
P 032 323 48 48<br />
G 062 961 64 64<br />
chch@haerterei.ch<br />
Thomas Gautschi<br />
Regattakoordination<br />
Bernstrasse 92<br />
3066 Stettlen<br />
P 031 931 87 36<br />
G 031 931 87 36<br />
Reservation SFV - <strong>Finn</strong><br />
Hans Fatzer<br />
SUI 100<br />
Carlo Lazzari<br />
SUI 50<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 3<br />
Hans Fatzer<br />
Vicepräsident, Kassier<br />
Rudwies 15, 9322 Egnach<br />
P 071 841 03 78<br />
G 071 841 67 21<br />
schalttafelbau.fatzer@blue<br />
win.ch<br />
Harry Geisser<br />
Flotte Bodensee<br />
Nebengrabenstr. 40a,<br />
9430 St. Margarethen<br />
P 071 888 36 50<br />
G 071 844 40 81<br />
harry.geisser@blackpoint.ch<br />
Andreas Friderich<br />
Rangliste<br />
Alte Bernstrasse 79b<br />
3075 Rüfenacht<br />
G 031 839 99 89<br />
P 031 950 54 18<br />
<strong>Finn</strong>fare<br />
CH-Redaktor<br />
Franz Bürgi<br />
Staldenstrasse 10<br />
3629 Oppligen<br />
P 031 781 34 20<br />
M 079 292 69 43<br />
franz.buergi@sunrise.ch<br />
Carlo Lazzari<br />
Flotte Thunersee<br />
Rosenweg 63, 3645 Gwatt<br />
P 033 336 75 30<br />
G 033 335 87 87<br />
info@auto-beo.ch<br />
Flotte Zürichsee und Umgebung<br />
vakant<br />
Hans Lehmann<br />
Webmaster<br />
Strandweg 35, 3084 Wabern<br />
P 031 961 27 94<br />
M 079 386 02 00<br />
webmaster@finn.ch<br />
<strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong><br />
Impressum<br />
Redaktion J. Huracek<br />
Auflage 160 Stück<br />
erscheint jährlich<br />
Inserate Fr. 50.- bis Fr.<br />
150.-
Vorwort<br />
Liebe <strong>Finn</strong>segler<br />
Was für ein Jahr! Ein schönes, gleichmässig<br />
übers Jahr verteiltes Programm und kaum<br />
eine Regatta, die nicht tolle Windverhältnisse<br />
und einen besonderen Hype gehabt hätte.<br />
Unvergessen die Masters in Split mit dem<br />
grandiosen 3. Platz von Christoph, beeindruckend<br />
Fränes Kampf gegen die Elemente<br />
in Frisco. Doch als das gemeinsame<br />
Highlight des Jahres für uns alle bleibt die<br />
einzigartige <strong>Schweizer</strong> Meisterschaft 2010.<br />
Würde die <strong>Gischt</strong> einen Mann des Jahres<br />
sowie das Time Magazin wählen, so wäre es<br />
Carlo Lazzari. Er setzte es sich in den Kopf,<br />
packte es an und machte es wie er es geplant<br />
hatte! Und das meiste sogar ganz alleine<br />
trotz der vielen Helfer. Bravo, Carlo. Nur<br />
Weicheier sind teamfähig, wir sind <strong>Finn</strong>segler!<br />
Auch die Swiss-Sailing war in 2010 nicht untätig. Erstmals wurde in adretter Form ein Tätigkeitsbericht<br />
verfasst, der für Interessierte online steht. Angetrieben durch die Starklasse, die es<br />
sich zur Aufgabe gemacht hat der großen Mutter auf die Finger zu schauen, hat die Swiss-Sailing<br />
offene Fragen zum Verbleib der SSP-Gelder aufgearbeitet und wieder einen Posten für<br />
einen Junioren-Trainer geschaffen.<br />
Die Swiss-Sailing Klassen, die <strong>Finn</strong>klasse ist auch dabei, haben nach einjähriger Planung einen<br />
eigenen Verein gegründet. Der soll die Klassen auf strategischer Ebene besser in der Swiss-Sailing<br />
vertreten. Auf der operativen Ebene wird kein Bedarf gesehen. Die Swiss-Sailing hat eigens<br />
dafür ihre Statuten geändert und dieses "Swiss Classes" genannte Organ in ihr Organigramm<br />
eingefügt. Es wird dadurch nur noch unwesentlich komplizierter.<br />
Die IFA hat in San Francisco getagt, Fräne bekam alle Vollmachten übertragen. Neu wird für<br />
bestimmte Top-Events wie Olympiade, Gold-Cup oder die EM die Pumplimite von 12 auf 10<br />
Knoten herabgesetzt. Zudem gibt die IFA eine allgemeine Empfehlung keinen Start unter 5<br />
Knoten durchzuführen. Den Olympiastatus betreffend berichtet die IFA, dass für Rio aktuell 12<br />
der Komiteemitglieder gegen den <strong>Finn</strong>, 19 dafür und 4 noch unentschlossen seien. Allerdings<br />
wird beklagt, dass die internationale Lobby der Klasse langsam am aussterben sei und der<br />
ehemalige Hauptvertreter der Klasse, die Devoti ltd. jetzt offen Lobbyarbeit für ihr Nachfolgeprodukt,<br />
die D-one macht. Auf dem Niveau der Länder sind offenbar Asien, die USA und<br />
4 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Deutschland gegen den <strong>Finn</strong>. Die eher leichteren Asiaten argumentieren, dass der Laser dem<br />
Begriff „Schwerathlet“ genüge.<br />
In der Schweiz hatte die <strong>Finn</strong>klasse in 2010 eine sehr erfreuliche Medienpräsenz. Das<br />
Yachting-Magazin hat ein mehrseitiges Klassenportrait veröffentlicht und über die SM wurde<br />
im „Yachting“, in der „Marina“ und in 3 Berner Tageszeitungen berichtet.<br />
In 2010 mussten wir aber leider erneut von einem Mitglied Abschied nehmen. Emilio Scola,<br />
Mitglied der Zürichsee-Flotte verstarb. Er war Architekt, segelte in den 70ern einen Raudaschl<br />
Holzfinn und war in den letzten Jahren Passivmitglied unserer Vereinigung. Die <strong>Finn</strong>klasse<br />
drückt den Angehörigen ihr Beileid aus.<br />
Das Programm für 2011 steht bereits seit einiger Zeit online und lässt auf eine ungetrübte Saison<br />
ohne grössere Engpässe oder Lücken hoffen. Als erstes grösseres Event findet in Bern<br />
wieder die SuisseNautic statt. Am Freitag, den 18. Feb. treffen wir uns von 17’30 bis 20’00 zu<br />
einem Starkwind-Apéro. Bitte beachtet, dass die Ausstellung um 18’00 schliesst und danach<br />
niemand mehr reingelassen wird.<br />
Allen einen erholsamen Winter und eine erfolgreiche Saison 2011<br />
Jiri, SUI 7, Präsident SFV<br />
«Segeln: Der Sport,<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 5<br />
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Verschiedenes<br />
ISAF Grading<br />
In 2010 wurden 3 <strong>Schweizer</strong> Regatten von der<br />
ISAF als Grade-III Events anerkannt. Eine<br />
unmittelbare Zunahme der auswärtigen Teilnehmer<br />
blieb aus. Eventuell ist aber ein Effekt<br />
The Brand<br />
An der HV 2010 wurde Frederik’s Vorschlag<br />
zugestimmt, die SFV soll eine „brand“ erhalten.<br />
So wie unser Dachverband statutenmässig<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Seglerverband heisst und nur<br />
nach aussen unter dem „brand“ Swiss-Sailing<br />
auftritt, soll auch die SFV einen einprägsamen<br />
Rufnamen und ein Logo erhalten. Dieses soll<br />
Persönliche Nummern<br />
Die Swiss-Sailing macht keinen Hehl daraus,<br />
dass in unseren persönlichen Nummern eine<br />
Ordnung herrscht, wie sie nur bestimmten<br />
französischen Etablissements eigen ist. Nach<br />
dem Kauf eines Occasionssegels machen sich<br />
die Wenigsten die Mühe, die Nummer zu ändern.<br />
Dazu kommen Leih-Probefahrten oder<br />
kurzfristige schadensbedingte Änderungen<br />
mitten in einer Regatta. Aus den Ranglisten<br />
Training 2011<br />
Die Aera der zahlungspflichtigen Klassentrainings<br />
mit einem Berufstrainer ist vorbei. Für<br />
2011 ist wieder ein internes Training auf<br />
SUI 100 / SUI 50<br />
Die Klassen- und Flottenfinns werden rege<br />
genutzt. Der SUI 100 steht in 2011 vorrangig<br />
Silvan Hofer zur Verfügung, bis er seine eigene<br />
Hardware beisammen hat. Die Leihgabe<br />
erfüllt bestens die für den Klassenfinn<br />
längerfristig zu erwarten. Es sollen daher auch<br />
in Zukunft Regatten, die ohnehin bereits den<br />
Anforderungen genügen, eine ISAF – Wertung<br />
erhalten.<br />
in Zukunft einheitlich alle Jacken, Mützen,<br />
Autokleber, die Website etc. zieren. Hingegen<br />
soll der statutenmässige Name auf Beschluss<br />
der HV beibehalten werden wie er ist. Der<br />
Wettbewerb ist eröffnet. Sendet Eure Vorschläge<br />
an Euren Präsi, an der nächsten HV<br />
stimmen wir darüber ab.<br />
sind die Verhältnisse später nur schwer nachvollziehbar.<br />
Wir laufen die Gefahr mittelfristig<br />
das Privileg der persönlichen Nummern zu<br />
verlieren. Alle die ein Segel verkaufen sind<br />
daher gebeten, vorher die persönliche Nummer<br />
zu entfernen. Das Ziel ist, dass an allen<br />
PM’s alle eine gültige Segelnummer fahren,<br />
ausgenommen Schadensfälle, die von der<br />
Wettfahrtleitung genehmigt wurden.<br />
einem Starkwindgewässer vorgesehen, als<br />
Leiter hat sich Stöffi Burger zur Verfügung<br />
gestellt. Mehr später im Internet.<br />
formulierten Zielsetzungen. Silvans hohe<br />
sportliche Kompetenz und seine Ambitionen<br />
rechtfertigen jede Unterstützung, zudem hat er<br />
für die Nutzung einen minuziös ausgearbeiteten<br />
Trainingsplan vorgelegt.<br />
6 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
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Flottenberichte Flottenberichte<br />
Jahresbericht der Thunersee Flotte<br />
Mit Noldi’s Fondue, der HV und der Anschaffung<br />
eines Flottenfinn’s (den wir allen<br />
kostenlos zur Verfügung stellen) fing das<br />
Jahr 2010 schon gut an.<br />
Der Flottenfinn wurde an zwölf verschiedenen<br />
Regatten gesegelt und Burger Stöffi gab<br />
noch den letzten Schliff, er gewann damit<br />
überlegen die Niederhornkanne.<br />
Unsere Vorbereitung für die kommende Saison<br />
fingen wir mit einem professionell geleiteten<br />
Training auf dem Bielersee an. Abends<br />
die Ernüchterung mit der Videoanalyse;<br />
diese zeigte unsere Schwächen deutlich<br />
auf!!!! Danach wussten wir eigentlich, an<br />
was wir arbeiten müssten, doch bei den<br />
meisten fehlte die nötige Disziplin, zu trainieren<br />
um das erlernte auch richtig umzusetzen.<br />
„Ich gehörte übrigens auch dazu“ Nach<br />
drei Flachwasser-Regatten ging’s an die<br />
World Masters in Split zur nächsten Vorbereitung,<br />
wo wir kräftig die Werbetrommeln<br />
für unsere SM am Thunersee mit Erfolg<br />
schlugen. Wir <strong>Finn</strong>segler haben das grosse<br />
Glück, dass Grossanlässe an auserwählten<br />
Destinationen durchgeführt werden, so lernen<br />
wir immer wieder neue kennen, so auch<br />
Split.<br />
Die wenigsten von uns hätten dorthin eine<br />
Städtereise gebucht. Wir nahmen die<br />
1300KM auf uns und erlebten eine traumhafte<br />
Masters in einer Stadt, voll mit jungen,<br />
freundlichen, aufgestellten und kulinarischen<br />
Freunden. Helmut erfreute sich am Tangotanzen<br />
und John holte bei den Legends die<br />
Bronzemedaille. Der beste <strong>Schweizer</strong> war<br />
unser heissestes Eisen aus Biel; Christen<br />
Foto©Christine Lehmann<br />
Christoph trotzte den verschiedenen Weltmeister,<br />
und ersegelte sich die Bronzemedaille<br />
an dieser Masters. Gratulation Fätze!<br />
Zurück in der Schweiz standen vor der SM<br />
die letzten zwei Hauptproben „die Jungfrau<br />
Trophy und der Rabbit“ vor der Tür. Beflügelt<br />
von den Masters gewann Christen<br />
Christoph die Jungfrau Throphy souverän<br />
vor Flavio Marazzi und Wilke Christoph.<br />
Beim Rabbit mit Rekordbeteiligung von 53<br />
Teilnehmern, Burger Christoph vor Ruedi<br />
Baumann und dem Schreibenden mit Laufsieg<br />
am Schlussgang. Am Land erwartete<br />
uns Partystimmung und die feinen Köstlichkeiten<br />
aus Wägelein’s Küche. Die SM war<br />
lanciert!<br />
8 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Im Vorfeld war unser Ziel; eine SM zu organisieren,<br />
die für alle unvergessen und als<br />
Vorbild für weitere Anlässe bleiben soll.<br />
Prägend für diesen Anlass war Prinz Luitpold<br />
von Bayern.<br />
Zitat; Wind und Wetter kann man nicht<br />
bestimmen, alles andere liegt aber in unser<br />
Hand! Obschon der Wind am Starnbergersee<br />
nicht rosig war, schwärmen meine Asso<br />
Jungs vom Team Henri Lloyd noch heute!<br />
Mit 50 Seglern budgetierten wir, hofften<br />
auf sechzig oder gar siebzig! Es kamen aber<br />
82 Teilnehmer aus fünf verschieden Nationen,<br />
neuer <strong>Schweizer</strong> Rekord an einer<br />
FINN SM.<br />
Ich wusste, dass unser Rahmenprogramm<br />
die Segler und deren Begleitung umhauen<br />
würde, dass wir aber noch Wind und Wetterglück<br />
hatten rundete diesen Anlass vollends<br />
ab.<br />
Zitat aus der Deutschen Presse; Besser geht<br />
es nicht mehr! Oder: Seit zwanzig Jahren<br />
segle ich International, aber einen solch<br />
TOP organisierten Anlass hatte ich noch nie<br />
erlebt! Im Vorfeld wurde viel über die Favoriten<br />
geredet, wer würde es wohl schaffen?<br />
Oder schafft Flavio die TOP-TEN?<br />
Nach zwei Segeltagen und sechs Läufen<br />
stand Burger Stöffi zuoberst mit sieben<br />
Punkten Vorsprung auf Flavio, elf auf Bohn<br />
und deren vierzehn auf Budzien. Das Feld<br />
kontrollieren und den Titel nach Hause<br />
bringen…….. es kam aber anders…………..<br />
Stöffi erwischte einen lausigen Schlusstag,<br />
den ersten Lauf verhaute er, beim zweiten<br />
war er dabei und beim letzten mit einem 19.<br />
Rang vergab er um 6 Pkte. die Silbermedaille.<br />
Auch Flavio verhaute den ersten<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 9<br />
Lauf, kontrollierte aber die zwei letzten<br />
Läufe souverän und holte den <strong>Schweizer</strong>-<br />
Vize-Meister Titel. Gratulation!!!<br />
Nach sechs gesegelten Läufen an vierter<br />
Stelle liegend mit 14 Pkte. Rückstand konnte<br />
Budzien Andre voll auf Angriff segeln.<br />
Es waren trickreiche, schwierige Bedingungen,<br />
die der Meister mit den Tagesrängen 1,<br />
1, und 2 beendete und so souverän mit 22<br />
Pkten. Vorsprung überlegener neuer<br />
<strong>Schweizer</strong> Meister wurde. Gratulation Andre.<br />
Nach der SM war bei vielen die Luft etwas<br />
raus….. es war an die Zeit etwas Neues zu<br />
ausprobieren. Wir organisierten eine<br />
Plauschregatta zu zweit auf dem <strong>Finn</strong>! „<br />
<strong>Finn</strong>segler als Vorschoter, an der Pinne die<br />
Frau/Freundin/ Tochter/der Sohn oder so.<br />
Im Vorfeld gab dies viel zu reden… es gehe<br />
doch nicht….. zehn Teams wagten das Experiment<br />
und genossen die lustigste Regatta,<br />
die viel zu Lachen gab. Beim gemeinsamen<br />
Z’nacht rundete der Komiker SUMI<br />
den Abend ab. Es war das erste Mal, dass<br />
ich Muskelkater vom Lachen und nicht vom<br />
Segeln hatte. Die sieben wichtigsten regionalen<br />
Regatten gehören zur Jahreswertung<br />
Thunersee. Nur der Schreibende und Jiri<br />
Huracek schaffte es an allen teilzunehmen.<br />
Der Schreibende gewann die Meisterschaft<br />
vor Ruedi Baumann und Andreas Friderich.<br />
Ruedi holte sich am Wilke Cup seinen lang<br />
ersehnten, halben Masten, die Lebkuchen<br />
Regatta und das dazu gehörende <strong>Finn</strong>fest<br />
rundeten ein wunderbares <strong>Finn</strong>jahr ab!<br />
See you im 2011<br />
Carlo, SUI 3
Flottenberichte Flottenberichte<br />
Jahresbericht der Bielersee Flotte<br />
Hallo zusammen<br />
Mitte Dezember erhielt ich vom Präsi ein<br />
Erinnerungsmail, dass es wieder an der Zeit<br />
sei, den Flottenbericht zu verfassen - bis<br />
nach Weihnachten sollte der Bericht<br />
geschrieben sein. Einige Tage später erhielt<br />
ich ein zweites Mail: der Bericht müsse<br />
dringend zum Präsi - so eine Terminplanung<br />
kann nur von einem Arzt kommen ;-))<br />
Mein Ziel vom letzten Jahr, einen neuen<br />
Topathleten mit Olympiaambitionen zu<br />
generieren, hat vorzüglich geklappt. Silvan<br />
Hofer hat sich entschlossen, sein Olympiaprojekt<br />
vom Laser auf dem <strong>Finn</strong> weiter<br />
zu führen. Herzlich willkommen in der<br />
<strong>Finn</strong>klasse, wir wünschen dir viel Freude<br />
und Erfolg in der neuen Klasse!<br />
Thomas Gautschi möchte ich für sein sehr<br />
grosses und unentwegtes Engagement<br />
danken, er ist zur Zeit der aktivste <strong>Finn</strong>segler<br />
der Schweiz und hat die Farben unser<br />
Flotte erfolgreich vertreten. Sein Einsatz hat<br />
sich sichtlich gelohnt: Thomas Gautschi ist<br />
auf dem ersten Rang der Punktemeisterschaft<br />
wie auch Sieger vom Wilke-Cup!<br />
Herzliche Gratulation!!<br />
Besten dank an Thomas auch für die Regattakoordination;<br />
die PM’s sind im 2011 super<br />
übers ganze Jahr verteilt!<br />
Da Thomas Gautschi bereits letztes Jahr den<br />
Wilke-Cup gewonnen hat, heisst der Gewinner<br />
des halben Mastes Ruedi Baumann. Er<br />
legte seine ganze Jahresplanung ganz auf<br />
dieses Ziel aus. Trotzdem wurde es am Ende<br />
sehr knapp mit Christoph Burger. Wieviel<br />
hat er wohl Stöffi bezahlt, dass dieser nicht<br />
an die Lebkuchen Regatta gekommen ist?<br />
;-))<br />
Auch die SM Thun verdient es, nochmals<br />
erwähnt zu werden. Dank allen Helferinnen,<br />
Helfer und Lazzaris wurde diese SM zu<br />
einem vollen Erfolg.<br />
Die WB Segel haben sich in der Schweiz<br />
mehrheitlich durchgesetzt. Aus diesem<br />
Grund werde ich auch dieses Jahr im Januar<br />
wieder ein Rundmail verfassen, wo ihr Segel<br />
bestellen könnt. Der Preis wird von der Bestellmenge<br />
abhängig sein; mit einem Winterrabatt<br />
kann aber sicher gerechnet werden.<br />
Die Deutsche Meisterschaft mit allen Olympiaklassen<br />
findet nicht wie angekündigt in<br />
Warnemünde statt, sondern vom 28.9. -<br />
3.10.2011 in Travemünde. Dies wird sicher<br />
ein toller Anlass und es wäre schön, eine<br />
möglichst grosse <strong>Schweizer</strong> Delegation dort<br />
anzutreffen.<br />
Zuletzt noch der Hinweis für die älteren<br />
Semester (zu denen seit letztem Jahr auch<br />
ich gehöre): In der Pfingstwoche findet die<br />
Master WM in Punta Ala statt. Die Bungalows<br />
sind schon reserviert, also steht einer<br />
grandiosen WM nichts im Wege!<br />
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins<br />
neue Jahr und immer eine handbreite Wasser<br />
10 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Jahresbericht der Bodensee Flotte<br />
In 2010 konnten fünf interessante Wettfahrten<br />
am Bodensee gesegelt werden. Das<br />
Windspektrum ging von null bis fünf und<br />
das eine oder andere Mal etwas darüber.<br />
Speziell windreich zeigten sich die Unterseewettfahrten<br />
mit meisterschaftswürdigen<br />
Bedingungen, als kleine Probe für die SM<br />
2011 mit der Hoffnung einer Wiederholung.<br />
Der Obersee zeigte sich bei allen Wettfahrten<br />
mit leicht bis mässigen Winden, damit<br />
auch Leichtgewichte und Schleicher eine<br />
Chance hatten.<br />
Die kleine Bodenseeflotte weiss es zu schätzen,<br />
dass die schnellen <strong>Finn</strong>segler vom<br />
Thunersee so zahlreich an den Bodensee<br />
reisten und möchten uns dafür bedanken.<br />
Für die Saison 2011 erhoffen wir uns, mit<br />
Blick auf die <strong>Schweizer</strong>meisterschaft 2011<br />
in Steckborn eine zahlreichere Beteiligung<br />
aus den Regionen Zürich, Zug, Bielersee,<br />
Reichenau und wünschen uns immer soviel<br />
Wind, dass man oben auf der Kante sitzen<br />
kann.<br />
Für die Bodenseeflotte, Hans, SUI 11<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 11
Berichte Berichte<br />
<strong>Finn</strong>segler unter Motor, Go-Kart Plasch vom 26. Feb. 2010<br />
Bericht von Johnny Lazzari<br />
Endlich war es wieder soweit: Die <strong>Finn</strong>segler wagten sich auf die 270 ccm stark motorisierten Go-<br />
Karts.<br />
Es war der 26. Februar 2010, als die Pulse vieler <strong>Finn</strong>segler höher schlugen. Wir trafen uns bei der<br />
grössten Indoor-Kartbahn der Schweiz in Payerne. Bis alle eintrafen, konnte man sich beim Zuschauen<br />
einen Eindruck verschaffen über den Temporausch anderer Fahrer. Zu dieser Zeit waren<br />
alle noch gelassen und die spöttischen Sprüche waren nicht zu überhören. Doch als dann die Regeln<br />
erklärt wurden und es nur noch einige Minuten ging bis zum Qualifying, wurden die Gesichter<br />
ernster, wenn nicht sogar leicht ängstlich.<br />
Das Qualifying bestand aus 10 Minuten Einfahren und Kennenlernen der Strecke.<br />
Die beste Runde wurde dann als Anhaltspunkt für die Startreihenfolge verwendet.<br />
Dies waren die schnellsten Drei<br />
1. Johnny Lazzari 56.640 s<br />
2. Carlo Lazzari 56.774 s<br />
3. Beat Aebischer 56.824 s<br />
Nach einer kurzen Verschnaufpause wurde das 15 Minuten lange Rennen gestartet. Es wurde gekämpft<br />
um jeden freien Millimeter, jeder Windschatten wurde ausgenutzt und es war ein hartes<br />
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen vielen Fahrern. Selbstverständlich wurde fast immer mit Fairness<br />
überholt. Zum Glück blieben die harten Crashs aus.<br />
Am Ende ergab sich diese „hart“ erkämpfte Tabelle<br />
1. Beat Aebischer<br />
2. Carlo Lazzari<br />
3. Johnny Lazzari<br />
4. Kurt Scheidegger<br />
5. Lorenzo Dummermuth<br />
6. Bruno Marti<br />
7. Rolf Megert<br />
8. Christoph Christen<br />
9. Franz Bürgi<br />
10. Thomas Roost<br />
12 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Nach diesem Extremsport durften wir uns dann wieder stärken, dazu begaben wir uns ins<br />
Restaurant “ Schiff “ in Murten. Wir wurden alle rasch ruhig und genossen das herrliche Essen.<br />
Danke Carlo, dass du uns das ermöglichst hast.<br />
Liebe Grüsse, Johnny<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 13
Regattaberichte Resultate<br />
Capman Cup 10./11. April 2010<br />
(RCO)<br />
Bericht von Peter Kilchenmann<br />
Franz Bürgi dominierte die ganze<br />
Serie:<br />
Die erste regionale <strong>Finn</strong> Regatta<br />
auf dem Thunersee war gekennzeichnet<br />
durch den erstmaligen<br />
Grosseinsatz der WB Segler Truppe.<br />
Hatten doch nicht weniger als<br />
14 <strong>Finn</strong>isten sich ein neues WB<br />
unter den Weihnachtsbaum legen<br />
lassen.<br />
Wir waren 16 Boote am Start. Viele<br />
Masters nützten bereits diese<br />
Serie, um sich auf Split vorzubereiten.<br />
Es war schönes Wetter angesagt<br />
mit leichten Winden. Ausser<br />
Thomas Gautschi vom Bielersee,<br />
waren nur Thuner (RCO, TYC und<br />
SCWe) am Start.<br />
Wir konnten am Samstag bereits 3<br />
Läufe bei leichtem Westwind austragen.<br />
Diese 3 Läufe wurden allesamt<br />
von Franz Bürgi (SUI 12)<br />
souverän gewonnen. Es musste<br />
aufmerksam gesegelt werden. Tendenzen<br />
für Oberhofen- oder Kanderseite<br />
gab es keine. Nur wer den<br />
Wind sah oder eben Franz folgte,<br />
war auf der sicheren Seite. Neben<br />
Franz Bürgi war es vor allem unser<br />
Wiedereinsteiger Beat Aebischer,<br />
welcher nach langer <strong>Finn</strong> Abstinenz<br />
mit einem 4. und zwei 2.<br />
Rängen DER Gegner von Franz<br />
war. Mit Beat muss also wieder gerechnet werden.<br />
Das Startprozedere war nicht für alle verständlich. Die<br />
AHV Fraktion konnte sich nicht zurückhalten: Roland<br />
Schneider und Helmut Klammer glänzten mit Frühstarts.<br />
Am Sonntag starteten wir in den Westwind zum 4. Lauf.<br />
Leider fiel dieser West zusammen und der Lauf musste<br />
abgebrochen werden.<br />
Nach nicht allzu langer Wartezeit auf dem See, setzte der<br />
Oberwind ein und wir konnten nochmals<br />
3 Läufe segeln. Leider war Beat Aebischer nicht mehr<br />
dabei und so konnten wir andern Franz unter Druck setzen.<br />
Nur im 5. Lauf konnte SUI 13 mit einem Sieg SUI<br />
12 auf den 2. Rang zwingen. Ein 2ter als Streichresultat,<br />
das war Franz Bürgi (SUI 12) live.<br />
Die AHV Fraktion überholte den berühmten Ruedi<br />
Baumann (SUI 57), auf dem 2. Vorwind.<br />
Dank regelmässigen Rängen auf den ersten 5 Plätzen<br />
konnte Andi Friderich den 2. Schlussrang ersegeln. Auch<br />
Carlo Lazzari auf dem 4., Ruedi Baumann auf dem 5. und<br />
Res Roost mit dem 6. Rang, zeigten klar, dass sie über<br />
den Winter nichts vergessen hatten.<br />
Der RCO, mit Wettfahrtleiter Claude Mermod, hat uns ein<br />
super Frühjahres Regattaweekend mit einer gemütlichen<br />
Rangverkündigung beschert .<br />
Peschi, SUI 13<br />
Foto©Jiri Huracek<br />
14 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Regattaclub Oberhofen RCO<br />
Capman Cup<br />
10./11.4.2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6<br />
1 Franz Bürgi SUI 12 1 1 1 1 (2) 1<br />
2 Andreas Friderich SUI 94 2 4 (6) 3 4 5<br />
3 Peter Kilchenmann SUI 13 8 5 3 2 1 (10)<br />
4 Carlo Lazzari SUI 3 6 6 4 4 (7) 2<br />
5 Rudolf Baumann SUI 57 3 (11) 5 10 6 4<br />
6 Andrea Roost SUI 94 9 8 (13) 5 5 3<br />
7 Thomas Gautschi SUI 63 5 3 8 8 (9) 6<br />
8 Röbu Rösti SUI 77 11 7 (12) 6 3 11<br />
9 Beat Aebischer SUI 71 4 2 2 (DNS) DNS DNS<br />
10 Urs Wenger SUI 30 (10) 9 7 9 10 7<br />
11 Helmut Klammer SUI 2 (OCS) 14 11 7 8 8<br />
12 Jan Fischer SUI 50 13 13 (15) 11 11 9<br />
13 Bruno Marti SUI 58 7 12 9 (DNS) DNS DNS<br />
14 Jiri Huracek SUI 7 12 10 10 (DNS) DNS DNS<br />
15 Roland Schneider SUI 10 (OSC) 15 14 DNS DNS DNS<br />
16 Pierre Julita SUI 455 (DNS) 16 16 DNS DNS DNS<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 15
Berichte<br />
Training der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>klasse<br />
vom 17. - 18. April 2010<br />
Bericht von Jiri Huracek<br />
Ohne Wind kein Training. Nachdem<br />
das Training der <strong>Finn</strong>klasse schon<br />
dreimal in Folge auf dem Thunersee<br />
durchgeführt wurde und dabei immer<br />
wieder unter Windmangel litt, wurde<br />
dieses Jahr als Standort sowohl der<br />
TYC wie auch der YCB vorbereitet.<br />
Am Mittwoch der laufenden Woche<br />
stand fest, dass am Wochenende die<br />
Bisenlage überwiegen wird, also fiel<br />
der Entscheid definitiv auf den Bielersee.<br />
Für Peter Ganzert, unseren Trainer,<br />
aber auch für Serge Harles, der von<br />
Luxemburg angereist war, war die<br />
Wahl des Reviers von kleinerer Bedeutung,<br />
als für diejenigen von uns, die<br />
erst kurzfristig erfuhren, ob sie ihr<br />
Schiff verladen müssen oder nicht. Mit<br />
Flexibilität, kameradschaftlicher Hilfe<br />
und Doppeltrailereinsatz fanden sich<br />
die sieben Teilnehmer pünktlich um<br />
9:30 im YCB ein. Der Club stand uns<br />
ganz alleine zur Verfügung und wir<br />
richteten uns ein. Thomas Gautschi<br />
lieferte das Proviant, die Mittagssuppe<br />
und auch noch einige ausserplanmässige<br />
Leckerbissen. Jan Fischer bereitete<br />
für uns am Abend ebenso überraschend<br />
ein Fondue.<br />
Das Training war schwerpunktmässig<br />
auf Start ausgerichtet. Peter ging mit<br />
uns den Ablauf am Land durch, auf<br />
dem Wasser gab es unmittelbar persön-<br />
lichen feed-back und es wurde von 2 Booten gleichzeitig<br />
gefilmt. Der Samstag war mit durchgehend 4 Bf<br />
Bise ausgesprochen anspruchsvoll und endete erst<br />
kurz vor 18 Uhr. Der Sonntagvormittag war windstill<br />
und konnte so ideal für die Videobesprechungen genutzt<br />
werden. Am Mittag stellten sich 3 Bf West ein<br />
und wir konnten das Erlernte unter idealen Bedingungen<br />
vertiefen. Erst um 17:00 konnten wir uns von<br />
diesen herrlichen Windverhältnissen trennen und liefen<br />
ein.<br />
20-30 Starts pro Tag mit gezielten Übungen, professionelle<br />
Anleitung, individuelle Betreuung, anschliessende<br />
Selbstkontrolle auf Video, Theorie, Tipps, Feinschliff<br />
und vieles mehr. So muss ein erfolgreiches<br />
Trainingswochenende aussehen. Was wir erlebt haben<br />
ist nicht zu überbieten. Einen grossen Dank an Peter<br />
Ganzert, der es mit seiner Fachkompetenz und seiner<br />
Professionalität ermöglicht hat.<br />
Jiri, SUI 7<br />
16 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Foto©JeanneH<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 17
Regattaberichte Resultate<br />
Goldacher Jollenregatta im Rietli - 24./25. April<br />
2010<br />
Bericht von Ruedi Baumann<br />
Das Kollektivaufrüsten meiner <strong>Finn</strong>feinde, verbunden<br />
mit den Sticheleien der Jungsenioren, angeführt von<br />
Carlo, der nach seinem letztjährigen PM-Höheflug nun<br />
endgültig seinen Traumstatus, schneller als der Baumann<br />
zu sein, zementieren will, hat mich mit einem<br />
wehleidigen Blick auf mein Zeitbudget entscheiden<br />
lassen, dass sich nicht jeder einfach so vor mir in der<br />
Rangliste tummeln darf. Und deshalb war das Rietli<br />
wieder mal in meinem Programm.<br />
Das Rietli hat den Ruf, dass meistens schönes Wetter<br />
und mehr Bier als Wind vorhanden ist. Genau so war<br />
es auch dieses Jahr – Ende des Berichts...<br />
Allerdings sind doch noch ein paar Ergänzungen zu<br />
machen. Der Wettfahrtleiter Erich Fischer tiegerte<br />
nervös hin und her und sah plötzlich einen für Thunerseesegler<br />
unsichtbaren Windstreifen. In diesen liess er<br />
das 14 Boot grosse Feld (vier Nationen!) auslaufen<br />
und starten. Zu meiner Überraschung war der Hauch<br />
recht konstant und an der ersten Boje waren die Favoriten,<br />
angeführt von Joseph Rochet, vorne. Auf dem<br />
Vorwind fing ich ein bisschen an der Regularität zu<br />
zweifeln, im Luv fuhr Carlo und im Lee der Jiri vorbei.<br />
Die zweite Kreuz auch korrekt und nach dem<br />
nächsten Vorwind gab ich noch ein paar Plätze. Für<br />
die dritte und letzte Kreuz beschloss ich, ganz stur<br />
nach Kompass zu segeln – diese wahnsinnig innovative<br />
Taktik brachte mir auf der Zielkreuz nicht nur vier<br />
Plätze ein, sondern liess mich nun auch besser beobachten,<br />
wie der Vorjahressieger Pesche Kilchenmann<br />
den Lokalmatador Hans Fatzer auf den zweiten<br />
und Joseph auf den dritten Rang verwies. Am meisten<br />
mit seinem Rang war aber nicht der Sieger zufrieden,<br />
sondern Rolf Megert, der den Flottenfinn vom Thunersee<br />
segelte, aber mit einem eigenen WB-Segel und<br />
Foto©Jiri Huracek<br />
feststellte, dass er mit dem Feld mithalten<br />
konnte.<br />
Der zweite Lauf wurde zügig gestartet<br />
und wir schlichen uns wieder Richtung<br />
Luvboje. Schon wieder waren Pesche<br />
Kilchenmann und Hans Fatzer vorne.<br />
Mit leichten Pumpversuchen (das<br />
schreibe ich nur, damit sie sehen, dass<br />
wir es gesehen haben) versuchten sie<br />
sich vom Feld abzusetzen. Das gelang<br />
ihnen nicht im gewünschten Masse<br />
und ich kam doch wieder mal in den<br />
Genuss einer Kreuzwende vom Pesche<br />
– mein Ziel war erreicht – Angst haben<br />
sie immer noch vor mir ;-) Da der<br />
wirklich geschickt agierende Wettfahrtleiter<br />
diesen zweiten Lauf abkürzte,<br />
erreichte auch Pesche sein Ziel und<br />
gewann diesen zweiten Lauf ebenfalls<br />
wieder vor Hans. Dritter wurde diesmal<br />
Bollo.<br />
Nun war aber fertig mit Wind – in<br />
einer bequemen Hamol-Stellung trie-<br />
18 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
ben wir dem Hafen zu. Wo kein Wind, ist Bier<br />
– diesmal von der Burgdorfer Brauerei – dieses<br />
Bier schmeckt nicht nur gut, weil der Jiri<br />
dort Aktionär ist, nein, es ist wirklich gut und<br />
Jiri darf noch ein paar Fässer bringen.<br />
Abends wurden die <strong>Finn</strong>segler frei gehalten<br />
und zwar von unserem Kameraden Bill. Bill<br />
feierte im März seinen 80. Geburtstag – man<br />
sieht es ihm nicht an, obwohl er nach eigenen<br />
Angaben die paar Jahre auf dem Buckel<br />
schon ein wenig spürt.<br />
Ich will an dieser Stelle nicht meine ganze<br />
Rede wiederholen – der Bill ist ja nun wirklich<br />
jedem bekannt und wem nicht, der soll<br />
nächstes Jahr ins Rietli kommen. Aber die<br />
Tatsache, dass die nicht unattraktive Dame,<br />
die mir jeden Morgen im ICE einen Platz<br />
freihält, mir einen ganz besonderen Gruss für<br />
den Bill mitgegeben hat, beweist doch, wie<br />
geschätzt und bekannt unser Jubilar ist!<br />
Der Abend fand seinen Ausklang an der Bunker-Bar,<br />
aus Platzgründen wurde diese ins<br />
Clubhaus verlegt. Es war, wie es sein musste<br />
und einige (alle?) waren froh, dass es am<br />
Sonntag keinen Lauf mehr gab.<br />
So konnte am Sonntag gegen zwei Uhr trotz<br />
einem eigentlich windlosen Wochenende und<br />
dank einem geschickt agierenden Wettfahrtleiter<br />
ein souveräner Sieger gekürt werden.<br />
Rietli – ich war nicht zum letzten mal da!<br />
Ruedi, SUI 57<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2<br />
1 Peter Kilchenmann SUI 13 1 1<br />
2 Hans Fatzer SUI 11 2 2<br />
3 Fredi Wachter AUT 292 4 5<br />
4 Rudolf Baumann SUI 57 6 4<br />
5 Andreas Bollongino GER 19 9 3<br />
6 Joseph Rochet FRA 40 3 9<br />
7 Carlo Lazzari SUI 3 8 6<br />
8 Urs Huber SUI 100 7 7<br />
9 Harry Geisser SUI 111 11 8<br />
10 Jiri Huracek SUI 7 5 DNF<br />
11 Rolf Megert SUI 23 10 10<br />
12 Alexander Geisser SUI 52 12 11<br />
13 Felix Ertl SUI 86 13 12<br />
14 Horst Wühn GER 31 DNS DNS<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 19
Regattaberichte Resultate<br />
Frühlingsregatta Hallwilersee – Beinwil am See 1./2. Mai 2010<br />
Bericht von Peschi Kilchenmann<br />
Bevor ich mit dem Bericht starte, zuerst eine kleine Entschuldigung für das späte Abliefern dieses<br />
Textes. Ich wurde fast genötigt dazu, hat doch unser Webmaster von einem normalerweise gutmütigen<br />
Klassenmitglied folgende Reklamation zugesandt erhalten, welche auch in meiner E-Mail<br />
Inbox landete:<br />
3. und letzte Mahnung Bericht Hallwilersee<br />
Salü Hans<br />
Deine sprichwörtliche Zuverlässigkeit lässt zu wünschen übrig. Früher liess ich die Ausrede,<br />
dass die ganze Welt auf einen Bericht von Herrn Kilchenmann wartet, noch gelten. Da aber<br />
dieser Herr Kilchenmann unsere Zeit in Beinwil am See schon mit dem Zusammentragen seines<br />
Berichtes übermässig beanspruchte und er damals aussagte, dass er diesen spätestens am Montag<br />
und sofort an den Webmaster schicken würde, kann ich davon ausgehen, dass dieser Bericht<br />
nun bei dir liegt und du einfach zuwenig Interesse für die zweite PM vom laufenden Jahr zeigst.<br />
Denn an der Zuverlässigkeit vom ehemaligen Flottenchef wird ja wohl nicht gezweifelt.<br />
Deshalb meine Bitte als Teilnehmer vom Hallwilersee und meine Forderung als zahlendes Mitglied<br />
von der <strong>Schweizer</strong>ischen <strong>Finn</strong>seglervereinigung: Bitte den Bericht sofort auf die Website<br />
hochladen - ich möchte ihn über das Wochenende lesen!<br />
Freundliche Grüsse von einem höchst unzufriedenen finn.ch-Kunden<br />
Ruedi, SUI 57<br />
Also nun endlich der lang ersehnte Bericht:<br />
Die 2. PM im 2010 konnten wir erstmals, dank unermüdlichem Einsatz von Thomas Gautschi, auf<br />
dem Hallwilersee durchführen. Der Segelclub Hallwil in Beinwil am See gab sein Bestes . Wir<br />
wurden freundlich empfangen und genossen die super Organisation.<br />
Die angesagte Grosswetterlage versprach keine Wetterfronten. Bei unserer Ankunft trafen wir nur<br />
flaches Wasser ohne Wind an. Neben 20 Ynglings, stellten wir mit 10 <strong>Finn</strong>s eine eher kleine Flotte.<br />
Punkt 14:00 h etablierte sich ein leichter Föhn (Südwind), welcher auch die Locals erstaunte. Regen<br />
begleitete diesen Föhn. Wir konnten 3 Läufe segeln. Souveräner Laufsieg von Carlo Lazzari im<br />
1. Lauf.<br />
Bruno Marti ersegelte seinen ersten Laufsieg in seiner <strong>Finn</strong>karriere im 2. Lauf. Das war ein grosser<br />
Motivationsschub für seine Seglerzukunft. Um seine Freude zu unterstreichen, versprach Bruno<br />
uns Kollegen eine Flasche Grappa zu spenden, welche bis am Sonntag nicht eingelöst wurde. Un-<br />
20 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Foto©Jiri Huracek<br />
ser Halbprofi Thomas Gautschi fiel bei einer<br />
Wende ins Wasser, weil er den Gurt verpasste.<br />
Er musste sich wohl noch von seinen Strapazen<br />
der Hyeres Regatta mental entlasten.<br />
Im 3. Lauf zeigte uns dann Thomas Gautschi<br />
mit einem Laufsieg den Meister.<br />
Am Abend genossen wir das Nachtessen und<br />
den schönen grossen Kamin im Clubhaus. Es<br />
wurde ergiebig zum Grappa diskutiert und philisophiert.<br />
Bruno Marti hat aber laut meiner<br />
Buchhaltung den Grappa immer noch nicht<br />
gespendet. Wir werden ja sehen…<br />
Leider konnten wir am Sonntag mangels Wind<br />
keine Läufe mehr segeln. Roland Frigo, als<br />
Neuensteiger vom Corsair, segelte unseren Flottenfinn<br />
SUI 100 und gewann die Serie vor Hans<br />
Fatzer und meiner Wenigkeit. Peschi, SUI 13<br />
Segelclub Hallwil (SCH) FINN - Regatta<br />
1./2.Mai 2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />
1 Frigo Roland SUI 100 2 3 3<br />
2 Fatzer Hans SUI 11 3 4 2<br />
3 Kilchenmann Peter SUI 13 5 2 4<br />
4 Gautschi Thomas SUI 63 6 7 1<br />
5 Lazzari Carlo SUI 30 1 6 7<br />
6 Baumann Rudolf SUI 57 4 5 5<br />
7 Marti Bruno SUI 58 8 1 8<br />
8 Huracek Jiri SUI 7 7 8 6<br />
9 Liechti Kurt SUI 71 9 9 10<br />
10 Megert Rolf SUI 23 10 10 9<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 21
!<br />
22 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Regattaberichte<br />
<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 1<br />
Die Masters 2010 mit 167 Teilnehmern aus 25 Nationen, darunter eine Delegation von 11<br />
<strong>Schweizer</strong>n, sind eröffnet: Der erste Regatta-Tag bescherte pralle Sonne, 25° C Lufttemperatur<br />
und 12 kn Wind aus westlicher Richtung. Nach zwei Races haben sich Franz Bürgi auf dem 19.<br />
und Christoph Christen auf dem 34. Platz als beste <strong>Schweizer</strong> qualifiziert.<br />
<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 2<br />
Nach zwei Startverschiebungen liess die Wettfahrtleitung gegen 16:00 bei 6 kn Westwind auslaufen.<br />
Die Starts der beiden Gruppen gelang auf Anhieb. In der Gruppe BLAU rundete Carlo<br />
Lazzari als Erster. Peter Kilchenmann in der Gruppe ROT als Zweiter. Auch die übrigen <strong>Schweizer</strong><br />
offenbarten sich als Leichtwindspezialisten und hielten sich im 1. Drittel des jeweiligen Feldes<br />
auf. Leider liess der Wind nach, so dass die Wettfahrt abgebrochen werden musste. Schade<br />
um die verkommene Chance.<br />
<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 3<br />
Das Warten auf einen weiteren Start endete um 17:30. Dann stellte sich ein stabiler Westwind<br />
mit 9 kn ein und ermöglichte doch noch die 3. Wettfahrt. <strong>Schweizer</strong> Tagessieger wurde Christoph<br />
Christen SUI 5, welcher im Feld ROT den 3. Platz belegte<br />
<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Tag 4<br />
Bei Windstärke 13-18 kn aus Südost konnten die Wettfahrten 4 und 5 gesegelt werden, die beide<br />
vom unschlagbaren Michael Maier (CZE 1) gewonnen wurden. Christoph Christen konnte seine<br />
exzelente Serie weiterführen und beendete in seiner Gruppe mit einem 5. und 7. Laufrang. In der<br />
Gesamtwertung belegt er nun den hervorragenden 6. Platz. Weitere <strong>Schweizer</strong> sind auf den Rängen<br />
28 (Franz Bürgi) und 63 (Thomas Gautschi) platziert.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 23
Regattaberichte<br />
<strong>Finn</strong> World Masters 2010 Split – Letzter Tag<br />
Wer nach Tag 4 den lokalen Wetterverhältnissen misstraute, wurde am Final-Tag eines Besseren<br />
belehrt: Schönes Wetter, 2 - 4 Bft und grosse Wellen dominierten die Wettfahrten 6 und 7. Christoph<br />
Christen (SUI 5) konnte sich am letzten Tag mit einem 3. Laufrang und einem überlegenen<br />
Laufsieg erneut steigern und die Broncemedaille sichern. Überlegener Sieger ist Olympionike Mi-<br />
chael Maier (CZE 1), der nach 5 Laufsiegen und einem 2. Rang die letzte Wettfahrt nicht mehr<br />
antreten musste. Die Silbermedaille geht an den letztjährigen Sieger André Budzien (GER 711).<br />
Christoph Christen hatte<br />
an der Masters-WM im<br />
kroatischen Split niemand<br />
aufder Rechnung. Ein<br />
entscheidender Vorteil für<br />
den Bieler <strong>Finn</strong>segler,<br />
der unbeschwert dasFeld<br />
vonhintenaufrollteund<br />
Bronzegewann.<br />
FRANCISCORODRÍGUEZ<br />
Nach dem Sieg des Thurgauers<br />
Hans Fatzer 1988 in Italien<br />
schaffte es an einer Masters-WM<br />
erstmals wieder ein <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Finn</strong>segler aufs Podest. Zur Überraschung<br />
aller Beteiligten und<br />
auch des Bronzegewinners selber,<br />
der sein Glück kaum fassen<br />
konnte. «Im Vorfeld hatte ich mir<br />
gesagt,ein Platzunter den ersten<br />
20 wäre schön und in den Top<br />
Tenzulanden wohl das höchste<br />
aller Gefühle», sagt Christoph<br />
Christen.<br />
Dabei hatte er die Masters-<br />
WM, die den Seglern ab 40 Jahren<br />
offen steht, nur trainingshalber<br />
bestritten. «Ichfeierte dieses Jahr<br />
meinen 40. Geburtstag und wollte<br />
diese neue Startgelegenheit<br />
nutzen, um mich optimal auf<br />
die <strong>Finn</strong>-<strong>Schweizer</strong>-Meisterschaft<br />
vorzubereiten.» Schliesslich bewies<br />
der Segler des Yachtclubs<br />
Bielersee (YCB) eindrücklich,<br />
dass er bereits gutinSM-Form ist.<br />
Fehlstart zu Beginn<br />
Zum WM-Auftakt im kroatischen<br />
Split hatte noch nichts auf<br />
den bevorstehenden Medaillengewinn<br />
hingedeutet. «Ich wollte<br />
nicht gleich imersten Lauf mein<br />
Streichresultat einfahren und<br />
gingihn zu zögerlich an», erzählt<br />
der Bieler,der beim Startnichtgut<br />
wegkam.Mitten im Feld der vielen<br />
Boote und auf Tuchfühlung<br />
mit seinen Konkurrenten blieb<br />
kein Platzmehr übrigfürWendemanöver.<br />
«Ichmusste aufder falschen<br />
Seite bei schlechteren Bedingungen<br />
segeln und fiel weit<br />
zurück.» Bis auf Rang 35, was<br />
schliesslich Christens Streichresultatwurde.<br />
Ab dem zweiten Lauf rollte er<br />
das Feld von hinten auf und lag<br />
drei Regatten vor Schluss als<br />
Sechster inLauerstellung. «Eine<br />
ideale Ausgangslage, zumal die<br />
SPORT<br />
TrainingsfahrtzuWM-Bronze<br />
Unbelastet zum grossen Erfolg: Der Bieler Christoph Christen überraschte in Split mit dem Gewinn der WM-Bronzemedaille. Bild: zvg<br />
Favoritennichtmit mir rechneten<br />
und mich auf dem Wasser in<br />
Ruhe liessen.»<br />
Krönung mit einem Laufsieg<br />
Christen kam dabei entgegen,<br />
dass der Wind an Stärke zulegte.<br />
«Bei solchen Bedingungen wird<br />
das Segeln athletischer», erklärt<br />
der kräftiggebaute Seeländer,der<br />
nun gegenüber den leichteren<br />
Athleten im Vorteil war. «DasMaterial<br />
warsuper und erlaubte mir<br />
ein hohes Tempo.» Zum Abschluss<br />
der Weltmeisterschaft<br />
holte ersich sogar den Laufsieg<br />
und krönte damit eine erfolgreiche<br />
Woche,die nicht optimal begonnen<br />
hatte.Nochwarteten der<br />
Tagesbeste und seine Konkurrenten<br />
auf die Rangverkündigung.<br />
«Da rief mich auf einmal der Sekretär<br />
der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-Flotte<br />
Hans Lehmann an und gratulierte<br />
mir zur Bronzemedaille.In<br />
Gesamtrangliste<br />
Masters-WM in Split<br />
1. Michael Maier (Tsch)<br />
2. André Budzien (De)<br />
3. Christoph Christen (YCB)<br />
4. Michael Gubi (Ö)<br />
5. Attila Szilvassy(Ung)<br />
6. Allen Burrell (Gb)<br />
7. Marco Buglielli (It)<br />
alle weiteren <strong>Schweizer</strong>:<br />
31.Franz Bürgi<br />
55. ThomasGautschi (YCB)<br />
77.Till Klammer<br />
91.Peter Kilchenmann<br />
103. John Ulbrich<br />
112.Andy Fürer<br />
131.Martin Nydegger<br />
143.Jiri Huracek<br />
147. Helmut Klammer<br />
151.Carlo Lazzari<br />
167Segler klassiert (fri)<br />
diesem Momentwar mir erstbewusst,<br />
dass esfür einen Podestplatz<br />
gereichthatte.»<br />
Grosse Bedeutung<br />
Über den Live-Ticker auf der<br />
topaktuellen Homepage des WM-<br />
Veranstalters hatten sich die Daheimgebliebenen<br />
informiert. «Ich<br />
erhielt zahleiche SMS», freute<br />
sich Christen über die vielen Reaktionen,<br />
die ihm auch die Bedeutungseines<br />
Erfolgs vorAugen<br />
führten. «Fürmich istdieseWM-<br />
Bronzemedaille höher einzustufen<br />
als ein SM-Titel. Zwar waren<br />
auch hier grösstenteils Amateure<br />
wie ich am Start. Daneben aber<br />
auch einige der weltbesten Segel-Koryphäen<br />
mit Olympia- und<br />
langjähriger WM-Erfahrung.»Am<br />
Abend wurde im Klubhaus gefeiert.<br />
«Die Stimmung war sehr<br />
familiär.Ich habe die Zeit in Split<br />
genossen.»<br />
Nach der tollen «Trainingswoche»<br />
in Kroatien gehen fürChristen<br />
die SM-Vorbereitungenindie<br />
letzte Phase. «Ich will weitere<br />
kleine Sachen am Boot einstellen.»<br />
Vorgesehen sind zudem<br />
Trainingseinheiten in Österreich<br />
zusammen mit seinem Segelmacher.<br />
Am 21. Juni startet der Bieler<br />
sicher bei der vereinsinternen<br />
Bergluftwoche, wo er sich mitanderen<br />
Routiniers wie Olympia-<br />
Teilnehmer Peter Theurer messenkann.<br />
Kurz darauffolgt dann<br />
mit der <strong>Finn</strong>-SM in Thun der Saisonhöhepunkt.<br />
«Mein Ziel ist<br />
wiederum ein Podestplatz», sagt<br />
Christen, der in den letzten Tagen<br />
völligunbeschwert und quasials<br />
Vorbereitung zu WM-Bronze gesegelt<br />
war. An den <strong>Schweizer</strong><br />
Meisterschaften, die auch von<br />
vielen ausländischen Seglern besucht<br />
werden, wird nun der<br />
Druckeinigesgrösser sein.<br />
24 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Aussenseiter will Spielverderbersein<br />
DIENSTAG<br />
1. JUNI 2010<br />
Rollhockey<br />
23<br />
Diessbachrückt<br />
aufRangdreivor<br />
mt. Im Direktduell um Rang drei<br />
mit dem RHC Wimmis siegte der<br />
RHC Diessbach am Samstag mit<br />
5:3. Eine starke erste Hälfte diente<br />
als Basis zumErfolg.<br />
Mit der Rückkehr von Kapitän<br />
Stefan Bandi ist ein wichtiger<br />
Spieler beiden Diessbachern zurück,<br />
doch für die Highlights<br />
sorgten andere. Pascal Kissling<br />
startete das Offensivfeuerwerk<br />
mit einem Solo durch die ganze<br />
Gästeabwehr und setzte dem<br />
Lauf mit dem Tor das Sahnehäubchen<br />
auf. Leicht geschockt<br />
und defensiv nicht auf der Höhe<br />
warendie Wimmiser regelmässig<br />
zu spät – mit Rodrigues’ Volleytreffer<br />
und je einem weiteren Tor<br />
der beiden RHCD-Torjäger brillierten<br />
die Seeländer. Dahinter<br />
hielt ihnen der Rest den Rücken<br />
frei. Der schmale Kader erhielt<br />
vor der Pause noch einen Warnruf:<br />
Dominik Wirth gelang das<br />
erste Torder Gäste.<br />
Ein Kontertor von Miran Salzmann<br />
nach dem Seitenwechsel<br />
gab den Diessbachern zusätzliche<br />
Sicherheit, dennoch war<br />
noch nichts entschieden. Wimmis<br />
agierte frecher und Diessbach<br />
sehr sorglos.DiverseFehler<br />
schlichen sichein, doch die Gäste<br />
nutzten beste Chancen mit<br />
Schüssen neben das Tornicht –<br />
oder zu spät. Stefan Wenger und<br />
Wirthverschönerten das Resultat<br />
nurnoch.<br />
Erfolgreich Revanche fürs Aus<br />
im Cup-Halbfinal haben die<br />
Diessbacher Frauen genommen.<br />
Gleich mit 9:2 wurde Montreux<br />
besiegt, mit einem Vollerfolg<br />
morgen gegen Friedlingen sind<br />
die Diessbacherinnen vorzeitig<br />
<strong>Schweizer</strong> Meister.<br />
ÜBERSICHT SEITE 24<br />
NACHRICHTEN<br />
Letzte Wildcard<br />
an Vacansoleil<br />
Si.Die Organisatoren der diesjährigen<br />
Tour de Suisse (12. bis<br />
20. Juni) vergaben die letzte<br />
Wildcardandas Continental<br />
Professional Team Vacansoleil.<br />
Aushängeschild des holländischen<br />
Teams istder Italiener<br />
Matteo Carrara(31), der vordrei<br />
Jahren an der Tour de Suisse den<br />
vierten Rang erreichthatte.<br />
SEGELMACHEREI<br />
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S<br />
M a d e b y S a i l e r s f o r S a i l e r s<br />
Zahlreiche Medaillen <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 25<br />
für Karate-Nachwuchs<br />
mt. Erfolgfürden Seeländer Karate-Nachwuchs<br />
am nationalen<br />
Jugendturnier in Bex: DasKara-<br />
Sail<br />
Foto©Jiri Huracek
Regatta... Resultate<br />
Jungfrau Trophy – Thun 19./20.Juni 2010<br />
Kurzbericht von Hans Lehmann<br />
Das ultimative Tune-Up der SM 2010 zeigte sich am Samstag von seiner besten Seite. Bei 3 - 4<br />
Bft konnten drei Wettfahrten gesegelt werden, die mit zwei Laufsiegen von unserem diesjährigen<br />
World Masters Broncemedaillengewinner Christoph Christen klar dominiert wurden. Mit<br />
den Rängen 3, 1, 6 sicherte sich Flavio Marazzi den 2. Schlussrang vor Christof Wilke. Bise sei<br />
Dank: Am Sonntag stellten sich keine stabilen Windverhältnisse ein. Es blieb lediglich bei drei<br />
Startübungen<br />
26 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Jungfrau Trophy – FINN<br />
Thunersee Yachtclub<br />
19./20. Juni 2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />
1 Christen Christoph SUI 5 1 3 1<br />
2 Marazzi Flavio SUI 49 3 1 6<br />
3 Wilke Christof SUI 18 7 6 2<br />
4 Gautschi Thomas SUI 63 2 2 12<br />
5 Baumann Rudopf SUI 57 9 4 3<br />
6 Zopfs Eggo GER 300 4 7 7<br />
7 Fischer Jan SUI 50 10 10 4<br />
8 Lazzari Carlo SUI 3 8 5 11<br />
9 Rochet Joseph FRA 40 5 11 10<br />
10 Huracek Jiri SUI 7 6 8 14<br />
11 Lehmann Hans SUI 96 11 15 5<br />
12 Roost Andrea SUI 96 12 13 9<br />
13 Wenger Urs SUI 30 14 14 13<br />
14 Althaus Hans SUI 29 16 12 15<br />
15 Benz Niklaus AUS 221 15 9 OCS<br />
16 Wälchli Dominik SUI 441 OCS OCS 8<br />
17 Rästi Peter SUI 41 13 OCS 16<br />
18 Schneider Roland SUI 10 17 16 17<br />
19 Megert Rolf SUI 23 18 OCS DNF<br />
20 Marti Bruno SUI 58 DNS DNS DNS<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 27
Regattaberichte Resultate<br />
Rabbit-Cup Thun 2./9./16./23. Juni 2010<br />
Bericht von Carlo Lazzari<br />
Das gab’s wohl noch nie! 53 Teilnehmer aus fünf<br />
Nationen am Rabbit-Cup, dazu noch sieben verschiedene<br />
Laufsieger!<br />
Nun zum Geschehen: Wenn man bei Leichtwind<br />
gewinnen will, muss man zuerst Hans Lehmann<br />
schlagen! Dies gelang am ersten Rabbit-Abend<br />
niemanden, so gewann Housi die ersten beiden<br />
Läufe. Gratulation.<br />
Am zweiten Abend zeigte Stöffi uns den Meister,<br />
vier Läufe, vier Laufsiege mit jeweils einem beachtlichen<br />
Vorsprung! Ernüchterung bei den Leichtgewichtigen;<br />
bei Wind haben diese nichts zu bestellen.<br />
Am dritten wunderschönen Abend träumten etliche<br />
und verpassten so einen guten Start. Tagessieger<br />
Peter Kilchenmann – mit zwei Laufsiegen – zeigte,<br />
dass seine Formkurve für die SM stimmt.<br />
Der letzte traumhafte Abend, das Practice-Race für<br />
die SM, gab schon im Vorfeld viel zu diskutieren.<br />
Etliche bangten um ihr Material. Mit einem<br />
Schlauchboot als Schutzschild für den Rabbit, entspannte<br />
sich die Lage sehr schnell. Ich rechnete nur<br />
noch, wie ich den Schreiberposten loswerden könnte!<br />
Stöffi Burger stand als Sieger und Beat Aebischer<br />
als vierter schon fest. Es ging nur noch um<br />
Ruedi Baumann und mich… Aber Ruedi hatte neun<br />
Punkte Vorsprung!<br />
Ich musste voll attackieren, extreme Schläge machen<br />
und hoffen, dass Ruedi keinen Topten-Platz<br />
erreichen würde! Ich hatte Glück, gewann den Lauf.<br />
Aber auch Pech, denn der lästige Ruedi blieb mir<br />
immer auf den Fersen. Er wurde Zweiter! Tagessieger<br />
Jürgen Eiermann zeigte seine Ambitionen für<br />
die SM und TYC Koch Michu zauberte uns in der<br />
Küche ein traumhaftes Kaninchenessen auf den<br />
Tisch, das wir mit unseren Freunden aus dem In-<br />
und Ausland bis spät in die Nacht genossen.<br />
Carlo, SUI 3<br />
28 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Rang Steuermann Segel<br />
1 Christoph Burger SUI 67<br />
2 Ruedi Baumann SUI 57<br />
3 Carlo Lazzari SUI 3<br />
4 Beat Aebischer SUI 71<br />
5 Role Schneider SUI 10<br />
6 Peter Rösti SUI 41<br />
7 Urs Wenger SUI 30<br />
8 Jan Fischer SUI 50<br />
9 Röbi Rösti SUI 77<br />
10 Res Jöhr SUI 1<br />
11 Ernst Schläppi SUI 99<br />
12 Peter Kilchenmann SUI 13<br />
13 Donimique Wälchli SUI 441<br />
14 Franz Bürgi SUI 12<br />
15 Michael Mutti SUI 33<br />
16 Helmut Klammer SUI 2<br />
17 Hans Althaus SUI 29<br />
18 Hans Lehmann SUI 96<br />
19 Jiri Huracek SUI 7<br />
20 Michel Erni SUI 27<br />
21 Jürgen Eiermann GER 8<br />
22 Andu Friderich SUI 94<br />
23 Christof Wilke SUI 18<br />
24 Arnold Baumann SUI 454<br />
25 Flavio Marazzi SUI 49<br />
26 Bruno Marti SUI 58<br />
Rang Steuermann Segel<br />
27 Friedrich Müller GER 146<br />
28 Yves Zoccola FRA 800<br />
29 Thomas Eder GER 78<br />
30 Christian Rupp GER 75<br />
31 Boudewyn Fehres NED 781<br />
32 Uwe Barthel GER 62<br />
33 Enrico de Maria SUI 476<br />
34 Egon Schönberg GER 24<br />
35 Nick Benz SUI 8<br />
36 Hans Jürg Saner SUI 385<br />
37 Hazy Osterwalder SUI 6<br />
38 Thomas Roost SUI 44<br />
39 Matthias Bohn GER 174<br />
40 Andreas Finke GER 79<br />
41 Andreas Bollongino GER 19<br />
42 Christian Kühlwein GER 28<br />
43 Horst Wühn GER 31<br />
44 Thomas Gautschi SUI 63<br />
45 John Ulbrich SUI 60<br />
46 Andrea Roost SUI 9<br />
47 Horst Schlick GER 131<br />
48 Jens Ott GER 144<br />
49 Karel van Hellemond NED 41<br />
50 Chr. Scheinecker AUT 18<br />
51 Elmar Friedrich GER 156<br />
52 Zlot Stefan SUI 92<br />
53 Detlef Guminski GER 92<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 29
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
<strong>Schweizer</strong>meisterschaft Thun 2010<br />
Bericht von Christoph Christen<br />
Die SM 2010 der Superlative mit 82 Teilnehmern<br />
aus 6 Nationen war ein genialer<br />
Erfolg. Sie war sensationell organisiert und<br />
vorbereitet durch Lazzari’s und Helferinnen<br />
und Helfer.<br />
Noch eine Woche vor der SM herrschten<br />
Regen und Temperaturen zwischen 8-12<br />
Grad. Das nötige Wetterglück (Hochdrucklage,<br />
25 Grad) sorgte dann für eine schöne<br />
Thermik. Am Donnerstagmittag wurde die<br />
SM mit einem Apéro und den dazugehörenden<br />
Reden eröffnet. Kurz darauf stellte sich<br />
die Thermik wie gehofft ein und wir konnten<br />
die drei geplanten Läufe bei 2-3 Bft segeln.<br />
Tagessieger wurde Flavio Marazzi auf dem<br />
neuem Wilke <strong>Finn</strong>, vor Christoph Burger und<br />
Karel van Hellemond NED. Die Bedingungen waren sehr schwierig, da man sich fast immer für<br />
eine Seite entscheiden musste und erst im letzten Drittel sah, ob man die richtige Seite gewählt<br />
hatte. Mehrheitlich zeigte sich die Oberhofener Seite als die Bessere.<br />
Der Freitag bot dasselbe Prozedere wie am Tag zuvor. Christoph Burger, André Budzin und Martin<br />
Mitterer hatten die Thermik am besten im Griff und wurden Tagessieger. Die Zwischenrangliste<br />
präsentierte sich wie folgt: erster Burger 14 Pkt. zweiter Marazzi 21 Pkt. und dritter Bohn 25 Pkt.<br />
Am Samstag präsentierte sich die Ausgangslage aus meiner Sicht eigentlich noch besser als am<br />
Freitag: Der vollkommen klare Himmel, sollte für eine ganz normale Thermik sorgen. Die Thermik<br />
liess jedoch lange auf sich warten und konnte sich dann den ganzen Tag nicht richtig aufbauen. Erst<br />
nach 15 Uhr konnte bei löchrigem Wind zum 7. Lauf gestartet werden. Dieser Lauf stellte sich im<br />
Nachhinein als Knackpunkt für einige Segler heraus: ein grösseres Windloch in der Mitte der zweiten<br />
Kreuz, dazu ein 20-30 Grad Rechtsdreher durchmischte die Reihenfolge in diesem Lauf nochmals<br />
stark. Die zwei letzten Läufe der Meisterschaft konnten bei konstanterem Wind, aber immer<br />
noch bei starken Drehern entweder von links oder von rechts, gesegelt werden.<br />
André Budzien 3-facher Masters-Weltmeister zeigte uns an diesem Tag den Meister, was ihm mit<br />
den Rängen 1, 1 und 2 verdient den <strong>Schweizer</strong>meistertitel einbrachte. Dahinter wurde es richtig<br />
spannend. Denn der zweite bis sechste Rang trennten am Schluss nur gerade 6 Punkte.<br />
Umso erfreulicher ist deshalb der zweite Rang von Flavio, der sich sehr gut mit dem neuen Wilke<br />
30 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
<strong>Finn</strong> zurecht fand und den Thunersee taktisch, wie zu erwarten war, bestens im Griff hatte.<br />
Mit dem Holländer Karel als Bronzemedaillengewinner waren drei verschiedene Nationen auf dem<br />
Treppchen vertreten.<br />
Grossen Dank an den Wettfahrtleiter Peter Keller und seinem Team sowie der Jury, die sich als sehr<br />
souverän und kompetent herausstellte.<br />
Insider News:<br />
• Uwe Barthel und André Budzien versprachen Folgendes: Sollten wir es schaffen, die<br />
ersten 10 der diesjährigen SM-Rangliste an der Lebkuchenregatta an den Start zu bringen,<br />
würden sie auch teilnehmen.<br />
• Es gibt <strong>Finn</strong>segler, die nur ein Ende des Schwertgummis einhängen, um so das Schwert<br />
besser hochziehen zu können. Leider ergibt dies beim Grüssen der Forellen im Thunersee<br />
ein Problem, weil beim durchgekenterten <strong>Finn</strong> das Schwert in der Öffnung verschwindet<br />
;-)<br />
• Die Fische am Donnerstagabend kamen nicht aus dem Faulensee, da dies eine Ortschaft<br />
ist und kein See, wie wir durch die Grillfrau belehrt wurden.<br />
• Die deutschen <strong>Finn</strong>kollegen fordern zu Recht, dass wir mal eine grosse <strong>Schweizer</strong>- oder<br />
<strong>Schweizer</strong>ische-Delegation an die IDM schicken sollten. Im September 2011 findet in<br />
Warnemünde, in der Nähe von Rostock, eine zentralisierte deutsche Meisterschaft mit<br />
allen Olympiaklassen statt. Warenmünde ist eine sehr schöne Stadt und die Windverhältnisse<br />
sind normalerweise sehr gut. Es lohnt sich also, eine Reise zu planen.<br />
• Revanchieren könnten wir uns auch bei unseren holländischen Kollegen die jetzt schon<br />
mehrmals an der <strong>Schweizer</strong>meisterschaft teilnahmen. Die ONK findet dieses Jahr vom<br />
17.-19. September in Medemblik statt.<br />
Mein Plan, keinen Bericht zu schreiben, scheiterte leider auch kläglich. Bis vor dem letzten Lauf<br />
lag ich voll im Soll; ich musste einfach zwei Ränge hinter Fräne ins Ziel kommen und das Ganze<br />
hätte sich erledigt. Da ich aber wie schon die ganze SM im letzten Lauf des Tages mit der Spitze<br />
mithalten konnte und sich die Chance zu einen Laufsieg zeigte, packte ich sie und verwies den<br />
neuen <strong>Schweizer</strong>meister auf Rang zwei. Für mich ein versöhnlicher Abschluss einer durchzogenen<br />
SM.<br />
Schlussfazit: Es war eine sehr schöne und sehr gelungene SM. Hoffen wir, dass diese SM für die<br />
Zukunft als Vorbild dient.<br />
Als letztes möchte ich noch allen Helferinnen und Helfern, die jetzt nicht erwähnt wurden, herzlich<br />
danken und ich hoffe, alle nächstes Jahr in Steckborn wieder zu sehen.<br />
Seglerische Grüsse<br />
Christoph, SUI 5<br />
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 31
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
16 Montag, 28. Juni 2010 —<br />
Sport<br />
Sport am TV<br />
14.00 Tennis live SF 2<br />
Wimbledon, Achtelfinals<br />
15.30 Tennis live SF 2<br />
Wimbledon, Achtelfinals<br />
18.15 Fussball Eurosport<br />
U-17-EM Frauen, Final: Irland - Spanien<br />
23.15 Sportflash SF 2<br />
Lotto Schweiz<br />
8 12 25 40 44 45 ZZ 5 Plus 3<br />
6+ – .– 4+ 323 x 100.–<br />
6 – – 4 2 037 x 50.–<br />
5 ZZ+ – – 3+ 6 228 x 12.–<br />
5 ZZ 1 x 132 710.40 3 37 086 x 6.–<br />
5+ 3 x 16 501.35 2+ 45 125 x 2.–<br />
5 33 x 6 379.35<br />
Replay 6<br />
Jackpot plus 7,2 Mio. Fr., Jackpot 3,3 Mio. Fr.<br />
Joker<br />
8 7 9 5 0 5<br />
Jackpot: 160 000 Fr. Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Lotto Deutschland<br />
32 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
25 33 39 41 48 49 21<br />
Spiel 77<br />
9 0 4 0 4 1 5<br />
Super 6<br />
0 2 4 2 2 2<br />
Superzahl 3<br />
«spex-17-bom segeln» (Ressort: sport thun/oberland / Ausgabe: bo)<br />
Gedruckt von guy.huracek am 30.06.2010 11:04:31<br />
SEGELN<br />
82 Segler der <strong>Finn</strong>-Klasse<br />
bevölkerten übers<br />
Wochenende den Thunersee.<br />
<strong>Schweizer</strong> Meister<br />
wurde ein Deutscher.<br />
<strong>Schweizer</strong> Meisterschaften im<br />
Segeln werden jeweils international<br />
ausgeschrieben. So erstaunt<br />
es nicht, dass das Podest<br />
der Titelkämpfe auf dem Thu-<br />
Flavio Marazzi kann es auch auf dem <strong>Finn</strong><br />
Der Berner Starboot-Steuermann<br />
holte bei der <strong>Finn</strong>-SM<br />
auf dem Thunersee Silber.<br />
Peter Herzog<br />
Nur der Deutsche André Budzien segelte<br />
bei den international ausgeschriebenen<br />
SM der olympischen <strong>Finn</strong>-Klasse schneller<br />
als Flavio Marazzi. Der Routinier aus<br />
Schwerin zeigte am Schlusstag auf dem<br />
Thunersee mit den Rängen 1/1/2 eine<br />
starke Serie und verwies den 32-jährigen<br />
Berner im Feld der 82 Teilnehmer aus<br />
sechs Nationen auf Platz 2. Innert dreier<br />
Tage konnten alle neun vorgesehenen<br />
Wettfahrten über die Bühne gebracht<br />
werden, wobei jeder Segler sein schlechtestes<br />
Resultat streichen konnte.<br />
An den Olympischen Spielen 2004<br />
in Athen hatte Flavio Marazzi sein Starboot<br />
mit Vorschoter Enrico De Maria<br />
auf Platz vier gesteuert, an den Olympischen<br />
Spielen von Peking wurde das<br />
Duo in Qingdao Fünfter.<br />
Marazzi/De Maria sind das konstanteste<br />
und erfolgreichste <strong>Schweizer</strong><br />
Olympiateam seit über 40 Jahren und<br />
das nächste grosse Ziel heisst London<br />
nersee von einem Deutschen, einem<br />
Holländer und «nur» einem<br />
<strong>Schweizer</strong> belegt war.<br />
Und der <strong>Schweizer</strong> war erst<br />
noch ein «Fremder». Flavio Marazzi,<br />
der derzeit beste Starboot-<br />
Segler der Welt, versuchte sich<br />
für einmal in der ebenfalls olympischen<br />
<strong>Finn</strong>-Klasse und eroberte<br />
sich nach neun Wettfahrten<br />
die Silbermedaille. Der Berner<br />
vom Thunersee-Yachtclub bril-<br />
SM-Silber: Flavio Marazzi. Foto: B. Fritschi<br />
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
Weitere Medaille für Marazzi<br />
lierte vor allem durch Konstanz.<br />
Diese war bei den Windverhältnissen<br />
mit 3–4 Beaufort auch<br />
nötig. Geschlagen wurde Marazzi<br />
einzig vom Deutschen Andre<br />
Budzien.<br />
Mit Christoph Burger (6./<br />
Thun), Christoph Christen (7./<br />
Biel) und Franz Bürgi (10./Oberhofen)<br />
profitierten drei weitere<br />
Berner vom Heimvorteil auf<br />
dem Thunersee. Beeindruckend<br />
Nicht weniger als 82 Teilnehmer segelten auf dem Thunersee um den <strong>Schweizer</strong>-Meister-Titel in der <strong>Finn</strong>-Klasse.<br />
2012. Im Juli steht für die Starboot-Segler<br />
in Weymouth, der Küstenstadt in<br />
Dorset, wo die kommenden olympischen<br />
Segelregatten ausgetragen werden,<br />
die nächsten Trainingstage auf<br />
dem Wasser auf dem Programm. «Wir<br />
wollen so oft wie möglich vor Weymouth<br />
segeln», sagt Marazzi. «Revierkenntnisse<br />
sind enorm wichtig.» Noch<br />
kennen die beiden <strong>Schweizer</strong> die Bedingungen<br />
im neuen Olympiarevier,<br />
das zugleich Stützpunkt der britischen<br />
Olympiasegler ist, zu wenig gut.<br />
Für die <strong>Finn</strong>-SM stiegen die beiden<br />
nun vom 6,92 m langen und 680 kg<br />
schweren Zweimannboot Star auf die<br />
4,50 m lange und 140 kg schwere Einhandjolle<br />
<strong>Finn</strong> um. Beide Bootsklassen<br />
sind Klassiker an den Olympischen Spielen.<br />
Der 1910 entworfene Star ist seit<br />
1932 (mit dem Unterbruch 1976) Olympiaklasse.<br />
Der <strong>Finn</strong> wurde 1949 erstmals<br />
gebaut und ist seit 1952 Olympiaklasse.<br />
«Für die Beweglichkeit, das Segelgefühl<br />
und auch, um ein wenig Abwechslung<br />
ins Trainingsprogramm zu bringen,<br />
ist das <strong>Finn</strong>-Segeln ideal», sagte Marazzi.<br />
«Das Boot verlangt viel, die Konkurrenz<br />
ist stark und im Gegensatz zum Kielboot<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
war das grosse Teilnehmerfeld.<br />
82 Jollen waren am Start, nur selten<br />
herrscht auf dem Thunersee<br />
ein derart reger Verkehr wie am<br />
vergangenen Wochenende. stü<br />
Rangliste (9 Wettfahrten, 1 Streichresultat: 1.<br />
Andre Budzien (De) 32 Punkte. 2. Flavio Marazzi<br />
(Thunersee-Yachtclub) 54. 3. Karel van Hellemond<br />
(Ho) 55. 4. Martin Mitterer (De) 56. 5.<br />
Jürgen Eiermann (De) 58. 6. Christoph Burger<br />
(Thunersee-Yachtclub) 60. 7. Christoph Christen<br />
(Biel) 72. 10. Franz Bürgi (Oberhofen) 99.<br />
Star bezahlt man auf der <strong>Finn</strong>-Jolle einen<br />
groben Fehler mit dem Kentern. Es<br />
braucht einiges, um die 140 Kilo des<br />
<strong>Finn</strong> am Wind optimal zu segeln», sagte<br />
Marazzi, der auf dem Thunersee die<br />
zweite Wettfahrt gewann.<br />
Während Marazzi immer wieder mal<br />
auf dem Thunersee mit dem <strong>Finn</strong> ein<br />
paar Schläge macht, war es für seinen<br />
Vorschoter Enrico De Maria das Debüt<br />
auf einer Jolle. Der Zürcher segelte überhaupt<br />
zum ersten Mal auf dem <strong>Finn</strong> und<br />
landete mit Platz 38 im Mittelfeld.<br />
Nach sechs von neun Wettfahrten<br />
hatten die beiden Segler vom Thunersee-Yacht-Club,<br />
Christoph Burger und<br />
Flavio Marazzi, die Zwischenrangliste<br />
noch angeführt. Doch im siebten<br />
Lauf, als sich der Thermikwind auf<br />
dem Thunersee noch nicht installiert<br />
hatte und die Segler mit starken Winddrehungen<br />
und Windlöchern konfrontiert<br />
wurden, segelte Marazzi auf<br />
Platz 22 und Burger auf Rang 36.<br />
Thun. Internationale SM olympische <strong>Finn</strong>klasse:<br />
1. Andre Budzien (D) 32 Punkte. 2. Flavio Marazzi (TYC)<br />
52. 3. Karel van Hellemond (Ho) 55. 4. Martin Mitterer<br />
56. 5. Jürgen Eiermann (D) 58. 6. Christoph Burger<br />
(TYC) 60. – 82 Boote in der Wertung).<br />
Nachrichten<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 33<br />
Mountainbike<br />
Dreimal EM-Gold<br />
Ralph Näf, Esther Süss und Konny Loo-<br />
Titel. Esther Süss schaffte bei den Frauen<br />
im Finish bei der letzten Steigung die<br />
Vorentscheidung zu ihren Gunsten. (si)<br />
Orientierungslauf<br />
Niggli im Weltcup souverän<br />
An der dreiteiligen Weltcup-Nordic-Tour<br />
Elite national), gleiche Zeit. 4. Schwab (Pratteln) 1:44.<br />
5. Schnyder (Le Grand-Saconnex) 1:53. 6. Guggisberg<br />
(Biel) 1:55. – Aufgegeben u. a. Cancellara. Nicht gestartet<br />
u. a. Moos, Morabito, Zaugg. – U-23 (177,3 km):<br />
1. Bär (Cham) 4:17:17. –Junioren/U-19 (118,2 km):<br />
Patric Spahni
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />
1 Budzien Andre GER 711 6 12 (DSQ) 3 4 3 1 1 2<br />
2 Marazzi Flavio SUI 78 7 1 6 (25) 5 2 22 4 7<br />
3 Van Hellenmond Karel NED 41 17 2 7 11 (21) 4 6 3 5<br />
4 Mitterer Martin GER 22 2 23 (26) 8 2 1 2 5 13<br />
5 Eiermann Jürgen GER 8 (30) 6 5 6 6 13 10 6 6<br />
6 Burger Christoph SUI 67 3 18 1 1 1 8 (36) 9 13<br />
7 Christen Christoph SUI 5 10 15 2 14 15 5 (20) 10 1<br />
8 Götz Klaus-Dieter GER 701 21 5 14 2 12 15 (25) 13 3<br />
9 Bohn Matthias GER 174 1 26 4 10 3 7 (BFD) 31 4<br />
10 Bürgi Franz SUI 12 4 (41) 31 4 14 10 7 2 27<br />
11 Ganzert Peter GER 15 (46) 25 10 7 13 16 3 34 9<br />
12 Gautschi Thomas SUI 63 20 8 11 17 7 6 24 29 (33)<br />
13 Scheinecker Christian AUT 18 13 7 8 29 24 (57) 28 11 16<br />
14 Müller Friedrich GER 146 47 11 30 5 11 19 5 (54) 17<br />
15 Scheuwater Cees NED 7 26 20 12 16 (53) 11 45 20 10<br />
16 Outrata Jiri CZE 8 12 30 3 37 43 (54) 16 7 15<br />
17 Sibbert Carsten GER 88 (34) 9 33 19 8 32 32 15 28<br />
18 Aebischer Beat SUI 71 27 17 42 30 10 20 (51) 17 14<br />
19 Huber Alfons GER 82 (37) 13 22 33 20 25 18 16 34<br />
20 Wälchli Dominique SUI 441 8 38 (DSQ) 39 18 12 21 19 35<br />
21 Eder Thomas GER 78 9 10 15 65 (BFD) 28 38 12 24<br />
22 Fatzer Hans SUI 11 (74) 27 32 42 30 36 4 23 11<br />
23 Barthel Uwe GER 62 38 37 23 (49) 9 27 46 8 23<br />
24 Guminsky Detlev GER 92 36 32 41 12 (49) 35 9 14 32<br />
25 Friderich Andreas SUI 94 45 (DSQ) 21 34 17 21 11 21 42<br />
34 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />
26 Fuerer Andreas SUI 70 43 (49) 19 13 40 14 30 42 18<br />
27 Lömker Helmut GER 179 44 29 54 22 16 34 12 (55) 12<br />
28 Baumann Rudolf SUI 57 25 58 16 28 27 (60) 13 25 31<br />
29 Wilke Christof SUI 18 11 16 53 43 28 18 50 18 (69)<br />
30 Zopfs Eggo GER 300 32 22 34 54 29 26 14 28 (55)<br />
31 Ulbrich John SUI 60 24 14 18 32 63 23 26 (77) 54<br />
32 Huck Frederik SUI 17 15 40 (52) 24 22 48 27 44 36<br />
33 Klammer Till SUI 25 19 42 45 41 19 24 35 32 (53)<br />
34 Mutti Michael SUI 33 (56) 4 46 15 37 31 56 37 37<br />
35 Straub Herbert GER 5 48 31 29 31 (50) 41 40 33 20<br />
36 Huracek Jiri SUI 7 (70) 48 17 9 35 44 15 65 46<br />
37 Wühn Horst SUI 63 33 34 25 23 32 56 (62) 50 26<br />
38 De Maria Enrico SUI 476 54 39 13 46 57 17 17 43 (DNF)<br />
39 Rochet Joseph FRA 40 14 33 (DSQ) 53 25 46 37 22 56<br />
40 Roost Andrea SUI 9 49 19 50 26 34 43 (55) 46 21<br />
41 Schlick Horst GER 131 (64) 28 37 36 26 49 41 24 52<br />
42 Frigo Roland SUI 100 29 45 47 52 56 (DNF) 34 26 8<br />
43 Rupp Christian GER 75 23 (61) 20 50 31 40 39 35 60<br />
44 Lazzari Carlo SUI 3 31 3 44 (64) 38 51 23 61 51<br />
45 Pöschl Manfred GER 48 22 59 36 38 39 30 (BFD) 49 43<br />
46 Baudin Arnaud FRA 55 18 55 39 56 23 47 53 27 (58)<br />
47 Sondermann Herbert GER 55 63 24 27 51 60 (65) 19 48 30<br />
48 Kilchenmann Peter SUI 13 42 62 40 18 33 52 (BFD) 40 40<br />
49 Pandler Michael GER 63 35 35 (58) 27 51 39 29 56 57<br />
50 Fehres Boudewijn NED 781 53 36 51 47 41 29 (63) 47 29<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 35
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />
51 Zoccola Yves FRA 800 28 63 43 55 36 38 (BFD) 45 38<br />
52 Lehmann Hans SUI 96 53 (69) 56 48 48 62 8 36 44<br />
53 Benz Nick SUI 8 57 56 24 44 58 45 (BFD) 38 39<br />
54 Bollongino Andreas GER 19 41 (DNF) DNF 40 54 9 42 58 41<br />
55 Krienbühl Bernhard SUI 21 61 43 59 62 (72) 33 33 39 48<br />
56 Roost Thomas SUI 44 62 65 (DNF) 21 52 22 43 60 67<br />
57 Fischer Jan SUI 50 16 46 49 67 67 37 (BFD) 71 45<br />
58 Friedrich Elmar GER 156 59 50 (66) 60 46 53 31 41 61<br />
59 Wenger Urs SUI 30 58 51 55 58 45 (63) 57 62 22<br />
60 Althaus Hans SUI 29 50 52 57 57 61 42 52 57 (73)<br />
61 Saner Hans-Jürg SUI 385 66 44 38 45 64 59 60 59 (68)<br />
62 Linke Andreas GER 79 40 47 61 (72) 62 67 61 53 49<br />
63 Zlot Stefan SUI 92 67 53 DSQ 20 65 (DNF) 67 69 25<br />
64 Kühlwein Christian GER 28 5 21 9 (DNS) DNS DNS DNS DNS DNS<br />
65 Marti Bruno SUI 58 55 54 48 68 66 50 48 (70) 70<br />
66 Beuck Werner GER 1 39 60 62 35 44 55 (DNF) DNS DNS<br />
67 Erni Michel SUI 27 65 64 64 63 55 (68) 44 63 47<br />
68 Immler Manfred GER 4 71 68 35 61 42 66 (BFD) 74 50<br />
69 Baudin Michel FRA 50 60 66 63 70 47 58 58 (73) 59<br />
70 Baumann Arnold SUI 454 51 70 28 (DNS) DNS DNS 64 64 71<br />
71 Schneider Roland SUI 10 72 (76) 67 59 71 71 49 51 74<br />
72 Rösti Robert SUI 77 73 57 (DSQ) 71 69 70 47 66 63<br />
73 Magin Eberhard GER 147 69 73 70 69 74 61 54 (76) 62<br />
74 Klammer Helmut SUI 2 68 74 60 66 70 (DNF) BFD 52 65<br />
75 Schläppi Ernst SUI 99 (DNS) DNS DNS 73 59 64 65 67 66<br />
36 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Internationale <strong>Schweizer</strong>meisterschaft<br />
23.-27. Juni 2010 Thun<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8 L9<br />
76 Ott Jens GER 144 75 71 65 (DNS) 73 69 BFD 68 64<br />
77 Imhof Bruno SUI 16 77 DSQ 68 75 75 (DNS) 59 75 72<br />
78 Osterwalder Hans Rudolf SUI 6 (DNF) 72 69 74 68 DNF 66 72 DNF<br />
79 Schönberg Egon SUI 24 78 77 71 77 76 72 68 (79) 75<br />
80 Teichmann Christian GER 136 (DNS) 79(2) 73(2) DNS DNS DNS BFD 30 DNF<br />
81 Megert Rolf SUI 23 (DNF) 67 DNF 76 DNS DNS BFD 78 DNS<br />
82 Wüthrich Cuno SUI 439 76 75 DNF (DNS) DNS DNS BFD 80 DNS<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 37
Regattaberichte Regattaberichte<br />
Lindavia-Preis 2010 –<br />
Lindau 2./3. Juli 2010<br />
Bericht von Andreas<br />
Bollongino<br />
Das Wetter auf der Reichenau<br />
motivierte nicht<br />
grade für einen Regattatag:<br />
29 Grad morgens<br />
um 9 Uhr und kein<br />
Wölkchen am Himmel,<br />
geschweige denn irgendwo<br />
die Aussicht auf<br />
Wind.<br />
So kam es, dass ich irgendwie<br />
nicht auf Segeln<br />
eingestellt war und<br />
nicht nochmals in den Anweisungen nachschaute,<br />
wann denn eigentlich Start ist, sondern<br />
lieber noch mal was im Garten machte,<br />
ausgiebig frühstückte und dann in aller Ruhe<br />
nach Lindau aufbrach, um …. Ja um am LSC<br />
anzukommen, als die meisten der 18 Teilnehmer<br />
aus D, FRA, ITA und der Schweiz (also<br />
aus Deutschland und zahlreichen WM-Vorrundenausscheidern)<br />
stammenden Boote schon<br />
ausgelaufen waren.<br />
Bei 29 Grad ist man relativ nass geschwitzt,<br />
wenn man seinen <strong>Finn</strong> innerhalb von 15 Minuten<br />
vom Hänger holt und aufbaut. Ich kam<br />
dann auch trotz aller Eile zirka 10 Minuten zu<br />
spät zum Start und konnte mir einen Lauf anschauen,<br />
der bei Schwachwind angeschossen<br />
wurde und bei sich stabilisierenden Wind erfolgreich<br />
von Frederick Huck gewonnen wurde,<br />
der Rolf Elsässer auf der Zielkreuz überholte.<br />
Im 2. Lauf durfte ich dann auch mal mitfahren,<br />
kein Sturmgehänge aber durchaus über der<br />
Kante sitzend, durfte ich durch den langen<br />
See, den regen Schiffsverkehr und die steile<br />
Uferböschung doch recht bewegte Bodenseewasser<br />
pflügen. Michael Hüllenkremer ließ<br />
sich nicht durch das gut ausschauende rechte<br />
Ufer beirren und schlug in diesem Lauf wiederum<br />
Rolf den 2maligen 2.<br />
Die Wettfahrtleiter brachten einen 3. Lauf bei<br />
nun stabilem Wind (wer hätte das gedacht?)<br />
durch und Rolf kam wirklich weit vorm Feld<br />
als verdienter Erster ins Ziel.<br />
Um 16:30 hörten wir dann vom Lindauer Public<br />
Viewing einen Jubel und wir wussten, als<br />
wir ankamen, dass es gar nicht soo schlecht für<br />
Jogis Team lief - doch bei Schwachwind 5<br />
Stunden in der Sonne brutzeln, fordert seinen<br />
Tribut.<br />
Nur wenige schafften es sich zum Fussballschauen<br />
aufzuraffen, die meisten genossen<br />
einen wohl einmaligen After Sail Event, bei<br />
dem wir rund um das Stegbierfäßchen bis zum<br />
Bauch im Bodenseewasser saßen und versuch-<br />
38 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
ten, uns mit Kühlung von Innen und Außen<br />
wieder auf Betriebstemperatur zu bringen.<br />
Nur von gelegentlichen Umweltaktivisten<br />
gestört, die versuchten, uns weiße Wale<br />
zu retten und wieder in den offenen See zu<br />
ziehen verbrachten wir 2 sehr entspannte und<br />
unterhaltsame Stunden in einer Umgebungssituation,<br />
die man für Millionen von Euro<br />
nicht kaufen kann.<br />
Das anschließende Essen im super Clubhaus<br />
des LSC zog sich dank unerschöpflicher<br />
Freibiervorräte bis in die späte Nacht hin.<br />
Am nächsten Morgen dann gegen halb Neun<br />
eine vielversprechende Brise, in die wir dann<br />
leider etwas zu spät gestartet sind, und nach<br />
der Startkreuz in eine massive Flaute gerieten.<br />
Um 12 Uhr fuhr das Startschiff dann genau<br />
vor dem stabilen Wind davon Richtung Hafen,<br />
was zu einiger Verwirrung führte, da die<br />
schon mal etwas voran Richtung Lindau<br />
getrieben waren, sich umschauten und zurück<br />
zum Start fuhren, weil man ja sah, dass<br />
jetzt Wind im See war. Die anderen trieben<br />
nach 2 Stunden Braterei auf dem Wasser<br />
eher apathisch hinter dem Startschiff Richtung<br />
Hafen.<br />
Schließlich stoppte das Startschiff nachdem<br />
dann kaum noch einer es verfolgte und alle<br />
Segler wieder auf den See hinausfuhren und<br />
bei 1-2 schönen Windstärken ihre Boote<br />
eintrimmten.<br />
Die 4. Wettfahrt wurde dann angeschoßen.<br />
Rolf ertrug den psychischen Druck und die<br />
Erwartungen seines sozialen Umfeldes nicht<br />
und fuhr schon einige Sekunden vor dem<br />
offiziellen Start schon mal gen Luvtonne,<br />
was ihm einen OCS bescherte.<br />
Davon profitierte Joseph Rochet, der immer<br />
treue Gallier. Er gewann dank Konstanz in<br />
der Serie (3-3-4-6) vor Michael Hüllenkremer<br />
( 4-1-6-7) und schließlich Rolf Elsässer<br />
( 2-2-1-OCS) verdient die tollen Preistrophäen<br />
des LSC und eine wirklich schöne<br />
Regatta.<br />
Dank gilt dem gesamten LSC Team, angefangen<br />
von einem ausgezeichneten und<br />
hilfsbereiten Clubwirth (danke für die Gläser),<br />
einer sehr hilfsbereiten Regattamannschaft<br />
und 2! Regattaleitern, die die Regatta<br />
im Timesharing leiteten und die wirklich die<br />
Bedürfnisse der Segler und die Eigenschaften<br />
des Sees erkannten.<br />
Nächstes Jahr wieder und wir werden immer<br />
mehr.<br />
Bollo, GER 19<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 39
Resultate<br />
FINN - Lindavia Preis 2010<br />
Lindauer Segler-Club e.V.<br />
2./3.Juli 2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4<br />
1 Joseph Rochet FRA 40 3 3 4 6<br />
2 Michael Hüllenkremer GER 84 4 1 6 7<br />
3 Rolf Elsäser GER 202 2 2 1 OCS<br />
4 Boris Kulpe SUI 100 9 5 8 2<br />
5 Fredi Wachter AUT 292 5 11 5 4<br />
6 Karl Schmid GER 137 12 4 3 8<br />
7 Frederik Huck SUI 17 1 13 13 1<br />
8 Horst Wühn GER 31 7 10 2 12<br />
9 Beni Krienbühl SUI 21 10 12 7 5<br />
10 Hans Fatzer SUI 11 6 9 11 10<br />
11 Andreas Bollongino GER19 DNC 6 9 3<br />
12 Ulli Herdegen GER 266 13 7 10 9<br />
13 Franz Steib GER 183 8 14 14 11<br />
14 Felix Spring GER 32 11 8 16 DNS<br />
15 Jack Larsen GER 168 14 15 12 13<br />
16 Hubert Sparer ITA 91 16 17 17 14<br />
17 Hans Ruedi Osterwalder SUI 6 15 16 15 DNF<br />
18 Georg Siebeck GER 293 DNC DNC DNC DNC<br />
40 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
00966_Anz_Clubheft_A5_sw_Pool.qxp 16.10.2006 8:43 Uhr Seite 1<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 41
Regattaberichte Resultate<br />
TYC-Segelwoche 10./11. Juli 2010<br />
Bericht von Ruedi Baumann<br />
Der Wettfahrtleiter kannte kein Erbarmen und<br />
liess rechtzeitig in die Sommerhitze 2010 auslaufen.<br />
Da die älteren (Originalton Res Roost<br />
"erfahrereren und deshalb auch schon ein bisschen<br />
weisere") <strong>Finn</strong>herren keine Lust hatten,<br />
sich grillieren zu lassen, trafen sie sich beim<br />
Lästerecken zum Kaffeekränzchen und der<br />
Beurteilung der Situation.<br />
Immer noch heiss - nun wurde das Kränzchen<br />
zu einer Wettersatelliten-Theorie-Ausbildung<br />
an die recht kühle Clubbar gezügelt. Damit das<br />
im Bildschirm gesichtete auch praktisch begutachtet<br />
werden konnte, zügelten die alten<br />
Herren zur Sturmwarnung auf dem Süddamm.<br />
Als es dort zu heiss wurde, kam nur noch ein<br />
Standortwechsel unter dem Kirschbaum bei<br />
den <strong>Finn</strong>en in Frage. Aufgrund dieser vielen<br />
gewälzten Theorie- und praktischen Ansätzen<br />
konnte der Wettfahrleiter via Telefon genügend<br />
von den drohenden Gewittern gewarnt<br />
werden, so dass dieser nicht mal in Versuchung<br />
kam, den sich schüchtern meldenden<br />
Wind für eine Regatta zu nutzen und sich<br />
Richtung Hafen begab. In diesem gewann<br />
Röfe einen ersten Punkt, indem er am Bierhafen<br />
die Innenposition vor Res innehatte und<br />
die erste Bier-Runde unter dem vorher erwähnten<br />
Kirschbaum spendierte. Deshalb<br />
konnte pünktlich zum Abbruchsignal ein Prosit<br />
ausgesprochen werden und das traurige Fazit<br />
dieses Berichtes ist, dass es im Kreise der<br />
<strong>Finn</strong>segler auch ohne Wind ganz schöne Tage<br />
gibt!<br />
Selbstverständlich ist der Bericht nun noch<br />
nicht zu Ende - Res kam auch noch am Bierhahnen<br />
an und spendierte Runde zwei. Irgendwann<br />
gewannen wir den Eindruck, dass<br />
wir noch einmal auf den See schauen sollten -<br />
und endlich wurden die Wetterpropheten, die<br />
an Land blieben, bestätigt: Was wie Rauch von<br />
einem Grillfeuer aussah, entpuppte sich als<br />
fliegendes Wasser und zum ersten Mal stand<br />
ich vorne am Flaggenmast und sah den Windanzeiger<br />
auf sage und schreibe 26 Meter in der<br />
Sekunde steigen. Ein Blick in die Bäume und<br />
die Erinnerung an meinen fliegenden <strong>Finn</strong> von<br />
der 2009er SM rieten mir, das Clubhaus aufzusuchen.<br />
Fazit zwei: Zum Glück hat Jan Schwitter, der<br />
Wettfahrtleiter, nicht noch irgend eine Wertung<br />
unter Dach zu bringen versucht - dieser Versuch<br />
wäre in die Geschichte eingegangen.<br />
Also machten wir uns ans Dammfest, das aufgrund<br />
der aktuellen Wettersituation im Clubhaus<br />
und nicht auf dem Damm stattfand - aber<br />
trotzdem ein gelungener Anlass war.<br />
Am Sonntag war wegen dem Gigathlon erst<br />
um 12.00 Uhr zur Verfügung. Immer noch<br />
hartnäckig liess der WFL uns mit West auslaufen,<br />
zur allgemeinen Überraschung wechselte<br />
der Wind auf einen schwachen Ober und in<br />
diesen starteten wir.<br />
Meine Strategie stand fest und deshalb liess<br />
ich den Carlo trotz Steuerbordbug nett durchfahren.<br />
Den Ändu hätte ich auch durchgelassen,<br />
der machte mir aber eine weniger nette<br />
Kreuzwende und so verlor ich schon mal ein<br />
paar Meter und verfolgte nun den schnellen<br />
"Hand auf dem Deck" - Insider wissen, dass<br />
das nur der Klassenpräsident sein kann. Diesmal<br />
fuhr er vor mir pfeilschnell in ein Loch<br />
oder was weiss ich, jedenfalls stand er mit<br />
killendem Segel vor mir und ich kam auch<br />
nicht weiter. Also wenden und so schnell ist<br />
man letzter....Na ja, nach vorne schauen ist<br />
angesagt. Und vorne sehe ich einen, der eigentlich<br />
in die falsche Richtung fuhr und nun<br />
einsam vorne ist, so einer mit einer Engländer<br />
Segelnummer. Dieser Engländer ist der Wilke<br />
42 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Chrigu, der ein ganz unmöglich flaches und<br />
leichtes Tuch fährt - und dass das fährt, das<br />
verstehe ich persönlich überhaupt nicht - aber<br />
Chrigu und Christoph können euch das mal<br />
erklären. (Und dass der Chefideologe mich<br />
wegen dieser Engländer-Nummer zum<br />
<strong>Schweizer</strong> Nr. 3 machte, lässt das Tuch auch<br />
nicht gerade sympathischer erscheinen) Ein<br />
Lichtblick war immerhin, dass Boudewyn,<br />
NED 781, auch ganz vorne war und wir immerhin<br />
die Gastfreundschaft hochhielten. Die<br />
Freundschaft zu Helmut wollte ich auch pflegen<br />
und obwohl er schon auf dem Anlegekurs<br />
zur Boje war, fuhr ich hintendurch und<br />
wendete erst nach 50 Meter - dümmer geht es<br />
ja nicht... Aber Lichtblick zwei - ich war<br />
trotzdem vor Helmut an der Boje und somit<br />
habe ich mit wenigen Worten etwas über die<br />
überaus fairen Bedingungen von unserer<br />
ersten Kreuz erzählt. Der Lauf wurde abge-<br />
kürzt und so diente meine Aufholjagd nur<br />
dazu, ein wenig näher an das Geschehen zu<br />
rücken und festzustellen, dass Chrigu Wilke<br />
diesen Sieg nach Hause brachte und Bodewyn<br />
zweiter wurde. Dritter wurde Peter<br />
Rösti, der auf sein altes Lanaverre (ex-Olav<br />
SUI 350) einen Wilke-Mast mit einem KA2<br />
montiert hat und schon am Rabbit bewiesen<br />
hat, dass er damit sehr schnell unterwegs ist.<br />
Der grosse Favorit Christoph Christen folgte<br />
auf Platz vier.<br />
WFL Jan Schwitter wartete den Einlauf der<br />
nicht abgekürzten Musto nicht ab und startete<br />
sofort zu einem zweiten Lauf. Der war viel<br />
besser, weil aufgrund einer kleinen Rechtsdrehung<br />
ich sofort vor das Feld zu liegen<br />
kam. Die geschätzte Konkurrenz verpasste<br />
den Rückdreher und so verabschiedete ich<br />
mich Richtung Bergpreis - dachte ich. Die<br />
zwei Exoten, die Herren Christen und Fride-<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2<br />
1 Wilke Christof GBR 3 1 3<br />
2 Christen Christoph SUI 5 4 1<br />
3 Rösti Peter SUI 41 3 7<br />
4 Baumann Ruedi SUI 57 9 2<br />
5 Friderich Andreas SUI 94 7 4<br />
6 Lazzari Carlo SUI 3 5 6<br />
7 Fehres Boudewyn NED 781 2 11<br />
8 Huracek Jiri SUI 7 8 5<br />
9 Erni Michael SUI 27 6 9<br />
10 Klammer Helmut SUI 2 10 8<br />
11 Megert Rolf SUI 23 DNS 10<br />
12 Rösti Röbi SUI 77 DNS DNS<br />
12 Roost Andrea SUI 9 DNS DNS<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 43
Regattaberichte<br />
rich, die nach dem Start stur nach Oberhofen<br />
gedampft waren, segelten mir vor dem Bug<br />
durch. Aufgrund der Erfahrungen aus dem<br />
ersten Lauf segelte ich wieder entgegen jedem<br />
Lehrbuch über die Anlegelinie und hatte damit<br />
auch die zwei Linkssegler hinter mir. Christoph<br />
gab mir von weit hinten noch den Rat,<br />
dass ich auf die Boje segeln soll - weise ignorierte<br />
ich diesen sicher gutgemeinten Input und<br />
ging noch einmal über die Anlegeline raus -<br />
und so wurde der erste Bergpreis der Saison<br />
Tatsache.<br />
Auf dem Vorwind flaute der Wind noch ein<br />
bisschen ab, da meine Verfolger zwischen 10<br />
und 30 Kilo mehr Gewicht hatten, kein Problem.<br />
Aber am Leefass kam der Christen wieder<br />
auf Rufweite heran und mit jugendlichem Ehrgeiz<br />
(hat der eigenlich noch nicht kapiert, dass<br />
er nun auch schon vierzig ist?) und zwei<br />
schnellen Wenden schaffte er es an mir vorbei<br />
und, da der Lauf wieder abgekürzt wurde,<br />
sicherte er sich den Laufsieg. Um den dritten<br />
Platz gab es ein heisses Duell, dieses ging<br />
zugunsten von Chrigu Wilke aus und damit<br />
holte er sich den Gesamtsieg vor Christoph<br />
Christen.<br />
Die Siegerehrung war echt spannend, der Erste<br />
vier, der Zweite fünf Punkte - der Dritte folgte<br />
mit fünf Punkten Rückstand und zwischen dem<br />
Dritten und dem achten Platz waren ganze drei<br />
Punkte Differenz. Jedenfalls schaffte es Rösti<br />
Junior (dem Senior war es zu heiss und er ging<br />
Formel 1 schauen - das ist in der Tat auch noch<br />
erwähnenswert!) auf Platz drei (Schreiberposten<br />
nach meiner Version) gefolgt von meiner<br />
Wenigkeit (Schreiberposten nach Jiris Version,<br />
die aber nur auf diese Regatta angewendet<br />
wird, dann kommt wieder eine andere zum<br />
Tragen) und den punktegleichen Kollegen<br />
Ändu und Carlo. Der Christen hatte übrigens<br />
meine Schreiberversion geteilt und ärgerte sich<br />
furchtbar, dass er mich noch überholt hat, denn<br />
mit mir wäre immerhin ein mehr oder weniger<br />
zuverlässiger Schreiber Dritter geworden.<br />
Und deshalb sei dem geneigten Leser und<br />
<strong>Finn</strong>segler für die Zukunft empfohlen, unbedingt<br />
seine Schreiberpflichten wahrzunehmen,<br />
sonst gibt der Christoph nicht mehr Vollgas<br />
und das würde SUI 57 nach vorne spülen und<br />
nebst den ellenlangen Berichten über eine Regatta,<br />
an der eigentlich gar nichts schreibbares<br />
passierte, würde auch der Aufenthalt an der<br />
kühlen Clubbar zu einer Tortur für die Ohren!<br />
Abschliessend danke ich dem Wettfahrtleiter<br />
und seiner Mannschaft, am Samstag das richtige<br />
Gespür für die Sicherheit und am Sonntag<br />
aus einem Minimum an Wind das absolute<br />
Maximum an Regatta rausgeholt zu haben.<br />
Ruedi, SUI 57<br />
44 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
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Biel, 12.35 Uhr<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 45
Regattaberichte Resultate<br />
Semaine du Soir 9. – 13. August 2010<br />
Bericht von Carlo Lazzari<br />
Die dritte Semaine, die ich wiederum als Dritter<br />
beende! Jiri meinte, es treffe mich in letzter<br />
Zeit auffällig oft, daher müsse ich besser wer-<br />
Montag, bei kaum sichtbarem Wind, starteten<br />
wir den ersten Lauf. Die Wettfahrtleitung<br />
brachte mit ihrem komischen Hörndle fast alle<br />
durcheinander und liessen einen riesigen Massenfrühstart<br />
einfach laufen. Kaum an der Luv-<br />
Boje angekommen war der letzte Hauch von<br />
Wind auch schon weg! Irgendwie versuchten<br />
wir weiter zu segeln, an die Lee-Boje zu kommen,<br />
zu runden, um anschliessend durch das<br />
sagenhafte 10 Meter breite Ziel zu schleichen!<br />
den, oder noch besser sei es, ihn vorlzuassen!<br />
Es ist schön zu wissen, dass ich in Zukunft<br />
zwei weitere Optionen habe!<br />
Normalerweise ist die Semaine geprägt von<br />
sehr unterschiedlichen Windverhältnissen, von<br />
Schwach- bis Starkwind. Dieses Jahr war alles<br />
anders:<br />
Fräne, einer der Ersten, wurde Letzter und<br />
Aebischer tat sich das schon gar nicht mehr an!<br />
Am zweiten und dritten Segeltag war der Wind<br />
nur ganz wenig besser, dafür mit Simu wieder<br />
ein guter Wettfahrtleiter zur Stelle.<br />
Mittwochabend fragte ich mich, wozu ich eigentlich<br />
Sitzpolster habe, wenn ich nur auf<br />
dem Schwertkasten sitze? Am Donnerstag<br />
verbesserte sich die Situation und am Freitag<br />
konnten wir sogar zwischendurch hangen. Am<br />
46 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Schluss gabs doch noch einen schönen Lauf.<br />
Ende gut alles gut!<br />
Bernhard Michael und Jöhr Res haben auf<br />
jeden Fall weitere Fortschritte gemacht und<br />
kommen immer besser in Fahrt. Bei der<br />
Preisverteilung verwöhnte uns Grillmeister<br />
Shorty mit Speis und Trank, gestärkt feierten<br />
wir Aebischer’s Sieg in der Innenstadt.<br />
Carlo, SUI 3<br />
Regattaclub Oberhofen RCO<br />
Semaine du Soir FINN 9. – 13. August 2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5<br />
1 Beat Aebischer SUI 71 (DNC) 2 2 3 2<br />
2 Peter Rösti SUI 41 1 3 7 1 (DSQ)<br />
3 Carlo Lazzari SUI 3 -8 1 8 2 3<br />
4 Andreas Friderich SUI 94 2 4 -6 4 4<br />
5 Röbi Rösti SUI 77 6 5 3 -6 6<br />
6 Peter Kilchenmann SUI 13 3 (DNC) 4 DNC 1<br />
7 Michael Erni SUI 27 7 (DNC) 5 5 DNC<br />
8 Jiri Huracek SUI 7 (DNC) 7 10 8 9<br />
9 Franz Bürgi SUI 12 10 (DNC) 1 DNC 8<br />
10 Urs Wenger SUI 30 9 8 9 (DNC) 10<br />
11 Res Jöhr SWE 7 (DNC) 6 12 DNC 7<br />
12 Andrea Roost SUI 9 (DNC) DNF DNC 7 5<br />
13 Michael Bernhard SUI 50 11 (DNF) 13 9 11<br />
14 Michael Mutti SUI 33 5 (DNC) 11 DNC DNC<br />
15 Bruno Marti SUI 58 6 (DNF) DNC DNC DNC<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 47
Regattaberichte Resultate<br />
Niederhornkanne 2010 – Thun<br />
Bericht von Jiri Huracek<br />
Lieber Leser<br />
Die Niederhornkanne 2010 ist zu Ende. Mich<br />
betreffend kam es so, wie uns jene Bauernregel<br />
tröstet, die die vermutete Intelligenz in<br />
Relation zur Grösse der geernteten Kartoffeln<br />
setzt. Einer schicksalshaften Fügung in der<br />
Form von einigen Drehern und Streifen ist es<br />
zu verdanken, dass Du und ich, lieber Leser<br />
uns jetzt auf unterschiedlichen Seiten eines<br />
Computerbildschirmes befinden und Du alles<br />
über Dich ergehen lassen musst, von dem ich<br />
mich, die Gelegenheit nutzend erleichten<br />
möchte.<br />
Am Freitag war alles schlecht. Das Wetter, die<br />
Prognosen, die Laune. Es hieß zwar alles werde<br />
besser: Regen abnehmend, Aufhellungen,<br />
2-3 Bf. und erträgliche 19 Grd. Aber Samstag<br />
14 Uhr war alles noch gleich und der Wettfahrtleiter<br />
ließ uns gnadenlos in die Kälte laufen.<br />
"Das ist die Cholere, Jiri", belehrte mich Helmut,<br />
nachdem ich mich umgangssprachlich<br />
nach der Art des Windes erkundigt habe. "die<br />
ist so". Der Wettfahrtleiter wartete ab, doch<br />
mit der Zeit wurde klar, dass es nicht mehr<br />
48 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Thunersee Yachtclub TYC<br />
Niederhornkanne FINN 28. – 29. August 2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5<br />
1 Burger Christoph SUI 67 2 (10) 3 2 1<br />
2 Andreas Friderich SUI 94 4 2 (9) 3 2<br />
3 Jiri Huracek SUI 7 (14) 1 5 4 3<br />
4 Thomas Gautschi SUI 63 (13) 7 1 5 4<br />
5 Christof Wilke SUI 18 3 (OCS) 6 1 12<br />
6 Andrea Roost SUI 9 9 5 (16) 6 6<br />
7 Peter Rösti SUI 41 1 (14) 7 14 5<br />
8 Roland Schneider SUI 10 (15) 8 2 10 8<br />
9 Rudolf Baumann SUI 57 8 4 (12) 11 10<br />
10 Rolf Megert SUI 23 12 9 4 9 (13)<br />
11 Hans Althaus SUI29 (16) 11 10 7 7<br />
12 Urs Wenger SUI 30 10 3 14 (15) 11<br />
13 Carlo Lazzari SUI 3 5 12 8 (DNF) DNS<br />
14 Röbi Rösti SUI 77 11 (13) 13 13 9<br />
15 Thomas Beck SUI 92 7 (OCS) 11 12 DNS<br />
16 Helmut Klammer SUI 2 (DNF) DNS 11 12 DNS<br />
17 Hazy Osterwalder SUI 6 6 15 (DNF) DNS DNS<br />
18 Beat Aebischer SUI 13 (DNF) 6 DNS DNS DNS<br />
19 Thomas Roost SUI 44 (DNF) DNS DNS DNS DNS<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 49
Regattaberichte Regattaberichte<br />
anders wird, also ließ er laufen. Doch mit dem<br />
ersten Startschuss stellte die Cholere ab und<br />
mit dem zweiten liefen wir in die noch auf der<br />
Startlinie sitzenden H-Boote ein. Die internationale<br />
Jury liess einige der Pumper, Wrigger,<br />
Roller und Schaukler kringeln. Der Wind war<br />
für alle gleich, also hatte ich für meinen drittletzten<br />
Rang keine Ausrede.<br />
Kurz nach dem Zieleinlauf wachte der langersehnte<br />
«Ober» auf und der nächste Lauf sollte<br />
ein Muster für alle nachfolgenden sein. Ausgesprochen<br />
viele, kurz aufeinander folgende<br />
Dreher, keine wirklich klar bevorzugte Seite<br />
und ein sehr weit auseinander gezogenes Feld.<br />
Und beim Start die Luvseite bevorzugt!<br />
Christof Wilke zog ab wie am Seil gezogen.<br />
Ich dachte an Hans Fatzer, versteckte mich<br />
liegend im Boot und zog nach. Es stellte sich<br />
dann heraus, dass Christof einen Frühstart<br />
hatte, was mir den ersten Laufsieg seit sieben<br />
Jahren bescherte und Dir, lieber Leser, dieses<br />
Vergnügen.<br />
Zehn Uhr war OK. Elf wäre etwas besser gewesen,<br />
aber mit zehn konnten wir leben. Wir<br />
starteten pünktlich auf die Minute weit unten,<br />
noch fast im TYC-Bojefeld in einen schwachen<br />
«Ober». Der zweite Lauf des Vortages<br />
wiederholte sich noch dreimal mit Allem. Role<br />
Schneider zeigte allen gleich am Anfang wo<br />
der Hammer hängt und dass er nicht nur Panzer<br />
fahren kann. Er führte den ganzen Lauf mit<br />
Abstand, erst auf der Ziellinie hat ihn Thomas<br />
Gautschi dank einem cleveren Wendemanöver<br />
um einen Meter überholt.<br />
Der Wind drehte auf "Unter", doch die Probleme<br />
blieben die gleichen. Löcher, Dreher und<br />
Windkanten wechselten einander ab und die<br />
Fortuna war häufig wichtiger als das seglerische<br />
Können. Stöffi Burger hatte beides und<br />
gewann dank Konstanz trotz sehr wechselhaften<br />
Bedingungen souverän. Ich, lieber Leser<br />
wurde im letzten Zieleinlauf nach einem wirklich<br />
filmreifen Wendeduell von Andy Friderich<br />
geschlagen, weshalb wir jetzt hier zusammen<br />
leiden müssen.<br />
Und die Moral: Leila bekommt demnächst<br />
einen <strong>Finn</strong>, muss aber noch hinein wachsen.<br />
Andy lässt seinen Mast schwarz streichen,<br />
Ruedi nimmt ab sofort an allen PM's teil und<br />
ich muss wieder sieben Jahre keinen Bericht<br />
schreiben :-)<br />
Jiri, SUI 7<br />
50 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Unterseepokal Reichenau 28./29. August 2010<br />
Bericht von Andreas Bollongino<br />
Da der 3. der Regatta, also Karl Schmid verhindert ist, bat er mich, die Schreiberei zu übernehmen.<br />
Schwierig dies zu machen, da bei meiner Hausregatta Eigenlob ja stinken würde. Also<br />
bleiben wir bei den Fakten (wie immer:-))<br />
Bereits am Freitag<br />
begann das<br />
Warm-up mit<br />
dem üblichen<br />
Spagetthi-Essen<br />
in der JSR Hütte.<br />
Nur 4 Segler<br />
mit ihren sympathischenBegleitungen<br />
hatten<br />
sich eingefunden.<br />
Trotzdem<br />
wurde bei herv<br />
o r r a g e n d e r<br />
Laune bereits<br />
eine erhebliche<br />
Lücke in den<br />
Rotweinbestand<br />
geschlagen.<br />
Am Samstag wurde dann bei leichtem bis mäßigen Nordwind zur ersten Wettfahrt angeschossen.<br />
Nordwind ist für unsere Gegend eher untypisch und etwas wechselhaft. Daher konnte man in<br />
dieser Wettfahrt locker von einem sicherem 1. Platz ganz leicht auf einen 5. Rang zurückfallen,<br />
ohne ein wirkliches Geschwindigkeitsdefizit zu haben - lediglich das Intelligenzdefizit spielte<br />
eine Rolle. Dieses wird von den Betroffenen meist als Pech bezeichnet. Karl Schmid brauchte<br />
keine Ausrede in diesem Lauf. Er wurde Erster, gefolgt vom Leichtwindfuchs Frederick Huck.<br />
Der Wind drehte kontinuierlich auf West, zwar war der 2. Lauf noch von der Nordwindlage<br />
beeinflusst , der 3. Lauf wurde dann aber schon bei Westwind gesegelt.<br />
Eine dunkle Wolke machte sich über dem westlichen Untersee breit, enttäuschte aber die nach<br />
rechts Gesegelten mit dem Verschmähen von Starkwind von rechts und so konnte Frederick sich<br />
wieder einmal mit Rolf Elsässer und mir absetzen.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 51
Regattaberichte<br />
Im 4. Lauf eine ähnliche Konstellation an der 1. Tonne.<br />
Obwohl sich ein <strong>Finn</strong>segler 30 Sekunden vor dem Start dazu entschloss bei mir längsseits<br />
anzulegen und wir doch bis zirka 10 Sekunden brauchten, um uns wieder zu trennen ( ja ja die<br />
Liebe ) kam ich als 3. an und musste diesmal Rolf die 2. Position bis zum Zieldurchgang belassen<br />
hinter Frederick. Am Abend dann war Frederick bereits nach 4 Wettfahrten mit einigem<br />
Vorsprung vor dem 2. Karl Schmid<br />
Nach dem Bodensee-Einlaufbier gab es wie immer hervorragende Verköstigung, diesmal von<br />
unseren beiden Grillkönigen Daniel und Breiti mit kräftiger Unterstützung ihres Helferteams<br />
im Alter zwischen 6 und 66 Jahren.<br />
Obwohl nur 13 <strong>Finn</strong>segler und 15 Teilnehmer bei den 470er gekommen waren, war die Stimmung<br />
im Jollenseglerzelt wie üblich einmalig. Wettgemacht wurde die geringe Teilnehmerzahl<br />
sicherlich auch durch die Teilnehmer aus 5 Nationen. Mit Unterstützung von Reichenauer<br />
Wein konnten einige Sprachbarrieren durch Lautstärke durchbrochen werden.<br />
Am Sonntag dann wie versprochen Traumwetter! 3-4 aus Südwest bei Sonnenschein, und wir<br />
segelten vor der Insel mit schöner Welle. Des Öfteren konnte man zwischen den knatternden<br />
Segeln das Wort Gardasee hören - und alle Segler hatten ein breites Grinsen im Gesicht<br />
Ich konnte bei meinen Trainingsbedingungen beide Läufe des Sonntags relativ sicher nach<br />
Hause bringen, war aber erstaunt, wie hervorragend das Leichtgewicht Frederick bei 4 Windstärken<br />
und zirka 70 Kilo jeweils auf den 2. Rang fuhr.<br />
So reichte es ihm den Ersten zu verteidigen und mir trotz zwei Laufsiegen nur auf den zweiten<br />
Platz vorzudringen.<br />
Am Nachmittag konnten alle mit ihren Gemüsekörben zeitig den Heimweg antreten und hatten<br />
eine Regatta hinter sich, die wieder einmal sowohl auf dem Wasser als auch an Land vom<br />
Feinsten war.<br />
Alle, die nicht dabei waren, wurden öffentlich bedauert.<br />
Der vorgezogene Termin war ja nur eine Ausnahme. Nächstes Jahr werden wir wieder mit über<br />
30 Teilnehmern am 2. September-Wochenende segeln.<br />
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52 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 53<br />
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Regattaberichte Regattaberichte<br />
Saturday Races<br />
Oberhofen 10.4./31.7./18.9. 2010<br />
Bericht von Ruedi Baumann<br />
Nun wird es sogar für mich und mein einstmals<br />
so gutes Gedächtnis schwierig, einen<br />
Regattabericht zu schreiben. Das Saturday<br />
Race startete im April - das ist doch schon<br />
recht lange her. Mir ist, dass es eine schöne<br />
Thermik hatte und die Senioren zu viel Temperament.<br />
Alle Teilnehmer im AHV-Alter starteten<br />
jedenfalls eine Minute zu früh und hatten<br />
dann noch mit dem Korrigieren ihre Mühe.<br />
Der Aebischer gab sein Comback, das mit<br />
einem alten Elvström Tuch und er fuhr dem<br />
Feld nur so um die Ohren. Allerdings war da<br />
noch der Bürgi - Saturdaymässig dieses Jahr<br />
von einem anderen Stern, er gewann grad alle<br />
drei Läufe vom ersten Samstag. Hingegen am<br />
zweiten Samstag schwächelte er, im ersten<br />
Lauf nur zweiter, den zweiten als Sieger und<br />
im Dritten sah er das Heck vom Baumann und<br />
gab grad auf. Auch der zweite Samstag war,<br />
glaube ich jedenfalls, Thermik, allerdings ein<br />
bisschen drehend. An den dritten Lauf erinnere<br />
ich mich sehr gut, weil ich eine Begebenheit<br />
von dem letzten Donnerstag an der Bar gegen<br />
Carlo zu einem Punktegewinn verwenden<br />
konnte: Nach dem Start segelte das Feld geschlossen<br />
auf dem Ho Chi Minh gegen Oberhofen,<br />
schön unter mir im Lee wie sich das<br />
gehört. Drei Leestarter hielten sich aber hartnäckig<br />
im Luv und wollten mir den ersten<br />
Laufsieg vom Jahr nicht gönnen - also eine<br />
kurze Drehung mitnehmen und die Aufmüpfigen<br />
kontrollieren gehen. So ergab es sich, dass<br />
aufgrund einer markanten Linksdrehung die<br />
Ho Chi Mingler, angeführt von Carlo, weit<br />
zurückblieben. Und nun kommt das schlagende<br />
Argument: Auf die leise Kritik von Carlo an<br />
einer meiner Wettfahrtleitungen und meiner<br />
Anregung, selber Hand anzulegen, da dies sehr<br />
lehrreich sei, durfte ich das folgende Beispiel<br />
erwähnen: Kommt man an die Leeboje und da<br />
hängen zwei so Flaggen, eine davon rot, kann<br />
davon ausgegangen werden, dass das eine<br />
Bahnänderung ist. Wenn man natürlich nie<br />
unter der kundigen Führung vom Schreibenden<br />
oder sonst so einem Wettfahrtleiter Fähnli<br />
gesteckt hat, dann sieht man das nicht sofort -<br />
und deshalb raste der Kollege Carlo allen davon<br />
und ich darf es ruhig schreiben - er war<br />
der erste an der zweiten Luvtonne - leider war<br />
es die Falsche....... Er hat aber am besagten<br />
Donnerstag an der Bar versprochen, dass ich<br />
über das Schreiben müsse, weil er mich taktisch<br />
dorthin manöveriere. Dies entlockte dem<br />
Schreibenden ein Lächeln, da er am letzten<br />
Samstagsrace eh passen wollte. Carlo lächelte<br />
allerdings auch und liess den letzten Lauf ebenfalls<br />
sausen - und nun sitze ich da und soll<br />
über eine Regatta schreiben, an der ich nicht<br />
teilnahm. Immerhin habe ich mich bei eben<br />
diesem Carlo erkundigt, was war: "Nicht<br />
schlechtes Wetter" (soll sich jeder selber etwas<br />
darunter vorstellen), ein angeschossener Lauf<br />
in den Südwind musste abgebrochen werden,<br />
Bürgi lag vorne, wer sonst? und der Wilke war<br />
zweiter, Lazzari auch nicht schlecht, vierter,<br />
weil besser durfte er wegen dem Schreiben eh<br />
nicht sein. Dann ein gültiger Lauf in einen<br />
Nordwestwind, ziemlich drehend, Sieger wurde<br />
Wilke vor Bürgi und Gautschi - so quer<br />
kann dieser Lauf nicht gewesen sein. Dann<br />
noch ein wunderschöner, regelmässiger und<br />
fairer Lauf bei 2 Beaufort und endlich gelang<br />
dem Fräne wieder mal ein Sieg... Zweiter wurde<br />
Thömu Gautschi und nun haltet die Luft an<br />
und bestellt euch ein neues Boot: Der Megert<br />
hat sein neues <strong>Finn</strong> absolut im Griff und wurde<br />
Dritter, notabene vor Christoph Wilke - herzliche<br />
Gratulation und in Zukunft bitte wieder<br />
54 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
mehr Zurückhaltung!<br />
Fazit der diesjährigen Saturday Serie: Acht<br />
Läufe an drei Samstagen, insgesamt 25 Teilnehmer,<br />
ideale Verhältnisse um etwas auszu-<br />
ALCAN AIREX<br />
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probieren - wenn es diese Serie nicht gäbe,<br />
dann müsste man sie erfinden.<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 55
Resultate Regattaberichte<br />
Regattaclub Oberhofen RCO<br />
Gesamtresultate<br />
Saturday Races 10.4./31.7./18.9. 2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6 L7 L8<br />
1 Bürgi Fanz SUI 12 1 1 1 (2) 1 (DNF) 2 1<br />
2 Gautschi Thomas SUI 63 5 3 (8) (6) 2 2 3 2<br />
3 Baumann Rudolf SUI 57 3 11 5 3 9 1 (DNC) (DNC)<br />
4 Lazzari Carlo SUI 3 6 6 4 7 6 (8) 8 (DNC)<br />
5 Wilke Christof SUI 18 (DNS) (DNS) DNS 1 3 5 1 4<br />
6 Roost Andrea SUI 9 9 8 (13) (14) 10 3 6 7<br />
7 Rösti Robert SUI 77 11 7 12 (13) 11 6 (13) 6<br />
8 Huracek Jiri SUI 7 12 10 10 12 4 7 (DNC) (DNC)<br />
9 Wenger Urs SUI 30 10 9 7 (DNS) (DNS) DNS 4 8<br />
10 Klammer Helmut SUI 2 (OCS) 14 11 11 12 (DNF) 9 10<br />
11 Rösti Peter SUI 41 (DNS) (DNS) DNS 10 8 OCS 5 5<br />
12 Aebischer Beat SUI 71 4 2 2 (DNS) (DNS) DNS DNC DNC<br />
13 Marti Bruno SUI 58 7 12 9 9 (DNS) (DNF) DNC DNC<br />
14 Friderich Andreas SUI 94 2 4 6 (DNS) DNS) DNS DNC DNC<br />
15 Ulbrich John SUI 60 (DNS) (DNS) DNS4 4 7 4 DNC DNC<br />
16 Kilchenmann Peter SUI 13 8 5 3 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC<br />
17 Megert Rolf SUI 23 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 10 3<br />
18 Nidegger Martin SUI 441 (DNS) (DNS) DNS 8 5 DNF DNC DNC<br />
19 Fischer Jan SUI 50 13 13 15 (DNS) (DNS) DNS DNC DNC<br />
20 Erni Michel SUI 27 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 7 9<br />
21 Buchhofer Daniel SUI 401 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 11 11<br />
22 Schläppi Ernst SUI 99 (DNC) (DNC) DNC DNC DNC DNC 12 12<br />
23 Schneider Roland SUI 10 (OCS) 15.00 14.00 (DNS) DNS DNS DNS DNS<br />
24 Althaus Hans SUI 29 (DNS) (DNS) DNS 5 DNS DNF DNC DNC<br />
25 Julita Pierre SUI 455 (DNS) 16 16 (DNS) DNS DNS DNC DNC<br />
56 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
<strong>Finn</strong> Gold Cup 2010 – San<br />
Francisco<br />
Tagesberichte von Franz<br />
Bürgi<br />
Freitag: 27. August<br />
Der neue Direktflug Zürich<br />
- San Francisco ist top. Er<br />
dauert zwar lange<br />
(11h30min) ist aber ohne<br />
Umsteigen in den USA sehr<br />
bequem. Anflug von Norden<br />
parallel zur Golden<br />
Gate Bridge - unten in der<br />
Bay ein paar <strong>Finn</strong>s beim<br />
Training auf der Höhe von<br />
Alcatraz Island! Landung<br />
On Time. Mietwagen fassen<br />
und Fahrt in Richtung Marina<br />
Bay Harbour via Bay<br />
Bridge/Berkeley/Richmond.<br />
Die Rush Hour verzögert<br />
die Geschichte etwas. Nach<br />
einigen Suchrunden Ankunft<br />
im Hafen. Wo findet<br />
die GV der <strong>Finn</strong>klasse statt<br />
- dorthin hat mich der<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>präsi delegiert.<br />
Ich bin etwas zu spät<br />
dran und erlebe nur noch<br />
den Schluss der offenbar<br />
langen Diskussionen. Die<br />
Sitzung wird auf Samstag<br />
16:00 vertragt. Noch offen<br />
ist die Entscheidung betr.<br />
Anpassung der Pumpregel<br />
(die Wind Limit soll auf<br />
Wunsch der Profis weiter<br />
gesenkt werden). Erster<br />
Austausch mit den <strong>Finn</strong>seglern<br />
- es sprechen alle vom<br />
sehr starken Wind in den letzten Tagen (bis zu 30 Knoten). Bin<br />
ich wohl richtg hier? Florian Raudaschl zeigt mir den Weg<br />
zum Hotel. Nichts berauschendes und erst noch in einer etwas<br />
kritischen Gegend gelegen - keine Spaizergänge in der Nacht<br />
wird empfohlen. Nach einem Nachtessen mit GER, AUT und<br />
CZE ist der sehr lange Tag zu Ende.<br />
Samstag: 28. August<br />
Tagwache um 04:30 wegen dem Jetlag. Zeit meine Sachen zu<br />
ordnen und die TV-Programme zu sichten - es hat keine<br />
brauchbaren....! Das Frühstück ist nach dem Motto Self Service.<br />
Nach einigen Versuchen begreife ich die Waffle Machine<br />
und versuche es mit Maple Sirup.<br />
Um 09:00 warte ich im Boat Park mit einigen Kollegen auf<br />
Mike Maier. Die Charter-Boote werden zugewiesen. Ich erhalte<br />
das Ex-Boot des Franzosen Jonathan Lobert und einen rel.<br />
weichen Mast dessen Masse ziemlich gut mit meinem persönlichen<br />
übereinstimmen. Die Vermessung dauert ewig - die<br />
Amis nehmen es sehr genau. Irgend mal ist das Vermessungsblatt<br />
dann endlich fertig ausgefüllt und unterschrieben.<br />
Aufriggen - mein Vormieter, ein junger Russe, hat mir vom<br />
Junior Gold Cup ein ziemliches Chaos hinterlassen. Ich Frage<br />
mich wie der gesegelt ist mit zum Teil zu kurzen Trimmleinen<br />
usw.. Während der Bastelei steht plötzlich Russel Coutts neben<br />
mir - "how are the crazy Swiss doing?". Russel ist hier in<br />
Richmond um seinen Bruder und seinen Neffen zu besuchen,<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 57
Regattaberichte Regattaberichte<br />
die beide am <strong>Finn</strong> Gold Cup mitsegeln. Er<br />
erinnert sich noch immer gut an die Star-Lebkuchenregatta<br />
vor einigen Jahren bei Hammerwind<br />
und eisigen Temperaturen.<br />
Kurze Verpflegung und los geht's für einen<br />
ersten Trainingsschlag in die Bay. Der Weg<br />
vom Hafen bis ins freie Wasser ist rel. lang. Es<br />
bläst ziemlich stark, ich schätze 20-25 Knoten.<br />
Die Wellen sind spitz und unregelmässig - eine<br />
ziemlich ruppige Geschichte. In der Distanz<br />
die Skyline von San Francisco und die Golden<br />
Gate Bridge. That's for the spirit! Wegen des<br />
nicht sehr tiefen Wassers vor Berkeley (wir<br />
werden auf dem sog. Berkeley Circle segeln)<br />
ist die Temperatur angenehm. Weiter draussen<br />
in der Bucht wird es wohl kälter sein. Nach<br />
einigen Trimmschlägen ein wilder Vorwindritt<br />
zurück in Richtung Hafen. Vorwind wird die<br />
grösste Herausforderung sein für mich bei<br />
diesen Bedingungen.<br />
Boot versorgen und ab in Richtung Downtown<br />
zum St. Francis Yacht Club zur Eröffnungsfeier.<br />
Den zweiten Teil der <strong>Finn</strong>-GV verpasse ich<br />
wegen dem Verkehrschaos. Der Senkung der<br />
Windlimite auf 10 Knoten für das freie Pumpen<br />
wird zugestimmt. Diese Regel gilt allerdings<br />
nur bei den wichtigsten Events (EM,<br />
WM, Olympia). Dieser Kompromiss ist aus<br />
meiner Sicht ok und sollte den Frieden in der<br />
<strong>Finn</strong>klasse nicht gefährden. Es folgt die Eröffnungsfeier<br />
- ich werde zum Fahnenträger für<br />
die Schweiz bestimmt. Ein etwas komisches<br />
Gefühl als Master und Ranglistenfüller die<br />
Fahne zu tragen. Ca. 30 Nationen sind anwesend.<br />
Der St. Francis Yacht Club ist unglaublich<br />
- nur wenige Meter vom Wasser entfernt.<br />
Von den Lounge Chairs aus sieht man das<br />
Spektakel draussen zwischen Golden Gate und<br />
Alcatraz. Es bläst sehr stark, die Wind- und<br />
Kitesurfer fliegen...! Nach einem guten Eröffnungsessen<br />
geht es zurück in Richtung Rich-<br />
mond auf der anderen Seite der Bay. Bed Time!<br />
Sonntag, 29. August<br />
Heute geht es offiziell los, wenn auch nur mit<br />
dem Practice Race. Im Bootspark ist schon<br />
früh viel los. Es wird poliert, geschliffen, gemessen<br />
und gefachsimpelt. Die lausigen<br />
Trimmleinen und der ausgefranste Niederholer<br />
an meinem Charter Boot lassen mir keine Ruhe.<br />
Mike Maier und der in der Nähe gelegene<br />
Marine Shop schaffen Abhilfe. Gegen Mittag<br />
stimmt alles am Boot!<br />
12:00 Skipper Meeting. Der Race Officer und<br />
die Jury geben letzte Anweisungen. Sämtliche<br />
Boote werden mit Transmittern ausgerüstet,<br />
damit die Rennen live verfolgt werden können.<br />
Für 14:00 ist der Start des Practice Race geplant<br />
- auslaufen um ca. 13:00. Im Startgebiet<br />
bläst es schon zünftig, Zeit für einen letzten<br />
Trimmschlag. Der Leihmast und das Segel<br />
passen sehr gut zusammen - ich fühle mich gut<br />
mit dem fremden Material. Nur etwa ein Drittel<br />
des Feldes sind zum Practice Race erschienen,<br />
die Linie ist entsprechend kurz. Es frischt<br />
weiter auf - der Start erfolgt bei 20-25 Knoten.<br />
Die Luvtonne liegt irgendwo im Dunst in<br />
Richtung Golden Gate. Ich versuche es auf der<br />
rechten Seite. Lange Zeit sieht es gut aus bis<br />
ein Linksdreher klare Verhältnisse schafft.<br />
Rasch trennt sich die Spreu vom Weizen. Während<br />
die Profis davonrasen absolvieren hinten<br />
die wenigen Freizeitsegler und Masters ein<br />
Rennen für sich. Dies wird sich diese Woche<br />
kaum ändern falls der Wind so stark bleibt.<br />
Wie üblich zieht es die ersten Boote schon<br />
bald wieder in Richtung Hafen. Nach einer<br />
ganzen Bahnrunde segeln auch die letzten<br />
Boote zurück. Der Nachmittag klingt im Hafen<br />
unter der warmen Sonne Kaliforniens gemütlich<br />
aus. Morgen wird's ernst und die Woche<br />
58 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
wohl sehr hart! Die Locals rechnen aber auch<br />
mit Wettfahrten mit etwas weniger Wind - die<br />
Muskeln und Knochen werden's verdanken<br />
und die Hoffnung darauf stirbt zuletzt...!<br />
Montag 30. August – Day 1<br />
Der Wind kam schon früh heute und der Nebel<br />
war am Morgen weit draussen im Pazifik.<br />
10:45 auslaufen mit einer wunderschön klaren<br />
Sicht auf Downtown San Francisco und<br />
die Golden Gate Bridge. Der Start zur ersten<br />
Wettfahrt erfolgte bei ca. 8 Knoten. Nach<br />
einem Startabbruch wegen einem Linksdreher<br />
klappte es beim zweiten Mal. Ich setzte<br />
auf die rechte Seite und erreichte die Luvtonne<br />
in den Dreissigern - eigentlich ganz gut.<br />
Doch der Vorwind war ein Lehrstück sondergleichen.<br />
Da es inzwischen auf über 12 Knoten<br />
aufgefrischt hatte wurde das Pumpen<br />
freigegeben. Ich wurde brutal nach hinten<br />
gereicht und war bald dort wo ich hingehöre...!<br />
Zweite Kreuz bei weiter auffrischendem<br />
Wind und dann zwei unvergessliche und sehr<br />
lange Raumschenkel bei über 20 Knoten.<br />
Nach ca. 90 Minuten war die erste Gold Cup<br />
Wettfahrt auch für mich zu Ende.<br />
Der Start zur zweiten Wettfahrt folgte bald<br />
bei nun wieder konstanten gut 20 Knoten<br />
Wind. Die Kreuzkurse schienen noch länger<br />
als vorher...! Sie wurden nun wegen der stärkeren<br />
Strömung tendenziell rechts gefahren.<br />
Der Nebel hüllte die Golden Gate und die<br />
Stadt langsam ein was den Wind im Regattagebiet<br />
eher verstärkte. Nach einem Zweikampf<br />
mit Philippe Kahn vom Team Pegasus<br />
folgten nochmals zwei wilde Raumschenkel<br />
in der Waschmaschine.<br />
Heute gab es diverse Kenterungen zu be-<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 59
Regattaberichte Regattaberichte<br />
obachten. Prominentes Opfer mit Mastbruch<br />
war Florian Raudaschl. Das Risiko wegen<br />
dem untiefen Wasser bei einer Kenterung den<br />
Mast zu verlieren ist sehr gross in diesem<br />
Regattagebiet. An der Spitze des Feldes<br />
herrschte Normalität. Es führt Rafael Trujillo<br />
(ESP) vor Zach Railey (USA) und Giles Scott<br />
(GBR).<br />
Zurück im Hafen stand das Einlaufbier<br />
(Bud) gleich eimerweise bereit und wurde<br />
entsprechend genossen. Der grosse Hunger<br />
wurde im nahe gelegenen Boilerhouse mit<br />
einem Texas Burger gestillt. Jeder Segler hat<br />
dort pro Tag 15 US$ Kredit.<br />
Der erste Regattatag hier ist vorbei und er war<br />
sehr eindrücklich auf diesem phantastischen<br />
Segelrevier.<br />
"More of the same tomorrow" meinte heute<br />
Abend der Race Director. Die Wetterprognosen<br />
melden eher schwächere Winde - aber das<br />
ist wohl nur Wunschdenken eines Lake Sailors!<br />
Die Beine schmerzen und das Bett ruft...!<br />
Dienstag 31. August – Day 2<br />
Der Tag beginnt mit Nebel der sich gegen<br />
10:00 auflöst. Auslaufen bei einer leichten<br />
Brise. Im Startgebiet bleibt der Wind zu Beginn<br />
schwach. Nach einem Massenfrühstart<br />
geht es bei 6-8 Knoten los mit der dritten<br />
Wettfahrt. Wieder scheint rechts die bevorzug-<br />
60 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
te Seite zu sein. Dies sehen allerdings nicht<br />
alle gleich. Trujillo, Høgh-Christensen und<br />
andere gut platzierte Cracks setzen auf links<br />
und büssen dies bitter. An der Kreuz frischt<br />
der Wind stetig auf so dass an der Luvtonne<br />
bereits die Pumpfreigabe erfolgt. Einmal<br />
mehr verliere ich den recht guten Rang an<br />
der Luvtonner auf dem Vorwind. Die zweite<br />
Kreuz wird bei 15-20 Knoten gesegelt. Nebelschwaden<br />
über der Bay sorgen für eine<br />
einmalige Stimmung. Umso schwieriger<br />
wird es die Luvtonne zu sehen. Ich handle<br />
mir prompt etwas Überhöhe ein. Der zweite<br />
Vorwind ist dann schon wieder eine anspruchsvolle<br />
Schussfahrt. Die Wellen in der<br />
Bay werden rasch recht hoch und spitz und<br />
verlangen vollste Konzentration. Der Lauf<br />
wird von Ed Wright vor Gasper Vincec und<br />
Thomas Le Breton gewonnen.<br />
Start zum zweiten Lauf bei nun wieder konstanten<br />
20+ Knoten. Wieder ein Massenfrühstart.<br />
Mitte rechts scheint taktisch die<br />
beste Option zu sein. Nun wird wieder Kurs<br />
B mit Raumschenkeln gesegelt. Das heisst<br />
den Vorwind ohne Komplikationen überstehen<br />
und dann voller Elan die Schussfahrt auf<br />
den Raumkursen geniessen. Der Lauf wird<br />
wiederum von Ed Wright gewonnen vor<br />
Mark Andrews und Thomas Le Breton. Le<br />
Breton übernimmt die Führung im Gesamtklassement<br />
vor Zach Railey und Ed Wright.<br />
Beim Debriefing entschuldigt sich der Race<br />
Director fast etwas für diesen "Schwachwindtag".<br />
"I expect a stronger breeze tomorrow"<br />
- unglaubliche Verhältnisse sind das<br />
hier für einen Swiss Lake Sailor! Es ist<br />
wie oft bei Anlässen auf diesem Niveau - am<br />
Schluss des Feldes kämpfen immer die gleichen<br />
Protagonisten gegeneinander. Aber es<br />
macht unheimlich Spass und jeder beisst sich<br />
durch. 7 long races to go...!<br />
Mittwoch, 1. September – Day 3<br />
Hier mit etwas Verspätung der Kurzbericht<br />
vom Mittwoch.<br />
Es ist sehr heiss hier im Moment was die Sea<br />
Breeze hemmt. Nach einer Startverschiebung<br />
schlich sich das Feld bei wenig Wind bis ins<br />
Startgebiet. Schlussendlich baute sich der<br />
Wind aber kontinuierlich auf. Bei ca. 10<br />
Knoten wurde zum 5. Lauf gestartet. Wegen<br />
der Strömung gab es spitze und unregelmässige<br />
Wellen mit denen ich insbesondere auf<br />
Steuerbordbug überhaupt nicht zurecht kam -<br />
trotz weniger Wind gab es also neue Herausforderungen.<br />
Tendenziell war nun die linke<br />
Seite etwas besser. Ich machte den kapitalen<br />
Fehler vor der Luvtonne praktisch auf die<br />
linke Layline zu gehen. Die Folge waren<br />
Kabbelwasser und Windlöcher und natürlich<br />
Verlust von Rängen. Der ganze Lauf wurde<br />
ohne Pumpflagge gesegelt, also mal mit etwas<br />
mehr Ruhe auf dem Vorwind. Insgesamt<br />
konnte ich vom «Leichtwind» nicht profitieren<br />
was mich doch etwas ärgerte. Der Start<br />
zu Lauf 6 erfolgte bald bei ca. 15 Knoten.<br />
Die Verhältnisse blieben ähnlich. Diesmal<br />
leistete ich mir auf der zweiten Kreuz einen<br />
groben taktischen Fehler als ich meine direkten<br />
Gegener nicht konsequent genug deckte -<br />
flutsch und weg..!<br />
Das war zumindest was die Rangliste betrifft<br />
kein guter Tag für mich aber sonst war es<br />
einmal mehr wunderschön in der San Francisco<br />
Bay.<br />
Donnerstag, 2. September – Day 4<br />
Heute gab es hier einige leichte Erdbeben der<br />
Stärke 2-3. Diverse Segler haben die Erschütterungen<br />
im Hotelzimmer bemerkt.<br />
Draussen oder im Auto waren sie nicht<br />
wahrnehmbar. Die Startverschiebung bis<br />
13:00 wäre heute nicht nötig gewesen. Schon<br />
um 12:00 stand der Wind recht gut. Als es<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 61
Regattaberichte Regattaberichte<br />
um 13:00 los ging war das "Gebläse" schon<br />
wieder auf Touren. Wieder gab es strömungsbedingt<br />
"schwere See", wieder blieb ich zu oft<br />
an den spitzen Wellen hängen. Die beiden<br />
Wettfahrten des Tages waren geprägt von zunehmender<br />
Nervosität und konnten nur mit<br />
Black Flag gestartet werden. Speziell waren<br />
einige kapitale Windlöcher die dazu führten,<br />
dass der Wind innert kürzester Zeit zwischen<br />
ca. 2 und 6 Bft hin und her pendelte. Geradeaus<br />
durch die Löcher hindurchfahren war das<br />
beste Mittel. Beide Wettfahrten wurden bei 15-<br />
25 Knoten gesegelt und warenb taktisch sehr<br />
anspruchsvoll. Die Führenden im Gesamtklassement<br />
gaben sich keine Blösse. Hinten im<br />
Feld bei den Masters und Lake Sailors war es<br />
wie immer - was man auch machte, an der<br />
ersten Tonne waren sie alle wieder beisammen.<br />
Es wurde aber um jeden Rang hart gekämpft<br />
und Spass hatten wir alle.<br />
Am Abend schlich sich der Nebel in die Bucht<br />
und es kühlte merklich ab. Für morgen wird<br />
mindestens gleich starker Wind erwartet.<br />
Heute wurden aus einem Heli spektakuläre<br />
Bilder der Starts und einzelner Boote geschossen.<br />
Am Abend waren sie in der Beiz schon<br />
auf den Bildschirmen zu sehen. Sie werden<br />
sicher heute Abend auch noch auf die Gold<br />
Cup Website geladen.<br />
3 more races to go!<br />
Freitag, 3. September – Day 5<br />
Das war der anstrengendste aber auch eindrücklichste<br />
Segeltag meines Lebens!<br />
Schon am Morgen wurde gemunkelt dass es<br />
heute wohl «a strong breeze» geben würde.<br />
Bis gegen Mittag war die Bay noch teilweise<br />
im Nebel weshalb zuerst eine Startverschiebung<br />
signalisiert wurde. Gegen Mittag wurde<br />
dann die Startverschiebung gestrichen. Alle<br />
stürzten sich gleichzeitig auf die Rampe - zum<br />
Leidwesen eines «Motorbootauswasserungs-<br />
Teams» das sich schon längere Zeit nicht sehr<br />
geschickt anstellte. Diese Leute werden nun<br />
wohl nie einen <strong>Finn</strong> kaufen...!<br />
Im Startgebiet Stand die «breeze» schon<br />
stramm. Die 9. Wettfahrt wurde bei ca. 20<br />
Knoten gestartet. Nach dem obligaten Frühstart<br />
ging es mit Blackflag los. Oben an der<br />
Tonne ballerte es schon zünftig. Der Vorwind<br />
forderte erste Opfer. Das Spezielle an den<br />
Windverhältnisse war, dass es teilweise unglaublich<br />
Löcher mit praktisch keinem Wind<br />
hatte. Ein komisches Gefühl diese Wechsel<br />
zwischen 2 und 6 Windstärken innert kürzester<br />
Zeit. Vorne im Feld führten diese Löcher zu<br />
einigen spannenden Situationen mit Positionsverschiebungen<br />
(Amigo Maier zitierte am<br />
Abend das ganze Tierbuch weil er in einem<br />
Loch parkte während das Feld links und rechts<br />
vorbeiflog), hinten primär zu akuten Notlagen.<br />
Die Raumschenkel hatten es wieder mal in<br />
sich - man muss sich das vorstellen bei einer<br />
Länge von mehr als 1.6 km pro Schenkel!<br />
Nach der Halse kenterte RUS 21 vor mir. Weil<br />
er die Gummis am Grossbaum nicht gelöst<br />
hatte verlor er den Kontakt zum Boot und<br />
schwamm alleine auf weiter Flur (..oder besser<br />
alleine in grosser Welle..). Ich sah kein Rettungsboot<br />
in unmittelbarer Nähe und entschied<br />
mich deshalb ihm zu helfen. Nach ein paar<br />
Minuten kam dann ein Rescue Boat das ihn<br />
wieder zu seinem <strong>Finn</strong> brachte. Ich segelte den<br />
Lauf zu Ende und stellte am Abend einen Antrag<br />
auf Wiedergutmachung welcher von der<br />
Jury akzeptiert wurde. Auch wenn's nur ein<br />
paar Ränge waren - ich habe gekämpft bis ins<br />
Ziel und wollte mir die paar Punkte deshalb<br />
nicht entgehen lassen.<br />
Nach kurzer Kraftnahrungspause ging's schon<br />
wieder los mit dem 10. Lauf. Nun war das<br />
Gebläse auf Vollgas - ich schätze um 25 Knoten.<br />
Auf dem Vorwind ging zu Beginn alles<br />
62 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
gut, die Wellen waren nun zum Teil riesig und solche Gleitfahrten<br />
habe ich in meinem <strong>Finn</strong>leben noch nie erlebt. Dann<br />
erwischte ich einen Mega-Pfupf welcher mich blitzschnell<br />
auf's Ohr legte. Das Boot kenterte durch, der Mast steckte im<br />
Boden. Sch..sse! Ich hatte aber grosses Glück, am Schluss<br />
fehlte nur der Stander!<br />
Auch bei den Profis war nun teilweise Badewetter. Florian<br />
Raudaschel's Segel riss entlang dem ganzen Unterliek durch.<br />
Schade - er ist so gut gesegelt und wurde nach dem Mastbruch<br />
nun ein zweites Mal entscheidend zurückgeworfen. Nach dem<br />
Vollbad wollte ich zuerst in Richtung Hafen fahren. Bei der<br />
Leetonne gab ich mir einen Ruck und rundete die Boje für die<br />
zweite Kreuz. Gus Miller, die amerikanische <strong>Finn</strong>legende, war<br />
auch noch unterwegs - da konnte ich einfach nicht zurückstehen.<br />
Oben an der Tonne war der Wind nun extrem stark, näher<br />
bei dreissig als bei zwanzig Knoten. Nach einem wilden<br />
Raumschotritt endlich das Ziel. Der Kampf hat sich gelohnt -<br />
dies wurde meine bisher beste Klassierung. Zurück im Hafen<br />
lernte auch ich das Ritual des «Mastentsandens» kennen. Da<br />
gleich mehrere Segler am Werk waren herrschte gute Stim-<br />
mung und ein Bier gab es<br />
auch dazu! Ein unglaublicher<br />
Tag war das heute - für<br />
die San Francisco Bay aber<br />
Normalität. Morgen geht's<br />
auf die Zielgerade mit Medal<br />
Race und Final Race.<br />
Edward Wright, Rafael<br />
Trujillo und Giles Scott<br />
werden den Sieg wohl unter<br />
sich ausmachen. Unglaublich<br />
dieses GBR-Team - alle<br />
vier Boote im Medal Race!<br />
Samstag, 4. September –<br />
Day 6<br />
Mit dem Final Race und<br />
dem Medal Race ging gestern<br />
ein unvergesslicher<br />
Gold Cup zu Ende. Die<br />
letzte Wettfahrt wurde bei<br />
ca. 10 Knoten gestartet mit<br />
erneut stetig zunehmender<br />
Windstärke. Zuerst startete<br />
das grosse Feld für das Final<br />
Race und im Anschluss<br />
daran die Top 10 für das<br />
Medal Race. Ed Wright<br />
segelte seinen ersten WM-<br />
Titel souverän nach Hause.<br />
Nach dem Hafenrennen<br />
wurden die Boote gereinigt<br />
und für den Transport bereit<br />
gemacht. Unter dem Oberkommando<br />
von Mike Maier<br />
wurden 9 <strong>Finn</strong>s in den grossen<br />
Übersee-Container verladen.<br />
Eine sehr anstrengende<br />
und "murksige" Arbeit.<br />
Nach vielem Gefluche,<br />
Geknorze aber auch Geläch-<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 63
Regattaberichte<br />
ter waren die Boote schlussendlich drin<br />
(...man muss sich das vorstellen wenn CZE,<br />
ITA, IND, AUS, DEN, TUR, FRA und SUI<br />
zusammen Boote verladen....).<br />
Nach einer Dusche ging es sofort in Richtung<br />
Downtown zum St. Francis Yacht Club für die<br />
Closing Ceremony. Die Fahrt dorthin dauerte<br />
fast eine Stunde. Im grossen Saal im ersten<br />
Stock mit einzigartiger Aussicht auf die Golden<br />
Gate Bridge und Alcatraz war für das<br />
Abschlussessen festlich aufgedeckt. In der<br />
Folge kam der AUS/NZL/IRL/SUI-Tisch<br />
schnell auf Touren (..Anthony...)! Das Essen<br />
war vorzüglich, die Ansprachen kurz und die<br />
Preisverteilung stimmungsvoll. Nach einem<br />
Zwischenstop an der Bar im Club verlagerte<br />
sich das Geschehen in das Balboa Cafe in<br />
Downtown San Francisco. Dass <strong>Finn</strong>segler<br />
auch Party Animals sein können war eindrücklich<br />
zu erleben. Irgendwann am frühen Morgen<br />
war dann die Luft draussen...!<br />
Eine unvergessliche Woche ist zu Ende. Da<br />
auch viele Kiwi's und Aussies meinten sie<br />
seien noch nie eine Serie mit so konstant starkem<br />
Wind und rundum perfekten aber schwierigen<br />
Bedingungen gesegelt, dann zeigt das<br />
auf, was der St. Francis Yacht Club, die San<br />
Francisco Bay und die <strong>Finn</strong>klasse diese Woche<br />
geboten haben - Segelsport wie er besser<br />
nicht sein kann.<br />
Time to say goodbye!<br />
Fräne, SUI 12<br />
64 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
*<br />
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die Schweiz.<br />
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Schweiz nachhaltige, zukunftsweisende Lösungen.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 65
Regattaberichte Resultate<br />
YCS Herbstregatta, 25./26. September<br />
2010 – Steckborn<br />
Bericht von Peter Kilchenmann<br />
Die Wettervorhersage versprach nur<br />
Regen und Kälte…, auf den Wind<br />
hofften wir. Leider gab es ein Koordinationsproblem<br />
mit den diversen nationalen<br />
Regattakalendern: wir waren<br />
schlussendlich nur 10 <strong>Finn</strong>s in Steckborn,<br />
7 davon vom Thunersee!<br />
Die Teilnehmer und Fans des Auto<br />
Oldtimer Rally in Steckborn belegten<br />
alle Hotel und Gästezimmer in der<br />
Region. Vom Garagen-Schlafplatz<br />
(Role Schneider und Rolf Megert) bis<br />
zum Zimmer in Konstanz, verteilten<br />
wir Gäste uns entlang des Seeufers.<br />
Logistikprofi Carlo mietete kurz entschlossen<br />
eine Wohnung (zusammen<br />
mit seinen «Tübelis») und löste so<br />
elegant das Übernachtungsproblem.<br />
Es regnete in Strömen als wir in<br />
Steckborn ankamen. Wären nicht die<br />
motivierten Kollegen gewesen, ich<br />
hätte rechtsumkehrt gemacht und trockene<br />
Wände gesucht. Nun gut, bereits<br />
bachnass, folgten wir den Anweisungen<br />
anlässlich des Briefings. Die Leute<br />
vom Yachtclub Schaffhausen gaben ihr<br />
bestes.<br />
Nach 13:00 liefen wir aus und wurden<br />
trotz DAUERregen bis am Abend, mit<br />
super Wind, 2-3 Bf., belohnt. Wir segelten<br />
zusammen mit den Lasern. Der<br />
Westwind verlangte viel Aufmerksamkeit,<br />
Taktik und Glück. Die Dreher<br />
und Löcher waren für alle schwer<br />
vorauszusehen. Selbst der Wind aus<br />
der schwarzen Regenwolke (so erklärte<br />
es uns Altmeister Hans Fatzer), kam<br />
manchmal unberechenbar von der nicht erwarteten<br />
Seite.<br />
Im zweiten Lauf segelten wir so schnell, dass die<br />
Wettfahrtleitung fast zu spät kam, um die Zeillinie zu<br />
setzten. Sie glaubten uns immer noch auf der ersten<br />
Runde.<br />
Ruedi (SUI 57) siegte im 1. Lauf vor mir und Carlo<br />
(SUI 3). Der 2. und 3. Lauf wurde klar von Frederick<br />
dominiert. Er fand jeweils den kürzesten Weg. Immer<br />
noch im Dauerregen durften, wir dann nach der 3.<br />
Regatta endlich den Hafen und die warme Dusche<br />
ansteuern.<br />
Der Abend brachte nicht die gewohnte Stimmung in<br />
66 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
der Unsinkbar: es fehlten die festfreudigen<br />
470er Segler plus natürlich Carlo’s «Tübelis»,<br />
welche es verständlicherweise vorzogen<br />
im geheizten Hotel zu bleiben, als mit uns<br />
<strong>Finn</strong>isten in der kalten Unsinkbar zu festen.<br />
Die Organisatoren hatten zwar 2 hübsche<br />
Barmaids motiviert zu kommen… die Bar<br />
wurde aber nie eröffnet.<br />
Der Sonntag, der Tag ohne Regen, begann<br />
mit pünktlichem Erscheinen aller Segler und<br />
Komitee im Hafen. Der leichte Wind verlangte<br />
ein Starten. Also hinein in die kalten<br />
und noch nassen Segler- und Taucheranzüge.<br />
Die Windrichtung war tendenziell westlich<br />
wie am Vortag, die Dreher nach links aber<br />
fast noch unberechenbarer. Wir konnten bis<br />
um 3 Uhr erneut 3 Läufe segeln. Die beiden<br />
ersten wurden von mir gewonnen immer<br />
unter der Kontrolle von Hans Fatzer, Ruedi<br />
Baumann und Frederick Huck. Mit dem Sieg<br />
im letzten Lauf durch Carlo konnte sich Frederick<br />
als knapp verdienter Gesamtsieger<br />
aufs Podest hieven, vor dem punktgleichen<br />
Ruedi, welcher doch profimässig einen 3.<br />
Platz als Streicher einfahren konnte. Ich<br />
versiffte meinen Gesamtsieg mit einem weiteren<br />
6. Rang.<br />
Rolf Megert, mit seinem neuen <strong>Finn</strong>, Boris<br />
Kulpe mit dem Bodensee- und Michael<br />
Bernhard mit dem Thunersee-Flotten-<strong>Finn</strong>,<br />
erlebten als Steckborn Neulinge guten Sport.<br />
Ich glaube fest an diese Flottenfinns und<br />
hoffe, dass der eine oder andere «Mieter» bei<br />
uns <strong>Finn</strong>seglern hängen bleibt.<br />
Dieses Wochenende war für uns <strong>Finn</strong>isti das<br />
letzte in dieser Umgebung: das alte Clubgebäude<br />
wird im Laufe des Winters abgerissen.<br />
Wir werden die SM 2011 in Zelten und anderen<br />
Provisorien durchführen.<br />
Wir sind alle überzeugt, dass die umtriebigen<br />
Leute vom Schaffhauser Yachtclub uns aber<br />
nur das Beste bieten werden. Wir freuen uns<br />
auf nächstes Jahr.<br />
Peschi, SUI 13<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3 L4 L5 L6<br />
1 Huck Frederik SUI 17 (4) 1 1 4 4 2<br />
2 Baumann Rudolf SUI 57 1 2 (3) 3 3 3<br />
3 Kilchenmann Peter SUI 13 2 4 (6) 1 1 6<br />
4 Fatzer Hans SUI 11 (6) 3 2 2 2 5<br />
5 Lazzari Carlo SUI 3 3 (8) 5 5 5 1<br />
6 Kulpe Boris SUI 8 (8) 5 7 6 6 4<br />
7 Huracek Jiri SUI 7 5 6 4 8 (DNF) DNC<br />
8 Schneider Roland SUI 10 (9) 9 8 9 7 7<br />
9 Megert Rolf SUI 23 7 (DNC) DNC 7 8 DNC<br />
10 Bernhard Michael AUS 221 10 7 9 10 9 (DNC)<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 67
Regattaberichte Resultate<br />
Mémorial Marc Lambelet<br />
Neuchâtel 23./24. Oktober<br />
2010<br />
Bericht von Peter Kilchenmann<br />
«... angenehmes Wetter am<br />
Samstag, nach Föhneinbruch<br />
Regen am Sonntag»,<br />
so lautete die Wettervorhersage<br />
für unsere PM am<br />
Neuenburgersee. Leider<br />
erlebten wir wieder den<br />
ähnlichen Teilnehmerschwund<br />
wie in Steckborn<br />
und ich traf nur 8 Kollegen,<br />
welche gegen mich segeln<br />
wollten. Jan Fischer und<br />
Silvan Hofer mussten sich<br />
kurzfristig wegen Grippe<br />
entschuldigen.<br />
Wie lautet aber das Sprichwort:<br />
«les absents ont toujours<br />
tort»: am Samstag<br />
begann sich kurz nach 11<br />
Uhr ein fantastischer West<br />
zu etablieren und mit ihm<br />
ein cooler Wellengang. 4-5<br />
Bf wurden gemessen, anscheinend<br />
in den Böen bis zu deren 6. Das war<br />
ein Spass auf dem Vorwind gegen Marin zu<br />
gleiten. Natürlich nur, wenn du im Sommer<br />
mit mir an die Intervela gekommen wärst, um<br />
diese Schönheiten des <strong>Finn</strong>segelns zu trainieren.<br />
Bei Sonnenschein konnten wir 2 Läufe absolvieren.<br />
Die Starkwindspezialisten vom Bielersee<br />
Christoph Christen (2 x 1. Rang) und<br />
Thomas Gautschi ( 2 x 2. Rang) deklassierten<br />
uns Warmduscher vom Thunersee klar. Die<br />
Abstände waren zu gross. SUI 13 belegte 2<br />
mal den 3. Rang gejagt von Andreas Friderich.<br />
Die rechte Seite (Land) war meistens bevorzugt,<br />
obwohl es Mitten im See vermeintlich<br />
mehr Wind gab. Wind und Wellen forderten<br />
ihre Opfer: Nicht alle konnten sich auf dem<br />
Vorwind zu einer Halse durchringen (was auch<br />
gescheiter war). Rolf kenterte erst an der 2.<br />
Kreuz (Steigerung von 200% zum letzten Jahr)<br />
und spottete lachend vom Wellenkamm auf<br />
den tief im Wellental unten segelnden SUI 13.<br />
Roland segelte bis kurz vor die Startlinie,<br />
68 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
schonte dann in weiser Voraussicht Mann und<br />
Boot und kehrte in den sicheren Hafen zurück.<br />
Jiri (SUI 7) startete, entschloss sich aber<br />
auch nach dem ersten Vorwindkurs sein neues<br />
Segel zu schonen.<br />
Nur Christoph und Thomas waren unglücklich,<br />
dass um 17 Uhr nicht noch zu einem 3.<br />
Lauf gestartet wurde. Wir Thunersee <strong>Finn</strong>s<br />
spürten schon alle Knochen und Muskeln und<br />
waren heilfroh nach Hause seglen zu dürfen.<br />
Wir segelten wie immer zusammen mit der<br />
Lightning Klasse: auch hier gab es prominente<br />
Opfer: Hanspeter Schmid und Jürg Menzi<br />
segelten nach kurzem Schnuppern zurück<br />
und verschafften sich Vorsprung beim Fendant.<br />
Ein Lightning ist auf dem Heimkurs vor<br />
der Mole durchgekentert und wurde erst mit<br />
Hilfe der Seepolizei aufgerichtet und heimgeschleppt,<br />
was sich alles bequem von der Bar<br />
aus beobachten liess.<br />
«Dank» Terminkonflikten mit TYC Herbstanlass<br />
mussten Ruedi Baumann und ich am<br />
Abend zurück nach Thun und konnten nicht<br />
am traditionellen Fondue teilnehmen ge-<br />
schweige denn noch die City von Neuchâtel<br />
verunsichern.<br />
Böse Zungen meldeten aber am Sonntag<br />
morgen, dass die von Wind und Wellen gezeichneten<br />
<strong>Finn</strong>isti dieses Jahr die Stadt verschonten<br />
und nach 2 – 3 Kaffees mit Kirsch<br />
ihr Massenlager bezogen und dem Schlaf der<br />
Gerechten entfielen.<br />
Ein eher Sonntag trümmliger Lauf bei wenig<br />
Wind und Regen wurde kurz nach 10 Uhr<br />
gestartet. Andreas Friderich hat um Nasenlänge<br />
auf der Ziellinie Christoph Christen den<br />
Laufsieg abgenommen. Es konnte leider kein<br />
4. Lauf mehr gesegelt werden. Christoph, vor<br />
Thomas und SUI 13, belegten dank konstantem<br />
Segeln im Gesamtklassement die Podestplätze.<br />
Mein guter 3. Rang entstand unter anderem<br />
auch dank beeindruckendem Hardware-Coaching<br />
durch Carlo (SUI 3), welcher mich,<br />
nach meinen Malcesine Resultaten, kurz entschlossen<br />
mit einem neuen Segel ausrüstete.<br />
Danke Cärlu.<br />
Peschi, SUI 13<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />
1 Christen Christoph SUI 5 1 1 2<br />
2 Gautschi Thomas SUI 63 2 2 4<br />
3 Kilchenmann Peter SUI 13 3 3 3<br />
4 Friderich Andréas SUI 94 4 6 1<br />
5 Lazzari Carlo SUI 3 5 4 7<br />
6 Baumann Ruedi SUI 57 6 5 6<br />
7 Huracek Jiri SUI 7 DNF DNS 5<br />
8 Megert Rolf SUI 23 DNS DNS 8<br />
9 Schneider Roland SUI 10 DNS DNS 9<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 69
Regattaberichte Regattaberichte<br />
Lebkuchenregatta – Oberhofen<br />
6./7. Oktober 2010<br />
Bericht von Boris Kulpe<br />
Leckerer Lebkuchen<br />
Hallo zusammen. Da ich neu bin in<br />
der <strong>Finn</strong>klasse, möchte ich mich zu<br />
nächst mal kurz vorstellen. Mein<br />
Name ist Boris Kulpe. Geboren vor<br />
49 Jahren in Berlin (Ost) und auch<br />
dort aufgewachsen, segle ich seit<br />
meinem fünftem Lebensjahr angefangen<br />
mit dem Opti über den<br />
Cadet, dann OK zur H-Jolle und<br />
weiter zur O-Jolle und möchte<br />
mich nun im <strong>Finn</strong> versuchen. Ich<br />
Arbeite und lebe seit sechs Jahren<br />
in der Schweiz und bin Mitglied im<br />
Yachtclub Sempacher See. Da ich<br />
nun überraschend den Job des Berichtsschreibers<br />
«gewonnen» habe<br />
will ich also mal mein Glück versuchen.<br />
Für mich begann die «Jagt nach<br />
dem Lebkuchen» am Samstagvormittag<br />
mit dem Eintreffen gegen 10:30 im TYC.<br />
Es hatten sich 23 Lebkuchenhungrige eingefunden<br />
was im Vergleich zu den Vorjahren<br />
anscheinend doch etwas weniger waren. Das<br />
Wetter war vielversprechend. Sonne und Wind<br />
aus S-SO. Für mich als Orts und Revierunkundigen<br />
zunächst recht erfreuliche Aussichten.<br />
Allerdings holte mich Carlo Lazzari bei einem<br />
kurzen Begrüssungsgespräch auf den Boden<br />
der Tatsachen zurück in dem er mir versicherte<br />
das Wind in kürze abstellen würde und dann<br />
evtl. am Nachmittag mit Wind aus Westen zu<br />
rechen sei. Für mich naturgemäss völlig unverständlich<br />
aber der Verlauf der Dinge gab<br />
ihm recht. Gegen 11:00 traf dann Frederik<br />
Huck aus Winterthur ein den ich schon sehnlichst<br />
erwartete, da er einen von Hans Fatzer<br />
für den Bodenseefinn neu angeschafften (gebrauchten)<br />
Wilkemast im Gepäck hatte. Auch<br />
ein Segel hat mir Frederick noch zur Verfügung<br />
gestellt so das ich mit freudiger Erwartung<br />
den Dingen harren konnte, die da noch<br />
kommen sollten. Beim Aufriggen stellte dann<br />
die Übersetzung des Outhaul im Grossbaum<br />
kurzfristig seine Zusammenarbeit ein was mir<br />
eine kleine Baustelle bescherte. Aber nach<br />
kurzer Überzeugungsarbeit liess er sich zur<br />
weiteren Teilnahme am Geschehen überreden.<br />
Der dazu benötigte Zeitaufwand verhinderte<br />
allerdings eine noch geplante Nahrungsaufnahme<br />
was sich später in Form von nicht un-<br />
70 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
beachtlichem Hunger bemerkbar machen<br />
sollte.<br />
Nach Erledigung aller Formalitäten brach die<br />
Flotte dann pünktlich auf. Beim Auslaufen<br />
war schon zu beobachten dass die getroffene<br />
Vorhersage von Carlo absolut zutreffend war.<br />
Der Wind begann sein Mittagsschläfchen. Am<br />
Startschiff angekommen hatte sich die Luftbewegung<br />
auf quasi null reduziert. Also begann<br />
eine der «Lieblingsbeschäftigungen»<br />
des Seglers, warten auf den richtigen Wind.<br />
In dieser Situation machte sich dann bei mir<br />
die nicht getätigte Zufuhr von fester Nahrung<br />
auf Grund des Streikes des Outhauls bemerkbar.<br />
Da ich aus längjähriger teilweise<br />
schmerzlicher Erfahrung aber bereits geschult<br />
bin, habe ich für solche Fälle immer zwei bis<br />
drei Müsliriegel im Notfach, so das ich der<br />
übermässigen Entkräftung durch Hunger ein<br />
Schnippchen schlagen konnte.<br />
Unsere Geduld wurde schliesslich belohnt<br />
und Rasmus schickte eine leichte Briese aus<br />
der von Carlo vorhergesagten Richtung. Bei<br />
gemütlichen ca. 3 Bft legte Franz Bürgi dann<br />
einen gekonnten Start – Ziel Sieg hin. Silvan<br />
Hofer hatte sein jugendliches Temperament<br />
nicht ganz unter Kontrolle so dass die Regattaleitung<br />
nach dem Zieldurchlauf meinte, er<br />
wäre doch innerhalb der letzten Minute der<br />
fünf Minuten vor dem Start auf der Seite des<br />
Kurses gewesen. Dies hat ihm die sicherlich<br />
vorhandene Gesamtsiegchance genommen.<br />
Mit einem Lauf in der Tasche entliess uns die<br />
Regattaleitung in den Hafen. Dort ging es<br />
dann zügig unter die Duschen und so waren<br />
alle gegen 18:00 beim Apéro bei leckerem<br />
Glühwein versammelt.<br />
Das viergängige Abendessen mit untermalender<br />
Livemusik war sehr lecker und als alle<br />
gesättigt waren, ging es über zum gemütli-<br />
chen Plausch und später wurde dann auch<br />
noch das ein oder andere Tanzbein<br />
geschwungen. Carlo hatte zuvor mit seiner<br />
Regieanweisung betreffs der Nutzung des<br />
Buffet nach reinfolge der Tischreihen mal<br />
wieder souveränen Überblick bewiesen und<br />
somit die anfänglichen Startschwierigkeiten<br />
(wahrscheinlich hat sich keiner getraut anzufangen)<br />
elegant umschifft. Ich war erstaunt<br />
über die Disziplin aller Beteiligten. Ich kann<br />
euch von «Schlachten» an kalten oder warmen<br />
Buffet berichten, da bleibt kein Auge<br />
trocken.<br />
Mich hat dann noch besonders der Mann am<br />
«Klavier» beeindruckt. Seine Art mit der<br />
einen Hand das Keyboard und mit der anderen<br />
Hand die Trompete zu spielen hatte ich so<br />
auch noch nicht gesehen. Respekt. Als dann<br />
die Tanzbeine müde wurden und auch die<br />
Band ausreichend vom Besten gegeben hatte,<br />
ging der Abend, ich denke für alle sehr zufriedenstellend,<br />
seinem Ende entgegen.<br />
Am Sonntag beim Frühstück im Hotel konnte<br />
man bei einem Blick auf das Wasser erkennen<br />
das Rasmus noch mit Morpheus sang und so<br />
liess sich die Sache ruhig angehen. Als ich<br />
um 9:30 (was eigentlich der geplante Starttermin<br />
war) im TYC eintraf, waren auch alle<br />
noch in «Zivil» und recht entspannt. Doch<br />
plötzlich so gegen 10:00 erschallte der Ruf:<br />
Auslaufen!<br />
Also alle Mann in die Garderobe und den<br />
«Kampfanzug» anlegen. Allerdings regten<br />
sich leise Zweifel, ob der Sinnhaftigkeit der<br />
Aktion, da weiterhin keine Regung auf dem<br />
See zu erkennen war. Auch ein Telefonat,<br />
welches Christoph Christen führte, bestätigte<br />
den Verdacht auf Fehlalarm. Also alles in<br />
voller Montur wieder in Wartestellung. Die<br />
Wartezeit wurde auch hier, wie allen Ortens<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 71
Regattaberichte Regattaberichte<br />
bei den Seglern, mit Kaffee oder Tee manchmal<br />
auch Bier o. ä. und mit Fachsimpelei<br />
verkürzt. Ich hatte meine Antennen vorzugsweise<br />
auf Empfang, da es für mich bei den<br />
<strong>Finn</strong>s noch viel zu lernen gibt. Auf Nachfrage<br />
meinerseits wurde mir dann von Christoph<br />
beschieden, dass es um 12:00 Wind geben<br />
würde. Gut dachte ich. Carlo hatte gestern<br />
recht warum sollte Christoph nicht heute Recht<br />
haben. Sicher hatten sie Kenntnisse von Dingen,<br />
die mir verschlossen blieben. So kurz vor<br />
Zwölf machte sich die «Meute» dann auch auf<br />
den Weg. Ich, immer noch mit Fragezeichen in<br />
den Augen, erlag aber der Gruppendynamik<br />
und schloss mich an.<br />
Beim Weg aus dem Hafen erprobte Jiri dann<br />
die Technik des paddelns mit der Gossbaumnock,<br />
welche er sich bei der Interboot von<br />
einem anderen <strong>Finn</strong>segler abgeschaut hatte.<br />
Allerdings war zu erkennen, dass ihm doch das<br />
nötige «knoff-hoff» fehlte und er nach wenigen<br />
«Paddelschlägen» seine Übungsversuche<br />
wieder einstellte. Jiri, weiterüben. ;-)<br />
So trieben wir bei leicht einsetzender Briese<br />
aus West langsam dem Start entgegen. Und<br />
nun passierte das was mir dann doch noch<br />
mehr Fragezeichen verursachte. Punkt 12:00<br />
fing sich die anfangs leichte Briese zu einem<br />
strammen Windchen zu entwickeln. So kam<br />
ich schwer ins Grübeln ob der schlafwandlerischen<br />
Sicherheit der Windvorhersagen von<br />
Carlo und Christoph.<br />
Die Gedanken dann schnell verdrängend ging<br />
es zum ersten Start des Tages. Der Wind hatte<br />
sich auf ca. 4 Bft eingependelt und so schaute<br />
ich meiner ersten <strong>Finn</strong>regatta bei doch schon<br />
sportlichen Bedingungen entgegen. Da ich aus<br />
der O-Jolle komme und mir solche Windverhältnisse<br />
nicht unbekannt sind, schaute ich<br />
aber der Sache relativ gelassen entgegen. Allerdings<br />
wurde ich nach der Rundung der<br />
Luvtonne schnell aus meinen Träumen gerissen.<br />
Es begann der «Tanz auf dem Vulkan».<br />
Da die O-Jolle ja doch «etwas» schwerer ist<br />
als ein <strong>Finn</strong>, verhält sich diese auch etwas<br />
gemütlicher. Und so war meine hauptsächliche<br />
Überlegung ob und wie ich die bevorstehende<br />
Halse überleben könnte. Aber «todesmutig»<br />
und zugegebener Weise natürlich auch einem<br />
gewissen Ego folgend stürzte ich mich in das<br />
Vorhaben und siehe da, es gelang. Solcher Art<br />
ermutigt konnte ich nun dem Rest des Tages<br />
relativ entspannt entgegen sehen. Nicht ahnend<br />
was noch kommen sollte.<br />
Rasmus hatte offensichtlich inzwischen ausgeschlafen<br />
und so holte er noch mal Luft. Zum<br />
Start der dritten Regatta legte er sich dann<br />
noch mal richtig ins Zeug. Inzwischen hatte<br />
sich das Feld auf 12 Boote reduziert. Wobei<br />
Carlo nicht anwesend war weil er einem anderen<br />
<strong>Finn</strong>segler (Name mir unbekannt) Geleitschutz<br />
in den Hafen gewährte. Hochachtung<br />
ob solcher Selbstlosigkeit.<br />
Die Kreuz war noch gut zu Händeln aber der<br />
Vorwindkurs trieb einem dann doch schon<br />
langsam den Schweiss auf die Stirn. Für mich<br />
stand schnell fest, dass es diesmal keine Halse<br />
geben würde sondern die altbewährte Q-Wende.<br />
Mein Vorhaben wurde bestätigt durch den<br />
plötzlichen «Abgang» von Thomas Gautschi<br />
kurz vor der Leetonne. Ich hatte schon einen<br />
«Strich auf dem Zettel» gemacht und erledigte<br />
nun meine Q-Wende. Doch nach dem ich wieder<br />
auf Kurs zur Tonne war, musste ich voller<br />
Überraschung feststellen, dass ich den Strich<br />
auf der Liste wieder streichen musste. Thomas<br />
hatte seinen Zossen ruck zuck wieder auf Trab<br />
gebracht und machte sich völlig unbeeindruckt<br />
auf den weitern Weg zum Ziel. Mir rang das<br />
72 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
ein respektvolles Staunen ab und weiter<br />
ging’s.<br />
Auch Frederick hatte sich zur Q-Wende entschlossen<br />
und so machten wir uns kurz hinter<br />
einander auf den nächsten Schenkel. Glücklicherweise<br />
hatte die Regattaleitung eine Einsehen<br />
und legte das Ziel an die Luvtonne. So<br />
wurde ich meiner Sorge ob der nächsten<br />
Vorwindstrecke enthoben. Sicher waren auch<br />
die noch übrig gebliebenen recht froh über<br />
diese Wendung der Dinge. So ging es dann<br />
Richtung TYC. An dieser Stelle ist dem TYC<br />
und auch den Oberhofenern ein riesiges Dankeschön<br />
auszusprechen, da sie alle verfügbaren<br />
Boote mit Motor aufboten, um uns so<br />
sicher in den schützenden Hafen zu geleiten.<br />
Im TYC angekommen wurde dann schnell<br />
verpackt und es ging nahtlos über in die<br />
Rangverkündigung. In der Garderobe wurde<br />
zuvor noch das letzte Rennen respektvoll<br />
mit «äusserst Nahrhaft» tituliert. Hatte ich so<br />
auch noch nicht gehört.<br />
Nach dem alle Lebkuchen verteilt waren,<br />
mein Gang zum Empfang des selbigen wurde<br />
mit lauten Rufen: SCHREIBEN SCHREI-<br />
BEN begleitet (anscheinend ist das schreiben<br />
von Berichten nicht sehr beliebt) auch die<br />
Sieger der Punktemeisterschaft und des «halben»<br />
Wilkemastes verkündet waren, präsentierte<br />
Carlo noch die Unterkunftsmöglichkeiten<br />
zur Masters 2011 in Punta Ala. An dieser<br />
Stelle sei noch mal gesagt, dass die Plätze,<br />
was die Bungalows betrifft, offensichtlich<br />
begrenzt sind und Carlo mit Datum von heute<br />
(8.11.2010) die benötigten Bungalows reservieren<br />
muss. Kurzentschlossene sollten sich<br />
also baldmöglichst bei Carlo melden um<br />
noch evtl. freie Kapazitäten auszuloten.<br />
Einen Dank an alle die hinter den Kulissen<br />
für uns tätig waren. Die Veranstalter, die<br />
Gastronomie, die «Bürokräfte» und alle die<br />
sonst noch zum Gelingen einer solchen Veranstaltung<br />
nötig sind. Noch mal extra Dank<br />
an die uns Sicherheit gebenden Motorbootfahrer<br />
vor allem nach Ende der dritten Wettfahrt.<br />
Ich persönlich möchte mich für eure offene<br />
Art, mit der ihr mich in eure Klasse aufgenommen<br />
habt, bedanken. Ich kann sagen,<br />
dass ich mich bei euch sehr wohl fühle und<br />
nun sicher meine Anstrengungen verstärken<br />
werde, in absehbarer Zeit mit einem eigenen<br />
Schiff mit euch um die Wette zu segeln. Auf<br />
der Heimfahrt wurde ich dann von meiner<br />
mitreisenden «Physiotherapeutin» noch mit<br />
dem leckeren Lebkuchen versorgt. Super ;-)<br />
Ich wünsche allen einen erholsamen «Winterschlaf»<br />
und schon an dieser Stelle frohe<br />
Festtage und ein gesundes, erfolgreiches Jahr<br />
2011.<br />
Bei der Verabschiedung wurde ich von Jiri<br />
mit einem Augenzwinkern darauf hingewiesen,<br />
dass der Bericht mindestens drei DIN A4<br />
Seiten lang sein müsse und das maximal in<br />
Arial 4. Zugegeben Grösse 4 ist es nicht aber<br />
ich kann ja nicht als «Neuer» gleich bei meinem<br />
ersten Bericht gegen alle Anweisungen<br />
vom Präsi verstossen und hoffe, dass ich<br />
doch dem Ziel nahe gekommen bin und euch<br />
mit meinen Gedanken nicht lange Weile sondern<br />
etwas Kurzweil bieten konnte.<br />
Boris, SUI 28 (wenn er denn ein Schiff hat)<br />
PS: Wer sich fragt warum die Q-Wende =<br />
Kuhwende eigentlich so heisst wie sie heisst<br />
findet des Rätsels Lösung hier;<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Wende_(Segeln)<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 73
Resultate<br />
Regattaclub Oberhofen RCO<br />
Lebkuchenregatta FINN<br />
6./7. November 2010<br />
Rang Steuermann Segel L1 L2 L3<br />
1 Christen Cristoph SUI 5 2 1 2<br />
2 Gautschi Thomas SUI 63 4 3 3<br />
3 Kulpe Boris SUI 171 5 5 4<br />
4 Huck Frederik SUI 171 6 6 8<br />
5 Wenger Urs SUI 30 3 13 9<br />
6 Wilke Chritof SUI 18 12 8 5<br />
7 Silvan Hofer SUI 31 OCS 2 1<br />
8 Friedrich Andreas SUI 94 9 12 6<br />
9 Roost Res SUI 9 13 9 7<br />
10 Baumann Ruedi SUI 57 10 10 10<br />
11 Kilchenmann Peter SUI 13 7 4 DNF<br />
12 Roost Thomas SUI 44 8 7 DNF<br />
13 Fischer Jan SUI 71 11 11 DNF<br />
14 Bürgi Franz SUI 12 1 DNF DNF<br />
15 Klammer Helmut SUI 2 14 DNF DNF<br />
16 Althaus Hans SUI 29 15 DNF DNF<br />
17 Lazzari Carlo SUI 3 16 DNF DNF<br />
18 Kurz Peter SUI 50 17 DNF DNF<br />
19 Marti Bruno SUI 58 18 DNF DNF<br />
20 Rösti Peter SUI 41 19 DNF DNF<br />
21 Rösti Röbi SUI 77 20 DNF DNF<br />
22 Huracek Jiri SUI 7 21 DNF DNF<br />
23 Schläppi Ernst SUI 99 22 DNF DNF<br />
74 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
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Regattaberichte Regattaberichte<br />
Tschechische Meisterschaft<br />
Nove Mlyny 7.-10. Oktober 2010<br />
Bericht von Jiri Huracek<br />
Kurzfassung für Schnellleser:<br />
16ter von 29, Pumpen ist geil, Segeln<br />
geht auch ohne Bier.<br />
Die Tschechische Meisterschaft<br />
fand dieses Jahr auf Nove Mlyny<br />
statt, einem Stausee 50km südlich<br />
von Brünn und 100 km nördlich<br />
von Wien. Mit 29 Teilnehmern war<br />
die Beteiligung eher schwach, die<br />
Östereicher hatten einen anderen<br />
Anlass und selbst Mike Majer war<br />
wegen des Malcesine Cup abwesend.<br />
Der Club Dyje hat das Land dem<br />
Staat abgekauft, eine grosse Halbinsel<br />
die zu 70% als Camping und<br />
zu 30% für den Bootsbereich genutzt wird. Die Einfahrt wird 24 Stunden bewacht, die Personen<br />
wechseln zwar ständig, aber wenn man sich als Regattateilnehmer zu erkennen gibt, wird<br />
man eingelassen. Drin gibt es unglaublich viel Platz. Man lässt alles dort stehen, wo man gerade<br />
ist, Auto und Trailer komfortabel neben dem Schiff und alle Plachen rund herum frei<br />
ausgelegt. Die Infrastruktur besteht aus ausgebauten Wohncontainern mit Giebeldach oder<br />
grossen Partyzelten und ist tipp topp, die sanitären Anlagen inklusive. Es gibt einen kleinen<br />
Laden mit frischen Gipfeli und eine gemütliche Gartenbeiz mit allem.<br />
Zu Fuss erreichbare Hotels gibt es keine, wer nicht campiert muss mindestens 10 km Auto<br />
fahren. Das wiederum bedeutet kein Bier. In Tschechien gelten bei rigorosen Kontrollen<br />
0,0°%. In der Praxis heisst das, wer abends ein Bier trinkt, kann am Morgen nicht mit dem<br />
Auto zur Arbeit fahren.<br />
Nur zwei Wasserungsrampen stehen zur Auswahl, beide nicht unproblematisch. Die östliche<br />
ist nur bei Westwind nutzbar, die nördliche nur zu dritt. Der Stausee ist sehr flach und durch<br />
einen befahrbaren Damm in 2 Hälften geteilt. Damit ist nur die östliche Hälfte zum Segeln<br />
76 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
nutzbar. Bei Westwind gibt es recht mühsame Dreher durch den unmittelbar südlich angrenzenden<br />
Berg, bei Ostwind gibt es wenig Dreher und die Nordseite ist klar bevorzugt.<br />
Thomas Gautschi nahm hier eine Woche vor mir an einer Fireball Meisterschaft teil, hatte aber<br />
trainingshalber auch sein <strong>Finn</strong> mit. Auf der Rückreise versorgte er mich mit Tips und warnte<br />
vor sibirischer Kälte, alles sollte sich als gold-richtig erweisen.<br />
Am ersten Tag starteten 6 Klassen, am zweiten Tag kamen noch die T2,6 und die Optis dazu.<br />
Die Bahnen wurden wie am Gardasee mit inner- und outer loop ausgelegt, trotzdem wurde es<br />
auf dem relativ kleinen See eng und vor allem die Wartezeiten bei beissender Kälte quälend<br />
lang. Regelmässig kamen an jeder Boje diverse Klassen zusammen. Vollkommen hemmungsloses<br />
Fluchen gehört offenbar zur tschechischen Segelkultur, sowie ein ausgesprochen aggressives<br />
Startverhalten. Nach meiner Einschätzung handelte es sich durchs Band um Massenfrühstarts,<br />
die ignoriert wurden. Einmal bin ich sogar abgefallen und wollte zurück, als ich sah dass<br />
der Lauf weiter geht. Doch die Einheimischen meinten dazu, die Startlinie hänge eh immer<br />
durch, also keine Hemmungen beim vordrücken.<br />
Auch tüchtiges Pumpen auf Vorwind scheint ein Teil der Kultur zu sein. Die Flaggen R und O<br />
werden zwar genutzt und die Jury lies auch im 5. Lauf 3 Exzentriker kringeln, doch das alles<br />
störte Niemanden. Ich übte mich in der ersten Runde noch in korrekter <strong>Schweizer</strong> Zurückhaltung,<br />
doch als ich als letzter rundete, fielen die Hemmungen von mir wie das Nachthemd von<br />
der Jungfrau. Ich griff zur Schot und als ich am vorletzten vorbeipumpte, warf er mir nur ein<br />
angefrösteltes Lächeln zu. Dank der vorigen Runde war ich ja noch voll bei Kräften.<br />
Wenn Wind war, war Ostwind und ich verdanke Thomas’s Tip nach links zu fahren viele guten<br />
Plätze. Gleich am ersten Tag konnten vier erschöpfende Läufe bei 4 Beaufort und Böen bis 5<br />
gesegelt werden. Die Rangliste mit vom Lauf zu Lauf schlechterem Resultat klärte mich über<br />
meine Kondition auf. Tomas Vika gewann alle Läufe. Er ist hier der Favorit und macht Mike<br />
Majer zunehmend die Krone streitig.<br />
An den Abenden wurde gefeiert. Der See liegt in einer Weinregion, also wurde viel degustiert.<br />
Für meinen Geschmack ein eher schwerer und trotzdem trockener Wein. Die Feste zeichnen<br />
sich durch viel Herzlichkeit aus und wollen nie enden. Am Morgen ist dann der Club leer, aber<br />
die Tschechen schlafen nicht. Sie treffen sich schon sehr früh zum morgendlichen Fischen. Alle<br />
Fische werden wieder freigelassen, was viel Freiraum für das Fischerlatein beim Frühstück<br />
lässt.<br />
Am zweiten Tag gab es überhaupt keinen Wind. Bei Windstille wird hier der Himmel stark von<br />
ultraleicht-Fliegern frequentiert, d.h. Gleitschirmen mit einem Rucksackmotor in Rasenmähergrösse,<br />
was zu einem permanenten Krach führt. Krach gibt es auch am Land. Was zunächst wie<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 77
Regattaberichte<br />
eine herbstliche Entenjagd tönt, ist angeblich eine automatische Kanonenanlage, um Vögel<br />
von den Reben zu vertrieben. Tschechien soll dieses Jahr an einer Spatzenplage leiden.<br />
Um 17 Uhr bildete sich in der Seemitte ein Streifen und der Wettfahrtleiter liess umgehend<br />
auslaufen. Knapp vor sechs konnten wir zu einem abgekürzten Lauf bei unsteten 1-2 Beaufort<br />
starten, der jedoch nur wenige befriedigte.<br />
Am Sonntag wurden wir für 7 Uhr einbestellt, doch es herrschte die absolute Stille und die<br />
Tschechen übten sich im Fischen. Wir warteten bei Flaute bis 12’00, dann wurde abgeschossen.<br />
Da es sich um eine nationale Meisterschaft handelt, wird bei der Zeremonie die Nationalhymne<br />
gesungen. Die Tschechische Hymne geht gut mit dem <strong>Schweizer</strong> Text zusammen,<br />
wenn <strong>Finn</strong>segler singen geht das unter.<br />
Nächstes Jahr findet die Meisterschaft wieder in Lipno statt, gut 300 km näher. Doch da kein<br />
Bier, bleibe ich hier.<br />
Jiri, SUI 7<br />
78 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
„Mein Boot segelt zurzeit<br />
ein anderer – so kann ich<br />
mich voll und ganz um<br />
Ihren Garten kümmern...“<br />
Arnold Baumann SUI 454<br />
Baumann Gärtnerei AG<br />
Hünibachstrasse 31<br />
3652 Hilterfingen<br />
Tel 033 243 58 58<br />
info@baumanngartenbau.ch<br />
www.baumanngartenbau.ch<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 79
Reglement<br />
Der Wilke Cup<br />
Der Wilke Cup besteht aus allen Punktmeisterschaften und der <strong>Schweizer</strong> Meisterschaft der<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>segler Vereinigung. Der Gewinner darf einen Wilke-Mast zum halben Preis bestellen.<br />
Dieser wird wie üblich im Auftrag und nach den Wünschen des Gewinners angefertigt. Teilnahmeberechtigt<br />
sind alle <strong>Schweizer</strong> und ausländischen <strong>Finn</strong>segler. Für die einzelnen Regatten<br />
gelten die Regeln des durchführenden Clubs. Der Preis ist nicht übertragbar und kann nur einmal<br />
pro 3 Jahre beansprucht werden*. Gewinnt der gleiche Segler innerhalb von 3 Jahren wieder, so<br />
geht der Preis an den Ranglisten-Nächsten. Die Resultate werden vom Ranglistenverantwortlichen<br />
auf der Website der SFV in einer verbindlichen Rangliste publiziert. Das Punktsystem wird vom<br />
Präsidenten der SFV festgelegt, die SFV-HV und die Wilke AG haben Mitspracherecht. Betreffend<br />
die Modalitäten der SM und der PM’s wird auf die Statuten der SFV verwiesen. Der Preis muss vor<br />
dem 31. Dezember des laufenden Jahres bei der Wilke AG beansprucht werden, sonst verfällt er.<br />
Punktsystem:<br />
In die Rangliste aufgenommen wird jeder, der an mindestens einer PM oder der SM teilgenommen<br />
hat. Es gewinnt am Jahresende der Segler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.<br />
• Es werden die einzelnen Läufe der Regatten gewertet.<br />
• Punktzahl = (Anzahl Regattateilnehmer**, mindestens jedoch 20) – Laufrang +1<br />
• 15% Streicher<br />
* (Bsp: Der Gewinner von 2010 kann wieder in 2013 einen Mast gewinnen)<br />
** ( Boote die an der PM/SM mind. einmal gestartet sind)<br />
Beispiel 1:<br />
Regatta mit 15 Teilnehmern, mehrere Läufe:<br />
Lauf 1 Lauf 2<br />
1. Rang 20 Pkte u.s.w.<br />
2. Rang 19 Pkte<br />
20. Rang 1 Pkt<br />
OCS, DSQ, DNF, BFD 1 Pkt<br />
DNS, DNC 0 Pkte<br />
80 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Reglement<br />
Beispiel 2:<br />
Regatta mit 25 Teilnehmern, mehrere Läufe:<br />
Lauf 1 Lauf 2<br />
1. Rang 25 Pkte u.s.w.<br />
2. Rang 24 Pkte<br />
20. Rang 1 Pkt<br />
OCS, DSQ, DNF, BFD 1 Pkt<br />
DNS, DNC 0 Pkte<br />
Jiri Huracek, Präsident SFV Januar 2010<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 81
Berichte<br />
Thomas Gautschi ist der Gewinner des Wilke<br />
Cup 2009<br />
Seit vielen Jahren erhält der Gewinner der<br />
<strong>Schweizer</strong> Punktmeisterschaften, die, von der<br />
Wilke Werft einen <strong>Finn</strong>-Mast zum halben<br />
Preis. Dabei bekommt der Gewinner nicht<br />
irgendeinen Mast, sondern ein persönliches<br />
Original, wie es ihn nur bei Wilke gibt, exakt<br />
nach Wunsch.<br />
Zuletzt gewann Thomas Gautschi in 2009 den<br />
Mast und konnte ihn im Frühling 2010 entgegennehmen.<br />
In den Jahren davor haben sich<br />
Christoph Christen und Peter Theurer ein solches<br />
Prunkstück verdient. Wir können Christof<br />
Wilke nur danken, dass er trotz voller Auslastung<br />
und den damit auch leider verbundenen<br />
Wartezeiten immer noch Zeit für die freundli-<br />
che Unterstützung der <strong>Finn</strong>vereinigung und<br />
des Segelports findet.<br />
Jeder Mast entsteht zunächst auf dem Papier,<br />
indem ein Diagramm aller Schichten vorausberechnet<br />
und im A3-Format aufgezeichnet<br />
wird. Neun verschiedene Typen Carbon kommen<br />
zur Anwendung, ihre genaue Lage, Verlauf,<br />
aber auch die Charge-Nummer werden<br />
festgehalten. Um die Qualität hochzuhalten,<br />
sind nur 3 Mitarbeiter in der anschließenden<br />
Feinarbeit ausgebildet. Trotzdem hat die Wilke<br />
Werft bis heute über 800 Masten ausgeliefert<br />
und ist damit weltweit der Marktführer.<br />
Wir wünschen Thomas Gautschi viel Spass<br />
und Erfolg mit seinem neuen Mast und vor<br />
allem Mast und Schotbruch!<br />
Jiri SUI 7, Präsident SFV<br />
82 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 83
Punkmeisterschaften 2010 Punktmeisterschaften 2010<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
1 Thomas Gautschi SUI 63 775<br />
2 Baumann Rudolf SUI 57 752<br />
3 Christen Christoph SUI 5 718<br />
4 Burger Christoph SUI 1 680<br />
5 Fatzer Hans SUI 11 642<br />
6 Budzien André GER 711 632<br />
7 Frideriche Andreas SUI 94 622<br />
8 Lazzari Carlo SUI 3 621<br />
9 Kilchenmann Peter SUI 13 613<br />
10 Marazzi Flavio SUI 78 610<br />
11 Van Hellemond Karl NED 41 609<br />
12 Mitterer Martin GER 22 608<br />
13 Eiermann Jürgen GER 8 606<br />
14 Huracek Jiri SUI 7 599<br />
15 Bürgi Franz SUI 12 590<br />
16 Götz Klaus Dieter GER 701 579<br />
17 Bohn Matthias GER 174 578<br />
18 Huck Frederik SUI 17 553<br />
19 Ganzert Peter GER 15 547<br />
20 Wilke Christof SUI 18 536<br />
22 Scheinecker Christian AUT 18 528<br />
23 Müller Friedrich GER 146 519<br />
25 Scheuwater Cees NED 7 504<br />
26 Aebischer Beat SUI 71 503<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
27 Outrata Jiri CZE 8 501<br />
28 Sibbert Carsten GER 88 488<br />
29 Huber Alfons GER 82 483<br />
30 Wälchli Dominique SUI 441 474<br />
31 Ulbrich John SUI 60 468<br />
32 Eder Thomas GER 78 463<br />
33 Barthel Uwe GER 62 453<br />
34 Guminski Detlev GER 92 445<br />
35 Fürer Andreas SUI 70 445<br />
36 Lömker Helmut GER 179 441<br />
37 Zopfs Eggo GER 300 425<br />
38 Frigo Roland SUI 100 422<br />
39 Roost Andrea SUI 9 419<br />
40 Rochet Joseph FRA 40 408<br />
41 Klammer Till SUI 25 407<br />
42 Mutti Michael SUI 33 401<br />
43 Straub Herbert GER 5 391<br />
44 Wühn Horst GER 31 385<br />
45 De Maria Enrico SUI 476 378<br />
46 Schlick Horst GER 131 371<br />
47 Rupp Christian GER 75 366<br />
48 Wenger Urs SUI 30 349<br />
49 Pöschl Manfred GER 48 348<br />
50 Baudin Arnaud FRA 65 436<br />
84 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
51 Sondermann Herbert GER 55 342<br />
52 Pandler Michael GER 63 335<br />
53 Fehres Boudewijn NED 781 331<br />
54 Bollongino Andreas GER 19 327<br />
55 Zoccola Yves FRA 800 318<br />
56 Lehmann Hans SUI 96 310<br />
57 Roost Thomas SUI 44 307<br />
58 Benz Nick SUI 8 303<br />
59 Krienbühl Beni SUI 21 297<br />
60 Althaus Hans SUI 29 296<br />
61 Fischer Jan SUI 11 293<br />
62 Schneider Roland SUI 10 289<br />
63 Friedrich Elmar GER 156 263<br />
64 Marti Bruno SUI 58 259<br />
65 Saner Hans Jürg SUI 385 229<br />
66 Linke Andreas GER 79 224<br />
67 Zlot Stefan SUI 92 216<br />
68 Kühlwein Christian GER 28 214<br />
69 Beuck Werner GER 1 204<br />
70 Erni Michael SUI 27 199<br />
71 Immler Manfred GER 4 197<br />
72 Rösti Robert SUI 77 192<br />
73 Megert Rolf SUI 50 191<br />
74 Baudin Michael FRA 50 183<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
75 Klammer Helmuth SUI 2 166<br />
76 Baumann Arnold SUI 454 150<br />
77 Kulpe Boris SUI 8 135<br />
78 Magin Eberhard GER 147 132<br />
79 Schläppi Ernst SUI 99 108<br />
80 Osterwalder Hans Ruedi SUI 6 101<br />
81 Ott Jens GER 144 97<br />
82 Imhof Bruno SUI 16 81<br />
83 Schönberg Egon SUI 24 70<br />
84 Teichmann Christian GER 136 69<br />
85 Rösti Peter SUI 41 64<br />
86 Bernhard Michael AUS 221 60<br />
87 Hofer Silvan SUI 31 46<br />
88 Liechti Kurt SUI 71 35<br />
89 Beck Thomas SUI 92 34<br />
90 Wachter Fredy AUT 292 33<br />
91 Huber Urs SUI 100 28<br />
92 Geisser Harry SUI 22 23<br />
93 Wüthrich Cuno SUI 439 20<br />
94 Geisser Alex SUI 52 19<br />
95 Ertl Felix SUI 86 17<br />
96 Kurz Peter SUI 50 9<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 85
Wilke Cup 2010 Wilke Cup 2010<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
1 Gautschi Thomas SUI 63 797<br />
2 Christen Christoph SUI 5 781<br />
3 Baumann Rudolf SUI 57 761<br />
4 Burger Christopf SUI 1 738<br />
5 Van Hellemond Karel NED 42 671<br />
6 Marazzi Flavio SUI 78 668<br />
7 Fatzer Hans SUI 11 666<br />
8 Mitterer MArtin GER 22 665<br />
9 Eiermann Jürgen GER 8 659<br />
10 Lazzari Caro SUI 3 642<br />
11 Götz Klaus-Dieter GER 701 637<br />
12 Friderich Andreas SUI 94 635<br />
13 Budzien Andre GER 711 633<br />
14 Bürgi Franz SUI 12 632<br />
15 Kilchenmann Peter SUI 13 629<br />
16 Huracek Jiri SUI 7 616<br />
17 Huck Frederik SUI 17 601<br />
18 Ganzert Peter GER 15 584<br />
19 Bohn Matthias GER 174 579<br />
20 Scheinecker Christian AUT 18 554<br />
22 Wilke Christof SUI 18 551<br />
23 Müller Friedrich GER 146 548<br />
25 Sibbert Carsten GER 88 537<br />
26 Aebischer Beat SUI 73 535<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
27 Scheurwater Cees NED 7 534<br />
28 Outrata Jiri CZE 8 530<br />
29 Huber Alfons GER 82 529<br />
30 Barthel Uwe GER 62 487<br />
31 Guminski Detlev GER 92 487<br />
32 Fürer Andreas SUI 70 479<br />
33 Ulbrich John SUI 60 479<br />
34 Wälchli Dominique SUI 441 475<br />
35 Lömker Helmut GER 179 469<br />
36 Eder Thomas GER 78 464<br />
37 Zopfs Eggo GER 300 453<br />
38 Roost Andrea SUI 9 447<br />
39 Klammer Till SUI 25 437<br />
40 Mutti Michael SUI 33 428<br />
41 Straub Herbert GER 5 424<br />
42 Frigo Roland SUI 100 423<br />
43 Rochet Joseph FRA 40 409<br />
44 Wühn Horst GER 31 406<br />
45 Schlick Horst GER 131 390<br />
46 Rupp Christian GER 75 388<br />
47 De Maria Enrico SUI 476 379<br />
48 Wenger Urs SUI 30 375<br />
49 Baudin Amaud FRA 65 371<br />
50 Pandler Michael GER 63 360<br />
86 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
51 Sondermann Herbert GER 55 360<br />
52 Fehres Boudewijn NED 781 351<br />
53 Pöschl Manfred GER 48 349<br />
54 Bollongino Andreas GER 19 328<br />
55 Lehmann Hans SUI 96 324<br />
56 Zoccola Yves FRA 800 319<br />
57 Althaus Hans SUI 29 311<br />
58 Schneider Roland SUI 10 308<br />
59 Roost Thomas SUI 44 308<br />
60 Benz Nick SUI 8 304<br />
61 Krienbühl Beni SUI 21 297<br />
62 Fischer Jan SUI 11 294<br />
63 Friedrich Elmar GER 156 280<br />
64 Marti Bruno SUI 58 272<br />
65 Saner Hans Jürg SUI 385 244<br />
66 Linke Andreas GER 79 235<br />
67 Zlot Stefan SUI 92 217<br />
68 Erni Michel SUI 27 324<br />
69 Kühlwein Christian GER 28 214<br />
70 Beuck Werner GER 1 204<br />
71 Rösti Robert SUI 77 201<br />
72 Megert Rolf SUI 23 199<br />
73 Immler Manfred GER 4 198<br />
74 Baudin Michel FRA 50 193<br />
Rang Steuermann Segel Punkte<br />
75 Klammer Helmut SUI 2 167<br />
76 Baumann Arnold SUI 454 150<br />
77 Kulpe Boris SUI 8 148<br />
78 Magin Eberhard GER 147 139<br />
79 Schläppi Ernst SUI 99 108<br />
80 Osterwalder Hans Ruedi SUI 6 102<br />
81 Ott Jens GER 144 97<br />
82 Imhof Bruno SUI 16 81<br />
83 Schönberg Egon SUI 24 74<br />
84 Rösti Peter SUI 41 71<br />
85 Teichmann Christian GER 136 69<br />
86 Bernhard Michel AUS 221 60<br />
87 Hofer Silvan SUI 31 46<br />
88 Liechti Kurt SUI 71 35<br />
89 Beck Thomas SUI 92 34<br />
90 Wachter Fredy AUT 292 33<br />
91 Huber Urs SUI 100 28<br />
92 Geisser Harry SUI 22 23<br />
93 Wüthrich Cuno SUI 439 20<br />
94 Geisser Alex SUI 52 19<br />
95 Ertl Felix SUI 86 17<br />
96 Kurz Peter SUI 50 9<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 87<br />
97<br />
98
Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte<br />
<strong>Finn</strong>segeln am Bodensee<br />
Bericht von Hans Fatzer<br />
Anno 1977 glaubte ich,<br />
mich dem den Ruf des<br />
Steuermannes zu entziehen<br />
und das Ruder selber in<br />
die Hand zu nehmen. Auf<br />
der Suche nach einem<br />
entsprechenden Boot,<br />
blieb ich beim <strong>Finn</strong>-<br />
Dinghy hängen.<br />
Nach langem Hin und Her,<br />
entschloss ich mich ein<br />
Boot zu kaufen und meine<br />
Freizeit dem <strong>Finn</strong>segeln zu<br />
widmen. Leider musste ich<br />
feststellen, dass es am<br />
Bodensee viele <strong>Finn</strong>s gab,<br />
diese aber bereits den Zenit<br />
ihrer Leistungsfähigkeit<br />
überschritten hatten und<br />
ausser Betrieb gestellt<br />
waren. Am <strong>Schweizer</strong>ufer<br />
gab es zu diesem Zeitpunkt<br />
ausser in Rorschach<br />
keine <strong>Finn</strong>wettfahrten<br />
mehr und so musste man<br />
ans deutsche oder österreichische<br />
Ufer fahren.<br />
1980 organisierte der St. Gallische Yachtclub<br />
die <strong>Finn</strong> SM. Bei dieser Gelegenheit lernte ich<br />
den Kassier der <strong>Finn</strong>flotte Bodensee, Walter<br />
Gamper kennen, der mich ohne zu fragen zum<br />
neuen <strong>Finn</strong>nvertreter Bodensee ernannte. An<br />
Unterlagen bekam ich ein Sparheft mit dreihundert<br />
Franken und eine Mitgliederliste aus<br />
dem Jahre 1973. In diesen Jahren waren 27<br />
<strong>Finn</strong>segler eingeschrieben, wovon Bill An-<br />
gehrn der letzte übrig gebliebene <strong>Finn</strong>aktivist<br />
war. Die grosse <strong>Finn</strong>bewegung Bodensee war<br />
eingeschlafen und seit 1973 wurden auch keine<br />
Beiträge mehr eingezogen. Der abtretende<br />
Kassier meinte, dass die Zeit der ehemaligen<br />
<strong>Finn</strong>segler zu Ende sei und man sich auf bequemere<br />
Boote konzentriere.<br />
Aktuelle Wettfahrten am See waren der Bregenzer<br />
<strong>Finn</strong>, die Lindavia in Lindau, die Jollenregatten<br />
in Friedrichshafen und Fischbach,<br />
der Konstanzer <strong>Finn</strong> mit Beteiligungen bis<br />
88 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
einhundert Boote und zum<br />
Ende des Jahres die <strong>Finn</strong>teamregatta<br />
in Radolfszell.<br />
Die Teilnehmer der Bodenseeregatten<br />
kamen auch aus der<br />
ganzen Schweiz. So kämpften<br />
im Jahre 1979 zwölf <strong>Schweizer</strong><br />
im vierzig Teilnehmer starken<br />
Feld um die silberne Lindavia,<br />
die in der Folge vom damaligen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>präsidenten<br />
Jürg Zimmermann vor Res<br />
Rost gewonnen wurde.<br />
Da der Bodensee als<br />
Schwachwindrevier seinem<br />
Namen in den Sommermonaten<br />
normalerweise gerecht<br />
wird, schrumpfte die Teilnehmerzahl<br />
mit der fortschreitenden<br />
Mobilität, da auf dem Silvaplanersee,<br />
Thunersee, Urnersee<br />
oder Gardasee in den Sonnenmonaten<br />
mit exzellenten<br />
Thermikwinden gerechnet<br />
werden konnte. Mit dem Ruf<br />
der Windlosigkeit wurden die<br />
Meldeergebnisse kleiner und<br />
die eine oder andere Regatta<br />
wurde nicht mehr durchgeführt.<br />
1980 organisierte der Sankt<br />
Gallische Yachtclub wie erwähnt<br />
die <strong>Finn</strong> SM. Das 47<br />
Teilnehmer grosse Feld erlebte<br />
trotz allen Unkenrufen eine<br />
Meisterschaft mit zwei Bodensee<br />
Leichtwindläufen und vier<br />
schönen Ostwindläufen mit 3<br />
bis 5 Windstärken. <strong>Schweizer</strong>meister dieser Serie wurde<br />
Ivor Ganahl.<br />
Zu diesem Zeitpunkt stellte sich heraus, dass ausser Bill<br />
und mir, einer der schnellen <strong>Schweizer</strong>, Georg Oser auch<br />
für den Bodensee segelte und wir somit zu Dritt waren.<br />
Zu dieser Meisterschaft konnten wir durch die Leihgabe<br />
von Kurt Lätsch, Urs Huber für das <strong>Finn</strong>segeln gewinnen.<br />
In den folgenden Jahren gab es ein ständiges auf und ab.<br />
Gemäss der Aussage der Klassenbesten bei meinem Einstieg<br />
ins <strong>Finn</strong>, dass man vier Jahre intensiv segeln sollte,<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 89
Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte<br />
bevor man in der ersten Hälfte mitfahren dürfe,<br />
haben die Meisten nicht durchgehalten und<br />
sind wieder ausgestiegen.<br />
Nicht nur das <strong>Schweizer</strong>ufer litt an Mitgliederschwund.<br />
Die Flotten in Konstanz und Radolfszell<br />
lösten sich während den 80er Jahren<br />
auf und es blieben nur einzelne übrig. Die<br />
letzte Ansammlung fand man in Lindau und<br />
später erwachte die Gruppe auf der Reichenau,<br />
die heute die Aktivste am See ist.<br />
<strong>Schweizer</strong>meisterschaften<br />
Deutsche Meisterschaften<br />
World Masters<br />
Trotz der kleiner werdenden Flotten bleibt der<br />
See für viele Segler ein lohnendes Regattaziel,<br />
denn das grosse offene Wasser hat seinen speziellen<br />
Reitz und für das werden auch längere<br />
Reisen in Kauf genommen.<br />
Immer wieder gab es denkwürdige Veranstaltungen,<br />
wie die <strong>Finn</strong>teamregatta in Radolfszell,<br />
die immer mit Teams aus der Schweiz<br />
bestückt war, die auch das eine oder andere<br />
mal gewonnen haben. Speziell war der Wan-<br />
1980 Rorschach<br />
1988 Romanshorn<br />
1992 Altnau<br />
1996 Kreuzlingen<br />
2004 Reichenau<br />
2008 Romanshorn<br />
Lindau<br />
Fischbach<br />
Lindau<br />
Reichenau<br />
1990 Altenrhein<br />
90 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
derpreis: Ein kleines Weinfass, das zur Preisverteilung<br />
leer war und gefüllt am darauf<br />
folgenden Jahr zurückgegeben werden sollte.<br />
Getrunken wurde der Wein beim traditionellen<br />
Backstubenfest, damit der Preis dem<br />
nächsten Sieger füllbereit weitergegeben<br />
werden konnte.<br />
Die Anzahl <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>segler am Bodensee<br />
blieb über die 90er Jahre tief aber stabil<br />
und man versuchte mit der Durchführung von<br />
Grossanlässen die Klasse breiter abzustützen.<br />
Bei der Suche nach durchführenden Clubs<br />
wurden wir immer mit Freude willkommen<br />
geheissen und haben selten eine Absage erhalten.<br />
Die SM 1988 wurde zu einer Starkwindmeisterschaft,<br />
bei der die Wettfahrtleitung<br />
durch die Seepolizei verwarnt wurde,<br />
weil sie einen Lauf trotz Hinweis der ängstlichen<br />
Motorbootfahrer mit Blaulicht nicht<br />
Folge leisteten. Im Anschluss an die Wettfahrt<br />
wurde darüber diskutiert wie fantastisch<br />
die Raumschotgänge und wie spannend das<br />
Halsen war und wie problemlos die Wettfahrtleitung<br />
die Situation im Griff hatte.<br />
Ebenso war die SM 2004 eine windige Sache<br />
und seglerisch eine Serie der besonderen Art.<br />
Was aber die ganze Veranstaltung speziell<br />
machte, war die Gastfreundschaft und das<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 91
Aus der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>geschichte Administration<br />
Rahmenprogramm mit allem was man sich<br />
erdenken kann.<br />
Zur Meisterschaft 2007 in Silvaplana konnte<br />
die Flotte nach langer Stagnation der Mitglieder,<br />
eine 50% ige Steigerung der Mitglieder<br />
verbuchen. Unser Neumitglied; Harry Geisser.<br />
Das nächste und bis anhin letzte Highlight war<br />
2009 die SM vor Romanshorn. Windig vom<br />
ersten bis zum neunten Lauf, kalt, regnerisch<br />
und ungemütlich. Trotz alledem war es eine<br />
tolle <strong>Finn</strong>meisterschaft an der einige an ihre<br />
Grenzen kamen.<br />
In der Zwischenzeit ist die <strong>Finn</strong>flotte Bodensee,<br />
durch die Schenkung eines <strong>Finn</strong>s, in die<br />
komfortable Situation gekommen, Seglern<br />
durch eine kurzfristige Leihgabe des Flottenfinns<br />
das <strong>Finn</strong>segeln zu präsentieren.<br />
In der wagen Hoffnung eine Mitgliederliste<br />
anno 1973 zu erreichen, versuchen wir das<br />
Segeln auf dem <strong>Finn</strong> vielen Segelentuisiasten<br />
schmackhaft zu machen.<br />
Hans, SUI 11<br />
92 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
Das SFV - Register<br />
Am Ende der <strong>Gischt</strong> findet sich unser Mitgliederregister, das jährlich aktualisiert wird. Überprüft<br />
bitte Eure Angaben auf Korrektheit und Vollständigkeit gemäss untenstehendem Muster und<br />
schickt Änderungen möglichst sofort per email an Hans Fatzer, unseren Registerführer.<br />
Man dankt.<br />
Der Segler<br />
Name, Vorname <strong>Finn</strong>segler seit<br />
persönliche Nummer Club<br />
Adresse e-mail<br />
Beruf Telefon / Natel<br />
Das Boot<br />
Schale / Baujahr Mast/Baujahr<br />
Bootsname ISAF Nummer<br />
Segelnummer Boot Trailer Typ<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 93
Regattakalender 2011 Regattakalender 2011<br />
Februar<br />
15. - 18. YCC Semaine Internationale de Cannes INT<br />
12. - 20. SuissNautic Bern mit Stand der <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>klasse<br />
18. Apéro der Klasse ab 17‘30 an der SuisseNautic<br />
April<br />
2. RCO, Saturday Race I (provisorisch) REG<br />
16. - 17. RCO Capman Cup REG<br />
30.4. - 1.5. SCR Golgacher Jollenregatta Rietli PM<br />
Mai<br />
14. - 15. SCH, Beinwil am See, Frühlingsregatta PM<br />
21. - 22. TYC Jungfrau Trophy REG<br />
Juni<br />
1./8./22./29. TYC, Rabbit Cup REG<br />
12. - 17. World Masters Championship, Punta Ala INT<br />
Juli<br />
9. - 10. TYC, Segelwoche REG<br />
94 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
9. - 10. Lindau SC, Lindavia Preis INT<br />
9. - 17. Helsinki, EM<br />
30. RCO, Saturday Race II REG<br />
August<br />
20. - 21. TYC Niederhornkanne PM<br />
September<br />
1. - 4. YCS Steckborn, Int. <strong>Schweizer</strong> Meiterschaft INT<br />
10. - 11. JSR, Jollenregatta Reichenau INT<br />
17. RCO Saturday Race III REG<br />
17. - 18. WYC, Interboot-Trophy Friedrichshafen INT<br />
24. - 25. ACAL Plobsheim Regata PM<br />
29.9 - 3.10. Travemünde, Int. Deutsche Meisterschaft INT<br />
Oktober<br />
22. - 23. CVN Mémorial Marc Lambelet PM<br />
November<br />
5. - 6. RCO Lebkuchenregatta PM<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 95
Tabellen<br />
Abkürzungen in der Rangliste<br />
BFD Black Flag Disqualification disqualifiziert nach Regel 32.3<br />
DNC<br />
DNF<br />
DNS<br />
DSQ<br />
OCS<br />
RAF/RET<br />
ZFP/ZPG<br />
DGM<br />
SCP<br />
SRS<br />
DND/DNE<br />
RDR<br />
Did not come to the starting area nicht gekommen<br />
Did not finish nicht durchs Ziel gekommen<br />
Did not start nicht gestartet<br />
Disqualification disqualifiziert<br />
On the course side of the starting line Frühstart<br />
Retired after finishing Aufgegeben nach Zieldurchgang<br />
Z-flag penalty Z-Flaggen Strafe / 20% Strafe nach Regel 30.3<br />
Disqualification Gross Missconduckt disqualifiziert wegen groben Fehlverhaltens (R 69.1)<br />
series canceled penalty Wertungsstrafe nach Regel 44.3<br />
series reversal Wertung aus der Serie genommen<br />
Disqualification not discardable/excludable Disqualifiziert, nicht streichbar (R 88.3/R 89.3b)<br />
Redress requested Wiedergutmachung angeordnet<br />
RDG Redress given Wiedergutmachung gewährt<br />
Windstärkenskala<br />
Bf<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
Knoten m/s km/h mph Beschreibung<br />
1-3 0.5-1.5 1-5 1-3 leiser Zug<br />
4-6 1.5-3 6-11 4-7 leichte Brise<br />
7-10 3-5 12-19 8-12 schwache Brise<br />
11-16 6-8 20-28 13-18 mässige Brise<br />
17-21 8-11 29-38 19-24 frische Brise<br />
22-27 11-13 39-49 25-31 starker Wind<br />
28-33 14-17 50-61 32-38 steifer Wind<br />
34-40 17-20 62-74 39-46 stürmischer Wind<br />
41-47 21-24 75-88 47-55 Sturm<br />
48-55 25-28 89-100 55-63 schwerer Sturm<br />
55-63 29-32 100-120 64-72 orkanartiger Sturm<br />
12 64-offen 33-offen 120-offen 73-offen Orkan<br />
106 <strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Finn</strong>-<strong>Gischt</strong> 53 107