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Handbuch der Staudenverwendung

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<strong>Staudenverwendung</strong> im Wandel <strong>der</strong> Zeit<br />

13<br />

Neue Landschaftlichkeit mit Stauden<br />

In den 1930er-Jahren gewann die <strong>Staudenverwendung</strong> durch die<br />

Entwicklung des Wohngartens eine neue Qualität und wurde aus <strong>der</strong><br />

Rabattenform in eine neue Landschaftlichkeit geführt (Herta Hammerbacher,<br />

Hermann Mattern, Otto Valentien, Mien Ruys). Staudenhabitus<br />

und Struktur wurden zu zentralen Gestaltungselementen (Abb. 1).<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte entwickelte sich eine große Vielfalt neuer<br />

Staudenbil<strong>der</strong> und Bepflanzungskonzepte (Abb. 2). Einen beson<strong>der</strong>en<br />

Einfluss hatte hier vor allem die von Richard Hansen und Hermann<br />

Müssel 1971 begründete Pflanzenverwendung nach Lebensbereichen<br />

und Geselligkeitsstufen (Rosemarie Weisse, Urs Walser). Sie gewährleis<br />

teten ein harmonisches Artengefüge mit langfristig verläss licher<br />

Entwicklung (vgl. Hansen und Stahl 1997). In den 70er-Jahren beeinflussten<br />

auch neue ökologische Erkenntnisse die <strong>Staudenverwendung</strong>,<br />

wurden ungebremste o<strong>der</strong> scheinbar ungebremste Sukzessions folgen<br />

diskutiert und getestet (z. B. Kasseler Schule).<br />

Abb. 3 (links) Naturalistische<br />

Pflanzenverwendung,<br />

Hermannshof,<br />

Weinheim.<br />

Abb. 4 (rechts) Weitläufige<br />

Staudenlandschaften,<br />

Gräflicher<br />

Park, Bad Driburg.<br />

Planung: Piet Oudolf.<br />

Aktuelle <strong>Staudenverwendung</strong><br />

Durch die Erweiterung <strong>der</strong> Aufgabenbereiche <strong>der</strong> Landschaftsarchitektur<br />

über Gärten und Parks hinaus, entstand im späten 20. Jahrhun<strong>der</strong>t eine<br />

große Vielfalt an neuen Pflanzkonzepten für das Stadtgrün. Zu den wichtigsten<br />

Strömungen <strong>der</strong> aktuellen <strong>Staudenverwendung</strong> im öffentlichen<br />

Grün gehören weit läufige Pflanzenlandschaften mit konkurrenzstarken<br />

Stauden (Wolfgang Oehme, Petra Pelz, Piet Oudolf, Heiner Luz).<br />

An<strong>der</strong>e Planer entwickeln kreative Abstraktionen von Naturlandschaften<br />

o<strong>der</strong> naturnahen Pflanzen gemeinschaften (Cassian Schmidt, Henk<br />

Gerritsen) (Abb. 3). Neben europäischen Landschaftscharakteren üben<br />

amerikanische o<strong>der</strong> asiatische Landschaften einen großen Einfluss auf<br />

neue Staudensortimente und Gestaltungsideale aus. Es wird experimentiert<br />

mit Pflanzungen und Aussaaten o<strong>der</strong> den Kombinationen aus beiden.

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