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Handbuch der Staudenverwendung

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12 Stauden als Gestaltungsmittel<br />

Abb. 1 (links) Astilben-<br />

Tal Killesberg, Stuttgart.<br />

Planung: Herta Hammerbacher,<br />

1939.<br />

Aufnahme 1984.<br />

Abb. 2 (rechts) Gestaltungsstil<br />

<strong>der</strong> 1950er-<br />

Jahre, Rekon struktion<br />

in Anlehnung an Karl<br />

Plomin, Stadtpark<br />

Hannover.<br />

Stauden bieten eine große Palette an Verwendungsmöglichkeiten.<br />

Über Blüten- und Blattfarben, Texturvielfalt des Laubes und winterliche<br />

Strukturen können sie als künstlerisches Ausdrucksmittel eingesetzt<br />

werden und oft langfristig wirksame Artengemeinschaften bilden. Mit<br />

Staudenpflanzungen kann räumlich-funktionellen Gestaltungskonzepten<br />

eine individuelle Atmosphäre gegeben werden. Neben diesen ästhe tischen<br />

Funktionen erfüllen sie im städtischen Umfeld gleichzeitig auch eine Reihe<br />

von ökologischen Funktionen. Der beson<strong>der</strong>e Reiz <strong>der</strong> Staudenpflanzungen<br />

liegt darin, dass es dynamische, also sich verän<strong>der</strong>nde Systeme sind. In<br />

<strong>der</strong> ökonomischen Betrachtungsweise bedeutet das, dass sich Ideengeber,<br />

Planende und Pflegende über das Werden und Vergehen von Staudenpflanzungen,<br />

also ihren Lebenszyklus, Gedanken machen müssen.<br />

2.1 <strong>Staudenverwendung</strong> im Wandel <strong>der</strong> Zeit<br />

Staudenrabatten als ästhetisches Gestaltungsmittel<br />

Seit <strong>der</strong> Entwicklung des architektonischen Gartens im frühen 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

ist die Staude ein zentrales Gestaltungselement <strong>der</strong> Gartenarchitektur.<br />

Zunächst standen hierbei gestalterische Qualitäten im Zentrum<br />

des Interesses. Beeinflusst durch die englische Gartenkünstlerin<br />

Gertrude Jekyll (1843–1932) und eigene Traditionen aus <strong>der</strong> Bie<strong>der</strong>meierzeit<br />

wurden Stauden im frühen 20. Jahrhun<strong>der</strong>t in Deutschland<br />

außerordentlich beliebt. Im Gegensatz zur betont malerischen englischen<br />

Staudenrabatte, bei <strong>der</strong> Stauden mit Sommerblumen und Blütengehölzen<br />

zu kunstvollen Blütenbil<strong>der</strong>n in warmen und kalten Tönen zusammengesetzt<br />

wurden, wurde in Deutschland meist mit streng grafischer Anordnung<br />

gearbeitet. Rabatten wurden in <strong>der</strong> Regel nach dem „Rapportprinzip“<br />

gepflanzt, bei dem eine feste Farbfolge in klaren Kontrasten durch regelmäßige<br />

Wie<strong>der</strong>holungen zu ornamentalen Bän<strong>der</strong>n zusammengesetzt<br />

wurde. Beispiele hierfür finden sich bei Fritz Encke, Erwin Barth und<br />

Heinrich Wiepking.

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