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AHB 254_PDF24 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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<strong>Ostpreußen</strong>blatt als Fundgrube für Vergangenheit und Gegenwart<br />

Als ich am 28.7.2012 im <strong>Ostpreußen</strong>blatt versucht habe, einen Kreisvorsitzenden<br />

anzurufen, der seine Anschrift im o. g. Blatt angibt, leider aber keine<br />

Telefonnummer, versuchte ich auf gut Glück einige Ihrer Kreisvertreter telefonisch<br />

zu erreichen. Leider ohne Erfolg. Als ich im Geschäftszimmer der Stadt<br />

Allenstein in Gelsenkirchen anrief, meldete sich eine sympathische Frauenstimme<br />

(Frau Becker). Weil es ein Wochenende war, wurde mein Anruf auf ihr<br />

Privattelefon umgeleitet. Nachdem wir zwei zugereisten Allensteiner uns über<br />

unser <strong>Ostpreußen</strong> unterhalten hatten, haben wir festgestellt, dass wir noch<br />

vieles über unsere Heimat zu erzählen haben.<br />

Ich, Horst Domnik, stamme aus dem<br />

Kreis Neidenburg, habe aber seit<br />

1952 in Allenstein bei der Eisenbahn<br />

gearbeitet. Zunächst bin ich mit dem<br />

Zug von Passenheim, später aus Alt-<br />

Mertensdorf nach Allenstein gependelt.<br />

Ich versuchte unbedingt einen<br />

Unterschlupf in Allenstein zu finden,<br />

was zu jener Zeit fast unmöglich war.<br />

Aber, oh Wunder, eines Tages kam<br />

Herr Biernatzki, der in der gleichen Abteilung<br />

tätig und ein gebürtiger Allensteiner<br />

war und fragte mich, ob ich<br />

noch eine Unterkunft suche. Meine<br />

Antwort war: Ja! Mit großer Freude<br />

nahm ich sein Angebot an und wurde<br />

Untermieter bei der Familie Biernatzki.<br />

Ich durfte mit deren Sohn Helmut<br />

dessen Zimmer teilen und war glücklich<br />

darüber, denn nun konnte ich<br />

auch die Abendschule besuchen. Die<br />

schöne Zeit in Allenstein bei Familie<br />

Biernatzki ist mir heute noch in guter Erinnerung. Im Herbst 1956 wurde ich<br />

zwangsmäßig in die polnische Armee einberufen, so wie auch mein Freund<br />

Helmut B. Seit dieser Zeit haben wir uns nicht mehr gesehen und aus den<br />

Augen verloren. Frau Becker, der ich die Geschichte erzählt habe, hat auf<br />

meinen Wunsch hin mit ostpreußischer Genauigkeit in ihrer Kartei meinen<br />

Freund Helmut gefunden, fast genau nach 57 Jahren. Helmut wohnt mit seiner<br />

Familie bei Hannover und ich seit 1975 in Kanada. Als ich auf einer Armee-Urlaubsreise<br />

1957 aus Minsk-Mazowiecki über Warschau durch Allenstein<br />

mit dem Zug gefahren bin, der leider nicht am Westbahnhof hielt,<br />

sondern nur seine Geschwindigkeit wesentlich reduzierte, habe ich mich kurz<br />

entschlossen, aus dem fahrenden Zug zu springen. Es klappte auch einwandfrei.<br />

Was mich dazu bewogen hat, ist mir bis heute nicht klar. Der Weg<br />

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