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AHB 254_PDF24 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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Die Stadt wuchs mit den Jahren weiter.<br />

Der Strombedarf erhöhte sich<br />

entsprechend, so dass das E-Werk<br />

mit der Zeit erweitert werden musste.<br />

Herbert Ganswindt, der neue Besitzer<br />

der Mühle Wadang, ließ sie 1923<br />

zur Stromerzeugung umbauen. Er<br />

verkaufte das Kraftwerk 1924 an die<br />

Städtischen Betriebswerke, die deren<br />

Stromerzeugung für städtische Zwecke<br />

und den Straßenbahnbetrieb einsetzte.<br />

Schon während des Ersten Weltkriegs<br />

hatte die Wasserkraftabteilung der<br />

Siemens-Schuckertwerke Überlegungen<br />

angestellt, für ein Kraftwerk „eine<br />

hierfür besonders günstige Alleschleife<br />

mittels eines Durchstichkanals und einige<br />

im Zuge dieses Kanals gelegene<br />

Seen so weit abzusenken, als [solches]<br />

mit Rücksicht auf den Abfluss<br />

zur Alle eben noch zulässig erschien“<br />

(R. v. Zastrow, Die Wasserkraftanlage<br />

„B“ der Städtischen Betriebswerke<br />

Allenstein G.m.b.H., in Siemens-<br />

Zeitschrift Heft 2, 1939, S. 3-12). Diesem<br />

Grundgedanken folgte dann der<br />

1933/34 den entsprechenden Erfordernissen<br />

und technischen Entwicklungen<br />

überarbeitete Entwurf für eine<br />

Kraftwerkneuanlage. Beginn der<br />

Bauarbeiten war das Jahr 1934 mit<br />

Herstellung der Kanäle, 1935/36 der<br />

Eisenbetonbrücke und das Regulierbauwerk.<br />

Staudamm und Krafthaus kamen erst<br />

im Mai 1936 zur Ausführung, nachdem<br />

den Siemens-Schuckertwerken,<br />

Berlin, der Auftrag für die Aufstellung<br />

baureifer Entwurfspläne, die Bauberatung<br />

und Bauleitung übertragen,<br />

später auch auf die gesamten noch<br />

zu erstellenden Bauteile erweitert<br />

wurde. Im September konnten die Alle<br />

abgeleitet und das Flussbett<br />

durchrammt, die Schüttung hochgeführt<br />

werden, während am Krafthaus<br />

die ersten Montagearbeiten für die<br />

mechanische Ausrüstung im November<br />

begonnen wurden.<br />

Die gesamte Kraftanlage wurde im<br />

April 1937 fertig. Sie nahm im Juni<br />

gleichen Jahres den Betrieb auf und<br />

befriedigte den Bedarf an elektrischer<br />

Energie der Stadt samt Straßenbahn<br />

und des später eingeführten O-Bus-<br />

Verkehrs vollkommen. Die Anlage hat<br />

Krieg und Nachkrieg ohne Schaden<br />

überlebt.<br />

Dipl.-Ing. v. Zastrow geht in seiner<br />

o.g. Arbeit auf viele Einzelheiten ein,<br />

die hier jedoch auch Platzgründen<br />

ausgespart werden müssen.<br />

Dem Bildband von Rafał Bętkowski<br />

„Allenstein wie man es nicht kennt“<br />

(AGDM, Olsztyn 2006) sind auf S. 138<br />

erläuternde Angaben entnommen.<br />

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