AHB 254_PDF24 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

Über das Elektrizitätswerk Allenstein
Von Ernst Vogelsang
Durch die sich so schnell vergrößernde
Zahl der Einwohner wurde die
Frage der Errichtung eines Elektrizitätswerkes
(und einer elektrischen
Straßenbahn) immer dringlicher, so
dass Pläne dafür seitens der Stadtvertretung
Ende 1901 ernsthaft in
Angriff genommen werden mussten.
Diese Pläne sahen eine Neuanlage
eines Kraftwerks westlich des Ortes
Wadang, am Zusammenfluss von
Wadang und Alle vor, die von fachlich
versierten Gutachtern als richtig,
auch in ökonomischer Hinsicht als
sinnvoll eingestuft wurden.
Doch der Wadanger Mühlenbesitzer
Carl Ganswindt erhob dagegen Einspruch.
So erlitt das Projekt zunächst
eine zeitliche Verzögerung, bis dieser
zu Gunsten der Stadt Allenstein endgültig
abgewiesen worden war. Damit
konnte nunmehr mit den notwendigen
Vorarbeiten im Juli 1906
zunächst mit dem Brückenbau über
den Wadangfluss begonnen und ab
Frühjahr 1907 mit den Bauten an
Stauwerk und Hochbauten fortgesetzt
werden. Zum Ende jenes Jahres
wurde das E-Werk (und auch die
Straßenbahn in der Stadt) dem öffentlichen
Betrieb übergeben.
Das Stauwerk erhöhte den Spiegel
der Alle um 4 m. Dadurch konnten 3
Francis- Turbinen mit je 185 PS im
Gebäude des Stauwerks für die 3
Hochspannungsgeneratoren angetrieben
werden. Sie erzeugten Drehstrom,
der über eine 4,45 km lange
Leitung zu einer Transformatorenstation
in der damaligen Königstrasse
(später umbenannt in Ad.-Hitler-Allee,
heute Aleja Wojska Polskiego) geführt
wurde und von dort in das Verteilernetz
kam.
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