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12/01 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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9 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

besondere Sicht auf Arbeit und Leben <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de, basisorientiert und Parochie<br />

übergreifend, generationsverb<strong>in</strong>dend<br />

und <strong>in</strong>tegrativ, der Gefahr der „Versäulung“<br />

der Geme<strong>in</strong>den entgegenwirkend<br />

und experimentierfreudig <strong>in</strong> orm und Gestalt,<br />

mit der e<strong>in</strong>en unverrückbaren Mitte,<br />

der Heiligen Schrift als Quelle und<br />

Weg zum Ziel. Ziel ist weder der Geme<strong>in</strong>deaufbau<br />

noch die Rettung der Gesamtkirche,<br />

Ziel ist alle<strong>in</strong> das Reich GOTTES,<br />

<strong>in</strong> das der Mensch als GOTTES Königsk<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>ziehen wird. Geme<strong>in</strong>depädagogisches<br />

Handeln ist biblisch gegründet,<br />

eschatologisch orientiert und politisch verantwortet.<br />

Es geschieht immer im<br />

Mite<strong>in</strong>ander des Lernens, weil der Mensch<br />

sich ke<strong>in</strong>em anderen Menschen verdankt,<br />

kann es ke<strong>in</strong>e Subjekt – Objekt Lernbeziehung<br />

geben. Geme<strong>in</strong>depädagogisches<br />

Handeln heute <strong>in</strong> Kirche und Gesellschaft<br />

heißt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie, die Bibel wieder bekannt<br />

zu machen, denn die Bibelvergessenheit,<br />

bzw. die Entfremdung der Bibel<br />

ist groß, und wer die Bibel vergisst, vergisst<br />

auch schnell den Menschen, um dessentwillen<br />

die Bibel geschrieben ist und<br />

se<strong>in</strong>e Zukunft, die hier aufgezeichnet ist.<br />

Mit der Bibel die Welt aus den Augen<br />

GOTTES sehen, das ist Auftrag und Ziel<br />

aller Geme<strong>in</strong>depädagogik, die soziale und<br />

politische, die existentielle und die historische<br />

Dimension des Lebens ist hier<br />

verankert. ragen werden neu gestellt:<br />

Nicht „Was hab ich vom Leben?“, sondern<br />

„Was hat das Leben, die Gesellschaft<br />

von mir?“ Nicht „Wie sehe ich GOTT?“,<br />

sondern „Wie sieht ER mich?“ Nicht, was<br />

wir über die Bibel zu sagen haben, sondern<br />

was die Bibel uns sagt, ist entscheidend.<br />

Mit diesen ragen wächst Geme<strong>in</strong>de<br />

und verändert sich die Welt. GOTT<br />

liegt an der Existenz des Menschen so<br />

sehr, dass ER ihr das Ziel gibt: „Ihr sollt<br />

heilig se<strong>in</strong>, denn ICH b<strong>in</strong> heilig“. Das<br />

wesentliche Attribut GOTTES wird als<br />

kostbarstes Gut mit den Menschen geteilt:<br />

Du kannst heilig werden, denn du bist das<br />

Ebenbild GOTTES. Behandele dich auch<br />

so. Hier<strong>in</strong> ist der Bildungsbegriff Meister<br />

Eckardts gegründet: Bildung ist der Weg,<br />

auf dem sich GOTT <strong>in</strong> die Seele e<strong>in</strong>es<br />

Menschen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>bildet. Und Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />

wissen sich dazu berufen, dieser<br />

Bildung Raum zu geben durch Hören<br />

und Begegnen und Weitergeben. Davon<br />

ist zu erzählen im K<strong>in</strong>dergarten, im Jugendraum<br />

und am Grab. Auf endlosen<br />

Sitzungen muss die Bibel die heilsame<br />

Unterbrecher<strong>in</strong> se<strong>in</strong> und <strong>in</strong> den M<strong>in</strong>isterien<br />

der öffentlich bekundete Grund kirchlichen<br />

Handelns. Das alles ist Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />

– Berufsbild e<strong>in</strong>er ganzen<br />

Geme<strong>in</strong>de und somit die Berufstheorie<br />

des allgeme<strong>in</strong>en Priestertums aller Gläubigen.<br />

Denn biblisches Gebot ist es, dass<br />

der Vater se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der lehrt. Schule und<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogik s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> Ersatz.<br />

Diesen „Ersatz“ nun verstärkt <strong>in</strong> den <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong> zu holen, ist e<strong>in</strong> weiser<br />

und willkommener Beschluss. Der Kirchkreis<br />

bietet nahezu endlos offene Türen<br />

für dieses eld des geme<strong>in</strong>samen Lebens<br />

und Glaubens. So dr<strong>in</strong>gt das Gebet aus<br />

dem K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> den Seniorennachmittag:<br />

„Lieber GOTT, ich danke dir, du<br />

bist immer gut zu mir. Und damit das auch<br />

so bleibt, schenk ich dir ganz viel röhlichkeit.“<br />

Die pädagogische Kunst und die<br />

theologische Tiefe dieses Gebetes kann <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er guten amilienarbeit, die ebenso<br />

dr<strong>in</strong>gend nötig wie verheißungsvoll für die<br />

Geme<strong>in</strong>den ist, ausgelotet werden. Jugendliche<br />

begegnen Senioren, damit beider<br />

Bild vone<strong>in</strong>ander die Chance zur Erweiterung<br />

bekommt. Ebenso e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Aufgabe der Geme<strong>in</strong>depädagogik. Es<br />

ist e<strong>in</strong> verhängnisvoller Irrtum, Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />

nur auf K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

zu begrenzen, gerade die übergreifenden<br />

und verb<strong>in</strong>denden Arbeitsgebiete<br />

s<strong>in</strong>d das Entscheidende dieser Berufsgrup-

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