12/01 - Evangelische Kirchen in Erfurt

THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK
pe.
In der Tat liegt ein weites eld der familienbezogenen
Arbeit vor uns, amilien im
eigentlichen Sinn und als familia Dei.
Tröstlich bei allem Umfang und Erwartung
an neue Personen zu wissen, dass es mit
der Gemeindepädagogik ganz so geht,
wie der Pädagoge und Theologe Paulus
uns schreibt: Einer pflanzt, ein anderer
begießt, aber GOTT gibt das Gedeihen.
(1.Kor3)
Luther – der große Kirchenlehrer schenkt
uns den kleinen Katechismus, bis heute
grundlegend für jede Gemeindepädagogik,
August Herrmann ranke beweist,
dass ein Taler am Anfang zu einem großen
Werk am Ende führen kann, Comenius
ist der große Didaktiker und Pestalozzi
traut weder der Didaktik noch dem
Was dich trägt –
„Christ für Gott sein“
Karin Eisbrenner
„Weißt du wo der Himmel ist / außen oder
innen / eine Handbreit rechts und links./
Du bist mitten drinnen.“
Auf die rage im zitierten Lied geben Kinder
schnelle Antworten: Dort, wo es mir
gut geht; da, wo ich angenommen und
nicht ausgelacht werde; wo wir miteinander
frei spielen können; da, wo mein
reund ist; wo es gerecht zugeht; wo ich
offen sein kann mit all meinem Suchen
und ragen; wo ich ehler machen darf;
wo einer mich liebt. Weißt du, wo der
Himmel ist? Erwachsene wägen ab, theoretisieren,
nach langem Hin und Her finden
sie eine Antwort und noch eine und
noch eine und verwerfen sie wieder, um
dann erneut anzusetzen. Schwere rage
und so einfach gestellt. Was trägt dich im
Leben und im Tod?
Lehrbuch, Grundelement seines pädagogischen
Handelns bleibt die zwischenmenschliche
Beziehung und Herrmann
Lietz, Erfinder des Landschulheimes, weiß
uns weiterzugeben, dass das Lehramt ein
königliches, prophetisches und priesterliches
Amt zugleich ist. Liebe zum Kind
ist die Grundvoraussetzung, oder um es
mit Augustinus zu sagen: „In dir muß brennen,
was du in anderen entzünden willst.“
Darin liegt das Geheimnis aller Pädagogik
und Theologie und über diese Art Geheimnisträger
gibt die Schrift die wunderbare
Verheißung: „Und die da lehren werden
leuchten wie des Himmels Glanz,
und die viele zur Gerechtigkeit weisen,
wie die Sterne immer und ewiglich.“
Möge GOTT uns dereinst zu ihnen gesellen.
Im Kirchenkreis Erfurt arbeiten zehn pädagogisch-theologisch
ausgebildete Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter hauptamtlich
und ca. 70 Ehrenamtliche mit Kindern und
amilien. Eine schnelle Antwort auf die
rage haben auch sie nicht parat. Aber ich
stelle mir vor, sie geben Woche für Woche
Kindern Zeugnis davon, was sie selbst
trägt und hält. Sie zeigen in den evangelischen
Kinderkreisen, im Kindergottesdienst,
den Kinder-Elternkreisen und Krabbelgruppen,
in Kinderbibel(sing)tagen, bei
Kinder- und amilienfreizeiten, amiliengottesdiensten
und -nachmittagen Kindern
und amilien ein Stück Himmel. Sie zeigen
ihnen die Gerechtigkeit und Liebe
Gottes, indem sie Kinder annehmen, wie
sie sind und sie ernst nehmen, indem sie
sich auch selbst korrigieren können. Sie
erzählen biblische Geschichten so, dass
die Kinder und amilien merken: Da bin
ja ich gemeint! Und sie wissen, nicht das
Wissen über biblische Inhalte ist für die
Beantwortung oben genannter rage entscheidend,
sondern die persönliche Betroffenheit
und das spirituelle Einlassen