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12/01 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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ERURTER BLÄTTER<br />

Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Dezember 05/Januar ‘06 Jahrgang 16 Nummer 2


INHALT 2<br />

KOLUMNE 4<br />

Dr. Aribert Rothe<br />

JAHRESLOSUNG 2006 5<br />

Elfriede Begrich<br />

EDITORIAL 6<br />

Thomas Michael Austel<br />

EIN GESCHENK ZUM ABSCHIED 6<br />

Silke Sauer<br />

THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

Elfriede Begrich 8<br />

Kar<strong>in</strong> Eisbrenner 10<br />

ranziska Gräfenha<strong>in</strong> <strong>12</strong><br />

Monika Wolf 13<br />

Holger Lübs 15<br />

Gerta L<strong>in</strong>k 15<br />

Hans-Jürgen Neumann 17<br />

THEATERGOTTESDIENST 19<br />

Dr. Michael Haspel<br />

NEUWAGENGERUCH 22<br />

Axel W.-O. Schmidt<br />

480 JAHRE IN ERURT 23<br />

Ulman Weiß<br />

PERSONALIA 26<br />

ECHO EINES LEBENS 27<br />

Elfriede Begrich<br />

EHRENAMTSPREIS 28<br />

ASYL IN DER LUTHERKIRCHE 30<br />

AUS EIGENEN KRÄTEN 31<br />

Bärbel Beyer<br />

RATSGYMNASIUM 32<br />

1 Autor<strong>in</strong>, 4 Autoren<br />

PERSÖNLICHKEITEN 34<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

ENDE UND ANANG 36<br />

Jeremias Treu<br />

AUGUSTINERKLOSTER 39<br />

Lothar Schmelz<br />

NACHRICHTEN 42<br />

JUGENDARBEIT 46<br />

René Thumser, Britt leischer<br />

INORMATION<br />

Sonntagstipp 24<br />

<strong>Kirchen</strong>musik 25<br />

Erwachsenenbildung 37<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g 38<br />

Besondere Term<strong>in</strong>e 38<br />

Hospiz 41<br />

Kirche mit K<strong>in</strong>dern 44<br />

CVJM / OA 45<br />

Jugendseite 47<br />

Infoblatt<br />

KIRCHENKREIS KONKRET<br />

Jahr der Taufe<br />

Kreissynode<br />

akten vom Kreiskirchenrat<br />

Gottesdienste zu Weihnachten, Silvester<br />

und Neujahr<br />

ERURTER BLÄTTER<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong>, Senior Andreas Eras<br />

Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-55076-11 ax -19<br />

<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

www.erfurt-kirche.de<br />

REDAKTIONSKREIS<br />

Thomas M. Austel, Margit laschmann, Christ<strong>in</strong>e<br />

Gohles, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />

Wolfgang Musigmann, Michael Pohl<br />

REDAKTION<br />

Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5507625, ax 0361-5507619<br />

erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

VERANTWORTLICH<br />

Thomas M. Austel<br />

Schmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-5620818, thomas.austel@ekkps.de<br />

OTOS<br />

Titel, S. 6, 16, 28: Gerta L<strong>in</strong>k; S. 13, 14: Monika Wolf;<br />

S. 15: Kirchgeme<strong>in</strong>de Bischleben, S. 33: Ratsgymnasium<br />

Grüne Seiten S. 7, 8: Gerta L<strong>in</strong>k<br />

SATZ/TYPOGRAIE<br />

Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />

99089 <strong>Erfurt</strong> (/ax 0361-7913874<br />

DRUCK<br />

a. ehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2252355, ax 0361-2252365<br />

fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

VERTRIEB<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />

Konto-Nr. 80<strong>01</strong>510, BLZ 820 608 00<br />

<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />

Autors wieder.<br />

Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.


WEIHNACHTSSEGEN<br />

aus der KAUMANNSKIRCHE AM ANGER <strong>Erfurt</strong> nach Erich Essl<strong>in</strong>ger<br />

WIE DER STERN<br />

über dem Stall von Bethlehem stehenblieb,<br />

so möge Licht<br />

über unserem Leben stehen bleiben.<br />

WIE DIE ENGEL<br />

den rieden auf Erden verkündeten,<br />

so möge rieden<br />

auf unserer Erde, auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt und<br />

<strong>in</strong> unseren Häusern werden.<br />

WIE DIE TÜR<br />

im Stall von Bethlehem offenstand,<br />

so mögen<br />

die Türen von Kirche und Diakonie geöffnet bleiben für die Menschen.<br />

WIE ÖCHSLEIN UND ESELEIN<br />

die Krippe ihres Herrn kannten,<br />

so möge<br />

Gerechtigkeit unter uns wohnen.<br />

WIE MARIA<br />

alle Worte <strong>in</strong> ihrem Herzen bewegte,<br />

so mögen Menschen<br />

von dem Wort, das sie sich nicht selbst sagen können, bewegt werden.<br />

WIE JOSEPH<br />

für Maria und das K<strong>in</strong>d sorgte,<br />

so mögen<br />

<strong>in</strong> Gottes Namen Menschen für Menschen sorgen.<br />

WIE DAS KIND<br />

von Maria und Joseph Gottes K<strong>in</strong>d war,<br />

so mögen<br />

Menschen Gottes Töchter und Söhne werden und bleiben.


KOLUMNE 4<br />

Kirche bildet<br />

Aribert Rothe<br />

Kirche macht alles Mögliche. Über manches mag man streiten. Künftig wird sie<br />

sich konzentrieren müssen auf ihre evangelischen Grundfunktionen: Das biblische<br />

Wort verständlich weiter zu geben <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und Gesellschaft; Sakramente<br />

zu feiern und Geme<strong>in</strong>schaft zu stiften; zu beten und zu musizieren; seelsorgerlich<br />

zu beraten und karitativ zu helfen. Überall steckt Bildung dr<strong>in</strong>. Ohne<br />

diese Dimension des Geistes ist das Christentum gar nicht lebensfähig.<br />

„Seit der Reformation ist <strong>Evangelische</strong> Kirche e<strong>in</strong>e Bildungsbewegung“, sagt der<br />

neue Bildungsdezernent OKR Christhard Wagner. Unsere Kirche hat es zwar nicht<br />

immer klar gewusst, aber allmählich wird die falsche Alternative zwischen Glauben<br />

und Bilden überwunden. Auch <strong>in</strong> der wachsenden öderation <strong>Evangelische</strong>r<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Mitteldeutschland (EKM) wird längst nicht mehr nur Strukturstroh gedroschen.<br />

Inzwischen geht es wieder stärker zur Sache, nämlich um Wesen und<br />

Profil des Protestantismus für die Zukunft. Die erste geme<strong>in</strong>same „Inhaltssynode“<br />

<strong>in</strong> Halle wird sich auf die Grundlagen bes<strong>in</strong>nen und deshalb e<strong>in</strong>e Bildungssynode<br />

se<strong>in</strong>. Sie wird hoffentlich am 31. März 2006 e<strong>in</strong>e Bildungskonzeption<br />

beschließen, um „Bildung als kirchliche Grundaufgabe“ zu entfalten. Basis aller<br />

kirchlichen Lebensäußerungen ist die Bibel. Ihr Wirkungsfeld s<strong>in</strong>d die vielfältigen<br />

Lebenslagen jüngerer und älterer Menschen.<br />

Die größte Gruppe s<strong>in</strong>d zweifellos die Erwachsenen. Im vorläufigen Entwurf heißt<br />

es dazu: Lebendiges Lernen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und Gesellschaft „anzuregen und <strong>in</strong><br />

christlicher Perspektive zu begleiten, ist die Aufgabe organisierter Angebote evangelischen<br />

Bildungshandelns. Ohne Vertrauen auf die Gegenwart Gottes, Vergebung<br />

und reiheit ist das nicht möglich. <strong>Evangelische</strong> Bildung achtet die Würde<br />

des erwachsenen Menschen und zielt auf verantwortliches Handeln, und zugleich<br />

lehrt es diese wahrzunehmen. Es geht dabei um nichts Ger<strong>in</strong>geres als um Lernchancen<br />

zur Vertrauens-, Gewissens- und Herzensbildung. Deshalb prägen Offenheit<br />

und Dialog, Mündigkeit und kritisches Urteilsvermögen sowie die Zielvorstellungen<br />

Gerechtigkeit, rieden, Bewahrung der Schöpfung und Geschlechtergerechtigkeit<br />

viele Bildungsangebote. Die reichen Bildungsressourcen der jüdisch-christlichen<br />

Tradition stellen dafür unersetzliche Wissensbestände, Sprachformen<br />

und Symbole bereit. Protestantische Erwachsenenbildung ist also e<strong>in</strong><br />

Angebot zur Dase<strong>in</strong>s- und Handlungsorientierung, zur Lebensbewältigung und<br />

S<strong>in</strong>nstiftung und nimmt die Menschen <strong>in</strong> ihren <strong>in</strong>dividuellen und gesellschaftlichen<br />

Bezügen sehr ernst. Wenn das Geben und Nehmen aller am Lernprozess<br />

Beteiligten gel<strong>in</strong>gt, entsteht e<strong>in</strong>e Art Beheimatung auf Zeit und erwächst Engagement<br />

ohne Vere<strong>in</strong>nahmung.“<br />

Damit sich Kirche bildet.


5 JAHRESLOSUNG 2006<br />

Prognose 2006 A+D+<br />

Elfriede Begrich<br />

E<strong>in</strong> neues Jahr liegt vor uns und e<strong>in</strong> neuer<br />

Kalender. Noch gibt es weiße Seiten, aber wie<br />

gut, auch die Jahre 2007 und 2008 s<strong>in</strong>d schon<br />

ausgedruckt. Wie sollten wir sonst planen<br />

können? Wir leben im Zeitalter der Prognosen.<br />

Je unsicherer die Zeiten, desto sicherer<br />

die Prognosen. Stellenpläne für den Verkündigungsdienst<br />

im Jahr 2009 wollen <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr abgeschlossen se<strong>in</strong>. Der geme<strong>in</strong>same<br />

Haushalt der öderation ab 2<strong>01</strong>0 wirft se<strong>in</strong>e<br />

Schatten voraus, „Agenda<br />

2020“ steht noch immer<br />

an, und die Gewissheit,<br />

dass 2050 <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>e Million weniger Menschen<br />

leben werden als<br />

jetzt, ist statistische Größe.<br />

Aber die Zahl der Hundertjährigen<br />

wird sich verdreifachen. Das<br />

steht fest. K<strong>in</strong>dergärten werden Seniorenresidenzen<br />

und Schulen geschlossen und e<strong>in</strong>e<br />

Landesregierung steht zur Disposition im<br />

(menschen)armen Thür<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> Gespenst<br />

geht um <strong>in</strong> Deutschland: Demographie ist se<strong>in</strong><br />

Name.<br />

Wir werden als Kirche nicht wegschauen, aber<br />

auch nicht h<strong>in</strong>starren auf Zahlen und Entwicklungen.<br />

Die Balance zwischen durchtragendem<br />

Gottvertrauen und aktuell geforderter<br />

Verantwortung gel<strong>in</strong>gt nur, wenn wir beim<br />

Blick <strong>in</strong> den Kalender und im Planen allen<br />

Tuns eben diese Reihenfolge e<strong>in</strong>halten. Hilfe<br />

ist uns das Losungswort tagtäglich, wöchentlich,<br />

monatlich und für das ganze Jahr. Man<br />

muß sich allerd<strong>in</strong>gs vorarbeiten, denn auch<br />

im „Kirchlichen Amtskalender“ s<strong>in</strong>d die ersten<br />

15 Seiten est- und eiertagen und Daten<br />

wichtiger rauen und Männer gewidmet.<br />

Und wiedere<strong>in</strong>mal gilt, so man die Jahreslosung<br />

gefunden hat: Besser die katholische E<strong>in</strong>heitsübersetzung<br />

als gar ke<strong>in</strong> Bibelwort. Bedauerlich<br />

dennoch, dass die für evangelische<br />

Wort des HERRN an Josua<br />

Ich will dich nicht verlassen<br />

noch von dir weichen.<br />

(Josua 1,5)<br />

Kirche <strong>in</strong> erstaunlicher E<strong>in</strong>mütigkeit beschlossene<br />

Entscheidung für die Priorität der Lutherübersetzung<br />

noch nicht <strong>in</strong>s Druckhaus nach<br />

Leipzig gelangt ist. „Ich will dich nicht verlassen<br />

noch von dir weichen.“ Wort des<br />

HERRN an Josua (Jos 5,b), den kle<strong>in</strong>en Nachfolger<br />

des großen Mose, der als Mund GOT-<br />

TES Israels Geschichte und Geschick geleitet<br />

hat. Dieser Mund ist nun stumm. Nun redet<br />

GOTT zu Josua; der führt se<strong>in</strong> Volk <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Zukunft mit dieser e<strong>in</strong>zigen Prognose: GOT-<br />

TES Wille wird sich an ihm erfüllen und das<br />

wird die Zukunft des ganzen Volkes se<strong>in</strong>.<br />

„Was me<strong>in</strong> GOTT will, gescheh allzeit, se<strong>in</strong><br />

Will, der ist der beste...“ so bekennen wir s<strong>in</strong>gend<br />

die Kont<strong>in</strong>uität des Willens GOTTES seit<br />

ER den Menschen <strong>in</strong>s Dase<strong>in</strong> rief.<br />

Nun ist es an uns, diesem<br />

Wort GOTTES zu vertrauen.<br />

Das ICH unseres<br />

GOTTES gilt mir. Es ist<br />

das Wort ganz nah an<br />

me<strong>in</strong>em Herzen, es ist<br />

Se<strong>in</strong> Wort für mich. ür<br />

das ganze kommende<br />

Jahr, nicht e<strong>in</strong> Tag und nicht e<strong>in</strong>e Stunde s<strong>in</strong>d<br />

von der Zusage GOTTES ausgenommen: „ICH<br />

will dich nicht verlassen noch von dir weichen.“<br />

Das steht geschrieben auf jeder neu<br />

aufzuschlagenden Kalenderseite und unterbricht<br />

die noch so schwierige Sitzung, stärkt<br />

alles S<strong>in</strong>gen und Spielen und baut den festen<br />

Grund aller Prognosen unserer Zukunft.<br />

Sorge und Bekümmernis, Angst und Verzagtheit<br />

bettet ER selbst <strong>in</strong> Se<strong>in</strong> Wort: Ich verlasse<br />

dich nicht; jetzt gerade nicht, wo du dich<br />

alle<strong>in</strong> und bedroht denkst, weiche ich nicht<br />

von dir.<br />

Was s<strong>in</strong>d wir doch groß, wir kle<strong>in</strong>en Nachfolger<br />

<strong>in</strong> Gottes Augen, was bist du doch reich,<br />

du armer Wurm auf Erden, was seid ihr doch<br />

für e<strong>in</strong> Volk, gestärkt und gewiss gemacht<br />

durch GOTTES Wort, ihr <strong>in</strong>mitten der Völker.<br />

So gehen wir groß gemacht und reich beschenkt<br />

durch das Tor des Neuen Jahres. An<br />

der Pforte steht ER und spricht: Ich will dich<br />

nicht verlassen noch von dir weichen.<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong> Se<strong>in</strong>em Wort gegründetes Neues Jahr<br />

Ihnen allen!


EDITORIAL / WORTMELDUNG 6<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen, liebe Leser<br />

Advent und die Krippe auf dem <strong>Erfurt</strong>er<br />

Weihnachtsmarkt. Das kl<strong>in</strong>gt wie die zufällige<br />

Begegnung von Nähmasch<strong>in</strong>e und<br />

Regenschirm auf e<strong>in</strong>em Seziertisch. D<strong>in</strong>ge,<br />

die nichts mite<strong>in</strong>ander zu tun haben<br />

s<strong>in</strong>d zufällig. Advent ist im Dezember.<br />

Weihnachten beg<strong>in</strong>nt am 24. Dezember<br />

mit der stillen heiligen Nacht. So steht es<br />

im Kalender. Nicht zufällig.<br />

Zufällig ist dann der Weihnachtsmarkt<br />

vorbei. Reden wir jetzt nicht von der<br />

O-du-fröhlichen-Weihnacht. Hat alles se<strong>in</strong>e<br />

Zeit. Ist jetzt Advent. Mit A wie Anfang<br />

und Ankunft. Erwartet der Anfang. Erwartet<br />

die Ankunft. Der Erwartete. Die Erwartete.<br />

Kl<strong>in</strong>gt gut. Ist nicht von Zufall.<br />

Erwartungshaltung und die Haltung des<br />

Erwarteten stehen e<strong>in</strong>ander gegenüber.<br />

Stehen so e<strong>in</strong>ander gegenüber Lebenshaltung<br />

und die Haltung des Lebendigen wie<br />

der gotische Chorbogen der Kaufmannskirche<br />

am Anger sich über der ersten Kerze<br />

an dem Adventskranz wölbt?<br />

Zum 92. Mal erhalten Sie die ERURTER<br />

BLÄTTER. Alle zwei Monate wieder. 2005<br />

schrieb Dr. Aribert Rothe die Kolumnen.<br />

Autor<strong>in</strong>nen und Autoren, Redaktionskreis,<br />

die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Redaktion und<br />

die Druckerei haben produktorientiert<br />

zusammengearbeitet. Herzlichen Dank!<br />

2006 wird Stefan Börner die Kolumne<br />

schreiben und wir liefern Ihnen wieder<br />

Lektüre. Damit wollen wir aufschließen,<br />

„was die Gesellschaft nur zu gerne verbergen<br />

und vergessen möchte, erhält <strong>in</strong><br />

und um die Kirche herum Asyl“ (Rolf<br />

Schieder).<br />

E<strong>in</strong>e gnadenbr<strong>in</strong>gende Weihnachtszeit<br />

und e<strong>in</strong> gesegnetes Jahr 2006 wünschen<br />

aus der Redaktion<br />

Ihre<br />

Gerta L<strong>in</strong>k und Thomas M. Austel<br />

E<strong>in</strong> Geschenk zum<br />

Abschied: Erfahrungen<br />

Auszug aus der Ansprache der Studentenpfarrer<strong>in</strong><br />

Silke Sauer im <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isterium<br />

am Donnerstag, den 3.11.2005.<br />

Dank für die freundlichen Worte – Dank<br />

an alle, mit denen ich <strong>in</strong> dieser Zeit zusammenarbeiten<br />

konnte. Dank für Gelegenheit,<br />

mich hier zu verabschieden.<br />

Gern komme ich der Aufforderung nach,<br />

hier e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>drücke wiederzugeben:<br />

Das Wandern der Studenten während ihrer<br />

Studienzeit hat die Arbeit <strong>in</strong> der ESG<br />

sehr geprägt, es gab viele Abschiede, viel<br />

Rückkehr und viel Neubeg<strong>in</strong>n.<br />

Und ich merke, wie auch me<strong>in</strong> Leben von<br />

diesem Wandern geprägt ist, wie mir stets<br />

die endgültige Verabschiedung von Studenten<br />

aus der ESG zugesetzt hat und wie<br />

schwer es mir manchmal fiel, mich den<br />

neuen Studenten wieder ganz zuzuwenden;<br />

nicht im Gestern zu verharren, sondern<br />

mich wieder neu zu öffnen. Die Stu-


7 WORTMELDUNG<br />

denten zogen immer weiter und ich blieb,<br />

nun ziehe ich weiter und die Studenten<br />

bleiben.<br />

So sehr Abschiede auch Chancen bieten,<br />

sie fallen auch manchmal schwer. Aber:<br />

Ohne Abschied gibt es eben auch ke<strong>in</strong>en<br />

Neuanfang und ke<strong>in</strong>e Wiederkehr, sondern<br />

vielleicht zuviel Gewöhnung und zu wenig<br />

Dankbarkeit. Denn vielleicht braucht<br />

man auch darum Abschiede, um zu erkennen,<br />

was e<strong>in</strong>em geschenkt war und worauf<br />

man dankbar zurückblicken kann. Drei<br />

solche Punkte möchte ich nun konkret<br />

benennen:<br />

Die Studenten: Neben vielerlei Beanspruchung<br />

durch Studium und Hobbys f<strong>in</strong>den<br />

sie auch Zeit für ESG, weil ihnen Geme<strong>in</strong>schaft<br />

wichtig ist, die über den christlichen<br />

Glauben und Wertorientierung auf Basis<br />

dieses Glaubens redet, aber auch diesen<br />

Glauben lebt, nicht nur <strong>in</strong> Andachten und<br />

Gottesdiensten, sondern auch im jesuanischen<br />

Umgang mite<strong>in</strong>ander. Das wird bee<strong>in</strong>druckend<br />

deutlich <strong>in</strong> ihrem Engagement<br />

mit den Beh<strong>in</strong>derten <strong>in</strong> Altengesees und gerade<br />

auch mit Menschen, die schwierig und<br />

anstrengend s<strong>in</strong>d. „Tragt die Schwachen“<br />

– schien das ungeschriebene Motto zu se<strong>in</strong>,<br />

besonders auch im Blick auf psychisch<br />

kranke Menschen. Es ist beunruhigend und<br />

erschreckend, dass ihre Zahl unter jungen<br />

Menschen stark wächst. Umso mehr hat<br />

mich bee<strong>in</strong>druckt, dass die Studenten dieses<br />

Thema nicht von sich weggewiesen haben,<br />

sondern es sich <strong>in</strong> Vorträgen gewünscht,<br />

z.T. aber e<strong>in</strong>fach gelebt haben.<br />

E<strong>in</strong> sachkundiger Anlaufpunkt für diese<br />

Probleme <strong>in</strong> der Stadtmission wäre wünschenswert,<br />

denn sie stellen e<strong>in</strong>e Überfrachtung<br />

der Geme<strong>in</strong>den und auch der<br />

ESG dar. Und so kann ich nun bei den notwendigen<br />

Änderungen <strong>in</strong> der Stadtmission<br />

nur hoffen, dass hier neue Chancen erschlossen<br />

werden für den wahren Schatz<br />

der Kirche: nämlich die Mühseligen und<br />

Beladenen.<br />

Ökumene: Sie ist sehr abhängig von den<br />

Leuten, die Ökumene betreiben. Bei den<br />

Laien habe ich z.T. großes Interesse und<br />

ökumenisches Engagement erlebt.<br />

Jetzt s<strong>in</strong>d beide Plätze des EM <strong>in</strong> der Stadt-<br />

ACK-Gruppe neu zu besetzen.<br />

Im Zusammenhang mit der Bibelbox zeigen<br />

evangelische reikirchen und freie<br />

evangelische Geme<strong>in</strong>den sehr viel Engagement<br />

und viel E<strong>in</strong>satz. Aber die Kräfte,<br />

das Gewollte <strong>in</strong> guter Qualität zu machen,<br />

reichen nicht immer. Das ist e<strong>in</strong>e Herausforderung<br />

für die Landeskirche, das Gespräch<br />

nicht abreißen zu lassen, sondern<br />

im Gespräch zu se<strong>in</strong> und Vertrauen zu fördern.<br />

Kollegialität auf Bundes-ESG-Ebene<br />

habe ich als außerordentlich hilfreich erfahren<br />

und punktuell hier im <strong>Kirchen</strong>kreis,<br />

wobei es ja am Anfang nicht ganz e<strong>in</strong>fach<br />

war mit der Struktur dieser Prov<strong>in</strong>zialstelle,<br />

die nicht mehr zum <strong>Kirchen</strong>kreis gehört.<br />

Dankbar habe ich erlebt, wie sich im Laufe<br />

der Zeit manches gute Gespräch entwickelt<br />

hat, wonach es anfangs nicht aussah.<br />

Me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>druck aus Gesprächen war, dass<br />

es viel Mutlosigkeit und Traurigkeit gibt,<br />

wenn es (zu)wenig Anteilnahme ane<strong>in</strong>ander<br />

und an der Arbeit des anderen gab.<br />

Gottes Lob – dieses geme<strong>in</strong>same Ziel darf<br />

nicht aus dem Blick kommen bzw. durch<br />

andere Diskussionen verdeckt werden. Ich<br />

habe die Hoffnung: Je lauter das Lob Gottes<br />

hörbar ist, desto weniger werden wir <strong>in</strong><br />

Zukunft über Stellen(-streichungen) diskutieren<br />

müssen!<br />

Letztlich e<strong>in</strong>e Bitte: Studenten warten auf<br />

e<strong>in</strong>e Antwort aus dem <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isterium<br />

auf ihren Antrag, sich für e<strong>in</strong>en<br />

dritten Ökumenischen <strong>Kirchen</strong>tag <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

im Jahre 2<strong>01</strong>7 e<strong>in</strong>zusetzen. Diese jungen,<br />

engagierten Leute werden wir <strong>in</strong> Zukunft<br />

<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den nötig brauchen.<br />

Mit der Vakanzvertretung <strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Studentengeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong> ist seit<br />

1.11.2005 Pfr. Dr. Aribert Rothe beauftragt.


THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK 8<br />

Leuchten wie<br />

des Himmels Glanz<br />

Elfriede Begrich<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogik –<br />

aus alter Quelle neu geschöpft<br />

Woran denken Sie bei dem Wort „Geme<strong>in</strong>depädagogik?“<br />

An e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Person und die mit ihr verbundenen Erfahrungen?<br />

An Jugendarbeit im Jugendkeller<br />

des Geme<strong>in</strong>dehauses? An den Ursprungsort<br />

Potsdam und Peter Schicketanz,<br />

den Begründer der Ausbildung und<br />

langjährigen Leiter? An Ord<strong>in</strong>ation der<br />

„GPs“ und Erklärungsnotstand über ihr<br />

Aufgabenfeld <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de? An Examen<br />

und Arbeit mit K<strong>in</strong>dern? An pädagogisch<br />

e<strong>in</strong>gestimmte Gottesdienste? An ragekataloge<br />

im Seniorenkreis?<br />

Alles richtig und doch nur kle<strong>in</strong>e Splitter<br />

e<strong>in</strong>er zum Berufsbild der 70er Jahre gewordenen<br />

bestimmten Sicht kirchlicher<br />

und geme<strong>in</strong>dlicher Arbeit. Interessanterweise<br />

entstand der Ruf nach geme<strong>in</strong>depädagogischem<br />

Handeln der <strong>Kirchen</strong> im<br />

politischen Westen Deutschlands als Abgrenzung,<br />

mehr noch als Ergänzung zur<br />

Religionspädagogik unter der Erkenntnis:<br />

„E<strong>in</strong>e kirchenvergessene Religionspädagogik<br />

trifft auf e<strong>in</strong>en bildungsvergessenen<br />

Geme<strong>in</strong>deaufbau.“ Dass Theologie die Pädagogik<br />

braucht und (Religions-)Pädagogik<br />

die Theologie, ist nicht ganz so neu,<br />

muss aber immer mal wieder <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />

gebracht werden, für beide Diszipl<strong>in</strong>en!<br />

Im Osten Deutschlands begann die<br />

Entwicklung der Geme<strong>in</strong>depädagogik mit<br />

der Entstehung des Bundes <strong>Evangelische</strong>r<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der DDR 1969 und der dr<strong>in</strong>genden<br />

Aufgabe, <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>desem<strong>in</strong>aren<br />

alle Christen für das atheistische Umfeld<br />

auskunftsfähig zu machen über ihren<br />

Glauben. Spiritus rector ist hier Altbischof<br />

Werner Krusche mit se<strong>in</strong>em Verständnis<br />

von der Kirche als Lerngeme<strong>in</strong>schaft, die<br />

sich <strong>in</strong> überfüllten Geme<strong>in</strong>desem<strong>in</strong>aren<br />

Gestalt gab. Zehn Jahre später, 1979, ist<br />

dann <strong>in</strong> Potsdam der erste Kurs der vierjährigen<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogenausbildung<br />

begonnen worden, die die Grundfrage zu<br />

beantworten bemühte: „ür welche Geme<strong>in</strong>den<br />

bilden wir aus?“ E<strong>in</strong>e das universitäre<br />

Theologiestudium und das pfarrerzentrierte<br />

Geme<strong>in</strong>deleben h<strong>in</strong>terfragende<br />

Konzeption stand h<strong>in</strong>ter dem Potsdamer<br />

Modell und war ursprünglich als<br />

Anstoß zur Studienreform für alle kirchlichen<br />

Mitarbeiter gedacht. E<strong>in</strong>erseits wurde<br />

die Hierarchie <strong>in</strong>nerhalb der Kirche<br />

deutlich h<strong>in</strong>terfragt, andererseits hat der<br />

Geme<strong>in</strong>depädagoge mit dem immer etwas<br />

unklar gebliebenden Berufsbild se<strong>in</strong>en<br />

Platz <strong>in</strong> der kirchlichen (Rang-)Ordnung<br />

e<strong>in</strong>genommen. Beides bed<strong>in</strong>gt, dass<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogen immer mal wieder<br />

lieber „richtige“ Pfarrer se<strong>in</strong> wollen.<br />

Oftmals ist es auch die praktische Situation,<br />

<strong>in</strong> der sie sich vorf<strong>in</strong>den, die ihnen<br />

die Beantragung der Anerkennung des<br />

Pfarrerstatus’ nahe legt. Aber es ist der<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Demontage dieses Berufes,<br />

der hochqualifizierte Spezialausbildung <strong>in</strong><br />

Kommunikation, Didaktik und methodischer<br />

Vielfalt be<strong>in</strong>haltet und die theologische<br />

Ausbildung auf diese praxisrelevante<br />

Erprobung fokussiert. Die Grundidee<br />

der Ergänzung der beiden Schwerpunkte<br />

von Pädagogik und der Theologie, die sich<br />

gegenseitig brauchen, geht uns damit verloren<br />

und das wäre e<strong>in</strong> großer Verlust.<br />

1974 sagte Eva Heßler, deren Name nun<br />

der Neubau <strong>in</strong> Kloster Drübeck trägt, anlässlich<br />

des 25. Bestehens des Obersem<strong>in</strong>ars<br />

<strong>in</strong> Naumburg: „Theologie muss Pädagogik<br />

als ihre Handlungswissenschaft begreifen<br />

lernen. Pädagogik muß sich der<br />

Theologie bedienen, sie beanspruchen“.<br />

Damit wird klar, Geme<strong>in</strong>depädagogik ist<br />

ke<strong>in</strong> eigenes Arbeitsfeld, sondern e<strong>in</strong>e


9 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

besondere Sicht auf Arbeit und Leben <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de, basisorientiert und Parochie<br />

übergreifend, generationsverb<strong>in</strong>dend<br />

und <strong>in</strong>tegrativ, der Gefahr der „Versäulung“<br />

der Geme<strong>in</strong>den entgegenwirkend<br />

und experimentierfreudig <strong>in</strong> orm und Gestalt,<br />

mit der e<strong>in</strong>en unverrückbaren Mitte,<br />

der Heiligen Schrift als Quelle und<br />

Weg zum Ziel. Ziel ist weder der Geme<strong>in</strong>deaufbau<br />

noch die Rettung der Gesamtkirche,<br />

Ziel ist alle<strong>in</strong> das Reich GOTTES,<br />

<strong>in</strong> das der Mensch als GOTTES Königsk<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>ziehen wird. Geme<strong>in</strong>depädagogisches<br />

Handeln ist biblisch gegründet,<br />

eschatologisch orientiert und politisch verantwortet.<br />

Es geschieht immer im<br />

Mite<strong>in</strong>ander des Lernens, weil der Mensch<br />

sich ke<strong>in</strong>em anderen Menschen verdankt,<br />

kann es ke<strong>in</strong>e Subjekt – Objekt Lernbeziehung<br />

geben. Geme<strong>in</strong>depädagogisches<br />

Handeln heute <strong>in</strong> Kirche und Gesellschaft<br />

heißt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie, die Bibel wieder bekannt<br />

zu machen, denn die Bibelvergessenheit,<br />

bzw. die Entfremdung der Bibel<br />

ist groß, und wer die Bibel vergisst, vergisst<br />

auch schnell den Menschen, um dessentwillen<br />

die Bibel geschrieben ist und<br />

se<strong>in</strong>e Zukunft, die hier aufgezeichnet ist.<br />

Mit der Bibel die Welt aus den Augen<br />

GOTTES sehen, das ist Auftrag und Ziel<br />

aller Geme<strong>in</strong>depädagogik, die soziale und<br />

politische, die existentielle und die historische<br />

Dimension des Lebens ist hier<br />

verankert. ragen werden neu gestellt:<br />

Nicht „Was hab ich vom Leben?“, sondern<br />

„Was hat das Leben, die Gesellschaft<br />

von mir?“ Nicht „Wie sehe ich GOTT?“,<br />

sondern „Wie sieht ER mich?“ Nicht, was<br />

wir über die Bibel zu sagen haben, sondern<br />

was die Bibel uns sagt, ist entscheidend.<br />

Mit diesen ragen wächst Geme<strong>in</strong>de<br />

und verändert sich die Welt. GOTT<br />

liegt an der Existenz des Menschen so<br />

sehr, dass ER ihr das Ziel gibt: „Ihr sollt<br />

heilig se<strong>in</strong>, denn ICH b<strong>in</strong> heilig“. Das<br />

wesentliche Attribut GOTTES wird als<br />

kostbarstes Gut mit den Menschen geteilt:<br />

Du kannst heilig werden, denn du bist das<br />

Ebenbild GOTTES. Behandele dich auch<br />

so. Hier<strong>in</strong> ist der Bildungsbegriff Meister<br />

Eckardts gegründet: Bildung ist der Weg,<br />

auf dem sich GOTT <strong>in</strong> die Seele e<strong>in</strong>es<br />

Menschen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>bildet. Und Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />

wissen sich dazu berufen, dieser<br />

Bildung Raum zu geben durch Hören<br />

und Begegnen und Weitergeben. Davon<br />

ist zu erzählen im K<strong>in</strong>dergarten, im Jugendraum<br />

und am Grab. Auf endlosen<br />

Sitzungen muss die Bibel die heilsame<br />

Unterbrecher<strong>in</strong> se<strong>in</strong> und <strong>in</strong> den M<strong>in</strong>isterien<br />

der öffentlich bekundete Grund kirchlichen<br />

Handelns. Das alles ist Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />

– Berufsbild e<strong>in</strong>er ganzen<br />

Geme<strong>in</strong>de und somit die Berufstheorie<br />

des allgeme<strong>in</strong>en Priestertums aller Gläubigen.<br />

Denn biblisches Gebot ist es, dass<br />

der Vater se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der lehrt. Schule und<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogik s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> Ersatz.<br />

Diesen „Ersatz“ nun verstärkt <strong>in</strong> den <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong> zu holen, ist e<strong>in</strong> weiser<br />

und willkommener Beschluss. Der Kirchkreis<br />

bietet nahezu endlos offene Türen<br />

für dieses eld des geme<strong>in</strong>samen Lebens<br />

und Glaubens. So dr<strong>in</strong>gt das Gebet aus<br />

dem K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> den Seniorennachmittag:<br />

„Lieber GOTT, ich danke dir, du<br />

bist immer gut zu mir. Und damit das auch<br />

so bleibt, schenk ich dir ganz viel röhlichkeit.“<br />

Die pädagogische Kunst und die<br />

theologische Tiefe dieses Gebetes kann <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er guten amilienarbeit, die ebenso<br />

dr<strong>in</strong>gend nötig wie verheißungsvoll für die<br />

Geme<strong>in</strong>den ist, ausgelotet werden. Jugendliche<br />

begegnen Senioren, damit beider<br />

Bild vone<strong>in</strong>ander die Chance zur Erweiterung<br />

bekommt. Ebenso e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Aufgabe der Geme<strong>in</strong>depädagogik. Es<br />

ist e<strong>in</strong> verhängnisvoller Irrtum, Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />

nur auf K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

zu begrenzen, gerade die übergreifenden<br />

und verb<strong>in</strong>denden Arbeitsgebiete<br />

s<strong>in</strong>d das Entscheidende dieser Berufsgrup-


THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

pe.<br />

In der Tat liegt e<strong>in</strong> weites eld der familienbezogenen<br />

Arbeit vor uns, amilien im<br />

eigentlichen S<strong>in</strong>n und als familia Dei.<br />

Tröstlich bei allem Umfang und Erwartung<br />

an neue Personen zu wissen, dass es mit<br />

der Geme<strong>in</strong>depädagogik ganz so geht,<br />

wie der Pädagoge und Theologe Paulus<br />

uns schreibt: E<strong>in</strong>er pflanzt, e<strong>in</strong> anderer<br />

begießt, aber GOTT gibt das Gedeihen.<br />

(1.Kor3)<br />

Luther – der große <strong>Kirchen</strong>lehrer schenkt<br />

uns den kle<strong>in</strong>en Katechismus, bis heute<br />

grundlegend für jede Geme<strong>in</strong>depädagogik,<br />

August Herrmann ranke beweist,<br />

dass e<strong>in</strong> Taler am Anfang zu e<strong>in</strong>em großen<br />

Werk am Ende führen kann, Comenius<br />

ist der große Didaktiker und Pestalozzi<br />

traut weder der Didaktik noch dem<br />

Was dich trägt –<br />

„Christ für Gott se<strong>in</strong>“<br />

Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />

„Weißt du wo der Himmel ist / außen oder<br />

<strong>in</strong>nen / e<strong>in</strong>e Handbreit rechts und l<strong>in</strong>ks./<br />

Du bist mitten dr<strong>in</strong>nen.“<br />

Auf die rage im zitierten Lied geben K<strong>in</strong>der<br />

schnelle Antworten: Dort, wo es mir<br />

gut geht; da, wo ich angenommen und<br />

nicht ausgelacht werde; wo wir mite<strong>in</strong>ander<br />

frei spielen können; da, wo me<strong>in</strong><br />

reund ist; wo es gerecht zugeht; wo ich<br />

offen se<strong>in</strong> kann mit all me<strong>in</strong>em Suchen<br />

und ragen; wo ich ehler machen darf;<br />

wo e<strong>in</strong>er mich liebt. Weißt du, wo der<br />

Himmel ist? Erwachsene wägen ab, theoretisieren,<br />

nach langem H<strong>in</strong> und Her f<strong>in</strong>den<br />

sie e<strong>in</strong>e Antwort und noch e<strong>in</strong>e und<br />

noch e<strong>in</strong>e und verwerfen sie wieder, um<br />

dann erneut anzusetzen. Schwere rage<br />

und so e<strong>in</strong>fach gestellt. Was trägt dich im<br />

Leben und im Tod?<br />

Lehrbuch, Grundelement se<strong>in</strong>es pädagogischen<br />

Handelns bleibt die zwischenmenschliche<br />

Beziehung und Herrmann<br />

Lietz, Erf<strong>in</strong>der des Landschulheimes, weiß<br />

uns weiterzugeben, dass das Lehramt e<strong>in</strong><br />

königliches, prophetisches und priesterliches<br />

Amt zugleich ist. Liebe zum K<strong>in</strong>d<br />

ist die Grundvoraussetzung, oder um es<br />

mit August<strong>in</strong>us zu sagen: „In dir muß brennen,<br />

was du <strong>in</strong> anderen entzünden willst.“<br />

Dar<strong>in</strong> liegt das Geheimnis aller Pädagogik<br />

und Theologie und über diese Art Geheimnisträger<br />

gibt die Schrift die wunderbare<br />

Verheißung: „Und die da lehren werden<br />

leuchten wie des Himmels Glanz,<br />

und die viele zur Gerechtigkeit weisen,<br />

wie die Sterne immer und ewiglich.“<br />

Möge GOTT uns dere<strong>in</strong>st zu ihnen gesellen.<br />

Im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> arbeiten zehn pädagogisch-theologisch<br />

ausgebildete Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter hauptamtlich<br />

und ca. 70 Ehrenamtliche mit K<strong>in</strong>dern und<br />

amilien. E<strong>in</strong>e schnelle Antwort auf die<br />

rage haben auch sie nicht parat. Aber ich<br />

stelle mir vor, sie geben Woche für Woche<br />

K<strong>in</strong>dern Zeugnis davon, was sie selbst<br />

trägt und hält. Sie zeigen <strong>in</strong> den evangelischen<br />

K<strong>in</strong>derkreisen, im K<strong>in</strong>dergottesdienst,<br />

den K<strong>in</strong>der-Elternkreisen und Krabbelgruppen,<br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derbibel(s<strong>in</strong>g)tagen, bei<br />

K<strong>in</strong>der- und amilienfreizeiten, amiliengottesdiensten<br />

und -nachmittagen K<strong>in</strong>dern<br />

und amilien e<strong>in</strong> Stück Himmel. Sie zeigen<br />

ihnen die Gerechtigkeit und Liebe<br />

Gottes, <strong>in</strong>dem sie K<strong>in</strong>der annehmen, wie<br />

sie s<strong>in</strong>d und sie ernst nehmen, <strong>in</strong>dem sie<br />

sich auch selbst korrigieren können. Sie<br />

erzählen biblische Geschichten so, dass<br />

die K<strong>in</strong>der und amilien merken: Da b<strong>in</strong><br />

ja ich geme<strong>in</strong>t! Und sie wissen, nicht das<br />

Wissen über biblische Inhalte ist für die<br />

Beantwortung oben genannter rage entscheidend,<br />

sondern die persönliche Betroffenheit<br />

und das spirituelle E<strong>in</strong>lassen


11 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

auf Gottes Wort. Und weil sie das wissen<br />

und weil bei Jesus der Ehrenplatz K<strong>in</strong>dern<br />

gehört, zeigen sie ihnen mit jeder Geste<br />

„Du bist wertvoll und von Gott geliebt“.<br />

Sie sorgen für die Seele, <strong>in</strong>dem K<strong>in</strong>der ihre<br />

„Seele baumeln lassen können“. Sie reden<br />

nicht nur vom vergebenden Handeln,<br />

sondern leben so mit den K<strong>in</strong>dern. Und<br />

sie reden nicht nur vom Gebet, sondern<br />

sie beten mit den K<strong>in</strong>dern zu dem Gott,<br />

der wie e<strong>in</strong> liebender Vater ist. Ich stelle<br />

mir vor, <strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>er Atmosphäre ist Kritik<br />

möglich, ist es möglich, sich e<strong>in</strong>zusetzen<br />

für Menschen, kann Schuld e<strong>in</strong>gestanden<br />

werden, ist Gottes Gerechtigkeit und<br />

se<strong>in</strong>e Gnade spürbar. Ich stelle mir vor,<br />

solche „eröffneten Räume“ bleiben <strong>in</strong> der<br />

Seele von Menschen und werden<br />

spätestens dann zum „hellen Lichtsche<strong>in</strong>“,<br />

wenn Mensch (erwachsen oder K<strong>in</strong>d) im<br />

„Dunkel“ ist – und leider bleibt das Niemandem<br />

erspart. Was Menschen und K<strong>in</strong>der<br />

wirklich angeht, ist selten vom Wissen<br />

her begreifbar, es braucht Zeichenhandlungen,<br />

die Dimensionen erschließen<br />

helfen, die e<strong>in</strong>e Ahnung davon geben,<br />

dass es mehr gibt zwischen Himmel<br />

und Erde, als unsere Augen sehen können.<br />

Ich er<strong>in</strong>nere mich an die Mart<strong>in</strong>sfeier<br />

im August<strong>in</strong>erkloster für K<strong>in</strong>der und<br />

amilien. Wir hatten für ca. 400 K<strong>in</strong>der<br />

und amilien als „Mart<strong>in</strong>i-Event“ e<strong>in</strong>e<br />

Power Po<strong>in</strong>t zu Matthäus 7 „Das Gleichnis<br />

vom Hausbau“ gestaltet. Viele Kle<strong>in</strong>e<br />

waren da und ich fragte mich, was sie<br />

davon verstehen. Spätestens beim Gebet,<br />

als auch die Kle<strong>in</strong>sten den elsen aus Ton<br />

mit dem Kreuz <strong>in</strong> der Mitte <strong>in</strong> ihre kle<strong>in</strong>e<br />

Hand nahmen, festhielten und – man hätte<br />

e<strong>in</strong>e Stecknadel fallen hören können – zu<br />

Jesus beteten, wusste ich: Sie haben erlebt,<br />

dass Jesus der Halt und der els ist.<br />

Ich stelle mir vor, dass jeder GKR diesen<br />

„Gottes-Himmel“ K<strong>in</strong>dern und amilien<br />

zeigen will und es ihm wichtig ist, K<strong>in</strong>dern<br />

den Raum zu geben – und damit<br />

me<strong>in</strong>e ich nicht nur den vor Ort, sondern<br />

den, den sie brauchen, um solche Dimensionen<br />

zu erfahren. Leider holt mich an<br />

dieser Stelle gleich die Realität e<strong>in</strong>: Räume,<br />

die nicht k<strong>in</strong>dgerecht s<strong>in</strong>d, fehlende<br />

Materialien angesichts leerer Kassen.<br />

Ich stelle mir vor, dass K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> jeder<br />

Geme<strong>in</strong>de zum Abendmahl zugelassen<br />

s<strong>in</strong>d und K<strong>in</strong>der, die nicht getauft s<strong>in</strong>d<br />

oder konfirmiert werden, zur christlichen<br />

Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d, dazugehören<br />

und nicht e<strong>in</strong>fach wegfallen.<br />

Dabei er<strong>in</strong>nere ich mich an e<strong>in</strong> Erlebnis:<br />

„rau Eisbrenner, rau Eisbrenner, du …“,<br />

R. hat sich nun endlich durch die Menge<br />

K<strong>in</strong>der den Weg gebahnt, steht neben mir<br />

und se<strong>in</strong>e Augen ziehen förmlich me<strong>in</strong>en<br />

Kopf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Augenhöhe von ca. 1,10 m.<br />

„rau Eisbrenner, ich b<strong>in</strong> zwar noch nicht<br />

getauft, aber …, aber …“, hier sche<strong>in</strong>en<br />

ihm erst die Worte zu fehlen für das, was<br />

ihm so wichtig ist, doch dann platzt es<br />

selbstbewusst und sicher aus ihm heraus:<br />

„ …, aber ich b<strong>in</strong> immer Christ für Gott.“<br />

E<strong>in</strong> Bekenntnis, wie es schöner nicht se<strong>in</strong><br />

kann. Es zeugt von unbed<strong>in</strong>gtem Vertrauen<br />

zu diesem Gott, von dem er aus den<br />

biblischen Erzählungen gehört hat. Dafür<br />

steht R. e<strong>in</strong> – auch wenn er nicht getauft<br />

ist.<br />

Ich stelle mir vor, dass wir Christ<strong>in</strong>nen und<br />

Christen zu „Herzenssehern“ werden und<br />

K<strong>in</strong>dern und amilien wirklich e<strong>in</strong>en Ehrenplatz<br />

geben – wie Jesus damals.<br />

„Ich liebe die K<strong>in</strong>der, sagt Gott, ich will,<br />

dass alle ihnen gleichen. Ich liebe nicht<br />

die Alten, sagt Gott, es sei denn, sie wären<br />

noch K<strong>in</strong>der. Außerdem will ich nur<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Reich, das ist beschlossen<br />

seit ewig. Verschrumpfte K<strong>in</strong>der, bucklige<br />

K<strong>in</strong>der, verrunzelte K<strong>in</strong>der, weißbärtige<br />

K<strong>in</strong>der, alle Arten von K<strong>in</strong>dern, wie<br />

ihr wollt, aber K<strong>in</strong>der, nichts als K<strong>in</strong>der.<br />

Da gibt es ke<strong>in</strong> Zurück mehr; das ist beschlossen,<br />

es gibt ke<strong>in</strong>en Platz für die<br />

anderen.“ (Michel Quoist)


THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK <strong>12</strong><br />

E<strong>in</strong> Beruf mit Zukunft<br />

ranziska Gräfenha<strong>in</strong><br />

Das Berufsbild der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong><br />

(des ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagogen)<br />

wurde Mitte der siebziger Jahre<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen. Vom Jahr 1978 an<br />

war es möglich, an der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Ausbildungsstätte für Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />

<strong>in</strong> Potsdam Geme<strong>in</strong>depädagogik zu<br />

studieren.<br />

Ord<strong>in</strong>ierte Geme<strong>in</strong>depädagogen sollen<br />

sowohl für die Wahrnehmung pastoraler<br />

unktionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „überschaubaren“<br />

Geme<strong>in</strong>debereich, als auch für die Wahrnehmung<br />

von Spezialfunktionen (wie z.B.<br />

Arbeit mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen) <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Region befähigt und ausgebildet<br />

werden.<br />

Im Rahmen des Studiums werden neben<br />

dem theologischen Wissen folgende pädagogische<br />

ähigkeiten vermittelt:<br />

– die ähigkeit, Gruppen zu sammeln, zu<br />

begleiten und zu fördern<br />

– die ähigkeit, pädagogische ragestellungen<br />

<strong>in</strong> die Gesamtarbeit e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen<br />

– die ähigkeit, neben- und ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter zuzurüsten und zu begleiten<br />

– die ähigkeit zur Arbeit mit E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Ich habe von 1993 – 1997 <strong>in</strong> Potsdam und<br />

später <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> studiert. Begonnen habe<br />

ich me<strong>in</strong> Studium noch an der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Ausbildungsstätte <strong>in</strong> Potsdam, die<br />

aber dann Mitte der 1990er Jahre <strong>in</strong> die<br />

<strong>Evangelische</strong> achhochschule Berl<strong>in</strong>-Zehlendorf<br />

als achbereich <strong>in</strong>tegriert wurde.<br />

Das vierjährige Studium endete mit dem<br />

1. Examen. Danach bestand die Möglichkeit,<br />

<strong>in</strong> der jeweiligen Herkunftslandeskirche<br />

<strong>in</strong> den Vorbereitungsdienst zu gehen,<br />

um nach weiteren zwei Jahren das<br />

2. Examen abzulegen. Das 2. Examen,<br />

welches ich im Jahr 1999 ablegte, ist die<br />

Voraussetzung für die Ord<strong>in</strong>ation. Die Ord<strong>in</strong>ation<br />

war von Anfang an <strong>in</strong> der Studienkonzeption<br />

der geme<strong>in</strong>depädagogischen<br />

Ausbildung <strong>in</strong> Potsdam vorgesehen.<br />

Der Auftrag der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>nen<br />

und Geme<strong>in</strong>depädagogen ist<br />

es, K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

im Rahmen geme<strong>in</strong>depädagogischen<br />

Handelns das Evangelium zu verkünden.<br />

Die <strong>in</strong> und aus diesem Handeln sich ergebenden<br />

traditionell als „pastoral“ def<strong>in</strong>ierten<br />

liturgischen, homiletischen und<br />

sakramentalen Aufgaben selbst können ord<strong>in</strong>ierte<br />

Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>nen und Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />

ohne Inanspruchnahme<br />

z.B. des Pfarrers erfüllen.<br />

Das Berufsbild der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />

ist <strong>in</strong> der DDR entstanden<br />

und me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach heute genauso<br />

aktuell wie damals. Ich sehe es als großen<br />

Vorteil an, mit allen Altersgruppen <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de zu arbeiten und so die verschiedenen<br />

Lebensbereiche der Generationen<br />

zu erfahren. Besonders wichtig ist<br />

für mich auch, dass die Möglichkeit besteht,<br />

z.B. K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>er von mir <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufenen Krabbelgruppe über die Christenlehre<br />

und den Konfirmandenunterricht<br />

bis h<strong>in</strong> zur Konfirmation zu begleiten, um<br />

sie dann später vielleicht zu trauen. Ich<br />

weiß aus Gesprächen mit Eltern, dass es<br />

für sie wichtig ist, dass die Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>,<br />

die die Christenlehre mit ihren<br />

K<strong>in</strong>dern gestaltet, auch sonntags im Gottesdienst<br />

für sie erlebbar ist.<br />

Es stimmt mich für die Zukunft des Berufsbildes<br />

der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />

zuversichtlich, dass im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong>e weitere Geme<strong>in</strong>depädagogenstelle<br />

geplant ist.<br />

ranziska Gräfenha<strong>in</strong> ist Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong><br />

im Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther.


13 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

„Pusteblume“ – 93 Jahre<br />

E<strong>in</strong>e Biografie<br />

geme<strong>in</strong>depädagogischer Arbeit<br />

Monika Wolf<br />

Der kle<strong>in</strong>en evangelischen <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

im sonst katholischen Hochheim<br />

gelang es neben der Errichtung der evangelischen<br />

Kirche und der Eröffnung e<strong>in</strong>er<br />

evangelischen Schule (1883) im Jahre<br />

19<strong>12</strong> auch, e<strong>in</strong> „<strong>Evangelische</strong>s Jugendheim“<br />

zu eröffnen. Der Gedanke, dort<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule e<strong>in</strong>zurichten,<br />

fand schnell Zuspruch. Durch<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

von Spenden,<br />

unter anderem<br />

vom Gustav-<br />

Adolf-Vere<strong>in</strong>,<br />

konnten die<br />

enormen Kosten<br />

für den Erwerb<br />

von<br />

Grundstück<br />

und Haus sowie<br />

für die erforderlichen<br />

Umbauarbeiten<br />

aufgebracht<br />

werden,<br />

so dass e<strong>in</strong>er andächtigen E<strong>in</strong>weihungsfeier<br />

nichts mehr im Wege stand.<br />

Die evangelische Schwester Ottilie aber<br />

vom Diakonissenmutterhaus <strong>in</strong> Halberstadt<br />

begann die Arbeit mit den K<strong>in</strong>dern.<br />

Ihre Arbeit war vorwiegend auf die christliche<br />

Erziehung der „Kle<strong>in</strong>sten“ gerichtet,<br />

so dass Gebete, biblische Geschichten<br />

und fromme Gesänge den Tagesablauf<br />

bestimmten. Zum Mittag g<strong>in</strong>gen alle K<strong>in</strong>der<br />

nach Hause und konnten dann von<br />

14 bis 17 Uhr erneut <strong>in</strong> die Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule<br />

kommen.<br />

Im Jahr 1930 erfolgte e<strong>in</strong> staatlicher Erlass,<br />

der anordnete, dass ab sofort alle<br />

Namen wie Spielschule oder Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule<br />

wegfallen und durch den Namen<br />

„K<strong>in</strong>dergarten“ amtlich ersetzt werden.<br />

1933 besuchten bereits 52 Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />

und 10 Schulk<strong>in</strong>der den K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Bis zum Jahre 1940 hielt Schwester Ottilie<br />

die Stellung, dann g<strong>in</strong>g sie aus Altersgründen<br />

zurück <strong>in</strong>s Mutterhaus. Die nationalsozialistische<br />

Volkswohlfahrt setzte<br />

e<strong>in</strong>e neue K<strong>in</strong>dergartenleiter<strong>in</strong> e<strong>in</strong>, die im<br />

erwünschten S<strong>in</strong>ne für die Kle<strong>in</strong>sten <strong>in</strong><br />

Hochheim sorgen sollte. Gemäß e<strong>in</strong>er Verfügung<br />

des Regierungspräsidenten zu <strong>Erfurt</strong><br />

wurde im Juni 1941 die gesamte evangelische<br />

K<strong>in</strong>dergartenarbeit dem nationalsozialistischen<br />

Volkswohlfahrtsverband<br />

(NSV) übergeben.<br />

Erst 1945<br />

begann die<br />

evangelische<br />

K<strong>in</strong>dergartenarbeit<br />

wieder. Leiter<strong>in</strong><br />

war<br />

damals „Tante<br />

Hannelore“ mit<br />

Unterstützung<br />

durch e<strong>in</strong> junges<br />

Mädchen<br />

mit teilweiser Ausbildung zur K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong><br />

und weiteren Helfer<strong>in</strong>nen. Zur Verfügung<br />

standen noch immer nur e<strong>in</strong> großer<br />

Gruppenraum und e<strong>in</strong> großer Garten<br />

von ca. 1000 m² mit alten Baumbeständen.<br />

Die sanitären Anlagen waren <strong>in</strong><br />

schlechtem Zustand. Es gab ke<strong>in</strong>e Kanalisation,<br />

so dass jeder Tropfen Wasser auf<br />

die Straße getragen werden musste. Das<br />

Mittagessen brachten die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Töpfchen mit, welches im K<strong>in</strong>dergarten<br />

erwärmt wurde. Zur Mittagsruhe wurde<br />

der ußboden nach dem Essen teilweise<br />

mit Matratzen ausgelegt oder die K<strong>in</strong>der<br />

schliefen bei schönem Wetter auf Decken


THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK 14<br />

im Garten.<br />

Die Vergrößerung der Räume begann, als<br />

die ehemalige Stube der Diakonisse als<br />

zweiter Gruppenraum und e<strong>in</strong> ehemaliges<br />

Waschhaus des Hausmeisters zum<br />

Waschraum umgebaut wurden. Schritt für<br />

Schritt mit viel leiß, Spenden und Eigen<strong>in</strong>itiative<br />

wurden die Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

verbessert. 1967 konnte der K<strong>in</strong>dergarten<br />

endlich an die Kanalisation angeschlossen<br />

werden, so dass die Arbeit für die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

erleichtert wurde.<br />

Die alten<br />

Toiletten wurden<br />

abgerissen<br />

und neue, nach<br />

hygienischen<br />

Anforderungen,<br />

im<br />

ebenfalls neuen<br />

Vorbau errichtet.<br />

Unterstützung<br />

leisteten<br />

damals die<br />

westdeutschen Partnerkirchen mit Spielzeug,<br />

Bastelmaterial, Wolldecken, Geschirr<br />

und vielen anderen D<strong>in</strong>gen.<br />

Anfang der 70er Jahre musste das Treppenhaus<br />

erneuert werden. Durch Eröffnung<br />

e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derkrippe <strong>in</strong> Hochheim im<br />

Jahr 1985 wurden viele K<strong>in</strong>der mit zweie<strong>in</strong>halb<br />

Jahren <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dergärten im Ort<br />

übernommen.<br />

Dann kam die Wende – auch für unsere<br />

E<strong>in</strong>richtung. Die Zahl der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> unserer<br />

E<strong>in</strong>richtung g<strong>in</strong>g zurück. E<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

zur Betreuung von Schulk<strong>in</strong>dern<br />

fand1993 statt.<br />

Doch schon 1995 musste erneut gezittert<br />

werden. In Hochheim stand die Schließung<br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung an. Die Entscheidung<br />

sollte zwischen dem staatlichen,<br />

dem katholischen und dem evangelischen<br />

K<strong>in</strong>dergarten getroffen werden. Hygienische<br />

und räumliche Veränderungen waren<br />

Voraussetzungen für den Erhalt unseres<br />

K<strong>in</strong>dergartens. Durch die Beschaffung<br />

der Gelder von Stiftungen und Sponsoren<br />

und die Mithilfe vieler irmen, Institutionen<br />

und Hochheimer Bürger konnte mit<br />

den Um- und Neubauarbeiten begonnen<br />

werden. Nachdem der Betrieb für e<strong>in</strong> Jahr<br />

<strong>in</strong> Ausweichquartieren weitergeführt wurde,<br />

erfolgte 1997 die Wiedere<strong>in</strong>weihung.<br />

In den darauf folgenden Jahren konnte<br />

wiederum mit<br />

Unterstützung<br />

durch viele<br />

Spenden und<br />

auch von Stiftungen<br />

der Spielplatz<br />

vergrößert<br />

werden und die<br />

alte, sehr steile<br />

Treppe vor dem<br />

Haus durch e<strong>in</strong>en<br />

benutzerfreundlichen<br />

Aufgang ersetzt<br />

werden.<br />

ür die vielfältigen Angebote an alle Generationen<br />

der Geme<strong>in</strong>de wurde 2004/<br />

2005 e<strong>in</strong> großer Mehrzweckraum angebaut.<br />

Damit steht den 53 K<strong>in</strong>dergarten- und<br />

Schulk<strong>in</strong>dern, den Konfirmanden, den<br />

Senioren der Geme<strong>in</strong>de und den Mitarbeitern<br />

der E<strong>in</strong>richtung ausreichend Platz<br />

für die vielfältigen Angebote im pädagogischen<br />

und gesellschaftlichen Bereich zur<br />

Verfügung.<br />

Die Anforderungen und Ansprüche an<br />

e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtung haben sich <strong>in</strong> den<br />

vergangenen Jahren ständig verändert und<br />

werden sich auch weiterh<strong>in</strong> verändern.<br />

Deshalb ist e<strong>in</strong>e ständige Anpassung notwendig.<br />

Das haben wir bis heute mit<br />

Unterstützung durch viele Menschen erreicht<br />

und wünschen uns das auch für die<br />

Zukunft.


15 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

Geme<strong>in</strong>sames Projekt<br />

Holger Lübs<br />

Seit 2002 wird der Konfirmandenunterricht<br />

als geme<strong>in</strong>sames Projekt der beiden<br />

Kirchspiele Bischleben und Hochheim verantwortet.<br />

Vom allgeme<strong>in</strong> üblichen wöchentlichen<br />

Turnus abweichend treffen<br />

sich hier die Vorkonfirmanden und Konfirmanden<br />

e<strong>in</strong>mal monatlich, um e<strong>in</strong>en<br />

Geme<strong>in</strong>samen Konfirmandentag zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

So kann e<strong>in</strong> Thema durchgängig<br />

bearbeitet werden. Mit e<strong>in</strong>em<br />

geme<strong>in</strong>samen Mittagessen<br />

wird der Unterricht beendet.<br />

Höhepunkte s<strong>in</strong>d die geme<strong>in</strong>sam<br />

vorbereiteten Gottesdienste,<br />

die jährliche Konfirmandenfreizeit<br />

und die Begegnungen<br />

mit der Jungen Geme<strong>in</strong>de.<br />

Nach zweijähriger<br />

Vorbereitung f<strong>in</strong>det dann im<br />

Wechsel <strong>in</strong> der Nikolauskirche<br />

Schmira und <strong>in</strong> der Benignuskirche<br />

Bischleben der geme<strong>in</strong>same<br />

Konfirmationsgottesdienst<br />

statt.<br />

Die beiden Pfarrer, Holger Lübs und Ernst-<br />

Michael Gohles, die diesen Tag geme<strong>in</strong>-<br />

Immerwährender Dank<br />

Gerta L<strong>in</strong>k<br />

sam vorbereiten und gestalten, erleben<br />

sich im Team und haben so gegenseitige<br />

Anregungen und Unterstützung. Das fördert<br />

Kollegialität und schafft e<strong>in</strong>e Vertrauensbasis.<br />

Punktuell wird der Unterricht<br />

vom Jugenddiakon unterstützt, um den<br />

Kontakt zu den Jugendlichen noch weiter<br />

auszubauen.<br />

Die Konfirmanden erfahren sich so <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, die <strong>in</strong> den sonst häufig<br />

vorzuf<strong>in</strong>denden M<strong>in</strong>igruppen vielleicht<br />

gar nicht erfahrbar wäre. So lernen die<br />

unterschiedlichen Jahrgänge sich kennen<br />

und f<strong>in</strong>den leichter Zugang zur Jungen<br />

Geme<strong>in</strong>de.<br />

Vorstellung der Vorkonfirmanden am Reformationstag<br />

<strong>in</strong> der Dionysiuskirche Möbisburg<br />

Birgit-Luise Bürger hat den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der<br />

Kaufmanns- und Andreasgeme<strong>in</strong>de Abschieds-Briefe<br />

geschrieben. Sie schreibt<br />

u.a.: „Was mir besondere reude gemacht<br />

hat: wir haben immer gut zusammengearbeitet:<br />

die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

der Geme<strong>in</strong>de, die Eltern und der<br />

Geme<strong>in</strong>dekirchenrat, aber auch Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

aus anderen Geme<strong>in</strong>den im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

... Wisst ihr noch? J fröhlich<br />

se<strong>in</strong> und L traurig se<strong>in</strong> – beides gehört<br />

zum Leben. Gott behüte euch und eure<br />

amilien“.<br />

„Das f<strong>in</strong>de ich aber e<strong>in</strong>en traurigen Brief.<br />

Ich werde rau Bürger ganz schön vermissen“,<br />

sagt André aus der Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />

und Andrea fragt sogleich: „Wie geht’s<br />

dann weiter mit uns K<strong>in</strong>dern?“ In der Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />

ist es wie <strong>in</strong> der Kauf-


THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK1 16<br />

mannsgeme<strong>in</strong>de: Beide erleben den<br />

Wechsel ihrer beliebten Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong><br />

Birgit-Luise Bürger <strong>in</strong> den Ruhestand<br />

per 31. Oktober 2005, und <strong>in</strong> beiden<br />

Geme<strong>in</strong>den geht es weiter mit der<br />

K<strong>in</strong>der- und amilienarbeit. In der Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />

übernimmt ab 1.1.2006 Angelika<br />

Jacob und <strong>in</strong> der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

ab 1.11.2005 Kar<strong>in</strong> Eisbrenner das<br />

umfangreiche Aufgabenfeld. Während der<br />

Übergangszeit <strong>in</strong> der Andreasgeme<strong>in</strong>de ist<br />

Wolfgang Roch mit der K<strong>in</strong>der- und amilienarbeit<br />

betraut.<br />

Birgit-Luise Bürger schreibt <strong>in</strong> ihrem Brief<br />

von der guten Zusammenarbeit <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den und über die Geme<strong>in</strong>degrenzen<br />

h<strong>in</strong>aus und im Gespräch <strong>in</strong> der Redaktion<br />

sagt sie: „Es war e<strong>in</strong>e sehr schöne<br />

Zeit mit rau Pfarrer<strong>in</strong> Schlemmer und<br />

mit Herrn Pfarrer Piontek, wir haben<br />

immer auch mit amilien, Großeltern,<br />

Geschwistern „unserer K<strong>in</strong>der“ Kontakt<br />

gehalten und so unser Wirkungsfeld verbreitert“.<br />

Sie spricht dabei unbewusst ihre<br />

e<strong>in</strong>zigartige ähigkeit an, Mitmenschen<br />

für die K<strong>in</strong>der- und amilienarbeit zu begeistern<br />

und so Kompetenz-Erweiterung<br />

zu bewirken. So konnte sie sich beispielsweise<br />

geme<strong>in</strong>sam mit rau Kappelt<br />

von der Theaterwerkstatt der Landeskirche<br />

Thür<strong>in</strong>gen und dem Landesfilmdienst an<br />

Theaterprojekte und Video-ilmarabeit heranwagen.<br />

Jedes Jahr wurde e<strong>in</strong> neues<br />

Projekt erarbeitet. Die Theaterstücke<br />

„Mio me<strong>in</strong> Mio“,<br />

„Die Zauber<strong>in</strong>“, „Der überaus<br />

starke Willibald“, „Emil und<br />

die Detektive“ und andere sowie<br />

die ilmarbeiten <strong>in</strong> der<br />

Krämpfer-Vorstadt zur „Reise<br />

nach Amerika“ werden wohl<br />

immer Glanzpunkte <strong>in</strong> den Er<strong>in</strong>nerungen<br />

der e<strong>in</strong>stigen Darsteller<br />

und ihrer amilien bleiben,<br />

zumal zahlreiches Publikum<br />

<strong>in</strong> weitem Umfald damit<br />

begeistert werden konnte, wie<br />

beispielsweise auf der Burg Gleichen, im<br />

Hoppla-K<strong>in</strong>derzentrum und im Pueblo-<br />

Zentrum <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>, im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Möbisburg, zum Thür<strong>in</strong>ger <strong>Kirchen</strong>tag.<br />

Nicht weniger wichtig war ihr die traditionelle<br />

geme<strong>in</strong>dliche K<strong>in</strong>derarbeit. K<strong>in</strong>derbibeltage,<br />

K<strong>in</strong>dergottesdienst u.a. waren<br />

ihr stets unentbehrliche Säulen ihrer katechetischen<br />

Tätigkeit.<br />

Die amilie Bürger kam vor 25 Jahren mit<br />

ihren vier K<strong>in</strong>dern nach <strong>Erfurt</strong>. Klaus Bürger<br />

arbeitete als Propsteikatechet und als<br />

Geme<strong>in</strong>depfarrer <strong>in</strong> der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

und die gelernte Orthoptist<strong>in</strong> Birgit-Luise<br />

Bürger ergänzte ihre katechetische<br />

C-Ausbildung durch die B-Ausbildung.<br />

An Aufgaben und Bedarf mangelte<br />

es <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> ke<strong>in</strong>en Tag, und die Bürgers<br />

brachten sich mit Engagement und Kompetenz<br />

e<strong>in</strong>, rau Bürger leistete sehr viel<br />

ehrenamtliche Arbeit. Als 1986 <strong>in</strong> der<br />

Reglergeme<strong>in</strong>de rau Held und 1989 <strong>in</strong><br />

der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de rau Genthe <strong>in</strong><br />

den Ruhestand g<strong>in</strong>g, eröffneten sich diese<br />

Aufgabenfelder für rau Bürger. Der<br />

Arbeitsvertrag der Mutter von vier K<strong>in</strong>dern<br />

wies zwar nie e<strong>in</strong>e „Vollbeschäftigung“<br />

aus, aber Halbheiten kannte sie dennoch<br />

nicht. Das ist bis heute so geblieben, was<br />

ihre Enkelk<strong>in</strong>der an ihrer Omi sehr zu<br />

schätzen wissen und künftig voll und ganz<br />

genießen wollen.


17 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />

„Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />

konkret – heute“<br />

Hans-Jürgen Neumann<br />

Nachdem ich den ernunterricht des<br />

Burckhardthauses (Geme<strong>in</strong>dehelfer/B-Katechet)<br />

absolviert hatte, überzeugte mich<br />

das Berufsbild des Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />

und ich entschied mich als 27jähriger für<br />

das Direktstudium <strong>in</strong> Potsdam.<br />

Die Situation war damals, <strong>in</strong> den 70er und<br />

80er Jahren der DDR, geprägt durch<br />

schw<strong>in</strong>dende Geme<strong>in</strong>degliederzahlen,<br />

oftmals leere Gottesdienste bei gleichzeitig<br />

vorhandenen religiösen Bedürfnissen<br />

vieler Menschen, zu e<strong>in</strong>seitige Ausbildung<br />

der Katechet<strong>in</strong>nen (nur Arbeit mit K<strong>in</strong>dern),<br />

zu spezifische Ausbildung der Diakone<br />

(nur Jugend-, Alten- oder Beh<strong>in</strong>dertenarbeit),<br />

zu wenig praxisorientierte Ausbildung<br />

der Pfarrer und Pastor<strong>in</strong>nen<br />

(sprachwissenschaftliches, theologisches<br />

Studium).<br />

Das örtlich def<strong>in</strong>ierte Geme<strong>in</strong>demodell<br />

konnte nicht mehr lächen deckend aufrecht<br />

erhalten werden. Neue Geme<strong>in</strong>demodelle<br />

sollten neben den bestehenden<br />

verwirklicht werden. Gruppen sollten sich<br />

entweder um Themenkreise wie z.B. rieden,<br />

Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung<br />

bilden, evtl. zeitlich begrenzt se<strong>in</strong>,<br />

sich um Personen gruppieren, zu besonderen<br />

Anlässen zusammen kommen oder<br />

überregionale Geme<strong>in</strong>den bilden.<br />

In der Praxis wurden Leute gebraucht, die<br />

vielseitig e<strong>in</strong>setzbar, hoch qualifiziert,<br />

team- und leitungsfähig sowie beweglich<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Traditionen und neue Wege<br />

waren.<br />

Die Mitarbeitenden sollten mit ihrer Persönlichkeit,<br />

ihren spezifischen ähigkeiten<br />

und mit speziellen Schwerpunkten<br />

arbeiten. Sie sollten Bezugspersonen se<strong>in</strong><br />

und gleichzeitig bei Anlässen mit anderen<br />

KollegInnen zusammen arbeiten können.<br />

Sie sollten pastoral, humanwissenschaftlich,<br />

praxisorientiert ausgebildet<br />

und ord<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong>.<br />

Das kl<strong>in</strong>gt für mich wie e<strong>in</strong>e Bedarfsbeschreibung<br />

aus der Gegenwart.<br />

Ich habe <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> verschiedensten<br />

Geme<strong>in</strong>den gearbeitet. In der Rhön mit<br />

ihren volkskirchlichen Strukturen, im sozialen<br />

Brennpunkt St. Pauli, Hamburg, im<br />

Neubaugebiet, <strong>in</strong> der Stadt, auf dem Land<br />

sowie überregional auf Landesebene.<br />

Die pastoralen, humanwissenschaftlichen,<br />

theologischen sowie kreativen, die<br />

Persönlichkeit fördernden Schwerpunkte<br />

me<strong>in</strong>es Studiums vermittelten mir gutes<br />

Handwerkszeug, um flexibel und angemessen<br />

auf die jeweiligen Situationen reagieren<br />

zu können. Dennoch halte ich<br />

ortbildungen nach dem Studium für e<strong>in</strong>e<br />

absolut notwendige Pflicht von kirchlichen<br />

MitarbeiterInnen.<br />

Inzwischen hat sich das gesellschaftliche<br />

Umfeld massiv verändert, die Erfordernisse<br />

<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den schreien geradezu<br />

nach dem Profil studierter Geme<strong>in</strong>depädagogInnen.<br />

achhochschulniveau muss deshalb das<br />

untere Maß für deren Ausbildung se<strong>in</strong>.<br />

Denn die Anforderungen <strong>in</strong> der Praxis erwarten,<br />

dass sich Mitarbeitende der Kirche<br />

mit dem traditionellen Handwerkszeug<br />

für die Verkündigung befassen können<br />

und auf e<strong>in</strong>e sich ständig ändernde<br />

Umwelt vorbereitet s<strong>in</strong>d. Sie sollen Mut<br />

zu kreativen und ungewöhnlichen Maßnahmen<br />

haben und befähigt se<strong>in</strong>, diese<br />

eigenverantwortlich zu verwirklichen.<br />

Aus me<strong>in</strong>er Erfahrung s<strong>in</strong>d die Ord<strong>in</strong>ation<br />

und die damit verbundenen pastoralen<br />

Aufgaben (Taufen, Beerdigungen, Trauungen,<br />

Gottesdienste mit Abendmahl)<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für die Arbeit<br />

als Geme<strong>in</strong>depädagoge.


THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK 18<br />

Auch wenn ich pastorale Aufgaben nur zu<br />

besonderen Gelegenheiten wahrnehmen<br />

kann, erlebe ich dadurch e<strong>in</strong>e größere Akzeptanz<br />

und bei verschiedensten „Zielgruppen“<br />

e<strong>in</strong>e damit e<strong>in</strong>hergehende<br />

wachsende Achtung vor unserer Kirche.<br />

Natürlich bereichern diese Bereiche me<strong>in</strong>e<br />

Arbeit und mich selbst sehr.<br />

Die grundsätzliche Absage der lutherischen<br />

<strong>Kirchen</strong> an die Ord<strong>in</strong>ationsfähigkeit<br />

von Geme<strong>in</strong>depädagogen erlebe ich<br />

als sehr h<strong>in</strong>derlich. ür Betroffene <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

stellt diese Haltung e<strong>in</strong>en entmutigenden<br />

Rückschritt und gründliche Enttäuschung<br />

dar.<br />

Als förderlich erlebe ich me<strong>in</strong>e überregionale<br />

Anstellung sowie die reiheit me<strong>in</strong>er<br />

Entscheidung auf dem Grund des<br />

Evangeliums. Ich genieße die unvore<strong>in</strong>genommene<br />

Zusammenarbeit über <strong>Kirchen</strong>grenzen<br />

h<strong>in</strong>weg.<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogik ist für mich e<strong>in</strong> Modell<br />

der Geme<strong>in</strong>schaft der Dienste. Oft<br />

erlebe ich allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> Nebene<strong>in</strong>ander<br />

oder Gegene<strong>in</strong>ander der e<strong>in</strong>zelnen Dienste<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de.<br />

E<strong>in</strong> negatives Beispiel aus me<strong>in</strong>er Arbeit<br />

f<strong>in</strong>det sich leider <strong>Erfurt</strong>. Hier werde ich<br />

vom <strong>Kirchen</strong>kreis seit diesem Jahr für<br />

me<strong>in</strong>e überregionale Arbeit kräftig zur<br />

Kasse gebeten. Das von mir als Geme<strong>in</strong>depädagoge<br />

entwickelte und geleitete<br />

Modell der Escola Popular mit ihren Samba-<br />

und Capoeiragruppen ist als Angebot<br />

u.a. für die Geme<strong>in</strong>den gedacht.<br />

Die zentrale Leitung über mich als Referenten<br />

des K<strong>in</strong>der- und Jugendpfarramtes<br />

ermöglicht dieses Angebot, weil dadurch<br />

verschiedenste Synergien erzielt werden.<br />

Junge Leute zwischen 8 und 46 Jahren<br />

engagieren sich über das K<strong>in</strong>der- und Jugendpfarramt<br />

der EKM u.a. <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> und<br />

<strong>in</strong> anderen Geme<strong>in</strong>den wie z.B. Weimar.<br />

Die Angebote s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die jeweilige <strong>Evangelische</strong><br />

Jugendarbeit <strong>in</strong>tegriert und wirken<br />

<strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>den wie auch weit über<br />

die <strong>Kirchen</strong>grenzen h<strong>in</strong>weg. Auftritte vor<br />

dem Bundespräsidenten und beim Abschlussgottesdienst<br />

des Deutschen <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong>tages s<strong>in</strong>d zwei prägnante<br />

Beispiele.<br />

Schulprojekte, therapeutische Projekte,<br />

Beiträge zu Kultur- und Kunstveranstaltungen,<br />

Sportveranstaltungen wie Geme<strong>in</strong>defeste<br />

und Gottesdienste f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />

unserem Bildungsmodell der Escola genau<br />

so selbstverständlich, wie deren Vernetzung<br />

und unser Engagement gegen<br />

Gewalt, remdenfe<strong>in</strong>dlichkeit und Ausgrenzung,<br />

sowie die Weiterbildung ehrenamtlicher<br />

MitarbeiterInnen.<br />

Selbstverständlich gehe ich bei me<strong>in</strong>er<br />

Arbeit davon aus, dass wir Räume <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den kostenlos zur Verfügung gestellt<br />

sowie ideelle Unterstützung bekommen.<br />

Ohne diese wäre me<strong>in</strong>e Arbeit mit<br />

der Escola Popular nicht möglich. Die f<strong>in</strong>anziellen<br />

orderung des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

br<strong>in</strong>gen uns jedoch schwer aus dem<br />

Gleichgewicht und s<strong>in</strong>d rational nicht<br />

wirklich nachvollziehbar.<br />

Obwohl es ja <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />

Gesetze für die Anstellung und Ord<strong>in</strong>ation<br />

von Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>nen und<br />

Geme<strong>in</strong>depädagogen gibt, die Ausbildung<br />

und der Berufsstand Anerkennung genießt,<br />

sehe ich das Pr<strong>in</strong>zip dieser Arbeit als Geme<strong>in</strong>schaft<br />

der Dienste noch recht weit<br />

von der gängigen Praxis <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

und vieler Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

entfernt.<br />

Ich wünsche mir für die Zukunft unserer<br />

Kirche, dass wir als Mitarbeitende, mit<br />

unseren Strukturen, unsere jeweiligen<br />

Ressourcen füre<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>setzen und uns<br />

mite<strong>in</strong>ander stark und groß machen.<br />

Dipl. Rel. Päd. Hans-Jürgen Neumann ist<br />

Referent für SchülerInnenarbeit im K<strong>in</strong>der-<br />

und Jugendpfarramt der EKM, Seelsorger<br />

KSA, Systemischer amilientherapeut.


19 THEATERGOTTESDIENST<br />

Warten auf die Barbaren<br />

Dr. Michael Haspel<br />

Theatergottesdienst 5 anlässlich der Premiere<br />

„Warten auf die Barbaren“ am Theater <strong>Erfurt</strong><br />

am Sonntag, dem 11. September 2005 <strong>in</strong> der<br />

Kaufmannskirche am Anger. Nach der Weltpremiere<br />

am Samstagabend br<strong>in</strong>gt der Prediger Dr.<br />

Michael Haspel am Sonntagmorgen im Theatergottesdienst,<br />

vier Jahre nach dem Anschlag<br />

auf das New Yorker World Trade Center, die<br />

Opern<strong>in</strong>szenierung vor Augen das Erzählen der<br />

Bibel zur Sprache.<br />

Der Theologe und Privatdozent für Sozialethik<br />

an der Philipps-Universität Marburg und designierte<br />

Direktor der <strong>Evangelische</strong>n Akademie<br />

Thür<strong>in</strong>gen folgt den Spuren der Religion <strong>in</strong> der<br />

Lebenswelt der Moderne und setzt e<strong>in</strong> Nachdenken<br />

über den Menschen zwischen den verschw<strong>in</strong>denden<br />

Lebenswelten und den mit Zivilisationsgegenständen<br />

markierten Lebenswelten,<br />

zwischen zivilisierter Gesellschaft und<br />

Ängste auslösendem Naturvolk, zwischen Anpassung<br />

an extreme Lebensbed<strong>in</strong>gungen und<br />

Abgrenzung von der als fe<strong>in</strong>dselig erlebten<br />

Umwelt.<br />

Liebe Theatergottesdienstgeme<strong>in</strong>de,<br />

liebe Schwestern und Brüder!<br />

I.<br />

E<strong>in</strong> verschlafenes Grenzstädtchen. E<strong>in</strong>e letzte<br />

karge Oase vor der Wüste. Am Rande e<strong>in</strong>es Imperiums.<br />

Die Menschen leben von Ackerbau,<br />

Viehzucht, der Jagd und etwas Handel mit den<br />

Barbaren, die jenseits dieser Grenze leben. Die<br />

Grenze ist dicht genug, daß das Imperium von<br />

außen nicht bedroht wird. Und sie ist offen<br />

genug, daß der kle<strong>in</strong>e Grenzverkehr funktioniert.<br />

Sie ist e<strong>in</strong>e Schwelle zwischen der Zivilisation<br />

des Imperiums und jener der Barbaren.<br />

Der Zustand ist schon über Generationen so.<br />

Deshalb ist weitgehend vergessen, welche Gewaltakte<br />

nötig waren, um die Barbaren von ihrem<br />

ursprünglichen Land weiter <strong>in</strong> die Ödnis<br />

h<strong>in</strong>aus zu vertreiben. Hüben und Drüben hat<br />

man sich daran gewöhnt; außer kle<strong>in</strong>eren Viehdiebstählen<br />

und gelegentlichen Grenzscharmützeln<br />

kann man von e<strong>in</strong>er friedlichen Koexistenz<br />

sprechen. Die Präsenz e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Garnison reicht aus, um die strukturelle Gewalt<br />

des Reichsfriedens, der pax imperii, nicht nur<br />

aufrechtzuerhalten, sondern auch vergessen zu<br />

machen. Es ersche<strong>in</strong>t als selbstverständlich, daß<br />

die Siedler das fruchtbare Land haben und die<br />

Barbaren als Nomaden <strong>in</strong> der Wüste leben.<br />

Nicht diese Ordnung selbst, sondern nur ihre<br />

Störung wird als Gewalt wahrgenommen.<br />

Die Szene wird dramatisch, als e<strong>in</strong> sonnenbebrillter<br />

Oberst der Geheimpolizei auftaucht. Er<br />

wittert e<strong>in</strong>e Verschwörung der Nomaden; macht<br />

Gefangene und foltert aus ihnen die Informationen<br />

heraus, die se<strong>in</strong> Bedrohungsszenario bestätigen.<br />

Der Magistrat, Repräsentant des faulen<br />

riedens an der Grenzstadt, unideologischer<br />

Meister des pragmatischen Grenzmanagments,<br />

wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ablehnung des urors der Sonderpolizei<br />

selbst verdächtig und schließlich<br />

Opfer der entwürdigenden olter.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e Entsprechung der Verletzung der<br />

Grenzen der e<strong>in</strong>zelnen Menschen, ihrer Würde,<br />

und der Nichtrespektierung der territorialen<br />

Grenzen. Zunächst werden die körperlichen<br />

und seelischen Grenzen der e<strong>in</strong>zelnen<br />

mißachtet, dann zum großen präventiven Militärschlag<br />

ausgeholt.<br />

Wenn e<strong>in</strong> solcher Plott am Abend vor dem 11.<br />

September aufgeführt wird und im Libretto noch<br />

H<strong>in</strong>weise auf den Siedlungsbau gegeben werden,<br />

liegen aktuelle Inanspruchnahmen dieses<br />

25 Jahre alten Stoffes nahe, allzu nahe.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong> Happy End. Das geht nicht, denn<br />

die olter und der Krieg h<strong>in</strong>terlassen immer Spuren,<br />

manchmal über Generationen h<strong>in</strong>weg, die<br />

sich nicht e<strong>in</strong>fach so übergehen lassen. Auch<br />

nicht von Versöhnungskommittees und Überprüfungskommissionen.<br />

Und doch bleibt Hoffnung: Der Militärschlag<br />

wird zum Debakel. Die Armee wird von den<br />

Barbaren <strong>in</strong> die Wüste geschickt und geht dort<br />

an ihrer eigenen Grenzenlosigkeit zu Grunde.<br />

Die wenigen Überlebenden verlassen den<br />

Grenzort überstürzt. Der Zorn der Bevölkerung,<br />

der sich noch vor kurzer Zeit <strong>in</strong> nationalistischer<br />

Verblendung gegen die Barbaren und ihre<br />

verme<strong>in</strong>tlichen reunde gerichtet hat, entlädt<br />

sich jetzt gegen die Sicherheitspolizei. Die Un-


THEATERGOTTESDIENST 20<br />

sicherheit, die es angeblich zu bekämpfen galt,<br />

ist nun tatsächlich e<strong>in</strong>getreten.<br />

Aber der Magistrat erholt sich von den Mißhandlungen.<br />

Mit den Zurückgebliebenen organisiert<br />

er das Überleben. Als der erste Schnee<br />

fällt, s<strong>in</strong>d sie nicht mehr von äußeren e<strong>in</strong>den<br />

bedroht, allenfalls vom Hunger. Diese Geschichte<br />

könnte mit e<strong>in</strong>em weiteren Ausspruch<br />

des Magistrats enden: „Hier herrscht rieden ...<br />

wir haben ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>de ... wenn ich mich nicht<br />

irre ... wenn nicht wir selbst der e<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d.“<br />

II.<br />

Aber J. M. Coetzee wäre nicht J. M. Coetzee<br />

und schon gar nicht Literaturnobelpreisträger<br />

– und man darf nach der fulm<strong>in</strong>anten Inszenierung<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> sagen: Das <strong>Erfurt</strong>er Theater wäre<br />

nicht das <strong>Erfurt</strong>er Theater –, wenn sie sich und<br />

uns mit diesen sche<strong>in</strong>baren E<strong>in</strong>deutigkeiten zufrieden<br />

gäben: Hier der gemütliche, moralisch<br />

zwar nicht e<strong>in</strong>wandfreie, aber doch wohlwollende<br />

Magistrat, dort der anerkennungsbedürftige,<br />

aggressive Sondersonnenbrillenpolizist,<br />

hier die Prov<strong>in</strong>zidylle, dort Kriegstreiberei.<br />

J. M. Coetzee weiß, daß Gewalt und Lust, Moral<br />

und Grenzenlosigkeit oft so <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verwoben<br />

s<strong>in</strong>d, daß sich die E<strong>in</strong>deutigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Schillern auflöst. Diesem Une<strong>in</strong>deutigen,<br />

diesem Abgründigen kommt er auf die Spur,<br />

<strong>in</strong>dem er die Beziehung des Magistrats zu e<strong>in</strong>em<br />

von der Geheimpolizei gefangenen und<br />

schlimm mißhandelten „Barbarenmädchen“<br />

nachgeht.<br />

Aber das ist ke<strong>in</strong>e romantische Geschichte. Als<br />

die Sonderpolizei das erste Mal über den W<strong>in</strong>ter<br />

abzieht, bleibt die junge rau als Bettler<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> der Stadt. Ihre eigenen Leute haben sie wegen<br />

ihrer unter der olter gebrochenen Knöchel<br />

zurücklassen müssen. Der Magistrat nimmt<br />

sie bei sich auf. E<strong>in</strong> gefundenes ressen für den<br />

W<strong>in</strong>terabendklatsch.<br />

Aber es ist nicht die erotische Anziehung. Ist es<br />

Identifikation mit dem Opfer? Will er stellvertretend<br />

etwas gutmachen? Der Kontakt ist hautnah:<br />

Er massiert und pflegt die Wundmale und<br />

Narben. Er betritt die Schwelle der Intimität und<br />

respektiert doch die Grenze der von ihm abhängigen<br />

rau. Wie er me<strong>in</strong>t. Später erfährt er,<br />

daß es sie furchtbar gekränkt hat, daß er sich<br />

ihr verweigert hat. Der Dialektik von Herr und<br />

Magd entkommt er nicht. Er bleibt durch alle<br />

gute Absicht h<strong>in</strong>durch der Repräsentant desselben<br />

Systems, das auch die Geheimpolizei vertritt.<br />

Coetzee bereitet hier e<strong>in</strong> Thema vor, das <strong>in</strong> der<br />

gegenwärtigen südafrikanischen Literatur zum<br />

unausweichlichen Topos geworden ist. Nämlich,<br />

daß sich die systemischen und strukturellen<br />

Gewaltpotentiale am Ort des Individuums<br />

durch sexualisierte Gewalt oder gewalttätige Sexualität<br />

manifestiert, wobei der Gesichtspunkt<br />

der ethnischen Zughörigkeit und damit der<br />

Grenzen, Tabus und Schwellen e<strong>in</strong> nicht zu vernachlässigender<br />

Aspekt ist. Se<strong>in</strong> eigenes, späteres<br />

Werk „Disgrace/ Schande“ ist wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

das prom<strong>in</strong>enteste Beispiel.<br />

Aber auch die Bücher von K. Sello Duiker und<br />

das im letzten Jahr veröffentlichte „One tongue<br />

S<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g“ von Susan Mann s<strong>in</strong>d hier zu nennen.<br />

Bedrückend ehrliche und realistische Analysen<br />

des Zusammenhangs von Macht, Gewalt und<br />

Sexualität.<br />

Der Magistrat möchte sich aus diesem Zirkel<br />

durch e<strong>in</strong>en heroischen Akt befreien. Er macht<br />

sich schließlich auf, die junge rau zu ihrer amilie<br />

zurückzubr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> riskantes Unternehmen.<br />

Es gilt die Schwelle zur terra <strong>in</strong>cognita zu<br />

überschreiten. Unbekanntes Gebiet. Sumpf und<br />

Salzwüste, Schnee- und Wirbelstürme, Hunger<br />

und Entbehrung sollen sie <strong>in</strong> die reiheit führen<br />

– oder ihm vielleicht Erlösung br<strong>in</strong>gen?<br />

Wenn sie dort draußen jenseits der Grenze des<br />

Imperiums ist und sich frei entscheiden kann,<br />

ob sie zur ihrer amilie zurückkehrt oder doch<br />

wieder mit ihm <strong>in</strong> die Stadt kommt, dann – so<br />

hofft er – könnte sie sich quasi außerhalb der<br />

Geschichte wieder neu erf<strong>in</strong>den. Aber zu viele<br />

Grenzen wurden schon verletzt, als daß sie die<br />

Schwelle zurück noch e<strong>in</strong>mal überqueren wollte.<br />

Sie zieht die karge reiheit dem faulen rieden<br />

vor.<br />

In den Augen der Sicherheitspolizei hat sich der<br />

Magistrat nun selbst e<strong>in</strong>er Grenzverletzung<br />

schuldig gemacht, die ihn als Barbarenfreund<br />

stigmatisiert. Se<strong>in</strong>e Reise wird zum konspirativen<br />

Landesverrat und er selbst nun zum Opfer<br />

der olter und Entwürdigung.<br />

Die permanenten Grenzüberschreitungen werden<br />

leiblich am Magistrat manifest. Die<br />

zunächst nach außen gerichtete Aggression


21 THEATERGOTTESDIENST<br />

wendet sich nun gegen die Bürger und Repräsentanten<br />

des Reiches selbst. Der Barbarisierung<br />

des Anderen folgt die Selbstbarbarisierung<br />

auf dem uß.<br />

In e<strong>in</strong>em Akt der Verzweiflung versucht der<br />

Magistrat noch die extremsten ormen der Entwürdigung<br />

und olter gegenüber e<strong>in</strong>er Gruppe<br />

von Gefangenen zu verh<strong>in</strong>dern. Die Wunde,<br />

die ihm als Vergeltung zugefügt wird, entzündet<br />

sich und kehrt sich nach außen.<br />

Die als E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die Körper vollzogene olter<br />

wendet sich hier quasi zurück. Vielleicht ist<br />

damit e<strong>in</strong> Punkt erreicht, wo e<strong>in</strong>e letzte Grenze<br />

überschritten wurde, wo e<strong>in</strong>e Schwelle betreten<br />

wurde, die e<strong>in</strong>en Samen <strong>in</strong> die Herzen<br />

der noch johlenden Menge gepflanzt hat, der<br />

später aufgehen sollte. Vielleicht ist hier schon<br />

manchem se<strong>in</strong> Gejohle schal geworden.<br />

Obwohl der Magistrat durch die olgen se<strong>in</strong>es<br />

Protestes unerträglichen Schmerz und unfaßbares<br />

Leid erdulden muß – <strong>in</strong>dem er diese Grenze<br />

nicht ohne Protest geräumt hat, hat er daran<br />

er<strong>in</strong>nert, daß es sie noch gibt, daß es letzte<br />

Grenzen gibt, die man nicht ungestraft überschreiten<br />

kann.<br />

Der Magistrat, der demselben Regime wie die<br />

Geheimpolizei dient, der ke<strong>in</strong> sittsames Leben<br />

führt: Er hat sich e<strong>in</strong> Gespür dafür bewahrt, wo<br />

Grenzen s<strong>in</strong>d, die es kategorisch zu respektieren<br />

gilt.<br />

III.<br />

Als Menschen s<strong>in</strong>d wir alle <strong>in</strong> diese Textur von<br />

Schwellen und Grenzen verwoben. Wir s<strong>in</strong>d<br />

ständig <strong>in</strong> Grenzscharmützel und Gartenzaunstreitigkeiten<br />

verwickelt. Deshalb kann man die<br />

Bibel als e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige große Erzählung von<br />

Grenzen und Schwellen lesen. Von notwendigen<br />

und überflüssigen Grenzen. Von Schwellen,<br />

die es zu respektieren gilt und von Schwellen,<br />

die man überschreiten sollte.<br />

Im Grunde geht es um die Grenze zwischen<br />

Gott und den Menschen. Und damit auch um<br />

die Grenzen zwischen Menschen. Und<br />

zugleich um die Überw<strong>in</strong>dung dieser Grenze.<br />

Gott ist Mensch geworden, und <strong>in</strong>dem er die<br />

Grenze zwischen Gott und Mensch auf diese<br />

Weise überschreitet, wird er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gottse<strong>in</strong><br />

für uns Menschen erst recht begreiflich.<br />

Durch die Begegnung mit Gott können so<br />

zugleich die eigenen Grenzen erkannt und anerkannt<br />

werden. Wir s<strong>in</strong>d als Menschen nicht<br />

Gott. Das Anerkennen können von heilsamen<br />

Grenzen ist e<strong>in</strong>e Gnade. Das Überw<strong>in</strong>den können<br />

von ungerechtfertigen Grenzen ebenso.<br />

Es gibt Situationen, da gilt es Grenzen zu respektieren.<br />

Gegenüber dem Heiligen, gegenüber<br />

anderen Menschen. Die Bibel ist voll von<br />

Erfahrungen, welche die olgen von Grenzverletzungen<br />

s<strong>in</strong>d. Denken sie nur an die Kriegsberichte<br />

oder an Gleichnisse wie das vom<br />

Barmherzigen Samariter aus Perspektive des<br />

Überfallenen.<br />

Und es gibt Situationen, da müssen Grenzen<br />

durchbrochen und Schwellen überschritten<br />

werden. Ich denke wieder an den Samaritaner,<br />

der als Ausländer dem Überfallenen hilft. Oder<br />

an Abraham, der sich e<strong>in</strong>fach aufgemacht hat.<br />

Und auch an das Volk Israel, das die Grenzen<br />

der Sklaverei und des Landes überwunden hat.<br />

Große literarische Stoffe er<strong>in</strong>nern uns an die<br />

Ambivalenz unseres Umgangs mit Grenzen.<br />

In der Perspektive des christlichen Glaubens<br />

können wir unsere eigene Verstricktheit erst voll<br />

und ganz anerkennen, wenn wir wissen, daß<br />

wir Gottes Liebe gewiß s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e solche, von<br />

außen, von e<strong>in</strong>em Gegenüber ermöglichte realistische<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung wäre der erste<br />

Schritt auf e<strong>in</strong>em Weg der Anerkennung von<br />

notwendigen und der Überw<strong>in</strong>dung von ungerechtfertigten<br />

Grenzen.<br />

Und er hat aus e<strong>in</strong>em Menschen das ganze<br />

Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf<br />

dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt,<br />

wie lange sie bestehen und <strong>in</strong> welchen<br />

Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen<br />

sollen, ob sie ihn wohl fühlen und f<strong>in</strong>den<br />

können; und fürwahr, er ist nicht ferne von e<strong>in</strong>em<br />

jedem unter uns.<br />

Der riede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,<br />

bewahre eure Herzen und S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Christus<br />

Jesus. Amen<br />

Mehr über die Reihe: http://www.ev-akademiethuer<strong>in</strong>gen.de<br />

Mehr über das Stück und Theater: http://<br />

www.theater-erfurt.de<br />

Mehr Predigten unter: http://www.erfurtkirche.de/kaufmann


RAUENKIRCHE DRESDEN 22<br />

Neuwagengeruch oder:<br />

Zeitreisen s<strong>in</strong>d doch möglich.<br />

Axel W.-O. Schmidt<br />

Kennen Sie das? <strong>Erfurt</strong>. Sie steigen <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

neues Auto e<strong>in</strong>. Sie selbst oder jemand, den<br />

Sie kennen, hat sich den Luxus geleistet. Und<br />

da ist er – unverkennbar: der Neuwagengeruch.<br />

Ortswechsel und Zeitsprung. Dresden. In fünfzig<br />

Jahren hört der <strong>in</strong>teressierte Pauschaltourist<br />

bei den immer noch stattf<strong>in</strong>denden <strong>Kirchen</strong>führungen,<br />

dass diese Kirche e<strong>in</strong>mal total<br />

zerstört gewesen war und wieder aufgebaut<br />

wurde. Ach? Tatsächlich, das ist ja <strong>in</strong>teressant!<br />

211 Jahre lang stand die rauenkirche <strong>in</strong> Dresden,<br />

als sich e<strong>in</strong> leises Knistern ankündigte,<br />

das zu e<strong>in</strong>em gewaltigen Krachen anschwoll<br />

und den ganzen Bau zum E<strong>in</strong>sturz brachte.<br />

Staubwolken hüllten die Umgebung e<strong>in</strong>, das<br />

Wahrzeichen der Stadt wich am 15.2.1945<br />

letztlich doch den alliierten Angriffen. Nach<br />

60 Jahren steht sie wieder da: Auferstanden<br />

aus Ru<strong>in</strong>en und der Zukunft zugewandt.<br />

Schon 1995, also nach nur 50 Jahren, begann<br />

der Wiederaufbau. Was s<strong>in</strong>d schon 50 Jahre?<br />

Nichts. Oder vielleicht besser: kaum etwas<br />

<strong>in</strong> der Geschichte. Denn rückblickend wird<br />

sich die Lücke ohne die Kirche als kle<strong>in</strong>es<br />

Intermezzo darstellen. Ebenso wird jene Zeit<br />

des zweiten deutschen Staates <strong>in</strong> der deutschen<br />

Geschichte langfristig nur e<strong>in</strong>e Episode<br />

gewesen se<strong>in</strong>. 250 Jahre rauenkirche und<br />

m<strong>in</strong>destens 250 weitere vor ihr liegend. Das<br />

s<strong>in</strong>d Zeitdimensionen. Das ehemalige Mahnmal,<br />

welches durchaus se<strong>in</strong>e Berechtigung<br />

und unktion hatte, stellte alle<strong>in</strong> 34 % der<br />

wieder verwendeten Baumasse dar, erkennbar<br />

an der dunklen ärbung der Ste<strong>in</strong>e. Etwa<br />

4.000 weitere Ste<strong>in</strong>blöcke, und Versatzstücke,<br />

ebenfalls gut erkennbar, wurden aus dem<br />

Trümmerberg geborgen und e<strong>in</strong>gebaut. E<strong>in</strong> archäologischer<br />

Wiederaufbau, ke<strong>in</strong>e Replik,<br />

ke<strong>in</strong>e Kopie, ke<strong>in</strong> Disneyland. Vielmehr Orig<strong>in</strong>alität<br />

und E<strong>in</strong>zigartigkeit und alles neu, das<br />

ist das asz<strong>in</strong>ierende. Und da ist er wieder,<br />

der Neuwagengeruch. – 30. Oktober 2005:<br />

Weihegottesdienst. Dr<strong>in</strong>nen etwa 1.900 Ehren-<br />

oder (wie der Verfasser) ausgeloste Gäste<br />

aus verschiedensten Orten. Draußen etwa<br />

60.000 Teilnehmer vor der hellen Sandste<strong>in</strong>kirche<br />

bei strahlend blauem Himmel, rechts<br />

die Großbildle<strong>in</strong>wand. E<strong>in</strong>e Stätte der Spiritualität,<br />

wahres Symbol des Wiederaufbaues<br />

e<strong>in</strong>es Landes, das wahrlich mehr braucht als<br />

Gewerbegebiete, Straßen, orschungs<strong>in</strong>stitute<br />

(Köhler). Wer noch nicht da war, sollte es jetzt<br />

zügig nachholen. Der E<strong>in</strong>druck ist überwältigend.<br />

Geschichte selbst miterlebt oder<br />

anders gesagt, e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> das Jahr 1734. In<br />

diesem Jahr wurde die Kirche nämlich geweiht.<br />

Wir können dabei se<strong>in</strong>. Wie war das<br />

damals vor 250 Jahren? Wie „fühlt“ sich der<br />

Neubau e<strong>in</strong>er Barockkirche an? ahren Sie<br />

jetzt h<strong>in</strong> und nicht erst, wenn es mal passt.<br />

Jetzt ist sie neu, so wie sie e<strong>in</strong>stmals war. Machen<br />

Sie die Zeitreise zurück <strong>in</strong> die Vergangenheit.<br />

Denn der „Neuwagengeruch“ von<br />

Autos und <strong>Kirchen</strong> verfliegt schnell.<br />

LUTHER-BUCHHANDLUNG<br />

ERURT<br />

Inh. Brigitte Schubert<br />

Schmidtstedter Straße 2-3<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-56 23 404<br />

Nacht und Tag bestellen:<br />

luther-Buchhandlung@gmx.net<br />

Persönlich b<strong>in</strong> ich für Sie da:<br />

Montag-reitag 9-19 Uhr<br />

Samstag 9-13 Uhr<br />

Ich freue mich auf Sie!


23 KIRCHENGESCHICHTE<br />

480 Jahre evangelische<br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

<strong>Erfurt</strong><br />

Ulman Weiß<br />

Im Mai 1521, als Mart<strong>in</strong> Luther auf se<strong>in</strong>er<br />

Reise zum Wormser Reichstag durch <strong>Erfurt</strong><br />

kam, schien es, als öffne die Stadt dem Evangelium<br />

Tür und Tor. Militante Mart<strong>in</strong>ianer<br />

g<strong>in</strong>gen sogar gewaltsam gegen Papisten vor.<br />

Das brachte die Stadt <strong>in</strong> Verruf und verwickelte<br />

sie <strong>in</strong> mehrere Prozesse. Da war es<br />

mit der evangelischen Euphorie fürs erste<br />

vorbei. Während die e<strong>in</strong>en dem Evangelium<br />

die kalte Schulter zeigten, h<strong>in</strong>gen die andern<br />

ihm weiter an. Ihnen sagte Luther, wie sie<br />

sich verhalten sollten: Nur auf jene hören,<br />

die das Evangelium predigten, die Priester<br />

aber l<strong>in</strong>ks liegen lassen und Ablaß, asten<br />

und das ganze katholische Gaukelwerk nicht<br />

mehr beachten. So im Herbst 1522 <strong>in</strong> der<br />

Kaufmannskirche, wo zu predigen Luther<br />

von den Altarmännern gebeten worden war.<br />

Unter ihnen waren auch e<strong>in</strong>ige, die im Rat<br />

saßen. Der Rat selbst war aber gespalten. Er<br />

war es politisch und religiös-politisch <strong>in</strong> Parteigänger<br />

des Stadtherrn (des Erzbischofs von<br />

Ma<strong>in</strong>z) und <strong>in</strong> Parteigänger des Landesherrn<br />

(des Kurfürsten von Sachsen); jene standen<br />

zur Papstkirche, diese zu Luther und se<strong>in</strong>em<br />

Reformwerk. Mith<strong>in</strong> konnte der Rat, was die<br />

Religion ang<strong>in</strong>g, zu ke<strong>in</strong>em klaren Konzept<br />

gelangen: Er gestattete, aber er gestaltete<br />

nicht. Er duldete, daß Mönche die Klöster<br />

verließen, daß Priester heirateten, daß evangelische<br />

Schriften gedruckt wurden. Doch<br />

schritt er stets e<strong>in</strong>, wenn die Ordnung <strong>in</strong> der<br />

Stadt gefährdet war.<br />

So stand es, als im rühjahr 1525 überall im<br />

Reich der geme<strong>in</strong>e Mann gegen se<strong>in</strong>e Herrschaft<br />

sich erhob und die ahne der evangelischen<br />

reiheit hochhielt. In <strong>Erfurt</strong> hatten<br />

e<strong>in</strong>ige engagierte evangelische Ratsherren<br />

schon seit längerem mit Männern der Landwehr<br />

<strong>in</strong> den nahen Dorfschaften konspiriert.<br />

Jetzt zog die Landwehr <strong>in</strong> die Stadt und zerstörte<br />

alle Zeichen ma<strong>in</strong>zischer Macht. Zur<br />

gleichen Zeit entledigte sich der Rat se<strong>in</strong>er<br />

ma<strong>in</strong>zhörigen Mitglieder und berief e<strong>in</strong>ige<br />

evangelisch ges<strong>in</strong>nte. Dieser neue Rat sollte<br />

e<strong>in</strong> ewiger se<strong>in</strong>, aber die Ewigkeit währte nur<br />

fünf Wochen – lange genug <strong>in</strong>des, um die<br />

rechtlichen und kirchlichen Verhältnisse <strong>in</strong><br />

der Stadt völlig zu verändern. Erst jetzt, nachdem<br />

die jahrhundertealte rechtliche B<strong>in</strong>dung<br />

an das Erzstift zerschnitten worden war,<br />

konnte das <strong>Kirchen</strong>wesen von Grund auf<br />

erneuert werden. Die Messe mit den late<strong>in</strong>ischen<br />

Gebeten und Gesängen und dem<br />

Opfer wurde verboten und an ihrer Stelle der<br />

Gottesdienst uff lutherisch gehalten: Mit<br />

deutschen Liedern, mit Predigt und mit<br />

Abendmahl unter Brot und We<strong>in</strong>. Wenig<br />

später lag die neue Gottesdienstordnung im<br />

Druck vor. E<strong>in</strong>geführt wurde sie aber bloß<br />

<strong>in</strong> acht der über zwanzig Pfarrkirchen; denn<br />

mit der Gottesdienstreform g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>dereform<br />

e<strong>in</strong>her, die die Stadt <strong>in</strong> acht<br />

große <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den gliederte: St. Marien,<br />

Prediger, Barfüßer, August<strong>in</strong>er, Regler,<br />

Kaufmänner, Andreas und Thomas. Die kle<strong>in</strong>eren<br />

Geme<strong>in</strong>den, von denen e<strong>in</strong>ige kaum<br />

lebensfähig waren, g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den größeren<br />

auf, beispielsweise die Matthiasgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de. Jede dieser großen<br />

Geme<strong>in</strong>den sollte ihren Pfarrer künftig selbst<br />

wählen, der Rat ihn lediglich bestätigen. Die<br />

Klöster jedoch sollten aussterben, bis e<strong>in</strong>es<br />

Tages die Stadt re<strong>in</strong> evangelisch se<strong>in</strong> würde.<br />

So war es gedacht.<br />

Schon bald aber, als die Verhältnisse umstürzten,<br />

mußte der Rat zurückweichen und<br />

die Stadt sich wieder unter die Herrrschaft<br />

des Erzstifts beugen. Bewahrt blieb bloß die<br />

evangelische Kirche. Und auch sie nur nach<br />

langen, schweren Verhandlungen, <strong>in</strong> denen<br />

der Rat sich bereitf<strong>in</strong>den mußte, die Messe<br />

wieder zuzulassen und die katholische Geistlichkeit<br />

und ihre E<strong>in</strong>richtungen zu schützen.<br />

Daraus erwuchs dann das Nebene<strong>in</strong>ander<br />

von Katholischen und <strong>Evangelische</strong>n, das oft<br />

genug e<strong>in</strong> Gegene<strong>in</strong>ander war und erst <strong>in</strong><br />

neuerer Zeit manchmal auch e<strong>in</strong><br />

Mite<strong>in</strong>ander wurde.


SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />

Andreaskirche Andreasstraße<br />

So, feiertags 10 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

August<strong>in</strong>erstraße<br />

Sa 18 Uhr<br />

So 9.30 Uhr mA<br />

Gustav-Adolf-Kirche<br />

S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />

So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

So 10 Uhr Dezember<br />

Philipp-Melanchthon-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Ludolfweg<br />

So 10 Uhr Januar jeden So<br />

Lukaskirche Stadtweg 64<br />

So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />

Lutherkirche Magdeburger Allee<br />

So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />

So 9.30 Uhr ab 16. des Monats<br />

(nicht am letzten So)<br />

So 18 Uhr 29.1.06<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Hans-Sailer-/ Tiergartenstraße<br />

So 9.30 Uhr 1.-15. des Monats<br />

11 Uhr ab 16. des Monats<br />

(nicht am letzten So)<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

So 11 Uhr 29.1.06<br />

Michaeliskirche<br />

Allerheiligenstraße<br />

Sa 17 Uhr<br />

So 11 Uhr letzter So im Monat<br />

Predigerkloster/ -kirche<br />

Meister-Eckehart-Straße<br />

So 10 Uhr<br />

Reglerkirche Bahnhofstraße<br />

So 9.30 Uhr<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />

So 14 Uhr, r 17 Uhr Christen<br />

aus der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />

Regler-Geme<strong>in</strong>desaal<br />

Wilhelm-Busch-Straße 30<br />

Sa 17 Uhr 1., 3. Sa im Monat<br />

Thomaskirche Schillerstraße<br />

So 10 Uhr<br />

Alach St. Ulrich<br />

So 13 Uhr 11.<strong>12</strong>.;<br />

So 14 Uhr 8.1.;<br />

So 9.30 Uhr 22.1.<br />

Andisleben St. Peter und Paul<br />

Sa 14 Uhr 10.<strong>12</strong>.<br />

So 9.30 Uhr 18.<strong>12</strong>.; 15., 29.1.<br />

So 14 Uhr 22.1. Visitations-GD<br />

B<strong>in</strong>dersleben St. Lucas<br />

So 9.30 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.; 8.1.<br />

So 14 Uhr 22.1.<br />

Bischleben Benignuskirche<br />

So10 Uhr 18.<strong>12</strong>., 8.1. S<strong>in</strong>ge-GD<br />

gem. m. Möbisburg, Rhoda; 22.1.<br />

So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>. gem. m.<br />

Möbisburg, Rhoda<br />

So 16.30 Uhr 29.1. Ökumenischer<br />

GD gem. m. Möb., Rhoda<br />

Büßleben Pfarrhaus<br />

So 9.15 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.; 8., 22.1.<br />

Dachwig Petrikirche<br />

So 9 Uhr 4.<strong>12</strong>.; 15., 29.1.<br />

So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 22.1.<br />

Elxleben Michaeliskirche<br />

So 9 Uhr 22.1.<br />

So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8., 29.1.<br />

Ermstedt Andreaskirche<br />

So 10.30 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />

So 13 Uhr 15.1.<br />

Frienstedt St. Laurentius<br />

So 9.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 15.1.<br />

Gebesee Laurentiuskirche<br />

So 14 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />

So 10.45 Uhr 11., 18.<strong>12</strong>.;<br />

8., 15., 29.1.;<br />

So 14 Uhr 22.1. Visitations-GD<br />

<strong>in</strong> Andisleben<br />

Gispersleben Kilianikirche<br />

So 15.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />

Gispersleben<br />

Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus<br />

So 9.30 Uhr 4.,18.<strong>12</strong>.;<br />

Januar jeden Sonntag<br />

Gottstedt St. Georg<br />

So 19 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />

So 14 Uhr 15.1.<br />

Hochheim Johanneskirche<br />

So 9.30 Uhr 4., 11., 18.<strong>12</strong>.<br />

Dornra<strong>in</strong> <strong>12</strong>: So 9.30 Uhr<br />

8., 22.1.<br />

Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />

So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 15.1.<br />

Kühnhausen Porta Coeli-Kirche<br />

So 10.45 Uhr 4.,18.<strong>12</strong>.;<br />

15., 29.1.<br />

Marbach St. Gotthardt<br />

So 14.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />

Möbisburg Dionysiuskirche<br />

So 10.30 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />

So 10 Uhr 8.1. S<strong>in</strong>ge-GD gem.<br />

m. Bischl., Rhoda;<br />

So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>. gem. m Bischl.,<br />

Rhoda<br />

So 16.30 Uhr 29.1.<br />

Ökumenischer GD gem. m.<br />

Bischl., Rhoda<br />

Nottleben St. Peter und Paul<br />

So 13 Uhr 22.1.<br />

Rhoda Kirche zum Guten<br />

Hirten<br />

So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>. gem. m<br />

Bischleben, Möbisburg<br />

So 10 Uhr 8.1. S<strong>in</strong>ge-GD gem.<br />

m. Bischl., Möb.; 15.1.<br />

So 16.30 Uhr 29.1.<br />

Ökumenischer GD gem. m.<br />

Möbisburg, Bischleben<br />

So 9 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />

Sa 17 Uhr 14.1.<br />

R<strong>in</strong>gleben St. Bartholomäus<br />

So 9.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8.1.<br />

Sa 14 Uhr 3.<strong>12</strong>.<br />

So 14 Uhr 22.1. Visitations-GD<br />

<strong>in</strong> Andisleben<br />

Sa 18 Uhr 14.1.<br />

Salomonsborn St. Dionysius<br />

So 10 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.<br />

Schmira Nikolauskirche<br />

So 11 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.; 22.1.<br />

Tiefthal Peter-und-Paul-Kirche<br />

So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8., 22.1.<br />

Walschleben Cruciskirche<br />

So 10.30 Uhr 4., 11.<strong>12</strong>.;<br />

15., 29.1.<br />

So 9 Uhr 8., 22.1.<br />

W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

Pfarrhaus<br />

So 10.30 Uhr 4., 11., 18.<strong>12</strong>.;<br />

Januar jeden Sonntag<br />

Witterda Gustav-Adolf-Kapelle<br />

So 9 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8., 29.1.<br />

Zimmernsupra St. Jacobus<br />

So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>.;<br />

So 13 Uhr 8.1.;<br />

So 10.30 Uhr 22.1.<br />

Kl<strong>in</strong>ikumkapelleHauptgebäude<br />

So 9.30 Uhr<br />

Die Gottesdienstzeiten für<br />

folgende Geme<strong>in</strong>den entnehmen<br />

Sie bitte den Aushängen<br />

Kirchspiel Egstedt<br />

(Bechstedt Wagd, Egstedt,<br />

Kirchheim, Waltersleben und<br />

Wern<strong>in</strong>gsleben);<br />

Marbach/Salomonsborn<br />

Januar


25 KIRCHENMUSIK<br />

Weihnachtskonzert<br />

<strong>Erfurt</strong>er Männerchor 1890 e.V.<br />

2.<strong>12</strong>. und 3.<strong>12</strong>. 19 Uhr Thomaskirche<br />

Langer Samstag im Advent – Orgelmusik<br />

3.<strong>12</strong>. 16 Uhr Kaufmannskirche<br />

Bläsermusik im Advent<br />

Bläserkreis des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

3.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Quempass<strong>in</strong>gen<br />

4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Thomaskirche<br />

Orgelkonzert<br />

4.<strong>12</strong>. 17 Michaeliskirche<br />

Adventsmusik<br />

Ökumenischer Chor, Instrumentalisten<br />

Leitung Sab<strong>in</strong>e Strobelt<br />

4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Antoniuskirche Neustrelitzer Str.<br />

Adventskonzert<br />

Steigerwaldchor und Instrumentalisten<br />

4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Lukaskirche<br />

Adventliches Kammerkonzert<br />

4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkloster<br />

Weihnachtskonzert<br />

Peter Orloff und Schwarzmeer Kosaken Chor<br />

9.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr Nikolauskirche Schmira<br />

Langer Samstag im Advent –<br />

adventliche Chormusik<br />

10.<strong>12</strong>. 16 Uhr Kaufmannskirche<br />

Weihnachtsoratorium Joh. Seb. Bach<br />

Teil 1-3 10.<strong>12</strong>. 16 und 20 Uhr Thomaskirche<br />

Teil 4-6 11.<strong>12</strong>. 20 Uhr Thomaskirche<br />

Bläsermusik im Advent<br />

Bläserkreis des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

10.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Adventsmusik<br />

11.<strong>12</strong>. 16 Uhr Gustav-Adolf-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

Adventskonzert<br />

11.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr<br />

Michaeliskirche W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

Orgelmusik<br />

KMD Prof. Matthias Dreißig<br />

11.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkirche<br />

Jazzkonzert<br />

Thür<strong>in</strong>ger Jazzmeile<br />

16.<strong>12</strong>. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

Langer Samstag im Advent –<br />

adventliche Chormusik<br />

17.<strong>12</strong>. 16 Uhr Kaufmannskirche<br />

Bläsermusik im Advent<br />

Bläserkreis des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

17.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Adventskonzert<br />

17.<strong>12</strong>. 17 Uhr Reglerkirche<br />

Adventskonzert<br />

KMD Prof. Matthias Dreißig<br />

Chor des KSP W<strong>in</strong>dischholzhausen-Büßleben<br />

17.<strong>12</strong>. 17 Uhr Ulricikirche Urbich<br />

Adventliche Chormusik<br />

August<strong>in</strong>er Vocalkreis<br />

Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />

18.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkirche<br />

Chorkonzert zum Advent<br />

18.<strong>12</strong>. 17 Uhr Michaeliskirche<br />

„Engel-Töne“<br />

Sonntagsmusik zum Advent<br />

18.<strong>12</strong>. 16 Uhr Gustav-Adolf-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Weihnachtliches Chorkonzert<br />

22.<strong>12</strong>. 18 Uhr Michaeliskirche<br />

Weihnachtskonzert „24 Lieder“<br />

23.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Jazzkonzert<br />

23.<strong>12</strong>. 20 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Weihnachtliche Orgelmusik<br />

KMD Prof. Matthias Dreißig<br />

24.<strong>12</strong>. 22 Uhr Predigerkirche<br />

Weihnachtsmusik des Barock<br />

26.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr Gustav-Adolf-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Jahresabschlusskonzert<br />

31.<strong>12</strong>. 15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Orgelmusik zum Jahresausklang<br />

KMD Prof. Matthias Dreißig<br />

31.<strong>12</strong>. 21 Uhr Predigerkirche<br />

Epiphaniasmusik<br />

Reglers<strong>in</strong>gschar<br />

Leitung Johannes Häußler<br />

8.1.06 17 Uhr Reglerkirche<br />

Orgelmusik <strong>in</strong> der Michaeliskirche<br />

jeden Mittwoch <strong>12</strong> Uhr (25 M<strong>in</strong>.)<br />

Musikalische Vespern<br />

„Chöre im Advent“<br />

Samstags 17 Uhr Michaeliskirche<br />

K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />

6.-10.2. 2006 Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Anmeldungen im Geme<strong>in</strong>debüro<br />

(/ ax 60<strong>12</strong>520 oder<br />

reglergeme<strong>in</strong>de@t-onl<strong>in</strong>e.de


PERSONALIA 26<br />

Pfarrer Christian Garbe<br />

verlässt die Stadtmission<br />

Am 17. November 2005 wurde der Geschäftsführer<br />

der Stadtmission, Pfarrer<br />

Christian Garbe nach zehnjährigem Wirken<br />

im sozialen und diakonischen<br />

Dienst feierlich aus se<strong>in</strong>em Dienst verabschiedet.<br />

In der Michaeliskirche wurden<br />

aus diesem Anlass seitens der Gesellschafter<br />

und des Aufsichtsrates der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Stadtmission <strong>Erfurt</strong><br />

gGmbH, der Diakonie und der Propstei<br />

<strong>Erfurt</strong>-Nordhausen herzliche Worte des<br />

Dankes ausgesprochen.<br />

E<strong>in</strong> Jahrzehnt Dienst an dem Nächsten<br />

zu tun, der am weitesten entfernt von<br />

allen sozialen Netzen leben muss, ist<br />

ke<strong>in</strong>e leichte Aufgabe.<br />

Deshalb wirkt auch jeder Dank an dieser<br />

Stelle etwas hilflos und ist doch so<br />

wichtig. Nur wer direkt betroffen ist oder<br />

direkt versucht, immer wieder Hilfe anzubieten,<br />

kann ermessen, wie e<strong>in</strong> Dankeschön<br />

des bewirkenden Tuns Herzen<br />

erwärmt. Christian Garbe hat auch gegen<br />

manche Widerstände eigenen Weges<br />

versucht, für Andere da zu se<strong>in</strong>. Viele<br />

<strong>in</strong>novative diakonische Ideen haben<br />

se<strong>in</strong> Wirken geprägt. Besonders hervorzuheben<br />

sei se<strong>in</strong> Engagement für das<br />

Café und das Restaurant des Herzens<br />

und für se<strong>in</strong> Tun <strong>in</strong> der Michaeliskirche.<br />

Ebenfalls nicht unbeachtet sollen se<strong>in</strong>e<br />

Bemühungen um die Wirtschaftlichkeit<br />

der Stadtmission se<strong>in</strong>. Hier immer die<br />

richtigen Entscheidungen zu treffen, das<br />

hat Christian Garbe viel Kraft und gute<br />

Worte abverlangt. Der Dank für all se<strong>in</strong><br />

Tun überwiegt. Er ist ungezählt und deshalb<br />

für Pfarrer Garbe und uns alle so<br />

wertvoll, die wir von se<strong>in</strong>em Tun profitieren<br />

konnten.<br />

Möge se<strong>in</strong>e berufliche Zukunft bei Bibel-TV<br />

Hamburg genauso fruchtbr<strong>in</strong>gend<br />

se<strong>in</strong>, wie se<strong>in</strong>e Arbeit für die Menschen<br />

hier <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> war.<br />

Nichts konnte se<strong>in</strong>, ohne die vielen engagierten<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

der Stadtmission, und nichts konnte<br />

se<strong>in</strong> ohne die vielen Unterstützer und<br />

Sponsoren, die diese se<strong>in</strong>e Arbeit mitgetragen<br />

haben.<br />

So hat Christian Garbe se<strong>in</strong>en persönlichen<br />

Dank an alle Mitwirkenden des<br />

diakonischen Handelns weitergegeben<br />

und bleibt mit diesen Worten den Menschen<br />

der Stadt <strong>Erfurt</strong> und der Stadtmission<br />

stets verbunden.<br />

Andreas L<strong>in</strong>dner, Kreisdiakoniepfarrer


27 NACHRU / ANZEIGEN<br />

Echo e<strong>in</strong>es Lebens<br />

Zum Heimgang von Pfarrer Wild<br />

„Der HERR ist me<strong>in</strong> Teil, spricht me<strong>in</strong>e Seele;<br />

darum will ich auf ihn hoffen!“<br />

Von e<strong>in</strong>em Menschen mit ganz großer Hoffnung<br />

haben wir uns als Geschwister im Dienst<br />

am HERRN von unserem Bruder und Pfarrer<br />

Arthur Wild am 23.November 2005 A+D+ <strong>in</strong><br />

<strong>Erfurt</strong> – Marbach verabschiedet. E<strong>in</strong>e Hoffnung<br />

hat ihn getragen durch alle Stationen<br />

se<strong>in</strong>es Lebens, se<strong>in</strong>er Liebe und auch se<strong>in</strong>es<br />

Leidens, die mitunter schw<strong>in</strong>deln machte<br />

angesichts der Unbegrenztheit ihres Anspruchs.<br />

Und gerade dar<strong>in</strong> zeigte sich Pfarrer<br />

Wild als e<strong>in</strong> Diener und Träger der guten<br />

Botschaft GOTTES, die eben ke<strong>in</strong>e Grenze<br />

kennt. Ke<strong>in</strong>e Grenze <strong>in</strong> Zeit und Raum. Mit<br />

dieser Hoffnungsbotschaft hat er sich an die<br />

Menschen <strong>in</strong> Marbach gewiesen gewusst, die<br />

ihm e<strong>in</strong> Zuhause wurden über Jahrzehnte,<br />

ebenso wie an die Soldaten <strong>in</strong> ihren besonderen<br />

Situationen. Mit dieser Hoffnung hat<br />

er die politische Gestalt <strong>in</strong> der Stadt mit geprägt<br />

und mit dieser <strong>in</strong> GOTT gegründeten<br />

Hoffnung ist er Prediger des Wortes GOTTES<br />

gewesen. Als Geschwister im Dienst und für<br />

die <strong>Kirchen</strong>leitung der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />

der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen schauen wir<br />

dankbar auf e<strong>in</strong> Leben zurück, das von GOTT<br />

gerufen ward zur Sendung an die Menschen<br />

und nun von IHM gerufen ist zur Heimkehr.<br />

GOTT schenke unserem Bruder das leuchtende<br />

Angesicht GOTTES, er möge den Segen,<br />

den er selbst so oft am Ende e<strong>in</strong>es jeden Gottesdienstes<br />

weitergegeben hat, nun von GOTT<br />

selbst empfangen. Die H<strong>in</strong>kehr unseres Bruders<br />

und Pfarrers ist gegründet <strong>in</strong> GOTTES<br />

Ruf: „ Komm wieder zu Mir zurück, du me<strong>in</strong><br />

geliebtes Menschenk<strong>in</strong>d. Ich habe dich erwartet.“<br />

GOTT schenke se<strong>in</strong>er Seele Ruhe und rieden,<br />

und das Licht der ewigen Herrlichkeit<br />

möge ihm leuchten. Allen Trauernden schenke<br />

GOTT selbst Se<strong>in</strong>en Trost und Se<strong>in</strong>e grenzenlose<br />

und unauslöschbare Hoffnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Herz, das bekennt: „Der HERR ist me<strong>in</strong> Teil,<br />

darum will ich auf IHN hoffen.“<br />

Elfriede Begrich<br />

Anzeige<br />

Bestattung <strong>Erfurt</strong><br />

(wie nebenstehende Anz.<br />

e<strong>in</strong>ordnen)<br />

Ihre Augenoptiker<br />

Augenoptik Bettzüge GmbH<br />

<strong>Erfurt</strong>, Anger 36<br />

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( 036202/81317<br />

<strong>Erfurt</strong>, Weitergasse 17<br />

( 5 62 71 15


EHRENAMT 28<br />

Unterwegs<br />

zu den Mitmenschen<br />

Der Geme<strong>in</strong>dekirchenrat der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong> nom<strong>in</strong>ierte<br />

Jutta Glasewald für den Ehrenamtspreis<br />

des Oberbürgermeisters 2005<br />

Jutta Glasewald war bis 1992 Organist<strong>in</strong>,<br />

Kantor<strong>in</strong> und Katechet<strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de.<br />

Nach ihrem Ruhestand arbeitet sie ehrenamtlich<br />

im Besuchskreis der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de und baut e<strong>in</strong>en<br />

Verteilkreis für die Geme<strong>in</strong>debriefe<br />

auf, <strong>in</strong> dem sie selbst engagiert mitarbeitet.<br />

Als Chorsänger<strong>in</strong> wirkt sie im <strong>Kirchen</strong>chor<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de.<br />

In den monatlichen Gottesdiensten<br />

im Pflegeheim Zu den vier Jahreszeiten<br />

und <strong>in</strong> den wöchentlichen Gottesdiensten<br />

im Augusta-Viktoria-Stift spielt<br />

sie ehrenamtlich die Orgel. In e<strong>in</strong>em Senioren<strong>in</strong>strumentalkreis<br />

spielt sie Cello<br />

und sammelt auch immer wieder Instrumentalisten<br />

um sich, mit denen sie im<br />

Gottesdienst <strong>in</strong> der Kaufmannskirche am<br />

Anger musiziert. Über die <strong>Evangelische</strong><br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de h<strong>in</strong>aus ist sie durch<br />

ihre ehrenamtliche Arbeit bei UNICE<br />

vielen <strong>Erfurt</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Erfurt</strong>ern bekannt.<br />

Sie macht bestimmt viel mehr. Da das<br />

ahrrad ihr unzertrennlicher Begleiter ist,<br />

ist es oft schwer, ihr zu den ehrenamtlichen<br />

Diensten zu folgen.<br />

Den Geme<strong>in</strong>dekirchenrat überzeugte das.<br />

Senior Andreas Eras würdigte auf dem<br />

Mart<strong>in</strong>sempfang des Oberbürgermeisters<br />

das ehrenamtliche Wirken mit e<strong>in</strong>em<br />

Grußwort<br />

Sehr geehrte Ehrenamtliche, sehr geehrter<br />

Herr Bürgermeister Hagemann, sehr<br />

geehrter Herr Dechant Dr. Schönefeld,<br />

Glaube ist e<strong>in</strong>e Haltung zu Gott und zu<br />

unseren Mitmenschen und zu uns selbst.<br />

Als Haltung muss sie geübt werden und<br />

das Ehrenamt ist e<strong>in</strong>e beispielgebende<br />

Haltung.<br />

Sie kennen solche Situationen: E<strong>in</strong>e<br />

schwerkranke rau bedankt sich bei der<br />

ehrenamtlichen Helfer<strong>in</strong> aus der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

für den regelmäßigen<br />

Besuch. Die Ehrenamtliche<br />

sagt: „Sie müssen<br />

sich nicht bedanken, das<br />

tue ich aus me<strong>in</strong>em Glauben<br />

heraus“. „Ach“, erwidert<br />

die ältere Dame, „ach,<br />

ich hätte gedacht, sie tun<br />

es für mich“.<br />

Um was geht es? Geht es<br />

um das Wohlergehen des<br />

erkrankten Menschen oder<br />

geht es um e<strong>in</strong>e Haltung<br />

der Lebense<strong>in</strong>stellung aus<br />

dem Glauben heraus? E<strong>in</strong><br />

Mensch, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Herzen die Liebe Gottes<br />

spürt und untrennbar mit


29 EHRENAMT<br />

dieser Liebe verbunden ist, dessen <strong>in</strong>nere<br />

Haltung zeigt sich als äußere Lebenshaltung,<br />

denn der Glaube ist e<strong>in</strong>e Haltung.<br />

Diese Lebenshaltung erweist sich <strong>in</strong> vielen,<br />

ja auch <strong>in</strong> den unspektakulären Situationen<br />

unseres Alltags.<br />

Sie alle kennen solche Erfahrungen: Der<br />

ehrenamtliche Dienst bei der geöffneten<br />

Kirche, der Dienst, für die Geme<strong>in</strong>de E<strong>in</strong>ladungen<br />

und Briefe auszutragen, Stunde<br />

um Stunde Zeit e<strong>in</strong>zusetzen eben für diese<br />

Sache, ohne große Worte zu verlieren,<br />

ohne den eigenen Geltungsdrang an die<br />

erste Stelle zu setzen. Es ist e<strong>in</strong>e Haltung:<br />

Ich br<strong>in</strong>ge mich e<strong>in</strong> für die Sache des<br />

Glaubens. Wenn es gel<strong>in</strong>gt, dass die ehrenamtlichen<br />

Aktivitäten ihren Ort im geme<strong>in</strong>dlichen<br />

und gesellschaftlichen Leben<br />

haben, dann b<strong>in</strong> ich als ehrenamtlich tätige<br />

rau oder als ehrenamtlich tätiger<br />

Mann dankbar dafür. Unsere Haltung aus<br />

dem Glauben erweist sich dar<strong>in</strong>, wie wir<br />

mit uns selbst umgehen und das täglich<br />

üben; ob wir die uns geschenkten Gaben<br />

und Begabungen als Geschenk und Möglichkeit<br />

wertschätzen und sie e<strong>in</strong>setzen.<br />

Glaube ist e<strong>in</strong>e Haltung, doch diese Haltung<br />

me<strong>in</strong>t mehr als bloß Verhalten. Zu<br />

e<strong>in</strong>em Verhalten kann man sich entschließen,<br />

ohne <strong>in</strong>nerlich beteiligt zu se<strong>in</strong>. Ich<br />

kann mich mit me<strong>in</strong>em Verhalten an äußeren<br />

Regeln orientieren und me<strong>in</strong> Innerstes<br />

ganz unbeteiligt lassen.<br />

Diese Haltung ist mehr. Zur Haltung gehört<br />

e<strong>in</strong> Äußeres und e<strong>in</strong> Inneres. Was ich<br />

tue, speist sich daraus, wie ich <strong>in</strong>nerlich<br />

gestimmt b<strong>in</strong>, aus dem, was mich von<br />

<strong>in</strong>nen her erfüllt, gestärkt aus der Kraft,<br />

die uns von Gott geschenkt wird. So üben<br />

wir uns im Vertrauen – wir trauen dem<br />

anderen etwas zu – und <strong>in</strong> Dankbarkeit<br />

und spüren die Kraft, die unser Leben hält.<br />

Aus all dem erwächst das christliche Ehrenamt.<br />

Vielen Dank für diese <strong>in</strong>nere und äußere<br />

Haltung, die Sie alle <strong>in</strong> vielen kle<strong>in</strong>en<br />

Schritten <strong>in</strong> den zurückliegenden Jahren<br />

und Jahrzehnten gezeigt haben.<br />

E<strong>in</strong>e Bilanz<br />

der Friedensarbeit<br />

Der Aktionskreis für rieden e.V. <strong>Erfurt</strong><br />

blickt zurück auf das Jahr 2005.<br />

Das Jahr war geprägt von Jubiläen bzw.<br />

besonderen Gedenktagen – 60 Jahre<br />

Kriegsende, 60 Jahre Atombombenabwurf<br />

auf Hiroshima und Nagasaki, 55 Jahre<br />

Weltfriedenstag und von den jährlichen<br />

Höhepunkten wie der Interkulturellen<br />

Woche, dem deutsch-jüdischen Begegnungsabend<br />

„Brücken bauen“, der Ökumenischen<br />

riedensdekade.<br />

Entsprechend vielfältig war <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Monaten die aktuelle riedensarbeit<br />

<strong>in</strong> der Region <strong>Erfurt</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e besonders wirksame Aktion war die<br />

Ausstellung „Hiroshima mahnt – nie<br />

wieder Krieg“ <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er Kaufmannskirche.<br />

Über 5000 Besucher, viele Schulklassen<br />

und Jugendliche kamen zu Diskussionen<br />

und Gesprächen.<br />

Und im Gästebuch der Ausstellung<br />

schreibt M. Migusaka aus Nagasaki: „Zufällig<br />

habe ich Ihre Ausstellung gesehen.<br />

Ich komme aus Nagasaki und b<strong>in</strong> sehr<br />

überrascht, dass die Bürger von <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong><br />

so starkes Interesse an dieser Ausstellung<br />

und der Darstellung der Gefährdung der<br />

Menschheit durch die Atombomben zeigten.<br />

Ich halte es für sehr wichtig, dass alle<br />

Menschen <strong>in</strong> der Welt sich geme<strong>in</strong>sam<br />

dafür e<strong>in</strong>setzen, dass Atombomben nie<br />

wieder zum E<strong>in</strong>satz kommen. Deshalb<br />

bedanke ich mich für diese Ausstellung<br />

und für die Mühe“.


GEMEINDE 30<br />

Asyl <strong>in</strong> der Lutherkirche<br />

Seit Anfang August 2005 bef<strong>in</strong>det sich die<br />

kurdische amilie Sönmez im <strong>Kirchen</strong>asyl<br />

im Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>. Die<br />

amilie lebt seit elf bzw. neun Jahren <strong>in</strong><br />

Deutschland. Die Eltern haben hier gearbeitet.<br />

Der jüngste Sohn (8) ist <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

geboren und besucht jetzt die 2. Klasse.<br />

Der ältere Sohn (15) kam im Alter von fünf<br />

Jahren nach Deutschland, wuchs hier auf<br />

und geht jetzt <strong>in</strong> die 8. Klasse. Ende Juli<br />

2005 lief die letztmalige Duldung aus und<br />

es drohte die Abschiebung <strong>in</strong> die Türkei.<br />

Aufgrund ihrer Perspektivlosigkeit und <strong>in</strong><br />

großer Not wendete sich die amilie mit<br />

der Bitte um Gewährung von „<strong>Kirchen</strong>asyl“<br />

an die Lutherkirche.<br />

Doch was bedeutet „<strong>Kirchen</strong>asyl“? Das<br />

von der Kirche gewährte „Asyl“ will nicht<br />

Recht brechen. Im Gegenteil – es verhilft<br />

ihm zu se<strong>in</strong>er Geltung, <strong>in</strong>dem durch den<br />

Gew<strong>in</strong>n von Zeit alle (rechtlichen) Möglichkeiten<br />

ergriffen werden, um den<br />

Schutzsuchenden vor e<strong>in</strong>er Gefahr für<br />

Leib und Leben oder unzumutbarer Härte<br />

zu bewahren und somit zum Schutz der<br />

Menschenwürde beizutragen.<br />

Mit diesem Ziel fand amilie Sönmez<br />

Schutz und herzliche Aufnahme <strong>in</strong> der<br />

Lutherkirche. Seit Beg<strong>in</strong>n des <strong>Kirchen</strong>asyls<br />

trifft sich regelmäßig der UnterstützerInnenkreis,<br />

bestehend aus Geme<strong>in</strong>demitgliedern,<br />

<strong>in</strong> der lüchtl<strong>in</strong>gsarbeit Engagierten<br />

und Interessierten, um das <strong>Kirchen</strong>asyl<br />

vor Ort zu organisieren. Große Hilfe<br />

erhält die amilie <strong>in</strong> orm von f<strong>in</strong>anzieller<br />

Unterstützung und Zuspruch von<br />

außen. Nur die Spendenbereitschaft <strong>Erfurt</strong>er<br />

Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger trägt<br />

zum Bestehen des <strong>Kirchen</strong>asyls bei, da die<br />

amilie ke<strong>in</strong>erlei soziale Leistungen erhält.<br />

Deshalb sei an dieser Stelle großer<br />

Dank für die bisher e<strong>in</strong>gegangenen Spenden<br />

ausgesprochen sowie für alle derzeitigen<br />

und zukünftigen Unterstützungsbekundungen.<br />

Ihre Spende und/oder aktive Hilfe ist auch<br />

weiterh<strong>in</strong> notwendig, um die Existenz der<br />

vierköpfigen amilie zu sichern. Bitte<br />

spenden Sie an folgende Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />

Verwendungszweck: <strong>Kirchen</strong>asyl für<br />

am. Sönmez<br />

Konto<strong>in</strong>haber: Geme<strong>in</strong>dekirchenrat<br />

BLZ 820 51 000<br />

Konto-Nr. 6000 999 11<br />

Sparkasse Mittelthür<strong>in</strong>gen<br />

Auch s<strong>in</strong>d alle Interessierten jeden Dienstag<br />

um 15.30 Uhr zu den Treffen des Unterstützerkreises<br />

<strong>in</strong> den Räumlichkeiten<br />

der Lutherkirche, Magdeburger Allee 48<br />

sowie zu den monatlich stattf<strong>in</strong>denden<br />

„Kulturabenden“ herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />

Herr Dieter Lorenz, e<strong>in</strong> engagierter Unterstützer<br />

der amilie, verfasste folgende<br />

Zeilen als Vorschlag für e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Strophe zum Lied 171 im <strong>Evangelische</strong>n<br />

Gesangsbuch:<br />

„Versuch e<strong>in</strong>es Gebetes für lüchtl<strong>in</strong>ge“<br />

Bewahre sie, Gott,<br />

Behüte sie, Gott,<br />

die wir aus Deutschland abschieben,<br />

weil Recht und Gesetz <strong>in</strong>s Ausland sie<br />

hetzt – wir fischen derweil im Trüben.<br />

Antje-Christ<strong>in</strong> Büchner im Namen des<br />

UnterstützerInnenkreises der amilie Sönmez<br />

im <strong>Kirchen</strong>asyl<br />

Ökumenisches<br />

riedensgebet<br />

Donnerstag 17 Uhr<br />

Lorenzkirche<br />

Anger/Ecke Pilse


31 GEMEINDE<br />

Was wir aus eigenen<br />

Kräften tun können<br />

Bärbel Beyer<br />

Am <strong>12</strong>.November endete <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

am Anger die Saison 2005. An den<br />

vier Wochenenden im Advent wird die Kirche<br />

reitag, Samstag und Sonntag von 11 bis<br />

17 Uhr geöffnet se<strong>in</strong>. Als das Projekt Geöffnete<br />

Kirche <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er City Anfang April<br />

2005 endete, bis dah<strong>in</strong> aber bereits 3 600<br />

Menschen die Kirche besucht hatten, war<br />

klar, dass die Kirche nicht geschlossen werden<br />

kann.<br />

Denn es geht nicht nur um die Anzahl der<br />

Besuchenden, sondern vor allem um die Beständigkeit,<br />

mit der Menschen <strong>in</strong> die Kirche<br />

kommen. Hier haben wir e<strong>in</strong>en öffentlichen<br />

Auftrag wahrzunehmen als evangelische Kirche<br />

für die Menschen <strong>in</strong> der Stadt <strong>Erfurt</strong>, so<br />

die Me<strong>in</strong>ung des Arbeitskreises Geöffnete<br />

Kaufmannskirche am Anger.<br />

Der zuverlässigen E<strong>in</strong>satzbereitschaft von 15<br />

ehrenamtlichen Mitarbeitenden ist es zu<br />

danken, dass die Kirche von April bis November<br />

jeweils 36 Stunden <strong>in</strong> der Woche<br />

geöffnet werden konnte, dazu kamen die<br />

Museumsnacht, die Nacht der <strong>Kirchen</strong>, der<br />

<strong>Kirchen</strong>sprung, der Tag des offenen Denkmals,<br />

der Tag der Deutschen E<strong>in</strong>heit, der<br />

Reformationstag, das est der Guten Taten<br />

mit dem ökumenischen Abendsegen am Lutherdenkmal.<br />

Bewährt hat sich die Arbeit im Dreistundenrhythmus<br />

von 11 bis 14 Uhr und von 14 bis<br />

17 Uhr. Neben Geme<strong>in</strong>demitgliedern beteiligten<br />

sich fünf Mitarbeitende, die <strong>in</strong> örderprojekten<br />

ihren Arbeitsplatz <strong>in</strong> der Kirche<br />

hatten. Seit August wird die Arbeit durch e<strong>in</strong>e<br />

Anstellung im Umfang ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigung<br />

unterstützt.<br />

ür die beteiligten Geme<strong>in</strong>demitglieder der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de ist anzumerken,<br />

dass sie <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

mehrfach ehrenamtlich tätig s<strong>in</strong>d, so im<br />

Geme<strong>in</strong>dekirchenrat, im Bauausschuss, im<br />

Besuchsdienst, <strong>in</strong> der Redaktion der Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formation.<br />

Am Ende der Saison kommen<br />

alle Mitarbeitenden zu dem Ergebnis, diese<br />

Arbeit ist notwendig, sie muss fortbestehen,<br />

sie bedeutet für den e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeitenden<br />

Herausforderung und persönliche Bereicherung<br />

zugleich.<br />

Es gibt häufig sehr persönliche Gespräche,<br />

der verlorene Kontakt zur Kirche wird wieder<br />

gesucht; warum gibt es <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

sieben Kreuze, Christus wurde doch<br />

nur e<strong>in</strong>mal gekreuzigt; Menschen aus den<br />

alten Bundesländern fragen nach kirchlichem<br />

Leben <strong>in</strong> der DDR; e<strong>in</strong> Chor junger<br />

Christen aus Mittelhessen bedankt sich, dass<br />

er <strong>in</strong> der wundervollen Akustik der Kirche<br />

die gute Botschaft von Jesus Christus s<strong>in</strong>gen<br />

durfte; Zuhörer schreiben <strong>in</strong>s Gästebuch: „Es<br />

ist gut zu wissen, dass es junge Christen gibt,<br />

die sich <strong>in</strong> den Gottesdienst e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen“. E<strong>in</strong><br />

Gast aus Holland entdeckt, dass se<strong>in</strong> Ur-Ur-<br />

Ur-Großvater von 1713 bis 1721 an dieser<br />

Kirche Pfarrer war. Zur Ausstellung zum Hiroshima-Gedenken<br />

wird angemerkt: „Der<br />

Renaissance-Altarraum und Hiroshima –<br />

unglaublich, dass Gott dieses zusammenbr<strong>in</strong>gen<br />

muss.“<br />

Häufig kommen Menschen, die <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

am Anger getauft wurden, die<br />

sich hier an ihre Konfirmation oder ihre Trauung<br />

er<strong>in</strong>nern. Besucher bedanken sich:<br />

„Danke dieser <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de! Danke für<br />

e<strong>in</strong>e offene Kirche, Ruhe ist für jedermann<br />

notwendig mitten im Chaos. Danke für die<br />

Stille und für die schöne Orgelmusik mitten<br />

im städtischen Treiben.“<br />

Der Arbeitskreis Geöffnete Kirche der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de ist dankbar,<br />

dass die aus der Not geborene Lösung 2005<br />

erfolgreich war. Zu fragen ist: Wie geht es<br />

2006 weiter?<br />

Notwendig ist wieder e<strong>in</strong>e spürbare Wahrnehmung<br />

der wichtigen Arbeit „Geöffnete<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>Erfurt</strong>“ durch den <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong>. Möge der Senior durch die<br />

offenen Türen der Kaufmannskirche Rückenw<strong>in</strong>d<br />

erhalten.


RATSGYMNASIUM 32<br />

E<strong>in</strong> Wettbewerb der EKD<br />

und unsere Augsburgfahrt<br />

E<strong>in</strong>e Autor<strong>in</strong> und vier Autoren<br />

Es begann mit e<strong>in</strong>er Hausarbeit zum Thema<br />

450 Jahre Augsburger Religionsfrieden<br />

und dessen Bezug zu heute. Die EKD hatte<br />

diese Aktualisierung e<strong>in</strong>es historischen<br />

Datums als Wettbewerb für alle evangelischen<br />

Schulen ausgeschrieben.<br />

Wir (Philipp Brückner, Dietrich Neubert,<br />

Christoph Loll, V<strong>in</strong>cent Müller,<br />

Constant<strong>in</strong> Hühn, Sarah Strobelt,<br />

Marie-Luise Stahl, Stephanie<br />

Schönke; 9L2, ehemals 8L2<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums)<br />

hatten uns das Thema<br />

Nordirland-Konflikt ausgewählt<br />

und beschlossen, dieses<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Website zu bearbeiten.<br />

rau Stöber, unsere Religionslehrer<strong>in</strong>,<br />

schickte unsere Website (Inhalt: H<strong>in</strong>tergründe,<br />

Charakterisierung und natürlich<br />

der Bezug zum Augsburger Religionsfrieden)<br />

zusammen mit den anderen Projekten<br />

unserer Klasse zum Wettbewerb nach<br />

Augsburg. Anfang dieses Schuljahres überbrachte<br />

unsere Klassenlehrer<strong>in</strong> uns die<br />

freudige Nachricht, dass unser Beitrag <strong>in</strong><br />

der Kategorie künstlerische Gestaltung/<br />

Medienbearbeitung den zweiten Platz<br />

belegt hatte, und wir zur Preisverleihung<br />

nach Augsburg e<strong>in</strong>geladen worden waren.<br />

Unsere Gruppe fuhr am Donnerstag, dem<br />

18.9.2005 mit rau Bollig nach Augsburg.<br />

Gegen Spätabend (zum<strong>in</strong>dest war es<br />

schon dunkel) kamen wir <strong>in</strong> Augsburg an,<br />

woraufh<strong>in</strong> wir sofort im Hotel „Ost“ Quartier<br />

bezogen. Leider gab es im Hotel ke<strong>in</strong><br />

Abendessen, so dass wir uns nach e<strong>in</strong>em<br />

ausgelassenen Abendspaziergang des<br />

McDonalds um die Ecke bedienten. Nach<br />

e<strong>in</strong>er langen Nacht, e<strong>in</strong>em leckeren rühstück<br />

und e<strong>in</strong>er kurzen Stadtbesichtigung<br />

war um 11 Uhr im Anna-Hof die Preisverleihung.<br />

Anwesend waren, abgesehen von ca.15<br />

bis 20 glücklichen Gew<strong>in</strong>nern, Schülergruppen<br />

evangelischer Schulen aus ganz<br />

Deutschland, an die fünf Preise verliehen<br />

wurden, der Bayerische Landesbischof<br />

und e<strong>in</strong>ige Oberkirchenräte, die unter den<br />

e<strong>in</strong>gesandten Arbeiten die Gew<strong>in</strong>ner ausgewählt<br />

hatten. Es wurden mehrere Reden<br />

gehalten, der Bayerische Landesbischof<br />

hatte den estakt eröffnet. Nach<br />

zwei anderen Beiträgen, dem Sonderpreis<br />

für e<strong>in</strong> Bild e<strong>in</strong>er Schüler<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es<br />

evangelischen Internats<br />

und den aufgeschriebenen,<br />

sehr persönlichen Erfahrungen<br />

mit unterschiedlichen Religionen<br />

e<strong>in</strong>es Grundkurses Religion,<br />

wurde unsere Arbeit noch<br />

e<strong>in</strong>mal vorgestellt und prämiert.<br />

Wir bekamen e<strong>in</strong>e Urkunde<br />

und vorerst nur e<strong>in</strong>en provisorischen<br />

Riesen-Scheck über 500 €. Nach der<br />

Preisverleihung gab es e<strong>in</strong> Buffet, an dem<br />

wir uns satt aßen und Gelegenheit hatten,<br />

uns mit den Gastgebern von der EKD<br />

und den anderen Gew<strong>in</strong>nern zu unterhalten.<br />

Danach fuhren wir leicht (bis sehr)<br />

übermüdet zurück nach <strong>Erfurt</strong>. Dort fiel<br />

uns auf, dass wir den Scheck im Zug liegen<br />

gelassen hatten. Zu unserem großen<br />

Glück war der überdimensionale Scheck<br />

nicht mehr wert als Altpapier. E<strong>in</strong>ige von<br />

uns feierten den Anlass noch mit e<strong>in</strong>er<br />

„After-Award-Party“. Benotet wurde diese<br />

Website übrigens mit e<strong>in</strong>er 3+! (E<strong>in</strong>ige<br />

Gruppenmitglieder halten diese Note bis<br />

heute für gerechtfertigt). Allerd<strong>in</strong>gs haben<br />

wir vor, an unserer Website weiterzuarbeiten,<br />

und diese dann <strong>in</strong>s Netz zu stellen.<br />

Autoren: Philipp Brückner, Dietrich Neubert,<br />

Constant<strong>in</strong> Hühn, V<strong>in</strong>cent Müller,<br />

Sarah Strobelt


33 RATSGYMNASIUM<br />

Schüler der Klasse 9L2 am<br />

18.9.2005 zur Auszeichnung<br />

<strong>in</strong> Augsburg.<br />

Ihre Web-Site erreichte <strong>in</strong><br />

der Kategorie Künstlerische<br />

Gestaltung / Medienbearbeitung<br />

des Wettbewerbs<br />

der EKD den 2. Platz.<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

Informationsabend zum<br />

Schulprofil für Eltern der<br />

4. Klassen<br />

1.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr <strong>in</strong> der<br />

Aula des <strong>Evangelische</strong>n<br />

Ratsgymnasiums<br />

Kreativwerkstatt für Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler der 4. Klassen<br />

5.<strong>12</strong>.16 Uhr <strong>in</strong> den Kunsträumen im Haus<br />

am Breitstrom, 4. Etage<br />

Weihnachtsgottesdienst<br />

21.<strong>12</strong>. 18 Uhr Reglerkirche<br />

Erzählnachmittag für Grundschulk<strong>in</strong>der<br />

gestaltet durch die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler der 5. Klassen<br />

6.1.06 16 Uhr Aula<br />

Bonhoeffer-Woche<br />

verschiedene Lesungen und Ausstellung<br />

im Ratsgymnasium<br />

23.- 27.1.<br />

Projektwoche unter dem Motto „euer,<br />

Wasser, Erde, Luft“<br />

23.-27.1.<br />

Tag der offenen Tür<br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

28.1. 10 Uhr Aula<br />

Musizieren<br />

mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen <strong>in</strong> der Stadt<br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de Gispersleben<br />

Mo 15.30 Uhr K<strong>in</strong>derchor (1.-3. Klasse),<br />

16.45 Uhr (6.-8.Klasse)<br />

Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus, Zittauer Straße<br />

Di 9 Uhr S<strong>in</strong>gen mit 4jährigen<br />

14.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit 5-6jährigen<br />

(beides im K<strong>in</strong>dergarten Arche Noah)<br />

Andreasgeme<strong>in</strong>de Andreasstraße 14<br />

Musizieren Mo 13.30-15.30 Uhr<br />

(1.-4. Klasse) Moritzk<strong>in</strong>dergarten<br />

Di 15.15 Uhr, Mi 16-17.45 Uhr<br />

Kirchspiel Südost GZ S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Di 16.15 Uhr S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />

(1.-3.Klasse), r 16 Uhr Chor (4.-8. Kl.)<br />

Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i/Luther<br />

Mo 10-11.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit<br />

3-6jährigen, Lutherk<strong>in</strong>dergarten<br />

Thomasgeme<strong>in</strong>de Puschk<strong>in</strong>straße 11<br />

r 15 Uhr S<strong>in</strong>gschule (1.-4.Klasse),<br />

16 Uhr Kurrende (ab 5.Klasse)<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de Predigerkloster<br />

August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />

Do 16 Uhr (5-6jährige), 17 Uhr (3.-8.Kl.)<br />

Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />

Di 16.15 Uhr Vorschulkreis<br />

r 17.30 Uhr Musizierkreis


PERSÖNLICHKEITEN 34<br />

„Gottes Wort <strong>in</strong>s Leben<br />

verwandeln“<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

Johann Arndt zum 450. Geburtstag<br />

Der E<strong>in</strong>fluss der Schriften des lutherischen<br />

Theologen Johann Arndt auf die Theologieund<br />

römmigkeitsgeschichte des neuzeitlichen<br />

Protestantismus ist seit langem erkannt<br />

und wiederholt gewürdigt worden.<br />

Die orschung betont vor<br />

allem se<strong>in</strong>e Bedeutung für<br />

die Herausbildung des Pietismus,<br />

wobei ihm gelegentlich<br />

nicht nur die Rolle<br />

e<strong>in</strong>es Vorläufers dieser<br />

Bewegung zuerkannt, sondern<br />

se<strong>in</strong> Hauptwerk, die<br />

Vier (später Sechs) Bücher<br />

vom Wahren Christentum<br />

(1605-1610), als Ausgangspunkt<br />

des lutherischen<br />

Pietismus betrachtet<br />

wird. Grundlage hierfür ist<br />

die von Johannes Wallmann<br />

getroffene Unterscheidung<br />

zwischen Pietismus<br />

im weiteren S<strong>in</strong>ne als e<strong>in</strong>er sich literarisch<br />

äußernden römmigkeitsrichtung<br />

und Pietismus <strong>in</strong> engerem S<strong>in</strong>ne als e<strong>in</strong>er<br />

soziologisch greifbaren Reformbewegung<br />

(Philipp Jakob Spener und die Anfänge des<br />

Pietismus. Tüb<strong>in</strong>gen 2 1986, S. 14). Während<br />

letztere erst mit dem Auftreten Speners<br />

wirksam wurde, ist der für die Theologiegeschichte<br />

wichtige pietistische römmigkeitstyp<br />

zweifelsohne bereits auf Johann<br />

Arndt zurückzuführen. Die vierhundertfünfzigste<br />

Wiederkehr se<strong>in</strong>es Geburtstags<br />

am 27. Dezember bietet Anlass, an diesen<br />

herausragenden theologischen Denker<br />

aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

zu er<strong>in</strong>nern.<br />

Der <strong>in</strong> Ballenstedt im Anhaltischen 1555<br />

als Sohn e<strong>in</strong>es Pfarrers geborene Johann<br />

Arndt besuchte die Late<strong>in</strong>schulen <strong>in</strong><br />

Aschersleben, Halberstadt und Magdeburg.<br />

Daran schlossen sich akademische Studien<br />

an, über deren Inhalte, mögliche Dauer<br />

und Lokalisierung erst seit kurzem genauere<br />

Informationen vorliegen. Gestützt<br />

auf die von Wilhelm Storch mitgeteilten<br />

biographischen Angaben <strong>in</strong> der Leichenpredigt<br />

g<strong>in</strong>g man bislang von e<strong>in</strong>em Theologiestudium<br />

Arndts an den Universitäten<br />

<strong>in</strong> Helmstedt, Wittenberg, Basel und Straßburg<br />

aus. Dagegen konnte Hans Schneider<br />

durch e<strong>in</strong>e quellengestützte<br />

Rekonstruktion des<br />

Bildungsganges (Johann<br />

Arndts Studienzeit, <strong>in</strong>:<br />

Jahrbuch der Gesellschaft<br />

für Niedersächsische <strong>Kirchen</strong>geschichte<br />

89 [1991],<br />

S. 133-175) den überraschenden<br />

Nachweis führen,<br />

dass die „e<strong>in</strong>flußreichste<br />

Gestalt der lutherischen<br />

Christenheit seit<br />

den Tagen der Reformation“<br />

(H. Pleijel) nie e<strong>in</strong> reguläres<br />

Theologiestudium<br />

absolviert hat. Als gesichert<br />

gilt h<strong>in</strong>gegen nun die<br />

Beschäftigung mit paracelsischer und wohl<br />

auch hippokratisch-galenischer Mediz<strong>in</strong><br />

zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Helmstedt (von 1575 bis<br />

1577) und Basel (zwischen Januar und September<br />

1579). Aufenthalte <strong>in</strong> Wittenberg<br />

und Straßburg dürfen gleichfalls angenommen<br />

werden, doch lässt sich nicht mehr<br />

nachvollziehen, <strong>in</strong> welche Zeit sie fielen<br />

und welche ächer Arndt belegt haben<br />

könnte. Ungeachtet mancher Präzisierungen<br />

biographischer Zusammenhänge bleiben<br />

die Kenntnisse über den Lebensgang<br />

Arndts vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Pfarramt lückenhaft.<br />

Erst mit dem Datum der Ord<strong>in</strong>ation <strong>in</strong> Bernburg<br />

im Oktober 1583 ist lebensgeschichtlich<br />

wieder e<strong>in</strong> sicherer Anhaltspunkt ge-


35 PERSÖNLICHKEITEN<br />

geben. Nach der Amtse<strong>in</strong>führung wirkte<br />

Arndt für e<strong>in</strong> Jahr als Diakon an der Ballenstedter<br />

Kirche St. Nicolai und wurde<br />

dann auf die Pfarrstelle des benachbarten<br />

Ortes Badeborn berufen. Die fruchtbare,<br />

durch das gute E<strong>in</strong>vernehmen mit der Geme<strong>in</strong>de<br />

beförderte Tätigkeit fand 1590 e<strong>in</strong><br />

jähes Ende, als sich Arndt geme<strong>in</strong>sam mit<br />

anderen Geistlichen der von Herzog Johann<br />

Georg I. angeordneten Abschaffung<br />

des Taufexorzismus widersetzte und<br />

daraufh<strong>in</strong> se<strong>in</strong>es Amtes enthoben und des<br />

Landes verwiesen wurde. E<strong>in</strong> neuer Wirkungskreis<br />

eröffnete sich ihm an der Nikolaikirche<br />

<strong>in</strong> Quedl<strong>in</strong>burg, wo er trotz mancher<br />

Misshelligkeiten bis 1599 die pfarramtlichen<br />

Pflichten versah. Die <strong>in</strong> jenem<br />

Jahr erfolgte Berufung an die Braunschweiger<br />

Hauptkirche St. Mart<strong>in</strong>i nahm Arndt<br />

ohne Zögern an, weil es ihm dadurch möglich<br />

wurde, den wachsenden Spannungen<br />

<strong>in</strong> Quedl<strong>in</strong>burg zu entkommen.<br />

In der Braunschweiger Periode, die<br />

gleichfalls nicht ohne Konflikte blieb, entstanden<br />

Teile der Bücher vom Wahren<br />

Christentum. Die früheste Ausgabe des ersten<br />

Buches erschien 1605 <strong>in</strong> rankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

(mehrere Nachauflagen an verschiedenen<br />

Orten folgten von 1606 bis 1609); die übrigen<br />

drei Bücher wurden erstmals 1610<br />

<strong>in</strong> Magdeburg aufgelegt (über e<strong>in</strong>e angeblich<br />

bereits 1609 gedruckte Ausgabe<br />

herrscht Ungewissheit). Im Zentrum dieses<br />

auf Herzensfrömmigkeit und e<strong>in</strong>e Verlebendigung<br />

des Glaubens gerichteten Erbauungsbuches<br />

steht die Gottesebenbildlichkeit<br />

als Ursprung und Ziel des Menschen.<br />

Arndt schöpft <strong>in</strong> reichem Maße aus<br />

der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen<br />

mystischen Tradition (Angela von oligno,<br />

Meister Eckhart, Johannes Tauler, Raimund<br />

von Sibiuda, Valent<strong>in</strong> Weigel) und zog sich<br />

dadurch den Verdacht mangelnder Rechtgläubigkeit<br />

zu. 1607 wurde ihm untersagt,<br />

ohne E<strong>in</strong>willigung der evangelisch-lutherischen<br />

Pfarrerschaft Braunschweigs Schriften<br />

zum Druck zu befördern. Als durch Vermittlung<br />

Johann Gerhards der erste Teil des<br />

Werkes, begleitet von e<strong>in</strong>em positiven Gutachten<br />

der Theologischen akultät <strong>in</strong> Jena,<br />

dennoch erneut aufgelegt wurde, brach der<br />

Streit mit der Orthodoxie offen aus.<br />

Nunmehr stand Arndt im Blickpunkt der<br />

kirchlichen Öffentlichkeit und im Mittelpunkt<br />

der theologischen Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />

se<strong>in</strong>er Zeit.<br />

Unter diesen Umständen musste es ihm gelegen<br />

kommen, dass er zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres<br />

1609 an der Andreaskirche <strong>in</strong> Luthers<br />

Geburtsstadt Eisleben e<strong>in</strong>e neue Aufgabe<br />

übernehmen konnte.<br />

Das letzte Lebensjahrzehnt verbrachte<br />

Arndt ab 1611 als Generalsuper<strong>in</strong>tendent<br />

des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg<br />

<strong>in</strong> Celle. Zu den bemerkenswerten Leistungen<br />

<strong>in</strong> diesem Amt zählen u. a. e<strong>in</strong>e 1615<br />

gegen vielfältige Widerstände durchgeführte<br />

Generalkirchenvisitation sowie die Verbesserung<br />

der aus dem Jahr 1564 stammenden<br />

<strong>Kirchen</strong>ordnung. Nach kurzer Krankheit<br />

starb Johann Arndt am 11. Mai 1621<br />

<strong>in</strong> Celle.<br />

Arndt war e<strong>in</strong> überaus fruchtbarer theologischer<br />

Schriftsteller (bibliographische<br />

Übersicht TRE IV, S. <strong>12</strong>4f.). ür die Verbreitung<br />

namentlich se<strong>in</strong>es Hauptwerks, der<br />

Vier Bücher vom Wahren Christentum,<br />

spricht die Tatsache, dass auch gegenwärtig<br />

noch ke<strong>in</strong> vollständiges Verzeichnis aller<br />

seit 1605 erschienenen Ausgaben vorgelegt<br />

werden kann, weil von Zeit zu Zeit<br />

bislang unbekannte auftauchen. Auch die<br />

Übersetzungen <strong>in</strong> nahezu alle europäischen<br />

Sprachen dürften erst ansatzweise erfasst<br />

se<strong>in</strong>. In späteren Auflagen wurde dem<br />

Wahren Christentum, e<strong>in</strong>em ausdrücklichen<br />

H<strong>in</strong>weis Arndts folgend, zumeist das<br />

erstmals 16<strong>12</strong> publizierte Paradies-Gärtle<strong>in</strong><br />

beigebunden. Dass das Werk <strong>in</strong> dieser Gestalt<br />

zum e<strong>in</strong>flussreichsten Andachtsbuch<br />

im deutschen Protestantismus aufstieg, belegen<br />

zahllose Rezeptionszeugnisse von Johann<br />

Valent<strong>in</strong> Andreae bis zur Erweckungsbewegung<br />

im frühen 19. Jahrhundert.


GEMEINDE 36<br />

Café Paul<br />

E<strong>in</strong> Ende und<br />

e<strong>in</strong> neuer Anfang<br />

Jeremias Treu<br />

Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

Am 14. September habe ich wie so oft im<br />

Café Paul e<strong>in</strong>en Milchkaffee getrunken.<br />

Diesmal aber war es irgendwie anders. Als<br />

Vorstandsvorsitzender des Café Paul e.V.<br />

wusste ich, dass die abendliche Mitgliederversammlung<br />

nichts Leichtes zu entscheiden<br />

hat.<br />

Können wir ohne hauptamtliche Mitarbeiter<br />

das Café betreiben?<br />

Der 14. September war für den Café Paul<br />

e.V. e<strong>in</strong> schicksalsreicher Tag. Drei Beschlüsse<br />

wurden auf der Mitgliederversammlung<br />

gefasst.<br />

1. Beschluss:<br />

Die Mitgliederversammlung (MGV) beschließt<br />

wegen des Wegfalls der kostenfreien<br />

Personalüberlassung durch die Predigergeme<strong>in</strong>de,<br />

den Betrieb der Begegnungsstätte<br />

Café Paul durch den Vere<strong>in</strong><br />

zum 31.<strong>12</strong>.2005 e<strong>in</strong>zustellen. Die MGV<br />

beauftragt den Vorstand, die dafür notwendigen<br />

Schritte zu veranlassen.<br />

2. Beschluss:<br />

Die MGV beschließt wegen des Wegfalls<br />

des elementaren Satzungszweckes, der<br />

Betreibung der Begegnungsstätte Café<br />

Paul, den Vere<strong>in</strong> nach dem 31.<strong>12</strong>. 2005<br />

aufzulösen.<br />

3. Beschluss:<br />

Die Mitgliederversammlung beschließt,<br />

dass nach § 16,2 der Vorstandsvorsitzende<br />

und se<strong>in</strong> Stellvertreter geme<strong>in</strong>sam vertretungsberechtigte<br />

Liquidatoren s<strong>in</strong>d.<br />

Alle, deren Herz immer für das Café Paul<br />

geschlagen hat, werden vielleicht verständnislos<br />

den Kopf schütteln.<br />

Gab es wirklich ke<strong>in</strong>e Alternative? Ne<strong>in</strong>,<br />

es gab sie nicht. Wir haben <strong>in</strong>tensiv nach<br />

Alternativen gesucht und ke<strong>in</strong>e Lösung gefunden.<br />

Wir wussten als Vere<strong>in</strong> von Anfang an,<br />

dass wir ohne den Personalkostenzuschusss<br />

für die Geschäftsführer<strong>in</strong> durch<br />

die Predigergeme<strong>in</strong>de das Cafe Paul nicht<br />

halten können. Dass der Wegfall dieses<br />

Zuschusses knapp zwei Jahre nach der<br />

Gründung e<strong>in</strong>getreten ist und die Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

die Geschäftführer<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />

Geme<strong>in</strong>dearbeit e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den wird, zeigt, <strong>in</strong><br />

welch bewegten Zeiten wir leben und<br />

dass auch e<strong>in</strong>e so große Geme<strong>in</strong>de wie<br />

die Predigergeme<strong>in</strong>de an die Grenzen f<strong>in</strong>anzieller<br />

Belastbarkeit gekommen ist.<br />

An dieser Stelle möchte ich allen ganz<br />

herzlich danken, die sich mit viel Elan und<br />

Pioniergeist haupt- und ehrenamtlich für<br />

das Café Paul e<strong>in</strong>gesetzt haben. Ohne sie<br />

hätten wir niemals dieses Projekt begonnen.<br />

Tröstlich ist es für mich zu wissen, dass<br />

alle reund<strong>in</strong>nen und reunde des Café<br />

Paul auch nach dem 31. <strong>12</strong>. 2005 an gewohntem<br />

Ort sitzen und genüsslich ihren<br />

Milchkaffee schlürfen können.<br />

Es hat sich e<strong>in</strong> privater Pächter gefunden,<br />

der das Café Paul als <strong>Kirchen</strong>café privatwirtschaftlich<br />

betreiben will. Diese Aussicht<br />

macht es mir etwas leichter, denn<br />

ich weiß, ich kann auch <strong>in</strong> Zukunft dort<br />

sitzen, mich mit Leuten treffen und diesen<br />

leckeren Milchkaffee tr<strong>in</strong>ken.<br />

Literaturcafé<br />

Lesung im Café Paul<br />

Paulstraße 11, 1. Obergeschoss<br />

„Das Zeitalter der Eidechse“<br />

Joachim Werneburg, Weimar<br />

18.1. 19 Uhr


37 ERWACHSENENBILDUNG<br />

<strong>Evangelische</strong><br />

Erwachsenenbildung<br />

Comthurgasse 7<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5766038, ax 0361-5766094<br />

EEBTstadtakademieE@gmx.de<br />

www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />

THEOLOGIE ÜR NICHTTHEOLOGEN<br />

(VI)<br />

„Sören Kierkegaard –<br />

der e<strong>in</strong>same Denker“<br />

Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />

7.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

ZUR AUSSTELLUNG „TECHNIKER DER<br />

ENDLÖSUNG. TOP & SÖHNE – DIE<br />

OENBAUER VON AUSCHWITZ“<br />

„Die Nacht zu begraben, Elischa“<br />

von Elie Wiesel (1962)<br />

vorgestellt von Dr. Aribert Rothe<br />

13.<strong>12</strong>. 19 Uhr<br />

„Adressat unbekannt“ von<br />

Kressmann Taylor (1938/2002)<br />

vorgestellt von Dr. Aribert Rothe<br />

17.1. 19 Uhr<br />

Begegnungsstätte Kle<strong>in</strong>e Synagoge<br />

<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />

Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />

ÖKUMENISCHE<br />

ERURTER VORTRÄGE<br />

montags 20 Uhr<br />

Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, arbengasse 2<br />

„www – weltweite<br />

Weihnachtsbräuche“<br />

Andrea Wilke, Wandersleben<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />

Jahreslosung 2006:<br />

„Gott spricht: Ich lasse dich nicht<br />

fallen und verlasse dich nicht“<br />

(Josua 1,5b)<br />

Bischof Dr. Joachim Wanke<br />

9.1.2006<br />

Offene Veranstaltung der<br />

EVANGELISCHEN KONERENZ ÜR<br />

KONESSIONSKUNDLICHE ARBEIT IN<br />

SACHSEN-ANHALT UND THÜRINGEN<br />

„Beauftragung und Ord<strong>in</strong>ation – werden<br />

wir uns e<strong>in</strong>ig <strong>in</strong> der künftigen <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche Mitteldeutschlands?“<br />

Dr. Aribert Rothe u.a.<br />

17.1. 10 – 16 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Anmeldung erbeten<br />

„Bonhoeffers Widerstand und se<strong>in</strong>e<br />

Familie“<br />

Renate Bethge<br />

27.1. 19 Uhr Ratsgymnasium<br />

<strong>Evangelische</strong> Stadtakademie Meister Eckhart <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit AG „Dietrich Bonhoeffer“ des Ratsgymnasiums<br />

Regler-Gespräche<br />

dienstags 15.30 Uhr<br />

Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />

6.<strong>12</strong>. „Nikolaus“ – He<strong>in</strong>z Pabel<br />

13.<strong>12</strong>. „Goethe und Charlotte“ –<br />

Schardt Haus Weimar<br />

20.<strong>12</strong>. „Dem Auge e<strong>in</strong> est“ –<br />

Cornelia Nowak<br />

3.1. „Illum<strong>in</strong>ati“ – Cornelia Eberhardt<br />

10.1. „Israel & Jerusalem“ –<br />

Hans Joachim Nowatzky<br />

17.1. „Topf & Söhne“ –<br />

Kar<strong>in</strong> Breitkreutz<br />

24.1. „Islam“ – rau Niemeier<br />

31.1. „Luther und se<strong>in</strong> Verhältnis zu<br />

Maria“ – Pfrn.i.R. Sigrun Pabel<br />

Geöffnete <strong>Kirchen</strong><br />

Kaufmannskirche<br />

Im Advent r-So 11-17 Uhr<br />

Januar geschlossen<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

täglich 8-20 Uhr<br />

Michaeliskirche<br />

täglich 11-16 Uhr<br />

Predigerkirche geschlossen<br />

Reglerkirche<br />

Sa 10-13 Uhr (bis Weihnachten)


INORMATION 38<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

im August<strong>in</strong>erkloster<br />

August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5766023, ax 0361-5766098<br />

e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags):<br />

7 Uhr Morgengebet, <strong>12</strong> Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />

Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />

19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />

Öffnungszeiten der Klosterstube<br />

täglich (außer dienstags) 10.30-17.30 Uhr<br />

MITTWOCHABENDKIRCHE<br />

die – etwas – anderen Gottesdienste<br />

Verantwortlich Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

Feier-Abend<br />

e<strong>in</strong> Gottesdienst <strong>in</strong> freier orm für junge Erwachsene,<br />

zusammen mit der Studierendengeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Erfurt</strong>, den Studenten für Christus u.a.<br />

14.<strong>12</strong>.; 18.1. 19.30 Uhr Kapitelsaal<br />

TAUUNTERRICHT<br />

Anfragen bei Sr. Ruth CCR<br />

ab 9.1. montags 20-21 Uhr Klosterstube<br />

BIBELSTUDIENABEND<br />

Zur Zeit: Der Brief des Apostels Paulus an die<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Philippi<br />

donnerstags 20-21.15 Uhr Klosterstube<br />

BIBELLESEABEND<br />

montags 18.30-20 Uhr Klosterstube<br />

BESONDERE VERANSTALTUNGEN<br />

E<strong>in</strong>kehrtage im Advent<br />

mit Texten aus dem Buch des Propheten Jesaja<br />

mit Pfr. V. Keil, Hahnenklee 2.– 4.<strong>12</strong>.<br />

E<strong>in</strong>kehrtage für Menschen <strong>in</strong><br />

Verantwortung<br />

mit rau Dr. Inge Leder und Sr. Ruth Meili CCR<br />

8.–11.<strong>12</strong>.<br />

Epiphanias<br />

Abendmahlsgottesdienst 6.1. 18 Uhr<br />

Gebetswoche für die E<strong>in</strong>heit der Christen<br />

18.-25. 1. 18 Uhr jeweils im Abendgebet<br />

9. Geburtstag der Klosterstube<br />

19. 1. <strong>12</strong> Uhr<br />

Holocaust-Gedenken<br />

27.1. 18 Uhr im Abendgebet<br />

Fest der Darstellung des Herrn<br />

Abendmahlsgottesdienst<br />

2.2. 18 Uhr Kapitelsaal<br />

Besondere Term<strong>in</strong>e<br />

„Brot für die Welt“<br />

Gottesdienst<br />

4.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Ausstellung<br />

„Engel zwischen Himmel und Erde“<br />

Marianna Lepadus, Lutherstadt Eisleben<br />

bis 31.1.06 Michaeliskirche<br />

Orgelkonzert und Vernissage 4.<strong>12</strong>.17 Uhr<br />

Adventsfeier für Senior<strong>in</strong>nen und Senioren<br />

Andreasgeme<strong>in</strong>de 6.<strong>12</strong>. 15 Uhr<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de 7.<strong>12</strong>. 14 Uhr Predigerkloster<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de 8.<strong>12</strong>. 14.30 Uhr<br />

Bürgerhaus UNTER DEN KASTANIEN<br />

Röntgenstraße 28<br />

Erlebnisraum Kirche –Kirche im Advent<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche und alle Interessierte<br />

s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 10-17.30 Uhr Kilianikirche<br />

Gottesdienst des Christophoruswerkes<br />

20.<strong>12</strong>. 14 Uhr Thomaskirche<br />

Traditionelles S<strong>in</strong>gen an der<br />

Oberammergauer Weihnachtskrippe<br />

6.1. 19.30 Uhr Augusta-Viktoria-Stift<br />

Ökumenischer Gottesdienst<br />

8.1. 15 Uhr Thomaskirche<br />

Musikalischer Gottesdienst zu Epiphanias<br />

8.1. 10 Uhr Andreaskirche<br />

Krippenspiele / Adventsspiele<br />

3. Advent 11.<strong>12</strong>.<br />

10 Uhr Andreaskirche<br />

15.30 Uhr Gispersleben<br />

4. Advent, 18.<strong>12</strong>.<br />

17 Uhr Melanchthon-GZ Ludolfweg<br />

Geme<strong>in</strong>same ökumenische Bibelwoche<br />

23.-27.1. 19.30 Uhr <strong>in</strong> Bischleben<br />

Besuch im Stadtmuseum<br />

„TECHNIKER DER ENDLÖSUNG.<br />

Topf & Söhne –<br />

Die Ofenbauer von Auschwitz“<br />

Durch die Ausstellung führt die<br />

Kurator<strong>in</strong> der Ausstellung<br />

Dr. Annegret Schüle<br />

13.1. 19.30 Uhr Treffpunkt<br />

Stadtmuseum, Johannesstraße


39 AUGUSTINERKLOSTER<br />

Vielbeachtete Angebote<br />

Lothar Schmelz<br />

Besuch der Mitglieder des Ordens<br />

Pour le mérite im <strong>Evangelische</strong>n August<strong>in</strong>erkloster<br />

zu <strong>Erfurt</strong><br />

Am 25. September 2005 hatten wir die<br />

große reude und auch Ehre, 48 Mitglieder<br />

des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft<br />

und Künste im August<strong>in</strong>erkloster<br />

zu empfangen. Kurator Lothar Schmelz<br />

konnte u.a. den Ordenskanzler Herrn<br />

Prof. Albach, die Schriftsteller Mart<strong>in</strong><br />

Walser und Hans Magnus Enzensberger,<br />

die Nobelpreisträger<strong>in</strong> Christiane Nüssle<strong>in</strong>-Vollhard<br />

und den Nobelpreisträger<br />

Günter Blobel begrüßen. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Landeskonservator Stefan W<strong>in</strong>ghardt führte<br />

er die Gäste durch das August<strong>in</strong>erkloster.<br />

Den Abschluss des Aufenthaltes bildete<br />

der Besuch der Bibliothek des <strong>Evangelische</strong>n<br />

M<strong>in</strong>isteriums, wo Dr. Michael<br />

Ludscheidt se<strong>in</strong>en Tresor öffnete und wertvolle<br />

alte Drucke aus verschiedenen Jahrhunderten<br />

zeigte.<br />

Reformationstag 2005 im <strong>Evangelische</strong>n<br />

August<strong>in</strong>erkloster zu <strong>Erfurt</strong><br />

Am Reformationstag, 31. Oktober, konnten<br />

wir wieder über 1.500 Gäste im Kloster<br />

begrüßen. Begonnen hat dieser Tag mit<br />

e<strong>in</strong>em sehr e<strong>in</strong>drucksvollen Kantatengottesdienst<br />

(E<strong>in</strong> feste Burg ist unser Gott von<br />

J. S. Bach) mit der August<strong>in</strong>er-Kantorei,<br />

dem Andreas-Kammerorchester und Solisten<br />

aus Weimar und Leipzig unter der<br />

Leitung von LKMD Dietrich Ehrenwerth.<br />

Die Predigt hielt Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich.<br />

Über 500 Gläubige nahmen an diesem<br />

Gottesdienst teil.<br />

Von 13 bis 17 Uhr wurden alle Türen<br />

geöffnet, und an verschiedenen Ständen<br />

stellten sich Institutionen des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

<strong>Erfurt</strong> vor. So konnten die ca. 1.000<br />

Gäste sich u.a. über das <strong>Evangelische</strong><br />

Ratsgymnasium, die Offene Arbeit, die<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de und die <strong>Kirchen</strong>musik<br />

im August<strong>in</strong>erkloster <strong>in</strong>formieren.<br />

E<strong>in</strong>en Schwerpunkt des Tages bildete das<br />

1. Stiftungsfest der Stiftung August<strong>in</strong>erkloster<br />

zu <strong>Erfurt</strong>, e<strong>in</strong>er Stiftung unter der Obhut<br />

der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.<br />

An zwei Ständen wurden viele<br />

ragen beantwortet und über den aktuellen<br />

Stand des Wiederaufbaus der Bibliothek<br />

und der Waidhäuser <strong>in</strong>formiert. Das<br />

Architekturbüro Junk & Reich aus Weimar<br />

stellte die aktuellen Baupläne des Wiederaufbaus<br />

vor, auch konnte man sich<br />

über die Planung der Bebauung des Comthurhofes<br />

<strong>in</strong>formieren. Die Gäste nahmen<br />

an der dieses Jahr letzten „etwas anderen<br />

ührung“ mit der Schauspieler<strong>in</strong> Annett<br />

Seibt teil. „Heilige Anna hilf“ wurde<br />

18mal von ihr gespielt und 800 Gäste erfreuten<br />

sich an diesem heiter-bes<strong>in</strong>nlichen<br />

Stück.<br />

E<strong>in</strong>e Orgelführung mit LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />

und Spezialführungen mit Helmut<br />

<strong>in</strong>ke und Lothar Schmelz schlossen<br />

sich an. An diesem Tage stellte Herr Dr.<br />

Ludscheidt der Öffentlichkeit e<strong>in</strong>e restaurierte<br />

late<strong>in</strong>ische Bibel aus dem Jahr 1493<br />

vor. An diesen ührungen nahmen rund<br />

200 Gäste teil.<br />

Den Abschluss bildete das ökumenische<br />

Abendgebet mit den Schwestern der Communität<br />

Casteller R<strong>in</strong>g. Zu diesem Abendgebet<br />

trat zum ersten Mal der Ökumenische<br />

Gebärdenchor <strong>Erfurt</strong> öffentlich auf.<br />

Die über 100 Besucher waren von dem<br />

„Gesang der Hände“ sehr bee<strong>in</strong>druckt.<br />

Dieser Tag zeigte wieder e<strong>in</strong>mal sehr bee<strong>in</strong>druckend,<br />

dass die Menschen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

und Gäste der Stadt großes Interesse an<br />

der <strong>Kirchen</strong>geschichte, der Kultur, der<br />

Historie und dem nationalen Kulturdenkmal<br />

August<strong>in</strong>erkloster haben.


INORMATION 40<br />

Beratungen<br />

Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9<br />

Arbeitsrecht – R. Halbleib<br />

dienstags ab 20.30 Uhr<br />

Juristische Beratung für Ausländer<br />

mittwochs 17-19 Uhr<br />

Kriegsdienstverweigerer<br />

donnerstags ab 19 Uhr<br />

amnesty <strong>in</strong>ternational<br />

<strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />

Michaelisstraße 14 (Stadtmission)<br />

dienstags ab 18.30 Uhr<br />

Aktionskreis für Frieden e.V.<br />

Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong><br />

Sprechzeiten Mo-r 9-15 Uhr<br />

Infotag Mi 16-18 Uhr<br />

( / ax 0361-56 17 580<br />

Aktionskreis-rieden-erfurt@gmx.de<br />

Krankenhausseelsorge<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens<br />

( 0361-733<strong>12</strong>9<br />

Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

( 0361-6639342<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler<br />

( 0361-5626215<br />

Andacht<br />

mit Orgelmusik<br />

sonntags 9.30 Uhr<br />

Kapelle im Hauptgebäude<br />

des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums<br />

Nordhäuser Straße<br />

Supervision<br />

E<strong>in</strong>zelsupervision und Gruppensupervision für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> kirchlichen, diakonischen<br />

und sozialen Berufen.<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles, Pastoralpsycholog<strong>in</strong>, Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<strong>in</strong> am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Erfurt</strong>, Supervisor<strong>in</strong><br />

( 0361-6639342


41 HOSPIZ / ANZEIGE<br />

Ökumenische Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong><br />

im Malteser Hilfsdienst e.V.<br />

Goethestraße 22<br />

99096 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361 – 34 04 780<br />

Sprechzeiten<br />

Mo, Do 10-<strong>12</strong> Uhr, Di 10-17 Uhr<br />

Kontaktgruppe für verwaiste Eltern<br />

die ihr K<strong>in</strong>d sehr früh verloren haben<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der rauenkl<strong>in</strong>ik<br />

Uta Altmann ( 0361 – 78 13 <strong>01</strong>5<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Gruppe:<br />

Claudia Tischer ( <strong>01</strong>60 – 94 83 33 69<br />

Treffpunkt 1. Di im Monat 20-22 Uhr<br />

Goethestraße 22<br />

Nächste Term<strong>in</strong>e 6.<strong>12</strong>.05., 3.1.06<br />

Gesprächskreis verwaister Eltern<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>nen für die Gruppe<br />

Ingrid Köhne ( 0361 – 42 21 279<br />

Kerst<strong>in</strong> Koeck ( 0361 – 34 04 780<br />

Nächste Term<strong>in</strong>e 10.<strong>12</strong>.05, 14.1.06<br />

Trauersprechzeit<br />

Gesprächsmöglichkeit 1. und 3. Dienstag<br />

im Monat, Goethestraße 22<br />

14.30-17 Uhr, möglichst vorherige Term<strong>in</strong>absprache,<br />

auch <strong>in</strong>dividuelle Vere<strong>in</strong>barungen<br />

möglich<br />

Trauercafé<br />

E<strong>in</strong> offenes Angebot für Trauernde<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong><br />

Kerst<strong>in</strong> Koeck ( 0361 – 34 04 780<br />

21.<strong>12</strong>.05, 18.1.06, 17-19 Uhr<br />

Goethestraße 22<br />

bitte telefonische Kontaktaufnahme<br />

E<strong>in</strong>ladung zum Trauerkreis<br />

„E<strong>in</strong> Quell <strong>in</strong> unserer Wüste“<br />

Die Gruppe trifft sich ab Januar 2006 <strong>in</strong><br />

den Räumen der evangelischen Studentengeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong> der Allerheiligenstr.15<br />

Anmeldungen bitte persönlich bei Kerst<strong>in</strong><br />

Koeck <strong>in</strong> der Goethestraße 22 oder unter<br />

( 0361/ 34 04 780


NACHRICHTEN 42<br />

Die Föderation macht es möglich<br />

Vom 15. bis 17. September 2006 f<strong>in</strong>det<br />

<strong>in</strong> Kloster Volkenroda das erste geme<strong>in</strong>same<br />

Jugendcamp der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />

Sachsen und der Thür<strong>in</strong>ger Landeskirche<br />

statt. Es kommen damit zwei Traditionen<br />

zusammen: Das Jugendcamp der KPS und<br />

der Landesjugendsonntag der Thür<strong>in</strong>ger.<br />

„Kaufen und helfen“<br />

Die öderation <strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />

Mitteldeutschland (EKM) hat auf ihrer Internetseite<br />

e<strong>in</strong>en Onl<strong>in</strong>e-Marktplatz „Kaufen<br />

und helfen“ e<strong>in</strong>gerichtet. Über die<br />

geme<strong>in</strong>same Website der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />

Sachsen und der Thür<strong>in</strong>ger Landeskirche<br />

kann man auf e<strong>in</strong>en der 400 Onl<strong>in</strong>e-Shops<br />

zugreifen. Das Besondere daran ist, dass<br />

mit dem E<strong>in</strong>kauf die Telefonseelsorge unterstützt<br />

wird, ohne dass der Käufer e<strong>in</strong>en<br />

Cent mehr zu zahlen hat. ür jeden<br />

Euro, der über den Marktplatz umgesetzt<br />

wird, erhält die EKM e<strong>in</strong>e Provision.<br />

Durchschnittlich werden drei Prozent es<br />

Umsatzes Provision gezahlt, die Höchstquote<br />

liegt bei 19 Prozent. Neben Büchern<br />

sowie Kleidung können unter anderem<br />

auch Reisen und Autos über die Internetseite<br />

der EKM erworben werden. Die E<strong>in</strong>käufe<br />

über den Onl<strong>in</strong>e-Marktplatz s<strong>in</strong>d<br />

anonym, es werden ke<strong>in</strong>e Daten der<br />

Marktplatz-Kunden gespeichert. So kann<br />

man per Mausklick nun die Telefonseelsorge<br />

unterstützen. Die öderationskirche<br />

ist die erste Organisation <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und<br />

Sachsen-Anhalt, die das noch unkonventionelle<br />

Instrument zur E<strong>in</strong>nahme zusätzlicher<br />

Mittel nutzt.<br />

(Info: gep)<br />

Mühlhausen <strong>in</strong> Wort und Bild<br />

Der <strong>Kirchen</strong>kreis Mühlhausen ist der größte<br />

<strong>in</strong> der EKM. Er erwuchs aus den ehemaligen<br />

<strong>Kirchen</strong>kreisen Bad Langensalza,<br />

Mühlhausen und Eichsfeld und zählt rund<br />

40.000 Mitglieder <strong>in</strong> 100 <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den.<br />

Aufgaben und Organisation des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 24seitigen<br />

Broschüre dargestellt, die jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Auflage von 20.000 erschien. Gäste und<br />

Besucher werden umfassend über das<br />

kirchliche Leben der Region <strong>in</strong>formiert.<br />

Mit e<strong>in</strong>em umfangreichen Adressteil und<br />

e<strong>in</strong>er „<strong>Kirchen</strong>kreis-Landkarte“ ist sie<br />

zugleich Kontaktbörse und praktischer<br />

Wegweiser durch die Geme<strong>in</strong>den und<br />

kirchlichen E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Ökojahr<br />

Die <strong>Evangelische</strong> Jugend <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

(EJTh) ist seit vielen Jahren Träger des reiwilligen<br />

Ökologischen Jahres. Dieses Jahr<br />

mit se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Betätigungsfeldern<br />

ist für junge Leute e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit,<br />

Klarheit über eigene berufliche<br />

Perspektiven zu bekommen und Wartezeiten<br />

bis zum Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Ausbildung<br />

s<strong>in</strong>nvoll zu überbrücken. 30 E<strong>in</strong>satzplätze<br />

stehen derzeit bei der EJTh zur Verfügung,<br />

zwei s<strong>in</strong>d noch zu besetzen.<br />

Kontakt: EJTh, Barbara Morgenroth<br />

Marienstraße 57, 99817 Eisenach<br />

oekojahr@ejth.de<br />

Direktor <strong>in</strong> Neudietendorf<br />

Ab 1. April 2006 wird Dr. Michael Haspel<br />

aus Weimer als Nachfolger von<br />

Dr. Thomas A. Seidel die Leitung der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Akademie Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Neudietendorf<br />

übernehmen.<br />

Dabei se<strong>in</strong> beim Kunstdienst<br />

Der Kunstdienst ist umgezogen. Man f<strong>in</strong>det<br />

ihn jetzt – nach Anmeldung – <strong>in</strong> der<br />

Predigerstraße 3 ( 0361-56 21 845.<br />

Der Kunstdienst braucht Mitstreiter. Stärken<br />

Sie mit Ihrem Namen und Ihrem<br />

Dabeise<strong>in</strong> den <strong>Evangelische</strong>n Kunstdienst,<br />

dass der Vere<strong>in</strong> sich se<strong>in</strong>en Aufgaben im<br />

Mite<strong>in</strong>ander und der Ergänzung von Kirche<br />

und Kunst widmen kann – mit Kompetenz<br />

und Kraft!<br />

Über die Geschäftsstelle (Herrn Börner)


43 NACHRICHTEN<br />

erhalten Sie die Aufnahmeanträge; der<br />

Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf ganze<br />

20,- Euro im Jahr...<br />

Internet: www.ev-kunstdienst-erfurt.de.<br />

Die <strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte im<br />

Augusta-Viktoria-Stift erhielt die paperman-Urkunde<br />

von der SWE Stadtwirtschaft<br />

GmbH <strong>Erfurt</strong>. Die K<strong>in</strong>der haben 70<br />

kg Papier gesammelt.<br />

Insgesamt haben 66 <strong>Erfurt</strong>er K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />

23 Grund- und fünf Regelschulen<br />

im Rahmen der Aktion 152,3 t Papier gesammelt.<br />

Landeskirchliche<br />

Geme<strong>in</strong>schaft <strong>Erfurt</strong><br />

Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 2 ( 0361.6442419<br />

Mi 17 Uhr Bibelstunde, Hauskreise<br />

Do 16 Uhr K<strong>in</strong>dertreff<br />

r 19 Uhr Jugendstunde<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdienst<br />

Sonntag 10 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.;<br />

Sonntag 17 Uhr 25.<strong>12</strong>.; 1., 22., 29.1.06<br />

Allianzgebetswoche<br />

Eröffnung 8.1. 17 Uhr Ma<strong>in</strong>zerhofstr. 2<br />

Abschluss 15.1. 10 Uhr Magdeburger<br />

Allee<br />

Allianzgebetswoche 8.-15.1.2006<br />

Zum 160. Mal lädt die 1846 gegründete<br />

<strong>Evangelische</strong> Allianz im Januar 2006 zu<br />

e<strong>in</strong>er Woche des Gebets e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>er Anregung<br />

der Schweizerischen <strong>Evangelische</strong>n<br />

Allianz folgend, wird auch <strong>in</strong> Deutschland<br />

der thematische Leitfaden durch die<br />

Tage vom 8. bis 15. Januar durch die „Ichb<strong>in</strong>-Woche“<br />

von Jesus Christus geprägt<br />

se<strong>in</strong>. Zum Motto der Gebetswoche wählte<br />

der deutsche Vorbereitungskreis Worte,<br />

mit denen Jesus se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung zu<br />

e<strong>in</strong>em erfüllten und zielorientierten Leben<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Nachfolge umschrieb: „Ich<br />

lebe und ihr sollt auch leben“ (Joh. 14,19).<br />

Die Allianzgebetswoche f<strong>in</strong>det nach Angaben<br />

von Generalsekretär Hartmut Steeb<br />

(Stuttgart) <strong>in</strong> mehr als 25 Ländern Europas<br />

sowie <strong>in</strong> Ländern anderer Kont<strong>in</strong>ente<br />

statt. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland werden sich<br />

voraussichtlich 350.000 Christen <strong>in</strong> ca.<br />

1.250 Orten beteiligen. Die <strong>Evangelische</strong><br />

Allianz ist e<strong>in</strong>e weltweite Bewegung, <strong>in</strong><br />

der sich Christen, unabhängig von ihrer<br />

<strong>Kirchen</strong>zugehörigkeit, zusammenf<strong>in</strong>den.<br />

Auf Bundesebene gehören zum Netzwerk<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Allianz derzeit 338<br />

Werke und Verbände.<br />

(aus dem Geme<strong>in</strong>debrief 78, 2005/06<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

Gispersleben und Kühnhausen)<br />

KEIN TAG WIE JEDER ANDERE<br />

Kreativer Weihnachtstag<br />

11.<strong>12</strong>. 13.30 – 20 Uhr ComCenter<br />

Brühl, Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 10 (Atrium)<br />

14 Uhr, 20 Uhr K<strong>in</strong>dermusical „Licht-<br />

Blicke“<br />

Modelleisenbahn, Bastelstraße, weihnachliche<br />

Computerspiele, Musik und<br />

Geschichten, Spieluhrenausstellung, Gastronomie,<br />

Büchertische, Gespräche<br />

Worte zum Advent Prediger H. Gießler<br />

17.30 Uhr Weihnachts-Jazz<br />

Der Erlös des Tages geht an das Restaurant des<br />

Herzens der <strong>Evangelische</strong>n Stadtmission <strong>Erfurt</strong>


KINDER 44<br />

KIRCHE<br />

MIT KINDERN<br />

K<strong>in</strong>derkreise und K<strong>in</strong>dertreffs<br />

montags<br />

14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Kirchheim<br />

15 Uhr Lutherkirche (4.-6. Klasse)<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />

16 Uhr Lutherkirche (1.-3. Klasse)<br />

16.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Egstedt<br />

15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

15 Uhr Walschleben<br />

dienstags<br />

15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Alach<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />

15.30 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

Puschk<strong>in</strong>straße11<br />

16 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Mart<strong>in</strong>ikirche,<br />

Nikolausstraße 8 (1.-3. Klasse)<br />

16.15 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Philipp<br />

Melanchthon, Ludolfweg<br />

15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Dachwig<br />

17 Uhr Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Weihnachtss<strong>in</strong>gspielproben<br />

mittwochs<br />

15 Uhr Andreas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Gebesee<br />

17 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg,<br />

Hammerweg 4a (1.-6. Klasse)<br />

donnerstags<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Büßleben<br />

16.00 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Marbach<br />

14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Möbisburg<br />

15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Elxleben<br />

16.30 Uhr Kirche <strong>in</strong> Tiefthal<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Regler<br />

15.30 Uhr Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

15 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

Humboldtstraße (1. u. 2.Klasse)<br />

16 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

Humboldtstraße (3. u. 4. Klasse)<br />

16.15 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Philipp<br />

Melanchthon, Ludolfweg<br />

freitags<br />

2.<strong>12</strong>. 16 – 18 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Zimmernsupra<br />

samstags<br />

jeden 2. Samstag im Monat 9.30 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Bischleben<br />

Familiennachmittage<br />

11.<strong>12</strong>. 14 Uhr Adventsnachmittag Marbach<br />

und Alach<br />

15.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr Adventsnachmittag<br />

Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Familiengottesdienste<br />

4.<strong>12</strong>.<br />

9.15 Uhr Petrikirche Büßleben<br />

9.30 Uhr Reglerkirche<br />

14 Uhr Möbisburg<br />

8.1.<br />

10 Uhr Predigerkloster<br />

29.1.<br />

10 Uhr Philipp-Melanchthon-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

K<strong>in</strong>dergottesdienste<br />

jeden Sonntag während des Gottesdienstes<br />

Reglerkirche<br />

Predigerkirche<br />

Thomaskirche<br />

Kilianikirche<br />

und monatlich <strong>in</strong> weiteren <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong> –<br />

bitte Aushänge beachten<br />

Adventsfeier und Danke-Fest<br />

für ehrenamtliche und hauptamtliche<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> der Arbeit<br />

mit K<strong>in</strong>dern sowie für Katechet<strong>in</strong>nen i.R.<br />

1.<strong>12</strong>. 19 Uhr Schmidtstedter Straße 42<br />

(2.Etage)<br />

Fortbildung<br />

„Methodentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ – Workshop für<br />

geme<strong>in</strong>de- und religionspädagogische<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

21.1. 9.30-15 Uhr PTI Neudietendorf<br />

bitte anmelden<br />

K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />

6.-10.2. 9.30 – 15 Uhr<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />

Anmeldung jetzt!!<br />

K<strong>in</strong>dertage<br />

6.-9.2 10-15 Uhr<br />

Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

Anmeldungen bitte bis 30.1. im<br />

Geme<strong>in</strong>debüro ( 4<strong>12</strong>339<br />

oder bei Günter Kemmler ( 4222203<br />

K<strong>in</strong>derbibeltage<br />

KSP Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />

20.-22.2.2006<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg


45 INORMATION<br />

CVJM <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Magdeburger Allee 46<br />

99086 <strong>Erfurt</strong><br />

( /ax 0361-65360-26 /-28<br />

www.cvjm-erfurt.de, ramdohr@cvjm-erfurt.de<br />

Christlicher Vere<strong>in</strong> Junger Menschen e.V.<br />

Wochenprogramm<br />

Montag<br />

15 – 17 Uhr Bürgercafé/Erzählcafé<br />

18 – 20 Uhr Volleyball ( Sporthalle der<br />

Neuerbeschule)<br />

20.15 – 22 Uhr Volleyball – Ligamannschaft<br />

(Sportgymnasium)<br />

Dienstag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

Mittwoch<br />

14 – 16 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

16 – 17.30 Uhr Jungschar „Peanuts“<br />

19.30 – 21 Uhr Bibelkreis „Glaube 46“<br />

Donnerstag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

17– 18.30 Uhr Jungschar „antas“<br />

17– 18.30 Uhr Indiaca (Bechste<strong>in</strong>schule)<br />

Freitag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

18 - 19 Uhr Abendgebet „Oase“<br />

19 – 22 Uhr Jugendkulturprojekt „46“<br />

1. r: „4friends“ – Themen- und<br />

Aktionsabend<br />

2. r: „C<strong>in</strong>emateque“–- Der ilmabend<br />

3. r: „mittendr<strong>in</strong>“ – Abend der Gäste und<br />

Gespräche<br />

4. r: „Spielbar“ – Brettspiele und mehr<br />

20.30 – 22 Uhr ußball (Sportgymnasium)<br />

VCP – Verband Christlicher<br />

Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen und<br />

Pfadf<strong>in</strong>der e.V.<br />

Magdeburger Allee 46, 99086 <strong>Erfurt</strong><br />

Büro:<br />

Di 9-13 Uhr, Mi 15-17 Uhr, Do 13-18 Uhr<br />

( 0361-6536027<br />

OENE ARBEIT<br />

ERURT<br />

<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Allerheiligenstraße 9<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-6 42 26 61<br />

OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.de<br />

www.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.de<br />

Wöchentliche Öffnungszeiten<br />

Montag<br />

17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t<br />

17.30-19 Uhr Indiaca-Sport (Infos <strong>in</strong> der OA)<br />

17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg<br />

20-23 Uhr ilmabend / OA Kultur Treff im<br />

Wechsel 14tägig<br />

Dienstag<br />

18-20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt<br />

19.30-1 Uhr OA-Treff mit Infobörse, Kultur, JIP<br />

Mittwoch<br />

14-17 Uhr Lesecafé im Wechsel Kreatives und<br />

K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o für Schlaumeier<br />

17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />

MitbürgerInnen und Café<br />

19 Uhr Männergruppe (obere Etage);<br />

Absprachen mit Bruno oder Roland<br />

20-24 Uhr Tanzabend (7., 21.<strong>12</strong>.; 4.,18.1.)<br />

19.30-23 Uhr Bibelkreis (14., 28.<strong>12</strong>.; 11., 25.1.)<br />

Donnerstag<br />

9-<strong>12</strong> Uhr Büro<br />

17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis<br />

19-20 Uhr Umweltbibliothek/<br />

Kriegsdienstverweigererberatung<br />

20-24 Uhr Themenabend (8., 15.<strong>12</strong>. Dokufilm)<br />

Sonntag<br />

15.30 Uhr K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o (11.<strong>12</strong>.; 8., 22.1.06)<br />

Filmabende Beg<strong>in</strong>n 20.30 Uhr<br />

2., 16., 30.1.06<br />

Kultur<br />

Experimenteller Jazz 5.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />

„Rauschmaul“ 19.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />

n.n. <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. ; 9., 23.1.06<br />

Freundeskreis Essen für Gourmets<br />

Anmeldung erforderlich 2.<strong>12</strong>.; 13.1. 19 Uhr<br />

OA-EXTRA<br />

lohmarkt im Advent <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 20.30 Uhr<br />

K<strong>in</strong>deradventsfeier mit Puppenspiel<br />

„Rumpelstilzchen“ 4.<strong>12</strong>.<br />

Weihnachtsfeier 24.<strong>12</strong>. nach dem Gottesdienst<br />

<strong>in</strong> der Michaeliskirche 21 Uhr


EVANGELISCHE JUGEND 46<br />

E<strong>in</strong> Hauch mehr Leben<br />

René Thumser, Britt leischer<br />

Zwischen dem <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> und der<br />

Diözese Bradford besteht seit über zehn Jahren<br />

e<strong>in</strong>e rege Partnerschaft. Immer wieder<br />

fahren Gruppen aus <strong>Erfurt</strong> nach Großbritannien,<br />

oder es kommen Gäste von dort nach<br />

<strong>Erfurt</strong>. Der Austausch unter den Jugendlichen<br />

ist sehr rege.<br />

Vom 15.-23.10.2005 fuhr e<strong>in</strong>e fünfzehnköpfige<br />

Jugendgruppe der <strong>Evangelische</strong>n Jugend<br />

<strong>Erfurt</strong> unter Leitung von Britt leischer und<br />

René Thumser nach Yorkshire, um <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den der Diözese Bradford englische<br />

Jugendliche zu besuchen und deren Lebenskultur<br />

zu erkunden.<br />

Denn das Besondere an dieser Art von Begegnung<br />

auf geme<strong>in</strong>dlicher Ebene ist, dass<br />

die Gäste <strong>in</strong> Gastfamilien mit gleichaltrigen<br />

Jugendlichen untergebracht s<strong>in</strong>d und somit<br />

<strong>in</strong>tensiv <strong>in</strong> die englische Sprache, Kultur,<br />

Religion und den Alltag e<strong>in</strong>tauchen können.<br />

Auf unserem Wochenprogramm stand: e<strong>in</strong><br />

Tag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er englischen Schule mit den jeweiligen<br />

Jugendlichen aus den Gastfamilien,<br />

Wanderungen <strong>in</strong> der wunderbaren Yorkshire<br />

Landschaft, Besichtigungen von Bradford,<br />

York und Leeds, Begegnungen und Gespräche<br />

mit dem Bischof von Bradford und<br />

der Bradforder Oberbürgermeister<strong>in</strong> (für uns<br />

e<strong>in</strong>e besondere Ehre – auch wenn wir uns<br />

nicht ganz so <strong>in</strong> der englischen Etikette auskannten).<br />

Bei e<strong>in</strong>em Theaterbesuch erlebten wir Shakespeares<br />

„Was ihr wollt“ im englischen Orig<strong>in</strong>al.<br />

Museen und Galeriebesichtigungen<br />

waren für uns wirklich sehr bee<strong>in</strong>druckend,<br />

ebenso e<strong>in</strong>e Schifffahrt auf dem Leeds-Liverpool-Kanal,<br />

Spiel, Spaß, Begegnung und vieles<br />

mehr.<br />

Wir trafen <strong>in</strong> unserer Partnergeme<strong>in</strong>de auf<br />

Menschen, die uns mit bewundernswerter<br />

Offenheit, reude und Warmherzigkeit empf<strong>in</strong>gen.<br />

Menschen, die uns <strong>in</strong> ihrem Zuhause<br />

aufnahmen, Lunch-Pakete zurechtmachen,<br />

uns ihre Heimat und Kultur nahe<br />

brachten, für uns kochten und mit uns feierten.<br />

Menschen, die beim Abschied am Sonntag<br />

w<strong>in</strong>kten, manche mit Tränen <strong>in</strong> den Augen.<br />

Junge Menschen, die neugierig geworden<br />

s<strong>in</strong>d auf die Lebenskultur der deutschen<br />

Jugendlichen und 2006 <strong>in</strong> den Osterferien<br />

zu uns nach <strong>Erfurt</strong> kommen werden.<br />

Das Bandprojekt<br />

René Thumser<br />

Das Bandprojekt der evangelischen Jugend<br />

<strong>Erfurt</strong> im Keller der Thomaskirche bietet seit<br />

drei Jahren jungen <strong>Erfurt</strong>er Nachwuchsmusikern<br />

die Möglichkeit, ihre Kreativität und<br />

Musikalität weitgehend selbstbestimmt zu<br />

entfalten und schafft neben Probemöglichkeiten<br />

und technischer Grundausstattung<br />

auch Auftrittsmöglichkeiten im Predigerkeller,<br />

bei Kreisjugendtagen und weiteren Veranstaltungen<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Jugend <strong>Erfurt</strong><br />

und der Landskirche wie z.B. zu Landesjugendcamps.<br />

Momentan proben <strong>in</strong> der Thomaskirche<br />

sechs ormationen und es stehen weitere<br />

junge Musiker auf der Warteliste. Durch den<br />

Umzug der Sambatrommelgruppe der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Jugend <strong>Erfurt</strong> „Percussao Popular“<br />

<strong>in</strong> den Predigerkeller steht die freigewordene<br />

Probenzeit nun neuen Anfragen junger<br />

Musiker zur Verfügung.<br />

Die Gesamtverantwortung des Bandprojektes<br />

liegt bei René Thumser, wobei sich die<br />

Bandleader der jeweiligen Bands e<strong>in</strong>mal pro<br />

Quartal mit ihm treffen, um anfallende organisatorische<br />

und <strong>in</strong>haltliche ragen und<br />

Probleme zu besprechen. Im ersten Halbjahr<br />

2006 soll e<strong>in</strong>e CD produziert werden, auf<br />

welcher sich die Bands des Bandprojektes<br />

mit je zwei bis drei Titeln vorstellen.

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