12/01 - Evangelische Kirchen in Erfurt
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ERURTER BLÄTTER<br />
Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
Dezember 05/Januar ‘06 Jahrgang 16 Nummer 2
INHALT 2<br />
KOLUMNE 4<br />
Dr. Aribert Rothe<br />
JAHRESLOSUNG 2006 5<br />
Elfriede Begrich<br />
EDITORIAL 6<br />
Thomas Michael Austel<br />
EIN GESCHENK ZUM ABSCHIED 6<br />
Silke Sauer<br />
THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />
Elfriede Begrich 8<br />
Kar<strong>in</strong> Eisbrenner 10<br />
ranziska Gräfenha<strong>in</strong> <strong>12</strong><br />
Monika Wolf 13<br />
Holger Lübs 15<br />
Gerta L<strong>in</strong>k 15<br />
Hans-Jürgen Neumann 17<br />
THEATERGOTTESDIENST 19<br />
Dr. Michael Haspel<br />
NEUWAGENGERUCH 22<br />
Axel W.-O. Schmidt<br />
480 JAHRE IN ERURT 23<br />
Ulman Weiß<br />
PERSONALIA 26<br />
ECHO EINES LEBENS 27<br />
Elfriede Begrich<br />
EHRENAMTSPREIS 28<br />
ASYL IN DER LUTHERKIRCHE 30<br />
AUS EIGENEN KRÄTEN 31<br />
Bärbel Beyer<br />
RATSGYMNASIUM 32<br />
1 Autor<strong>in</strong>, 4 Autoren<br />
PERSÖNLICHKEITEN 34<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
ENDE UND ANANG 36<br />
Jeremias Treu<br />
AUGUSTINERKLOSTER 39<br />
Lothar Schmelz<br />
NACHRICHTEN 42<br />
JUGENDARBEIT 46<br />
René Thumser, Britt leischer<br />
INORMATION<br />
Sonntagstipp 24<br />
<strong>Kirchen</strong>musik 25<br />
Erwachsenenbildung 37<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g 38<br />
Besondere Term<strong>in</strong>e 38<br />
Hospiz 41<br />
Kirche mit K<strong>in</strong>dern 44<br />
CVJM / OA 45<br />
Jugendseite 47<br />
Infoblatt<br />
KIRCHENKREIS KONKRET<br />
Jahr der Taufe<br />
Kreissynode<br />
akten vom Kreiskirchenrat<br />
Gottesdienste zu Weihnachten, Silvester<br />
und Neujahr<br />
ERURTER BLÄTTER<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong>, Senior Andreas Eras<br />
Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-55076-11 ax -19<br />
<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
www.erfurt-kirche.de<br />
REDAKTIONSKREIS<br />
Thomas M. Austel, Margit laschmann, Christ<strong>in</strong>e<br />
Gohles, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />
Wolfgang Musigmann, Michael Pohl<br />
REDAKTION<br />
Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5507625, ax 0361-5507619<br />
erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
VERANTWORTLICH<br />
Thomas M. Austel<br />
Schmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
(/ax 0361-5620818, thomas.austel@ekkps.de<br />
OTOS<br />
Titel, S. 6, 16, 28: Gerta L<strong>in</strong>k; S. 13, 14: Monika Wolf;<br />
S. 15: Kirchgeme<strong>in</strong>de Bischleben, S. 33: Ratsgymnasium<br />
Grüne Seiten S. 7, 8: Gerta L<strong>in</strong>k<br />
SATZ/TYPOGRAIE<br />
Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />
99089 <strong>Erfurt</strong> (/ax 0361-7913874<br />
DRUCK<br />
a. ehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2252355, ax 0361-2252365<br />
fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
VERTRIEB<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />
Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />
Konto-Nr. 80<strong>01</strong>510, BLZ 820 608 00<br />
<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />
Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />
Autors wieder.<br />
Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.
WEIHNACHTSSEGEN<br />
aus der KAUMANNSKIRCHE AM ANGER <strong>Erfurt</strong> nach Erich Essl<strong>in</strong>ger<br />
WIE DER STERN<br />
über dem Stall von Bethlehem stehenblieb,<br />
so möge Licht<br />
über unserem Leben stehen bleiben.<br />
WIE DIE ENGEL<br />
den rieden auf Erden verkündeten,<br />
so möge rieden<br />
auf unserer Erde, auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt und<br />
<strong>in</strong> unseren Häusern werden.<br />
WIE DIE TÜR<br />
im Stall von Bethlehem offenstand,<br />
so mögen<br />
die Türen von Kirche und Diakonie geöffnet bleiben für die Menschen.<br />
WIE ÖCHSLEIN UND ESELEIN<br />
die Krippe ihres Herrn kannten,<br />
so möge<br />
Gerechtigkeit unter uns wohnen.<br />
WIE MARIA<br />
alle Worte <strong>in</strong> ihrem Herzen bewegte,<br />
so mögen Menschen<br />
von dem Wort, das sie sich nicht selbst sagen können, bewegt werden.<br />
WIE JOSEPH<br />
für Maria und das K<strong>in</strong>d sorgte,<br />
so mögen<br />
<strong>in</strong> Gottes Namen Menschen für Menschen sorgen.<br />
WIE DAS KIND<br />
von Maria und Joseph Gottes K<strong>in</strong>d war,<br />
so mögen<br />
Menschen Gottes Töchter und Söhne werden und bleiben.
KOLUMNE 4<br />
Kirche bildet<br />
Aribert Rothe<br />
Kirche macht alles Mögliche. Über manches mag man streiten. Künftig wird sie<br />
sich konzentrieren müssen auf ihre evangelischen Grundfunktionen: Das biblische<br />
Wort verständlich weiter zu geben <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und Gesellschaft; Sakramente<br />
zu feiern und Geme<strong>in</strong>schaft zu stiften; zu beten und zu musizieren; seelsorgerlich<br />
zu beraten und karitativ zu helfen. Überall steckt Bildung dr<strong>in</strong>. Ohne<br />
diese Dimension des Geistes ist das Christentum gar nicht lebensfähig.<br />
„Seit der Reformation ist <strong>Evangelische</strong> Kirche e<strong>in</strong>e Bildungsbewegung“, sagt der<br />
neue Bildungsdezernent OKR Christhard Wagner. Unsere Kirche hat es zwar nicht<br />
immer klar gewusst, aber allmählich wird die falsche Alternative zwischen Glauben<br />
und Bilden überwunden. Auch <strong>in</strong> der wachsenden öderation <strong>Evangelische</strong>r<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Mitteldeutschland (EKM) wird längst nicht mehr nur Strukturstroh gedroschen.<br />
Inzwischen geht es wieder stärker zur Sache, nämlich um Wesen und<br />
Profil des Protestantismus für die Zukunft. Die erste geme<strong>in</strong>same „Inhaltssynode“<br />
<strong>in</strong> Halle wird sich auf die Grundlagen bes<strong>in</strong>nen und deshalb e<strong>in</strong>e Bildungssynode<br />
se<strong>in</strong>. Sie wird hoffentlich am 31. März 2006 e<strong>in</strong>e Bildungskonzeption<br />
beschließen, um „Bildung als kirchliche Grundaufgabe“ zu entfalten. Basis aller<br />
kirchlichen Lebensäußerungen ist die Bibel. Ihr Wirkungsfeld s<strong>in</strong>d die vielfältigen<br />
Lebenslagen jüngerer und älterer Menschen.<br />
Die größte Gruppe s<strong>in</strong>d zweifellos die Erwachsenen. Im vorläufigen Entwurf heißt<br />
es dazu: Lebendiges Lernen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und Gesellschaft „anzuregen und <strong>in</strong><br />
christlicher Perspektive zu begleiten, ist die Aufgabe organisierter Angebote evangelischen<br />
Bildungshandelns. Ohne Vertrauen auf die Gegenwart Gottes, Vergebung<br />
und reiheit ist das nicht möglich. <strong>Evangelische</strong> Bildung achtet die Würde<br />
des erwachsenen Menschen und zielt auf verantwortliches Handeln, und zugleich<br />
lehrt es diese wahrzunehmen. Es geht dabei um nichts Ger<strong>in</strong>geres als um Lernchancen<br />
zur Vertrauens-, Gewissens- und Herzensbildung. Deshalb prägen Offenheit<br />
und Dialog, Mündigkeit und kritisches Urteilsvermögen sowie die Zielvorstellungen<br />
Gerechtigkeit, rieden, Bewahrung der Schöpfung und Geschlechtergerechtigkeit<br />
viele Bildungsangebote. Die reichen Bildungsressourcen der jüdisch-christlichen<br />
Tradition stellen dafür unersetzliche Wissensbestände, Sprachformen<br />
und Symbole bereit. Protestantische Erwachsenenbildung ist also e<strong>in</strong><br />
Angebot zur Dase<strong>in</strong>s- und Handlungsorientierung, zur Lebensbewältigung und<br />
S<strong>in</strong>nstiftung und nimmt die Menschen <strong>in</strong> ihren <strong>in</strong>dividuellen und gesellschaftlichen<br />
Bezügen sehr ernst. Wenn das Geben und Nehmen aller am Lernprozess<br />
Beteiligten gel<strong>in</strong>gt, entsteht e<strong>in</strong>e Art Beheimatung auf Zeit und erwächst Engagement<br />
ohne Vere<strong>in</strong>nahmung.“<br />
Damit sich Kirche bildet.
5 JAHRESLOSUNG 2006<br />
Prognose 2006 A+D+<br />
Elfriede Begrich<br />
E<strong>in</strong> neues Jahr liegt vor uns und e<strong>in</strong> neuer<br />
Kalender. Noch gibt es weiße Seiten, aber wie<br />
gut, auch die Jahre 2007 und 2008 s<strong>in</strong>d schon<br />
ausgedruckt. Wie sollten wir sonst planen<br />
können? Wir leben im Zeitalter der Prognosen.<br />
Je unsicherer die Zeiten, desto sicherer<br />
die Prognosen. Stellenpläne für den Verkündigungsdienst<br />
im Jahr 2009 wollen <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr abgeschlossen se<strong>in</strong>. Der geme<strong>in</strong>same<br />
Haushalt der öderation ab 2<strong>01</strong>0 wirft se<strong>in</strong>e<br />
Schatten voraus, „Agenda<br />
2020“ steht noch immer<br />
an, und die Gewissheit,<br />
dass 2050 <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>e Million weniger Menschen<br />
leben werden als<br />
jetzt, ist statistische Größe.<br />
Aber die Zahl der Hundertjährigen<br />
wird sich verdreifachen. Das<br />
steht fest. K<strong>in</strong>dergärten werden Seniorenresidenzen<br />
und Schulen geschlossen und e<strong>in</strong>e<br />
Landesregierung steht zur Disposition im<br />
(menschen)armen Thür<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> Gespenst<br />
geht um <strong>in</strong> Deutschland: Demographie ist se<strong>in</strong><br />
Name.<br />
Wir werden als Kirche nicht wegschauen, aber<br />
auch nicht h<strong>in</strong>starren auf Zahlen und Entwicklungen.<br />
Die Balance zwischen durchtragendem<br />
Gottvertrauen und aktuell geforderter<br />
Verantwortung gel<strong>in</strong>gt nur, wenn wir beim<br />
Blick <strong>in</strong> den Kalender und im Planen allen<br />
Tuns eben diese Reihenfolge e<strong>in</strong>halten. Hilfe<br />
ist uns das Losungswort tagtäglich, wöchentlich,<br />
monatlich und für das ganze Jahr. Man<br />
muß sich allerd<strong>in</strong>gs vorarbeiten, denn auch<br />
im „Kirchlichen Amtskalender“ s<strong>in</strong>d die ersten<br />
15 Seiten est- und eiertagen und Daten<br />
wichtiger rauen und Männer gewidmet.<br />
Und wiedere<strong>in</strong>mal gilt, so man die Jahreslosung<br />
gefunden hat: Besser die katholische E<strong>in</strong>heitsübersetzung<br />
als gar ke<strong>in</strong> Bibelwort. Bedauerlich<br />
dennoch, dass die für evangelische<br />
Wort des HERRN an Josua<br />
Ich will dich nicht verlassen<br />
noch von dir weichen.<br />
(Josua 1,5)<br />
Kirche <strong>in</strong> erstaunlicher E<strong>in</strong>mütigkeit beschlossene<br />
Entscheidung für die Priorität der Lutherübersetzung<br />
noch nicht <strong>in</strong>s Druckhaus nach<br />
Leipzig gelangt ist. „Ich will dich nicht verlassen<br />
noch von dir weichen.“ Wort des<br />
HERRN an Josua (Jos 5,b), den kle<strong>in</strong>en Nachfolger<br />
des großen Mose, der als Mund GOT-<br />
TES Israels Geschichte und Geschick geleitet<br />
hat. Dieser Mund ist nun stumm. Nun redet<br />
GOTT zu Josua; der führt se<strong>in</strong> Volk <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Zukunft mit dieser e<strong>in</strong>zigen Prognose: GOT-<br />
TES Wille wird sich an ihm erfüllen und das<br />
wird die Zukunft des ganzen Volkes se<strong>in</strong>.<br />
„Was me<strong>in</strong> GOTT will, gescheh allzeit, se<strong>in</strong><br />
Will, der ist der beste...“ so bekennen wir s<strong>in</strong>gend<br />
die Kont<strong>in</strong>uität des Willens GOTTES seit<br />
ER den Menschen <strong>in</strong>s Dase<strong>in</strong> rief.<br />
Nun ist es an uns, diesem<br />
Wort GOTTES zu vertrauen.<br />
Das ICH unseres<br />
GOTTES gilt mir. Es ist<br />
das Wort ganz nah an<br />
me<strong>in</strong>em Herzen, es ist<br />
Se<strong>in</strong> Wort für mich. ür<br />
das ganze kommende<br />
Jahr, nicht e<strong>in</strong> Tag und nicht e<strong>in</strong>e Stunde s<strong>in</strong>d<br />
von der Zusage GOTTES ausgenommen: „ICH<br />
will dich nicht verlassen noch von dir weichen.“<br />
Das steht geschrieben auf jeder neu<br />
aufzuschlagenden Kalenderseite und unterbricht<br />
die noch so schwierige Sitzung, stärkt<br />
alles S<strong>in</strong>gen und Spielen und baut den festen<br />
Grund aller Prognosen unserer Zukunft.<br />
Sorge und Bekümmernis, Angst und Verzagtheit<br />
bettet ER selbst <strong>in</strong> Se<strong>in</strong> Wort: Ich verlasse<br />
dich nicht; jetzt gerade nicht, wo du dich<br />
alle<strong>in</strong> und bedroht denkst, weiche ich nicht<br />
von dir.<br />
Was s<strong>in</strong>d wir doch groß, wir kle<strong>in</strong>en Nachfolger<br />
<strong>in</strong> Gottes Augen, was bist du doch reich,<br />
du armer Wurm auf Erden, was seid ihr doch<br />
für e<strong>in</strong> Volk, gestärkt und gewiss gemacht<br />
durch GOTTES Wort, ihr <strong>in</strong>mitten der Völker.<br />
So gehen wir groß gemacht und reich beschenkt<br />
durch das Tor des Neuen Jahres. An<br />
der Pforte steht ER und spricht: Ich will dich<br />
nicht verlassen noch von dir weichen.<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong> Se<strong>in</strong>em Wort gegründetes Neues Jahr<br />
Ihnen allen!
EDITORIAL / WORTMELDUNG 6<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen, liebe Leser<br />
Advent und die Krippe auf dem <strong>Erfurt</strong>er<br />
Weihnachtsmarkt. Das kl<strong>in</strong>gt wie die zufällige<br />
Begegnung von Nähmasch<strong>in</strong>e und<br />
Regenschirm auf e<strong>in</strong>em Seziertisch. D<strong>in</strong>ge,<br />
die nichts mite<strong>in</strong>ander zu tun haben<br />
s<strong>in</strong>d zufällig. Advent ist im Dezember.<br />
Weihnachten beg<strong>in</strong>nt am 24. Dezember<br />
mit der stillen heiligen Nacht. So steht es<br />
im Kalender. Nicht zufällig.<br />
Zufällig ist dann der Weihnachtsmarkt<br />
vorbei. Reden wir jetzt nicht von der<br />
O-du-fröhlichen-Weihnacht. Hat alles se<strong>in</strong>e<br />
Zeit. Ist jetzt Advent. Mit A wie Anfang<br />
und Ankunft. Erwartet der Anfang. Erwartet<br />
die Ankunft. Der Erwartete. Die Erwartete.<br />
Kl<strong>in</strong>gt gut. Ist nicht von Zufall.<br />
Erwartungshaltung und die Haltung des<br />
Erwarteten stehen e<strong>in</strong>ander gegenüber.<br />
Stehen so e<strong>in</strong>ander gegenüber Lebenshaltung<br />
und die Haltung des Lebendigen wie<br />
der gotische Chorbogen der Kaufmannskirche<br />
am Anger sich über der ersten Kerze<br />
an dem Adventskranz wölbt?<br />
Zum 92. Mal erhalten Sie die ERURTER<br />
BLÄTTER. Alle zwei Monate wieder. 2005<br />
schrieb Dr. Aribert Rothe die Kolumnen.<br />
Autor<strong>in</strong>nen und Autoren, Redaktionskreis,<br />
die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Redaktion und<br />
die Druckerei haben produktorientiert<br />
zusammengearbeitet. Herzlichen Dank!<br />
2006 wird Stefan Börner die Kolumne<br />
schreiben und wir liefern Ihnen wieder<br />
Lektüre. Damit wollen wir aufschließen,<br />
„was die Gesellschaft nur zu gerne verbergen<br />
und vergessen möchte, erhält <strong>in</strong><br />
und um die Kirche herum Asyl“ (Rolf<br />
Schieder).<br />
E<strong>in</strong>e gnadenbr<strong>in</strong>gende Weihnachtszeit<br />
und e<strong>in</strong> gesegnetes Jahr 2006 wünschen<br />
aus der Redaktion<br />
Ihre<br />
Gerta L<strong>in</strong>k und Thomas M. Austel<br />
E<strong>in</strong> Geschenk zum<br />
Abschied: Erfahrungen<br />
Auszug aus der Ansprache der Studentenpfarrer<strong>in</strong><br />
Silke Sauer im <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isterium<br />
am Donnerstag, den 3.11.2005.<br />
Dank für die freundlichen Worte – Dank<br />
an alle, mit denen ich <strong>in</strong> dieser Zeit zusammenarbeiten<br />
konnte. Dank für Gelegenheit,<br />
mich hier zu verabschieden.<br />
Gern komme ich der Aufforderung nach,<br />
hier e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>drücke wiederzugeben:<br />
Das Wandern der Studenten während ihrer<br />
Studienzeit hat die Arbeit <strong>in</strong> der ESG<br />
sehr geprägt, es gab viele Abschiede, viel<br />
Rückkehr und viel Neubeg<strong>in</strong>n.<br />
Und ich merke, wie auch me<strong>in</strong> Leben von<br />
diesem Wandern geprägt ist, wie mir stets<br />
die endgültige Verabschiedung von Studenten<br />
aus der ESG zugesetzt hat und wie<br />
schwer es mir manchmal fiel, mich den<br />
neuen Studenten wieder ganz zuzuwenden;<br />
nicht im Gestern zu verharren, sondern<br />
mich wieder neu zu öffnen. Die Stu-
7 WORTMELDUNG<br />
denten zogen immer weiter und ich blieb,<br />
nun ziehe ich weiter und die Studenten<br />
bleiben.<br />
So sehr Abschiede auch Chancen bieten,<br />
sie fallen auch manchmal schwer. Aber:<br />
Ohne Abschied gibt es eben auch ke<strong>in</strong>en<br />
Neuanfang und ke<strong>in</strong>e Wiederkehr, sondern<br />
vielleicht zuviel Gewöhnung und zu wenig<br />
Dankbarkeit. Denn vielleicht braucht<br />
man auch darum Abschiede, um zu erkennen,<br />
was e<strong>in</strong>em geschenkt war und worauf<br />
man dankbar zurückblicken kann. Drei<br />
solche Punkte möchte ich nun konkret<br />
benennen:<br />
Die Studenten: Neben vielerlei Beanspruchung<br />
durch Studium und Hobbys f<strong>in</strong>den<br />
sie auch Zeit für ESG, weil ihnen Geme<strong>in</strong>schaft<br />
wichtig ist, die über den christlichen<br />
Glauben und Wertorientierung auf Basis<br />
dieses Glaubens redet, aber auch diesen<br />
Glauben lebt, nicht nur <strong>in</strong> Andachten und<br />
Gottesdiensten, sondern auch im jesuanischen<br />
Umgang mite<strong>in</strong>ander. Das wird bee<strong>in</strong>druckend<br />
deutlich <strong>in</strong> ihrem Engagement<br />
mit den Beh<strong>in</strong>derten <strong>in</strong> Altengesees und gerade<br />
auch mit Menschen, die schwierig und<br />
anstrengend s<strong>in</strong>d. „Tragt die Schwachen“<br />
– schien das ungeschriebene Motto zu se<strong>in</strong>,<br />
besonders auch im Blick auf psychisch<br />
kranke Menschen. Es ist beunruhigend und<br />
erschreckend, dass ihre Zahl unter jungen<br />
Menschen stark wächst. Umso mehr hat<br />
mich bee<strong>in</strong>druckt, dass die Studenten dieses<br />
Thema nicht von sich weggewiesen haben,<br />
sondern es sich <strong>in</strong> Vorträgen gewünscht,<br />
z.T. aber e<strong>in</strong>fach gelebt haben.<br />
E<strong>in</strong> sachkundiger Anlaufpunkt für diese<br />
Probleme <strong>in</strong> der Stadtmission wäre wünschenswert,<br />
denn sie stellen e<strong>in</strong>e Überfrachtung<br />
der Geme<strong>in</strong>den und auch der<br />
ESG dar. Und so kann ich nun bei den notwendigen<br />
Änderungen <strong>in</strong> der Stadtmission<br />
nur hoffen, dass hier neue Chancen erschlossen<br />
werden für den wahren Schatz<br />
der Kirche: nämlich die Mühseligen und<br />
Beladenen.<br />
Ökumene: Sie ist sehr abhängig von den<br />
Leuten, die Ökumene betreiben. Bei den<br />
Laien habe ich z.T. großes Interesse und<br />
ökumenisches Engagement erlebt.<br />
Jetzt s<strong>in</strong>d beide Plätze des EM <strong>in</strong> der Stadt-<br />
ACK-Gruppe neu zu besetzen.<br />
Im Zusammenhang mit der Bibelbox zeigen<br />
evangelische reikirchen und freie<br />
evangelische Geme<strong>in</strong>den sehr viel Engagement<br />
und viel E<strong>in</strong>satz. Aber die Kräfte,<br />
das Gewollte <strong>in</strong> guter Qualität zu machen,<br />
reichen nicht immer. Das ist e<strong>in</strong>e Herausforderung<br />
für die Landeskirche, das Gespräch<br />
nicht abreißen zu lassen, sondern<br />
im Gespräch zu se<strong>in</strong> und Vertrauen zu fördern.<br />
Kollegialität auf Bundes-ESG-Ebene<br />
habe ich als außerordentlich hilfreich erfahren<br />
und punktuell hier im <strong>Kirchen</strong>kreis,<br />
wobei es ja am Anfang nicht ganz e<strong>in</strong>fach<br />
war mit der Struktur dieser Prov<strong>in</strong>zialstelle,<br />
die nicht mehr zum <strong>Kirchen</strong>kreis gehört.<br />
Dankbar habe ich erlebt, wie sich im Laufe<br />
der Zeit manches gute Gespräch entwickelt<br />
hat, wonach es anfangs nicht aussah.<br />
Me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>druck aus Gesprächen war, dass<br />
es viel Mutlosigkeit und Traurigkeit gibt,<br />
wenn es (zu)wenig Anteilnahme ane<strong>in</strong>ander<br />
und an der Arbeit des anderen gab.<br />
Gottes Lob – dieses geme<strong>in</strong>same Ziel darf<br />
nicht aus dem Blick kommen bzw. durch<br />
andere Diskussionen verdeckt werden. Ich<br />
habe die Hoffnung: Je lauter das Lob Gottes<br />
hörbar ist, desto weniger werden wir <strong>in</strong><br />
Zukunft über Stellen(-streichungen) diskutieren<br />
müssen!<br />
Letztlich e<strong>in</strong>e Bitte: Studenten warten auf<br />
e<strong>in</strong>e Antwort aus dem <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isterium<br />
auf ihren Antrag, sich für e<strong>in</strong>en<br />
dritten Ökumenischen <strong>Kirchen</strong>tag <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />
im Jahre 2<strong>01</strong>7 e<strong>in</strong>zusetzen. Diese jungen,<br />
engagierten Leute werden wir <strong>in</strong> Zukunft<br />
<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den nötig brauchen.<br />
Mit der Vakanzvertretung <strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Studentengeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong> ist seit<br />
1.11.2005 Pfr. Dr. Aribert Rothe beauftragt.
THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK 8<br />
Leuchten wie<br />
des Himmels Glanz<br />
Elfriede Begrich<br />
Geme<strong>in</strong>depädagogik –<br />
aus alter Quelle neu geschöpft<br />
Woran denken Sie bei dem Wort „Geme<strong>in</strong>depädagogik?“<br />
An e<strong>in</strong>e bestimmte<br />
Person und die mit ihr verbundenen Erfahrungen?<br />
An Jugendarbeit im Jugendkeller<br />
des Geme<strong>in</strong>dehauses? An den Ursprungsort<br />
Potsdam und Peter Schicketanz,<br />
den Begründer der Ausbildung und<br />
langjährigen Leiter? An Ord<strong>in</strong>ation der<br />
„GPs“ und Erklärungsnotstand über ihr<br />
Aufgabenfeld <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de? An Examen<br />
und Arbeit mit K<strong>in</strong>dern? An pädagogisch<br />
e<strong>in</strong>gestimmte Gottesdienste? An ragekataloge<br />
im Seniorenkreis?<br />
Alles richtig und doch nur kle<strong>in</strong>e Splitter<br />
e<strong>in</strong>er zum Berufsbild der 70er Jahre gewordenen<br />
bestimmten Sicht kirchlicher<br />
und geme<strong>in</strong>dlicher Arbeit. Interessanterweise<br />
entstand der Ruf nach geme<strong>in</strong>depädagogischem<br />
Handeln der <strong>Kirchen</strong> im<br />
politischen Westen Deutschlands als Abgrenzung,<br />
mehr noch als Ergänzung zur<br />
Religionspädagogik unter der Erkenntnis:<br />
„E<strong>in</strong>e kirchenvergessene Religionspädagogik<br />
trifft auf e<strong>in</strong>en bildungsvergessenen<br />
Geme<strong>in</strong>deaufbau.“ Dass Theologie die Pädagogik<br />
braucht und (Religions-)Pädagogik<br />
die Theologie, ist nicht ganz so neu,<br />
muss aber immer mal wieder <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />
gebracht werden, für beide Diszipl<strong>in</strong>en!<br />
Im Osten Deutschlands begann die<br />
Entwicklung der Geme<strong>in</strong>depädagogik mit<br />
der Entstehung des Bundes <strong>Evangelische</strong>r<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der DDR 1969 und der dr<strong>in</strong>genden<br />
Aufgabe, <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>desem<strong>in</strong>aren<br />
alle Christen für das atheistische Umfeld<br />
auskunftsfähig zu machen über ihren<br />
Glauben. Spiritus rector ist hier Altbischof<br />
Werner Krusche mit se<strong>in</strong>em Verständnis<br />
von der Kirche als Lerngeme<strong>in</strong>schaft, die<br />
sich <strong>in</strong> überfüllten Geme<strong>in</strong>desem<strong>in</strong>aren<br />
Gestalt gab. Zehn Jahre später, 1979, ist<br />
dann <strong>in</strong> Potsdam der erste Kurs der vierjährigen<br />
Geme<strong>in</strong>depädagogenausbildung<br />
begonnen worden, die die Grundfrage zu<br />
beantworten bemühte: „ür welche Geme<strong>in</strong>den<br />
bilden wir aus?“ E<strong>in</strong>e das universitäre<br />
Theologiestudium und das pfarrerzentrierte<br />
Geme<strong>in</strong>deleben h<strong>in</strong>terfragende<br />
Konzeption stand h<strong>in</strong>ter dem Potsdamer<br />
Modell und war ursprünglich als<br />
Anstoß zur Studienreform für alle kirchlichen<br />
Mitarbeiter gedacht. E<strong>in</strong>erseits wurde<br />
die Hierarchie <strong>in</strong>nerhalb der Kirche<br />
deutlich h<strong>in</strong>terfragt, andererseits hat der<br />
Geme<strong>in</strong>depädagoge mit dem immer etwas<br />
unklar gebliebenden Berufsbild se<strong>in</strong>en<br />
Platz <strong>in</strong> der kirchlichen (Rang-)Ordnung<br />
e<strong>in</strong>genommen. Beides bed<strong>in</strong>gt, dass<br />
Geme<strong>in</strong>depädagogen immer mal wieder<br />
lieber „richtige“ Pfarrer se<strong>in</strong> wollen.<br />
Oftmals ist es auch die praktische Situation,<br />
<strong>in</strong> der sie sich vorf<strong>in</strong>den, die ihnen<br />
die Beantragung der Anerkennung des<br />
Pfarrerstatus’ nahe legt. Aber es ist der<br />
Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Demontage dieses Berufes,<br />
der hochqualifizierte Spezialausbildung <strong>in</strong><br />
Kommunikation, Didaktik und methodischer<br />
Vielfalt be<strong>in</strong>haltet und die theologische<br />
Ausbildung auf diese praxisrelevante<br />
Erprobung fokussiert. Die Grundidee<br />
der Ergänzung der beiden Schwerpunkte<br />
von Pädagogik und der Theologie, die sich<br />
gegenseitig brauchen, geht uns damit verloren<br />
und das wäre e<strong>in</strong> großer Verlust.<br />
1974 sagte Eva Heßler, deren Name nun<br />
der Neubau <strong>in</strong> Kloster Drübeck trägt, anlässlich<br />
des 25. Bestehens des Obersem<strong>in</strong>ars<br />
<strong>in</strong> Naumburg: „Theologie muss Pädagogik<br />
als ihre Handlungswissenschaft begreifen<br />
lernen. Pädagogik muß sich der<br />
Theologie bedienen, sie beanspruchen“.<br />
Damit wird klar, Geme<strong>in</strong>depädagogik ist<br />
ke<strong>in</strong> eigenes Arbeitsfeld, sondern e<strong>in</strong>e
9 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />
besondere Sicht auf Arbeit und Leben <strong>in</strong><br />
der Geme<strong>in</strong>de, basisorientiert und Parochie<br />
übergreifend, generationsverb<strong>in</strong>dend<br />
und <strong>in</strong>tegrativ, der Gefahr der „Versäulung“<br />
der Geme<strong>in</strong>den entgegenwirkend<br />
und experimentierfreudig <strong>in</strong> orm und Gestalt,<br />
mit der e<strong>in</strong>en unverrückbaren Mitte,<br />
der Heiligen Schrift als Quelle und<br />
Weg zum Ziel. Ziel ist weder der Geme<strong>in</strong>deaufbau<br />
noch die Rettung der Gesamtkirche,<br />
Ziel ist alle<strong>in</strong> das Reich GOTTES,<br />
<strong>in</strong> das der Mensch als GOTTES Königsk<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>ziehen wird. Geme<strong>in</strong>depädagogisches<br />
Handeln ist biblisch gegründet,<br />
eschatologisch orientiert und politisch verantwortet.<br />
Es geschieht immer im<br />
Mite<strong>in</strong>ander des Lernens, weil der Mensch<br />
sich ke<strong>in</strong>em anderen Menschen verdankt,<br />
kann es ke<strong>in</strong>e Subjekt – Objekt Lernbeziehung<br />
geben. Geme<strong>in</strong>depädagogisches<br />
Handeln heute <strong>in</strong> Kirche und Gesellschaft<br />
heißt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie, die Bibel wieder bekannt<br />
zu machen, denn die Bibelvergessenheit,<br />
bzw. die Entfremdung der Bibel<br />
ist groß, und wer die Bibel vergisst, vergisst<br />
auch schnell den Menschen, um dessentwillen<br />
die Bibel geschrieben ist und<br />
se<strong>in</strong>e Zukunft, die hier aufgezeichnet ist.<br />
Mit der Bibel die Welt aus den Augen<br />
GOTTES sehen, das ist Auftrag und Ziel<br />
aller Geme<strong>in</strong>depädagogik, die soziale und<br />
politische, die existentielle und die historische<br />
Dimension des Lebens ist hier<br />
verankert. ragen werden neu gestellt:<br />
Nicht „Was hab ich vom Leben?“, sondern<br />
„Was hat das Leben, die Gesellschaft<br />
von mir?“ Nicht „Wie sehe ich GOTT?“,<br />
sondern „Wie sieht ER mich?“ Nicht, was<br />
wir über die Bibel zu sagen haben, sondern<br />
was die Bibel uns sagt, ist entscheidend.<br />
Mit diesen ragen wächst Geme<strong>in</strong>de<br />
und verändert sich die Welt. GOTT<br />
liegt an der Existenz des Menschen so<br />
sehr, dass ER ihr das Ziel gibt: „Ihr sollt<br />
heilig se<strong>in</strong>, denn ICH b<strong>in</strong> heilig“. Das<br />
wesentliche Attribut GOTTES wird als<br />
kostbarstes Gut mit den Menschen geteilt:<br />
Du kannst heilig werden, denn du bist das<br />
Ebenbild GOTTES. Behandele dich auch<br />
so. Hier<strong>in</strong> ist der Bildungsbegriff Meister<br />
Eckardts gegründet: Bildung ist der Weg,<br />
auf dem sich GOTT <strong>in</strong> die Seele e<strong>in</strong>es<br />
Menschen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>bildet. Und Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />
wissen sich dazu berufen, dieser<br />
Bildung Raum zu geben durch Hören<br />
und Begegnen und Weitergeben. Davon<br />
ist zu erzählen im K<strong>in</strong>dergarten, im Jugendraum<br />
und am Grab. Auf endlosen<br />
Sitzungen muss die Bibel die heilsame<br />
Unterbrecher<strong>in</strong> se<strong>in</strong> und <strong>in</strong> den M<strong>in</strong>isterien<br />
der öffentlich bekundete Grund kirchlichen<br />
Handelns. Das alles ist Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />
– Berufsbild e<strong>in</strong>er ganzen<br />
Geme<strong>in</strong>de und somit die Berufstheorie<br />
des allgeme<strong>in</strong>en Priestertums aller Gläubigen.<br />
Denn biblisches Gebot ist es, dass<br />
der Vater se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der lehrt. Schule und<br />
Geme<strong>in</strong>depädagogik s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> Ersatz.<br />
Diesen „Ersatz“ nun verstärkt <strong>in</strong> den <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong> zu holen, ist e<strong>in</strong> weiser<br />
und willkommener Beschluss. Der Kirchkreis<br />
bietet nahezu endlos offene Türen<br />
für dieses eld des geme<strong>in</strong>samen Lebens<br />
und Glaubens. So dr<strong>in</strong>gt das Gebet aus<br />
dem K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> den Seniorennachmittag:<br />
„Lieber GOTT, ich danke dir, du<br />
bist immer gut zu mir. Und damit das auch<br />
so bleibt, schenk ich dir ganz viel röhlichkeit.“<br />
Die pädagogische Kunst und die<br />
theologische Tiefe dieses Gebetes kann <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er guten amilienarbeit, die ebenso<br />
dr<strong>in</strong>gend nötig wie verheißungsvoll für die<br />
Geme<strong>in</strong>den ist, ausgelotet werden. Jugendliche<br />
begegnen Senioren, damit beider<br />
Bild vone<strong>in</strong>ander die Chance zur Erweiterung<br />
bekommt. Ebenso e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Aufgabe der Geme<strong>in</strong>depädagogik. Es<br />
ist e<strong>in</strong> verhängnisvoller Irrtum, Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />
nur auf K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />
zu begrenzen, gerade die übergreifenden<br />
und verb<strong>in</strong>denden Arbeitsgebiete<br />
s<strong>in</strong>d das Entscheidende dieser Berufsgrup-
THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />
pe.<br />
In der Tat liegt e<strong>in</strong> weites eld der familienbezogenen<br />
Arbeit vor uns, amilien im<br />
eigentlichen S<strong>in</strong>n und als familia Dei.<br />
Tröstlich bei allem Umfang und Erwartung<br />
an neue Personen zu wissen, dass es mit<br />
der Geme<strong>in</strong>depädagogik ganz so geht,<br />
wie der Pädagoge und Theologe Paulus<br />
uns schreibt: E<strong>in</strong>er pflanzt, e<strong>in</strong> anderer<br />
begießt, aber GOTT gibt das Gedeihen.<br />
(1.Kor3)<br />
Luther – der große <strong>Kirchen</strong>lehrer schenkt<br />
uns den kle<strong>in</strong>en Katechismus, bis heute<br />
grundlegend für jede Geme<strong>in</strong>depädagogik,<br />
August Herrmann ranke beweist,<br />
dass e<strong>in</strong> Taler am Anfang zu e<strong>in</strong>em großen<br />
Werk am Ende führen kann, Comenius<br />
ist der große Didaktiker und Pestalozzi<br />
traut weder der Didaktik noch dem<br />
Was dich trägt –<br />
„Christ für Gott se<strong>in</strong>“<br />
Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />
„Weißt du wo der Himmel ist / außen oder<br />
<strong>in</strong>nen / e<strong>in</strong>e Handbreit rechts und l<strong>in</strong>ks./<br />
Du bist mitten dr<strong>in</strong>nen.“<br />
Auf die rage im zitierten Lied geben K<strong>in</strong>der<br />
schnelle Antworten: Dort, wo es mir<br />
gut geht; da, wo ich angenommen und<br />
nicht ausgelacht werde; wo wir mite<strong>in</strong>ander<br />
frei spielen können; da, wo me<strong>in</strong><br />
reund ist; wo es gerecht zugeht; wo ich<br />
offen se<strong>in</strong> kann mit all me<strong>in</strong>em Suchen<br />
und ragen; wo ich ehler machen darf;<br />
wo e<strong>in</strong>er mich liebt. Weißt du, wo der<br />
Himmel ist? Erwachsene wägen ab, theoretisieren,<br />
nach langem H<strong>in</strong> und Her f<strong>in</strong>den<br />
sie e<strong>in</strong>e Antwort und noch e<strong>in</strong>e und<br />
noch e<strong>in</strong>e und verwerfen sie wieder, um<br />
dann erneut anzusetzen. Schwere rage<br />
und so e<strong>in</strong>fach gestellt. Was trägt dich im<br />
Leben und im Tod?<br />
Lehrbuch, Grundelement se<strong>in</strong>es pädagogischen<br />
Handelns bleibt die zwischenmenschliche<br />
Beziehung und Herrmann<br />
Lietz, Erf<strong>in</strong>der des Landschulheimes, weiß<br />
uns weiterzugeben, dass das Lehramt e<strong>in</strong><br />
königliches, prophetisches und priesterliches<br />
Amt zugleich ist. Liebe zum K<strong>in</strong>d<br />
ist die Grundvoraussetzung, oder um es<br />
mit August<strong>in</strong>us zu sagen: „In dir muß brennen,<br />
was du <strong>in</strong> anderen entzünden willst.“<br />
Dar<strong>in</strong> liegt das Geheimnis aller Pädagogik<br />
und Theologie und über diese Art Geheimnisträger<br />
gibt die Schrift die wunderbare<br />
Verheißung: „Und die da lehren werden<br />
leuchten wie des Himmels Glanz,<br />
und die viele zur Gerechtigkeit weisen,<br />
wie die Sterne immer und ewiglich.“<br />
Möge GOTT uns dere<strong>in</strong>st zu ihnen gesellen.<br />
Im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> arbeiten zehn pädagogisch-theologisch<br />
ausgebildete Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter hauptamtlich<br />
und ca. 70 Ehrenamtliche mit K<strong>in</strong>dern und<br />
amilien. E<strong>in</strong>e schnelle Antwort auf die<br />
rage haben auch sie nicht parat. Aber ich<br />
stelle mir vor, sie geben Woche für Woche<br />
K<strong>in</strong>dern Zeugnis davon, was sie selbst<br />
trägt und hält. Sie zeigen <strong>in</strong> den evangelischen<br />
K<strong>in</strong>derkreisen, im K<strong>in</strong>dergottesdienst,<br />
den K<strong>in</strong>der-Elternkreisen und Krabbelgruppen,<br />
<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derbibel(s<strong>in</strong>g)tagen, bei<br />
K<strong>in</strong>der- und amilienfreizeiten, amiliengottesdiensten<br />
und -nachmittagen K<strong>in</strong>dern<br />
und amilien e<strong>in</strong> Stück Himmel. Sie zeigen<br />
ihnen die Gerechtigkeit und Liebe<br />
Gottes, <strong>in</strong>dem sie K<strong>in</strong>der annehmen, wie<br />
sie s<strong>in</strong>d und sie ernst nehmen, <strong>in</strong>dem sie<br />
sich auch selbst korrigieren können. Sie<br />
erzählen biblische Geschichten so, dass<br />
die K<strong>in</strong>der und amilien merken: Da b<strong>in</strong><br />
ja ich geme<strong>in</strong>t! Und sie wissen, nicht das<br />
Wissen über biblische Inhalte ist für die<br />
Beantwortung oben genannter rage entscheidend,<br />
sondern die persönliche Betroffenheit<br />
und das spirituelle E<strong>in</strong>lassen
11 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />
auf Gottes Wort. Und weil sie das wissen<br />
und weil bei Jesus der Ehrenplatz K<strong>in</strong>dern<br />
gehört, zeigen sie ihnen mit jeder Geste<br />
„Du bist wertvoll und von Gott geliebt“.<br />
Sie sorgen für die Seele, <strong>in</strong>dem K<strong>in</strong>der ihre<br />
„Seele baumeln lassen können“. Sie reden<br />
nicht nur vom vergebenden Handeln,<br />
sondern leben so mit den K<strong>in</strong>dern. Und<br />
sie reden nicht nur vom Gebet, sondern<br />
sie beten mit den K<strong>in</strong>dern zu dem Gott,<br />
der wie e<strong>in</strong> liebender Vater ist. Ich stelle<br />
mir vor, <strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>er Atmosphäre ist Kritik<br />
möglich, ist es möglich, sich e<strong>in</strong>zusetzen<br />
für Menschen, kann Schuld e<strong>in</strong>gestanden<br />
werden, ist Gottes Gerechtigkeit und<br />
se<strong>in</strong>e Gnade spürbar. Ich stelle mir vor,<br />
solche „eröffneten Räume“ bleiben <strong>in</strong> der<br />
Seele von Menschen und werden<br />
spätestens dann zum „hellen Lichtsche<strong>in</strong>“,<br />
wenn Mensch (erwachsen oder K<strong>in</strong>d) im<br />
„Dunkel“ ist – und leider bleibt das Niemandem<br />
erspart. Was Menschen und K<strong>in</strong>der<br />
wirklich angeht, ist selten vom Wissen<br />
her begreifbar, es braucht Zeichenhandlungen,<br />
die Dimensionen erschließen<br />
helfen, die e<strong>in</strong>e Ahnung davon geben,<br />
dass es mehr gibt zwischen Himmel<br />
und Erde, als unsere Augen sehen können.<br />
Ich er<strong>in</strong>nere mich an die Mart<strong>in</strong>sfeier<br />
im August<strong>in</strong>erkloster für K<strong>in</strong>der und<br />
amilien. Wir hatten für ca. 400 K<strong>in</strong>der<br />
und amilien als „Mart<strong>in</strong>i-Event“ e<strong>in</strong>e<br />
Power Po<strong>in</strong>t zu Matthäus 7 „Das Gleichnis<br />
vom Hausbau“ gestaltet. Viele Kle<strong>in</strong>e<br />
waren da und ich fragte mich, was sie<br />
davon verstehen. Spätestens beim Gebet,<br />
als auch die Kle<strong>in</strong>sten den elsen aus Ton<br />
mit dem Kreuz <strong>in</strong> der Mitte <strong>in</strong> ihre kle<strong>in</strong>e<br />
Hand nahmen, festhielten und – man hätte<br />
e<strong>in</strong>e Stecknadel fallen hören können – zu<br />
Jesus beteten, wusste ich: Sie haben erlebt,<br />
dass Jesus der Halt und der els ist.<br />
Ich stelle mir vor, dass jeder GKR diesen<br />
„Gottes-Himmel“ K<strong>in</strong>dern und amilien<br />
zeigen will und es ihm wichtig ist, K<strong>in</strong>dern<br />
den Raum zu geben – und damit<br />
me<strong>in</strong>e ich nicht nur den vor Ort, sondern<br />
den, den sie brauchen, um solche Dimensionen<br />
zu erfahren. Leider holt mich an<br />
dieser Stelle gleich die Realität e<strong>in</strong>: Räume,<br />
die nicht k<strong>in</strong>dgerecht s<strong>in</strong>d, fehlende<br />
Materialien angesichts leerer Kassen.<br />
Ich stelle mir vor, dass K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> jeder<br />
Geme<strong>in</strong>de zum Abendmahl zugelassen<br />
s<strong>in</strong>d und K<strong>in</strong>der, die nicht getauft s<strong>in</strong>d<br />
oder konfirmiert werden, zur christlichen<br />
Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d, dazugehören<br />
und nicht e<strong>in</strong>fach wegfallen.<br />
Dabei er<strong>in</strong>nere ich mich an e<strong>in</strong> Erlebnis:<br />
„rau Eisbrenner, rau Eisbrenner, du …“,<br />
R. hat sich nun endlich durch die Menge<br />
K<strong>in</strong>der den Weg gebahnt, steht neben mir<br />
und se<strong>in</strong>e Augen ziehen förmlich me<strong>in</strong>en<br />
Kopf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Augenhöhe von ca. 1,10 m.<br />
„rau Eisbrenner, ich b<strong>in</strong> zwar noch nicht<br />
getauft, aber …, aber …“, hier sche<strong>in</strong>en<br />
ihm erst die Worte zu fehlen für das, was<br />
ihm so wichtig ist, doch dann platzt es<br />
selbstbewusst und sicher aus ihm heraus:<br />
„ …, aber ich b<strong>in</strong> immer Christ für Gott.“<br />
E<strong>in</strong> Bekenntnis, wie es schöner nicht se<strong>in</strong><br />
kann. Es zeugt von unbed<strong>in</strong>gtem Vertrauen<br />
zu diesem Gott, von dem er aus den<br />
biblischen Erzählungen gehört hat. Dafür<br />
steht R. e<strong>in</strong> – auch wenn er nicht getauft<br />
ist.<br />
Ich stelle mir vor, dass wir Christ<strong>in</strong>nen und<br />
Christen zu „Herzenssehern“ werden und<br />
K<strong>in</strong>dern und amilien wirklich e<strong>in</strong>en Ehrenplatz<br />
geben – wie Jesus damals.<br />
„Ich liebe die K<strong>in</strong>der, sagt Gott, ich will,<br />
dass alle ihnen gleichen. Ich liebe nicht<br />
die Alten, sagt Gott, es sei denn, sie wären<br />
noch K<strong>in</strong>der. Außerdem will ich nur<br />
K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Reich, das ist beschlossen<br />
seit ewig. Verschrumpfte K<strong>in</strong>der, bucklige<br />
K<strong>in</strong>der, verrunzelte K<strong>in</strong>der, weißbärtige<br />
K<strong>in</strong>der, alle Arten von K<strong>in</strong>dern, wie<br />
ihr wollt, aber K<strong>in</strong>der, nichts als K<strong>in</strong>der.<br />
Da gibt es ke<strong>in</strong> Zurück mehr; das ist beschlossen,<br />
es gibt ke<strong>in</strong>en Platz für die<br />
anderen.“ (Michel Quoist)
THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK <strong>12</strong><br />
E<strong>in</strong> Beruf mit Zukunft<br />
ranziska Gräfenha<strong>in</strong><br />
Das Berufsbild der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong><br />
(des ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagogen)<br />
wurde Mitte der siebziger Jahre<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen. Vom Jahr 1978 an<br />
war es möglich, an der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Ausbildungsstätte für Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />
<strong>in</strong> Potsdam Geme<strong>in</strong>depädagogik zu<br />
studieren.<br />
Ord<strong>in</strong>ierte Geme<strong>in</strong>depädagogen sollen<br />
sowohl für die Wahrnehmung pastoraler<br />
unktionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „überschaubaren“<br />
Geme<strong>in</strong>debereich, als auch für die Wahrnehmung<br />
von Spezialfunktionen (wie z.B.<br />
Arbeit mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen) <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Region befähigt und ausgebildet<br />
werden.<br />
Im Rahmen des Studiums werden neben<br />
dem theologischen Wissen folgende pädagogische<br />
ähigkeiten vermittelt:<br />
– die ähigkeit, Gruppen zu sammeln, zu<br />
begleiten und zu fördern<br />
– die ähigkeit, pädagogische ragestellungen<br />
<strong>in</strong> die Gesamtarbeit e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen<br />
– die ähigkeit, neben- und ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter zuzurüsten und zu begleiten<br />
– die ähigkeit zur Arbeit mit E<strong>in</strong>zelnen.<br />
Ich habe von 1993 – 1997 <strong>in</strong> Potsdam und<br />
später <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> studiert. Begonnen habe<br />
ich me<strong>in</strong> Studium noch an der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Ausbildungsstätte <strong>in</strong> Potsdam, die<br />
aber dann Mitte der 1990er Jahre <strong>in</strong> die<br />
<strong>Evangelische</strong> achhochschule Berl<strong>in</strong>-Zehlendorf<br />
als achbereich <strong>in</strong>tegriert wurde.<br />
Das vierjährige Studium endete mit dem<br />
1. Examen. Danach bestand die Möglichkeit,<br />
<strong>in</strong> der jeweiligen Herkunftslandeskirche<br />
<strong>in</strong> den Vorbereitungsdienst zu gehen,<br />
um nach weiteren zwei Jahren das<br />
2. Examen abzulegen. Das 2. Examen,<br />
welches ich im Jahr 1999 ablegte, ist die<br />
Voraussetzung für die Ord<strong>in</strong>ation. Die Ord<strong>in</strong>ation<br />
war von Anfang an <strong>in</strong> der Studienkonzeption<br />
der geme<strong>in</strong>depädagogischen<br />
Ausbildung <strong>in</strong> Potsdam vorgesehen.<br />
Der Auftrag der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>nen<br />
und Geme<strong>in</strong>depädagogen ist<br />
es, K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />
im Rahmen geme<strong>in</strong>depädagogischen<br />
Handelns das Evangelium zu verkünden.<br />
Die <strong>in</strong> und aus diesem Handeln sich ergebenden<br />
traditionell als „pastoral“ def<strong>in</strong>ierten<br />
liturgischen, homiletischen und<br />
sakramentalen Aufgaben selbst können ord<strong>in</strong>ierte<br />
Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>nen und Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />
ohne Inanspruchnahme<br />
z.B. des Pfarrers erfüllen.<br />
Das Berufsbild der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />
ist <strong>in</strong> der DDR entstanden<br />
und me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach heute genauso<br />
aktuell wie damals. Ich sehe es als großen<br />
Vorteil an, mit allen Altersgruppen <strong>in</strong><br />
der Geme<strong>in</strong>de zu arbeiten und so die verschiedenen<br />
Lebensbereiche der Generationen<br />
zu erfahren. Besonders wichtig ist<br />
für mich auch, dass die Möglichkeit besteht,<br />
z.B. K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>er von mir <strong>in</strong>s Leben<br />
gerufenen Krabbelgruppe über die Christenlehre<br />
und den Konfirmandenunterricht<br />
bis h<strong>in</strong> zur Konfirmation zu begleiten, um<br />
sie dann später vielleicht zu trauen. Ich<br />
weiß aus Gesprächen mit Eltern, dass es<br />
für sie wichtig ist, dass die Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>,<br />
die die Christenlehre mit ihren<br />
K<strong>in</strong>dern gestaltet, auch sonntags im Gottesdienst<br />
für sie erlebbar ist.<br />
Es stimmt mich für die Zukunft des Berufsbildes<br />
der ord<strong>in</strong>ierten Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />
zuversichtlich, dass im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong>e weitere Geme<strong>in</strong>depädagogenstelle<br />
geplant ist.<br />
ranziska Gräfenha<strong>in</strong> ist Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong><br />
im Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther.
13 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />
„Pusteblume“ – 93 Jahre<br />
E<strong>in</strong>e Biografie<br />
geme<strong>in</strong>depädagogischer Arbeit<br />
Monika Wolf<br />
Der kle<strong>in</strong>en evangelischen <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
im sonst katholischen Hochheim<br />
gelang es neben der Errichtung der evangelischen<br />
Kirche und der Eröffnung e<strong>in</strong>er<br />
evangelischen Schule (1883) im Jahre<br />
19<strong>12</strong> auch, e<strong>in</strong> „<strong>Evangelische</strong>s Jugendheim“<br />
zu eröffnen. Der Gedanke, dort<br />
ebenfalls e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule e<strong>in</strong>zurichten,<br />
fand schnell Zuspruch. Durch<br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Spenden,<br />
unter anderem<br />
vom Gustav-<br />
Adolf-Vere<strong>in</strong>,<br />
konnten die<br />
enormen Kosten<br />
für den Erwerb<br />
von<br />
Grundstück<br />
und Haus sowie<br />
für die erforderlichen<br />
Umbauarbeiten<br />
aufgebracht<br />
werden,<br />
so dass e<strong>in</strong>er andächtigen E<strong>in</strong>weihungsfeier<br />
nichts mehr im Wege stand.<br />
Die evangelische Schwester Ottilie aber<br />
vom Diakonissenmutterhaus <strong>in</strong> Halberstadt<br />
begann die Arbeit mit den K<strong>in</strong>dern.<br />
Ihre Arbeit war vorwiegend auf die christliche<br />
Erziehung der „Kle<strong>in</strong>sten“ gerichtet,<br />
so dass Gebete, biblische Geschichten<br />
und fromme Gesänge den Tagesablauf<br />
bestimmten. Zum Mittag g<strong>in</strong>gen alle K<strong>in</strong>der<br />
nach Hause und konnten dann von<br />
14 bis 17 Uhr erneut <strong>in</strong> die Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule<br />
kommen.<br />
Im Jahr 1930 erfolgte e<strong>in</strong> staatlicher Erlass,<br />
der anordnete, dass ab sofort alle<br />
Namen wie Spielschule oder Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule<br />
wegfallen und durch den Namen<br />
„K<strong>in</strong>dergarten“ amtlich ersetzt werden.<br />
1933 besuchten bereits 52 Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />
und 10 Schulk<strong>in</strong>der den K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Bis zum Jahre 1940 hielt Schwester Ottilie<br />
die Stellung, dann g<strong>in</strong>g sie aus Altersgründen<br />
zurück <strong>in</strong>s Mutterhaus. Die nationalsozialistische<br />
Volkswohlfahrt setzte<br />
e<strong>in</strong>e neue K<strong>in</strong>dergartenleiter<strong>in</strong> e<strong>in</strong>, die im<br />
erwünschten S<strong>in</strong>ne für die Kle<strong>in</strong>sten <strong>in</strong><br />
Hochheim sorgen sollte. Gemäß e<strong>in</strong>er Verfügung<br />
des Regierungspräsidenten zu <strong>Erfurt</strong><br />
wurde im Juni 1941 die gesamte evangelische<br />
K<strong>in</strong>dergartenarbeit dem nationalsozialistischen<br />
Volkswohlfahrtsverband<br />
(NSV) übergeben.<br />
Erst 1945<br />
begann die<br />
evangelische<br />
K<strong>in</strong>dergartenarbeit<br />
wieder. Leiter<strong>in</strong><br />
war<br />
damals „Tante<br />
Hannelore“ mit<br />
Unterstützung<br />
durch e<strong>in</strong> junges<br />
Mädchen<br />
mit teilweiser Ausbildung zur K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong><br />
und weiteren Helfer<strong>in</strong>nen. Zur Verfügung<br />
standen noch immer nur e<strong>in</strong> großer<br />
Gruppenraum und e<strong>in</strong> großer Garten<br />
von ca. 1000 m² mit alten Baumbeständen.<br />
Die sanitären Anlagen waren <strong>in</strong><br />
schlechtem Zustand. Es gab ke<strong>in</strong>e Kanalisation,<br />
so dass jeder Tropfen Wasser auf<br />
die Straße getragen werden musste. Das<br />
Mittagessen brachten die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Töpfchen mit, welches im K<strong>in</strong>dergarten<br />
erwärmt wurde. Zur Mittagsruhe wurde<br />
der ußboden nach dem Essen teilweise<br />
mit Matratzen ausgelegt oder die K<strong>in</strong>der<br />
schliefen bei schönem Wetter auf Decken
THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK 14<br />
im Garten.<br />
Die Vergrößerung der Räume begann, als<br />
die ehemalige Stube der Diakonisse als<br />
zweiter Gruppenraum und e<strong>in</strong> ehemaliges<br />
Waschhaus des Hausmeisters zum<br />
Waschraum umgebaut wurden. Schritt für<br />
Schritt mit viel leiß, Spenden und Eigen<strong>in</strong>itiative<br />
wurden die Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />
verbessert. 1967 konnte der K<strong>in</strong>dergarten<br />
endlich an die Kanalisation angeschlossen<br />
werden, so dass die Arbeit für die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
erleichtert wurde.<br />
Die alten<br />
Toiletten wurden<br />
abgerissen<br />
und neue, nach<br />
hygienischen<br />
Anforderungen,<br />
im<br />
ebenfalls neuen<br />
Vorbau errichtet.<br />
Unterstützung<br />
leisteten<br />
damals die<br />
westdeutschen Partnerkirchen mit Spielzeug,<br />
Bastelmaterial, Wolldecken, Geschirr<br />
und vielen anderen D<strong>in</strong>gen.<br />
Anfang der 70er Jahre musste das Treppenhaus<br />
erneuert werden. Durch Eröffnung<br />
e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derkrippe <strong>in</strong> Hochheim im<br />
Jahr 1985 wurden viele K<strong>in</strong>der mit zweie<strong>in</strong>halb<br />
Jahren <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dergärten im Ort<br />
übernommen.<br />
Dann kam die Wende – auch für unsere<br />
E<strong>in</strong>richtung. Die Zahl der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> unserer<br />
E<strong>in</strong>richtung g<strong>in</strong>g zurück. E<strong>in</strong>e Erweiterung<br />
zur Betreuung von Schulk<strong>in</strong>dern<br />
fand1993 statt.<br />
Doch schon 1995 musste erneut gezittert<br />
werden. In Hochheim stand die Schließung<br />
e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung an. Die Entscheidung<br />
sollte zwischen dem staatlichen,<br />
dem katholischen und dem evangelischen<br />
K<strong>in</strong>dergarten getroffen werden. Hygienische<br />
und räumliche Veränderungen waren<br />
Voraussetzungen für den Erhalt unseres<br />
K<strong>in</strong>dergartens. Durch die Beschaffung<br />
der Gelder von Stiftungen und Sponsoren<br />
und die Mithilfe vieler irmen, Institutionen<br />
und Hochheimer Bürger konnte mit<br />
den Um- und Neubauarbeiten begonnen<br />
werden. Nachdem der Betrieb für e<strong>in</strong> Jahr<br />
<strong>in</strong> Ausweichquartieren weitergeführt wurde,<br />
erfolgte 1997 die Wiedere<strong>in</strong>weihung.<br />
In den darauf folgenden Jahren konnte<br />
wiederum mit<br />
Unterstützung<br />
durch viele<br />
Spenden und<br />
auch von Stiftungen<br />
der Spielplatz<br />
vergrößert<br />
werden und die<br />
alte, sehr steile<br />
Treppe vor dem<br />
Haus durch e<strong>in</strong>en<br />
benutzerfreundlichen<br />
Aufgang ersetzt<br />
werden.<br />
ür die vielfältigen Angebote an alle Generationen<br />
der Geme<strong>in</strong>de wurde 2004/<br />
2005 e<strong>in</strong> großer Mehrzweckraum angebaut.<br />
Damit steht den 53 K<strong>in</strong>dergarten- und<br />
Schulk<strong>in</strong>dern, den Konfirmanden, den<br />
Senioren der Geme<strong>in</strong>de und den Mitarbeitern<br />
der E<strong>in</strong>richtung ausreichend Platz<br />
für die vielfältigen Angebote im pädagogischen<br />
und gesellschaftlichen Bereich zur<br />
Verfügung.<br />
Die Anforderungen und Ansprüche an<br />
e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtung haben sich <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Jahren ständig verändert und<br />
werden sich auch weiterh<strong>in</strong> verändern.<br />
Deshalb ist e<strong>in</strong>e ständige Anpassung notwendig.<br />
Das haben wir bis heute mit<br />
Unterstützung durch viele Menschen erreicht<br />
und wünschen uns das auch für die<br />
Zukunft.
15 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />
Geme<strong>in</strong>sames Projekt<br />
Holger Lübs<br />
Seit 2002 wird der Konfirmandenunterricht<br />
als geme<strong>in</strong>sames Projekt der beiden<br />
Kirchspiele Bischleben und Hochheim verantwortet.<br />
Vom allgeme<strong>in</strong> üblichen wöchentlichen<br />
Turnus abweichend treffen<br />
sich hier die Vorkonfirmanden und Konfirmanden<br />
e<strong>in</strong>mal monatlich, um e<strong>in</strong>en<br />
Geme<strong>in</strong>samen Konfirmandentag zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />
So kann e<strong>in</strong> Thema durchgängig<br />
bearbeitet werden. Mit e<strong>in</strong>em<br />
geme<strong>in</strong>samen Mittagessen<br />
wird der Unterricht beendet.<br />
Höhepunkte s<strong>in</strong>d die geme<strong>in</strong>sam<br />
vorbereiteten Gottesdienste,<br />
die jährliche Konfirmandenfreizeit<br />
und die Begegnungen<br />
mit der Jungen Geme<strong>in</strong>de.<br />
Nach zweijähriger<br />
Vorbereitung f<strong>in</strong>det dann im<br />
Wechsel <strong>in</strong> der Nikolauskirche<br />
Schmira und <strong>in</strong> der Benignuskirche<br />
Bischleben der geme<strong>in</strong>same<br />
Konfirmationsgottesdienst<br />
statt.<br />
Die beiden Pfarrer, Holger Lübs und Ernst-<br />
Michael Gohles, die diesen Tag geme<strong>in</strong>-<br />
Immerwährender Dank<br />
Gerta L<strong>in</strong>k<br />
sam vorbereiten und gestalten, erleben<br />
sich im Team und haben so gegenseitige<br />
Anregungen und Unterstützung. Das fördert<br />
Kollegialität und schafft e<strong>in</strong>e Vertrauensbasis.<br />
Punktuell wird der Unterricht<br />
vom Jugenddiakon unterstützt, um den<br />
Kontakt zu den Jugendlichen noch weiter<br />
auszubauen.<br />
Die Konfirmanden erfahren sich so <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>schaft, die <strong>in</strong> den sonst häufig<br />
vorzuf<strong>in</strong>denden M<strong>in</strong>igruppen vielleicht<br />
gar nicht erfahrbar wäre. So lernen die<br />
unterschiedlichen Jahrgänge sich kennen<br />
und f<strong>in</strong>den leichter Zugang zur Jungen<br />
Geme<strong>in</strong>de.<br />
Vorstellung der Vorkonfirmanden am Reformationstag<br />
<strong>in</strong> der Dionysiuskirche Möbisburg<br />
Birgit-Luise Bürger hat den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der<br />
Kaufmanns- und Andreasgeme<strong>in</strong>de Abschieds-Briefe<br />
geschrieben. Sie schreibt<br />
u.a.: „Was mir besondere reude gemacht<br />
hat: wir haben immer gut zusammengearbeitet:<br />
die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
der Geme<strong>in</strong>de, die Eltern und der<br />
Geme<strong>in</strong>dekirchenrat, aber auch Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
aus anderen Geme<strong>in</strong>den im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
... Wisst ihr noch? J fröhlich<br />
se<strong>in</strong> und L traurig se<strong>in</strong> – beides gehört<br />
zum Leben. Gott behüte euch und eure<br />
amilien“.<br />
„Das f<strong>in</strong>de ich aber e<strong>in</strong>en traurigen Brief.<br />
Ich werde rau Bürger ganz schön vermissen“,<br />
sagt André aus der Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />
und Andrea fragt sogleich: „Wie geht’s<br />
dann weiter mit uns K<strong>in</strong>dern?“ In der Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />
ist es wie <strong>in</strong> der Kauf-
THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK1 16<br />
mannsgeme<strong>in</strong>de: Beide erleben den<br />
Wechsel ihrer beliebten Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong><br />
Birgit-Luise Bürger <strong>in</strong> den Ruhestand<br />
per 31. Oktober 2005, und <strong>in</strong> beiden<br />
Geme<strong>in</strong>den geht es weiter mit der<br />
K<strong>in</strong>der- und amilienarbeit. In der Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />
übernimmt ab 1.1.2006 Angelika<br />
Jacob und <strong>in</strong> der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
ab 1.11.2005 Kar<strong>in</strong> Eisbrenner das<br />
umfangreiche Aufgabenfeld. Während der<br />
Übergangszeit <strong>in</strong> der Andreasgeme<strong>in</strong>de ist<br />
Wolfgang Roch mit der K<strong>in</strong>der- und amilienarbeit<br />
betraut.<br />
Birgit-Luise Bürger schreibt <strong>in</strong> ihrem Brief<br />
von der guten Zusammenarbeit <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong>den und über die Geme<strong>in</strong>degrenzen<br />
h<strong>in</strong>aus und im Gespräch <strong>in</strong> der Redaktion<br />
sagt sie: „Es war e<strong>in</strong>e sehr schöne<br />
Zeit mit rau Pfarrer<strong>in</strong> Schlemmer und<br />
mit Herrn Pfarrer Piontek, wir haben<br />
immer auch mit amilien, Großeltern,<br />
Geschwistern „unserer K<strong>in</strong>der“ Kontakt<br />
gehalten und so unser Wirkungsfeld verbreitert“.<br />
Sie spricht dabei unbewusst ihre<br />
e<strong>in</strong>zigartige ähigkeit an, Mitmenschen<br />
für die K<strong>in</strong>der- und amilienarbeit zu begeistern<br />
und so Kompetenz-Erweiterung<br />
zu bewirken. So konnte sie sich beispielsweise<br />
geme<strong>in</strong>sam mit rau Kappelt<br />
von der Theaterwerkstatt der Landeskirche<br />
Thür<strong>in</strong>gen und dem Landesfilmdienst an<br />
Theaterprojekte und Video-ilmarabeit heranwagen.<br />
Jedes Jahr wurde e<strong>in</strong> neues<br />
Projekt erarbeitet. Die Theaterstücke<br />
„Mio me<strong>in</strong> Mio“,<br />
„Die Zauber<strong>in</strong>“, „Der überaus<br />
starke Willibald“, „Emil und<br />
die Detektive“ und andere sowie<br />
die ilmarbeiten <strong>in</strong> der<br />
Krämpfer-Vorstadt zur „Reise<br />
nach Amerika“ werden wohl<br />
immer Glanzpunkte <strong>in</strong> den Er<strong>in</strong>nerungen<br />
der e<strong>in</strong>stigen Darsteller<br />
und ihrer amilien bleiben,<br />
zumal zahlreiches Publikum<br />
<strong>in</strong> weitem Umfald damit<br />
begeistert werden konnte, wie<br />
beispielsweise auf der Burg Gleichen, im<br />
Hoppla-K<strong>in</strong>derzentrum und im Pueblo-<br />
Zentrum <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>, im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Möbisburg, zum Thür<strong>in</strong>ger <strong>Kirchen</strong>tag.<br />
Nicht weniger wichtig war ihr die traditionelle<br />
geme<strong>in</strong>dliche K<strong>in</strong>derarbeit. K<strong>in</strong>derbibeltage,<br />
K<strong>in</strong>dergottesdienst u.a. waren<br />
ihr stets unentbehrliche Säulen ihrer katechetischen<br />
Tätigkeit.<br />
Die amilie Bürger kam vor 25 Jahren mit<br />
ihren vier K<strong>in</strong>dern nach <strong>Erfurt</strong>. Klaus Bürger<br />
arbeitete als Propsteikatechet und als<br />
Geme<strong>in</strong>depfarrer <strong>in</strong> der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
und die gelernte Orthoptist<strong>in</strong> Birgit-Luise<br />
Bürger ergänzte ihre katechetische<br />
C-Ausbildung durch die B-Ausbildung.<br />
An Aufgaben und Bedarf mangelte<br />
es <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> ke<strong>in</strong>en Tag, und die Bürgers<br />
brachten sich mit Engagement und Kompetenz<br />
e<strong>in</strong>, rau Bürger leistete sehr viel<br />
ehrenamtliche Arbeit. Als 1986 <strong>in</strong> der<br />
Reglergeme<strong>in</strong>de rau Held und 1989 <strong>in</strong><br />
der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de rau Genthe <strong>in</strong><br />
den Ruhestand g<strong>in</strong>g, eröffneten sich diese<br />
Aufgabenfelder für rau Bürger. Der<br />
Arbeitsvertrag der Mutter von vier K<strong>in</strong>dern<br />
wies zwar nie e<strong>in</strong>e „Vollbeschäftigung“<br />
aus, aber Halbheiten kannte sie dennoch<br />
nicht. Das ist bis heute so geblieben, was<br />
ihre Enkelk<strong>in</strong>der an ihrer Omi sehr zu<br />
schätzen wissen und künftig voll und ganz<br />
genießen wollen.
17 THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK<br />
„Geme<strong>in</strong>depädagogik<br />
konkret – heute“<br />
Hans-Jürgen Neumann<br />
Nachdem ich den ernunterricht des<br />
Burckhardthauses (Geme<strong>in</strong>dehelfer/B-Katechet)<br />
absolviert hatte, überzeugte mich<br />
das Berufsbild des Geme<strong>in</strong>depädagogen<br />
und ich entschied mich als 27jähriger für<br />
das Direktstudium <strong>in</strong> Potsdam.<br />
Die Situation war damals, <strong>in</strong> den 70er und<br />
80er Jahren der DDR, geprägt durch<br />
schw<strong>in</strong>dende Geme<strong>in</strong>degliederzahlen,<br />
oftmals leere Gottesdienste bei gleichzeitig<br />
vorhandenen religiösen Bedürfnissen<br />
vieler Menschen, zu e<strong>in</strong>seitige Ausbildung<br />
der Katechet<strong>in</strong>nen (nur Arbeit mit K<strong>in</strong>dern),<br />
zu spezifische Ausbildung der Diakone<br />
(nur Jugend-, Alten- oder Beh<strong>in</strong>dertenarbeit),<br />
zu wenig praxisorientierte Ausbildung<br />
der Pfarrer und Pastor<strong>in</strong>nen<br />
(sprachwissenschaftliches, theologisches<br />
Studium).<br />
Das örtlich def<strong>in</strong>ierte Geme<strong>in</strong>demodell<br />
konnte nicht mehr lächen deckend aufrecht<br />
erhalten werden. Neue Geme<strong>in</strong>demodelle<br />
sollten neben den bestehenden<br />
verwirklicht werden. Gruppen sollten sich<br />
entweder um Themenkreise wie z.B. rieden,<br />
Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung<br />
bilden, evtl. zeitlich begrenzt se<strong>in</strong>,<br />
sich um Personen gruppieren, zu besonderen<br />
Anlässen zusammen kommen oder<br />
überregionale Geme<strong>in</strong>den bilden.<br />
In der Praxis wurden Leute gebraucht, die<br />
vielseitig e<strong>in</strong>setzbar, hoch qualifiziert,<br />
team- und leitungsfähig sowie beweglich<br />
<strong>in</strong> Bezug auf Traditionen und neue Wege<br />
waren.<br />
Die Mitarbeitenden sollten mit ihrer Persönlichkeit,<br />
ihren spezifischen ähigkeiten<br />
und mit speziellen Schwerpunkten<br />
arbeiten. Sie sollten Bezugspersonen se<strong>in</strong><br />
und gleichzeitig bei Anlässen mit anderen<br />
KollegInnen zusammen arbeiten können.<br />
Sie sollten pastoral, humanwissenschaftlich,<br />
praxisorientiert ausgebildet<br />
und ord<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong>.<br />
Das kl<strong>in</strong>gt für mich wie e<strong>in</strong>e Bedarfsbeschreibung<br />
aus der Gegenwart.<br />
Ich habe <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> verschiedensten<br />
Geme<strong>in</strong>den gearbeitet. In der Rhön mit<br />
ihren volkskirchlichen Strukturen, im sozialen<br />
Brennpunkt St. Pauli, Hamburg, im<br />
Neubaugebiet, <strong>in</strong> der Stadt, auf dem Land<br />
sowie überregional auf Landesebene.<br />
Die pastoralen, humanwissenschaftlichen,<br />
theologischen sowie kreativen, die<br />
Persönlichkeit fördernden Schwerpunkte<br />
me<strong>in</strong>es Studiums vermittelten mir gutes<br />
Handwerkszeug, um flexibel und angemessen<br />
auf die jeweiligen Situationen reagieren<br />
zu können. Dennoch halte ich<br />
ortbildungen nach dem Studium für e<strong>in</strong>e<br />
absolut notwendige Pflicht von kirchlichen<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Inzwischen hat sich das gesellschaftliche<br />
Umfeld massiv verändert, die Erfordernisse<br />
<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den schreien geradezu<br />
nach dem Profil studierter Geme<strong>in</strong>depädagogInnen.<br />
achhochschulniveau muss deshalb das<br />
untere Maß für deren Ausbildung se<strong>in</strong>.<br />
Denn die Anforderungen <strong>in</strong> der Praxis erwarten,<br />
dass sich Mitarbeitende der Kirche<br />
mit dem traditionellen Handwerkszeug<br />
für die Verkündigung befassen können<br />
und auf e<strong>in</strong>e sich ständig ändernde<br />
Umwelt vorbereitet s<strong>in</strong>d. Sie sollen Mut<br />
zu kreativen und ungewöhnlichen Maßnahmen<br />
haben und befähigt se<strong>in</strong>, diese<br />
eigenverantwortlich zu verwirklichen.<br />
Aus me<strong>in</strong>er Erfahrung s<strong>in</strong>d die Ord<strong>in</strong>ation<br />
und die damit verbundenen pastoralen<br />
Aufgaben (Taufen, Beerdigungen, Trauungen,<br />
Gottesdienste mit Abendmahl)<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für die Arbeit<br />
als Geme<strong>in</strong>depädagoge.
THEMA: GEMEINDEPÄDAGOGIK 18<br />
Auch wenn ich pastorale Aufgaben nur zu<br />
besonderen Gelegenheiten wahrnehmen<br />
kann, erlebe ich dadurch e<strong>in</strong>e größere Akzeptanz<br />
und bei verschiedensten „Zielgruppen“<br />
e<strong>in</strong>e damit e<strong>in</strong>hergehende<br />
wachsende Achtung vor unserer Kirche.<br />
Natürlich bereichern diese Bereiche me<strong>in</strong>e<br />
Arbeit und mich selbst sehr.<br />
Die grundsätzliche Absage der lutherischen<br />
<strong>Kirchen</strong> an die Ord<strong>in</strong>ationsfähigkeit<br />
von Geme<strong>in</strong>depädagogen erlebe ich<br />
als sehr h<strong>in</strong>derlich. ür Betroffene <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
stellt diese Haltung e<strong>in</strong>en entmutigenden<br />
Rückschritt und gründliche Enttäuschung<br />
dar.<br />
Als förderlich erlebe ich me<strong>in</strong>e überregionale<br />
Anstellung sowie die reiheit me<strong>in</strong>er<br />
Entscheidung auf dem Grund des<br />
Evangeliums. Ich genieße die unvore<strong>in</strong>genommene<br />
Zusammenarbeit über <strong>Kirchen</strong>grenzen<br />
h<strong>in</strong>weg.<br />
Geme<strong>in</strong>depädagogik ist für mich e<strong>in</strong> Modell<br />
der Geme<strong>in</strong>schaft der Dienste. Oft<br />
erlebe ich allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> Nebene<strong>in</strong>ander<br />
oder Gegene<strong>in</strong>ander der e<strong>in</strong>zelnen Dienste<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de.<br />
E<strong>in</strong> negatives Beispiel aus me<strong>in</strong>er Arbeit<br />
f<strong>in</strong>det sich leider <strong>Erfurt</strong>. Hier werde ich<br />
vom <strong>Kirchen</strong>kreis seit diesem Jahr für<br />
me<strong>in</strong>e überregionale Arbeit kräftig zur<br />
Kasse gebeten. Das von mir als Geme<strong>in</strong>depädagoge<br />
entwickelte und geleitete<br />
Modell der Escola Popular mit ihren Samba-<br />
und Capoeiragruppen ist als Angebot<br />
u.a. für die Geme<strong>in</strong>den gedacht.<br />
Die zentrale Leitung über mich als Referenten<br />
des K<strong>in</strong>der- und Jugendpfarramtes<br />
ermöglicht dieses Angebot, weil dadurch<br />
verschiedenste Synergien erzielt werden.<br />
Junge Leute zwischen 8 und 46 Jahren<br />
engagieren sich über das K<strong>in</strong>der- und Jugendpfarramt<br />
der EKM u.a. <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> und<br />
<strong>in</strong> anderen Geme<strong>in</strong>den wie z.B. Weimar.<br />
Die Angebote s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die jeweilige <strong>Evangelische</strong><br />
Jugendarbeit <strong>in</strong>tegriert und wirken<br />
<strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>den wie auch weit über<br />
die <strong>Kirchen</strong>grenzen h<strong>in</strong>weg. Auftritte vor<br />
dem Bundespräsidenten und beim Abschlussgottesdienst<br />
des Deutschen <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirchen</strong>tages s<strong>in</strong>d zwei prägnante<br />
Beispiele.<br />
Schulprojekte, therapeutische Projekte,<br />
Beiträge zu Kultur- und Kunstveranstaltungen,<br />
Sportveranstaltungen wie Geme<strong>in</strong>defeste<br />
und Gottesdienste f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />
unserem Bildungsmodell der Escola genau<br />
so selbstverständlich, wie deren Vernetzung<br />
und unser Engagement gegen<br />
Gewalt, remdenfe<strong>in</strong>dlichkeit und Ausgrenzung,<br />
sowie die Weiterbildung ehrenamtlicher<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Selbstverständlich gehe ich bei me<strong>in</strong>er<br />
Arbeit davon aus, dass wir Räume <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong>den kostenlos zur Verfügung gestellt<br />
sowie ideelle Unterstützung bekommen.<br />
Ohne diese wäre me<strong>in</strong>e Arbeit mit<br />
der Escola Popular nicht möglich. Die f<strong>in</strong>anziellen<br />
orderung des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />
br<strong>in</strong>gen uns jedoch schwer aus dem<br />
Gleichgewicht und s<strong>in</strong>d rational nicht<br />
wirklich nachvollziehbar.<br />
Obwohl es ja <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />
Gesetze für die Anstellung und Ord<strong>in</strong>ation<br />
von Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong>nen und<br />
Geme<strong>in</strong>depädagogen gibt, die Ausbildung<br />
und der Berufsstand Anerkennung genießt,<br />
sehe ich das Pr<strong>in</strong>zip dieser Arbeit als Geme<strong>in</strong>schaft<br />
der Dienste noch recht weit<br />
von der gängigen Praxis <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />
und vieler Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
entfernt.<br />
Ich wünsche mir für die Zukunft unserer<br />
Kirche, dass wir als Mitarbeitende, mit<br />
unseren Strukturen, unsere jeweiligen<br />
Ressourcen füre<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>setzen und uns<br />
mite<strong>in</strong>ander stark und groß machen.<br />
Dipl. Rel. Päd. Hans-Jürgen Neumann ist<br />
Referent für SchülerInnenarbeit im K<strong>in</strong>der-<br />
und Jugendpfarramt der EKM, Seelsorger<br />
KSA, Systemischer amilientherapeut.
19 THEATERGOTTESDIENST<br />
Warten auf die Barbaren<br />
Dr. Michael Haspel<br />
Theatergottesdienst 5 anlässlich der Premiere<br />
„Warten auf die Barbaren“ am Theater <strong>Erfurt</strong><br />
am Sonntag, dem 11. September 2005 <strong>in</strong> der<br />
Kaufmannskirche am Anger. Nach der Weltpremiere<br />
am Samstagabend br<strong>in</strong>gt der Prediger Dr.<br />
Michael Haspel am Sonntagmorgen im Theatergottesdienst,<br />
vier Jahre nach dem Anschlag<br />
auf das New Yorker World Trade Center, die<br />
Opern<strong>in</strong>szenierung vor Augen das Erzählen der<br />
Bibel zur Sprache.<br />
Der Theologe und Privatdozent für Sozialethik<br />
an der Philipps-Universität Marburg und designierte<br />
Direktor der <strong>Evangelische</strong>n Akademie<br />
Thür<strong>in</strong>gen folgt den Spuren der Religion <strong>in</strong> der<br />
Lebenswelt der Moderne und setzt e<strong>in</strong> Nachdenken<br />
über den Menschen zwischen den verschw<strong>in</strong>denden<br />
Lebenswelten und den mit Zivilisationsgegenständen<br />
markierten Lebenswelten,<br />
zwischen zivilisierter Gesellschaft und<br />
Ängste auslösendem Naturvolk, zwischen Anpassung<br />
an extreme Lebensbed<strong>in</strong>gungen und<br />
Abgrenzung von der als fe<strong>in</strong>dselig erlebten<br />
Umwelt.<br />
Liebe Theatergottesdienstgeme<strong>in</strong>de,<br />
liebe Schwestern und Brüder!<br />
I.<br />
E<strong>in</strong> verschlafenes Grenzstädtchen. E<strong>in</strong>e letzte<br />
karge Oase vor der Wüste. Am Rande e<strong>in</strong>es Imperiums.<br />
Die Menschen leben von Ackerbau,<br />
Viehzucht, der Jagd und etwas Handel mit den<br />
Barbaren, die jenseits dieser Grenze leben. Die<br />
Grenze ist dicht genug, daß das Imperium von<br />
außen nicht bedroht wird. Und sie ist offen<br />
genug, daß der kle<strong>in</strong>e Grenzverkehr funktioniert.<br />
Sie ist e<strong>in</strong>e Schwelle zwischen der Zivilisation<br />
des Imperiums und jener der Barbaren.<br />
Der Zustand ist schon über Generationen so.<br />
Deshalb ist weitgehend vergessen, welche Gewaltakte<br />
nötig waren, um die Barbaren von ihrem<br />
ursprünglichen Land weiter <strong>in</strong> die Ödnis<br />
h<strong>in</strong>aus zu vertreiben. Hüben und Drüben hat<br />
man sich daran gewöhnt; außer kle<strong>in</strong>eren Viehdiebstählen<br />
und gelegentlichen Grenzscharmützeln<br />
kann man von e<strong>in</strong>er friedlichen Koexistenz<br />
sprechen. Die Präsenz e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />
Garnison reicht aus, um die strukturelle Gewalt<br />
des Reichsfriedens, der pax imperii, nicht nur<br />
aufrechtzuerhalten, sondern auch vergessen zu<br />
machen. Es ersche<strong>in</strong>t als selbstverständlich, daß<br />
die Siedler das fruchtbare Land haben und die<br />
Barbaren als Nomaden <strong>in</strong> der Wüste leben.<br />
Nicht diese Ordnung selbst, sondern nur ihre<br />
Störung wird als Gewalt wahrgenommen.<br />
Die Szene wird dramatisch, als e<strong>in</strong> sonnenbebrillter<br />
Oberst der Geheimpolizei auftaucht. Er<br />
wittert e<strong>in</strong>e Verschwörung der Nomaden; macht<br />
Gefangene und foltert aus ihnen die Informationen<br />
heraus, die se<strong>in</strong> Bedrohungsszenario bestätigen.<br />
Der Magistrat, Repräsentant des faulen<br />
riedens an der Grenzstadt, unideologischer<br />
Meister des pragmatischen Grenzmanagments,<br />
wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ablehnung des urors der Sonderpolizei<br />
selbst verdächtig und schließlich<br />
Opfer der entwürdigenden olter.<br />
Es gibt e<strong>in</strong>e Entsprechung der Verletzung der<br />
Grenzen der e<strong>in</strong>zelnen Menschen, ihrer Würde,<br />
und der Nichtrespektierung der territorialen<br />
Grenzen. Zunächst werden die körperlichen<br />
und seelischen Grenzen der e<strong>in</strong>zelnen<br />
mißachtet, dann zum großen präventiven Militärschlag<br />
ausgeholt.<br />
Wenn e<strong>in</strong> solcher Plott am Abend vor dem 11.<br />
September aufgeführt wird und im Libretto noch<br />
H<strong>in</strong>weise auf den Siedlungsbau gegeben werden,<br />
liegen aktuelle Inanspruchnahmen dieses<br />
25 Jahre alten Stoffes nahe, allzu nahe.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong> Happy End. Das geht nicht, denn<br />
die olter und der Krieg h<strong>in</strong>terlassen immer Spuren,<br />
manchmal über Generationen h<strong>in</strong>weg, die<br />
sich nicht e<strong>in</strong>fach so übergehen lassen. Auch<br />
nicht von Versöhnungskommittees und Überprüfungskommissionen.<br />
Und doch bleibt Hoffnung: Der Militärschlag<br />
wird zum Debakel. Die Armee wird von den<br />
Barbaren <strong>in</strong> die Wüste geschickt und geht dort<br />
an ihrer eigenen Grenzenlosigkeit zu Grunde.<br />
Die wenigen Überlebenden verlassen den<br />
Grenzort überstürzt. Der Zorn der Bevölkerung,<br />
der sich noch vor kurzer Zeit <strong>in</strong> nationalistischer<br />
Verblendung gegen die Barbaren und ihre<br />
verme<strong>in</strong>tlichen reunde gerichtet hat, entlädt<br />
sich jetzt gegen die Sicherheitspolizei. Die Un-
THEATERGOTTESDIENST 20<br />
sicherheit, die es angeblich zu bekämpfen galt,<br />
ist nun tatsächlich e<strong>in</strong>getreten.<br />
Aber der Magistrat erholt sich von den Mißhandlungen.<br />
Mit den Zurückgebliebenen organisiert<br />
er das Überleben. Als der erste Schnee<br />
fällt, s<strong>in</strong>d sie nicht mehr von äußeren e<strong>in</strong>den<br />
bedroht, allenfalls vom Hunger. Diese Geschichte<br />
könnte mit e<strong>in</strong>em weiteren Ausspruch<br />
des Magistrats enden: „Hier herrscht rieden ...<br />
wir haben ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>de ... wenn ich mich nicht<br />
irre ... wenn nicht wir selbst der e<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d.“<br />
II.<br />
Aber J. M. Coetzee wäre nicht J. M. Coetzee<br />
und schon gar nicht Literaturnobelpreisträger<br />
– und man darf nach der fulm<strong>in</strong>anten Inszenierung<br />
<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> sagen: Das <strong>Erfurt</strong>er Theater wäre<br />
nicht das <strong>Erfurt</strong>er Theater –, wenn sie sich und<br />
uns mit diesen sche<strong>in</strong>baren E<strong>in</strong>deutigkeiten zufrieden<br />
gäben: Hier der gemütliche, moralisch<br />
zwar nicht e<strong>in</strong>wandfreie, aber doch wohlwollende<br />
Magistrat, dort der anerkennungsbedürftige,<br />
aggressive Sondersonnenbrillenpolizist,<br />
hier die Prov<strong>in</strong>zidylle, dort Kriegstreiberei.<br />
J. M. Coetzee weiß, daß Gewalt und Lust, Moral<br />
und Grenzenlosigkeit oft so <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verwoben<br />
s<strong>in</strong>d, daß sich die E<strong>in</strong>deutigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Schillern auflöst. Diesem Une<strong>in</strong>deutigen,<br />
diesem Abgründigen kommt er auf die Spur,<br />
<strong>in</strong>dem er die Beziehung des Magistrats zu e<strong>in</strong>em<br />
von der Geheimpolizei gefangenen und<br />
schlimm mißhandelten „Barbarenmädchen“<br />
nachgeht.<br />
Aber das ist ke<strong>in</strong>e romantische Geschichte. Als<br />
die Sonderpolizei das erste Mal über den W<strong>in</strong>ter<br />
abzieht, bleibt die junge rau als Bettler<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> der Stadt. Ihre eigenen Leute haben sie wegen<br />
ihrer unter der olter gebrochenen Knöchel<br />
zurücklassen müssen. Der Magistrat nimmt<br />
sie bei sich auf. E<strong>in</strong> gefundenes ressen für den<br />
W<strong>in</strong>terabendklatsch.<br />
Aber es ist nicht die erotische Anziehung. Ist es<br />
Identifikation mit dem Opfer? Will er stellvertretend<br />
etwas gutmachen? Der Kontakt ist hautnah:<br />
Er massiert und pflegt die Wundmale und<br />
Narben. Er betritt die Schwelle der Intimität und<br />
respektiert doch die Grenze der von ihm abhängigen<br />
rau. Wie er me<strong>in</strong>t. Später erfährt er,<br />
daß es sie furchtbar gekränkt hat, daß er sich<br />
ihr verweigert hat. Der Dialektik von Herr und<br />
Magd entkommt er nicht. Er bleibt durch alle<br />
gute Absicht h<strong>in</strong>durch der Repräsentant desselben<br />
Systems, das auch die Geheimpolizei vertritt.<br />
Coetzee bereitet hier e<strong>in</strong> Thema vor, das <strong>in</strong> der<br />
gegenwärtigen südafrikanischen Literatur zum<br />
unausweichlichen Topos geworden ist. Nämlich,<br />
daß sich die systemischen und strukturellen<br />
Gewaltpotentiale am Ort des Individuums<br />
durch sexualisierte Gewalt oder gewalttätige Sexualität<br />
manifestiert, wobei der Gesichtspunkt<br />
der ethnischen Zughörigkeit und damit der<br />
Grenzen, Tabus und Schwellen e<strong>in</strong> nicht zu vernachlässigender<br />
Aspekt ist. Se<strong>in</strong> eigenes, späteres<br />
Werk „Disgrace/ Schande“ ist wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
das prom<strong>in</strong>enteste Beispiel.<br />
Aber auch die Bücher von K. Sello Duiker und<br />
das im letzten Jahr veröffentlichte „One tongue<br />
S<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g“ von Susan Mann s<strong>in</strong>d hier zu nennen.<br />
Bedrückend ehrliche und realistische Analysen<br />
des Zusammenhangs von Macht, Gewalt und<br />
Sexualität.<br />
Der Magistrat möchte sich aus diesem Zirkel<br />
durch e<strong>in</strong>en heroischen Akt befreien. Er macht<br />
sich schließlich auf, die junge rau zu ihrer amilie<br />
zurückzubr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> riskantes Unternehmen.<br />
Es gilt die Schwelle zur terra <strong>in</strong>cognita zu<br />
überschreiten. Unbekanntes Gebiet. Sumpf und<br />
Salzwüste, Schnee- und Wirbelstürme, Hunger<br />
und Entbehrung sollen sie <strong>in</strong> die reiheit führen<br />
– oder ihm vielleicht Erlösung br<strong>in</strong>gen?<br />
Wenn sie dort draußen jenseits der Grenze des<br />
Imperiums ist und sich frei entscheiden kann,<br />
ob sie zur ihrer amilie zurückkehrt oder doch<br />
wieder mit ihm <strong>in</strong> die Stadt kommt, dann – so<br />
hofft er – könnte sie sich quasi außerhalb der<br />
Geschichte wieder neu erf<strong>in</strong>den. Aber zu viele<br />
Grenzen wurden schon verletzt, als daß sie die<br />
Schwelle zurück noch e<strong>in</strong>mal überqueren wollte.<br />
Sie zieht die karge reiheit dem faulen rieden<br />
vor.<br />
In den Augen der Sicherheitspolizei hat sich der<br />
Magistrat nun selbst e<strong>in</strong>er Grenzverletzung<br />
schuldig gemacht, die ihn als Barbarenfreund<br />
stigmatisiert. Se<strong>in</strong>e Reise wird zum konspirativen<br />
Landesverrat und er selbst nun zum Opfer<br />
der olter und Entwürdigung.<br />
Die permanenten Grenzüberschreitungen werden<br />
leiblich am Magistrat manifest. Die<br />
zunächst nach außen gerichtete Aggression
21 THEATERGOTTESDIENST<br />
wendet sich nun gegen die Bürger und Repräsentanten<br />
des Reiches selbst. Der Barbarisierung<br />
des Anderen folgt die Selbstbarbarisierung<br />
auf dem uß.<br />
In e<strong>in</strong>em Akt der Verzweiflung versucht der<br />
Magistrat noch die extremsten ormen der Entwürdigung<br />
und olter gegenüber e<strong>in</strong>er Gruppe<br />
von Gefangenen zu verh<strong>in</strong>dern. Die Wunde,<br />
die ihm als Vergeltung zugefügt wird, entzündet<br />
sich und kehrt sich nach außen.<br />
Die als E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die Körper vollzogene olter<br />
wendet sich hier quasi zurück. Vielleicht ist<br />
damit e<strong>in</strong> Punkt erreicht, wo e<strong>in</strong>e letzte Grenze<br />
überschritten wurde, wo e<strong>in</strong>e Schwelle betreten<br />
wurde, die e<strong>in</strong>en Samen <strong>in</strong> die Herzen<br />
der noch johlenden Menge gepflanzt hat, der<br />
später aufgehen sollte. Vielleicht ist hier schon<br />
manchem se<strong>in</strong> Gejohle schal geworden.<br />
Obwohl der Magistrat durch die olgen se<strong>in</strong>es<br />
Protestes unerträglichen Schmerz und unfaßbares<br />
Leid erdulden muß – <strong>in</strong>dem er diese Grenze<br />
nicht ohne Protest geräumt hat, hat er daran<br />
er<strong>in</strong>nert, daß es sie noch gibt, daß es letzte<br />
Grenzen gibt, die man nicht ungestraft überschreiten<br />
kann.<br />
Der Magistrat, der demselben Regime wie die<br />
Geheimpolizei dient, der ke<strong>in</strong> sittsames Leben<br />
führt: Er hat sich e<strong>in</strong> Gespür dafür bewahrt, wo<br />
Grenzen s<strong>in</strong>d, die es kategorisch zu respektieren<br />
gilt.<br />
III.<br />
Als Menschen s<strong>in</strong>d wir alle <strong>in</strong> diese Textur von<br />
Schwellen und Grenzen verwoben. Wir s<strong>in</strong>d<br />
ständig <strong>in</strong> Grenzscharmützel und Gartenzaunstreitigkeiten<br />
verwickelt. Deshalb kann man die<br />
Bibel als e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige große Erzählung von<br />
Grenzen und Schwellen lesen. Von notwendigen<br />
und überflüssigen Grenzen. Von Schwellen,<br />
die es zu respektieren gilt und von Schwellen,<br />
die man überschreiten sollte.<br />
Im Grunde geht es um die Grenze zwischen<br />
Gott und den Menschen. Und damit auch um<br />
die Grenzen zwischen Menschen. Und<br />
zugleich um die Überw<strong>in</strong>dung dieser Grenze.<br />
Gott ist Mensch geworden, und <strong>in</strong>dem er die<br />
Grenze zwischen Gott und Mensch auf diese<br />
Weise überschreitet, wird er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gottse<strong>in</strong><br />
für uns Menschen erst recht begreiflich.<br />
Durch die Begegnung mit Gott können so<br />
zugleich die eigenen Grenzen erkannt und anerkannt<br />
werden. Wir s<strong>in</strong>d als Menschen nicht<br />
Gott. Das Anerkennen können von heilsamen<br />
Grenzen ist e<strong>in</strong>e Gnade. Das Überw<strong>in</strong>den können<br />
von ungerechtfertigen Grenzen ebenso.<br />
Es gibt Situationen, da gilt es Grenzen zu respektieren.<br />
Gegenüber dem Heiligen, gegenüber<br />
anderen Menschen. Die Bibel ist voll von<br />
Erfahrungen, welche die olgen von Grenzverletzungen<br />
s<strong>in</strong>d. Denken sie nur an die Kriegsberichte<br />
oder an Gleichnisse wie das vom<br />
Barmherzigen Samariter aus Perspektive des<br />
Überfallenen.<br />
Und es gibt Situationen, da müssen Grenzen<br />
durchbrochen und Schwellen überschritten<br />
werden. Ich denke wieder an den Samaritaner,<br />
der als Ausländer dem Überfallenen hilft. Oder<br />
an Abraham, der sich e<strong>in</strong>fach aufgemacht hat.<br />
Und auch an das Volk Israel, das die Grenzen<br />
der Sklaverei und des Landes überwunden hat.<br />
Große literarische Stoffe er<strong>in</strong>nern uns an die<br />
Ambivalenz unseres Umgangs mit Grenzen.<br />
In der Perspektive des christlichen Glaubens<br />
können wir unsere eigene Verstricktheit erst voll<br />
und ganz anerkennen, wenn wir wissen, daß<br />
wir Gottes Liebe gewiß s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e solche, von<br />
außen, von e<strong>in</strong>em Gegenüber ermöglichte realistische<br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung wäre der erste<br />
Schritt auf e<strong>in</strong>em Weg der Anerkennung von<br />
notwendigen und der Überw<strong>in</strong>dung von ungerechtfertigten<br />
Grenzen.<br />
Und er hat aus e<strong>in</strong>em Menschen das ganze<br />
Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf<br />
dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt,<br />
wie lange sie bestehen und <strong>in</strong> welchen<br />
Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen<br />
sollen, ob sie ihn wohl fühlen und f<strong>in</strong>den<br />
können; und fürwahr, er ist nicht ferne von e<strong>in</strong>em<br />
jedem unter uns.<br />
Der riede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,<br />
bewahre eure Herzen und S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Christus<br />
Jesus. Amen<br />
Mehr über die Reihe: http://www.ev-akademiethuer<strong>in</strong>gen.de<br />
Mehr über das Stück und Theater: http://<br />
www.theater-erfurt.de<br />
Mehr Predigten unter: http://www.erfurtkirche.de/kaufmann
RAUENKIRCHE DRESDEN 22<br />
Neuwagengeruch oder:<br />
Zeitreisen s<strong>in</strong>d doch möglich.<br />
Axel W.-O. Schmidt<br />
Kennen Sie das? <strong>Erfurt</strong>. Sie steigen <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
neues Auto e<strong>in</strong>. Sie selbst oder jemand, den<br />
Sie kennen, hat sich den Luxus geleistet. Und<br />
da ist er – unverkennbar: der Neuwagengeruch.<br />
Ortswechsel und Zeitsprung. Dresden. In fünfzig<br />
Jahren hört der <strong>in</strong>teressierte Pauschaltourist<br />
bei den immer noch stattf<strong>in</strong>denden <strong>Kirchen</strong>führungen,<br />
dass diese Kirche e<strong>in</strong>mal total<br />
zerstört gewesen war und wieder aufgebaut<br />
wurde. Ach? Tatsächlich, das ist ja <strong>in</strong>teressant!<br />
211 Jahre lang stand die rauenkirche <strong>in</strong> Dresden,<br />
als sich e<strong>in</strong> leises Knistern ankündigte,<br />
das zu e<strong>in</strong>em gewaltigen Krachen anschwoll<br />
und den ganzen Bau zum E<strong>in</strong>sturz brachte.<br />
Staubwolken hüllten die Umgebung e<strong>in</strong>, das<br />
Wahrzeichen der Stadt wich am 15.2.1945<br />
letztlich doch den alliierten Angriffen. Nach<br />
60 Jahren steht sie wieder da: Auferstanden<br />
aus Ru<strong>in</strong>en und der Zukunft zugewandt.<br />
Schon 1995, also nach nur 50 Jahren, begann<br />
der Wiederaufbau. Was s<strong>in</strong>d schon 50 Jahre?<br />
Nichts. Oder vielleicht besser: kaum etwas<br />
<strong>in</strong> der Geschichte. Denn rückblickend wird<br />
sich die Lücke ohne die Kirche als kle<strong>in</strong>es<br />
Intermezzo darstellen. Ebenso wird jene Zeit<br />
des zweiten deutschen Staates <strong>in</strong> der deutschen<br />
Geschichte langfristig nur e<strong>in</strong>e Episode<br />
gewesen se<strong>in</strong>. 250 Jahre rauenkirche und<br />
m<strong>in</strong>destens 250 weitere vor ihr liegend. Das<br />
s<strong>in</strong>d Zeitdimensionen. Das ehemalige Mahnmal,<br />
welches durchaus se<strong>in</strong>e Berechtigung<br />
und unktion hatte, stellte alle<strong>in</strong> 34 % der<br />
wieder verwendeten Baumasse dar, erkennbar<br />
an der dunklen ärbung der Ste<strong>in</strong>e. Etwa<br />
4.000 weitere Ste<strong>in</strong>blöcke, und Versatzstücke,<br />
ebenfalls gut erkennbar, wurden aus dem<br />
Trümmerberg geborgen und e<strong>in</strong>gebaut. E<strong>in</strong> archäologischer<br />
Wiederaufbau, ke<strong>in</strong>e Replik,<br />
ke<strong>in</strong>e Kopie, ke<strong>in</strong> Disneyland. Vielmehr Orig<strong>in</strong>alität<br />
und E<strong>in</strong>zigartigkeit und alles neu, das<br />
ist das asz<strong>in</strong>ierende. Und da ist er wieder,<br />
der Neuwagengeruch. – 30. Oktober 2005:<br />
Weihegottesdienst. Dr<strong>in</strong>nen etwa 1.900 Ehren-<br />
oder (wie der Verfasser) ausgeloste Gäste<br />
aus verschiedensten Orten. Draußen etwa<br />
60.000 Teilnehmer vor der hellen Sandste<strong>in</strong>kirche<br />
bei strahlend blauem Himmel, rechts<br />
die Großbildle<strong>in</strong>wand. E<strong>in</strong>e Stätte der Spiritualität,<br />
wahres Symbol des Wiederaufbaues<br />
e<strong>in</strong>es Landes, das wahrlich mehr braucht als<br />
Gewerbegebiete, Straßen, orschungs<strong>in</strong>stitute<br />
(Köhler). Wer noch nicht da war, sollte es jetzt<br />
zügig nachholen. Der E<strong>in</strong>druck ist überwältigend.<br />
Geschichte selbst miterlebt oder<br />
anders gesagt, e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> das Jahr 1734. In<br />
diesem Jahr wurde die Kirche nämlich geweiht.<br />
Wir können dabei se<strong>in</strong>. Wie war das<br />
damals vor 250 Jahren? Wie „fühlt“ sich der<br />
Neubau e<strong>in</strong>er Barockkirche an? ahren Sie<br />
jetzt h<strong>in</strong> und nicht erst, wenn es mal passt.<br />
Jetzt ist sie neu, so wie sie e<strong>in</strong>stmals war. Machen<br />
Sie die Zeitreise zurück <strong>in</strong> die Vergangenheit.<br />
Denn der „Neuwagengeruch“ von<br />
Autos und <strong>Kirchen</strong> verfliegt schnell.<br />
LUTHER-BUCHHANDLUNG<br />
ERURT<br />
Inh. Brigitte Schubert<br />
Schmidtstedter Straße 2-3<br />
99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-56 23 404<br />
Nacht und Tag bestellen:<br />
luther-Buchhandlung@gmx.net<br />
Persönlich b<strong>in</strong> ich für Sie da:<br />
Montag-reitag 9-19 Uhr<br />
Samstag 9-13 Uhr<br />
Ich freue mich auf Sie!
23 KIRCHENGESCHICHTE<br />
480 Jahre evangelische<br />
<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />
<strong>Erfurt</strong><br />
Ulman Weiß<br />
Im Mai 1521, als Mart<strong>in</strong> Luther auf se<strong>in</strong>er<br />
Reise zum Wormser Reichstag durch <strong>Erfurt</strong><br />
kam, schien es, als öffne die Stadt dem Evangelium<br />
Tür und Tor. Militante Mart<strong>in</strong>ianer<br />
g<strong>in</strong>gen sogar gewaltsam gegen Papisten vor.<br />
Das brachte die Stadt <strong>in</strong> Verruf und verwickelte<br />
sie <strong>in</strong> mehrere Prozesse. Da war es<br />
mit der evangelischen Euphorie fürs erste<br />
vorbei. Während die e<strong>in</strong>en dem Evangelium<br />
die kalte Schulter zeigten, h<strong>in</strong>gen die andern<br />
ihm weiter an. Ihnen sagte Luther, wie sie<br />
sich verhalten sollten: Nur auf jene hören,<br />
die das Evangelium predigten, die Priester<br />
aber l<strong>in</strong>ks liegen lassen und Ablaß, asten<br />
und das ganze katholische Gaukelwerk nicht<br />
mehr beachten. So im Herbst 1522 <strong>in</strong> der<br />
Kaufmannskirche, wo zu predigen Luther<br />
von den Altarmännern gebeten worden war.<br />
Unter ihnen waren auch e<strong>in</strong>ige, die im Rat<br />
saßen. Der Rat selbst war aber gespalten. Er<br />
war es politisch und religiös-politisch <strong>in</strong> Parteigänger<br />
des Stadtherrn (des Erzbischofs von<br />
Ma<strong>in</strong>z) und <strong>in</strong> Parteigänger des Landesherrn<br />
(des Kurfürsten von Sachsen); jene standen<br />
zur Papstkirche, diese zu Luther und se<strong>in</strong>em<br />
Reformwerk. Mith<strong>in</strong> konnte der Rat, was die<br />
Religion ang<strong>in</strong>g, zu ke<strong>in</strong>em klaren Konzept<br />
gelangen: Er gestattete, aber er gestaltete<br />
nicht. Er duldete, daß Mönche die Klöster<br />
verließen, daß Priester heirateten, daß evangelische<br />
Schriften gedruckt wurden. Doch<br />
schritt er stets e<strong>in</strong>, wenn die Ordnung <strong>in</strong> der<br />
Stadt gefährdet war.<br />
So stand es, als im rühjahr 1525 überall im<br />
Reich der geme<strong>in</strong>e Mann gegen se<strong>in</strong>e Herrschaft<br />
sich erhob und die ahne der evangelischen<br />
reiheit hochhielt. In <strong>Erfurt</strong> hatten<br />
e<strong>in</strong>ige engagierte evangelische Ratsherren<br />
schon seit längerem mit Männern der Landwehr<br />
<strong>in</strong> den nahen Dorfschaften konspiriert.<br />
Jetzt zog die Landwehr <strong>in</strong> die Stadt und zerstörte<br />
alle Zeichen ma<strong>in</strong>zischer Macht. Zur<br />
gleichen Zeit entledigte sich der Rat se<strong>in</strong>er<br />
ma<strong>in</strong>zhörigen Mitglieder und berief e<strong>in</strong>ige<br />
evangelisch ges<strong>in</strong>nte. Dieser neue Rat sollte<br />
e<strong>in</strong> ewiger se<strong>in</strong>, aber die Ewigkeit währte nur<br />
fünf Wochen – lange genug <strong>in</strong>des, um die<br />
rechtlichen und kirchlichen Verhältnisse <strong>in</strong><br />
der Stadt völlig zu verändern. Erst jetzt, nachdem<br />
die jahrhundertealte rechtliche B<strong>in</strong>dung<br />
an das Erzstift zerschnitten worden war,<br />
konnte das <strong>Kirchen</strong>wesen von Grund auf<br />
erneuert werden. Die Messe mit den late<strong>in</strong>ischen<br />
Gebeten und Gesängen und dem<br />
Opfer wurde verboten und an ihrer Stelle der<br />
Gottesdienst uff lutherisch gehalten: Mit<br />
deutschen Liedern, mit Predigt und mit<br />
Abendmahl unter Brot und We<strong>in</strong>. Wenig<br />
später lag die neue Gottesdienstordnung im<br />
Druck vor. E<strong>in</strong>geführt wurde sie aber bloß<br />
<strong>in</strong> acht der über zwanzig Pfarrkirchen; denn<br />
mit der Gottesdienstreform g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>dereform<br />
e<strong>in</strong>her, die die Stadt <strong>in</strong> acht<br />
große <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den gliederte: St. Marien,<br />
Prediger, Barfüßer, August<strong>in</strong>er, Regler,<br />
Kaufmänner, Andreas und Thomas. Die kle<strong>in</strong>eren<br />
Geme<strong>in</strong>den, von denen e<strong>in</strong>ige kaum<br />
lebensfähig waren, g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den größeren<br />
auf, beispielsweise die Matthiasgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />
der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de. Jede dieser großen<br />
Geme<strong>in</strong>den sollte ihren Pfarrer künftig selbst<br />
wählen, der Rat ihn lediglich bestätigen. Die<br />
Klöster jedoch sollten aussterben, bis e<strong>in</strong>es<br />
Tages die Stadt re<strong>in</strong> evangelisch se<strong>in</strong> würde.<br />
So war es gedacht.<br />
Schon bald aber, als die Verhältnisse umstürzten,<br />
mußte der Rat zurückweichen und<br />
die Stadt sich wieder unter die Herrrschaft<br />
des Erzstifts beugen. Bewahrt blieb bloß die<br />
evangelische Kirche. Und auch sie nur nach<br />
langen, schweren Verhandlungen, <strong>in</strong> denen<br />
der Rat sich bereitf<strong>in</strong>den mußte, die Messe<br />
wieder zuzulassen und die katholische Geistlichkeit<br />
und ihre E<strong>in</strong>richtungen zu schützen.<br />
Daraus erwuchs dann das Nebene<strong>in</strong>ander<br />
von Katholischen und <strong>Evangelische</strong>n, das oft<br />
genug e<strong>in</strong> Gegene<strong>in</strong>ander war und erst <strong>in</strong><br />
neuerer Zeit manchmal auch e<strong>in</strong><br />
Mite<strong>in</strong>ander wurde.
SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />
Andreaskirche Andreasstraße<br />
So, feiertags 10 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkirche<br />
August<strong>in</strong>erstraße<br />
Sa 18 Uhr<br />
So 9.30 Uhr mA<br />
Gustav-Adolf-Kirche<br />
S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />
So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
So 10 Uhr Dezember<br />
Philipp-Melanchthon-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Ludolfweg<br />
So 10 Uhr Januar jeden So<br />
Lukaskirche Stadtweg 64<br />
So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />
Lutherkirche Magdeburger Allee<br />
So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />
So 9.30 Uhr ab 16. des Monats<br />
(nicht am letzten So)<br />
So 18 Uhr 29.1.06<br />
Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
Hans-Sailer-/ Tiergartenstraße<br />
So 9.30 Uhr 1.-15. des Monats<br />
11 Uhr ab 16. des Monats<br />
(nicht am letzten So)<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />
So 11 Uhr 29.1.06<br />
Michaeliskirche<br />
Allerheiligenstraße<br />
Sa 17 Uhr<br />
So 11 Uhr letzter So im Monat<br />
Predigerkloster/ -kirche<br />
Meister-Eckehart-Straße<br />
So 10 Uhr<br />
Reglerkirche Bahnhofstraße<br />
So 9.30 Uhr<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />
So 14 Uhr, r 17 Uhr Christen<br />
aus der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />
Regler-Geme<strong>in</strong>desaal<br />
Wilhelm-Busch-Straße 30<br />
Sa 17 Uhr 1., 3. Sa im Monat<br />
Thomaskirche Schillerstraße<br />
So 10 Uhr<br />
Alach St. Ulrich<br />
So 13 Uhr 11.<strong>12</strong>.;<br />
So 14 Uhr 8.1.;<br />
So 9.30 Uhr 22.1.<br />
Andisleben St. Peter und Paul<br />
Sa 14 Uhr 10.<strong>12</strong>.<br />
So 9.30 Uhr 18.<strong>12</strong>.; 15., 29.1.<br />
So 14 Uhr 22.1. Visitations-GD<br />
B<strong>in</strong>dersleben St. Lucas<br />
So 9.30 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.; 8.1.<br />
So 14 Uhr 22.1.<br />
Bischleben Benignuskirche<br />
So10 Uhr 18.<strong>12</strong>., 8.1. S<strong>in</strong>ge-GD<br />
gem. m. Möbisburg, Rhoda; 22.1.<br />
So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>. gem. m.<br />
Möbisburg, Rhoda<br />
So 16.30 Uhr 29.1. Ökumenischer<br />
GD gem. m. Möb., Rhoda<br />
Büßleben Pfarrhaus<br />
So 9.15 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.; 8., 22.1.<br />
Dachwig Petrikirche<br />
So 9 Uhr 4.<strong>12</strong>.; 15., 29.1.<br />
So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 22.1.<br />
Elxleben Michaeliskirche<br />
So 9 Uhr 22.1.<br />
So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8., 29.1.<br />
Ermstedt Andreaskirche<br />
So 10.30 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />
So 13 Uhr 15.1.<br />
Frienstedt St. Laurentius<br />
So 9.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 15.1.<br />
Gebesee Laurentiuskirche<br />
So 14 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />
So 10.45 Uhr 11., 18.<strong>12</strong>.;<br />
8., 15., 29.1.;<br />
So 14 Uhr 22.1. Visitations-GD<br />
<strong>in</strong> Andisleben<br />
Gispersleben Kilianikirche<br />
So 15.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />
Gispersleben<br />
Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus<br />
So 9.30 Uhr 4.,18.<strong>12</strong>.;<br />
Januar jeden Sonntag<br />
Gottstedt St. Georg<br />
So 19 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />
So 14 Uhr 15.1.<br />
Hochheim Johanneskirche<br />
So 9.30 Uhr 4., 11., 18.<strong>12</strong>.<br />
Dornra<strong>in</strong> <strong>12</strong>: So 9.30 Uhr<br />
8., 22.1.<br />
Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />
So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 15.1.<br />
Kühnhausen Porta Coeli-Kirche<br />
So 10.45 Uhr 4.,18.<strong>12</strong>.;<br />
15., 29.1.<br />
Marbach St. Gotthardt<br />
So 14.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />
Möbisburg Dionysiuskirche<br />
So 10.30 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />
So 10 Uhr 8.1. S<strong>in</strong>ge-GD gem.<br />
m. Bischl., Rhoda;<br />
So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>. gem. m Bischl.,<br />
Rhoda<br />
So 16.30 Uhr 29.1.<br />
Ökumenischer GD gem. m.<br />
Bischl., Rhoda<br />
Nottleben St. Peter und Paul<br />
So 13 Uhr 22.1.<br />
Rhoda Kirche zum Guten<br />
Hirten<br />
So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>. gem. m<br />
Bischleben, Möbisburg<br />
So 10 Uhr 8.1. S<strong>in</strong>ge-GD gem.<br />
m. Bischl., Möb.; 15.1.<br />
So 16.30 Uhr 29.1.<br />
Ökumenischer GD gem. m.<br />
Möbisburg, Bischleben<br />
So 9 Uhr 4.<strong>12</strong>.<br />
Sa 17 Uhr 14.1.<br />
R<strong>in</strong>gleben St. Bartholomäus<br />
So 9.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8.1.<br />
Sa 14 Uhr 3.<strong>12</strong>.<br />
So 14 Uhr 22.1. Visitations-GD<br />
<strong>in</strong> Andisleben<br />
Sa 18 Uhr 14.1.<br />
Salomonsborn St. Dionysius<br />
So 10 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.<br />
Schmira Nikolauskirche<br />
So 11 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.; 22.1.<br />
Tiefthal Peter-und-Paul-Kirche<br />
So 10.30 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8., 22.1.<br />
Walschleben Cruciskirche<br />
So 10.30 Uhr 4., 11.<strong>12</strong>.;<br />
15., 29.1.<br />
So 9 Uhr 8., 22.1.<br />
W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
Pfarrhaus<br />
So 10.30 Uhr 4., 11., 18.<strong>12</strong>.;<br />
Januar jeden Sonntag<br />
Witterda Gustav-Adolf-Kapelle<br />
So 9 Uhr 11.<strong>12</strong>.; 8., 29.1.<br />
Zimmernsupra St. Jacobus<br />
So 14 Uhr 11.<strong>12</strong>.;<br />
So 13 Uhr 8.1.;<br />
So 10.30 Uhr 22.1.<br />
Kl<strong>in</strong>ikumkapelleHauptgebäude<br />
So 9.30 Uhr<br />
Die Gottesdienstzeiten für<br />
folgende Geme<strong>in</strong>den entnehmen<br />
Sie bitte den Aushängen<br />
Kirchspiel Egstedt<br />
(Bechstedt Wagd, Egstedt,<br />
Kirchheim, Waltersleben und<br />
Wern<strong>in</strong>gsleben);<br />
Marbach/Salomonsborn<br />
Januar
25 KIRCHENMUSIK<br />
Weihnachtskonzert<br />
<strong>Erfurt</strong>er Männerchor 1890 e.V.<br />
2.<strong>12</strong>. und 3.<strong>12</strong>. 19 Uhr Thomaskirche<br />
Langer Samstag im Advent – Orgelmusik<br />
3.<strong>12</strong>. 16 Uhr Kaufmannskirche<br />
Bläsermusik im Advent<br />
Bläserkreis des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises<br />
3.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Quempass<strong>in</strong>gen<br />
4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Thomaskirche<br />
Orgelkonzert<br />
4.<strong>12</strong>. 17 Michaeliskirche<br />
Adventsmusik<br />
Ökumenischer Chor, Instrumentalisten<br />
Leitung Sab<strong>in</strong>e Strobelt<br />
4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Antoniuskirche Neustrelitzer Str.<br />
Adventskonzert<br />
Steigerwaldchor und Instrumentalisten<br />
4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Lukaskirche<br />
Adventliches Kammerkonzert<br />
4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkloster<br />
Weihnachtskonzert<br />
Peter Orloff und Schwarzmeer Kosaken Chor<br />
9.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr Nikolauskirche Schmira<br />
Langer Samstag im Advent –<br />
adventliche Chormusik<br />
10.<strong>12</strong>. 16 Uhr Kaufmannskirche<br />
Weihnachtsoratorium Joh. Seb. Bach<br />
Teil 1-3 10.<strong>12</strong>. 16 und 20 Uhr Thomaskirche<br />
Teil 4-6 11.<strong>12</strong>. 20 Uhr Thomaskirche<br />
Bläsermusik im Advent<br />
Bläserkreis des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises<br />
10.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Adventsmusik<br />
11.<strong>12</strong>. 16 Uhr Gustav-Adolf-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
Adventskonzert<br />
11.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr<br />
Michaeliskirche W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
Orgelmusik<br />
KMD Prof. Matthias Dreißig<br />
11.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkirche<br />
Jazzkonzert<br />
Thür<strong>in</strong>ger Jazzmeile<br />
16.<strong>12</strong>. 19 Uhr Michaeliskirche<br />
Langer Samstag im Advent –<br />
adventliche Chormusik<br />
17.<strong>12</strong>. 16 Uhr Kaufmannskirche<br />
Bläsermusik im Advent<br />
Bläserkreis des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises<br />
17.<strong>12</strong>. 16.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Adventskonzert<br />
17.<strong>12</strong>. 17 Uhr Reglerkirche<br />
Adventskonzert<br />
KMD Prof. Matthias Dreißig<br />
Chor des KSP W<strong>in</strong>dischholzhausen-Büßleben<br />
17.<strong>12</strong>. 17 Uhr Ulricikirche Urbich<br />
Adventliche Chormusik<br />
August<strong>in</strong>er Vocalkreis<br />
Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />
18.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkirche<br />
Chorkonzert zum Advent<br />
18.<strong>12</strong>. 17 Uhr Michaeliskirche<br />
„Engel-Töne“<br />
Sonntagsmusik zum Advent<br />
18.<strong>12</strong>. 16 Uhr Gustav-Adolf-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Weihnachtliches Chorkonzert<br />
22.<strong>12</strong>. 18 Uhr Michaeliskirche<br />
Weihnachtskonzert „24 Lieder“<br />
23.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Jazzkonzert<br />
23.<strong>12</strong>. 20 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Weihnachtliche Orgelmusik<br />
KMD Prof. Matthias Dreißig<br />
24.<strong>12</strong>. 22 Uhr Predigerkirche<br />
Weihnachtsmusik des Barock<br />
26.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr Gustav-Adolf-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Jahresabschlusskonzert<br />
31.<strong>12</strong>. 15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Orgelmusik zum Jahresausklang<br />
KMD Prof. Matthias Dreißig<br />
31.<strong>12</strong>. 21 Uhr Predigerkirche<br />
Epiphaniasmusik<br />
Reglers<strong>in</strong>gschar<br />
Leitung Johannes Häußler<br />
8.1.06 17 Uhr Reglerkirche<br />
Orgelmusik <strong>in</strong> der Michaeliskirche<br />
jeden Mittwoch <strong>12</strong> Uhr (25 M<strong>in</strong>.)<br />
Musikalische Vespern<br />
„Chöre im Advent“<br />
Samstags 17 Uhr Michaeliskirche<br />
K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />
6.-10.2. 2006 Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Anmeldungen im Geme<strong>in</strong>debüro<br />
(/ ax 60<strong>12</strong>520 oder<br />
reglergeme<strong>in</strong>de@t-onl<strong>in</strong>e.de
PERSONALIA 26<br />
Pfarrer Christian Garbe<br />
verlässt die Stadtmission<br />
Am 17. November 2005 wurde der Geschäftsführer<br />
der Stadtmission, Pfarrer<br />
Christian Garbe nach zehnjährigem Wirken<br />
im sozialen und diakonischen<br />
Dienst feierlich aus se<strong>in</strong>em Dienst verabschiedet.<br />
In der Michaeliskirche wurden<br />
aus diesem Anlass seitens der Gesellschafter<br />
und des Aufsichtsrates der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Stadtmission <strong>Erfurt</strong><br />
gGmbH, der Diakonie und der Propstei<br />
<strong>Erfurt</strong>-Nordhausen herzliche Worte des<br />
Dankes ausgesprochen.<br />
E<strong>in</strong> Jahrzehnt Dienst an dem Nächsten<br />
zu tun, der am weitesten entfernt von<br />
allen sozialen Netzen leben muss, ist<br />
ke<strong>in</strong>e leichte Aufgabe.<br />
Deshalb wirkt auch jeder Dank an dieser<br />
Stelle etwas hilflos und ist doch so<br />
wichtig. Nur wer direkt betroffen ist oder<br />
direkt versucht, immer wieder Hilfe anzubieten,<br />
kann ermessen, wie e<strong>in</strong> Dankeschön<br />
des bewirkenden Tuns Herzen<br />
erwärmt. Christian Garbe hat auch gegen<br />
manche Widerstände eigenen Weges<br />
versucht, für Andere da zu se<strong>in</strong>. Viele<br />
<strong>in</strong>novative diakonische Ideen haben<br />
se<strong>in</strong> Wirken geprägt. Besonders hervorzuheben<br />
sei se<strong>in</strong> Engagement für das<br />
Café und das Restaurant des Herzens<br />
und für se<strong>in</strong> Tun <strong>in</strong> der Michaeliskirche.<br />
Ebenfalls nicht unbeachtet sollen se<strong>in</strong>e<br />
Bemühungen um die Wirtschaftlichkeit<br />
der Stadtmission se<strong>in</strong>. Hier immer die<br />
richtigen Entscheidungen zu treffen, das<br />
hat Christian Garbe viel Kraft und gute<br />
Worte abverlangt. Der Dank für all se<strong>in</strong><br />
Tun überwiegt. Er ist ungezählt und deshalb<br />
für Pfarrer Garbe und uns alle so<br />
wertvoll, die wir von se<strong>in</strong>em Tun profitieren<br />
konnten.<br />
Möge se<strong>in</strong>e berufliche Zukunft bei Bibel-TV<br />
Hamburg genauso fruchtbr<strong>in</strong>gend<br />
se<strong>in</strong>, wie se<strong>in</strong>e Arbeit für die Menschen<br />
hier <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> war.<br />
Nichts konnte se<strong>in</strong>, ohne die vielen engagierten<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
der Stadtmission, und nichts konnte<br />
se<strong>in</strong> ohne die vielen Unterstützer und<br />
Sponsoren, die diese se<strong>in</strong>e Arbeit mitgetragen<br />
haben.<br />
So hat Christian Garbe se<strong>in</strong>en persönlichen<br />
Dank an alle Mitwirkenden des<br />
diakonischen Handelns weitergegeben<br />
und bleibt mit diesen Worten den Menschen<br />
der Stadt <strong>Erfurt</strong> und der Stadtmission<br />
stets verbunden.<br />
Andreas L<strong>in</strong>dner, Kreisdiakoniepfarrer
27 NACHRU / ANZEIGEN<br />
Echo e<strong>in</strong>es Lebens<br />
Zum Heimgang von Pfarrer Wild<br />
„Der HERR ist me<strong>in</strong> Teil, spricht me<strong>in</strong>e Seele;<br />
darum will ich auf ihn hoffen!“<br />
Von e<strong>in</strong>em Menschen mit ganz großer Hoffnung<br />
haben wir uns als Geschwister im Dienst<br />
am HERRN von unserem Bruder und Pfarrer<br />
Arthur Wild am 23.November 2005 A+D+ <strong>in</strong><br />
<strong>Erfurt</strong> – Marbach verabschiedet. E<strong>in</strong>e Hoffnung<br />
hat ihn getragen durch alle Stationen<br />
se<strong>in</strong>es Lebens, se<strong>in</strong>er Liebe und auch se<strong>in</strong>es<br />
Leidens, die mitunter schw<strong>in</strong>deln machte<br />
angesichts der Unbegrenztheit ihres Anspruchs.<br />
Und gerade dar<strong>in</strong> zeigte sich Pfarrer<br />
Wild als e<strong>in</strong> Diener und Träger der guten<br />
Botschaft GOTTES, die eben ke<strong>in</strong>e Grenze<br />
kennt. Ke<strong>in</strong>e Grenze <strong>in</strong> Zeit und Raum. Mit<br />
dieser Hoffnungsbotschaft hat er sich an die<br />
Menschen <strong>in</strong> Marbach gewiesen gewusst, die<br />
ihm e<strong>in</strong> Zuhause wurden über Jahrzehnte,<br />
ebenso wie an die Soldaten <strong>in</strong> ihren besonderen<br />
Situationen. Mit dieser Hoffnung hat<br />
er die politische Gestalt <strong>in</strong> der Stadt mit geprägt<br />
und mit dieser <strong>in</strong> GOTT gegründeten<br />
Hoffnung ist er Prediger des Wortes GOTTES<br />
gewesen. Als Geschwister im Dienst und für<br />
die <strong>Kirchen</strong>leitung der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />
der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen schauen wir<br />
dankbar auf e<strong>in</strong> Leben zurück, das von GOTT<br />
gerufen ward zur Sendung an die Menschen<br />
und nun von IHM gerufen ist zur Heimkehr.<br />
GOTT schenke unserem Bruder das leuchtende<br />
Angesicht GOTTES, er möge den Segen,<br />
den er selbst so oft am Ende e<strong>in</strong>es jeden Gottesdienstes<br />
weitergegeben hat, nun von GOTT<br />
selbst empfangen. Die H<strong>in</strong>kehr unseres Bruders<br />
und Pfarrers ist gegründet <strong>in</strong> GOTTES<br />
Ruf: „ Komm wieder zu Mir zurück, du me<strong>in</strong><br />
geliebtes Menschenk<strong>in</strong>d. Ich habe dich erwartet.“<br />
GOTT schenke se<strong>in</strong>er Seele Ruhe und rieden,<br />
und das Licht der ewigen Herrlichkeit<br />
möge ihm leuchten. Allen Trauernden schenke<br />
GOTT selbst Se<strong>in</strong>en Trost und Se<strong>in</strong>e grenzenlose<br />
und unauslöschbare Hoffnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Herz, das bekennt: „Der HERR ist me<strong>in</strong> Teil,<br />
darum will ich auf IHN hoffen.“<br />
Elfriede Begrich<br />
Anzeige<br />
Bestattung <strong>Erfurt</strong><br />
(wie nebenstehende Anz.<br />
e<strong>in</strong>ordnen)<br />
Ihre Augenoptiker<br />
Augenoptik Bettzüge GmbH<br />
<strong>Erfurt</strong>, Anger 36<br />
( 5 62 40 44<br />
Neudietendorf<br />
Z<strong>in</strong>zendorfstraße 3<br />
( 036202/81317<br />
<strong>Erfurt</strong>, Weitergasse 17<br />
( 5 62 71 15
EHRENAMT 28<br />
Unterwegs<br />
zu den Mitmenschen<br />
Der Geme<strong>in</strong>dekirchenrat der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong> nom<strong>in</strong>ierte<br />
Jutta Glasewald für den Ehrenamtspreis<br />
des Oberbürgermeisters 2005<br />
Jutta Glasewald war bis 1992 Organist<strong>in</strong>,<br />
Kantor<strong>in</strong> und Katechet<strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de.<br />
Nach ihrem Ruhestand arbeitet sie ehrenamtlich<br />
im Besuchskreis der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de und baut e<strong>in</strong>en<br />
Verteilkreis für die Geme<strong>in</strong>debriefe<br />
auf, <strong>in</strong> dem sie selbst engagiert mitarbeitet.<br />
Als Chorsänger<strong>in</strong> wirkt sie im <strong>Kirchen</strong>chor<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de.<br />
In den monatlichen Gottesdiensten<br />
im Pflegeheim Zu den vier Jahreszeiten<br />
und <strong>in</strong> den wöchentlichen Gottesdiensten<br />
im Augusta-Viktoria-Stift spielt<br />
sie ehrenamtlich die Orgel. In e<strong>in</strong>em Senioren<strong>in</strong>strumentalkreis<br />
spielt sie Cello<br />
und sammelt auch immer wieder Instrumentalisten<br />
um sich, mit denen sie im<br />
Gottesdienst <strong>in</strong> der Kaufmannskirche am<br />
Anger musiziert. Über die <strong>Evangelische</strong><br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de h<strong>in</strong>aus ist sie durch<br />
ihre ehrenamtliche Arbeit bei UNICE<br />
vielen <strong>Erfurt</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Erfurt</strong>ern bekannt.<br />
Sie macht bestimmt viel mehr. Da das<br />
ahrrad ihr unzertrennlicher Begleiter ist,<br />
ist es oft schwer, ihr zu den ehrenamtlichen<br />
Diensten zu folgen.<br />
Den Geme<strong>in</strong>dekirchenrat überzeugte das.<br />
Senior Andreas Eras würdigte auf dem<br />
Mart<strong>in</strong>sempfang des Oberbürgermeisters<br />
das ehrenamtliche Wirken mit e<strong>in</strong>em<br />
Grußwort<br />
Sehr geehrte Ehrenamtliche, sehr geehrter<br />
Herr Bürgermeister Hagemann, sehr<br />
geehrter Herr Dechant Dr. Schönefeld,<br />
Glaube ist e<strong>in</strong>e Haltung zu Gott und zu<br />
unseren Mitmenschen und zu uns selbst.<br />
Als Haltung muss sie geübt werden und<br />
das Ehrenamt ist e<strong>in</strong>e beispielgebende<br />
Haltung.<br />
Sie kennen solche Situationen: E<strong>in</strong>e<br />
schwerkranke rau bedankt sich bei der<br />
ehrenamtlichen Helfer<strong>in</strong> aus der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
für den regelmäßigen<br />
Besuch. Die Ehrenamtliche<br />
sagt: „Sie müssen<br />
sich nicht bedanken, das<br />
tue ich aus me<strong>in</strong>em Glauben<br />
heraus“. „Ach“, erwidert<br />
die ältere Dame, „ach,<br />
ich hätte gedacht, sie tun<br />
es für mich“.<br />
Um was geht es? Geht es<br />
um das Wohlergehen des<br />
erkrankten Menschen oder<br />
geht es um e<strong>in</strong>e Haltung<br />
der Lebense<strong>in</strong>stellung aus<br />
dem Glauben heraus? E<strong>in</strong><br />
Mensch, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Herzen die Liebe Gottes<br />
spürt und untrennbar mit
29 EHRENAMT<br />
dieser Liebe verbunden ist, dessen <strong>in</strong>nere<br />
Haltung zeigt sich als äußere Lebenshaltung,<br />
denn der Glaube ist e<strong>in</strong>e Haltung.<br />
Diese Lebenshaltung erweist sich <strong>in</strong> vielen,<br />
ja auch <strong>in</strong> den unspektakulären Situationen<br />
unseres Alltags.<br />
Sie alle kennen solche Erfahrungen: Der<br />
ehrenamtliche Dienst bei der geöffneten<br />
Kirche, der Dienst, für die Geme<strong>in</strong>de E<strong>in</strong>ladungen<br />
und Briefe auszutragen, Stunde<br />
um Stunde Zeit e<strong>in</strong>zusetzen eben für diese<br />
Sache, ohne große Worte zu verlieren,<br />
ohne den eigenen Geltungsdrang an die<br />
erste Stelle zu setzen. Es ist e<strong>in</strong>e Haltung:<br />
Ich br<strong>in</strong>ge mich e<strong>in</strong> für die Sache des<br />
Glaubens. Wenn es gel<strong>in</strong>gt, dass die ehrenamtlichen<br />
Aktivitäten ihren Ort im geme<strong>in</strong>dlichen<br />
und gesellschaftlichen Leben<br />
haben, dann b<strong>in</strong> ich als ehrenamtlich tätige<br />
rau oder als ehrenamtlich tätiger<br />
Mann dankbar dafür. Unsere Haltung aus<br />
dem Glauben erweist sich dar<strong>in</strong>, wie wir<br />
mit uns selbst umgehen und das täglich<br />
üben; ob wir die uns geschenkten Gaben<br />
und Begabungen als Geschenk und Möglichkeit<br />
wertschätzen und sie e<strong>in</strong>setzen.<br />
Glaube ist e<strong>in</strong>e Haltung, doch diese Haltung<br />
me<strong>in</strong>t mehr als bloß Verhalten. Zu<br />
e<strong>in</strong>em Verhalten kann man sich entschließen,<br />
ohne <strong>in</strong>nerlich beteiligt zu se<strong>in</strong>. Ich<br />
kann mich mit me<strong>in</strong>em Verhalten an äußeren<br />
Regeln orientieren und me<strong>in</strong> Innerstes<br />
ganz unbeteiligt lassen.<br />
Diese Haltung ist mehr. Zur Haltung gehört<br />
e<strong>in</strong> Äußeres und e<strong>in</strong> Inneres. Was ich<br />
tue, speist sich daraus, wie ich <strong>in</strong>nerlich<br />
gestimmt b<strong>in</strong>, aus dem, was mich von<br />
<strong>in</strong>nen her erfüllt, gestärkt aus der Kraft,<br />
die uns von Gott geschenkt wird. So üben<br />
wir uns im Vertrauen – wir trauen dem<br />
anderen etwas zu – und <strong>in</strong> Dankbarkeit<br />
und spüren die Kraft, die unser Leben hält.<br />
Aus all dem erwächst das christliche Ehrenamt.<br />
Vielen Dank für diese <strong>in</strong>nere und äußere<br />
Haltung, die Sie alle <strong>in</strong> vielen kle<strong>in</strong>en<br />
Schritten <strong>in</strong> den zurückliegenden Jahren<br />
und Jahrzehnten gezeigt haben.<br />
E<strong>in</strong>e Bilanz<br />
der Friedensarbeit<br />
Der Aktionskreis für rieden e.V. <strong>Erfurt</strong><br />
blickt zurück auf das Jahr 2005.<br />
Das Jahr war geprägt von Jubiläen bzw.<br />
besonderen Gedenktagen – 60 Jahre<br />
Kriegsende, 60 Jahre Atombombenabwurf<br />
auf Hiroshima und Nagasaki, 55 Jahre<br />
Weltfriedenstag und von den jährlichen<br />
Höhepunkten wie der Interkulturellen<br />
Woche, dem deutsch-jüdischen Begegnungsabend<br />
„Brücken bauen“, der Ökumenischen<br />
riedensdekade.<br />
Entsprechend vielfältig war <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Monaten die aktuelle riedensarbeit<br />
<strong>in</strong> der Region <strong>Erfurt</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e besonders wirksame Aktion war die<br />
Ausstellung „Hiroshima mahnt – nie<br />
wieder Krieg“ <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er Kaufmannskirche.<br />
Über 5000 Besucher, viele Schulklassen<br />
und Jugendliche kamen zu Diskussionen<br />
und Gesprächen.<br />
Und im Gästebuch der Ausstellung<br />
schreibt M. Migusaka aus Nagasaki: „Zufällig<br />
habe ich Ihre Ausstellung gesehen.<br />
Ich komme aus Nagasaki und b<strong>in</strong> sehr<br />
überrascht, dass die Bürger von <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong><br />
so starkes Interesse an dieser Ausstellung<br />
und der Darstellung der Gefährdung der<br />
Menschheit durch die Atombomben zeigten.<br />
Ich halte es für sehr wichtig, dass alle<br />
Menschen <strong>in</strong> der Welt sich geme<strong>in</strong>sam<br />
dafür e<strong>in</strong>setzen, dass Atombomben nie<br />
wieder zum E<strong>in</strong>satz kommen. Deshalb<br />
bedanke ich mich für diese Ausstellung<br />
und für die Mühe“.
GEMEINDE 30<br />
Asyl <strong>in</strong> der Lutherkirche<br />
Seit Anfang August 2005 bef<strong>in</strong>det sich die<br />
kurdische amilie Sönmez im <strong>Kirchen</strong>asyl<br />
im Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>. Die<br />
amilie lebt seit elf bzw. neun Jahren <strong>in</strong><br />
Deutschland. Die Eltern haben hier gearbeitet.<br />
Der jüngste Sohn (8) ist <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />
geboren und besucht jetzt die 2. Klasse.<br />
Der ältere Sohn (15) kam im Alter von fünf<br />
Jahren nach Deutschland, wuchs hier auf<br />
und geht jetzt <strong>in</strong> die 8. Klasse. Ende Juli<br />
2005 lief die letztmalige Duldung aus und<br />
es drohte die Abschiebung <strong>in</strong> die Türkei.<br />
Aufgrund ihrer Perspektivlosigkeit und <strong>in</strong><br />
großer Not wendete sich die amilie mit<br />
der Bitte um Gewährung von „<strong>Kirchen</strong>asyl“<br />
an die Lutherkirche.<br />
Doch was bedeutet „<strong>Kirchen</strong>asyl“? Das<br />
von der Kirche gewährte „Asyl“ will nicht<br />
Recht brechen. Im Gegenteil – es verhilft<br />
ihm zu se<strong>in</strong>er Geltung, <strong>in</strong>dem durch den<br />
Gew<strong>in</strong>n von Zeit alle (rechtlichen) Möglichkeiten<br />
ergriffen werden, um den<br />
Schutzsuchenden vor e<strong>in</strong>er Gefahr für<br />
Leib und Leben oder unzumutbarer Härte<br />
zu bewahren und somit zum Schutz der<br />
Menschenwürde beizutragen.<br />
Mit diesem Ziel fand amilie Sönmez<br />
Schutz und herzliche Aufnahme <strong>in</strong> der<br />
Lutherkirche. Seit Beg<strong>in</strong>n des <strong>Kirchen</strong>asyls<br />
trifft sich regelmäßig der UnterstützerInnenkreis,<br />
bestehend aus Geme<strong>in</strong>demitgliedern,<br />
<strong>in</strong> der lüchtl<strong>in</strong>gsarbeit Engagierten<br />
und Interessierten, um das <strong>Kirchen</strong>asyl<br />
vor Ort zu organisieren. Große Hilfe<br />
erhält die amilie <strong>in</strong> orm von f<strong>in</strong>anzieller<br />
Unterstützung und Zuspruch von<br />
außen. Nur die Spendenbereitschaft <strong>Erfurt</strong>er<br />
Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger trägt<br />
zum Bestehen des <strong>Kirchen</strong>asyls bei, da die<br />
amilie ke<strong>in</strong>erlei soziale Leistungen erhält.<br />
Deshalb sei an dieser Stelle großer<br />
Dank für die bisher e<strong>in</strong>gegangenen Spenden<br />
ausgesprochen sowie für alle derzeitigen<br />
und zukünftigen Unterstützungsbekundungen.<br />
Ihre Spende und/oder aktive Hilfe ist auch<br />
weiterh<strong>in</strong> notwendig, um die Existenz der<br />
vierköpfigen amilie zu sichern. Bitte<br />
spenden Sie an folgende Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />
Verwendungszweck: <strong>Kirchen</strong>asyl für<br />
am. Sönmez<br />
Konto<strong>in</strong>haber: Geme<strong>in</strong>dekirchenrat<br />
BLZ 820 51 000<br />
Konto-Nr. 6000 999 11<br />
Sparkasse Mittelthür<strong>in</strong>gen<br />
Auch s<strong>in</strong>d alle Interessierten jeden Dienstag<br />
um 15.30 Uhr zu den Treffen des Unterstützerkreises<br />
<strong>in</strong> den Räumlichkeiten<br />
der Lutherkirche, Magdeburger Allee 48<br />
sowie zu den monatlich stattf<strong>in</strong>denden<br />
„Kulturabenden“ herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />
Herr Dieter Lorenz, e<strong>in</strong> engagierter Unterstützer<br />
der amilie, verfasste folgende<br />
Zeilen als Vorschlag für e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Strophe zum Lied 171 im <strong>Evangelische</strong>n<br />
Gesangsbuch:<br />
„Versuch e<strong>in</strong>es Gebetes für lüchtl<strong>in</strong>ge“<br />
Bewahre sie, Gott,<br />
Behüte sie, Gott,<br />
die wir aus Deutschland abschieben,<br />
weil Recht und Gesetz <strong>in</strong>s Ausland sie<br />
hetzt – wir fischen derweil im Trüben.<br />
Antje-Christ<strong>in</strong> Büchner im Namen des<br />
UnterstützerInnenkreises der amilie Sönmez<br />
im <strong>Kirchen</strong>asyl<br />
Ökumenisches<br />
riedensgebet<br />
Donnerstag 17 Uhr<br />
Lorenzkirche<br />
Anger/Ecke Pilse
31 GEMEINDE<br />
Was wir aus eigenen<br />
Kräften tun können<br />
Bärbel Beyer<br />
Am <strong>12</strong>.November endete <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
am Anger die Saison 2005. An den<br />
vier Wochenenden im Advent wird die Kirche<br />
reitag, Samstag und Sonntag von 11 bis<br />
17 Uhr geöffnet se<strong>in</strong>. Als das Projekt Geöffnete<br />
Kirche <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er City Anfang April<br />
2005 endete, bis dah<strong>in</strong> aber bereits 3 600<br />
Menschen die Kirche besucht hatten, war<br />
klar, dass die Kirche nicht geschlossen werden<br />
kann.<br />
Denn es geht nicht nur um die Anzahl der<br />
Besuchenden, sondern vor allem um die Beständigkeit,<br />
mit der Menschen <strong>in</strong> die Kirche<br />
kommen. Hier haben wir e<strong>in</strong>en öffentlichen<br />
Auftrag wahrzunehmen als evangelische Kirche<br />
für die Menschen <strong>in</strong> der Stadt <strong>Erfurt</strong>, so<br />
die Me<strong>in</strong>ung des Arbeitskreises Geöffnete<br />
Kaufmannskirche am Anger.<br />
Der zuverlässigen E<strong>in</strong>satzbereitschaft von 15<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitenden ist es zu<br />
danken, dass die Kirche von April bis November<br />
jeweils 36 Stunden <strong>in</strong> der Woche<br />
geöffnet werden konnte, dazu kamen die<br />
Museumsnacht, die Nacht der <strong>Kirchen</strong>, der<br />
<strong>Kirchen</strong>sprung, der Tag des offenen Denkmals,<br />
der Tag der Deutschen E<strong>in</strong>heit, der<br />
Reformationstag, das est der Guten Taten<br />
mit dem ökumenischen Abendsegen am Lutherdenkmal.<br />
Bewährt hat sich die Arbeit im Dreistundenrhythmus<br />
von 11 bis 14 Uhr und von 14 bis<br />
17 Uhr. Neben Geme<strong>in</strong>demitgliedern beteiligten<br />
sich fünf Mitarbeitende, die <strong>in</strong> örderprojekten<br />
ihren Arbeitsplatz <strong>in</strong> der Kirche<br />
hatten. Seit August wird die Arbeit durch e<strong>in</strong>e<br />
Anstellung im Umfang ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigung<br />
unterstützt.<br />
ür die beteiligten Geme<strong>in</strong>demitglieder der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de ist anzumerken,<br />
dass sie <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
mehrfach ehrenamtlich tätig s<strong>in</strong>d, so im<br />
Geme<strong>in</strong>dekirchenrat, im Bauausschuss, im<br />
Besuchsdienst, <strong>in</strong> der Redaktion der Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formation.<br />
Am Ende der Saison kommen<br />
alle Mitarbeitenden zu dem Ergebnis, diese<br />
Arbeit ist notwendig, sie muss fortbestehen,<br />
sie bedeutet für den e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeitenden<br />
Herausforderung und persönliche Bereicherung<br />
zugleich.<br />
Es gibt häufig sehr persönliche Gespräche,<br />
der verlorene Kontakt zur Kirche wird wieder<br />
gesucht; warum gibt es <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
sieben Kreuze, Christus wurde doch<br />
nur e<strong>in</strong>mal gekreuzigt; Menschen aus den<br />
alten Bundesländern fragen nach kirchlichem<br />
Leben <strong>in</strong> der DDR; e<strong>in</strong> Chor junger<br />
Christen aus Mittelhessen bedankt sich, dass<br />
er <strong>in</strong> der wundervollen Akustik der Kirche<br />
die gute Botschaft von Jesus Christus s<strong>in</strong>gen<br />
durfte; Zuhörer schreiben <strong>in</strong>s Gästebuch: „Es<br />
ist gut zu wissen, dass es junge Christen gibt,<br />
die sich <strong>in</strong> den Gottesdienst e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen“. E<strong>in</strong><br />
Gast aus Holland entdeckt, dass se<strong>in</strong> Ur-Ur-<br />
Ur-Großvater von 1713 bis 1721 an dieser<br />
Kirche Pfarrer war. Zur Ausstellung zum Hiroshima-Gedenken<br />
wird angemerkt: „Der<br />
Renaissance-Altarraum und Hiroshima –<br />
unglaublich, dass Gott dieses zusammenbr<strong>in</strong>gen<br />
muss.“<br />
Häufig kommen Menschen, die <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
am Anger getauft wurden, die<br />
sich hier an ihre Konfirmation oder ihre Trauung<br />
er<strong>in</strong>nern. Besucher bedanken sich:<br />
„Danke dieser <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de! Danke für<br />
e<strong>in</strong>e offene Kirche, Ruhe ist für jedermann<br />
notwendig mitten im Chaos. Danke für die<br />
Stille und für die schöne Orgelmusik mitten<br />
im städtischen Treiben.“<br />
Der Arbeitskreis Geöffnete Kirche der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de ist dankbar,<br />
dass die aus der Not geborene Lösung 2005<br />
erfolgreich war. Zu fragen ist: Wie geht es<br />
2006 weiter?<br />
Notwendig ist wieder e<strong>in</strong>e spürbare Wahrnehmung<br />
der wichtigen Arbeit „Geöffnete<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>Erfurt</strong>“ durch den <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong>. Möge der Senior durch die<br />
offenen Türen der Kaufmannskirche Rückenw<strong>in</strong>d<br />
erhalten.
RATSGYMNASIUM 32<br />
E<strong>in</strong> Wettbewerb der EKD<br />
und unsere Augsburgfahrt<br />
E<strong>in</strong>e Autor<strong>in</strong> und vier Autoren<br />
Es begann mit e<strong>in</strong>er Hausarbeit zum Thema<br />
450 Jahre Augsburger Religionsfrieden<br />
und dessen Bezug zu heute. Die EKD hatte<br />
diese Aktualisierung e<strong>in</strong>es historischen<br />
Datums als Wettbewerb für alle evangelischen<br />
Schulen ausgeschrieben.<br />
Wir (Philipp Brückner, Dietrich Neubert,<br />
Christoph Loll, V<strong>in</strong>cent Müller,<br />
Constant<strong>in</strong> Hühn, Sarah Strobelt,<br />
Marie-Luise Stahl, Stephanie<br />
Schönke; 9L2, ehemals 8L2<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums)<br />
hatten uns das Thema<br />
Nordirland-Konflikt ausgewählt<br />
und beschlossen, dieses<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Website zu bearbeiten.<br />
rau Stöber, unsere Religionslehrer<strong>in</strong>,<br />
schickte unsere Website (Inhalt: H<strong>in</strong>tergründe,<br />
Charakterisierung und natürlich<br />
der Bezug zum Augsburger Religionsfrieden)<br />
zusammen mit den anderen Projekten<br />
unserer Klasse zum Wettbewerb nach<br />
Augsburg. Anfang dieses Schuljahres überbrachte<br />
unsere Klassenlehrer<strong>in</strong> uns die<br />
freudige Nachricht, dass unser Beitrag <strong>in</strong><br />
der Kategorie künstlerische Gestaltung/<br />
Medienbearbeitung den zweiten Platz<br />
belegt hatte, und wir zur Preisverleihung<br />
nach Augsburg e<strong>in</strong>geladen worden waren.<br />
Unsere Gruppe fuhr am Donnerstag, dem<br />
18.9.2005 mit rau Bollig nach Augsburg.<br />
Gegen Spätabend (zum<strong>in</strong>dest war es<br />
schon dunkel) kamen wir <strong>in</strong> Augsburg an,<br />
woraufh<strong>in</strong> wir sofort im Hotel „Ost“ Quartier<br />
bezogen. Leider gab es im Hotel ke<strong>in</strong><br />
Abendessen, so dass wir uns nach e<strong>in</strong>em<br />
ausgelassenen Abendspaziergang des<br />
McDonalds um die Ecke bedienten. Nach<br />
e<strong>in</strong>er langen Nacht, e<strong>in</strong>em leckeren rühstück<br />
und e<strong>in</strong>er kurzen Stadtbesichtigung<br />
war um 11 Uhr im Anna-Hof die Preisverleihung.<br />
Anwesend waren, abgesehen von ca.15<br />
bis 20 glücklichen Gew<strong>in</strong>nern, Schülergruppen<br />
evangelischer Schulen aus ganz<br />
Deutschland, an die fünf Preise verliehen<br />
wurden, der Bayerische Landesbischof<br />
und e<strong>in</strong>ige Oberkirchenräte, die unter den<br />
e<strong>in</strong>gesandten Arbeiten die Gew<strong>in</strong>ner ausgewählt<br />
hatten. Es wurden mehrere Reden<br />
gehalten, der Bayerische Landesbischof<br />
hatte den estakt eröffnet. Nach<br />
zwei anderen Beiträgen, dem Sonderpreis<br />
für e<strong>in</strong> Bild e<strong>in</strong>er Schüler<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es<br />
evangelischen Internats<br />
und den aufgeschriebenen,<br />
sehr persönlichen Erfahrungen<br />
mit unterschiedlichen Religionen<br />
e<strong>in</strong>es Grundkurses Religion,<br />
wurde unsere Arbeit noch<br />
e<strong>in</strong>mal vorgestellt und prämiert.<br />
Wir bekamen e<strong>in</strong>e Urkunde<br />
und vorerst nur e<strong>in</strong>en provisorischen<br />
Riesen-Scheck über 500 €. Nach der<br />
Preisverleihung gab es e<strong>in</strong> Buffet, an dem<br />
wir uns satt aßen und Gelegenheit hatten,<br />
uns mit den Gastgebern von der EKD<br />
und den anderen Gew<strong>in</strong>nern zu unterhalten.<br />
Danach fuhren wir leicht (bis sehr)<br />
übermüdet zurück nach <strong>Erfurt</strong>. Dort fiel<br />
uns auf, dass wir den Scheck im Zug liegen<br />
gelassen hatten. Zu unserem großen<br />
Glück war der überdimensionale Scheck<br />
nicht mehr wert als Altpapier. E<strong>in</strong>ige von<br />
uns feierten den Anlass noch mit e<strong>in</strong>er<br />
„After-Award-Party“. Benotet wurde diese<br />
Website übrigens mit e<strong>in</strong>er 3+! (E<strong>in</strong>ige<br />
Gruppenmitglieder halten diese Note bis<br />
heute für gerechtfertigt). Allerd<strong>in</strong>gs haben<br />
wir vor, an unserer Website weiterzuarbeiten,<br />
und diese dann <strong>in</strong>s Netz zu stellen.<br />
Autoren: Philipp Brückner, Dietrich Neubert,<br />
Constant<strong>in</strong> Hühn, V<strong>in</strong>cent Müller,<br />
Sarah Strobelt
33 RATSGYMNASIUM<br />
Schüler der Klasse 9L2 am<br />
18.9.2005 zur Auszeichnung<br />
<strong>in</strong> Augsburg.<br />
Ihre Web-Site erreichte <strong>in</strong><br />
der Kategorie Künstlerische<br />
Gestaltung / Medienbearbeitung<br />
des Wettbewerbs<br />
der EKD den 2. Platz.<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
Informationsabend zum<br />
Schulprofil für Eltern der<br />
4. Klassen<br />
1.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr <strong>in</strong> der<br />
Aula des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Ratsgymnasiums<br />
Kreativwerkstatt für Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler der 4. Klassen<br />
5.<strong>12</strong>.16 Uhr <strong>in</strong> den Kunsträumen im Haus<br />
am Breitstrom, 4. Etage<br />
Weihnachtsgottesdienst<br />
21.<strong>12</strong>. 18 Uhr Reglerkirche<br />
Erzählnachmittag für Grundschulk<strong>in</strong>der<br />
gestaltet durch die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler der 5. Klassen<br />
6.1.06 16 Uhr Aula<br />
Bonhoeffer-Woche<br />
verschiedene Lesungen und Ausstellung<br />
im Ratsgymnasium<br />
23.- 27.1.<br />
Projektwoche unter dem Motto „euer,<br />
Wasser, Erde, Luft“<br />
23.-27.1.<br />
Tag der offenen Tür<br />
Eröffnungsveranstaltung<br />
28.1. 10 Uhr Aula<br />
Musizieren<br />
mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen <strong>in</strong> der Stadt<br />
<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de Gispersleben<br />
Mo 15.30 Uhr K<strong>in</strong>derchor (1.-3. Klasse),<br />
16.45 Uhr (6.-8.Klasse)<br />
Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus, Zittauer Straße<br />
Di 9 Uhr S<strong>in</strong>gen mit 4jährigen<br />
14.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit 5-6jährigen<br />
(beides im K<strong>in</strong>dergarten Arche Noah)<br />
Andreasgeme<strong>in</strong>de Andreasstraße 14<br />
Musizieren Mo 13.30-15.30 Uhr<br />
(1.-4. Klasse) Moritzk<strong>in</strong>dergarten<br />
Di 15.15 Uhr, Mi 16-17.45 Uhr<br />
Kirchspiel Südost GZ S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Di 16.15 Uhr S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />
(1.-3.Klasse), r 16 Uhr Chor (4.-8. Kl.)<br />
Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i/Luther<br />
Mo 10-11.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit<br />
3-6jährigen, Lutherk<strong>in</strong>dergarten<br />
Thomasgeme<strong>in</strong>de Puschk<strong>in</strong>straße 11<br />
r 15 Uhr S<strong>in</strong>gschule (1.-4.Klasse),<br />
16 Uhr Kurrende (ab 5.Klasse)<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de Predigerkloster<br />
August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />
Do 16 Uhr (5-6jährige), 17 Uhr (3.-8.Kl.)<br />
Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />
Di 16.15 Uhr Vorschulkreis<br />
r 17.30 Uhr Musizierkreis
PERSÖNLICHKEITEN 34<br />
„Gottes Wort <strong>in</strong>s Leben<br />
verwandeln“<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
Johann Arndt zum 450. Geburtstag<br />
Der E<strong>in</strong>fluss der Schriften des lutherischen<br />
Theologen Johann Arndt auf die Theologieund<br />
römmigkeitsgeschichte des neuzeitlichen<br />
Protestantismus ist seit langem erkannt<br />
und wiederholt gewürdigt worden.<br />
Die orschung betont vor<br />
allem se<strong>in</strong>e Bedeutung für<br />
die Herausbildung des Pietismus,<br />
wobei ihm gelegentlich<br />
nicht nur die Rolle<br />
e<strong>in</strong>es Vorläufers dieser<br />
Bewegung zuerkannt, sondern<br />
se<strong>in</strong> Hauptwerk, die<br />
Vier (später Sechs) Bücher<br />
vom Wahren Christentum<br />
(1605-1610), als Ausgangspunkt<br />
des lutherischen<br />
Pietismus betrachtet<br />
wird. Grundlage hierfür ist<br />
die von Johannes Wallmann<br />
getroffene Unterscheidung<br />
zwischen Pietismus<br />
im weiteren S<strong>in</strong>ne als e<strong>in</strong>er sich literarisch<br />
äußernden römmigkeitsrichtung<br />
und Pietismus <strong>in</strong> engerem S<strong>in</strong>ne als e<strong>in</strong>er<br />
soziologisch greifbaren Reformbewegung<br />
(Philipp Jakob Spener und die Anfänge des<br />
Pietismus. Tüb<strong>in</strong>gen 2 1986, S. 14). Während<br />
letztere erst mit dem Auftreten Speners<br />
wirksam wurde, ist der für die Theologiegeschichte<br />
wichtige pietistische römmigkeitstyp<br />
zweifelsohne bereits auf Johann<br />
Arndt zurückzuführen. Die vierhundertfünfzigste<br />
Wiederkehr se<strong>in</strong>es Geburtstags<br />
am 27. Dezember bietet Anlass, an diesen<br />
herausragenden theologischen Denker<br />
aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />
zu er<strong>in</strong>nern.<br />
Der <strong>in</strong> Ballenstedt im Anhaltischen 1555<br />
als Sohn e<strong>in</strong>es Pfarrers geborene Johann<br />
Arndt besuchte die Late<strong>in</strong>schulen <strong>in</strong><br />
Aschersleben, Halberstadt und Magdeburg.<br />
Daran schlossen sich akademische Studien<br />
an, über deren Inhalte, mögliche Dauer<br />
und Lokalisierung erst seit kurzem genauere<br />
Informationen vorliegen. Gestützt<br />
auf die von Wilhelm Storch mitgeteilten<br />
biographischen Angaben <strong>in</strong> der Leichenpredigt<br />
g<strong>in</strong>g man bislang von e<strong>in</strong>em Theologiestudium<br />
Arndts an den Universitäten<br />
<strong>in</strong> Helmstedt, Wittenberg, Basel und Straßburg<br />
aus. Dagegen konnte Hans Schneider<br />
durch e<strong>in</strong>e quellengestützte<br />
Rekonstruktion des<br />
Bildungsganges (Johann<br />
Arndts Studienzeit, <strong>in</strong>:<br />
Jahrbuch der Gesellschaft<br />
für Niedersächsische <strong>Kirchen</strong>geschichte<br />
89 [1991],<br />
S. 133-175) den überraschenden<br />
Nachweis führen,<br />
dass die „e<strong>in</strong>flußreichste<br />
Gestalt der lutherischen<br />
Christenheit seit<br />
den Tagen der Reformation“<br />
(H. Pleijel) nie e<strong>in</strong> reguläres<br />
Theologiestudium<br />
absolviert hat. Als gesichert<br />
gilt h<strong>in</strong>gegen nun die<br />
Beschäftigung mit paracelsischer und wohl<br />
auch hippokratisch-galenischer Mediz<strong>in</strong><br />
zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Helmstedt (von 1575 bis<br />
1577) und Basel (zwischen Januar und September<br />
1579). Aufenthalte <strong>in</strong> Wittenberg<br />
und Straßburg dürfen gleichfalls angenommen<br />
werden, doch lässt sich nicht mehr<br />
nachvollziehen, <strong>in</strong> welche Zeit sie fielen<br />
und welche ächer Arndt belegt haben<br />
könnte. Ungeachtet mancher Präzisierungen<br />
biographischer Zusammenhänge bleiben<br />
die Kenntnisse über den Lebensgang<br />
Arndts vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Pfarramt lückenhaft.<br />
Erst mit dem Datum der Ord<strong>in</strong>ation <strong>in</strong> Bernburg<br />
im Oktober 1583 ist lebensgeschichtlich<br />
wieder e<strong>in</strong> sicherer Anhaltspunkt ge-
35 PERSÖNLICHKEITEN<br />
geben. Nach der Amtse<strong>in</strong>führung wirkte<br />
Arndt für e<strong>in</strong> Jahr als Diakon an der Ballenstedter<br />
Kirche St. Nicolai und wurde<br />
dann auf die Pfarrstelle des benachbarten<br />
Ortes Badeborn berufen. Die fruchtbare,<br />
durch das gute E<strong>in</strong>vernehmen mit der Geme<strong>in</strong>de<br />
beförderte Tätigkeit fand 1590 e<strong>in</strong><br />
jähes Ende, als sich Arndt geme<strong>in</strong>sam mit<br />
anderen Geistlichen der von Herzog Johann<br />
Georg I. angeordneten Abschaffung<br />
des Taufexorzismus widersetzte und<br />
daraufh<strong>in</strong> se<strong>in</strong>es Amtes enthoben und des<br />
Landes verwiesen wurde. E<strong>in</strong> neuer Wirkungskreis<br />
eröffnete sich ihm an der Nikolaikirche<br />
<strong>in</strong> Quedl<strong>in</strong>burg, wo er trotz mancher<br />
Misshelligkeiten bis 1599 die pfarramtlichen<br />
Pflichten versah. Die <strong>in</strong> jenem<br />
Jahr erfolgte Berufung an die Braunschweiger<br />
Hauptkirche St. Mart<strong>in</strong>i nahm Arndt<br />
ohne Zögern an, weil es ihm dadurch möglich<br />
wurde, den wachsenden Spannungen<br />
<strong>in</strong> Quedl<strong>in</strong>burg zu entkommen.<br />
In der Braunschweiger Periode, die<br />
gleichfalls nicht ohne Konflikte blieb, entstanden<br />
Teile der Bücher vom Wahren<br />
Christentum. Die früheste Ausgabe des ersten<br />
Buches erschien 1605 <strong>in</strong> rankfurt/Ma<strong>in</strong><br />
(mehrere Nachauflagen an verschiedenen<br />
Orten folgten von 1606 bis 1609); die übrigen<br />
drei Bücher wurden erstmals 1610<br />
<strong>in</strong> Magdeburg aufgelegt (über e<strong>in</strong>e angeblich<br />
bereits 1609 gedruckte Ausgabe<br />
herrscht Ungewissheit). Im Zentrum dieses<br />
auf Herzensfrömmigkeit und e<strong>in</strong>e Verlebendigung<br />
des Glaubens gerichteten Erbauungsbuches<br />
steht die Gottesebenbildlichkeit<br />
als Ursprung und Ziel des Menschen.<br />
Arndt schöpft <strong>in</strong> reichem Maße aus<br />
der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen<br />
mystischen Tradition (Angela von oligno,<br />
Meister Eckhart, Johannes Tauler, Raimund<br />
von Sibiuda, Valent<strong>in</strong> Weigel) und zog sich<br />
dadurch den Verdacht mangelnder Rechtgläubigkeit<br />
zu. 1607 wurde ihm untersagt,<br />
ohne E<strong>in</strong>willigung der evangelisch-lutherischen<br />
Pfarrerschaft Braunschweigs Schriften<br />
zum Druck zu befördern. Als durch Vermittlung<br />
Johann Gerhards der erste Teil des<br />
Werkes, begleitet von e<strong>in</strong>em positiven Gutachten<br />
der Theologischen akultät <strong>in</strong> Jena,<br />
dennoch erneut aufgelegt wurde, brach der<br />
Streit mit der Orthodoxie offen aus.<br />
Nunmehr stand Arndt im Blickpunkt der<br />
kirchlichen Öffentlichkeit und im Mittelpunkt<br />
der theologischen Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
se<strong>in</strong>er Zeit.<br />
Unter diesen Umständen musste es ihm gelegen<br />
kommen, dass er zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres<br />
1609 an der Andreaskirche <strong>in</strong> Luthers<br />
Geburtsstadt Eisleben e<strong>in</strong>e neue Aufgabe<br />
übernehmen konnte.<br />
Das letzte Lebensjahrzehnt verbrachte<br />
Arndt ab 1611 als Generalsuper<strong>in</strong>tendent<br />
des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg<br />
<strong>in</strong> Celle. Zu den bemerkenswerten Leistungen<br />
<strong>in</strong> diesem Amt zählen u. a. e<strong>in</strong>e 1615<br />
gegen vielfältige Widerstände durchgeführte<br />
Generalkirchenvisitation sowie die Verbesserung<br />
der aus dem Jahr 1564 stammenden<br />
<strong>Kirchen</strong>ordnung. Nach kurzer Krankheit<br />
starb Johann Arndt am 11. Mai 1621<br />
<strong>in</strong> Celle.<br />
Arndt war e<strong>in</strong> überaus fruchtbarer theologischer<br />
Schriftsteller (bibliographische<br />
Übersicht TRE IV, S. <strong>12</strong>4f.). ür die Verbreitung<br />
namentlich se<strong>in</strong>es Hauptwerks, der<br />
Vier Bücher vom Wahren Christentum,<br />
spricht die Tatsache, dass auch gegenwärtig<br />
noch ke<strong>in</strong> vollständiges Verzeichnis aller<br />
seit 1605 erschienenen Ausgaben vorgelegt<br />
werden kann, weil von Zeit zu Zeit<br />
bislang unbekannte auftauchen. Auch die<br />
Übersetzungen <strong>in</strong> nahezu alle europäischen<br />
Sprachen dürften erst ansatzweise erfasst<br />
se<strong>in</strong>. In späteren Auflagen wurde dem<br />
Wahren Christentum, e<strong>in</strong>em ausdrücklichen<br />
H<strong>in</strong>weis Arndts folgend, zumeist das<br />
erstmals 16<strong>12</strong> publizierte Paradies-Gärtle<strong>in</strong><br />
beigebunden. Dass das Werk <strong>in</strong> dieser Gestalt<br />
zum e<strong>in</strong>flussreichsten Andachtsbuch<br />
im deutschen Protestantismus aufstieg, belegen<br />
zahllose Rezeptionszeugnisse von Johann<br />
Valent<strong>in</strong> Andreae bis zur Erweckungsbewegung<br />
im frühen 19. Jahrhundert.
GEMEINDE 36<br />
Café Paul<br />
E<strong>in</strong> Ende und<br />
e<strong>in</strong> neuer Anfang<br />
Jeremias Treu<br />
Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
Am 14. September habe ich wie so oft im<br />
Café Paul e<strong>in</strong>en Milchkaffee getrunken.<br />
Diesmal aber war es irgendwie anders. Als<br />
Vorstandsvorsitzender des Café Paul e.V.<br />
wusste ich, dass die abendliche Mitgliederversammlung<br />
nichts Leichtes zu entscheiden<br />
hat.<br />
Können wir ohne hauptamtliche Mitarbeiter<br />
das Café betreiben?<br />
Der 14. September war für den Café Paul<br />
e.V. e<strong>in</strong> schicksalsreicher Tag. Drei Beschlüsse<br />
wurden auf der Mitgliederversammlung<br />
gefasst.<br />
1. Beschluss:<br />
Die Mitgliederversammlung (MGV) beschließt<br />
wegen des Wegfalls der kostenfreien<br />
Personalüberlassung durch die Predigergeme<strong>in</strong>de,<br />
den Betrieb der Begegnungsstätte<br />
Café Paul durch den Vere<strong>in</strong><br />
zum 31.<strong>12</strong>.2005 e<strong>in</strong>zustellen. Die MGV<br />
beauftragt den Vorstand, die dafür notwendigen<br />
Schritte zu veranlassen.<br />
2. Beschluss:<br />
Die MGV beschließt wegen des Wegfalls<br />
des elementaren Satzungszweckes, der<br />
Betreibung der Begegnungsstätte Café<br />
Paul, den Vere<strong>in</strong> nach dem 31.<strong>12</strong>. 2005<br />
aufzulösen.<br />
3. Beschluss:<br />
Die Mitgliederversammlung beschließt,<br />
dass nach § 16,2 der Vorstandsvorsitzende<br />
und se<strong>in</strong> Stellvertreter geme<strong>in</strong>sam vertretungsberechtigte<br />
Liquidatoren s<strong>in</strong>d.<br />
Alle, deren Herz immer für das Café Paul<br />
geschlagen hat, werden vielleicht verständnislos<br />
den Kopf schütteln.<br />
Gab es wirklich ke<strong>in</strong>e Alternative? Ne<strong>in</strong>,<br />
es gab sie nicht. Wir haben <strong>in</strong>tensiv nach<br />
Alternativen gesucht und ke<strong>in</strong>e Lösung gefunden.<br />
Wir wussten als Vere<strong>in</strong> von Anfang an,<br />
dass wir ohne den Personalkostenzuschusss<br />
für die Geschäftsführer<strong>in</strong> durch<br />
die Predigergeme<strong>in</strong>de das Cafe Paul nicht<br />
halten können. Dass der Wegfall dieses<br />
Zuschusses knapp zwei Jahre nach der<br />
Gründung e<strong>in</strong>getreten ist und die Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
die Geschäftführer<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />
Geme<strong>in</strong>dearbeit e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den wird, zeigt, <strong>in</strong><br />
welch bewegten Zeiten wir leben und<br />
dass auch e<strong>in</strong>e so große Geme<strong>in</strong>de wie<br />
die Predigergeme<strong>in</strong>de an die Grenzen f<strong>in</strong>anzieller<br />
Belastbarkeit gekommen ist.<br />
An dieser Stelle möchte ich allen ganz<br />
herzlich danken, die sich mit viel Elan und<br />
Pioniergeist haupt- und ehrenamtlich für<br />
das Café Paul e<strong>in</strong>gesetzt haben. Ohne sie<br />
hätten wir niemals dieses Projekt begonnen.<br />
Tröstlich ist es für mich zu wissen, dass<br />
alle reund<strong>in</strong>nen und reunde des Café<br />
Paul auch nach dem 31. <strong>12</strong>. 2005 an gewohntem<br />
Ort sitzen und genüsslich ihren<br />
Milchkaffee schlürfen können.<br />
Es hat sich e<strong>in</strong> privater Pächter gefunden,<br />
der das Café Paul als <strong>Kirchen</strong>café privatwirtschaftlich<br />
betreiben will. Diese Aussicht<br />
macht es mir etwas leichter, denn<br />
ich weiß, ich kann auch <strong>in</strong> Zukunft dort<br />
sitzen, mich mit Leuten treffen und diesen<br />
leckeren Milchkaffee tr<strong>in</strong>ken.<br />
Literaturcafé<br />
Lesung im Café Paul<br />
Paulstraße 11, 1. Obergeschoss<br />
„Das Zeitalter der Eidechse“<br />
Joachim Werneburg, Weimar<br />
18.1. 19 Uhr
37 ERWACHSENENBILDUNG<br />
<strong>Evangelische</strong><br />
Erwachsenenbildung<br />
Comthurgasse 7<br />
99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5766038, ax 0361-5766094<br />
EEBTstadtakademieE@gmx.de<br />
www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />
THEOLOGIE ÜR NICHTTHEOLOGEN<br />
(VI)<br />
„Sören Kierkegaard –<br />
der e<strong>in</strong>same Denker“<br />
Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />
7.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
ZUR AUSSTELLUNG „TECHNIKER DER<br />
ENDLÖSUNG. TOP & SÖHNE – DIE<br />
OENBAUER VON AUSCHWITZ“<br />
„Die Nacht zu begraben, Elischa“<br />
von Elie Wiesel (1962)<br />
vorgestellt von Dr. Aribert Rothe<br />
13.<strong>12</strong>. 19 Uhr<br />
„Adressat unbekannt“ von<br />
Kressmann Taylor (1938/2002)<br />
vorgestellt von Dr. Aribert Rothe<br />
17.1. 19 Uhr<br />
Begegnungsstätte Kle<strong>in</strong>e Synagoge<br />
<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />
Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />
ÖKUMENISCHE<br />
ERURTER VORTRÄGE<br />
montags 20 Uhr<br />
Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, arbengasse 2<br />
„www – weltweite<br />
Weihnachtsbräuche“<br />
Andrea Wilke, Wandersleben<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />
Jahreslosung 2006:<br />
„Gott spricht: Ich lasse dich nicht<br />
fallen und verlasse dich nicht“<br />
(Josua 1,5b)<br />
Bischof Dr. Joachim Wanke<br />
9.1.2006<br />
Offene Veranstaltung der<br />
EVANGELISCHEN KONERENZ ÜR<br />
KONESSIONSKUNDLICHE ARBEIT IN<br />
SACHSEN-ANHALT UND THÜRINGEN<br />
„Beauftragung und Ord<strong>in</strong>ation – werden<br />
wir uns e<strong>in</strong>ig <strong>in</strong> der künftigen <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche Mitteldeutschlands?“<br />
Dr. Aribert Rothe u.a.<br />
17.1. 10 – 16 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Anmeldung erbeten<br />
„Bonhoeffers Widerstand und se<strong>in</strong>e<br />
Familie“<br />
Renate Bethge<br />
27.1. 19 Uhr Ratsgymnasium<br />
<strong>Evangelische</strong> Stadtakademie Meister Eckhart <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit AG „Dietrich Bonhoeffer“ des Ratsgymnasiums<br />
Regler-Gespräche<br />
dienstags 15.30 Uhr<br />
Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />
6.<strong>12</strong>. „Nikolaus“ – He<strong>in</strong>z Pabel<br />
13.<strong>12</strong>. „Goethe und Charlotte“ –<br />
Schardt Haus Weimar<br />
20.<strong>12</strong>. „Dem Auge e<strong>in</strong> est“ –<br />
Cornelia Nowak<br />
3.1. „Illum<strong>in</strong>ati“ – Cornelia Eberhardt<br />
10.1. „Israel & Jerusalem“ –<br />
Hans Joachim Nowatzky<br />
17.1. „Topf & Söhne“ –<br />
Kar<strong>in</strong> Breitkreutz<br />
24.1. „Islam“ – rau Niemeier<br />
31.1. „Luther und se<strong>in</strong> Verhältnis zu<br />
Maria“ – Pfrn.i.R. Sigrun Pabel<br />
Geöffnete <strong>Kirchen</strong><br />
Kaufmannskirche<br />
Im Advent r-So 11-17 Uhr<br />
Januar geschlossen<br />
August<strong>in</strong>erkirche<br />
täglich 8-20 Uhr<br />
Michaeliskirche<br />
täglich 11-16 Uhr<br />
Predigerkirche geschlossen<br />
Reglerkirche<br />
Sa 10-13 Uhr (bis Weihnachten)
INORMATION 38<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
im August<strong>in</strong>erkloster<br />
August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5766023, ax 0361-5766098<br />
e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags):<br />
7 Uhr Morgengebet, <strong>12</strong> Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />
Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />
19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />
Öffnungszeiten der Klosterstube<br />
täglich (außer dienstags) 10.30-17.30 Uhr<br />
MITTWOCHABENDKIRCHE<br />
die – etwas – anderen Gottesdienste<br />
Verantwortlich Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
Feier-Abend<br />
e<strong>in</strong> Gottesdienst <strong>in</strong> freier orm für junge Erwachsene,<br />
zusammen mit der Studierendengeme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Erfurt</strong>, den Studenten für Christus u.a.<br />
14.<strong>12</strong>.; 18.1. 19.30 Uhr Kapitelsaal<br />
TAUUNTERRICHT<br />
Anfragen bei Sr. Ruth CCR<br />
ab 9.1. montags 20-21 Uhr Klosterstube<br />
BIBELSTUDIENABEND<br />
Zur Zeit: Der Brief des Apostels Paulus an die<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Philippi<br />
donnerstags 20-21.15 Uhr Klosterstube<br />
BIBELLESEABEND<br />
montags 18.30-20 Uhr Klosterstube<br />
BESONDERE VERANSTALTUNGEN<br />
E<strong>in</strong>kehrtage im Advent<br />
mit Texten aus dem Buch des Propheten Jesaja<br />
mit Pfr. V. Keil, Hahnenklee 2.– 4.<strong>12</strong>.<br />
E<strong>in</strong>kehrtage für Menschen <strong>in</strong><br />
Verantwortung<br />
mit rau Dr. Inge Leder und Sr. Ruth Meili CCR<br />
8.–11.<strong>12</strong>.<br />
Epiphanias<br />
Abendmahlsgottesdienst 6.1. 18 Uhr<br />
Gebetswoche für die E<strong>in</strong>heit der Christen<br />
18.-25. 1. 18 Uhr jeweils im Abendgebet<br />
9. Geburtstag der Klosterstube<br />
19. 1. <strong>12</strong> Uhr<br />
Holocaust-Gedenken<br />
27.1. 18 Uhr im Abendgebet<br />
Fest der Darstellung des Herrn<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
2.2. 18 Uhr Kapitelsaal<br />
Besondere Term<strong>in</strong>e<br />
„Brot für die Welt“<br />
Gottesdienst<br />
4.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
Ausstellung<br />
„Engel zwischen Himmel und Erde“<br />
Marianna Lepadus, Lutherstadt Eisleben<br />
bis 31.1.06 Michaeliskirche<br />
Orgelkonzert und Vernissage 4.<strong>12</strong>.17 Uhr<br />
Adventsfeier für Senior<strong>in</strong>nen und Senioren<br />
Andreasgeme<strong>in</strong>de 6.<strong>12</strong>. 15 Uhr<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de 7.<strong>12</strong>. 14 Uhr Predigerkloster<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de 8.<strong>12</strong>. 14.30 Uhr<br />
Bürgerhaus UNTER DEN KASTANIEN<br />
Röntgenstraße 28<br />
Erlebnisraum Kirche –Kirche im Advent<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche und alle Interessierte<br />
s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 10-17.30 Uhr Kilianikirche<br />
Gottesdienst des Christophoruswerkes<br />
20.<strong>12</strong>. 14 Uhr Thomaskirche<br />
Traditionelles S<strong>in</strong>gen an der<br />
Oberammergauer Weihnachtskrippe<br />
6.1. 19.30 Uhr Augusta-Viktoria-Stift<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
8.1. 15 Uhr Thomaskirche<br />
Musikalischer Gottesdienst zu Epiphanias<br />
8.1. 10 Uhr Andreaskirche<br />
Krippenspiele / Adventsspiele<br />
3. Advent 11.<strong>12</strong>.<br />
10 Uhr Andreaskirche<br />
15.30 Uhr Gispersleben<br />
4. Advent, 18.<strong>12</strong>.<br />
17 Uhr Melanchthon-GZ Ludolfweg<br />
Geme<strong>in</strong>same ökumenische Bibelwoche<br />
23.-27.1. 19.30 Uhr <strong>in</strong> Bischleben<br />
Besuch im Stadtmuseum<br />
„TECHNIKER DER ENDLÖSUNG.<br />
Topf & Söhne –<br />
Die Ofenbauer von Auschwitz“<br />
Durch die Ausstellung führt die<br />
Kurator<strong>in</strong> der Ausstellung<br />
Dr. Annegret Schüle<br />
13.1. 19.30 Uhr Treffpunkt<br />
Stadtmuseum, Johannesstraße
39 AUGUSTINERKLOSTER<br />
Vielbeachtete Angebote<br />
Lothar Schmelz<br />
Besuch der Mitglieder des Ordens<br />
Pour le mérite im <strong>Evangelische</strong>n August<strong>in</strong>erkloster<br />
zu <strong>Erfurt</strong><br />
Am 25. September 2005 hatten wir die<br />
große reude und auch Ehre, 48 Mitglieder<br />
des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft<br />
und Künste im August<strong>in</strong>erkloster<br />
zu empfangen. Kurator Lothar Schmelz<br />
konnte u.a. den Ordenskanzler Herrn<br />
Prof. Albach, die Schriftsteller Mart<strong>in</strong><br />
Walser und Hans Magnus Enzensberger,<br />
die Nobelpreisträger<strong>in</strong> Christiane Nüssle<strong>in</strong>-Vollhard<br />
und den Nobelpreisträger<br />
Günter Blobel begrüßen. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Landeskonservator Stefan W<strong>in</strong>ghardt führte<br />
er die Gäste durch das August<strong>in</strong>erkloster.<br />
Den Abschluss des Aufenthaltes bildete<br />
der Besuch der Bibliothek des <strong>Evangelische</strong>n<br />
M<strong>in</strong>isteriums, wo Dr. Michael<br />
Ludscheidt se<strong>in</strong>en Tresor öffnete und wertvolle<br />
alte Drucke aus verschiedenen Jahrhunderten<br />
zeigte.<br />
Reformationstag 2005 im <strong>Evangelische</strong>n<br />
August<strong>in</strong>erkloster zu <strong>Erfurt</strong><br />
Am Reformationstag, 31. Oktober, konnten<br />
wir wieder über 1.500 Gäste im Kloster<br />
begrüßen. Begonnen hat dieser Tag mit<br />
e<strong>in</strong>em sehr e<strong>in</strong>drucksvollen Kantatengottesdienst<br />
(E<strong>in</strong> feste Burg ist unser Gott von<br />
J. S. Bach) mit der August<strong>in</strong>er-Kantorei,<br />
dem Andreas-Kammerorchester und Solisten<br />
aus Weimar und Leipzig unter der<br />
Leitung von LKMD Dietrich Ehrenwerth.<br />
Die Predigt hielt Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich.<br />
Über 500 Gläubige nahmen an diesem<br />
Gottesdienst teil.<br />
Von 13 bis 17 Uhr wurden alle Türen<br />
geöffnet, und an verschiedenen Ständen<br />
stellten sich Institutionen des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />
<strong>Erfurt</strong> vor. So konnten die ca. 1.000<br />
Gäste sich u.a. über das <strong>Evangelische</strong><br />
Ratsgymnasium, die Offene Arbeit, die<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de und die <strong>Kirchen</strong>musik<br />
im August<strong>in</strong>erkloster <strong>in</strong>formieren.<br />
E<strong>in</strong>en Schwerpunkt des Tages bildete das<br />
1. Stiftungsfest der Stiftung August<strong>in</strong>erkloster<br />
zu <strong>Erfurt</strong>, e<strong>in</strong>er Stiftung unter der Obhut<br />
der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.<br />
An zwei Ständen wurden viele<br />
ragen beantwortet und über den aktuellen<br />
Stand des Wiederaufbaus der Bibliothek<br />
und der Waidhäuser <strong>in</strong>formiert. Das<br />
Architekturbüro Junk & Reich aus Weimar<br />
stellte die aktuellen Baupläne des Wiederaufbaus<br />
vor, auch konnte man sich<br />
über die Planung der Bebauung des Comthurhofes<br />
<strong>in</strong>formieren. Die Gäste nahmen<br />
an der dieses Jahr letzten „etwas anderen<br />
ührung“ mit der Schauspieler<strong>in</strong> Annett<br />
Seibt teil. „Heilige Anna hilf“ wurde<br />
18mal von ihr gespielt und 800 Gäste erfreuten<br />
sich an diesem heiter-bes<strong>in</strong>nlichen<br />
Stück.<br />
E<strong>in</strong>e Orgelführung mit LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />
und Spezialführungen mit Helmut<br />
<strong>in</strong>ke und Lothar Schmelz schlossen<br />
sich an. An diesem Tage stellte Herr Dr.<br />
Ludscheidt der Öffentlichkeit e<strong>in</strong>e restaurierte<br />
late<strong>in</strong>ische Bibel aus dem Jahr 1493<br />
vor. An diesen ührungen nahmen rund<br />
200 Gäste teil.<br />
Den Abschluss bildete das ökumenische<br />
Abendgebet mit den Schwestern der Communität<br />
Casteller R<strong>in</strong>g. Zu diesem Abendgebet<br />
trat zum ersten Mal der Ökumenische<br />
Gebärdenchor <strong>Erfurt</strong> öffentlich auf.<br />
Die über 100 Besucher waren von dem<br />
„Gesang der Hände“ sehr bee<strong>in</strong>druckt.<br />
Dieser Tag zeigte wieder e<strong>in</strong>mal sehr bee<strong>in</strong>druckend,<br />
dass die Menschen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />
und Gäste der Stadt großes Interesse an<br />
der <strong>Kirchen</strong>geschichte, der Kultur, der<br />
Historie und dem nationalen Kulturdenkmal<br />
August<strong>in</strong>erkloster haben.
INORMATION 40<br />
Beratungen<br />
Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9<br />
Arbeitsrecht – R. Halbleib<br />
dienstags ab 20.30 Uhr<br />
Juristische Beratung für Ausländer<br />
mittwochs 17-19 Uhr<br />
Kriegsdienstverweigerer<br />
donnerstags ab 19 Uhr<br />
amnesty <strong>in</strong>ternational<br />
<strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />
Michaelisstraße 14 (Stadtmission)<br />
dienstags ab 18.30 Uhr<br />
Aktionskreis für Frieden e.V.<br />
Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong><br />
Sprechzeiten Mo-r 9-15 Uhr<br />
Infotag Mi 16-18 Uhr<br />
( / ax 0361-56 17 580<br />
Aktionskreis-rieden-erfurt@gmx.de<br />
Krankenhausseelsorge<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens<br />
( 0361-733<strong>12</strong>9<br />
Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
( 0361-6639342<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler<br />
( 0361-5626215<br />
Andacht<br />
mit Orgelmusik<br />
sonntags 9.30 Uhr<br />
Kapelle im Hauptgebäude<br />
des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums<br />
Nordhäuser Straße<br />
Supervision<br />
E<strong>in</strong>zelsupervision und Gruppensupervision für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> kirchlichen, diakonischen<br />
und sozialen Berufen.<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles, Pastoralpsycholog<strong>in</strong>, Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<strong>in</strong> am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Erfurt</strong>, Supervisor<strong>in</strong><br />
( 0361-6639342
41 HOSPIZ / ANZEIGE<br />
Ökumenische Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong><br />
im Malteser Hilfsdienst e.V.<br />
Goethestraße 22<br />
99096 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361 – 34 04 780<br />
Sprechzeiten<br />
Mo, Do 10-<strong>12</strong> Uhr, Di 10-17 Uhr<br />
Kontaktgruppe für verwaiste Eltern<br />
die ihr K<strong>in</strong>d sehr früh verloren haben<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der rauenkl<strong>in</strong>ik<br />
Uta Altmann ( 0361 – 78 13 <strong>01</strong>5<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Gruppe:<br />
Claudia Tischer ( <strong>01</strong>60 – 94 83 33 69<br />
Treffpunkt 1. Di im Monat 20-22 Uhr<br />
Goethestraße 22<br />
Nächste Term<strong>in</strong>e 6.<strong>12</strong>.05., 3.1.06<br />
Gesprächskreis verwaister Eltern<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong>nen für die Gruppe<br />
Ingrid Köhne ( 0361 – 42 21 279<br />
Kerst<strong>in</strong> Koeck ( 0361 – 34 04 780<br />
Nächste Term<strong>in</strong>e 10.<strong>12</strong>.05, 14.1.06<br />
Trauersprechzeit<br />
Gesprächsmöglichkeit 1. und 3. Dienstag<br />
im Monat, Goethestraße 22<br />
14.30-17 Uhr, möglichst vorherige Term<strong>in</strong>absprache,<br />
auch <strong>in</strong>dividuelle Vere<strong>in</strong>barungen<br />
möglich<br />
Trauercafé<br />
E<strong>in</strong> offenes Angebot für Trauernde<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong><br />
Kerst<strong>in</strong> Koeck ( 0361 – 34 04 780<br />
21.<strong>12</strong>.05, 18.1.06, 17-19 Uhr<br />
Goethestraße 22<br />
bitte telefonische Kontaktaufnahme<br />
E<strong>in</strong>ladung zum Trauerkreis<br />
„E<strong>in</strong> Quell <strong>in</strong> unserer Wüste“<br />
Die Gruppe trifft sich ab Januar 2006 <strong>in</strong><br />
den Räumen der evangelischen Studentengeme<strong>in</strong>de<br />
<strong>in</strong> der Allerheiligenstr.15<br />
Anmeldungen bitte persönlich bei Kerst<strong>in</strong><br />
Koeck <strong>in</strong> der Goethestraße 22 oder unter<br />
( 0361/ 34 04 780
NACHRICHTEN 42<br />
Die Föderation macht es möglich<br />
Vom 15. bis 17. September 2006 f<strong>in</strong>det<br />
<strong>in</strong> Kloster Volkenroda das erste geme<strong>in</strong>same<br />
Jugendcamp der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />
Sachsen und der Thür<strong>in</strong>ger Landeskirche<br />
statt. Es kommen damit zwei Traditionen<br />
zusammen: Das Jugendcamp der KPS und<br />
der Landesjugendsonntag der Thür<strong>in</strong>ger.<br />
„Kaufen und helfen“<br />
Die öderation <strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />
Mitteldeutschland (EKM) hat auf ihrer Internetseite<br />
e<strong>in</strong>en Onl<strong>in</strong>e-Marktplatz „Kaufen<br />
und helfen“ e<strong>in</strong>gerichtet. Über die<br />
geme<strong>in</strong>same Website der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />
Sachsen und der Thür<strong>in</strong>ger Landeskirche<br />
kann man auf e<strong>in</strong>en der 400 Onl<strong>in</strong>e-Shops<br />
zugreifen. Das Besondere daran ist, dass<br />
mit dem E<strong>in</strong>kauf die Telefonseelsorge unterstützt<br />
wird, ohne dass der Käufer e<strong>in</strong>en<br />
Cent mehr zu zahlen hat. ür jeden<br />
Euro, der über den Marktplatz umgesetzt<br />
wird, erhält die EKM e<strong>in</strong>e Provision.<br />
Durchschnittlich werden drei Prozent es<br />
Umsatzes Provision gezahlt, die Höchstquote<br />
liegt bei 19 Prozent. Neben Büchern<br />
sowie Kleidung können unter anderem<br />
auch Reisen und Autos über die Internetseite<br />
der EKM erworben werden. Die E<strong>in</strong>käufe<br />
über den Onl<strong>in</strong>e-Marktplatz s<strong>in</strong>d<br />
anonym, es werden ke<strong>in</strong>e Daten der<br />
Marktplatz-Kunden gespeichert. So kann<br />
man per Mausklick nun die Telefonseelsorge<br />
unterstützen. Die öderationskirche<br />
ist die erste Organisation <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und<br />
Sachsen-Anhalt, die das noch unkonventionelle<br />
Instrument zur E<strong>in</strong>nahme zusätzlicher<br />
Mittel nutzt.<br />
(Info: gep)<br />
Mühlhausen <strong>in</strong> Wort und Bild<br />
Der <strong>Kirchen</strong>kreis Mühlhausen ist der größte<br />
<strong>in</strong> der EKM. Er erwuchs aus den ehemaligen<br />
<strong>Kirchen</strong>kreisen Bad Langensalza,<br />
Mühlhausen und Eichsfeld und zählt rund<br />
40.000 Mitglieder <strong>in</strong> 100 <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den.<br />
Aufgaben und Organisation des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />
werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 24seitigen<br />
Broschüre dargestellt, die jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Auflage von 20.000 erschien. Gäste und<br />
Besucher werden umfassend über das<br />
kirchliche Leben der Region <strong>in</strong>formiert.<br />
Mit e<strong>in</strong>em umfangreichen Adressteil und<br />
e<strong>in</strong>er „<strong>Kirchen</strong>kreis-Landkarte“ ist sie<br />
zugleich Kontaktbörse und praktischer<br />
Wegweiser durch die Geme<strong>in</strong>den und<br />
kirchlichen E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Ökojahr<br />
Die <strong>Evangelische</strong> Jugend <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
(EJTh) ist seit vielen Jahren Träger des reiwilligen<br />
Ökologischen Jahres. Dieses Jahr<br />
mit se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Betätigungsfeldern<br />
ist für junge Leute e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit,<br />
Klarheit über eigene berufliche<br />
Perspektiven zu bekommen und Wartezeiten<br />
bis zum Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Ausbildung<br />
s<strong>in</strong>nvoll zu überbrücken. 30 E<strong>in</strong>satzplätze<br />
stehen derzeit bei der EJTh zur Verfügung,<br />
zwei s<strong>in</strong>d noch zu besetzen.<br />
Kontakt: EJTh, Barbara Morgenroth<br />
Marienstraße 57, 99817 Eisenach<br />
oekojahr@ejth.de<br />
Direktor <strong>in</strong> Neudietendorf<br />
Ab 1. April 2006 wird Dr. Michael Haspel<br />
aus Weimer als Nachfolger von<br />
Dr. Thomas A. Seidel die Leitung der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Akademie Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Neudietendorf<br />
übernehmen.<br />
Dabei se<strong>in</strong> beim Kunstdienst<br />
Der Kunstdienst ist umgezogen. Man f<strong>in</strong>det<br />
ihn jetzt – nach Anmeldung – <strong>in</strong> der<br />
Predigerstraße 3 ( 0361-56 21 845.<br />
Der Kunstdienst braucht Mitstreiter. Stärken<br />
Sie mit Ihrem Namen und Ihrem<br />
Dabeise<strong>in</strong> den <strong>Evangelische</strong>n Kunstdienst,<br />
dass der Vere<strong>in</strong> sich se<strong>in</strong>en Aufgaben im<br />
Mite<strong>in</strong>ander und der Ergänzung von Kirche<br />
und Kunst widmen kann – mit Kompetenz<br />
und Kraft!<br />
Über die Geschäftsstelle (Herrn Börner)
43 NACHRICHTEN<br />
erhalten Sie die Aufnahmeanträge; der<br />
Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf ganze<br />
20,- Euro im Jahr...<br />
Internet: www.ev-kunstdienst-erfurt.de.<br />
Die <strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte im<br />
Augusta-Viktoria-Stift erhielt die paperman-Urkunde<br />
von der SWE Stadtwirtschaft<br />
GmbH <strong>Erfurt</strong>. Die K<strong>in</strong>der haben 70<br />
kg Papier gesammelt.<br />
Insgesamt haben 66 <strong>Erfurt</strong>er K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />
23 Grund- und fünf Regelschulen<br />
im Rahmen der Aktion 152,3 t Papier gesammelt.<br />
Landeskirchliche<br />
Geme<strong>in</strong>schaft <strong>Erfurt</strong><br />
Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 2 ( 0361.6442419<br />
Mi 17 Uhr Bibelstunde, Hauskreise<br />
Do 16 Uhr K<strong>in</strong>dertreff<br />
r 19 Uhr Jugendstunde<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdienst<br />
Sonntag 10 Uhr 4., 18.<strong>12</strong>.;<br />
Sonntag 17 Uhr 25.<strong>12</strong>.; 1., 22., 29.1.06<br />
Allianzgebetswoche<br />
Eröffnung 8.1. 17 Uhr Ma<strong>in</strong>zerhofstr. 2<br />
Abschluss 15.1. 10 Uhr Magdeburger<br />
Allee<br />
Allianzgebetswoche 8.-15.1.2006<br />
Zum 160. Mal lädt die 1846 gegründete<br />
<strong>Evangelische</strong> Allianz im Januar 2006 zu<br />
e<strong>in</strong>er Woche des Gebets e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>er Anregung<br />
der Schweizerischen <strong>Evangelische</strong>n<br />
Allianz folgend, wird auch <strong>in</strong> Deutschland<br />
der thematische Leitfaden durch die<br />
Tage vom 8. bis 15. Januar durch die „Ichb<strong>in</strong>-Woche“<br />
von Jesus Christus geprägt<br />
se<strong>in</strong>. Zum Motto der Gebetswoche wählte<br />
der deutsche Vorbereitungskreis Worte,<br />
mit denen Jesus se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung zu<br />
e<strong>in</strong>em erfüllten und zielorientierten Leben<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Nachfolge umschrieb: „Ich<br />
lebe und ihr sollt auch leben“ (Joh. 14,19).<br />
Die Allianzgebetswoche f<strong>in</strong>det nach Angaben<br />
von Generalsekretär Hartmut Steeb<br />
(Stuttgart) <strong>in</strong> mehr als 25 Ländern Europas<br />
sowie <strong>in</strong> Ländern anderer Kont<strong>in</strong>ente<br />
statt. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland werden sich<br />
voraussichtlich 350.000 Christen <strong>in</strong> ca.<br />
1.250 Orten beteiligen. Die <strong>Evangelische</strong><br />
Allianz ist e<strong>in</strong>e weltweite Bewegung, <strong>in</strong><br />
der sich Christen, unabhängig von ihrer<br />
<strong>Kirchen</strong>zugehörigkeit, zusammenf<strong>in</strong>den.<br />
Auf Bundesebene gehören zum Netzwerk<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Allianz derzeit 338<br />
Werke und Verbände.<br />
(aus dem Geme<strong>in</strong>debrief 78, 2005/06<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />
Gispersleben und Kühnhausen)<br />
KEIN TAG WIE JEDER ANDERE<br />
Kreativer Weihnachtstag<br />
11.<strong>12</strong>. 13.30 – 20 Uhr ComCenter<br />
Brühl, Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 10 (Atrium)<br />
14 Uhr, 20 Uhr K<strong>in</strong>dermusical „Licht-<br />
Blicke“<br />
Modelleisenbahn, Bastelstraße, weihnachliche<br />
Computerspiele, Musik und<br />
Geschichten, Spieluhrenausstellung, Gastronomie,<br />
Büchertische, Gespräche<br />
Worte zum Advent Prediger H. Gießler<br />
17.30 Uhr Weihnachts-Jazz<br />
Der Erlös des Tages geht an das Restaurant des<br />
Herzens der <strong>Evangelische</strong>n Stadtmission <strong>Erfurt</strong>
KINDER 44<br />
KIRCHE<br />
MIT KINDERN<br />
K<strong>in</strong>derkreise und K<strong>in</strong>dertreffs<br />
montags<br />
14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Kirchheim<br />
15 Uhr Lutherkirche (4.-6. Klasse)<br />
15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />
16 Uhr Lutherkirche (1.-3. Klasse)<br />
16.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Egstedt<br />
15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
15 Uhr Walschleben<br />
dienstags<br />
15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Alach<br />
15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />
15.30 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />
Puschk<strong>in</strong>straße11<br />
16 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Mart<strong>in</strong>ikirche,<br />
Nikolausstraße 8 (1.-3. Klasse)<br />
16.15 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Philipp<br />
Melanchthon, Ludolfweg<br />
15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Dachwig<br />
17 Uhr Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Weihnachtss<strong>in</strong>gspielproben<br />
mittwochs<br />
15 Uhr Andreas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Gebesee<br />
17 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg,<br />
Hammerweg 4a (1.-6. Klasse)<br />
donnerstags<br />
15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Büßleben<br />
16.00 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Marbach<br />
14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Möbisburg<br />
15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Elxleben<br />
16.30 Uhr Kirche <strong>in</strong> Tiefthal<br />
15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Regler<br />
15.30 Uhr Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
15 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />
Humboldtstraße (1. u. 2.Klasse)<br />
16 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />
Humboldtstraße (3. u. 4. Klasse)<br />
16.15 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Philipp<br />
Melanchthon, Ludolfweg<br />
freitags<br />
2.<strong>12</strong>. 16 – 18 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Zimmernsupra<br />
samstags<br />
jeden 2. Samstag im Monat 9.30 Uhr<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Bischleben<br />
Familiennachmittage<br />
11.<strong>12</strong>. 14 Uhr Adventsnachmittag Marbach<br />
und Alach<br />
15.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr Adventsnachmittag<br />
Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Familiengottesdienste<br />
4.<strong>12</strong>.<br />
9.15 Uhr Petrikirche Büßleben<br />
9.30 Uhr Reglerkirche<br />
14 Uhr Möbisburg<br />
8.1.<br />
10 Uhr Predigerkloster<br />
29.1.<br />
10 Uhr Philipp-Melanchthon-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
K<strong>in</strong>dergottesdienste<br />
jeden Sonntag während des Gottesdienstes<br />
Reglerkirche<br />
Predigerkirche<br />
Thomaskirche<br />
Kilianikirche<br />
und monatlich <strong>in</strong> weiteren <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong> –<br />
bitte Aushänge beachten<br />
Adventsfeier und Danke-Fest<br />
für ehrenamtliche und hauptamtliche<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> der Arbeit<br />
mit K<strong>in</strong>dern sowie für Katechet<strong>in</strong>nen i.R.<br />
1.<strong>12</strong>. 19 Uhr Schmidtstedter Straße 42<br />
(2.Etage)<br />
Fortbildung<br />
„Methodentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ – Workshop für<br />
geme<strong>in</strong>de- und religionspädagogische<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
21.1. 9.30-15 Uhr PTI Neudietendorf<br />
bitte anmelden<br />
K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />
6.-10.2. 9.30 – 15 Uhr<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />
Anmeldung jetzt!!<br />
K<strong>in</strong>dertage<br />
6.-9.2 10-15 Uhr<br />
Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
Anmeldungen bitte bis 30.1. im<br />
Geme<strong>in</strong>debüro ( 4<strong>12</strong>339<br />
oder bei Günter Kemmler ( 4222203<br />
K<strong>in</strong>derbibeltage<br />
KSP Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />
20.-22.2.2006<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg
45 INORMATION<br />
CVJM <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Magdeburger Allee 46<br />
99086 <strong>Erfurt</strong><br />
( /ax 0361-65360-26 /-28<br />
www.cvjm-erfurt.de, ramdohr@cvjm-erfurt.de<br />
Christlicher Vere<strong>in</strong> Junger Menschen e.V.<br />
Wochenprogramm<br />
Montag<br />
15 – 17 Uhr Bürgercafé/Erzählcafé<br />
18 – 20 Uhr Volleyball ( Sporthalle der<br />
Neuerbeschule)<br />
20.15 – 22 Uhr Volleyball – Ligamannschaft<br />
(Sportgymnasium)<br />
Dienstag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
Mittwoch<br />
14 – 16 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
16 – 17.30 Uhr Jungschar „Peanuts“<br />
19.30 – 21 Uhr Bibelkreis „Glaube 46“<br />
Donnerstag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
17– 18.30 Uhr Jungschar „antas“<br />
17– 18.30 Uhr Indiaca (Bechste<strong>in</strong>schule)<br />
Freitag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
18 - 19 Uhr Abendgebet „Oase“<br />
19 – 22 Uhr Jugendkulturprojekt „46“<br />
1. r: „4friends“ – Themen- und<br />
Aktionsabend<br />
2. r: „C<strong>in</strong>emateque“–- Der ilmabend<br />
3. r: „mittendr<strong>in</strong>“ – Abend der Gäste und<br />
Gespräche<br />
4. r: „Spielbar“ – Brettspiele und mehr<br />
20.30 – 22 Uhr ußball (Sportgymnasium)<br />
VCP – Verband Christlicher<br />
Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen und<br />
Pfadf<strong>in</strong>der e.V.<br />
Magdeburger Allee 46, 99086 <strong>Erfurt</strong><br />
Büro:<br />
Di 9-13 Uhr, Mi 15-17 Uhr, Do 13-18 Uhr<br />
( 0361-6536027<br />
OENE ARBEIT<br />
ERURT<br />
<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
Allerheiligenstraße 9<br />
99084 <strong>Erfurt</strong><br />
(/ax 0361-6 42 26 61<br />
OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.de<br />
www.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.de<br />
Wöchentliche Öffnungszeiten<br />
Montag<br />
17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t<br />
17.30-19 Uhr Indiaca-Sport (Infos <strong>in</strong> der OA)<br />
17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg<br />
20-23 Uhr ilmabend / OA Kultur Treff im<br />
Wechsel 14tägig<br />
Dienstag<br />
18-20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt<br />
19.30-1 Uhr OA-Treff mit Infobörse, Kultur, JIP<br />
Mittwoch<br />
14-17 Uhr Lesecafé im Wechsel Kreatives und<br />
K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o für Schlaumeier<br />
17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />
MitbürgerInnen und Café<br />
19 Uhr Männergruppe (obere Etage);<br />
Absprachen mit Bruno oder Roland<br />
20-24 Uhr Tanzabend (7., 21.<strong>12</strong>.; 4.,18.1.)<br />
19.30-23 Uhr Bibelkreis (14., 28.<strong>12</strong>.; 11., 25.1.)<br />
Donnerstag<br />
9-<strong>12</strong> Uhr Büro<br />
17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis<br />
19-20 Uhr Umweltbibliothek/<br />
Kriegsdienstverweigererberatung<br />
20-24 Uhr Themenabend (8., 15.<strong>12</strong>. Dokufilm)<br />
Sonntag<br />
15.30 Uhr K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o (11.<strong>12</strong>.; 8., 22.1.06)<br />
Filmabende Beg<strong>in</strong>n 20.30 Uhr<br />
2., 16., 30.1.06<br />
Kultur<br />
Experimenteller Jazz 5.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />
„Rauschmaul“ 19.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />
n.n. <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. ; 9., 23.1.06<br />
Freundeskreis Essen für Gourmets<br />
Anmeldung erforderlich 2.<strong>12</strong>.; 13.1. 19 Uhr<br />
OA-EXTRA<br />
lohmarkt im Advent <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 20.30 Uhr<br />
K<strong>in</strong>deradventsfeier mit Puppenspiel<br />
„Rumpelstilzchen“ 4.<strong>12</strong>.<br />
Weihnachtsfeier 24.<strong>12</strong>. nach dem Gottesdienst<br />
<strong>in</strong> der Michaeliskirche 21 Uhr
EVANGELISCHE JUGEND 46<br />
E<strong>in</strong> Hauch mehr Leben<br />
René Thumser, Britt leischer<br />
Zwischen dem <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> und der<br />
Diözese Bradford besteht seit über zehn Jahren<br />
e<strong>in</strong>e rege Partnerschaft. Immer wieder<br />
fahren Gruppen aus <strong>Erfurt</strong> nach Großbritannien,<br />
oder es kommen Gäste von dort nach<br />
<strong>Erfurt</strong>. Der Austausch unter den Jugendlichen<br />
ist sehr rege.<br />
Vom 15.-23.10.2005 fuhr e<strong>in</strong>e fünfzehnköpfige<br />
Jugendgruppe der <strong>Evangelische</strong>n Jugend<br />
<strong>Erfurt</strong> unter Leitung von Britt leischer und<br />
René Thumser nach Yorkshire, um <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong>den der Diözese Bradford englische<br />
Jugendliche zu besuchen und deren Lebenskultur<br />
zu erkunden.<br />
Denn das Besondere an dieser Art von Begegnung<br />
auf geme<strong>in</strong>dlicher Ebene ist, dass<br />
die Gäste <strong>in</strong> Gastfamilien mit gleichaltrigen<br />
Jugendlichen untergebracht s<strong>in</strong>d und somit<br />
<strong>in</strong>tensiv <strong>in</strong> die englische Sprache, Kultur,<br />
Religion und den Alltag e<strong>in</strong>tauchen können.<br />
Auf unserem Wochenprogramm stand: e<strong>in</strong><br />
Tag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er englischen Schule mit den jeweiligen<br />
Jugendlichen aus den Gastfamilien,<br />
Wanderungen <strong>in</strong> der wunderbaren Yorkshire<br />
Landschaft, Besichtigungen von Bradford,<br />
York und Leeds, Begegnungen und Gespräche<br />
mit dem Bischof von Bradford und<br />
der Bradforder Oberbürgermeister<strong>in</strong> (für uns<br />
e<strong>in</strong>e besondere Ehre – auch wenn wir uns<br />
nicht ganz so <strong>in</strong> der englischen Etikette auskannten).<br />
Bei e<strong>in</strong>em Theaterbesuch erlebten wir Shakespeares<br />
„Was ihr wollt“ im englischen Orig<strong>in</strong>al.<br />
Museen und Galeriebesichtigungen<br />
waren für uns wirklich sehr bee<strong>in</strong>druckend,<br />
ebenso e<strong>in</strong>e Schifffahrt auf dem Leeds-Liverpool-Kanal,<br />
Spiel, Spaß, Begegnung und vieles<br />
mehr.<br />
Wir trafen <strong>in</strong> unserer Partnergeme<strong>in</strong>de auf<br />
Menschen, die uns mit bewundernswerter<br />
Offenheit, reude und Warmherzigkeit empf<strong>in</strong>gen.<br />
Menschen, die uns <strong>in</strong> ihrem Zuhause<br />
aufnahmen, Lunch-Pakete zurechtmachen,<br />
uns ihre Heimat und Kultur nahe<br />
brachten, für uns kochten und mit uns feierten.<br />
Menschen, die beim Abschied am Sonntag<br />
w<strong>in</strong>kten, manche mit Tränen <strong>in</strong> den Augen.<br />
Junge Menschen, die neugierig geworden<br />
s<strong>in</strong>d auf die Lebenskultur der deutschen<br />
Jugendlichen und 2006 <strong>in</strong> den Osterferien<br />
zu uns nach <strong>Erfurt</strong> kommen werden.<br />
Das Bandprojekt<br />
René Thumser<br />
Das Bandprojekt der evangelischen Jugend<br />
<strong>Erfurt</strong> im Keller der Thomaskirche bietet seit<br />
drei Jahren jungen <strong>Erfurt</strong>er Nachwuchsmusikern<br />
die Möglichkeit, ihre Kreativität und<br />
Musikalität weitgehend selbstbestimmt zu<br />
entfalten und schafft neben Probemöglichkeiten<br />
und technischer Grundausstattung<br />
auch Auftrittsmöglichkeiten im Predigerkeller,<br />
bei Kreisjugendtagen und weiteren Veranstaltungen<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Jugend <strong>Erfurt</strong><br />
und der Landskirche wie z.B. zu Landesjugendcamps.<br />
Momentan proben <strong>in</strong> der Thomaskirche<br />
sechs ormationen und es stehen weitere<br />
junge Musiker auf der Warteliste. Durch den<br />
Umzug der Sambatrommelgruppe der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Jugend <strong>Erfurt</strong> „Percussao Popular“<br />
<strong>in</strong> den Predigerkeller steht die freigewordene<br />
Probenzeit nun neuen Anfragen junger<br />
Musiker zur Verfügung.<br />
Die Gesamtverantwortung des Bandprojektes<br />
liegt bei René Thumser, wobei sich die<br />
Bandleader der jeweiligen Bands e<strong>in</strong>mal pro<br />
Quartal mit ihm treffen, um anfallende organisatorische<br />
und <strong>in</strong>haltliche ragen und<br />
Probleme zu besprechen. Im ersten Halbjahr<br />
2006 soll e<strong>in</strong>e CD produziert werden, auf<br />
welcher sich die Bands des Bandprojektes<br />
mit je zwei bis drei Titeln vorstellen.