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12/01 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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ERURTER BLÄTTER<br />

Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Dezember ‘04/Januar ‘05 Jahrgang 15 Nummer 2


INHALT 2<br />

KOLUMNE 4<br />

Ilse Neumeister<br />

JAHRESLOSUNG 2005 5<br />

Andreas Eras<br />

THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />

Dr. Hermann H. Saitz 6<br />

Margit laschmann 7<br />

Gerta L<strong>in</strong>k 7<br />

Thomas Przyluski 9<br />

Herbert Löbl<strong>in</strong>g 11<br />

Matthias Dreißig <strong>12</strong><br />

Andreas Bischoff 13<br />

Susanne Schöller 14<br />

Detlef Koball 15<br />

Michael Jahn 16<br />

LANDNAHMEPREDIGT 19<br />

Dr. Christoph Werth<br />

PERSÖNLICHKEITEN 22<br />

CHRISTIAN THOMASIUS<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

KIRCHEN AM STADTRAND 26<br />

LINDERBACH<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Meißner<br />

WEIHNACHTSGRÜSSE MIT HERZ 28<br />

GEANGEN IN 29<br />

DER ENGE DER WEITE<br />

lorian Heigwer<br />

STADTMISSION 39<br />

Petra Hegt / Christian Garbe<br />

NACHRICHTEN / LESERBRIE 41<br />

EHRUNG 44<br />

SIE WERDEN ERWARTET 47<br />

INORMATION<br />

Allianzgebetswoche 18<br />

Sonntagstipp Gottesdienst 24<br />

<strong>Kirchen</strong>musik 25<br />

Bildung 31<br />

ESG, Besondere Term<strong>in</strong>e 32<br />

Krippenspiele, Seniorengottesdienste 33<br />

Reglergespräche 33<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g 34<br />

Café Paul 35<br />

Diakonie 36<br />

Kirche mit K<strong>in</strong>dern 42<br />

Historisches Er<strong>in</strong>nern 45<br />

Jugendseite 46<br />

Infoblatt<br />

KIRCHENKREIS KONKRET<br />

Neue ormen der Zusammenarbeit<br />

Erste öderationssynode<br />

akten vom Kreiskirchenrat<br />

Partnerbesuch aus Ma<strong>in</strong>z<br />

6. Tagung der Kreissynode<br />

Heiligabend<br />

1. und 2. Weihnachtfeiertag<br />

Silvester<br />

Neujahr<br />

ERURTER BLÄTTER<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Ev. M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong>, Senior Andreas Eras<br />

Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-55076-11 ax -19<br />

<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

www.erfurt-kirche.de<br />

REDAKTIONSKREIS<br />

Thomas M. Austel, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />

Wolfgang Musigmann, Michael Pohl, Thomas Przyluski<br />

REDAKTION<br />

Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5507625, ax 0361-5507619<br />

erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

VERANTWORTLICH<br />

Thomas M. Austel<br />

Schmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-5620818, thomas.austel@ekkps.de<br />

OTOS<br />

Titel: Thomas M. Austel; S. 13: Andreas Haupt; S. 16:<br />

Thiel; S. 44: Gerta L<strong>in</strong>k; S. 32 und grüne Seiten:<br />

Engelbilder aus dem Christophoruswerk<br />

SATZ/TYPOGRAIE<br />

Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />

99089 <strong>Erfurt</strong> (/ax 0361-7913874<br />

DRUCK<br />

a. ehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2252355, ax 0361-2252365<br />

fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

VERTRIEB<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />

Konto-Nr. 80<strong>01</strong>510, BLZ 820 608 00<br />

<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />

Autors wieder.<br />

Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.


Macht hoch die Tür, die Tor<br />

macht weit;<br />

es kommt der Herr der<br />

Herrlichkeit,<br />

e<strong>in</strong> König aller Königreich,<br />

e<strong>in</strong> Heiland aller Welt zugleich,<br />

der Heil und Leben mit sich<br />

br<strong>in</strong>gt;<br />

derhalben jauchzt, mit reuden<br />

s<strong>in</strong>gt:<br />

Gelobet sei me<strong>in</strong> Gott,<br />

me<strong>in</strong> Schöpfer reich von Rat.<br />

Er ist gerecht, e<strong>in</strong> Helfer<br />

wert;<br />

Sanftmütigkeit ist se<strong>in</strong><br />

Gefährt,<br />

se<strong>in</strong> Königskron ist Heiligkeit,<br />

se<strong>in</strong> Zepter ist Barmherzigkeit;<br />

all unsre Not zum End er<br />

br<strong>in</strong>gt,<br />

derhalben jauchzt, mit reuden<br />

s<strong>in</strong>gt:<br />

Gelobet sei me<strong>in</strong> Gott,<br />

me<strong>in</strong> Heiland groß von Tat.<br />

(Georg Weissel, 1590-1635)<br />

Die <strong>in</strong>anznot der Kirche heute und die<br />

Not der Menschen im letzten Kriegsw<strong>in</strong>ter<br />

vor 60 Jahren passen nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Satz. Die Zeit der Vertreibung, die<br />

luchtzeit, die Zeit der Gefangenschaft<br />

und der Internierung, die Zeit im Lager,<br />

die Zeit der Trennung hat e<strong>in</strong>e Tür geschlossen.<br />

Wer das Haus verlassen hat,<br />

ist auf der Straße unterwegs nach Westen.<br />

Unterwegs mit dem Adventslied des<br />

Königsberger Pfarrers Georg Weissel<br />

„all unsre Not zum End er br<strong>in</strong>gt“. Unterwegs<br />

mit der Erwartung des christlichen<br />

Glaubens. Unterwegs mit der beschw<strong>in</strong>gten<br />

Melodie im sechsviertel<br />

Takt, die das Herz tanzen läßt. Das ist<br />

ke<strong>in</strong>e Melodie, bei der die Mauern von<br />

Jericho fallen. Die Melodie des bekanntesten<br />

Adventsliedes trägt die Erwartung<br />

auf e<strong>in</strong>e geöffnete Tür, auf e<strong>in</strong>e geöffnete<br />

Grenze, auf e<strong>in</strong>e öffentliche und geöffnete<br />

Kirche, auf den „öffentlichseelischen<br />

Wurzelboden“ (Matthias<br />

Kroeger). E<strong>in</strong>e geöffnete Tür für das<br />

Gewordene und das Werdende, das<br />

Gekommene und das Kommende, das<br />

Er<strong>in</strong>nern an den ersehnten Herzschlag<br />

und das Erwarten des pochenden Herzens<br />

<strong>in</strong> unseren Armen. Bei den Bildern<br />

der Macht e<strong>in</strong> öffnen für die öffentliche<br />

Macht der Bilder der Barmherzigkeit<br />

Gottes.<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, wieder legen wir e<strong>in</strong> neues Heft der ERURTER<br />

BLÄTTER <strong>in</strong> Ihre Hände. Danken, dass Sie diese immer wieder lesen und uns<br />

immer wieder schreiben, uns immer wieder unterstützen. Das soll so bleiben.<br />

Bei dem Adventstern und der Weihnachtskrippe wünschen wir Ihnen für das<br />

Neue Jahr hier aus der Redaktion das Jauchzen und die reude, das S<strong>in</strong>gen des<br />

Körpers, der Seele und des Geistes: „Gelobet sei me<strong>in</strong> Gott“.<br />

Namens des Redaktionskreises<br />

Ihr Thomas M. Austel


KOLUMNE 4<br />

Novembergedanken zum Jahreswechsel<br />

Ilse Neumeister<br />

Noch immer kreisen me<strong>in</strong>e Gedanken um den 9. November. Dieses Jahr 15 Jahre!! Dabei<br />

f<strong>in</strong>de ich es fast unerträglich, wieviel Uns<strong>in</strong>n <strong>in</strong> diesem Zusammenhang <strong>in</strong> den Medien von<br />

mehr oder weniger Prom<strong>in</strong>enten verzapft wurde und wird.<br />

Ich muss gestehen, ich hatte immer Hoffnung, dass die deutsche Teilung e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Ende<br />

haben müsste, galt deshalb unter reunden und Verwandten als letzte H<strong>in</strong>terwäldler<strong>in</strong>.<br />

Zwischendurch kamen mir auch immer wieder Gedanken, dass uns die damalige Regierung<br />

eher noch hungern oder frieren lassen würde, bevor sie ihre Niederlage e<strong>in</strong>gestehen müsste<br />

– oder ich könnte darüber sterben.<br />

So sehr ich froh b<strong>in</strong> über die errungene reiheit, musste es denn unbed<strong>in</strong>gt der 9. November<br />

se<strong>in</strong>? – der Tag mit den zahlreichen Bedeutungen?<br />

Als Schulmädchen musste ich am 9. November „Die ahne hoch...“ s<strong>in</strong>gen, mit erhobenem<br />

Arm zum Hitlergruß. 1945 hatte dieser Spuk e<strong>in</strong> Ende. Es kamen schon gleich die Verbrechen<br />

des Nationalsozialismus ans Tageslicht. Aus dieser Zeit hat sich mir e<strong>in</strong> Bild e<strong>in</strong>geprägt<br />

– und ich weiß nicht, ob ich es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeitung gesehen habe oder ob <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Umgebung<br />

darüber gesprochen wurde: Bei der Befreiung des KZ Buchenwald durch die Amerikaner<br />

hatte e<strong>in</strong> Soldat e<strong>in</strong> achtjähriges fast verhungertes jüdisches K<strong>in</strong>d gefunden und hielt es auf<br />

e<strong>in</strong>er Hand sitzend <strong>in</strong> die Höhe. Dieses Bild wurde wichtig für me<strong>in</strong> späteres Leben und<br />

Handeln. Wenig später hörte ich von e<strong>in</strong>em aus dem Exil zurückgekehrten <strong>Erfurt</strong>er Rechtsanwalt,<br />

wie er die schlimme Nacht des 9. November 1938 <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatstadt erlitten<br />

hatte und was sich <strong>in</strong> der Turnhalle der Humboldtschule bis zum Abtransport nach Buchenwald<br />

abgespielt hatte. Da ja die damalige Ostzone sehr schnell Antifaschismus propagierte,<br />

erfuhr man sehr wenig über die Verbrechen an den Juden.<br />

Mit dem Bau der Synagoge auf dem gleichen Platz, wo 1938 die vorherige stand, fanden<br />

öffentliche Gedenktage und ganz im Anfang 1952 auch noch Gottesdienste statt. Es gab<br />

damals schon e<strong>in</strong>ige wenige <strong>Erfurt</strong>er, die diese Gelegenheiten nutzten und es kam zu Kontakten<br />

mit den ehemaligen <strong>Erfurt</strong>ern und den aus Breslau h<strong>in</strong>zu gekommenen jüdischen<br />

lüchtl<strong>in</strong>gen.<br />

Ich könnte hier noch ganz viele Geschichten erzählen, nur so viel: E<strong>in</strong>es Tage, es war wieder<br />

e<strong>in</strong> Gedenktag und die Geme<strong>in</strong>de war <strong>in</strong>zwischen viel kle<strong>in</strong>er geworden, Herbert R<strong>in</strong>ger<br />

s.A. war ihr Vorsitzender und etliche Christen – ich auch – saßen still h<strong>in</strong>ten dr<strong>in</strong>, als wir als<br />

„die lieben reunde unserer Geme<strong>in</strong>de“ begrüßt wurden. Danach kam es zu noch öfteren<br />

Begegnungen zu Geburtstagen und anderen Jubiläen. In großer Dankbarkeit denken wir<br />

auch an Raphael Scharf-Katz s.A.! Aus diesem reundeskreis wurde die spätere Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

„Kirche und Judentum Thür<strong>in</strong>gen“, bestehend aus Mitgliedern der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen, der Katholischen Kirche, der<br />

Advent- und Baptistengeme<strong>in</strong>de und der Jüdischen Geme<strong>in</strong>de. Das s<strong>in</strong>d wir auch heute<br />

noch, und mit dem Deutschen Koord<strong>in</strong>ierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische<br />

Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d wir derzeit dabei, die Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit vorzubereiten,<br />

die auch zur reude des Oberbürgermeisters im März 2005 <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />

Zur Gedenkveranstaltung 1995 zur Befreiung von Buchenwald war im DNT Weimar e<strong>in</strong>er<br />

der Hauptredner Oberrabb<strong>in</strong>er i.R. Meir Lau von Jerusalem. Ich fragte mich immer wieder,<br />

was wohl aus dem (oben erwähnten) K<strong>in</strong>d geworden sei, ohne zu wissen, dass er es war...<br />

Den 9. November überlagern viele Gedanken, so sehr ich mich auch über die E<strong>in</strong>heit Deutschlands<br />

freue...


5 JAHRESLOSUNG 2005<br />

Starke Beziehung<br />

für alle Zeit<br />

Andreas Eras<br />

E<strong>in</strong>en zuverlässigen,<br />

rechtskompetenten<br />

Anwalt<br />

zu haben, hat<br />

sich zu allen<br />

Zeiten sehr bewährt.<br />

E<strong>in</strong>en geschickten<br />

Verteidiger,<br />

der für e<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>tritt gegenüber<br />

jedem<br />

Mann und jeder rau, das war und ist<br />

von Bedeutung, auch <strong>in</strong> unserer heutigen<br />

Welt; das macht mich stärker. Aber<br />

die kluge Anwaltschaft im weltlichen<br />

Bereich kann und darf e<strong>in</strong>em gläubigen<br />

Menschen nicht ausreichen. E<strong>in</strong>e Anwaltschaft<br />

über die zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen h<strong>in</strong>aus ist wichtig, ja<br />

wird von Christen erhofft und erwünscht.<br />

E<strong>in</strong> geistlicher ürsprecher für die Beziehungsebene<br />

zwischen Gott und Mensch<br />

stärkt uns und ist deshalb gefragt und<br />

dr<strong>in</strong>gend erbeten.<br />

Und so öffnet sich der Himmel und Jesus<br />

nimmt es selbst <strong>in</strong> die Hand. Er will<br />

die Beziehung zwischen Gott und dem<br />

Menschen stärken. Er ist der geistliche<br />

Anwalt. Ausdrücklich weist er darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass die persönlichen Anfechtungen<br />

durch das Böse zum Leben dazu gehören.<br />

Das ist e<strong>in</strong> nützlicher H<strong>in</strong>weis für<br />

Petrus und für die Jüngerschaft. Die angesprochenen<br />

Gläubigen sollen sich der<br />

Macht des Bösen bewusst se<strong>in</strong>. Sie sollen<br />

die Spielarten des Bösen erkennen,<br />

bevor die Katastrophe e<strong>in</strong>tritt.<br />

Jesus selbst will also unser geistlicher<br />

Anwalt se<strong>in</strong>. Durch se<strong>in</strong> fürbittendes<br />

Gebet wird die Bedrohung weniger bedrohlich<br />

und kann letztlich überwunden<br />

werden.<br />

Die Geme<strong>in</strong>schaft der ersten Schwestern<br />

und Brüder im Angesicht der Bedrohung<br />

zu stärken – das bewirkt das fürbittende<br />

Gebet des Gottessohnes. Er hat ihnen<br />

Gnade und Hilfe auf dem geme<strong>in</strong>samen<br />

Weg gewährt. Nun aber s<strong>in</strong>d sie<br />

selbst gefordert. Und da wird nicht eben<br />

wenig verlangt. Eben, weil er ihnen viel<br />

gegeben hat. Die Jünger nehmen teil an<br />

der Herrlichkeit des Gottessohnes und<br />

halten Geme<strong>in</strong>schaft im Glauben. In diesem<br />

geme<strong>in</strong>schaftlichen Leben wird Petrus<br />

der Versuchung ausgesetzt. Um so<br />

bedeutungsvoller ist es, dass das Gebet<br />

Jesu beschirmt und den Glauben bewahrt.<br />

Jesus Christus spricht:<br />

Ich habe für dich<br />

gebeten, dass de<strong>in</strong><br />

Glaube nicht aufhöre.<br />

(Lukas 22, 32)<br />

Jesus will uns die Anfechtung nicht ersparen,<br />

sondern bewirken, dass <strong>in</strong> der<br />

verfehlten Handlung der Glaube nicht<br />

untergeht.<br />

Solange der Glaube vorhanden ist, ist die<br />

B<strong>in</strong>dung an Jesus und an Gott nicht verloren.<br />

Weil Jesus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em fürbittenden<br />

Handeln gerechtes Handeln verkörpert,<br />

vermag der Gläubige se<strong>in</strong> Verzeihen zu<br />

ergreifen, se<strong>in</strong>e Treue zu fassen und se<strong>in</strong>e<br />

Anwaltschaft vor Gott dankbar anzunehmen.


THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 6<br />

Das Weihnachtsoratorium<br />

ist der eigentliche Beg<strong>in</strong>n<br />

Dr. Hermann H. Saitz<br />

Wenn Weihnachten ist....<br />

Ich habe mehrere Jahre <strong>in</strong> Stralsund gelebt<br />

und dort Anschluss an den relativ kle<strong>in</strong>en<br />

Chor an St. Marien unter KMD Dietrich<br />

W. Prost gefunden. Das erste Chorwerk,<br />

das wir e<strong>in</strong>studierten, war das J. S.<br />

Bachsche Weihnachtsoratorium. Prost war<br />

Perfektionist, der uns den Chorsatz regelrecht<br />

e<strong>in</strong>bläute, bei der Kle<strong>in</strong>heit des Chores<br />

blieb ihm auch ke<strong>in</strong>e andere Wahl.<br />

Jeder musste se<strong>in</strong>en Part perfekt beherrschen.<br />

Von dieser Zeit an hätte ich das<br />

Weihnachtsoratorium zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit aus dem Stand heraus s<strong>in</strong>gen<br />

können.<br />

Als ich 1965 nach <strong>Erfurt</strong> zurückkehrte,<br />

schloss ich mich der August<strong>in</strong>erkantorei<br />

unter KMD Günter Vogel an. Er dirigierte<br />

das Weihnachtsoratorium nicht, er zelebrierte<br />

es regelrecht und erschloss mir so<br />

den ganzen emotionalen Reichtum dieses<br />

Chorwerkes.<br />

Wenn das Weihnachtsoratorium, meist <strong>in</strong><br />

der Thomaskirche, mit se<strong>in</strong>em „Jauchzet,<br />

frohlocket, auf preiset die Tage..“ begann,<br />

war es so, als ob e<strong>in</strong>e Koppel rassiger Pferde<br />

auf die Wiesen gelassen würde (zumal<br />

Vogel gerade beim Weihnachtsoratorium<br />

schnelle Tempi liebte).<br />

ür mich s<strong>in</strong>d stets die Choräle das Anrührende<br />

am Weihnachtsoratorium gewesen.<br />

„Wie soll ich dich empfangen“ auf<br />

die Melodie von „Oh Haupt voll Blut und<br />

Wunden“ zu s<strong>in</strong>gen heißt, e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er ganzen Tiefe und Tragik mit nur vier<br />

Notenzeilen zu beschreiben. Gerade bei<br />

diesem Choral wurde und wird mir stets<br />

von neuem heiß und kalt. Wie groß muss<br />

der Glaube J.S. Bachs gewesen se<strong>in</strong>. Und<br />

e<strong>in</strong> gläubig Herz vermag anzustecken.<br />

Wenn der Schlusschor „Herrscher des<br />

Himmels“ verklungen war, faltete Vogel<br />

für e<strong>in</strong>e Weile still die Hände und alles<br />

ruhte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebet. Die Zuhörer im<br />

<strong>Kirchen</strong>schiff folgten ihm, obwohl nur wir<br />

Chorsänger diese Geste der Dankbarkeit<br />

für das gelungene Gotteslob sahen. In den<br />

aufbrechenden Beifall (Gott sei Dank darf<br />

man seit den 80er Jahren <strong>in</strong> der Kirche<br />

klatschen!) habe ich dann leise zu me<strong>in</strong>em<br />

Nachbarn geflüstert: Nun ist Weihnachten.<br />

Das Weihnachtsoratorium war und ist für<br />

mich der eigentliche Beg<strong>in</strong>n der Adventszeit,<br />

weil es fragt: „Wie soll ich Dich<br />

empfangen?“ und zugleich mit „Oh Haupt<br />

voll Blut und Wunden“ antwortet. In jedem<br />

Wunder – und Jesu Geburt ist doch<br />

wohl e<strong>in</strong> Wunder? Oder? – , <strong>in</strong> jedem<br />

Glück, <strong>in</strong> jeder Hochstimmung wohnt<br />

zugleich auch e<strong>in</strong> Schmerz, e<strong>in</strong>e Ahnung<br />

von Not und Versagen, vom Ende. Das<br />

weiß ich <strong>in</strong> den späten Jahren me<strong>in</strong>es Lebens.<br />

Vor allem me<strong>in</strong> Berufsleben hat<br />

mich gelehrt, dass das „Hosianna“ und das<br />

„Kreuziget ihn“ ganz dicht beie<strong>in</strong>ander<br />

liegen. Wie <strong>in</strong> diesem schlichten Choral<br />

des großen, weisen Bach.<br />

Und wie ist es jetzt, da me<strong>in</strong>e Stimme<br />

brüchig geworden ist und ich der beruflichen<br />

Belastung wegen lange nicht die Probenzeit<br />

für das, me<strong>in</strong> Weihnachtsoratorium<br />

erübrigen konnte? Ist die CD, ist die<br />

Übertragung im Radio e<strong>in</strong> Ausgleich?<br />

Gewiss donnert die Koppel Pferde <strong>in</strong> der<br />

Adventszeit nach wie vor durch me<strong>in</strong>e<br />

Wohnung, aber „Wie soll ich Dich empfangen“,<br />

selbst gesungen, ist nicht zu ersetzen.<br />

So ist es vor allem die Er<strong>in</strong>nerung, die<br />

mich beim Weihnachtsoratorium anrührt.<br />

Aber auch die Er<strong>in</strong>nerung ist e<strong>in</strong> großer<br />

Wert im Leben e<strong>in</strong>es Menschen, je älter<br />

er wird, um so mehr.


7 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />

Schon die Großmutter<br />

spielte die Orgel<br />

„Wir s<strong>in</strong>d fünf“, sagt die 15jährige Konstanze<br />

am Telefon und me<strong>in</strong>t damit Vater,<br />

Mutter, die Brüder lorian und Moritz und<br />

sich. Die Musikalität der amilie rühre her<br />

aus alter Tradition, die Großmutter<br />

väterlicherseits war Kantor<strong>in</strong> <strong>in</strong> R<strong>in</strong>gleben,<br />

der Vater war im Kreuzchor. Der 16jährige<br />

Moritz ist Konzertmeister im Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />

Thür<strong>in</strong>gen, alle drei<br />

Geschwister „tra<strong>in</strong>ieren“ ihr Musiktalent<br />

auf der Musikschule <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>.<br />

Das Orgelspiel <strong>in</strong> der R<strong>in</strong>glebener Kirche<br />

bereite dem Vater und dem Bruder lorian<br />

große reude, denn das Instrument sei<br />

<strong>in</strong> sehr gutem Zustand und die Kirche<br />

schön e<strong>in</strong>ladend.<br />

Ne<strong>in</strong>, zu Hauskonzerten laden sie nicht<br />

e<strong>in</strong>, erklärt Konstanze. Sie sagen nicht<br />

„kommt alle her, wir machen e<strong>in</strong> Konzert“,<br />

es ergibt sich wohl je nach Situation<br />

ohneh<strong>in</strong> von selbst. Übrigens: Auch die<br />

Mutter hat e<strong>in</strong> Instrument gelernt, aber sie<br />

spielt es nun nicht mehr, hat sich den vielfältigen<br />

anderen Aufgaben rund um die<br />

amilie mit ganzem Herzen verschrieben.<br />

Das ist für alle Beteiligten sehr wohltuend.<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Margit Flaschmann schildert<br />

ihr Erleben:<br />

Wenn man am Sonntagmorgen <strong>in</strong> R<strong>in</strong>gleben,<br />

e<strong>in</strong>em unbekannten Dörfle<strong>in</strong> im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong>, im Gottesdienst sitzt,<br />

wird man überrascht von der Schönheit<br />

des Orgelklangs. Ganz oft ergeht es mir<br />

so: Die Glocken hören auf zu läuten, Herr<br />

Vollrath beg<strong>in</strong>nt mit dem Vorspiel – ich<br />

lausche und denke: e<strong>in</strong>fach nicht aufstehen,<br />

nur zuhören... das täte der Seele<br />

gut...<br />

So unbekannt wie R<strong>in</strong>gleben ist, so unbekannt<br />

ist die amilie Vollrath, aber die<br />

Kirche lebt von den Ungekannten und<br />

Gott braucht sie.<br />

Herr Dr. Jürgen Vollrath spielt zu jedem<br />

Gottesdienst die Orgel und nicht nur so<br />

nebenbei, sondern mit viel H<strong>in</strong>gabe und<br />

Liebe. Und nicht nur er, sondern die ganze<br />

amilie Vollrath lebt <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

und trägt sie mit.<br />

Manchmal machen wir am Samstagabend<br />

e<strong>in</strong>e Abendacht – oder besser e<strong>in</strong>e<br />

geistliche Abendmusik. Herr Dr. Vollrath<br />

spielt die Orgel oder se<strong>in</strong> ältester Sohn<br />

lorian. Se<strong>in</strong> Sohn Moritz spielt Geige und<br />

se<strong>in</strong>e Tochter Konstanze Querflöre. Se<strong>in</strong>e<br />

rau Ulrike, die auch Mitglied des Geme<strong>in</strong>dekirchenrates<br />

R<strong>in</strong>gleben ist, ist der<br />

wohltuende H<strong>in</strong>tergrund, vor dem das<br />

alles möglich ist. Wir s<strong>in</strong>d sehr dankbar<br />

für diese amilie.<br />

Mitreißende Idee<br />

Gerta L<strong>in</strong>k<br />

Auf dem Heimweg von e<strong>in</strong>em Anrechtskonzert<br />

hat Dorothea Peukert vor vielen<br />

Jahren e<strong>in</strong>mal darüber nachgedacht, wie<br />

man das Musizieren auch K<strong>in</strong>dern nahebr<strong>in</strong>gen<br />

könnte, die ganztags schulischen<br />

Verpflichtungen nachzugehen haben und<br />

deshalb nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, nachmittags<br />

an K<strong>in</strong>dermusik-Kreisen der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

teilzunehmen. Es müsste erienaktionen<br />

geben, die für alle K<strong>in</strong>der erreichbar<br />

s<strong>in</strong>d, dachte sie. Und sie tat es.<br />

Und tut es noch. Mit über Jahre stetig gewachsenem<br />

Zuspruch von K<strong>in</strong>dern hat sie<br />

die K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche <strong>in</strong> der Reglerkirche<br />

<strong>in</strong>zwischen als festen Bestandteil <strong>in</strong>s <strong>Erfurt</strong>er<br />

Schulferiengeschehen <strong>in</strong>stalliert.<br />

Inzwischen ist sie wahrlich von ganz an-


THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 8<br />

deren akten <strong>in</strong>spiriert, als damals auf dem<br />

Heimweg vom Anrechtskonzert. Was<br />

damals schwärmerische Lust am Vermitteln<br />

war, ist heute fesselnde Verpflichtung<br />

geworden: 70 bis 90 K<strong>in</strong>der wollen jedes<br />

Jahr <strong>in</strong> ihren ebruar-erien musizieren,<br />

spielen, üben und<br />

schließlich <strong>in</strong> der Reglerkirche<br />

aufführen,<br />

was sie geme<strong>in</strong>sam erarbeitet<br />

haben. Dann<br />

kommen die Verwandten<br />

und Bekannten<br />

dieser musik- und<br />

spielbegeisterten K<strong>in</strong>der<br />

und Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> den amiliengottesdienst<br />

und schauen<br />

und hören das Werk. Manche von ihnen<br />

– Zuhörer und Akteure gleichermaßen –<br />

hatten bislang mit Kirche nur wenig Berührung,<br />

aber jetzt kennen sie die Atmosphäre,<br />

die reude der Geme<strong>in</strong>samkeit und<br />

die besonderen Inhalte. Und Eltern und<br />

Verwandte wundern sich nicht mehr über<br />

die Begeisterung ihrer K<strong>in</strong>der und Jugendlichen,<br />

die dem aulenzen <strong>in</strong> den erien<br />

das geme<strong>in</strong>same schöpferische Tun im<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus vorziehen.<br />

Das erfordert Zielstrebigkeit<br />

und auch e<strong>in</strong><br />

gewisses Maß an Diszipl<strong>in</strong>,<br />

denn die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

lebt nun mal von<br />

jedem E<strong>in</strong>zelnen – auch<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />

unter Leitung von Dorothea<br />

Peukert.<br />

Die Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong> glückliches<br />

Händchen im Umgang mit den jungen<br />

Leuten, versteht es, ihre Begeisterung<br />

zu vermitteln. Und sie hat e<strong>in</strong> glückliches<br />

Händchen bei der Werbung von Verbündeten:<br />

Kantor Johannes Häußler hat se<strong>in</strong>e<br />

anfängliche Zurückhaltung gegenüber<br />

der gewagten Idee der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />

längst umfunktioniert <strong>in</strong> vorbehaltlose<br />

Beteiligung. Und <strong>in</strong> dieser segensreichen<br />

Partnerschaft stellen die beiden Profis jedes<br />

Jahr eben diese große K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />

auf die Be<strong>in</strong>e. Jedes Jahr ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dermusical<br />

auszuwählen, <strong>in</strong>strumental<br />

und chormusikalisch für die gegebenen<br />

Möglichkeiten aufzuarbeiten, <strong>in</strong> Szene zu<br />

setzen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Woche e<strong>in</strong>zustudieren.<br />

„Jedes K<strong>in</strong>d kann s<strong>in</strong>gen“, sagt Dorothea<br />

Peukert. Manche s<strong>in</strong>gen aber nicht<br />

so gern, für die werden Tanz-, Spiel- oder<br />

Pantomime-Szenen e<strong>in</strong>gebaut. So besteht<br />

das jeweilige Ensemble nun aus Chor,<br />

Orchester, Spielern, Tanzgruppe. ür die<br />

Solosänger ist manchmal auch E<strong>in</strong>zelüben<br />

angesagt. Kantor Häußler hat bis jetzt<br />

noch jedem zur rechten Stimme verholfen.<br />

Manche K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d zum wiederholten<br />

Mal dabei, die meisten aber s<strong>in</strong>d absolute<br />

Neul<strong>in</strong>ge. Da ist professionelle<br />

Anleitung gefragt. Auch Geme<strong>in</strong>deglieder<br />

und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen fürs Mittun<br />

zu begeistern. Die vier Meter hohe<br />

Mauer von Jericho aus dem Musical im<br />

ebruar 2000 beispielsweise war von der<br />

Idee bis zur Ausführung e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftswerk.<br />

Die Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

ist mehrheitlich<br />

sehr stolz auf dieses große<br />

Event <strong>in</strong> ihrem Haus und<br />

<strong>in</strong> ihrer Kirche, das von erlebter<br />

„Kirche mit K<strong>in</strong>dern“<br />

zeugt.<br />

Besonders <strong>in</strong> der Weihnachtszeit<br />

weiß man dem<br />

guten Ruf gerecht zu werden:<br />

Zur K<strong>in</strong>der-Christvesper am Heiligabend<br />

<strong>in</strong> der Reglerkirche soll deshalb auch<br />

dieses Jahr wieder ganz Besonderes geboten<br />

werden. Jede Woche 45 M<strong>in</strong>uten<br />

Probezeit müssen die K<strong>in</strong>der allerd<strong>in</strong>gs<br />

zur Vorbereitung aufbr<strong>in</strong>gen – ke<strong>in</strong>e rage,<br />

ke<strong>in</strong> Problem, ke<strong>in</strong> Teilnahmemangel.


9 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />

Zähne putzen mit<br />

klatschen<br />

Thomas Przyluski<br />

„Viermal klatschen, stampfen ... ähm,<br />

nee, nochmal ... von vorn ... Die Runa ist<br />

jetzt an der Reih’ und geht an uns vorbei.<br />

Bücken, strecken, viermal klatschen,<br />

stampfen, stehn ...“ Eigentlich war Zähne<br />

putzen jetzt dran. Aber Runa muss unbed<strong>in</strong>gt<br />

das neue Lied vorführen. Jetzt und<br />

hier. Zahnbürste <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en, Nachthemd<br />

<strong>in</strong> der anderen Hand kreist sie durchs<br />

Badezimmer. Die Elmex-K<strong>in</strong>derzahnpasta<br />

hat sich bereits<br />

von der Zahnbürste<br />

verabschiedet<br />

und bildet auf dem<br />

Boden den Mittelpunkt<br />

von Runas<br />

Kreistanz. Vor und<br />

h<strong>in</strong>ter ihr marschieren<br />

imag<strong>in</strong>är<br />

die anderen K<strong>in</strong>derchork<strong>in</strong>der.<br />

„Viermal klatschen,<br />

stampfen,<br />

stehn“ Diese Zeile<br />

und der passende<br />

geklatschte<br />

Rhythmus sche<strong>in</strong>en<br />

ihr am besten<br />

zu gefallen. Oder<br />

sie muss sie am<br />

meisten üben.<br />

Jedenfalls kommt<br />

diese Stelle für<br />

me<strong>in</strong>en Geschmack<br />

etwas zu<br />

oft vor.<br />

Das abendliche<br />

Rout<strong>in</strong>eprogramm Runa s<strong>in</strong>gt ...<br />

gerät <strong>in</strong>s Stocken. Ich lasse Runa dieses<br />

Lied zu Ende s<strong>in</strong>gen. Und auch noch e<strong>in</strong><br />

zweites und drittes Mal, me<strong>in</strong>etwegen.<br />

Seit kurzem hat sie ihre Stimme und das<br />

S<strong>in</strong>gen richtig entdeckt. Und das Beste:<br />

In ihrem nun fünfjährigen Gehirn lassen<br />

sich e<strong>in</strong>e Menge Liedtexte behalten.<br />

Vorbei die Zeit, <strong>in</strong> der wir Eltern tagelang<br />

rätseln mussten, wie der Orig<strong>in</strong>altext ihrer<br />

<strong>in</strong>brünstig vorgetragenen Lieder eigentlich<br />

lautet.<br />

Seit Mai ist sie e<strong>in</strong>s von 4-8 K<strong>in</strong>dern im<br />

Nachwuchs-K<strong>in</strong>derchor von Kar<strong>in</strong> Ehrenwerth.<br />

Und dieses wöchentliche S<strong>in</strong>gen<br />

h<strong>in</strong>terlässt nach e<strong>in</strong>em halben Jahr e<strong>in</strong>drückliche<br />

Spuren – bis <strong>in</strong> unser Badezimmer.<br />

Doch nicht nur das. Der Donnerstagnachmittag<br />

ist für<br />

Runa willkommene<br />

Abwechslung im Wochenplan.<br />

Sie genießt<br />

es sichtlich, geme<strong>in</strong>sam<br />

<strong>in</strong> der Gruppe zu<br />

s<strong>in</strong>gen und zu tanzen.<br />

Auch wenn sie auf<br />

dem Heimweg jedesmal<br />

zu berichten<br />

weiß, dass die Jungs<br />

„immer Quatsch machen<br />

und rumalbern“.<br />

Das regelmäßige K<strong>in</strong>der-S<strong>in</strong>gen<br />

im Refektorium<br />

des Predigerklosters,<br />

e<strong>in</strong>em Raum,<br />

der ihr von den sonntäglichen<br />

Gottesdiensten<br />

als S<strong>in</strong>g- und Musizierort<br />

bereits vertraut<br />

ist, erleben wir<br />

als bereichernd und<br />

wertvoll für Runa. Der<br />

K<strong>in</strong>derchor bietet den<br />

K<strong>in</strong>dern nicht nur e<strong>in</strong><br />

oto Przyluski<br />

Mitmach- und e<strong>in</strong><br />

Wir-Gefühl, sondern


THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 10<br />

er führt die K<strong>in</strong>der auf e<strong>in</strong>e angenehme<br />

Weise an Kirche und Geme<strong>in</strong>de heran.<br />

Auch wenn die Dimensionen des Refektoriums<br />

zu denen der K<strong>in</strong>der (Körpergröße,<br />

Anzahl, Stimmchen) nicht so recht zu<br />

passen sche<strong>in</strong>en, bildet die räumliche Verortung<br />

des K<strong>in</strong>derchores e<strong>in</strong>e Brücke zur<br />

Geme<strong>in</strong>de.<br />

ür das Selbstbewusstse<strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>en<br />

Nachwuchssänger<strong>in</strong>nen und -sänger<br />

spricht, dass sie bereits nach e<strong>in</strong>em halben<br />

Jahr wissen, wo die Reise h<strong>in</strong>geht.<br />

E<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Auftritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gottes-<br />

dienst, ja, das ist gut, aber das Beste wäre<br />

doch e<strong>in</strong>e richtige Kantate, wie ›Max und<br />

Moritz‹ <strong>in</strong> diesem Jahr oder ›Die Schildbürger‹<br />

oder ›Till Eulenspiegel‹ <strong>in</strong> den Jahren<br />

davor.<br />

Bis dah<strong>in</strong> vergehen aber sicher noch e<strong>in</strong><br />

bis zwei Jahre. Mit vielen Proben und<br />

Doppelkeksen. Die br<strong>in</strong>gt nämlich immer<br />

Richard mit. Nach der Probe, darauf muss<br />

Kar<strong>in</strong> Ehrenwerth achten, sonst verstauben<br />

die Stimmen, gibt es dann e<strong>in</strong>e Runde.<br />

Manchmal auch zwei; die Gruppe ist<br />

ja nicht so groß.<br />

S<strong>in</strong>gen und Musizieren mit<br />

K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de Gispersleben<br />

Montag 15.30 Uhr K<strong>in</strong>derchor<br />

(1.-3.Klasse)16.45 Uhr (6.-8.Klasse) im<br />

Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus<br />

Dienstag 9 Uhr S<strong>in</strong>gen<br />

mit 4jährigen;<br />

14.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit<br />

5-6jährigen<br />

(beides im K<strong>in</strong>dergarten<br />

Arche Noah)<br />

Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />

Montag 13.30 Uhr bis<br />

15.30 Uhr Musizieren<br />

(1.-4.Klasse) im Moritzk<strong>in</strong>dergarten<br />

Dienstag 15.15 Uhr und<br />

Mittwoch 16-17.45 Uhr<br />

Musizieren im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i/<br />

Luther<br />

Montag 10-11.30 Uhr<br />

S<strong>in</strong>gen mit 3-6jährigen<br />

im Lutherk<strong>in</strong>dergarten<br />

Reglerkantor Johannes Häußler<br />

Thomasgeme<strong>in</strong>de Puschk<strong>in</strong>straße 11<br />

reitag 15 Uhr S<strong>in</strong>gschule (1.-4.Klasse)<br />

reitag 16 Uhr Kurrende (ab 5.Klasse)<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

Refektorium des Predigerklosters<br />

Donnerstag 16 Uhr<br />

August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />

(5-6jährige)<br />

Donnerstag 17 Uhr<br />

August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />

(3.-8.Klasse)<br />

Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

J.-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />

Dienstag 16.15 Uhr<br />

Vorschulkreis<br />

Dienstag 17 Uhr<br />

Projekt K<strong>in</strong>dermusical<br />

für Heiligabend<br />

Kirchspiel Südost<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Dienstag 16.15 Uhr<br />

S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />

(1.-3.Klasse)<br />

reitag 16 Uhr<br />

K<strong>in</strong>derchor (4.-8.Klasse)<br />

reitag 17.30 Uhr<br />

Musizierkreis


11 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />

Musizierfreude gibt Kraft<br />

Herbert Löbl<strong>in</strong>g / Gerta L<strong>in</strong>k<br />

Pfarrer Dietrich hatte vor Jahren den kle<strong>in</strong>en<br />

Chor <strong>in</strong> unserem Ort <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Damals habe ich nur ganz kurze Zeit<br />

<strong>in</strong> diesem Chor mitgesungen. Nachdem<br />

Pfarrer Dietrich gegangen war, kamen die<br />

Chormitglieder auf mich zu mit der rage,<br />

ob ich die Chorleitung übernehmen<br />

würde. Ich s<strong>in</strong>ge zwar schon seit me<strong>in</strong>em<br />

achten Lebensjahr <strong>in</strong> mehreren Chören,<br />

aber eben nur als Sänger – gegenwärtig<br />

zeitweise im Dombergchor oder als Aushilfe<br />

<strong>in</strong> Marbach – aber doch nicht als<br />

Leiter.<br />

Ich stand damals vor der Entscheidung,<br />

den Chor <strong>in</strong> Zimmernsupra mit me<strong>in</strong>er<br />

Absage „sterben“ zu lassen, oder mich <strong>in</strong><br />

dieses Wagnis zu stürzen.<br />

Durch me<strong>in</strong>e Tätigkeit als Orgelbaumeister<br />

und durch me<strong>in</strong>e Erziehung im Elternhaus<br />

habe ich e<strong>in</strong>ige Kenntnisse über<br />

Musiktheorie, aber ich kann nicht gut Klavier<br />

spielen, was e<strong>in</strong> Chorleiter eigentlich<br />

können sollte. Mit viel gutem Willen der<br />

Chormitglieder und ihrer Sangesfreude ist<br />

es uns geme<strong>in</strong>sam gelungen, e<strong>in</strong>ige für<br />

unseren kle<strong>in</strong>en Chor anspruchsvolle<br />

Chorstücke e<strong>in</strong>zuüben und mit gutem Erfolg<br />

aufzuführen.<br />

Nach Ansicht me<strong>in</strong>er Schwester Gisela<br />

Löbl<strong>in</strong>g, der ich e<strong>in</strong> viel höheres musikalisches<br />

Können attestiere, s<strong>in</strong>d die Leistungen<br />

unseres Chors, der maximal zwölf<br />

Mitglieder zählt, recht ansprechend. Sie<br />

hat für uns e<strong>in</strong>en Liedsatz mit dem schönen<br />

Titel „E<strong>in</strong>e Handvoll Erde“ geschrieben.<br />

Se<strong>in</strong>e Interpretation ist reizvolle Herausforderung<br />

für uns.<br />

Und unser Chor ist auch für unseren Ort<br />

ganz allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bereicherung, denn<br />

wir schenken Bewohnern zum 70. Geburtstag<br />

und ab 80. Geburtstag jedes Jahr<br />

e<strong>in</strong> Ständchen. In der Adventszeit besuchen<br />

wir die ältesten E<strong>in</strong>wohner unseres<br />

Ortes und br<strong>in</strong>gen ihnen e<strong>in</strong> Adventsständchen.<br />

Da fragen wir nicht nach <strong>Kirchen</strong>zugehörigkeit.<br />

Meist sitzen wir nach<br />

der Chorprobe mittwochs noch bei e<strong>in</strong>em<br />

Glas We<strong>in</strong> zusammen und pflegen die<br />

Ortskonversation.<br />

E<strong>in</strong> Höhepunkt ist jedes Jahr auch die<br />

Orgelnacht, die von Mal zu Mal mehr<br />

Publikum anzieht. Alle Chormitglieder<br />

und viele weitere freiwillige Helfer s<strong>in</strong>d<br />

bei der Durchführung des Konzerts <strong>in</strong><br />

unserer Kirche und der Veranstaltung<br />

danach beteiligt.<br />

Wie bei allen Chören fehlen auch bei uns<br />

neue Mitglieder. Wenn jemand aus unserer<br />

Region <strong>in</strong> unserem Chor mits<strong>in</strong>gen<br />

möchte, so ist sie oder er herzlich zur<br />

Chorprobe mittwochs 19.30 Uhr e<strong>in</strong>geladen.<br />

(Orgelbaumeister Herbert Löbl<strong>in</strong>g ist Mitglied<br />

des Geme<strong>in</strong>dekirchenrates Zimmernsupra)<br />

Natürlich ergaben sich der Redaktion nun<br />

e<strong>in</strong> paar ragen an oben genannte rau<br />

Gisela Löbl<strong>in</strong>g: Der Liedsatz „E<strong>in</strong>e Handvoll<br />

Erde“, woher stammt er?<br />

Zur Lebenswendefeier ihres Neffen habe<br />

sie ihn im <strong>Erfurt</strong>er Dom gehört und speziell<br />

für den kle<strong>in</strong>en Zimmernsupraer Chor<br />

überarbeitet. Er stehe nun vor se<strong>in</strong>er Aufführung.<br />

Überhaupt lasse sie die <strong>Kirchen</strong>musik<br />

nicht los, mit großer reude spiele sie<br />

Orgel vorwiegend <strong>in</strong> Zimmernsupra und<br />

manchmal auch <strong>in</strong> Alach, s<strong>in</strong>ge im Domberg-Chor,<br />

spiele im Regler-Posaunenchor.<br />

Das Musizieren liegt ihr im Blut. Besonders<br />

ans Herz gewachsen s<strong>in</strong>d ihr die<br />

Orgeln, die von den namhaften Orgelbaumeistern<br />

Löbl<strong>in</strong>g, ihrem Vater und ihrem


THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE <strong>12</strong><br />

Musikalische Streiflichter<br />

aus dem <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />

Matthias Dreißig<br />

<strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gens Landeshauptstadt<br />

– das ist e<strong>in</strong> prägendes und gestaltendes<br />

Element der Verkündigung im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong> und zugleich <strong>in</strong>tegraler<br />

Bestandteil des kulturellen Lebens der<br />

Stadt.<br />

Die Orgelkonzertreihe <strong>in</strong> der Predigerkirche,<br />

die Nachtkonzerte im August<strong>in</strong>erkloster<br />

sowie Oratorienaufführungen<br />

durch August<strong>in</strong>er-Kantorei und Reglers<strong>in</strong>gschar<br />

erfreuen sich e<strong>in</strong>er überregionalen<br />

Ausstrahlung.<br />

Seit dem Bachjahr 2000 werden zudem<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>s Innenstadtkirchen – vorbereitet<br />

durch die jeweiligen Kantoreien – monatlich<br />

Kantatengottesdienste angeboten, die<br />

zu e<strong>in</strong>er erheblichen Bereicherung des<br />

gottesdienstlichen Lebens beitragen.<br />

Praktizierte Ökumene, das s<strong>in</strong>d die von<br />

Dom und Predigergeme<strong>in</strong>de geme<strong>in</strong>sam<br />

Bruder, gebaut worden s<strong>in</strong>d, wie z.B. die<br />

<strong>in</strong> Zimmernsupra. Besonders schmerzlich<br />

aber treffe es sie, wenn Orgeln aus dem<br />

amilienbetrieb zur Wartung, Pflege oder<br />

Reparatur eben nicht ihren Schöpfern anvertraut<br />

werden. Wieder ergibt sich mir<br />

e<strong>in</strong>e rage: Wieso das?<br />

Sie wisse es ebenso wenig, wie eben jener<br />

Schöpfer, ihr Bruder Herbert Löbl<strong>in</strong>g,<br />

der wohl gern das Werk des Vaters weiter<br />

tragen würde.<br />

Gisela Löbl<strong>in</strong>g, von Beruf Apotheker<strong>in</strong>,<br />

nun im Ruhestand, ist <strong>in</strong> den Reihen der<br />

Musizierenden im <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong>geschehen<br />

vielerorts präsent. „Weihnachten<br />

habe ich immer den großen Rundumschlag“,<br />

sagt die Chorsänger<strong>in</strong>, Orgelspieler<strong>in</strong>,<br />

Posaunenbläser<strong>in</strong>.<br />

Obwohl sie seit über 30 Jahren derart aktiv<br />

ist, kann von der Ruhe der Rout<strong>in</strong>e<br />

ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>. Musikerleben zu vermitteln<br />

sei immer wieder ganz neu e<strong>in</strong>e sehr<br />

persönliche Sache.<br />

Alltäglichkeiten wie Streit und Missverständnisse<br />

mit Entscheidungsträgern <strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den seien allerd<strong>in</strong>gs leider auch<br />

nicht ausgeschlossen. Manche Erfahrung<br />

dieser Art habe sogar schon zum Verstummen<br />

fröhlicher Klänge geführt.<br />

Aber darüber spricht Gisela Löbl<strong>in</strong>g nicht<br />

gern, denn ihre Musizierfreude lässt sie<br />

sich nicht gern trüben, richte sich diese<br />

doch an all jene, die das Gotteslob damit<br />

erleben.<br />

verantworteten „<strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong>musiktage“,<br />

die jährlich zehn Tage im September<br />

vom klassischen Orgelkonzert bis Jazz<br />

open air <strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> ihrer ganzen<br />

Vielfalt erleben lassen.<br />

Neben diesen regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden<br />

Konzertreihen gibt es aber auch e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

wertvoller E<strong>in</strong>zelaktivitäten.<br />

So pflegt der ökumenische Chor der Andreas-<br />

und Schottengeme<strong>in</strong>de seit sieben<br />

Jahren e<strong>in</strong>e Partnerschaft zu e<strong>in</strong>er Kantorei<br />

<strong>in</strong> Prostejov/Tschechien.<br />

Jährliche Treffen mit geme<strong>in</strong>samen Chorprojekten<br />

lassen diese Beziehung wachsen<br />

und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Beitrag zur europäischen<br />

Völkerverständigung.<br />

Und am 26. September wurde <strong>in</strong> der<br />

St. Vitikirche zu Gispersleben die 1790<br />

von Johann Georg Kummer erbaute Orgel<br />

nach umfangreicher Restaurierung<br />

durch Orgelbaumeister Jörg Dutschke,<br />

Dambeck, wieder e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Sie ist damit die e<strong>in</strong>zige Orgel von Kummer,<br />

die im Orig<strong>in</strong>alzustand erhalten geblieben<br />

ist.<br />

Matthias Dreißig ist Kreiskantor im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong>


13 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />

Samba vertreibt den Stress<br />

Andreas Bischoff<br />

„Da ist das Intro; jetzt machen die Surdos<br />

den Auftakt; juhu jetzt setzen wir alle e<strong>in</strong>!<br />

Ah stark heut wieder!“<br />

So muss man sich <strong>in</strong> etwa die Gedanken<br />

e<strong>in</strong>es Mitglieds von Percussao Popular bei<br />

dem Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es Auftrittes vorstellen.<br />

Vor ca. 2 Jahren war ich arg gezeichnet<br />

von dem drögen Alltag der Schule. Lernen<br />

als Pflicht ohne spannende Akzente.<br />

In der Schule zu se<strong>in</strong> war alles andere als<br />

e<strong>in</strong> Vergnügen und als e<strong>in</strong>e reude für<br />

mich, es war anstrengend, langweilig.<br />

Zu der Zeit b<strong>in</strong> ich zu der Sambagruppe<br />

„Percussao Popular“ gekommen und erlebte<br />

fortan e<strong>in</strong>e ganz andere Art des Lernens,<br />

des Lehrens und vor allem des Mite<strong>in</strong>anders.<br />

All das, was von unserem Lehrer Maik<br />

Becker kam, war schlicht pure reude.<br />

Wenn man was nicht verstanden oder sich<br />

e<strong>in</strong>mal verspielt hat, wurde es mit e<strong>in</strong>em<br />

Lächeln e<strong>in</strong>fach noch e<strong>in</strong>mal versucht,<br />

solang bis man es konnte.<br />

Auch wenn der anfangs triste Raum immer<br />

vollkommen überfüllt mit schwitzenden<br />

Sambalehrl<strong>in</strong>gen war und man sich gefühlt<br />

hat wie e<strong>in</strong> Toast im Toaster, war die<br />

reude am Lernen doch immer erheblich<br />

größer.<br />

Diese Lernfreude machte sich dann auch<br />

alsbald <strong>in</strong> der Qualität des Sambas bemerkbar<br />

und bald darauf spielte der <strong>Erfurt</strong>er<br />

Teil der Gruppe auf dem gleichen<br />

Niveau wie der 4 Jahre alte Teil der Weimarer<br />

Gruppe. Bezeichnend für die gesamte<br />

Gruppe und die Organisation von<br />

Hans-Jürgen Neumann und Maik ist, dass<br />

nie so was wie Konkurrenz bei den Gruppenteilen<br />

Weimar und <strong>Erfurt</strong> aufgekommen<br />

ist. Vielmehr freut<br />

man sich noch immer über<br />

die geme<strong>in</strong>samen Auftritte,<br />

bei denen die Mitglieder<br />

ke<strong>in</strong> Geld verdienen, sondern<br />

ganz e<strong>in</strong>fach Spaß haben!<br />

Bei dem Lernen wandte ich<br />

mich, ebenso wie alle anderen<br />

auch, nicht nur ausschließlich<br />

an me<strong>in</strong>en<br />

Mentor Maik, sondern versuchte<br />

auch von me<strong>in</strong>en<br />

Instrumentkameraden Wissenswertes<br />

abzuschauen.<br />

In der Schule war das Lernen<br />

mit dem Banknachbarn<br />

h<strong>in</strong>gegen verpönt als<br />

plagiieren; man war also<br />

sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong> fauler Abschreiber. Beim<br />

Samba wird man statt mit Misskredit mit<br />

freundlicher Aufmerksamkeit behandelt,<br />

was man auch oft an der Resonanz des<br />

Publikums sieht, hört und fühlt. Das Instrument<br />

als Ausdrucksmittel und Beweis


THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 14<br />

für e<strong>in</strong>e friedliche, freundliche, fröhliche<br />

und fähige Jugend, die mit Menschen über<br />

40 auch prima zurechtkommen kann.<br />

Irgendwann war ich dann auch selbst <strong>in</strong><br />

der Lage, anderen etwas zu zeigen und<br />

habe Verantwortung, Reiz und reude des<br />

Lehrens selbst entdeckt.<br />

Die urcht vor dem Lernen wurde mir<br />

durch Samba genommen, <strong>in</strong>dem man<br />

me<strong>in</strong>e ehler nicht gleich grob bestraft,<br />

sondern sie bemerkt und fe<strong>in</strong>fühlig ausgebessert<br />

hat. Egal wie gut man e<strong>in</strong> Instrument<br />

beherrscht, immer ist man gleich<br />

„an Bord“!<br />

Als diplomierter Religionspädagoge und<br />

ord<strong>in</strong>ierter Geme<strong>in</strong>depädagoge habe ich<br />

seit Anfang der 90er Jahre e<strong>in</strong>e aktivierende<br />

und bewegende Pädagogik <strong>in</strong> orm<br />

der „ Escola Popular“ entwickelt. Grundlage<br />

s<strong>in</strong>d Capoeira und Samba aus dem<br />

afro-brasilianischen Kulturraum sowie die<br />

Theologie der Befreiung und des ökumenischen<br />

Prozesses für Gerechtigkeit, rieden<br />

und Schöpfungsbewahrung. Das Ziel,<br />

christliche Verkündigungs<strong>in</strong>halte vielmehr<br />

<strong>in</strong> Arbeitsformen mite<strong>in</strong>ander zu üben<br />

und zu verwirklichen, als weniger zu verkündigen,<br />

dokumentiert und liest sich <strong>in</strong><br />

dem Text von Andreas Bischoff, e<strong>in</strong>em<br />

Schüler der Escola Popular, recht erfrischend.<br />

Vor allem ermöglicht diese orm<br />

vielen Jugendlichen den Zugang, und<br />

zwar unabhängig von Intellekt oder christlicher<br />

Sozialisation.<br />

Es ist gelungen, e<strong>in</strong>e Arbeits- und Lebensform<br />

zu entwickeln, die dann freilich auch<br />

christlich/theologisch reflektiert werden<br />

muss. Die hergebrachten Methoden und<br />

ormen <strong>in</strong> der Jugendarbeit und den liturgischen<br />

eiern unserer <strong>Kirchen</strong> s<strong>in</strong>d oft<br />

weit vom realen Erleben Jugendlicher entfernt<br />

oder zu abstrakt. Dem begegnen wir<br />

mit unserem Ansatz, den wir als Prozess<br />

verstehen, an dessen Ende auch das Ziel<br />

e<strong>in</strong>er erneuerten kirchlichen Arbeitsform<br />

und ihr Wirken <strong>in</strong> die Gesellschaft steht.<br />

Hans-Jürgen Neumann<br />

Leiter der Escola Popular<br />

Montags <strong>12</strong> Uhr<br />

<strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

Susanne Schöller<br />

20 M<strong>in</strong>uten Orgelmusik <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

am Anger s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em festen<br />

Term<strong>in</strong> geworden: Am ersten Arbeitstag<br />

der Woche gibt es <strong>in</strong> der Mittagspause<br />

e<strong>in</strong> Stück Sonntag – als Zäsur im alltäglichen<br />

Schaffen sehr willkommen.<br />

20 M<strong>in</strong>uten – Distanz zu gew<strong>in</strong>nen, 20<br />

M<strong>in</strong>uten – sich zu bes<strong>in</strong>nen und zu konzentrieren<br />

auf die Orgel – die König<strong>in</strong> der<br />

Instrumente.<br />

Jedem Ohr zeigt sie den Reichtum e<strong>in</strong>er<br />

ganzen Welt: Vom zarten Klang der löten<br />

zum warmen Ton der Hörner bis zum<br />

vollen Schall der großen Register, der den<br />

<strong>Kirchen</strong>raum erfüllt.<br />

Das Besondere <strong>in</strong> der Kaufmannskirche ist<br />

das Spiel des Lichtes. Die Sonne sche<strong>in</strong>t<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, wandert über den Altar, vergoldet<br />

ihn und lässt im Akkord gleichsam Chorraum<br />

und Seele erstrahlen.<br />

Die Orgelklänge locken viele verschiedene<br />

Menschen herbei: Touristen genießen<br />

beim Erkunden der Kirche die Musik. E<strong>in</strong>ige<br />

nutzen ihre Mittagspause für e<strong>in</strong>e<br />

kurze Unterbrechung des Alltages. Auch<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe von K<strong>in</strong>dern ist nach<br />

anfänglicher Unruhe ganz <strong>in</strong> den Bann der<br />

Orgel gezogen.<br />

Und es gibt e<strong>in</strong>e Schar stets Wiederkehrender,<br />

die sich erkennen und zunicken:<br />

Die Geme<strong>in</strong>de des kle<strong>in</strong>e Konzerts am<br />

Montagmittag.


15 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />

Betrachtung von der<br />

Orgelbank<br />

Detlef Koball<br />

Die letzten Töne hallen durch das <strong>Kirchen</strong>schiff,<br />

die Sonne wirft ihr morgendliches<br />

Licht durch die enster des Chorraums und<br />

erste Gottesdienstbesucher streben dem<br />

Ausgang entgegen. Gespräche entstehen<br />

und ich spüre, wie sehr die Menschen <strong>in</strong><br />

unseren Gottesdiensten durch die Musik<br />

begleitet werden und sich von ihr tragen<br />

lassen.<br />

<strong>Kirchen</strong>musik im ländlichen Raum unseres<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises ist leider nicht selbstverständlich.<br />

Seit über zwei Jahren nun<br />

begleite ich ehrenamtlich die Gottstedter<br />

auf ihrer Volckland Orgel und die B<strong>in</strong>derslebener<br />

auf ihrem kle<strong>in</strong>en Positiv. Zur Verkündigung<br />

der frohen Botschaft gehört<br />

neben dem gesprochenen Wort untrennbar<br />

die Musik. E<strong>in</strong>e Erfahrung, die sich <strong>in</strong><br />

den vielen Jahren me<strong>in</strong>er ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit für die <strong>Kirchen</strong>musik wieder<br />

e<strong>in</strong>mal bestätigt hat.<br />

In kle<strong>in</strong>eren Gottesdienstgeme<strong>in</strong>den halte<br />

ich den Organistendienst für besonders<br />

wichtig. Immer wieder kann ich hören,<br />

dass der Gottesdienst durch den Klang der<br />

Orgel zu e<strong>in</strong>em „richtigen Gottesdienst“<br />

wird. Hier ist die Kraft der <strong>Kirchen</strong>musik<br />

und das Engagement der <strong>Kirchen</strong>musiker<br />

wichtig.<br />

In diesem Jahr haben die beiden<br />

Geme<strong>in</strong>den große und kle<strong>in</strong>e<br />

Höhepunkte erlebt. B<strong>in</strong>dersleben<br />

wie auch Gottstedt hatten<br />

900Jahrfeier, regionale amiliengottesdienste<br />

zu Ostern und Erntedank,<br />

andere Regionalgottesdienste<br />

oder e<strong>in</strong> bevorstehendes<br />

Adventskonzert.<br />

Den Orgeln der Gotteshäuser<br />

sollten zu jedem Gottesdienst<br />

Klänge entlockt wer-den, die sich<br />

e<strong>in</strong>betten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> vertrautes Ganzes<br />

mit Wort, Sakrament, Liturgie<br />

und geistlichen Liedern. Und<br />

wenn die Orgel nicht mehr im Dienst ist,<br />

e<strong>in</strong> Keyboard sollte nicht abschrecken, die<br />

Geme<strong>in</strong>de musikalisch zu führen. Oft f<strong>in</strong>den<br />

wir ja e<strong>in</strong>e beachtenswerte musikalische<br />

Vergangenheit <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den,<br />

die auch heute gestaltet werden will.<br />

So f<strong>in</strong>det sich neben Gottstedt auch <strong>in</strong> B<strong>in</strong>dersleben<br />

e<strong>in</strong>e Volckland Orgel. Diese<br />

kann zur Zeit aber nicht erkl<strong>in</strong>gen und<br />

wird wohl langfristige Anstrengungen nötig<br />

haben, bis ihr wieder Choräle entlockt<br />

werden können. Erste Schritte hat die<br />

Geme<strong>in</strong>de zur Sanierung ihrer Orgel<br />

schon unternommen.<br />

Die entscheidende rage aber bleibt: Wie<br />

kann die <strong>Kirchen</strong>musik auch außerhalb<br />

der städtischen Zentren auf Dauer gestärkt<br />

und erhalten werden? E<strong>in</strong>e Aufgabe ist es<br />

schon deshalb, weil die Stadt viele Anstrengungen<br />

herausfordert und Kräfte<br />

b<strong>in</strong>det. Ich kann nur sagen, es lohnt sich,<br />

diese Aufgabe anzunehmen.


THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 16<br />

Kantatengottesdienst –<br />

e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Projekt<br />

Michael Jahn<br />

Am 3. Oktober 2004 fand <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

e<strong>in</strong> Kantatengottesdienst mit<br />

drei Kantaten des Gothaer Hofkapellmeisters<br />

G.H. Stölzel (1690-1749) statt. Diese<br />

Aufführung war unter zwei Aspekten<br />

besonders bemerkenswert.<br />

Der <strong>Kirchen</strong>chor der <strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

musizierte geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Sänger<strong>in</strong>nen<br />

und Sängern<br />

aus dem<br />

Christophoruswerk<br />

<strong>Erfurt</strong>. Zu<br />

Betreuende aus<br />

der Rehabilitations-Werkstatt<br />

des CWE aber<br />

auch Mitarbeiter<br />

fanden sich<br />

zu diesem Projekt<br />

mit dem<br />

Chor der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

bereit. Alle vere<strong>in</strong>te natürlich<br />

die reude am S<strong>in</strong>gen, aber gerade<br />

für die Beschäftigten der Reha-Werkstatt<br />

und auch für manchen Mitarbeiter<br />

des Christophoruswerkes war das mehrstimmige<br />

S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Chor etwas<br />

ganz Neues, ganz zu schweigen von der<br />

Chorliteratur selbst.<br />

Dem une<strong>in</strong>geweihten Besucher der Reha-<br />

Werkstatt des Christophoruswerkes <strong>in</strong> der<br />

Paul-Schäfer-Straße wäre an manchen Tagen<br />

im August oder September e<strong>in</strong>ige Irritation<br />

nicht erspart geblieben: Der erste<br />

E<strong>in</strong>druck wäre nicht wie üblich die Arbeit<br />

mit Verpackung und Montage, Büroservice<br />

oder Druckerei gewesen, sondern er wäre<br />

mit Stölzels Musik über den Text „Selig<br />

s<strong>in</strong>d die re<strong>in</strong>en Herzens s<strong>in</strong>d, denn sie<br />

werden Gott schauen“ empfangen worden.<br />

Nicht jeder Beteiligte hatte e<strong>in</strong>e solche<br />

B<strong>in</strong>dung an Kirche oder Glauben, dass<br />

ihm dieser Text so ohne weiteres über die<br />

Lippen kommen konnte. Aber trotzdem<br />

schaffte es die Erfahrung des geme<strong>in</strong>samen<br />

S<strong>in</strong>gens, dass man mit wachsender<br />

Begeisterung bei der Sache war.<br />

Schließlich begeisterte alle das Erleben<br />

des geme<strong>in</strong>samen Probens mit dem Chor<br />

der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de und später auch<br />

noch mit e<strong>in</strong>igen wenigen Mitgliedern der<br />

„Mitteldeutschen Barockcompagney“.<br />

Und<br />

am Sonntag, dem 3.<br />

Oktober, fand<br />

schließlich als Krönung<br />

des geme<strong>in</strong>samen Bemühens<br />

die Aufführung<br />

mit dem gesamten Ensemble<br />

und den Solisten<br />

statt.<br />

Der zweite Aspekt war<br />

für alle mehr oder weniger<br />

neu: Geme<strong>in</strong>sam<br />

mit e<strong>in</strong>em Ensemble zu<br />

musizieren, welches nicht nur auf historischen<br />

Instrumenten oder deren Nachbauten<br />

spielt, sondern sich der Musizierweise<br />

der Barockzeit ganz und gar verpflichtet<br />

fühlt. E<strong>in</strong> Projekt, <strong>in</strong> dem die<br />

Musik Gottfried He<strong>in</strong>rich Stölzels zu neuem<br />

Leben erweckt wurde, aber auch e<strong>in</strong><br />

Projekt zwischen <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de und<br />

Diakonie, <strong>in</strong> dem sich Begegnung zum<br />

geme<strong>in</strong>samen Tun zum Lobe Gottes entfaltete.<br />

E<strong>in</strong> Projekt, <strong>in</strong> dem sich Menschen<br />

näher kamen, Diakonie im besten S<strong>in</strong>ne<br />

des Wortes stattfand.<br />

Michael Jahn ist Mitarbeiter im Christophoruswerk<br />

<strong>Erfurt</strong> und GKR-Vorsitzender<br />

der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de


17 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />

<strong>Kirchen</strong>musik<br />

und Stellenplan<br />

Michael Jahn<br />

<strong>Kirchen</strong>musiker<strong>in</strong>nen und <strong>Kirchen</strong>musiker<br />

arbeiten im Verkündigungsdienst. Sie haben<br />

e<strong>in</strong>e lange Ausbildung absolviert.<br />

Ohne Zweifel hat die <strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Verkündigungsdienstes immer<br />

e<strong>in</strong>en besonderen Stellenwert. Menschen<br />

lassen sich über die <strong>Kirchen</strong>musik zu den<br />

verschiedensten Veranstaltungen, egal ob<br />

Gottesdienste oder <strong>Kirchen</strong>musiken, als<br />

Aktive Mitstreiter oder Zuhörer rufen.<br />

Gottesdienste oder geme<strong>in</strong>dliche Veranstaltungen<br />

mit besonderem Augenmerk<br />

auf <strong>Kirchen</strong>musik erleben <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong>e<br />

besonders hohe Akzeptanz. Die Anzahl<br />

der Besucher von Kantatengottesdiensten,<br />

Orgele<strong>in</strong>weihungen, Bläsergottesdiensten<br />

ist dafür deutliches Zeichen.<br />

Die Kreissynode vom 15. Mai 2004 hat<br />

sich mit dem Thema <strong>Kirchen</strong>musik und<br />

Stellenplan im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> beschäftigt.<br />

Diskutiert und überlegt wurde zur<br />

Problematik der Stellenreduzierung im Bereich<br />

der <strong>Kirchen</strong>musik im <strong>Kirchen</strong>kreis.<br />

Diese würde bedeuten, dass Verkündigung<br />

wegfallen oder durch Arbeit auf Honorarbasis<br />

oder Ehrenamt ersetzt werden<br />

muss. E<strong>in</strong>e erste ungeklärte rage <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang ist, ob die bislang<br />

angestellten <strong>Kirchen</strong>musiker bereit s<strong>in</strong>d,<br />

ihre Arbeit unter den neuen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

weiterzuführen. Und gibt es so viele Vertreter?<br />

E<strong>in</strong> Abwandern der „Hauptamtlichen“<br />

würde unweigerlich den Standort<br />

<strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> für andere un<strong>in</strong>teressant<br />

machen. Das „Organisieren“ der<br />

<strong>Kirchen</strong>musik im Bereich der Gottesdienste,<br />

wie es ja bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Geme<strong>in</strong>den<br />

Woche für Woche praktiziert wird,<br />

sollte e<strong>in</strong>mal genau auch unter dem Aspekt<br />

der Wirtschaftlichkeit geprüft werden,<br />

bevor es auf andere Bereiche ausgedehnt<br />

wird.<br />

Erfahrungen zeigen: Selbst alle geleistete<br />

Vertretung ersetzt die eigentliche Arbeit<br />

im Verkündigungsdienst nicht. Das Geme<strong>in</strong>deleben<br />

lebt durch se<strong>in</strong>e wöchentlichen<br />

Chorproben, das Gottesdiensts<strong>in</strong>gen<br />

und die Veranstaltungen der <strong>Kirchen</strong>musik.<br />

Die liturgische Kompetenz kann nur<br />

durch kont<strong>in</strong>uierliche Arbeit des <strong>Kirchen</strong>musikers<br />

geleistet werden.<br />

Geme<strong>in</strong>den mit der Erfahrung „Vertretung“<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> sollten unbed<strong>in</strong>gt gehört<br />

werden. Das muss dem Stellenplanausschuss<br />

und allen Verantwortlichen bewusst<br />

se<strong>in</strong>. Es lassen sich nicht die Lohnkosten<br />

der <strong>Kirchen</strong>musiker<strong>in</strong>nen und -musiker<br />

sparen, ohne die olgen dafür auch<br />

<strong>in</strong> Kauf zu nehmen.<br />

ragen wir also praktisch: Wer leitet dann<br />

die <strong>Kirchen</strong>chöre, wo bleiben dann die<br />

Kantatengottesdienste, wer macht die Bläser-,<br />

K<strong>in</strong>derchor- oder Instrumentalgruppenarbeit?<br />

Wer spielt Sonntag für Sonntag<br />

die Orgel <strong>in</strong> den Gottesdiensten <strong>in</strong> den<br />

<strong>Kirchen</strong> der Stadt?<br />

Sollten wir die Entscheidung „<strong>Kirchen</strong>musik“<br />

wirklich nur dem Stellenplanausschuss<br />

überlassen?<br />

Bei e<strong>in</strong>er Reduzierung muss auf e<strong>in</strong> ausgewogenes<br />

Gleichgewicht der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teile <strong>in</strong>nerhalb des Verkündigungsdienstes<br />

geachtet werden.<br />

Geme<strong>in</strong>deglieder geben ihre <strong>Kirchen</strong>steuer,<br />

weil sie <strong>in</strong> der Kirche noch e<strong>in</strong> Stück<br />

Lebensqualität, S<strong>in</strong>n und Zuhause f<strong>in</strong>den.<br />

Wenn aus dem undament zu viel entfernt<br />

wird, fällt bekanntlich das ganze<br />

Haus. <strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de ist<br />

ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zeln dastehendes Gebilde sondern<br />

bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesamtverzahnung,<br />

deren Wegfall automatisch auch<br />

den Wegfall anderer Bereiche <strong>in</strong> den <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

zur olge hätte.


ALLIANZGEBETSWOCHE 9.-16.1.2005 18<br />

So sollt ihr beten<br />

Vater unser im Himmel (Gal.4,4-7)<br />

Sonntag, 9.1. 17 Uhr Ma<strong>in</strong>zerhofstr. 2<br />

Geheiligt werde de<strong>in</strong> Name (Ps.99)<br />

Montag, 10.1. 14 Uhr<br />

Seh- und Hörbeh<strong>in</strong>derte<br />

Joh.-Lang-Haus, Allerheiligenstr. 10<br />

19.30 Uhr Christus Zentrum <strong>Erfurt</strong>,<br />

Arnstädter Straße 50<br />

De<strong>in</strong> Reich komme (Apg.1,6-8 )<br />

Dienstag, 11.1. 19.30 Uhr<br />

reie evangelische Geme<strong>in</strong>de<br />

He<strong>in</strong>richstraße 102<br />

De<strong>in</strong> Wille geschehe (Jes.46,8-13)<br />

Mittwoch, <strong>12</strong>.1. 14 Uhr<br />

Körperbeh<strong>in</strong>derte<br />

Joh.-Lang-Haus, Allerheiligenstr. 10<br />

19.30 Uhr Jugendabend<br />

CVJM Gerberstraße 14<br />

Unser tägliches Brot gib uns heute<br />

(Mt.6,31-34)<br />

Donnerstag, 13.1 19.30 Uhr<br />

Baptisten Geme<strong>in</strong>de<br />

Magdeburger Allee 10<br />

Vergib uns unsere Schuld<br />

(Eph.4,32-5,2)<br />

reitag, 14.1. 19.30 Uhr<br />

Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />

Andreasstraße 14<br />

Führe uns nicht <strong>in</strong> Versuchung<br />

(1. Kor.10,<strong>12</strong>-13)<br />

Samstag, 15.1. 19.30 Uhr<br />

Adventgeme<strong>in</strong>de<br />

Walter-Gropius-Straße 2<br />

De<strong>in</strong> ist das Reich<br />

(1. Chron.29,10b-13)<br />

Sonntag, 16.1. 10 Uhr<br />

Baptisten Geme<strong>in</strong>de<br />

Magdeburger Allee 10<br />

10 Uhr K<strong>in</strong>dergottesdienst<br />

CVJM Gerberstraße 14


19 LANDNAHMEPREDIGT<br />

„Laß uns h<strong>in</strong>aufziehen<br />

und das Land<br />

e<strong>in</strong>nehmen.“(Numeri 13, 30)<br />

Dr. Christoph Werth<br />

Im 5. „Landnahme-Gottesdienst“ sprach am<br />

19. September 2004 <strong>in</strong> der Kaufmannskirche zu<br />

<strong>Erfurt</strong> Dr. Christoph Werth M.A., Bildungsplaner<br />

und Medienwissenschaftler im Thür<strong>in</strong>ger<br />

Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />

Der biblische Ausgangspunkt<br />

Der Inhalt des Bundes Gottes mit Israel besteht<br />

<strong>in</strong> der Bibel vor allem <strong>in</strong> der Zusage des Landes.<br />

Gottes Bund mit Abraham, von dem 1 Mose 15<br />

(= Genesis, 15) erzählt, zielt sogar ausschließlich<br />

auf die Zusage des Landes. Deshalb gilt:<br />

Das Judentum ruht auf vier Säulen: Auf Gott, der<br />

Tora, dem Volk Israel und dem Land Israel.<br />

Nachdem das Volk Israel um <strong>12</strong>50 vor Christi<br />

Ägypten verlassen hat, erlebt es verschiedene<br />

„Stationen <strong>in</strong> der Wüste“, wie es <strong>in</strong> der Bibel<br />

heißt. Jahwe sagt zu Mose: „Sende Männer aus,<br />

dass sie das Land Kanaan auskundschaften,<br />

welches ich den Israeliten geben will“ (Numeri<br />

13, 1).<br />

Nach 40 Tagen kommen die Kundschafter wieder<br />

zurück <strong>in</strong> die Wüste. Sie br<strong>in</strong>gen die rüchte des<br />

Landes mit und erklären: „Es fließt wirklich von<br />

Milch und Honig...“ (Numeri 13, 27).<br />

Da sagt Kaleb: „Laß uns h<strong>in</strong>aufziehen und das<br />

Land e<strong>in</strong>nehmen.“ (Numeri 13, 30).<br />

ür das Volk Israel ist vor allem die Exodus-Erfahrung<br />

die entscheidende Gotteserfahrung. Sie<br />

ist das Urerlebnis des Volkes Israel, also die Befreiung<br />

aus der Knechtschaft Ägyptens, was ja<br />

den Weg <strong>in</strong> die reiheit und zum gelobten Land<br />

erst ermöglicht.<br />

Gott schafft Recht und Gerechtigkeit und führt<br />

<strong>in</strong> die reiheit, <strong>in</strong> das gelobte Land – das war<br />

die entscheidende Erfahrung.<br />

Aber Mose konnte das Land nur noch schauen...<br />

Um 1000 vor Christi begann dann das Königtum<br />

Davids, die große Zeit – und im 6. Jahrhundert<br />

vor Christi trat die große Katastrophe e<strong>in</strong>:<br />

Die Zerstörung Jerusalems, die Vertreibung aus<br />

dem gelobten Land durch den babylonischen<br />

König Nebukadnezar, das babylonische Exil. Ab<br />

333 vor Christi dann die Ablösung der persischen<br />

remdherrschaft durch die griechische Herrschaft<br />

Alexanders des Großen. Schließlich ab 64<br />

vor Christi bis 330 nach Christi die Römer als<br />

Besatzungsmacht – das „gelobte Land“ wurde<br />

gleichsam wieder zur Vision...<br />

Was ist das für e<strong>in</strong> Land? E<strong>in</strong>e Aussage wie die<br />

von Jesaja: „die ganze Erde ist voll se<strong>in</strong>er Herrlichkeit“<br />

(Jesaja 6,3), konnte nur formuliert werden,<br />

weil Israel diesen Glanz zuerst und vor allem<br />

im eigenen Land erfahren hat.<br />

Nicht die Wüste ist der entscheidende Erfahrungsort<br />

Gottes. Das Judentum ist zunächst die<br />

Religion e<strong>in</strong>es bäuerlichen Volkes, das se<strong>in</strong>en<br />

Gott im Land erfuhr. Der Reichtum des Landes,<br />

se<strong>in</strong>e Schönheit, die Vielfalt der rüchte und<br />

Bäume – an vielen Stellen kommt diese Erfahrung<br />

zur Sprache. Sie prägt die großen Gotteshymnen.<br />

Das Land ist der dem Volk verheißene, geschenkte,<br />

verlorene und wieder erhoffte Lebensraum<br />

für alle. Das Land wird (nach der Erzählung<br />

des Josuabuches) gerecht an Stämme und<br />

amilien verlost. Es soll und kann für alle die<br />

Lebensgrundlage darstellen. Es ermöglicht e<strong>in</strong><br />

Leben <strong>in</strong> reiheit, <strong>in</strong> Würde und Gerechtigkeit.<br />

Die biblischen Sozialgesetze sollen verh<strong>in</strong>dern,<br />

dass amilien ihren Landbesitz verlieren, die<br />

Basis ihrer reiheit, ihren Anteil am Gottesbund.<br />

Dabei ist der grundsätzliche Anspruch Gottes:<br />

„Me<strong>in</strong> ist das Land“ (3 Mose 25, 23) auf die gesamte<br />

Welt ausdehnbar.<br />

Wenn heute Menschen um ihren gerechten Anteil<br />

an dieser Erde und ihren rüchten kämpfen,<br />

dann ist ihr Muster der Kampf um die gerechte<br />

Verteilung der geme<strong>in</strong>samen, von Gott allen geschenkten<br />

Lebensgrundlage.<br />

Und übrigens sagen die biblischen Landverheißungen<br />

an ke<strong>in</strong>er Stelle, dass Israel alle<strong>in</strong> im<br />

Lande leben soll oder wird. Abraham kommt als<br />

erster <strong>in</strong>s Land, und er und se<strong>in</strong>e Nachfahren<br />

leben dort generationenlang unter, neben und<br />

mit den älteren Landesbewohnern.<br />

Und bei allen Konflikten etwa um Wasser und<br />

Brunnen ist es erstaunlich, zu sehen, dass und<br />

wie diese Konflikte immer wieder friedlich gelöst<br />

werden. Sie enden dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bundesschluss,<br />

e<strong>in</strong>em riedensabkommen.<br />

Und Abraham hält ürbitte für die Kanaanäer (1<br />

Mose 18), er sorgt für ihre Sicherheit und ihr Eigentum<br />

(1 Mose 14) und wird deshalb von ihnen<br />

gesegnet (14, 18 – 20). Landverheißung und


LANDNAHMEPREDIGT 20<br />

für beide Seiten segensreiche, friedliche Beziehungen<br />

schließen sich also <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise aus.<br />

Bonifatius<br />

Landverheißung, Landnahme – damit verb<strong>in</strong>den<br />

sich auch Grenzüberschreitungen, Brückenbau<br />

und Kommunikation. Bonifatius war e<strong>in</strong> christlicher<br />

Brückenbauer und weitgereister Kommunikator.<br />

Vor <strong>12</strong>50 Jahren, am 5. Juni 754, kam er<br />

im friesischen Dokkum zu Tode.<br />

Der Missionar Bonifatius war angetrieben von<br />

der reude an der Verkündigung des Evangeliums.<br />

Als Weitgereister zählte er zu den damals<br />

nicht gerade zahlreichen christlichen Menschen<br />

mit völkerübergreifendem Weitblick.<br />

Se<strong>in</strong>e Biographie erstreckte sich zwischen se<strong>in</strong>er<br />

Heimat im englischen Devon (Wessex) und<br />

dem päpstlichen Rom, zwischen se<strong>in</strong>en Missionsaktivitäten<br />

<strong>in</strong> riesland, Thür<strong>in</strong>gen und Bayern.<br />

Die Internationalität se<strong>in</strong>er Mitarbeiter und<br />

die Entfernungen zwischen se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satzorten<br />

ließen Bonifatius zu e<strong>in</strong>em großen Kommunikator<br />

heranwachsen. E<strong>in</strong> lebhafter Briefwechsel mit<br />

Klosterschwestern und Päpsten, mit Königen und<br />

geistlichen Helfern kündet von se<strong>in</strong>er Gewandtheit<br />

<strong>in</strong> Rede und Schrift.<br />

reilich – die Vorstellungswelt von Bonifatius und<br />

se<strong>in</strong>er Zeit ist uns heute eher fern. Damals g<strong>in</strong>g<br />

jeder Gottgläubige davon aus, dass lediglich e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>ziges religiöses Bekenntnis das richtige se<strong>in</strong><br />

könne. Als maßgeblich galt alle<strong>in</strong> jener Gott, der<br />

sich im Alltag als der stärkere Gott empfahl.<br />

Bonifatius und die Anhänger des Christengottes<br />

standen also vor der Aufgabe, den christlichen<br />

Gott als den im Vergleich zu den heidnischen<br />

Gottheiten wirkmächtigeren Gott zu erweisen.<br />

Zum e<strong>in</strong>en traten sie diesen Beweis durch ihre<br />

Verkündigung des Evangeliums an. Damit war<br />

die Sorge verbunden, dass die vom Glauben an<br />

Jesus Christus bis dah<strong>in</strong> unberührten oder nur<br />

oberflächlich geprägten Menschen e<strong>in</strong>e spürbare<br />

Verbesserung ihrer alltäglich-kargen Lebensverhältnisse<br />

erfuhren: Durch Speisung der Hungernden,<br />

Hilfe für die Kranken, Ahndung schwerer<br />

Vergehen oder Unterstützung der Opfer von<br />

Gewalt.<br />

Zum zweiten h<strong>in</strong>g der Erfolg der christlichen<br />

Gottesmänner davon ab, dass die Christen den<br />

Unglück wendenden E<strong>in</strong>fluss des christlichen<br />

Gottes gegenüber den Heiden auch <strong>in</strong> menschlicher<br />

und militärischer Not glaubhaft machen<br />

konnten.<br />

Die von Bonifatius zugunsten des Christentums<br />

unternommenen Anstrengungen waren von der<br />

Grundannahme geprägt, dass alle Nichtgetauften<br />

unter der Herrschaft des Teufels standen. Wer<br />

nicht an den Gott Jesus Christus glaubte, galt Bonifatius<br />

und se<strong>in</strong>en christlichen Mitstreitern als<br />

Anhänger des Teufels – e<strong>in</strong> „Mittleres“ gab es<br />

für ihn nicht. Unterschiedslos hielt Bonifatius alle<br />

Götter der Heiden für wirkungsloses menschliches<br />

Blendwerk.<br />

In dieser Sicherheit wähnten sich Bonifatius und<br />

die anderen zeitgenössischen Christusverkündiger,<br />

als sie heidnische Heiligtümer durch Axt und<br />

Brandschatzung zerstörten, Opfertiere von Christus-Gegnern<br />

mit Gewalt um ihr Leben brachten,<br />

heidnische K<strong>in</strong>der – wie für Willibrord belegt<br />

– um der Taufspendung willen „kidnappten“.<br />

Da allerd<strong>in</strong>gs umgekehrt die Menschen, die dem<br />

christlichen Gott auch weiterh<strong>in</strong> nicht folgen<br />

wollten, ihrerseits den christlichen Gott für e<strong>in</strong>e<br />

Täuschung hielten, kämpfte jede Seite mit allen<br />

Mitteln für die Anerkennung des jeweils favorisierten<br />

Gottes – e<strong>in</strong> Szenario, wie es mehr dem<br />

Alten Testament entspricht.<br />

In ihm war das Rache-Pr<strong>in</strong>zip vorherrschend:<br />

Gleiches mit Gleichem vergelten. So wird heute<br />

nicht nur die Ause<strong>in</strong>andersetzung zwischen<br />

Israelis und Paläst<strong>in</strong>ensern geführt. Religion und<br />

Macht führen zum Wahn... Dabei hatte das Alte<br />

Testament ke<strong>in</strong>en Wegweiser, wie man aus dieser<br />

Spirale herauskommt.<br />

Erst Jesus Christus setzte dagegen die Seligpreisungen<br />

der Bergpredigt. Er setzte dagegen den<br />

Auftrag, zu versöhnen und zu verzeihen. Und<br />

wenn kämpfen, dann kämpfen für das Recht –<br />

wie etwa die Christen im Widerstand gegen den<br />

Nationalsozialismus.<br />

Die Besonderheit des Christentums ist denn auch<br />

nicht die Ausbreitung des Glaubens mit euer<br />

und Schwert, durch gewaltsame Eroberung, sondern<br />

das christlich <strong>in</strong>spirierte Leben: Wer lebt<br />

nach der Botschaft? Wie ist dieses christliche Leben?<br />

Und wer überzeugt durch se<strong>in</strong> Leben?<br />

Seit dem Tod Bonifatius’ s<strong>in</strong>d 1.250 Jahre vergangen.<br />

In dieser Zeit hat das alte Europa e<strong>in</strong>ige<br />

Erfahrungen gemacht... Ich denke etwa an<br />

die Inquisition und die Hexenverfolgung, an die<br />

Reformation, an den Dreißigjährigen Krieg mit<br />

se<strong>in</strong>en Verwüstungen, an die Aufklärung mit ihrem<br />

Primat des naturwissenschaftlich-empiri-


21 LANDNAHMEPREDIGT<br />

schen Denkens. Ich denke an die Erfahrungen<br />

von politischer Unterdrückung, an braunen und<br />

roten Totalitarismus, an die Erfahrungen ideologisch<br />

oder religiös begründeten Terrors.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund dieser – auch schmerzhaften<br />

– geschichtlichen Erfahrungen ist naive<br />

Landnahme heute nicht mehr möglich.<br />

Schon bei Lukas ist die sogenannte „goldene<br />

Regel“ formuliert: „Wie ihr wollt, dass euch die<br />

Leute tun sollen, so tut ihnen auch!“ (Lukas 6,<br />

31) Kants kategorischer Imperativ geht hieraus<br />

hervor.<br />

Hans Küng: Weltethos<br />

Gerade die Verbundenheit im Ethos, so schrieb<br />

der Theologe Hans Küng (1988), „könnte zu e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>igenden friedensstiftenden Band der<br />

Völkergeme<strong>in</strong>schaft werden“.<br />

Se<strong>in</strong>e Vision für den dr<strong>in</strong>gend erforderlichen rieden<br />

zwischen den Menschen aus den verschiedenen<br />

Religionen dieser Welt fasste Hans Küng<br />

so zusammen:<br />

„Ke<strong>in</strong> riede unter den Nationen ohne rieden<br />

unter den Religionen,<br />

ke<strong>in</strong> riede unter den Religionen ohne Dialog<br />

zwischen den Religionen,<br />

ke<strong>in</strong> Dialog zwischen den Religionen ohne globale<br />

ethische Maßstäbe,<br />

ke<strong>in</strong> Überleben unseres Globus ohne e<strong>in</strong> globales<br />

Ethos, e<strong>in</strong> Weltethos.“<br />

Das Land als Zielort christlicher Hoffnung<br />

Jesus selbst hat die Nähe des Reiches Gottes<br />

gepredigt: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes<br />

ist nahe...<br />

Im „Vater unser“ beten wir Christen immer:<br />

„De<strong>in</strong> Reich komme!“<br />

Was ist damit heute geme<strong>in</strong>t?<br />

Sicherlich nicht Landnahme im platten, materiellen<br />

S<strong>in</strong>ne. In den 1920er Jahren sahen manche<br />

zum Beispiel die Deutschen als e<strong>in</strong> „Volk<br />

ohne Raum“. Hitler wollte – wie er das nannte<br />

– „neuen Lebensraum im Osten“ erobern. Auch<br />

damit ist er desaströs gescheitert.<br />

Nicht zuletzt vor diesem H<strong>in</strong>tergrund war es<br />

moralisch folgerichtig und politisch klug, daß die<br />

deutsche Politik 1970 und 1990 unter Willy<br />

Brandt und Helmut Kohl auf die deutschen Ostgebiete<br />

verzichtet hat – die ja übrigens zum Teil<br />

e<strong>in</strong>st von Preußen <strong>in</strong> den drei schlesischen Kriegen<br />

zwischen 1740 und 1763 geraubt worden<br />

waren.<br />

Landnahme – das verb<strong>in</strong>det sich immer mit dem<br />

Überw<strong>in</strong>den von Grenzen, mit dem Vordr<strong>in</strong>gen<br />

<strong>in</strong> Neuland, mit dem Verschieben von Grenzl<strong>in</strong>ien,<br />

und – je nach Perspektive – mit Befreiung<br />

oder Gewalt, Vertreibung und Kolonisierung.<br />

Bei der Besiedlung der USA durch die europäischen<br />

E<strong>in</strong>wanderer wurde die Grenze immer<br />

weiter nach Westen vorgeschoben, bis h<strong>in</strong> zum<br />

Pazifik. John . Kennedy verhieß dann 1960 e<strong>in</strong>e<br />

„new frontier“, e<strong>in</strong>e „neue Grenze“. Er me<strong>in</strong>te<br />

damit – abgesehen von der Mondlandung – e<strong>in</strong>en<br />

neuen zivilisatorischen, geistigen und kulturellen<br />

Aufbruch.<br />

Ich denke, <strong>in</strong> diese Richtung sollte unsere Entwicklung<br />

heute gehen... So können wir uns fragen:<br />

Was ist heute für uns das „gelobte Land“?<br />

Welche konkrete Utopie haben wir?<br />

Und: Von welchen Mächten oder Herrschaftsverhältnissen<br />

müßten wir uns befreien? Wie steht<br />

es etwa mit dem Druck e<strong>in</strong>er entfesselten Ökonomie,<br />

mit der neoliberalen Ökonomisierung der<br />

ganzen Gesellschaft?<br />

Es wäre zu fragen: Haben wir eigentlich e<strong>in</strong>e<br />

humane Gesellschaft?<br />

Wie gehen wir <strong>in</strong> unserer Gesellschaft zum Beispiel<br />

mit K<strong>in</strong>dern um? Und wie mit alten Menschen?<br />

Wie behandeln wir Tiere (etwa Hühner<br />

<strong>in</strong> Tier-KZs), und wie ist unser Verhältnis zur<br />

Natur?<br />

Das s<strong>in</strong>d ragen, die wir uns stellen sollten, wenn<br />

wir heute „De<strong>in</strong> Reich komme!“ beten.<br />

Und weiter könnten wir uns fragen: Ist dies e<strong>in</strong>e<br />

spirituell und geistig belebte Gesellschaft? Oder<br />

vegetiert sie im tiefen Sumpf des Materialismus<br />

und des platten Konsums?<br />

Wie s<strong>in</strong>d die Güter <strong>in</strong> dieser Gesellschaft verteilt?<br />

Wie ist die Macht <strong>in</strong> unserer Parteiendemokratie<br />

verteilt? Entspricht dies alles Gottes<br />

Vorstellung von Gerechtigkeit und von Qualität<br />

des Lebens?<br />

Das „gelobte Land“ ist auch der Zielort der<br />

christlichen Hoffnung. Am Ende der Johannes-<br />

Apokalypse, also am Ende der christlichen Bibel,<br />

steht die Vision e<strong>in</strong>es neuen himmlischen<br />

Jerusalem, der Stadt, wie sie Jesaja und Ezechiel<br />

beschrieben haben, auf deren Toren die Namen<br />

der <strong>12</strong> Stämme Israels stehen und <strong>in</strong> der<br />

Gott selbst wohnt (Offenbarung, 21 f.).<br />

Das himmlische Jerusalem aber, das vom Himmel<br />

herabkommt, ist genau wie der neue Him-


LANDNAHMEPREDIGT/PERSÖNLICHKEITEN 22<br />

mel und die neue Erde von Jesaja (65, 17 ff.)<br />

nicht ohne das irdische Vorbild zu sehen. Das<br />

Alte wird vielmehr <strong>in</strong> das Neue verwandelt.<br />

„De<strong>in</strong> Reich komme!“, so beten wir. Jesus selbst<br />

hat unermüdlich <strong>in</strong> vielen Bildern und Gleichnissen<br />

die Nähe des Reiches Gottes gepredigt.<br />

Dabei ist das Reich Gottes nicht von dieser Welt.<br />

Vor Pilatus sagte Jesus: „Me<strong>in</strong> Reich ist nicht von<br />

dieser Welt.“ Es ist vielmehr e<strong>in</strong>e geistliche Realität,<br />

im Herzen jedes E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Bei Lukas (17, 20 f.) s<strong>in</strong>d hier zwei Übersetzungen<br />

möglich. Jesus sagt: „Das Reich Gottes ist<br />

<strong>in</strong> euch“, und: „Das Reich Gottes ist mitten unter<br />

euch.“ Es ist also jedenfalls e<strong>in</strong>e Realität <strong>in</strong><br />

den Beziehungen der Menschen untere<strong>in</strong>ander,<br />

wenn diese Beziehungen im Geiste Jesu Christi<br />

gelebt und gestaltet werden.<br />

Im Reich Gottes lebt, wer sich der Herrschaft<br />

Jesu unterstellt, wer Jesus wirklich erlaubt, den<br />

wichtigsten Platz <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben e<strong>in</strong>zunehmen.<br />

Ins Reich Gottes gelangt man durch e<strong>in</strong>e schmale<br />

Tür – und die heißt: Herrschaftswechsel. Nichts<br />

und niemand, weder Geld noch Beruf, nicht<br />

e<strong>in</strong>mal mehr die eigene amilie, nicht irgendwelche<br />

Institutionen, nicht die Parteien und nicht<br />

die Kirche, s<strong>in</strong>d im Reich Gottes die Herren, die<br />

das Sagen haben – außer Jesus selbst: Er alle<strong>in</strong><br />

ist der e<strong>in</strong>zige Herr im Reich Gottes.<br />

Insofern gilt das, was Paulus im Römerbrief (<strong>12</strong>,<br />

2) schreibt, und was ich abschließend zitieren<br />

möchte:<br />

„Gleicht euch nicht dieser Welt an! [...] Passt<br />

euch nicht dieser Weltzeit an, sondern gestaltet<br />

euch um durch die Erneuerung des Geistes, damit<br />

ihr prüft, was der Wille Gottes, das Gute,<br />

Wohlgefällige und Vollkommene ist.“<br />

Rechtsdenker und Philosoph<br />

der Frühaufklärung<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

Im Jahr 17<strong>01</strong> erschien <strong>in</strong> Halle e<strong>in</strong>e Schrift, die<br />

das Ende e<strong>in</strong>es Jahrhunderte währenden Wahns,<br />

dem unzählige unschuldige Menschen zum<br />

Opfer gefallen waren, e<strong>in</strong>leiten sollte. Die unter<br />

dem Titel Theses <strong>in</strong>augurales de crim<strong>in</strong>e magiae<br />

(dt. 1702: Kurze Lehrsätze<br />

von dem Laster der Zauberey)<br />

veröffentlichte Abhandlung<br />

griff die seit dem Ersche<strong>in</strong>en<br />

des sogenannten „Hexenhammers“<br />

(Malleus Maleficarum,<br />

1487) verbreiteten Vorstellungen<br />

über Hexerei fundamental an und gipfelte<br />

<strong>in</strong> der orderung, alle Hexenprozesse e<strong>in</strong>zustellen,<br />

weil das <strong>in</strong>krim<strong>in</strong>ierte Vergehen<br />

lediglich e<strong>in</strong> fiktives Verbrechen sei. Ihr Verfasser<br />

war der an der Universität <strong>in</strong> Halle lehrende<br />

Jurist und Philosoph Christian Thomasius, der<br />

nicht nur mit dieser Schrift e<strong>in</strong>em modernen<br />

Rechtsdenken den Weg gebahnt hat. Daß es<br />

nach 1728 <strong>in</strong> Preußen ke<strong>in</strong>e Hexenverbrennungen<br />

mehr gab und mit dem Regierungsantritt<br />

riedrichs II. auch die olter abgeschafft wurde,<br />

Zum 350. Geburtstag<br />

von Christian Thomasius<br />

am 1. Januar 2005<br />

dürfte entscheidend auf das Wirken von Thomasius<br />

zurückzuführen se<strong>in</strong>.<br />

Christian Thomasius wurde am 1. Januar 1655<br />

<strong>in</strong> Leipzig als Sohn des Professors der Moralphilosophie<br />

und Beredsamkeit, Jakob Thomasius<br />

(1622-1684), <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e angesehene und weitverzweigte<br />

Gelehrtenfamilie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren. Se<strong>in</strong><br />

Onkel Johann Thomasius lehrte Jurisprudenz <strong>in</strong><br />

Jena und war der Verfasser e<strong>in</strong>es bekannten<br />

Schäferromans (Damon und Lisille, 1663).<br />

Den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend,<br />

wurde Christian Thomasius schon als K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die<br />

Matrikel der Leipziger Universität e<strong>in</strong>getragen.<br />

Nach e<strong>in</strong>er vom Vater geleiteten<br />

sorgfältigen Erziehung studierte<br />

der Knabe ab dem 14.<br />

Lebensjahr Philosophie und<br />

schloß den propädeutischen<br />

Grundkurs der akademischen<br />

Ausbildung 1672 mit e<strong>in</strong>er Magisterdisputation<br />

über die Souveränitätstheorie<br />

ab.<br />

Von entscheidendem E<strong>in</strong>fluß auf se<strong>in</strong>e weitere<br />

Entwicklung war die für das Jahr der Magisterpromotion<br />

bezeugte Lektüre von Samuel Pufendorfs<br />

Ius naturae et gentium, wodurch das Interesse<br />

von Thomasius auf die Rechtswissenschaft<br />

gelenkt wurde.<br />

Nur kurze Zeit hörte er Vorlesungen an der Juristischen<br />

akultät <strong>in</strong> Leipzig, um dann 1675 an<br />

die brandenburgische Universität <strong>in</strong> rankfurt an


23 PERSÖNLICHKEITEN<br />

der Oder zu wechseln, wo er 1679 zum Doktor<br />

beider Rechte promoviert wurde. Mit der 1680<br />

erfolgten Rückkehr nach Leipzig setzte Thomasius’<br />

berufliche Karriere e<strong>in</strong>. Aus der im selben<br />

Jahr geschlossenen Ehe mit Auguste Christ<strong>in</strong>e<br />

Heyland g<strong>in</strong>gen zahlreiche K<strong>in</strong>der hervor, von<br />

denen jedoch nur vier das Erwachsenenalter<br />

erreichten.<br />

Neben se<strong>in</strong>er Tätigkeit als Advokat hielt Thomasius<br />

ab 1682 Vorlesungen an der Leipziger Universität<br />

und begann zu publizieren. Den se<strong>in</strong><br />

Wirken im Rückblick kennzeichnenden Bruch<br />

mit der Tradition vollzog er auf mehreren Gebieten<br />

und <strong>in</strong> verschiedenen Diskursen. In se<strong>in</strong>en<br />

Schriften erwies er sich von Anbeg<strong>in</strong>n als<br />

konsequenter Anhänger der von Pufendorf begründeten<br />

Naturrechtslehre.<br />

Grundlegend für se<strong>in</strong> gesamtes Werk war die<br />

frühzeitig entwickelte Auffassung, wonach Moral<br />

und Recht notwendig vone<strong>in</strong>ander zu unterscheiden<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Aufsehen erregte Thomasius mit der<br />

bezeichnenderweise am 31. Oktober 1687, dem<br />

Tag von Luthers Thesenanschlag, publizierten<br />

Ankündigung e<strong>in</strong>er Vorlesung <strong>in</strong> deutscher Sprache,<br />

die er unter dem Titel „Welcher Gestalt man<br />

denen rantzosen <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>em Leben und Wandel<br />

nachahmen solle?“ über Baltasar Graciáns<br />

Handorakel der Weltklugheit (1653) zu halten<br />

beabsichtigte.<br />

Gewiß nicht als erster, aber zum ersten Mal <strong>in</strong><br />

Leipzig durchbrach Thomasius damit das Monopol<br />

des Late<strong>in</strong>ischen für den akademischen Unterricht.<br />

Daß er angesichts der aggressiven Reunionspolitik<br />

Ludwigs XIV. gerade die Lebenskultur<br />

der ranzosen als nachahmenswertes Ideal<br />

propagierte, mußte zudem als Provokation aufgefaßt<br />

werden. Mit der Verwendung des Deutschen<br />

wollte Thomasius ke<strong>in</strong>eswegs populärwissenschaftliche<br />

Bestrebungen befördern, sondern<br />

vielmehr auf den <strong>in</strong> jener Zeit immer deutlicher<br />

hervortretenden nationalen Charakter des Gelehrtenstandes<br />

h<strong>in</strong>weisen.<br />

Unter diesem Aspekt muß auch die erste<br />

deutschsprachige gelehrte Zeitschrift betrachtet<br />

werden, die Thomasius von 1688 bis 1690 unter<br />

dem Titel reymüthige Lustige und Ernsthaffte<br />

iedoch Vernunfft- und Gesetz-Mäßige Gedancken<br />

oder Monats-Gespräche herausgab. Nicht<br />

nur die <strong>in</strong> diesem Journal vorgetragenen satirischen<br />

Angriffe auf den zeitgenössischen Wissenschaftsbetrieb<br />

und se<strong>in</strong>e Vertreter, sondern vor<br />

allem das juristische E<strong>in</strong>treten für das von August<br />

Hermann rancke <strong>in</strong> Leipzig begründete<br />

pietistische Collegium Biblicum führten im März<br />

1690 zum Lehr- und Publikationsverbot für Thomasius<br />

<strong>in</strong> Kursachsen. E<strong>in</strong>er möglichen Verhaftung<br />

entzog er sich durch den Weggang <strong>in</strong>s brandenburgische<br />

Halle.<br />

Hier hielt er zunächst Vorlesungen für Studenten,<br />

die ihm aus Leipzig gefolgt waren. Ab 1694<br />

spielte er e<strong>in</strong>e maßgebliche Rolle beim Aufbau<br />

der Universität.<br />

Das nach den Leipziger Ereignissen anfangs vertrauensvolle<br />

Verhältnis zu rancke kühlte sich<br />

schon im ersten Jahrzehnt des geme<strong>in</strong>samen<br />

Wirkens <strong>in</strong> Halle ab, weil die <strong>in</strong> Leipzig als M<strong>in</strong>derheit<br />

angefe<strong>in</strong>deten Pietisten dort <strong>in</strong> führende<br />

Position aufgestiegen und nunmehr ihre Lehre<br />

als alle<strong>in</strong> gültige durchzusetzen bestrebt waren.<br />

E<strong>in</strong>em solchen Anspruch wollte sich Thomasius<br />

nicht unterwerfen. In letzter Konsequenz g<strong>in</strong>g es<br />

dabei um se<strong>in</strong> <strong>Kirchen</strong>verständnis, dem e<strong>in</strong> äußerliches<br />

Institutionendenken, wie er es bei den<br />

Anhängern ranckes zunehmend zu bemerken<br />

glaubte, zutiefst fremd war. Daß die „vera Religio<br />

[...] <strong>in</strong> cultu <strong>in</strong>terno“ bestehe, blieb zeitlebens<br />

se<strong>in</strong> Credo.<br />

Mit dem Argument, er mische sich <strong>in</strong> unzulässiger<br />

Weise <strong>in</strong> die Angelegenheiten ihres achgebietes<br />

e<strong>in</strong>, versuchten die hallischen Theologen<br />

daher wiederholt, Thomasius als Universitätslehrer<br />

und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens<br />

zu all zu br<strong>in</strong>gen. Se<strong>in</strong> machtferner Individualismus,<br />

se<strong>in</strong>e Überzeugung, <strong>in</strong> wahrhaft christlicher<br />

reiheit glauben zu dürfen – nicht <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

mit dem Dogma, sondern <strong>in</strong> selbstloser<br />

Gottesliebe und aus natürlicher ‘Menschlichkeit’<br />

– mußten ihn notwendig <strong>in</strong> Gegensatz<br />

zu den Amtsträgern e<strong>in</strong>er pietistisch geprägten<br />

Kirche br<strong>in</strong>gen. Er hat die daraus erwachsenden<br />

Konflikte um den Preis zunehmender Vere<strong>in</strong>samung<br />

ausgehalten.<br />

Nach kurzer Krankheit starb Christian Thomasius<br />

am 23. September 1728 <strong>in</strong> Halle. Inwieweit<br />

er als „Vater der deutschen Aufklärung“ zu apostrophieren<br />

ist, sei dah<strong>in</strong>gestellt. Unbestritten<br />

jedoch ist se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluß auf die Ideengeschichte<br />

des 18. Jahrhunderts, auf die Entwicklung des<br />

Deutschen als Wissenschafts- und Bildungssprache<br />

sowie auf die reisetzung des Selbstdenkens<br />

als Pr<strong>in</strong>zip von Aufklärung.


SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />

Andreas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Andreasstraße<br />

So, feiertags 10 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

August<strong>in</strong>erstraße<br />

Sa 18 Uhr ; So 9.30 Uhr<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

So 10 Uhr bis 19.<strong>12</strong>.<br />

Philipp-Melanchthon-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Ludolfweg<br />

So 10 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.;<br />

ab 9.1. jeden So<br />

Lukaskirche Stadtweg 64<br />

So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />

Lutherkirche<br />

Magdeburger Allee<br />

So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />

So 9.30 Uhr 16.-31. des Mon.<br />

Gustav-Adolf-Kirche<br />

S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />

So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />

Gustav-Adolf-GZ<br />

So 10.30 Uhr 2.1.<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Hans-Sailer-/ Tiergartenstraße<br />

Sa 18 Uhr<br />

Wochenschlußandacht<br />

So 9.30 Uhr 1.-15.,<br />

11 Uhr 16.-31. des Monats<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

So 11 Uhr letzter So im Monat<br />

Michaeliskirche<br />

Allerheiligenstraße<br />

Sa 17 Uhr<br />

So 11 Uhr letzter So im Monat<br />

Predigerkloster<br />

Meister-Eckhart-Straße<br />

So 10 Uhr<br />

Reglerkirche Bahnhofstraße<br />

So 9.30 Uhr<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />

So 14 Uhr, r 17 Uhr Christen<br />

aus der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>desaal Wilhelm-Busch-<br />

Straße 30<br />

Sa 17 Uhr 1., 3. Sa im Monat<br />

Thomaskirche Schillerstraße<br />

So 10 Uhr<br />

Alach St. Ulrich<br />

So 9.30 Uhr 9.1.; So 13 Uhr<br />

23.1.; So 17 Uhr Adventsmusik<br />

19.<strong>12</strong>. <strong>in</strong> Gottstedt<br />

Andisleben St. Peter und Paul<br />

So 9.30 Uhr 5., 19.<strong>12</strong>.;<br />

Januar jeden So außer 2.1.;<br />

Sa 14 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />

B<strong>in</strong>dersleben St. Lucas<br />

So 9.30 Uhr 5.<strong>12</strong>.; So 14 Uhr<br />

9.,30.1.; So 17 Uhr<br />

Adventsmusik <strong>in</strong> Alach 19.<strong>12</strong>.<br />

Bischleben Benignuskirche<br />

So 10 Uhr 2.1. Lieder-GD gem.<br />

mit Möbisburg,Rhoda; 9., 23.1.<br />

So 15 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />

Adventsmusik und<br />

Weihnachtsmarkt gem. mit<br />

Möbisburg, Rhoda<br />

So 16.30 Uhr 30.1. ökum. GD<br />

gem. mit Möbisburg, Rhoda;<br />

Dachwig Petrikirche<br />

So 9 Uhr 2., 23.1.;<br />

So 10.30 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; 30.1.;<br />

So 14 Uhr 5.<strong>12</strong>. Adventfeier;<br />

Sa 17 Uhr 15.1.<br />

Elxleben Michaeliskirche<br />

So 9 Uhr 16., 30.1.;<br />

So 10.30 Uhr 1.8.; 19.9.; 3.10.<br />

So 14 Uhr 29.8.; Diakoniefest<br />

5.9. 14 Uhr Walschleben<br />

Ermstedt Andreaskirche<br />

So 9.30 Uhr 23.1.; So 17 Uhr<br />

19.<strong>12</strong>. Adventsmusik <strong>in</strong> Alach<br />

Frienstedt St. Laurentius<br />

So 14 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; So 17 Uhr<br />

Adventsmusik <strong>in</strong> Alach 19.<strong>12</strong>.<br />

So 9.30 Uhr 30.1.<br />

Gebesee Laurentiuskirche<br />

So 10.45 Uhr 5.,<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.;<br />

So 14 Uhr 19.<strong>12</strong>.<br />

Janauar jeden So außer 2.1.<br />

Gispersleben Kilianikirche<br />

So 9.30 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. mit<br />

Adventsspiel der K<strong>in</strong>der<br />

Gisperlseben Mart<strong>in</strong>-<br />

Niemöller-Haus<br />

So 9.30 Uhr 5.,19.<strong>12</strong>.;<br />

Januar jeden Sonntag<br />

Gottstedt St. Georg<br />

So 10.30 Uhr 5.<strong>12</strong>.; So 13 Uhr<br />

30.1.; So 17 Uhr Adventsmusik<br />

19.<strong>12</strong>.<br />

Hochheim Johanneskirche<br />

So 9.30 Uhr jeden So im Dez.;<br />

16., 30.1. Dornra<strong>in</strong> <strong>12</strong><br />

Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />

So 13 Uhr 5.<strong>12</strong>.; So 17 Uhr<br />

Adventsmusik <strong>in</strong> Alach 19.<strong>12</strong>.;<br />

So 10.30 Uhr 23.1.<br />

Kühnhausen Porta Coeli-<br />

Kirche<br />

So 10.45 Uhr 5.,19.<strong>12</strong>.; 9.,23.1.<br />

Möbisburg Dionysiuskirche<br />

So 14 Uhr 5.<strong>12</strong>. GD und<br />

Adventsfeier<br />

So 15 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />

Adventsmusik und<br />

Weihnachtsmarkt gem. mit<br />

Bischleben, Rhoda<br />

So 10 Uhr 2.1. Lieder-GD gem.<br />

mit Bischleben, Rhoda; 16.1.<br />

So 16.30 Uhr 30.1. ökum. GD<br />

gem. mit Bischleben, Rhoda;<br />

Nottleben St. Peter und Paul<br />

So 10.30 Uhr 30.1.;<br />

So 17 Uhr Adventsmusik <strong>in</strong><br />

Alach 19.<strong>12</strong>.<br />

Rhoda Kirche zum Guten<br />

Hirten<br />

So 15Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. Adventsmusik<br />

und Weihnachtsmarkt gem. mit<br />

Möbisburg, Bischleben<br />

So 10 Uhr 2.1. Lieder-GD gem.<br />

mit Möbisburg, Bischleben<br />

So 16.30 Uhr 30.1. ökum. GD<br />

gem. mit Möbisburg,<br />

Bischleben<br />

Sa 17 Uhr 15.1.<br />

R<strong>in</strong>gleben St. Bartholomäus<br />

So 9.30 Uhr 9., 30.1.; So 14<br />

Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; So 17 Uhr 19.<strong>12</strong>.<br />

Adventskonzert;<br />

Sa 17 Uhr 22.1.<br />

Schmira Nikolauskirche<br />

So 11 Uhr 5.<strong>12</strong>.; 9.1.<br />

Tiefthal Peter-und-Paul-Kirche<br />

So 10.30 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; 9.,23.1.;<br />

Walschleben Cruciskirche<br />

So 9 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; 23.1.;<br />

So 10.30 Uhr 2., 16., 30.1.<br />

Witterda Cyriakkapelle<br />

So 9 Uhr 9.1.; 6.2.<br />

Zimmernsupra St. Jacobus<br />

So 14 Uhr 5.<strong>12</strong>.; 23.1.; So 10.30<br />

Uhr 9.1.; So 17 Uhr 19.<strong>12</strong>.<br />

Adventsmusik <strong>in</strong> Gottstedt<br />

Kl<strong>in</strong>ikumkapelle<br />

Hauptgebäude<br />

So 9.30 Uhr<br />

Kirchspiel Egstedt<br />

Die Gottesdienstzeiten für Bechstedt<br />

Wagd, Egstedt, Kirchheim,<br />

Waltersleben, Wern<strong>in</strong>gsleben entnehmen<br />

Sie bitte den Aushängen.<br />

Kirchspiel W<strong>in</strong>dischholzhausen-Büßleben<br />

Die Gottesdienstzeiten für Büßleben,<br />

Niedernissa, Urbich,<br />

W<strong>in</strong>dischholzhausen entnehmen<br />

Sie bitte den Aushängen.<br />

Marbach, Salomonsborn<br />

Die Gottesdienstzeiten entnehmen<br />

Sie bitte den Aushängen.


25 INORMATION<br />

<strong>Kirchen</strong>musik<br />

Denk nicht, der Herr sei noch fern<br />

Motetten und Kantaten des 17. und 18.<br />

Jahrhunderts<br />

Kammerchor Michaelste<strong>in</strong><br />

Barock-Kammerorchester<br />

4.<strong>12</strong>. 16 Uhr Heiligkreuzkirche Vieselbach,<br />

mit kle<strong>in</strong>em Adventsmarkt vor der Kirche<br />

Die Sehnsucht bleibt die heile Welt<br />

Weihnachtsprogramm mit Geschichten von<br />

und über He<strong>in</strong>rich Waggerl<br />

Warnfried Altmann – Saxophon<br />

Hermann Nehr<strong>in</strong>g – Percussions<br />

Ludwig Schumann – Sprecher<br />

4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Petrikirche Büßleben<br />

Adventliches Kammerkonzert<br />

Beate Krannich – löte<br />

Christian Hilpert – Viol<strong>in</strong>e<br />

Kathar<strong>in</strong>a Simon – Violoncello<br />

Christ<strong>in</strong>a Wolf-Dreißig – Orgel<br />

5.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkloster<br />

Quempas-S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> St. Thomas<br />

Kurrende, Kantorei, Instrumente<br />

Leitung Kantor Walther Seezen<br />

5. <strong>12</strong>. 17 Uhr Thomaskirche<br />

Benefizkonzert für die Organisation<br />

Trebuie<br />

Wiener Soirée und Lieder zum Advent<br />

Eugen Mantu – Violoncello<br />

Mal<strong>in</strong>a Miltschewa-Ennenbach – Klavier<br />

Michael Hesse – Viola<br />

Georgeta Vesa – Gesang<br />

Riechheimer Chor<br />

Leitung Heiko Mauchel<br />

Moderation elix Losert<br />

Sonntag, 5. Dezember 2004<br />

18.30 Uhr estsaal im Rathaus<br />

Der E<strong>in</strong>tritt ist frei. E<strong>in</strong>e Spende zugunsten der<br />

Organsiation „Trebuie“ <strong>in</strong> Braila/Rumänien<br />

wird erbeten.<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Weihnachtsoratorium I-III<br />

Solisten, August<strong>in</strong>er-Kantorei<br />

Andreas Kammerorchester<br />

Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />

11.<strong>12</strong>. 16 und 20 Uhr Thomaskirche<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Weihnachtsoratorium IV-VI<br />

Mitwirkende s. o.<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 20 Uhr Thomaskirche<br />

Adventsmusik mit Chor<br />

K<strong>in</strong>derchor, Blockflötenkreis, Instrumentalisten<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Kirchspiels <strong>Erfurt</strong>-Südost<br />

Leitung Günter Kemmler<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 16 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />

Adventskonzert<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 16 Uhr Johanneskirche Hochheim<br />

Orgelmusik<br />

KMD Matthias Dreißig<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 17 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Adventsmusik<br />

17. <strong>12</strong>. 13.30 Uhr<br />

Christophorus-Werkstätten <strong>Erfurt</strong><br />

Walter-Gropius-Straße 1<br />

Weihnachtskonzert<br />

Männerchor „Sängerfreunde 1848“ e.V.<br />

18.<strong>12</strong> 16.30 Uhr Nikolauskirche Schmira<br />

Adventsmusik <strong>in</strong> Gottstedt<br />

19.<strong>12</strong>. 17 Uhr<br />

Adventliche Chormusik<br />

August<strong>in</strong>er Vocalkreis<br />

Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />

19.<strong>12</strong>. 17 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Adventskonzert<br />

<strong>Erfurt</strong>er Kammerchor<br />

19.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr<br />

Kirche Unser lieben rauen, L<strong>in</strong>derbach<br />

Weihnachtliche Orgelmusik<br />

KMD Matthias Dreißig<br />

24.<strong>12</strong>. 22 Uhr Predigerkirche<br />

Turmblasen<br />

24.<strong>12</strong>. 23.15 Uhr Thomaskirchturm<br />

Orgelmusik zum Jahresausklang<br />

KMD Matthias Dreißig<br />

31.<strong>12</strong>. 21 Uhr Predigerkirche<br />

LANGER SAMSTAG IM ADVENT<br />

<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger<br />

Orgelmusik<br />

Andrea Malzahn<br />

4. Dezember, 16 Uhr<br />

Adventliche Chormusik<br />

Jugendchor des König<strong>in</strong>-Luise-Gymnasiums<br />

Leitung Christiane Karaczewitz<br />

11. Dezember, 16 Uhr<br />

Orgelmusik<br />

Andrea Malzahn<br />

18. Dezember, 16 Uhr


KIRCHEN AM STADTRAND – LINDERBACH 26<br />

Die Marienkirche<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Meißner<br />

L<strong>in</strong>derbach ist e<strong>in</strong>e Schwesterkirche von<br />

Vieselbach. Ihrem Namen als Marienkirche<br />

macht die Ausstattung aus dem späten<br />

Mittelalter Ehre. Davon hat sich bis<br />

heute noch manches erhalten, z. B. zwei<br />

Altarflügel aus der Zeit um 1500, auf denen<br />

der Tod und die Krönung Marias durch<br />

Christus und auf der Rückseite die Aussendung<br />

der <strong>12</strong> Apostel gemalt s<strong>in</strong>d.<br />

Das abgebildete Relief mit der Darstellung<br />

der Anbetung der Könige, das der<br />

gleichen Zeit entstammt, rückt<br />

ebenfalls die Mutter Jesu <strong>in</strong> den<br />

Vordergrund. Das schön geschnitzte<br />

Bildwerk ist gut erhalten,<br />

e<strong>in</strong>schließlich der farbigen<br />

assung. E<strong>in</strong> fähiger Künstler hat<br />

es verstanden, Gegensätze zu vere<strong>in</strong>en.<br />

Himmel und Erde, Pracht<br />

und Not kommen <strong>in</strong> diesem Bild<br />

der Weihnacht zue<strong>in</strong>ander, l<strong>in</strong>ks<br />

die Heilige amilie, rechts die<br />

Weisen aus dem Morgenland. Der<br />

Schnitzer versetzt die Geburt <strong>in</strong><br />

den Stall. L<strong>in</strong>ks am Rand s<strong>in</strong>d<br />

Ochse und Esel an der Krippe zu<br />

sehen, darüber e<strong>in</strong> bescheidenes<br />

Dach. Aber weder Josef im H<strong>in</strong>tergrund<br />

noch viel weniger Maria<br />

gehören eigentlich hier h<strong>in</strong>.<br />

Das Gold ihrer Gewänder – bei<br />

Maria werden sogar noch Edelste<strong>in</strong>e<br />

an den Säumen angedeutet<br />

– „haben“ sie aber auch nicht<br />

von sich, vielmehr eigentlich von<br />

dem K<strong>in</strong>d, das Maria auf dem<br />

Schoß hält. Dieses K<strong>in</strong>d erklärt auch,<br />

warum sie nicht auf e<strong>in</strong>em Stuhl sitzt,<br />

sondern – man muss genauer h<strong>in</strong>sehen! –<br />

auf e<strong>in</strong>em Altar. Es ist Gott selbst, der <strong>in</strong><br />

diesem K<strong>in</strong>d zur Welt gekommen ist. Darum<br />

beherrschen nicht große Handlungen<br />

die Szene, sondern e<strong>in</strong>e große Stille. Darum<br />

wenden sich neben se<strong>in</strong>er Mutter alle<br />

Jesus zu. Darum tragen die Weisen kostbare<br />

Kleidungsstücke und halten königliche<br />

Geschenke <strong>in</strong> den Händen. Der dem<br />

K<strong>in</strong>d am nächsten Kniende br<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kasten Gold, der Dunkelhäutige<br />

rechts Weihrauch, der Mittlere Myrrhe.<br />

Der Künstler zeigt die Weisen aus dem<br />

Morgenland als unterschiedliche Typen,<br />

vielleicht nach dem Lebensalter; vielleicht<br />

sollen <strong>in</strong> ihnen aber auch die drei Erdteile<br />

verkörpert se<strong>in</strong>, die man damals kannte:<br />

Europa, Afrika und Asien.<br />

Anbetung der Weisen, Relief e<strong>in</strong>es unbekannten<br />

Künstlers, um 1500, <strong>in</strong> der ev.-luth. Marienkirche<br />

zu L<strong>in</strong>derbach. [oto: Meißner]


27 KIRCHEN AM STADTRAND – LINDERBACH<br />

Zwei Generationen vor dem Relief der<br />

Anbetung ist e<strong>in</strong> doppelfiguriges Werk<br />

entstanden, das ebenfalls der besonderen<br />

Verehrung Marias diente, e<strong>in</strong>e sogenannte<br />

Pietà. Dieser Bildtyp war <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> und<br />

se<strong>in</strong>er Umgebung recht häufig anzutreffen.<br />

Die Pietà zeigt die sitzende Gottesmutter,<br />

die ihren Sohn auf dem Schoß hält,<br />

nicht aber als das neugeborene K<strong>in</strong>d, sondern<br />

als den Gestorbenen und vom Kreuz<br />

Abgenommenen, um den sie trauert. Mit<br />

solchen Bildwerken sollten aus der reude<br />

und Trauer Marias unsere reude und<br />

unsere Trauer werden. So hat dann auch<br />

Paul Gerhardt <strong>in</strong> dem Lied „Ich steh an<br />

de<strong>in</strong>er Krippen hier“ gedichtet: „Ich sehe<br />

dich mit reuden an und kann mich nicht<br />

satt sehen; und weil ich nun nichts weiter<br />

kann, bleib ich anbetend stehen. O<br />

dass me<strong>in</strong> S<strong>in</strong>n e<strong>in</strong> Abgrund wär und<br />

me<strong>in</strong>e Seel e<strong>in</strong> weites Meer, dass ich dich<br />

möchte fassen!“<br />

Um „anbetend stehen“ zu können, musste<br />

auch <strong>in</strong> L<strong>in</strong>derbach e<strong>in</strong>e Kirche se<strong>in</strong>.<br />

1104 ist das Dorf, das damals zum Peterskloster<br />

gehörte, vielleicht zum ersten<br />

Mal erwähnt worden. Schon zu dieser Zeit<br />

könnten die ältesten Mauern der heutigen<br />

Kirche entstanden se<strong>in</strong>, das an den<br />

Turm anschließende Mauerwerk des<br />

Schiffs und der untere Teil des Turms. In<br />

se<strong>in</strong>em Erdgeschossraum wurden ger<strong>in</strong>ge<br />

Malereispuren e<strong>in</strong>es romanischen rieses<br />

entdeckt. Nach Osten h<strong>in</strong> ist die Kirche<br />

noch im Mittelalter vergrößert und<br />

dann mehrmals umgestaltet worden.<br />

Neben anderem ist noch e<strong>in</strong> Gedenkste<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> der Kirche hervorhebenswert. Es ist das<br />

schöne Grabmal für Esther und Hans Ziegler,<br />

das um 1588 entstanden ist. Noch<br />

e<strong>in</strong>mal kl<strong>in</strong>gt daran das Thema der Anbetung<br />

an. Die Verstorbenen, <strong>in</strong> Rüstung und<br />

kostbaren Stoff gekleidet, s<strong>in</strong>d niedergekniet<br />

und heben ihre Hände anbetend<br />

zum Gekreuzigten auf – e<strong>in</strong> schlichtes<br />

Denkmal der römmigkeit.<br />

Kerzen für Braila<br />

Thomas Przyluski<br />

Kerzen herzustellen ist e<strong>in</strong> Handwerk. Das<br />

beherrschen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter der Kerzenmanufaktur <strong>in</strong> den<br />

Christophorus-Werkstätten <strong>Erfurt</strong>.<br />

Der Verkauf ihrer Kerzen – z.B. im Werkstatt-Laden<br />

(Allerheiligenstraße 8) oder auf<br />

dem Weihnachtsmarkt – erbr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en<br />

Erlös, aus dem sie ihren Lohn erhalten.<br />

Handgemachte Kerzen aus dem Christophoruswerk<br />

<strong>Erfurt</strong> s<strong>in</strong>d aus re<strong>in</strong>em Paraff<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong>dividuell gestaltet und brennen deutlich<br />

länger.<br />

Im Sommer 2003 haben zwei Besucher<strong>in</strong>nen<br />

der rumänischen Partnerorganisation<br />

„Trebuie“, Braila, die Kerzenmanufaktur<br />

des Christophoruswerkes <strong>Erfurt</strong><br />

kennengelernt und hatten den Wunsch,<br />

e<strong>in</strong>e solche <strong>in</strong> Rumänien aufzubauen.<br />

Nun, reichlich 15 Monate später, haben<br />

diese Vorstellungen Gesicht bekommen.<br />

E<strong>in</strong> Gebäude ist gefunden, notwendige<br />

Starthilfe zur <strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> Aussicht und<br />

auch das Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> hat<br />

se<strong>in</strong>e Unterstützung zugesagt, vor allem<br />

an den Umbaumaßnahmen des Werkstattgebäudes,<br />

an der technischen Ausstattung<br />

und der Weiterbildung der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter.<br />

„Kerzen für Braila“ heißt die Spendenaktion<br />

des Christophoruswerkes,die um<br />

Unterstützung bittet.<br />

Spendenkonto<br />

Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />

Konto 80 04 072, BLZ 820 608 00<br />

<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft<br />

Eisenach<br />

Kennwort: Spende 18331 Trebuie


AKTION 28<br />

Weihnachtsgrüße<br />

mit viel Herz<br />

Schon vor dem Sommer haben Schüler<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums <strong>Erfurt</strong><br />

das Thema „Weihnachten“ e<strong>in</strong>gehend erörtert<br />

und zu Papier gebracht. So etwas<br />

geht natürlich<br />

nur mit künstlerischem<br />

Auftrag<br />

und Anliegen,<br />

versteht<br />

sich. Aber das<br />

ist im Ratsgymnasium<br />

<strong>in</strong>zwischen<br />

zu e<strong>in</strong>er<br />

schönen Tradition<br />

geworden:<br />

Weihnachtskarten<br />

s<strong>in</strong>d zu<br />

schaffen. achkundig<br />

angeleitet,<br />

haben die Schüler wunderschöne<br />

Motive geschaffen. Sie s<strong>in</strong>d dabei auf besondere<br />

Weise motiviert, denn unter<br />

Schirmherrschaft des ördervere<strong>in</strong>s e.V.<br />

Lions Club rankfurt-Römer werden die<br />

Weihnachtskarten auch 2004 wieder zugunsten<br />

des Ratsgymnasiums <strong>Erfurt</strong> zum<br />

Verkauf angeboten.<br />

Dies ist bereits<br />

die achte<br />

Weihnachtskartenaktion<br />

und wie der<br />

Vorsitzende<br />

des ördervere<strong>in</strong>s,<br />

Dr. Christian<br />

Bloth feststellen<br />

kann,<br />

ist die Zahl jener,<br />

die diese<br />

Activity des Lions<br />

Clubs fördern, ständig im Wachsen.<br />

„Und die weitere Unterstützung ist mehr<br />

erforderlich denn je, wenn Zuschüsse der<br />

öffentlichen Hände s<strong>in</strong>ken oder gar wegfallen,<br />

aber andererseits verbesserte Bildung<br />

und Ausbildung der K<strong>in</strong>der im okus<br />

der öffentlichen Debatte stehen“,<br />

schreibt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Informationsbrief.<br />

Und weiter: „Wir konnten der Schule<br />

1993 den Grundstock e<strong>in</strong>er Schülerbibliothek<br />

übergeben. Aus den Verkaufserlösen<br />

der letztjährigen Weihnachtskartenaktionen<br />

konnten wir Gegenstände für<br />

den Musik- und Kunstunterricht, die Theatergruppe<br />

sowie e<strong>in</strong>en Töpferraum und<br />

die Grundausstattung<br />

e<strong>in</strong>es<br />

Chemie- und<br />

Biologieraums,<br />

aber<br />

auch Sportgeräte<br />

und vieles<br />

mehr bereitstellen.<br />

Bei Wettbewerben<br />

haben<br />

gerade die musisch<br />

orientierten<br />

Arbeitsgruppen<br />

und<br />

Schüler, aber auch die <strong>in</strong> den Bereichen<br />

der Naturwissenschaften gute Erfolge errungen.<br />

Seit zwei Jahren unterstützen wir auch die<br />

Teilnahme von Schülern am <strong>in</strong>ternationalen<br />

Lions Jugendaustausch und ermöglichen<br />

Schülern die Begegnung mit amilien<br />

und Jugendlichen <strong>in</strong> anderen Ländern.<br />

All dies ist nur möglich dank der Erlöse<br />

dieser Aktion und könnte so nicht stattf<strong>in</strong>den,<br />

wenn die Karten nicht verkauft<br />

würden.“<br />

Mehr Wissenswertes über die Aktion und<br />

den Spendenempfänger f<strong>in</strong>det man unter<br />

www.weihnachtskarte.<strong>in</strong>fo und<br />

www.evrg.de


29 EVANGELISCHES RATSGYMNASIUM<br />

Gefangen<br />

<strong>in</strong> der Enge der Weite<br />

lorian Heigwer, Klasse 11<br />

E<strong>in</strong>drücke von e<strong>in</strong>er Studienfahrt nach<br />

Krakau und Auschwitz<br />

Endlich Herbstferien! Vierzehn Tage faulenzen<br />

und die Seele baumeln lassen. ür<br />

sieben Schüler des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums<br />

<strong>Erfurt</strong> sah das <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

etwas anders aus. Aus Seele baumeln lassen,<br />

wurde Seele erkunden und Gott und<br />

die Welt h<strong>in</strong>terfragen. Unter Leitung<br />

von ranziska Schmiedel,<br />

derzeit als Referendar<strong>in</strong> am Ratsgymnasium<br />

beschäftigt, begaben<br />

wir uns auf e<strong>in</strong>e 8-tägige Studienfahrt<br />

nach Polen. Organisiert<br />

wurde die Reise von Professor<br />

Petzold, tätig an der riedrich-Schiller-<br />

Universität Jena, der Gedenkstättenfahrten<br />

dieser Art seit vielen Jahren unternimmt.<br />

So kam es nun, dass sich am 8.10.2004<br />

neunzehn Reiseteilnehmer unterschiedlichster<br />

Schul-, Studien- und Berufsbereiche<br />

<strong>in</strong> Richtung Krakau begaben, um sich<br />

der polnischen und unserer eigenen Vergangenheit<br />

näher zu br<strong>in</strong>gen. In den ersten<br />

vier Tagen dieser ahrt lernten wir die<br />

jüdische Kultur <strong>in</strong> Polen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

Krakau (Krakow) näher kennen, <strong>in</strong>dem wir<br />

verschiedene Ausflüge unternahmen. Zum<br />

Beispiel nahmen wir an mehreren Stadtführungen<br />

teil, <strong>in</strong> denen wir mit der Historischen<br />

Altstadt Krakows vertraut gemacht<br />

wurden. Andere führten uns <strong>in</strong> das<br />

jüdische Viertel Kazimierz, <strong>in</strong> das jüdische<br />

Ghetto Plaszów und das gleichnamige<br />

Konzentrationslager, ebenfalls <strong>in</strong> Krakow<br />

gelegen und vielen durch den ilm<br />

„Sch<strong>in</strong>dlers Liste“ bekannt.<br />

Auf diese e<strong>in</strong>drucksvolle, <strong>in</strong>formative<br />

Weise, welche auch die Besuche von Synagogen,<br />

e<strong>in</strong>es Renaissancefriedhofes und<br />

e<strong>in</strong>es orig<strong>in</strong>al jüdischen Restaurants mit<br />

e<strong>in</strong>em Klezmermusikkonzert be<strong>in</strong>haltete,<br />

lernten wir die jüdische Kultur näher kennen.<br />

ür uns war dies außerordentlich<br />

wichtig, denn es ermöglichte e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> jüdisches Leben und wie<br />

die Schrecken des Holocaust all dem e<strong>in</strong><br />

jähes Ende bereiteten.<br />

Nachdem wir uns also e<strong>in</strong> wenig <strong>in</strong> die<br />

jüdische Kultur vertieft und die Stadt Krakow<br />

näher kennen gelernt hatten, stand<br />

auch e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er polnischen Schule<br />

<strong>in</strong> Krakow auf dem Programm.<br />

Hier nahmen wir an zwei Unterrichtsstunden<br />

teil und bemühten<br />

uns im Anschluss daran um e<strong>in</strong>e<br />

Schulpartnerschaft des Ratsgymnasiums<br />

mit dieser Schule im Krakower<br />

Stadtteil Nova Huta. Im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>es Schüleraustausches soll<br />

dies später umgesetzt werden.<br />

Die restlichen vier Tage unser Reise führten<br />

uns weiter Richtung Südosten. Jäh aus<br />

dem Nachtleben Krakows gerissen, erreichten<br />

wir kurz nach Mitternacht unser<br />

2. Reiseziel, Oswiecim, die Stadt, <strong>in</strong> der<br />

die Nazis das Konzentrations- und Vernichtungslager<br />

Auschwitz erbauten und<br />

dort Völkermord betrieben. Untergebracht<br />

<strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternationalen Jugendbegegnungsstätte,<br />

unternahmen wir jeden Tag ührungen<br />

durch die verschiedenen Teile des<br />

Konzentrationslagers. Der erste E<strong>in</strong>druck<br />

bot uns e<strong>in</strong> groteskes Bild, denn als wir<br />

<strong>in</strong> dem Stammlager Auschwitz I ankamen<br />

war wunderschönes Wetter und die ganze<br />

Anlage, <strong>in</strong> welcher sich zeitweise bis<br />

zu 20000 Häftl<strong>in</strong>ge aufhielten, sah eher<br />

wie e<strong>in</strong> friedliches erienlager, als wie e<strong>in</strong><br />

Konzentrationslager aus. Nur die Ausstellungen<br />

er<strong>in</strong>nerten <strong>in</strong> schockierender<br />

Weise daran, dass dies e<strong>in</strong>e Stätte des<br />

Grauens war. Dieser akt war sehr erschre-


EVANGELISCHES RATSGYMNASIUM 30<br />

ckend, denn der Gegensatz zwischen rieden,<br />

Schönheit und abscheulichen Verbrechen<br />

<strong>in</strong> solchem Ausmaß war für uns<br />

schwer zu verarbeiten. Am Abend fand<br />

immer e<strong>in</strong> langes Gespräch <strong>in</strong>nerhalb der<br />

ganzen Gruppe statt, <strong>in</strong> welchem jeder<br />

se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>drücke und Gefühle des Tages<br />

schilderte. Dies war für uns alle sehr wichtig,<br />

denn nach solchen Erlebnissen hat<br />

jeder Gesprächsbedarf und möchte die<br />

Last von sich legen und was kann da besser<br />

helfen, als e<strong>in</strong> gutes Gespräch unter<br />

reunden. Die zweite ührung, die wir<br />

geme<strong>in</strong>sam vornahmen, war e<strong>in</strong> Besuch<br />

der Gedenkstätte Auschwitz II – Birkenau,<br />

welcher uns alle am meisten bewegte. Erst<br />

hier sah man die gigantischen Ausmaße<br />

dieses Verbrechens gegen die Menschheit.<br />

Dieses Lager reichte bis zum Horizont,<br />

soweit das Auge blicken konnte und das<br />

alles mit erschreckend mathematischer<br />

Kalkulation und Genauigkeit. Nach diesem<br />

Besuch konnte und wollte ke<strong>in</strong>er<br />

mehr alle<strong>in</strong> se<strong>in</strong>. Ich glaube, hier verspürte<br />

e<strong>in</strong> jeder den Drang se<strong>in</strong>en Gefühlen freien<br />

Lauf zu lassen – tiefste Emotionen kamen<br />

zu Tage.<br />

„Gefangen <strong>in</strong> der Enge der Weite“, so<br />

denke ich, dass sich andere und vor allem<br />

ich mich selbst gefühlt habe. Immer<br />

wieder hatte man das Gefühl, als ob man<br />

e<strong>in</strong>en Strick um den Hals und e<strong>in</strong> Joch<br />

auf den Schultern trüge. E<strong>in</strong> Gefühl, das<br />

jeden, der so etwas mit eigenen Augen<br />

sieht, mit se<strong>in</strong>em Kopf und se<strong>in</strong>en Händen<br />

„begreift“, hoffentlich wachrüttelt und<br />

davon abhält, dass so etwas sich jemals<br />

wiederholt. Auch heute stellte sich bei uns<br />

die rage, wie Gott so etwas nur zulassen<br />

konnte. Die e<strong>in</strong>en sagen, dass es e<strong>in</strong>e Strafe<br />

Gottes war, andere sagen, ohne Ohnmacht<br />

auch ke<strong>in</strong>e Allmacht, vielleicht<br />

konnte Gott e<strong>in</strong>fach nichts dagegen tun.<br />

Ich persönlich denke, dass es für all die<br />

Häftl<strong>in</strong>ge viel wichtiger war, dass Gott sie<br />

auch <strong>in</strong> diesem Leid nie alle<strong>in</strong> ließ, sondern<br />

mit ihnen dort war, um sie zu stärken<br />

und <strong>in</strong> unmenschlichen Zeiten Mut<br />

zu zusprechen.<br />

Zum Schluss möchte ich noch e<strong>in</strong> herzliches<br />

Dankeschön an Professor Petzold<br />

und ranziska Schmiedel sagen, denen wir<br />

diese <strong>in</strong>teressante und vielseitige Reise zu<br />

verdanken haben.<br />

Term<strong>in</strong>e:<br />

6.1.2005, 16 Uhr<br />

Erzählnachmittag <strong>in</strong> der Aula für Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler der 4. Klassen, veranstaltet<br />

von den 5. Klassen.<br />

24.-28.1.2005<br />

Projekttage unter dem Motto „Aus Alt<br />

mach Neu – Tradition und Moderne“<br />

29.1.2005, 10-13 Uhr<br />

Tag der offenen Tür<br />

röhliche Reisegesellschaft – nachdenklich stimmendes<br />

Ziel. Emotion und Verstand waren<br />

gleichermaßen gefragt. otos lorian Heigwer


31 BILDUNG<br />

<strong>Evangelische</strong><br />

Erwachsenenbildung<br />

Comthurgasse 7<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5766038, ax 0361-5766094<br />

EEBTstadtakademieE@gmx.de<br />

www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />

DIE NEUE REIHE<br />

August<strong>in</strong>erGespräche<br />

Albert E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> – e<strong>in</strong> deutsch-jüdischer<br />

Physiker zwischen Assimilation und<br />

Zionismus<br />

Peter Degen, Re<strong>in</strong>hardsbrunn<br />

2.<strong>12</strong>. 19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Kapitelsaal<br />

THEOLOGISCHER KURS ÜR<br />

NICHTTHEOLOGEN (VI)<br />

Apokalyptisches Grauen –<br />

apokalyptische Hoffnung<br />

Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />

8.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Kapitelsaal<br />

DIE NEUE REIHE<br />

August<strong>in</strong>erGespräche<br />

„Jeder stirbt für sich alle<strong>in</strong>?“<br />

<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />

Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />

ÖKUMENISCHE<br />

ERURTER VORTRÄGE<br />

montags 20 Uhr<br />

Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, arbengasse 2<br />

Adventsgeschichten zum<br />

Nikolaustag<br />

Dietl<strong>in</strong>d Ste<strong>in</strong>höfel, Weimar<br />

6.<strong>12</strong>.<br />

Jahreslosung 2005<br />

Jesus Christus spricht: Ich habe für<br />

dich gebeten, dass de<strong>in</strong> Glaube<br />

nicht aufhöre. (Lukas, 22, 32)<br />

Bischof Dr. Joachim Wanke<br />

(angefragt)<br />

10. 1.<br />

Warum braucht auch <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong><br />

stationäres Hospiz?<br />

M<strong>in</strong>isterialdirigent<strong>in</strong> Ulla Kalbfleisch-<br />

Kottsieper<br />

6.1. 19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Kapitelsaal<br />

WORKSHOP<br />

„Elternbildung <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de,<br />

K<strong>in</strong>dergarten und Schule“ (<strong>in</strong><br />

Kooperation mit der EAF)<br />

Leitung Ute Birckner (EA) und Dr.<br />

Aribert Rothe<br />

<strong>12</strong>.1. 10-<strong>12</strong>.30 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster, Raum Worms<br />

<strong>Evangelische</strong> Akademie Thür<strong>in</strong>gen<br />

Z<strong>in</strong>zendorfhaus<br />

99192 Neudietendorf<br />

( 036202/9840<br />

AKADEMIE IM ESTKREIS<br />

Siehe, ich mache alles neu...!?<br />

Bes<strong>in</strong>nliche Silvestertagung<br />

30.<strong>12</strong>.04 bis 1.1.05<br />

Anmeldung erforderlich<br />

Geöffnete <strong>Kirchen</strong><br />

<strong>in</strong> der Innenstadt<br />

Predigerkirche Meister-Eckehart-Straße<br />

Di-Sa 10-<strong>12</strong>, 14-16 Uhr<br />

So 11.30-13, 13.30-16 Uhr<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

Mo-Sa 10-17 Uhr<br />

So 11-17 Uhr (bis 4. Advent)<br />

Michaeliskirche Michaelisstraße<br />

täglich 11-17 Uhr (zwischen<br />

Weihnachten und Neujahr geschlossen)<br />

August<strong>in</strong>erkirche August<strong>in</strong>erstraße<br />

täglich 8-20 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster<br />

ührungen stündlich 10-16 Uhr (außer<br />

13 Uhr)<br />

Reglerkirche Bahnhofstraße<br />

Sa 10-13 Uhr


INORMATION 32<br />

<strong>Evangelische</strong><br />

Studentengeme<strong>in</strong>de<br />

Allerheiligenstr. 15, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361.56617<strong>01</strong>, ax 5661700<br />

Di 16-18 Uhr<br />

www.esg-erfurt.de<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Silke Sauer<br />

Thomas-Müntzer-Straße 13, 99423 Weimar<br />

( 03643.904639<br />

während des Semesters Gespräche<br />

Di 16-18 Uhr<br />

Do 7.30-8.30 Uhr<br />

REGELMÄSSIGE TRES<br />

dienstags<br />

19 Uhr Andacht, Abendbrot, Vortrag oder<br />

Bibelgespräch<br />

mittwochs<br />

e<strong>in</strong>mal pro Monat 19.30 Uhr<br />

eierabend – der etwas andere Gottesdienst<br />

<strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche<br />

15.<strong>12</strong>., 19.1.<br />

donnerstags<br />

6.30 Uhr Morgengebet und geme<strong>in</strong>sames<br />

rühstück<br />

sonntags<br />

e<strong>in</strong>mal pro Monat 11.30 Uhr<br />

rommer Löffel – geme<strong>in</strong>sames Mittagessen<br />

9.1.<br />

EINZELNE ANGEBOTE<br />

Morgengebet<br />

2.<strong>12</strong>., 6.1. 6.30 Uhr<br />

anschließend rühstück<br />

„Der 1. Thessalonicherbrief und wir<br />

heute – I-III“<br />

7.<strong>12</strong>., 4.1., 18.1. 19 Uhr Abendbrot,<br />

Bibelgesprächsabend<br />

„Wer Freude schenkt, ist selbst beschenkt“<br />

ahrt nach Altengesees<br />

In dem Heim für geistig beh<strong>in</strong>derte Jugendliche<br />

feiern wir geme<strong>in</strong>sam Advent.<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 9.15 Uhr Treff am Bahnhof<br />

„Immer noch ke<strong>in</strong> Frieden <strong>in</strong> Israel –<br />

warum?“<br />

Pastor i.R. . Beutel, Gera<br />

14.<strong>12</strong>. 19 Uhr Andacht, Abendbrot, Vortrag<br />

„Das schöpferische Geschöpf“<br />

21.<strong>12</strong>. 19 Uhr Andacht, Abendbrot,<br />

Kreativabend<br />

„Ist Meditation christlich?“<br />

Sr Edith CCR<br />

11.1. 19 Uhr Andacht, Abendbrot, Vortrag<br />

Ökumenischer Hochschul-Gottesdienst<br />

zum Semesterabschluss<br />

26.1. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

Besondere Term<strong>in</strong>e<br />

Gottesdienst der Deutschen aus der<br />

ehemaligen SU<br />

Christen aus der ehemaligen Sowjetunion<br />

laden Christen aus <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong><br />

freitags 17 Uhr, sonntags 14 Uhr<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Weihnachtsspiel<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr Kilianikirche<br />

Weihnachtsgottesdienst des<br />

Christophoruswerkes<br />

Weihnachtsspiel<br />

„reude, reude“<br />

von Christoph<br />

Zehendner und<br />

Gaba Mert<strong>in</strong>s<br />

mit Übersetzung<br />

<strong>in</strong> deutscher<br />

Gebärdensprache<br />

16.<strong>12</strong>. 14 Uhr<br />

Thomaskirche<br />

Ökumenischer<br />

Epiphanias-Gottesdienst<br />

mit Kantorei und Kurrende<br />

9.1.2005 15 Uhr Thomaskirche<br />

Ökumenischer Gottesdienst mit dem<br />

Christophoruswerk<br />

19.1. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

Ökumenische Bibelwoche<br />

Bischleben, Möbisburg, Rhoda<br />

24.-28.1.05 19.30 Uhr täglich <strong>in</strong> Bischleben


33 INORMATION<br />

krippenspiele<br />

4. Advent, 19.<strong>12</strong>.<br />

15 Uhr Bechstedt-Wagd<br />

17 Uhr Melanchthon-GZ<br />

Heiligabend, 24. Dezember<br />

14 Uhr Thomaskirche<br />

14.30 Uhr Egstedt<br />

15 Uhr Andreaskirche<br />

15 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />

15 Uhr Nikolauskirche Schmira<br />

15 und 16.30 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

15.30 Uhr Predigerkirche<br />

15.30 Uhr Kilianikirche<br />

16 Uhr Roter Berg<br />

16.30 Uhr Kirchheim<br />

17 Uhr Vitikirche<br />

18 Uhr Johanneskirche Hochheim<br />

(Christvespern mit Krippenspielen siehe Plan<br />

Weihnachten Grüne Seite 6)<br />

GOTTESDIENSTE ÜR<br />

SENIOREN<br />

Haus Pro Seniore Häßlerstraße 19-21<br />

Gottesdienst <strong>in</strong> Verantwortung der<br />

Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

letzter Donnerstag im Monat 15 Uhr<br />

Haus zu den Vier Jahreszeiten<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 140<br />

Mittwoch 10 Uhr<br />

1.<strong>12</strong>.; 5.1.05<br />

Carol<strong>in</strong>enstift Pilse 9<br />

Mittwoch 10 Uhr<br />

8.<strong>12</strong>.<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Hospitalplatz 15a<br />

jeden Mittwoch 15.30 Uhr<br />

S<strong>in</strong>gen an der Oberammergauer<br />

Weihnachtskrippe<br />

im Augusta-Viktoria-Stift<br />

mit Herrn Neumann und den<br />

Schottenspatzen<br />

7.1. 05, 19.30 Uhr<br />

Reglergespräche<br />

Erfahren ist besser als Langeweile<br />

dienstags 15.30 Uhr Regler-<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />

7.<strong>12</strong>. Weihnachtliches Basteln<br />

rau Eberhardt<br />

14.<strong>12</strong>. Die Weihnachtsgeschichte<br />

Pfrn. i.R. Pabel<br />

21.<strong>12</strong>. Stadtmuseum <strong>Erfurt</strong> „Woher<br />

kommt die Schokolade?“<br />

rau Breitkreutz<br />

4.1. Glaubensfeier – Lebensfest<br />

E<strong>in</strong> Gang durchs <strong>Kirchen</strong>jahr<br />

Pfrn.i.R. Pabel<br />

11.1. „Christliche Werte <strong>in</strong> der Politik“<br />

rau Walsmann (MdL)<br />

18.1. E<strong>in</strong>e Reise nach Stralsund und<br />

Hiddensee<br />

Herr Vogt<br />

25.1. Von den August<strong>in</strong>er Chorherren<br />

zur evangelischen Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Herr Pabel


INORMATION 34<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

im August<strong>in</strong>erkloster<br />

August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5766023, ax 0361-5766098<br />

e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags): 7 Uhr<br />

Morgengebet, <strong>12</strong> Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />

Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />

19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />

Öffnungszeiten der Klosterstube<br />

täglich (außer dienstags)10.30-17.30 Uhr<br />

„GESTALTEN IM ADVENT –<br />

Elisabeth und Zacharias“<br />

E<strong>in</strong>kehrwochenende 10.-<strong>12</strong>. Dezember<br />

Pfr. V. Keil, Hahnenklee<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

1. E<strong>in</strong>heit 10.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />

2. E<strong>in</strong>heit 11.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr<br />

3. E<strong>in</strong>heit 11.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr<br />

Abendgebet mit Sonntagsbegrüßung /<br />

Abendessen im Kloster 11.<strong>12</strong>. 18 Uhr<br />

Gottesdienst <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr<br />

Herzlich willkommen s<strong>in</strong>d Gäste, die im<br />

August<strong>in</strong>erkloster wohnen und Tagesgäste<br />

aus der Stadt. Anmeldung: Sr. Gisa CCR<br />

0361.57 660 23<br />

MIT UNS WEIHNACHTEN EIERN<br />

22. – 26.<strong>12</strong>.<br />

„Nacht – lichter als der Tag“<br />

22.<strong>12</strong>. und 23.<strong>12</strong>. mit Pfrn. Hanna Manser<br />

„Communität Casteller R<strong>in</strong>g – was ist<br />

das?“ 23. <strong>12</strong>. 20 Uhr<br />

Heilig Abend, 24.<strong>12</strong>.<br />

mit Sr. Ruth Meili CCR und<br />

rau U. Kownatzki<br />

Christvesper 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Pröpst<strong>in</strong> E. Begrich<br />

anschließend Abendessen <strong>in</strong> der<br />

Klosterstube (Anmeldung Klosterstube)<br />

Weihnachtsfeier im Festsaal 20 Uhr<br />

Christmette mit der Communität<br />

Casteller R<strong>in</strong>g<br />

23 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

1. Weihnachtsfeiertag, 25.<strong>12</strong>.<br />

Abendmahlsgottesdienst 9.30 Uhr<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

Gemütliches Kaffeetr<strong>in</strong>ken 15.30 Uhr<br />

Weihnachtsabend mit Plätzchen, Tanzen<br />

und S<strong>in</strong>gen.... 20 Uhr<br />

2. Weihnachtsfeiertag, 26.<strong>12</strong>.<br />

Abendmahlsgottesdienst 9.30 Uhr<br />

Pfrn. A. Carstens<br />

Diese Tage verantwortet die Communität Casteller<br />

R<strong>in</strong>g mit der Arbeitsstelle für rauen- und<br />

amilienarbeit <strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n Kirche der<br />

<strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen. Gerne können Sie die<br />

Tage bis Silvester als Gast im Kloster verbr<strong>in</strong>gen<br />

– mit eigenem Programm.<br />

Alle Anmeldungen bei Sr. Gisa CCR<br />

MIT UNS INS NEUE JAHR<br />

HINEININDEN<br />

30.<strong>12</strong>.2004 bis 2.1.2005<br />

Nachtgebet und E<strong>in</strong>stimmung<br />

30.<strong>12</strong>.19.30 Uhr<br />

Biblisches mit Sr. Ruth Meili CCR<br />

31.<strong>12</strong>. 10 Uhr<br />

nachmittags Wanderung mit Sr. Roswitha<br />

Abendmahlsgottesdienst<br />

mit dem Angebot der persönlichen<br />

Segnung<br />

Pfr. Dr. H. W<strong>in</strong>de 31.<strong>12</strong>. 18 Uhr<br />

anschließend Abendessen<br />

(Anmeldung Klosterstube)<br />

Offener Abend – kreativ und bes<strong>in</strong>nlich<br />

31.<strong>12</strong>. 21 Uhr estsaal<br />

Beten und S<strong>in</strong>gen zum<br />

Jahreswechsel<br />

31.<strong>12</strong>. 23.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Abendmahlsgottesdienst<br />

Pfr. Dr. A. L<strong>in</strong>dner 1.1. 9.30 Uhr<br />

Abendgebet mit Sonntagsbegrüßung<br />

1.1. 18 Uhr<br />

Abendmahlsgottesdienst<br />

Propst i.R. J. Jaeger 2.1. 9.30 Uhr<br />

EST DER ERSCHEINUNG DES HERRN<br />

Lichtvoller Gottesdienst mit Abendmahl<br />

mit der Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

6.1. 18 Uhr


35 INORMATION<br />

GEBETSWOCHE<br />

ÜR DIE EINHEIT DER CHRISTEN<br />

„Christus, das e<strong>in</strong>e Fundament der<br />

Kirche“<br />

18.-25.1. 18 Uhr im Abendgebet<br />

8. GEBURTSTAG DER KLOSTERSTUBE<br />

Festliches Mittagsgebet<br />

Segnung der Klosterstube, e<strong>in</strong>faches<br />

Mittagessen, gemütliches eiern<br />

19.1. <strong>12</strong> Uhr<br />

ÖKUMENISCHE BIBELWOCHE 23.-29.1.<br />

„Für dich geschrieben!“<br />

Texte aus dem Lukasevangelium geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der evangelisch-methodistischen<br />

Aegidiengeme<strong>in</strong>de, der römisch-katholischen<br />

Geme<strong>in</strong>de St. Nicolai und Jakobus,<br />

der Landeskirchlichen Geme<strong>in</strong>schaft und<br />

Café Paul<br />

Vere<strong>in</strong> Café Paul –<br />

<strong>Evangelische</strong><br />

Begegnungsstätte e.V.<br />

Leitung Diakon<strong>in</strong> Katja Kühn<br />

Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361.6464310<br />

Di-Sa 11-19 Uhr<br />

Mi 11-22.30 Uhr<br />

So 11-13 Uhr <strong>Kirchen</strong>café<br />

Im Advent ist das Café jeden Sonntag<br />

von 13-19 Uhr geöffnet<br />

23.<strong>12</strong>.-3.1. geschlossen<br />

LESUNG<br />

„Josefs Weihnachten“ – mit dem<br />

Autor Pfarrer Johannes Staemmler<br />

2.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />

der Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

Gottesdienst zur Eröffnung<br />

der Bibelwoche<br />

23.1. 18 Uhr Kapitelsaal<br />

Nachtgebet; anschließend<br />

Bibelgespräch <strong>in</strong> der Klosterstube<br />

24.-28.1. jeweils 19.30 Uhr / 21.15 Uhr<br />

Abendgebet und Sonntagsbegrüßung <strong>in</strong><br />

der August<strong>in</strong>erkirche und Abschluss<br />

der Bibelwoche mit geme<strong>in</strong>samem<br />

Abendessen der Teilnehmenden <strong>in</strong> der<br />

Klosterstube<br />

29.1. 18 Uhr<br />

GOTTESDIENST ZU LICHTMESS /<br />

EST DER DARSTELLUNG DES HERRN<br />

ruhig, lichtvoll, mit Abendmahl<br />

2.2. 19.30 Uhr Kapitelsaal<br />

LITERATURCAÉ<br />

mittwochs 19 Uhr<br />

7 Jahre Literaturcafé – Adventsfeier des<br />

Träger-Vere<strong>in</strong>s Aktionskreis für rieden e.V.<br />

8.<strong>12</strong>. 17 Uhr<br />

„Radegunde – Versöhnung schafft rieden“<br />

Erzählung für K<strong>in</strong>der von 5 bis 10 Jahren<br />

Ute H<strong>in</strong>kelde<strong>in</strong><br />

8.<strong>12</strong>.<br />

„Klassenfoto“ – e<strong>in</strong>e unheimlich wahre<br />

Geschichte – Schülerkrimi<br />

elicitas Kretschmann<br />

<strong>12</strong>.1.<br />

Lesung<br />

Märchen für Erwachsene<br />

24.1. 19 Uhr<br />

Musikalische Abendandacht<br />

27.1. 19.30 Uhr<br />

Ökumenisches riedensgebet<br />

Donnerstag 17 Uhr<br />

Lorenzkirche Anger/Ecke Pilse


DIAKONIE 36<br />

Diakonie<br />

Kreisdiakonieausschuss<br />

Vorsitzende Brigitte Schröter<br />

Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

( 0362<strong>01</strong>-50431<br />

Kreisdiakoniepfarrer<br />

Andreas L<strong>in</strong>dner<br />

Humboldtstraße 16, ( 0361-3731566<br />

e-mail: am.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e,de<br />

BERATUNGEN<br />

EVANGELISCHER KIRCHENKREIS<br />

ERURT<br />

Büro für ausländische<br />

Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger<br />

Ausländerbeauftragte<br />

Ausländersozialberatung<br />

Hans-Sailer-Straße 57, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-75084-22, ax -24<br />

STADTMISSION<br />

Erziehungs- und Lebensberatung<br />

Kostenlose Ehe- und Paarberatung,<br />

amilien-, Lebens- und<br />

Erziehungsberatung<br />

Schillerstraße <strong>12</strong>, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-3465722<br />

Schwangerschaftsberatung<br />

Kostenlose Beratung zu Schwangerschaftsabbruch<br />

nach §218, zu ragen nach Sexualität<br />

und Geburt, Geburtsvorbereitungskurse,<br />

Vermittlung Mutter-K<strong>in</strong>d-Kuren<br />

Anger 79, 99084 <strong>Erfurt</strong>,<br />

( 0361-5668189<br />

MoDiDo9-13, 14-18; Mi9-15; r 9-14<br />

Frauenhaus<br />

Schutz für rau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,<br />

Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund<br />

Geldproblemen<br />

Notruf ( 0361-7462145 Tag und Nacht<br />

Suchtberatung<br />

Beratungs- und Behandlungsstelle<br />

für Menschen mit verschiedenen<br />

Suchtproblemen<br />

Suchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.<br />

Michaelisstraße 14, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-59037-0, ax -15<br />

CHRISTOPHORUSWERK<br />

Psychosoziale Kontakt- und<br />

Beratungsstelle<br />

Beratung und Begleitung von Menschen<br />

mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und deren<br />

Angehörige<br />

soziale Kontaktangebote<br />

Leipziger Straße 20, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-60051-02, ax -<strong>01</strong><br />

EINRICHTUNGEN<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-65964-0 ax -19<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.de<br />

www.augusta-viktoria-stift.de<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen ( 6596420 und<br />

6<strong>01</strong>47620<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten<br />

( 6596430<br />

Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />

<strong>in</strong> Trägerschaft des <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises und der Caritas<br />

Allerheiligenstraße 8, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-60050-22, ax -11<br />

e-mail: mail@christophoruswerk.de<br />

www.christophoruswerk.de<br />

Angebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

oder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –<br />

Schule – Beratung und Begleitung<br />

CJD <strong>Erfurt</strong><br />

Donaustraße 2A, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-78343<br />

ax 0361-7834444


37 DIAKONIE<br />

www.cjd-erfurt.de, email:<br />

cjd.erfurt@cjd.de<br />

Lernen – Wohnen – Arbeiten<br />

E<strong>in</strong>richtungen für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

<strong>Evangelische</strong> Stadtmission<br />

und Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbH<br />

Allerheiligenstraße 9, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6422090, ax 0361-5623141<br />

e-mail: stadtmisef@aol.com<br />

www.stadtmission-erfurt.de<br />

Arbeitslosen- und Seniorenfrühstück,<br />

Haus Zuflucht, Gefährdetenhilfe<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

Kreisverband <strong>Erfurt</strong><br />

Camburger Straße 5, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-77880-0, ax -90<br />

www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htm<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Haus für Alt und Jung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-6436520<br />

Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft<br />

( 0361-5 62 44 91<br />

Offene Altenarbeit<br />

( 0361-5624491<br />

Ökumenische Telefonseelsorge<br />

<strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Postfach 100735, 99007 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5621620 ax 0361-7891537<br />

Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfen<br />

und Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Anger 35, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2626380, ax 0361-26263820<br />

Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derte<br />

und Kranke<br />

DIAKONIE-SOZIALSTATION<br />

Diakonie-Sozialstation St. Elisabeth<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

( 0362<strong>01</strong>-504-31, ax -32<br />

Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />

Seniorenbetreuung, Jugendclub<br />

OENE DIAKONISCHE<br />

GEMEINDEARBEIT<br />

<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

Seniorenberatungs- und<br />

Begegnungsstätte<br />

„Unter den Kastanien“<br />

Röntgenstraße 28, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361- 6 46 <strong>12</strong> 05<br />

Beratung Mo-r 9-10 Uhr<br />

Seniorennachmittag Do 14.30 Uhr<br />

Sima-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgruppe, Künstlerisches<br />

Gestalten, Seniorenchor, Nähkreis<br />

<strong>Evangelische</strong>s Kirchspiel<br />

Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />

Hans-Sailer-Straße 55, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361- 7 91 73 39<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8<br />

Seniorentanz montags 15-16 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

Hammerweg 4a, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361- 5 54 71 53<br />

Ökumenischer Seniorenkreis<br />

ab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<br />

<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5 62 98 62<br />

Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

2. und 4 reitag 15 Uhr<br />

<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>de<br />

Puschk<strong>in</strong>straße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361- 3 45 62 64<br />

Seniorennachmittag 14.30 Uhr<br />

Donnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<br />

<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

Predigerstraße 4, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5626214<br />

Seniorenkreis<br />

donnerstags 14 Uhr<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6436520<br />

Offene Seniorenarbeit<br />

mittwochs 14 Uhr


DIAKONIE 38<br />

EVANGELISCHE<br />

KINDERTAGESSTÄTTEN<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Dionysius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Heyn<br />

Mühlgarten 5, 99094 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg<br />

( 03 61 / 7 96 81 54<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“<br />

Leiter<strong>in</strong> Elke Saalfelder<br />

Moskauer Straße 84, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

( 03 61 / 7 92 15 36<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Peterbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Petra Möller<br />

Platz der Jugend 5,<br />

99198 Büßleben<br />

( 03 61 / 4 23 36 <strong>12</strong><br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„K<strong>in</strong>derland“<br />

Leiter<strong>in</strong> Rita Goldmann<br />

Goethestraße 63a, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />

( 03 61 / 3 46 02 26<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„St. Laurentius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a Buschmann<br />

Am K<strong>in</strong>dergarten 6,<br />

99192 rienstedt<br />

( 03 36 08 / 7 04 65<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Weißbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Sauer<br />

Am Weißbach 1, 99189 Tiefthal<br />

( 03 62 <strong>01</strong> / 72 59<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Spatzennest“<br />

Leiter<strong>in</strong> Simone Dittmar<br />

Karl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />

( 03 61 / 7 91 10 36<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Köntopp<br />

Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-65964-30<br />

Arche Noah<br />

Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />

Moskauer Straße 85, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-735238<br />

Predigerk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Marlies Röser-Eßbach<br />

Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6464317<br />

<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhaus<br />

am Drosselberg<br />

Leiter<strong>in</strong> Angela Kirsten<br />

Curiestraße 26, 99097 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-4233667<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Pusteblume“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Wolf<br />

Dornra<strong>in</strong> <strong>12</strong>, 99094 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2 220742<br />

Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte der<br />

Margarete-Wehl<strong>in</strong>g-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Sylvia Beyer<br />

Eislebener Straße 2, 99086 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5668273<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Angelika Hummel<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6008046-48<br />

Thomask<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Irmhild Benner<br />

Dalbergsweg 21, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2252484<br />

Stiftung Warte- und Pflegeanstalt<br />

für kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika May<br />

Adolf-Diesterweg-Straße 10<br />

99092 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2113413<br />

Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Gottschall<br />

Pergamentergasse 31, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5629245


39 STADTMISSION<br />

Gastgeber mit Herz<br />

Petra Hegt / Christian Garbe<br />

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister<br />

Manfred Ruge lädt auch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr die Stadtmission <strong>in</strong> das „Restaurant<br />

des Herzens“ e<strong>in</strong>. Acht Wochen<br />

lang bieten wir wieder täglich ca.100<br />

Gästen e<strong>in</strong> warmes Menu <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />

dieses besonderen Restaurants. E<strong>in</strong><br />

anderes Restaurant können sie sich nicht<br />

leisten.<br />

E<strong>in</strong> Problem bereitet die Unregelmäßigkeit<br />

der Lebensmittelspenden. „Es gibt<br />

Tage, an denen die Lebensmittel sehr<br />

knapp s<strong>in</strong>d, während wir manchmal<br />

doppelt so viele Gäste bewirten könnten“,<br />

so die Restaurantleiter<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> ederwisch.<br />

Wir s<strong>in</strong>d froh, dass wir dank privater Unterstützung<br />

<strong>in</strong> dieser Saison e<strong>in</strong>en großen<br />

zusätzlichen Industriekühlschank erwerben<br />

konnten, um die Lebensmittel<br />

besser lagern zu können.<br />

Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

werden gebraucht, um unsere Gäste wie<br />

gewohnt an E<strong>in</strong>zeltischen bedienen zu<br />

können. Die meisten Helfer kommen jedes<br />

Jahr wieder. Aber wir s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr wieder auf neue Helfer angewiesen.<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Aufgabenfeld im H<strong>in</strong>tergrund<br />

ist der ahrdienst, um die großen<br />

Mengen an Lebensmitteln zur rechten<br />

Zeit abzuholen und an die richtige Stelle<br />

zu br<strong>in</strong>gen. ür die Sponsoren, meist<br />

Lebensmittelmärkte, ist die gewohnte<br />

Pünktlichkeit unseres ahrdienstes beim<br />

Abholen e<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für regelmäßige<br />

Spenden an die Stadtmission.<br />

Jürgen Brückner, der unseren Kle<strong>in</strong>bus<br />

seit Jahren ehrenamtlich fährt, überlegt<br />

schon beim Beladen, wie die Lebensmittel<br />

optimal zu den Bedürftigen der Stadt<br />

gelangen können: „Der Caritas kann ich<br />

heute Käse anbieten, vielleicht haben sie<br />

dafür Brot für uns.“ Im Netzwerk dieser<br />

„Tauschbörse“ s<strong>in</strong>d außerdem E<strong>in</strong>richtungen<br />

wie das August<strong>in</strong>erkloster, die<br />

Suppenküche, das Ursul<strong>in</strong>enkloster, das<br />

Waisenhaus und die <strong>Erfurt</strong>er Tafel.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs erhalten wir nicht alle Speisen<br />

für das Restaurant des Herzens <strong>in</strong><br />

ausreichender Menge für die vielen Gäste.<br />

leisch, Wurst, Kuchen und Kaffee,<br />

aber auch Nudeln und Reis z.B. müssen<br />

regelmäßig zugekauft werden.<br />

Danke an dieser Stelle dafür, dass zahlreiche<br />

Geme<strong>in</strong>deglieder aus <strong>Erfurt</strong> seit<br />

Jahren mit Spenden das Restaurant des<br />

Herzens unterstützt haben. Diese Spendenbereitschaft<br />

der <strong>Erfurt</strong>er ermöglicht<br />

nun schon seit über zehn Jahren den Erfolg<br />

dieses ursprünglich aus rankreich<br />

stammenden Projektes.<br />

Höhepunkt wird wieder am Heiligabend<br />

die Weihnachtsfeier im Johannes-Lang-<br />

Haus se<strong>in</strong>, die am frühen Nachmittag mit<br />

e<strong>in</strong>em Gottesdienst <strong>in</strong> der Michaeliskirche<br />

beg<strong>in</strong>nt. ür jeden der etwa 80 K<strong>in</strong>der<br />

und 200 Erwachsenen werden dann<br />

die Mitarbeiter mit zahlreichen ehrenamtlichen<br />

Helfern aus Spenden e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

Geschenk e<strong>in</strong>gepackt haben.<br />

Im Großen Saal des Johannes-Lang-Hauses<br />

wird e<strong>in</strong> liebevoll geschmückter<br />

Weihnachtsbaum für festliche Stimmung<br />

sorgen und künstlerische Darbietungen<br />

werden die Menschen erfreuen.<br />

Spendenkonto 1130<strong>12</strong>9933<br />

BLZ 820 510 00<br />

Sparkasse Mittelthür<strong>in</strong>gen


INORMATION 40<br />

Beratungen<br />

Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9<br />

Arbeitsrecht – R. Halbleib<br />

dienstags ab 20.30 Uhr<br />

Juristische Beratung für Ausländer<br />

mittwochs 17-19 Uhr<br />

Kriegsdienstverweigerer<br />

donnerstags ab 19 Uhr<br />

amnesty <strong>in</strong>ternational<br />

<strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />

Michaelisstraße 14 (Stadtmission)<br />

dienstags ab 18.30 Uhr<br />

Aktionskreis für Frieden e.V.<br />

Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong><br />

Sprechzeiten Mo-r 9-15 Uhr<br />

Infotag Mi 16-18 Uhr<br />

(/ax 0361-56 17 580<br />

email:Aktionskreis-rieden-erfurt@gmx.de<br />

Supervision<br />

Die Supervisor<strong>in</strong>nen der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />

<strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />

bieten<br />

– E<strong>in</strong>zelsupervision<br />

– Gruppensupervision<br />

für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

kirchlichen, diakonischen und sozialen<br />

Berufen an.<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<strong>in</strong> am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Erfurt</strong><br />

Supervisor<strong>in</strong>, ( 0361-6639342<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Irene Leonhard<br />

Supervisor<strong>in</strong>, psychologische Berater<strong>in</strong><br />

( 03943-603535<br />

Die Beratungen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> statt.<br />

Krankenhausseelsorge<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens<br />

( 0361-733<strong>12</strong>9<br />

Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

( 0361-6639342<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler<br />

( 0361-5626215<br />

Andacht<br />

mit Orgelmusik<br />

sonntags 9.30 Uhr<br />

Kapelle im Hauptgebäude<br />

des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums<br />

Nordhäuser Straße


41 NACHRICHTEN/LESERBRIE<br />

Neue Trägerschaft<br />

16 K<strong>in</strong>dertagesstätten bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Trägerschaft<br />

von Geme<strong>in</strong>den des <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>. 160 pädagogische<br />

Angestellte und 36 technische Angestellte<br />

bemühen sich um das Wohl von<br />

<strong>in</strong>sgesamt 1316 K<strong>in</strong>dern. Die Haushaltslage<br />

der E<strong>in</strong>richtungen ist gut. Nur die Kita<br />

„Arche Noah“ hat zur Zeit noch bauliche<br />

und wirtschaftliche Probleme.<br />

Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

den neu <strong>in</strong> die Trägerschaft des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

gekommenen E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d<br />

den neuen Anforderungen gegenüber sehr<br />

aufgeschlossen und nehmen entsprechende<br />

Weiterbildungen gern an.<br />

(Aus dem achbericht zur Kreiskirchenrats-<br />

Sitzung am 27.9.04)<br />

Anerkennung<br />

Anlässlich der 25. riedensdekade im<br />

November dieses Jahres hat das Ökumenische<br />

riedensgebet <strong>in</strong> der Lorenzkirche<br />

<strong>Erfurt</strong> für Gerechtigkeit, rieden und<br />

Schöpfungsbewahrung e<strong>in</strong>e besondere<br />

Würdigung erfahren. Die Initiatoren des<br />

nunmehr seit 26 Jahren <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> stattf<strong>in</strong>denden<br />

riedensgebetes Erika Meyer, Ilse<br />

Neumeister und Pfr. i.R. Karl Metzner haben<br />

zum zentralen Eröffnungsgottesdienst<br />

für Thür<strong>in</strong>gen am 7.11. <strong>in</strong> der Altenburger<br />

Bartholomäi-Kirche e<strong>in</strong>e Urkunde entgegengenommen.<br />

Detlef Harland und Wolfgang Geffe von<br />

der Evangelisch Lutherischen Kirche <strong>in</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen führten namens des Runden Tisches<br />

der Ökumenischen Dekade zur<br />

Überw<strong>in</strong>dung von Gewalt und der landeskirchlichen<br />

riedensarbeit aus: „Wir sehen<br />

<strong>in</strong> Ihrem Handeln e<strong>in</strong>en unverzichtbaren<br />

Bestandteil des christlichen riedenszeugnisses<br />

und wünschen Ihnen Zivilcourage,<br />

Zuversicht und den Segen Gottes für alle<br />

weiteren Vorhaben“.<br />

Die Urkunde wird <strong>in</strong> der Lorenzkirche<br />

<strong>Erfurt</strong> ihren Platz f<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Kirchen</strong>führer auf DVD<br />

Die <strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

bietet e<strong>in</strong>en <strong>Kirchen</strong>führer auf DVD an,<br />

der <strong>in</strong> fünf Videofilmen mit Musik und<br />

Sprechtext die Kaufmannskirche am Anger<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art vorstellt, wie man sie bei<br />

e<strong>in</strong>er realen ührung nicht wahrnehmen<br />

kann. Der <strong>Kirchen</strong>führer kann mittels e<strong>in</strong>es<br />

handelsüblichen DVD-Players auf e<strong>in</strong>em<br />

ernsehgerät abgespielt werden. Die<br />

jeweiligen ilme s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zeln auswählbar.<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Aspekt der ührung ist<br />

die Vermittlung der Ikonografie der Kunstwerke.<br />

Die gesamte ührung dauert etwa<br />

75 M<strong>in</strong>uten.<br />

Die fünf ilme behandeln im E<strong>in</strong>zelnen:<br />

Überblick mit Bau- und Geschichtsdaten;<br />

Kanzel; Altar und Taufste<strong>in</strong>; die Epitaphe;<br />

Gemälde, Kruzifix über der Sakristeitür,<br />

Heilige Sippe, Orgel.<br />

Der Besucher der Kirche wird dabei persönlich<br />

angesprochen. Zu erwerben ist die<br />

DVD am Verkaufsstand <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

zum Preis von 8 Euro.<br />

Dr. Helmut Jung, <strong>Erfurt</strong><br />

Frühaufsteher und Langschläfer<br />

Es ist eigentlich schade, dass im Zentrum<br />

von <strong>Erfurt</strong> so gut wie alle evangelischen<br />

Gottesdienste mehr oder weniger zur gleichen<br />

Zeit stattf<strong>in</strong>den: um 9.30 Uhr oder<br />

10 Uhr. Unsere Reisegruppe, die am 6.<br />

und 7. November <strong>in</strong> Ihrer Stadt zu Gast<br />

war, g<strong>in</strong>g trotz mehrheitlich evangelischer<br />

Teilnehmer um 11 Uhr <strong>in</strong> den Dom, weil<br />

das besser <strong>in</strong> den Zeitplan passte.<br />

Ich kann mir denken, dass für Ihre Geme<strong>in</strong>deglieder<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren<br />

Raum wie der <strong>Erfurt</strong>er City zeitlich versetzte<br />

Gottesdienstangebote, vom rühaufsteher<br />

bis zum Langschläfer, im Zeitraum<br />

von 8 bis 11 Uhr, sicher auch attraktiv<br />

se<strong>in</strong> können. Ich b<strong>in</strong> mir fast sicher,<br />

dass Sie dann <strong>in</strong> der Summe mehr<br />

Gottesdienstbesucher hätten.<br />

Mart<strong>in</strong> Koch, Coburg


KINDER 42<br />

KIRCHE<br />

MIT KINDERN<br />

K<strong>in</strong>derkreise/K<strong>in</strong>dertreffs<br />

Mo 14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Kirchheim<br />

Mo 14.45 Uhr Walschleben<br />

Mo 15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Mo 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />

Mo 16.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Egstedt<br />

Mo 17 Uhr Mart<strong>in</strong>i-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Di 9.30 Uhr Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Eltern-K<strong>in</strong>d-Kreis<br />

Di 14.45 Uhr Dachwig<br />

Di 15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Di 15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Alach<br />

Di 15.30 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Puschk<strong>in</strong>straße<br />

Di 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />

Di 16.15 Uhr Philipp Melanchthon-GZ<br />

Mi 14.30 Uhr Gebesee<br />

Mi 15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Andreas<br />

Andreasstraße 16<br />

Mi 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Bischleben<br />

Do 15.30 Uhr Tiefthal<br />

Do 15.30 Uhr Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Do 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Marbach<br />

Do 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Südost<br />

S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Do 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Büßleben<br />

Do 16 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Humboldtstraße<br />

Do 16.15 Uhr Philipp Melanchthon-GZ<br />

Do 16.30 Uhr Lutherkirche<br />

Do 16.45 Uhr Elxleben<br />

r 14 Uhr GZ Roter Berg<br />

r 16-18 Uhr Zimmernsupra<br />

Advent 10.<strong>12</strong>.<br />

K<strong>in</strong>dergottesdienste<br />

jeden So Reglerkirche, Predigerkirche<br />

jeden 1. und 3. So Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />

jeden 3. So Philipp-Melanchthon-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

Familiennachmittage<br />

4.<strong>12</strong>. 15-18 Uhr<br />

Offene Kirche <strong>in</strong> Walschleben<br />

18.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />

Familiengottesdienste und Feste<br />

5.<strong>12</strong>.<br />

9.30 Uhr Regler<br />

10 Uhr Andreas<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />

14.30 Uhr Marbach<br />

9.15 Uhr Büßleben<br />

10.30 Uhr W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

9.1.05<br />

10 Uhr Predigerkloster<br />

Adventsfeier<br />

für alle Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen und<br />

Katechet<strong>in</strong>nen i.R und Danke-est für<br />

alle ehrenamtlichen Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen,<br />

die mit K<strong>in</strong>dern im K<strong>in</strong>dergottesdienst,<br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derkreisen, bei Veranstaltungen<br />

und Projekten und ähnlichem arbeiten<br />

2.<strong>12</strong>. 19 Uhr Schmidtstedter Straße 42<br />

Anmeldung bei Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />

( 6437188<br />

Kirche im Advent für K<strong>in</strong>der<br />

„Durch das Schlüsselloch <strong>in</strong> den<br />

geöffneten Weihnachtshimmel schauen“<br />

Schulklassen und K<strong>in</strong>dergruppen s<strong>in</strong>d<br />

wieder e<strong>in</strong>geladen, <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />

der Adventszeit zu erleben<br />

8.-21.<strong>12</strong>.<br />

Anmeldung bei Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />

( 6437188<br />

Rechtzeitig anmelden<br />

K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche 7.2.-11.2.05<br />

Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />

bitte im Januar anmelden bei Dorothea<br />

Peukert oder Geme<strong>in</strong>debüro Regler<br />

K<strong>in</strong>derwoche 7.2.-10.2<br />

Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum Südost,<br />

S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

bitte im Januar anmelden bei Günter<br />

Kemmler


EHRUNG / ANZEIGEN 44<br />

Der Mitmensch ist ihr wichtig<br />

Anlässlich des Mart<strong>in</strong>s-Empfangs im Rathaus erhielt rau Elly Lange<br />

aus der Hand des Oberbürgermeisters die Medaille für hervorragende<br />

ehrenamtliche Arbeit.<br />

rau Lange wurde vom <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> für diese<br />

Ehrung vorgeschlagen, sie gehört der Thomasgeme<strong>in</strong>de an.<br />

Nach Beendigung ihrer beruflichen Laufbahn engagiert sich rau<br />

Lange nun täglich für die Belange älterer Menschen. Sie sucht<br />

das geme<strong>in</strong>same Gespräch, erfreut mit kle<strong>in</strong>en kulturellen Darbietungen,<br />

Gedichten und Liedern und hilft, Alltagssorgen zu bewältigen.<br />

Dabei achtet sie weder auf Konfessionszugehörigkeit<br />

noch auf weltanschauliche Unterschiede. Ihr ist der Mensch e<strong>in</strong>fach<br />

wichtig. Sie kümmert sich auch mit großem E<strong>in</strong>fühlungsvermögen<br />

um Demenzkranke.<br />

In zentraler Stadtlage<br />

99096 <strong>Erfurt</strong>, Löberwallgraben 22<br />

(/ax 0361-3453344, ( 0361-3453471


45 INORMATION<br />

„Auschwitz – Berl<strong>in</strong> – <strong>Erfurt</strong>:<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>fernalisches Dreieck“<br />

Vortragsveranstaltung<br />

Dr. Robert Jan van Pelt<br />

University of Waterloo, Waterloo/Ontario, Canada<br />

Dienstag, 11. Januar, 19 bis 21 Uhr<br />

Begegnungsstätte Kle<strong>in</strong>e Synagoge<br />

örderkreis Geschichtsort Topf & Söhne, <strong>Erfurt</strong><br />

Der Initiativkreis fordert und fördert die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />

Geschichtsortes, an dem historisches Er<strong>in</strong>nern und Lernen<br />

zur Geschichte des Nationalsozialismus<br />

exemplarisch vor Ort möglich wird.<br />

Das Beispiel ist die <strong>Erfurt</strong>er irma J. A. Topf & Söhne.<br />

Auskunft erteilt Prof. Dr. Alf Lüdtke ( 0361.7374461, 7374410<br />

LUTHER-BUCHHANDLUNG<br />

ERURT<br />

Inh. Brigitte Schubert<br />

Schmidtstedter Straße 2-3<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-56 23 404<br />

Nacht und Tag bestellen:<br />

luther-Buchhandlung@gmx.net<br />

Persönlich b<strong>in</strong> ich für Sie da:<br />

Montag-reitag 9-19 Uhr<br />

Samstag 9-13 Uhr<br />

Ich freue mich auf Sie!<br />

Ihre Augenoptiker<br />

Augenoptik Bettzüge GmbH<br />

<strong>Erfurt</strong>, Anger 36<br />

( 5 62 40 44<br />

Neudietendorf<br />

Z<strong>in</strong>zendorfstraße 3<br />

( 036202/81317<br />

<strong>Erfurt</strong>, Weitergasse 17<br />

( 5 62 71 15


47 AKTION<br />

Sie werden erwartet<br />

E<strong>in</strong>e Aktion für den (Wieder)E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> die evangelische Kirche<br />

Bis Ostern 2005 gibt es für Sie e<strong>in</strong>e<br />

kostenlose Telefonnummer:<br />

0800-33 838 33<br />

Für wen?<br />

• ür Menschen, die Orientierung suchen,<br />

die sich <strong>in</strong>formieren wollen über Kirche,<br />

über Kirche <strong>in</strong> ihrem Leben, über Wege<br />

dorth<strong>in</strong>.<br />

• ür Menschen mit Sehnsucht<br />

nach Wegweisern auf dem Lebensweg<br />

• ür Menschen, die über<br />

Angebote und Veranstaltungen<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />

<strong>in</strong>formiert werden wollen<br />

und<br />

• ür Menschen, die sich<br />

e<strong>in</strong> Gespräch mit e<strong>in</strong>er Pfarrer<strong>in</strong><br />

oder e<strong>in</strong>em Pfarrer<br />

wünschen.<br />

In e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Info-Blatt der Evangelisch<br />

Lutherischen Kirche <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

und des <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

der KPS ist zu lesen:<br />

„Unsere Kirche ist nicht für<br />

alles offen, aber für alle“.<br />

Das kostenlose Telefon für den<br />

(Wieder)E<strong>in</strong>stieg ist täglich 8 bis 22 Uhr<br />

geschaltet<br />

Die Internetseite der Aktion rund um die<br />

Uhr: www.sie-werden-erwartet.de<br />

Die Wiedere<strong>in</strong>trittsstelle <strong>Erfurt</strong>, so erläutert<br />

ihre Leiter<strong>in</strong> Pfarrer<strong>in</strong> Monika H<strong>in</strong>z,<br />

bietet mehr als nur die Möglichkeit zum<br />

Wiedere<strong>in</strong>tritt, hatten doch viele Menschen<br />

überhaupt noch nie Kontakt mit<br />

Kirche.<br />

In der August<strong>in</strong>erstraße 4 steht nun e<strong>in</strong><br />

Kontaktladen der Kirche zur Verfügung.<br />

Hier gibt es Informationen rund um die<br />

Kirche, H<strong>in</strong>weise und Veranstaltungen aller<br />

Art. Und natürlich besteht auch die<br />

Möglichkeit zum Gespräch zum<br />

(Wieder)E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die evangelische Kirche.<br />

„Kirche im Blick“ –<br />

<strong>Erfurt</strong>, August<strong>in</strong>erstraße 4<br />

Mo, Mi, r 11-17 Uhr<br />

Di, Do 14-18 Uhr<br />

( 0361.6443898<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Monika H<strong>in</strong>z<br />

monika.h<strong>in</strong>z@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

E<strong>in</strong> Arbeitsheft für Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />

und Pfarrer, Geme<strong>in</strong>den<br />

und Super<strong>in</strong>tendenturen beleuchtet<br />

die aktuelle Situation<br />

und Chancen, <strong>in</strong>formiert<br />

über Möglichkeiten und Notwendigkeiten.<br />

Landesbischof Christoph<br />

Kähler erläutert die H<strong>in</strong>tergründe<br />

der Aktion „Sie werden<br />

erwartet“. Er fragt:<br />

„Könnte es se<strong>in</strong>, dass wir<br />

nicht alle Menschen im Blick<br />

haben...?“, und fordert auf,<br />

„(Wieder)E<strong>in</strong>stieg offensiv <strong>in</strong><br />

der Öffentlichkeit zu kommunizieren<br />

und aktiv zu werden“.<br />

Dazu werden detaillierte Arbeitsschritte<br />

ebenso benannt, wie Anregungen für Veranstaltungen,<br />

Kontaktstellen, Pressearbeit.<br />

E<strong>in</strong> vielfältiges Angebot an Veranstaltungen<br />

mit renommierten Akteuren – von Jazz<br />

und Gospel über Theater, Kle<strong>in</strong>kunst,<br />

Kunsthandwerk, Tanz, bis zu Diskussionsabenden<br />

und Kursen zu aktuellen Themen<br />

– kann allerorts genutzt werden.<br />

Die Broschüre nennt dazu konkrete Adressen<br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen.

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