12/01 - Evangelische Kirchen in Erfurt
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ERURTER BLÄTTER<br />
Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
Dezember ‘04/Januar ‘05 Jahrgang 15 Nummer 2
INHALT 2<br />
KOLUMNE 4<br />
Ilse Neumeister<br />
JAHRESLOSUNG 2005 5<br />
Andreas Eras<br />
THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />
Dr. Hermann H. Saitz 6<br />
Margit laschmann 7<br />
Gerta L<strong>in</strong>k 7<br />
Thomas Przyluski 9<br />
Herbert Löbl<strong>in</strong>g 11<br />
Matthias Dreißig <strong>12</strong><br />
Andreas Bischoff 13<br />
Susanne Schöller 14<br />
Detlef Koball 15<br />
Michael Jahn 16<br />
LANDNAHMEPREDIGT 19<br />
Dr. Christoph Werth<br />
PERSÖNLICHKEITEN 22<br />
CHRISTIAN THOMASIUS<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
KIRCHEN AM STADTRAND 26<br />
LINDERBACH<br />
Karl-He<strong>in</strong>z Meißner<br />
WEIHNACHTSGRÜSSE MIT HERZ 28<br />
GEANGEN IN 29<br />
DER ENGE DER WEITE<br />
lorian Heigwer<br />
STADTMISSION 39<br />
Petra Hegt / Christian Garbe<br />
NACHRICHTEN / LESERBRIE 41<br />
EHRUNG 44<br />
SIE WERDEN ERWARTET 47<br />
INORMATION<br />
Allianzgebetswoche 18<br />
Sonntagstipp Gottesdienst 24<br />
<strong>Kirchen</strong>musik 25<br />
Bildung 31<br />
ESG, Besondere Term<strong>in</strong>e 32<br />
Krippenspiele, Seniorengottesdienste 33<br />
Reglergespräche 33<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g 34<br />
Café Paul 35<br />
Diakonie 36<br />
Kirche mit K<strong>in</strong>dern 42<br />
Historisches Er<strong>in</strong>nern 45<br />
Jugendseite 46<br />
Infoblatt<br />
KIRCHENKREIS KONKRET<br />
Neue ormen der Zusammenarbeit<br />
Erste öderationssynode<br />
akten vom Kreiskirchenrat<br />
Partnerbesuch aus Ma<strong>in</strong>z<br />
6. Tagung der Kreissynode<br />
Heiligabend<br />
1. und 2. Weihnachtfeiertag<br />
Silvester<br />
Neujahr<br />
ERURTER BLÄTTER<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
Ev. M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong>, Senior Andreas Eras<br />
Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-55076-11 ax -19<br />
<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
www.erfurt-kirche.de<br />
REDAKTIONSKREIS<br />
Thomas M. Austel, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />
Wolfgang Musigmann, Michael Pohl, Thomas Przyluski<br />
REDAKTION<br />
Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5507625, ax 0361-5507619<br />
erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
VERANTWORTLICH<br />
Thomas M. Austel<br />
Schmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
(/ax 0361-5620818, thomas.austel@ekkps.de<br />
OTOS<br />
Titel: Thomas M. Austel; S. 13: Andreas Haupt; S. 16:<br />
Thiel; S. 44: Gerta L<strong>in</strong>k; S. 32 und grüne Seiten:<br />
Engelbilder aus dem Christophoruswerk<br />
SATZ/TYPOGRAIE<br />
Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />
99089 <strong>Erfurt</strong> (/ax 0361-7913874<br />
DRUCK<br />
a. ehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2252355, ax 0361-2252365<br />
fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
VERTRIEB<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />
Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />
Konto-Nr. 80<strong>01</strong>510, BLZ 820 608 00<br />
<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />
Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />
Autors wieder.<br />
Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.
Macht hoch die Tür, die Tor<br />
macht weit;<br />
es kommt der Herr der<br />
Herrlichkeit,<br />
e<strong>in</strong> König aller Königreich,<br />
e<strong>in</strong> Heiland aller Welt zugleich,<br />
der Heil und Leben mit sich<br />
br<strong>in</strong>gt;<br />
derhalben jauchzt, mit reuden<br />
s<strong>in</strong>gt:<br />
Gelobet sei me<strong>in</strong> Gott,<br />
me<strong>in</strong> Schöpfer reich von Rat.<br />
Er ist gerecht, e<strong>in</strong> Helfer<br />
wert;<br />
Sanftmütigkeit ist se<strong>in</strong><br />
Gefährt,<br />
se<strong>in</strong> Königskron ist Heiligkeit,<br />
se<strong>in</strong> Zepter ist Barmherzigkeit;<br />
all unsre Not zum End er<br />
br<strong>in</strong>gt,<br />
derhalben jauchzt, mit reuden<br />
s<strong>in</strong>gt:<br />
Gelobet sei me<strong>in</strong> Gott,<br />
me<strong>in</strong> Heiland groß von Tat.<br />
(Georg Weissel, 1590-1635)<br />
Die <strong>in</strong>anznot der Kirche heute und die<br />
Not der Menschen im letzten Kriegsw<strong>in</strong>ter<br />
vor 60 Jahren passen nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Satz. Die Zeit der Vertreibung, die<br />
luchtzeit, die Zeit der Gefangenschaft<br />
und der Internierung, die Zeit im Lager,<br />
die Zeit der Trennung hat e<strong>in</strong>e Tür geschlossen.<br />
Wer das Haus verlassen hat,<br />
ist auf der Straße unterwegs nach Westen.<br />
Unterwegs mit dem Adventslied des<br />
Königsberger Pfarrers Georg Weissel<br />
„all unsre Not zum End er br<strong>in</strong>gt“. Unterwegs<br />
mit der Erwartung des christlichen<br />
Glaubens. Unterwegs mit der beschw<strong>in</strong>gten<br />
Melodie im sechsviertel<br />
Takt, die das Herz tanzen läßt. Das ist<br />
ke<strong>in</strong>e Melodie, bei der die Mauern von<br />
Jericho fallen. Die Melodie des bekanntesten<br />
Adventsliedes trägt die Erwartung<br />
auf e<strong>in</strong>e geöffnete Tür, auf e<strong>in</strong>e geöffnete<br />
Grenze, auf e<strong>in</strong>e öffentliche und geöffnete<br />
Kirche, auf den „öffentlichseelischen<br />
Wurzelboden“ (Matthias<br />
Kroeger). E<strong>in</strong>e geöffnete Tür für das<br />
Gewordene und das Werdende, das<br />
Gekommene und das Kommende, das<br />
Er<strong>in</strong>nern an den ersehnten Herzschlag<br />
und das Erwarten des pochenden Herzens<br />
<strong>in</strong> unseren Armen. Bei den Bildern<br />
der Macht e<strong>in</strong> öffnen für die öffentliche<br />
Macht der Bilder der Barmherzigkeit<br />
Gottes.<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, wieder legen wir e<strong>in</strong> neues Heft der ERURTER<br />
BLÄTTER <strong>in</strong> Ihre Hände. Danken, dass Sie diese immer wieder lesen und uns<br />
immer wieder schreiben, uns immer wieder unterstützen. Das soll so bleiben.<br />
Bei dem Adventstern und der Weihnachtskrippe wünschen wir Ihnen für das<br />
Neue Jahr hier aus der Redaktion das Jauchzen und die reude, das S<strong>in</strong>gen des<br />
Körpers, der Seele und des Geistes: „Gelobet sei me<strong>in</strong> Gott“.<br />
Namens des Redaktionskreises<br />
Ihr Thomas M. Austel
KOLUMNE 4<br />
Novembergedanken zum Jahreswechsel<br />
Ilse Neumeister<br />
Noch immer kreisen me<strong>in</strong>e Gedanken um den 9. November. Dieses Jahr 15 Jahre!! Dabei<br />
f<strong>in</strong>de ich es fast unerträglich, wieviel Uns<strong>in</strong>n <strong>in</strong> diesem Zusammenhang <strong>in</strong> den Medien von<br />
mehr oder weniger Prom<strong>in</strong>enten verzapft wurde und wird.<br />
Ich muss gestehen, ich hatte immer Hoffnung, dass die deutsche Teilung e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Ende<br />
haben müsste, galt deshalb unter reunden und Verwandten als letzte H<strong>in</strong>terwäldler<strong>in</strong>.<br />
Zwischendurch kamen mir auch immer wieder Gedanken, dass uns die damalige Regierung<br />
eher noch hungern oder frieren lassen würde, bevor sie ihre Niederlage e<strong>in</strong>gestehen müsste<br />
– oder ich könnte darüber sterben.<br />
So sehr ich froh b<strong>in</strong> über die errungene reiheit, musste es denn unbed<strong>in</strong>gt der 9. November<br />
se<strong>in</strong>? – der Tag mit den zahlreichen Bedeutungen?<br />
Als Schulmädchen musste ich am 9. November „Die ahne hoch...“ s<strong>in</strong>gen, mit erhobenem<br />
Arm zum Hitlergruß. 1945 hatte dieser Spuk e<strong>in</strong> Ende. Es kamen schon gleich die Verbrechen<br />
des Nationalsozialismus ans Tageslicht. Aus dieser Zeit hat sich mir e<strong>in</strong> Bild e<strong>in</strong>geprägt<br />
– und ich weiß nicht, ob ich es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeitung gesehen habe oder ob <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Umgebung<br />
darüber gesprochen wurde: Bei der Befreiung des KZ Buchenwald durch die Amerikaner<br />
hatte e<strong>in</strong> Soldat e<strong>in</strong> achtjähriges fast verhungertes jüdisches K<strong>in</strong>d gefunden und hielt es auf<br />
e<strong>in</strong>er Hand sitzend <strong>in</strong> die Höhe. Dieses Bild wurde wichtig für me<strong>in</strong> späteres Leben und<br />
Handeln. Wenig später hörte ich von e<strong>in</strong>em aus dem Exil zurückgekehrten <strong>Erfurt</strong>er Rechtsanwalt,<br />
wie er die schlimme Nacht des 9. November 1938 <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatstadt erlitten<br />
hatte und was sich <strong>in</strong> der Turnhalle der Humboldtschule bis zum Abtransport nach Buchenwald<br />
abgespielt hatte. Da ja die damalige Ostzone sehr schnell Antifaschismus propagierte,<br />
erfuhr man sehr wenig über die Verbrechen an den Juden.<br />
Mit dem Bau der Synagoge auf dem gleichen Platz, wo 1938 die vorherige stand, fanden<br />
öffentliche Gedenktage und ganz im Anfang 1952 auch noch Gottesdienste statt. Es gab<br />
damals schon e<strong>in</strong>ige wenige <strong>Erfurt</strong>er, die diese Gelegenheiten nutzten und es kam zu Kontakten<br />
mit den ehemaligen <strong>Erfurt</strong>ern und den aus Breslau h<strong>in</strong>zu gekommenen jüdischen<br />
lüchtl<strong>in</strong>gen.<br />
Ich könnte hier noch ganz viele Geschichten erzählen, nur so viel: E<strong>in</strong>es Tage, es war wieder<br />
e<strong>in</strong> Gedenktag und die Geme<strong>in</strong>de war <strong>in</strong>zwischen viel kle<strong>in</strong>er geworden, Herbert R<strong>in</strong>ger<br />
s.A. war ihr Vorsitzender und etliche Christen – ich auch – saßen still h<strong>in</strong>ten dr<strong>in</strong>, als wir als<br />
„die lieben reunde unserer Geme<strong>in</strong>de“ begrüßt wurden. Danach kam es zu noch öfteren<br />
Begegnungen zu Geburtstagen und anderen Jubiläen. In großer Dankbarkeit denken wir<br />
auch an Raphael Scharf-Katz s.A.! Aus diesem reundeskreis wurde die spätere Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
„Kirche und Judentum Thür<strong>in</strong>gen“, bestehend aus Mitgliedern der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen, der Katholischen Kirche, der<br />
Advent- und Baptistengeme<strong>in</strong>de und der Jüdischen Geme<strong>in</strong>de. Das s<strong>in</strong>d wir auch heute<br />
noch, und mit dem Deutschen Koord<strong>in</strong>ierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische<br />
Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d wir derzeit dabei, die Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit vorzubereiten,<br />
die auch zur reude des Oberbürgermeisters im März 2005 <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />
Zur Gedenkveranstaltung 1995 zur Befreiung von Buchenwald war im DNT Weimar e<strong>in</strong>er<br />
der Hauptredner Oberrabb<strong>in</strong>er i.R. Meir Lau von Jerusalem. Ich fragte mich immer wieder,<br />
was wohl aus dem (oben erwähnten) K<strong>in</strong>d geworden sei, ohne zu wissen, dass er es war...<br />
Den 9. November überlagern viele Gedanken, so sehr ich mich auch über die E<strong>in</strong>heit Deutschlands<br />
freue...
5 JAHRESLOSUNG 2005<br />
Starke Beziehung<br />
für alle Zeit<br />
Andreas Eras<br />
E<strong>in</strong>en zuverlässigen,<br />
rechtskompetenten<br />
Anwalt<br />
zu haben, hat<br />
sich zu allen<br />
Zeiten sehr bewährt.<br />
E<strong>in</strong>en geschickten<br />
Verteidiger,<br />
der für e<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong>tritt gegenüber<br />
jedem<br />
Mann und jeder rau, das war und ist<br />
von Bedeutung, auch <strong>in</strong> unserer heutigen<br />
Welt; das macht mich stärker. Aber<br />
die kluge Anwaltschaft im weltlichen<br />
Bereich kann und darf e<strong>in</strong>em gläubigen<br />
Menschen nicht ausreichen. E<strong>in</strong>e Anwaltschaft<br />
über die zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen h<strong>in</strong>aus ist wichtig, ja<br />
wird von Christen erhofft und erwünscht.<br />
E<strong>in</strong> geistlicher ürsprecher für die Beziehungsebene<br />
zwischen Gott und Mensch<br />
stärkt uns und ist deshalb gefragt und<br />
dr<strong>in</strong>gend erbeten.<br />
Und so öffnet sich der Himmel und Jesus<br />
nimmt es selbst <strong>in</strong> die Hand. Er will<br />
die Beziehung zwischen Gott und dem<br />
Menschen stärken. Er ist der geistliche<br />
Anwalt. Ausdrücklich weist er darauf h<strong>in</strong>,<br />
dass die persönlichen Anfechtungen<br />
durch das Böse zum Leben dazu gehören.<br />
Das ist e<strong>in</strong> nützlicher H<strong>in</strong>weis für<br />
Petrus und für die Jüngerschaft. Die angesprochenen<br />
Gläubigen sollen sich der<br />
Macht des Bösen bewusst se<strong>in</strong>. Sie sollen<br />
die Spielarten des Bösen erkennen,<br />
bevor die Katastrophe e<strong>in</strong>tritt.<br />
Jesus selbst will also unser geistlicher<br />
Anwalt se<strong>in</strong>. Durch se<strong>in</strong> fürbittendes<br />
Gebet wird die Bedrohung weniger bedrohlich<br />
und kann letztlich überwunden<br />
werden.<br />
Die Geme<strong>in</strong>schaft der ersten Schwestern<br />
und Brüder im Angesicht der Bedrohung<br />
zu stärken – das bewirkt das fürbittende<br />
Gebet des Gottessohnes. Er hat ihnen<br />
Gnade und Hilfe auf dem geme<strong>in</strong>samen<br />
Weg gewährt. Nun aber s<strong>in</strong>d sie<br />
selbst gefordert. Und da wird nicht eben<br />
wenig verlangt. Eben, weil er ihnen viel<br />
gegeben hat. Die Jünger nehmen teil an<br />
der Herrlichkeit des Gottessohnes und<br />
halten Geme<strong>in</strong>schaft im Glauben. In diesem<br />
geme<strong>in</strong>schaftlichen Leben wird Petrus<br />
der Versuchung ausgesetzt. Um so<br />
bedeutungsvoller ist es, dass das Gebet<br />
Jesu beschirmt und den Glauben bewahrt.<br />
Jesus Christus spricht:<br />
Ich habe für dich<br />
gebeten, dass de<strong>in</strong><br />
Glaube nicht aufhöre.<br />
(Lukas 22, 32)<br />
Jesus will uns die Anfechtung nicht ersparen,<br />
sondern bewirken, dass <strong>in</strong> der<br />
verfehlten Handlung der Glaube nicht<br />
untergeht.<br />
Solange der Glaube vorhanden ist, ist die<br />
B<strong>in</strong>dung an Jesus und an Gott nicht verloren.<br />
Weil Jesus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em fürbittenden<br />
Handeln gerechtes Handeln verkörpert,<br />
vermag der Gläubige se<strong>in</strong> Verzeihen zu<br />
ergreifen, se<strong>in</strong>e Treue zu fassen und se<strong>in</strong>e<br />
Anwaltschaft vor Gott dankbar anzunehmen.
THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 6<br />
Das Weihnachtsoratorium<br />
ist der eigentliche Beg<strong>in</strong>n<br />
Dr. Hermann H. Saitz<br />
Wenn Weihnachten ist....<br />
Ich habe mehrere Jahre <strong>in</strong> Stralsund gelebt<br />
und dort Anschluss an den relativ kle<strong>in</strong>en<br />
Chor an St. Marien unter KMD Dietrich<br />
W. Prost gefunden. Das erste Chorwerk,<br />
das wir e<strong>in</strong>studierten, war das J. S.<br />
Bachsche Weihnachtsoratorium. Prost war<br />
Perfektionist, der uns den Chorsatz regelrecht<br />
e<strong>in</strong>bläute, bei der Kle<strong>in</strong>heit des Chores<br />
blieb ihm auch ke<strong>in</strong>e andere Wahl.<br />
Jeder musste se<strong>in</strong>en Part perfekt beherrschen.<br />
Von dieser Zeit an hätte ich das<br />
Weihnachtsoratorium zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit aus dem Stand heraus s<strong>in</strong>gen<br />
können.<br />
Als ich 1965 nach <strong>Erfurt</strong> zurückkehrte,<br />
schloss ich mich der August<strong>in</strong>erkantorei<br />
unter KMD Günter Vogel an. Er dirigierte<br />
das Weihnachtsoratorium nicht, er zelebrierte<br />
es regelrecht und erschloss mir so<br />
den ganzen emotionalen Reichtum dieses<br />
Chorwerkes.<br />
Wenn das Weihnachtsoratorium, meist <strong>in</strong><br />
der Thomaskirche, mit se<strong>in</strong>em „Jauchzet,<br />
frohlocket, auf preiset die Tage..“ begann,<br />
war es so, als ob e<strong>in</strong>e Koppel rassiger Pferde<br />
auf die Wiesen gelassen würde (zumal<br />
Vogel gerade beim Weihnachtsoratorium<br />
schnelle Tempi liebte).<br />
ür mich s<strong>in</strong>d stets die Choräle das Anrührende<br />
am Weihnachtsoratorium gewesen.<br />
„Wie soll ich dich empfangen“ auf<br />
die Melodie von „Oh Haupt voll Blut und<br />
Wunden“ zu s<strong>in</strong>gen heißt, e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er ganzen Tiefe und Tragik mit nur vier<br />
Notenzeilen zu beschreiben. Gerade bei<br />
diesem Choral wurde und wird mir stets<br />
von neuem heiß und kalt. Wie groß muss<br />
der Glaube J.S. Bachs gewesen se<strong>in</strong>. Und<br />
e<strong>in</strong> gläubig Herz vermag anzustecken.<br />
Wenn der Schlusschor „Herrscher des<br />
Himmels“ verklungen war, faltete Vogel<br />
für e<strong>in</strong>e Weile still die Hände und alles<br />
ruhte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebet. Die Zuhörer im<br />
<strong>Kirchen</strong>schiff folgten ihm, obwohl nur wir<br />
Chorsänger diese Geste der Dankbarkeit<br />
für das gelungene Gotteslob sahen. In den<br />
aufbrechenden Beifall (Gott sei Dank darf<br />
man seit den 80er Jahren <strong>in</strong> der Kirche<br />
klatschen!) habe ich dann leise zu me<strong>in</strong>em<br />
Nachbarn geflüstert: Nun ist Weihnachten.<br />
Das Weihnachtsoratorium war und ist für<br />
mich der eigentliche Beg<strong>in</strong>n der Adventszeit,<br />
weil es fragt: „Wie soll ich Dich<br />
empfangen?“ und zugleich mit „Oh Haupt<br />
voll Blut und Wunden“ antwortet. In jedem<br />
Wunder – und Jesu Geburt ist doch<br />
wohl e<strong>in</strong> Wunder? Oder? – , <strong>in</strong> jedem<br />
Glück, <strong>in</strong> jeder Hochstimmung wohnt<br />
zugleich auch e<strong>in</strong> Schmerz, e<strong>in</strong>e Ahnung<br />
von Not und Versagen, vom Ende. Das<br />
weiß ich <strong>in</strong> den späten Jahren me<strong>in</strong>es Lebens.<br />
Vor allem me<strong>in</strong> Berufsleben hat<br />
mich gelehrt, dass das „Hosianna“ und das<br />
„Kreuziget ihn“ ganz dicht beie<strong>in</strong>ander<br />
liegen. Wie <strong>in</strong> diesem schlichten Choral<br />
des großen, weisen Bach.<br />
Und wie ist es jetzt, da me<strong>in</strong>e Stimme<br />
brüchig geworden ist und ich der beruflichen<br />
Belastung wegen lange nicht die Probenzeit<br />
für das, me<strong>in</strong> Weihnachtsoratorium<br />
erübrigen konnte? Ist die CD, ist die<br />
Übertragung im Radio e<strong>in</strong> Ausgleich?<br />
Gewiss donnert die Koppel Pferde <strong>in</strong> der<br />
Adventszeit nach wie vor durch me<strong>in</strong>e<br />
Wohnung, aber „Wie soll ich Dich empfangen“,<br />
selbst gesungen, ist nicht zu ersetzen.<br />
So ist es vor allem die Er<strong>in</strong>nerung, die<br />
mich beim Weihnachtsoratorium anrührt.<br />
Aber auch die Er<strong>in</strong>nerung ist e<strong>in</strong> großer<br />
Wert im Leben e<strong>in</strong>es Menschen, je älter<br />
er wird, um so mehr.
7 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />
Schon die Großmutter<br />
spielte die Orgel<br />
„Wir s<strong>in</strong>d fünf“, sagt die 15jährige Konstanze<br />
am Telefon und me<strong>in</strong>t damit Vater,<br />
Mutter, die Brüder lorian und Moritz und<br />
sich. Die Musikalität der amilie rühre her<br />
aus alter Tradition, die Großmutter<br />
väterlicherseits war Kantor<strong>in</strong> <strong>in</strong> R<strong>in</strong>gleben,<br />
der Vater war im Kreuzchor. Der 16jährige<br />
Moritz ist Konzertmeister im Jugends<strong>in</strong>fonieorchester<br />
Thür<strong>in</strong>gen, alle drei<br />
Geschwister „tra<strong>in</strong>ieren“ ihr Musiktalent<br />
auf der Musikschule <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>.<br />
Das Orgelspiel <strong>in</strong> der R<strong>in</strong>glebener Kirche<br />
bereite dem Vater und dem Bruder lorian<br />
große reude, denn das Instrument sei<br />
<strong>in</strong> sehr gutem Zustand und die Kirche<br />
schön e<strong>in</strong>ladend.<br />
Ne<strong>in</strong>, zu Hauskonzerten laden sie nicht<br />
e<strong>in</strong>, erklärt Konstanze. Sie sagen nicht<br />
„kommt alle her, wir machen e<strong>in</strong> Konzert“,<br />
es ergibt sich wohl je nach Situation<br />
ohneh<strong>in</strong> von selbst. Übrigens: Auch die<br />
Mutter hat e<strong>in</strong> Instrument gelernt, aber sie<br />
spielt es nun nicht mehr, hat sich den vielfältigen<br />
anderen Aufgaben rund um die<br />
amilie mit ganzem Herzen verschrieben.<br />
Das ist für alle Beteiligten sehr wohltuend.<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Margit Flaschmann schildert<br />
ihr Erleben:<br />
Wenn man am Sonntagmorgen <strong>in</strong> R<strong>in</strong>gleben,<br />
e<strong>in</strong>em unbekannten Dörfle<strong>in</strong> im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong>, im Gottesdienst sitzt,<br />
wird man überrascht von der Schönheit<br />
des Orgelklangs. Ganz oft ergeht es mir<br />
so: Die Glocken hören auf zu läuten, Herr<br />
Vollrath beg<strong>in</strong>nt mit dem Vorspiel – ich<br />
lausche und denke: e<strong>in</strong>fach nicht aufstehen,<br />
nur zuhören... das täte der Seele<br />
gut...<br />
So unbekannt wie R<strong>in</strong>gleben ist, so unbekannt<br />
ist die amilie Vollrath, aber die<br />
Kirche lebt von den Ungekannten und<br />
Gott braucht sie.<br />
Herr Dr. Jürgen Vollrath spielt zu jedem<br />
Gottesdienst die Orgel und nicht nur so<br />
nebenbei, sondern mit viel H<strong>in</strong>gabe und<br />
Liebe. Und nicht nur er, sondern die ganze<br />
amilie Vollrath lebt <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
und trägt sie mit.<br />
Manchmal machen wir am Samstagabend<br />
e<strong>in</strong>e Abendacht – oder besser e<strong>in</strong>e<br />
geistliche Abendmusik. Herr Dr. Vollrath<br />
spielt die Orgel oder se<strong>in</strong> ältester Sohn<br />
lorian. Se<strong>in</strong> Sohn Moritz spielt Geige und<br />
se<strong>in</strong>e Tochter Konstanze Querflöre. Se<strong>in</strong>e<br />
rau Ulrike, die auch Mitglied des Geme<strong>in</strong>dekirchenrates<br />
R<strong>in</strong>gleben ist, ist der<br />
wohltuende H<strong>in</strong>tergrund, vor dem das<br />
alles möglich ist. Wir s<strong>in</strong>d sehr dankbar<br />
für diese amilie.<br />
Mitreißende Idee<br />
Gerta L<strong>in</strong>k<br />
Auf dem Heimweg von e<strong>in</strong>em Anrechtskonzert<br />
hat Dorothea Peukert vor vielen<br />
Jahren e<strong>in</strong>mal darüber nachgedacht, wie<br />
man das Musizieren auch K<strong>in</strong>dern nahebr<strong>in</strong>gen<br />
könnte, die ganztags schulischen<br />
Verpflichtungen nachzugehen haben und<br />
deshalb nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, nachmittags<br />
an K<strong>in</strong>dermusik-Kreisen der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />
teilzunehmen. Es müsste erienaktionen<br />
geben, die für alle K<strong>in</strong>der erreichbar<br />
s<strong>in</strong>d, dachte sie. Und sie tat es.<br />
Und tut es noch. Mit über Jahre stetig gewachsenem<br />
Zuspruch von K<strong>in</strong>dern hat sie<br />
die K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche <strong>in</strong> der Reglerkirche<br />
<strong>in</strong>zwischen als festen Bestandteil <strong>in</strong>s <strong>Erfurt</strong>er<br />
Schulferiengeschehen <strong>in</strong>stalliert.<br />
Inzwischen ist sie wahrlich von ganz an-
THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 8<br />
deren akten <strong>in</strong>spiriert, als damals auf dem<br />
Heimweg vom Anrechtskonzert. Was<br />
damals schwärmerische Lust am Vermitteln<br />
war, ist heute fesselnde Verpflichtung<br />
geworden: 70 bis 90 K<strong>in</strong>der wollen jedes<br />
Jahr <strong>in</strong> ihren ebruar-erien musizieren,<br />
spielen, üben und<br />
schließlich <strong>in</strong> der Reglerkirche<br />
aufführen,<br />
was sie geme<strong>in</strong>sam erarbeitet<br />
haben. Dann<br />
kommen die Verwandten<br />
und Bekannten<br />
dieser musik- und<br />
spielbegeisterten K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendlichen<br />
<strong>in</strong> den amiliengottesdienst<br />
und schauen<br />
und hören das Werk. Manche von ihnen<br />
– Zuhörer und Akteure gleichermaßen –<br />
hatten bislang mit Kirche nur wenig Berührung,<br />
aber jetzt kennen sie die Atmosphäre,<br />
die reude der Geme<strong>in</strong>samkeit und<br />
die besonderen Inhalte. Und Eltern und<br />
Verwandte wundern sich nicht mehr über<br />
die Begeisterung ihrer K<strong>in</strong>der und Jugendlichen,<br />
die dem aulenzen <strong>in</strong> den erien<br />
das geme<strong>in</strong>same schöpferische Tun im<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus vorziehen.<br />
Das erfordert Zielstrebigkeit<br />
und auch e<strong>in</strong><br />
gewisses Maß an Diszipl<strong>in</strong>,<br />
denn die Geme<strong>in</strong>schaft<br />
lebt nun mal von<br />
jedem E<strong>in</strong>zelnen – auch<br />
<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />
unter Leitung von Dorothea<br />
Peukert.<br />
Die Geme<strong>in</strong>depädagog<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong> glückliches<br />
Händchen im Umgang mit den jungen<br />
Leuten, versteht es, ihre Begeisterung<br />
zu vermitteln. Und sie hat e<strong>in</strong> glückliches<br />
Händchen bei der Werbung von Verbündeten:<br />
Kantor Johannes Häußler hat se<strong>in</strong>e<br />
anfängliche Zurückhaltung gegenüber<br />
der gewagten Idee der K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />
längst umfunktioniert <strong>in</strong> vorbehaltlose<br />
Beteiligung. Und <strong>in</strong> dieser segensreichen<br />
Partnerschaft stellen die beiden Profis jedes<br />
Jahr eben diese große K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />
auf die Be<strong>in</strong>e. Jedes Jahr ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dermusical<br />
auszuwählen, <strong>in</strong>strumental<br />
und chormusikalisch für die gegebenen<br />
Möglichkeiten aufzuarbeiten, <strong>in</strong> Szene zu<br />
setzen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Woche e<strong>in</strong>zustudieren.<br />
„Jedes K<strong>in</strong>d kann s<strong>in</strong>gen“, sagt Dorothea<br />
Peukert. Manche s<strong>in</strong>gen aber nicht<br />
so gern, für die werden Tanz-, Spiel- oder<br />
Pantomime-Szenen e<strong>in</strong>gebaut. So besteht<br />
das jeweilige Ensemble nun aus Chor,<br />
Orchester, Spielern, Tanzgruppe. ür die<br />
Solosänger ist manchmal auch E<strong>in</strong>zelüben<br />
angesagt. Kantor Häußler hat bis jetzt<br />
noch jedem zur rechten Stimme verholfen.<br />
Manche K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d zum wiederholten<br />
Mal dabei, die meisten aber s<strong>in</strong>d absolute<br />
Neul<strong>in</strong>ge. Da ist professionelle<br />
Anleitung gefragt. Auch Geme<strong>in</strong>deglieder<br />
und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen fürs Mittun<br />
zu begeistern. Die vier Meter hohe<br />
Mauer von Jericho aus dem Musical im<br />
ebruar 2000 beispielsweise war von der<br />
Idee bis zur Ausführung e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftswerk.<br />
Die Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
ist mehrheitlich<br />
sehr stolz auf dieses große<br />
Event <strong>in</strong> ihrem Haus und<br />
<strong>in</strong> ihrer Kirche, das von erlebter<br />
„Kirche mit K<strong>in</strong>dern“<br />
zeugt.<br />
Besonders <strong>in</strong> der Weihnachtszeit<br />
weiß man dem<br />
guten Ruf gerecht zu werden:<br />
Zur K<strong>in</strong>der-Christvesper am Heiligabend<br />
<strong>in</strong> der Reglerkirche soll deshalb auch<br />
dieses Jahr wieder ganz Besonderes geboten<br />
werden. Jede Woche 45 M<strong>in</strong>uten<br />
Probezeit müssen die K<strong>in</strong>der allerd<strong>in</strong>gs<br />
zur Vorbereitung aufbr<strong>in</strong>gen – ke<strong>in</strong>e rage,<br />
ke<strong>in</strong> Problem, ke<strong>in</strong> Teilnahmemangel.
9 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />
Zähne putzen mit<br />
klatschen<br />
Thomas Przyluski<br />
„Viermal klatschen, stampfen ... ähm,<br />
nee, nochmal ... von vorn ... Die Runa ist<br />
jetzt an der Reih’ und geht an uns vorbei.<br />
Bücken, strecken, viermal klatschen,<br />
stampfen, stehn ...“ Eigentlich war Zähne<br />
putzen jetzt dran. Aber Runa muss unbed<strong>in</strong>gt<br />
das neue Lied vorführen. Jetzt und<br />
hier. Zahnbürste <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en, Nachthemd<br />
<strong>in</strong> der anderen Hand kreist sie durchs<br />
Badezimmer. Die Elmex-K<strong>in</strong>derzahnpasta<br />
hat sich bereits<br />
von der Zahnbürste<br />
verabschiedet<br />
und bildet auf dem<br />
Boden den Mittelpunkt<br />
von Runas<br />
Kreistanz. Vor und<br />
h<strong>in</strong>ter ihr marschieren<br />
imag<strong>in</strong>är<br />
die anderen K<strong>in</strong>derchork<strong>in</strong>der.<br />
„Viermal klatschen,<br />
stampfen,<br />
stehn“ Diese Zeile<br />
und der passende<br />
geklatschte<br />
Rhythmus sche<strong>in</strong>en<br />
ihr am besten<br />
zu gefallen. Oder<br />
sie muss sie am<br />
meisten üben.<br />
Jedenfalls kommt<br />
diese Stelle für<br />
me<strong>in</strong>en Geschmack<br />
etwas zu<br />
oft vor.<br />
Das abendliche<br />
Rout<strong>in</strong>eprogramm Runa s<strong>in</strong>gt ...<br />
gerät <strong>in</strong>s Stocken. Ich lasse Runa dieses<br />
Lied zu Ende s<strong>in</strong>gen. Und auch noch e<strong>in</strong><br />
zweites und drittes Mal, me<strong>in</strong>etwegen.<br />
Seit kurzem hat sie ihre Stimme und das<br />
S<strong>in</strong>gen richtig entdeckt. Und das Beste:<br />
In ihrem nun fünfjährigen Gehirn lassen<br />
sich e<strong>in</strong>e Menge Liedtexte behalten.<br />
Vorbei die Zeit, <strong>in</strong> der wir Eltern tagelang<br />
rätseln mussten, wie der Orig<strong>in</strong>altext ihrer<br />
<strong>in</strong>brünstig vorgetragenen Lieder eigentlich<br />
lautet.<br />
Seit Mai ist sie e<strong>in</strong>s von 4-8 K<strong>in</strong>dern im<br />
Nachwuchs-K<strong>in</strong>derchor von Kar<strong>in</strong> Ehrenwerth.<br />
Und dieses wöchentliche S<strong>in</strong>gen<br />
h<strong>in</strong>terlässt nach e<strong>in</strong>em halben Jahr e<strong>in</strong>drückliche<br />
Spuren – bis <strong>in</strong> unser Badezimmer.<br />
Doch nicht nur das. Der Donnerstagnachmittag<br />
ist für<br />
Runa willkommene<br />
Abwechslung im Wochenplan.<br />
Sie genießt<br />
es sichtlich, geme<strong>in</strong>sam<br />
<strong>in</strong> der Gruppe zu<br />
s<strong>in</strong>gen und zu tanzen.<br />
Auch wenn sie auf<br />
dem Heimweg jedesmal<br />
zu berichten<br />
weiß, dass die Jungs<br />
„immer Quatsch machen<br />
und rumalbern“.<br />
Das regelmäßige K<strong>in</strong>der-S<strong>in</strong>gen<br />
im Refektorium<br />
des Predigerklosters,<br />
e<strong>in</strong>em Raum,<br />
der ihr von den sonntäglichen<br />
Gottesdiensten<br />
als S<strong>in</strong>g- und Musizierort<br />
bereits vertraut<br />
ist, erleben wir<br />
als bereichernd und<br />
wertvoll für Runa. Der<br />
K<strong>in</strong>derchor bietet den<br />
K<strong>in</strong>dern nicht nur e<strong>in</strong><br />
oto Przyluski<br />
Mitmach- und e<strong>in</strong><br />
Wir-Gefühl, sondern
THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 10<br />
er führt die K<strong>in</strong>der auf e<strong>in</strong>e angenehme<br />
Weise an Kirche und Geme<strong>in</strong>de heran.<br />
Auch wenn die Dimensionen des Refektoriums<br />
zu denen der K<strong>in</strong>der (Körpergröße,<br />
Anzahl, Stimmchen) nicht so recht zu<br />
passen sche<strong>in</strong>en, bildet die räumliche Verortung<br />
des K<strong>in</strong>derchores e<strong>in</strong>e Brücke zur<br />
Geme<strong>in</strong>de.<br />
ür das Selbstbewusstse<strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>en<br />
Nachwuchssänger<strong>in</strong>nen und -sänger<br />
spricht, dass sie bereits nach e<strong>in</strong>em halben<br />
Jahr wissen, wo die Reise h<strong>in</strong>geht.<br />
E<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Auftritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gottes-<br />
dienst, ja, das ist gut, aber das Beste wäre<br />
doch e<strong>in</strong>e richtige Kantate, wie ›Max und<br />
Moritz‹ <strong>in</strong> diesem Jahr oder ›Die Schildbürger‹<br />
oder ›Till Eulenspiegel‹ <strong>in</strong> den Jahren<br />
davor.<br />
Bis dah<strong>in</strong> vergehen aber sicher noch e<strong>in</strong><br />
bis zwei Jahre. Mit vielen Proben und<br />
Doppelkeksen. Die br<strong>in</strong>gt nämlich immer<br />
Richard mit. Nach der Probe, darauf muss<br />
Kar<strong>in</strong> Ehrenwerth achten, sonst verstauben<br />
die Stimmen, gibt es dann e<strong>in</strong>e Runde.<br />
Manchmal auch zwei; die Gruppe ist<br />
ja nicht so groß.<br />
S<strong>in</strong>gen und Musizieren mit<br />
K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />
im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />
<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de Gispersleben<br />
Montag 15.30 Uhr K<strong>in</strong>derchor<br />
(1.-3.Klasse)16.45 Uhr (6.-8.Klasse) im<br />
Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus<br />
Dienstag 9 Uhr S<strong>in</strong>gen<br />
mit 4jährigen;<br />
14.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit<br />
5-6jährigen<br />
(beides im K<strong>in</strong>dergarten<br />
Arche Noah)<br />
Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />
Montag 13.30 Uhr bis<br />
15.30 Uhr Musizieren<br />
(1.-4.Klasse) im Moritzk<strong>in</strong>dergarten<br />
Dienstag 15.15 Uhr und<br />
Mittwoch 16-17.45 Uhr<br />
Musizieren im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i/<br />
Luther<br />
Montag 10-11.30 Uhr<br />
S<strong>in</strong>gen mit 3-6jährigen<br />
im Lutherk<strong>in</strong>dergarten<br />
Reglerkantor Johannes Häußler<br />
Thomasgeme<strong>in</strong>de Puschk<strong>in</strong>straße 11<br />
reitag 15 Uhr S<strong>in</strong>gschule (1.-4.Klasse)<br />
reitag 16 Uhr Kurrende (ab 5.Klasse)<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
Refektorium des Predigerklosters<br />
Donnerstag 16 Uhr<br />
August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />
(5-6jährige)<br />
Donnerstag 17 Uhr<br />
August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />
(3.-8.Klasse)<br />
Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
J.-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />
Dienstag 16.15 Uhr<br />
Vorschulkreis<br />
Dienstag 17 Uhr<br />
Projekt K<strong>in</strong>dermusical<br />
für Heiligabend<br />
Kirchspiel Südost<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Dienstag 16.15 Uhr<br />
S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />
(1.-3.Klasse)<br />
reitag 16 Uhr<br />
K<strong>in</strong>derchor (4.-8.Klasse)<br />
reitag 17.30 Uhr<br />
Musizierkreis
11 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />
Musizierfreude gibt Kraft<br />
Herbert Löbl<strong>in</strong>g / Gerta L<strong>in</strong>k<br />
Pfarrer Dietrich hatte vor Jahren den kle<strong>in</strong>en<br />
Chor <strong>in</strong> unserem Ort <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />
Damals habe ich nur ganz kurze Zeit<br />
<strong>in</strong> diesem Chor mitgesungen. Nachdem<br />
Pfarrer Dietrich gegangen war, kamen die<br />
Chormitglieder auf mich zu mit der rage,<br />
ob ich die Chorleitung übernehmen<br />
würde. Ich s<strong>in</strong>ge zwar schon seit me<strong>in</strong>em<br />
achten Lebensjahr <strong>in</strong> mehreren Chören,<br />
aber eben nur als Sänger – gegenwärtig<br />
zeitweise im Dombergchor oder als Aushilfe<br />
<strong>in</strong> Marbach – aber doch nicht als<br />
Leiter.<br />
Ich stand damals vor der Entscheidung,<br />
den Chor <strong>in</strong> Zimmernsupra mit me<strong>in</strong>er<br />
Absage „sterben“ zu lassen, oder mich <strong>in</strong><br />
dieses Wagnis zu stürzen.<br />
Durch me<strong>in</strong>e Tätigkeit als Orgelbaumeister<br />
und durch me<strong>in</strong>e Erziehung im Elternhaus<br />
habe ich e<strong>in</strong>ige Kenntnisse über<br />
Musiktheorie, aber ich kann nicht gut Klavier<br />
spielen, was e<strong>in</strong> Chorleiter eigentlich<br />
können sollte. Mit viel gutem Willen der<br />
Chormitglieder und ihrer Sangesfreude ist<br />
es uns geme<strong>in</strong>sam gelungen, e<strong>in</strong>ige für<br />
unseren kle<strong>in</strong>en Chor anspruchsvolle<br />
Chorstücke e<strong>in</strong>zuüben und mit gutem Erfolg<br />
aufzuführen.<br />
Nach Ansicht me<strong>in</strong>er Schwester Gisela<br />
Löbl<strong>in</strong>g, der ich e<strong>in</strong> viel höheres musikalisches<br />
Können attestiere, s<strong>in</strong>d die Leistungen<br />
unseres Chors, der maximal zwölf<br />
Mitglieder zählt, recht ansprechend. Sie<br />
hat für uns e<strong>in</strong>en Liedsatz mit dem schönen<br />
Titel „E<strong>in</strong>e Handvoll Erde“ geschrieben.<br />
Se<strong>in</strong>e Interpretation ist reizvolle Herausforderung<br />
für uns.<br />
Und unser Chor ist auch für unseren Ort<br />
ganz allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bereicherung, denn<br />
wir schenken Bewohnern zum 70. Geburtstag<br />
und ab 80. Geburtstag jedes Jahr<br />
e<strong>in</strong> Ständchen. In der Adventszeit besuchen<br />
wir die ältesten E<strong>in</strong>wohner unseres<br />
Ortes und br<strong>in</strong>gen ihnen e<strong>in</strong> Adventsständchen.<br />
Da fragen wir nicht nach <strong>Kirchen</strong>zugehörigkeit.<br />
Meist sitzen wir nach<br />
der Chorprobe mittwochs noch bei e<strong>in</strong>em<br />
Glas We<strong>in</strong> zusammen und pflegen die<br />
Ortskonversation.<br />
E<strong>in</strong> Höhepunkt ist jedes Jahr auch die<br />
Orgelnacht, die von Mal zu Mal mehr<br />
Publikum anzieht. Alle Chormitglieder<br />
und viele weitere freiwillige Helfer s<strong>in</strong>d<br />
bei der Durchführung des Konzerts <strong>in</strong><br />
unserer Kirche und der Veranstaltung<br />
danach beteiligt.<br />
Wie bei allen Chören fehlen auch bei uns<br />
neue Mitglieder. Wenn jemand aus unserer<br />
Region <strong>in</strong> unserem Chor mits<strong>in</strong>gen<br />
möchte, so ist sie oder er herzlich zur<br />
Chorprobe mittwochs 19.30 Uhr e<strong>in</strong>geladen.<br />
(Orgelbaumeister Herbert Löbl<strong>in</strong>g ist Mitglied<br />
des Geme<strong>in</strong>dekirchenrates Zimmernsupra)<br />
Natürlich ergaben sich der Redaktion nun<br />
e<strong>in</strong> paar ragen an oben genannte rau<br />
Gisela Löbl<strong>in</strong>g: Der Liedsatz „E<strong>in</strong>e Handvoll<br />
Erde“, woher stammt er?<br />
Zur Lebenswendefeier ihres Neffen habe<br />
sie ihn im <strong>Erfurt</strong>er Dom gehört und speziell<br />
für den kle<strong>in</strong>en Zimmernsupraer Chor<br />
überarbeitet. Er stehe nun vor se<strong>in</strong>er Aufführung.<br />
Überhaupt lasse sie die <strong>Kirchen</strong>musik<br />
nicht los, mit großer reude spiele sie<br />
Orgel vorwiegend <strong>in</strong> Zimmernsupra und<br />
manchmal auch <strong>in</strong> Alach, s<strong>in</strong>ge im Domberg-Chor,<br />
spiele im Regler-Posaunenchor.<br />
Das Musizieren liegt ihr im Blut. Besonders<br />
ans Herz gewachsen s<strong>in</strong>d ihr die<br />
Orgeln, die von den namhaften Orgelbaumeistern<br />
Löbl<strong>in</strong>g, ihrem Vater und ihrem
THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE <strong>12</strong><br />
Musikalische Streiflichter<br />
aus dem <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />
Matthias Dreißig<br />
<strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gens Landeshauptstadt<br />
– das ist e<strong>in</strong> prägendes und gestaltendes<br />
Element der Verkündigung im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong> und zugleich <strong>in</strong>tegraler<br />
Bestandteil des kulturellen Lebens der<br />
Stadt.<br />
Die Orgelkonzertreihe <strong>in</strong> der Predigerkirche,<br />
die Nachtkonzerte im August<strong>in</strong>erkloster<br />
sowie Oratorienaufführungen<br />
durch August<strong>in</strong>er-Kantorei und Reglers<strong>in</strong>gschar<br />
erfreuen sich e<strong>in</strong>er überregionalen<br />
Ausstrahlung.<br />
Seit dem Bachjahr 2000 werden zudem<br />
<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>s Innenstadtkirchen – vorbereitet<br />
durch die jeweiligen Kantoreien – monatlich<br />
Kantatengottesdienste angeboten, die<br />
zu e<strong>in</strong>er erheblichen Bereicherung des<br />
gottesdienstlichen Lebens beitragen.<br />
Praktizierte Ökumene, das s<strong>in</strong>d die von<br />
Dom und Predigergeme<strong>in</strong>de geme<strong>in</strong>sam<br />
Bruder, gebaut worden s<strong>in</strong>d, wie z.B. die<br />
<strong>in</strong> Zimmernsupra. Besonders schmerzlich<br />
aber treffe es sie, wenn Orgeln aus dem<br />
amilienbetrieb zur Wartung, Pflege oder<br />
Reparatur eben nicht ihren Schöpfern anvertraut<br />
werden. Wieder ergibt sich mir<br />
e<strong>in</strong>e rage: Wieso das?<br />
Sie wisse es ebenso wenig, wie eben jener<br />
Schöpfer, ihr Bruder Herbert Löbl<strong>in</strong>g,<br />
der wohl gern das Werk des Vaters weiter<br />
tragen würde.<br />
Gisela Löbl<strong>in</strong>g, von Beruf Apotheker<strong>in</strong>,<br />
nun im Ruhestand, ist <strong>in</strong> den Reihen der<br />
Musizierenden im <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong>geschehen<br />
vielerorts präsent. „Weihnachten<br />
habe ich immer den großen Rundumschlag“,<br />
sagt die Chorsänger<strong>in</strong>, Orgelspieler<strong>in</strong>,<br />
Posaunenbläser<strong>in</strong>.<br />
Obwohl sie seit über 30 Jahren derart aktiv<br />
ist, kann von der Ruhe der Rout<strong>in</strong>e<br />
ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>. Musikerleben zu vermitteln<br />
sei immer wieder ganz neu e<strong>in</strong>e sehr<br />
persönliche Sache.<br />
Alltäglichkeiten wie Streit und Missverständnisse<br />
mit Entscheidungsträgern <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>den seien allerd<strong>in</strong>gs leider auch<br />
nicht ausgeschlossen. Manche Erfahrung<br />
dieser Art habe sogar schon zum Verstummen<br />
fröhlicher Klänge geführt.<br />
Aber darüber spricht Gisela Löbl<strong>in</strong>g nicht<br />
gern, denn ihre Musizierfreude lässt sie<br />
sich nicht gern trüben, richte sich diese<br />
doch an all jene, die das Gotteslob damit<br />
erleben.<br />
verantworteten „<strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong>musiktage“,<br />
die jährlich zehn Tage im September<br />
vom klassischen Orgelkonzert bis Jazz<br />
open air <strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> ihrer ganzen<br />
Vielfalt erleben lassen.<br />
Neben diesen regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden<br />
Konzertreihen gibt es aber auch e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
wertvoller E<strong>in</strong>zelaktivitäten.<br />
So pflegt der ökumenische Chor der Andreas-<br />
und Schottengeme<strong>in</strong>de seit sieben<br />
Jahren e<strong>in</strong>e Partnerschaft zu e<strong>in</strong>er Kantorei<br />
<strong>in</strong> Prostejov/Tschechien.<br />
Jährliche Treffen mit geme<strong>in</strong>samen Chorprojekten<br />
lassen diese Beziehung wachsen<br />
und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Beitrag zur europäischen<br />
Völkerverständigung.<br />
Und am 26. September wurde <strong>in</strong> der<br />
St. Vitikirche zu Gispersleben die 1790<br />
von Johann Georg Kummer erbaute Orgel<br />
nach umfangreicher Restaurierung<br />
durch Orgelbaumeister Jörg Dutschke,<br />
Dambeck, wieder e<strong>in</strong>geweiht.<br />
Sie ist damit die e<strong>in</strong>zige Orgel von Kummer,<br />
die im Orig<strong>in</strong>alzustand erhalten geblieben<br />
ist.<br />
Matthias Dreißig ist Kreiskantor im <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong>
13 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />
Samba vertreibt den Stress<br />
Andreas Bischoff<br />
„Da ist das Intro; jetzt machen die Surdos<br />
den Auftakt; juhu jetzt setzen wir alle e<strong>in</strong>!<br />
Ah stark heut wieder!“<br />
So muss man sich <strong>in</strong> etwa die Gedanken<br />
e<strong>in</strong>es Mitglieds von Percussao Popular bei<br />
dem Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es Auftrittes vorstellen.<br />
Vor ca. 2 Jahren war ich arg gezeichnet<br />
von dem drögen Alltag der Schule. Lernen<br />
als Pflicht ohne spannende Akzente.<br />
In der Schule zu se<strong>in</strong> war alles andere als<br />
e<strong>in</strong> Vergnügen und als e<strong>in</strong>e reude für<br />
mich, es war anstrengend, langweilig.<br />
Zu der Zeit b<strong>in</strong> ich zu der Sambagruppe<br />
„Percussao Popular“ gekommen und erlebte<br />
fortan e<strong>in</strong>e ganz andere Art des Lernens,<br />
des Lehrens und vor allem des Mite<strong>in</strong>anders.<br />
All das, was von unserem Lehrer Maik<br />
Becker kam, war schlicht pure reude.<br />
Wenn man was nicht verstanden oder sich<br />
e<strong>in</strong>mal verspielt hat, wurde es mit e<strong>in</strong>em<br />
Lächeln e<strong>in</strong>fach noch e<strong>in</strong>mal versucht,<br />
solang bis man es konnte.<br />
Auch wenn der anfangs triste Raum immer<br />
vollkommen überfüllt mit schwitzenden<br />
Sambalehrl<strong>in</strong>gen war und man sich gefühlt<br />
hat wie e<strong>in</strong> Toast im Toaster, war die<br />
reude am Lernen doch immer erheblich<br />
größer.<br />
Diese Lernfreude machte sich dann auch<br />
alsbald <strong>in</strong> der Qualität des Sambas bemerkbar<br />
und bald darauf spielte der <strong>Erfurt</strong>er<br />
Teil der Gruppe auf dem gleichen<br />
Niveau wie der 4 Jahre alte Teil der Weimarer<br />
Gruppe. Bezeichnend für die gesamte<br />
Gruppe und die Organisation von<br />
Hans-Jürgen Neumann und Maik ist, dass<br />
nie so was wie Konkurrenz bei den Gruppenteilen<br />
Weimar und <strong>Erfurt</strong> aufgekommen<br />
ist. Vielmehr freut<br />
man sich noch immer über<br />
die geme<strong>in</strong>samen Auftritte,<br />
bei denen die Mitglieder<br />
ke<strong>in</strong> Geld verdienen, sondern<br />
ganz e<strong>in</strong>fach Spaß haben!<br />
Bei dem Lernen wandte ich<br />
mich, ebenso wie alle anderen<br />
auch, nicht nur ausschließlich<br />
an me<strong>in</strong>en<br />
Mentor Maik, sondern versuchte<br />
auch von me<strong>in</strong>en<br />
Instrumentkameraden Wissenswertes<br />
abzuschauen.<br />
In der Schule war das Lernen<br />
mit dem Banknachbarn<br />
h<strong>in</strong>gegen verpönt als<br />
plagiieren; man war also<br />
sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong> fauler Abschreiber. Beim<br />
Samba wird man statt mit Misskredit mit<br />
freundlicher Aufmerksamkeit behandelt,<br />
was man auch oft an der Resonanz des<br />
Publikums sieht, hört und fühlt. Das Instrument<br />
als Ausdrucksmittel und Beweis
THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 14<br />
für e<strong>in</strong>e friedliche, freundliche, fröhliche<br />
und fähige Jugend, die mit Menschen über<br />
40 auch prima zurechtkommen kann.<br />
Irgendwann war ich dann auch selbst <strong>in</strong><br />
der Lage, anderen etwas zu zeigen und<br />
habe Verantwortung, Reiz und reude des<br />
Lehrens selbst entdeckt.<br />
Die urcht vor dem Lernen wurde mir<br />
durch Samba genommen, <strong>in</strong>dem man<br />
me<strong>in</strong>e ehler nicht gleich grob bestraft,<br />
sondern sie bemerkt und fe<strong>in</strong>fühlig ausgebessert<br />
hat. Egal wie gut man e<strong>in</strong> Instrument<br />
beherrscht, immer ist man gleich<br />
„an Bord“!<br />
Als diplomierter Religionspädagoge und<br />
ord<strong>in</strong>ierter Geme<strong>in</strong>depädagoge habe ich<br />
seit Anfang der 90er Jahre e<strong>in</strong>e aktivierende<br />
und bewegende Pädagogik <strong>in</strong> orm<br />
der „ Escola Popular“ entwickelt. Grundlage<br />
s<strong>in</strong>d Capoeira und Samba aus dem<br />
afro-brasilianischen Kulturraum sowie die<br />
Theologie der Befreiung und des ökumenischen<br />
Prozesses für Gerechtigkeit, rieden<br />
und Schöpfungsbewahrung. Das Ziel,<br />
christliche Verkündigungs<strong>in</strong>halte vielmehr<br />
<strong>in</strong> Arbeitsformen mite<strong>in</strong>ander zu üben<br />
und zu verwirklichen, als weniger zu verkündigen,<br />
dokumentiert und liest sich <strong>in</strong><br />
dem Text von Andreas Bischoff, e<strong>in</strong>em<br />
Schüler der Escola Popular, recht erfrischend.<br />
Vor allem ermöglicht diese orm<br />
vielen Jugendlichen den Zugang, und<br />
zwar unabhängig von Intellekt oder christlicher<br />
Sozialisation.<br />
Es ist gelungen, e<strong>in</strong>e Arbeits- und Lebensform<br />
zu entwickeln, die dann freilich auch<br />
christlich/theologisch reflektiert werden<br />
muss. Die hergebrachten Methoden und<br />
ormen <strong>in</strong> der Jugendarbeit und den liturgischen<br />
eiern unserer <strong>Kirchen</strong> s<strong>in</strong>d oft<br />
weit vom realen Erleben Jugendlicher entfernt<br />
oder zu abstrakt. Dem begegnen wir<br />
mit unserem Ansatz, den wir als Prozess<br />
verstehen, an dessen Ende auch das Ziel<br />
e<strong>in</strong>er erneuerten kirchlichen Arbeitsform<br />
und ihr Wirken <strong>in</strong> die Gesellschaft steht.<br />
Hans-Jürgen Neumann<br />
Leiter der Escola Popular<br />
Montags <strong>12</strong> Uhr<br />
<strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
Susanne Schöller<br />
20 M<strong>in</strong>uten Orgelmusik <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
am Anger s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em festen<br />
Term<strong>in</strong> geworden: Am ersten Arbeitstag<br />
der Woche gibt es <strong>in</strong> der Mittagspause<br />
e<strong>in</strong> Stück Sonntag – als Zäsur im alltäglichen<br />
Schaffen sehr willkommen.<br />
20 M<strong>in</strong>uten – Distanz zu gew<strong>in</strong>nen, 20<br />
M<strong>in</strong>uten – sich zu bes<strong>in</strong>nen und zu konzentrieren<br />
auf die Orgel – die König<strong>in</strong> der<br />
Instrumente.<br />
Jedem Ohr zeigt sie den Reichtum e<strong>in</strong>er<br />
ganzen Welt: Vom zarten Klang der löten<br />
zum warmen Ton der Hörner bis zum<br />
vollen Schall der großen Register, der den<br />
<strong>Kirchen</strong>raum erfüllt.<br />
Das Besondere <strong>in</strong> der Kaufmannskirche ist<br />
das Spiel des Lichtes. Die Sonne sche<strong>in</strong>t<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, wandert über den Altar, vergoldet<br />
ihn und lässt im Akkord gleichsam Chorraum<br />
und Seele erstrahlen.<br />
Die Orgelklänge locken viele verschiedene<br />
Menschen herbei: Touristen genießen<br />
beim Erkunden der Kirche die Musik. E<strong>in</strong>ige<br />
nutzen ihre Mittagspause für e<strong>in</strong>e<br />
kurze Unterbrechung des Alltages. Auch<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe von K<strong>in</strong>dern ist nach<br />
anfänglicher Unruhe ganz <strong>in</strong> den Bann der<br />
Orgel gezogen.<br />
Und es gibt e<strong>in</strong>e Schar stets Wiederkehrender,<br />
die sich erkennen und zunicken:<br />
Die Geme<strong>in</strong>de des kle<strong>in</strong>e Konzerts am<br />
Montagmittag.
15 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />
Betrachtung von der<br />
Orgelbank<br />
Detlef Koball<br />
Die letzten Töne hallen durch das <strong>Kirchen</strong>schiff,<br />
die Sonne wirft ihr morgendliches<br />
Licht durch die enster des Chorraums und<br />
erste Gottesdienstbesucher streben dem<br />
Ausgang entgegen. Gespräche entstehen<br />
und ich spüre, wie sehr die Menschen <strong>in</strong><br />
unseren Gottesdiensten durch die Musik<br />
begleitet werden und sich von ihr tragen<br />
lassen.<br />
<strong>Kirchen</strong>musik im ländlichen Raum unseres<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises ist leider nicht selbstverständlich.<br />
Seit über zwei Jahren nun<br />
begleite ich ehrenamtlich die Gottstedter<br />
auf ihrer Volckland Orgel und die B<strong>in</strong>derslebener<br />
auf ihrem kle<strong>in</strong>en Positiv. Zur Verkündigung<br />
der frohen Botschaft gehört<br />
neben dem gesprochenen Wort untrennbar<br />
die Musik. E<strong>in</strong>e Erfahrung, die sich <strong>in</strong><br />
den vielen Jahren me<strong>in</strong>er ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit für die <strong>Kirchen</strong>musik wieder<br />
e<strong>in</strong>mal bestätigt hat.<br />
In kle<strong>in</strong>eren Gottesdienstgeme<strong>in</strong>den halte<br />
ich den Organistendienst für besonders<br />
wichtig. Immer wieder kann ich hören,<br />
dass der Gottesdienst durch den Klang der<br />
Orgel zu e<strong>in</strong>em „richtigen Gottesdienst“<br />
wird. Hier ist die Kraft der <strong>Kirchen</strong>musik<br />
und das Engagement der <strong>Kirchen</strong>musiker<br />
wichtig.<br />
In diesem Jahr haben die beiden<br />
Geme<strong>in</strong>den große und kle<strong>in</strong>e<br />
Höhepunkte erlebt. B<strong>in</strong>dersleben<br />
wie auch Gottstedt hatten<br />
900Jahrfeier, regionale amiliengottesdienste<br />
zu Ostern und Erntedank,<br />
andere Regionalgottesdienste<br />
oder e<strong>in</strong> bevorstehendes<br />
Adventskonzert.<br />
Den Orgeln der Gotteshäuser<br />
sollten zu jedem Gottesdienst<br />
Klänge entlockt wer-den, die sich<br />
e<strong>in</strong>betten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> vertrautes Ganzes<br />
mit Wort, Sakrament, Liturgie<br />
und geistlichen Liedern. Und<br />
wenn die Orgel nicht mehr im Dienst ist,<br />
e<strong>in</strong> Keyboard sollte nicht abschrecken, die<br />
Geme<strong>in</strong>de musikalisch zu führen. Oft f<strong>in</strong>den<br />
wir ja e<strong>in</strong>e beachtenswerte musikalische<br />
Vergangenheit <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den,<br />
die auch heute gestaltet werden will.<br />
So f<strong>in</strong>det sich neben Gottstedt auch <strong>in</strong> B<strong>in</strong>dersleben<br />
e<strong>in</strong>e Volckland Orgel. Diese<br />
kann zur Zeit aber nicht erkl<strong>in</strong>gen und<br />
wird wohl langfristige Anstrengungen nötig<br />
haben, bis ihr wieder Choräle entlockt<br />
werden können. Erste Schritte hat die<br />
Geme<strong>in</strong>de zur Sanierung ihrer Orgel<br />
schon unternommen.<br />
Die entscheidende rage aber bleibt: Wie<br />
kann die <strong>Kirchen</strong>musik auch außerhalb<br />
der städtischen Zentren auf Dauer gestärkt<br />
und erhalten werden? E<strong>in</strong>e Aufgabe ist es<br />
schon deshalb, weil die Stadt viele Anstrengungen<br />
herausfordert und Kräfte<br />
b<strong>in</strong>det. Ich kann nur sagen, es lohnt sich,<br />
diese Aufgabe anzunehmen.
THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE 16<br />
Kantatengottesdienst –<br />
e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Projekt<br />
Michael Jahn<br />
Am 3. Oktober 2004 fand <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
e<strong>in</strong> Kantatengottesdienst mit<br />
drei Kantaten des Gothaer Hofkapellmeisters<br />
G.H. Stölzel (1690-1749) statt. Diese<br />
Aufführung war unter zwei Aspekten<br />
besonders bemerkenswert.<br />
Der <strong>Kirchen</strong>chor der <strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
musizierte geme<strong>in</strong>sam<br />
mit Sänger<strong>in</strong>nen<br />
und Sängern<br />
aus dem<br />
Christophoruswerk<br />
<strong>Erfurt</strong>. Zu<br />
Betreuende aus<br />
der Rehabilitations-Werkstatt<br />
des CWE aber<br />
auch Mitarbeiter<br />
fanden sich<br />
zu diesem Projekt<br />
mit dem<br />
Chor der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
bereit. Alle vere<strong>in</strong>te natürlich<br />
die reude am S<strong>in</strong>gen, aber gerade<br />
für die Beschäftigten der Reha-Werkstatt<br />
und auch für manchen Mitarbeiter<br />
des Christophoruswerkes war das mehrstimmige<br />
S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Chor etwas<br />
ganz Neues, ganz zu schweigen von der<br />
Chorliteratur selbst.<br />
Dem une<strong>in</strong>geweihten Besucher der Reha-<br />
Werkstatt des Christophoruswerkes <strong>in</strong> der<br />
Paul-Schäfer-Straße wäre an manchen Tagen<br />
im August oder September e<strong>in</strong>ige Irritation<br />
nicht erspart geblieben: Der erste<br />
E<strong>in</strong>druck wäre nicht wie üblich die Arbeit<br />
mit Verpackung und Montage, Büroservice<br />
oder Druckerei gewesen, sondern er wäre<br />
mit Stölzels Musik über den Text „Selig<br />
s<strong>in</strong>d die re<strong>in</strong>en Herzens s<strong>in</strong>d, denn sie<br />
werden Gott schauen“ empfangen worden.<br />
Nicht jeder Beteiligte hatte e<strong>in</strong>e solche<br />
B<strong>in</strong>dung an Kirche oder Glauben, dass<br />
ihm dieser Text so ohne weiteres über die<br />
Lippen kommen konnte. Aber trotzdem<br />
schaffte es die Erfahrung des geme<strong>in</strong>samen<br />
S<strong>in</strong>gens, dass man mit wachsender<br />
Begeisterung bei der Sache war.<br />
Schließlich begeisterte alle das Erleben<br />
des geme<strong>in</strong>samen Probens mit dem Chor<br />
der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de und später auch<br />
noch mit e<strong>in</strong>igen wenigen Mitgliedern der<br />
„Mitteldeutschen Barockcompagney“.<br />
Und<br />
am Sonntag, dem 3.<br />
Oktober, fand<br />
schließlich als Krönung<br />
des geme<strong>in</strong>samen Bemühens<br />
die Aufführung<br />
mit dem gesamten Ensemble<br />
und den Solisten<br />
statt.<br />
Der zweite Aspekt war<br />
für alle mehr oder weniger<br />
neu: Geme<strong>in</strong>sam<br />
mit e<strong>in</strong>em Ensemble zu<br />
musizieren, welches nicht nur auf historischen<br />
Instrumenten oder deren Nachbauten<br />
spielt, sondern sich der Musizierweise<br />
der Barockzeit ganz und gar verpflichtet<br />
fühlt. E<strong>in</strong> Projekt, <strong>in</strong> dem die<br />
Musik Gottfried He<strong>in</strong>rich Stölzels zu neuem<br />
Leben erweckt wurde, aber auch e<strong>in</strong><br />
Projekt zwischen <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de und<br />
Diakonie, <strong>in</strong> dem sich Begegnung zum<br />
geme<strong>in</strong>samen Tun zum Lobe Gottes entfaltete.<br />
E<strong>in</strong> Projekt, <strong>in</strong> dem sich Menschen<br />
näher kamen, Diakonie im besten S<strong>in</strong>ne<br />
des Wortes stattfand.<br />
Michael Jahn ist Mitarbeiter im Christophoruswerk<br />
<strong>Erfurt</strong> und GKR-Vorsitzender<br />
der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de
17 THEMA: MUSIK IN DER KIRCHE<br />
<strong>Kirchen</strong>musik<br />
und Stellenplan<br />
Michael Jahn<br />
<strong>Kirchen</strong>musiker<strong>in</strong>nen und <strong>Kirchen</strong>musiker<br />
arbeiten im Verkündigungsdienst. Sie haben<br />
e<strong>in</strong>e lange Ausbildung absolviert.<br />
Ohne Zweifel hat die <strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Verkündigungsdienstes immer<br />
e<strong>in</strong>en besonderen Stellenwert. Menschen<br />
lassen sich über die <strong>Kirchen</strong>musik zu den<br />
verschiedensten Veranstaltungen, egal ob<br />
Gottesdienste oder <strong>Kirchen</strong>musiken, als<br />
Aktive Mitstreiter oder Zuhörer rufen.<br />
Gottesdienste oder geme<strong>in</strong>dliche Veranstaltungen<br />
mit besonderem Augenmerk<br />
auf <strong>Kirchen</strong>musik erleben <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong>e<br />
besonders hohe Akzeptanz. Die Anzahl<br />
der Besucher von Kantatengottesdiensten,<br />
Orgele<strong>in</strong>weihungen, Bläsergottesdiensten<br />
ist dafür deutliches Zeichen.<br />
Die Kreissynode vom 15. Mai 2004 hat<br />
sich mit dem Thema <strong>Kirchen</strong>musik und<br />
Stellenplan im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> beschäftigt.<br />
Diskutiert und überlegt wurde zur<br />
Problematik der Stellenreduzierung im Bereich<br />
der <strong>Kirchen</strong>musik im <strong>Kirchen</strong>kreis.<br />
Diese würde bedeuten, dass Verkündigung<br />
wegfallen oder durch Arbeit auf Honorarbasis<br />
oder Ehrenamt ersetzt werden<br />
muss. E<strong>in</strong>e erste ungeklärte rage <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang ist, ob die bislang<br />
angestellten <strong>Kirchen</strong>musiker bereit s<strong>in</strong>d,<br />
ihre Arbeit unter den neuen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
weiterzuführen. Und gibt es so viele Vertreter?<br />
E<strong>in</strong> Abwandern der „Hauptamtlichen“<br />
würde unweigerlich den Standort<br />
<strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> für andere un<strong>in</strong>teressant<br />
machen. Das „Organisieren“ der<br />
<strong>Kirchen</strong>musik im Bereich der Gottesdienste,<br />
wie es ja bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Geme<strong>in</strong>den<br />
Woche für Woche praktiziert wird,<br />
sollte e<strong>in</strong>mal genau auch unter dem Aspekt<br />
der Wirtschaftlichkeit geprüft werden,<br />
bevor es auf andere Bereiche ausgedehnt<br />
wird.<br />
Erfahrungen zeigen: Selbst alle geleistete<br />
Vertretung ersetzt die eigentliche Arbeit<br />
im Verkündigungsdienst nicht. Das Geme<strong>in</strong>deleben<br />
lebt durch se<strong>in</strong>e wöchentlichen<br />
Chorproben, das Gottesdiensts<strong>in</strong>gen<br />
und die Veranstaltungen der <strong>Kirchen</strong>musik.<br />
Die liturgische Kompetenz kann nur<br />
durch kont<strong>in</strong>uierliche Arbeit des <strong>Kirchen</strong>musikers<br />
geleistet werden.<br />
Geme<strong>in</strong>den mit der Erfahrung „Vertretung“<br />
<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> sollten unbed<strong>in</strong>gt gehört<br />
werden. Das muss dem Stellenplanausschuss<br />
und allen Verantwortlichen bewusst<br />
se<strong>in</strong>. Es lassen sich nicht die Lohnkosten<br />
der <strong>Kirchen</strong>musiker<strong>in</strong>nen und -musiker<br />
sparen, ohne die olgen dafür auch<br />
<strong>in</strong> Kauf zu nehmen.<br />
ragen wir also praktisch: Wer leitet dann<br />
die <strong>Kirchen</strong>chöre, wo bleiben dann die<br />
Kantatengottesdienste, wer macht die Bläser-,<br />
K<strong>in</strong>derchor- oder Instrumentalgruppenarbeit?<br />
Wer spielt Sonntag für Sonntag<br />
die Orgel <strong>in</strong> den Gottesdiensten <strong>in</strong> den<br />
<strong>Kirchen</strong> der Stadt?<br />
Sollten wir die Entscheidung „<strong>Kirchen</strong>musik“<br />
wirklich nur dem Stellenplanausschuss<br />
überlassen?<br />
Bei e<strong>in</strong>er Reduzierung muss auf e<strong>in</strong> ausgewogenes<br />
Gleichgewicht der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Teile <strong>in</strong>nerhalb des Verkündigungsdienstes<br />
geachtet werden.<br />
Geme<strong>in</strong>deglieder geben ihre <strong>Kirchen</strong>steuer,<br />
weil sie <strong>in</strong> der Kirche noch e<strong>in</strong> Stück<br />
Lebensqualität, S<strong>in</strong>n und Zuhause f<strong>in</strong>den.<br />
Wenn aus dem undament zu viel entfernt<br />
wird, fällt bekanntlich das ganze<br />
Haus. <strong>Kirchen</strong>musik <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de ist<br />
ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zeln dastehendes Gebilde sondern<br />
bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesamtverzahnung,<br />
deren Wegfall automatisch auch<br />
den Wegfall anderer Bereiche <strong>in</strong> den <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />
zur olge hätte.
ALLIANZGEBETSWOCHE 9.-16.1.2005 18<br />
So sollt ihr beten<br />
Vater unser im Himmel (Gal.4,4-7)<br />
Sonntag, 9.1. 17 Uhr Ma<strong>in</strong>zerhofstr. 2<br />
Geheiligt werde de<strong>in</strong> Name (Ps.99)<br />
Montag, 10.1. 14 Uhr<br />
Seh- und Hörbeh<strong>in</strong>derte<br />
Joh.-Lang-Haus, Allerheiligenstr. 10<br />
19.30 Uhr Christus Zentrum <strong>Erfurt</strong>,<br />
Arnstädter Straße 50<br />
De<strong>in</strong> Reich komme (Apg.1,6-8 )<br />
Dienstag, 11.1. 19.30 Uhr<br />
reie evangelische Geme<strong>in</strong>de<br />
He<strong>in</strong>richstraße 102<br />
De<strong>in</strong> Wille geschehe (Jes.46,8-13)<br />
Mittwoch, <strong>12</strong>.1. 14 Uhr<br />
Körperbeh<strong>in</strong>derte<br />
Joh.-Lang-Haus, Allerheiligenstr. 10<br />
19.30 Uhr Jugendabend<br />
CVJM Gerberstraße 14<br />
Unser tägliches Brot gib uns heute<br />
(Mt.6,31-34)<br />
Donnerstag, 13.1 19.30 Uhr<br />
Baptisten Geme<strong>in</strong>de<br />
Magdeburger Allee 10<br />
Vergib uns unsere Schuld<br />
(Eph.4,32-5,2)<br />
reitag, 14.1. 19.30 Uhr<br />
Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />
Andreasstraße 14<br />
Führe uns nicht <strong>in</strong> Versuchung<br />
(1. Kor.10,<strong>12</strong>-13)<br />
Samstag, 15.1. 19.30 Uhr<br />
Adventgeme<strong>in</strong>de<br />
Walter-Gropius-Straße 2<br />
De<strong>in</strong> ist das Reich<br />
(1. Chron.29,10b-13)<br />
Sonntag, 16.1. 10 Uhr<br />
Baptisten Geme<strong>in</strong>de<br />
Magdeburger Allee 10<br />
10 Uhr K<strong>in</strong>dergottesdienst<br />
CVJM Gerberstraße 14
19 LANDNAHMEPREDIGT<br />
„Laß uns h<strong>in</strong>aufziehen<br />
und das Land<br />
e<strong>in</strong>nehmen.“(Numeri 13, 30)<br />
Dr. Christoph Werth<br />
Im 5. „Landnahme-Gottesdienst“ sprach am<br />
19. September 2004 <strong>in</strong> der Kaufmannskirche zu<br />
<strong>Erfurt</strong> Dr. Christoph Werth M.A., Bildungsplaner<br />
und Medienwissenschaftler im Thür<strong>in</strong>ger<br />
Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />
Der biblische Ausgangspunkt<br />
Der Inhalt des Bundes Gottes mit Israel besteht<br />
<strong>in</strong> der Bibel vor allem <strong>in</strong> der Zusage des Landes.<br />
Gottes Bund mit Abraham, von dem 1 Mose 15<br />
(= Genesis, 15) erzählt, zielt sogar ausschließlich<br />
auf die Zusage des Landes. Deshalb gilt:<br />
Das Judentum ruht auf vier Säulen: Auf Gott, der<br />
Tora, dem Volk Israel und dem Land Israel.<br />
Nachdem das Volk Israel um <strong>12</strong>50 vor Christi<br />
Ägypten verlassen hat, erlebt es verschiedene<br />
„Stationen <strong>in</strong> der Wüste“, wie es <strong>in</strong> der Bibel<br />
heißt. Jahwe sagt zu Mose: „Sende Männer aus,<br />
dass sie das Land Kanaan auskundschaften,<br />
welches ich den Israeliten geben will“ (Numeri<br />
13, 1).<br />
Nach 40 Tagen kommen die Kundschafter wieder<br />
zurück <strong>in</strong> die Wüste. Sie br<strong>in</strong>gen die rüchte des<br />
Landes mit und erklären: „Es fließt wirklich von<br />
Milch und Honig...“ (Numeri 13, 27).<br />
Da sagt Kaleb: „Laß uns h<strong>in</strong>aufziehen und das<br />
Land e<strong>in</strong>nehmen.“ (Numeri 13, 30).<br />
ür das Volk Israel ist vor allem die Exodus-Erfahrung<br />
die entscheidende Gotteserfahrung. Sie<br />
ist das Urerlebnis des Volkes Israel, also die Befreiung<br />
aus der Knechtschaft Ägyptens, was ja<br />
den Weg <strong>in</strong> die reiheit und zum gelobten Land<br />
erst ermöglicht.<br />
Gott schafft Recht und Gerechtigkeit und führt<br />
<strong>in</strong> die reiheit, <strong>in</strong> das gelobte Land – das war<br />
die entscheidende Erfahrung.<br />
Aber Mose konnte das Land nur noch schauen...<br />
Um 1000 vor Christi begann dann das Königtum<br />
Davids, die große Zeit – und im 6. Jahrhundert<br />
vor Christi trat die große Katastrophe e<strong>in</strong>:<br />
Die Zerstörung Jerusalems, die Vertreibung aus<br />
dem gelobten Land durch den babylonischen<br />
König Nebukadnezar, das babylonische Exil. Ab<br />
333 vor Christi dann die Ablösung der persischen<br />
remdherrschaft durch die griechische Herrschaft<br />
Alexanders des Großen. Schließlich ab 64<br />
vor Christi bis 330 nach Christi die Römer als<br />
Besatzungsmacht – das „gelobte Land“ wurde<br />
gleichsam wieder zur Vision...<br />
Was ist das für e<strong>in</strong> Land? E<strong>in</strong>e Aussage wie die<br />
von Jesaja: „die ganze Erde ist voll se<strong>in</strong>er Herrlichkeit“<br />
(Jesaja 6,3), konnte nur formuliert werden,<br />
weil Israel diesen Glanz zuerst und vor allem<br />
im eigenen Land erfahren hat.<br />
Nicht die Wüste ist der entscheidende Erfahrungsort<br />
Gottes. Das Judentum ist zunächst die<br />
Religion e<strong>in</strong>es bäuerlichen Volkes, das se<strong>in</strong>en<br />
Gott im Land erfuhr. Der Reichtum des Landes,<br />
se<strong>in</strong>e Schönheit, die Vielfalt der rüchte und<br />
Bäume – an vielen Stellen kommt diese Erfahrung<br />
zur Sprache. Sie prägt die großen Gotteshymnen.<br />
Das Land ist der dem Volk verheißene, geschenkte,<br />
verlorene und wieder erhoffte Lebensraum<br />
für alle. Das Land wird (nach der Erzählung<br />
des Josuabuches) gerecht an Stämme und<br />
amilien verlost. Es soll und kann für alle die<br />
Lebensgrundlage darstellen. Es ermöglicht e<strong>in</strong><br />
Leben <strong>in</strong> reiheit, <strong>in</strong> Würde und Gerechtigkeit.<br />
Die biblischen Sozialgesetze sollen verh<strong>in</strong>dern,<br />
dass amilien ihren Landbesitz verlieren, die<br />
Basis ihrer reiheit, ihren Anteil am Gottesbund.<br />
Dabei ist der grundsätzliche Anspruch Gottes:<br />
„Me<strong>in</strong> ist das Land“ (3 Mose 25, 23) auf die gesamte<br />
Welt ausdehnbar.<br />
Wenn heute Menschen um ihren gerechten Anteil<br />
an dieser Erde und ihren rüchten kämpfen,<br />
dann ist ihr Muster der Kampf um die gerechte<br />
Verteilung der geme<strong>in</strong>samen, von Gott allen geschenkten<br />
Lebensgrundlage.<br />
Und übrigens sagen die biblischen Landverheißungen<br />
an ke<strong>in</strong>er Stelle, dass Israel alle<strong>in</strong> im<br />
Lande leben soll oder wird. Abraham kommt als<br />
erster <strong>in</strong>s Land, und er und se<strong>in</strong>e Nachfahren<br />
leben dort generationenlang unter, neben und<br />
mit den älteren Landesbewohnern.<br />
Und bei allen Konflikten etwa um Wasser und<br />
Brunnen ist es erstaunlich, zu sehen, dass und<br />
wie diese Konflikte immer wieder friedlich gelöst<br />
werden. Sie enden dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bundesschluss,<br />
e<strong>in</strong>em riedensabkommen.<br />
Und Abraham hält ürbitte für die Kanaanäer (1<br />
Mose 18), er sorgt für ihre Sicherheit und ihr Eigentum<br />
(1 Mose 14) und wird deshalb von ihnen<br />
gesegnet (14, 18 – 20). Landverheißung und
LANDNAHMEPREDIGT 20<br />
für beide Seiten segensreiche, friedliche Beziehungen<br />
schließen sich also <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise aus.<br />
Bonifatius<br />
Landverheißung, Landnahme – damit verb<strong>in</strong>den<br />
sich auch Grenzüberschreitungen, Brückenbau<br />
und Kommunikation. Bonifatius war e<strong>in</strong> christlicher<br />
Brückenbauer und weitgereister Kommunikator.<br />
Vor <strong>12</strong>50 Jahren, am 5. Juni 754, kam er<br />
im friesischen Dokkum zu Tode.<br />
Der Missionar Bonifatius war angetrieben von<br />
der reude an der Verkündigung des Evangeliums.<br />
Als Weitgereister zählte er zu den damals<br />
nicht gerade zahlreichen christlichen Menschen<br />
mit völkerübergreifendem Weitblick.<br />
Se<strong>in</strong>e Biographie erstreckte sich zwischen se<strong>in</strong>er<br />
Heimat im englischen Devon (Wessex) und<br />
dem päpstlichen Rom, zwischen se<strong>in</strong>en Missionsaktivitäten<br />
<strong>in</strong> riesland, Thür<strong>in</strong>gen und Bayern.<br />
Die Internationalität se<strong>in</strong>er Mitarbeiter und<br />
die Entfernungen zwischen se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satzorten<br />
ließen Bonifatius zu e<strong>in</strong>em großen Kommunikator<br />
heranwachsen. E<strong>in</strong> lebhafter Briefwechsel mit<br />
Klosterschwestern und Päpsten, mit Königen und<br />
geistlichen Helfern kündet von se<strong>in</strong>er Gewandtheit<br />
<strong>in</strong> Rede und Schrift.<br />
reilich – die Vorstellungswelt von Bonifatius und<br />
se<strong>in</strong>er Zeit ist uns heute eher fern. Damals g<strong>in</strong>g<br />
jeder Gottgläubige davon aus, dass lediglich e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>ziges religiöses Bekenntnis das richtige se<strong>in</strong><br />
könne. Als maßgeblich galt alle<strong>in</strong> jener Gott, der<br />
sich im Alltag als der stärkere Gott empfahl.<br />
Bonifatius und die Anhänger des Christengottes<br />
standen also vor der Aufgabe, den christlichen<br />
Gott als den im Vergleich zu den heidnischen<br />
Gottheiten wirkmächtigeren Gott zu erweisen.<br />
Zum e<strong>in</strong>en traten sie diesen Beweis durch ihre<br />
Verkündigung des Evangeliums an. Damit war<br />
die Sorge verbunden, dass die vom Glauben an<br />
Jesus Christus bis dah<strong>in</strong> unberührten oder nur<br />
oberflächlich geprägten Menschen e<strong>in</strong>e spürbare<br />
Verbesserung ihrer alltäglich-kargen Lebensverhältnisse<br />
erfuhren: Durch Speisung der Hungernden,<br />
Hilfe für die Kranken, Ahndung schwerer<br />
Vergehen oder Unterstützung der Opfer von<br />
Gewalt.<br />
Zum zweiten h<strong>in</strong>g der Erfolg der christlichen<br />
Gottesmänner davon ab, dass die Christen den<br />
Unglück wendenden E<strong>in</strong>fluss des christlichen<br />
Gottes gegenüber den Heiden auch <strong>in</strong> menschlicher<br />
und militärischer Not glaubhaft machen<br />
konnten.<br />
Die von Bonifatius zugunsten des Christentums<br />
unternommenen Anstrengungen waren von der<br />
Grundannahme geprägt, dass alle Nichtgetauften<br />
unter der Herrschaft des Teufels standen. Wer<br />
nicht an den Gott Jesus Christus glaubte, galt Bonifatius<br />
und se<strong>in</strong>en christlichen Mitstreitern als<br />
Anhänger des Teufels – e<strong>in</strong> „Mittleres“ gab es<br />
für ihn nicht. Unterschiedslos hielt Bonifatius alle<br />
Götter der Heiden für wirkungsloses menschliches<br />
Blendwerk.<br />
In dieser Sicherheit wähnten sich Bonifatius und<br />
die anderen zeitgenössischen Christusverkündiger,<br />
als sie heidnische Heiligtümer durch Axt und<br />
Brandschatzung zerstörten, Opfertiere von Christus-Gegnern<br />
mit Gewalt um ihr Leben brachten,<br />
heidnische K<strong>in</strong>der – wie für Willibrord belegt<br />
– um der Taufspendung willen „kidnappten“.<br />
Da allerd<strong>in</strong>gs umgekehrt die Menschen, die dem<br />
christlichen Gott auch weiterh<strong>in</strong> nicht folgen<br />
wollten, ihrerseits den christlichen Gott für e<strong>in</strong>e<br />
Täuschung hielten, kämpfte jede Seite mit allen<br />
Mitteln für die Anerkennung des jeweils favorisierten<br />
Gottes – e<strong>in</strong> Szenario, wie es mehr dem<br />
Alten Testament entspricht.<br />
In ihm war das Rache-Pr<strong>in</strong>zip vorherrschend:<br />
Gleiches mit Gleichem vergelten. So wird heute<br />
nicht nur die Ause<strong>in</strong>andersetzung zwischen<br />
Israelis und Paläst<strong>in</strong>ensern geführt. Religion und<br />
Macht führen zum Wahn... Dabei hatte das Alte<br />
Testament ke<strong>in</strong>en Wegweiser, wie man aus dieser<br />
Spirale herauskommt.<br />
Erst Jesus Christus setzte dagegen die Seligpreisungen<br />
der Bergpredigt. Er setzte dagegen den<br />
Auftrag, zu versöhnen und zu verzeihen. Und<br />
wenn kämpfen, dann kämpfen für das Recht –<br />
wie etwa die Christen im Widerstand gegen den<br />
Nationalsozialismus.<br />
Die Besonderheit des Christentums ist denn auch<br />
nicht die Ausbreitung des Glaubens mit euer<br />
und Schwert, durch gewaltsame Eroberung, sondern<br />
das christlich <strong>in</strong>spirierte Leben: Wer lebt<br />
nach der Botschaft? Wie ist dieses christliche Leben?<br />
Und wer überzeugt durch se<strong>in</strong> Leben?<br />
Seit dem Tod Bonifatius’ s<strong>in</strong>d 1.250 Jahre vergangen.<br />
In dieser Zeit hat das alte Europa e<strong>in</strong>ige<br />
Erfahrungen gemacht... Ich denke etwa an<br />
die Inquisition und die Hexenverfolgung, an die<br />
Reformation, an den Dreißigjährigen Krieg mit<br />
se<strong>in</strong>en Verwüstungen, an die Aufklärung mit ihrem<br />
Primat des naturwissenschaftlich-empiri-
21 LANDNAHMEPREDIGT<br />
schen Denkens. Ich denke an die Erfahrungen<br />
von politischer Unterdrückung, an braunen und<br />
roten Totalitarismus, an die Erfahrungen ideologisch<br />
oder religiös begründeten Terrors.<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund dieser – auch schmerzhaften<br />
– geschichtlichen Erfahrungen ist naive<br />
Landnahme heute nicht mehr möglich.<br />
Schon bei Lukas ist die sogenannte „goldene<br />
Regel“ formuliert: „Wie ihr wollt, dass euch die<br />
Leute tun sollen, so tut ihnen auch!“ (Lukas 6,<br />
31) Kants kategorischer Imperativ geht hieraus<br />
hervor.<br />
Hans Küng: Weltethos<br />
Gerade die Verbundenheit im Ethos, so schrieb<br />
der Theologe Hans Küng (1988), „könnte zu e<strong>in</strong>em<br />
e<strong>in</strong>igenden friedensstiftenden Band der<br />
Völkergeme<strong>in</strong>schaft werden“.<br />
Se<strong>in</strong>e Vision für den dr<strong>in</strong>gend erforderlichen rieden<br />
zwischen den Menschen aus den verschiedenen<br />
Religionen dieser Welt fasste Hans Küng<br />
so zusammen:<br />
„Ke<strong>in</strong> riede unter den Nationen ohne rieden<br />
unter den Religionen,<br />
ke<strong>in</strong> riede unter den Religionen ohne Dialog<br />
zwischen den Religionen,<br />
ke<strong>in</strong> Dialog zwischen den Religionen ohne globale<br />
ethische Maßstäbe,<br />
ke<strong>in</strong> Überleben unseres Globus ohne e<strong>in</strong> globales<br />
Ethos, e<strong>in</strong> Weltethos.“<br />
Das Land als Zielort christlicher Hoffnung<br />
Jesus selbst hat die Nähe des Reiches Gottes<br />
gepredigt: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes<br />
ist nahe...<br />
Im „Vater unser“ beten wir Christen immer:<br />
„De<strong>in</strong> Reich komme!“<br />
Was ist damit heute geme<strong>in</strong>t?<br />
Sicherlich nicht Landnahme im platten, materiellen<br />
S<strong>in</strong>ne. In den 1920er Jahren sahen manche<br />
zum Beispiel die Deutschen als e<strong>in</strong> „Volk<br />
ohne Raum“. Hitler wollte – wie er das nannte<br />
– „neuen Lebensraum im Osten“ erobern. Auch<br />
damit ist er desaströs gescheitert.<br />
Nicht zuletzt vor diesem H<strong>in</strong>tergrund war es<br />
moralisch folgerichtig und politisch klug, daß die<br />
deutsche Politik 1970 und 1990 unter Willy<br />
Brandt und Helmut Kohl auf die deutschen Ostgebiete<br />
verzichtet hat – die ja übrigens zum Teil<br />
e<strong>in</strong>st von Preußen <strong>in</strong> den drei schlesischen Kriegen<br />
zwischen 1740 und 1763 geraubt worden<br />
waren.<br />
Landnahme – das verb<strong>in</strong>det sich immer mit dem<br />
Überw<strong>in</strong>den von Grenzen, mit dem Vordr<strong>in</strong>gen<br />
<strong>in</strong> Neuland, mit dem Verschieben von Grenzl<strong>in</strong>ien,<br />
und – je nach Perspektive – mit Befreiung<br />
oder Gewalt, Vertreibung und Kolonisierung.<br />
Bei der Besiedlung der USA durch die europäischen<br />
E<strong>in</strong>wanderer wurde die Grenze immer<br />
weiter nach Westen vorgeschoben, bis h<strong>in</strong> zum<br />
Pazifik. John . Kennedy verhieß dann 1960 e<strong>in</strong>e<br />
„new frontier“, e<strong>in</strong>e „neue Grenze“. Er me<strong>in</strong>te<br />
damit – abgesehen von der Mondlandung – e<strong>in</strong>en<br />
neuen zivilisatorischen, geistigen und kulturellen<br />
Aufbruch.<br />
Ich denke, <strong>in</strong> diese Richtung sollte unsere Entwicklung<br />
heute gehen... So können wir uns fragen:<br />
Was ist heute für uns das „gelobte Land“?<br />
Welche konkrete Utopie haben wir?<br />
Und: Von welchen Mächten oder Herrschaftsverhältnissen<br />
müßten wir uns befreien? Wie steht<br />
es etwa mit dem Druck e<strong>in</strong>er entfesselten Ökonomie,<br />
mit der neoliberalen Ökonomisierung der<br />
ganzen Gesellschaft?<br />
Es wäre zu fragen: Haben wir eigentlich e<strong>in</strong>e<br />
humane Gesellschaft?<br />
Wie gehen wir <strong>in</strong> unserer Gesellschaft zum Beispiel<br />
mit K<strong>in</strong>dern um? Und wie mit alten Menschen?<br />
Wie behandeln wir Tiere (etwa Hühner<br />
<strong>in</strong> Tier-KZs), und wie ist unser Verhältnis zur<br />
Natur?<br />
Das s<strong>in</strong>d ragen, die wir uns stellen sollten, wenn<br />
wir heute „De<strong>in</strong> Reich komme!“ beten.<br />
Und weiter könnten wir uns fragen: Ist dies e<strong>in</strong>e<br />
spirituell und geistig belebte Gesellschaft? Oder<br />
vegetiert sie im tiefen Sumpf des Materialismus<br />
und des platten Konsums?<br />
Wie s<strong>in</strong>d die Güter <strong>in</strong> dieser Gesellschaft verteilt?<br />
Wie ist die Macht <strong>in</strong> unserer Parteiendemokratie<br />
verteilt? Entspricht dies alles Gottes<br />
Vorstellung von Gerechtigkeit und von Qualität<br />
des Lebens?<br />
Das „gelobte Land“ ist auch der Zielort der<br />
christlichen Hoffnung. Am Ende der Johannes-<br />
Apokalypse, also am Ende der christlichen Bibel,<br />
steht die Vision e<strong>in</strong>es neuen himmlischen<br />
Jerusalem, der Stadt, wie sie Jesaja und Ezechiel<br />
beschrieben haben, auf deren Toren die Namen<br />
der <strong>12</strong> Stämme Israels stehen und <strong>in</strong> der<br />
Gott selbst wohnt (Offenbarung, 21 f.).<br />
Das himmlische Jerusalem aber, das vom Himmel<br />
herabkommt, ist genau wie der neue Him-
LANDNAHMEPREDIGT/PERSÖNLICHKEITEN 22<br />
mel und die neue Erde von Jesaja (65, 17 ff.)<br />
nicht ohne das irdische Vorbild zu sehen. Das<br />
Alte wird vielmehr <strong>in</strong> das Neue verwandelt.<br />
„De<strong>in</strong> Reich komme!“, so beten wir. Jesus selbst<br />
hat unermüdlich <strong>in</strong> vielen Bildern und Gleichnissen<br />
die Nähe des Reiches Gottes gepredigt.<br />
Dabei ist das Reich Gottes nicht von dieser Welt.<br />
Vor Pilatus sagte Jesus: „Me<strong>in</strong> Reich ist nicht von<br />
dieser Welt.“ Es ist vielmehr e<strong>in</strong>e geistliche Realität,<br />
im Herzen jedes E<strong>in</strong>zelnen.<br />
Bei Lukas (17, 20 f.) s<strong>in</strong>d hier zwei Übersetzungen<br />
möglich. Jesus sagt: „Das Reich Gottes ist<br />
<strong>in</strong> euch“, und: „Das Reich Gottes ist mitten unter<br />
euch.“ Es ist also jedenfalls e<strong>in</strong>e Realität <strong>in</strong><br />
den Beziehungen der Menschen untere<strong>in</strong>ander,<br />
wenn diese Beziehungen im Geiste Jesu Christi<br />
gelebt und gestaltet werden.<br />
Im Reich Gottes lebt, wer sich der Herrschaft<br />
Jesu unterstellt, wer Jesus wirklich erlaubt, den<br />
wichtigsten Platz <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben e<strong>in</strong>zunehmen.<br />
Ins Reich Gottes gelangt man durch e<strong>in</strong>e schmale<br />
Tür – und die heißt: Herrschaftswechsel. Nichts<br />
und niemand, weder Geld noch Beruf, nicht<br />
e<strong>in</strong>mal mehr die eigene amilie, nicht irgendwelche<br />
Institutionen, nicht die Parteien und nicht<br />
die Kirche, s<strong>in</strong>d im Reich Gottes die Herren, die<br />
das Sagen haben – außer Jesus selbst: Er alle<strong>in</strong><br />
ist der e<strong>in</strong>zige Herr im Reich Gottes.<br />
Insofern gilt das, was Paulus im Römerbrief (<strong>12</strong>,<br />
2) schreibt, und was ich abschließend zitieren<br />
möchte:<br />
„Gleicht euch nicht dieser Welt an! [...] Passt<br />
euch nicht dieser Weltzeit an, sondern gestaltet<br />
euch um durch die Erneuerung des Geistes, damit<br />
ihr prüft, was der Wille Gottes, das Gute,<br />
Wohlgefällige und Vollkommene ist.“<br />
Rechtsdenker und Philosoph<br />
der Frühaufklärung<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
Im Jahr 17<strong>01</strong> erschien <strong>in</strong> Halle e<strong>in</strong>e Schrift, die<br />
das Ende e<strong>in</strong>es Jahrhunderte währenden Wahns,<br />
dem unzählige unschuldige Menschen zum<br />
Opfer gefallen waren, e<strong>in</strong>leiten sollte. Die unter<br />
dem Titel Theses <strong>in</strong>augurales de crim<strong>in</strong>e magiae<br />
(dt. 1702: Kurze Lehrsätze<br />
von dem Laster der Zauberey)<br />
veröffentlichte Abhandlung<br />
griff die seit dem Ersche<strong>in</strong>en<br />
des sogenannten „Hexenhammers“<br />
(Malleus Maleficarum,<br />
1487) verbreiteten Vorstellungen<br />
über Hexerei fundamental an und gipfelte<br />
<strong>in</strong> der orderung, alle Hexenprozesse e<strong>in</strong>zustellen,<br />
weil das <strong>in</strong>krim<strong>in</strong>ierte Vergehen<br />
lediglich e<strong>in</strong> fiktives Verbrechen sei. Ihr Verfasser<br />
war der an der Universität <strong>in</strong> Halle lehrende<br />
Jurist und Philosoph Christian Thomasius, der<br />
nicht nur mit dieser Schrift e<strong>in</strong>em modernen<br />
Rechtsdenken den Weg gebahnt hat. Daß es<br />
nach 1728 <strong>in</strong> Preußen ke<strong>in</strong>e Hexenverbrennungen<br />
mehr gab und mit dem Regierungsantritt<br />
riedrichs II. auch die olter abgeschafft wurde,<br />
Zum 350. Geburtstag<br />
von Christian Thomasius<br />
am 1. Januar 2005<br />
dürfte entscheidend auf das Wirken von Thomasius<br />
zurückzuführen se<strong>in</strong>.<br />
Christian Thomasius wurde am 1. Januar 1655<br />
<strong>in</strong> Leipzig als Sohn des Professors der Moralphilosophie<br />
und Beredsamkeit, Jakob Thomasius<br />
(1622-1684), <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e angesehene und weitverzweigte<br />
Gelehrtenfamilie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren. Se<strong>in</strong><br />
Onkel Johann Thomasius lehrte Jurisprudenz <strong>in</strong><br />
Jena und war der Verfasser e<strong>in</strong>es bekannten<br />
Schäferromans (Damon und Lisille, 1663).<br />
Den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend,<br />
wurde Christian Thomasius schon als K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die<br />
Matrikel der Leipziger Universität e<strong>in</strong>getragen.<br />
Nach e<strong>in</strong>er vom Vater geleiteten<br />
sorgfältigen Erziehung studierte<br />
der Knabe ab dem 14.<br />
Lebensjahr Philosophie und<br />
schloß den propädeutischen<br />
Grundkurs der akademischen<br />
Ausbildung 1672 mit e<strong>in</strong>er Magisterdisputation<br />
über die Souveränitätstheorie<br />
ab.<br />
Von entscheidendem E<strong>in</strong>fluß auf se<strong>in</strong>e weitere<br />
Entwicklung war die für das Jahr der Magisterpromotion<br />
bezeugte Lektüre von Samuel Pufendorfs<br />
Ius naturae et gentium, wodurch das Interesse<br />
von Thomasius auf die Rechtswissenschaft<br />
gelenkt wurde.<br />
Nur kurze Zeit hörte er Vorlesungen an der Juristischen<br />
akultät <strong>in</strong> Leipzig, um dann 1675 an<br />
die brandenburgische Universität <strong>in</strong> rankfurt an
23 PERSÖNLICHKEITEN<br />
der Oder zu wechseln, wo er 1679 zum Doktor<br />
beider Rechte promoviert wurde. Mit der 1680<br />
erfolgten Rückkehr nach Leipzig setzte Thomasius’<br />
berufliche Karriere e<strong>in</strong>. Aus der im selben<br />
Jahr geschlossenen Ehe mit Auguste Christ<strong>in</strong>e<br />
Heyland g<strong>in</strong>gen zahlreiche K<strong>in</strong>der hervor, von<br />
denen jedoch nur vier das Erwachsenenalter<br />
erreichten.<br />
Neben se<strong>in</strong>er Tätigkeit als Advokat hielt Thomasius<br />
ab 1682 Vorlesungen an der Leipziger Universität<br />
und begann zu publizieren. Den se<strong>in</strong><br />
Wirken im Rückblick kennzeichnenden Bruch<br />
mit der Tradition vollzog er auf mehreren Gebieten<br />
und <strong>in</strong> verschiedenen Diskursen. In se<strong>in</strong>en<br />
Schriften erwies er sich von Anbeg<strong>in</strong>n als<br />
konsequenter Anhänger der von Pufendorf begründeten<br />
Naturrechtslehre.<br />
Grundlegend für se<strong>in</strong> gesamtes Werk war die<br />
frühzeitig entwickelte Auffassung, wonach Moral<br />
und Recht notwendig vone<strong>in</strong>ander zu unterscheiden<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Aufsehen erregte Thomasius mit der<br />
bezeichnenderweise am 31. Oktober 1687, dem<br />
Tag von Luthers Thesenanschlag, publizierten<br />
Ankündigung e<strong>in</strong>er Vorlesung <strong>in</strong> deutscher Sprache,<br />
die er unter dem Titel „Welcher Gestalt man<br />
denen rantzosen <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>em Leben und Wandel<br />
nachahmen solle?“ über Baltasar Graciáns<br />
Handorakel der Weltklugheit (1653) zu halten<br />
beabsichtigte.<br />
Gewiß nicht als erster, aber zum ersten Mal <strong>in</strong><br />
Leipzig durchbrach Thomasius damit das Monopol<br />
des Late<strong>in</strong>ischen für den akademischen Unterricht.<br />
Daß er angesichts der aggressiven Reunionspolitik<br />
Ludwigs XIV. gerade die Lebenskultur<br />
der ranzosen als nachahmenswertes Ideal<br />
propagierte, mußte zudem als Provokation aufgefaßt<br />
werden. Mit der Verwendung des Deutschen<br />
wollte Thomasius ke<strong>in</strong>eswegs populärwissenschaftliche<br />
Bestrebungen befördern, sondern<br />
vielmehr auf den <strong>in</strong> jener Zeit immer deutlicher<br />
hervortretenden nationalen Charakter des Gelehrtenstandes<br />
h<strong>in</strong>weisen.<br />
Unter diesem Aspekt muß auch die erste<br />
deutschsprachige gelehrte Zeitschrift betrachtet<br />
werden, die Thomasius von 1688 bis 1690 unter<br />
dem Titel reymüthige Lustige und Ernsthaffte<br />
iedoch Vernunfft- und Gesetz-Mäßige Gedancken<br />
oder Monats-Gespräche herausgab. Nicht<br />
nur die <strong>in</strong> diesem Journal vorgetragenen satirischen<br />
Angriffe auf den zeitgenössischen Wissenschaftsbetrieb<br />
und se<strong>in</strong>e Vertreter, sondern vor<br />
allem das juristische E<strong>in</strong>treten für das von August<br />
Hermann rancke <strong>in</strong> Leipzig begründete<br />
pietistische Collegium Biblicum führten im März<br />
1690 zum Lehr- und Publikationsverbot für Thomasius<br />
<strong>in</strong> Kursachsen. E<strong>in</strong>er möglichen Verhaftung<br />
entzog er sich durch den Weggang <strong>in</strong>s brandenburgische<br />
Halle.<br />
Hier hielt er zunächst Vorlesungen für Studenten,<br />
die ihm aus Leipzig gefolgt waren. Ab 1694<br />
spielte er e<strong>in</strong>e maßgebliche Rolle beim Aufbau<br />
der Universität.<br />
Das nach den Leipziger Ereignissen anfangs vertrauensvolle<br />
Verhältnis zu rancke kühlte sich<br />
schon im ersten Jahrzehnt des geme<strong>in</strong>samen<br />
Wirkens <strong>in</strong> Halle ab, weil die <strong>in</strong> Leipzig als M<strong>in</strong>derheit<br />
angefe<strong>in</strong>deten Pietisten dort <strong>in</strong> führende<br />
Position aufgestiegen und nunmehr ihre Lehre<br />
als alle<strong>in</strong> gültige durchzusetzen bestrebt waren.<br />
E<strong>in</strong>em solchen Anspruch wollte sich Thomasius<br />
nicht unterwerfen. In letzter Konsequenz g<strong>in</strong>g es<br />
dabei um se<strong>in</strong> <strong>Kirchen</strong>verständnis, dem e<strong>in</strong> äußerliches<br />
Institutionendenken, wie er es bei den<br />
Anhängern ranckes zunehmend zu bemerken<br />
glaubte, zutiefst fremd war. Daß die „vera Religio<br />
[...] <strong>in</strong> cultu <strong>in</strong>terno“ bestehe, blieb zeitlebens<br />
se<strong>in</strong> Credo.<br />
Mit dem Argument, er mische sich <strong>in</strong> unzulässiger<br />
Weise <strong>in</strong> die Angelegenheiten ihres achgebietes<br />
e<strong>in</strong>, versuchten die hallischen Theologen<br />
daher wiederholt, Thomasius als Universitätslehrer<br />
und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens<br />
zu all zu br<strong>in</strong>gen. Se<strong>in</strong> machtferner Individualismus,<br />
se<strong>in</strong>e Überzeugung, <strong>in</strong> wahrhaft christlicher<br />
reiheit glauben zu dürfen – nicht <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung<br />
mit dem Dogma, sondern <strong>in</strong> selbstloser<br />
Gottesliebe und aus natürlicher ‘Menschlichkeit’<br />
– mußten ihn notwendig <strong>in</strong> Gegensatz<br />
zu den Amtsträgern e<strong>in</strong>er pietistisch geprägten<br />
Kirche br<strong>in</strong>gen. Er hat die daraus erwachsenden<br />
Konflikte um den Preis zunehmender Vere<strong>in</strong>samung<br />
ausgehalten.<br />
Nach kurzer Krankheit starb Christian Thomasius<br />
am 23. September 1728 <strong>in</strong> Halle. Inwieweit<br />
er als „Vater der deutschen Aufklärung“ zu apostrophieren<br />
ist, sei dah<strong>in</strong>gestellt. Unbestritten<br />
jedoch ist se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluß auf die Ideengeschichte<br />
des 18. Jahrhunderts, auf die Entwicklung des<br />
Deutschen als Wissenschafts- und Bildungssprache<br />
sowie auf die reisetzung des Selbstdenkens<br />
als Pr<strong>in</strong>zip von Aufklärung.
SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />
Andreas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Andreasstraße<br />
So, feiertags 10 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkirche<br />
August<strong>in</strong>erstraße<br />
Sa 18 Uhr ; So 9.30 Uhr<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
So 10 Uhr bis 19.<strong>12</strong>.<br />
Philipp-Melanchthon-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Ludolfweg<br />
So 10 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.;<br />
ab 9.1. jeden So<br />
Lukaskirche Stadtweg 64<br />
So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />
Lutherkirche<br />
Magdeburger Allee<br />
So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />
So 9.30 Uhr 16.-31. des Mon.<br />
Gustav-Adolf-Kirche<br />
S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />
So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />
Gustav-Adolf-GZ<br />
So 10.30 Uhr 2.1.<br />
Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
Hans-Sailer-/ Tiergartenstraße<br />
Sa 18 Uhr<br />
Wochenschlußandacht<br />
So 9.30 Uhr 1.-15.,<br />
11 Uhr 16.-31. des Monats<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />
So 11 Uhr letzter So im Monat<br />
Michaeliskirche<br />
Allerheiligenstraße<br />
Sa 17 Uhr<br />
So 11 Uhr letzter So im Monat<br />
Predigerkloster<br />
Meister-Eckhart-Straße<br />
So 10 Uhr<br />
Reglerkirche Bahnhofstraße<br />
So 9.30 Uhr<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />
So 14 Uhr, r 17 Uhr Christen<br />
aus der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>desaal Wilhelm-Busch-<br />
Straße 30<br />
Sa 17 Uhr 1., 3. Sa im Monat<br />
Thomaskirche Schillerstraße<br />
So 10 Uhr<br />
Alach St. Ulrich<br />
So 9.30 Uhr 9.1.; So 13 Uhr<br />
23.1.; So 17 Uhr Adventsmusik<br />
19.<strong>12</strong>. <strong>in</strong> Gottstedt<br />
Andisleben St. Peter und Paul<br />
So 9.30 Uhr 5., 19.<strong>12</strong>.;<br />
Januar jeden So außer 2.1.;<br />
Sa 14 Uhr 11.<strong>12</strong>.<br />
B<strong>in</strong>dersleben St. Lucas<br />
So 9.30 Uhr 5.<strong>12</strong>.; So 14 Uhr<br />
9.,30.1.; So 17 Uhr<br />
Adventsmusik <strong>in</strong> Alach 19.<strong>12</strong>.<br />
Bischleben Benignuskirche<br />
So 10 Uhr 2.1. Lieder-GD gem.<br />
mit Möbisburg,Rhoda; 9., 23.1.<br />
So 15 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />
Adventsmusik und<br />
Weihnachtsmarkt gem. mit<br />
Möbisburg, Rhoda<br />
So 16.30 Uhr 30.1. ökum. GD<br />
gem. mit Möbisburg, Rhoda;<br />
Dachwig Petrikirche<br />
So 9 Uhr 2., 23.1.;<br />
So 10.30 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; 30.1.;<br />
So 14 Uhr 5.<strong>12</strong>. Adventfeier;<br />
Sa 17 Uhr 15.1.<br />
Elxleben Michaeliskirche<br />
So 9 Uhr 16., 30.1.;<br />
So 10.30 Uhr 1.8.; 19.9.; 3.10.<br />
So 14 Uhr 29.8.; Diakoniefest<br />
5.9. 14 Uhr Walschleben<br />
Ermstedt Andreaskirche<br />
So 9.30 Uhr 23.1.; So 17 Uhr<br />
19.<strong>12</strong>. Adventsmusik <strong>in</strong> Alach<br />
Frienstedt St. Laurentius<br />
So 14 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; So 17 Uhr<br />
Adventsmusik <strong>in</strong> Alach 19.<strong>12</strong>.<br />
So 9.30 Uhr 30.1.<br />
Gebesee Laurentiuskirche<br />
So 10.45 Uhr 5.,<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.;<br />
So 14 Uhr 19.<strong>12</strong>.<br />
Janauar jeden So außer 2.1.<br />
Gispersleben Kilianikirche<br />
So 9.30 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. mit<br />
Adventsspiel der K<strong>in</strong>der<br />
Gisperlseben Mart<strong>in</strong>-<br />
Niemöller-Haus<br />
So 9.30 Uhr 5.,19.<strong>12</strong>.;<br />
Januar jeden Sonntag<br />
Gottstedt St. Georg<br />
So 10.30 Uhr 5.<strong>12</strong>.; So 13 Uhr<br />
30.1.; So 17 Uhr Adventsmusik<br />
19.<strong>12</strong>.<br />
Hochheim Johanneskirche<br />
So 9.30 Uhr jeden So im Dez.;<br />
16., 30.1. Dornra<strong>in</strong> <strong>12</strong><br />
Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />
So 13 Uhr 5.<strong>12</strong>.; So 17 Uhr<br />
Adventsmusik <strong>in</strong> Alach 19.<strong>12</strong>.;<br />
So 10.30 Uhr 23.1.<br />
Kühnhausen Porta Coeli-<br />
Kirche<br />
So 10.45 Uhr 5.,19.<strong>12</strong>.; 9.,23.1.<br />
Möbisburg Dionysiuskirche<br />
So 14 Uhr 5.<strong>12</strong>. GD und<br />
Adventsfeier<br />
So 15 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />
Adventsmusik und<br />
Weihnachtsmarkt gem. mit<br />
Bischleben, Rhoda<br />
So 10 Uhr 2.1. Lieder-GD gem.<br />
mit Bischleben, Rhoda; 16.1.<br />
So 16.30 Uhr 30.1. ökum. GD<br />
gem. mit Bischleben, Rhoda;<br />
Nottleben St. Peter und Paul<br />
So 10.30 Uhr 30.1.;<br />
So 17 Uhr Adventsmusik <strong>in</strong><br />
Alach 19.<strong>12</strong>.<br />
Rhoda Kirche zum Guten<br />
Hirten<br />
So 15Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. Adventsmusik<br />
und Weihnachtsmarkt gem. mit<br />
Möbisburg, Bischleben<br />
So 10 Uhr 2.1. Lieder-GD gem.<br />
mit Möbisburg, Bischleben<br />
So 16.30 Uhr 30.1. ökum. GD<br />
gem. mit Möbisburg,<br />
Bischleben<br />
Sa 17 Uhr 15.1.<br />
R<strong>in</strong>gleben St. Bartholomäus<br />
So 9.30 Uhr 9., 30.1.; So 14<br />
Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; So 17 Uhr 19.<strong>12</strong>.<br />
Adventskonzert;<br />
Sa 17 Uhr 22.1.<br />
Schmira Nikolauskirche<br />
So 11 Uhr 5.<strong>12</strong>.; 9.1.<br />
Tiefthal Peter-und-Paul-Kirche<br />
So 10.30 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; 9.,23.1.;<br />
Walschleben Cruciskirche<br />
So 9 Uhr <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.; 23.1.;<br />
So 10.30 Uhr 2., 16., 30.1.<br />
Witterda Cyriakkapelle<br />
So 9 Uhr 9.1.; 6.2.<br />
Zimmernsupra St. Jacobus<br />
So 14 Uhr 5.<strong>12</strong>.; 23.1.; So 10.30<br />
Uhr 9.1.; So 17 Uhr 19.<strong>12</strong>.<br />
Adventsmusik <strong>in</strong> Gottstedt<br />
Kl<strong>in</strong>ikumkapelle<br />
Hauptgebäude<br />
So 9.30 Uhr<br />
Kirchspiel Egstedt<br />
Die Gottesdienstzeiten für Bechstedt<br />
Wagd, Egstedt, Kirchheim,<br />
Waltersleben, Wern<strong>in</strong>gsleben entnehmen<br />
Sie bitte den Aushängen.<br />
Kirchspiel W<strong>in</strong>dischholzhausen-Büßleben<br />
Die Gottesdienstzeiten für Büßleben,<br />
Niedernissa, Urbich,<br />
W<strong>in</strong>dischholzhausen entnehmen<br />
Sie bitte den Aushängen.<br />
Marbach, Salomonsborn<br />
Die Gottesdienstzeiten entnehmen<br />
Sie bitte den Aushängen.
25 INORMATION<br />
<strong>Kirchen</strong>musik<br />
Denk nicht, der Herr sei noch fern<br />
Motetten und Kantaten des 17. und 18.<br />
Jahrhunderts<br />
Kammerchor Michaelste<strong>in</strong><br />
Barock-Kammerorchester<br />
4.<strong>12</strong>. 16 Uhr Heiligkreuzkirche Vieselbach,<br />
mit kle<strong>in</strong>em Adventsmarkt vor der Kirche<br />
Die Sehnsucht bleibt die heile Welt<br />
Weihnachtsprogramm mit Geschichten von<br />
und über He<strong>in</strong>rich Waggerl<br />
Warnfried Altmann – Saxophon<br />
Hermann Nehr<strong>in</strong>g – Percussions<br />
Ludwig Schumann – Sprecher<br />
4.<strong>12</strong>. 17 Uhr Petrikirche Büßleben<br />
Adventliches Kammerkonzert<br />
Beate Krannich – löte<br />
Christian Hilpert – Viol<strong>in</strong>e<br />
Kathar<strong>in</strong>a Simon – Violoncello<br />
Christ<strong>in</strong>a Wolf-Dreißig – Orgel<br />
5.<strong>12</strong>. 17 Uhr Predigerkloster<br />
Quempas-S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> St. Thomas<br />
Kurrende, Kantorei, Instrumente<br />
Leitung Kantor Walther Seezen<br />
5. <strong>12</strong>. 17 Uhr Thomaskirche<br />
Benefizkonzert für die Organisation<br />
Trebuie<br />
Wiener Soirée und Lieder zum Advent<br />
Eugen Mantu – Violoncello<br />
Mal<strong>in</strong>a Miltschewa-Ennenbach – Klavier<br />
Michael Hesse – Viola<br />
Georgeta Vesa – Gesang<br />
Riechheimer Chor<br />
Leitung Heiko Mauchel<br />
Moderation elix Losert<br />
Sonntag, 5. Dezember 2004<br />
18.30 Uhr estsaal im Rathaus<br />
Der E<strong>in</strong>tritt ist frei. E<strong>in</strong>e Spende zugunsten der<br />
Organsiation „Trebuie“ <strong>in</strong> Braila/Rumänien<br />
wird erbeten.<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Weihnachtsoratorium I-III<br />
Solisten, August<strong>in</strong>er-Kantorei<br />
Andreas Kammerorchester<br />
Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />
11.<strong>12</strong>. 16 und 20 Uhr Thomaskirche<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Weihnachtsoratorium IV-VI<br />
Mitwirkende s. o.<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 20 Uhr Thomaskirche<br />
Adventsmusik mit Chor<br />
K<strong>in</strong>derchor, Blockflötenkreis, Instrumentalisten<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Kirchspiels <strong>Erfurt</strong>-Südost<br />
Leitung Günter Kemmler<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 16 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />
Adventskonzert<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 16 Uhr Johanneskirche Hochheim<br />
Orgelmusik<br />
KMD Matthias Dreißig<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 17 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Adventsmusik<br />
17. <strong>12</strong>. 13.30 Uhr<br />
Christophorus-Werkstätten <strong>Erfurt</strong><br />
Walter-Gropius-Straße 1<br />
Weihnachtskonzert<br />
Männerchor „Sängerfreunde 1848“ e.V.<br />
18.<strong>12</strong> 16.30 Uhr Nikolauskirche Schmira<br />
Adventsmusik <strong>in</strong> Gottstedt<br />
19.<strong>12</strong>. 17 Uhr<br />
Adventliche Chormusik<br />
August<strong>in</strong>er Vocalkreis<br />
Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />
19.<strong>12</strong>. 17 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Adventskonzert<br />
<strong>Erfurt</strong>er Kammerchor<br />
19.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr<br />
Kirche Unser lieben rauen, L<strong>in</strong>derbach<br />
Weihnachtliche Orgelmusik<br />
KMD Matthias Dreißig<br />
24.<strong>12</strong>. 22 Uhr Predigerkirche<br />
Turmblasen<br />
24.<strong>12</strong>. 23.15 Uhr Thomaskirchturm<br />
Orgelmusik zum Jahresausklang<br />
KMD Matthias Dreißig<br />
31.<strong>12</strong>. 21 Uhr Predigerkirche<br />
LANGER SAMSTAG IM ADVENT<br />
<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger<br />
Orgelmusik<br />
Andrea Malzahn<br />
4. Dezember, 16 Uhr<br />
Adventliche Chormusik<br />
Jugendchor des König<strong>in</strong>-Luise-Gymnasiums<br />
Leitung Christiane Karaczewitz<br />
11. Dezember, 16 Uhr<br />
Orgelmusik<br />
Andrea Malzahn<br />
18. Dezember, 16 Uhr
KIRCHEN AM STADTRAND – LINDERBACH 26<br />
Die Marienkirche<br />
Karl-He<strong>in</strong>z Meißner<br />
L<strong>in</strong>derbach ist e<strong>in</strong>e Schwesterkirche von<br />
Vieselbach. Ihrem Namen als Marienkirche<br />
macht die Ausstattung aus dem späten<br />
Mittelalter Ehre. Davon hat sich bis<br />
heute noch manches erhalten, z. B. zwei<br />
Altarflügel aus der Zeit um 1500, auf denen<br />
der Tod und die Krönung Marias durch<br />
Christus und auf der Rückseite die Aussendung<br />
der <strong>12</strong> Apostel gemalt s<strong>in</strong>d.<br />
Das abgebildete Relief mit der Darstellung<br />
der Anbetung der Könige, das der<br />
gleichen Zeit entstammt, rückt<br />
ebenfalls die Mutter Jesu <strong>in</strong> den<br />
Vordergrund. Das schön geschnitzte<br />
Bildwerk ist gut erhalten,<br />
e<strong>in</strong>schließlich der farbigen<br />
assung. E<strong>in</strong> fähiger Künstler hat<br />
es verstanden, Gegensätze zu vere<strong>in</strong>en.<br />
Himmel und Erde, Pracht<br />
und Not kommen <strong>in</strong> diesem Bild<br />
der Weihnacht zue<strong>in</strong>ander, l<strong>in</strong>ks<br />
die Heilige amilie, rechts die<br />
Weisen aus dem Morgenland. Der<br />
Schnitzer versetzt die Geburt <strong>in</strong><br />
den Stall. L<strong>in</strong>ks am Rand s<strong>in</strong>d<br />
Ochse und Esel an der Krippe zu<br />
sehen, darüber e<strong>in</strong> bescheidenes<br />
Dach. Aber weder Josef im H<strong>in</strong>tergrund<br />
noch viel weniger Maria<br />
gehören eigentlich hier h<strong>in</strong>.<br />
Das Gold ihrer Gewänder – bei<br />
Maria werden sogar noch Edelste<strong>in</strong>e<br />
an den Säumen angedeutet<br />
– „haben“ sie aber auch nicht<br />
von sich, vielmehr eigentlich von<br />
dem K<strong>in</strong>d, das Maria auf dem<br />
Schoß hält. Dieses K<strong>in</strong>d erklärt auch,<br />
warum sie nicht auf e<strong>in</strong>em Stuhl sitzt,<br />
sondern – man muss genauer h<strong>in</strong>sehen! –<br />
auf e<strong>in</strong>em Altar. Es ist Gott selbst, der <strong>in</strong><br />
diesem K<strong>in</strong>d zur Welt gekommen ist. Darum<br />
beherrschen nicht große Handlungen<br />
die Szene, sondern e<strong>in</strong>e große Stille. Darum<br />
wenden sich neben se<strong>in</strong>er Mutter alle<br />
Jesus zu. Darum tragen die Weisen kostbare<br />
Kleidungsstücke und halten königliche<br />
Geschenke <strong>in</strong> den Händen. Der dem<br />
K<strong>in</strong>d am nächsten Kniende br<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Kasten Gold, der Dunkelhäutige<br />
rechts Weihrauch, der Mittlere Myrrhe.<br />
Der Künstler zeigt die Weisen aus dem<br />
Morgenland als unterschiedliche Typen,<br />
vielleicht nach dem Lebensalter; vielleicht<br />
sollen <strong>in</strong> ihnen aber auch die drei Erdteile<br />
verkörpert se<strong>in</strong>, die man damals kannte:<br />
Europa, Afrika und Asien.<br />
Anbetung der Weisen, Relief e<strong>in</strong>es unbekannten<br />
Künstlers, um 1500, <strong>in</strong> der ev.-luth. Marienkirche<br />
zu L<strong>in</strong>derbach. [oto: Meißner]
27 KIRCHEN AM STADTRAND – LINDERBACH<br />
Zwei Generationen vor dem Relief der<br />
Anbetung ist e<strong>in</strong> doppelfiguriges Werk<br />
entstanden, das ebenfalls der besonderen<br />
Verehrung Marias diente, e<strong>in</strong>e sogenannte<br />
Pietà. Dieser Bildtyp war <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> und<br />
se<strong>in</strong>er Umgebung recht häufig anzutreffen.<br />
Die Pietà zeigt die sitzende Gottesmutter,<br />
die ihren Sohn auf dem Schoß hält,<br />
nicht aber als das neugeborene K<strong>in</strong>d, sondern<br />
als den Gestorbenen und vom Kreuz<br />
Abgenommenen, um den sie trauert. Mit<br />
solchen Bildwerken sollten aus der reude<br />
und Trauer Marias unsere reude und<br />
unsere Trauer werden. So hat dann auch<br />
Paul Gerhardt <strong>in</strong> dem Lied „Ich steh an<br />
de<strong>in</strong>er Krippen hier“ gedichtet: „Ich sehe<br />
dich mit reuden an und kann mich nicht<br />
satt sehen; und weil ich nun nichts weiter<br />
kann, bleib ich anbetend stehen. O<br />
dass me<strong>in</strong> S<strong>in</strong>n e<strong>in</strong> Abgrund wär und<br />
me<strong>in</strong>e Seel e<strong>in</strong> weites Meer, dass ich dich<br />
möchte fassen!“<br />
Um „anbetend stehen“ zu können, musste<br />
auch <strong>in</strong> L<strong>in</strong>derbach e<strong>in</strong>e Kirche se<strong>in</strong>.<br />
1104 ist das Dorf, das damals zum Peterskloster<br />
gehörte, vielleicht zum ersten<br />
Mal erwähnt worden. Schon zu dieser Zeit<br />
könnten die ältesten Mauern der heutigen<br />
Kirche entstanden se<strong>in</strong>, das an den<br />
Turm anschließende Mauerwerk des<br />
Schiffs und der untere Teil des Turms. In<br />
se<strong>in</strong>em Erdgeschossraum wurden ger<strong>in</strong>ge<br />
Malereispuren e<strong>in</strong>es romanischen rieses<br />
entdeckt. Nach Osten h<strong>in</strong> ist die Kirche<br />
noch im Mittelalter vergrößert und<br />
dann mehrmals umgestaltet worden.<br />
Neben anderem ist noch e<strong>in</strong> Gedenkste<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> der Kirche hervorhebenswert. Es ist das<br />
schöne Grabmal für Esther und Hans Ziegler,<br />
das um 1588 entstanden ist. Noch<br />
e<strong>in</strong>mal kl<strong>in</strong>gt daran das Thema der Anbetung<br />
an. Die Verstorbenen, <strong>in</strong> Rüstung und<br />
kostbaren Stoff gekleidet, s<strong>in</strong>d niedergekniet<br />
und heben ihre Hände anbetend<br />
zum Gekreuzigten auf – e<strong>in</strong> schlichtes<br />
Denkmal der römmigkeit.<br />
Kerzen für Braila<br />
Thomas Przyluski<br />
Kerzen herzustellen ist e<strong>in</strong> Handwerk. Das<br />
beherrschen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter der Kerzenmanufaktur <strong>in</strong> den<br />
Christophorus-Werkstätten <strong>Erfurt</strong>.<br />
Der Verkauf ihrer Kerzen – z.B. im Werkstatt-Laden<br />
(Allerheiligenstraße 8) oder auf<br />
dem Weihnachtsmarkt – erbr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en<br />
Erlös, aus dem sie ihren Lohn erhalten.<br />
Handgemachte Kerzen aus dem Christophoruswerk<br />
<strong>Erfurt</strong> s<strong>in</strong>d aus re<strong>in</strong>em Paraff<strong>in</strong>,<br />
<strong>in</strong>dividuell gestaltet und brennen deutlich<br />
länger.<br />
Im Sommer 2003 haben zwei Besucher<strong>in</strong>nen<br />
der rumänischen Partnerorganisation<br />
„Trebuie“, Braila, die Kerzenmanufaktur<br />
des Christophoruswerkes <strong>Erfurt</strong><br />
kennengelernt und hatten den Wunsch,<br />
e<strong>in</strong>e solche <strong>in</strong> Rumänien aufzubauen.<br />
Nun, reichlich 15 Monate später, haben<br />
diese Vorstellungen Gesicht bekommen.<br />
E<strong>in</strong> Gebäude ist gefunden, notwendige<br />
Starthilfe zur <strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> Aussicht und<br />
auch das Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> hat<br />
se<strong>in</strong>e Unterstützung zugesagt, vor allem<br />
an den Umbaumaßnahmen des Werkstattgebäudes,<br />
an der technischen Ausstattung<br />
und der Weiterbildung der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter.<br />
„Kerzen für Braila“ heißt die Spendenaktion<br />
des Christophoruswerkes,die um<br />
Unterstützung bittet.<br />
Spendenkonto<br />
Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />
Konto 80 04 072, BLZ 820 608 00<br />
<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft<br />
Eisenach<br />
Kennwort: Spende 18331 Trebuie
AKTION 28<br />
Weihnachtsgrüße<br />
mit viel Herz<br />
Schon vor dem Sommer haben Schüler<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums <strong>Erfurt</strong><br />
das Thema „Weihnachten“ e<strong>in</strong>gehend erörtert<br />
und zu Papier gebracht. So etwas<br />
geht natürlich<br />
nur mit künstlerischem<br />
Auftrag<br />
und Anliegen,<br />
versteht<br />
sich. Aber das<br />
ist im Ratsgymnasium<br />
<strong>in</strong>zwischen<br />
zu e<strong>in</strong>er<br />
schönen Tradition<br />
geworden:<br />
Weihnachtskarten<br />
s<strong>in</strong>d zu<br />
schaffen. achkundig<br />
angeleitet,<br />
haben die Schüler wunderschöne<br />
Motive geschaffen. Sie s<strong>in</strong>d dabei auf besondere<br />
Weise motiviert, denn unter<br />
Schirmherrschaft des ördervere<strong>in</strong>s e.V.<br />
Lions Club rankfurt-Römer werden die<br />
Weihnachtskarten auch 2004 wieder zugunsten<br />
des Ratsgymnasiums <strong>Erfurt</strong> zum<br />
Verkauf angeboten.<br />
Dies ist bereits<br />
die achte<br />
Weihnachtskartenaktion<br />
und wie der<br />
Vorsitzende<br />
des ördervere<strong>in</strong>s,<br />
Dr. Christian<br />
Bloth feststellen<br />
kann,<br />
ist die Zahl jener,<br />
die diese<br />
Activity des Lions<br />
Clubs fördern, ständig im Wachsen.<br />
„Und die weitere Unterstützung ist mehr<br />
erforderlich denn je, wenn Zuschüsse der<br />
öffentlichen Hände s<strong>in</strong>ken oder gar wegfallen,<br />
aber andererseits verbesserte Bildung<br />
und Ausbildung der K<strong>in</strong>der im okus<br />
der öffentlichen Debatte stehen“,<br />
schreibt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Informationsbrief.<br />
Und weiter: „Wir konnten der Schule<br />
1993 den Grundstock e<strong>in</strong>er Schülerbibliothek<br />
übergeben. Aus den Verkaufserlösen<br />
der letztjährigen Weihnachtskartenaktionen<br />
konnten wir Gegenstände für<br />
den Musik- und Kunstunterricht, die Theatergruppe<br />
sowie e<strong>in</strong>en Töpferraum und<br />
die Grundausstattung<br />
e<strong>in</strong>es<br />
Chemie- und<br />
Biologieraums,<br />
aber<br />
auch Sportgeräte<br />
und vieles<br />
mehr bereitstellen.<br />
Bei Wettbewerben<br />
haben<br />
gerade die musisch<br />
orientierten<br />
Arbeitsgruppen<br />
und<br />
Schüler, aber auch die <strong>in</strong> den Bereichen<br />
der Naturwissenschaften gute Erfolge errungen.<br />
Seit zwei Jahren unterstützen wir auch die<br />
Teilnahme von Schülern am <strong>in</strong>ternationalen<br />
Lions Jugendaustausch und ermöglichen<br />
Schülern die Begegnung mit amilien<br />
und Jugendlichen <strong>in</strong> anderen Ländern.<br />
All dies ist nur möglich dank der Erlöse<br />
dieser Aktion und könnte so nicht stattf<strong>in</strong>den,<br />
wenn die Karten nicht verkauft<br />
würden.“<br />
Mehr Wissenswertes über die Aktion und<br />
den Spendenempfänger f<strong>in</strong>det man unter<br />
www.weihnachtskarte.<strong>in</strong>fo und<br />
www.evrg.de
29 EVANGELISCHES RATSGYMNASIUM<br />
Gefangen<br />
<strong>in</strong> der Enge der Weite<br />
lorian Heigwer, Klasse 11<br />
E<strong>in</strong>drücke von e<strong>in</strong>er Studienfahrt nach<br />
Krakau und Auschwitz<br />
Endlich Herbstferien! Vierzehn Tage faulenzen<br />
und die Seele baumeln lassen. ür<br />
sieben Schüler des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums<br />
<strong>Erfurt</strong> sah das <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
etwas anders aus. Aus Seele baumeln lassen,<br />
wurde Seele erkunden und Gott und<br />
die Welt h<strong>in</strong>terfragen. Unter Leitung<br />
von ranziska Schmiedel,<br />
derzeit als Referendar<strong>in</strong> am Ratsgymnasium<br />
beschäftigt, begaben<br />
wir uns auf e<strong>in</strong>e 8-tägige Studienfahrt<br />
nach Polen. Organisiert<br />
wurde die Reise von Professor<br />
Petzold, tätig an der riedrich-Schiller-<br />
Universität Jena, der Gedenkstättenfahrten<br />
dieser Art seit vielen Jahren unternimmt.<br />
So kam es nun, dass sich am 8.10.2004<br />
neunzehn Reiseteilnehmer unterschiedlichster<br />
Schul-, Studien- und Berufsbereiche<br />
<strong>in</strong> Richtung Krakau begaben, um sich<br />
der polnischen und unserer eigenen Vergangenheit<br />
näher zu br<strong>in</strong>gen. In den ersten<br />
vier Tagen dieser ahrt lernten wir die<br />
jüdische Kultur <strong>in</strong> Polen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />
Krakau (Krakow) näher kennen, <strong>in</strong>dem wir<br />
verschiedene Ausflüge unternahmen. Zum<br />
Beispiel nahmen wir an mehreren Stadtführungen<br />
teil, <strong>in</strong> denen wir mit der Historischen<br />
Altstadt Krakows vertraut gemacht<br />
wurden. Andere führten uns <strong>in</strong> das<br />
jüdische Viertel Kazimierz, <strong>in</strong> das jüdische<br />
Ghetto Plaszów und das gleichnamige<br />
Konzentrationslager, ebenfalls <strong>in</strong> Krakow<br />
gelegen und vielen durch den ilm<br />
„Sch<strong>in</strong>dlers Liste“ bekannt.<br />
Auf diese e<strong>in</strong>drucksvolle, <strong>in</strong>formative<br />
Weise, welche auch die Besuche von Synagogen,<br />
e<strong>in</strong>es Renaissancefriedhofes und<br />
e<strong>in</strong>es orig<strong>in</strong>al jüdischen Restaurants mit<br />
e<strong>in</strong>em Klezmermusikkonzert be<strong>in</strong>haltete,<br />
lernten wir die jüdische Kultur näher kennen.<br />
ür uns war dies außerordentlich<br />
wichtig, denn es ermöglichte e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> jüdisches Leben und wie<br />
die Schrecken des Holocaust all dem e<strong>in</strong><br />
jähes Ende bereiteten.<br />
Nachdem wir uns also e<strong>in</strong> wenig <strong>in</strong> die<br />
jüdische Kultur vertieft und die Stadt Krakow<br />
näher kennen gelernt hatten, stand<br />
auch e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er polnischen Schule<br />
<strong>in</strong> Krakow auf dem Programm.<br />
Hier nahmen wir an zwei Unterrichtsstunden<br />
teil und bemühten<br />
uns im Anschluss daran um e<strong>in</strong>e<br />
Schulpartnerschaft des Ratsgymnasiums<br />
mit dieser Schule im Krakower<br />
Stadtteil Nova Huta. Im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>es Schüleraustausches soll<br />
dies später umgesetzt werden.<br />
Die restlichen vier Tage unser Reise führten<br />
uns weiter Richtung Südosten. Jäh aus<br />
dem Nachtleben Krakows gerissen, erreichten<br />
wir kurz nach Mitternacht unser<br />
2. Reiseziel, Oswiecim, die Stadt, <strong>in</strong> der<br />
die Nazis das Konzentrations- und Vernichtungslager<br />
Auschwitz erbauten und<br />
dort Völkermord betrieben. Untergebracht<br />
<strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternationalen Jugendbegegnungsstätte,<br />
unternahmen wir jeden Tag ührungen<br />
durch die verschiedenen Teile des<br />
Konzentrationslagers. Der erste E<strong>in</strong>druck<br />
bot uns e<strong>in</strong> groteskes Bild, denn als wir<br />
<strong>in</strong> dem Stammlager Auschwitz I ankamen<br />
war wunderschönes Wetter und die ganze<br />
Anlage, <strong>in</strong> welcher sich zeitweise bis<br />
zu 20000 Häftl<strong>in</strong>ge aufhielten, sah eher<br />
wie e<strong>in</strong> friedliches erienlager, als wie e<strong>in</strong><br />
Konzentrationslager aus. Nur die Ausstellungen<br />
er<strong>in</strong>nerten <strong>in</strong> schockierender<br />
Weise daran, dass dies e<strong>in</strong>e Stätte des<br />
Grauens war. Dieser akt war sehr erschre-
EVANGELISCHES RATSGYMNASIUM 30<br />
ckend, denn der Gegensatz zwischen rieden,<br />
Schönheit und abscheulichen Verbrechen<br />
<strong>in</strong> solchem Ausmaß war für uns<br />
schwer zu verarbeiten. Am Abend fand<br />
immer e<strong>in</strong> langes Gespräch <strong>in</strong>nerhalb der<br />
ganzen Gruppe statt, <strong>in</strong> welchem jeder<br />
se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>drücke und Gefühle des Tages<br />
schilderte. Dies war für uns alle sehr wichtig,<br />
denn nach solchen Erlebnissen hat<br />
jeder Gesprächsbedarf und möchte die<br />
Last von sich legen und was kann da besser<br />
helfen, als e<strong>in</strong> gutes Gespräch unter<br />
reunden. Die zweite ührung, die wir<br />
geme<strong>in</strong>sam vornahmen, war e<strong>in</strong> Besuch<br />
der Gedenkstätte Auschwitz II – Birkenau,<br />
welcher uns alle am meisten bewegte. Erst<br />
hier sah man die gigantischen Ausmaße<br />
dieses Verbrechens gegen die Menschheit.<br />
Dieses Lager reichte bis zum Horizont,<br />
soweit das Auge blicken konnte und das<br />
alles mit erschreckend mathematischer<br />
Kalkulation und Genauigkeit. Nach diesem<br />
Besuch konnte und wollte ke<strong>in</strong>er<br />
mehr alle<strong>in</strong> se<strong>in</strong>. Ich glaube, hier verspürte<br />
e<strong>in</strong> jeder den Drang se<strong>in</strong>en Gefühlen freien<br />
Lauf zu lassen – tiefste Emotionen kamen<br />
zu Tage.<br />
„Gefangen <strong>in</strong> der Enge der Weite“, so<br />
denke ich, dass sich andere und vor allem<br />
ich mich selbst gefühlt habe. Immer<br />
wieder hatte man das Gefühl, als ob man<br />
e<strong>in</strong>en Strick um den Hals und e<strong>in</strong> Joch<br />
auf den Schultern trüge. E<strong>in</strong> Gefühl, das<br />
jeden, der so etwas mit eigenen Augen<br />
sieht, mit se<strong>in</strong>em Kopf und se<strong>in</strong>en Händen<br />
„begreift“, hoffentlich wachrüttelt und<br />
davon abhält, dass so etwas sich jemals<br />
wiederholt. Auch heute stellte sich bei uns<br />
die rage, wie Gott so etwas nur zulassen<br />
konnte. Die e<strong>in</strong>en sagen, dass es e<strong>in</strong>e Strafe<br />
Gottes war, andere sagen, ohne Ohnmacht<br />
auch ke<strong>in</strong>e Allmacht, vielleicht<br />
konnte Gott e<strong>in</strong>fach nichts dagegen tun.<br />
Ich persönlich denke, dass es für all die<br />
Häftl<strong>in</strong>ge viel wichtiger war, dass Gott sie<br />
auch <strong>in</strong> diesem Leid nie alle<strong>in</strong> ließ, sondern<br />
mit ihnen dort war, um sie zu stärken<br />
und <strong>in</strong> unmenschlichen Zeiten Mut<br />
zu zusprechen.<br />
Zum Schluss möchte ich noch e<strong>in</strong> herzliches<br />
Dankeschön an Professor Petzold<br />
und ranziska Schmiedel sagen, denen wir<br />
diese <strong>in</strong>teressante und vielseitige Reise zu<br />
verdanken haben.<br />
Term<strong>in</strong>e:<br />
6.1.2005, 16 Uhr<br />
Erzählnachmittag <strong>in</strong> der Aula für Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler der 4. Klassen, veranstaltet<br />
von den 5. Klassen.<br />
24.-28.1.2005<br />
Projekttage unter dem Motto „Aus Alt<br />
mach Neu – Tradition und Moderne“<br />
29.1.2005, 10-13 Uhr<br />
Tag der offenen Tür<br />
röhliche Reisegesellschaft – nachdenklich stimmendes<br />
Ziel. Emotion und Verstand waren<br />
gleichermaßen gefragt. otos lorian Heigwer
31 BILDUNG<br />
<strong>Evangelische</strong><br />
Erwachsenenbildung<br />
Comthurgasse 7<br />
99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5766038, ax 0361-5766094<br />
EEBTstadtakademieE@gmx.de<br />
www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />
DIE NEUE REIHE<br />
August<strong>in</strong>erGespräche<br />
Albert E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> – e<strong>in</strong> deutsch-jüdischer<br />
Physiker zwischen Assimilation und<br />
Zionismus<br />
Peter Degen, Re<strong>in</strong>hardsbrunn<br />
2.<strong>12</strong>. 19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Kapitelsaal<br />
THEOLOGISCHER KURS ÜR<br />
NICHTTHEOLOGEN (VI)<br />
Apokalyptisches Grauen –<br />
apokalyptische Hoffnung<br />
Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />
8.<strong>12</strong>. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Kapitelsaal<br />
DIE NEUE REIHE<br />
August<strong>in</strong>erGespräche<br />
„Jeder stirbt für sich alle<strong>in</strong>?“<br />
<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />
Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />
ÖKUMENISCHE<br />
ERURTER VORTRÄGE<br />
montags 20 Uhr<br />
Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, arbengasse 2<br />
Adventsgeschichten zum<br />
Nikolaustag<br />
Dietl<strong>in</strong>d Ste<strong>in</strong>höfel, Weimar<br />
6.<strong>12</strong>.<br />
Jahreslosung 2005<br />
Jesus Christus spricht: Ich habe für<br />
dich gebeten, dass de<strong>in</strong> Glaube<br />
nicht aufhöre. (Lukas, 22, 32)<br />
Bischof Dr. Joachim Wanke<br />
(angefragt)<br />
10. 1.<br />
Warum braucht auch <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong><br />
stationäres Hospiz?<br />
M<strong>in</strong>isterialdirigent<strong>in</strong> Ulla Kalbfleisch-<br />
Kottsieper<br />
6.1. 19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Kapitelsaal<br />
WORKSHOP<br />
„Elternbildung <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de,<br />
K<strong>in</strong>dergarten und Schule“ (<strong>in</strong><br />
Kooperation mit der EAF)<br />
Leitung Ute Birckner (EA) und Dr.<br />
Aribert Rothe<br />
<strong>12</strong>.1. 10-<strong>12</strong>.30 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkloster, Raum Worms<br />
<strong>Evangelische</strong> Akademie Thür<strong>in</strong>gen<br />
Z<strong>in</strong>zendorfhaus<br />
99192 Neudietendorf<br />
( 036202/9840<br />
AKADEMIE IM ESTKREIS<br />
Siehe, ich mache alles neu...!?<br />
Bes<strong>in</strong>nliche Silvestertagung<br />
30.<strong>12</strong>.04 bis 1.1.05<br />
Anmeldung erforderlich<br />
Geöffnete <strong>Kirchen</strong><br />
<strong>in</strong> der Innenstadt<br />
Predigerkirche Meister-Eckehart-Straße<br />
Di-Sa 10-<strong>12</strong>, 14-16 Uhr<br />
So 11.30-13, 13.30-16 Uhr<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
Mo-Sa 10-17 Uhr<br />
So 11-17 Uhr (bis 4. Advent)<br />
Michaeliskirche Michaelisstraße<br />
täglich 11-17 Uhr (zwischen<br />
Weihnachten und Neujahr geschlossen)<br />
August<strong>in</strong>erkirche August<strong>in</strong>erstraße<br />
täglich 8-20 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkloster<br />
ührungen stündlich 10-16 Uhr (außer<br />
13 Uhr)<br />
Reglerkirche Bahnhofstraße<br />
Sa 10-13 Uhr
INORMATION 32<br />
<strong>Evangelische</strong><br />
Studentengeme<strong>in</strong>de<br />
Allerheiligenstr. 15, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361.56617<strong>01</strong>, ax 5661700<br />
Di 16-18 Uhr<br />
www.esg-erfurt.de<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Silke Sauer<br />
Thomas-Müntzer-Straße 13, 99423 Weimar<br />
( 03643.904639<br />
während des Semesters Gespräche<br />
Di 16-18 Uhr<br />
Do 7.30-8.30 Uhr<br />
REGELMÄSSIGE TRES<br />
dienstags<br />
19 Uhr Andacht, Abendbrot, Vortrag oder<br />
Bibelgespräch<br />
mittwochs<br />
e<strong>in</strong>mal pro Monat 19.30 Uhr<br />
eierabend – der etwas andere Gottesdienst<br />
<strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche<br />
15.<strong>12</strong>., 19.1.<br />
donnerstags<br />
6.30 Uhr Morgengebet und geme<strong>in</strong>sames<br />
rühstück<br />
sonntags<br />
e<strong>in</strong>mal pro Monat 11.30 Uhr<br />
rommer Löffel – geme<strong>in</strong>sames Mittagessen<br />
9.1.<br />
EINZELNE ANGEBOTE<br />
Morgengebet<br />
2.<strong>12</strong>., 6.1. 6.30 Uhr<br />
anschließend rühstück<br />
„Der 1. Thessalonicherbrief und wir<br />
heute – I-III“<br />
7.<strong>12</strong>., 4.1., 18.1. 19 Uhr Abendbrot,<br />
Bibelgesprächsabend<br />
„Wer Freude schenkt, ist selbst beschenkt“<br />
ahrt nach Altengesees<br />
In dem Heim für geistig beh<strong>in</strong>derte Jugendliche<br />
feiern wir geme<strong>in</strong>sam Advent.<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 9.15 Uhr Treff am Bahnhof<br />
„Immer noch ke<strong>in</strong> Frieden <strong>in</strong> Israel –<br />
warum?“<br />
Pastor i.R. . Beutel, Gera<br />
14.<strong>12</strong>. 19 Uhr Andacht, Abendbrot, Vortrag<br />
„Das schöpferische Geschöpf“<br />
21.<strong>12</strong>. 19 Uhr Andacht, Abendbrot,<br />
Kreativabend<br />
„Ist Meditation christlich?“<br />
Sr Edith CCR<br />
11.1. 19 Uhr Andacht, Abendbrot, Vortrag<br />
Ökumenischer Hochschul-Gottesdienst<br />
zum Semesterabschluss<br />
26.1. 19 Uhr Michaeliskirche<br />
Besondere Term<strong>in</strong>e<br />
Gottesdienst der Deutschen aus der<br />
ehemaligen SU<br />
Christen aus der ehemaligen Sowjetunion<br />
laden Christen aus <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong><br />
freitags 17 Uhr, sonntags 14 Uhr<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Weihnachtsspiel<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr Kilianikirche<br />
Weihnachtsgottesdienst des<br />
Christophoruswerkes<br />
Weihnachtsspiel<br />
„reude, reude“<br />
von Christoph<br />
Zehendner und<br />
Gaba Mert<strong>in</strong>s<br />
mit Übersetzung<br />
<strong>in</strong> deutscher<br />
Gebärdensprache<br />
16.<strong>12</strong>. 14 Uhr<br />
Thomaskirche<br />
Ökumenischer<br />
Epiphanias-Gottesdienst<br />
mit Kantorei und Kurrende<br />
9.1.2005 15 Uhr Thomaskirche<br />
Ökumenischer Gottesdienst mit dem<br />
Christophoruswerk<br />
19.1. 19 Uhr Michaeliskirche<br />
Ökumenische Bibelwoche<br />
Bischleben, Möbisburg, Rhoda<br />
24.-28.1.05 19.30 Uhr täglich <strong>in</strong> Bischleben
33 INORMATION<br />
krippenspiele<br />
4. Advent, 19.<strong>12</strong>.<br />
15 Uhr Bechstedt-Wagd<br />
17 Uhr Melanchthon-GZ<br />
Heiligabend, 24. Dezember<br />
14 Uhr Thomaskirche<br />
14.30 Uhr Egstedt<br />
15 Uhr Andreaskirche<br />
15 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />
15 Uhr Nikolauskirche Schmira<br />
15 und 16.30 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
15.30 Uhr Predigerkirche<br />
15.30 Uhr Kilianikirche<br />
16 Uhr Roter Berg<br />
16.30 Uhr Kirchheim<br />
17 Uhr Vitikirche<br />
18 Uhr Johanneskirche Hochheim<br />
(Christvespern mit Krippenspielen siehe Plan<br />
Weihnachten Grüne Seite 6)<br />
GOTTESDIENSTE ÜR<br />
SENIOREN<br />
Haus Pro Seniore Häßlerstraße 19-21<br />
Gottesdienst <strong>in</strong> Verantwortung der<br />
Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
letzter Donnerstag im Monat 15 Uhr<br />
Haus zu den Vier Jahreszeiten<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 140<br />
Mittwoch 10 Uhr<br />
1.<strong>12</strong>.; 5.1.05<br />
Carol<strong>in</strong>enstift Pilse 9<br />
Mittwoch 10 Uhr<br />
8.<strong>12</strong>.<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Hospitalplatz 15a<br />
jeden Mittwoch 15.30 Uhr<br />
S<strong>in</strong>gen an der Oberammergauer<br />
Weihnachtskrippe<br />
im Augusta-Viktoria-Stift<br />
mit Herrn Neumann und den<br />
Schottenspatzen<br />
7.1. 05, 19.30 Uhr<br />
Reglergespräche<br />
Erfahren ist besser als Langeweile<br />
dienstags 15.30 Uhr Regler-<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />
7.<strong>12</strong>. Weihnachtliches Basteln<br />
rau Eberhardt<br />
14.<strong>12</strong>. Die Weihnachtsgeschichte<br />
Pfrn. i.R. Pabel<br />
21.<strong>12</strong>. Stadtmuseum <strong>Erfurt</strong> „Woher<br />
kommt die Schokolade?“<br />
rau Breitkreutz<br />
4.1. Glaubensfeier – Lebensfest<br />
E<strong>in</strong> Gang durchs <strong>Kirchen</strong>jahr<br />
Pfrn.i.R. Pabel<br />
11.1. „Christliche Werte <strong>in</strong> der Politik“<br />
rau Walsmann (MdL)<br />
18.1. E<strong>in</strong>e Reise nach Stralsund und<br />
Hiddensee<br />
Herr Vogt<br />
25.1. Von den August<strong>in</strong>er Chorherren<br />
zur evangelischen Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
Herr Pabel
INORMATION 34<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
im August<strong>in</strong>erkloster<br />
August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5766023, ax 0361-5766098<br />
e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags): 7 Uhr<br />
Morgengebet, <strong>12</strong> Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />
Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />
19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />
Öffnungszeiten der Klosterstube<br />
täglich (außer dienstags)10.30-17.30 Uhr<br />
„GESTALTEN IM ADVENT –<br />
Elisabeth und Zacharias“<br />
E<strong>in</strong>kehrwochenende 10.-<strong>12</strong>. Dezember<br />
Pfr. V. Keil, Hahnenklee<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
1. E<strong>in</strong>heit 10.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />
2. E<strong>in</strong>heit 11.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr<br />
3. E<strong>in</strong>heit 11.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr<br />
Abendgebet mit Sonntagsbegrüßung /<br />
Abendessen im Kloster 11.<strong>12</strong>. 18 Uhr<br />
Gottesdienst <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. 9.30 Uhr<br />
Herzlich willkommen s<strong>in</strong>d Gäste, die im<br />
August<strong>in</strong>erkloster wohnen und Tagesgäste<br />
aus der Stadt. Anmeldung: Sr. Gisa CCR<br />
0361.57 660 23<br />
MIT UNS WEIHNACHTEN EIERN<br />
22. – 26.<strong>12</strong>.<br />
„Nacht – lichter als der Tag“<br />
22.<strong>12</strong>. und 23.<strong>12</strong>. mit Pfrn. Hanna Manser<br />
„Communität Casteller R<strong>in</strong>g – was ist<br />
das?“ 23. <strong>12</strong>. 20 Uhr<br />
Heilig Abend, 24.<strong>12</strong>.<br />
mit Sr. Ruth Meili CCR und<br />
rau U. Kownatzki<br />
Christvesper 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Pröpst<strong>in</strong> E. Begrich<br />
anschließend Abendessen <strong>in</strong> der<br />
Klosterstube (Anmeldung Klosterstube)<br />
Weihnachtsfeier im Festsaal 20 Uhr<br />
Christmette mit der Communität<br />
Casteller R<strong>in</strong>g<br />
23 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
1. Weihnachtsfeiertag, 25.<strong>12</strong>.<br />
Abendmahlsgottesdienst 9.30 Uhr<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
Gemütliches Kaffeetr<strong>in</strong>ken 15.30 Uhr<br />
Weihnachtsabend mit Plätzchen, Tanzen<br />
und S<strong>in</strong>gen.... 20 Uhr<br />
2. Weihnachtsfeiertag, 26.<strong>12</strong>.<br />
Abendmahlsgottesdienst 9.30 Uhr<br />
Pfrn. A. Carstens<br />
Diese Tage verantwortet die Communität Casteller<br />
R<strong>in</strong>g mit der Arbeitsstelle für rauen- und<br />
amilienarbeit <strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n Kirche der<br />
<strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen. Gerne können Sie die<br />
Tage bis Silvester als Gast im Kloster verbr<strong>in</strong>gen<br />
– mit eigenem Programm.<br />
Alle Anmeldungen bei Sr. Gisa CCR<br />
MIT UNS INS NEUE JAHR<br />
HINEININDEN<br />
30.<strong>12</strong>.2004 bis 2.1.2005<br />
Nachtgebet und E<strong>in</strong>stimmung<br />
30.<strong>12</strong>.19.30 Uhr<br />
Biblisches mit Sr. Ruth Meili CCR<br />
31.<strong>12</strong>. 10 Uhr<br />
nachmittags Wanderung mit Sr. Roswitha<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
mit dem Angebot der persönlichen<br />
Segnung<br />
Pfr. Dr. H. W<strong>in</strong>de 31.<strong>12</strong>. 18 Uhr<br />
anschließend Abendessen<br />
(Anmeldung Klosterstube)<br />
Offener Abend – kreativ und bes<strong>in</strong>nlich<br />
31.<strong>12</strong>. 21 Uhr estsaal<br />
Beten und S<strong>in</strong>gen zum<br />
Jahreswechsel<br />
31.<strong>12</strong>. 23.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
Pfr. Dr. A. L<strong>in</strong>dner 1.1. 9.30 Uhr<br />
Abendgebet mit Sonntagsbegrüßung<br />
1.1. 18 Uhr<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
Propst i.R. J. Jaeger 2.1. 9.30 Uhr<br />
EST DER ERSCHEINUNG DES HERRN<br />
Lichtvoller Gottesdienst mit Abendmahl<br />
mit der Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
6.1. 18 Uhr
35 INORMATION<br />
GEBETSWOCHE<br />
ÜR DIE EINHEIT DER CHRISTEN<br />
„Christus, das e<strong>in</strong>e Fundament der<br />
Kirche“<br />
18.-25.1. 18 Uhr im Abendgebet<br />
8. GEBURTSTAG DER KLOSTERSTUBE<br />
Festliches Mittagsgebet<br />
Segnung der Klosterstube, e<strong>in</strong>faches<br />
Mittagessen, gemütliches eiern<br />
19.1. <strong>12</strong> Uhr<br />
ÖKUMENISCHE BIBELWOCHE 23.-29.1.<br />
„Für dich geschrieben!“<br />
Texte aus dem Lukasevangelium geme<strong>in</strong>sam<br />
mit der evangelisch-methodistischen<br />
Aegidiengeme<strong>in</strong>de, der römisch-katholischen<br />
Geme<strong>in</strong>de St. Nicolai und Jakobus,<br />
der Landeskirchlichen Geme<strong>in</strong>schaft und<br />
Café Paul<br />
Vere<strong>in</strong> Café Paul –<br />
<strong>Evangelische</strong><br />
Begegnungsstätte e.V.<br />
Leitung Diakon<strong>in</strong> Katja Kühn<br />
Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361.6464310<br />
Di-Sa 11-19 Uhr<br />
Mi 11-22.30 Uhr<br />
So 11-13 Uhr <strong>Kirchen</strong>café<br />
Im Advent ist das Café jeden Sonntag<br />
von 13-19 Uhr geöffnet<br />
23.<strong>12</strong>.-3.1. geschlossen<br />
LESUNG<br />
„Josefs Weihnachten“ – mit dem<br />
Autor Pfarrer Johannes Staemmler<br />
2.<strong>12</strong>. 20 Uhr<br />
der Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
Gottesdienst zur Eröffnung<br />
der Bibelwoche<br />
23.1. 18 Uhr Kapitelsaal<br />
Nachtgebet; anschließend<br />
Bibelgespräch <strong>in</strong> der Klosterstube<br />
24.-28.1. jeweils 19.30 Uhr / 21.15 Uhr<br />
Abendgebet und Sonntagsbegrüßung <strong>in</strong><br />
der August<strong>in</strong>erkirche und Abschluss<br />
der Bibelwoche mit geme<strong>in</strong>samem<br />
Abendessen der Teilnehmenden <strong>in</strong> der<br />
Klosterstube<br />
29.1. 18 Uhr<br />
GOTTESDIENST ZU LICHTMESS /<br />
EST DER DARSTELLUNG DES HERRN<br />
ruhig, lichtvoll, mit Abendmahl<br />
2.2. 19.30 Uhr Kapitelsaal<br />
LITERATURCAÉ<br />
mittwochs 19 Uhr<br />
7 Jahre Literaturcafé – Adventsfeier des<br />
Träger-Vere<strong>in</strong>s Aktionskreis für rieden e.V.<br />
8.<strong>12</strong>. 17 Uhr<br />
„Radegunde – Versöhnung schafft rieden“<br />
Erzählung für K<strong>in</strong>der von 5 bis 10 Jahren<br />
Ute H<strong>in</strong>kelde<strong>in</strong><br />
8.<strong>12</strong>.<br />
„Klassenfoto“ – e<strong>in</strong>e unheimlich wahre<br />
Geschichte – Schülerkrimi<br />
elicitas Kretschmann<br />
<strong>12</strong>.1.<br />
Lesung<br />
Märchen für Erwachsene<br />
24.1. 19 Uhr<br />
Musikalische Abendandacht<br />
27.1. 19.30 Uhr<br />
Ökumenisches riedensgebet<br />
Donnerstag 17 Uhr<br />
Lorenzkirche Anger/Ecke Pilse
DIAKONIE 36<br />
Diakonie<br />
Kreisdiakonieausschuss<br />
Vorsitzende Brigitte Schröter<br />
Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“<br />
Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />
( 0362<strong>01</strong>-50431<br />
Kreisdiakoniepfarrer<br />
Andreas L<strong>in</strong>dner<br />
Humboldtstraße 16, ( 0361-3731566<br />
e-mail: am.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e,de<br />
BERATUNGEN<br />
EVANGELISCHER KIRCHENKREIS<br />
ERURT<br />
Büro für ausländische<br />
Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger<br />
Ausländerbeauftragte<br />
Ausländersozialberatung<br />
Hans-Sailer-Straße 57, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-75084-22, ax -24<br />
STADTMISSION<br />
Erziehungs- und Lebensberatung<br />
Kostenlose Ehe- und Paarberatung,<br />
amilien-, Lebens- und<br />
Erziehungsberatung<br />
Schillerstraße <strong>12</strong>, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-3465722<br />
Schwangerschaftsberatung<br />
Kostenlose Beratung zu Schwangerschaftsabbruch<br />
nach §218, zu ragen nach Sexualität<br />
und Geburt, Geburtsvorbereitungskurse,<br />
Vermittlung Mutter-K<strong>in</strong>d-Kuren<br />
Anger 79, 99084 <strong>Erfurt</strong>,<br />
( 0361-5668189<br />
MoDiDo9-13, 14-18; Mi9-15; r 9-14<br />
Frauenhaus<br />
Schutz für rau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,<br />
Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund<br />
Geldproblemen<br />
Notruf ( 0361-7462145 Tag und Nacht<br />
Suchtberatung<br />
Beratungs- und Behandlungsstelle<br />
für Menschen mit verschiedenen<br />
Suchtproblemen<br />
Suchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.<br />
Michaelisstraße 14, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-59037-0, ax -15<br />
CHRISTOPHORUSWERK<br />
Psychosoziale Kontakt- und<br />
Beratungsstelle<br />
Beratung und Begleitung von Menschen<br />
mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und deren<br />
Angehörige<br />
soziale Kontaktangebote<br />
Leipziger Straße 20, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-60051-02, ax -<strong>01</strong><br />
EINRICHTUNGEN<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-65964-0 ax -19<br />
e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.de<br />
www.augusta-viktoria-stift.de<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen ( 6596420 und<br />
6<strong>01</strong>47620<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten<br />
( 6596430<br />
Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />
<strong>in</strong> Trägerschaft des <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises und der Caritas<br />
Allerheiligenstraße 8, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-60050-22, ax -11<br />
e-mail: mail@christophoruswerk.de<br />
www.christophoruswerk.de<br />
Angebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
oder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –<br />
Schule – Beratung und Begleitung<br />
CJD <strong>Erfurt</strong><br />
Donaustraße 2A, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-78343<br />
ax 0361-7834444
37 DIAKONIE<br />
www.cjd-erfurt.de, email:<br />
cjd.erfurt@cjd.de<br />
Lernen – Wohnen – Arbeiten<br />
E<strong>in</strong>richtungen für Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
<strong>Evangelische</strong> Stadtmission<br />
und Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbH<br />
Allerheiligenstraße 9, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6422090, ax 0361-5623141<br />
e-mail: stadtmisef@aol.com<br />
www.stadtmission-erfurt.de<br />
Arbeitslosen- und Seniorenfrühstück,<br />
Haus Zuflucht, Gefährdetenhilfe<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
Kreisverband <strong>Erfurt</strong><br />
Camburger Straße 5, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-77880-0, ax -90<br />
www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htm<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Haus für Alt und Jung<br />
Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
(/ax 0361-6436520<br />
Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
( 0361-5 62 44 91<br />
Offene Altenarbeit<br />
( 0361-5624491<br />
Ökumenische Telefonseelsorge<br />
<strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Postfach 100735, 99007 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5621620 ax 0361-7891537<br />
Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfen<br />
und Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Anger 35, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2626380, ax 0361-26263820<br />
Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derte<br />
und Kranke<br />
DIAKONIE-SOZIALSTATION<br />
Diakonie-Sozialstation St. Elisabeth<br />
Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />
( 0362<strong>01</strong>-504-31, ax -32<br />
Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />
Seniorenbetreuung, Jugendclub<br />
OENE DIAKONISCHE<br />
GEMEINDEARBEIT<br />
<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
Seniorenberatungs- und<br />
Begegnungsstätte<br />
„Unter den Kastanien“<br />
Röntgenstraße 28, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />
(/ax 0361- 6 46 <strong>12</strong> 05<br />
Beratung Mo-r 9-10 Uhr<br />
Seniorennachmittag Do 14.30 Uhr<br />
Sima-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgruppe, Künstlerisches<br />
Gestalten, Seniorenchor, Nähkreis<br />
<strong>Evangelische</strong>s Kirchspiel<br />
Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />
Hans-Sailer-Straße 55, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />
(/ax 0361- 7 91 73 39<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8<br />
Seniorentanz montags 15-16 Uhr<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />
Hammerweg 4a, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361- 5 54 71 53<br />
Ökumenischer Seniorenkreis<br />
ab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<br />
<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5 62 98 62<br />
Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
2. und 4 reitag 15 Uhr<br />
<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>de<br />
Puschk<strong>in</strong>straße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361- 3 45 62 64<br />
Seniorennachmittag 14.30 Uhr<br />
Donnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<br />
<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
Predigerstraße 4, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5626214<br />
Seniorenkreis<br />
donnerstags 14 Uhr<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6436520<br />
Offene Seniorenarbeit<br />
mittwochs 14 Uhr
DIAKONIE 38<br />
EVANGELISCHE<br />
KINDERTAGESSTÄTTEN<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Dionysius“<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Heyn<br />
Mühlgarten 5, 99094 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg<br />
( 03 61 / 7 96 81 54<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“<br />
Leiter<strong>in</strong> Elke Saalfelder<br />
Moskauer Straße 84, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />
( 03 61 / 7 92 15 36<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Am Peterbach“<br />
Leiter<strong>in</strong> Petra Möller<br />
Platz der Jugend 5,<br />
99198 Büßleben<br />
( 03 61 / 4 23 36 <strong>12</strong><br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„K<strong>in</strong>derland“<br />
Leiter<strong>in</strong> Rita Goldmann<br />
Goethestraße 63a, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />
( 03 61 / 3 46 02 26<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„St. Laurentius“<br />
Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a Buschmann<br />
Am K<strong>in</strong>dergarten 6,<br />
99192 rienstedt<br />
( 03 36 08 / 7 04 65<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Am Weißbach“<br />
Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Sauer<br />
Am Weißbach 1, 99189 Tiefthal<br />
( 03 62 <strong>01</strong> / 72 59<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Spatzennest“<br />
Leiter<strong>in</strong> Simone Dittmar<br />
Karl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />
( 03 61 / 7 91 10 36<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Köntopp<br />
Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-65964-30<br />
Arche Noah<br />
Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />
Moskauer Straße 85, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />
(/ax 0361-735238<br />
Predigerk<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Marlies Röser-Eßbach<br />
Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6464317<br />
<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhaus<br />
am Drosselberg<br />
Leiter<strong>in</strong> Angela Kirsten<br />
Curiestraße 26, 99097 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-4233667<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Pusteblume“<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Wolf<br />
Dornra<strong>in</strong> <strong>12</strong>, 99094 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2 220742<br />
Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte der<br />
Margarete-Wehl<strong>in</strong>g-Stiftung<br />
Leiter<strong>in</strong> Sylvia Beyer<br />
Eislebener Straße 2, 99086 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5668273<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Leiter<strong>in</strong> Angelika Hummel<br />
Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6008046-48<br />
Thomask<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Irmhild Benner<br />
Dalbergsweg 21, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2252484<br />
Stiftung Warte- und Pflegeanstalt<br />
für kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika May<br />
Adolf-Diesterweg-Straße 10<br />
99092 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2113413<br />
Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Gottschall<br />
Pergamentergasse 31, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5629245
39 STADTMISSION<br />
Gastgeber mit Herz<br />
Petra Hegt / Christian Garbe<br />
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister<br />
Manfred Ruge lädt auch <strong>in</strong><br />
diesem Jahr die Stadtmission <strong>in</strong> das „Restaurant<br />
des Herzens“ e<strong>in</strong>. Acht Wochen<br />
lang bieten wir wieder täglich ca.100<br />
Gästen e<strong>in</strong> warmes Menu <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />
dieses besonderen Restaurants. E<strong>in</strong><br />
anderes Restaurant können sie sich nicht<br />
leisten.<br />
E<strong>in</strong> Problem bereitet die Unregelmäßigkeit<br />
der Lebensmittelspenden. „Es gibt<br />
Tage, an denen die Lebensmittel sehr<br />
knapp s<strong>in</strong>d, während wir manchmal<br />
doppelt so viele Gäste bewirten könnten“,<br />
so die Restaurantleiter<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> ederwisch.<br />
Wir s<strong>in</strong>d froh, dass wir dank privater Unterstützung<br />
<strong>in</strong> dieser Saison e<strong>in</strong>en großen<br />
zusätzlichen Industriekühlschank erwerben<br />
konnten, um die Lebensmittel<br />
besser lagern zu können.<br />
Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
werden gebraucht, um unsere Gäste wie<br />
gewohnt an E<strong>in</strong>zeltischen bedienen zu<br />
können. Die meisten Helfer kommen jedes<br />
Jahr wieder. Aber wir s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong><br />
diesem Jahr wieder auf neue Helfer angewiesen.<br />
E<strong>in</strong> wichtiges Aufgabenfeld im H<strong>in</strong>tergrund<br />
ist der ahrdienst, um die großen<br />
Mengen an Lebensmitteln zur rechten<br />
Zeit abzuholen und an die richtige Stelle<br />
zu br<strong>in</strong>gen. ür die Sponsoren, meist<br />
Lebensmittelmärkte, ist die gewohnte<br />
Pünktlichkeit unseres ahrdienstes beim<br />
Abholen e<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für regelmäßige<br />
Spenden an die Stadtmission.<br />
Jürgen Brückner, der unseren Kle<strong>in</strong>bus<br />
seit Jahren ehrenamtlich fährt, überlegt<br />
schon beim Beladen, wie die Lebensmittel<br />
optimal zu den Bedürftigen der Stadt<br />
gelangen können: „Der Caritas kann ich<br />
heute Käse anbieten, vielleicht haben sie<br />
dafür Brot für uns.“ Im Netzwerk dieser<br />
„Tauschbörse“ s<strong>in</strong>d außerdem E<strong>in</strong>richtungen<br />
wie das August<strong>in</strong>erkloster, die<br />
Suppenküche, das Ursul<strong>in</strong>enkloster, das<br />
Waisenhaus und die <strong>Erfurt</strong>er Tafel.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs erhalten wir nicht alle Speisen<br />
für das Restaurant des Herzens <strong>in</strong><br />
ausreichender Menge für die vielen Gäste.<br />
leisch, Wurst, Kuchen und Kaffee,<br />
aber auch Nudeln und Reis z.B. müssen<br />
regelmäßig zugekauft werden.<br />
Danke an dieser Stelle dafür, dass zahlreiche<br />
Geme<strong>in</strong>deglieder aus <strong>Erfurt</strong> seit<br />
Jahren mit Spenden das Restaurant des<br />
Herzens unterstützt haben. Diese Spendenbereitschaft<br />
der <strong>Erfurt</strong>er ermöglicht<br />
nun schon seit über zehn Jahren den Erfolg<br />
dieses ursprünglich aus rankreich<br />
stammenden Projektes.<br />
Höhepunkt wird wieder am Heiligabend<br />
die Weihnachtsfeier im Johannes-Lang-<br />
Haus se<strong>in</strong>, die am frühen Nachmittag mit<br />
e<strong>in</strong>em Gottesdienst <strong>in</strong> der Michaeliskirche<br />
beg<strong>in</strong>nt. ür jeden der etwa 80 K<strong>in</strong>der<br />
und 200 Erwachsenen werden dann<br />
die Mitarbeiter mit zahlreichen ehrenamtlichen<br />
Helfern aus Spenden e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />
Geschenk e<strong>in</strong>gepackt haben.<br />
Im Großen Saal des Johannes-Lang-Hauses<br />
wird e<strong>in</strong> liebevoll geschmückter<br />
Weihnachtsbaum für festliche Stimmung<br />
sorgen und künstlerische Darbietungen<br />
werden die Menschen erfreuen.<br />
Spendenkonto 1130<strong>12</strong>9933<br />
BLZ 820 510 00<br />
Sparkasse Mittelthür<strong>in</strong>gen
INORMATION 40<br />
Beratungen<br />
Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9<br />
Arbeitsrecht – R. Halbleib<br />
dienstags ab 20.30 Uhr<br />
Juristische Beratung für Ausländer<br />
mittwochs 17-19 Uhr<br />
Kriegsdienstverweigerer<br />
donnerstags ab 19 Uhr<br />
amnesty <strong>in</strong>ternational<br />
<strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />
Michaelisstraße 14 (Stadtmission)<br />
dienstags ab 18.30 Uhr<br />
Aktionskreis für Frieden e.V.<br />
Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong><br />
Sprechzeiten Mo-r 9-15 Uhr<br />
Infotag Mi 16-18 Uhr<br />
(/ax 0361-56 17 580<br />
email:Aktionskreis-rieden-erfurt@gmx.de<br />
Supervision<br />
Die Supervisor<strong>in</strong>nen der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />
<strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />
bieten<br />
– E<strong>in</strong>zelsupervision<br />
– Gruppensupervision<br />
für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong><br />
kirchlichen, diakonischen und sozialen<br />
Berufen an.<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />
Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<strong>in</strong> am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Erfurt</strong><br />
Supervisor<strong>in</strong>, ( 0361-6639342<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Irene Leonhard<br />
Supervisor<strong>in</strong>, psychologische Berater<strong>in</strong><br />
( 03943-603535<br />
Die Beratungen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> statt.<br />
Krankenhausseelsorge<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens<br />
( 0361-733<strong>12</strong>9<br />
Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
( 0361-6639342<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler<br />
( 0361-5626215<br />
Andacht<br />
mit Orgelmusik<br />
sonntags 9.30 Uhr<br />
Kapelle im Hauptgebäude<br />
des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums<br />
Nordhäuser Straße
41 NACHRICHTEN/LESERBRIE<br />
Neue Trägerschaft<br />
16 K<strong>in</strong>dertagesstätten bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Trägerschaft<br />
von Geme<strong>in</strong>den des <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>. 160 pädagogische<br />
Angestellte und 36 technische Angestellte<br />
bemühen sich um das Wohl von<br />
<strong>in</strong>sgesamt 1316 K<strong>in</strong>dern. Die Haushaltslage<br />
der E<strong>in</strong>richtungen ist gut. Nur die Kita<br />
„Arche Noah“ hat zur Zeit noch bauliche<br />
und wirtschaftliche Probleme.<br />
Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong><br />
den neu <strong>in</strong> die Trägerschaft des <strong>Kirchen</strong>kreises<br />
gekommenen E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d<br />
den neuen Anforderungen gegenüber sehr<br />
aufgeschlossen und nehmen entsprechende<br />
Weiterbildungen gern an.<br />
(Aus dem achbericht zur Kreiskirchenrats-<br />
Sitzung am 27.9.04)<br />
Anerkennung<br />
Anlässlich der 25. riedensdekade im<br />
November dieses Jahres hat das Ökumenische<br />
riedensgebet <strong>in</strong> der Lorenzkirche<br />
<strong>Erfurt</strong> für Gerechtigkeit, rieden und<br />
Schöpfungsbewahrung e<strong>in</strong>e besondere<br />
Würdigung erfahren. Die Initiatoren des<br />
nunmehr seit 26 Jahren <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> stattf<strong>in</strong>denden<br />
riedensgebetes Erika Meyer, Ilse<br />
Neumeister und Pfr. i.R. Karl Metzner haben<br />
zum zentralen Eröffnungsgottesdienst<br />
für Thür<strong>in</strong>gen am 7.11. <strong>in</strong> der Altenburger<br />
Bartholomäi-Kirche e<strong>in</strong>e Urkunde entgegengenommen.<br />
Detlef Harland und Wolfgang Geffe von<br />
der Evangelisch Lutherischen Kirche <strong>in</strong><br />
Thür<strong>in</strong>gen führten namens des Runden Tisches<br />
der Ökumenischen Dekade zur<br />
Überw<strong>in</strong>dung von Gewalt und der landeskirchlichen<br />
riedensarbeit aus: „Wir sehen<br />
<strong>in</strong> Ihrem Handeln e<strong>in</strong>en unverzichtbaren<br />
Bestandteil des christlichen riedenszeugnisses<br />
und wünschen Ihnen Zivilcourage,<br />
Zuversicht und den Segen Gottes für alle<br />
weiteren Vorhaben“.<br />
Die Urkunde wird <strong>in</strong> der Lorenzkirche<br />
<strong>Erfurt</strong> ihren Platz f<strong>in</strong>den.<br />
<strong>Kirchen</strong>führer auf DVD<br />
Die <strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
bietet e<strong>in</strong>en <strong>Kirchen</strong>führer auf DVD an,<br />
der <strong>in</strong> fünf Videofilmen mit Musik und<br />
Sprechtext die Kaufmannskirche am Anger<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art vorstellt, wie man sie bei<br />
e<strong>in</strong>er realen ührung nicht wahrnehmen<br />
kann. Der <strong>Kirchen</strong>führer kann mittels e<strong>in</strong>es<br />
handelsüblichen DVD-Players auf e<strong>in</strong>em<br />
ernsehgerät abgespielt werden. Die<br />
jeweiligen ilme s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zeln auswählbar.<br />
E<strong>in</strong> wesentlicher Aspekt der ührung ist<br />
die Vermittlung der Ikonografie der Kunstwerke.<br />
Die gesamte ührung dauert etwa<br />
75 M<strong>in</strong>uten.<br />
Die fünf ilme behandeln im E<strong>in</strong>zelnen:<br />
Überblick mit Bau- und Geschichtsdaten;<br />
Kanzel; Altar und Taufste<strong>in</strong>; die Epitaphe;<br />
Gemälde, Kruzifix über der Sakristeitür,<br />
Heilige Sippe, Orgel.<br />
Der Besucher der Kirche wird dabei persönlich<br />
angesprochen. Zu erwerben ist die<br />
DVD am Verkaufsstand <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
zum Preis von 8 Euro.<br />
Dr. Helmut Jung, <strong>Erfurt</strong><br />
Frühaufsteher und Langschläfer<br />
Es ist eigentlich schade, dass im Zentrum<br />
von <strong>Erfurt</strong> so gut wie alle evangelischen<br />
Gottesdienste mehr oder weniger zur gleichen<br />
Zeit stattf<strong>in</strong>den: um 9.30 Uhr oder<br />
10 Uhr. Unsere Reisegruppe, die am 6.<br />
und 7. November <strong>in</strong> Ihrer Stadt zu Gast<br />
war, g<strong>in</strong>g trotz mehrheitlich evangelischer<br />
Teilnehmer um 11 Uhr <strong>in</strong> den Dom, weil<br />
das besser <strong>in</strong> den Zeitplan passte.<br />
Ich kann mir denken, dass für Ihre Geme<strong>in</strong>deglieder<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren<br />
Raum wie der <strong>Erfurt</strong>er City zeitlich versetzte<br />
Gottesdienstangebote, vom rühaufsteher<br />
bis zum Langschläfer, im Zeitraum<br />
von 8 bis 11 Uhr, sicher auch attraktiv<br />
se<strong>in</strong> können. Ich b<strong>in</strong> mir fast sicher,<br />
dass Sie dann <strong>in</strong> der Summe mehr<br />
Gottesdienstbesucher hätten.<br />
Mart<strong>in</strong> Koch, Coburg
KINDER 42<br />
KIRCHE<br />
MIT KINDERN<br />
K<strong>in</strong>derkreise/K<strong>in</strong>dertreffs<br />
Mo 14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Kirchheim<br />
Mo 14.45 Uhr Walschleben<br />
Mo 15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Mo 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />
Mo 16.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Egstedt<br />
Mo 17 Uhr Mart<strong>in</strong>i-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Di 9.30 Uhr Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Eltern-K<strong>in</strong>d-Kreis<br />
Di 14.45 Uhr Dachwig<br />
Di 15 Uhr Predigergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Di 15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Alach<br />
Di 15.30 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Puschk<strong>in</strong>straße<br />
Di 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />
Di 16.15 Uhr Philipp Melanchthon-GZ<br />
Mi 14.30 Uhr Gebesee<br />
Mi 15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Andreas<br />
Andreasstraße 16<br />
Mi 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Bischleben<br />
Do 15.30 Uhr Tiefthal<br />
Do 15.30 Uhr Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Do 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Marbach<br />
Do 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Südost<br />
S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Do 15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Büßleben<br />
Do 16 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Humboldtstraße<br />
Do 16.15 Uhr Philipp Melanchthon-GZ<br />
Do 16.30 Uhr Lutherkirche<br />
Do 16.45 Uhr Elxleben<br />
r 14 Uhr GZ Roter Berg<br />
r 16-18 Uhr Zimmernsupra<br />
Advent 10.<strong>12</strong>.<br />
K<strong>in</strong>dergottesdienste<br />
jeden So Reglerkirche, Predigerkirche<br />
jeden 1. und 3. So Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />
jeden 3. So Philipp-Melanchthon-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
Familiennachmittage<br />
4.<strong>12</strong>. 15-18 Uhr<br />
Offene Kirche <strong>in</strong> Walschleben<br />
18.<strong>12</strong>. 15.30 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />
Familiengottesdienste und Feste<br />
5.<strong>12</strong>.<br />
9.30 Uhr Regler<br />
10 Uhr Andreas<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />
14.30 Uhr Marbach<br />
9.15 Uhr Büßleben<br />
10.30 Uhr W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
9.1.05<br />
10 Uhr Predigerkloster<br />
Adventsfeier<br />
für alle Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen und<br />
Katechet<strong>in</strong>nen i.R und Danke-est für<br />
alle ehrenamtlichen Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen,<br />
die mit K<strong>in</strong>dern im K<strong>in</strong>dergottesdienst,<br />
<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derkreisen, bei Veranstaltungen<br />
und Projekten und ähnlichem arbeiten<br />
2.<strong>12</strong>. 19 Uhr Schmidtstedter Straße 42<br />
Anmeldung bei Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />
( 6437188<br />
Kirche im Advent für K<strong>in</strong>der<br />
„Durch das Schlüsselloch <strong>in</strong> den<br />
geöffneten Weihnachtshimmel schauen“<br />
Schulklassen und K<strong>in</strong>dergruppen s<strong>in</strong>d<br />
wieder e<strong>in</strong>geladen, <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />
der Adventszeit zu erleben<br />
8.-21.<strong>12</strong>.<br />
Anmeldung bei Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />
( 6437188<br />
Rechtzeitig anmelden<br />
K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche 7.2.-11.2.05<br />
Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />
bitte im Januar anmelden bei Dorothea<br />
Peukert oder Geme<strong>in</strong>debüro Regler<br />
K<strong>in</strong>derwoche 7.2.-10.2<br />
Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum Südost,<br />
S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
bitte im Januar anmelden bei Günter<br />
Kemmler
EHRUNG / ANZEIGEN 44<br />
Der Mitmensch ist ihr wichtig<br />
Anlässlich des Mart<strong>in</strong>s-Empfangs im Rathaus erhielt rau Elly Lange<br />
aus der Hand des Oberbürgermeisters die Medaille für hervorragende<br />
ehrenamtliche Arbeit.<br />
rau Lange wurde vom <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> für diese<br />
Ehrung vorgeschlagen, sie gehört der Thomasgeme<strong>in</strong>de an.<br />
Nach Beendigung ihrer beruflichen Laufbahn engagiert sich rau<br />
Lange nun täglich für die Belange älterer Menschen. Sie sucht<br />
das geme<strong>in</strong>same Gespräch, erfreut mit kle<strong>in</strong>en kulturellen Darbietungen,<br />
Gedichten und Liedern und hilft, Alltagssorgen zu bewältigen.<br />
Dabei achtet sie weder auf Konfessionszugehörigkeit<br />
noch auf weltanschauliche Unterschiede. Ihr ist der Mensch e<strong>in</strong>fach<br />
wichtig. Sie kümmert sich auch mit großem E<strong>in</strong>fühlungsvermögen<br />
um Demenzkranke.<br />
In zentraler Stadtlage<br />
99096 <strong>Erfurt</strong>, Löberwallgraben 22<br />
(/ax 0361-3453344, ( 0361-3453471
45 INORMATION<br />
„Auschwitz – Berl<strong>in</strong> – <strong>Erfurt</strong>:<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>fernalisches Dreieck“<br />
Vortragsveranstaltung<br />
Dr. Robert Jan van Pelt<br />
University of Waterloo, Waterloo/Ontario, Canada<br />
Dienstag, 11. Januar, 19 bis 21 Uhr<br />
Begegnungsstätte Kle<strong>in</strong>e Synagoge<br />
örderkreis Geschichtsort Topf & Söhne, <strong>Erfurt</strong><br />
Der Initiativkreis fordert und fördert die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />
Geschichtsortes, an dem historisches Er<strong>in</strong>nern und Lernen<br />
zur Geschichte des Nationalsozialismus<br />
exemplarisch vor Ort möglich wird.<br />
Das Beispiel ist die <strong>Erfurt</strong>er irma J. A. Topf & Söhne.<br />
Auskunft erteilt Prof. Dr. Alf Lüdtke ( 0361.7374461, 7374410<br />
LUTHER-BUCHHANDLUNG<br />
ERURT<br />
Inh. Brigitte Schubert<br />
Schmidtstedter Straße 2-3<br />
99084 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-56 23 404<br />
Nacht und Tag bestellen:<br />
luther-Buchhandlung@gmx.net<br />
Persönlich b<strong>in</strong> ich für Sie da:<br />
Montag-reitag 9-19 Uhr<br />
Samstag 9-13 Uhr<br />
Ich freue mich auf Sie!<br />
Ihre Augenoptiker<br />
Augenoptik Bettzüge GmbH<br />
<strong>Erfurt</strong>, Anger 36<br />
( 5 62 40 44<br />
Neudietendorf<br />
Z<strong>in</strong>zendorfstraße 3<br />
( 036202/81317<br />
<strong>Erfurt</strong>, Weitergasse 17<br />
( 5 62 71 15
47 AKTION<br />
Sie werden erwartet<br />
E<strong>in</strong>e Aktion für den (Wieder)E<strong>in</strong>stieg<br />
<strong>in</strong> die evangelische Kirche<br />
Bis Ostern 2005 gibt es für Sie e<strong>in</strong>e<br />
kostenlose Telefonnummer:<br />
0800-33 838 33<br />
Für wen?<br />
• ür Menschen, die Orientierung suchen,<br />
die sich <strong>in</strong>formieren wollen über Kirche,<br />
über Kirche <strong>in</strong> ihrem Leben, über Wege<br />
dorth<strong>in</strong>.<br />
• ür Menschen mit Sehnsucht<br />
nach Wegweisern auf dem Lebensweg<br />
• ür Menschen, die über<br />
Angebote und Veranstaltungen<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />
<strong>in</strong>formiert werden wollen<br />
und<br />
• ür Menschen, die sich<br />
e<strong>in</strong> Gespräch mit e<strong>in</strong>er Pfarrer<strong>in</strong><br />
oder e<strong>in</strong>em Pfarrer<br />
wünschen.<br />
In e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />
Info-Blatt der Evangelisch<br />
Lutherischen Kirche <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
und des <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />
der KPS ist zu lesen:<br />
„Unsere Kirche ist nicht für<br />
alles offen, aber für alle“.<br />
Das kostenlose Telefon für den<br />
(Wieder)E<strong>in</strong>stieg ist täglich 8 bis 22 Uhr<br />
geschaltet<br />
Die Internetseite der Aktion rund um die<br />
Uhr: www.sie-werden-erwartet.de<br />
Die Wiedere<strong>in</strong>trittsstelle <strong>Erfurt</strong>, so erläutert<br />
ihre Leiter<strong>in</strong> Pfarrer<strong>in</strong> Monika H<strong>in</strong>z,<br />
bietet mehr als nur die Möglichkeit zum<br />
Wiedere<strong>in</strong>tritt, hatten doch viele Menschen<br />
überhaupt noch nie Kontakt mit<br />
Kirche.<br />
In der August<strong>in</strong>erstraße 4 steht nun e<strong>in</strong><br />
Kontaktladen der Kirche zur Verfügung.<br />
Hier gibt es Informationen rund um die<br />
Kirche, H<strong>in</strong>weise und Veranstaltungen aller<br />
Art. Und natürlich besteht auch die<br />
Möglichkeit zum Gespräch zum<br />
(Wieder)E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die evangelische Kirche.<br />
„Kirche im Blick“ –<br />
<strong>Erfurt</strong>, August<strong>in</strong>erstraße 4<br />
Mo, Mi, r 11-17 Uhr<br />
Di, Do 14-18 Uhr<br />
( 0361.6443898<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Monika H<strong>in</strong>z<br />
monika.h<strong>in</strong>z@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
E<strong>in</strong> Arbeitsheft für Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />
und Pfarrer, Geme<strong>in</strong>den<br />
und Super<strong>in</strong>tendenturen beleuchtet<br />
die aktuelle Situation<br />
und Chancen, <strong>in</strong>formiert<br />
über Möglichkeiten und Notwendigkeiten.<br />
Landesbischof Christoph<br />
Kähler erläutert die H<strong>in</strong>tergründe<br />
der Aktion „Sie werden<br />
erwartet“. Er fragt:<br />
„Könnte es se<strong>in</strong>, dass wir<br />
nicht alle Menschen im Blick<br />
haben...?“, und fordert auf,<br />
„(Wieder)E<strong>in</strong>stieg offensiv <strong>in</strong><br />
der Öffentlichkeit zu kommunizieren<br />
und aktiv zu werden“.<br />
Dazu werden detaillierte Arbeitsschritte<br />
ebenso benannt, wie Anregungen für Veranstaltungen,<br />
Kontaktstellen, Pressearbeit.<br />
E<strong>in</strong> vielfältiges Angebot an Veranstaltungen<br />
mit renommierten Akteuren – von Jazz<br />
und Gospel über Theater, Kle<strong>in</strong>kunst,<br />
Kunsthandwerk, Tanz, bis zu Diskussionsabenden<br />
und Kursen zu aktuellen Themen<br />
– kann allerorts genutzt werden.<br />
Die Broschüre nennt dazu konkrete Adressen<br />
<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen.