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Deutsche Gesellschaft für - DGEM

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Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort....................................................................................................................................3<br />

Mitglieder................................................................................................................................ 4<br />

TEIL I – ENTERALE ERNÄHRUNG<br />

1. Einführung.......................................................................................................................... 5<br />

2. Erfassung einer Malnutrition............................................................................................ 6<br />

3. Ernährungsart/ Ernährungsweg..................................................................................... 7<br />

4. Sondenarten..................................................................................................................... 9<br />

4.1. Transnasale Sonden.................................................................................... 9<br />

4.1.1. Nasogastrale Sonde.........................................................…………………... 9<br />

4.1.2. Nasojejunale Sonde..............................................................….………....... .9<br />

4.1.3. Trelumina……………………………………………………………………………9<br />

4.2. PEG........................................................................................................……. 9<br />

4.3. Feinnadelkatheterjejunostomie.....................................................................9<br />

5. Sondenpflege............................................................................................................. ......10<br />

5.1. Transnasale Sonden.....................................................................................10<br />

5.1.1. Pflasterwechsel, Mund- und Nasenpflege..................................................10<br />

5.1.2. Fixation..........................................................................................................10<br />

5.1.3. Lagekontrolle................................................................................................10<br />

5.1.4. Spülen............................................................................................................10<br />

5.2. PEG-Sonde....................................................................................................11<br />

5.2.1. Verbandswechsel......................................................................................... 11<br />

5.2.2. Spülen............................................................................................................11<br />

6. Durchführung der enteralen Ernährung.........................................................................12<br />

6.1. Ernährungsbeginn........................................................................................12<br />

6.2. Verabreichungsarten....................................................................................12<br />

6.2.1. Bolusgabe................................................................................................... ..12<br />

6.2.2. Kontinuierliche Gabe mit Nahrungskarenz................................................12<br />

6.3. Aufbau eines Ernährungsplanes………………………………......................13<br />

6.3.1. Bestimmung des Energiebedarfes..............................................................13<br />

6.3.2. Bestimmung des Flüssigkeitsbedarfes......................................................13<br />

6.3.3. Auswahl einer geeigneten Sondennahrung…………………………………14<br />

6.3.4. Beispiel <strong>für</strong> einen Ernährungsplan…………………………………………...15<br />

- 1 -


6.4. Ernährungsempfehlungen (Übersicht) ................................................................ ......16<br />

Der Patient mit ARDS/ chron. Respirator. Insuffizienz..............................16<br />

Der Patient mit chron.-entzündlicher Darmerkrankung…… ….…............16<br />

Der Patient mit Diabetes...............................................................................16<br />

Der Intensivpatient…………..........................................................................16<br />

Der Patient mit Kurzdarmsyndrom……………...................….....................16<br />

Der Patient mit Leberinsuffizienz (akut/ chronisch)...................................16<br />

Der Patient mit Nierenversagen (akut/ chronisch)..………..……………….17<br />

Der onkologische Patient.............................................................................17<br />

Der Patient mit Pankreatitis (akut/ chronisch)...........................................17<br />

Der Patient mit Schluck-/ Kaustörungen…………………………………….17<br />

7. Problemlösung......................................................................................................... .......18<br />

7.1. Diarrhoen.......................................................................................................18<br />

7.2. Aspiration......................................................................................................19<br />

7.3. Sondenverstopfung......................................................................................19<br />

8. Hygienemaßnahmen........................................................................................................20<br />

9. Arzneimittel und Sonde.................................................................................. .................21<br />

9.1. Allgemeine Regeln........................................................................................21<br />

9.2. Seite <strong>für</strong> Notizen ......................................................................................... 22<br />

9.3. Diagramm: Verabreichung von Arzneimitteln über die Sonde.................23<br />

9.4. Sondenmedikationsplan (Beispiel)……………………………………………24<br />

9.5. Tabelle: Wichtige Applikationshinweise von häufig verwendeten<br />

oralen Arzneimitteln über die Ernährungssonde................... ...................25<br />

10. Produktbeschreibungen................................................................................................35<br />

10.1. Übersicht über die empfohlenen Sondennahrungen................................35<br />

10.2. Produktbeschreibungen der Sondennahrungen <strong>für</strong> die normale<br />

Stoffwechsellage.......................................................................................... 36<br />

10.3. Produktbeschreibungen der Sondennahrungen <strong>für</strong> die veränderte<br />

Stoffwechsellage............................................................... ...........................37<br />

10.4. Übersicht über die empfohlenen Trinknahrungen.....................................38<br />

10.5. Produktbeschreibungen der Trinknahrungen <strong>für</strong> die normale<br />

Stoffwechsellage...........................................................................................39<br />

10.6. Produktbeschreibungen der Trinknahrungen <strong>für</strong> die veränderte<br />

Stoffwechsellage...........................................................................................40<br />

11. Abkürzungen...................................................................................................................41<br />

12. Literatur...........................................................................................................................42<br />

- 2 -


Vorwort<br />

Der „Qualitätszirkel <strong>für</strong> Ernährungstherapie“ entstand als Folge einer Projektarbeit zwischen der Apotheke<br />

und der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, um Qualitätsstandards<br />

<strong>für</strong> die enterale und parenterale Ernährung zu erarbeiten. Vorrangiges Ziel war es, jeden<br />

Patienten im St. Marien-Hospital Buer individuell und optimal mit einem evidenz-basierten Ernährungssortiment<br />

zu versorgen und somit die Qualität und Ökonomie der enteralen und parenteralen Ernährungstherapie<br />

zu optimieren.<br />

Die im Folgenden aufgeführten Mitglieder des Qualitätszirkels stehen Ihnen bei Problemen als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die uns mit ihrem Engagement bei der Entstehung<br />

dieses Qualitätsstandards unterstützt haben.<br />

- 3 -


Koordination und Leitung:<br />

Dr. Inge Matthaei, Dr. Jochen Jordan<br />

Medizinische Klinik<br />

Dr. Jörg Busse<br />

Klinik <strong>für</strong> Gefäßchirurgie<br />

Dr. Ulrich Buss<br />

Klinik <strong>für</strong> Visceralchirurgie<br />

Mitglieder des Qualitätszirkels<br />

Bernd Klier<br />

Pflegedienstleitung<br />

Sophia Stamm<br />

Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie (Pflege)<br />

Wolfgang van den Heuvel<br />

Medizinische Klinik (Pflege)<br />

Tanja Bambach<br />

- 4 -


1. Einführung<br />

Heute hungern weltweit etwa 700 Millionen Menschen und sind nicht ausreichend ernährt. Die<br />

Prävalenz der Mangelernährung ist nicht nur auf Entwicklungsländer begrenzt, sondern betrifft in zunehmendem<br />

Maße auch Patienten in industrialisierten Ländern. Sie liegt im Krankenhaus je nach Patientenstruktur<br />

zwischen 20% und 50%. Aus verschiedenen Studien ist weiterhin bekannt, dass ca.<br />

drei Viertel der Patienten während ihres stationären Krankenhausaufenthaltes eine Verschlechterung<br />

ihres Ernährungszustandes erfahren. Besteht eine progrediente Mangelernährung, steigert diese die<br />

Mortalität, Morbidität und die individuelle Komplikationsrate der Patienten. Außerdem verlängert sie<br />

die Dauer des stationären Krankenhausaufenthaltes, senkt die individuelle Therapietoleranz, die allgemeine<br />

physische und psychische Verfassung und somit insgesamt die Prognose des Patienten.<br />

Darüber hinaus kann eine frühzeitige, adäquate ernährungsmedizinische Betreuung zu einer signifikanten<br />

Senkung der individuell entstehenden Gesundheitskosten beitragen und ist somit im hohen<br />

Maße budgetrelevant.<br />

Daher ist die individuell adäquate Ernährungstherapie eine zentrale Aufgabe in der medizinischen,<br />

pflegerischen und pharmazeutischen Betreuung besonders von mangelernährten Patienten.<br />

- 5 -


2. Erfassung einer Malnutrition<br />

Die wichtigsten Maßnahmen zur Beurteilung des individuellen Ernährungszustandes sind eine ausführliche<br />

Anamnese und eine allgemeine körperliche Untersuchung. Hierzu gehört auch die Dokumentation<br />

ernährungsmedizinisch wichtiger Größen, z.B. Gewichtsveränderung in den letzten 3-6 Monaten<br />

oder gastrointestinale Symptome. Außerdem stehen zahlreiche gut evaluierte Methoden zur spezifischen<br />

Erfassung des Ernährungszustandes zur Verfügung:<br />

� die Bestimmung des Körpermassenindexes (BMI = Gewicht/ Körpergröße 2 in kg/m 2 ) <strong>für</strong> die<br />

einfache Einschätzung einer Unter- bzw. Überernährung. Dieser Wert relativiert die durch die<br />

Körpergröße bedingten Unterschiede des Gewichtes und zeigt eine enge Beziehung zum prozentualen<br />

Fettgehalt des Organismus. In einer neueren Studie an 1698 Intensivpatienten korreliert<br />

ein niedriger BMI (< 18.5 kg/m 2 ) mit einer höheren Mortalität (Garrouste-Orgeas et al.,<br />

2004). Allerdings ist seine Aussagekraft bei Patienten mit Hydratationsstörungen eingeschränkt.<br />

� anthropometrische Methoden, die auf einer Messung der Hautfaltendicke (u.a. M. triceps, M.<br />

biceps) bzw. des Umfanges an definierten Lokalisationen (z.B. Oberarmumfang) beruhen. Sie<br />

liefern Messwerte <strong>für</strong> die Fett- und Muskelmasse. Allerdings weisen die Normwerte dieser<br />

Messungen eine breite Streuung auf und sind auf Patienten mit Hydratationsstörungen nicht<br />

übertragbar.<br />

� laborchemische Methoden, z.B. Messung von Transferrin, Retinol-bindendem Protein, Präalbumin<br />

oder Albumin. Niedrige Serumalbuminkonzentrationen korrelieren statistisch sowohl mit<br />

einem schlechten Ernährungszustand (Verlust von Körperzellmasse) als auch mit einer hohen<br />

Krankheitsaktivität. Allerdings ist die Serumalbuminkonzentration ein eigenständiger prognostischer<br />

Parameter bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern. Die übrigen oben aufgeführten Laborparameter<br />

sind teuer, aufwendig und ebenfalls bei einigen Krankheitbildern nicht pathognomonisch.<br />

� verschiedene apparative Methoden, z.B. die Bioimpedanz- oder eine Röntgenabsorptionsmessung<br />

� subjektive Einschätzungsmethoden, die u.a. bestimmte Ernährungsgewohnheiten der Patienten,<br />

den Gewichtsverlust in den letzten 3-6 Monaten, Störungen der Nahrungsaufnahme und<br />

gastrointestinale Symptome erfragen, z.B. das „Subjective Global Assessment“ oder das „Mini<br />

Nutritional Assessment“. Beide klinischen Testverfahren gelten als klinisch verlässlich und gut<br />

reproduzierbar, sind aber zeitaufwendig.<br />

� eine genaue Ernährungsanalyse, bei der der Patient über 7 Tage alle eingenommenen Lebensmittel<br />

und Getränke mit Mengenangaben aufschreibt. Dies erfordert allerdings nicht nur<br />

eine hohe Motivation durch den Patienten, sondern zunächst auch die genaue Instruktion<br />

durch eine ernährungsmedizinisch geschulte Kraft.<br />

- 6 -


Unter der Berücksichtigung der genannten Fakten empfehlen wir zur Erfassung der Malnutrition die<br />

Dokumentation von Körpergröße und –gewicht bei Aufnahme der Patienten, zusätzlich die Bestimmung<br />

von Serum-Elektrolyten, Gesamteiweiß, Albumin, Kreatinin, Harnstoff, GOT, GPT und ein<br />

Differentialblutbild, bei onkologischen Patienten auch des CRP-Wertes. Während des stationären<br />

Aufenthaltes sollte bei ausgewählten Patienten regelmäßig das Körpergewicht bestimmt werden. In<br />

Einzelfällen ist, besonders bei onkologischen Patienten, eine genaue Ernährungsanalyse sinnvoll.<br />

3. Ernährungsarten/ -weg<br />

Die künstliche Ernährung ist als eine „Ersatzmaßnahme“ bei unzureichender oraler Kostzufuhr zu<br />

verstehen. Sowohl die enterale als auch die parenterale Ernährung sind mit Komplikationen und<br />

Limitationen verbunden. Grundsätzlich ist jedoch unter den künstlichen Ernährungsformen die<br />

weniger invasive und physiologischere enterale Ernährung vorzuziehen und diese – wenn keine<br />

Kontraindikationen bestehen – möglichst frühzeitig (d.h. innerhalb von 24 Stunden nach einem<br />

Trauma oder einer Operation) – zu beginnen.<br />

Vorteile der enteralen Ernährung sind:<br />

� Prävention der Zottenatrophie durch Aufrechterhaltung der Mucosa-Barriere<br />

� Verbesserte Durchblutung im Splanchnikusgebiet<br />

� Stimulation der Darmmotilität<br />

� Verbesserte Infektions- und Sepsisprophylaxe<br />

� Verhinderung von gastrointestinalen Blutungen<br />

� Reduktion der bakteriellen Besiedlung mit pathogenen Keimen<br />

Absolute Kontraindikationen sind eine totale Obstruktion im Gastrointestinaltrakt, schwerwiegende<br />

Störungen der Darmmotilität, z.B. paralytischer oder mechanischer Ileus, akute obere gastrointestinale<br />

Blutungen, das akute Abdomen vor chirurgischer Intervention und Komata metabolischer Genese. Zu<br />

den relativen Kontraindikationen zählen das Kurzdarmsyndrom (bei einer Darmlänge < 60 cm) und eine<br />

Peritonitis.<br />

Sinnvoll kann auch eine Kombination von parenteraler und enteraler Ernährung („duales Ernährungsprinzip“)<br />

sein, besonders <strong>für</strong> die Ernährung kritisch kranker Patienten mit unzureichender<br />

enteraler Ernährung. Die bei diesen Patienten praktizierte „minimale enterale Ernährung“ führt jedoch<br />

zu einer verminderten Freisetzung von Stresshormonen, die sich konsekutiv in einem geringeren<br />

Energieverbrauch und in einer verminderten Katabolie des Patienten auswirkt.<br />

Trinknahrungen werden als Zusatznahrung eingesetzt, wenn der Patient Nahrung nicht mehr in ausreichender<br />

Menge zu sich nimmt. Außerdem bieten sie die Möglichkeit, bei erhöhtem Eiweißbedarf<br />

oder Eiweißmangel gezielt Protein zu supplementieren.<br />

- 7 -


In der folgenden Abbildung auf der nächsten Seite sehen Sie ein Konzept als Entscheidungshilfe zur<br />

Auswahl verschiedener Sondenzugänge <strong>für</strong> operative Patienten.<br />

Abb. 1: Konzept zur Versorgung von Patienten mit einem adäquaten Zugangsweg zur klinischen<br />

Ernährung (Löser et al., 2001)<br />

- 8 -


4. Sondenarten<br />

4.1. Transnasale Sonden<br />

4.1.1. Nasogastrale Sonde<br />

Die kurzzeitige enterale Ernährung erfolgt am einfachsten über eine nasogastrale Sonde. Voraussetzung<br />

ist eine intakte Reservoir- und Entleerungsfunktion des Magens. Die Bolusapplikation der<br />

Ernährungslösung ist möglicherweise physiologischer als die kontinuierliche Applikation.<br />

Da Silikonkautschuk das weichste aller Materialien ist und eine dauerhafte Flexibilität zeigt, ist <strong>für</strong><br />

diesen Zugangsweg eine Freka SIL-Sonde CH 16, 100 cm, gelistet.<br />

4.1.2. Nasojejunale Sonde<br />

Insbesondere <strong>für</strong> den beatmeten Patienten ist die Magensonde zur enteralen Ernährung aufgrund der<br />

erheblichen Aspirationsgefahr risikoreich. Beim katecholamin-pflichtigen Intensivpatienten ist der gastrale<br />

Reflux meist so hoch, dass eine gastrale Zufuhr nicht durchführbar ist. Hier ist unbedingt die Plazierung<br />

einer Jejunalsonde anzustreben, die auch bei Patienten mit gastralen Motilitätsstörungen (z.B.<br />

Gastroparese bei Diabetes) und mit Pankreatitis gelegt werden kann.<br />

Bei jejunaler Sondenlage ist die kontinuierliche Applikation über eine Ernährungspumpe<br />

unbedingt erforderlich, da es bei Bolusgabe in den Dünndarm zum Dumping-Syndrom<br />

(Schweißausbrüche, Blässe, Erbrechen, Durchfälle, Kreislaufkollaps) kommen kann.<br />

Für diesen Zugangsweg sind Freka SIL-Sonden mit einer Länge von 120-130 cm gelistet.<br />

4.1.3. Trelumina-Sonde<br />

Für Intensivpatienten ist eine dreilumige Polyurethansonde zur frühzeitigen jejunalen Ernährung gelistet.<br />

Durch ein zusätzliches gastrales Dekompressionslumen und durch ein Belüftungslumen wird das<br />

Ansaugen der Mageninnenwand verhindert. Bei guter Sondenpflege hat diese Sonde eine Liegedauer<br />

von ca. 6 Wochen.<br />

4.2. PEG (perkutane endoskopische kontrollierte Gastrostomie)<br />

Die PEG ist heute der enterale Zugang der Wahl bei Patienten mit funktionsfähigem Dünndarm, die<br />

eine längerfristige künstliche Ernährung (> 2 Wochen) benötigen, z.B. auf Grund eines nicht resektablen<br />

Pharynx-, Ösophagus- oder Magenkarzinoms oder bei schwerstem Polytrauma sowie bei verschiedenen<br />

neurologischen Erkrankungen (ALS, Myasthenie, Chorea Huntington). Als Kontraindikationen<br />

gelten in erster Linie Gerinnungsstörungen und Erkrankungen, die eine reguläre Darmpassage<br />

ausschließen, z.B. Ileus und eine fortgeschrittene Peritonealkarzinose. Die enterale Ernährung<br />

kann bereits 4-6 Std. nach PEG-Anlage begonnen werden.<br />

Für diesen Zugangsweg sind die gastralen Freka PEG- Sets mit CH 15 oder 20 gelistet.<br />

4.3. Feinnadelkatheterjejunostomie<br />

Für Patienten mit großen visceralchirurgischen Eingriffen ist ein Feinnadelkatheterjejunostomie-Set<br />

gelistet.<br />

- 9 -


5. Sondenpflege<br />

5.1. Transnasale Sonden<br />

5.1.1. Pflasterwechsel, Mund- und Nasenpflege<br />

Das Fixationspflaster an der Nase ist jeden Tag oder bei Bedarf zu erneuern und nach Möglichkeit an<br />

einer anderen Stelle zu fixieren.<br />

Altes Pflaster vorsichtig entfernen.<br />

Vorsichtiges Reinigen der Haut und der Magensonde mit warmen Wasser und evtl. Seife, anschliessend<br />

gut abtrocknen.<br />

Beide Nasenöffnungen mit einem Wattestäbchen und warmen Wasser vorsichtig austupfen. Mundpflege<br />

durchführen.<br />

Neues Pflaster fixieren, dabei darauf achten, dass die Sonde nicht disloziert.<br />

Nasenflügel innen und außen mit fetthaltiger Nasensalbe (Bepanthen ® Augen- und Nasensalbe) pflegen.<br />

Vorsicht jedoch bei fetthaltigen Salben und gleichzeitiger Sauerstoffgabe – Nasenschleimhautverbrennungen<br />

sind möglich.<br />

5.1.2. Fixation<br />

Durch eine gute Fixation wird die korrekte Lage der Sonde gewährleistet.<br />

Dazu wird die Sonde mit einem bis ca. 10 cm langen, 1.25 – 2.5 cm breitem Pflasterstreifen befestigt.<br />

Ca. 4 cm des Streifens werden auf die vorher entfettete Nase geklebt. Der verbleibende Rest wird<br />

längs bis zur Mitte eingeschnitten. Eine Hälfte wird längs auf die Sonde geklebt, die andere Hälfte um<br />

die Sonde gewickelt. Bitte bei der Fixation der Sonde wegen der Dekubitusgefahr keinen Druck auf<br />

die Schleimhäute ausüben.<br />

5.1.3. Lagekontrolle<br />

Nach Lage der Sonde sollte die Eintrittsstelle mit einem Kugelschreiber markiert werden.<br />

Die korrekte Lage sollte einmal/Schicht durch Aspiration oder durch Luftinsufflation und Aspiration der<br />

Luft mit (mindestens) 60 ml- Spritzen kontrolliert werden. Zusätzlich ist auch bei Patienten mit Reflux<br />

vor jeder Applikation von Sondennahrung ein Säurenachweis mit pH-Indikatorpapier möglich.<br />

Sollten Zweifel an der korrekten Lage der Sonde bestehen, ist eine Röntgendarstellung durchzuführen.<br />

5.1.4. Spülen<br />

Die Sonde muss immer gespült werden, um ein Verstopfen oder Verkleben zu vermeiden, und zwar<br />

� wenn die Nahrungszufuhr unterbrochen wird<br />

� vor und nach jeder Nahrungsapplikation<br />

� vor und nach jeder Medikamentengabe über Sonde<br />

Als Spülflüssigkeit geeignet sind frisches, kohlensäurearmes Mineralwasser, abgekochtes Trinkwasser<br />

oder (täglich) frisch gekochter Fenchel- oder Kamillentee (nach Zubereitung nur 6 Std. haltbar!).<br />

Zum Spülen von verstopfen Sonden s. Kapitel 7.3., „Verstopfte Sonde“.<br />

- 10 -


5.2. PEG-Sonden<br />

5.2.1. Verbandswechsel<br />

Bis zur Abheilung der Einstichstelle nach 7-10 Tagen sollte täglich ein Verbandswechsel durchgeführt<br />

werden. Danach genügt ein 2-3tägiger Verbandswechsel. Die Einstichstelle muss täglich durch Palpation<br />

auf Veränderungen untersucht werden. Dabei ist besonders auf Infiltrationen und auf Schmerzempfindungen<br />

zu achten. Sollte sich die Einstichstelle entzünden (Rötung der Einstichstelle, Absonderung<br />

von Sekret oder Blut), empfiehlt es sich, den Verbandswechsel täglich durchzuführen.<br />

Materialien <strong>für</strong> den Verbandswechsel:<br />

Sterile und unsterile Handschuhe<br />

Sterile Schlitzkompressen<br />

Pflaster<br />

Sterile Pinzetten (2) Hautdesinfektionsmittel<br />

evtl. Schere Abwurf<br />

Durchführung:<br />

Der Patient wird zunächst über den Verbandswechsel informiert. Nach der Händedesinfektion werden<br />

die benötigten Materialien auf einer sauberen Arbeitsfläche abgelegt.<br />

Der Verband wird mit unsterilen Handschuhen gelöst, die Wundauflage aber noch auf der Einstichstelle<br />

belassen. Dann erfolgt erneut eine Händedesinfektion. Nach dem Anziehen steriler Handschuhe<br />

wird mit der ersten Pinzette die Wundauflage entfernt. Dann wird die Halteplatte gelockert,<br />

zurückgezogen und die PEG vorsichtig um die Längsachse gedreht.<br />

Die Halteplatte wird an der Unterseite gereinigt. Die Wunde wird mit Hautdesinfektionsmittel besprüht.<br />

Eine Kompresse wird zwischen Halteplatte und Haut um die Sonde gelegt, die Halteplatte vorsichtig<br />

angezogen (Vorsicht: Gefahr der Drucknekrose!) und ein neuer Pflasterverband aufgebracht.<br />

Die Einstichstelle unterhalb des Verbandes sollte immer trocken und belüftet gehalten werden.<br />

Bitte keine Desinfektionssalben und –puder verwenden.<br />

5.2.2. Spülen<br />

Das Spülen der PEG erfolgt wie unter 5.1.4. beschrieben.<br />

Die Sondenpflege von Patienten mit transnasalen oder PEG-Sonden und der Zustand der Nasen-/<br />

Mundschleimhaut sollte in der Pflegedokumentation vermerkt und beobachtete Veränderungen dem<br />

Arzt mitgeteilt werden.<br />

Auf Wunsch der Angehörigen und der Patienten übernimmt die Schulung von Patienten mit PEG und<br />

den an der Pflege beteiligten Personen das ambulante Pflegeteam der Firma Fresenius Kabi Deutschland<br />

GmbH. Ansprechpartner (einschließlich Telefonnummern) sind in den Fachabteilungen hinterlegt.<br />

- 11 -


6. Durchführung der enteralen Ernährung<br />

6.1. Ernährungsbeginn:<br />

Die enterale Ernährung kann innerhalb von 12 Stunden nach Operationen, Unfällen, Verbrennungen<br />

begonnen werden, wenn keine Kontraindikationen vorliegen. Ihre Vorteile sind umso größer sind, je<br />

früher sie eingesetzt wird. Neben den physiologischen Vorteilen wird auch eine bessere Verträglichkeit<br />

erzielt.<br />

Einen Vorschlag zur zeitlichen Staffelung der künstlichen Ernährung zeigt nachfolgende Graphik.<br />

Abb. 2: PKE-Kongress Stuttgart, 2003<br />

6.2. Verabreichungsarten:<br />

6.2.1. Bolusgabe<br />

Diese Verabreichungsart ist nur bei Patienten mit nasogastraler Sonde möglich.<br />

Mögliche Vorteile sind neben dem geringen Materialbedarf (keine Ernährungspumpe, geringere<br />

Kosten) der geringere Effekt auf den pH-Wert des Magens (Keimbesiedlung!) und eine möglicherweise<br />

geringere Pneumonierate (stille Aspiration). Häufig können Verträglichkeitsprobleme (Übelkeit,<br />

Völlegefühl, Diarrhoe) eine kontinuierliche Erhöhung der Volumen- und Energiezufuhr limitieren.<br />

Bei der Bolusgabe wird die zu verabreichende Gesamtmenge auf mehrere Gaben aufgeteilt und per<br />

Schwerkraft verabreicht.<br />

6.2.2. Kontinuierliche Gabe mit Nahrungskarenz<br />

Bei dieser Verabreichungsart sollte kontinuierlich über 16-18 Stunden ernährt und dann eine mehrstündige<br />

Ernährungspause (6-8 Std.) angeschlossen werden, um eine Ansäuerung des Magens zu<br />

gewährleisten und damit eine Prophylaxe gegen mikrobielle Besiedlung zu gewährleisten (s. Tab. 1).<br />

- 12 -


Möglich ist eine pumpengesteuerte und eine schwerkraftkontrollierte Sondenernährung, wobei erstere<br />

deutlich sicherer ist und daher bei Patienten mit nasojejunaler Sonde vorzuziehen ist.<br />

Vorteile der kontinuierlichen Ernährung sind eine geringere Diarrhoe und eventuell eine verbesserte<br />

Nährstoffaufnahme.<br />

In der nachfolgenden Tabelle ist ein möglicher Ernährungsaufbau <strong>für</strong> beide Verabreichungsarten dargestellt:<br />

Tag Kontinuierlich//Stundenzahl Bolus (nur gastral!)<br />

1 20-25 ml/Std.//19 Std. 5 x 50-100 ml<br />

2 40-50 ml/Std.//17-19 Std. 5 x 100-200 ml<br />

3 60-75 ml/Std.//17-19 Std. 6 x 200-250 ml<br />

4 80-100 ml/Std.//17-19 Std. 8 x 200-250 ml<br />

5 100-125 ml/Std.//16 Std. 8 x 250 ml<br />

6 100-125 ml/Std.//16 Std. 8 x 250 ml<br />

Tab. 1: Enteraler Ernährungsaufbau (nach AKE, 2004)<br />

6.3. Aufbau eines Ernährungsplanes<br />

6.3.1. Bestimmung des Energiebedarfes<br />

Dieser ist abhängig vom Ernährungszustand und vom Krankheitsbild des Patienten.<br />

Viele Patienten werden isokalorisch, d.h. mit einer Energiezufuhr von 30 kcal/ kg KG/d ernährt. Dies<br />

entspricht dem Bedarf eines nicht-mangelernährten, mobilen Patienten.<br />

Eine hochkalorische Ernährung, d.h. eine Energiezufuhr von 35-40 kcal/kg KG/d wird bei bereits<br />

mangelernährten Patienten (z.B. Tumorkachexie) und gewünschter Gewichtszunahme angestrebt.<br />

Ein erhöhter Energiebedarf liegt u.a. auch bei Patienten nach schweren Traumen, größeren operativen<br />

Eingriffen, multiplen Frakturen und schweren Infektionen vor. Weitere Informationen zum Energiebedarf<br />

bei bestimmten Krankheitsbildern sind in Abschnitt 6.4. „Ernährungsempfehlungen“ hinterlegt.<br />

Für die Bestimmung des Energiebedarfes gilt:<br />

� Bei Patienten mit normalem Gewicht und normalen Hydratationsstatus ist das Ist-Gewicht<br />

anzugeben.<br />

� Bei Patienten mit Adipositas (BMI > 30) ist das Soll-Gewicht zu wählen.<br />

� Bei extrem kachektischen Patienten (BMI < 16) ist zunächst das Ist-Gewicht, später das Soll-<br />

Gewicht zu verwenden.<br />

6.3.2. Bestimmung des Flüssigkeitsbedarfes<br />

Der Flüssigkeitsbedarf liegt in der Regel zwischen 25-40 ml/ kg KG/Tag. Er muss an die Gesamtsituation<br />

des Patienten angepasst werden. Ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf liegt bei Patienten mit Fieber<br />

(+12.5% pro 1 o C über Normaltemperatur), starkem Schwitzen (+10-25%), Hyperventilation (+10-50%),<br />

bei Diarrhoen und/ oder Erbrechen vor.<br />

- 13 -


Grundsätzlich ist nur das freie Wasser einzuberechnen (d.h. 70-80% des applizierten Volumens), nicht<br />

das Gesamtvolumen (s. Tab. 2). Die zusätzliche Flüssigkeit wird dem Patienten über die Sonde in der<br />

ernährungsfreien Zeit gegeben. Geeignet ist stilles Mineralwasser. Auf keinen Fall darf Früchtetee,<br />

schwarzer Tee oder Fruchtsaft verwendet werden.<br />

Sondenkost (SK) Umrechnungsfaktor Wassergehalt (ml) in<br />

100 ml SK<br />

Fresubin Original x 0.84 84 ml<br />

Fresubin Original<br />

Fibre<br />

x 0.84 84 ml<br />

Fresubin HP Energy x 0.79 79 ml<br />

Fresubin Energy<br />

Fibre<br />

x 0.78 78 ml<br />

Fresubin Hepa x 0.78 78 ml<br />

Survimed OPD x 0.84 84 ml<br />

Tab. 2: Berechnung des freien Wassers in der Sondennahrung<br />

6.3.3. Auswahl einer geeigneten Sondennahrung<br />

Zur Auswahl stehen isokalorische (= 1kcal/ml) oder hochkalorische (=1.5 kcal/ml) Standard-Sondennahrungen<br />

mit oder ohne Ballaststoffen, außerdem krankheitsspezifische Sondennahrungen <strong>für</strong> Patienten<br />

mit Leber-, Niereninsuffizienz oder schwerer Malassimilation.<br />

Standardmäßig sollten die Patienten, wenn keine Kontraindikationen bestehen, Ballaststoffe erhalten.<br />

Sie erhöhen das Stuhlvolumen durch Wasseradsorption, regulieren die intestinale Transitzeit, fördern<br />

eine gesunde Darmflora und verringern die Gefahr von Diarrhoen.<br />

In den Standardnahrungen liegt der Ballaststoffanteil in der Regel bei > 15 g/1000 kcal und entspricht<br />

damit dem Richtwert <strong>für</strong> die tägliche Ballaststoffaufnahme.<br />

- 14 -


6.3.4. Beispiel <strong>für</strong> einen Ernährungsplan (<strong>für</strong> eine Patientin mit Multiinfarktsyndrom)<br />

Daten: …115…. kg, ……170 cm. (BMI = 39.8), Anamnese/ Diagnose: cerebraler RE-Insult, Hypertonie, bek. Multiinfarktsyndrom, Z. n. Apoplex,<br />

Hemiparese rechts, Adipositas. Bestehender Ernährungsplan: IST: TPN+EN: 1565 kcal, Flüssigkeit: 2585 ml (keine Restriktion erforderlich)<br />

Berechneter Energiebedarf: 30 kcal/ kg - Angestrebtes Sollgewicht: …70 kg ( BMI = 24.2..), dann Energiebedarf : …2100 kcal/ Tag<br />

Flüssigkeitsbedarf z.Z. : 30 ml/kg/KG, <strong>für</strong> angestrebtes Sollgewicht: 2100 ml<br />

Bilanzierte Kost:<br />

Fresubin Original<br />

Fibre in ml +<br />

stilles Mineralwasser<br />

Zufuhrgeschwindigkeit<br />

<strong>für</strong> die Sondenkost<br />

in ml/Std.<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

über die bilanzierte<br />

Kost + Mineralwasser<br />

Zeitdauer in Std.<br />

(Sondenkost +<br />

Mineralwasser)<br />

Zugeführte<br />

Kalorienzahl<br />

Ergänzende parenterale<br />

Ernährung<br />

Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7<br />

1125 ml +<br />

4 x 150 ml =<br />

1725 ml<br />

75 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Sondenkost<br />

150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Mineralw.<br />

945 + 600 ml =<br />

1545 ml<br />

15 Std. <strong>für</strong> die<br />

Sondenkost<br />

4 Std. <strong>für</strong> das<br />

Mineralwasser<br />

1125 kcal<br />

Nein, aber<br />

1 x 1000 ml<br />

Jonosteril<br />

1500 ml +<br />

4 x 150 ml =<br />

2100 ml<br />

100 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Sondenkost<br />

150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Mineralw.<br />

1260 + 600 ml =<br />

1860 ml<br />

15 Std. <strong>für</strong> die<br />

Sondenkost<br />

4 Std. <strong>für</strong> das<br />

Mineralwasser<br />

1500 kcal<br />

Nein, aber<br />

1 x 500 ml<br />

Jonosteril<br />

- 15 -<br />

1875 ml +<br />

4 x 150 ml =<br />

2475 ml<br />

125 ml/Std. <strong>für</strong><br />

d. Sondenkost<br />

150 ml/Std. <strong>für</strong><br />

d. Mineralw.<br />

1575 + 600 ml =<br />

2175 ml<br />

15 Std. <strong>für</strong> die<br />

Sondenkost<br />

4 Std. <strong>für</strong> das<br />

Mineralwasser<br />

1875 kcal<br />

Nein, evtl.<br />

1 x 500 ml<br />

Jonosteril (?)<br />

2100 ml +<br />

4 x 150 ml =<br />

2700 ml<br />

140 ml/Std. <strong>für</strong><br />

d. Sondenkost<br />

150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Mineralw.<br />

1764 + 600 ml =<br />

2364 ml<br />

15 Std. <strong>für</strong> die<br />

Sondenkost<br />

4 Std. <strong>für</strong> das<br />

Mineralwasser<br />

2100 kcal<br />

2100 ml +<br />

4 x 150 ml =<br />

2700 ml<br />

140 ml/Std. <strong>für</strong><br />

d. Sondenkost<br />

150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Mineralw.<br />

1764 + 600 ml =<br />

2364 ml<br />

15 Std. <strong>für</strong> die<br />

Sondenkost<br />

4 Std. <strong>für</strong> das<br />

Mineralwasser<br />

2100 kcal<br />

2100 ml +<br />

4 x 150 ml =<br />

2700 ml<br />

140 ml/Std. <strong>für</strong><br />

d. Sondenkost<br />

150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Mineralw.<br />

1764 + 600 ml =<br />

2364 ml<br />

15 Std. <strong>für</strong> die<br />

Sondenkost<br />

4 Std. <strong>für</strong> das<br />

Mineralwasser<br />

2100 kcal<br />

2100 ml +<br />

4 x 150 ml =<br />

2700 ml<br />

140 ml/Std. <strong>für</strong><br />

d. Sondenkost<br />

150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />

Mineralw.<br />

1764 + 600 ml =<br />

2364 ml<br />

15 Std. <strong>für</strong> die<br />

Sondenkost<br />

4 Std. <strong>für</strong> das<br />

Mineralwasser<br />

Bei Unverträglichkeit, d.h. mehr als 4 dünnen Stühlen/Tag, Umstieg möglich auf ………………………………. (1. Wahl) oder ……………………………… (2. Wahl). Dann neue<br />

Ernährungsberechnung erforderlich. Bei höheren Refluxraten oder starker Unverträglichkeit Flussrate verringern oder EN stoppen.<br />

_______________________ Datum ____________________________________ Unterschrift<br />

Nein<br />

Nein<br />

Nein<br />

2100 kcal<br />

Nein


6.4. Ernährungsempfehlungen (neu als Übersicht)<br />

Die im Folgenden aufgeführten Ernährungsempfehlungen basieren auf den Leitlinien „Enterale Ernährung“<br />

der <strong>DGEM</strong>, der AKE und der ASPEN.<br />

Patient mit ARDS/<br />

chronisch-respirator.<br />

Insuffizienz<br />

Patient mit chron.entzündlicherDarmerkrankung<br />

Energiebedarf Empfohlene<br />

Empfohlene<br />

Sondennahrung Trinknahrung<br />

Bis 45 kcal/ kg KG/ Fresubin Energy (Fibre) Fresubin Energy<br />

Tag<br />

(Fibre) Drink<br />

35 – 45 kcal/ kg KG/<br />

Tag<br />

Patient mit Diabetes Ca. 30 kcal/ kg KG/<br />

Tag<br />

Intensivpatient<br />

(Postaggressionsphase)<br />

Patient mit Kurzdarmsyndrom<br />

Patient mit Leberinsuffizienz<br />

(akut)<br />

Patient mit Leberinsuffizienz<br />

(chron.)<br />

20 – 25 kcal/ kg KG/<br />

Tag, als „Darmzottenernährung“:<br />

mit 6 x 50 ml/Tag oder<br />

5-10 ml/Std. einer isokalorischenSondennahrung<br />

Bis zu 60 kcal/ kg KG/<br />

Tag<br />

30 – 40 kcal/ kg KG/<br />

Tag<br />

30 – 40 kcal/ kg KG/<br />

Tag<br />

Fresubin HP Energy<br />

(akuter Schub)<br />

Fresubin Energy Fibre<br />

(Remissionsphase)<br />

Fresubin Original<br />

(Fibre)<br />

Fresubin Original Fibre<br />

oder Survimed OPD<br />

(gestörte Resorptionsleistung)<br />

Survimed OPD<br />

(Hypersekretionsphase)<br />

Fresubin HP Energy/<br />

Energy Fibre (Adaptions-/Stabilisierungsphase)<br />

- 16 -<br />

Fresubin Energy Drink<br />

(akuter Schub)<br />

Fresubin Energy Fibre<br />

Drink (Remissionsphase)<br />

Fresubin Original<br />

(Fibre) Drink<br />

Bemerkungen<br />

Zur Prophylaxe postprandialer<br />

Dyspnoe möglichst<br />

Bolus-Applikation wählen.<br />

Fettbetonte Ernährung ist<br />

<strong>für</strong> die Ventilation vorteilhalft.<br />

Regelmäßige Überwachung<br />

des Phosphat-<br />

spiegels notwendig.<br />

Die EN kann eine systemische<br />

Corticoidtherapie<br />

nur ergänzen. Durch eine<br />

niedermolekulare Diät wird<br />

keine verbesserte klinische<br />

Remission erreicht.<br />

Zusammensetzung der<br />

Diabetes-Sondennahrung<br />

nach Leitlinien der internationalenFachgesellschaften:<br />

45-60% Kohlenhydrate,<br />

10-20% Proteine, 25-<br />

35% Fette.<br />

- In der Akutphase nur sehr<br />

eingeschränkte Indikation<br />

<strong>für</strong> eine Ernährungstherapie.<br />

Keine klar definierten<br />

Indikationen und Kosten-<br />

Nutzen-Analysen <strong>für</strong> den<br />

Einsatz der Immunnutrition<br />

beim Intensivpatienten.<br />

Provide Xtra (Hypersekretionsphase)<br />

Fresubin Energy/<br />

Energy Fibre Drink<br />

(Adaptions-/ Stabilisierungsphase)<br />

Ballaststoffe können bis<br />

max. 15 g/ Tag enthalten<br />

sein. An Supplementation<br />

mit fettlöslichen Vitaminen,<br />

Elektrolyten, Folsäure, Vitamin<br />

B12 und Calcium den-<br />

ken.<br />

Fresubin HP Energy - Häufig liegen schwere<br />

Stoffwechselstörungen mit<br />

Hypoglykämie, Insulinresistenz,<br />

Eiweißkatabolie,<br />

Störungen des ElektrolytundSäure-Basen-Haushaltes<br />

vor. Ernährung über<br />

nasojejunale Sonde, empfohlene<br />

Eiweißzufuhr 1-1.5<br />

g/kg KG/Tag, bei schwerer<br />

Enzephalopathie bis max.<br />

0.5 g/kg KG/Tag.<br />

Fresubin HP Energy<br />

oder<br />

Fresubin Hepa (bei<br />

schwerer Enzephalopathie<br />

+ Proteinintoleranz)<br />

Fresubin Energy Drink<br />

oder<br />

Fresubin Hepa<br />

Häufig liegen schwere Störungen<br />

des Kohlenhydratstoffwechsels(Hyperinsulinämie),<br />

Störungen des<br />

Säure-Basen-Haushaltes<br />

und Elektrolytstörungen<br />

vor. Empfohlene Eiweißzufuhr<br />

1-1.5 g/kg KG/Tag.<br />

Leberadaptierte Sondennahrung<br />

führt nur bei<br />

Patienten mit schwerer<br />

Enzephalopathie + Proteinintoleranz<br />

zu einer Verbesserung<br />

des neuropsychiatrischen<br />

Status.


Energiebedarf Empfohlene<br />

Empfohlene<br />

Bemerkungen<br />

Sondennahrung Trinknahrung<br />

Patient mit AKUTEM 25 – 35 kcal/ kg KG/ Survimed renal - Wichtige ANV-bedingte<br />

Nierenversagen Tag<br />

Stoffwechselveränderungen<br />

OHNE Nierenersatz-<br />

sind aktivierter Proteinkataverfahrenbolismus,<br />

periphere Insulinresistenz<br />

und verringerte<br />

Lipolyse.<br />

Proteinbedarf: 0.6-(max.<br />

1.2) g/kg KG/Tag. Elektrolyt-<br />

und protein-reduzierte<br />

Sondennahrung notwendig.<br />

Patient mit AKUTEM 30-40 kcal/ kg KG/ Fresubin Original - Bei ausgeprägten gastroin-<br />

Nierenversagen und Tag<br />

testinalenMotilitätsstörun- MIT Nierenersatzgen<br />

Sondennahrungszufuhr<br />

verfahren<br />

über nasojejunale Sonde.<br />

Supplementation von wasserlöslichen<br />

Vitaminen notwendig<br />

(gesteigerter Bedarf).<br />

Evtl. zusätzlich Kalium<br />

und Phosphat.<br />

Patient mit CHRON. > 35 kcal/ kg KG/ Fresubin HP Energy Fresubin Energy Wichtige CNV-bedingte<br />

Niereninsuffizienz Tag<br />

Drink<br />

Stoffwechselveränderungen<br />

und kurzfrist. ente-<br />

sind periphere Insulinresisraler<br />

Ernährung (< 7<br />

tenz, Störungen der Lipo-<br />

Tage) MIT/ OHNE<br />

lyse, Hypertriglyceridämie,<br />

Nierenersatzverfah-<br />

intestinale Fettresorptionsrenstörung.<br />

Tendenz zur<br />

Obstipation. Proteinbedarf:<br />

0.6 – 1.0 g/ kg KG/ Tag.<br />

Patient mit CHRON. > 35 kcal/ kg KG/ Survimed Renal Survimed Renal Bei langfristiger enteraler<br />

Niereninsuffizienz Tag<br />

Ernährung sollten Trinkund<br />

langfristiger<br />

und Sondennahrungen mit<br />

enteraler Ernährung<br />

reduziertem Protein- und<br />

(> 7 Tage) MIT/ OH-<br />

Elektrolytgehalt und erhöh-<br />

NE Nierenersatzter<br />

Energiedichte eingesetzt<br />

verfahren<br />

werden.<br />

Onkologischer 30 – 40 kcal/ kg KG/ Fresubin HP Energy/ Fresubin Energy Häufig liegen ein gesteiger-<br />

Patient<br />

Tag<br />

Fresubin Energy Fibre (Fibre) Drink<br />

ter Glucoseumsatz, eine<br />

erhöhte Cortisonproduktion,<br />

eine gesteigerte Lipolyse<br />

und ein gesteigerter Proteinumsatz<br />

vor (�Skelettmuskelatrophie,<br />

Myopathie,<br />

viscerale Organatrophie,<br />

Hypoalbuminämie). Spezialnahrungen<br />

beeinflussen<br />

weder Morbidität noch Mortalität.<br />

Patient mit Pankrea-<br />

Survimed OPD - Beginn der EN innerhalb<br />

titis (akut)<br />

von 24-48 Std. nach Diagnose<br />

über eine nasojejunale<br />

Sonde.<br />

Patient mit Pankrea-<br />

Survimed OPD + Provide Xtra Häufig ist die Fettdigestion<br />

titis (chron.)<br />

Kreon 25000 oder<br />

und –absorption stärker<br />

Fresubin Original +<br />

beeinträchtigt als die Ver-<br />

Kreon 25000 + Vitadauung<br />

von Eiweißen und<br />

mine<br />

Kohlenhydraten. Bei zusätzlicher<br />

Pankreas- und<br />

Magensaftreduktion sollte<br />

eine chemisch-definierte<br />

Sondennahrung über eine<br />

nasojejunale Sonde appliziert<br />

werden.<br />

Patient mit Schluck-/ Je nach Krankheits- Fresubin Original Fresubin Original Nasojejunale Sonde wäh-<br />

Kaustörungen bild 30-40 kcal/ kg (Fibre)<br />

(Fibre) Drink<br />

len, da Aspirationsgefahr.<br />

KG/ Tag<br />

Fresubin HP Energy/ Fresubin Energy Evtl. Einsatz eines ge-<br />

Fresubin Energy Fibre (Fibre) Drink<br />

schmackneutralen Instant-<br />

Andickungsmittel.<br />

- 17 -


7. Problemlösung<br />

Bei der Durchführung der enteralen Ernährungstherapie können verschiedene patienten-bezogene<br />

(� Diarrhoe, Aspiration) und technische Probleme (� verstopfte Sonde) auftreten.<br />

7.1. Diarrhoen<br />

Häufigste Ursache <strong>für</strong> eine Diarrhoe bei der enteralen Ernährungstherapie sind Applikationsfehler,<br />

entweder durch mangelhafte Zubereitung, Lagerung oder durch unangemessene Perfusionsgeschwindigkeit.<br />

Die enterale Ernährungstherapie kommt nur dann als Ursache in Frage, wenn nach Absetzen der<br />

Sondennahrung innerhalb von 24 Std. keine Diarrhoe mehr besteht.<br />

Bis zu 4 dünne Stuhlentleerungen pro 24 Std. sind während einer enteralen Ernährungstherapie normal.<br />

Ursache Maßnahmen<br />

Zu schnelle Applikation Applikationsgeschwindigkeit reduzieren<br />

Aufbauphase zu schnell Applikationsgeschwindigkeit reduzieren<br />

Bolusgabe Übergang zu kontinuierlicher Gabe<br />

Nahrung zu kalt (bei Bolusgabe) Vor Applikation auf Raumtemperatur erwärmen<br />

Bakterielle Kontamination Überleitungssysteme wechseln (grundsätzlich alle 24<br />

Stunden), Ernährung verwerfen<br />

Ballaststoffreie Ernährung Ballaststoffreiche Ernährung<br />

Malabsorption (Kurzdarmsyndrom, chronisch- Wechsel zu einer niedermolekularen Oligopeptiddiät<br />

entzündliche Darmerkrankungen)<br />

(Survimed OPD)<br />

Fettresorptionsstörungen Evtl. Nahrung mit MCT<br />

Hohe Osmolarität der Ernährung Wechsel auf andere Sondennahrung<br />

Tab. 3: Ursachen und Therapievorschläge <strong>für</strong> Diarrhoen während einer enteralen Ernährung<br />

Auch andere Ursachen, z.B. Infektionen des Gastrointestinaltraktes, die Gabe von Antibiotika oder<br />

von Magnesium-haltigen Antazida (z.B. Maalox ® ), können Diarrhoen auslösen.<br />

Bei Diarrhoen, die länger als 24 Stunden dauern, ist eine Untersuchung auf Clostridium difficile im<br />

Darm sinnvoll. Eine Pseudomembranöse Enterocolitis kann mit Vancomycin-Kapseln oder mit Metronidazol-Tabletten<br />

behandelt werden. Für den Wiederaufbau der Darmflora nach längerer Antibiotikagabe<br />

kann Perenterol forte ® (Saccharomyces boulardii) eingesetzt werden.<br />

Auch Polyethylenglykol, das als Lösungszusatz bei einigen Medikamenten verwendet wird, kann Diarrhoen<br />

verursachen, ebenso Säfte mit größeren Mengen an Sorbitol und verschiedene Arzneistoffe.<br />

Eine Übersicht gibt die nachstehende Tabelle.<br />

Sorbitolgehalt > 350 mg/ml Diarrhogene Substanzen<br />

Mucosolvan Saft Alkylantien, Zytostatika<br />

Fenistil Sirup Antibiotika<br />

Benuron Saft Corticosteroide<br />

Tussamag Saft Digitalis<br />

Eisenpräparate<br />

Laxantien<br />

Magnesium<br />

Phosphat<br />

Kaliumpräparate<br />

Reserpin<br />

Tab. 4: Medikamente, die Diarrhoen auslösen können (Löser et al., 2001)<br />

- 18 -


7. 2. Aspiration<br />

Risikopatienten sind besonders verwirrte Patienten (Manipulation an der Sonde), bewusstlose,<br />

beatmete Patienten und Patienten und Patienten mit Magenentleerungsstörungen.<br />

Ursache Maßnahmen<br />

Zu flache Lage des Patienten 30-45 Grad erhöhter Oberkörper<br />

Zu rasche Applikation Zufuhr über Pumpe bzw. Reduktion der<br />

Zufuhrrate<br />

Nahrung zu kalt (bei Bolusgabe) Vor Applikation auf Raumtemperatur erwärmen<br />

Gestörte Magenentleerung Propulsiva (z.B. Paspertin ® ) oder Zufuhr über<br />

jejunale Sonde<br />

Gestörte Magen- und Darmmotilität Pausieren oder Propulsiva (z.B. Paspertin ® )<br />

Sondenfehllage Sonde neu positionieren<br />

Tab. 5: Ursachen und Therapievorschläge <strong>für</strong> eine Aspiration während einer enteralen Ernährung<br />

7. 3. Sondenverstopfung<br />

Prophylaxe:<br />

• Sonde nach jeder Medikamenten- und Nahrungsgabe mit stillem Mineralwasser spülen!<br />

• Nahrung auf Raumtemperatur erwärmen!<br />

• Inspektion der Sonde auf evtl. Ablagerungen und Beseitigung der sichtbaren Verunreinigungen.<br />

Rekanalisation:<br />

• Nicht mit hohem Druck und nicht mit Führungsdraht (Gefahr der Perforation)!<br />

• Empfohlen: Pepsinwein oder kohlensäurehaltiges Mineralwasser!<br />

Arzneimittel mit pH < 4<br />

Atosil/ Promethazin Tropfen<br />

Cebion Brausetabletten<br />

Diazepam/ Valiquid Tropfen<br />

Ergenyl Lösung<br />

Ferro sanol Tropfen<br />

ACC/ Fluimucil Btl./ Brausetabl.<br />

Lasix liquidum Lösung<br />

Morphin Amp.<br />

Multibionta Amp./ Tropfen<br />

Mucosolvan Saft<br />

Sab simplex Suspension<br />

Tab. 6: Medikamente, die aufgrund des pH-Wertes<br />

zu Sondenokklusionen führen können (Löser et al., 2001)<br />

- 19 -


8. Hygienemaßnahmen<br />

Sondennahrung ist ein hervorragendes Nährmedium <strong>für</strong> viele Keime (Bakterien, Pilze). Die Einhaltung<br />

standardisierter Hygienerichtlinien ist bei der Durchführung der enteralen Ernährungstherapie unbedingt<br />

erforderlich.<br />

Daher empfehlen wir:<br />

� Vor jedem Umgang mit Sondennahrung und vor jeder Manipulation am Überleitungssystem<br />

die Hände waschen und ggf. desinfizieren<br />

� Das Haltbarkeitsdatum der Sondennahrung beachten.<br />

� Die Nahrung auf Ausfällung/ Verklumpung untersuchen, falls vorhanden, die Flasche nicht<br />

verwenden.<br />

� Die Sondennahrung bei Raumtemperatur verabreichen.<br />

� Angebrochene Flaschen müssen gut verschlossen und dürfen maximal 24 Stunden im Kühlschrank<br />

(oder 8 Std. bei Raumtemperatur) aufbewahrt werden.<br />

� Beim Anschluss der Überleitungssysteme darauf achten, dass es zu keiner direkten Berührung<br />

der Anschlussstellen mit den Händen kommt.<br />

� Die Überleitungssysteme sollten nach 24 Stunden gewechselt werden.<br />

� Nach der Mahlzeit die Sonde mit 30-50 ml Kamillentee/ Fencheltee oder stillem Mineralwasser<br />

spülen und mit sauberer, trockener Verschlusskappe verschließen.<br />

� Enterale Ernährung sollte bolusweise appliziert werden. Ernährungspumpen sollten nur bei<br />

Dünndarmsonden verwendet werden.<br />

- 20 -


9. Arzneimittel und Sonde<br />

9.1. Allgemeine Regeln<br />

Im Folgenden ist ein Übersichtsschema über die Verabreichung von Arzneimitteln über Ernährungssonden<br />

dargestellt. Über diese dürfen grundsätzlich nur flüssige oder in Flüssigkeit aufgelöste Arzneiformen<br />

verabreicht werden.<br />

Außerdem sollten folgende Regeln beachtet werden:<br />

� Flüssigen Arzneiformen (Tropfen, Säfte) sollte in der Regel der Vorzug gegeben werden.<br />

� Feste Arzneiformen müssen in Pulverform vorliegen, also z.B. Tabletten zermörsert werden.<br />

Bitte prüfen Sie anhand der nachfolgenden Tabelle nach, ob die Tabletten zerkleinert werden<br />

können oder eine alternative Darreichungsform gewählt werden muss. Dies betrifft insbesondere<br />

Retard-Arzneiformen, bei deren Zerkleinerung die Gefahr von Überdosierungen mit hohen<br />

Initialspiegeln besteht. Pellets dürfen generell nie zerrieben werden! Für die Pulverisierung<br />

fester Oralia steht Ihnen ein spülmaschinenfester geschlossener Tablettenmörser zur<br />

Verfügung. Dieser ist nach Gebrauch gründlich zu spülen und trocken und staubfrei zu lagern.<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, <strong>für</strong> Patienten einen Sondenmedikationsplan anzufordern<br />

(s. Abschnitt 9.4).<br />

� Zermörserte Tabletten etc. sollen immer mit abgekochtem Wasser, Mineralwasser oder Kamillen-/<br />

Fencheltee aufgelöst werden (nicht mit schwarzem Tee: durch die enthaltenen Gerbstoffe<br />

kann es zum Ausflocken des Eiweißes und damit zu einer Sondenverstopfung kommen).<br />

� Brausetabletten/ Granulate werden i.d.R. mit mindestens 50 ml stillem Mineralwasser verdünnt,<br />

da sie oft schleimhautreizende Hilfsstoffe enthalten.<br />

� Vor, nach und zwischen den Arzneimittelgaben sollte mit jeweils 15-20 ml stillem Mineralwasser<br />

oder abgekochtem Leitungswasser gespült werden.<br />

� Jedes Arzneimittel muss separat gegeben werden.<br />

� Arzneimittel dürfen nicht mit der Sondenkost gemischt werden.<br />

- 21 -


- 23 -


9.4. Sondenmedikationsplan (Beispiel)<br />

Name, Vorname: internist. Patient<br />

Geburtsdatum: 71 Jahre<br />

Station: B9-MHB<br />

Diagnose/ Anamnese: Exsikkose, Mangelernährung<br />

Arzneimittel<br />

und Dosierung<br />

Bisohexal 5 mg Tabl.<br />

1 – 0 - 0<br />

Captohexal Tabl.<br />

½ - - ½ - 0<br />

Nexium MUPS 40 mg Tabl.<br />

1 – 0 - 0<br />

Corangin 20 mg Tabl.<br />

1 – 0 - 1<br />

Corvaton retard Tabl.<br />

0 – 0 - 1<br />

Sortis 20 mg Tabl.<br />

0 – 0 - 1<br />

Aspirin protect 100 mg Tabl.<br />

0 – 1 - 0<br />

MCP-Tropfen<br />

30 – 0 - 30<br />

Arzneistoff teilbar? zerkleinerbar?<br />

- 24 -<br />

auflösbar/<br />

suspendierbar? <br />

Sondengabe?<br />

5 mg Bisoprolol Ja Ja Ja Ja<br />

Captopril Ja Ja Ja Ja<br />

Bemerkungen<br />

(Zeitpunkt der Applikation, Alternativpräparat)<br />

40 mg Esomeprazol Nein Nein Ja Ja Die Tabl. nicht mörsern, in Apfelsaft geben, Pellets<br />

zerfallen lassen und über die Sonde applizieren.<br />

Gut nachspülen.<br />

20 mg Isosorbidmononitrat<br />

Ja Ja Ja Ja<br />

8 mg Molsidomin Ja Nein Nein Nein Sondenapplikation nicht möglich, da Matrixtabl.<br />

Wechsel auf Corvaton 2 mg Tabl. (Dosisanpassung!)<br />

Atorvastatin Nein Ja Ja Ja Sondenapplikation möglich, gut nachspülen!<br />

100 mg Acetylsalicylsäure<br />

4 mg Metoclopramid-<br />

HCl/ ml<br />

________________________ ________________________________<br />

Datum Unterschrift<br />

Nein Nein Nein Nein Keine Sondengabe möglich, da magensaftresistenter<br />

Überzug. Bitte Wechsel auf Aspirin N 100 mgTabletten<br />

(Bestellung über WEBMUSE mit Bemerkung „Sonde“)<br />

Liegt bereits als Lösung vor


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

- 25 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

ACC 600 long<br />

Brausetabl.<br />

Acetylcystein nein nein ja ja 3<br />

Acercomb Tabl. Lisinopril +<br />

Hydrochlorothiazid<br />

ja ja ja ja morgens<br />

Acic 200/ 400/ 800<br />

mg Tabl.<br />

Aciclovir Keine Daten Ja Ja Ja 3<br />

Adalat<br />

Nifedipin nein nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation<br />

5/10 mg Kps.<br />

möglich. Adalat retard Tabl.<br />

W<br />

bevorzugen, lichtempfindlich!<br />

Adalat retard Nifedipin nein<br />

eingeschränkt ja ja 3 Bei starker Zerkleinerung<br />

Tabl.<br />

Lichtschutz erfor-<br />

Zerstörung des Retardiederlich)rungsprinzips<br />

(starker Blutdruckabfall<br />

möglich), daher<br />

nur grob zerkleinern, in<br />

Flüssigkeit suspendieren<br />

und zügig applizieren.<br />

Adumbran<br />

Oxazepam ja ja ja ja abends Nicht auf vollen Magen<br />

10 mg Tabl.<br />

geben, um den Wirkungseintritt/<br />

die Wirkungsdauer<br />

nicht zu beeinträchtigen.<br />

Aequamen Tabl. Betahistin nein ja ja ja 2/3 Max. 24 Std. vorher zerkleinern,<br />

max. 30 Minuten<br />

vorher aufschwämmen.<br />

Allopurinol Tabl. Allopurinol ja ja ja ja 3<br />

Amoxihexal<br />

Amoxicillin ja ja ja ja 2 Größere Partikel zerfallen<br />

750/ 1000 mg Tabl.<br />

teilweise erst nach 15<br />

Minuten in Wasser. Bitte<br />

möglichst bald nach der<br />

Zube-reitung applizieren, da<br />

Abbau durch Hydrolyse/<br />

Lichtein-wirkung möglich.<br />

Aniflazym 5 mg Tabl. Serrapeptase nein nein nein nein 3<br />

Aspirin protect Acetylsalicylsäure nein nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation<br />

100/ 300 mg Tabl.<br />

(magensaftresistenter Über-<br />

M R 1<br />

zug!)<br />

Augmentan<br />

Amoxicillin +<br />

ja ja ja ja 2 Mit 50-100 ml Wasser Augmentan Saft<br />

875/ 125 mg Tabl. Clavulansäure<br />

(keine Säure, keine Milch –<br />

sonst fällt Clavulansäure<br />

aus) suspendieren und gut<br />

nachspülen!


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

- 26 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Avalox Tabl. Moxifloxacin Ja Ja Ja Ja 0 Sehr bitterer Geschmack.<br />

Bayotensin Tabl. Nitrendipin ja grob ja problematisch 3 Innerhalb weniger Minuten<br />

applizieren.<br />

Beloc Zok/ mite/ forte<br />

Ret.tabl.<br />

M R 2<br />

Benalapril<br />

5/10 mg Tabl.<br />

Bezafibrat retard<br />

Tabl.<br />

Bisohexal 5/ 10 mg<br />

Tabl.<br />

Bronchoretard/ mite<br />

Kps.<br />

M R 2<br />

Catapresan<br />

0.15 mg Tabl.<br />

CC nefro Tabl.<br />

Metoprolol ja nein ja ja 3 Bitte nicht mörsern!<br />

Tabletten in Wasser geben,<br />

Retardpellets suspendieren<br />

und nach Umrühren ohne<br />

große Zeitverzögerung<br />

über die Sonde applizieren.<br />

Enalapril ja Keine Daten Keine Daten Keine Daten 0<br />

Bezafibrat Ja Nein Nein Nein 3<br />

Bisoprolol Ja Ja Ja Ja 1, 2 Bitterer Geschmack.<br />

Theophyllin nein nein nein ja 3 Kapseln öffnen, Retardpellets<br />

suspendieren, umrühren<br />

und zügig durch die<br />

Sonde (mindestens CH 12)<br />

Clonidin ja ja ja ja 0 Die Bestandteile können<br />

sich absetzen, bitte gut suspendieren.<br />

Calciumcarbonat ja ja ja ja 1, 2<br />

Cefuroxim-<br />

Cefuroxim nein ja ja ja 3 Achtung: bitterer Geratiopharm<br />

Filmtabl.<br />

schmack!<br />

Cephoral Tabl. Cefixim ja ja ja ja 1/2 Aus galenischer Sicht kann<br />

Cephoral ohne Probleme <strong>für</strong><br />

die Sondenanwendung<br />

pulverisiert / zerkleinert<br />

werden.<br />

Cibadrex<br />

Benazepril +<br />

ja ja ja ja 0<br />

10/12.5 mg Tabl. Hydrochlorothiazid<br />

Ciprobay<br />

250/ 500 mg Tabl.<br />

Ciprofloxacin ja ja ja ja 0 Sondenapplikation ist möglich,<br />

schlechter Geschmack.<br />

spülen!<br />

Ciprobay Saft


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

- 27 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Clinda-saar<br />

300 mg Tabl.<br />

Clindamycin ja ja ja ja 1<br />

Clont 250 mg Tabl. Metronidazol ja ja ja ja 2/3 Die Zubereitung sollte so<br />

kurz wie möglich vor der<br />

Verabreichung erfolgen.<br />

Lichtempfindlich!!<br />

Concor<br />

Bisoprolol +<br />

ja ja ja ja 2<br />

5/10 mg plus Hydrochlorothiazid<br />

Corangin<br />

20 mg Tabl.<br />

Isosorbidmononitrat ja ja ja ja 0<br />

Corangin<br />

Isosorbidmononitrat ja nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation Corangin Tabletten<br />

40/ 60 mg retard<br />

möglich. Matrixtablette<br />

Tabl.<br />

zerfällt nicht in Wasser!<br />

Cordarex Tabl. Amiodaron ja ja ja ja 2/3 Sondenapplikation unmittelbar<br />

nach Herstellung<br />

einer Suspension möglich,<br />

da lichtempfindlicher Arzneistoff!!<br />

Corvaton 2 mg Tabl. Molsidomin ja ja ja ja 0 Sondenapplikation unmittelbar<br />

nach Herstellung<br />

einer Suspension, da lichtempfindlich!<br />

Corvaton<br />

Molsidomin ja nein nein nein 0 Keine Sondenapplikation<br />

8 mg retard Tabl.<br />

möglich, da Matrixtablette.<br />

Cotrim forte<br />

Cotrimoxazol ja ja ja ja 3 Suspension mit mindestens Cotrim Saft<br />

Tabl.<br />

50 ml Wasser zubereiten<br />

(hohe Osmolarität).<br />

Delix/Delix plus Tabl. Ramipril +<br />

Hydrochlorothiazid<br />

ja ja ja ja 1/2/3<br />

Diflucan<br />

Fluconazol nein nein ja ja 1/2 Sondengabe als Suspen- Diflucan Saft<br />

50/ 100 mg Kps.<br />

sion möglich<br />

Digimerck minor/<br />

pico/ 0.1 mg Tabl.<br />

Digitoxin ja ja ja ja 3<br />

Diovan 80/ 160 mg<br />

Kps.<br />

Distraneurin Kps.<br />

W<br />

Valsartan Nein Nein Ja Ja Dosis als Einmalgabe<br />

unabhängig von den<br />

Mahlzeiten.<br />

Clomethiazol nein nein nein nein 0 Distraneurin Mix-tur,<br />

bitte vor Appli-kation<br />

mit 30 ml Wasser verdünnen.


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

Dormicum<br />

7.5 mg Tabletten<br />

Doxepin ratiopharm<br />

25/ 50/ 100 mg<br />

Fimtabletten<br />

- 28 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Midazolam ja ja ja ja 0 Sondengabe prinzipiell<br />

möglich.<br />

Doxepin Ja Ja Ja Ja Vor dem Schlafengehen,<br />

2; 3<br />

Bitterer Geschmack<br />

Midazolam Injektionslösung<br />

über<br />

Sonde.<br />

Dulcolax Drg. Bisacodyl Nein Nein Nein Nein Abends, 0 Laxans Pico Tropfen<br />

Dytide H Tabl. Triamteren +<br />

Hydrochlorothiazid<br />

Eremfat<br />

150 mg Tabl.<br />

ja ja ja ja 2 Der Filmüberzug hat keine<br />

magensaftresistente Eigenschaft.<br />

Beim Zerkleinern der<br />

Tablette kann es durch den<br />

Filmüberzug zu leichten<br />

Rifampicin ja ja ja ja ½ Stunde vor dem<br />

Frühstuck oder einer<br />

Mahlzeit<br />

Esidrix Tabl. Hydrochlorothiazid ja ja ja ja 2, morgens<br />

Euglucon N<br />

3.5 mg Tabl.<br />

Glibenclamid ja ja ja ja Vor dem Frühstück als<br />

Einmalgabe.<br />

Verklebungen kommen.<br />

Gabe vor den Mahlzeiten<br />

zur besseren Synchronisierung<br />

von Insulin-Freisetzung<br />

und –bedarf.<br />

E-Vitamin-ratio<br />

Kps. W<br />

Tocopherol nein nein nein nein Keine Angabe<br />

Favistan Tabl. Thiamazol ja ja ja ja 3 Tabletten sind viertelbar.<br />

Nach Zerkleinerung/ Zerfall<br />

in Wasser zügig arbeiten,<br />

da lichtempfindlicher Arzneistoff!<br />

Fenistil Drg. Dimetinden nein ja ja nein 3 Sondenapplikation möglich. Fenistil Tropfen, diese<br />

mit Wasser verdünnen.<br />

Ferrosanol duodenal<br />

Kps.<br />

M R 2<br />

Finlepsin<br />

200 mg Tabl.<br />

Finlepsin<br />

200/400 mg retard<br />

Tabl.<br />

Eisen(II)glycinsulfat nein nein Nein nein 1 Keine Sondenapplikation<br />

möglich.<br />

Carbamazepin ja ja ja ja 2/3<br />

Carbamazepin ja nein nein nein 2/3<br />

Plastulen Kps. (s.dort)


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

Flunitrazepam 1 mg<br />

Ratiopharm Tabl.<br />

- 29 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Flunitrazepam Ja Ja Ja Ja Direkt vor dem<br />

Schlafengehen.<br />

Folsan 5 mg Tabl. Folsäure ja ja ja ja 1<br />

Grüncef<br />

1g Tabl.<br />

Cefadroxil ja ja ja ja 1/3<br />

Harzol Kps. ß-Sitosterin ja ja ja ja 2<br />

Ibuhexal 400/ 600 mg<br />

Filmtabl.<br />

Ibuprofen ja ja ja ja 2<br />

Imeson Tabl. Nitrazepam ja ja ja ja 1<br />

Iscover Tabl.. Clopidrogel nein ja ja ja 0<br />

ISDN 20/ 40/ 60/ 80<br />

retard Kps.<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Isosorbiddinitrat nein nein Ja ja 3 Pellets aus der Kps. in<br />

Wasser geben, suspendieren,<br />

zügig applizieren und<br />

gut nachspülen.<br />

Isoptin 80/ mite Tabl. Verapamil ja ja ja ja 3<br />

Isoptin KHK retard<br />

Tabl.<br />

Verapamil nein nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation<br />

möglich (Alginatmatrix), das<br />

Retardprinzip wird zerstört.<br />

Isozid Tabl. Isoniazid ja ja ja ja 2, nach kohlenhydratreicher<br />

Kost 30 Minuten<br />

warten!<br />

Jodetten<br />

200 mg Tabl.<br />

Kalinor Brausetabl. Kaliumcitrat, Kalium<br />

hydrogencarbonat,<br />

Citronensäure<br />

KCl retard<br />

Zyma Dragges<br />

Kaliumjodid Ja Ja Ja ja Zu jeder Tageszeit, mit<br />

oder außerhalb der<br />

Mahlzeit<br />

nein nein nein ja In Anteilen zu den<br />

Mahlzeiten, sonst reizend<br />

Film dient lediglich als<br />

Schutz vor Licht, Feuchtigkeit<br />

und als Einnahmehilfe.<br />

Wechselwirkung mit<br />

Sondennahrung, spez. mit<br />

Kohlenhydraten.<br />

Der Wirkstoff ist lösbar, die<br />

Hilfsstoffe sind nur suspendierbar.<br />

Sondenapplikation möglich,<br />

mit ca. 50 ml Wasser verdünnen<br />

(cave Diarrhoen!)<br />

Kaliumchlorid nein nein nein nein 2 Keine Sondenapplikation<br />

möglich, Retardeffekt geht<br />

verloren.<br />

Unretardiertes Isoptin<br />

verwenden!<br />

Kalinor Brausetabletten


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

Klacid Pro<br />

250 mg Tabl.<br />

Kreon<br />

10.000/25.000 Kps.<br />

M R 2<br />

- 30 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Clarithromycin nein ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich,<br />

aber lichtempfindlich!!<br />

Pankreatin nein nein ja ja 2 Nach Öffnen der Kapsel<br />

Pellets mit Sondennahrung<br />

und viel Flüssigkeit mischen<br />

und innerhalb von 10-15 Minuten<br />

applizieren.<br />

Lasix Tabl. Furosemid ja ja ja ja 1 Achtung: Arzneistoff ist<br />

lichtempfindlich!<br />

Lasix 500 mg Tabs Furosemid ja ja ja ja 1 Achtung: Arzneistoff ist<br />

lichtempfindlich!<br />

Lefax Kautabl. Simeticon nein Ja Ja ja 2/3<br />

Liserdol Tabl. Metergolin ja ja ja ja Keine Daten Mit ca. 10 ml Wasser auf-<br />

Loperamid-ratiopharm<br />

Filmtabl.<br />

Lopirin Cor<br />

12.5 mg Tabl.<br />

L-Thyroxin<br />

50/75/100 mg Tabl.<br />

Madopar 125 T Levodopa/<br />

Benserazid<br />

Madopar 62.5 mg<br />

Kps.<br />

Loperamid Nein Ja Ja Ja 0<br />

Captopril Ja Ja Ja Ja 0<br />

Levothyroxin ja ja ja ja 30 Minuten vor dem<br />

Frühstück<br />

Levodopa/<br />

Benserazid<br />

nein nein nein nein Mindestens 30 Minuten<br />

vor einer Mahlzeit oder 1<br />

Stunde danach<br />

nein nein nein nein Mindestens 30 Minuten<br />

vor einer Mahlzeit oder 1<br />

Stunde danach<br />

schwemmen.<br />

Sondenapplikation ist möglich.<br />

Die Einnahme sollte<br />

jedoch nüchtern min. 30<br />

min. vor einer Mahlzeit<br />

erfolgen, da die gleichzeitige<br />

Applikation mit der Nahrung<br />

einen großen Einfluss<br />

auf die Resorption des Levothyroxins<br />

hat.<br />

Keine Sondenapplikation<br />

möglich, da sauerstoffempfindl.<br />

Eiweißreiche Nahrung<br />

vor u. mit Einnahme<br />

vermeiden.<br />

Keine Sondenapplikation<br />

möglich, da Inhalt der Kapsel<br />

sauerstoffempfindl.<br />

Eiweißreiche Nahrung vor<br />

und mit der Einnahme vermeiden.<br />

Madopar LT<br />

Madopar LT


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

Magnesium Verla N<br />

Dragees<br />

Marcumar<br />

3 mg Tabl.<br />

M-dolor 10/30/60 mg<br />

retard Tabl.<br />

M-dolor 10/30/60 mg<br />

Retardkps. (Achtung:<br />

nicht gelistet!!)<br />

M R 2<br />

Megacillin oral<br />

1.0/1.5 Mega Tabl.<br />

Mescorit<br />

500/850 mg Tabl.<br />

Magnesiumhydrogenglutamat,<br />

Magnesiumcitrat<br />

- 31 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

nein ja ja ja 1<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Phenprocoumon ja ja ja ja 1 oder 3 Sondenapplikation möglich,<br />

Wirkstoff setzt sich in der<br />

Suspension sehr stark ab.<br />

Bei der Applikation gut<br />

nachspülen, um die Dosierungsgenauigkeit<br />

zu gewährleisten.<br />

Möglichst 2<br />

Stunden Nahrungspause<br />

vor u. nach Marcumar-Gabe<br />

(da Bindung an Proteine der<br />

Sondennahrung).<br />

Morphin nein nein nein nein 0 M-dolor Retardkapseln<br />

Morphin nein nein ja ja 0 Bitte die Pellets aus der<br />

Kapsel in ein Becherglas<br />

geben, mit 20 ml Wasser<br />

versetzen und diese Pelletsuspension<br />

in einer<br />

Spritze aufziehen. Pellets<br />

bitte nicht zermörsern!<br />

Phenoxymethylpenicillin<br />

ja ja ja ja 1 Std vor den Mahl-zeiten Achtung: bei oraler Gabe<br />

bitterer Geschmack.<br />

Metformin nein ja ja ja Unmittelbar nach den<br />

Mahlzeiten<br />

Achtung: beim Zerkleinern<br />

kommt der schlechte Geschmack<br />

voll zum Tragen,<br />

verstärkte gastrointestinale<br />

Unverträglichkeit!<br />

Methylprednisolon Methylprednisolon ja ja ja ja Zu oder nach dem<br />

4/ 8 mg Tabl.<br />

Frühstück<br />

Metronidazol 400 mg<br />

Tabl.<br />

Metronidazol Ja Ja Ja Ja 2; 3 Lichtempfindlich!<br />

Moxonidin Hexal<br />

0.1/ 0.2/ 0.3/0.4 mg<br />

Tabl.<br />

Moxonidin Ja Ja Ja Ja 1; 2; 3<br />

Musaril Tabl. Tetrazepam ja ja ja ja 0


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

Neurontin<br />

100/ 300 mg Kps.<br />

Neurotrat S forte<br />

Tabl.<br />

Nexium MUPS Tabl.<br />

M R 2<br />

- 32 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Gabapentin nein nein ja ja Zwischen den Mahlzeiten Kapseln öffnen, in Wasser<br />

suspendieren und anschliessend<br />

über die Sonde<br />

applizieren.<br />

Vitamin B1+B6 nein ja ja Keine Daten 2/3 Parenterale Gabe von<br />

Vitamin B1+B6<br />

Esomeprazol nein nein ja ja 1 Achtung: nicht mörsern.<br />

Besser: Nexium MUPS<br />

Tabl. direkt in Spritze geben,<br />

in Spritze dann 20-25<br />

ml Apfelsaft aufnehmen<br />

(frühzeitiges Auflösen der<br />

Pellets wird vermieden),<br />

zerfallen lassen, milchige<br />

Suspension schütteln und<br />

langsam applizieren.<br />

Nachspülen!<br />

Piracetam ja ja ja ja 2,3 Enthält wasserunlösl. Hilfsstoffe!<br />

Amlodipin ja ja ja ja 2 Arzneistoff ist lich-empfindlich!<br />

Metamizol ja ja ja ja Keine Angabe<br />

Normabrain<br />

800 mg Tabl.<br />

Norvasc<br />

5/ 10 mg Tabl.<br />

Novaminsulfon ratio<br />

500 mg Tabl.<br />

Ospur D3 Tabl. Vitamin D3 ja ja ja ja 0 Der Wirkstoff ist lösbar, die<br />

Hilfsstoffe sind suspendierbar.<br />

Pantozol 20/ 40 mg Pantoprazol nein ja (bedingt) ja (bedingt) ja (bedingt) 1 Std. vor den Mahlzeiten Sondenapplikation nach Nexium MUPS<br />

Tabl.<br />

Pulverisierung ist ohne<br />

M R 1<br />

Natriumhydrogencarbonatlösung<br />

nur möglich bei<br />

duoden./ jejun. Sondenlage<br />

(Wirkstoff ist säurelabil!).<br />

Die Gabe via Sonde ist in<br />

der Praxis oft durch Filmreste<br />

schwierig!<br />

Plastulen N Kps. Eisen(II)sulfat Nein Nein Nein Nein 1, 2, 3<br />

Plavix Drg. Clopidrogel nein ja ja ja 0<br />

Pravasin protect<br />

10/20/40 mg Tabl.<br />

Prednisolon 5/ 20/ 50<br />

mg Tabl.<br />

Pravastatin ja Ja ja ja 1/2/3<br />

Prednisolon Ja Ja Ja Ja 2; 3<br />

Besonders nach dem<br />

Frühstück


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

Ranitic<br />

150 mg Tabl.<br />

Rifa<br />

450/ 600 mg Drg.<br />

Roxithromycinratiopharm<br />

Saroten Tabs<br />

50 mg<br />

- 33 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Ranitidin nein ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich,<br />

aber Tabletten gut zerklei-<br />

Rifampicin nein ja ja ja nüchtern Sondenapplikation über<br />

Magensonde möglich, bei<br />

Duodenalsonde Kontrolle<br />

auf Rotfärbung des Urins!<br />

Roxithromycin ja ja ja ja 15 Minuten vor einer<br />

Mahlzeit<br />

Amitriptylin ja nein nein nein 0/2 Nicht zerstoßen oder zermörsern,<br />

da Gefahr einer<br />

unerwünscht starken<br />

nern!<br />

Blutdrucksenkung!<br />

Ranitic inject über<br />

Sonde!<br />

Sortis<br />

Atorvastatin nein ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich,<br />

10/20 mg Tabl.<br />

gut nachspülen!<br />

Sotalex/ mite Tabl. Sotalol ja ja ja ja 1 Wirkstoff löst sich sehr<br />

schnell.<br />

Spironolacton Tabl. Spironolacton Ja Ja Ja Ja Keine Daten<br />

Tavanic<br />

250/ 500 mg Tabl.<br />

Levofloxacin ja ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich.<br />

Taxilan 100 Tabl. Perazin Ja Ja Nein Nein 3 Bitte Taxilan Tropfen<br />

bestellen.<br />

Tenormin<br />

25/50/100 mg Tabl.<br />

Atenolol ja ja ja ja 1<br />

Torem<br />

10 mg/ cor Tabl.<br />

Torasemid ja ja ja ja 0/ morgens<br />

Tramal long<br />

100 mg Ret.tabl.<br />

Tramadol nein nein nein nein 0 Keine Sondenapplikation<br />

möglich, da Retardüberzug!<br />

Tramal Tropfen<br />

Tranxilium<br />

Dikaliumchlorazepat Nein Nein Nein Nein 0 Bitte Tranxilium<br />

5/ 10/ 20 mg Kps.<br />

Tropfen bestellen.<br />

Urbason<br />

Methylprednisolon ja Ja Ja ja 0 (am besten morgens<br />

40 mg Tabl.<br />

zwischen 6-8 Uhr)<br />

Valiquid 0.3 Tropfen Diazepam ja ja ja ja 1 Mit ca. 30 ml Wasser verdünnen!<br />

Valoron N Retardtabl.<br />

Tilidin + Naloxon Nein Nein Nein Nein 0 Retardierung wird zerstört. Tilidin comp. Lösung<br />

Voltaren Dispers<br />

50 mgTabl.<br />

Diclofenac nein nein ja ja 2 Tabletten zerfallen rasch in<br />

Wasser.


Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />

suspendierbar<br />

Voltaren Resinat 75<br />

mg Kps.<br />

Vomex A retard<br />

Kps.<br />

Zocor<br />

5/10/20mg Tabl.<br />

Zocor 40 mg<br />

Tabletten<br />

- 34 -<br />

Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />

0 = unabhängig von...<br />

1 = vor ....<br />

2 = zu ....<br />

3 = nach .....den<br />

Mahlzeiten<br />

Bemerkungen Alternative<br />

Diclofenac nein nein ja ja 2 Sondenapplikation ab CH ><br />

10 möglich. Kapselinhalt in<br />

Wasser suspendieren, zügig<br />

applizieren, da Verstopfungsgefahr!<br />

Dimenhydrinat ja nein ja ja Keine Angabe Bitte Pellets nicht zermörsern.<br />

Simvastatin ja ja ja ja 2 Gut nachspülen!<br />

Simvastatin nein ja ja ja 2 Gut nachspülen!<br />

ZOP 7.5 mg Filmtabl. Zopiclon Keine Angabe Ja Ja Ja 1 Licht- und oxidationsempfindlicher<br />

Arzneistoff. Bitterer<br />

Geschmack!<br />

Zyloric<br />

100/ 300 mg Tabl.<br />

(nicht mehr gelistet)<br />

Allopurinol ja ja ja ja 3<br />

Erklärungen:<br />

MR 1 = Magensaftresistente Hülle<br />

MR 2 = Magensaftresistente Kapsel<br />

W = Weichgelatinekapsel<br />

Vomex A Injektionslösung


Sondennahrung<br />

Fresubin<br />

Original<br />

Fresubin<br />

Original Fibre<br />

Fresubin<br />

HP Energy<br />

Fresubin<br />

Energy Fibre<br />

Fresubin<br />

Hepa<br />

Survimed<br />

Renal<br />

Survimed<br />

OPD<br />

10.1. Übersicht über die empfohlenen Sondennahrungen<br />

Produkteigenschaften Indikationen Nährstoffrelation<br />

Isokalor. Hoch- Mit Ohne<br />

Eiweiß:<br />

kalorisch Ballast- Ballast-<br />

Fett:<br />

stoffen stoffeKohlenhydrate<br />

x x Kau-/Schluckstörun-gen<br />

Diabetes (mit Gastroparese)<br />

Chron. Pankreatitis<br />

ANV mit Nierenersatzverfahren<br />

15:30:55<br />

x x Kau-/Schluckstörungen<br />

Diabetes (ohne Gastroparese)<br />

Intensivpatienten<br />

15:30:55<br />

x x Kau-/Schluckstörungen<br />

M. Crohn/ C. ulcerosa<br />

(akut)<br />

Kurzdarmsyndrom<br />

CNV mit EN < 7 Tage<br />

ALV<br />

Chron. Leberinsuffizienz<br />

- 35 -<br />

Onkologie<br />

x x Kau-/Schluckstörungen<br />

ARDS/ chron. respir.<br />

Insuffizienz<br />

M. Crohn/ C. ulcerosa<br />

(Remission)<br />

Kurzdarmsyndrom<br />

Onkologie<br />

x x Chron. Leberinsuffizienz<br />

mit Enzephalopathie +<br />

Proteinintoleranz<br />

x x ANV ohne Nierenersatzverfahren<br />

CNV mit EN > 7 Tage<br />

x x Kurzdarmsyndrom<br />

Akute Pankreatitis<br />

Chron. Pankreatitis<br />

20:35:45<br />

15:35:50<br />

Lagerung<br />

RT<br />

RT<br />

RT<br />

RT<br />

RT<br />

12:33:55 Nicht unter<br />

15 o C<br />

6:10:84<br />

(kältesensitiv)<br />

RT<br />

18:22:60 Nicht unter<br />

15 o C<br />

(kältesensitiv)


10.2. Produktbeschreibungen: Sondennahrungen <strong>für</strong> die normale Stoffwechsellage<br />

Fresubin<br />

Fresubin<br />

Fresubin<br />

Fresubin<br />

Original Original Fibre HP Energy Energy Fibre<br />

Per 100 ml/ bzw. 100 g 100 100 150 150<br />

Energie (kcal)/ (kJ) 420 420 630 630<br />

Eiweiß (g) 3.8 3.8 7.5 5.6<br />

Kohlenhydrate (g) 13.8 13.8 17.0 18.8<br />

Fette (g) 3.4 3.4 5.8 5.8<br />

Gesättigte FS (g) 0.9 0.9 3.7 1.33<br />

MCT (g) 0.56 0.60 3.3 0.83<br />

Einf. ungesättigte FS (g) 1.60 1.60 0.5 2.8<br />

Mehrf. ungesättigte FS (g) 0.9 0.9 1.5 1.67<br />

Cholesterin (mg) ≤ 1.6 ≤ 1.6 ≤ 1.7 ≤ 5.0<br />

Ballaststoffe (g) - 2 - 2<br />

Wasser (ml)<br />

Vitamine<br />

84 84 79 78<br />

Vitamin A (mg RE) 0.07 0.07 0.07 0.07<br />

ß-Karotin (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />

Vitamin D (µg) 1.0 1.0 1.0 1.0<br />

Vitamin E (mg) 1.33 1.33 1.33 1.33<br />

Vitamin K µg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />

Vitamin C (mg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />

Vitamin B1 (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />

Vitamin B2 (mg) 0.17 0.17 0.17 0.17<br />

Niacin (mg) 1.6 1.6 1.6 1.6<br />

Vitamin B6 (mg) 0.16 0.16 0.16 0.16<br />

Vitamin B12 (µg) 0.27 0.27 0.27 0.27<br />

Panthotensäure (mg) 0.47 0.47 0.47 0.47<br />

Biotin (µg) 5 5 5 5<br />

Folsäure (µg) 27 27 27 27<br />

Cholin (mg)<br />

Mineralstoffe mg (mmol)<br />

37 37 27 37<br />

Natrium 75 (3.3) 133.3 (5.8) 120 (5.2) 100 (4.3)<br />

Kalium 125 (3.2) 155 (4.0) 234 (6.0) 207 (5.3)<br />

Chlorid 115 (3.2) 153.3 (4.3) 184 (5.2) 153.3 (4.3)<br />

Calcium 80 (2.0) 80 (2.0) 80 (2.0) 66.7 (1.7)<br />

Phosphor 63 (2.0) 63 (2.0) 63 (2.0) 53 (1.7)<br />

Magnesium<br />

Spurenelemente<br />

25 (1.0) 25 (1.0) 27 (1.1) 24 (1.0)<br />

Eisen (mg) 1.33 1.33 1.33 1.33<br />

Zink (mg) 1.20 1.20 1.20 1.20<br />

Kupfer (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />

Mangan (mg) 0.27 0.27 0.27 0.27<br />

Jodid (µg) 13.3 13.3 13.3 13.3<br />

Chrom (µg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />

Molybdän (µg) 10.0 10.0 10.0 10.0<br />

Fluor (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />

Selen (µg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />

Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />

Alanin 0.14 0.14 0.33 0.20<br />

Asparagin/-säure 0.31 0.32 0.66 0.46<br />

Glutaminsäure 0.44 0.42 0.98 0.62<br />

Glycin 0.10 0.10 0.16 0.11<br />

Prolin 0.41 0.36 0.80 0.55<br />

Serin 0.25 0.24 0.46 0.36<br />

Gesamt<br />

Nicht-essentielle Aminosäuren<br />

2.71 2.64 5.40 3.96<br />

Kohlenhydrate (g)<br />

1.65 1.58 3.39 2.30<br />

Glucose 0.27 0.29 0.31 0.37<br />

Fructose - 0.05 - -<br />

Maltose 0.95 0.91 0.71 0.91<br />

Lactose ≤ 0.02 ≤ 0.02 0.02 ≤ 0.03<br />

Saccharose - 0.06 - 0.09<br />

Oligo/ Polysacch. 12.52 12.45 15.98 17.45<br />

Stärke<br />

Wichtige Fettsäuren<br />

- - - -<br />

Ölsäure 1.44 1.44 0.52 2.61<br />

Linolsäure 0.68 0.68 1.18 1.25<br />

α-Linolensäure 0.12 0.12 0.24 0.27<br />

Eicosapentaens. 0.03 0.03 0.03 0.03<br />

Docosahexaens. 0.02 0.02 0.02 0.02<br />

Weitere Ω3-FS - - 0.01 -<br />

Ω6: Ω3 FS-Verhältnis<br />

Energierelation<br />

4:1 4:1 4:1 4:1<br />

Eiweiß (E%) 15 15 20 15<br />

Kohlenhydrate (E%) 55 55 45 50<br />

Fett (E%) 30 30 35 35<br />

Osmolarität (msomol/l) 250 250 300 310<br />

Osmolalität (mosmol/kg) 300 300 400 420<br />

- 36 -


10.3. Produktbeschreibungen: Sondennahrungen <strong>für</strong> die veränderte Stoffwechsellage<br />

Fresubin Hepa Survimed Renal Survimed OPD<br />

Per 100 ml/ bzw. 100 g 130 410 100<br />

Energie (kcal)/ (kJ) 550 1750 420<br />

Eiweiß (g) 4.0 6.5 4.5<br />

Kohlenhydrate (g) 17.9 86.3 15.0<br />

Fette (g) 4.8 4.8 2.4<br />

Gesättigte FS (g) 2.0 1.1 1.50<br />

MCT (g) 1.7 0.24 1.3<br />

Einf. ungesättigte FS (g) 1.4 1.1 0.2<br />

Mehrf. ungesättigte FS (g) 1.3 2.6 0.7<br />

Cholesterin (mg) ≤ 0.3 ≤ 0.1 ≤ 0.7<br />

Ballaststoffe (g) 1 - -<br />

Wasser (ml) 78 - 84<br />

Vitamine<br />

Vitamin A (mg RE) 0.07 0.10 0.05<br />

ß-Karotin (mg) 0.13 - 0.2<br />

Vitamin D (µg) 1.0 2.1 0.75<br />

Vitamin E (mg) 1.33 4.2 1.00<br />

Vitamin K µg) 6.7 20.8 5.0<br />

Vitamin C (mg) 6.7 20.8 5.0<br />

Vitamin B1 (mg) 0.13 0.46 0.1<br />

Vitamin B2 (mg) 0.17 0.54 0.13<br />

Niacin (mg) 1.6 3.75 1.2<br />

Vitamin B6 (mg) 0.16 0.50 0.12<br />

Vitamin B12 (µg) 0.27 1.25 0.20<br />

Panthotensäure (mg) 0.47 2.50 0.35<br />

Biotin (µg) 5 29.2 3.75<br />

Folsäure (µg) 27 83 20<br />

Cholin (mg) 28 - 20<br />

Mineralstoffe mg (mmol)<br />

Natrium 75 (3.3) 65 (2.8) 133 (5.2)<br />

Kalium 120 (3.1) 75 (1.9) 155 (4.0)<br />

Chlorid 71.5 (2.0) 11 (0.3) 117 (3.3)<br />

Calcium 80 (2.0) 167 (4.2) 60 (1.5)<br />

Phosphor 53 (1.7) 53 (1.7) 47 (1.5)<br />

Magnesium 27 (1.1) 31 (1.3) 20 (0.8)<br />

Spurenelemente<br />

Eisen (mg) 1.33 3.8 1.0<br />

Zink (mg) 1.20 3.1 0.9<br />

Kupfer (mg) 0.13 0.42 0.1<br />

Mangan (mg) 0.27 0.63 0.2<br />

Jodid (µg) 13.3 41.7 10.0<br />

Chrom (µg) 6.7 5.2 5.0<br />

Molybdän (µg) 10.0 14.6 7.5<br />

Fluor (mg) 0.13 0.05 0.13<br />

Selen (µg) 6.7 10.4 5.0<br />

Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />

Alanin 0.11 0.43 0.29<br />

Asparagin/-säure 0.27 0.56 0.49<br />

Glutaminsäure 0.32 0.96 0.70<br />

Glycin 0.09 0.83 0.13<br />

Prolin 0.21 0.66 0.24<br />

Serin 0.16 0.28 0.23<br />

Gesamt 3.42 3.50 2.80<br />

Nicht-essentielle Aminosäuren<br />

1.16 3.72 2.08<br />

Kohlenhydrate (g)<br />

Glucose 0.27 1.00 0.07<br />

Fructose - - -<br />

Maltose 0.45 5.3 0.13<br />

Lactose ≤ 0.01 ≤ 0.25 ≤ 0.05<br />

Saccharose - 8.9 -<br />

Oligo/ Polysacch. 17.18 70.90 12.57<br />

Stärke - - 2.25<br />

Wichtige Fettsäuren<br />

Ölsäure 1.32 1.01 0.23<br />

Linolsäure 0.98 2.50 0.52<br />

α-Linolensäure 0.25 0.09 0.11<br />

Eicosapentaens. - - 0.02<br />

Docosahexaens. - - 0.01<br />

Weitere Ω3-FS - - 0.01<br />

Ω6: Ω3 FS-Verhältnis 4:1 27.8:1 3.6:1<br />

Energierelation<br />

Eiweiß (E%) 12 6 18<br />

Kohlenhydrate (E%) 55 84 60<br />

Fett (E%) 33 10 22<br />

Osmolarität (msomol/l) 360-385 470 350<br />

Osmolalität (mosmol/kg) 470-500 600 440<br />

- 37 -


Sondennahrung<br />

Fresubin<br />

Original<br />

Drink<br />

Fresubin<br />

Original Fibre<br />

Müsli<br />

Fresubin<br />

Energy Drink<br />

Fresubin<br />

Energy Fibre<br />

Drink<br />

Fresubin<br />

Hepa<br />

Survimed<br />

Renal<br />

Provide Xtra<br />

Drink<br />

10.4. Übersicht über die empfohlenen Trinknahrungen<br />

Produkteigenschaften Indikationen Nährstoffrelation<br />

Isokalor. Hoch- Mit Ohne<br />

Eiweiß:<br />

kalorisch Ballast- Ballast-<br />

Fett:<br />

stoffen stoffeKohlenhydrate<br />

x x Kau-/Schluckstörungen<br />

Diabetes (mit Gastroparese)<br />

Chron. Pankreatitis<br />

ANV mit Nierenersatzverfahren<br />

15:30:55<br />

x x Kau-/Schluckstörungen 15:30:55<br />

x x Kau-/Schluckstörungen<br />

M. Crohn/ C. ulcerosa<br />

(akut)<br />

Kurzdarmsyndrom<br />

CNV mit EN 7 Tage<br />

x x Kurzdarmsyndrom<br />

Akute Pankreatitis<br />

Chron. Pankreatitis<br />

15:35:50<br />

15:35:50<br />

Lagerung<br />

RT<br />

RT<br />

RT<br />

RT<br />

RT<br />

12:33:55 Nicht unter 15 o C<br />

(kältesensitiv)<br />

6:10:84<br />

12:0:88<br />

RT<br />

RT


10.5. Produktbeschreibungen: Trinknahrungen <strong>für</strong> die normale Stoffwechsellage<br />

Fresubin Original Fresubin<br />

Fresubin<br />

Fresubin<br />

Drink<br />

Original Fibre Energy Drink Energy Fibre Drink<br />

Per 100 ml/ bzw. 100 g 100 100 150 150<br />

Energie (kcal)/ (kJ) 420 420 630 630<br />

Eiweiß (g) 3.8 3.8 5.6 5.6<br />

Kohlenhydrate (g) 13.8 13.8 18.8 18.8<br />

Fette (g) 3.4 3.3 5.8 5.8<br />

Gesättigte FS (g) 0.4 1.9 1.3 1.3<br />

MCT (g) - 1.2 0.8 0.8<br />

Einf. ungesättigte FS (g) 1.9 0.8 2.8 2.8<br />

Mehrf. ungesättigte FS (g) 1.1 0.6 1.7 1.7<br />

Cholesterin (mg) ≤ 0.8 ≤ 0.8 ≤ 5 ≤ 4.0<br />

Ballaststoffe (g) - 1.3 - 2<br />

Wasser (ml)<br />

Vitamine<br />

84 84 78 78<br />

Vitamin A (mg RE) 0.12 0.12 0.12 0.12<br />

ß-Karotin (mg) 0.3 0.3 0.3 0.3<br />

Vitamin D (µg) 2.0 2.0 2.0 2.0<br />

Vitamin E (mg) 3 3 3 3<br />

Vitamin K µg) 16.7 16.7 16.7 16.7<br />

Vitamin C (mg) 15 15 15 15<br />

Vitamin B1 (mg) 0.23 0.23 0.23 0.23<br />

Vitamin B2 (mg) 0.32 0.32 0.32 0.32<br />

Niacin (mg) 3.0 3.0 3.0 3.0<br />

Vitamin B6 (mg) ß.33 0.33 0.33 0.33<br />

Vitamin B12 (µg) 0.6 0.6 0.6 0.6<br />

Panthotensäure (mg) 1.2 1.2 1.2 1.2<br />

Biotin (µg) 7.5 7.5 7.5 7.5<br />

Folsäure (µg) 50.0 50.0 50.0 50.0<br />

Cholin (mg)<br />

Mineralstoffe mg (mmol)<br />

20.0 - 26.7 26.7<br />

Natrium 75 (3.3) 75 (3.3) 80 (3.5) 80 (3.5)<br />

Kalium 125 (3.2) 125 (3.2) 175 (4.5) 175 (4.5)<br />

Chlorid 85 (2.4) 77.5 (2.2) 125 (3.5) 125 (3.5)<br />

Calcium 60 (1.5) 75 (1.9) 53 (1.3) 53 (1.3)<br />

Phosphor 47 (1.5) 60 (1.9) 50 (1.6) 50 (1.6)<br />

Magnesium<br />

Spurenelemente<br />

20 (0.8) 20 (0.8) 23 (0.9) 23 (0.9)<br />

Eisen (mg) 2 2 2 2<br />

Zink (mg) 1.5 1.5 1.5 1.5<br />

Kupfer (mg) 0.3 0.3 0.3 0.3<br />

Mangan (mg) 0.4 0.4 0.4 0.4<br />

Jodid (µg) 30 30 30 30<br />

Chrom (µg) 10 10 10 10<br />

Molybdän (µg) 15 15 15 15<br />

Fluor (mg) 0.2 0.2 0.2 0.2<br />

Selen (µg) 10 10 10 10<br />

Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />

Alanin 0.14 0.14 0.21 0.22<br />

Asparagin/-säure 0.31 0.29 0.47 0.50<br />

Glutaminsäure 0.47 0.95 0.71 0.72<br />

Glycin 0.1 0.08 0.11 0.14<br />

Prolin 0.41 0.39 0.55 0.52<br />

Serin 0.25 0.22 0.36 0.36<br />

Gesamt<br />

Nicht-essentielle Aminosäuren<br />

2.68 2.13 3.87 3.87<br />

Kohlenhydrate (g) *<br />

1.54 2.07 2.41 2.46<br />

Glucose 0.14 - 0.16 0.10 0.23 - 0.25 0.25<br />

Fructose - 0.05 - 0.05<br />

Maltose 0.23 – 0.27 0.20 0.39 – 0.61 0.38 – 0.60<br />

Lactose ≤ 0.007 0.01 ≤ 0.03 ≤ 0.03<br />

Saccharose 3.0 – 4.5 3.8 2.3 – 3.2 3.06 – 3.26<br />

Oligo/ Polysacch. 8.9 – 10.33 8.44 14.91 – 15.77 14.28 – 14.52<br />

Stärke<br />

Wichtige Fettsäuren<br />

- - - 0.46<br />

Ölsäure 1.78 0.75 2.69 2.69<br />

Linolsäure 0.85 0.5 1.26 1.26<br />

α-Linolensäure 0.21 0.12 0.32 0.32<br />

Eicosapentaens. - - - -<br />

Docosahexaens. - - - -<br />

Weitere Ω3-FS - - - -<br />

Ω6: Ω3 FS-Verhältnis<br />

Energierelation<br />

4:1 4:1 4:1 4:1<br />

Eiweiß (E%) 15 15 15 15<br />

Kohlenhydrate (E%) 55 55 50 50<br />

Fett (E%) 30 30 35 35<br />

Osmolarität (msomol/l) 315 – 330* 300 330 – 360* 310 – 360*<br />

- 39 -


10.6. Produktbeschreibungen: Trinknahrungen <strong>für</strong> die veränderte Stoffwechsellage<br />

Fresubin Protein Fresubin Survimed instant ProvideXtra Drink<br />

energy Drink<br />

Hepa<br />

Per 100 ml/ bzw. 100 g 150 130 364 125<br />

Energie (kcal)/ (kJ) 627 550 1522 525<br />

Eiweiß (g) 7.5 4.0 13 3.75<br />

Kohlenhydrate (g) 20.5 17.9 69.8 27.5<br />

Fette (g) 4.2 4.8 3.9 -<br />

Gesättigte FS (g) 1.64 2.0 1.0 -<br />

MCT (g) - 1.7 0.5 -<br />

Einf. ungesättigte FS (g) - 1.4 0.6 -<br />

Mehrf. ungesättigte FS (g) - 1.3 2.3 -<br />

Cholesterin (mg) 0.2 ≤ 0.3 ≤ 1.0 -<br />

Ballaststoffe (g) - 1 - -<br />

Wasser (ml)<br />

Vitamine<br />

77 78 - 81<br />

Vitamin A (mg RE) 0.13 0.07 0.15<br />

ß-Karotin (mg) - 0.13 0.94 -<br />

Vitamin D (µg) 1.1 1.0 6.3 2.5<br />

Vitamin E (mg) 3 1.33 9.4 3.75<br />

Vitamin K µg) 6.5 6.7 52.1 25<br />

Vitamin C (mg) 11.0 6.7 46.9 18.8<br />

Vitamin B1 (mg) 0.26 0.13 0.73 0.3<br />

Vitamin B2 (mg) 0.27 0.17 0.99 0.4<br />

Niacin (mg) 3.2 1.6 9.4 3.75<br />

Vitamin B6 (mg) 0.4 0.16 1.05 0.43<br />

Vitamin B12 (µg) 0.53 0.27 1.9 0.75<br />

Panthotensäure (mg) 1.2 0.47 3.8 1.5<br />

Biotin (µg) 7.7 5 23.4 9.4<br />

Folsäure (µg) 56.0 27 160 62.5<br />

Cholin (mg)<br />

Mineralstoffe mg (mmol)<br />

- 28 - -<br />

Natrium 12 (0.5) 75 (3.3) 638 28 (1.2)<br />

Kalium 120-130 (3.1 – 3.3) 120 (3.1) 781 28-45 (0.7 – 1.2)<br />

Chlorid 11 (0.3) 71.5 (2.0) 638 30 (0.8)<br />

Calcium 170-200 (4.2 – 5.0) 80 (2.0) 521 40 (1.0)<br />

Phosphor 145-160 (4.7 – 5.2) 53 (1.7) 291 40 (1.3)<br />

Magnesium<br />

Spurenelemente<br />

20-25 (0.8 – 1.0) 27 (1.1) 91 31.3 (1.3)<br />

Eisen (mg) 2 1.33 6.3 2.5<br />

Zink (mg) 1.9 1.20 4.7 1.88<br />

Kupfer (mg) 0.13 0.9 0.38<br />

Mangan (mg) 0.27 1.25 0.5<br />

Jodid (µg) 13.3 94 37.5<br />

Chrom (µg) 6.7 31 12.5<br />

Molybdän (µg) 10.0 47 18.8<br />

Fluor (mg) 0.13 0.63 0.25<br />

Selen (µg) 6.7 31.0 12.5<br />

Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />

Alanin 0.11 0.87 0.16<br />

Asparagin/-säure 0.27 1.52 0.47<br />

Glutaminsäure 0.32 1.95 0.78<br />

Glycin 0.09 1.24 0.16<br />

Prolin 0.21 1.10 0.17<br />

Serin 0.16 0.73 0.20<br />

Gesamt<br />

Nicht-essentielle Aminosäuren<br />

3.42 7.57 1.82<br />

Kohlenhydrate (g) *<br />

1.54 1.16 7.41 1.94<br />

Glucose - 0.27 0.39 0.5 – 0.9<br />

Fructose - - 0.02 0.1 – 0.8<br />

Maltose - 0.45 0.68 1.0 – 1.3<br />

Lactose 0.20 ≤ 0.01 0.82 -<br />

Saccharose 5.1 - 0.01 0.9 – 5.7<br />

Oligo/ Polysacch. - 17.18 63.25 18.4 – 24.2<br />

Stärke<br />

Wichtige Fettsäuren<br />

- - 4.58 -<br />

Ölsäure 1.32 0.7 -<br />

Linolsäure 0.98 2.24 -<br />

α-Linolensäure 0.25 0.01 -<br />

Eicosapentaens. - - -<br />

Docosahexaens. - - -<br />

Weitere Ω3-FS - - -<br />

Ω6: Ω3 FS-Verhältnis<br />

Energierelation<br />

4:1 200:1 -<br />

Eiweiß (E%) 20 12 14 12<br />

Kohlenhydrate (E%) 55 55 76 88<br />

Fett (E%) 25 33 109 -<br />

Osmolarität (msomol/l) 360 360-385* 380 490 - 650<br />

- 40 -


11. Abkürzungen<br />

AKE Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (in Österreich)<br />

ALS Amyotrophe Lateralsklerose<br />

ALV Akutes Leberversagen<br />

ANV Akutes Nierenversagen<br />

ARDS Akutes Lungenversagen<br />

ASPEN American Society for Parenteral and Enteral Nutrition<br />

BMI Body Mass Index (= Körpermassenindex)<br />

CNV Chronische Niereninsuffizienz<br />

COPD Chronisch-obstruktive Atemwegserkrankung<br />

d Tag<br />

<strong>DGEM</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Ernährungsmedizin<br />

E% Energie-Prozent<br />

FEV1 Forciertes Exspirationsvolumen (1 sec)<br />

kcal Kilokalorie<br />

KG Körpergewicht<br />

MCT Mittelkettige Triglyceride<br />

PEG Perkutane endoskopische Gastrostomie<br />

VKAS Verzweigtkettige Aminosäuren<br />

- 41 -


12. Literatur<br />

AKE-Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> die parenenterale und enterale Ernährungstherapie des Erwachsenen, 2004<br />

Aspen Board of Directors and The Clinical Guidelines Task Force,<br />

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- 43 -


- 44 -


TEIL II – PARENTERALE ERNÄHRUNG (PE)<br />

1. Indikationen und Kontraindikationen der parenteralen Ernährung 47<br />

2. Parenterale Zugangswege 48<br />

2.1. Periphervenöse Verweilkanülen 48<br />

2.2. Zentralvenöse Katheter 48<br />

2.3. Portkatheter 48<br />

3. Makronährstoffe zur PE 49<br />

3.1. Kohlenhydrate 49<br />

3.2. Fette 49<br />

3.2.1. Allgemeine Empfehlungen 49<br />

3.2.2. Omega-3-Fettsäuren 49<br />

3.2.3. Olivenöl 50<br />

3.2.4. Strukturlipide 50<br />

3.3. Aminosäuren 51<br />

3.3.1. Allgemeine Empfehlungen 51<br />

3.3.2. Glutamin 51<br />

4. Mikronährstoffe zur PE 52<br />

4.1. Elektrolyte 52<br />

4.2. Vitamine 53<br />

4.3. Spurenelemente 54<br />

5. Empfehlungen zum Aufbau und zur Berechnung einer PE 55<br />

5.1. Hypokalorisches PE-Konzept 55<br />

5.2. Normokalorisches PE-Konzept 55<br />

6. Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung 59<br />

7. Komplikationen unter PE 60<br />

7.1. Mechanische Komplikationen 60<br />

7.2. Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen 60<br />

7.3. Metabolische Komplikationen 61<br />

8. Monitoring 64<br />

8.1. Klinische Überwachung der Ernährungstherapie 64<br />

8.2. Überwachung von metabolischen Komplikationen 64<br />

- 45 -


9. Empfehlungen <strong>für</strong> parenterale Ernährungspläne (Übersicht) <strong>für</strong>…<br />

Patienten mit chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen 66<br />

Patienten mit Diabetes 66<br />

Patienten mit Essstörungen (Anorexia nerviosa) 66<br />

Intensivpatienten (Postaggressionsstoffwechsel / stabiler Stoffwechsel) 66<br />

Patienten mit akutem Leberversagen 66<br />

Patienten mit Leberinsuffizienz (kompensiert / dekompensiert) 66<br />

Patienten mit akutem Lungenversagen/ COPD 67<br />

Patienten mit Multi Organ Dysfunction Syndrome 67<br />

Patienten mit akutem Nierenversagen (mit / ohne Nierenersatzverfahren) 67<br />

Patienten mit chronischem Nierenversagen<br />

(mit / ohne Nierenersatzverfahren)<br />

68<br />

Onkologische Patienten 68<br />

Patienten mit akuter Pankreatitis (nicht-nekrotisierend) 68<br />

Perioperative Patienten (prä-/ intra-/ postoperative Ernährungstherapie) 69<br />

10. Arzneistoffe und ihre Kompatibilität mit Infusions-/Ernährungslösungen 70<br />

11. Produktbeschreibungen der empfohlenen Infusions-/ Injektionslösungen 72<br />

11.1. MAKRONÄHRSTOFFE 72<br />

11.1.1. Kohlenhydrate 72<br />

11.1.2. Fettemulsionen 72<br />

11.1.3. Aminosäuren 73<br />

11.1.4. Aminosäuren, Glucose und Elektrolyte 73<br />

11.2. MIKRONÄHRSTOFFE 74<br />

11.2.1. Elektrolyt-Konzentrate 74<br />

11.2.2. Vitamine 74<br />

11.2.3. Spurenelemente 75<br />

11.3. VOLLELEKTROLYTLÖSUNGEN 75<br />

12. Abkürzungen 76<br />

13. Literatur 77<br />

- 46 -


1. Indikationen und Kontraindikationen der parenteralen Ernährung<br />

Eine parenterale Ernährung ist durchzführen, wenn der Gastrointestinaltrakt nicht oder nur teilweise<br />

genutzt werden kann oder soll. Wie bereits im ersten Teil der Empfehlung („Enterale Ernährung“)<br />

beschrieben wurde, ist in allen anderen Fällen die orale/enterale Ernährung vorzuziehen (Kapitel 3,<br />

S. 11). Es besteht auch die Möglichkeit, nach dem „dualen Prinzip“ zu ernähren, d.h. parenterale<br />

und enterale Ernährung zu kombinieren.<br />

Im Folgenden werden absolute Indikationen und Kontraindikationen <strong>für</strong> die PE aufgeführt.<br />

Absolute Kontraindikationen:<br />

Vor Beginn einer Ernährungstherapie müssen die Vitalfunktionen des Patienten stabilisiert werden.<br />

Patienten können Nährstoffe nur danneffektiv verwerten, wenn der Kreislauf stabil ist und eine<br />

Homöostase<br />

im Flüssigkeits- und Elektrolyt-Haushalt vorliegt.<br />

Bei folgenden akuten Krankheitsbildern bzw. akuten klinischen Zuständen ist von einer enteralen<br />

und einer parenteralen Ernährung abzuraten:<br />

� Akutphase einer Erkrankung, unmittelbar nach Operation und Trauma<br />

� Schock jeder Genese<br />

� Hypoxie, p02 < 50 mm Hg<br />

� Serum-Lactat > 3 mmol/l<br />

� Schwere Azidose: pH < 7.2<br />

� Hyperkapnie: pC02 > 75 mm Hg<br />

In diesen Fällen kann der Patient evtl. eine basale Substratzufuhr mit 5-8 kcal/ kg KG/ Tag, z.B. 2 g<br />

Glucose/ kg KG/Tag bzw. eine hypokalorische Glucose-/ Aminosäure-Lösung erhalten oder minimal<br />

enteral ernährt werden.<br />

Absolute Indikationen:<br />

Bei folgenden Symptomen und Kranheitsbildern muss parenteral ernährt werden:<br />

� Intestinale Ischämie<br />

� Perforation im oberen Gastrointestinaltrakt<br />

� Akutes Abdomen<br />

� Akute gastrointestinale Blutung<br />

� Mechanischer Ileus<br />

- 47 -


Bei folgenden Krankheitsbildern und Symptomen sind eine parenterale Ernährung und/oder eine<br />

minimale enterale Ernährung oft noch möglich:<br />

� Paralytischer Ileus<br />

� Schwere Diarrhoen<br />

� Unstillbares Erbrechen (evtl. Ernährung über eine jejunale Sonde)<br />

� Akute Pankreatitis (nach Nahrungskarenz Ernährung über eine jejunale Sonde möglich)<br />

� Entero-kutane Fistel mit hoher Sekretion<br />

� MODS mit intestinalem Versagen<br />

� Intraabdominelle Hypertension (> 15 mm Hg)<br />

� Hohe Refluxrate (> 800 ml, evtl. jejunale Sonde)<br />

2. Parenterale Zugangswege<br />

2.1. Periphervenöse Verweilkanülen<br />

Für eine kurzfristige hypokalorische parenterale Ernährung (bis zu 7 Tagen) wird i. d. R. eine peripher-venöse<br />

Verweilkanüle benutzt. Diese eignet sich <strong>für</strong> die Applikation von Infusionslösungen mit<br />

einer niedrigen Kaloriendichte (z.B. 3.5 – 4% Aminosäure- oder 5-10% Glucose-Lösungen), deren<br />

Osmolarität unterhalb von 800 mOsmol/l liegt. Auch Fettemulsionen können peripher-venös infundiert<br />

werden. Ein Nachteil der peripher-venösen Ernährung ist die damit verbundene hohe Flüssigkeitsbelastung<br />

<strong>für</strong> die Patienten.<br />

2.2. Zentralvenöse Katheter<br />

Zur langfristigen PE werden mehrlumige zentralvenöse Katheter eingesetzt. Ihre Lagekontrolle<br />

erfolgt mittels Röntgendurchleuchtung oder EKG-Ableitung. Bei komplikationsfreiem Verlauf ist die<br />

Liegedauer von ZVK unbegrenzt. Durch diesen Katheter können auch Lösungen mit einer<br />

Osmolarität oberhalb von 800 mOsmol/l infundiert werden. Dies erfolgt über Infusionspumpen, da<br />

durch Schwerkraft-Applikation die Gefahr der inkonstanten Applikation und damit schwerer<br />

metabolischer Entgleisungen besteht.<br />

Besonders <strong>für</strong> den ZVK, aber auch <strong>für</strong> peripher-venöse Verweilkanülen, sind regelmäßige Kontrollen<br />

und Pflege der Einstichstelle gemäß Pflegestandard 007 notwendig.<br />

2.3. Portkatheter<br />

Portkatheter sind subkutan vollständig implantierte Verweilkatheter, z.B. aus Titan (diese werden im<br />

MHB verwendet) oder aus Kunststoff, deren Spitze in Höhe des rechten Vorhofes enden soll. Ihre<br />

mit einer Silikonmembran versehene Portkammer wird vor jeder Benutzung mit einer speziell geschliffenen<br />

Kanüle punktiert und danach die PE angeschlossen. Portkatheter eignen sich wegen der<br />

erhaltenen Mobilität der Patienten besonders gut <strong>für</strong> eine HPE oder <strong>für</strong> intermettierende Infusionen.<br />

Unabhängig vom parenteralen Zugangsweg ist der Zusatz von Vitaminen, Spurenelementen und<br />

Elektrolyten zu den PE-Lösungen obligat.<br />

- 48 -


3. Makronährstoffe zur PE<br />

3.1. Kohlenhydrate<br />

Hier steht hauptsächlich Glucose mit einem Brennwert von 4 kcal/ g im Vordergrund. Die Obergrenze<br />

der Glucosezufuhr liegt bei ca. 4-5 g/ kg KG/ Tag (= maximale Oxidationskapazität des Organismus:<br />

bei einem Überschuss wird die zugeführte Glucose in der Leber in Fett umgewandelt mit<br />

der Folge einer möglichen Fettinfiltration). Bei hyperglykämischen Patienten werden maximal 2-3 g<br />

Glucose/kg KG/Tag und die gleichzeitige kontinuierliche Gabe von Insulin (nach initialem Bolus)<br />

empfohlen. Besonders bei Intensivpatienten hat sich unter Glucose-Infusion ein Blutzucker-Spiegel<br />

von 80-110 mg/dl aufgrund einer damit verbundenen niedrigeren Letalität und Morbidität (gegenüber<br />

höheren Blutzuckerwerten) als vorteilhaft erwiesen (van den Berghe et al., 2001).<br />

Zuckeraustauschstoffe, z.B. Fructose und Xylit, finden heute keine Verwendung mehr.<br />

3.2. Fette<br />

3.2.1.Allgemeine Empfehlungen<br />

Fettemulsionen werden auf der Basis verschiedener Öle (z.B. Sojabohnenöl, Olivenöl, Kokosnussöl)<br />

als LCT, LCT/ MCT-Gemische oder als Strukturlipide angeboten. Ihr Brennwert liegt bei 8-10 kcal/g.<br />

Ihr Anteil an der Gesamtenergiezufuhr sollte 25-30% betragen. Aufgrund besserer Verträglichkeit<br />

empfehlen wir eine einschleichende Dosierung ab 0.5 (- 1.5) g/kg KG/ Tag.<br />

Für die Fettgabe ist nicht die Erkrankung bzw. die Art der Stoffwechselstörung, sondern die Verwertungskapazität<br />

des Organismus limitierend. Der Triglycerid-Spiegel sollte bei einer PE max. 300<br />

mg/dl betragen. Kontraindikationen gegen eine Fettgabe sind Hyperlipidämien, Schock, Störungen<br />

der Mikrozirkulation, Hypoxie, schwere Azidose und DIC.<br />

Häufig steigen bei intravenöser Fettzufuhr das Gesamtcholesterol und die Phospholipide an. Dieser<br />

Anstieg ist bei Verwendung von höherprozentigen Fettemulsionen geringer ausgeprägt, da dann<br />

weniger Phospholipide zugeführt werden.<br />

MCT werden z.T. besser verwertet, rascher gespalten und weisen durch eine weitgehend carnitinunabhängige<br />

Aufnahme eine höhere Oxidationsrate auf. Sie werden daher in der Mischung mit LCT<br />

<strong>für</strong> die PE von Intensivpatienten empfohlen.<br />

3.2.2.Omega-3-Fettsäuren<br />

Die in Öl von Hochseefischen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren werden teilweise in Plasma- und<br />

Gewebslipide eingebaut oder <strong>für</strong> die Synthese antiinflammatorischer Mediatoren verwendet.<br />

Hierdurch soll die Hospitalisationsdauer verkürzt und die Infektrate gesenkt werden (MacFie, 2004;<br />

Fürst et al., 2000; Mayer et al., 2002; Heller et al., 2004; Tsekos et al., 2004; Weiss et al., 2002;<br />

Koch et al., 2005; Klek et al., 2005).<br />

- 49 -


3.2.3. Olivenöl<br />

Parenterale Fettemulsionen auf der Basis von Olivenöl sind seit Ende der 90er Jahre auf dem<br />

Markt. Die in ihnen in hoher Konzentration enthaltene Ölsäure, eine einfach ungesättigte Fettsäure,<br />

hat einen günstigen Einfluss auf den Fetthaushalt, speziell auf die Leberfunktion, und bei Langzeitanwendung<br />

eine hohe protektive Wirkung gegenüber kardiovaskulären Erkrankungen (Reimund<br />

et al., 2004). Außerdem gilt Olivenöl als „immunneutral“, d.h. es führt nicht zu einer Immunsuppression,<br />

wie sie bei Fettemulsionen auf der Basis von Sojabohnenöl beobachtet wird. Einige kleinere<br />

Studien belegen die gute Verträglichkeit von Olivenöl in der HPE und bei Verbrennungspatienten<br />

(Garcia-da Orenzo et al., 2005; Thomas-Gibson et al., 2004; Reimund et al.; 2005). Da bisher<br />

weitere, größere, randomisierte kontrollierte Studien mit einem deutlichen klinischen Nutzen fehlen,<br />

ist ein Einsatz von Fettemulsionen auf Olivenöl-Basis nur in Einzelfällen, z.B. <strong>für</strong> Patienten mit<br />

Unverträglichkeit gegenüber der Therapie mit konventionellen Fettemulsionen, sinnvoll.<br />

3.2.4.Strukturlipide<br />

Strukturierte Lipide werden durch Hydrolyse und nachfolgende zufällige Neuveresterung von Mischungen<br />

aus LCT und Kokosfett hergestellt. Ihr klinischer Nutzen muss noch in aussagekräftigen<br />

Studien belegt werden (Chambrier et al., 1999; Kruimel et al., 2000; Lindgren et al., 2001; Rubin et<br />

al., 2000).<br />

3.3. Aminosäuren<br />

3.3.1. Allgemeine Empfehlungen<br />

Im Rahmen der PE sollten Infusionslösungen mit einem ausgewogenen, möglichst vollständigen<br />

Spektrum verschiedener Aminosäuren eingesetzt werden. Diese werden heute aufgrund ihres Verhältnisses<br />

von Bedarf und tatsächlicher endogener Bereitstellung in die Klassen „unentbehrlich“<br />

(früher „essentiell“), „entbehrlich“ (früher „nicht essentiell“) und „bedingt unentbehrlich“ (früher „semiessentiell“)<br />

eingeteilt. Durch diese neue Klassifikation werden unterschiedliche physiologische Funktionen<br />

von Aminosäuren unter verschiedenen pathopyhsiologischen Bedingungen berücksichtigt.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> die „bedingt unentbehrlichen Aminosäuren“ sind Glutamin und Arginin, die beim katabolen<br />

Patienten essentiell werden: hier ist ihr Verbrauch größer als die endogene Neusynthese.<br />

unentbehrlich entbehrlich bedingt unentbehrlich<br />

L-Isoleucin L-Alanin L-Arginin<br />

L-Leucin L-Asparagin L-Cystein<br />

L-Lysin L-Asparaginsäure L-Glutamin<br />

L-Methionin L-Glutaminsäure L-Histidin<br />

L-Phenylalanin L-Glycin L-Serin<br />

L-Threonin L-Prolin L-Tyrosin<br />

L-Tryptophan<br />

L-Valin<br />

Tab.7: Ernährungsphysiologische Einteilung proteinogener Aminosäuren (Hartig et al., 2004)<br />

- 50 -


Für erwachsene Patienten mit ausgeglichenem Stoffwechselzustand, normaler Leber- und Nierenfunktion<br />

wird, unabhängig vom Alter, eine Aminosäuren-Zufuhr von 0.8 – 1.0 g/ kg KG/ Tag<br />

(= „funktionelles Eiweißminimum“, das eine normale Syntheseleistung des Organismus gewährleistet)<br />

empfohlen. Bei bestimmten Krankheitsbildern kann diese bis zu 2 g/kg KG/ Tag gesteigert werden.<br />

Für eine optimale Verstoffwechslung der Aminosäuren müssen ausreichend Nichtstickstoffenergieträger<br />

zugegeben werden. Das optimale Verhältnis zwischen Energie:Stickstoffzufuhr (g AS<br />

: kcal) sollte 1:16 bzw. 1:21 betragen.<br />

Neben den „Normallösungen“ gibt es krankheitsspezifische Aminosäure-Lösungen mit adaptiertem<br />

Aminosäure-Muster:<br />

1. <strong>für</strong> Patienten mit Nierenversagen spezielle, mit L-Tyrosin angereicherte 10%ige Aminosäure-Lösungen,<br />

die aber nach Empfehlungen der <strong>DGEM</strong> erst bei einer Kreatinin-Clearance < 30-50 ml/<br />

min. eingesetzt werden sollten<br />

2. <strong>für</strong> Patienten mit Leberversagen spezielle, 8.4%ige Aminosäure-Lösungen mit einem hohen Anteil<br />

an verzweigt-kettigen Aminosäuren.<br />

3.3.2. Glutamin<br />

Glutamin wird als „bedingt unentbehrliche“ Aminosäure eingestuft, <strong>für</strong> die bei Patienten mit katabolen<br />

Erkrankungen (z.B. elektive Chirurgie, Trauma, Pankreatitis, Verbrennungen, Hochdosischemotherapie)<br />

ein Mangel nachgewiesen ist (Kelly et al., 2003; Wernemann, 1998).<br />

Glutamin ist die wichtigste Aminosäure <strong>für</strong> den Stickstofftransport zwischen Organen und Organsystemen.<br />

Weitere Funktionen sind:<br />

1. Glutamin ist Energieträger und Wachstumsfaktor <strong>für</strong> die Nucleotidynthese in den Zellen des<br />

Gastrointestinaltraktes. Bei einem Mangel kommt es zu einer Atrophie der Darmmucosa mit der<br />

Folge eines erhöhten Sepsis-Risikos.<br />

2. Glutamin steigert die Aktivität von Lymphocyten und Macrophagen.<br />

3. Glutamin spielt eine wichtige Rolle bei der intrazellulären Proteinsynthese und bei der Aufrechterhaltung<br />

der Stickstoffbilanz.<br />

4. In der Niere ist Glutamin bei der Ausscheidung von Säuren in Form von Ammonium-Ionen beteiligt.<br />

5. Glutamin ist eine wichtige Vorstufe <strong>für</strong> die Synthese von Glutathion, das als wichtigstes Antioxidans<br />

eingestuft wird.<br />

Daher empfehlen wir in Anlehnung an die <strong>DGEM</strong> eine Supplementierung von kritisch Kranken<br />

ohne enterale Ernährung, spätestens ab einer voraussichtlichen PE-Dauer > 5 Tage. Die empfohlene<br />

Zufuhrmenge sollte 20-30 g Glutamin/Tag oder min. 0.3-0.4 g/kg KG/Tag betragen, letzteres<br />

bezogen auf das wasserlösliche Dipeptid (als freie Aminosäure ist Glutamin nicht stabil und daher<br />

nicht in den handelsüblichen Aminosäure-Lösungen enthalten).<br />

- 51 -


Mehrere randomisierte, kontrollierte Studien und eine Metaanalyse konnten zeigen, dass bei Intensivpatienten<br />

durch Glutamin-Supplementierung die 6-Monate-Mortalität reduziert werden kann (Griffiths<br />

et al., 2002; Goeters et al., 2002; Novak et al., 2002). Chirurgische Patienten profitieren von einer<br />

Glutamin-Gabe bezüglich einer verkürzten Krankenhausverweildauer und einer verminderten<br />

Infektrate (Fuentes-Orozco et al., 2004; Klek et al., 2005; Lin et al., 2002; Mertes et al., 2000;<br />

Morlion et al., 1998; Yao et al., 2005), so dass <strong>für</strong> Patienten mit großen abdominalchirurgischen<br />

Eingriffen und einer vollständigen PE eine Glutaminsupplementierung sinnvoll sein kann.<br />

In einer kleinen, randomisierten, kontrollierten Studie verkürzte die parenterale Gabe von Glutamin<br />

bei Patienten mit akuter Pankreatitis den Krankenhausaufenthalt (Ockenga et al., 2002). Für<br />

letztgenannte Indikation müssen jedoch weitere Studien abgewartet werden.<br />

4. Mikronährstoffe zur PE<br />

4.1. Elektrolyte<br />

Bei normalem Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt und normaler Leber- und Nierenfunktion werden<br />

Elektrolyte initial standardisiert nach allgemeinen Empfehlungen der Ernährungsgesellschaften über<br />

die PE gegeben. Während des Verlaufes einer PE müssen sie mit Hilfe regelmäßig durchzuführender<br />

Laborkontrollen angepasst werden. Diese sind zwar eine „Momentaufnahme“ des Intravasalraumes<br />

und unterliegen außerdem Regel- und Kompensationsmechanismen und Austauschvorgängen mit<br />

dem Intrazellularraum, gelten jedoch als hinreichend valide <strong>für</strong> die Aufstellung eines Therapieplanes.<br />

Bei bereits initial verändertem Elektrolythaushalt, z.B. durch Niereninsuffizienz oder durch chronische<br />

Diarrhoen, sollten Elektrolyte grundsätzlich individuell dosiert werden. In diesen Fällen kann, besonders<br />

bei höheren Dosen, eine Substitution getrennt von der PE, z.B. über Infusionspumpen sinnvoll<br />

sein, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.<br />

Beim Einsatz von Mehrkammerbeuteln sind die bereits enthaltenen Elektrolytkonzentrationen vom<br />

berechneten Gesamtbedarf abzuziehen.<br />

Elektrolyte Empfohlene Zufuhr nach Empfohlene Zufuhr nach<br />

AKE (2004)<br />

AGA (2000)<br />

Natrium 0.5 – 1.5 mmol/kg KG/Tag 60 – 150 mmol/ Tag<br />

Kalium 0.3 – 1.0 mmol/kg KG/Tag 40 – 100 mmol/ Tag<br />

Phosphat 0.7 – 1.0 mmol/kg KG/Tag 10 – 30 mmol/ Tag<br />

Magnesium 0.1 – 0.3 mmol/kg KG/Tag 16 – 48 mmol/ Tag<br />

Calcium 0.3 – 0.5 mmol/kg KG/Tag 10 – 30 mmol/ Tag<br />

Tab. 8.: Zufuhrempfehlungen an Elektrolyten <strong>für</strong> die PE nach AKE und AGA<br />

- 52 -


4.2. Vitamine<br />

Sofern keine Kontraindikationen bestehen, müssen Vitamine spätestens ab einer PE-Dauer > 1<br />

Woche substituiert werden. Da der individuelle Bedarf nur in sehr eingeschränktem Maß festgelegt<br />

werden kann, erfolgt diese Substitution in der Regel standardisiert. Dabei werden die allgemeinen<br />

Empfehlungen internationaler Fachgesellschaften berücksichtigt. Diese garantieren nur die Vermeidung<br />

von Mangelerscheinungen, die häufig subklinisch und nicht erkennbar verlaufen. So kann z.B.<br />

eine mangelhafte Versorgung mit den Vitaminen A, D, C, E oder B6 die Reaktionsfähigkeit bestimmter<br />

Immunzellen beeinträchtigen und damit Infektionen begünstigen. In Einzelfällen und unter bestimmten<br />

Voraussetzungen kann aber auch eine veränderte Zufuhr von Vitaminen indiziert sein. Mittlerweile<br />

gilt die Verordnung einer PE ohne Vitamine, bei der es deshalb zu Komplikationen gekommen ist, als<br />

ärztlicher Behandlungsfehler (Landgericht Bonn, AZ 9 0 447/98).<br />

Vitamine Empfohlene Zufuhr Empfohlene Zufuhr<br />

Wasserlösliche Vitamine<br />

nach <strong>DGEM</strong>/ AKE<br />

nach AGA<br />

B1 (Thiamin) (mg) 3 -4 6<br />

B2 (Riboflavin) (mg) 3 - 5 3.6<br />

Niacin (mg) 40 - 50 40<br />

Panthotensäure (mg) 10 - 20 15<br />

B6 (Pyridoxin) (mg) 4 - 6 6<br />

B12 (µg) 1 mg/ 3 Monate i.m. 5 µg<br />

Biotin (µg) 60 - 120 60<br />

Folsäure (µg) 160 - 400 600<br />

C (Ascorbinsäure) (mg)<br />

Fettlösliche Vitamine<br />

100 - 300 200<br />

A (mg) 1 1<br />

D (µg) 5 5<br />

E (IE) 29.8 – 59.6 10<br />

K (mg) 0.1 – 0.15 0.15<br />

Tab. 9: Zufuhrempfehlungen an Vitaminen <strong>für</strong> die PE nach <strong>DGEM</strong>/ AKE und AGA<br />

Eine Bestimmung der Plasmawerte einzelner Vitamine kann nicht empfohlen werden, da sie keinen<br />

Rückschluss auf die (Ziel-)Gewebeversorgung zulässt.<br />

Bei der Applikation von Vitaminen ist darauf zu achten, dass ihre Stabilität gewährleistet bleibt. Diese<br />

hängt u.a. von der Temperatur, Licht- und Sauerstoffeinfluss, dem pH-Wert der Trägerlösung und der<br />

Zusammensetzung des Behältermaterials ab (Allwood et al., 1998).<br />

Vitamine können entweder der parenteralen Nährlösung zugesetzt oder als separate Infusion infundiert<br />

werden.<br />

- 53 -


Die gelistete fettlösliche Vitaminemulsion kann mit der im Rahmen der PE vorgeschriebenen Menge<br />

an Lipiden gemischt und infundiert werden.<br />

Das gelistete wasserlösliche Vitaminlösungskonzentrat kann in mindestens 250 ml einer G5/10/20<br />

oder einer isotonischen Kochsalzlösung gelöst werden. Die Dauer der Infusion sollte mindestens 30<br />

Minuten betragen, wegen möglicher Wirkstoffverluste, insbesondere bei starker direkter Lichteinstrahlung<br />

oder hoher Umgebungstemperatur, 6 Stunden nicht überschreiten .<br />

4.3. Spurenelemente<br />

Spurenelemente sind anorganische Elemente aus der Gruppe der Metalle und Halbmetalle, die <strong>für</strong><br />

den Stoffwechsel essentiell sind. Sie spielen eine Rolle in der Abwehr von durch freie Radikale verursachten<br />

Schädigungen, von Infektionen, beim Anabolismus und bei der Wundheilung.<br />

Dabei ist besonders Zink an der zellulären und humoralen Immunabwehr beteiligt. Durch ein Zinkdefizit<br />

kann es zu Bakterien-, Pilz- und Virusinfektionen kommen. Außerdem hat ein Zinkmangel<br />

schädliche Auswirkungen auf Zellteilung und –wachstum sowie auf die Wundheilung.<br />

Für die Substitution von Spurenelementen im Rahmen einer PE gelten die gleichen Grundlagen wie<br />

bei der Substitution von Vitaminen (s. 4.2.)<br />

Spurenelement Empfohlene Zufuhr nach Empfohlene Zufuhr<br />

<strong>DGEM</strong>/ AMA<br />

nach AGA<br />

µmol mg µmol mg<br />

Eisen 10 – 75 0.55 – 4.0 18 – 27 1 – 1.5<br />

Zink 21 – 75 1.4 – 4.9 38 - 61 2.5 - 4<br />

Kupfer 7 – 23 0.5 – 1.5 4.7 – 18.8 0.3 – 1.2<br />

Jod 0.8 – 1.2 0.1 – 0.15 0.54 – 1.08 0.07 – 0.14<br />

Mangan 3 – 14 0.15 – 0.8 3.6 – 14.6 0.2 – 0.8<br />

Fluor 49 0.9 k.A. k.A.<br />

Chrom 0.2 – 0.3 0.01 – 0.015 0.05 – 0.10 0.01 – 0.02<br />

Selen 0.25 – 0.8 0.02 – 0.06 0.25 – 1.0 0.02 – 0.08<br />

Molybdän 0.2 0.02 k.A. k.A.<br />

Tab. 10: Zufuhrempfehlungen an Spurenelementen <strong>für</strong> die PE nach <strong>DGEM</strong>, AMA und AGA<br />

Das von uns gelistete Spurenelemente-Präparat darf nicht in eine AIO-Mischung gegeben werden,<br />

sondern muss nach Zusatz zu einer kompatiblen Infusionslösung (z.B. 0.9% NaCl-Lösung, G5, G20,<br />

G40 oder Ringerlösung) separat infundiert werden.<br />

- 54 -


5. Empfehlungen zum Aufbau und zur Berechnung einer PE<br />

Internationale Fachgesellschaften empfehlen den Beginn der PE 12-24 Std. nach einem „Akutereignis“<br />

(z.B. Trauma, OP etc.) und nach Stabilisierung der Vitalfunktionen (Hämodynamik, Volumen- und<br />

Elektrolytbilanz). Die Auswahl des PE-Konzeptes richtet sich nach der voraussichtlichen Dauer der<br />

geplanten PE.<br />

5.1. Hypokalorisches PE-Konzept<br />

Dieses Konzept ist <strong>für</strong> eine kurzfristige parenterale Ernährung von Patienten ohne schwere Mangelernährung,<br />

z.B. nach mittelgroßen chirurgischen Eingriffen mit begrenzter/ fehlender oraler Nahrungsaufnahme<br />

<strong>für</strong> ca. 5-7 Tage geeignet. Ebenso kann diese Ernährung auch als ergänzende Substitutionstherapie<br />

bei einer frühpostoperativen enteralen bzw. jejunalen Sondenernährung eingesetzt<br />

werden.<br />

In Abhängigkeit vom klinischen und vom Ernährungszustand bietet sich eine peripher-venöse Infusionslösung<br />

mit 3.5% Aminosäuren, 5% Glucose und einer bedarfsdeckenden Zufuhr an Elektrolyten<br />

an. Bei einer maximalen Tagesdosis von 40 ml/ kg KG erhält der Patient 1.4 g/kg KG Aminosäuren<br />

sowie 2 g/kg KG Glucose. Wasser- und fettlösliche Vitamine, zusätzliche Elektrolyte und Spurenelemente<br />

sind nach klinischem Zustand des Patienten zu ergänzen.<br />

5.2. Normokalorisches PE-Konzept<br />

Dieses Konzept wird <strong>für</strong> die Langzeiternährung, <strong>für</strong> schwer mangelernährte Patienten und <strong>für</strong><br />

diejenigen eingesetzt, bei denen posttraumatisch oder postoperativ voraussichtlich innerhalb von 7<br />

Tagen keine ausreichende enterale/ orale Nahrungszufuhr erfolgen wird. Folgender, stufenweise<br />

durchzuführender Ernährungsaufbau ist sinnvoll, um metabolische Entgleisungen zu minimieren:<br />

Tag Energiezufuhr des berechneten<br />

Gesamt-Energiebedarfes<br />

1 Ca. 50%<br />

2 Ca. 75%<br />

3 Ca. 100%<br />

Für einen 70 kg schweren Patienten, der nach diesem Konzept mit 30 kcal/ kg KG/Tag ernährt werden<br />

soll und einen Flüssigkeitsbedarf von 30 ml/ kg KG/ Tag hat, ergibt sich danach folgender Ernährungsplan:<br />

- 55 -


Tag Berechnete Menge an<br />

Makronährstoffen<br />

1 2 g Glucose/ kg KG/Tag<br />

0.5 g Fett/ kg KG/ Tag<br />

1.5 g Aminosäuren/ kg<br />

KG/ Tag<br />

2 3 g Glucose/kg KG/ Tag<br />

1.0 g Fett/ kg KG/ Tag<br />

1.5 g Aminosäuren/ kg<br />

KG/ Tag<br />

3 4 g Glucose/kg KG/ Tag<br />

1.5 g Fett/ kg KG/Tag<br />

1.5 g Aminosäuren/ kg<br />

KG/ Tag<br />

Empfohlene Infusionslösung Energiezufuhr (IST/ SOLL)<br />

1 x 500 ml Glucose 10%<br />

1 x 500 ml Glucose 20%<br />

1 x 250 ml Lipovenös 10%<br />

2 x 500 ml Aminoven 10%<br />

GESAMT: 2250 ml<br />

1 x 500 ml Glucose 40%<br />

1 x 250 ml Lipovenös 20%<br />

2 x 500 ml Aminoven 10%<br />

GESAMT: 1750 ml<br />

(Flüssigkeitsausgleich!)<br />

1 x 500 ml Glucose 40%<br />

1 x 250 ml Glucose 40%<br />

1 x 250 ml Lipovenös 10%<br />

1 x 250 ml Lipovenös 20%<br />

2 x 500 ml Aminoven 10%<br />

GESAMT: 2250 ml<br />

- 56 -<br />

200 kcal<br />

400 kcal<br />

270 kcal<br />

80 kcal *<br />

GESAMT: 950 kcal/ 1050 kcal<br />

800 kcal<br />

500 kcal<br />

80 kcal<br />

GESAMT: 1380 kcal/ 1575 kcal<br />

800 kcal<br />

400 kcal<br />

270 kcal<br />

500 kcal<br />

80 kcal<br />

GESAMT: 2050 kcal/ 2100 kcal<br />

* 20% der Aminosäuren werden <strong>für</strong> die Energiegewinnung bilanziert, 80% <strong>für</strong> Synthesen zur Deckung des Energiebedarfes<br />

nicht mitgerechnet<br />

Für dieses Konzept ist die Anlage eines zentralvenösen Zuganges erforderlich. Auch bei dieser Ernährungstherapie<br />

ist ein sorgfältiges Labor-Monitoring notwendig, um die Nährstoffverwertung zu kontrollieren.<br />

Die Ernährungstherapie kann kontinuierlich, d.h. über 24 Std. oder zyklisch, d.h. über 16<br />

Std. und mit einer 8stündigen Pause, durchgeführt werden. Ersteres bietet einen Vorteil <strong>für</strong> Patienten<br />

mit beeinträchtigter Substratverwertung, letzteres ist <strong>für</strong> mobile Patienten oder <strong>für</strong> den Home-Care-Bereich<br />

geeignet.<br />

Für die Berechnung der Ernährungspläne können verschiedene EDV-Programme oder Kitteltaschenkarten<br />

verwendet werden. Die im Internet oder kommerziell zur Verfügung stehenden EDV-Programme<br />

sind jedoch durch begrenzte Auswahlmöglichkeiten von Ernährungslösungen oder von<br />

Krankheitszuständen, durch fehlende Angabe von Infusionsgeschwindigkeiten oder aus wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht empfehlenswert (Schloerb, 2000; http://espen.kumc.edu; FRESUDAT).<br />

Um eine möglichst einfache Berechnung der Ernährungspläne im klinischen Alltag zu ermöglichen,<br />

möchten wir den nachfolgenden PE-Bogen und folgende Kitteltaschenkarten mit den wichtigsten PE-<br />

Berechnungen zur Verfügung stellen.


Name, Vorname: …………………………………....<br />

Geburtsdatum: ……………………………………………..<br />

Station: ……………………………………………..<br />

Ist-Gewicht:<br />

Venenzugang:<br />

kg<br />

Ziel-Gewicht:<br />

zentral peripher<br />

Diagnose und Indikation zur Parenteralen Ernährung:<br />

- 57 -<br />

kg<br />

Ernährungstherapie:<br />

Körpergröße:<br />

TPN TPN und EN<br />

Zusätzliche Stressfaktoren:<br />

Fieber Wasserverluste Post-OP (Tag……) Trauma<br />

Sonstiges<br />

Stoffwechselbesonderheiten:<br />

Diabetes hepatische Enzephalopathie Sonstiges<br />

Niereninsuffizienz Flüssigkeitsretention<br />

Volumen: ml / kg/ Tag (Normalbereich: 30 ml/ kg/Tag)<br />

Kalorienbedarf:<br />

25 kcal/ kg KG/ Tag (hypokalorisch)<br />

30 kcal/ kg KG/ Tag (normokalorisch)<br />

32-35 kcal/ kg KG/ Tag (hyperkalorisch)<br />

> 40 kcal/ kg KG/ Tag (extrem hyperkalorisch, z.B. kachektischer Tumorpatient )<br />

Zusammensetzung:<br />

Glucose<br />

10% 20% 40%<br />

Fett<br />

ja nein MCT<br />

Aminosäuren<br />

ja Dipeptamin (Glutamin)<br />

Empfohlene Infusionslösung:<br />

………………………………………………………………<br />

Glucose: .............g/kg KG/ Tag<br />

………………..g/ Tag<br />

………………..ml/ Stunde<br />

Infusionsdauer: ……………… Std.<br />

Energiezufuhr:<br />

Gesamt-Kalorien: ………………………………………………<br />

Kcal ohne Aminosäuren: ………………………………………………<br />

Spurenelemente:<br />

täglich<br />

.......Amp………………………. = ………ml<br />

Vitamine:<br />

.......Amp. Multibionta + …………Amp. Frekavit<br />

fettlösl. = ……………+ ……………..ml<br />

Erstellt: 15.08.2005<br />

Dr. I. Matthaei<br />

Geprüft:<br />

Dr. J. Busse<br />

cm<br />

Fette: …………….g/ kg KG/ Tag<br />

…………………g/ Tag<br />

…………………ml/ Stunde<br />

Infusionsdauer: 12 Std. 24 Std.<br />

Aminosäuren:……………….g/ kg KG/ Tag<br />

………………..g/ Tag<br />

………………...ml/ Std.<br />

und Dipeptamin (Glutamin)……………….g<br />

………………..g/ Tag<br />

………………..ml/ Std.<br />

Infusionsdauer:…………………Std.<br />

…………mal/ Woche<br />

täglich<br />

…………mal/ Woche<br />

Freigegeben:<br />

Dr. R. Rezori<br />

QM-Vermerk:


Kitteltaschenkarten <strong>für</strong> die PE<br />

Berechnungen <strong>für</strong> die Parenterale Ernährungstherapie<br />

Bausteine der TPN:<br />

Baustein Tagesbedarf eines<br />

Erwachsenen in<br />

g/kg KG/d (max.<br />

Zufuhr in g/kg/d)<br />

Kohlenhydrate<br />

3 – 5 g/kg KG/d<br />

(max. 6 g/kg KG/d)<br />

Fette 0.8– 1.5 g/kg KG/d<br />

(max. 2 g/kg KG/d)<br />

Aminosäuren<br />

Vitamine<br />

wasserlösl.<br />

Vitamine<br />

fettlösl.<br />

Spurenelemente<br />

- 58 -<br />

Energiegehalt<br />

Tagesbedarf<br />

in % der<br />

ges.Nährstoffzufuhr<br />

4 kcal/g 50-70%<br />

9 kcal/g 25-30%<br />

1 – 1.5 g/kg KG/d<br />

(max. 2 g/kg KG/d)<br />

4 kcal/g 10-15%<br />

1 Amp. Multibionta - 1 Amp.<br />

1 Amp. Frekavit<br />

fettlösl.<br />

1 Amp. Tracitrans<br />

plus<br />

- 1 Amp.<br />

- 1 Amp.<br />

Bei vorbestehenden Mangelzuständen kann eine überhöhte Ernährung<br />

bzw. Glucosezufuhr in der Initialphase lebensbedrohliche Komplika-<br />

tionen verursachen � Refeedingsyndrom mit Hypophosphatämie,<br />

Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Thiaminmangel.<br />

Zusammensetzung der Infusionslösungen:<br />

Infus.lösg. Zusammensetzung/Inf.fl.<br />

Glucose 10%/20%/40%<br />

(500 ml)<br />

Lipovenös 10%/20%<br />

(250 ml)<br />

Lipovenös MCT 20%<br />

(250 ml)<br />

Aminoven 10%<br />

(500 ml)<br />

Aminosteril N Hepa<br />

8% (500 ml)<br />

Nephrotect<br />

(500 ml)<br />

Aminomix<br />

(1500 ml)<br />

50/100/200 g<br />

Glucose<br />

25 g/50 g<br />

Sojabohnenöl<br />

25 g Sojabohnenöl/<br />

25 g MCT<br />

Energiegehalt/<br />

Inf.fl.<br />

200/400/800<br />

kcal<br />

270/500 kcal<br />

487 kcal<br />

50 g Aminosäuren 200 kcal<br />

40 g Aminosäuren 160 kcal<br />

50 g Aminosäuren 200 kcal<br />

300 g Glucose +<br />

75 g Aminosäuren<br />

1500 kcal<br />

Gesamtenergie: Nicht-Proteinkalorien + Proteinkalorien [x 0.2]<br />

Infusionsgeschwindigkeiten der Infusionslösungen:<br />

Infusionslösg. Max. Infusionsgeschwindigkeit<br />

Glucose 10/20/40%<br />

(500 ml)<br />

Lipovenös 10/20%<br />

(250 ml)<br />

Lipovenös MCT 20%<br />

(250 ml)<br />

Aminoven 10%<br />

(500 ml)<br />

Aminosteril N Hepa<br />

8% (500 ml)<br />

Nephrotect<br />

(500 ml)<br />

Aminomix<br />

(1500 ml)<br />

2.5/1.25/0.625<br />

ml pro kg G/Std.<br />

1.25/0.625 ml<br />

pro kg KG /Std.<br />

0.625 ml/ kg KG/<br />

Std.<br />

Maximales<br />

Infusionsvolumen/Tag<br />

40/20/15 ml pro kg<br />

KG/Tag<br />

10-20 ml/5-10 ml<br />

pro kg KG /Tag<br />

5-10 ml/kg KG/ Tag<br />

1 ml/kg KG/Std. 20 ml/kg KG/Tag<br />

1.25 ml/kg KG/<br />

Std.<br />

18.75 ml/kg KG/Tag<br />

1 ml/kg KG/Std. 8-12 ml/kg KG/Tag<br />

1.25 ml/kg KG/<br />

Std.<br />

30 ml/kg KG/Tag<br />

Zusätzlich wurde auf der Rückseite der Kitteltaschenkarte das Labormonitoring <strong>für</strong> die PE nach AKE-Empfehlung<br />

2004 aufgenommen (s. Kapitel 8).


6. Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung<br />

Mit der PE wird nur der Basalbedarf an Volumen und Elektrolyten gedeckt. Der Flüssigkeitsbedarf <strong>für</strong><br />

Patienten mit normalem Volumenstatus beträgt 30 – 40 ml/ kg KG/ Tag und erhöht sich bei Fieber<br />

i.d.R. um ca. 10 ml/kg KG je 1 0 C Temperaturerhöhung über 37 0 C. Der Tagesbedarf von Elektrolyten<br />

<strong>für</strong> diese Patienten entspricht der unter 4.1. aufgeführten Tabelle.<br />

Bei Patienten mit einer ausgeprägten Dehydratation erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf auf 60 ml/<br />

kg KG/ Tag, in Einzelfällen sogar auf 80 ml/ kg KG/ Tag. Zum Ausgleich eines höheren Flüssigkeits-/<br />

und Elektrolytbedarfes werden in der Regel Vollelektrolytlösungen, d.h. isotone Ringerlösungen, verwendet.<br />

Diese dürfen wegen der Gefahr der Inkompatibilitäten nie gemeinsam mit der PE-Lösung in<br />

den-selben Schenkel des Infusionskatheters infundiert werden. Die notwendige Korrektur an Elektrolyten<br />

ergibt sich aus der Differenz von Gesamtinfusionsvolumen minus der Korrekturlösungsmenge.<br />

Für Patienten mit gestörtem Wasser- oder Elektrolythaushalt (z.B. mit Schock, Sepsis, Niereninsuffizienz)<br />

muss der Flüssigkeitsbedarf individuell ermittelt werden. Dabei wird der aktuelle Volumenstatus<br />

anhand von klinischen Symptomen (z.B. Hautturgor, Gewichtsverlauf und Kreislaufvariablen, z.B.<br />

Blutdruck, ZVD) und laborchemischen Parametern (u.a. Hämatokrit, Serum-Natrium, Serum-/ Urinosmolarität)<br />

geschätzt. Außerdem wird <strong>für</strong> die Ermittlung der Flüssigkeitsbilanz die Erstellung einer<br />

Ein- und Ausfuhrbilanz empfohlen.<br />

Einfuhr<br />

Infusionen<br />

Oral/ enteral<br />

Oxydationswasser 10 – 15 ml/ 100 kcal Energieumsatz:<br />

bei Oxydation von 100 g Protein: 40 ml<br />

bei Oxydation von 100 g KH: 55 ml<br />

bei Oxydation von 100 g Fett: 107 ml<br />

Durch Respirator-Befeuchter bis 500 ml<br />

Ausfuhr<br />

Harn, Stuhl<br />

Atmung Ca. 400 ml/ Tag<br />

Perspiratio insensibilis Abhängig vom Energieumsatz: 42-44 ml/<br />

100 kcal<br />

Abhängig von der Körpertemperatur: pro 0 C<br />

zusätzlich 2 ml/ kg KG/ Tag<br />

Perspiratio sensibilis Ca. 1000 ml/ Tag bei normaler Temperatur<br />

Bei starkem Schwitzen bis 10 l/Tag<br />

Diarrhoe, Erbrechen<br />

Fisteln<br />

Tab. 11: Ermittlung der Flüssigkeitsbilanz nach AKE, 2004<br />

Bei älteren Patienten und/oder kardiopulmonalen Störungen (insbes. bei Patienten mit Herzinsuffizienz)<br />

wird zunächst die Hälfte der verordneten Infusionsmenge gegeben, der volle Ausgleich erfolgt<br />

innerhalb von 36-48 Stunden.<br />

Für die Elektrolyt-Bilanzierung verweisen wir auf die Empfehlungen in Kapitel 4.1. „Elektrolyte“.<br />

- 59 -


Der Ausgleich eines bestehenden Natrium- oder Kaliumdefizites kann auch über folgende mathematische<br />

Gleichungen annähernd bestimmt werden:<br />

Berechnung des Natrium-Defizites (mmol/l):<br />

(142 mmol/l – Serumnatrium [mmol/l]) x kg KG x 0.2<br />

Die maximale Tagesdosis liegt bei 180 mmol.<br />

Berechnung des Kalium-Defizites (mmol/l):<br />

(4.5 mmol/l – Serumkalium [mmol/l] x kg KG x 2 x 0.2<br />

Es wird eine Dosierung von 2 mmol/ kg KG/ Tag zum Ausgleich eines Kalium-Defizites empfohlen.<br />

Die Maximaldosierungen liegen hier bei 20-30 mmol/ Std. und bei 100-150 mmol/Tag.<br />

7. Komplikationen unter PE<br />

7.1. Mechanische Komplikationen<br />

Die häufigste Komplikation des peripher-venösen Zuganges ist die Phlebitis, die bei Applikation von<br />

Infusionslösungen mit niedrigen pH-Werten oder einer Osmolarität > 800 mOsmol oder bei einer<br />

längeren Liegedauer (> 2 Tage) beobachtet wird.<br />

Bei ZVK-Anlage kann es zur Fehllage, zur Arterienpunktion, zum Hämatothorax, zur Luftembolie und<br />

besonders bei kachektischen, älteren, dehydratisierten Patienten zum Pneumothorax (Inzidenz bei<br />

ZVK in der V. subclavia: 1.5-3.1%; bei ZVK in der V. jugularis interna: 0.1-0.2%) kommen (Maroulis et<br />

al., 2000; Geffers et al., 2004). Zu den verlaufsbedingten Komplikationen zählen Venenthrombosen,<br />

Blutungen, paravenöse Infusionen, Katheterokklusionen und Katheterembolien.<br />

7.2. Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen<br />

Häufigster Erreger von Gefäßkatheter- assoziierten Infektionen ist der Koagulase-negative Staphylococcus<br />

epidermidis (30%). Weitere Erreger sind Staphylococcus aureus, Enterokokken, Candida albicans<br />

und weniger häufig gram-negative Bakterien. Diese können in einem „Biofilm“ aus Zellen, Bakterien<br />

und extrazellulärer Matrix eingebettet und dort metabolisch aktiv sein (Llop et al., 2001; Geffers et<br />

al., 2004). Dabei ist im Hinblick auf die Katheterinfektionsrate die Anlage eines ZVK in die V. subclavia<br />

zu bevorzugen (Kommission <strong>für</strong> Krankenhaushygiene des RKI, 2002). Zusätzlich können die sterile ist<br />

die Anlage eines ZVK unter sterilen Kautelen und der durchgeführte Verbandswechsel mit Pflege der<br />

Insertionsstelle regelmäßig zur Senkung der Häufigkeit von Katheter-asoziierten Infektionen zu fordern<br />

(Mermel, 2000 und 2001; Santarpia et al., 2002).<br />

Nach der Leitlinie der AWMF muss bei einem klinischen Infektionsverdacht (unklares Fieber,<br />

Leukocytenanstieg) und einer ZVK-Liegedauer über 48 Stunden der Katheter entfernt und der Patient<br />

nach mikrobiologischer Untersuchung der Katheterspitze ggf. mit Antibiotika behandelt werden<br />

(Buchardi et al., 2003).<br />

- 60 -


Abb. 3: AWMF-Leitlinie „Zentrale Venenkatheter – Pflege und Überwachung“<br />

(Buchardi et al., 2003)<br />

Dagegen ist das Konzept der „Lock-Technik“, d.h. das Einbringen konzentrierter Antibiotika-Lösungen<br />

(Vancomycin, Gentamycin, Ciprofloxacin), ggf. auch in Kombination mit Heparin, zur Prävention von<br />

Katheterinfektionen bzw. Entkeimung bereits infizierter Zugänge sehr umstritten. Hierbei können sich<br />

nicht nur bakterielle Resistenzen entwickeln, sondern auch Inkompatibilitäten zwischen den applizierten<br />

Antibiotika, Heparin und anderen Parenteralia auftreten (Kommission <strong>für</strong> Krankenhaushygiene<br />

des RKI, 2002; Mermel, 2000; Bestul et al., 2005).<br />

7.3. Metabolische Komplikationen<br />

Metabolische Komplikationen entstehen meist durch eine fehlerhafte Ernährungsplanung und –durchführung<br />

bzw. durch ein schlechtes Monitoring der Ernährungstherapie. Sie können durch Störungen<br />

des Kohlenhydrat- und des Fettstoffwechsels, des Säure-Basen-Haushaltes und des Flüssigkeits- und<br />

Elektrolythaushaltes entstehen.<br />

- 61 -


,<br />

Eine der wichtigsten metabolischen Komplikationen, die besonders chronisch mangelernährte Patienten<br />

betrifft, ist das Refeeding-Syndrom. Es kann bei schwer mangelernährten Patienten nach dem<br />

Beginn einer PE mit glucosehaltigen Ernährungslösungen auftreten und ist charakterisiert durch eine<br />

Veränderung des (Serum-)Elektrolytgehaltes (Phosphat, Kalium, Magnesium) mit Vitaminmangel,<br />

Natrium- und Flüssigkeitsrestriktion. Durch einen verstärkten Phosphatverbrauch, besonders <strong>für</strong> den<br />

Glucosestoffwechsel, kommt es zu einer schweren Hypophosphatämie (Serumkonzentration < 0.3<br />

mmol/l – cave: Phosphat ist ein intrazelluläres Anion, daher spiegelt die Serumkonzentration den<br />

zellulären Gehalt nur im eingeschränkten Maß wieder) mit der Folge schwerer lebensbedrohlicher<br />

kardialer, pulmonaler, neuromuskulärer und zerebraler Komplikationen.<br />

Die Zufuhr großer Mengen an Glucose oder eine Bolusapplikation von Fett kann zu Hypertriglyceridämien<br />

und in der Folge auch zu einer akuten Pankreatitis oder zu hepatischen Komplikationen<br />

(Fettleber, Fettleberhepatits, Leberfibrose, -zirrhose) führen. Letztere werden durch vorbestehende Erkrankungen<br />

der Leber, Diabetes mellitus, chronische Infektionen sowie die gleichzeitige Gabe hepatotoxischer<br />

Medikamente oder Bluttransfusionen begünstigt.<br />

Bei bis zu 50% der Patienten mit PE können Hyperglykämien beobachtet werden, die nicht nur durch<br />

hohe Mengen an zugeführter Glucose, sondern auch durch eine vorbestehende Insulinresistenz oder<br />

Diabetes mellitus oder durch eine begleitende Steroidtherapie verursacht werden können. Besonders<br />

bei intensivmedizinischen Patienten kann mit einer guten Blutzuckereinstellung (Glucose: 80-110<br />

mg/dl) die Morbidität und die Letalität signifikant gesenkt werden (Van den Berghe et al., 2001).<br />

Bis zu 40% aller Patienten mit einer längerfristigen PE entwickeln eine Osteoporose oder eine<br />

Osteomalazie aufgrund einer erhöhten renalen Calcium-Ausscheidung. Daher sollten sie prophylaktisch<br />

Calcium, Phosphat und Vitamin D erhalten.<br />

Abschließend möchten wir Ihnen in einer Tabelle ausgewählte Komplikationen der PE, deren Ursache<br />

und Therapie darstellen (AKE, 2004).<br />

- 62 -


Faktor Störung Ursache Maßnahmen Bemerkungen<br />

BLUTGLUCOSE<br />

< 80 mg/dl (=4.4 mmol/l) - Insulinüberdosierung, Hyperinsulin.<br />

- Leberinsuffizienz<br />

Glucose-Zufuhr, notfalls in i.v. Bolusgabe<br />

Referenzwerte: 80-110 mg/dl<br />

- Hypophyseninsuff., NNR-Insuff.<br />

> 110 mg/dl (=6 mmol/l)<br />

- zu rasche Zufuhr der Nährlösung<br />

Allgemein: Insulingabe bis 4 IE/h, akut bis<br />

(max. 130 mg/dl = 7.2 mmol/l) - Diabetes mellitus<br />

10-20 IE/h, Ernährungszufuhr reduzieren<br />

- Patient entwickelt Insulinresistenz<br />

- Hyperthyreose<br />

- Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz<br />

Parenteral: Kohlenhydrate reduzieren<br />

TRIGLYCERIDE<br />

> 350 mg/dl (= 4.2 mmol/l) - angeborene Fettstoffwechsel-<br />

- Reduktion der Fettzufuhr, evtl. Beendi- Bei Propofol-Sedierung ist die damit<br />

störung<br />

gung der Fettgabe.<br />

verbundene Fett-Zufuhr zu beachten: 1<br />

Referenzwerte: 74 – 172 mg/dl<br />

Störung der Lipolyse (Nierenversagen, Sepsis) - Reduktion der Gesamtkalorienzufuhr. ml Propofol 1% oder 2% = 0.1 g Fett<br />

(= 0.84 – 1.97 mmol/l)<br />

- nephrotisches Syndrom<br />

- Bei Intensivpatienten immer LCT/MCT<br />

- Herzinsuffizienz, Diabetes, Hypothyreose<br />

- überhöhte Zufuhr<br />

einsetzen.<br />

AZOTÄMIE<br />

Exzessiver Harnstoffanstieg - überhöhte Protein/ AS-Zufuhr<br />

- Reduktion der AS/Proteinzufuhr auf etwa Bei Nierenversagen sollte die Ernäh-<br />

- verzögerte Harnstoffausscheidung bei Nieren- 0.5 g/kg/Tag<br />

rungstherapie langsam begonnen<br />

Referenzwerte: 10 – 50 mg/dl<br />

insuffizienz<br />

- Darmreinigung bei gastrointestinaler werden.<br />

(= 1.7 – 8.3 mmol/l)<br />

- gastrointestinale Blutung<br />

Blutung<br />

Bei Leberversagen sollte unbedingt<br />

- Dehydratation, Eiweißkatabolismus<br />

- Prärenaler Zustand, HI<br />

- Volumenzufuhr bei prärenalen Zuständen Ammoniak bestimmt werden.<br />

LACTAT<br />

> 3 mmol/l - erhöhte Bildung z.B. Gewebshypoxie, Sepsis, - Reduktion der Ernährungstherapie Cave: keine Fettgabe bei Hyperlakta-<br />

Schock), metabolische Azidose<br />

unter Lactatzufuhr (bei kontinuierl. HF) tämie!<br />

Referenzwerte: 5 – 15 mg/dl<br />

- erhöhte Zufuhr (Lactatzufuhr in Dialyse lösun- max. 3-4 mmol/l Lactat!<br />

gen) und/oder<br />

- Umstellung auf bikarbonat-gepufferte<br />

- gestörte Verstoffwechslung (Leberinsuffizienz) Lösungen<br />

PHOSPHAT<br />

0.9 – 0.6 mmol/l : VORSICHT - Beginn einer künstlichen Ernähr.<br />

- Zufuhr: Richtwert: 10-20 mmol/ 1000 kcal Bei Zufuhr von KH bzw. AS wird<br />

0.6 – 0.3 mmol/l: GEFAHR - diabetische Ketoazidose<br />

(CAVE: bei Malnutrition kann der Bedarf Phosphat verbraucht: Gefahr der<br />

Referenzwerte: 2.6 – 4.5 mg/dl


8. Monitoring<br />

8.1. Klinische Überwachung der Ernährungstherapie<br />

Um einen erfolgreichen klinischen Verlauf der PE <strong>für</strong> den Patienten zu gewährleisten, sind regelmäßig<br />

klinische Untersuchungen durchzuführen und ggf. die Ernährungstherapie anzupassen.<br />

Hieraus leitet sich die Forderung zur individuellen und kollektiven Überprüfung des Behandlungsansatzes<br />

ab.<br />

Außerdem sollten die tatsächlich applizierten Ernährungslösungen mit dem berechneten Energie- und<br />

Eiweißbedarf verglichen werden. Veränderungen im klinischen Zustand des Patienten und in seinem<br />

Aktivitätsniveau können eine periodische Neuberechnung der verordneten PE notwendig machen.<br />

Ebenso sollte man in regelmäßigen Abständen kontrollieren, ob die bisher verordnete PE durch eine<br />

enterale bzw. orale Nahrung ergänzt oder ersetzt werden kann.<br />

8.2. Überwachung von metabolischen Komplikationen<br />

Zur Vorbeugung eines Refeeding-Syndroms sollten unter PE der Wasserhaushalt, der Elektrolythaushalt,<br />

der Blutzucker und kardiovaskuläre Funktionen engmaschig überwacht werden.<br />

Folgendes Monitoring zur Überwachung metabolischer Komplikationen ist sinnvoll:<br />

1. Mit Beginn einer PE müssen bestehende Elektrolytverschiebungen, besonders Hypokaliämie<br />

und Hypophosphatämie, korrigiert werden.<br />

2. Aufgrund des hohen Hyperglykämierisikos sollte initial die Blutzucker-Konzentration engmaschig<br />

überwacht werden und die täglich zugeführte Glucosemenge 2-3 g/kg KG/ Tag nicht<br />

überschreiten (� BZ-Tagesprofil).<br />

Hyperglykämische Komplikationen, besonders neurologische Symptome und ein gesteigertes<br />

Infektionsrisiko, werden häufig durch bestimmte Grunderkrankungen, u.a. Diabetes mellitus<br />

oder chirurgisches Trauma, verstärkt. Ebenso ist auch auf Hypoglykämie, besonders beim<br />

plötzlichen Abbruch der Glucose- und Insulinzufuhr unter Insulintherapie zu achten, die durch<br />

die längere biologische Wirksamkeit von Insulin (15-30 Minuten) entstehen.<br />

3. Es sollten regelmäßig Elektrolyte (besonders Phosphat, Magnesium, Kalium) und der Flüssigkeitshaushalt<br />

des Patienten (Flüssigkeitszufuhr, produzierte Urinmenge, Körpergewicht)<br />

kontrolliert werden.<br />

4. Ebenso ist auch eine regelmäßige Überwachung der Serumtriglyceride notwendig, um ggf.<br />

rechtzeitig Pankreatitiden oder Veränderungen der Lungenfunktion behandeln zu können.<br />

5. Zusätzliche Überwachungsmaßnahmen sind <strong>für</strong> Patienten mit Nierenfunktionsstöungen und<br />

<strong>für</strong> Intensivpatienten erforderlich.<br />

6. Bei einer Langzeit-PE wird die Überwachung des Knochenstoffwechsels durch eine Kontrolle<br />

der Knochendichte mittels DEXA von der <strong>DGEM</strong> empfohlen.<br />

Eine Übersicht über die von der AKE empfohlenen Laborkontrollen zur Überwachung von Patienten<br />

mit PE finden Sie in nachfolgender Übersicht.<br />

- 64 -


Parameter Bis<br />

mehrmals<br />

täglich<br />

Blutglucose Akutphase<br />

Kalium,<br />

Phosphat<br />

Akutphase<br />

BGA, Lactat Akutphase<br />

Natrium,<br />

Chlorid<br />

Calcium,<br />

Magnesium<br />

1 x<br />

täglich<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Akutphase <br />

Akutphase<br />

Triglyceride Akutphase<br />

Kreatinin,<br />

Harnstoff<br />

Blutbild,<br />

Gerinnung<br />

Akutphase<br />

Urin Akutphase<br />

Leberenzyme,<br />

Bilirubin, CHE<br />

Lipase,<br />

Amylase<br />

Gesamteiweiß,<br />

Albumin<br />

- 65 -<br />

2 x<br />

wöchentlich<br />

1 x<br />

wöchentlich <br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiternährung<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Akutphase Stabile<br />

Phase<br />

Stabile<br />

Phase<br />

Akutphase Stabile<br />

Phase<br />

Akutphase Stabile<br />

Phase<br />

1 x monatlich<br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiterährung <br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiternährung <br />

Langzeiternährung<br />

Akutphase Stabile<br />

Phase/Lang-<br />

zeiternähr.


Patienten mit<br />

chronisch-entzündlichenDarmerkrankungen<br />

Patienten mit<br />

Diabetes<br />

Patienten mit Essstörungen<br />

(Anorexia nerviosa)<br />

Akut-kranke<br />

Intensivpatienten<br />

(Postaggressions-<br />

stoffwechsel)<br />

Akut-kranke<br />

Intensivpatienten<br />

(stabiler Stoffwechsel)<br />

Patienten mit<br />

LeberInsuffizienz<br />

(kompensiert)<br />

9. EMPFEHLUNGEN FÜR PARENTERALE ERNÄHRUNGSPLÄNE<br />

Energiebedarf Bedarf an<br />

Kohlenhydraten (KH)/<br />

Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />

25-35 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

25 – 35 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

Langsame<br />

Steigerung der<br />

Energiezufuhr,<br />

initial 20 kcal/kg/<br />

Tag<br />

Evtl. basale<br />

Substratzufuhr:<br />

5 – 8 (-15) kcal/<br />

kg/ Tag<br />

20 – 30 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

(max. 35 kcal/ kg/<br />

Tag)<br />

20 – 30 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

Kohlenhydrate/ Fette/<br />

Aminosäuren:<br />

55-60%/ 25-30%/10-15%<br />

Aminosäuren:<br />

1.2 – 1.6 g/ kg/ Tag<br />

Innerhalb der ersten 24-<br />

48 Stunden bei längerer<br />

Nahrungskarenz 50% der<br />

Energiezufuhr.<br />

Kohlenhydrate:<br />

4.0-5.0 g/kg/Tag, Anpassung<br />

an BZ ( 5 Tage<br />

Kohlenhydrate:<br />

3 – 5 g/ kg/ Tag<br />

Fette:<br />

1.0 – 1.5 g/ kg/ Tag<br />

Aminosäuren:<br />

1.2 – 1.5 g/ kg/ Tag<br />

Erhöhter Bedarf<br />

an Vitaminen/<br />

Mineralstoffen/<br />

Spurenelemente<br />

Mangelzustände<br />

von Eisen, Vitamin<br />

K, Folsäure, Vitamin<br />

B12, Zink,<br />

Selen, Magnesium,<br />

Calcium + Vitamin<br />

D (Cave Osteoporose!!)<br />

möglich<br />

Korrekturbedarf von<br />

Kalium unter Insulingabe<br />

beachten.<br />

Hoher Bedarf an<br />

Phosphor, Zink,<br />

Chrom.<br />

Häufig Hypokaliämie.<br />

Häufig erhöhter<br />

Kalium- und<br />

Phosphatbedarf.<br />

Häufig erhöhter<br />

Kalium- und<br />

Phosphat-Bedarf.<br />

Mangel an Calcium,<br />

Vitamin D, Magnesium,<br />

Zink, Selen.<br />

Zweifache Tagesdosis<br />

an wasserlös.<br />

Vitaminen.<br />

Bei Hyperlaktatämie<br />

> 18 mg/dl:<br />

Vitamin B1: 200 mg<br />

i.v.<br />

- 66 -<br />

Flüssigkeitsbedarf Besonderheiten<br />

Ca. 40 ml/kg<br />

KG/Tag. Auch<br />

abhängig vom<br />

Zustandsbild und<br />

der Aktivität bzw.<br />

Aggressivität der<br />

Entzündung.<br />

Erhöhter Flüssigkeitsbedarf<br />

be81i<br />

Ver-lust über<br />

Fisteln und<br />

Durchfälle.<br />

Nach klinischem<br />

Zustand.<br />

Flüssigkeitsbilanzie<br />

rung notwendig!<br />

Häufig sind Hypoproteinämien<br />

und Mangelernährung. Bei<br />

Umstellung auf enterale Ernährung<br />

<strong>für</strong> Patienten mit Stenosen,<br />

starken Diarrhoen oder<br />

gleichzeitigem Vorliegen eines<br />

Reizdarmes ballaststoffarme<br />

Ernährung auswählen. Bei<br />

ausgedehnten Dünndarmbefall<br />

Oligopeptiddiät. Eine PE hat<br />

keinen Einfluss auf die chirurg.<br />

Interventionsrate und ist<br />

angezeigt bei toxischem<br />

Krankheitsgeschehen (tox.<br />

Megacolon), schwerer Malabsorption<br />

(Kurzdarmsyndrom),<br />

hochgradiger Stenose, (Sub)-<br />

Ileus, hohen Dünndarmfisteln.<br />

Exzessive Energiezufuhr in<br />

jedem Fall vermeiden.<br />

Insulingabe im Regelfall bis<br />

etwa 4-6 IE/h.<br />

Bei entgleistem Diabetes<br />

maximale Verwertungsstörung,<br />

daher minimale (keine) Ernährung.<br />

KI <strong>für</strong> Fette: diabet. Keto-<br />

azidose, Thromboembolie.<br />

PE nur in Ausnahmefällen bei<br />

vitaler Bedrohung und unter<br />

intensivmedizinischer Kontrolle<br />

(BMI < 10), sonst enteral.<br />

Zusätzlich Antidepressiva +<br />

Psychotherapie notwendig<br />

35-40 ml/ kg/ Tag Nur eingeschränkte Indikation<br />

<strong>für</strong> Ernährungstherapie.<br />

Gestörte Fettverwertung,<br />

schlechte Glucosetoleranz.<br />

Bei Laktat- Erhöhung > 27<br />

mg/dl sollte die Ernährung<br />

gestoppt werden.<br />

35 – 40 ml/ kg/ Tag In diesem Stadium kann auch<br />

kombiniert enteral – parenteral<br />

ernährt werden.<br />

Bei Hyperglykämie Reduktion<br />

der Glucosezufuhr auf 2-3<br />

g/kg/Tag und Insulinperfusor.<br />

Eine Hyperalimentation muss<br />

vermieden werden.<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

nach Bilanz.<br />

Insulinresistenz, verminderte<br />

Glykogensynthese, Defizit an<br />

PUFA. Enterale Ernährung ist<br />

meist möglich. Die intestinale<br />

Ammoniakfreisetzung ist unter<br />

einer enteralen Ernährung höher<br />

als unter einer parenter.<br />

Ernährung.<br />

Kontraindikationen bei enteraler<br />

Ernährung:<br />

blutende Ösophagusvarizen,<br />

Ileus, gastrointest. Blutungen,<br />

Enzephalopathie


Patienten mit<br />

Leberinsuffizienz<br />

(dekompensiert)<br />

Patienten mit<br />

akutem<br />

Lungenversagen<br />

oder COPD<br />

Patienten mit<br />

Multi Organ<br />

Dysfunction<br />

Syndrome (MODS)<br />

Patienten mit<br />

ANV ohne Nierenersatztherapie<br />

Patienten mit ANV<br />

oder Intensivpatienten<br />

mit<br />

CNV und mit<br />

Nierenersatztherapie<br />

Energiebedarf<br />

20 – 30 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

(bevorzugt über<br />

24 Std.)<br />

Initial 20-25 kcal/<br />

kg/ Tag, später<br />

30-35 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

20 - max. 30<br />

kcal/ kg/ Tag<br />

20 – 25 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

20 – 30 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

Bedarf an<br />

Kohlenhydraten (KH)/<br />

Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />

Kohlenhydrate:<br />

3 – 5 g/ kg/ Tag<br />

Fette:<br />

0.8 – 1.2 g/ kg/ Tag<br />

Aminosäuren:<br />

(Aminosteril N Hepa ® ):<br />

0.6 – 1.0 g/ kg/ Tag<br />

Kohlenhydrate:Fette<br />

50-70% : 30-50%<br />

(Bevorzugt LCT/ MCT)<br />

Aminosäuren:<br />

0.8 – max. 1.5 g/kg KG/<br />

Tag<br />

Kohlenhydrate:<br />

3 – 5 g/ kg/ Tag<br />

Fette:<br />

1.0 – 1.5 g/ kg/ Tag<br />

Aminosäuren:<br />

1.5 g/ kg/ Tag<br />

Kohlenhydrate:<br />

3-5 g/ kg/ Tag<br />

Fette:<br />

0.6 – 1 g/kg/ Tag<br />

Aminosäuren (evtl.<br />

Nephrosteril):<br />

0.8 – 1.2 g/kg/ Tag<br />

(keine Glutamin-Zufuhr<br />

wegen des hohen Stickstoffgehaltes)<br />

L-Carnitin (optional):<br />

0.5 g/Tag<br />

Kohlenhydrate:<br />

3-5 (max. 7!) g/ kg/Tag<br />

Fette:<br />

0.8 – 1.2 g/kg/Tag<br />

Aminosäuren:<br />

1.0 – 1.2 (max. 1.5)<br />

g/kg/Tag<br />

Erhöhter Bedarf<br />

an Vitaminen/<br />

Mineralstoffen/<br />

Spurenelemente<br />

Mangel an Calcium,<br />

Vitamin D, Magnesium,<br />

Natrium,<br />

Kalium, Zink, Selen.<br />

Zweifache<br />

Tagesdosis an<br />

wasserlös. Vitaminen.<br />

Elektrolyte<br />

bilanzieren.<br />

Zur Prophylaxe der<br />

Wernicke-Enzephalopathie:<br />

Vitamin<br />

B1: 200 mg i.v.<br />

Bei Cholestase und<br />

Fettmalabsorption:<br />

Vitamin K.<br />

Evtl. Substitution<br />

von Phosphat und<br />

Magnesium erforderlich(engmaschiges<br />

Monitoring)<br />

Selen:<br />

120 – 300 µg/ Tag<br />

evtl. Glutamin:<br />

0.3 g/kg/ Tag<br />

(nicht einheitliche<br />

Datenlage)<br />

Doppelter Tagesbedarf<br />

an wasserlösl.<br />

Vitaminen.<br />

Strenge Bilanzierung<br />

der Elektrolyte.<br />

Phosphat-/Kalium-<br />

Restriktion ist oft<br />

notwendig<br />

Doppelter Tagesbedarf<br />

an wasserlösl.<br />

Vitaminen.<br />

Selen bis 2fache<br />

Tagesdosis.<br />

Strenge Bilanzierung<br />

der Elektrolyte,<br />

besonders<br />

Kalium und Phosphat.<br />

- 67 -<br />

Flüssigkeitsbedarf<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

nach Bilanz.<br />

Etwa 30 ml/ kg KG/<br />

Tag.<br />

Evtl. Flüssigkeitsrestriktion<br />

in<br />

Abhängigkeit vom<br />

klin. Zustand des<br />

Patienten.<br />

Nach klinischem<br />

Zustand.<br />

Nach klinischem<br />

Zustand.<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

nach Bilanz<br />

Besonderheiten<br />

Serum-Ammoniak darf unter<br />

der Ernährung nicht ansteigen,<br />

sonst Reduktion der Aminosäurenzufuhr.<br />

Langsamer Ernährungsbeginn<br />

zur Beurteilung der Toleranz.<br />

Enzephalopathie, Ammoniak,<br />

Leberfunktionen engmaschig<br />

monitoren.<br />

Einsatz von leberadapierten<br />

Aminosäure-Lösungen nur bei<br />

Enzephalopathie Grad III-IV<br />

sinnvoll (= Verbesserung des<br />

neuropsychiatrischen Status)<br />

Unbedingt Hyperalimentation<br />

vermeiden, da sonst Steigerung<br />

der CO2-Produktion.<br />

Das Ernährungsregime sollte<br />

eher fettbetont sein (35-45%<br />

kcal), da die Fettverwertung<br />

nicht gestört ist.<br />

Kombination einer parenteralen<br />

Ernährung und einer „minimalen<br />

enteralen Ernährung“<br />

empfohlen!<br />

Unter kontinuierlicher Nierenersatztherapie<br />

müssen die<br />

therapiebedingten Nährstoffverluste<br />

berücksichtigt werden.<br />

Wegen der gestörten Verwertung<br />

von verschiedenen Nährsubstraten<br />

langsamer Ernährungsaufbau<br />

und engmaschiges<br />

Monitoring.<br />

Bei exzessivem Harnstoffanstieg<br />

>30 mg/dl limitierte Aminosäuren-Zufuhr<br />

! Kein Überlebensvorteil<br />

durch „Nephro-<br />

Lösungen“, da<strong>für</strong> sichere Zufuhr<br />

einer adäquaten Aminosäuren-Dosis<br />

ohne Harnstoff-<br />

Anstieg. „Carnitin-Responder“<br />

finden sich v.a. bei mangelernährten<br />

Patienten.<br />

Hyperkaliämie- und Hyperphosphatämie-Risiko!<br />

Der Substratbedarf ist nicht nur<br />

vom Schweregrad der Erkrankung,<br />

dem Ernährungszustand<br />

und von im Krankheitsverlauf<br />

auftretenden Komplikationen<br />

abhängig, sondern auch von Art<br />

und Dosis des Nierenersatzverfahrens.<br />

Durch das Nierenersatzverfahren<br />

kommt es zum Verlust<br />

von Aminosäuren, wasserlöslichen<br />

Vitaminen, evtl. Elektrolytstörungen.


Patienten mit CNV<br />

ohne Nierenersatz<br />

therapie<br />

Patienten mit CNV<br />

und mit Nierenersatztherapie<br />

(keine Intensivpatienten)<br />

Patienten mit CNV<br />

und mit Nierenerstztherapie<br />

–<br />

Intradialytische<br />

Ernährung<br />

Onkologische<br />

Patienten<br />

Patienten mit<br />

akuter Pankreatitis(nichtnekrotisierend)<br />

Energiebedarf Bedarf an<br />

Kohlenhydraten (KH)/<br />

Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />

20 – 25 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

30 – 35 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

25 – 35 kcal/ kg/<br />

Tag (bez. auf<br />

Sollgewicht)<br />

25 – 35 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

Kohlenhydrate:<br />

3-5 g/ kg/ Tag<br />

Fette:<br />

0.6 – 1 g/kg/ Tag<br />

Aminosäuren (evtl.<br />

Nephrosteril):<br />

0.8 – 1.2 g/kg/ Tag<br />

(keine Glutamin-Zufuhr<br />

wegen des hohen Stickstoffgehaltes)<br />

L-Carnitin (optional):<br />

0.5 g/Tag<br />

Kohlenhydrate:<br />

3-5 g/ kg/ Tag<br />

Fette:<br />

0.8 – 1.2 g/ kg/ Tag<br />

Aminosäuren:<br />

1.1 – 1.4 g/ kg/ Tag<br />

Erhöhter Bedarf<br />

an Vitaminen/<br />

Mineralstoffen/<br />

Spurenelemente<br />

Doppelter Tagesbedarf<br />

an wasserlösl.<br />

Vitaminen.<br />

Strenge Bilanzierung<br />

der Elektrolyte.<br />

Phosphat-/Kalium-<br />

Restriktion ist oft<br />

notwendig<br />

Strenge Bilanzierung<br />

der Elektrlyte,<br />

„Richtgröße“:<br />

< 32 mmol Phosphat/<br />

Tag<br />

80-110 mmol Na/<br />

Tag<br />

50-65 mmol K/Tag<br />

- 68 -<br />

Flüssigkeitsbedarf Besonderheiten<br />

Nach klinischem<br />

Zustand.<br />

Nach klinischem<br />

Zustand.<br />

In Absprache mit der Dialyse-Praxis Dr. Dannemann/ Dr. Kuan/ Dr. Klingenberg<br />

Kohlenhydrate:<br />

3- max. 5 g/ kg/ Tag<br />

primär Glucose<br />

Fette:<br />

1.2 – 2.0 g/ kg/ Tag<br />

Aminosäuren:<br />

1.0 – 1.5 g/ kg/ Tag, bei<br />

septischen Zuständen bis<br />

1.6 g/ kg/ Tag.<br />

Beginn:<br />

Sofort bei Indikationsstellung,<br />

ggf. Nahrungsaufbau<br />

über 2-4 Tage.<br />

Kohlenhydrate:<br />

max. 4-5 g/ kg/ Tag<br />

Fette:<br />

Bis 2 g/ kg/ Tag (nicht<br />

empfohlen bei schwerer<br />

Sepsis, Lungenversagen)<br />

Aminosäuren:<br />

1.5 – 2 g/ kg/ Tag<br />

Häufig erhebliche<br />

Schwankungen an<br />

Kalium durch Volumenverschiebungen,<br />

Störungen von<br />

Glucose-Stoffwechsel,<br />

pH, Nierenfunktion.<br />

Magnesium-,<br />

Zinkmangel mögl.<br />

Wegen der gestörten Verwertung<br />

von verschiedenen<br />

Nährsubstraten langsamer<br />

Ernährungsaufbau und engmaschiges<br />

Monitoring.<br />

Bei exzessivem Harnstoffanstieg<br />

> 30 mg/dl muss die<br />

Aminosäuren-Zufuhr limitiert<br />

werden.<br />

Kein Überlebensvorteil durch<br />

„Nephro-Lösungen“, da<strong>für</strong><br />

sichere Zufuhr einer adäquaten<br />

Aminosäuren-Dosis ohne<br />

Harnstoff-Anstieg.<br />

„Carnitin-Responder“ finden<br />

sich v.a. bei mangelernährten<br />

Patienten.<br />

Hyperkaliämie- und Hyperphosphatämie-Risiko!<br />

Der Substratbedarf ist nicht nur<br />

vom Schweregrad der Erkrankung,<br />

dem Ernährungszustand<br />

und von im Krankheitsverlauf<br />

auftretenden Komplikationen<br />

abhängig, sondern auch von Art<br />

und Dosis des Nierenersatzverfahrens.<br />

Durch das Nierenersatzverfahren<br />

kommt es zum Verlust<br />

von Aminosäuren, wasserlöslichen<br />

Vitaminen, evtl. Elektrolytstörungen.<br />

30 – 40 ml/ kg/ Tag Möglichst enterale Ernährung<br />

incl. Trinknahrung.<br />

Parenterale Ernährung möglichst<br />

einschleichend beginnen,<br />

alle 8-12 Stunden steigern.<br />

Möglichkeit der „Home parenteral<br />

nutrition“ in Erwägung<br />

ziehen (möglichst über Port!).<br />

Häufig sind Insulinresistenz,<br />

gesteigerte Gluconeogenese,<br />

erhöhte Serumtriglyceride und<br />

gesteigerter Eiweißumsatz<br />

(Verlust der Muskelmasse,<br />

gesteigerte Produktion von<br />

Akutphase-Proteinen).<br />

Kein ausreichender Wirksamkeitsnachweis<br />

<strong>für</strong> Glutamin,<br />

40 – 60 ml/ kg/ Tag<br />

Bei schwerer<br />

Verlaufsform<br />

können bis zu 10 l/<br />

Tag an Flüssigkeit<br />

notwendig werden.<br />

Arginin, Omega-3-Fettsäuren.<br />

Nahrungskarenz innerhalb der<br />

ersten 24-48 Std.<br />

Gesteigerter basaler Energieverbrauch<br />

(1.5 fach). Ausgeprägte<br />

Hyperglykämie (häufig<br />

Insulin-Perfusor notwendig).<br />

Massiver Volumen- und Elektrolytverlust.<br />

Nach klin. Zustand<br />

Kombination aus minimaler<br />

jejunaler enteraler Ernährung<br />

+ PE oder nur<br />

enteraler jejunaler Ernährung<br />

(Oligopeptiddiät).


Perioperative<br />

Patienten<br />

Energiebedarf Bedarf an<br />

Kohlenhydraten (KH)/<br />

Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />

PRÄOPERATIV:<br />

25 – 35 kcal/ kg/<br />

Tag (bez. auf Ist-<br />

Gewicht)<br />

INTRAOPE-<br />

RATIV:<br />

-<br />

POSTOPERATIV<br />

15 – 35 kcal/ kg/<br />

Tag<br />

PRÄOPERATIV:<br />

Kohlenhydrate:<br />

3-5 g/kg/ Tag Glucose<br />

Fette:<br />

1.2 – 1.5 g/kg/Tag<br />

Aminosäuren:<br />

1-1.5 g/kg/Tag<br />

INTRAOPERATIV:<br />

Nur Vollelektrolytlösg.<br />

POSTOPERATIV:<br />

Tag 1:<br />

2 g/kg/Tag Glucose +<br />

0.5 g/kg/Tag Fett +<br />

1-1.5 g/kg/Tag Aminos.<br />

Tag 2:<br />

3 g/kg/Tag Glucose +<br />

1 g/kg/Tag Fett +<br />

1-1.5 g/kg/Tag Aminos.<br />

Tag 3:<br />

4 g/kg/Tag Glucose +<br />

1 g/kg/Tag Fett +<br />

1-1.5 g/kg/Tag Aminos.<br />

Ab Tag 4:<br />

s. präoperativ<br />

Erhöhter Bedarf<br />

an Vitaminen/<br />

Mineralstoffen/<br />

Spurenelemente<br />

POSTOPERATIV:<br />

Bis 1 mmol/ kg/ Tag<br />

Kalium<br />

Bis 1.5 mmol/ kg/<br />

Tag Natrium<br />

0.5 mmol/ kg/ Tag<br />

Phosphat<br />

- 69 -<br />

Flüssigkeitsbedarf Besonderheiten<br />

Nach klinischem<br />

Zustand bzw. nach<br />

Kontrolle der Kreislaufparameter,<br />

der<br />

Diurese und der<br />

Laborparameter<br />

(Vorsicht vor zu<br />

hoher Flüssigkeitszufuhr<br />

während der<br />

postoperativen Ernährung:<br />

hypotone/<br />

isotone Hyperhydratation!<br />

PRÄOPERATIV:<br />

Für schwer mangelernährte<br />

Patienten 3-7 Tage vorher.<br />

Enterale oder orale Ernährungszufuhr<br />

bevorzugen!<br />

POSTOPERATIV:<br />

Für schwer mangelernährte<br />

Patienten oder alle, die in den<br />

ersten 7 Tagen nicht mind. 60%<br />

ihres Ernährungsbedarfs<br />

oral/enteral decken.


10. Arzneistoffe und ihre Kompatibilität mit Ernährungs-/ Infusionslösungen<br />

Inkompatibiltäten sind Unverträglichkeiten von Arzneistoffen, Lösungsmitteln, Hilfsstoffen oder Infusionsmaterialien<br />

untereinander bereits in vitro.<br />

Inkompatibilitäten können sich zeigen durch<br />

a. Ausfällungen aufgrund von Konsistenzveränderungen (z.B. durch Verdünnen oder Mischen).<br />

Sie führen zur Katheterokklusion, zum „Zugehen von Filtern“ oder zum Verstopfen<br />

von Infusionsleitungen.<br />

b. Phasentrennung: in fettemulsionshaltigen i.v. Lösungen kann die Zugabe saurer Glucoselösungen,<br />

mehrwertiger Kationen oder hoher Elektrolytkonzentrationen schon innerhalb<br />

von 12 Stunden zur Phasentrennung führen. Zusätzlich können Trübungen oder Fällungen<br />

auftreten, die in den „milchigen“ Fettgemischen nicht sichtbar sind.<br />

c. Trübungen oder Verfärbungen in Infusionsflaschen/-beuteln, u.a. bedingt durch chemische<br />

Inkompatibilitätsreaktionen (Oxidation, Reduktion, Polymerisation, Komplexbildung)<br />

Viele Inkompatibilitäten laufen jedoch larviert (versteckt) ab. Sie lassen sich dann nur analytisch mit<br />

Hilfe physikalisch-chemischer Methoden im Labor nachweisen. Dazu gehören z.B. auch die Anlagerung<br />

bzw. Einlagerung von Arzneistoffe an Infusionssysteme (Beispiel: Nitrolingual wird an Plastik adsorbiert).<br />

Oft handelt es sich auch um pH-Unverträglichkeiten.<br />

Mögliche Folgen von Inkompatibilitäten:<br />

� Wirkungsverlust durch Hydrolyse, Lichteinwirkungen, pH-Verschiebung, Sauerstoffeinfluss<br />

� Resistenzentwicklungen<br />

� Lokale Gewebsschäden<br />

� Veränderte Pharmakokinetik und –dynamik<br />

� Entstehung von organ- und/oder systemtoxischen Substanzen<br />

� Partikelbelastungen (können zu Phlebitiden, Mikroembolien, allergoiden Reaktionen führen)<br />

� Katheterokklusionen<br />

Vermeidung von Inkompatibilitäten<br />

Allgemein bekannte Richtlinien fordern:<br />

1. höchstens 1 Arzneimittel zur Infusion spritzen!<br />

2. keine Arzneimittel zu komplex zusammengesetzten Lösungen spritzen.<br />

3. Ernährungslösungen immer getrennt von Arzneimitteln über ein separates Lumen verabreichen!<br />

4. Antiinfectiva zeigen häufig eine Vielzahl von Inkompatibilitätsreaktionen. Um die erforderlichen<br />

Blutspiegel zu erreichen, sollten sie daher getrennt appliziert werden.<br />

5. Sauer- und basisch reagierende Arzneistoff-Lösungen bitte immer getrennt applizieren,<br />

nie mischen (s. auch Spalte „pH-Verträglichkeiten“) .<br />

6. Bitte die Verträglichkeit von Arzneistoffen mit Trägerlösungen beachten. Falsch gewählte<br />

Trägerlösungen führen zu chemischen Reaktionen mit Pharmaka oder zu pH-Verschie-<br />

bungen.<br />

Auf der nächsten Seite finden Sie eine Übersicht von Arzneimitteln und ihren (In)Kompatibilitäten mit<br />

Infusions- und Ernährungslösungen. Die Arzneistoffe sind alphabetisch nach ihrem Inhaltsstoff angeordnet.<br />

Legende:<br />

Zwei Arzneistoffe sind kompatibel<br />

Zwei Arzneistoffe sind nicht kompatibel.<br />

Zwei Arzneistoffe sind im Y-Stück kompatibel.<br />

Zwei Arzneistoffe sind im Y-Stück nicht kompatibel.<br />

Der pharmazeutische Hersteller fordert getrennte Gabe, daher Vor- und Nachspülen mit<br />

inerter Trägerlösung.<br />

- 70 -


- 71 -


11. Produktbeschreibungen der empfohlenen Infusions-/ Injektionslösungen<br />

11.1. MAKRONÄHRSTOFFE<br />

11.1.1. Kohlenhydrate<br />

Infusionslösung Zusammensetzung/ Inf.fl. Energiegehalt/ Inf.fl. pH-Wert Theoret. Osmolarität Lagerungshinweis<br />

Glucosteril 10% 500 ml enthalten:<br />

840 kJ/ 500 ml<br />

3.5 – 5.5 555 mOsmol/l keine<br />

50 g Glucose (wasserfrei)<br />

= 200 kcal/ 500 ml<br />

Glucosteril 20% 500 ml enthalten:<br />

1680 kJ/ 500 ml<br />

3.5 – 5.5 1110 mOsmol/l keine<br />

100 g Glucose (wasserfrei)<br />

= 400 kcal/ 500 ml<br />

Glucosteril 40% 500 ml enthalten:<br />

3360 KJ/ 500 ml<br />

3.5 – 4.5 2220 mOsmol/l keine<br />

200 g Glucose (wasserfrei)<br />

= 800 kcal/ 500 ml<br />

11.1.2. Fettemulsionen<br />

Infusionslösung Zusammensetzung/ Inf.fl. Energiegehalt/ Inf.fl. pH-Wert Theoret. Osmolarität Lagerungshinweis<br />

Lipovenös 10% PLR 250 ml enthalten:<br />

1130 kcal/ 250 ml<br />

6.5 – 8.7 272 mOsmol/l Nicht über 25<br />

25 g Sojabohnenöl<br />

6.25 g Glycerol<br />

2 g Phospholipide aus Ei<br />

= 270 kcal/ 250 ml<br />

o C lagern.<br />

Lipovenös 20% PLR 250 ml enthalten:<br />

2100 kJ/ 250 ml<br />

6.5 – 8.7 273 mOsmol/l Nicht über 25<br />

50 g Sojabohnenöl<br />

6.25 g Glycerol<br />

3 g Phospholipide aus Ei<br />

= 500 kcal/ 250 ml<br />

o C lagern.<br />

Lipovenös 20% MCT 250 ml enthalten:<br />

2038 kJ/ 250 ml<br />

6.5 – 8.7 273 mOsmol/l Nicht über 25<br />

25 g Sojabohnenöl<br />

25 g mittelkettige Triglyceride<br />

6.25 g Glycerol<br />

3 g Phospholipide aus Ei<br />

= 488 kcal/ 250 ml<br />

o C lagern.<br />

Omegaven 100 ml enthalten:<br />

470 kJ/ 100 ml<br />

7.5 – 8.7 308 – 376 mOsmol/l Nicht über 25<br />

100 g Öl von Hochseefischen,<br />

(u.a. enthaltend:<br />

1.25–2.82 g Eicosapentaensäure<br />

1.44– 3.09 g Docosahexaensäure<br />

0.015 – 0.0296 g all-rac-α-Tocopherol<br />

(als Antioxidans))<br />

2.5 g Glycerol<br />

1.2 g Eilecithin<br />

= 112 kcal/ 100 ml<br />

o C lagern.<br />

- 72 -


11.1.3. Aminosäuren<br />

Infusionslösung Gesamtaminosäuren Gesamtstickstoff Energiegehalt pH-Wert Theoretische<br />

Osmolarität<br />

Lagerungshinweis<br />

Aminoven 10% 50 g/ 500 ml 8.1 g/ 500 ml 840 kJ/ 500 ml<br />

= 200 kcal/ 500 ml<br />

5.5 – 6.5 990 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />

Dipeptamin 20 g N2-L-Alanyl-L-<br />

36.3 KJ/ 100 ml 5.4 – 6.0 921 mOsmol/l Nicht über 25<br />

Glutamin/ 100 ml:<br />

� 8.2 g L-Alanin<br />

� 13.46 g L-Glutamin<br />

= 8.7 kcal/ 100 ml<br />

o C lagern.<br />

Aminosteril N Hepa 40 g/ 500 ml 6.4 g/ 500 ml 670 kJ/ 500 ml<br />

= 160 kcal/ 500 ml<br />

5.7 – 6.3 770 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />

Nephrotect 50 g/ 500 ml 8.1 g/ 500 ml 800 kJ/ 500 ml<br />

= 200 kcal/ 500 ml<br />

5.5 – 7.0 935 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />

11.1.4. Aminosäuren, Glucose und Elektrolyte<br />

Infusionslösung Gesamtaminosäuren/<br />

Inf.fl.<br />

Gesamtstickstoff/<br />

Inf.fl.<br />

- 73 -<br />

Gehalt an<br />

Glucose/<br />

Inf.fl.<br />

Elektrolyte/<br />

Inf.fl.<br />

Aminoven 3.5% GE 35 g/ l 5.75 g/ l 50 g/ l 50 mmol/ l Na +<br />

Aminomix 1 75 g/ 1500 ml 12.3 g/<br />

1500 ml<br />

300 g/<br />

1500 ml<br />

30 mmol/ l K +<br />

2 mmol/ l Ca ++<br />

3 mmol/ l Mg ++<br />

0.04 mmol/ l Zn ++<br />

46.7 mmol/ l Cl -<br />

15 mmol/ l<br />

Glycerophosphat --<br />

In einem Beutel<br />

(1500 ml):<br />

75 mmol Na +<br />

45 mmol K +<br />

3.75 mmol Ca ++<br />

3.75 mmol Mg ++<br />

0.06 mmol Zn ++<br />

150,17 mmol Cl -<br />

22.5 mmol<br />

Glycerophosphat --<br />

Energiegehalt/<br />

Inf.fl.<br />

1428 kJ/l<br />

= 340 kcal/ l<br />

6300 kJ/<br />

1500 ml =<br />

1500 kcal/<br />

1500 ml<br />

pH-Wert Theoretische<br />

Osmolarität<br />

Lagerungshinweis<br />

4.5 – 5.5 768.54 mOsmol/ l Nicht über 25 o C<br />

lagern.<br />

4.8 – 5.2 1769 mOsmol/l Im Umbeutel vor<br />

Licht geschützt<br />

aufbewahren.


11.2. MIKRONÄHRSTOFFE:<br />

11.2.1. Elektrolyt-Konzentrate<br />

Arzneimittel Inhaltsstoffe/ Amp. Lagerungshinweise<br />

Natriumchlorid-einmolar 20 mmol Natrium<br />

keine<br />

(20 ml)<br />

20 mmol Chlorid<br />

1M-Kaliumchlorid (20 ml) 20 mmol Kalium<br />

20 mmol Chlorid<br />

keine<br />

Calciumgluconat 10% (10 ml) 2.3 mmol Calcium<br />

Mg5-Sulfat 10% (10 ml) 4.05 mmol Magnesium<br />

= 8.11 mval Magnesium<br />

Mg5-Sulfat 50% (10 ml) 20.25 mmol Magnesium<br />

= 40.5 mval Magnesium<br />

Glycerophosphat-Natrium- 40 mmol Natrium<br />

Konzentrat (20 ml)<br />

20 mmol Phosphat<br />

11.2.2. Vitamine<br />

Frekavit fettlöslich:<br />

pH-Wert: 6.5 – 8.7<br />

Lagerungshinweis: Nicht über 25 o Multibionta N:<br />

C lagern.<br />

pH-Wert: ca. 4.3<br />

Lagerungshinweis: Nicht über 8 o C lagern.<br />

- 74 -<br />

keine<br />

keine<br />

keine<br />

Fertigarznei- Vit. A Vit. D Vit. E Vit. K Vit. B1 Vit. B2 Vit. B6 Vit. B12 Vitamin C Folsäure Nicotinamid Pantothenmittelsäure<br />

FETTLÖSLICHE VITAMINE<br />

Frekavit<br />

fettlöslich<br />

0.99 mg 5 µg 10 mg 150 µg<br />

WASSERLÖSLICHE VITAMINE<br />

Multibionta 0.9 mg - 5 mg - 10 mg 7.3 mg 15 mg - 100 mg - 40 mg 25 mg


11.2.3. Spurenelemente<br />

Fertigarzneimittel<br />

SPURENELEMENTE<br />

Kupfer Zink Mangan Jod Molybdän Selen Eisen Chrom Fluor<br />

Inzolen HK 0.95 mg<br />

1.65 mg<br />

0.495 mg<br />

- - - - -<br />

(0.015 mmol) (0.025 mmol) (0.009 mmol)<br />

Tracitrans<br />

1.266 mg<br />

6.6 mg<br />

0.275 mg 0.127 mg<br />

0.02 mg<br />

0.032 mg<br />

1.14 mg<br />

0.010 mg<br />

0.95 mg<br />

(Fresenius) (0.02 mmol) (0.1 mmol) (0.005 mmol) (0.001 mmol) (0.0002 mmol) (0.0004 mmol) (0.02 mmol) (0.0002 mmol) (0.05 mmol)<br />

pH-Wert: 2.0 – 2.7<br />

theoret. Osmolarität: 2031 mOsmol/l<br />

Lagerungshinweis: Nicht über 25 o C lagern.<br />

11.3. Vollelektrolytlösungen<br />

Infusionslösung Zusammensetzung/ Inf.fl. pH-Wert Theoret. Osmolarität Lagerungshinweis<br />

Jonosteril 1000 ml enthalten:<br />

137 mmol Na +<br />

4 mmol K +<br />

1.65 mmol Ca ++<br />

1.25 mmol Mg ++<br />

36.8 mmol Acetat -<br />

110 mmol Cl -<br />

5.0 – 7.0 291 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />

pH-Wert: 5.0 – 7.0<br />

theoret. Osmolarität: 291 mOsmol/l<br />

- 75 -


12. Abkürzungen:<br />

AGA American Gastroenterologic Association<br />

AKE Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (in Österreich)<br />

AMA American Medical Association<br />

ANV Akutes Nierenversagen<br />

AP Alkalische Phosphatase<br />

AS Aminosäuren<br />

ASPEN American Society for Parenteral and Enteral Nutrition<br />

AWMF Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizin. Fachgesellschaften<br />

BGA Blutgasanalyse<br />

BMI Body Mass Index<br />

BZ Blutzucker<br />

CHE Cholinesterase<br />

CNV Chronisches Nierenversagen<br />

COPD chronic obstructive pulmonary disease<br />

DEXA Dual Energy X-Ray Absorptiometry<br />

<strong>DGEM</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Ernährungsmedizin<br />

DIC Disseminierte intravasale Gerinnung<br />

EKG Elektrokardiogramm<br />

EN Enterale Ernährung<br />

HF Hämofiltration<br />

HPE Heimparenterale Ernährung<br />

Inf.fl. Infusionsflasche<br />

k.A. keine Angabe<br />

kcal Kilokalorie<br />

KDS Kurzdarmsyndrom<br />

KG Körpergewicht<br />

KH Kohlenhydrate<br />

KI Kontraindikation<br />

kJ Kilojoule<br />

LCT Langkettige Fettsäuren<br />

MCT Mittelkettige Triglyceride<br />

MODS Multi Organ Dysfunction Syndrome<br />

N Stickstoff<br />

PE Parenterale Ernährung<br />

PUFA Mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />

RKI Robert-Koch-Institut<br />

ZVD Zentraler Venendruck<br />

ZVK Zentraler Venenkatheter<br />

- 76 -


13. Literatur<br />

Akademie <strong>für</strong> ärztliche Fortbildung,<br />

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