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Februar 2010. mit training<strong>heute</strong> und speaking<strong>heute</strong><br />
Sabine Asgodoms Magazin für Coaches, Trainer und Speaker<br />
Merken Sie sich dieses Gesicht!<br />
Dieser Mann war Top Manager bei Global Players. Und wenn Emil Herzog zu Ihnen ins Unternehmen<br />
kommt, wissen Sie: Es geht um<br />
Humor trotz der Krise<br />
<strong>Coaching</strong>-Tools:<br />
Warum Selbstverbesserungs-<br />
Programme so oft scheitern
Editorial<br />
Willkommen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
dem Humoristen – und nur ihm unter allen Schriftstellern – ist Weitschweifigkeit<br />
erlaubt, schrieb Arthur Schnitzler. Und nur dem Humorvollen<br />
unter allen Mitarbeitern, Kollegen und Chefs ist es erlaubt, auch mal<br />
frech zu sein. Und wer frech ist, hat Erfolg!<br />
Sie kennen das: An der Kinokasse drängelt sich ein junger Mann ganz<br />
frech nach vorne und ergattert die besten Plätze. Im Meeting sprudelt<br />
der Kollege einfach mit einer Idee heraus, die Sie schon lange hatten und<br />
erntet das Lob, das Sie verdient hätten. Sie ärgern sich schrecklich – über<br />
sich, den Kollegen, fast platzt Ihnen der Kragen …<br />
Und plötzlich müssen Sie lachen! Aus Reflex! Lachen befreit! Und Sie<br />
spüren: Humor beginnt da, wo der Spaß aufhört! Und wie „macht“ man<br />
Humor?<br />
Auf neun Seiten finden Sie in dieser Ausgabe von <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> dazu<br />
Anleitungen – im Zentrum steht Emil Herzog (Seite 8 bis 12). Der ehemaliger<br />
Top Manager, der <strong>heute</strong> Unternehmen mit seinem Humor der Extraklasse<br />
begeistert, gibt regelrechte Humor-Bauanleitungen. Und nicht<br />
fehlen darf Dale Irvin (Seite 13), der auf Unternehmens-Events Mitarbeiter<br />
und Chefs zum Kreischen bringt.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Humor und Geduld im Beruf! „Humor und Geduld<br />
ergeben eine unwiderstehliche Mischung“, wusste schon Wilhelm<br />
Busch<br />
Hier finden Sie eine Leseprobe aus<br />
Wissen+Karriere. Eine Lupe brauchen<br />
Sie nicht, denn W+K, ein maßgebendes<br />
Branchenmagazin, hat zehn Seiten aus<br />
<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> 01/2010 aufgenommen.<br />
Ihre<br />
Sabine Asgodom, CSP<br />
Herausgeberin<br />
– Februar 2010<br />
2
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
In dieser Ausgabe<br />
Klicken Sie bitte das Foto an und der Beitrag öffnet sich!<br />
Jon Christoph Berndt<br />
Human Branding<br />
Die stärkste Marke sind Sie selbst: Mach‘s<br />
wie mein Patenonkel Julius<br />
Monica Deters<br />
Motivation zu mehr Selbstmotivation<br />
Die Sehnsucht nach dem MEHR. Heute: mehr<br />
Bewegung<br />
Martina Fuchs<br />
Bekennen Sie Farbe – treiben Sie es bunt!<br />
Bringen Sie Farbe in Ihren grauen Alltag. Was<br />
die Wände um Sie herum bewirken können..<br />
Dr. Stephanie Hann<br />
Auch der Himmel zeigt Humor<br />
Humor ermöglicht den Wechsel der Perspektive<br />
Renate Hannemann<br />
Lachen<br />
L steht für Liebe...<br />
Angelika Höcker<br />
Humor ist, wenn frau trotzdem lacht<br />
Eine Minute Lächeln, kann Ihr Leben verändern!<br />
Cordula Nussbaum<br />
Stress einfach weglachen<br />
Lachen ist tatsächlich die beste Medizin<br />
– auch um Stressabzubauen...<br />
Roswitha van der Markt<br />
Sich selbst führen, ist die größte Herausforderung<br />
Leadership oder Management – auch bei sich<br />
selbst<br />
Renate Weiss-Kochs<br />
Was Sie ohne Worte sagen:<br />
Gehen. Stehen. Wirken!<br />
Das Geheimniss nonverbaler Kommunikation<br />
8<br />
5<br />
6<br />
24<br />
26<br />
27<br />
Impressum – Seite 30<br />
Jahresthemenplan – Seite 30<br />
Termine – Seite 4, Seite 24<br />
Emil Herzog<br />
Der ehemalige<br />
Top-Manager, ist<br />
<strong>heute</strong> einer<br />
der besten<br />
Entertainer.<br />
Lesen Sie<br />
hier, wie<br />
Humor<br />
Ihnen im<br />
Job hilft<br />
Humor ist,<br />
wenn einer lacht<br />
Und zwar mit Menschen und nicht über sie<br />
Save<br />
the Date<br />
Der nächste Asgodom<br />
Persönlichkeits-<br />
Kongress findet am 18.<br />
November 2010 wieder<br />
in Mainz statt. Thema:<br />
Erfolg durch<br />
Leidenschaft<br />
Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom:<br />
Wer lächelt, lebt länger.<br />
Alternativ: schrei wie Tarzan!<br />
<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />
<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (10):<br />
Wo sind Frauen, wo sind Männer<br />
eher stärker?<br />
<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />
<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (11):<br />
Selbstwert gutt, nix Selbstwert<br />
– nix gutt!<br />
<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />
<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (12):<br />
Ego-Erschöpfung – oder warum<br />
es mit den Vorsätzen manchmal<br />
nicht klappt<br />
– Februar 2010<br />
3<br />
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Anzeige<br />
Termine<br />
Vom Trainer<br />
zum Speaker<br />
So erobern Sie die Bühne!<br />
Intensiv-Workshop mit<br />
Die Medaille, die ich auf<br />
dem Foto trage, ist mir<br />
im vergangenen Sommer<br />
von der NSA (National<br />
Speakers Association<br />
der USA) und der Dachorganisation<br />
der Speaker<br />
GFS (Global Speakers<br />
Federation) verliehen<br />
worden. Die Buchstaben<br />
CSP stehen für Certified<br />
Speaking Professional.<br />
Ich bin der erste Träger<br />
dieser Auszeichnung in<br />
Kontinental-Europa, weltweit<br />
gibt es nur rd. 500<br />
CSP.<br />
Sie begeistern seit Jahren als<br />
Trainer Ihre Seminarteilnehmer.<br />
Sie führen als Coach Ihre<br />
Klienten zu tollen Lösungen.<br />
Und haben auch schon gute<br />
Vorträge gehalten.<br />
Doch Sie wollen mehr, Sie<br />
wollen die große Bühne erobern:<br />
Zuhörer begeistern,<br />
Impulse geben – und gutes<br />
Geld damit verdienen.<br />
• Erfahren Sie, was das Speaking<br />
Business vom Beruf des<br />
Coach und des Trainers unterscheidet.<br />
• Finden Sie Ihr Selbstverständnis<br />
als Redner/in.<br />
• Werden Sie vom Seminar-Profi<br />
zum Bühnen-Profi.<br />
• Finden Sie Ihre persönliche<br />
Mischung aus Inhalt und Entertainment.<br />
• Entwickeln Sie den roten Faden<br />
Ihrer Rede.<br />
• Inszenieren Sie Ihr Wissen<br />
und Ihre Aussagen.<br />
• Entwickeln Sie Ihre Signature-<br />
Story.<br />
Trainieren Sie<br />
drei Tage mit mir.<br />
Der Termin für Schnell-<br />
Entschlossene. Nur noch<br />
wenige Tage …<br />
14. bis 16. Februar 2010 im Hotel<br />
Marc Aurel – eins der angenehmsten<br />
Seminarhotels im Süddeutschen<br />
Raum: in Bad Gögging (nördlich von<br />
München)<br />
Der Termin<br />
für Vorausplaner<br />
28. bis 30. Mai 2010 im<br />
Favorite Parkhotel in Mainz<br />
Programm, Informationen und Anmeldung<br />
bei:<br />
Monika Jonza, Asgodom Live<br />
Prinzregentenstr. 85<br />
81675 München<br />
Tel. 089 98 24 74 90;<br />
Fax. 089 98 24 74 98<br />
E-Mail: info@asgodom.de<br />
Mehr Informationen<br />
und Anmeldung unter:<br />
http://www.asgodom.de/training/<br />
asgodom-live-seminare/asgodom-live-vomtrainer-zumspeaker<br />
– Februar 2010<br />
4<br />
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Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom<br />
© herreneck – Fotolia.com<br />
Humor ist, wenn<br />
einer lacht!<br />
10<br />
Tipps, wie Sie Menschen<br />
zum Lachen bringen. Und<br />
Sie müssen dazu gar nicht<br />
besonders witzig sein.<br />
Humor ist, wenn man lacht – und zwar<br />
über sich selbst, sich aber nicht zum Gespött<br />
freigibt. Als Beispiel:<br />
Wenn ich sage, ich bin Psychologin …<br />
… sagen die Menschen: „Oh, das ist<br />
interessant.“ Und schon sind sie weg und<br />
holen sich etwas zu essen. Wenn ich sage,<br />
dass ich Coach bin, sagen die Menschen:<br />
„Oh, wirklich.“ Und dann laufen sie nicht<br />
weg, sondern kommen einen Schritt auf<br />
mich zu und sagen: „Das wollte ich immer<br />
schon mal selbst werden.“<br />
Psychotherapeutin Dr. Sandra Nahan<br />
Humor ist, wenn man lacht – und zwar<br />
mit Menschen, aber nicht über Menschen.<br />
Über Menschen lachen, kommt oft mit einem<br />
gesellschaftlichen Todesurteil gleich.<br />
Wie mächtig diese Waffe ist, zeigt, dass<br />
bissiger Humor Teil aller Diffamierungskampagnen<br />
ist. Die Botschaft ist: Ich bin<br />
vielleicht nichts, aber mehr als der Türke,<br />
Araber, Jude, Schwarze bin ich dann doch.<br />
Humor ist, wenn man macht, dass ein<br />
anderer Mensch lacht<br />
Wann ist etwas witzig?<br />
Wenn etwas gesagt wird oder passiert,<br />
• das meiner Erwartung von dem, was<br />
passieren würde, nicht entspricht<br />
• das Freude und Begeisterung weckt,<br />
• mich den Menschen näher bringt,<br />
• nicht ängstigt, zornig oder traurig macht<br />
• uns den Wunscherfüllungen näherbringt<br />
• und Wahrheiten ausspricht oder anklingen<br />
lässt, die gemeinhin unterdrückt<br />
werden oder die jeder kennt, aber keiner<br />
zugeben möchte.<br />
„Wir können wählen, wie wir auf Stress-<br />
Situationen reagieren …<br />
… angenommen, Sie verlieren Ihren Koffer.<br />
Dann können sie mit Humor sagen:<br />
„Hat mein Koffer es irgendwo interessanter<br />
gefunden als mit mir. Ich hoffe,<br />
er hat Spaß.“ Oder wir können es als<br />
Katastrophe ansehen. Dann rast Ihr Herz,<br />
Ihre Pupillen erweitern sich und Adrenalin<br />
und andere Katecholamine strömen in den<br />
Blutkreislauf und unterdrücken Immunreaktionen.<br />
Physiologisch gesehen, ist es<br />
deshalb wohl hilfreich, Humor zu haben.<br />
APA Monitor<br />
Lachen braucht Wahrheit<br />
Die Menschen möchten sich selbst auf der<br />
Bühne erkennen und Menschen auf der<br />
Bühne erkennen, die sie kennen. Wenn<br />
sie das sehen, erzeugt das in ihnen ein<br />
Lachen.<br />
WIT, Washington Improv Theater<br />
Lachen braucht kaum Witze<br />
Lachen wird selten durch besonders<br />
witzige Bemerkungen erzeugt. Lachen ist<br />
ein überall verbreitetes Verhalten unter<br />
Menschen. Menschen lachen, wenn sie<br />
mit anderen Menschen kommunizieren<br />
– unabhängig davon, wie witzig die Konversation<br />
ist. Aber sie lachen nicht, wenn<br />
sie allein sind. Lachen und Humor sind<br />
verwandt, aber nicht dasselbe. Lachen<br />
stammt aus Urzeiten. Lachen ist eine<br />
spielerische Geräuschentwicklung von<br />
Primaten. Humor ist viel jünger. Lachen<br />
gab es lange bevor es Humor gab.<br />
Humorforscher Prof. Robert Provine,<br />
University of Maryland,<br />
Ein Mann kommt in eine Bar mit eine<br />
Ente an der Leine. Der Barmann fragt:<br />
„Woher hast du das Schwein?“ Der<br />
Mann sagt: „Das ist kein Schwein, das<br />
ist eine Ente.“ Der Barmann sagt: „Ich<br />
habe mit der Ente gesprochen.“<br />
„Ich habe mit der Ente gesprochen“ ist<br />
eine Punchline. Punchlines aktivieren eine<br />
zweite Art, die Situation zu betrachten. Und<br />
die ist inkompatibel mit der ursprünglichen<br />
Betrachtungsweise. Nach dieser Formel<br />
entstehen Lacher.<br />
Dr. Jyotsna Vaid, Psychologieprofessorin<br />
an der Texas A&M University<br />
Mit einer Punchline „funktioniert“ auch<br />
ein bekannter Witz aus der Nazi-Zeit:<br />
Der Stallknecht kommt zum Gutsbesitzer,<br />
einem fanatischen Nazi, gelaufen und will<br />
ihm berichten, dass ein krankes Schwein<br />
verendet ist. Der Gutsbesitzer unterbricht<br />
ihn und verlangt zuerst den „deutschen<br />
Gruß“. Der Stallknecht ruft aus: „Heil Hitler,<br />
das Schwein ist tot.“<br />
Lachen fördert den Teamgeist<br />
Humor am Arbeitsplatz kann schlechte<br />
Nachrichten weich verpacken, stärkt den<br />
Teamgeist und verbessert das Engagement<br />
der Arbeiter, weil Humor die Arbeit fröhlicher<br />
macht.<br />
Linguistin Prof. Janet Holmes,<br />
Victoria University in Neuseeland •<br />
– Februar 2010<br />
5<br />
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Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom<br />
Wer lächelt, lebt länger<br />
Haben Sie im Büro schon einmal richtig geschrieen,<br />
sodass die Kollegen zusammenliefen und Sie tagelang<br />
Mittelpunkt des Flurfunks waren? War das so<br />
ein Schrei, der Tarzan alle Ehre gemacht und jeden<br />
Löwen in die Flucht geschlagen hätte?<br />
Haben Sie sich vor Ihrer eigenen Stimme, Ihrer ungeheuren Wut<br />
selbst erschrocken? Gut so! Einmal können Sie sich das leisten,<br />
keine Angst. Aber heben Sie sich dieses Erlebnis für besondere<br />
Gelegenheiten auf, damit der Effekt gesichert ist. Ansonsten gilt<br />
die Erkenntnis: Wer lächelt, lebt länger.<br />
Eine Studie der Universität Amsterdam hat nämlich ergeben, dass<br />
das heftige Ablassen von Ärger gegenüber Vorgesetzten, Kollegen<br />
oder Geschäftspartnern überwiegend negative Effekte hat.<br />
Das Ansehen sinkt, genauso wie die Akzeptanz.<br />
Was tun, wenn sich jemand auf unsere Kosten<br />
profiliert, uns kränkt oder gar demütigt? Manche<br />
tun es aus Dummheit, andere aus Unachtsamkeit,<br />
manche sind neidisch auf uns oder haben<br />
Angst vor unserer Power. Manche wissen gar<br />
nicht, dass sie uns im Innersten treffen, andere<br />
wollen uns bewusst kränken, andere probieren<br />
einfach mal aus, wie weit sie gehen können.<br />
Wenn Sie trotz Ärgers ein Lächeln hinbekommen, senken Sie<br />
automatisch Ihren Adrenalinspiegel, vermeiden unschöne Stressfolgen<br />
wie Falten oder Karriereknicks. Hier die einzelnen Werkzeuge:<br />
1. Abtropfen lassen<br />
Ein Kollege sagt zu Ihnen während eines Projektmeetings:<br />
„Dass Sie das als Frauen so sehen, war mir ja klar.“ Was tun?<br />
Statt ihm mit den Fingernägeln durchs Gesicht zu fahren, legen<br />
Sie einen gekonnten Augenaufschlag hin und fragen Sie ihn lächelnd:<br />
„Wie meinen Sie das?“ Er wird noch einmal ansetzen, beispielsweise:<br />
„Immer gehen Sie so emotional an die Sachen heran.“ Sie<br />
lächeln und fragen wieder: „Ich verstehe nicht, können Sie Ihre<br />
Aussage konkretisieren?“ Und Sie fragen harmlos lächelnd wei-<br />
In die Falle tappen wir, wenn wir uns, vor allem<br />
vor anderen, auf das Spielchen einlassen;<br />
unsere Fassung verlieren, uns in Unrecht setzen,<br />
uns rechtfertigen und mit überschnappender<br />
Stimme über die bösen, bösen Angriffe<br />
klagen.<br />
Viel wirkungsvoller ist die „Smilie-Strategie“,<br />
die ich exklusiv für Sie zusammengestellt<br />
habe. Sie umfasst wie ein gut sortierter<br />
Werkzeugkoffer eine ganze Sammlung von<br />
wirkungsvollem Handwerkszeug. Darunter<br />
sind die verschiedensten Möglichkeiten zu<br />
lächeln – nachsichtig, maliziös, tapfer, zuckersüß,<br />
harmlos, diabolisch, messerscharf<br />
oder unerbittlich.<br />
Keine Bange, Sie werden nicht als Luschi oder<br />
Einlenkerin enden. Im Gegenteil: Sie verschaffen<br />
sich mehr Respekt im Unternehmen. Und:<br />
Fünf Jahre lang hat Sabine Asgodom mit ihrer monatlichen Kolumne in<br />
working@office die Leserinnen angeregt, innezuhalten und dem Büroalltag für<br />
ein kurzes Moment, lächelnd zu entfliehen. Als eine „energiestrotzende Frau mit<br />
unglaublichem Humor und Charme“ erlebte Maria Akhavan, Chefredakteurin der<br />
Zeitschrift, Sabine Asgodom und hat alle 60 Kolumnen der Erfolgsautorin in einem<br />
Buch zusammengefasst. Erfahren Sie in „Wer lächelt, lebt länger“ auf urkomische,<br />
teils selbstironische und oft spitze Weise, warum die Zukunft weiblich ist, Blaueflecke<br />
zum Erfolg gehören und dass Hausschuhe, die beim einen zur Trennung<br />
führen, jemand anderen sehr glücklich machen.<br />
– Februar 2010<br />
6<br />
Zurück zum Inhalt
Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom<br />
Anzeige<br />
ter, bis der andere verunsichert aufgibt: „Ach, vergessen Sie es!“<br />
Grins.<br />
2. Ich-Botschaften senden<br />
Ein Vorgesetzter hat Sie vor Kunden oder Kollegen bloßgestellt<br />
und Sie sind gekränkt. Statt heulend hinauszulaufen, zwingen Sie<br />
sich zu einem tapferen Lächeln (es muss kein strahlendes Miss-<br />
Germany-Lächeln sein). Statt einzuschnappen oder sich provozieren<br />
zu lassen, vermeiden Sie die Eskalation (keine Angst, er<br />
kommt nicht ungeschoren davon) und suchen später die Gelegenheit<br />
für ein Vier-Augen-Gespräch. Sagen Sie zu Beginn schlicht:<br />
„Es hat mich verletzt, dass Sie mich vorhin vor den Kunden so<br />
runtergeputzt haben.“ Ihr Vorgesetzter wird<br />
a) erstaunt sein, er hat das gar nicht gemerkt;<br />
b) verwirrt sein, er hat das gar nicht so gemeint, oder<br />
c) zerknirscht sein, er entschuldigt sich.<br />
Egal, wie die Reaktion ist, er weiß, dass Sie sein Verhalten nicht<br />
hinnehmen. Am wichtigsten aber ist, dass Sie Ihren Gram loswerden<br />
und die Verletzung nicht ewig mit sich herumtragen. Damit<br />
Sie morgen wieder lächeln können. Grins.<br />
3. Klarheit schaffen<br />
Eine Kollegin fällt Ihnen vor der Abteilung in den Rücken. Statt<br />
sich mit ihr vor allen und zur Freude mancher ein Zickenduell zu<br />
liefern, überhören Sie ihre Provokation und versuchen sachlich<br />
zu bleiben. Am nächsten Tag greifen Sie sich die Dame in einer<br />
ruhigen Minute, sehen ihr gerade in die Augen, lächeln sie eiskalt<br />
an (Sie können dieses Lächeln, da bin ich mir sicher, schauen Sie<br />
mal in den Spiegel. Wenn nicht, müssen Sie eben üben.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sind das eiskalte Bondgirl, ziehen Sie<br />
die Augenbrauen eine Spur nach oben, entblößen Sie Ihre Zähle,<br />
üben Sie diesen Blick), und sagen Sie mit gefährlich ruhiger, fester<br />
Stimme ganz langsam: „Ich möchte nicht, dass du mich noch ein<br />
einziges Mal vor den Kollegen so von der Seite anredest. Hast du<br />
das verstanden?“ Stoßen Sie keine Drohungen aus, gehen Sie lächelnd<br />
aus dem Zimmer, das wird genügen. Zuckersüßes Grinsen.<br />
4. Sachlichkeit einfordern<br />
Während eines Meetings geraten Sie mit einem Kollegen über einen<br />
Vorschlag in Streit. Er wird plötzlich ausfallend: „Was verstehen<br />
Sie denn davon, Sie haben ja noch nicht einmal Ihre eigenen<br />
Aufgaben im Griff.“ Jetzt nur nicht in die Falle tappen, etwa die<br />
Bemerkung aufgreifen und sich rechtfertigen wollen, etwa noch<br />
mit überschlagender Stimme.<br />
Dann hat er Sie genau da, wo er Sie haben will, in der Position<br />
der Schwäche. Atmen Sie einmal ruhig durch, lächeln Sie ihn mit<br />
Ihrem zauberhaftesten Blick an, und sagen Sie mit allem Schmelz<br />
in der Stimme, zu dem Sie fähig sind: „Lieber Herr Meier, lassen<br />
Sie uns bitte sachlich bleiben.“ Fahren Sie dann argumentativ<br />
fort. Wetten, dass der Respekt der anderen auf Ihrer Seite ist?!<br />
Grins, grins.<br />
5. Platte mit Sprung<br />
Vorschläge und Meinungen von Frauen werden in Konferenzen<br />
häufig und gern überhört. Statt mit dem Fuß aufzustampfen oder<br />
mit Stiften um sich zu werfen, probieren Sie doch einmal diese<br />
Methode aus: Wie eine kaputte Schallplatte wiederholen Sie Ihren<br />
Vorschlag, bis er endlich ernsthaft behandelt wird:<br />
„Können wir bitte über meinen Vorschlag abstimmen?“, „Stimmen<br />
wir erst über meinen Vorschlag ab“, „Ich bitte Sie, jetzt über meinen<br />
Vorschlag abzustimmen.“ Und das Lächeln dabei nicht vergessen,<br />
sehr selbstbewusst, ein bisschen verständnisvoll für die kleinen<br />
Dummerchen, die nicht durchblicken. Aber unerbittlich. Grins.<br />
6. Die Zauberfrage<br />
Eignet sich vor allem für Vorgesetzte, die es oft gar nicht schätzen,<br />
von uns korrigiert oder gar kritisiert zu werden. Ein Beispiel – Ihr<br />
Vorgesetzter raunzt Sie an: „Mir gefällt nicht, wie Sie Ihre Berichte<br />
verfassen. So geht das nicht.“ Statt beleidigt einen Schmollmund<br />
zu machen oder ihm trotzig den Bericht über den Schädel zu ziehen,<br />
fragen Sie lächelnd, den Kopf anmutig etwas zur Seite gebeugt:<br />
„Was schlagen Sie vor, wie müsste der Bericht sein, dass er Ihnen<br />
gefällt?“ Das fällt Ihnen aber schwer? Hallo, er ist der Boss, und er<br />
darf sagen, wie er sich Berichte vorstellt, die ihn glücklich machen.<br />
Das Gleiche gilt, wenn Ihre Chefin mal wieder die Gehaltserhöhung<br />
abgelehnt hat. Statt zu schmollen, fragen Sie schwesterlich<br />
lächelnd: „Was schlagen Sie vor, was kann ich tun, damit ich mir<br />
eine solche Gehaltserhöhung verdiene? Was fehlt? Was kann ich<br />
verbessern?“ Hey, sie ist der Boss, soll sie sich doch Gedanken<br />
darüber machen. Sie wird dafür bezahlt, dass sie auch Ihr Potenzial<br />
entwickelt. Grins.<br />
Und wenn alles nicht hilft? Dann siehe oben: Ein Schrei, durchdringend,<br />
der Tarzan Ehre machen würde …<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
7<br />
Zurück zum Inhalt
Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />
„HUMOR IM<br />
BUSINESS<br />
WIRD<br />
WICH-<br />
TIGER“<br />
Dieser und die nächsten beiden Beiträge stammen aus Material, das<br />
uns der Humor-Coach Emil Herzog zur Verfügung gestellt hat. Herzog<br />
wird Stargast auf dem GSA Humortag sein (mehr dazu siehe S. 11)<br />
Dieser Smiley<br />
stammt von „Tag<br />
des Direktvertriebs – Aufbruch<br />
und Erneuerung“. 23.1.2010,<br />
Wirtschaftskammer Salzburg<br />
Fakt ist: Lachen wirkt wie Sofort-<br />
Ferien. Es verändert die Perspektive,<br />
öffnet und vergoldet den<br />
Blick, lässt Gefühle zu, bringt<br />
Sauerstoff ins System, wirkt wie ein Lift<br />
aus der Krise. Eine humorvolle Grundeinstellung<br />
ist das ideale „Schmiermittel“ zum<br />
Erfolg.<br />
Im Umfeld von Begriffen wie „kompetent“,<br />
„seriös“, „leistungsstark“ herrscht tiefkühlende<br />
Ernsthaftigkeit. Gross ist die Angst,<br />
mit heiterer Grundeinstellung und Humor<br />
als schwach, „soft“ und unsicher zu gelten<br />
und nicht mehr „ernst genommen“ zu<br />
werden. Und noch grösser die Hemmung,<br />
sich „zu zeigen“ und dadurch verletzbar zu<br />
machen.<br />
Dabei ist das Gegenteil richtig: Nur, wer<br />
wirklich top ist, kann sich gelassene Heiterkeit<br />
leisten und setzt die Werkzeuge des<br />
Humors sparsam, gezielt und treffsicher<br />
ein. Echte Leader haben Humor! Sie sind<br />
mit vollem Enthusiasmus und 100igem<br />
Einsatz bei der Sache.<br />
Aber sie nehmen sich selber nicht so<br />
schrecklich ernst! Um aber in der globalisierten<br />
Web-Kultur des 21. Jahrhunderts<br />
Erfolg zu haben, wird ein neues, von Humor<br />
geprägtes „Betriebssystem“ unverzichtbar.<br />
Die „neue Leichtigkeit“ wird zum<br />
Erfolgsfaktor, den kein Unternehmen und<br />
keine Institution ausser Acht lassen kann;<br />
im Umgang miteinander, mit Partnern,<br />
Kundenkreisen und Zielgruppen.<br />
Führen mit Humor – Eine Kunst<br />
mit Erfolgs-Verdacht<br />
Der Anstoß für eine neue Humorkultur und<br />
einen humorgeprägten Führungsstil muss<br />
ganz klar von der obersten Geschäftsleitung<br />
kommen. Vom CEO bis zum Hauswart<br />
und den KV-Lernenden muss allen<br />
klar sein: Ein humorvoller Umgang mit<br />
einander und mit dem Arbeitsalltag ist hier<br />
erlaubt, ja höchst erwünscht!<br />
„Nehmt Eure Arbeit ernst – aber Euch<br />
selbst nicht so wahnsinnig!“. Das ist die<br />
Grundstimmung für das Führen mit Humor.<br />
In dieser Atmosphäre ist Vieles offiziell erlaubt:<br />
Spontansein, Lachen, offen Reden<br />
(nicht nur jammern in der Kaffeepause),<br />
Neues Ausprobieren und Scheitern etc.<br />
Viele (Schein-)Konflikte und Spannungen<br />
lösen sich in humorvoller Atmosphäre in<br />
Nichts auf. Die „stille innere Kündigung“<br />
und das Zurückhalten von Informationen<br />
zum Machtgewinn verschwinden. Die<br />
Menschen blühen richtig auf und zeigen<br />
sich von ihren besten Seiten. Alle Kräfte<br />
werden frei für das Wesentliche: Die gemeinsame<br />
Vision und ihre Verwirklichung.<br />
Ein effizientes, ergebnisorientiertes Zusammen<br />
arbeiten wird möglich.<br />
Klare Regeln sind wichtig für eine<br />
Humor-Kultur<br />
Allerdings: Humor-Kultur ist eine Kunst,<br />
die auf schmalem Grat balanciert. Es<br />
braucht klare Regeln und Vorbilder, von<br />
der GL sanktioniert. Zynismus und Sarkasmus,<br />
politisch Inkorrektes und Sexistisches,<br />
Humor als Mobbing-Instrument etc.<br />
sind offiziell ausgeschlossen, ja verboten.<br />
Das beste Rezept ist immer noch: Sich sel-<br />
– Februar 2010<br />
8<br />
Zurück zum Inhalt
Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />
ber zum Objekt des Humors machen<br />
„Make a fool of yourself – and they will<br />
love you!“<br />
Leidet die Arbeitsqualität nicht?<br />
Im Gegenteil. Die Erfahrung zeigt: In Unternehmen<br />
und Organisationen mit einer<br />
echten Humorkultur und humorgeprägten<br />
Führung wird besser, motivierter, kreativer<br />
und flexibler gearbeitet. Das spielerische<br />
und schnelle Reagieren auf die Kapriolen<br />
der Weltwirtschaft ist hier optimal möglich<br />
und sichert längerfristig den Erfolg!<br />
Führen mit Humor – der<br />
genussvolle Dominanzverzicht!<br />
Humor ist eine kaum genutzt Ressource.<br />
Sie sitzen auf einer Goldmine! Humor<br />
trainieren lohnt sich für Sie, Ihren Körper<br />
und Ihr Unternehmen. Die Psychoneuroimmunologie<br />
beweist: Lachen ist<br />
tatsächlich die beste Medizin. Fröhliche<br />
Menschen werden als sympathisch und<br />
kompetent wahrgenommen. Lachen verbindet:<br />
Kopf und Bauch, Führungskraft<br />
und Mitarbeitende, Zuhörende und Referenten.<br />
Er bringt Farbe in jede Präsentation,<br />
entschärft Konflikte, baut Stress ab<br />
und fördert den Teamgeist.<br />
Humorfähigkeit ist in erster Linie eine neue<br />
Das Gesicht ist euch geschenkt –<br />
lachen müsst ihr selber!<br />
und geschärfte Art des Wahrnehmens. Das<br />
ist das erste Ziel! Schulen Sie Ihren Blick<br />
für das Überraschende, Abweichende,<br />
Komische. Der ganz banale Büro-Alltag<br />
steckt voller Absurditäten und komischen<br />
Ansätzen.<br />
Mehr als nur Witze erzählen<br />
Klar kann ein geistreicher Witz, eine heitere<br />
Anekdote oder ein treffender Spruch,<br />
eine herzerwärmende kleine Geschichte,<br />
in vielen Situationen Gold wert sein. Es<br />
geht aber nicht darum, zum professionellen<br />
„Stand-Up-Comedian“ zu werden. Es<br />
genügt, wenn es Ihnen gelingt, die komische<br />
Seite vieler Business-Situationen ins<br />
Blickfeld zu rücken – und alles löst sich in<br />
Schmunzeln auf!<br />
Ich ermutige Sie, Ihre komisch-sympathische<br />
Seite zu entdecken und zu zeigen.<br />
Spielen Sie mit Ihren Grenzen – in einem<br />
respektvollen Rahmen. Sie lernen sich dabei<br />
von einer ganz anderen Seite kennen.<br />
Dazu gehört auch die Lust am Scheitern.<br />
Riskieren Sie es...!<br />
Erfahrungsgemäß ist es sehr hilfreich, die<br />
eigene „Humor-Biografie“ zu erkunden.<br />
Erkunden Sie Ihre eigene<br />
Humor-Biographie<br />
Wie weit haben meine Eltern, Grosseltern,<br />
Tanten, Onkel etc. meinen Humor geprägt.<br />
Welcher Humor kam in unserer Familie<br />
vor? In welchen Situationen kann ich spontan<br />
humorvoll sein? Mit welcher Art von<br />
Menschen? Welche humorvollen Erlebnisse<br />
gibt es in meinen Erinnerungen. Wo war<br />
ich lustig?<br />
•<br />
Humor-Techniken helfen erste Schritte tun<br />
Am Schwierigsten sind die ersten Schritte von der Eiswüste<br />
Ernsthaftigkeit in den Regenwald Humor im Business.<br />
Humor-Techniken können sie wesentlich erleichtern:<br />
Gezielt Übertreiben/Untertreiben<br />
„Wir haben ja immer alles vollkommen in Griff!“ „Wir haben da<br />
ein kleines Problemchen“ (wenn gar nichts mehr geht …)<br />
Aus der Rolle fallen<br />
Der CEO einer Grossbank springt über den Besprechungstisch,<br />
um den „Sprung nach vorn“ zu versinnbildlichen. Der Informatikspezialist<br />
spielt Luftgitarre, um seinen Emotionen Luft<br />
zu machen.<br />
Dem Kind in sich eine Chance geben<br />
Der Marketingchef zieht am Rapport ein Plastik-Entchen durch<br />
den Raum – und ist noch stolz darauf...<br />
Provozieren durch Umkehren<br />
Totenstille nach einer Referenten-Frage: „Sie sind jetzt aber ein<br />
sehr spontanes Publikum!“ „Was heisst schon bei uns steht der<br />
Mensch im Mittelpunkt. Bei den Kannibalen tat er das auch!“<br />
Perspektiven-Wechsel (Reframing)<br />
„Bei dieser Krebsart sterben 70% der Betroffenen. Nein, 3 von<br />
10 überleben und bleiben gesund!“ Entweder ich suche mir einen<br />
neuen Job oder ich finde heraus, wie ich meinen jetzigen<br />
besser mögen kann.<br />
Wortwitz und Wortspiele<br />
Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir schon einen<br />
Schritt weiter. Die Routine wäre da, aber das Können fehlt …<br />
Absurdes sichtbar machen<br />
• Geht es Ihnen gut? Keine Sorge. Das geht vorbei!<br />
• Sparkassen-Plakat beim Friedhof: „Wir geben Ihrer Zukunft<br />
ein Zuhause!“<br />
Sich selbst zum Humor-Objekt machen<br />
Ich bin nicht mehr der Jüngste; dafür fehlt mir die Reife! Ich<br />
habe keine Chance, aber ich nütze sie nach Kräften!<br />
Keine Angst vor dem Scheitern: ein Humor-Versuch, der<br />
abstürzt, ist doppelt erheiternd und wirkt noch lange<br />
nach!<br />
– Februar 2010<br />
9<br />
Zurück zum Inhalt
Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />
HUMOR-TRAINING<br />
FÜR SERIÖSE RESULTATE<br />
Konkrete Tipps für den Büro-Alltag<br />
Was können Sie tun, um eine<br />
humor-trächtige Stimmung<br />
hervor zu zaubern. Die<br />
besten Aktivitäten dazu<br />
ergeben sich spontan aus der Situation.<br />
Lassen Sie sich von den folgenden Tipps<br />
inspirieren:<br />
Eine Agenda mit Humor-Faktor<br />
Den Terminplaner auf dem zentralen Server<br />
anreichern mit: Lustiger Eingangs-Seite,<br />
eingestreuten erheiternden Sprüchen,<br />
Zitaten, Cartoons. Häufig wechselnd und<br />
überraschend.<br />
Ein originelles Ambiente<br />
Meetings, Gespräche, Seminare im City-<br />
Park, einer Art Gallery, im Zoo, auf dem<br />
Wasser etc. Das löst und lockert...<br />
Humor-Module einbauen im<br />
Team-Meeting<br />
An passenden Stelle eine Anekdote oder<br />
Story erzählen, heitere Zitate, Musik, kurze<br />
LACHEN, MOTIVIEREN, BEWEGEN<br />
Lachen ist Aerobic für<br />
den „Spirit“!<br />
10 Thesen zum Humor<br />
1. Humor ist Fitness für Körper und<br />
Seele. Humor stärkt das Immunsystem<br />
und belebt das Zwerchfell. Entspannt,<br />
entstresst und entschärft (Tabus!!).<br />
2. Humor ist fast immer eine Überraschung,<br />
ein Perspektivenwechsel. Und<br />
damit ein starkes Medium für Kreativität.<br />
3. „Man liebt Menschen mit Humor“.<br />
Humor ist ein exzellentes „BeziehungsSchmiermittel“,<br />
Verbindungsund<br />
Bindemittel. Humor dient natürlich<br />
auch der eigenen Profilierung, sprich<br />
Sympathie!<br />
4. Humor beginnt dort, wo der Spaß aufhört.<br />
Humor ist m.a.W. der spielerische<br />
Umgang mit der Realität und deshalb<br />
auch Unterhaltung.<br />
5. Lachen macht stark. In der Führung<br />
zeichnet sich Humor dank seiner Wirkung<br />
für Öffnung und Authentizität darin<br />
aus, dass das Durchsetzungs-Vermögen<br />
gestärkt wird.<br />
6. Redner und Rednerinnen bedienen<br />
sich zur Eröffnung mit Humor (i.w.S.<br />
auch mit Geschichten etc.), um Klima,<br />
Stimmung zu schaffen.<br />
7. Abbau Endstation Ernsthaftigkeit.<br />
Die Zeit von Humorlosigkeit als höchste<br />
Form der Kompetenz ist gottseidank<br />
vorbei. Humorkompetenz muss allerdings<br />
begleitet sein von Sachkompetenz.<br />
8. In Veränderungsprozessen sind<br />
Humor und Theater-Interventionen<br />
un- schätzbare<br />
Tankstellen für das<br />
Klima, für Stimmungsmanagment.<br />
9. Humor und Provokation<br />
sind sehr wirkungsvoll<br />
für Konflikte und Blockaden. Überraschung,<br />
Verwirrung, Erleichterung und<br />
emotionale Betroffenheit führen sehr<br />
schnell dazu, die Dinge neu zu sehen.<br />
–Voraussetzung: – liebevolle Verbindung,<br />
Rapport halten!<br />
10. Warum soll eine Humorkultur nur<br />
das Privileg von Start-ups sein? Das<br />
Humor-Gen nutzen lernen mittels Aufbau<br />
und Pflege einer Humorkultur: Das<br />
Firmenmotto könnte heissen:<br />
Nutzen Sie Ihr sympathisches Eigenkapital!<br />
– Ihren Humor!<br />
lustige Einlagen, überraschend ein Glacé,<br />
einen feinen Kaffee servieren.<br />
Und schon lächeln sie...<br />
„Heute im Thinkubator“<br />
Definieren Sie den Sitzungsraum neu. Mit<br />
einem originellen Namen und entsprechender<br />
Ausschmückung. Ideenlabor, Creative<br />
Corner, Raketenbasis, Schmelz-Krater,<br />
was immer...<br />
Unkonventionelle Angebote<br />
Sitzbälle statt Stühle, Jonglier-Material,<br />
Sofortbild-Kamera, Schaumstoff-Dart etc.<br />
verlocken zu unverhofftem Tun und sind<br />
Kompost für das erlösende Pflänzchen Humor.<br />
Heitere Preise kreieren<br />
Für die verrückteste Idee, die kürzeste Präsentation,<br />
das überraschendste Votum. Mit<br />
Überreichungs-Zeremonie und launiger<br />
Laudatio.<br />
Bewegung bitte<br />
Humor entsteht selten beim „Stuhlsitzen“.<br />
Einfache Improvisations-Spiele bringen<br />
die Leute in Bewegung: Mini-Shakedance,<br />
Impersonation von Leuten, die alle kennen<br />
etc.<br />
Atmosphäre schaffen / Zeit lassen<br />
zum Wachsen<br />
„Hier trauen wir uns...“<br />
Humor lässt sich nicht befehlen oder verordnen.<br />
Damit eine Humorkultur mit spielerischen<br />
Elementen überhaupt entstehen<br />
kann, braucht es eine geeignete Atmosphäre,<br />
charakterisiert durch:<br />
Wertschätzung/Anerkennung<br />
Beitrag, Leistung, Ideen jeder mitarbeitenden<br />
Person, werden wahrgenommen,<br />
geschätzt und anerkannt (und auch ausgesprochen).<br />
– Februar 2010<br />
10<br />
Zurück zum Inhalt
Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />
Offenheit und „Narrenfreiheit“<br />
Alle sagen soweit möglich,<br />
was sie wirklich denken und<br />
fühlen. „Laut denken“ ist<br />
erlaubt, ja erwünscht. Auch scheinbar verrückte<br />
Ideen, spielerische Ansätze, kritisches<br />
Hinterfragen, ungewohnte Blickwinkel<br />
haben Platz. Selbst wenn sie zu nichts<br />
führen.<br />
Lachen gehört zum guten Ton<br />
Nichts macht mehr Eindruck, als eine<br />
Firma/eine Institution, wo super gearbeitet,<br />
aber auch viel gelacht wird. Die andern<br />
zum Lachen bringen, Geschichten<br />
erzählen, Situationskomik nutzen (90%<br />
von allem Humor im Business entsteht<br />
spontan) gehören zum guten Ton und<br />
zum Image.<br />
Warum wird eine solche Atmosphäre<br />
zum Erfolgsfaktor?<br />
Spaß, Spiel und Humor:<br />
„Erschöpft das Thema,<br />
nicht die Teilnehmer“<br />
• Laden ein zum Spielen mit Ideen und<br />
wechselnden Perspektiven.<br />
• Dienen als Zündung/Starthilfe bei mentaler<br />
Verstopfung.<br />
• Bauen lähmende Hemmungen ab.<br />
• Unterstützen eine Kultur von Mut und<br />
kalkuliertem Risiko.<br />
• Ermutigen zu Spontaneität.<br />
• Helfen, in Lösungen zu denken statt in<br />
Problemen.<br />
• Verlangen, wecken und fördern echte<br />
Kreativität<br />
• Helfen, neue Ideen zu verkaufen.<br />
Feiern und Rituale stärken die<br />
Humor-Gemeinschaft<br />
Am Arbeitsplatz eine Gemeinschaft von<br />
Leuten vorzufinden, die einander nicht<br />
gleichgültig sind, die einander anregen und<br />
unterstützen, ist eine wichtige Grundlage<br />
für das Entstehen und Wirken von Humor<br />
im Business.<br />
Selbstverständlich müssen alle einen guten,<br />
professionellen Job machen und nach Gewinn<br />
und Wachstum streben. Das gelingt<br />
aber besser, wenn alle vom Gefühl erfüllt<br />
sind, dass sie eine Gemeinschaft bilden,<br />
deren Mitglieder sich aufeinander verlassen<br />
können.<br />
Es braucht eine gemeinsame<br />
Geschichte<br />
Gemeinschaftsbildend sind auch eine<br />
gemeinsame Geschichte mit legendären<br />
„Humor wirkt bei Erwachsenen<br />
wie Windeln wechseln bei Babys!“<br />
„Unternehmen mit Humorkultur schaffen<br />
Sinn, Gewinn und Gemeinschaft.“<br />
Ereignissen, die immer wieder erzählt<br />
werden. Das kann das gemeinsame Überstehen<br />
einer unerwarteten Krisensituation<br />
sein, gemeinsam durchgestandene<br />
Pionierzeiten, vor allem aber<br />
auch gemeinsam gestaltete<br />
und erlebte Feiern und Rituale.<br />
Und sei es auch nur eine banale<br />
Quartalsparty, ein halbjährlicher<br />
Bowling-Abend,<br />
ein Theater-Besuch oder was auch immer.<br />
Hauptsache, alle hatten das Gefühl,<br />
es war gut und echt, originell und lustig.<br />
GSA HUMORTAG<br />
Augsburg am 8. Mai 2010<br />
Stargast Emil Herzog:<br />
Tankstelle Humor – Wie Ihr Humor Sie<br />
und Ihre Businesswelt verändert<br />
Weitere Programmpunkte:<br />
Sabine Asgodom & Hans-Uwe L. Köhler:<br />
Das perfekte Seminar<br />
Eva Ullmann: Gut gelacht ist halb präsentiert!<br />
Jürgen Vogl: Wer nach vorne will, sollte<br />
wissen wo hinten ist.<br />
Nicolai des Coudres: „Das Wetter geht<br />
immer...“ – Endlich mehr Spaß am Small<br />
Talk!<br />
Info und Anmeldung:<br />
www.germanspeakers.org/veranstaltungen/gsahumortag/programm.html<br />
Wisst Ihr noch, wie das damals<br />
war …<br />
Humor-Gemeinschaftssinn entsteht, wenn<br />
Mitarbeitende entdecken, dass sie eine gemeinsame<br />
Geschichte geschrieben haben.<br />
Eine Reihe von Ereignissen, welche die<br />
interne Kultur prägen und von denen auch<br />
dann noch geredet oder auf die angespielt<br />
wird, wenn sie längst Vergangenheit sind.<br />
Ein Teil dieser gemeinsamen Geschichte<br />
entsteht von selbst durch das zusammen<br />
arbeiten.<br />
Sie kann aber erweitert und vertieft werden.<br />
Z.B. durch regelmäßigegemeinsam<br />
Retraiten an einem tollen Klausur-Ort,<br />
durch gebührendes Feiern von Jubiläen,<br />
Team-Geburtstagen, Umsatzrekorde, Gewinn<br />
neuer Kunden/Aufträge, Familientage,<br />
Kundentage etc. Verpassen Sie solche<br />
Gelegenheiten auf keinen Fall! •<br />
– Februar 2010<br />
11<br />
Zurück zum Inhalt
Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />
HUMOR FÜR EINE<br />
NEUE WELTWIRTSCHAFT<br />
Eins ist weltweit allen klar: Es<br />
braucht ein neues „Betriebssystem“<br />
für die Weltwirtschaft und<br />
die globale Finanzwirtschaft.<br />
Seine Konturen sind noch nicht, oder<br />
kaum, erkennbar. Aber ein Element ist dabei<br />
garantiert unverzichtbar:<br />
Mehr Leichtigkeit und Humor!<br />
Eine Welt mit Sinn, Gewinn und Gemeinschaft<br />
– und Humor!<br />
Aus hunderten von Auftritten und Gesprächen<br />
bei meiner Arbeit in Firmen spüre ich:<br />
Gefragt ist ein Wirtschaften, das Sinn, Gewinn<br />
und Gemeinschaft erzeugt und dem<br />
ganzheitlichen Wesen Mensch besser entspricht<br />
als der Brutal-Neon-Liberalismus.<br />
Humor ist das ideale Gleitmittel auf dem<br />
Weg dahin...<br />
Der Blick durch „die innere Goldrandbrille“<br />
Humor braucht Grösse, Gelassenheit und<br />
innere Distanz. Und die Bereitschaft, das<br />
Gefälle oder sogar die Abgründe zwischen<br />
unseren Idealen und Zielen und der banalen<br />
Wirklichkeit klar zu sehen und zu akzeptieren.<br />
Durch die „innere Goldrandbrille“ einer<br />
voll engagierten,<br />
aber heiteren Gelassenheit.<br />
Offen und<br />
tolerant.<br />
Mein Beitrag:<br />
Emil Herzog<br />
live!<br />
Mehr denn je mit<br />
diesem „Humor-<br />
Scheinwerfer“ in<br />
die Business-Welt<br />
hinein zu leuchten,<br />
als Performer, Motivator,<br />
Trainer und<br />
Umsetzungs-Begleiter<br />
– dies soll in<br />
den nächsten Jahren<br />
mein Beitrag sein zu<br />
dem tief greifenden<br />
Wandel, den uns die<br />
gegenwärtige Situation<br />
aufzwingt.<br />
Aus lebenslanger<br />
Erfahrung mit Management,<br />
Theater,<br />
Spiel und Humor. In zehnjähriger Zusammenarbeit<br />
mit Thomas Grözinger, System-<br />
Emil Herzog live<br />
Unternehmens-Theater, Spielerisches Verändern,<br />
Humor im Business<br />
Sein Motto:<br />
H = Heiterkeit<br />
U = Unterhaltung<br />
M = Menschlich<br />
O = Originell<br />
R = Respektvoll<br />
(Clown Pello, Zirkus Roncalli) © 2009 by Emil Herzog live, CH-Stäfa<br />
Kontakt: Eichtlenstrasse 20, CH-8712 Stäfa, Tel. 0041-44-796<br />
2273 info@emil-herzog-live.ch<br />
Mit mehr Humor zu mehr Erfolg<br />
Emil Herzog lic. oec. Uni St. Gallen, Manager, Kabarettist,<br />
Humor-Trainer, gründete 1990 das in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz tätige Unternehmen.<br />
Mehr über Emil Herzogs Angebote in den Bereichen Unternehmens-Theater,<br />
Spielerisches Verändern und Humor<br />
im Business finden Sie unter www.emil-herzog-live.ch<br />
Psychologe und systemischer Organisations-Berater.<br />
•<br />
Vom Trainer zum Speaker<br />
So erobern Sie die Bühne!<br />
Ein Intensiv-Workshop mit<br />
Sie begeistern seit Jahren als Trainer Ihre Seminarteilnehmer. Sie führen als Coach Ihre Klienten zu tollen<br />
Lösungen. Und haben auch schon gute Vorträge gehalten. Doch Sie wollen mehr, Sie wollen die große Bühne<br />
erobern: Zuhörer begeistern, Impulse geben – und gutes Geld damit verdienen.<br />
• Erfahren Sie, was das Speaking Business vom Beruf des Coach und des Trainers unterscheidet.<br />
• Finden Sie Ihr Selbstverständnis als Redner/in. • Werden Sie vom Seminar-Profi zum Bühnen-Profi.<br />
Trainieren Sie drei Tage lang mit mir.<br />
2 Termine, 2 Orte: 14. bis 16. Februar 2010 im Hotel Marc Aurel in Bad Gögging (nördlich von München)<br />
28. bis 30. Mai 2010 im Favorite Parkhotel in Mainz<br />
Programm, Informationen und Anmeldung bei: Monika Jonza, Asgodom Live Tel. 089 98 24 74 90; info@asgodom.de<br />
Die Medaille, die ich auf dem Foto trage, ist mir im vergangenen Sommer von der NSA (National Speakers Association der USA) und<br />
der Dachorganisation der Speaker GFS (Global Speakers Federation) verliehen worden. Die Buchstaben CSP stehen für Certified<br />
Speaking Professional. Ich bin der erste Träger dieser Auszeichnung in Kontinental-Europa, weltweit gibt es nur etwa 500 CSP.<br />
– Februar 2010<br />
12<br />
Zurück zum Inhalt
I tube Youtube<br />
Lachen ist die beste<br />
… Prävention<br />
(gegen langweilige Veranstaltungen zum Beispiel)<br />
Dreimal in der Woche 30 Minuten Sport und ein Mal täglich 15 Minuten Lachen wird für Herz und<br />
Kreislauf empfohlen. Dale Irvin, der Mann, der hier auf diese Empfehlung zeigt, hat sich auf die<br />
täglichen 15 Minuten spezialisiert.<br />
Sein Beruf ist „Professional Summarizer“,<br />
und diesen Beruf gibt es gibt<br />
es nur ein Mal, Dale Irvin hat ihn für<br />
sich selbst erfunden.<br />
Was ein „Summarizer“ macht?<br />
„Ich nehme an Meetings teil, achte auf jedes<br />
Wort, das von Rednern gesprochen wird,<br />
und ab und an während des Tages gehe<br />
ich auf die Bühne und fasse die Ereignisse<br />
als Stand-up-Comedy zusammen.“ Wie er<br />
auf der Bühne wirkt, finden Sie z.B. unter<br />
http://www.internationalspeakers.com/<br />
speaker/174?tab=media. Und er sagt er<br />
bei dem Finanzunternehmen MDRT etwa,<br />
dass er selbst schon Lebensversicherungen<br />
verkauft hat („bis alle Verwandte eine hatten“),<br />
dass er versucht hat, Hörgeräte übers<br />
Telefon zu verkaufen … und wenn Sie das<br />
jetzt nicht zum totlachen komisch finden<br />
– macht nichts.<br />
Es ist Situationskomik, die eben aus der<br />
konkreten Situation heraus lebt, und ob das<br />
klappt, zeigt das Lachen, das die Zuhörer<br />
Dale Irvin schenken. Achten Sie nicht auf<br />
die Scherze, sondern auf das Lachen.<br />
Und wenn Sie einmal an einer Convention<br />
teilgenommen haben – oder eine organisiert<br />
haben –, und nicht wollen, dass das halbe<br />
Publikum nach der Mittagspause wegschnarcht,<br />
dann wünschen Sie sich einen<br />
Situationskomiker wie Dale Irvin. Denn<br />
seine Monologe halten das Publikum hellwach,<br />
und er gibt dem Publikum Redestoff<br />
für die Pausen. Beispiel auf dem oben angegebenen<br />
Link aus einer Veranstaltung in<br />
New Orleans:<br />
• Bourbon Street klingt doch besser als<br />
Crowded-smelling-sticky-Street. Oder:<br />
• Mein Hotel hat sogar ein Telefon auf der<br />
Toilette – und da können Sie jemand anrufen,<br />
den Sie nicht mögen und ihm sagen:<br />
„Ich habe gerade an dich gedacht.“ Oder:<br />
• Woran erkennen Sie ein First-Class-Hotel?<br />
Die Fernbedienung ist nicht am Bett<br />
festgenagelt.<br />
Für viele Veranstaltungen wird er seit Jahren<br />
regelmäßig gebucht – in seinen<br />
Worten : „Ich fühle mich bei euch<br />
wie in der Familie, das sage ich,<br />
weil ich eine Mitfahrgelegeheit<br />
brauche“ (http://de.video.yahoo.<br />
com/watch/4958688/13201431).<br />
Aus dem Satz: „Frauen sind der<br />
Schlüssel um in der Welt herumzukommen,<br />
denn sie können Gespräche<br />
anknüpfen“ macht Irvin: „Das ist eine charmante<br />
Art zu sagen: Frauen reden viel.“<br />
Witzig?<br />
Ja.<br />
Denn es geht nicht darum,<br />
dass Sie sich hier beim Lesen<br />
auf die Schenkel klopfen,<br />
sondern dass es die<br />
tausend Versicherungsvertreter,<br />
die zum jährlichen<br />
Meeting eingeflogen worden<br />
sind, tun. Wie primitiv<br />
muss man für solchen Humor<br />
weerden werden?<br />
Wie primitv ist Dale Irvin? Er hat einen<br />
Universitätsabschluss und ist Mitglied<br />
des M.E.N.S.A.-Clubs, was zeig, dass der<br />
Trash, den er teilweise verbreitet, hart erarbeitet<br />
ist.<br />
Jeden Freitag können Sie ihn – ganz privat<br />
– auf http://www.youtube.com/<br />
watch?v=qeWJa575lKc mit seinen Friday-Funnies<br />
sehen und hören: fünf, sechs<br />
Minuten, in denen er zusammenfasst, was<br />
er in der Zeitung gelesen hat. Einer seiner<br />
Sätze:<br />
„Die größten Idioten sind Menschen, die<br />
die Polizei rufen, weil man ihnen ihre illegalen<br />
Drogen gestolen hat.“<br />
Weitere Proben seines Humors von seiner<br />
Bekannt als der Mann,<br />
der mit vielen bekannt<br />
ist: Dale mit Freunden<br />
Al Gore und Senator<br />
Bob Dole<br />
Bekannt als der Mann<br />
mit dem Bier: Dale Irvin<br />
auf der Convention<br />
der German Speaker<br />
Association<br />
Homepage. Er schreibt:<br />
„Es ist unmöglich, sich am eigenen Ellenbogen<br />
zu lecken.“ Pause. Dann schreibt er:<br />
„Sie versuchen jetzt gerade, sich am Ellenbogen<br />
zu lecken – stimmt‘s?“<br />
Dale Irvin gehört zu den wenigen Menschen,<br />
die wie Emil Herzog dem Volk nicht<br />
nur auf‘s Maul schauen, sondern auch sanft<br />
auf‘s Maul hauen. Und die Menschen lieben<br />
ihn dafür.<br />
Und Sie werden ihn lieben, wenn Sie von<br />
ihm abschauen, wie man auf einfache Weise<br />
Humor macht“.<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
13<br />
Zurück zum Inhalt
www.human-branding.de<br />
berndt@brandamazing.com<br />
Jon Christoph Berndt<br />
München<br />
Mach’s wie mein<br />
Patenonkel Julius!<br />
(der Herr hinter dem Kutscher, zwischen meiner<br />
Patentante Agnes, meiner Mutter Regine und Hund Betty)<br />
Hahaha! – Sie sind vielleicht ’ne<br />
Marke!“ Vielleicht sind Sie das<br />
tatsächlich, im schönsten Sinne,<br />
und Ihre Mitmenschen sagen es voller Bewunderung<br />
für Ihre starke Persönlichkeit,<br />
Ihren feinen Wortwitz, Ihre unterhaltsame<br />
Art. Dann streichelt solch ein Satz wundervoll<br />
die Seele, und Sie schweben förmlich.<br />
Oder aber Sie hören diesen Satz, und irgendwie<br />
klingt er abschätzig.<br />
Voller Mitleid für Ihre schalen Witzchen<br />
und überhaupt für Ihre ganze Performance<br />
auf der Hochzeit vom Chef, wo Sie doch<br />
endlich mal wieder so richtig Ihr Bestes<br />
geben. Dann schweben Sie nicht, sondern<br />
Sie kriechen unterhalb der Grasnarbe nach<br />
Hause und wachen am nächsten Morgen<br />
mit so einem komischen Gefühl auf …<br />
Kennen wir alle. Ist auch nur schlimm und<br />
nicht sehr schlimm, wenn es die Ausnahme<br />
bleibt. Woran liegt es aber, dass manche<br />
Menschen für ihren Humor bewundert<br />
werden und ihn sogar sehr vorteilhaft einzusetzen<br />
verstehen? Und andere mühen<br />
sich ab, erzählen hingebungsvoll (Selbstbild)<br />
Witze wie Mario Barth und Geschichten<br />
wie Eckart von Hirschhausen, und das<br />
ist dann derart unterirdisch (Fremdbild),<br />
dass angebrochene Bierflaschen und kaputte<br />
Stockschirme auf die Bühne fliegen? Es<br />
liegt daran, dass<br />
• nicht jeder von Haus aus humorvoll oder<br />
witzig ist<br />
• das auch überhaupt nicht jeder sein muss<br />
• wir es aber alle gern sein wollen<br />
• jeder dafür den ganz eigenen, wirklich<br />
passenden Weg gehen sollte<br />
• dieser Weg verdammt schwer zu finden<br />
und noch schwerer zu gehen ist.<br />
Am einfachsten ist es, wenn Sie so sind<br />
wie Karl Dall. Nur ganz anders. Dann sind<br />
sie vielleicht auch mit gleich zwei solchen<br />
Auffälligkeiten gesegnet, bei denen andere<br />
Menschen viel Geld dafür ausgeben, jede<br />
einzelne davon los zu werden: einem Hängelid<br />
und einem<br />
Sprachfehler.<br />
Nun ist Dall sehr<br />
froh damit, schlägt<br />
sein Kapital daraus<br />
und ist bestimmt ’ne Marke. Und er polarisiert,<br />
was eine starke Human Brand immer<br />
tun sollte:<br />
Die Menschen lieben ihn so richtig, oder<br />
sie finden ihn so richtig doof. Zwischendrin<br />
gibt es nichts, kein „mir egal“ und<br />
kein „ganz nett“. Ideale Voraussetzungen<br />
also für eine differenzierte Wahrnehmung<br />
einer Persönlichkeit mit Ecken und Kanten.<br />
Darf das mit dem Humor doch noch etwas<br />
tiefgründiger sein, halten Sie es wie mein<br />
Patenonkel Julius.<br />
Julius war Tiefbaupolier und Nebenerwerbslandwirt<br />
in der Hinterpfalz; mit viel<br />
Menschenkenntnis und noch mehr Lebenserfahrung<br />
und noch viel mehr direkt<br />
anwendbarer Weisheit ausgestattet. Wenn<br />
ich ihn besuchte, sagte er zum Abschied<br />
immer:<br />
„Christoph, denke immer daran: Was man<br />
mit Augen und Ohren klauen kann, soll<br />
man klauen. Dafür kommt man nicht ins<br />
Gefängnis!“ Recht<br />
Mehr über den Human Branding<br />
Ratgeber „Die stärkste Marke sind Sie<br />
selbst!“, Kösel-Verlag<br />
hatte sie, meine starke<br />
Patenonkelmarke<br />
Julius.<br />
Nun können Sie am<br />
8. Mai den Humortag<br />
der German Speakers Association in<br />
Augsburg besuchen und dort von Sabine<br />
Asgodom und den ganzen anderen Marken<br />
klauen, was das Zeug hält. Oder sie<br />
schauen Gisela und Horst in der Kneipe zu<br />
und machen da die Augen und die Ohren<br />
auf. Oder Sie nehmen die beneidenswerten<br />
Partyschaukler, die würzigen Redner vor<br />
großem Publikum, die smarten Smalltalker<br />
in Ihrer Umgebung. Fragen Sie sich dann:<br />
Kann ich das auch? Genauso vordergründig<br />
witzisch und hintergründig humorig<br />
sein? Will ich es überhaupt – und wenn ja<br />
wie viel?<br />
Schauen Sie, wie die das machen: Welche<br />
Techniken haben die? Auf welche Art und<br />
Weise spielen die mit uns? Weshalb müssen<br />
wir bei denen lachen und müssten es<br />
bei anderen nicht, selbst wenn die genau<br />
das gleiche tun und sagen würden?<br />
Sie werden feststellen, dass Humorvollsein<br />
kein Hexenwerk ist, sondern vielmehr aus<br />
einigen durchschau- und durchaus lernbaren<br />
Mechaniken und Gesetzmäßigkeiten<br />
besteht.<br />
Dann haben Sie einen guten Grundstock<br />
für Ihre ganz persönlichen Interpretationen,<br />
Ausschmückungen, Aufladungen.<br />
Wenn Sie wollen, können Sie es bestimmt:<br />
Bauen Sie auf diesem guten Grundstock<br />
Ihren Humor auf. Und zwar so, wie er Ihrem<br />
Wesen, Ihrer Persönlichkeit, Ihrem<br />
Naturell entspricht. Auf Ihre ganz eigene<br />
Art, wie nur Sie sie haben. Fernab von den<br />
Barths, Dalls und Hirschhausens dieser<br />
Welt. Schließlich<br />
sind Sie einzigartig!<br />
Finden Sie zuallererst<br />
heraus, was Ihre<br />
starke Human Brand<br />
wirklich auszeichnet. Bringen Sie in Erfahrung,<br />
wonach Sie streben und welche Ihre<br />
Inhalte sind, welcher Ihr Sinn und Zweck<br />
des Lebens ist. Dann kommt, neben vielen<br />
anderen Stilmitteln, der Humor, damit Ihre<br />
Marke in der beabsichtigen Art und Weise<br />
lebbar und erlebbar wird.<br />
Und der kommt dann wirklich derart echt<br />
und pur und kraftvoll daher, dass Sie – im<br />
schönsten Sinne des Wortes – ganz bestimmt<br />
’ne Marke sind.<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
14<br />
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www.deters-coaching.de<br />
info@deters-coaching.de<br />
Monica Deters<br />
Hamburg<br />
Mehr Motivation zu mehr Selbstmotivation<br />
Fotostory: Die Sehnsucht nach dem Mehr... Heute: Mehr Bewegung<br />
Gibt es etwas Schöneres, als nach einem<br />
harten Arbeitstag auf dem Sofa zu entspannen?<br />
Lesen, Futtern, Fernseh’ schauen! Das<br />
Leben ist schon hart genug! Herrlich!<br />
Aber EIGENT-<br />
LICH müsste ich<br />
etwas für mich tun.<br />
OH NEIN,<br />
bloß kein Sport!<br />
Obwohl...<br />
Ich wollte mich doch mehr bewegen<br />
in diesem Jahr. Wie motiviere<br />
ich mich nur?<br />
Kennen Sie das? Gerade zu Anfang eines neuen Jahres<br />
machen wir uns Gedanken über neue Vorsätze und somit<br />
über Verbesserungen unserer Lebens- oder Arbeitsqualität.<br />
Aber wenn wir ehrlich sind, fallen wir genau so schnell in die<br />
alten Muster zurück, wie wir „Sofa“ sagen können.<br />
Doch warum machen wir es uns so schwer? Wir hoffen und warten<br />
darauf, dass irgendetwas passiert. Jetzt, wo wir uns vorgenommen<br />
haben, z.B. etwas mehr Sport zu machen, müsste es doch eigentlich<br />
klappen! Tja, wenn das nur so einfach wäre...<br />
Das Zauberwort heißt „anhaltende Motivation“. Nun wissen wir<br />
aber, dass Motivation leider extrem flüchtig ist. Sind wir <strong>heute</strong><br />
hoch motiviert, haben wir morgen alles vergessen, frei nach dem<br />
Motto: „Was interessiert mich das Geschwätz von gestern“. Ja, wo<br />
sind sie denn hin, der Ehrgeiz und die Motivation? Gute Frage, mit<br />
der wir uns etwas näher beschäftigen wollen. Wo genau ist IHR<br />
Break Even Point? Wo genau ist der Punkt, an dem SIE zünden?<br />
Was muss passieren, dass SIE „aus dem Quark“ kommen? Und<br />
das immer wieder!<br />
Sich nur EIN MAL etwas vorzunehmen reicht nicht. Wir müssen<br />
also Rituale schaffen. Rituale, die fest im Alltag integriert sind.<br />
So wie wir uns jeden Tag die Zähne putzen, müssen wir unser<br />
Wunschverhalten fest antrainieren. Erinnern wir uns doch mal daran,<br />
wie unsere Eltern uns damals das Zähneputzen beigebracht haben.<br />
Ständige Wiederholung, Druck – ja bis hin zur Strafe, Loben,<br />
Bitten, Befehlen, usw.... hat nur bedingt genützt. Erst als ich den<br />
wahren Grund verstanden habe, warum es wichtig ist, die Zähne<br />
Wie war das noch?<br />
Klare Visualisierung und<br />
konkrete Ansprache des<br />
„Fitnessteils“, Gezielte<br />
Vorstellung der Vorteile<br />
von Bewegung, Gezielte<br />
Vorstellung der Nachteile<br />
von totaler Faulheit, Vorstellung<br />
von peinlichen<br />
Situationen. Ich lass mal<br />
einen Kopffilm ablaufen.<br />
zu putzen, war ich als<br />
Kind motiviert, dieses<br />
einigermaßen regelmäßig<br />
zu tun (natürlich<br />
klappt es <strong>heute</strong> perfekt!<br />
;-)). Und genauso ist es<br />
im Job oder im Privat-<br />
So, jetzt<br />
gibt’s kein<br />
Halten mehr.<br />
Stimmt! Alles<br />
eine Frage der<br />
Motivation und<br />
der Priorität.<br />
Obwohl ich<br />
EIGENTLICH<br />
überhaupt<br />
keine Zeit<br />
habe. ☺ Hey,<br />
macht aber<br />
echt Spaß! ICH<br />
WILL MEHR!<br />
Also los geht’s!<br />
leben. Je klarer uns ist, warum wir etwas machen möchten und was<br />
wir letztlich davon haben(!), desto leichter wird es. Also, überwinden<br />
Sie den „inneren Schweinehund“ mit einer wunderbaren<br />
Übung, die ich von John Lennons Song „Imagine...“ gelernt habe.<br />
Wir nutzen unser Vorstellungsvermögen und visualisieren unsere<br />
Wünsche...<br />
Stellen Sie sich vor...<br />
... Sie schnaufen nicht mehr, wenn Sie die Treppe hoch laufen (positive<br />
Verstärker)<br />
... wie Sie ernsthaft krank werden, durch eine falsche Lebensweise<br />
(negative Verstärker)<br />
... das nächste Klassentreffen findet im Schwimmbad statt (peinlich)<br />
... wie viel Spaß es macht, sich zu bewegen und frei zu werden in<br />
Kopf und im Geist<br />
... wie fit Sie sich in Ihrem Körper fühlen werden.<br />
Also, liebe Leidensgenossen. Imagine there’s way out of the „Teufelskreis<br />
der Passivität“!<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
15<br />
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www.raumpotenzial.de<br />
m.fuchs@raumpotenzial.de<br />
Martina Fuchs<br />
München<br />
Bekennen Sie F a r b e – treiben Sie es b u n t!<br />
Im Februar verabschieden wir mit dem Ende des Faschings<br />
nicht nur den Winter, sondern mit ihm vor allem die dunkle<br />
Jahreszeit. Spätestens an Lichtmess, am 2. Februar kehrt das<br />
Licht endgültig wieder zu uns zurück und lässt die Tage wieder<br />
länger werden.<br />
Die perfekte Zeit also, um auch der Dunkelheit und Tristesse in<br />
unseren Räumen kräftig zu Leibe zu rücken und mit frischen,<br />
fröhlichen Farben für einen neuen Raum-Look zu sorgen. Farben<br />
bringen Vitalität und neue Energie und unser psychisches<br />
Wohlbefinden profitiert nachweislich davon, denn durch ihre<br />
energetische Schwingung sorgen sie für ein anhaltendes Stimmungshoch.<br />
Aber das ist noch lange nicht alles. Mit Farben können Sie Akzente<br />
setzen, edlem Interieur einen Rahmen geben sowie einzelne<br />
Bereiche besonders betonen und hervorheben. Ideal um innerhalb<br />
eines Raumes oder Unternehmens einzelne Bereiche optisch und<br />
somit auch funktionell zu trennen wie Arbeitsplatz und Besprechung<br />
oder Produktion und Vertrieb.<br />
Besonders Räumlichkeiten, in denen sich immer wieder viele<br />
Menschen aufhalten oder aufeinander treffen, wie beispielsweise<br />
Großraumbüros, Besprechungs- und Tagungsräume, Hotels oder<br />
auch Arzt-, Gesundheit und Wellness-Zentren profitieren von einem<br />
individuellen Farb-Raumkonzept, um so eine harmonische<br />
und entspannte Atmosphäre entstehen zu lassen. Dies gilt im Privaten<br />
natürlich genauso für Räumlichkeiten, die von der ganzen<br />
Familie genutzt werden.<br />
Besondere Unterstützung erfahren Sie durch ein individuelles<br />
Farb-Profiling das anhand Ihrer Geburtsdaten ermittelt wird. Diese<br />
ermittelten Farben stärken nicht nur Sie als Person sondern fördern<br />
auch Ihren unternehmerischen Erfolg. Auf Basis dieser Farben<br />
können Sie Ihre grafische Unternehmens-Identity aufbauen<br />
und in Ihren Räumen sichtbar machen.<br />
Und bitte – beweisen Sie Mut zur Farbe! Wagen Sie außergewöhnliche<br />
Farbkombinationen und verlassen Sie die Welt der gedeckten<br />
Farbtöne. Orange, Pink, Türkis, Apfelgrün oder Sonnengelb machen<br />
einfach gute Laune und ziehen Blicke magisch auf sich.<br />
Bei der Raumgestaltung reicht es, diese kräftigen Farben an<br />
einer Wandfläche, in Streifen oder Farbbahnen einzusetzen.<br />
Dazu passend können Sie dann weitere Accessoires und Stoffe<br />
wie Vorhänge oder Kissen in variierenden Farbnuancen der<br />
selben Hauptfarbe dekorieren. So können Sie auch mit kleinem<br />
Budget, rein durch die Veränderung der Accessoires, öfter<br />
mal die Wirkoptik im Raum verändern.<br />
Für kleine Räume sollten Sie bevorzugt helle und kühlere Farbtöne<br />
wählen, da diese den Raum öffnen und größer machen,<br />
während warme, kräftige und dunkle Farben ihn verkleinern.<br />
Ist der Raum sehr niedrig, dann können Sie ihm optisch mehr<br />
Höhe verleihen, in dem Sie einen dunklen Bodenbelag wählen<br />
und helle Wandfarben dazu einsetzen.<br />
Bedenken Sie auch dass eine ruhige, harmonische Farbgestaltung<br />
Accessoires und Interieur in den Vordergrund hebt, während<br />
intensive, bunte Farben die Aufmerksamkeit auf sich lenken.<br />
Je mehr Farben Sie einsetzen, desto mehr Unruhe entsteht<br />
im Raum.<br />
Hier für Sie noch eine Kurz-Beschreibung der einzelnen<br />
Farben:<br />
Weiß symbolisiert Reinheit, Klarheit, Eleganz, Weite und<br />
Helligkeit.<br />
Rot ist energetisierend, anregend und stimulierend aber auch<br />
aggressiv. Es sollte wohl dosiert eingesetzt werden.<br />
Blau steht für Ruhe, Entspannung, Gelassenheit, Geborgenheit<br />
und Harmonie.<br />
Gelb wirkt positiv, anregend und heiter auf unser Gemüt.<br />
Orange bringt Begeisterung, Motivation, Fröhlichkeit und<br />
Elan.<br />
Grün ist die Farbe der Hoffnung, Heilung und Harmonie. Sie wirkt<br />
ausgleichend und entspannend auf alle Sinne.<br />
Braun zentriert, beruhigt, stabilisiert und erdet<br />
Wer jetzt noch mehr Lust auf Farbe bekommen hat, der findet viele<br />
weitere Anregungen in meinem neuen Buch „Frauen und ihre<br />
Räume“ aus dem AT-Verlag sowie bei „Farbe! Das große Farbwohnbuch“<br />
von Ilex Neß aus dem Callwey Verlag.<br />
Ich wünsche Ihnen farbenfrohe und bunte Tage – Ihre Martina<br />
Fuchs<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
16<br />
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www.shlc.de<br />
s.hann@shlc.de<br />
Dr. Stephanie Hann<br />
München<br />
Auch der Himmel zeigt<br />
Humor<br />
Kommt ein Mann in die Hölle. Er wird vom Teufel herumgeführt<br />
und sieht einen 96-jährigen Greis mit einem jungen,<br />
schönen Mädchen. Da sagt er zum Teufel: „Das sieht für<br />
mich nicht wie die Hölle aus.“ Der Teufel antwortet ihm daraufhin:<br />
„Das ist die Hölle. Für die Frau.“ Humor ermöglicht<br />
den Wechsel der Perspektive und Witze bauen auf diesem<br />
Wechsel auf. Lachen hebt die Stimmung und ist ein natürliches<br />
Mittel um Stress zu reduzieren.<br />
... denn es gibt immer was zum Schmunzeln.<br />
Humor entschärft schwierige Situationen. In einem Gespräch,<br />
in dem es zum Konflikt kommen könnte, wirkt<br />
ein humorvoller Beitrag oft verblüffend entspannend. Er<br />
wird nicht als Rechthaberei oder Besserwisserei verstanden, sondern<br />
eröffnet die Möglichkeit anderer, neuer Sichtweisen. Das begleitende<br />
Lachen oder Lächeln wirkt beschwichtigend und zeigt,<br />
dass man nicht feindlich gesinnt ist. In der Evolutionsgeschichte<br />
hat sich das Lachen und das damit verbundene Verziehen des Gesichts<br />
als universelle Geste der Beschwichtigung etabliert. Beim<br />
Lachen werden also nicht nur die Gesichtsmuskeln entspannt und<br />
gelockert, sondern auch die Gedanken.<br />
Auch mancher Konflikt mit einem selbst wird weniger dramatisch,<br />
wenn man sich selbst mit Humor begegnet und über sich selbst lachen<br />
oder schmunzeln kann. Regt man sich über die vielen kleinen<br />
Dinge, die im Alltag nicht immer reibungslos laufen, nicht mehr<br />
auf, sondern nimmt sie mit Humor, wird vieles leichter. Die Kunst<br />
besteht darin, das Komische, das zu einem Lächeln oder Lachen<br />
animiert, zu erkennen und mit offenen Sinnen die Situationskomik<br />
wahrzunehmen.<br />
Wenn ich auf einer Bananenschale ausrutsche, kann ich mich als<br />
Opfer sehen: „Immer passiert mir so was.“ Ich kann mich ärgern:<br />
„Welcher Idiot hat die Bananenschale weggeworfen.“ Beide Mal<br />
ist damit negative Energie verbunden (Level 1 und 2 im Energy<br />
Leadership Modell, siehe coaching <strong>heute</strong> 6/2009 – 12/2009) und<br />
ich werde eher schlechte Stimmung bekommen und so auch auf<br />
die nächste Situation oder auf den nächsten Menschen missmutig<br />
reagieren. Oder ich kann mit Humor reagieren, mich selbst nicht<br />
so ernst nehmen, das Komische an der Situation erkennen und<br />
über meinen selbst gemachten Slapstick lachen. Sehen mich andere,<br />
kann ich mit ihnen lachen. Oder ich freue mich: „Super, ich<br />
habe eine schnelle Reaktion und ein gutes Gleichgewicht.“ Bei<br />
den drei letzten Reaktionen ist die Energie positiv (Level 3 – 5 bei<br />
EL), Leichtigkeit und gute Laune werden spürbar, entsprechend<br />
ist die Reaktion der Umwelt und man handelt selbst weiterhin mit<br />
positiver Energie.<br />
Echtes Lachen ist positive Energie und ansteckend<br />
Und da positive Energie immer ansteckend ist und die des Lachens<br />
besonders, kann sich noch mehr daraus entwickeln.<br />
Kennen Sie auch die Situation, dass aus einem unerheblichen<br />
Grund plötzlich alle lachen und zudem noch eine Art Gemeinschaft<br />
entsteht? Neulich saß ich früh morgens in einem fast vollbesetzten<br />
Zug. Meine Mitfahrer und ich sahen alle etwas müde und nicht<br />
sehr froh aus. Nach einer Weile fing ich an im Magazin der Bundesbahn<br />
die amüsanten Auszüge aus dem neuen Buch eines Italieners<br />
auf Deutschlandreise zu lesen. Zuerst gluckste ich nur vor<br />
mich hin, bis ich mich dann nicht mehr halten konnte und anfing<br />
schallend zu lachen. Viele Köpfe wandten sich mir mit erstauntem<br />
Gesichtsausdruck zu. Ich konnte nicht aufhören zu lachen und auf<br />
immer mehr Gesichtern erschien ein Lächeln, einige Passagiere<br />
fingen ebenfalls an zu lachen. Nachdem ich mich beruhigt hatte,<br />
kam ich mit meinen Nachbarn ins Gespräch und wir unterhielten<br />
uns lebhaft, bis wir ankamen. An unserem Zielort stiegen wir alle<br />
gut gelaunt aus. Sehen Sie sich das folgende Video an, das ich<br />
bei meinen Recherchen gefunden habe und überzeugen Sie sich<br />
selbst, wie Lachen auf andere überspringt.<br />
http://www.youtube.com/watch?v=jedd2FiZTqM&feature=playe<br />
r_embedded<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
17<br />
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www.hannemann-renate.de<br />
coach@hannemann-renate.de<br />
Renate Hannemann<br />
Bensheim<br />
L<br />
A<br />
C<br />
H<br />
EN<br />
L steht für Liebe; wenn wir verliebt sind, Lachen wir ständig und wir können uns täglich<br />
entscheiden uns neu zu verlieben: In den Partner, die Kinder, Haustiere, natürlich<br />
auch in unsere Arbeit und Menschen, die uns am Herzen liegen. Mit Humor geht alles<br />
leichter. Mitarbeiter und Chefs die Lachen kennen können, auch über sich selbst, sind<br />
humorvoll und Erfolgs-Garanten.<br />
A steht für Ausstrahlung. Humorvolle Menschen strahlen Fröhlichkeit und Sympathie<br />
aus. Es macht große Freude mit diesen Artgenossen zusammen zu sein. Die pure Lust am<br />
Leben ist ansteckend und selbst in der Medizin sorgt Lachen für nachhaltige Heilungserfolge.<br />
Die Klinik-Clowns sind nur ein Beispiel. Yoga-Lachen ist durch die „Lachclubs“<br />
in vielen Städten Zuhause.<br />
C steht für „Comik“. Comic & Komik bilden ein witziges Team. Kreative Menschen<br />
verschaffen sich mit diesem Lebensstoff Freiraum. Auch Top-ManagerInnen erfreuen<br />
sich über die dargestellten, lustige Situationskomik. Humorvolles Lachen kann jeder<br />
lernen – garantiert ohne Neben-Wirkungen. Die Karnevals-Komiker der 5. Jahreszeit<br />
beweisen es jedes Jahr.<br />
H steht für Humor. Humorvolle Gedanken bestrahlen das Herz. Lachen Sie sich seelisch<br />
und körperlich gesund. Hirnforscher haben bewiesen, das Humor unser Immunsystem<br />
und die Seele stärkt. Sorgenvolle Gedanken lassen sich durch anschauen lustiger Filme<br />
oder lesen heiterer Bücher vertreiben. Probieren Sie es aus – Energie folgt dem Gedanken.<br />
E steht für Erfolg und Entschlossenheit. Ja zum Leben und sich für die selbstgewählten<br />
Ziele voll einsetzen: Ein Schiff im Hafen ist sicher, aber dafür wird es nicht gebaut.<br />
Erfolg braucht Selbstvertrauen und Humor. Motto:„Blamiere dich täglich“ – lache über<br />
dich und steh wieder auf... Die Zukunft hat soeben begonnen, beginne sie jetzt mit Humor.<br />
N steht Nachhaltigkeit und Nächstenliebe. Schließen Sie mit sich selbst einen Vertrag<br />
mit dem Inhalt mindestens 1x mal Tag von Herzen selbst zu Lachen und einen anderen<br />
Menschen zum Lachen zu bringen. Das Leben ist ein Bummerrang, was man eingibt<br />
kommt zurück. Schon Seneca sagte: Wichtiger ist, was du von dir selbst hälst, als was<br />
andere von dir halten....<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
18<br />
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www.flextrain.de<br />
angelika.hoecker@flextrain.de<br />
Angelika Höcker<br />
Köln<br />
Humor ist, wenn Frau trotzdem lacht<br />
Eine Minute lächeln kann Ihr Leben verändern, zumindest<br />
jedoch die Perspektive auf Ihre aktuelle Situation, und das<br />
ist für den Einen oder Anderen doch sicher eine verlockende<br />
Alternative. Obwohl das Lächeln und das Lachen soviel energiesparender,<br />
ja sogar Energie spendet, bevorzugen wir oft<br />
die ernste oder gar mürrische Variante der Mimik. Zu allem<br />
Überfluss würde das Lächeln auch noch das Immunsystem<br />
stärken – so einfach kann das doch nicht sein!!!<br />
Susanne hatte gerade eine berufliche Kränkung erlebt.<br />
Die Position, auf die sie schon länger spekuliert hatte,<br />
die ihr sogar fast versprochen wurde, war gerade mit einem<br />
Kollegen, der erst ein halbes Jahr im Unternehmen<br />
war, besetzt worden. „Ich fühle mich so richtig gedemütigt, keiner<br />
hat es für nötig befunden vorher mit mir darüber zu reden. Unser<br />
Chef hat in unserem wöchentlichen Meeting uns einfach in Kenntnis<br />
gesetzt, dass der Kollege ab sofort den Servicebereich leiten<br />
wird. Ohne Erklärung, einfach so. Ich kann nicht mehr richtig<br />
arbeiten, alle Kollegen haben, so wie ich auch, damit gerechnet,<br />
dass ich diese Funktion übernehmen soll. Und nun, diese Blamage,<br />
am liebsten würde ich alles hinschmeißen, es geht mir richtig<br />
schlecht.“<br />
Und während Susanne von ihren Problemen erzählte, brach sie<br />
auch schon in Tränen aus. Eine richtige narzisstische Kränkung,<br />
völlig gefangen in ihrer eigenen Wut, in Frust und Ärger saß sie<br />
vor mir, ihrem Rettungsanker, wie sie betonte. Ich weiß überhaupt<br />
nicht mehr, wie ich mich verhalten soll, alle schauen mich so mitleidig<br />
an, keiner sagt etwas.“<br />
In einer intensiven Auseinandersetzung klärte Susanne Ihre Empfindungen<br />
und Emotionen, erforschte die Bedürfnisse dahinter und<br />
formuliert ihre Ziele neu.<br />
Die Situation, die deutlich macht wie machtvoll Humor sein kann,<br />
möchte ich herausgreifen.<br />
So assoziiert war es für Susanne schwierig, Positives im Schwierigen<br />
zu sehen, die Chance in dieser Enttäuschung zu be- und zu<br />
ergreifen. Nach intensiven Pacing, bat ich Susanne aufzustehen<br />
und sich ein Platz im Raum zu suchen, der es ihr ermöglichte ruhig<br />
und gelassen, auf sich selbst und diese belastende Situation<br />
zu schauen. Mit diesem Abstand betrachtete sie ihr Dilemma und<br />
kommentierte „Also wenn ich von hier schaue, dann wird mir deutlich,<br />
dass das andere Ich ja total verfangen ist. Gefangen in einem<br />
wilden Cocktail von Ärger, Wut, und Frust. Etwas mehr Abstand,<br />
Leichtigkeit, ja Herzlichkeit täten ihr gut. Auf meine Frage: „Aus<br />
der Position hier, was würden Sie der Susanne dort denn empfehlen?“<br />
antwortete Susanne ganz spontan, sie solle richtig laut loslachen.<br />
Okay, gesagt, getan. Wieder zurück auf ihrem Stuhl bat ich<br />
Susanne herzhaft zu lachen. „Was, jetzt hier auf Kommando?“ „Ja,<br />
ich finde es macht Sinn, dass wir diesen Vorschlag ausprobieren<br />
und gemeinsam schauen, was passiert.“<br />
Erst verschmitzt, doch dann mit meiner Unterstützung immer lauter<br />
begann Susanne herzlichst zu lachen, ja, sie prustete richtig los<br />
und schien es mehr und mehr zu genießen. Nach etwa 10 Minuten<br />
– ihr Lachen verebbte langsam, erzählte sie mir, dass sie mit jeder<br />
Minute Lachen mehr Distanz zu dieser belastenden Situation<br />
bekam, dass die Situation jetzt betrachtet, zwar immer noch nicht<br />
toll, aber bei weitem nicht mehr so belastend wäre. Schließlich<br />
ginge es ja nur um einen Job und nicht um ihr Leben. Humor ist,<br />
wenn Frau trotzdem lacht.<br />
Machen Sie es sich zur Regel, schaffen Sie sich ein „Lach-Notfall-<br />
Köfferchen“ an! Und tun Sie dort alles rein, was Sie zum Schmunzeln<br />
bringt Witze, nette Fotos. So sind Sie bestens gerüstet, mit<br />
den Unbillen des Arbeitsalltags schneller zu Recht zu kommen.<br />
Susanne jedenfalls hat ihre Lektion gelernt. Sie hängt ihre Karrierevorstellungen<br />
nicht mehr an eine konkrete Position, sondern<br />
schaute gelassen und flexibel, welche Gelegenheiten sich noch<br />
boten. Ihre Verbissenheit war mehr Heiterkeit gewichen, das fiel<br />
nicht nur ihr, sondern auch ihren Chefs auf. 6 Monate später wurde<br />
sie Leiterin einer neu gegründeten Abteilung in der sie sich sehr<br />
wohl fühlt und ihre Fähigkeiten sehr gut einbringen kann.<br />
Humor ist wenn Frau und auch Mann trotzdem lacht, denn Humor<br />
ermöglicht Abstand zu sich und dem Problem. Abstand, er<br />
verändert den Bezugsrahmen und lässt die Dinge in einem neuen<br />
Licht erscheinen. Humor fördert die optimistisch-konstruktive<br />
Seite in uns, aktiviert Lebenskräfte und regt die Verdauung, auch<br />
das Verdauen von Schwierigem, an. Also macht es Sinn trotzdem<br />
und ganz bewusst zu lachen, auch wenn uns nicht danach ist! •<br />
– Februar 2010<br />
19<br />
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www.kreative-chaoten.com<br />
info@kreative-chaoten.com<br />
Cordula Nussbaum<br />
Sauerlach bei München<br />
Stress einfach weglachen<br />
„Lachen ist die beste Medizin“, sagt der Volksmund. Und tatsächlich können wir<br />
auch im Rahmen unseres Zeit- und Selbstmanagements mit Humor ganz schnell<br />
Stress abbauen und mehr Energie gewinnen.<br />
Simone ist eine Powerfrau. Sie ist erfolgreich<br />
im Beruf, hat zwei kleine<br />
Kinder, engagiert sich ehrenamtlich<br />
in der Schule, doch in letzter Zeit hat sie<br />
das Gefühl, dass ihr alles über den Kopf<br />
wächst und sie nur noch „funktioniert“. Im<br />
<strong>Coaching</strong> arbeiten wir daran, dass sie vor<br />
allem beruflich wieder „Boden unter den<br />
Füssen“ spürt und merkt, sie hat die Dinge<br />
im Griff, anstatt dass die Dinge sie im Griff<br />
haben.<br />
In einer Sitzung erzählt Simone, dass sie<br />
sich schon über Kleinigkeiten derart aufregen<br />
kann, so dass sie sich total blockiert<br />
fühle und dann gar nichts mehr schaffe. Ich<br />
bitte sie um ein Beispiel. Sie überlegt kurz,<br />
und meint dann: „Es ist ein Beispiel aus<br />
meinem privaten Alltag. Wir wohnen in einem<br />
Doppelhaus, und im vorderen Teil, zur<br />
Straße hin, wohnen meine Schwiegereltern.<br />
Immer wenn ich also nach Hause will,<br />
muss ich am Küchenfenster von ihnen vorbei,<br />
und wissen Sie was? Immer, wirklich<br />
immer, wenn ich vorbei gehe, steht meine<br />
Schwiegermutter da und schaut raus. Dann<br />
wird auch gerne kommentiert „ah, <strong>heute</strong><br />
bist Du ja früh zuhause“ oder „warst Du<br />
beim Penny einkaufen?“ oder „Gehst Du<br />
joggen?“ Ich bin schon völlig auf Hab-<br />
Acht-Stellung und hasse diese Kontrolle.<br />
Um nicht gesehen zu werden, bleibe ich<br />
dann z.B. tatsächlich lieber zuhause und<br />
gehe nicht joggen. Und das nervt mich gewaltig.“<br />
Im <strong>Coaching</strong> geht es häufig darum, zunächst<br />
mal eine schnelle Entlastung für den<br />
Klienten zu finden, bevor in Übungen das<br />
Problem an der Wurzel gepackt wird. Also<br />
frage ich, wie das Problem am schnellsten<br />
zu lösen sei. Das Naheliegende: Ausziehen.<br />
„Mhh, aufwendig und schwierig, weil<br />
uns das Haus gehört“, sagt Simone. Wir<br />
fangen an, kreative und absurde Ideen zu<br />
spinnen: das Fenster zumauern oder die<br />
Scheibe blickdicht verkleben. Dicke Vorhänge<br />
von außen montieren. Nicht mehr<br />
heimgehen, sondern ungesehen unter dem<br />
Fenster durchrobben. Und dann fällt mir<br />
eine Übung aus dem Lach-Yoga (siehe<br />
Kasten) ein, die ich selbst in einem Kurs<br />
kennen lernte und bereits öfter ausprobiert<br />
habe. Dabei stellt man sich hin, hüpft von<br />
einem Bein auf das andere wie ein Kosakentänzer,<br />
schwingt die Arme über dem<br />
Kopf und sagt sich vor „Ich bin glücklich<br />
und entspannt“. Ich nenne diese Übung<br />
„Bahnsteig-Übung“, weil sie wunderbar<br />
funktioniert, wenn wir morgens um 7.20<br />
Uhr am Bahnsteig stehen, alle Mitreisenden<br />
ziehen einen demotivierten Flunsch<br />
und auch ich habe keine Lust auf den heutigen<br />
Tag. Mit dieser Übung bringe ich mich<br />
blitzschnell in eine von innen heraus kommende<br />
fröhliche, freche Laune. Und das<br />
Beste an der Übung: wir müssen es nicht<br />
einmal tatsächlich tun! Es reicht, wenn ich<br />
Was ist Lach-Yoga?<br />
Hahaha – mehr Zeit und Lebensqualität dank<br />
absurden Übungen<br />
mir vorstelle, wie ich am Bahnsteig hüpfe,<br />
alle dämlich schauen und schon fange ich<br />
zum Grinsen an.<br />
Diese Übung zeige ich Simone und sie<br />
ist begeistert. „Wow, klasse, genau. Dann<br />
gehe ich nicht mehr am Küchenfenster vorbei,<br />
sondern ich hüpfe „ich bin glücklich<br />
und entspannt“, lachte sie. „Und es stimmt,<br />
schon alleine der Gedanke, ich gehe vorbei<br />
und denke mir „Heh, Schwiegermutter, ich<br />
könnte auch ganz anders“ – das fühlt sich<br />
richtig gut an.“<br />
Suchen auch Sie sich kleine Übungen, die<br />
Sie in eine gute und positive Stimmung<br />
bringen. Denn dann ist der Boden bereitet,<br />
die Herausforderungen von Grund auf anzupacken<br />
– und manche Probleme erledigen<br />
sich sogar bereits durch die Übungen<br />
von selbst. In diesem Sinne „Bleiben Sie<br />
glücklich und entspannt!“<br />
•<br />
Die Kombination von Lachen und Yoga wurde 1995 von Dr. Madan Kataria aus Mumbai<br />
entwickelt. Er selbst hat Yoga studiert und in einer der „popular Yoga institutes“ in Mumbai<br />
unterrichtet. Als er einen Artikel mit dem Titel „Lachen ist die beste Medizin“ verfassen wollte,<br />
kam ihm die Idee einen Lach-Club in Mumbai zu gründen. Er ging in einen der öffentlichen<br />
Parks und fing an Witze zu erzählen. Die Leute lachten, kamen wieder, jedoch nach<br />
2 Wochen war der Vorrat an guten Witzen erschöpft, so dass Dr. Kataria sich etwas Neues<br />
einfallen lassen musste, um die Leute zu halten und zum Lachen zu bringen. Nur wie?<br />
Warum nicht Lachen und Yoga miteinander verbinden? So entwickelte er verschiedene<br />
Lachübungen, die hauptsächlich auf der Tiefenatmung des Yoga basieren. Diese Methode<br />
ist eine „laute“ Sofortmeditation, die, wie jede Form der Meditation, ein Ausschalten des<br />
Intellektes bewirken soll.<br />
Über das künstliche Lachen beginnen wir dann tatsächlich auch echt zu lachen, entspannen<br />
uns und kräftigen sogar unser Immunsystem. Mehr dazu: www.Erfolg-Reich-Frei.de im<br />
BLOG-Beitrag „Lachen ist der beste Stresskiller“.<br />
– Februar 2010<br />
20<br />
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www.visionundsuccess.com<br />
info@visionundsuccess.de<br />
Roswitha van der Markt<br />
Hebertshausen bei München<br />
„Sich selbst führen“ –<br />
ist die größte Herausforderung!<br />
„Management is doing things right,<br />
Leadership is doing the right things“<br />
Management is doing things right, Leadership is doing<br />
the right things“ Peter Drucker, amerikanischer Management-Guru<br />
(1909 – 2005). Stephen R. Covey hat<br />
dieses Zitat in seinem Buch “The 7 Habits of highly<br />
effective people” gut illustriert.<br />
Die Szene spielt in einem Urwald. Die Manager gehen sogleich<br />
über in prozessorientierte Methoden. Sie lassen mit Macheten<br />
einen Weg roden, entwickeln Arbeitspläne, Zielsetzungen und<br />
Motivationsprogramme für die Mitarbeiter, sowie Optimierungsprogramme<br />
für die eingesetzten Hilfsmittel. So schlagen Sie erfolgreich<br />
einen breiten Weg durch den Dschungel.<br />
Der Leader dagegen verliert zwar Zeit zu Beginn. Denn die Hilfsmittel,<br />
die er entwickelt, dienen ihm zunächst zum Besteigen des<br />
höchsten Baumes. Von dort oben hat er den Überblick über die gesamte<br />
Situation, sieht das eigentliche Ziel. Er entscheidet, die Aktionen<br />
zu stoppen und mittels Kompass den richtigen Weg durch<br />
den Dschungel einzuschlagen und Menschen wie Mittel schonend<br />
wie effektiv einzusetzen. Ein Leader will das wirkliche Ziel erreichen.<br />
Manager antworten darauf oft mit „Shut up! We’ re making<br />
progress!“<br />
Ja, wir machen Fortschritte, können den Weg „wachsen“ sehen<br />
– aber wohin führt dieser, wenn das eigentliche Ziel verloren gegangen<br />
oder gar nicht bekannt ist?<br />
Wie sieht Ihr Lebensweg aus? – befinden Sie sich noch mitten im<br />
Dschungel, funktionieren zwar bestens, wissen aber nicht genau<br />
auf welchem Weg Sie sich eigentlich befinden? – Dann ist es Zeit,<br />
endlich auf den „höchsten Baum“ zu steigen, um sich über Ihre<br />
Gesamtsituation, Ihre Vision und Ihre Zielsetzungen klar zu werden.<br />
In der Mitte des Lebens bedeutet dies, die nächsten 40 Jahre<br />
mit Lebenssinn und Lebensqualität zu füllen.<br />
Es gehört Mut dazu, den Baum „allein“ zu erklimmen und erst<br />
recht, dem Herdensinn der anderen, gegen Anpassung und Unterordnung<br />
mit „Eigensinn“ zu antworten (Hermann Hesse). Leader<br />
haben Mut, gegen die Erwartungen der Masse von Analysten und<br />
Beratern mit gesundem Menschenverstand für das Unternehmen<br />
wie Mitarbeiter zu handeln. Sie haben Mut, unpopuläre Entscheidungen<br />
zu treffen oder auch nur, sich den Erwartungen des eigenen<br />
Umfelds an Luxus und Positionierung zu widersetzen. Dazu<br />
müssen sie aber wissen, warum sie dies tun, welcher Mission, Vision<br />
und Zielen sie folgen.<br />
Denn sie können die beste Strategie haben, die besten Methoden<br />
und optimales Zeitmanagement anwenden oder die beste Technologie<br />
nutzen – dann sind und bleiben sie doch „immer nur gute<br />
Manager“. Sie laufen Gefahr nach weiteren Jahren, vielleicht mit<br />
50 oder 60 feststellen zu müssen, dass sie irgendwo „gelandet“<br />
sind, wo sie gar nicht hinwollten. Dann ist es zwar auch nicht zu<br />
spät, nochmals den Mut für eine „neue Reise“ aufzubringen, aber<br />
sie haben doch schon viel Energie und Zeit vergeudet – also doch<br />
nicht optimal „gemanagt“, sondern „die eigenen Ressourcen verbraten“.<br />
Laut Peter Drucker zeichnen sich diese Manager durch einen<br />
beeindruckenden Ergebnisrekord trivialer „Erfolge“ aus. Peter<br />
Drucker betonte, dass eben eine simple Strategie nicht ausreicht,<br />
sondern gute Leader immer von einer Mission und Vision getragen<br />
und erfüllt sind. Sinn und Werte leiten Leader. Sie haben<br />
Mut zum Eigensinn. Mut, so zu sein, wie sie sind – authentisch<br />
mit allen Zweifeln, Unsicherheiten, Ecken und Kanten. Leader<br />
lassen sich wenig von ihrem eigenen Weg abbringen. Sie können<br />
gut nein sagen zu den Erwartungen<br />
anderer.<br />
Hermann Hesse hat Menschen mit<br />
Eigensinn als „Helden“ bezeichnet.<br />
Menschen, die sich selbst treu und<br />
bei sich selbst angekommen sind.<br />
Sie vertrauen der eigenen Lebenskraft,<br />
die ihnen zu leben und zu wachsen hilft. Mit Eigensinn ist<br />
allerdings nicht Egoismus gemeint. Eigensinn beruht auf Selbstkenntnis<br />
und Selbsterkenntnis, ein gefestigtes ICH immer im Bezug<br />
zum größeren Ganzen, dem WIR.<br />
Personal Leadership – sich selbst zu führen, ist daher die größte<br />
Herausforderung. Lebensstrategie, wesentliche Werte, Mission<br />
und Vision bilden die Basis für die einzelnen Zielsetzungen und<br />
begründen die eigene Lebenskraft:<br />
• Was bedeutet für Sie, sich selbst zu verwirklichen? Was bezeichnen<br />
Sie als Ihre persönlichen „Kernfaktoren“ – personal key<br />
success factors?<br />
• Was bedeutet für Sie Selbstachtung und Selbstwert? Können<br />
Sie sich selbst loben und Ihre Erfolge anerkennen oder brauchen<br />
Sie die Anerkennung anderer?<br />
• Was bedeutet für Sie Erfolg? – Wie sieht Erfolg aus? – in welchen<br />
Gebieten? Wie fühlt er sich an? Woran wissen Sie, dass Sie<br />
erfolgreich sind?<br />
• Was wollen Sie im Einzelnen erreichen? Welche Zielsetzungen<br />
haben Sie und Warum?<br />
• Sie wollen im Leben etwas Sinnvolles bewirken. Was ist dieses<br />
„Sinnvolle“ im Einzelnen? Woran erkennen Sie, dass dies Sinn<br />
macht?<br />
bitte hier klicken und weiterlesen auf der letzten Seite<br />
– Februar 2010<br />
21<br />
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Renate Weiss-Kochs<br />
München<br />
Was Sie ohne Worte sagen:<br />
Gehen. Stehen. Wirken!<br />
Das Geheimnis der nonverbalen Kommunikation<br />
Wie beeinflusst die „Sprache Ihres Körpers“ Ihre Wirkung? Was hat Ihre Körpersprache<br />
mit Ihrer Kompetenz zu tun? Wie können Sie die vielfältigen Facetten der<br />
nonverbalen Kommunikation bewusster nutzen?<br />
Der Ausdruck Ihres Körpers und Ihre Bewegungen sind wesentliche<br />
Elemente, die den ersten Eindruck formen und Ihre Wirkung<br />
auf andere Menschen beeinflussen. Viele Menschen unterschätzen,<br />
wie zuverlässig Sie die „Sprache des Körpers“ nutzen können.<br />
Schärfen Sie Ihr Bewusstsein dafür, wie Sie mit Multi-Level-<br />
Kommunikations Ihre Selbstsicherheit und Überzeugungskraft<br />
stärken.<br />
Machen Sie einfach einen kleinen Test: Setzen oder<br />
stellen Sie sich jetzt folgendermaßen hin:<br />
• Sinken Sie in sich zusammen, nehmen Sie eine energielose Körperhaltung<br />
ein<br />
• Halten Sie Ihren Kopf kraftlos nach unten gesenkt<br />
• Lassen Sie Ihren Blick müde und ziellos werden<br />
• Lassen Sie Ihre Schultern hängen<br />
• Die Arme und Hände schlapp nach unten baumeln.<br />
Nachdem Sie sich ein wenig eingefühlt habe, sage Sie laut mehrfach<br />
zu sich selbst: „Ich bin sehr erfolgreich und erreiche meine<br />
Ziele!“ Wie fühlen Sie sich? Was ist passiert? Konnten Sie Ihre<br />
Aussagen mit dieser Körperhaltung wirklich ernst nehmen?<br />
Jetzt versuchen Sie das Gegenteil:<br />
• Nehmen Sie festen, sicheren Bodenkontakt auf<br />
• Begeben Sie sich ein eine kraftvolle, aktive Körperspannung<br />
• Halten Sie Ihren Kopf hoch, das Kinn und die Wirbelsäule gerade<br />
• Recken Sie Ihre Arme energievoll nach oben<br />
• Lächeln Sie strahlend!<br />
Nachdem Sie sich einige Momente eingefühlt haben, sagen Sie<br />
laut zu sich selbst: „Ich schaffe es nicht, es ist soooo schwierig!“<br />
Wie fühlen Sie sich? Konnten Sie Ihre Aussagen dieses Mal ernst<br />
nehmen?<br />
Die Feedback-Schleife:<br />
Körperhaltung +<br />
emotionale Stimmung<br />
Wenn Sie den kleinen Test gemacht haben, dann haben Sie gerade<br />
unmittelbar erlebt, wie eng Körperhaltung und Emotionen zusammen<br />
hängen. Durch diese Feedbackschleife „Körper-Geist“<br />
– also durch Ihre Körperhaltung – können Sie Ihre Stimmung<br />
und Ihre Ausstrahlung schnell und zuverlässig beeinflussen. Ihre<br />
Körperhaltung hat einen sofortigen Einfluss auf Ihre emotionale<br />
Stimmung – und umgekehrt Doch dieses „Geheimnis“ wird im<br />
Alltag oft viel zu wenig genutzt.<br />
Kontrollen Sie immer wieder ganz bewusst Ihre<br />
Körperhaltung<br />
Eine aufrechte Körperhaltung hebt sofort die Stimmung, verbessert<br />
unmittelbar die allgemeine Verfassung und den Zugang zu<br />
den eigene Fähigkeiten und Stärken. Sie fühlen sich sofort selbstbewusster<br />
und Ihre Wirkung und Ihre Ausstrahlung werden augenblicklich<br />
optimiert. Sie wirken erfolgreich und Sie fühlen sich<br />
auch so.<br />
Die Haltung Ihres Kopfes<br />
Halten Sie Ihren Kopf gerade? Oder gerät Ihr Kopf oft in „Schieflage“?<br />
Den Kopf schräg zu halten, selbst wenn es nur sehr wenig<br />
ist, wirkt freundlich und nett – souverän und sicher wirkt es nicht.<br />
Es handelt sich um eine so genannte „Unterwerfungsgeste“. Das<br />
Signal, das Sie damit – unbewusst – aussenden bedeutet sinngemäß:<br />
„Tu mir nichts, ich bin harmlos!“ Sehen Sie sich im Spiegel<br />
an, lassen Sie sich „in Aktion“ fotografieren oder filmen. Testen<br />
Sie die unterschiedlichen Reaktionen Ihrer Umwelt. Sie werden<br />
überrascht sein, was dieser winzige Unterschied in der Kopfhaltung<br />
bewirkt.<br />
Körperhaltung im Sitzen<br />
Achten Sie auch beim Sitzen auf die wesentlichen Aspekte: Guten<br />
Bodenkontakt, aufrechte Wirbelsäule, und möglichst rechte Winkel<br />
bei den Knöcheln, den Hüften und dem Kinn.<br />
Gehen Sie auf ein Ziel zu<br />
Weil die Körpersprache und Gesamtwirkung einen so intensiven<br />
Eindruck hinterlässt, setzen Sie auch Ihren Gang ganz aktiv ein,<br />
um sich selbstsicher und souverän zu präsentieren.<br />
Übung<br />
Stellen Sie sich aufrecht hin und fixieren Sie einen Punkt, der einige<br />
Meter von Ihnen entfernt ist. Wenn Sie den Punkt klar fixiert<br />
haben, gehen Sie entschlossen und mit energischen Schritten dar-<br />
– Februar 2010<br />
22<br />
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P s y c h o l o g i e & L e b e n s h i l f e<br />
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auf zu. Jetzt fixieren Sie wieder einen neuen Punkt und gehen entschlossen darauf zu. Machen<br />
Sie dies mehrfach hintereinander. Das ist ein hilfreicher Tipp, um auch im Gehen, bei<br />
Veranstaltungen, sehr souverän zu wirken und vermittelt große „Business-Klasse“.<br />
Wie Sie einen Raum betreten<br />
Öffnen Sie die Türe, nehmen Sie Blickkontakt mit der Runde auf, bleiben Sie eventuell in<br />
die Runde, eventuell kurz stehen bleiben, mit der Frontseite (Gesicht) zum Raum, schließen<br />
Sie mit der Hand die Tür im Rücken im Rücken. Ob dieser „große Auftritt“ im Alltag immer<br />
nötig sein wird, entscheiden Sie am besten selbst. Auf jeden Fall wirkt seht souverän, wenn<br />
Sie bei Meetings oder Veranstaltung auf große Wirkung bedacht sind.<br />
Nehmen Sie Ihren Platz ein<br />
Wirkung hat auch immer damit zu tun, wie Sie Ihren „eigenen Raum einnehmen“. Mit Ihrem<br />
Körper sagen Sie auch unbewusst aus: Das ist mein Platz – dies ist mein Territorium. Frauen<br />
– auch sehr erfolgreiche – neigen oft dazu, sich „klein zu machen“. Machen Sie sich „breit“!<br />
„Besetzen“ Sie Ihr eigenes Territorium (Schreibtisch, Büro, Arbeitsplatz) und „verteidigen“<br />
Sie Ihren Raum. Setzen Sie sich auf die gesamte Stuhlfläche, die Füße am Boden. Setzen<br />
Sie mit Ihrem Körperausdruck Grenzen: sitzen oder stehen Sie gerade, symmetrisch, halten<br />
Sie vor allem den Kopf gerade!<br />
Das Geheimnis der Kongruenz<br />
Auch die so wichtige authentische Wirkung ist eng an die Körperhaltung gekoppelt. Erst<br />
wenn „Körper-Sprache“ und „Wörter-Sprache“ übereinstimmen, wirkt ein Mensch authentisch<br />
.<br />
Achten Sie bei wichtigen Argumenten auf guten Bodenkontakt<br />
und eine symmetrische Körperhaltung,<br />
Sie wirken dadurch sicher, glaubwürdig und überzeugend.<br />
Kongruenz<br />
Übereinstimmung<br />
„Wörter-Sprache“<br />
verbale Kommunikation<br />
Inhalt<br />
„Körper-Sprache“<br />
nonverbale Kommunikation<br />
Ausdruck<br />
Tipps, um wirkungsvoll „mit dem Körper zu sprechen“:<br />
• Seien Sie präsent! Das bedeutet: sein Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit im jetzigen Moment.<br />
• Nehmen Sie Ihren Standort einnehmen (Stand etwa hüftbreit, festen Bodenkontakt<br />
• Stellen Sie sich aufrecht hin, halten Sie Ihre Wirbelsäule gerade, nehmen Sie das Brustbein<br />
hoch<br />
• Nehmen Sie den Kopf hoch, das Kinn parallel zum Boden<br />
• Halten Sie Ihren Kopf gerade, Ziehen Sie Ihren Nacken lang<br />
• Achten Sie auf aktiven, gezielten Blickkontakt<br />
• Lassen Sie die Schultern nach unten sinken – nehmen Sie die Ellbogen ein wenig vom<br />
Körper weg<br />
• Nehmen Sie eine mittlere Körperspannung ein, lassen Sie die Hände locker<br />
• Achten Sie auf angemessene Mimik<br />
• Lächeln Sie – wenn es angemessen ist!<br />
• Nehmen Sie Ihren Raum ein<br />
Viel Erfolg!<br />
Ihre Renate Weiss-Kochs<br />
Renate Weiss-Kochs<br />
SACHBÜCHER UND RATGEBER<br />
kompetent & lebendig.<br />
– Februar 2010<br />
23<br />
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Termine<br />
In Bamberg treffen sich die<br />
Personalentwickler auf der experta<br />
Ein neues Veranstaltungsformat feiert am 1. und 2. März 2010 in Bamberg Premiere: „Training trifft Personalentwicklung“ auf<br />
der experta – den BDVT Expertentagen für Personalentwicklung<br />
Gute Laune beim BDVT- hier bei der Zukunft Personal und garantiert<br />
bei der experta – BDVT Expertentage für Personalentwicklung.<br />
Bamberg – in malerischem Ambiente treffen<br />
sich am 1. und 2. März 2010 Personalentwickler,<br />
Führungskräfte und Unternehmer<br />
aus ganz Deutschland auf der experta<br />
im Hotel Residenzschloss Bamberg, um<br />
sich über die aktuellen Trends in der Personalentwicklung<br />
zu informieren, neue Tools<br />
für die eigene Arbeit kennen zu lernen und<br />
Trainern und Coaches live bei der Arbeit<br />
über die Schulter zu sehen.<br />
„<strong>Coaching</strong> wird in Zukunft als verzahntes<br />
Format der Personalentwicklung an Bedeutung<br />
gewinnen. Um Schnittstellenverluste<br />
zu vermeiden, braucht es integrative<br />
Konzepte, die ganzheitlich Management,<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter beim proaktiven<br />
Gestalten von Strukturen, Prozessen<br />
und Beziehungen inspirieren und lenken.<br />
Die aktuellen Herausforderungen der<br />
Generationskommunikation zwischen den<br />
„Digital Natives“ und den „alten Führungskräften“<br />
können nicht mehr durch Führung<br />
oder Training alleine gelöst werden. Deshalb<br />
brauchen wir in den Unternehmen individuelle,<br />
flexible und unkonventionelle<br />
<strong>Coaching</strong>-Maßnahmen, die auf eine unbekannte<br />
und unkonventionelle Zukunft vorbereiten.“<br />
Christa Mesnaric, BDVT e. V.<br />
Mischa Salzmann von Radio<br />
Bamberg wird die Veranstaltung<br />
moderieren und die hochkarätigen<br />
Referenten willkommen heißen.<br />
Dabei sein werden unter anderem<br />
Frau Prof. Dr. Rump, die uns die<br />
Megatrends der Wirtschaft vermitteln<br />
wird, Sabine Asgodom,<br />
die sich mit dem Thema „Erfolgsfaktor<br />
Mensch“ auseinandersetzt<br />
und Klaus Bodel von der<br />
BMW Group, der aufzeigt, wie<br />
man einen Coach-Pool aufbaut<br />
und PE-gesteuertes <strong>Coaching</strong> im<br />
Unternehmen einführt. Helmut<br />
Schreiner von der Schreiner Group<br />
und Jens Trompeter von Itemis<br />
stellen erfolgreiche Best Practice<br />
PE-Konzepte ihrer ausgezeichneten<br />
Unternehmen vor. Auch das<br />
Rahmenprogramm hat es in sich:<br />
Unternehmenstheater mit PEler<br />
Speed-Dating vor dem Essen und<br />
Herzblut mit Jürgen<br />
Hollstein zum Dessert.<br />
Eine hochprozentige<br />
Überraschungs-Show leitet<br />
dann die Party-Time ein. Den<br />
Abschluss von eineinhalb Tagen<br />
experta bildet ein Gipfelgespräch<br />
mit Teilnehmern,<br />
Referenten, Wissenschaftlern<br />
und Politikern, moderiert von<br />
Mischa Salzmann.<br />
Das gesamte Programm sehen<br />
Sie hier: www.bdvt-experta.<br />
de .<br />
Infos zum BDVT e. V.<br />
Der BDVT – der Berufsverband<br />
für Trainer, Berater und Coaches<br />
steht seit 1964 für gewachsene Kompetenz<br />
in Personal- und Organisationsentwicklung<br />
als Partner der Wirtschaft. Im BDVT<br />
treffen sich Trainer, Berater und Coaches,<br />
Christa Mesnaric, Vizepräsidentin BDVT<br />
um Erfahrungen auszutauschen, Kontakte<br />
zu knüpfen, berufliche Probleme zu diskutieren,<br />
sich gezielt weiter zu bilden und<br />
Geschäfte anzubahnen – Ihr gemeinsames<br />
Ziel: Menschen entwickeln. Zukunft gestalten!<br />
Der BDVT vereint berufsständisches Engagement<br />
mit modernem Networking und<br />
Tradition. Er ist in allen Bundesländern mit<br />
Regional-Clubs vertreten. Rund 100 Workshops,<br />
Expertendiskussionen und Fachvorträge<br />
pro Jahr bieten BDVT-Mitgliedern ein<br />
breites Spektrum zur profilierten eigenen<br />
Weiterbildung und<br />
zur persönlichen<br />
Kontaktpflege.<br />
– Februar 2010<br />
24<br />
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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />
<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (10)<br />
Wo haben Frauen, wo Männer<br />
ihre besonderen Stärken?<br />
Frauen und Männer leben in Parallel-Welten. So sieht es der US-Sozialpsychologe<br />
Prof. Roy F. Baumeister. Und die Frauen- und die Männerwelt spiegelt jene Unterschiede,<br />
die wir aus Schillers Lied von der Glocke kennen.<br />
Roy F. Baumeister lehrt an der<br />
Florida State University und ist<br />
einer der angesehensten Köpfe<br />
unter den heutigen Psychologen.<br />
Äußeres Zeichen dafür: Er hat 2007<br />
die Keynote auf dem jährlichen US-Psychologen-Kongress<br />
halten dürfen. Thema:<br />
„Is there anything good about Men?“<br />
Gibt es irgendwas Gutes über Männer<br />
zu sagen? Baumeister hat es versucht,<br />
hat die Forschungsliteratur durchkämmt<br />
und möchte zu einem Waffenstillstand<br />
im Kampf der Geschlechter beitragen.<br />
Bedenken muss man, dass Männer in der<br />
Mehrheit bestimmen, worüber geforscht<br />
wird. Dennoch: viel Spaß bei der Besichtigung<br />
von Baumeisters ZDF (= Zahlen<br />
Daten Fakten). Sie müssen keiner der<br />
Baumeister-Thesen zustimmen, sie treffen<br />
allerdings das Empfinden vieler Männer<br />
ziemlich genau. Beginnen wir mit der<br />
allgemeinsten Frage:<br />
• Gibt es Geschlechtsunterschiede?<br />
Baumeister: Es gibt sie, aber sie sind – psychologisch<br />
betrachtet – auf den meisten<br />
Gebieten so klein, dass es absurd ist, mit<br />
ihnen etwas erklären oder aus ihnen Vorrangstellungen<br />
ableiten zu wollen.<br />
• Sind die Männer privilegiert? Ganz oben<br />
in der Rangordnung finden sich ja noch<br />
immer fast ausschließlich Männer.<br />
Baumeister: Stimmt – am unteren Rand der<br />
Gesellschaft findet man aber auch fast nur<br />
Männer: Obdachlose, Kriminelle, Gefangene<br />
… und Tote. Im Irak waren bis 2007<br />
von 3.000 Kriegstoten 2.962 Männer.<br />
• Warum kommen fast nur Männer nach<br />
ganz oben?<br />
Baumeister: Weil für Männer, historisch<br />
gesehen, die Hochrisiko-Aufgaben<br />
bestimmt sind: die mit hohen<br />
Gewinnen und hohen Verlusten.<br />
Männer, die hohe Gewinne erzielt<br />
haben, prägen das Bild des mächtigen<br />
Mannes, „denn die im Dunkeln<br />
sieht man nicht“.<br />
• Sind Männer intelligenter oder<br />
Frauen?<br />
Baumeister: Wo es um den IQ geht, zeigt<br />
sich hier ein auf vielen Gebieten zu beobachtendes<br />
Phänomen, dass eben bereits<br />
bei der Frage nach den Männer-Pivilegien<br />
aufgetaucht ist: Die Männer als Gruppe gesehen<br />
sind und haben es – statistisch betrachtet<br />
– besser und schlechter als Frauen.<br />
Sie besetzen die Extrem-Positionen.<br />
Den IQ betreffend, finden sich mehr Männer<br />
als Frauen bei den Ausreißern nach<br />
oben – aber eben auch bei den Ausreißern<br />
nach unten. Betrachtet man aber nicht die<br />
Extreme, sondern die Durchschnittswerte<br />
(z.B. den Durchschnitt der College-Noten<br />
in den USA oder auch den Durchschnitt der<br />
Schulnoten in Deutschland), dann sind die<br />
Frauen intelligenter als die Männer.<br />
• Warum gibt es in den Naturwissenschaften<br />
mehr Männer als Frauen?<br />
Baumeister: Das ist keine Frage des Könnens,<br />
sondern des Wollens. Viele Menschen<br />
– und etwas mehr Frauen als Männer<br />
– finden Mathematik uninteressant, und<br />
das kann erklären, warum Frauen in den<br />
ja stark mathematik-lastigen Naturwissenschaften<br />
in der Minderheit sind.<br />
• Sind Männer arbeitsamer als Frauen?<br />
Baumeister: Was bezahlte Arbeit angeht:<br />
Ja. Von den Menschen, die mehr als 50 Wochenstunden<br />
im Job arbeiten, sind mehr als<br />
Lernen Sie<br />
Roy F. Baumeister<br />
besser kennen<br />
Einer der schwierige Materie<br />
gedanklich durchdringt und<br />
humanwissenschaftliche Spreu<br />
vom Weizen trennt.<br />
http://compassconference.wordpress.com/2009/10/27/baumeister/<br />
80 Prozent Männer, was miterklärt, warum<br />
Männer mehr verdienen. (Aber nur sehr,<br />
sehr wenig Männer machen zu Hause die<br />
zweite Schicht!)<br />
• Sind Männer kreativer als Frauen?<br />
Baumeister: In Kreativitätstests nicht, bei<br />
der Ausübung der Künste eher ja. (Wieder<br />
geht es hier – wie bei der Mathematik – um<br />
eine Frage der Motivation und nicht des<br />
Talents.)<br />
• Sind Männer sozialer als Frauen?<br />
Baumeister: In kleinen Gruppen mit tiefen<br />
Beziehungen – etwa der Kleinfamilie<br />
– nicht. In großen Netzwerken mit oberflächlichen<br />
Kontakten eher ja. Baumeister<br />
liest aus seinen Daten übrigens heraus,<br />
dass Frauen in der Familie und Männer in<br />
den Netzwerken aggressiver sind.<br />
• Sind Männer hilfsbereiter als Frauen?<br />
Baumeister: In der Familie nein. In Netzwerken<br />
ja.<br />
• Sind Männer gerechter als Frauen?<br />
Baumeister: In der Familie nein. Frauen<br />
leben eher nach dem Grundsatz: Jede und<br />
jeder soll gleichviel erhalten. Und in Netzwerken<br />
(auch Unternehmen sind Netzwerke)<br />
gilt eine andere Gerechtigkeit, und<br />
der können eher die Männer folgen: Was<br />
eine und einer bekommt, sollte aufgrund<br />
– Februar 2010<br />
25<br />
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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />
von Leistung (von „Wert fürs Netzwerk“)<br />
bestimmt werden. Das Ziel vieler Frauen,<br />
erst einmal Equal Pay zu erreichen,<br />
ist Männern kein so wichtiger Wert, weil<br />
sie – selbst wenn sie gering bezahlt sind<br />
– nicht Gleichheit sondern ein „Mehr-alsdie<br />
anderen“ anstreben.<br />
• Sind Männer für das Überleben der<br />
Menschheit wichtiger als Frauen?<br />
Baumeister: Nein. „Um die Reproduktion<br />
zu maximieren, wurde jeder Uterus gebraucht,<br />
aber nur wenige Penisse.“<br />
• Leben Männer länger als Frauen?<br />
Baumeister: Nein. Männer sterben in unseren<br />
Breiten Jahre früher als Frauen. Und<br />
wenn in Krisen nicht alle Menschen gerettet<br />
werden können, gilt der Satz: „Frauen<br />
und Kinder zuerst!“ Auf der Titanic war<br />
beispielsweise die Überlebens-Chance der<br />
reichen Männer vom Oberdeck geringer<br />
(34 %) als die der armen Frauen vom Unterdeck<br />
(46 %).<br />
• Sind Männer wettbewerbsorientierter als<br />
Frauen?<br />
Baumeister: Ja. Sowohl in der Familie, als<br />
auch in Netzwerken. Frauen streben deutlich<br />
weniger intensiv als Männer danach,<br />
sich mit anderen zu messen.<br />
• Sind Männer wenigstens für die Kultur<br />
wichtiger als Frauen?<br />
Baumeister: Nein. Die Kultur der Männer,<br />
die Netzwerk-Kultur hat nur un-tiefe Bindungen.<br />
Hier ist im Prinzip jeder ersetzbar<br />
– und der Wert des einzelnen ist gering.<br />
Die weibliche Kultur hingegen schätzt den<br />
Wert des einzelnen sehr viel höher.<br />
Geschlechtsunterschiede sind genetisch bedingt<br />
Baumeister nennt eine überraschende Zahl: Genetische Untersuchungen<br />
belegen, dass sich im Lauf der<br />
Menschheitsgeschichte etwa 80 % der Frauen fortgepflanzt<br />
haben, aber nur 40 % der Männer.<br />
Welche Männer haben sich nicht fortgepflanzt?<br />
Die bescheidenen, unsicheren, zögernden. Welche<br />
haben sich fortgepflanzt? Die risikobereiten, mutigen.<br />
Umgekehrt bei den Frauen: Für sie war es<br />
wohl „evolutionär“ klüger, vergleichsweise weniger<br />
wagemutig zu leben.<br />
Charaktermerkmale sind zum Teil erblich. Und es<br />
ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich zwischen<br />
Männern und Frauen zwei unterschiedliche<br />
Charakter-Typen herausgemendelt haben, was viele<br />
Chancen-Ungleichheiten in ihrer Entstehung erklären<br />
– aber nicht rechtfertign kann.<br />
Der Prototyp „Mann“ wäre demnach eher wagemutig,<br />
kämpferisch, reich. Der Prototyp „Frau“ wäre<br />
eher kommunikativ und auf Ausgleich bedacht.<br />
Frauen, die ihre Fortpflanzungs-Chancen wahren<br />
wollten, mussten liebenswürdig-liebreizend sein.<br />
Männer mussten andere Männer aus dem Felde<br />
schlagen. Und dabei hatten (siehe die Fortpflanzungs-Statistik)<br />
nur 40 % der Männer Erfolg, und<br />
die Mehrheit (60 %) hat hier wohl versagt.<br />
Männer müssen sich beweisen,<br />
bevor sie Männer sind. Das mindert<br />
ihre Chancen<br />
In vielen, wenn nicht allen Kulturen wachsen Mädchen mit oder<br />
nach der Geschlechtsreife in die Rolle der Frau hinein. Anders<br />
bei den Buben. Sie müssen sich den Mannes-Status durch Leistungen<br />
erwerben, und das heißt vor allem eins: „Mehr produzieren<br />
als sie konsumieren.“ Sie müssen als für andere Menschen sorgen<br />
können. Wenn sie sich versorgen lassen, sind sie nur ein Mann<br />
zweiter Güte. Hier sieht Baumeister die Quelle für viele „typisch<br />
männliche“ Verhaltensweisen: Wettbewerb, Gewinnstreben, Einfordern<br />
von Respekt – und sei es durch Kampf.<br />
Wenn Männer Siegertypen sind, werden sie reich belohnt. Sind sie<br />
aber Verlierer, werden sie zerstampft. Oder so fürchten Männer<br />
jedenfalls. Und dies beides – die Angst vor der Niederlage und die<br />
Aus Schillers „Glocke“:<br />
Das genetische und<br />
kulturelle Erbe von Männern<br />
und Frauen?<br />
Der Mann muss hinaus<br />
ins feindliche Leben,<br />
muss wirken und streben<br />
und pflanzen und schaffen,<br />
erlisten, erraffen,<br />
muss wetten und wagen,<br />
das Glück zu erjagen.<br />
Und drinnen waltet<br />
die züchtige Hausfrau,<br />
die Mutter der Kinder<br />
und herrschet weise<br />
im häuslichen Kreise<br />
und lehret die Mädchen<br />
und wehret den Knaben<br />
und reget ohn‘ Ende<br />
die fleißigen Hände<br />
und mehrt den Gewinn<br />
mit ordnendem Sinn.<br />
Angst davor, nicht ganz nach oben zu kommen – prägt das Leben<br />
des Prototyps „Mann“. Seit aus den frühen und überschaubaren<br />
Stammesgesellschaften unüberschaubare Großgesellschaften<br />
geworden sind, hat der typisch<br />
männliche Lebensstil Erfolge gebracht.<br />
Männer sind die Globalisierungs-Gewinner.<br />
Wozu taugen sie in Zukunft?<br />
Einmal unterstellt, dass die Kleinfamilie mit<br />
ihren tiefen Bindungen eher Domäne der<br />
Frauen und die größere soziale Einheit mit weniger<br />
tiefen, dafür zweckorientierten Bindungen<br />
eher Domäne der Männer ist, dann folgt daraus,<br />
dass die Entstehung immer größerer Gemeinschaften<br />
und Völker, dem Wesen der Männer<br />
entgegengekommen ist.<br />
Baumeister glaubt, dass die Ungleichheit zwischen<br />
Männern und Frauen nicht durch „irgendeine patriarchalische<br />
Verschwörung“ entstanden, sondern<br />
dadurch, dass „Reichtum, Wissen und Macht“ in<br />
der Männer-Sphäre entstanden sind. Einen Höhepunkt<br />
– gern auch: Tiefpunkt – dieser sozio-kulturellen<br />
Entwicklung erleben wir in unserer Zeit.<br />
Die Globalisierung ist Kind des eher männlichen<br />
zweckorientierten Sozialverhaltens. Fragt<br />
sich aber, ob die globale Burschenherrlichkeit<br />
nicht schon bald vorbei ist. Stichworte: Arabische<br />
Staaten, Japan und evtl. sogar China sind<br />
oder könnten wirtschaftlich außer Tritt geraten.<br />
Wozu taugen dann Männer, wenn ihre Netzwerk-Welt mit ihren<br />
zweckbestimmten Bindungen ins Wanken gerät?<br />
Alles, worin die Männer als Gruppe gesehen das Prä haben – Baumeister<br />
nennt z.B. „Literatur, Kunst, Wissenschaft“ – ist optional.<br />
Hingegen gehört in die Domäne der Frauen, was vital ist. Frauen<br />
sind deshalb von Natur aus und vom kulturellen Erbe her besser<br />
qualifiziert, die Welt vor den Gefahren von Finanz- und Klima-Katastrophe<br />
zu bewahren. Baumeisters Preisfragen sind:<br />
• Wann fangen Männer und Frauen an, ihre Unterschiedlichkeit<br />
als Chance zu sehen, statt sich zu belächeln, zu beurteilen und zu<br />
bekämpfen – während nebenbei die Welt untergeht?<br />
• Und wer holt die Männer aus ihrer Welt ab? Am besten bevor sie<br />
die Welt kaputt gemacht haben.<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
26<br />
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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />
<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (11)<br />
Selbstwert gutt,<br />
nix Selbstwert nix gutt??<br />
Der Mini-Test im<br />
Kasten rechts<br />
stammt von dem<br />
US-Soziologen<br />
Morris Rosenberg. Die New<br />
York Times (NYT) hat ihn veröffentlich,<br />
Sie finden ihn auch<br />
im Web (z.B. www.wwnorton.<br />
com/college/psych/psychsci/media/rosenberg.htm).<br />
Es<br />
geht bei dem Test um das, was<br />
manche für das Allerheiligste<br />
– um Self-Esteem oder (in<br />
Metereologen-Deutsch) um<br />
den „gefühlten Selbstwert“.<br />
Und so wie manche Meteorologen<br />
ihre Mitteilungsbegabung<br />
inzwischen auf „Sonne gut“, „keine<br />
Sonne schlecht“ reduziert haben, glauben<br />
und predigen inzwischen viele: „Selbstwert<br />
gutt“, „nix Selbstwert nix gutt“.<br />
Wenn Sie je dem Rosenberg-Test ausgesetzt<br />
sind – als Strafgefangener zum Beispiel, der<br />
auf Bewährung raus möchte (oder was dem<br />
typischen <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Leser sonst so<br />
passiert) – dann sollten Sie sich an die im<br />
Kasten oben vorgegebenen Antworten halten,<br />
denn sonst ist Ihre Prognose „nix gutt“.<br />
Die Logik dahinter stammt aus den Urzeiten<br />
der Selbstwertforschung und lautet:<br />
Wenn Ihre Testantworten irgendwie den<br />
Ein Selbstwert-Test mit den von<br />
Selbstwert-Experten erwünschten Antworten<br />
1. Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden. Ja<br />
2. Manchmal denke ich, dass ich zu nichts tauge Nein<br />
3. Ich spüre, dass ich einige gute Eigenschaften habe Ja<br />
4. Ich erledige Dinge genauso gut wie andere Menschen Ja<br />
5. Ich spüre, ich habe nicht viel worauf ich stolz sein kann. Nein<br />
6. Ganz sicher fühle ich mich manchmal nutzlos Nein<br />
7. Ich glaube ich bin so ein wertvoller Mensch wie andere Ja<br />
8. Ich wünschte, ich könnte mehr Respekt vor mir haben Nein<br />
9. All in all, I am inclined to feel that I am a failure. Nein<br />
10. I take a positive attitude toward myself. Ja<br />
Den Selbstwert stärken? Vorsicht!!<br />
Du musst den Menschen hochziehen<br />
und nicht niedermachen. Du musst loben,<br />
statt ehrliches, und deshalb durchaus<br />
auch mal unangenehmes Feedback<br />
zu geben.<br />
Das ist die Methode aller Gaukler, – seliggesprochen<br />
durch Jahrzehnte esoterischer<br />
oder New-Age-Bewegungen.<br />
Sie ermuntern sogar: Wenn dich keiner<br />
lobt und belohnt, musst du es eben selbst<br />
machen.<br />
Was falsch daran sein könnte?<br />
Falsch ist der Grundgedanke, dass ein<br />
hoch ausgeprägtes Selbstwert-Gefühl<br />
die notwendige und hinreichende Voraussetzung<br />
für sozial akzeptables Verhalten<br />
ist.<br />
Inzwischen belegen nämlich saubere<br />
Studien, dass Menschen mit gering<br />
ausgeprägtem Selbstwert-Gefühl sozialverträglicher<br />
sind als Menschen mit starkem<br />
Selbstwert-Gefühl.<br />
Eindruck von „innerem Schuld- und<br />
Schamgefühl“ (inner shame) erwecken,<br />
dann sind Sie Sozialabweichler – eine<br />
Teenage-Mutter, oder Sie trinken und haben<br />
es mit illegalen Drogen. Oder sind Terrorist<br />
oder sind auf dem Weg dahin.<br />
Das jedenfalls behauptet der amerikanische<br />
Terrorismus-, Geheimdienst- und Golf-Öl-<br />
Experte Dr. David Long (Info über ihn<br />
unter www.aramcoexpats.com/Articles/<br />
Pipeline/Saudi-Aramco-News/Sponsored-<br />
Tours/2479.aspx ). Long schreibt z.B. über<br />
Luftpiraten und Selbstmordbomber, dass<br />
sie (so die NYT) an Gefühlen von Wertlosigkeit<br />
leiden und dass ihre<br />
… Taten verzweifelte Versuche<br />
sind, etwas Flair in ihre geistig-seelische<br />
Tiefebene (flat<br />
mindscape) zu bringen.<br />
Nach diesem Prinzip „je weniger<br />
Selbstwert, desto schlimmer<br />
die Taten“ ist über Jahrzehnte<br />
versucht worden, die<br />
Menschen zu bessern – Terroristen,<br />
Kriminelle, Schüler<br />
oder beruflichen Erfolg Suchende.<br />
Es hat aber nicht funktioniert.<br />
Und abgesehen von der Frage,<br />
ob Simpel-Tests, wie der von<br />
Rosenberg den gefühlten oder<br />
gar tatsächlichen Selbstwert überhaupt<br />
messen, zweifeln immer mehr Experten an<br />
der dahinterliegenden Logik – etwa Nicholas<br />
Emler von der London School of Economics<br />
und Roy Baumeister.<br />
Emler und Baumeister erklären, dass es<br />
– trotz gegenteiliger Behauptungen – keinen<br />
Zusammenhang zwischen Leistungen<br />
in Schule und Uni und dem Selbstwert-Gefühl<br />
gibt. Und wenn, dann strengen sich die<br />
Menschen mit niedrigem Selbstwert-Gefühl<br />
mehr an, weil weniger an Optimismus<br />
als an Leistung glauben.<br />
In den USA, wo es vor etwa zehn Jahren<br />
bereits mehr als 2.000 Ratgeberbücher<br />
über Self-Esteem gab, ist das in der Verfassung<br />
verankerte Grundrecht des „pursuit of<br />
happiness“ eine Allianz mit dem „pursuit<br />
of self-esteem“ eingegangen. Das müssen<br />
wir Europäer aber nicht mitmachen.<br />
<strong>Coaching</strong> muss Menschen nicht auf Teufel<br />
komm raus hochziehen. Selbstverständlich<br />
soll <strong>Coaching</strong> die Menschen auch nicht<br />
niedermachen. Aber eine durch gehyptes<br />
Selbstwert-Gefühl entstehende Selbsteinschätzung<br />
führt zu übermäßigem Anspruch-Denken:<br />
Und die können gehypte<br />
Menschen nicht einlösen.<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
27<br />
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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />
<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (12)<br />
„Ego-Erschöpfung“<br />
Oder: Warum es manchmal im <strong>Coaching</strong> oder mit den guten Vorsätzen oder mit<br />
dem Erreichen der selbstgesetzten Ziele oder mit dem Nachbarn nicht klappt?<br />
Viele Menschen kennen das<br />
Problem, über das Apostel<br />
Paulus so beredt, so leidend<br />
und sich selbst beschuldigend<br />
– Klage führt: Denn ich weiß nicht, was ich<br />
tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern<br />
was ich hasse, das tue ich … Wollen<br />
habe ich wohl, aber das Gute vollbringen<br />
kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will,<br />
das tue ich nicht; sondern das Böse, das<br />
ich nicht will, das tue ich … Ich elender<br />
Mensch! Wer wird mich erlösen …<br />
Warum klappt das so selten mit den guten<br />
Vorsätzen? Coaches, Trainer, Therapeuten,<br />
Manager, Eltern, Lehrer und alle anderen,<br />
die Menschen zu Verhaltensänderung führen<br />
möchten, brauchen hier eine Antwort.<br />
Gute Vorsätze – Unser Wollen<br />
verzehrt meist die Energie, die<br />
wir zum Können bräuchten<br />
Roy F. Baumeister hat zum „Paulus-Dilemma“<br />
wissenschaftliche Experimente<br />
durchgeführt und ein neues, erklärendes<br />
Wort eingeführt: Ego-Depletion – also Ich-<br />
Abbau, Ich-Erschöpfung, oder Ich-Entleerung.<br />
Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären ein<br />
Elektro-Auto. Sie laufen also auf Batterie,<br />
und die Batterie ist voller (aha!) Energie<br />
– anders ausgedrückt: In Ihrer Batterie<br />
sind (aha! aha!) Ihre Antriebskräfte gespeichert.<br />
Ihre Batterie wird – außer bei Verlust des<br />
Bewusstseins, extremstem Trauma oder<br />
beim Tod – nie leer, aber Ihre Antriebskräfte<br />
können sich verflüchtigen. Und Baumeister<br />
hat hier zwei Dinge nachweisen<br />
können, die wir alle schon erfahren haben,<br />
aber nicht wirklich glauben wollen:<br />
1. Die Antriebskräfte schwinden rasend<br />
schnell. Und sie schwinden<br />
2. auch schon, wenn wir eine Entscheidung<br />
treffen – zum Beispiel auch die, dass ab<br />
jetzt alles anders wird.<br />
Wer sich voll aufpumpt wie einen Fußball<br />
und sagt: „Ab jetzt<br />
nie wieder, jetzt reiße<br />
ich mich zusammen,<br />
das ist mein<br />
fester Wille …“ hat<br />
meist schon genau<br />
durch das Fassen<br />
dieses Vorsatzes<br />
verloren – merkt es<br />
aber leider nicht.<br />
Sie kennen das sicher:<br />
Immer wenn<br />
Sie sich ganz fest<br />
vornehmen, keine<br />
Schokolade zu essen,<br />
weil Sie Gewicht<br />
verlieren wollen, denken Sie besonders<br />
oft an den zarten Schmelz, das süße<br />
Glück. Und es erfordert sehr viel Disziplin<br />
– also: Energie – von Ihnen, dieser Versuchung<br />
nicht nachzugeben. Anders gesagt:<br />
Unsere gute Vorsätze verhindern durch Ich-<br />
Entleerung oft schon, dass wir sie einhalten<br />
können.<br />
Das hat Roy F. Baumeister in vier wissenschaftlichen<br />
Experimenten nachweisen<br />
können, die simple klingen. Das erste ist<br />
hier (noch simpler als es war) zusammengefasst:<br />
Menschen wurden zu einem Experiment<br />
eingeladen, vorher (und als Teil des Experiments,<br />
was ihnen aber nicht bewusst war)<br />
gab es etwas zu essen – köstliche Kekse<br />
oder Rettich. Einige Teilnehmer, wurden<br />
gebeten, sich gegen die Kekse und für den<br />
weniger schmackhaften Rettich zu entscheiden.<br />
Danach sollten alle Teilnehmer ein<br />
Puzzle legen – ein gezinktes, denn die Teile<br />
passten nicht alle zusammen.<br />
Irgendwann haben alle aufgegeben. Das<br />
spannende ist, dass die Teilnehmer, die sich<br />
dazu durchgerungen hatten, statt der Schokokekse<br />
Rettich zu essen, beim Puzzle sehr<br />
viel schneller aufgegeben haben. Wie ist das<br />
zu erklären? Baumeisters Erklärung war:<br />
Es braucht Selbstkontrolle, um sich für<br />
Gute Vorsätze sind wie ein Loch im Fußball: Rasch ist die Luft raus<br />
Rettich und gegen die Schokokekse zu entscheiden.<br />
Solche Selbstkontrolle braucht<br />
Energie. Ebenfalls braucht es Selbstkontrolle<br />
(und somit ebenfalls Energie) zu<br />
versuchen, ein einfach aussehendes, aber<br />
unlösbares Puzzle zusammenzulegen. Der<br />
Energie-Speicher der Rettich-Esser muss<br />
durch den ersten Willensakt (die Entscheidung<br />
gegen die Schokokekse) bereits um<br />
ein gut Stück entleert worden sein. Deshalb<br />
haben sie früher aufgegeben.<br />
Anders ausgedrückt: Hier liegt Ego-Depletion<br />
vor: Ich-Abbau, Ich-Erschöpfung, Ich-<br />
Verarmung, Ich-Schwund, Ich-Raubbau,<br />
Ich-Auszehrung, Ich-Entleerung. Die zur<br />
Zeit verfügbaren Ich-Kräfte aus dem Energiespeicher<br />
der Rettich-Esser waren bereits<br />
durch diese mini-bitzel-klitze-kleine Willensentscheidung<br />
gegen die Schokokekse<br />
zu einem Gutteil aufgebraucht.<br />
Gute Vorsätze – und nicht erst<br />
die Verhaltensänderung – wirken<br />
bereits als Stress<br />
Was hier abläuft, hat Ähnlichkeit mit dem<br />
Ablaufschema bei Stress, das gekennzeichnet<br />
ist durch vier Stufen:<br />
1. Alarm bei Störungen – Ihr Körper mobilisiert<br />
Ressourcen;<br />
2. Widerstand gegen die Störungen – Ihr<br />
Körper erhöht die Herzfrequenz und<br />
© Josef Becker – Fotolia.com<br />
– Februar 2010<br />
28<br />
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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />
schüttet Adrenalin und Kortisol aus;<br />
… und wenn es sehr starker – also traumatisierender<br />
– Stress ist, dann folgen die<br />
nächsten beiden Stufen:<br />
3. Erschöpfung – Ihr Körper erleidet<br />
ernsthafte Schäden;<br />
4. Zusammenbruch – Ihr Körper kann sich<br />
nicht länger wehren.<br />
Bei Stressoren, die zu einem körperlichen<br />
Zusammenbruch führen, sind die Zusammenhänge<br />
jedem Beteiligten klar. Dass<br />
aber nicht so dramatische, im Prinzip aber<br />
ähnliche Dinge im Körper und in der Seele<br />
ablaufen, wenn es um eine Entscheidung<br />
gegen Schokokekse und für das Durchhalten<br />
beim Puzzle-Legen geht – darauf muss<br />
man erst einmal kommen. Und das muss<br />
man erst einmal so schlüssig beweisen, wie<br />
es Baumeister getan hat (siehe Baumeister<br />
et al.: Ego depletion: Is the active self a<br />
limited resource? Journal of Personality<br />
and Social Psychology, 74, 1252-1265).<br />
Mehr noch. Baumeister hat zudem zeigen<br />
können,<br />
• … dass eine persönliche Entscheidung<br />
mehr Ego-Kräfte aufbraucht als das Befolgen<br />
einer Anweisung. Das heißt: Wer auch<br />
mal Anweisungen folgt, auch mal mit<br />
dem Strom schwimmt, nicht immer<br />
selbst entscheiden will, kein ewiger<br />
Besserwisser sein will – der hat mehr<br />
Energie, sein Ziel zu erreichen. Wichtig<br />
dabei: Es geht hier nicht nur um<br />
Anweisungen auf dem Weg zu einem<br />
konkreten Ziel. Sondern es geht um<br />
die Grundhaltung, nicht immer alles<br />
selbst entscheiden zu müssen. Denn<br />
der Lifestyle „Ich schwimme gegen<br />
den Strom“ ist ein hochgradiger Energie-Räuber.<br />
• … nicht nur Entscheidungen (also<br />
geistige Vorgänge) brauchen Ich-<br />
Kräfte auf, die dringend für unsere<br />
Selbstregulationen gebraucht werden.<br />
Stärker noch ist die Ich-Entleerung<br />
bei Affekt-Kontrolle – also<br />
wenn wir versuchen, unsere Gefühle<br />
„auf Linie zu bringen“. „Ich hasse<br />
Abwaschen, aber jetzt dränge ich<br />
meinen Hass mal zurück“ – wer solche<br />
Wege gehen muss, wird vermutlich<br />
zur Spüle kommen, dann aber<br />
nicht abwaschen, sondern erst mal<br />
eine Ruhepause einlegen und rasch<br />
mal etwas aus dem Kühlschrank naschen.<br />
• … und wer gerade eine geistige<br />
und seelische Entscheidung hinter sich hat,<br />
wird sich direkt danach gegen Tätigkeiten<br />
entscheiden (oder bei ihnen pfuschen), die<br />
das momentan vorhandene seelische Kräfte-Repertoire<br />
weiter in Anspruch nehmen.<br />
Gute Vorsätze – eigentlich einleuchtend,<br />
dass wir ihnen nicht<br />
immer gerecht werden können<br />
Wie neu ist Ihnen, was hier referiert worden<br />
ist?<br />
Vermutlich nicht allzusehr. Aber hier gilt<br />
ein Satz von Sigmund Freud: „Wir haben<br />
es immer gewusst. Aber wir haben zu selten<br />
daran gedacht.“<br />
Was direkt einleuchtet, hört leider oft auch<br />
rasch zu leuchten auf, und deshalb lohnen<br />
sich die folgenden Gedanken:<br />
• Auch bei meinen Klienten und sogar bei<br />
mir ist es so wie bei allen anderen Menschen.<br />
• Auch bei meinen Klienten und sogar bei<br />
mir ist irgendwann Schicht im Schacht.<br />
• Auch meine Klienten können und sogar<br />
ich kann immer wieder mal nur noch mit<br />
halber, mit viertel, mit sechzehntel Kraft<br />
fahren.<br />
Der Mensch ist ein Computer<br />
mit sehr kleinem Arbeitsspeicher<br />
Prof. Roy Baumeisters Forschung erklärt, warum<br />
• wider Erwarten längst nicht alle Menschen<br />
Management-Jobs (also Kontolle und Führung)<br />
anstreben;<br />
• dass Seelenzustände wie Burnout, gelernte<br />
Hilflosigkeit oder Trauma für Außenstehende eher<br />
begreifbar werden, wenn sie an Ich-Erschöpfung<br />
denken;<br />
• dass Social Support hilft, Verhaltensveränderungs-<br />
und Selbstverbesserungs-Programme<br />
durchzuziehen;<br />
• dass so viele Menschen<br />
… vor der Freiheit fliehen und Regeln suchen<br />
… sich gerne anpassen<br />
… Neues schlecht verkraften und deshalb konservativ<br />
sind<br />
… vor Kreativität zurückschrecken<br />
… Gewalt ausüben, wenn sie sich von Fremdem<br />
überwältigt fühlen …<br />
Stellen Sie sich dazu einmal vor, Ihr Kopf und<br />
Herz wären ein Computer mit einem rieisigen<br />
Speicher, aber mit einem Mini-Arbeitsspeicher.<br />
Sie würden sich dann alles merken können, aber<br />
in jeder konkreten Situation sind Ihnen Ihre altgewohnte<br />
Routinen am liebsten.<br />
• Und in diesem Zustand leisten meine<br />
Klienten und sogar ich selbst immer weniger,<br />
obwohl wir hoch aktiv sind.<br />
• Und hoch erfolgreich sind wird im Zustand<br />
der Ich-Entleertheit nur bei der Produktion<br />
von Fehlern.<br />
Gute Vorsätze – und<br />
warum und womit sie den Weg<br />
zur Hölle pflastern<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen:<br />
1. Jede willentliche Entscheidung raubt uns<br />
Antriebskräfte und behindert anschließend<br />
erst einmal unsere Fähigkeit zu weiteren<br />
verantwortungsvollen Entscheidungen.<br />
2. Jede willentliche Entscheidung raubt uns<br />
Antriebskräfte und behindert anschließend<br />
erst einmal unsere Fähigkeit zur Selbst-Regulation<br />
(zu allem also, was einer guten<br />
Entscheidung oder einem guten Vorsatz an<br />
Taten folgen sollte).<br />
3. Ebenso raubt uns jeder Akt der Selbst-<br />
Regulation Energie, die dann für weitere<br />
Akte von Selbst-Regulation erst einmal<br />
nicht zur Verfügung stehen.<br />
4. Jeder Akt der Selbstregulation und jede<br />
Entscheidung bringen uns erst einmal dahin,<br />
dass wir lieber passiv als aktiv sind.<br />
5. Entscheidungen (gleich welcher<br />
Art) einerseits und Selbst-Regulation<br />
oder Selbstkontrolle andererseits,<br />
beziehen ihre Energie aus demselben<br />
Speicher.<br />
6. Aus eben diesem Speicher bezieht<br />
auch Aktiv-Sein seine Energie.<br />
7. Dieser Ich-Energie-Speicher ist<br />
überraschend klein und entleert sich<br />
schnell, und das gilt …<br />
8. ganz besonders bei Kindern und<br />
Ehepartnern, die erzogen werden<br />
sollen, und bei Schülern und Mitarbeitern,<br />
die motiviert oder sonstwie<br />
inspiriert oder einfach nur angetrieben<br />
werden sollen.<br />
9. Überfordern Sie Ihre <strong>Coaching</strong>-<br />
Klienten nicht.<br />
10. Überfordern Sie Ihre Mitarbeiter<br />
nicht.<br />
11. Und überfordern Sie sich selbst<br />
nicht.<br />
12. Gehen Sie als Faustregel davon<br />
aus, dass alle Menschen, die etwas<br />
leisten wollen, einen Manager brauchen,<br />
der ihnen das Monitoring abnehmen<br />
– und dies in einer liebevollen,<br />
unbelastenden, aber durchaus<br />
direktiven Art.<br />
•<br />
– Februar 2010<br />
29<br />
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Vorschau<br />
Überlauf Beitrag Roswitha van der Markt, von Seite 19<br />
Wer sich selbst ein guter Leader ist, kennt die Herausforderungen<br />
jeder guten Führungskraft: bitte hier klicken und weiterlesen auf<br />
der letzten Seite<br />
• Wie motiviert man sich und andere? – in Krisenzeiten, bei Sorgen<br />
und Ängsten, bei Veränderungen, bei Langeweile oder Abneigung,<br />
bei Misserfolgen wie auch nach Erfolgen …<br />
• Wie kann man seine Schwächen ausgleichen? – durch Stärken<br />
und Wissen anderer, durch Respekt und Wertschätzung anderer<br />
wie durch die Akzeptanz der eigenen Persönlichkeit....<br />
• Wie kann man Wachstum erreichen? – bei sich und bei anderen,<br />
in der Abteilung und im Unternehmen..<br />
• Was muss wirklich getan werden?<br />
• Wie kann man sich selbst wie anderen ein „guter Freund“ sein?<br />
– mit Achtung, Respekt, Klarheit in Zielsetzung und Ausführung,<br />
Verantwortung, Verlässlichkeit....<br />
… und dabei immer wieder mal „auf den höchsten Baum“ steigen<br />
und sich den Überblick verschaffen, ob man sich noch auf dem<br />
RECHTEN WEG befindet und die wirklich wichtigen Dinge tut. •<br />
Unter Copyright und unter Vorbehalt finden Sie hier die<br />
<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong>-Themenschwerpunkte für 2010<br />
Wenn Sie Themenwünsche haben, bitte schreiben Sie eine Mail an redaktion@coaching<strong>heute</strong>.de<br />
März <strong>Coaching</strong> plus Positive Psychologie – die unschlagbare,<br />
zukunftsfeste Kombination<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: <strong>Coaching</strong> der<br />
Zukunft – Wohin geht der Trend? Auf welche Wege und Methoden<br />
setze ich?<br />
April Führungserfolg durch Freundlichkeit: „The Power<br />
of nice“<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Werte im <strong>Coaching</strong><br />
– werden wir wieder konservativer?<br />
Mai Führen durch positive Emotionen: Neugier, Interesse<br />
an dem, was das Leben bringt und fordert. Statt<br />
Rückzug von der Teilnahme am Leben<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wann bin ich in<br />
der Arbeit hart zu mir selbst? Wann lasse ich mich in der Arbeit<br />
treiben?<br />
Juni Erfolgsgarant Flow: Das große Glücksgefühl, dass<br />
Sie nicht spüren.<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: So motiviere ich<br />
mich selbst in meiner Arbeit<br />
Juli Selbstbestimmung statt Everybody‘s Darling<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wie habe ich<br />
Selbstbewusstsein gelernt?<br />
August Körper und <strong>Coaching</strong>: Selbstliebe statt Kampf<br />
gegen mich selbst<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: So entschlüsseln<br />
Sie Körpersignale und fördern Ihre Intuition<br />
September <strong>Coaching</strong>-Ziele: verorten, vernetzen,<br />
führen. Das Rüstzeug für den Erfolg<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Meine Top Ten der<br />
Menschenführung<br />
Oktober Niemand belehren, niemand bekehren, sondern<br />
Mitarbeiter und Kunden begeistern<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wie Chefs sich<br />
am besten präsentieren. Was Mitarbeiter ihnen am ehesten<br />
abkaufen<br />
November Sinn in der Arbeit, Sinn im Leben – die<br />
vergessene Quelle für Glück<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Mein persönlicher<br />
Sinn der Arbeit, mein persönlicher Sinn des Lebens<br />
Dezember Der dritte Asgodom Persönlichkeits-Kongress:<br />
Passion pays – Erfolg durch Leidenschaft<br />
• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Meine Top Ten für<br />
beruflichen Erfolg<br />
Impressum:<br />
<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> – das Internet-Magazin wird herausgegeben von Sabine Asgodom. Mitherausgeber der oben auf den Seiten namentlich gekennzeichneten<br />
Beiträge sind die jeweils dort erwähnten Coaches. <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> will durch die Mitherausgeber thematische Vielfalt statt einer festgelegten Blattlinie garantieren.<br />
Die Mitherausgeber beteiligen sich an den Redaktions- und Produktionskosten. Bitte richten Sie alle Kommentare, Fragen etc. zu Einzelbeiträgen an die<br />
jeweiligen Mitherausgeber. Informationen <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> insgesamt betreffend erhalten Sie über redaktion@coaching-<strong>heute</strong>.de.<br />
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<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> erscheint bei Asgodom Live®, Prinzregentenstr. 85, 81675 München, Tel: 089 982 47 49 0, Fax: 089 982 47 49 8, info@asgodom.de, Internet:<br />
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– Februar 2010<br />
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