Die Ziele sind erreicht
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profile<br />
Das Magazin der Sana Kliniken AG<br />
Ausgabe 1_2009 www.sana.de<br />
ManageMent & OrganisatiOn<br />
Zentrales Belegungsmanagement<br />
Medizin<br />
Gynäkologie im Sana-Verbund<br />
Pflege<br />
CNE: Pflege-Fortbildung online<br />
abschluss des zukunftsPrOgraMMs „sana 2008“<br />
<strong>Die</strong> <strong>Ziele</strong> <strong>sind</strong> <strong>erreicht</strong>
profile 1-09 inhalt<br />
Eigner der Sana Kliniken AG<br />
2<br />
10<br />
schwerpunkt<br />
10 „sana 2008“<br />
abgeschlossen<br />
Allianz Private Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH<br />
www.gesundheit.allianz.de<br />
ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung V.V.a.G.<br />
www.alte-oldenburger.de<br />
ARAG Krankenversicherungs-AG<br />
www.arag.de<br />
AXA Krankenversicherung AG<br />
www.axa.de<br />
Barmenia Krankenversicherung a.G.<br />
www.barmenia.de<br />
Bayerische Beamtenkrankenkasse AG<br />
www.vkb.de<br />
BBV Krankenversicherung AG<br />
www.bbv.de<br />
CENTRAL KRANKENVERSICHERUNG AG<br />
www.central.de<br />
30<br />
4 Editorial<br />
unter uns<br />
5 Konzerntarifverträge unterzeichnet<br />
9 Zweistelliges Wachstum<br />
Willkommen<br />
6 Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont<br />
8 Klinikum Hoyerswerda<br />
CONCORDIA Krankenversicherungs-AG<br />
www.concordia.de<br />
Continentale Krankenversicherung a.G.<br />
www.continentale.de<br />
Debeka Krankenversicherungsverein a.G.<br />
www.debeka.de<br />
DEUTSCHER RING Krankenversicherungsverein a.G.<br />
www.deutscherring.de<br />
DEVK Krankenversicherungs-AG<br />
www.devk.de<br />
DKV Deutsche Krankenversicherung AG<br />
www.dkv.com<br />
Gothaer Krankenversicherung AG<br />
www.gothaer.de<br />
HALLESCHE Krankenversicherung a.G.<br />
www.hallesche.de
32 40<br />
Management & Organisation<br />
15 Freiberg – Geschäftsanteile übertragen<br />
16 Sana IT Services – Jahr des Service<br />
18 Standardisierung der Zimmerausstattung<br />
20 Erding – Zentrales Belegungsmanagement<br />
22 Sommerfeld/Remscheid – Hausdamen<br />
Menschen bei sana<br />
29 Ella Petersen<br />
Vor Ort<br />
30 Sana Klinik Eutin<br />
HanseMerkur Krankenversicherung AG<br />
www.hansemerkur.de<br />
HUK-COBURG-Krankenversicherung AG<br />
www.huk24.de, www.huk.de<br />
INTER Krankenversicherung aG<br />
www.inter.de<br />
Landeskrankenhilfe V.V.a.G.<br />
www.lkh.de<br />
LIGA Krankenversicherung Kath. Priester V.V.a.G.<br />
LVM Krankenversicherungs-AG<br />
www.lvm.de<br />
Mannheimer Krankenversicherung AG<br />
www.mannheimer.de<br />
Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft<br />
www.mecklenburgische.de<br />
MÜNCHENER VEREIN Krankenversicherung a.G.<br />
www.muenchener-verein.de<br />
Medizin<br />
32 Gynäkologie im Sana-Verbund<br />
36 Innovative OP-Verfahren und Therapien<br />
38 Düsseldorf – Sana-Harvard Fellowship<br />
Pflege<br />
40 CNE: Pflege-Fortbildung online<br />
43 Remscheid – Neue Ausbildungsordnung<br />
44 Ulm – Einsatz von Serviceassistentinnen<br />
45 leute<br />
45 Impressum<br />
PAX-Familienfürsorge Krankenversicherung AG<br />
www.familienfuersorge.de<br />
Provinzial Krankenversicherung Hannover AG<br />
www.vgh.de<br />
R+V Krankenversicherung AG<br />
www.ruv.de<br />
SIGNAL Krankenversicherung a.G.<br />
www.signal.de<br />
Süddeutsche Krankenversicherung a.G.<br />
www.sdk.de<br />
UKV - UNION KRANKENVERSICHERUNG AG<br />
www.ukv.de<br />
uniVersa Krankenversicherung a.G.<br />
www.universa.de<br />
VICTORIA Krankenversicherung AG<br />
www.victoria.de<br />
www.pkv.de<br />
3
profile 1-09 editorial<br />
Nachhaltigkeit ist unser Ziel<br />
4<br />
Der tägliche Blick in die Zeitung, die<br />
abendlichen Nachrichten – sie lösen<br />
Bestürzung aus. Wir sehen uns mit<br />
einer Finanz- und Wirtschaftskrise konfrontiert,<br />
deren Auswirkungen noch<br />
überhaupt nicht absehbar <strong>sind</strong>. Das<br />
Gesundheit- und Krankenhauswesen<br />
ist vermeintlich die einzige Branche,<br />
die verschont bleibt. Täuschen wir uns<br />
nicht; wenn die öffentlichen Kassen<br />
den gesamten Druck der Steuerausfälle<br />
verkraften müssen, wenn in den<br />
Haushalten die finanziellen Konsequenzen<br />
der anlaufenden Maßnahmen<br />
zur Krisenbewältigung bilanziert <strong>sind</strong>,<br />
wenn die Krankenkassen mit geringeren<br />
Beitragseinnahmen leben müssen,<br />
kommt die Krise auch bei uns an. Niemand<br />
soll glauben, dass in einem solchen<br />
Szenario Politik und Gesetzgeber<br />
auf weitere Kosten dämpfende Eingriffe<br />
verzichten werden. Sie können es<br />
gar nicht.<br />
Wir <strong>sind</strong> also gut beraten, unsere<br />
Einrichtungen, unsere Unternehmensgruppe<br />
auf diese Herausforderungen<br />
vorzubereiten. Dabei können wir auf<br />
ein gutes, in vielen Kliniken sogar sehr<br />
gutes Jahr 2008 bauen. Mit Blick auf<br />
die Eingangsworte wird jeder Verständnis<br />
dafür haben, dass wir eher zurückhaltend<br />
das Erreichte kommentieren.<br />
Nichts ist so vergänglich, wie der<br />
Erfolg von gestern. Mit der Motivation,<br />
mit dem Engagement und dem Erfolgswillen,<br />
den unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter täglich zeigen, <strong>sind</strong> wir<br />
aber sehr zuversichtlich, die Story der<br />
Sana Kliniken AG in diesem und in den<br />
kommenden Jahren mit ähnlich guten<br />
Ergebnissen fortschreiben zu können.<br />
<strong>Die</strong> Erfolge des Jahres 2008 und die<br />
rasante Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre waren nur möglich, weil sich<br />
ganz viele Persönlichkeiten für die<br />
Sana, für ihr Unternehmen vorbildlich<br />
eingesetzt haben. Danke schön!<br />
Dass wir mit diesem Weg nicht falsch<br />
liegen, zeigen auch die Akquisitionen,<br />
die wir jüngst getätigt haben. Sowohl<br />
in Hameln wie auch gerade in Hoyerswerda<br />
konnten wir mit unseren besonderen<br />
Fähigkeiten punkten. Dazu<br />
gehört auf der finanziellen Seite eine<br />
Strategie, die langfristig angelegt ist<br />
und die den Faktor Sicherheit in den<br />
Mittelpunkt rückt. Dazu gehören in<br />
allen Unternehmensfunktionen das<br />
permanenten Hinterfragen der strategischen<br />
Ausrichtung und unseres Tun<br />
und die Anpassung an die künftigen<br />
Erfordernisse. Mit dem Zukunftsprogramm<br />
„sana 2008“ haben wir dies<br />
getan. In verschiedenen Teilprojekten<br />
haben wir nach zukunftsfähigen Lösungen<br />
gesucht – und sie auch gefunden.<br />
<strong>Die</strong>ser Erfolg motiviert. Deshalb steht<br />
auch schon ein Nachfolgeprogramm<br />
unter dem Titel MOVE 11. Was sich<br />
dahinter verbirgt, werden Sie in der<br />
nächsten Ausgabe der Profile lesen<br />
können.<br />
Was wünsche ich mir für die kommende<br />
Monate und Jahre? Unsere<br />
Krankenhäuser sollen sich noch stärker<br />
ihrer besonderen Rolle als unverzichtbarer<br />
Teil der Infrastruktur für die<br />
Bevölkerung bewusst werden, ihrer<br />
herausragenden Bedeutung als Arbeitgeber,<br />
ihrer besonderen Position in<br />
einem sich zunehmend vernetzenden<br />
Gesundheitswesen, ihrer Chancen in<br />
einer Wachstumsbranche Gesundheitswirtschaft.<br />
In dem Umfang, wie<br />
es uns gelingt, diese Potenziale nachhaltig<br />
zu erschließen, werden wir unseren<br />
Weg gehen.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Dr. Michael Philippi<br />
Vorstandsvorsitzender
• einigung Mit Marburger bund und Ver.di<br />
unter uns<br />
profile 1-09<br />
konzerntarifverträge unter dach und fach<br />
die sana kliniken ag hat mit der Ärztegewerkschaft Marburger bund sowie mit der Vereinten<br />
dienstleistungsgewerkschaft ver.di konzerntarifverträge geschlossen. es <strong>sind</strong> die<br />
ersten entsprechenden Verträge in der sana-firmengeschichte.<br />
Für Sana war es ein historischer Moment: Am 20. November<br />
setzten Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Philippi und<br />
Arbeitsdirektor Jan Stanslowski auf Seiten Sana sowie Rudolf<br />
Henke und Dr. Andreas Botzlar, 1. und 2. Vorsitzender<br />
des Marburger Bundes, ihre Unterschriften unter den ersten<br />
Konzerntarifvertrag in der Firmengeschichte. Dem 40<br />
Seiten dicken Vertragswerk waren konstruktive Verhandlungen<br />
vorausgegangen, die sich über mehrere Monate hingezogen<br />
hatten.<br />
Mit dem erzielten Ergebnis zeigten sich beide Vertragsparteien<br />
sehr zufrieden. „<strong>Die</strong>ser zukunftsorientierte und<br />
innovative Tarifvertrag sorgt für Transparenz und Chancengleichheit<br />
und realisiert für die 2.000 Mediziner der Sana Kliniken<br />
ein attraktives Vergütungsniveau“, sagte Dr. Michael<br />
Philippi bei der Vertragsunterzeichnung. Der Vertrag gelte<br />
im Osten wie im Westen gleichermaßen und schließe auch<br />
eine Anhebung der Arztgehälter ein: „Zum 1. Juli 2009 werden<br />
die Gehälter um durchschnittlich vier Prozent, zum 1.<br />
Januar 2010 um weitere zwei Prozent steigen.“<br />
Auch verpflichtet sich Sana, Assistenzärzten das Facharztgehalt<br />
zu bezahlen, wenn es betriebsbedingt zu Verzögerungen<br />
in der Facharzt-Weiterbildung kommt. „Damit wollen<br />
wir die fachärztliche Weiterbildung innerhalb der Regelzeit<br />
nachhaltig fördern“, so Dr. Philippi. Ein neuer Weg wurde<br />
zudem bei der Vergütung von Bereitschaftsdiensten beschritten.<br />
Zukunftsgerichtete Leistungen<br />
Der Vertrag zwischen Sana und ver.di wurde zwei Monate<br />
danach, am 30. Januar 2009, in der Berliner ver.di-Zentrale<br />
unterzeichnet. Er ist bundesweit für alle Beschäftigtengruppen<br />
gültig. Allerdings betrifft er noch nicht alle Mitarbeiter<br />
des Sana-Konzerns, da einige der Krankenhäuser Mitglied<br />
der kommunalen Arbeitgebervereinigung <strong>sind</strong> und damit<br />
dem TVöD (Tarifvertrag öffentlicher <strong>Die</strong>nst) unterliegen.<br />
„Der Konzerntarifvertrag gilt zunächst für 6.000 der insgesamt<br />
16.400 Mitarbeiter“, erklärt Jan Stanslowski, „er soll<br />
aber schrittweise auf alle Kliniken übertragen werden.“<br />
Auch dieser Vertrag enthält eine zweistufige Anhebung<br />
der Gehälter: Seit Januar 2009 können sich die Beschäftigten<br />
über durchschnittlich sechs Prozent mehr Gehalt freu-<br />
en, zum 1. Juli 2009 kommen noch einmal 4,3 Prozent dazu.<br />
Außerdem gibt es rückwirkend zum 1. Juli 2008 eine Einmalzahlung.<br />
„Der Konzerntarif schafft eine einheitliche Tarifwelt und<br />
enthält darüber hinaus eine Vielzahl zukunftsgerichteter<br />
Leistungen“, stellte Dr. Michael Philippi heraus. So wurde<br />
etwa für die Kinderbetreuung ein finanzieller Zuschuss<br />
von monatlich bis zu 100 Euro vereinbart, um Mitarbeitern<br />
in der Babypause die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern.<br />
„Auszubildende mit guten Abschlüssen erhalten neben der<br />
Erfolgsprämie eine Übernahmegarantie mit der Möglichkeit<br />
zur anschließenden Fachweiterbildung“, nennt Arbeitdirektor<br />
Stanslowski ein weiteres Beispiel.<br />
Weitere Gespräche vereinbart<br />
<strong>Die</strong> beiden Konzerntarifverträge haben jeweils eine Laufzeit<br />
von zwei Jahren. In dieser Zeit <strong>sind</strong> bereits weitere Verhandlungen<br />
vereinbart. Dabei wird es unter anderem um Themen<br />
wie die Einführung von Zeitwertkonten und die betriebliche<br />
Altersversorgung gehen. Dr. Philippi ist zuversichtlich, auch<br />
hier zu guten Ergebnissen zu gelangen. ••<br />
Vertragsunterzeichnung in der Berliner ver.di-Zentrale<br />
5
profile 1-09 Willkommen<br />
• strategische Partnerschaft<br />
gesundheitseinrichtungen hameln-Pyrmont<br />
<strong>Die</strong> Sana Kliniken AG ist seit Januar<br />
2009 Minderheitsgesellschafter der<br />
Gesundheitseinrichtungen Hameln-<br />
Pyrmont gGmbH. Sie übernahm 49<br />
Prozent der Anteile vom Landkreis<br />
Hameln-Pyrmont und stellt mit Marco<br />
Kempka und Dr. Ralf Paland die Geschäftsführung<br />
des Unternehmens,<br />
zu dem das Seniorenheim „Zur Höhe“<br />
sowie das Kreiskrankenhaus Hameln<br />
gehören. Das Krankenhaus ist Akademisches<br />
Lehrkrankenhaus der Universität<br />
Hannover. Es verfügt über zwei<br />
Betriebsstätten, die derzeit am Standort<br />
„An der Weser“ zusammengelegt<br />
werden. Der Standort „Wilhelmstraße“<br />
wird dann zu einem Gesundheitscampus<br />
umgebaut.<br />
„<strong>Die</strong> Einrichtungen stehen wirtschaftlich<br />
gut da, passen in unsere<br />
strategische Ausrichtung und tragen<br />
Entwicklungspotenzial in sich“, sagt<br />
Sana-Finanzvorstand Thomas Lemke.<br />
Es gelte nun, den Standort weiterzuentwickeln.<br />
Dazu gehören etwa der<br />
Ausbau der Krankenpflegeschule zur<br />
Gesundheitsakademie und die Schaffung<br />
neuer Stellen im <strong>Die</strong>nstleistungsbereich.<br />
Vorgesehen <strong>sind</strong> auch Investitionen<br />
in Höhe von 15 Mio. Euro. ••<br />
Marco Kempka (li.) ist erfahrener<br />
Krankenhausmanager. Zuletzt war der<br />
36-Jährige Geschäftsführer der Helios<br />
Klinik Bad Berleburg. Dr. Ralf Paland<br />
ist seit Juli 2004 als Projektleiter Mergers<br />
& Acquisitions in der Unternehmensentwicklung<br />
von Sana tätig. Der<br />
42-Jährige hat maßgeblich am Zustandekommen<br />
der Beteiligung von Sana<br />
in Hameln mitgewirkt. ••<br />
6<br />
Auf einen Blick<br />
Kreiskrankenhaus Hameln<br />
www.kreiskrankenhaus-hameln.de<br />
Betriebsstätten:<br />
• „An der Weser“<br />
• „Wilhelmstraße“<br />
Betten: 443<br />
Mitarbeiter (VK): 740<br />
Patienten stationär: 21.000<br />
ambulant: 30.000<br />
Leistungsspektrum:<br />
• Hämatologie und Onkologie<br />
• Hepato-Gastroenterologie<br />
• Kardiologie<br />
• Allgemein- und Abdominalchirurgie<br />
• Gefäßchirurgie<br />
• Unfallchirurgie und Orthopädie<br />
• Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />
• Urologie<br />
• Kinder- und Jugendmedizin<br />
• Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
• Anästhesie und Intensivmedizin<br />
• Radiologie<br />
• Pathologie<br />
• Augenheilkunde (Belegabt.)<br />
• Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
(Belegabt.)<br />
• HNO (Belegabt.)<br />
Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. Helmuth Schmidt<br />
Pflegedirektorin:<br />
Kerstin Heiermann<br />
• gesundheitseinrichtungen<br />
hameln-Pyrmont ggmbh<br />
saint-Maur-Platz 1<br />
31785 hameln<br />
geschäftsführer:<br />
dr. ralf Paland, Marco kempka,<br />
klaus-helmut Jellinek (bis 31. Mai 2009)<br />
telefon 05151 97-1112<br />
telefax 05151 97-1155<br />
info@kreiskrankenhaus-hameln.de<br />
Seniorenheim „Zur Höhe“<br />
www.szh-hameln.de<br />
Plätze: 127<br />
Mitarbeiter (VK): 40<br />
Leistungsspektrum:<br />
• Stationäre Pflege<br />
• Kurzzeitpflege<br />
Heimleiter: Ingo Peters<br />
Pflegedienstleitung: Isolde Kirchberg<br />
An der Weser<br />
Wilhelmstraße<br />
Seniorenheim "Zur Höhe"
• interVieW<br />
„sana hat das beste<br />
gesamt paket vorgelegt“<br />
rüdiger butte, landrat des landkreises hameln-Pyrmont<br />
(www.hameln-pyrmont.de), war Verhandlungspartner der<br />
sana beim Verkauf des 49-Prozent-anteils an der kreiseigenen<br />
gesundheitseinrichtungen hameln-Pyrmont ggmbh. im<br />
interview zeigt er sich sehr zufrieden mit der damaligen entscheidung<br />
sowie der seitherigen entwicklung.<br />
sana profile: Herr Butte, der Kreistag hat im vergangenen<br />
Oktober mit großer Mehrheit für Sana als Partner<br />
gestimmt. Was hat den Ausschlag pro Sana gegeben?<br />
Rüdiger Butte: Von allen Angeboten, über die wir beraten<br />
haben, ist von Sana das beste Gesamtpaket für unsere Gesundheitseinrichtungen<br />
vorgelegt worden. Im Vordergrund<br />
stehen dabei eine sichere Gesundheitsversorgung und der<br />
Ausbau von Arbeitsplätzen in der Region.<br />
Was war denn überhaupt der Anlass, einen strategischen<br />
Partner für die Gesundheitseinrichtungen zu suchen?<br />
Mit der strategischen Partnerschaft wollten wir die medizinische<br />
und wirtschaftliche Situation des Krankenhauses<br />
verbessern und für die Zukunft stärken. Unsere finanziellen<br />
Mittel als Kommune <strong>sind</strong> äußerst knapp. Wir hätten<br />
notwendige Innovationen in neue Hightech-Geräte und Behandlungsmethoden<br />
langfristig nicht garantieren können.<br />
Damit wären wir ein großes Risiko in der qualitativen Gesundheitsversorgung<br />
der Region eingegangen. Um unsere<br />
Gesundheitseinrichtungen fit für die Zukunft zu machen,<br />
haben wir uns entschlossen, einen strategischen Partner<br />
mit entsprechendem medizinischen Know-how und Investitionskraft<br />
zu suchen.<br />
Gab es für diese Entscheidung Unterstützung aus dem<br />
Krankenhaus und dem Seniorenheim oder überwog der<br />
Widerstand gegen einen neuen Gesellschafter?<br />
<strong>Die</strong>se Entscheidung wurde von den Menschen, die in unseren<br />
Gesundheitseinrichtungen arbeiten, mitgetragen. Es<br />
geht hier schließlich um die Sicherung von Arbeitsplätzen<br />
und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Der Betriebsrat,<br />
große Teile der Mitarbeiterschaft und nahezu alle Chef-<br />
ärzte hatten sich im Vorfeld für eine Partnerschaft mit Sana<br />
ausgesprochen. Das ist ein deutliches Signal dafür, dass die<br />
breite Mehrheit der Mitarbeiter voll und ganz hinter dieser<br />
Kooperation steht.<br />
Wenn sich die Partnerschaft bewährt, <strong>sind</strong> Sie bereit,<br />
weitere zwei Prozent der Gesellschafteranteile – und damit<br />
die Mehrheit – an Sana abzugeben. Das ist ein ungewöhnlicher<br />
Schritt.<br />
Wir haben diese Möglichkeit des Kaufs von weiteren zwei<br />
Prozent bei der Suche eingeräumt, um einen Partner zu finden,<br />
der alle von uns gewünschten Kriterien für diese Kooperation<br />
erfüllt. Uns ist sehr bewusst, dass der Verkauf dieser<br />
zwei Prozent ein großer Vertrauensbeweis in den Bestand<br />
und die einvernehmliche Zusammenarbeit mit Sana ist. Wir<br />
als Landkreis bleiben auch nach Abgabe dieser zwei Prozent<br />
ein Partner auf Augenhöhe. Wir haben uns ein starkes Mitspracherecht<br />
gesichert. Wichtige Entscheidungen können<br />
laut Gesellschaftervertrag nur mit unserem Einverständnis<br />
getroffen werden. Für die Menschen in unserer Region ist<br />
es ganz wichtig, dass wir als Landkreis das Kreiskrankenhaus<br />
nicht komplett aus der Hand geben.<br />
Für die weitere Nutzung des Standorts „Wilhelmstraße“<br />
hat Sana die Idee eines Gesundheitscampus entwickelt.<br />
Wie stehen Sie zu diesem Konzept?<br />
Mit dem Gesundheitscampus werden wichtige Bereiche<br />
der Gesundheitsversorgung und -vorsorge an einer Adresse<br />
zusammengeführt. <strong>Die</strong>ser Campus ist ein Zukunftsmodell<br />
im Hier und Jetzt. Und er ist ein Signal dafür, dass unsere<br />
strategische Partnerschaft von Beginn an mit Leben erfüllt<br />
wird. <strong>Die</strong>ser zeitnahe Start von konkreten Maßnahmen dokumentiert<br />
die Verlässlichkeit unseres Partners Sana. ••<br />
7
profile 1-09 Willkommen<br />
• Minderheitsbeteiligung<br />
klinikum hoyerswerda<br />
Das sächsische Hoyerswerda (Landkreis<br />
Bautzen) hat 49 Prozent der<br />
Geschäftsanteile der stadteigenen<br />
Klinikum Hoyerswerda gemeinnützige<br />
GmbH an die Sana Kliniken AG veräußert.<br />
<strong>Die</strong> Stadtverordnetenversammlung<br />
der Großen Kreisstadt hatte Anfang<br />
März mit breiter Mehrheit für diesen<br />
Schritt gestimmt, um die medizinische,<br />
personelle und wirtschaftliche<br />
Situation des Krankenhauses nachhaltig<br />
zu stärken. Das von Sana vorgelegte<br />
Konzept einer „Strategischen Partnerschaft“<br />
hatte dabei überzeugt.<br />
Sana übernimmt die operative Führung<br />
des Klinikums und hat zudem ein<br />
umfangreiches Personal- und Investitionspaket<br />
geschnürt. Unter anderem<br />
wird bis 2012 auf betriebsbedingte<br />
Kündigungen verzichtet, vielmehr sollen<br />
im kliniknahen <strong>Die</strong>nstleistungsbereich<br />
50 neue Arbeitsplätze entstehen,<br />
um Hoyerswerda als zentralen Gesundheitsstandort<br />
im Sana-Netzwerk<br />
von Sachsen und Südbrandenburg auszubauen.<br />
Auch wird die Stadt Hoyerswerda<br />
von Investitionsverpflichtungen<br />
befreit, bereits geplante Investitionen<br />
in Höhe von 22,5 Mio. Euro werden<br />
von Sana übernommen.<br />
„Als Schwerpunktversorger mit einem<br />
medizinisch hochwertigen Leistungsspektrum<br />
und einer soliden<br />
Marktstellung als der Rundumversorger<br />
der Region passt das Klinikum<br />
Hoyerswerda sehr gut zum Medizinportfolio<br />
der Sana Kliniken“, sagt der<br />
Vorstandsvorsitzende Dr. Michael<br />
Philippi. „Wir freuen uns daher sehr<br />
über die Entscheidung und danken für<br />
das entgegengebrachte Vertrauen.“<br />
Das Klinikum Hoyerswerda ist Akademisches<br />
Lehrkrankenhaus der TU<br />
Dresden. Es ist schon seit längerem<br />
wichtiger regionaler Partner der Sana-<br />
Herzzentren in Cottbus und Dresden<br />
sowie Mitglied im Sana-Einkaufsverbund.<br />
••<br />
8<br />
Geschäftsführer Dipl.-Ing. Andreas Grahlemann, der seit Juni<br />
2006 das Klinikum Hoyerswerda erfolgreich leitet, wird in dieser<br />
Funktion auch künftig die Geschicke des Hauses und der verbundenen<br />
Unternehmen lenken. Der 56-Jährige stammt aus Frankfurt<br />
(Oder), er hat in Chemnitz studiert und war danach zunächst<br />
in der technischen <strong>Die</strong>nstleistungsbranche als Technischer Direktor<br />
beschäftigt. Mitte der 90er Jahre schloss er ein Studium<br />
der BWL in Ingolstadt an. Bevor er nach Hoyerswerda kam, war Andreas Grahlemann<br />
Geschäftsführer des Klinikums Markendorf in Frankfurt (Oder). ••<br />
Auf einen Blick<br />
Klinikum Hoyerswerda<br />
www.klinikumhoyerswerda.de<br />
Betten: 520<br />
Mitarbeiter (VK): 1.200<br />
Patienten: 57.000<br />
Leistungsspektrum:<br />
• Gastroenterologie, Diabetologie,<br />
Infektiologie<br />
• Kardiologie und Angiologie<br />
• Lungen- und Bronchialkrankheiten<br />
• Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und<br />
Kinderchirurgie<br />
• Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie<br />
• Allergologie und Dermatologie<br />
• Urologie<br />
• HNO<br />
• Kinder- und Jugendmedizin<br />
• Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
• Anästhesie und Intensivmedizin<br />
• Radiologie<br />
• Pathologie<br />
• Laboratoriumsmedizin<br />
• Augenheilkunde (Belegabteilung)<br />
• klinikum hoyerswerda<br />
gemeinnützige gmbh<br />
Maria-grollmuß-straße 10<br />
02977 hoyerswerda<br />
telefon 03571 44-0<br />
telefax 03571 44-3201<br />
info@klinikumhoyerswerda.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Andreas Grahlemann<br />
Ärztlicher Direktor:<br />
Dr. <strong>Die</strong>tmar Stoermer<br />
Kaufmännische Direktorin:<br />
Christina Kunze<br />
Pflegedienstleiterin:<br />
Kathrin Dethloff<br />
Verbundene Unternehmen:<br />
• Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH am Klinikum Hoyerswerda<br />
• Medizinisches Versorgungszentrum<br />
am Klinikum Hoyerswerda<br />
• Lausitz Catering GmbH<br />
• Lausitz Clean GmbH<br />
• Lausitz-Med-GmbH<br />
Klinikum Hoyerswerda
Mit einem Umsatzplus von 117,5 Mio. Euro auf 1.063,5<br />
Mio. Euro hat die Sana Kliniken AG das vergangene Jahr<br />
abgeschlossen. Damit überschreitet die Klinikgruppe erstmals<br />
die Umsatzmilliarde. <strong>Die</strong> Steigerung um 12,4 Prozent<br />
ist zudem das dritte zweistellige Umsatzwachstum in Folge.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg sogar um<br />
20,0 Prozent auf nunmehr 60,0 Mio. Euro (nach 49,9 Mio.<br />
Euro im Geschäftsjahr 2007). Und auch beim Konzernergebnis<br />
gibt es ein zweistelliges Wachstum. Es erhöhte sich um<br />
12,8 Prozent und <strong>erreicht</strong>e 36,2 Mio.<br />
„<strong>Die</strong> Steigerung basiert vor allem auf den Integrations-<br />
und Restrukturierungserfolgen der im Jahr 2007 übernommenen<br />
Kliniken in Düsseldorf, Duisburg und Haldensleben“,<br />
sagt Sana-Finanzvorstand Thomas Lemke. Auf der Gegenseite<br />
ließen Verteuerungen bei Energie und Lebensmittel<br />
die Materialaufwandsquote um 0,5 Prozentpunkte auf jetzt<br />
27,4 Prozent steigen. Insgesamt schlägt der Materialaufwand<br />
mit 291,9 Mio. Euro zu Buche. <strong>Die</strong> Personalaufwandsquote<br />
in Höhe von 58,8 Prozent liegt dagegen trotz gestiegener<br />
Personalkosten auf Vorjahresniveau. 625,6 Mio. Euro<br />
wurden im vergangenen Jahr für das Personal in den Sana-<br />
Kliniken aufgewendet.<br />
Operativer Cashflow verbessert<br />
<strong>Die</strong> derzeitige Finanzkrise blieb 2008 ohne Auswirkungen<br />
auf den Sana-Konzern. Grund ist die sehr konservative Finanzierungsstruktur,<br />
die auf Langfristigkeit und Sicherheit setzt.<br />
„<strong>Die</strong> Sicherung der Liquidität steht auch weiterhin im Mittelpunkt<br />
der Steuerungsaktivitäten“, betont Thomas Lemke.<br />
Mit der Verbesserung des operativen Cashflows um 43,0<br />
Prozent auf 93,0 Mio. Euro hat Sana die eigene Zielmarke<br />
deutlich übertroffen. „Wir haben darüber hinaus mit unserem<br />
Eigner-Hintergrund vielfältige Möglichkeiten, langfristig<br />
zu denken und zu investieren“, so der Finanzvorstand.<br />
Dank an die Belegschaft<br />
Zufrieden mit der Entwicklung zeigte sich auch der Sana-Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Michael Philippi: „Wir haben im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr unsere <strong>Ziele</strong> <strong>erreicht</strong>. <strong>Die</strong> Integration<br />
unter uns<br />
profile 1-09<br />
• zWeistelliges WachstuM<br />
umsatzmilliarde überschritten<br />
Prozentuale steigerungen im zweistelligen bereich bei umsatz, ebit und gewinn: die<br />
sana kliniken ag hat ihre für 2008 gesetzten ziele <strong>erreicht</strong> – und dabei zum ersten Mal<br />
die umsatzmilliarde überschritten. für 2009 wird nun ebenfalls ein zweistelliges umsatzwachstum<br />
erwartet.<br />
der neuen Kliniken in den Konzern und deren Restrukturierung<br />
verlaufen planmäßig. <strong>Die</strong>s ist die entscheidende Voraussetzung<br />
für weiteres Wachstum und Innovationen. <strong>Die</strong><br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sana-Konzerns leisten<br />
Herausragendes. Ihnen gebührt der Dank für ein erfolgreiches<br />
Jahr 2008. Mit diesem Team geht Sana zuversichtlich<br />
an die neuen Aufgaben.“<br />
Im Geschäftsjahr 2009 rechnet die Sana Kliniken AG mit<br />
einer erneuten Umsatzsteigerung im zweistelligen Bereich.<br />
Das geplante Investitionsvolumen beträgt 140,0 Mio. Euro,<br />
was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 40,0 Prozent<br />
entspricht. Bis zum Jahr 2013 plant die Klinikgruppe<br />
Gesamtinvestitionen von 400,0 Mio. Euro. ••<br />
umsatz, ebitda, ebit, gewinn<br />
946<br />
1.064<br />
umsatz<br />
2007 2008<br />
Materialaufwand, Personalaufwand<br />
255<br />
292<br />
98<br />
103<br />
Materialaufwand<br />
50<br />
ebitda ebit<br />
60<br />
557<br />
626<br />
32<br />
Personalaufwand<br />
Mio. eurO<br />
36<br />
gewinn<br />
Mio. eurO<br />
9
profile 1-09 Pflege<br />
10
die ziele <strong>sind</strong><br />
<strong>erreicht</strong><br />
• abschluss des zukunftsPrOgraMMs „sana 2008“<br />
Ausgangspunkt für „sana 2008“ war die Erkenntnis, dass<br />
angesichts der zunehmenden Komplexität im Krankenhausgeschehen<br />
nur dann noch erstklassige Leistungen zu erzielen<br />
<strong>sind</strong>, wenn sich alle Mitarbeiter auf das konzentrieren,<br />
was sie am besten können. Wobei alle Bereiche eines Krankenhauses<br />
gleichermaßen betroffen <strong>sind</strong>: Medizin und Pflege<br />
ebenso wie die begleitenden <strong>Die</strong>nstleistungen für den<br />
Patienten sowie Administration und Management.<br />
Um diese verschiedenen Bereiche in „sana 2008“ abzubilden,<br />
wurden, verteilt auf fünf thematische Projektkörbe,<br />
zahlreiche Einzelprojekte initiiert. Sie sollten für ihre spezifische<br />
Aufgabenstellung adäquate Lösungen suchen und umsetzen.<br />
Dabei sollten sich alle an drei übergeordneten <strong>Ziele</strong>n<br />
orientieren:<br />
– Konzentration auf Kernaufgaben: <strong>Die</strong> Kernkompetenzen<br />
eines jeden Einzelnen rücken in den Mittelpunkt, fachfremde<br />
Aufgaben werden anderen Berufsgruppen überlassen.<br />
– Vom Verbund zum Konzern: Verstärkte Nutzung der Potenziale<br />
des Konzerns bei standardisierbaren Funktionen und<br />
Prozessen – ohne aber die bewährte dezentrale Führung<br />
aufzugeben.<br />
schwerpunkt<br />
profile 1-09<br />
im sommer 2007 hatte sana unter dem namen „sana 2008“ ein umfassendes Programm<br />
aufgelegt, um für die zentralen herausforderungen, denen der Verbund gegenübersteht,<br />
lösungen zu finden. inzwischen wurde das Programm erfolgreich abgeschlossen – und<br />
mit „MOVe11“ bereits ein nachfolgeprogramm aufgelegt.<br />
– Innovationen als Alleinstellungsmerkmal: Entwicklung eines<br />
Sana-Konzepts, das innovative Lösungen findet für den<br />
künftigen Versorgungsbedarf einer alternden Gesellschaft.<br />
Konsequente Umsetzung der Konzepte<br />
<strong>Die</strong> zentralen Fragestellungen und Zielsetzungen <strong>sind</strong> von<br />
den einzelnen Teilprojekten im Rahmen von „sana 2008“<br />
aufgenommen und ausgearbeitet worden, mit großem<br />
Erfolg. „Am Ende des Jahres 2008 haben wir uns einem<br />
Sana-Konzept genähert, das uns bei konsequenter Fortsetzung<br />
deutlich von anderen Gesundheitsunternehmen im<br />
Markt abheben wird“, freut sich Dr. Michael Philippi. Nun<br />
müsse aber, so der Sana-Vorstandvorsitzende, die weitere<br />
Umsetzung der bisher erarbeiteten Konzepte erfolgen und<br />
der Wandel von Sana zu einem modernen Gesundheitskonzern<br />
projektorientiert fortgeführt werden. „Der Wandel der<br />
Rahmenbedingungen in der Gesundheitswirtschaft macht<br />
es notwendig, neben kurzfristig angelegten Projekten zur<br />
Verbesserung medizinischer und betriebswirtschaftlicher Ergebnisse<br />
auch mittelfristig Maßnahmen vorzudenken, damit<br />
medizinische und pflegerische Höchstleistungen auch in Zukunft<br />
mit wirtschaftlicher Betriebsführung vereinbar<br />
M O V E 11<br />
Marktorientierung<br />
Optimierung von<br />
Prozessen<br />
Vertriebsaktivität<br />
entfalten<br />
Ergebnistransparenz<br />
Strategischer<br />
Horizont 2011<br />
••<br />
11
profile 1-09 schwerpunkt<br />
••<br />
bleiben“, betont Dr. Philippi. Zur aktiven Gestaltung<br />
dieses Wandlungsprozesses hat Sana nun mit „MOVE11“<br />
ein Nachfolgeprogramm auf den Weg gebracht. <strong>Die</strong> Einzelprojekte<br />
für dieses Programm werden derzeit definiert, mit<br />
der Umsetzung soll dann im April begonnen werden.<br />
<strong>Die</strong> einzelnen „sana 2008“-Teilprojekte <strong>sind</strong> überwiegend<br />
zu Ende gegangen. <strong>Die</strong> wichtigsten Ergebnisse <strong>sind</strong> hier<br />
kurz zusammengefasst:<br />
Teilprojekt Medizinische Innovationen<br />
Zielsetzung: Strategische Impulse für die Weiterentwicklung<br />
der medizinischen Versorgungsstrukturen bei Sana identifizieren<br />
und in Handlungsempfehlungen umsetzen. Gründung<br />
von sieben medizinischen Fachgruppen in für Sana relevanten<br />
Fachgebieten.<br />
Ergebnis: Alle Fachgruppen haben ihre Arbeit aufgenommen.<br />
<strong>Die</strong> Organisationsstruktur für die Fachgruppen wurde<br />
mit der Etablierung einer entsprechenden Funktion im<br />
Bereich Medizin und Qualitätsmanagement und der Zuordnung<br />
zum neuen Vorstandsmitglied Dr. Markus Müschenich<br />
geschaffen.<br />
Teilprojekt Neue Aufgaben und Berufsbilder<br />
Zielsetzung: Untersuchung der Qualifikation der Berufsgruppen<br />
auf Normalstationen. Entwicklung eines krankenhau<strong>sind</strong>ividuellen<br />
Benchmarks, der den Qualifikationsmix der<br />
Berufsgruppen, den Pflegebedarf der Patienten und die Vorhaltung<br />
von zentralen <strong>Die</strong>nsten einbezieht.<br />
12<br />
Ergebnis: Ein Instrument zur Berechnung eines Personalbenchmarks<br />
im Pflegedienst wurde entwickelt. Alle Krankenhäuser<br />
haben einen individuellen Plan zur Annäherung<br />
an den Benchmark erstellt. Allen Kliniken wurden Weiterbildungsmaßnahmen<br />
zur Qualifikation spezialisierter Pflegekräfte<br />
angeboten.<br />
Teilprojekt Aufnahme- und Belegungsmanagement<br />
Zielsetzung: Entwicklung eines generischen Konzepts für eine<br />
zentrale medizinische und administrative Aufnahme von<br />
elektiven Patienten und Notfällen sowie eines zentralen Belegungsmanagement,<br />
mit Umsetzung in 15 Pilothäusern.<br />
Ergebnis: In allen Pilotkrankenhäusern haben Aufnahme-<br />
und Belegungsmanagement mindestens auf einer Pilotstation<br />
die Arbeit aufgenommen und Belegungsmanager <strong>sind</strong><br />
benannt. Das Sana-Modell der Organisation des Aufnahme-<br />
und Belegungsmanagements wurde dabei jeweils an die<br />
lokalen Gegebenheiten angepasst.<br />
Teilprojekt Ärztlicher Schreibdienst<br />
Zielsetzung: Ein konkreter Vorschlag für die Verbesserung<br />
der Organisation des Schreibdienstes bei Sana wird erarbeitet,<br />
inklusive Prozessbeschreibungen sowie Hard- und<br />
Software. Eine konzernweit harmonisierte und strukturierte<br />
Gestaltung des Arztbriefes wird diskutiert und getestet.<br />
Ergebnis: Mit einem Anbieter für digitale Diktiergeräte<br />
(inklusive Software und Einführungsbegleitung) wurde ein<br />
Rahmenvertrag verhandelt. Das digitale Diktieren ist in zwei<br />
Pilothäusern, die teilweise Fremdvergabe von Schreibdienstleistungen<br />
an einem weiteren Pilothaus im Testbetrieb.<br />
Teilprojekt Kodierung und Abrechnung<br />
Zielsetzung: Verbesserung von Struktur und Prozessen der<br />
medizinischen Dokumentation, der Bearbeitung von MDK-<br />
Anfragen sowie des Forderungsmanagements und Präzisierung<br />
der Anforderungen an das Medizincontrolling, flächendeckende<br />
Einführung von Medizinischen Dokumentationsassistenten.<br />
Ergebnis: Alle Krankenhäuser haben Dokumentationsassistenten<br />
eingestellt. Ein Sana-Konzept für die Reorganisation<br />
des Medizincontrollings wurde erstellt. Eine Software zur<br />
Unterstützung des Forderungsmanagements wurde ausgeschrieben<br />
und ausgewählt.<br />
Teilprojekt Konzernweites Facility Management<br />
Zielsetzung: Analyse und Bewertung aller Sana-Kliniken hinsichtlich<br />
ihrer Strukturen und Prozesse im Facility Management.<br />
Sukzessives Erbringen aller Leistungen im Bereich<br />
des Facility Managements durch die TGmed.<br />
Ergebnis: <strong>Die</strong> Ist-Analyse aller Sana-Kliniken ist durchgeführt.<br />
Im Laufe des Jahres wurden acht Krankenhäuser neu<br />
in die Versorgung durch die TGmed aufgenommen. Weitere<br />
Krankenhäuser stehen kurz vor der Vertragsunterzeichnung.
Teilprojekt Wäscheversorgung<br />
Zielsetzung: Durch Mengenbündelung wird eine Senkung<br />
der Sachkosten für die Wäscheversorgung umgesetzt. Eine<br />
Ausschreibung der Wäscheversorgung für den Gesamtkonzern<br />
wird durchgeführt. Darüber hinaus wird eine neue Organisation<br />
für das Key-Accounting Wäsche beschrieben.<br />
Ergebnis: <strong>Die</strong> Ausschreibung der Wäscheversorgung war<br />
erfolgreich, der Vertrag mit einem Anbieter ist unterzeichnet.<br />
<strong>Die</strong> Häuser werden nach Auslaufen der bisherigen Verträge<br />
zu diesem Anbieter wechseln. Eine Stellenausschreibung<br />
für das Key-Accounting Wäsche wurde platziert.<br />
Teilprojekt Sterilgutversorgung<br />
Zielsetzung: Identifikation und Realisierung von Einsparpotenzialen<br />
in der Sterilgutversorgung. Analyse und Auswertung<br />
der Ist-Situation sowie anschließende Prüfung verschiedener<br />
zukünftiger Organisations- und Investitionsmodelle<br />
in einer Ausschreibung.<br />
Ergebnis: Eine umfassende Ist-Analyse zur Situation der<br />
Sterilgutversorgung wurde in allen Sana-Kliniken durchgeführt.<br />
Auf dieser Grundlage erfolgte eine europaweite Ausschreibung.<br />
Zurzeit werden die Gebote durch die Anbieter<br />
detailliert.<br />
Teilprojekt Rationelle Beschaffung<br />
Zielsetzung: Umsetzung diverser Maßnahmen zur Kostensenkung,<br />
wie Artikelstandardisierungen, Verhandlungen im<br />
Einkauf von Pharmazeutika und Medikalprodukten, Opti-<br />
mierung der Energiebeschaffung. Entwicklung eines automatisierten<br />
Kennzahlensystems zur Lieferantentreue und<br />
Artikelstandardisierung.<br />
Ergebnis: In allen angegangenen Bereichen wurden die<br />
geplanten Maßnahmen zur Sachkostensenkung mit Erfolg<br />
umgesetzt. Das automatisierte Kennzahlensystem befindet<br />
sich im Aufbau.<br />
Teilprojekt Entgeltabrechnung<br />
Zielsetzung: Auswahl und Einführung einer einheitlichen<br />
Software zur Entgeltabrechnung in der gesamten ••<br />
13
profile 1-09 schwerpunkt<br />
••<br />
Sana Kliniken AG. Entwicklung eines Anforderungskataloges<br />
und Ausschreibung eines einheitlichen Systems,<br />
welches durch ein externes Rechenzentrum betrieben werden<br />
soll.<br />
Ergebnis: <strong>Die</strong> Ausschreibung wurde erfolgreich durchgeführt.<br />
<strong>Die</strong> planmäßige Implementierung in den ersten<br />
sieben Einrichtungen erfolgte im 4. Quartal 2008. Für alle<br />
weiteren Einrichtungen wurde eine Roll-Out-Planung für die<br />
kommenden Jahre erstellt.<br />
Teilprojekt Finanzbuchhaltung und Controlling<br />
Zielsetzung: Sana-weite Einführung einer „Ein-Mandanten-<br />
SAP-Lösung“. Dazu werden Soll-Prozesse in Finanzbuchhaltung,<br />
Controlling und Materialwirtschaft definiert, die nachfolgend<br />
im SAP abgebildet werden. Test der Soll-Prozesse<br />
auf ihre Praxistauglichkeit in Pilothäusern und danach Implementierung<br />
in allen Häusern im Zuge der Einführung von<br />
SAP.<br />
v.l.: Dr. Jens Schick,<br />
Gerhard Straub und<br />
Dr. Uwe Gretscher<br />
• sana<br />
neues aus den regionalbereichen<br />
<strong>Die</strong> Sana Kliniken AG hat zum Jahresbeginn seine Regionalbereiche<br />
neu geordnet und dabei einen fünften Bereich<br />
geschaffen. Zehn Krankenhausstandorte in Berlin, Brandenburg,<br />
Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden dem neuen Regionalbereich<br />
Ost zugeordnet.<br />
Verantwortet wird der neue Regionalbereich von Dr. Jens<br />
Schick. Als Generalbevollmächtigter wird sich der 35-Jährige<br />
neben seiner Verantwortung für die Einrichtungen seiner<br />
Region verstärkt auch der Akquisition neuer Häuser und der<br />
Repräsentanz der Sana in der Bundeshauptstadt widmen.<br />
Der Diplom-Betriebswirt und Master of Public Health ist seit<br />
2005 bei der Sana Kliniken Berlin Brandenburg GmbH, seit<br />
Juli 2006 als Geschäftsführer – eine Tätigkeit, die er auch<br />
als Generalbevollmächtigter weiter wahrnehmen wird.<br />
14<br />
Ergebnis: <strong>Die</strong> Soll-Prozesse wurden zusammen mit der erfolgreichen<br />
Implementierung der Ein-Mandaten-Lösung in<br />
den ersten Pilot-Häusern zu Beginn des 4. Quartals 2008<br />
umgesetzt.<br />
Teilprojekt IT-Integration<br />
Zielsetzung: Anpassung der technischen und strukturellen<br />
Gegebenheiten der IT von Holding, Krankenhäusern und<br />
Tochterunternehmen sowie Produktstandardisierungen.<br />
Konzernweite Einführung von IT-Budgetierung und -controlling.<br />
Ergebnis: <strong>Die</strong> IT-Organisation der Sana Kliniken AG wurde<br />
mit der Schaffung der Sana IT Services und des Konzernbereichs<br />
IT reorganisiert und neu ausgerichtet. Diverse Projekte<br />
zur Harmonisierung der IT-Strukturen wurden erfolgreich<br />
durchgeführt. Ein professionelles IT-Projektcontrolling wurde<br />
eingeführt und diverse Produktstandardisierungen konzernweit<br />
umgesetzt. ••<br />
Derweil gibt es im Regionalbereich Südwest eine personelle<br />
Änderung. Gerhard Straub, langjähriger Generalbevollmächtigter<br />
und Geschäftsführer des Stuttgarter Karl-Olga-<br />
Krankenhauses, ist im Januar in den Ruhestand verabschiedet<br />
worden.<br />
Sein Nachfolger wird zum 1. Juli Dr. Uwe Gretscher. Der<br />
44-Jährige ist Internist und Krankenhausbetriebswirt. Neben<br />
seiner langjährigen klinischen Tätigkeit in der Akutversorgung<br />
widmete er sich intensiv allen Fragen um Prozessoptimierung,<br />
IT-Unterstützung und Qualitätsmanagement. Als<br />
Medizincontroller war der gebürtige Augsburger für zwei Klinikgesellschaften<br />
im Münchner Umfeld tätig, bis er im April<br />
2005 geschäftsführend die Kliniken München Pasing und<br />
Perlach GmbH übernahm. ••
• Übertragung der geschÄftsanteile<br />
Management & Organisation<br />
schritt für schritt nach<br />
Mittelsachsen<br />
durch den zusammenschluss der drei<br />
landkreise döbeln, freiberg und Mittweida<br />
entstand im august 2008 der landkreis<br />
Mittelsachsen. das kreiskrankenhaus frei-<br />
berg reagierte darauf mit der gründung der<br />
Vereinigten gesundheitsbetriebe freiberg<br />
gmbh, die nun langsam gestalt annimmt.<br />
Der erste Schritt zu einer auf vier Säulen basierenden Gesundheitsversorgung<br />
des Landkreises Mittelsachsen (siehe<br />
auch sana profile, Ausgabe 3-2008) ist vollzogen: Am 17.<br />
Dezember 2008 wurde die Übertragung der Geschäftsanteile<br />
der Kreiskrankenhaus Freiberg gGmbH an die Vereinigten<br />
Gesundheitseinrichtungen Freiberg GmbH (VGE) notariell<br />
beurkundet.<br />
Nach erfolgter Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden<br />
konnte die umsatzsteuerliche Organschaft<br />
zwischen VGE und Krankenhaus zum 1. Januar 2009 hergestellt<br />
werden. „Insbesondere sollte die Gemeinnützigkeit<br />
des Krankenhauses durch die Übertragung und die vielfältigen<br />
Vertragsbeziehungen der Gesellschaften untereinander<br />
nicht gefährdet werden. Daher haben wir eine verbindliche<br />
Auskunft bei den Finanzbehörden eingeholt“, so Geschäftsführer<br />
Gunter John.<br />
<strong>Die</strong> Abgrenzung der Geschäftstätigkeit der Holding, die<br />
insbesondere aus der Verwaltung des Krankenhauses hervorgegangen<br />
ist, konnte in enger Abstimmung mit den<br />
Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern so umgesetzt werden,<br />
dass die Überprüfung des Jahresabschlusses 2008<br />
nach einem halben Jahr Geschäftstätigkeit der VGE zu keinen<br />
Beanstandungen geführt hat. „Es hat sich gezeigt, dass<br />
die im Vorfeld der Übertragung stattgefundenen Überprüfungen<br />
der steuerrechtlichen und gesellschaftsrechtlichen<br />
Bestimmungen sinnvoll waren“, unterstreicht Geschäftsführer<br />
John. „Wir haben wertvolle Erfahrungen für unseren<br />
weiteren Umbau gewinnen können.“ Denn derzeit werden<br />
die Übertragungen der Geschäftsanteile der Kreiskrankenhaus<br />
Freiberg Service GmbH und der Medizinisches Ver-<br />
profile 1-09<br />
sorgungszentrum Freiberg GmbH vom Krankenhaus auf die<br />
VGE zum 1. Juli 2009 vorbereitet.<br />
<strong>Die</strong> VGE hat am 1. August des vergangenen Jahres ihre<br />
Geschäftstätigkeit aufgenommen. Gesellschafter <strong>sind</strong> der<br />
Landkreis Mittelsachsen und die Sana Kliniken AG. Neben<br />
den drei vorhandenen Einrichtungen Krankenhaus, Servicegesellschaft<br />
und MVZ wird als vierte Säule eine Ambulante<br />
Gesundheitsservicegesellschaft das Leistungsspektrum der<br />
VGE komplettieren. ••<br />
• Vereinigte gesundheitseinrichtungen<br />
freiberg gmbh<br />
gunter John, geschäftsführer<br />
telefon 03731 77-1001<br />
e-Mail geschaeftsleitung@vge-freiberg.de<br />
15
profile 1-09 Management & Organisation<br />
• sana it serVices<br />
Jahr des service<br />
durch eine Vereinheitlichung der vielfältigen sana it-systemwelten werden die it-Mitarbeiter<br />
von administrativen aufgaben entlastet – und stehen damit verstärkt für die betreuung<br />
der anwender vor Ort zur Verfügung.<br />
Rund 160 IT-Fachkräfte stehen auf den Gehaltslisten von<br />
Sana. Über die Hälfte davon ist mit dem Basisbetrieb und<br />
mit administrativen Aufgaben beschäftigt, der Rest betreut<br />
die Anwender. „In jeder Sana-eigenen Klinik gibt es somit<br />
im Durchschnitt zwei Mitarbeiter, die im direkten Kontakt zu<br />
den Anwendern stehen“, sagt Gerald Götz. Dem Geschäftsführer<br />
der Sana IT Services GmbH und Konzernbevollmächtigten<br />
IT der Sana Kliniken AG ist das zu wenig, denn „die<br />
IT vermag nur dann segensreich zu sein, wenn der Nutzer in<br />
ihrer Handhabung erfahren ist und ständig damit trainiert.“<br />
Bei insgesamt 7.000 Sana-Mitarbeitern, die regelmäßig IT-<br />
Systeme nutzen, <strong>sind</strong> zwei „Trainer“ pro Haus natürlich<br />
nicht ausreichend.<br />
Der derzeitige Umbau der IT-Landschaft bei Sana sorgt<br />
hier für Abhilfe. Kernpunkte dieses Umbaus <strong>sind</strong> eine standardisierte<br />
Organisation der einzelnen IT-Abteilungen sowie<br />
der Einsatz einer einheitlichen IT-Plattform und professioneller<br />
IT-Systeme über alle Sana-Organisationen hinweg. „Zum<br />
einen wächst dadurch das Sana IT-Team zusammen, zum<br />
anderen erfolgt eine Entlastung der einzelnen Mitarbeiter“,<br />
sagt Götz, „die freiwerdenden Potenziale können dann genutzt<br />
werden, um verstärkt bei den Anwendern vor Ort zu<br />
sein.“ Um diesem Vorhaben Gewicht zu verleihen, hat er<br />
das Jahr 2009 zum „Jahr des Service“ ausgerufen.<br />
Eine Umfrage der Sana IT Services, die im vergangenen<br />
Jahr unter rund 4.000 Anwendern in mehreren Sana-Klini-<br />
16<br />
ken durchgeführt wurde, bestätigt die Bedeutung einer intensiven<br />
Vor-Ort-Betreuung. „<strong>Die</strong> Zufriedenheit der Nutzer<br />
steigt, wenn kompetente IT-Mitarbeiter zeitnah und möglichst<br />
am Arbeitsplatz des Nutzers persönliche Unterstützung<br />
leisten“, nennt Götz eines der Umfrageergebnisse.<br />
Um die Ergebnisse der Umfrage richtig einschätzen zu<br />
können, wurde als Benchmark die Zufriedenheitsstudie der<br />
Zeitschrift CIO herangezogen, an der sich über 16.000 Personen<br />
aus 60 Unternehmen beteiligt hatten. Das Ergebnis<br />
kann sich sehen lassen: <strong>Die</strong> Gesamtzufriedenheit war in der<br />
Sana-Umfrage nur wenig schlechter als im CIO-Benchmark.<br />
Bei der Frage „Ich weiß, an wen ich mich bei Fragen zur<br />
IT wenden muss“ schnitt die Sana IT Services sogar überdurchschnittlich<br />
gut ab – eine hervorragende Grundlage für<br />
das „Jahr des Service“. ••<br />
• sana it services gmbh<br />
gerald götz, geschäftsführer<br />
telefon 089 678204-482<br />
e-Mail g.goetz@sana.de
• sana-iMPlantate-teaM<br />
knapp 50 Prozent zuwachs<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
stetiges Wachstum<br />
0<br />
anzahl Versorgung<br />
anzahl hüfte<br />
anzahl knie<br />
2007 2008 2009<br />
anzahl kliniken<br />
Implantate gehören mittlerweile in vielen medizinischen<br />
Disziplinen zur OP-Routine. Allein rund 200.000 künstliche<br />
Hüftgelenke werden jedes Jahr in Deutschland eingesetzt.<br />
Doch diese „Ersatzteile“ <strong>sind</strong> teuer. Um gegenüber den entsprechenden<br />
Lieferanten geschlossen aufzutreten, wurde<br />
daher vor zwei Jahren durch den Strategischen Einkauf der<br />
Sana das „Sana-Implantate-Team“ (SIT), gegründet. „Unser<br />
Ziel ist es, durch Konsens in den Versorgungsstandards, Lieferantenstraffung<br />
und Volumenbündelung günstigere Konditionen<br />
zu erzielen“, sagt SIT-Leiter René Hentschel.<br />
• sana kOOPeriert Mit kieser training<br />
gezieltes krafttraining hilft<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
<strong>Die</strong> Sana Kliniken AG und die Kieser Training GmbH kooperieren<br />
seit Jahresbeginn im Bereich der Gesundheitsförderung<br />
und Prävention. Den Auftakt der Zusammenarbeit bilden<br />
gemeinsame Veranstaltungen für Ärzte sowie regelmäßige<br />
Fachvorträge für die Kunden von Kieser Training durch die<br />
Orthopädie-Spezialisten von Sana. <strong>Die</strong>se Veranstaltungen<br />
werden zunächst an ausgewählten Standorten stattfinden,<br />
auf Basis der dabei gewonnenen Erfahrungen sollen dann<br />
die Leistungen weiterentwickelt und ausgeweitet werden.<br />
„Wir bieten mit dieser Kooperation unseren Kunden beziehungsweise<br />
Patienten die Leistungen von Kieser Trai-<br />
Begonnen wurde mit den Produktbereichen Knie- und Hüftendoprothetik,<br />
weitere orthopädische Implantate kamen<br />
bald hinzu. Ebenso wie weitere Interessenten: Inzwischen<br />
gehören 79 Krankenhäuser – Sana-eigene Häuser, Managementhäuser<br />
und externe Kooperationspartner – zum SIT. Mit<br />
ihrer Zahl stieg auch die Zahl der Versorgungen, von 19.492<br />
in 2008 auf aktuell 29.106. „Das ist ein knapp 50-prozentiger<br />
Zuwachs innerhalb eines Jahres“, freut sich Hentschel.<br />
<strong>Die</strong> Ende 2008 für die Jahre 2009 und 2010 mit den Lieferanten<br />
verhandelten orthopädischen Implantate bringen den<br />
beteiligten Häusern Einsparungen in Millionenhöhe. Carsten<br />
Dürr, Key Account Manager Orthopädie der Sana, möchte –<br />
nicht nur deswegen – auf die Leistungen des SIT nicht mehr<br />
verzichten: „Das Implantate-Team leistet großartige Arbeit<br />
und erhält deshalb auch jede Unterstützung innerhalb des<br />
Sana-Verbunds.“ Das spornt natürlich an: „Wir werden in<br />
diesem Jahr weitere Produktbereiche in unsere Verhandlungen<br />
aufnehmen“, sagt Hentschel und nennt als Beispiele<br />
die Fragmentversorgung in der Traumatologie, die Mund-<br />
Kiefer-Gesichtschirurgie und die Augenheilkunde. ••<br />
• sana strategischer einkauf – zentraler einkauf<br />
rené hentschel,<br />
strategischer einkäufer/leiter sit<br />
telefon 089 678204-176<br />
e-Mail r.hentschel@sana.de<br />
ning und Sana optimal aufeinander abgestimmt an“, sagt<br />
Dr. Felix Rehder, Leiter des Sana-Kompetenzcenters Neue<br />
Versorgungsformen. Ziel sei es unter anderem, die Behandlungsergebnisse<br />
der Sana Kliniken mit Krafttraining langfristig<br />
aufrechtzuerhalten und dadurch die Patienten zu befähigen,<br />
selbständig ihre Lebensqualität zu steigern.<br />
Ein gezieltes Krafttraining und eine starke Muskulatur helfen<br />
bei Rücken- und Gelenkbeschwerden sowie bei Osteoporose.<br />
Auch Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen<br />
kann durch ein gesundheitsorientiertes Krafttraining entgegengewirkt<br />
werden. ••<br />
17
profile 1-09 Management & Organisation<br />
• standardisierung der ziMMerausstattung<br />
Wie man sich bettet ...<br />
Wenn im april der neubau der sana klinik<br />
bad Wildbad eröffnet wird, feiert auch der<br />
neue sana-standard in der ausstattung der<br />
Patientenzimmer seine Premiere. diesen<br />
standard gibt es in zwei Varianten – für den<br />
Wahlleistungs- und für den gkV-bereich.<br />
Ersatzneubauten, Sanierungen, Aufstockungen, Umbauten<br />
– im Sana-Verbund mit aktuell 40 konzerneigenen Krankenhäusern<br />
<strong>sind</strong> immer irgendwo Architekten und Bauleute<br />
zugange. Dabei muss allerdings, der Verbundstruktur sei<br />
Dank, nicht jedes Mal das Rad neu erfunden werden. „Wir<br />
streben natürlich konzernweite Standardisierungen an“,<br />
sagt Roman Raeithel-Ganser, Leiter des Bereichs Bau und<br />
Technik bei Sana. „Das hilft uns Kosten zu sparen und sorgt<br />
zudem für ein einheitliches Erscheinungsbild.“<br />
Möglich <strong>sind</strong> solche Standardisierungen in den verschiedensten<br />
Bereichen. Das Zentrale Patientenaufnahmezentrum,<br />
wie es am Sana Klinikum Hof geplant wird, ist beispielsweise<br />
in gleicher Form an anderen Häusern realisierbar.<br />
„Auch Operationssäle, Endoskopieräume oder ITS-Zimmer<br />
können, zumindest was die Raumgröße und die medizin-<br />
Zimmer mit Aussicht: Ein Wahlleistungszimmer im Neubau<br />
der Sana Kliniken Bad Wildbad<br />
18<br />
Dreidimensionales Planspiel: Das von der Kölner Innenarchitektin<br />
Sylvia Leydecker entworfene Einbettzimmer<br />
technische Ausstattung betrifft, nach einem einheitlichen<br />
Standard entstehen“, betont Bereichsleiter Raeithel-Ganser,<br />
der dabei in enger Abstimmung mit dem Strategischen<br />
Einkauf der Sana steht.<br />
In ganz besonderem Maße für eine Vereinheitlichung geeignet<br />
<strong>sind</strong> natürlich die Patientenzimmer. Egal ob Stationen<br />
saniert oder umgebaut werden oder ob ein Krankenhaus<br />
komplett neu entsteht – eine einheitliche Zimmergröße und<br />
Zimmerausstattung ist relativ leicht zu verwirklichen.<br />
Wesentlich schwieriger ist dagegen die Frage nach dem<br />
Wie: Wie groß soll ein Patientenzimmer sein und wie soll<br />
die Ausstattung aussehen? „Das ist keineswegs nur eine<br />
Frage des guten Geschmacks oder der Geldmenge, die man<br />
in die Hand nehmen will“, so Raeithel-Ganser, „sondern<br />
muss zahlreiche Ansprüche seitens der Patienten, Vorgaben<br />
seitens der Kostenträger und – etwa wenn es um Fördergelder<br />
geht – gesetzliche Richtlinien berücksichtigen.“ Und<br />
es muss ein heikles Thema befriedigend gelöst werden:<br />
<strong>Die</strong> oft kritisierte, von Teilen der Gesellschaft aber durchaus<br />
auch gewollte Unterscheidung zwischen Normalversorgung<br />
und Wahlleistungsbereich.<br />
Um all diesen Anforderungen zu genügen, wurden nun
zwei Standards entwickelt: der „Sana-Standard im GKV-Bereich“<br />
und der „Sana-Standard im Wahlleistungsbereich“.<br />
„Ich denke wir <strong>sind</strong> damit allen Ansprüchen gerecht geworden“,<br />
sagt der Sana-Bereichsleiter. Der Wahlleistungs-<br />
Standard wurde in enger Zusammenarbeit mit den Privaten<br />
Krankenversicherungen (PKV) erarbeitet. Denn die Höhe des<br />
Zuschlags, den die PKV zahlt, hängt davon ab, in welchem<br />
Maße ihre Forderungen erfüllt <strong>sind</strong>. „Da wir die vollen Zuschläge<br />
anstreben, haben wir beim Wahlleistungs-Standard<br />
all das umgesetzt, was uns die PKV auch abnimmt“, betont<br />
Raeithel-Ganser.<br />
Am Sana-Klinikum Remscheid – dort hatten die neuen<br />
Zimmerstandards ihren Testbetrieb – wurden diese Zuschläge<br />
zu fast 100 Prozent <strong>erreicht</strong>. Etwas modifiziert kommen<br />
sie nun zum ersten Mal in einem neu errichteten Krankenhaus<br />
zum Einsatz: Der Patientenbereich des Neubaus der<br />
Sana Kliniken Bad Wildbad wurde komplett entsprechend<br />
der beiden Standards aufgebaut. Und auch das darauf folgende<br />
Projekt hat Raeithel-Ganser schon auf dem Plan:<br />
„Danach werden die beiden Zimmertypen im Neubau des<br />
Sana Krankenhauses Gerresheim der Sana Kliniken Düsseldorf<br />
GmbH umgesetzt werden“. ••<br />
• bad Wildbad rollende Werbung<br />
Zwischen Karlsruhe, Heilbronn und Pforzheim rollt seit<br />
einiger Zeit eine „Sana-Bahn“. Unter dem Slogan „In Bewegung<br />
bleiben – Ihre Spezialklinik für Schulter, Hüfte,<br />
Knie, Fuß und Hand in Bad Wildbad“ macht dieser Zug<br />
Werbung für das Sana Gelenk- und Rheumazentrum Baden-Württemberg,<br />
das Anfang Mai seinen Neubau in Bad<br />
Wildbad bezieht. <strong>Die</strong> Sana Kliniken Bad Wildbad haben<br />
die Außenfläche des Stadtbahnzuges für zwölf Monate<br />
gemietet. ••<br />
• MÜnchen Praxisdozenten<br />
Das Know-how von Sana ist gefragt. In München wurden<br />
vier Mitarbeiter der Sana-Zentrale als Praxisdozenten an<br />
die Wirtschaftshochschule Munich Business School berufen.<br />
Jens Hartung-Puglia (Schwerpunkt Rechnungswesen),<br />
Ilka Patricia Bernhardt (Finanzmanagement), Dr. Dirk<br />
Richter (Gesundheitsmanagement) und Sonja Wieser<br />
(Personalmanagement) unterrichten dort die Studenten<br />
des Studiengangs Executive MBA/Health Care Management.<br />
Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg referiert derweil<br />
an der FH für Angewandtes Management, Campus Bad<br />
Tölz, zur Thematik „Patientenmanagement“. ••<br />
• lÜbeck narkose-buch für kinder<br />
Wie erklärt man Kindern, die zu einer Operation ins Krankenhaus<br />
müssen, wie eine Narkose funktioniert? Vielleicht<br />
am Besten anhand des kleinen Löwen Leobravo,<br />
der sich verletzt hat und nun im Urwald-Hospital behandelt<br />
wird. Sich diese Geschichte ausgedacht und publiziert<br />
haben die Anästhesie-Chefärztin der Sana Kliniken<br />
Lübeck und der Sana Kliniken Ostholstein, Professor Dr.<br />
Petra Saur, und ihre Schwester Stefanie Saur. <strong>Die</strong> Illustrationen<br />
stammen von dem Lübecker Anästhesie-Pfleger<br />
Gunnar Hansen. Das Buch ist unter dem Titel „Leobravos<br />
schönster Traum“ im Norderstedter BOD-Verlag erschienen.<br />
••<br />
• cOttbus 10 Jahre herzkatheter<br />
Sein zehnjähriges Bestehen beging im Januar das Herzkatheterlabor<br />
des Sana-Herzzentrums Cottbus. Allein 2008<br />
wurden in der Einrichtung der Klinik für Kardiologie, die in<br />
Kooperation mit dem benachbarten Carl-Thiem-Klinikum<br />
auch eine 24-Stunden-Notfallbereitschaft vorhält, 2.576<br />
Patienten behandelt. Das Jubiläum wurde mit einer Fortbildungsveranstaltung<br />
für Ärzte zum Thema „Was gibt<br />
es Neues bei der Behandlung des akuten Koronarsyndroms“<br />
gefeiert. ••<br />
19
profile 1-09<br />
• zentrales belegungsManageMent aM kreiskrankenhaus erding<br />
ein erfolg versprechendes<br />
konzept<br />
am kreiskrankenhaus erding wird seit april 2008 die aufnahme der Patienten durch das<br />
zentrale belegungsmanagement (zbM) gesteuert. „bisher haben wir damit gute erfahrungen<br />
gemacht“, freuen sich Vorstand dr. Joachim ramming und isabella steidler, die<br />
leiterin des vierköpfigen erdinger zbM-teams, im interview.<br />
sana profile: Früher <strong>sind</strong> Termine zur Einbestellung von<br />
Patienten in jeder Fachabteilung selbst geregelt worden<br />
– jetzt gibt es das Zentrale Belegungsmanagement. Worin<br />
liegt der Unterschied?<br />
Dr. J. Ramming: Der Unterschied liegt insbesondere darin,<br />
dass das ZBM die zentrale Koordination aller wesentlichen<br />
im Haus zur Verfügung stehenden Ressourcen übernimmt.<br />
Seit mehren Jahren wird die Bettenbelegung im Haus bereits<br />
überwiegend zentral und interdisziplinär vorgenommen.<br />
<strong>Die</strong>se Aufgabe ist jetzt vollständig dem ZBM zugeordnet.<br />
Zusätzlich koordiniert das ZBM die zentrale Organisation der<br />
Einbestellung elektiver Patienten. <strong>Die</strong> Vorteile liegen auf der<br />
Hand: Mit der Terminierung und Bettenkoordination durch<br />
das ZBM wird ärztliches und pflegerisches Personal spürbar<br />
entlastet. Weiterhin kann durch die optimal geplante Bettenauslastung<br />
die Verweildauer verkürzt werden.<br />
20<br />
Management & Organisation<br />
<strong>Die</strong> beiden Erdinger Vorstände Dr. Joachim Ramming (li.) und<br />
Dr. Ingo Hüttner mit ZBM-Leiterin Isabella Steidler<br />
Profitieren auch die Patienten?<br />
I. Steidler: <strong>Die</strong> Patienten profitieren in hohem Maß von dem<br />
neuen Service. Im persönlichen Gespräch mit den Patienten<br />
bedanken diese sich für die umfassenden Informationen,<br />
die sie vor dem Aufnahmetermin erhalten haben, genauso<br />
wie für die gestiegene Zuverlässigkeit bei der Termineinhaltung.<br />
Als zentrale Anlaufstelle steht den Patienten ein kompetenter<br />
Ansprechpartner zur Seite. <strong>Die</strong>se Einschätzung<br />
konnte unlängst durch eine Patientenbefragung untermauert<br />
werden: 98 Prozent der Patienten bestätigten, dass sie<br />
sich nach dem Besuch des ZBM voll umfänglich informiert<br />
fühlten. Der Patient ist damit bereits vor seinem eigentlichen<br />
stationären Aufenthalt nicht nur über medizinische Inhalte<br />
besser als bisher informiert. Zusätzlich kann durch die<br />
fachabteilungsübergreifende Planung für den Patienten eine<br />
höhere Termintreue realisiert werden.<br />
Dr. J. Ramming: Um genau diesen Patientenservice auszubauen,<br />
wird mittelfristig ein weiterer entscheidender Projektschritt<br />
erfolgen: die Implementierung einer zentralen Patientenaufnahme.<br />
An dieser Stelle sollen zentral sowohl die<br />
pflegerische und ärztliche als auch administrative Aufnahme<br />
mit verkürzten Wartezeiten und kurzen Wegen im Krankenhaus<br />
für die Patienten erfolgen. Damit wird der Patient binnen<br />
einer Stunde vollkommen untersucht und über den weiteren<br />
Verlauf bis ins Detail aufgeklärt sein. Nachfolgend wird<br />
er ohne den üblichen Zeitdruck in Ruhe auf Station für die<br />
weitere Behandlung vorbereitet und eventuell doch noch<br />
ausstehende Untersuchungen können nachgeholt werden.<br />
Wie groß war der organisatorische und zeitliche Aufwand<br />
für die bisherige Umstellung?<br />
Dr. J. Ramming: Erste Planungen zum Zentralen Belegungsmanagement<br />
und der Zentralen Patientenaufnahme haben
ereits Ende 2007 stattgefunden. Um kontinuierlich an der<br />
Umsetzung zu arbeiten, trifft sich die Projektgruppe in interdisziplinärer<br />
Besetzung monatlich. <strong>Die</strong> Projektumsetzung<br />
profitiert dabei von der Information aller beteiligten Berufsgruppen.<br />
Bis dato ist es jedoch erforderlich, sowohl von<br />
meinem Kollegen Dr. Hüttner und mir, als auch im täglichen<br />
Geschäft, Überzeugungsarbeit bei den beteiligten Mitarbeitergruppen<br />
zu leisten. Erfahrungen aus anderen Kliniken zeigen,<br />
dass vor allem die Pflege und Teile der Ärzte die nun<br />
besser koordinierten Abläufe begrüßen und als entlastend<br />
empfinden.<br />
I. Steidler: Dem kann ich zustimmen. Ärztliche und pflegerische<br />
Mitarbeiter sehen das ZBM nicht immer als Erleichterung<br />
für Ihre Tätigkeiten an, da vereinzelt die Meinung besteht,<br />
dass Kompetenzen weggenommen werden. Daher<br />
müssen die Zielsetzungen konsequent betont und nachverfolgt<br />
werden.<br />
Den Beruf des Belegungsmanagers gibt es ja nicht. Wie<br />
wurden die Mitarbeiter des Teams auf diese neue Tätigkeit<br />
vorbereitet?<br />
Dr. J. Ramming: Bereits im Vorfeld wurde bei der Personalauswahl<br />
gezielt auf Vorerfahrungen im organisatorischen<br />
Bereich, sehr hohe soziale Kompetenz im Umgang mit<br />
• erste sana-datenschutzkOnferenz<br />
datenschutz auf hohem niveau<br />
Anfang Dezember waren in der Münchner Sana-Zentrale<br />
die Datenschutzbeauftragten des Sana-Konzerns zur ersten<br />
Sana-Datenschutzkonferenz zusammengekommen. Oliver<br />
Rothe, der Datenschutzbeauftragte der Sana Kliniken AG<br />
hatte seine Kollegen aus den Beteiligungsgesellschaften<br />
dazu eingeladen.<br />
<strong>Die</strong> rund zwanzig Anwesenden tauschten sich anhand<br />
zahlreicher Fachvorträge über die Grundlagen sowie die<br />
Umsetzung des Datenschutzes im Sana-Konzern aus. Der<br />
Konzernbevollmächtigte IT, Gerald Götz, berichtete zudem<br />
über die laufenden und anstehenden Konzern-IT-Projekte<br />
und stellte die zentrale Bedeutung des Datenschutzes im<br />
Umfeld der IT-Systeme dar.<br />
„Um das vorhandene hohe Datenschutzniveau im Sana-<br />
Konzern zu vereinheitlichen und kontinuierlich auszubauen,<br />
wollen wir diese Konferenz zu einer regelmäßigen Einrichtung<br />
werden lassen“, kündigte Oliver Rothe an, worauf die<br />
Teilnehmer gleich Nägeln mit Köpfen machten: Zum einen<br />
wurden für 2009 zwei weitere Konferenzen terminiert, zum<br />
anderen wurde beschlossen, feste Arbeitsgruppen zu Da-<br />
Mitarbeitern, Patienten, niedergelassenen Ärzten und Angehörigen<br />
sowie auf umfassende Kenntnisse in unserer<br />
Klinik geachtet. Frau Steidler brachte für die Besetzung der<br />
Leitungsposition ihre bisherigen Erfahrungen als Leitung im<br />
Pflegedienst, ihr persönliches Engagement und den nötigen<br />
Biss für die Umsetzung des Projektes mit.<br />
I. Steidler: Neben einer hohen Sozialkompetenz <strong>sind</strong> weiterhin<br />
umfassende Kenntnisse über das regionale Gesundheitswesen<br />
von Vorteil. Bestandteil der Einarbeitungsphase<br />
der ZBM-Mitarbeiterinnen waren interne und externe Hospitationen.<br />
Der regelmäßige Austausch mit dem Medical<br />
Consultant der Sana Region Südost, Herrn Dr. Fischer, war<br />
dabei stets von großem Nutzen.<br />
Wie lautet Ihr erstes Fazit? Hat sich das ZBM bewährt?<br />
Dr. J. Ramming: Definitiv! <strong>Die</strong> Rückmeldungen der Patienten<br />
und der Mitarbeiter <strong>sind</strong> eindeutig: Eine bessere Vorplanung<br />
und die strukturierte Vorgehensweise <strong>sind</strong> deutliche<br />
Anzeichen optimierter Prozesse. Mit der Einführung des<br />
Zentralen Belegungsmanagements <strong>sind</strong> wir auf einem sehr<br />
guten Weg. Kontinuierliche Verbesserung und Transparenz<br />
ist dabei ein zentraler Faktor in der weiteren Gestaltung und<br />
Optimierung der Kernprozesse rund um die Patientenversorgung.<br />
••<br />
tenschutzfragen für die Bereiche „Patientendaten“, „Mitarbeiterdaten“<br />
sowie „SAP-Einmandantenlösung“ zu bilden.<br />
<strong>Die</strong> aktuellen bundesdeutschen Skandale um den Missbrauch<br />
von Kunden- und Mitarbeiterdaten waren übrigens<br />
nicht der Anlass für die Sana-Datenschutzkonferenz. Aber<br />
sie sorgten natürlich für Gesprächsstoff. „<strong>Die</strong> Sicherheit von<br />
personenbezogenen Daten hat im Sana-Konzern höchsten<br />
Stellenwert", erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Michael<br />
Philippi bei der Eröffnung der Konferenz. ••<br />
21
profile 1-09 Management & Organisation<br />
• hausdaMen in sOMMerfeld und reMscheid<br />
immer ein offenes Ohr für die<br />
Patienten<br />
sie sorgen für Ordnung und sauberkeit, haben ein offenes Ohr für die Patienten und immer<br />
ein freundliches Wort auf den lippen: die hausdamen der sana rehabilitationsklinik<br />
sommerfeld sowie des sana-klinikums remscheid.<br />
Kümmert sich um die individuellen Wünsche der Patienten:<br />
Heidrun Büchler in Sommerfeld<br />
In Hotels und Gastronomiebetrieben (zumindest der gehobenen<br />
Klasse) <strong>sind</strong> Hausdamen die Regel. Sie kümmern<br />
sich darum, dass alles rund läuft, dass sich die Kunden zu<br />
jeder Zeit wohl fühlen – und wiederkommen. Denn der<br />
Wettbewerb ist groß, da gilt es, den gewissen Tick besser<br />
zu sein als die anderen.<br />
<strong>Die</strong>ser Wettbewerb hat längst auch im Gesundheitswesen<br />
Einzug gehalten. In einem Krankenhaus muss, neben<br />
einer exzellenten Medizin und Pflege, in immer stärkerem<br />
Maße auch der Service stimmen. Vom „Krankenhaus mit<br />
Hotelatmosphäre“ ist oft die Rede und wer könnte eine solche<br />
Atmosphäre besser in Stationsflure, Wartebereiche und<br />
Krankenhausentrees bringen als eine Hausdame. <strong>Die</strong> Sana<br />
Rehabilitationsklinik Sommerfeld und das Sana-Klinikum<br />
Remscheid haben diese Idee umgesetzt. In beiden Häusern<br />
gehört – wenn auch mit etwas verschiedener Aufgabenstellung<br />
– jeweils eine Hausdame zum Team.<br />
Umsorgung der Patienten<br />
In der Sana Rehabilitationsklinik für Orthopädie und Pneumologie<br />
in Sommerfeld ist Hausdame Heidrun Büchner vor<br />
allem für die Patienten da. Mit einem freundlichen Lächeln<br />
begrüßt sie die anreisenden Reha-Patienten, heißt sie in<br />
22<br />
Sommerfeld willkommen und begleitet sie in ihre Zimmer:<br />
„Dort helfe ich beim Einrichten und gebe dabei die ersten<br />
Informationen zum weiteren Verlauf des Anreisetages.“<br />
Durch ihr ruhiges und professionelles Auftreten nimmt<br />
Heidrun Büchner den Patienten erste Ängste und Aufregungen.<br />
Sie unterstützt das Zurechtfinden im Hause und kümmert<br />
sich um alltägliche Kleinigkeiten wie beispielsweise<br />
vergessene Wecker. „Auch bei den Mahlzeiten bin ich als<br />
Ansprechpartnerin präsent und kümmere mich um die individuellen<br />
Wünsche“, sagt die gelernte Hotelfachfrau.<br />
Sie sorgt dafür, dass Patienten, die während des Aufenthalts<br />
in der Reha-Klinik Geburtstag haben, eine kleine Überraschung<br />
erhalten und organisiert eine Vielzahl von kulturellen<br />
Veranstaltungen. Ihrem wachen Auge entgeht aber auch<br />
keine „müde“ Grünpflanze – ebenso wenig wie Patienten,<br />
die annehmen, beim Rauchen im Eingang nicht bemerkt zu<br />
werden.<br />
„Indem Heidrun Büchner die nicht-pflegerischen Aufgaben<br />
vom Pflegepersonal fernhält, entlastet sie die Krankenschwestern<br />
und -pfleger enorm“, sagt Martina Franzen, die<br />
in Sommerfeld für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.<br />
Sie möchte die Position der Hausdame nicht mehr missen:<br />
„Was vor gut zehn Jahren mit einer ABM-Stelle begann, ist<br />
heute fester Bestandteil der Serviceleistungen in der Sana<br />
Rehabilitationsklinik Sommerfeld.“<br />
Für ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />
Noch nicht ganz so lange dabei, aber trotzdem schon fest<br />
ins Klinikgeschehen integriert, ist Claudia Reichert. Im September<br />
2008 begann die 36-Jährige im Sana-Klinikum Remscheid<br />
mit ihrer Arbeit als Fachkraft für Service und Qualität.<br />
Das hört sich etwas holprig an, weshalb sie auch nichts dagegen<br />
hat, als Hausdame bezeichnet zu werden.<br />
Auch sie ist gelernte Hotelfachfrau und hat daher ein Auge<br />
für das, was ein Haus ausmacht. „Es <strong>sind</strong> oft die kleinen<br />
Dinge, die für ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig
Freundlichkeit und zuvorkommendes Auftreten: <strong>Die</strong> Remscheider<br />
Hausdame Claudia Reichert (li.)<br />
• interVieW<br />
„schnelle reaktion möglich”<br />
seit september 2008 hat das sana-klinikum remscheid eine<br />
fachkraft für service und Qualität. Wir sprachen darüber mit<br />
dem remscheider geschäftsführer Oliver bredel.<br />
sana profile: Herr Bredel, seit rund einem halben Jahr<br />
zieht eine „Hausdame“ im SanaKlinikum Remscheid ihre<br />
Kreise. Was hat sich seither verändert?<br />
Oliver Bredel: <strong>Die</strong> Schaffung einer solchen Stelle ist Teil eines<br />
ganzen Maßnahmenkatalogs zur Verbesserung des Servicegedankens<br />
in unserem Klinikum. Wir <strong>sind</strong> heute in der<br />
Lage, viel schneller und effektiver auf Patientenwünsche zu<br />
reagieren oder Mängel zu erkennen und abzustellen. Durch<br />
die ständige Präsenz auf den Stationen und in den Abteilungen<br />
verbessert sich auch die Kommunikation zwischen den<br />
Bereichen. Darüber hinaus bestätigt sich unsere Annahme,<br />
dass im Haus tätige <strong>Die</strong>nstleister kompetente Ansprechpartner<br />
zur besseren Abstimmung ihrer Leistungen benötigen.<br />
Warum benötigt es für Freundlichkeit und Sauberkeit einer<br />
eigenen Fachkraft. Sollte nicht jeder Mitarbeiter diese<br />
Dinge im Blick haben?<br />
Je größer Krankenhäuser <strong>sind</strong>, desto anonymer empfinden<br />
Patienten häufig ihren Aufenthalt. Kleine Grundversorger<br />
<strong>sind</strong>“, sagt Claudia Reichert und kümmert sich – um nur einige<br />
Beispiele zu nennen – um die Verschönerung des Klinikums<br />
mit Kunst und Blumen, um die farbliche Gestaltung in<br />
den Patienten-Wartebereichen und Aufenthaltsräumen oder<br />
um eine einheitliche Beschilderung. Zu den Aufgaben der<br />
Remscheider Hausdame gehört aber noch mehr: Sie organisiert<br />
Veranstaltungen und Serviceleistungen, geht täglich<br />
mit dem Reinigungsdienst durch das Haus, hält Kontakt zu<br />
externen <strong>Die</strong>nstleistern, ist Ansprechpartnerin für die Mitarbeiter,<br />
wenn es um Sauberkeit, technische Defekte oder<br />
fehlende Patientenutensilien geht.<br />
Viel Wert legt sie auch auf das Zwischenmenschliche.<br />
„Freundliches und zuvorkommendes Auftreten ist gerade<br />
in einer Gesundheitseinrichtung ganz wichtig“, betont die<br />
Hausdame, die dieses Prinzip täglich vorlebt: Claudia Reichert<br />
hat immer ein offenes Ohr und ein nettes Wort für<br />
Patienten, Mitarbeiter oder externe <strong>Die</strong>nstleister übrig. ••<br />
besitzen hier deutliche Vorteile, weil jeder jeden kennt. Mit<br />
dieser Stelle ist es gelungen, eine Ansprechpartnerin für alle,<br />
Patienten, Mitarbeiter und mit dem Klinikum verbundene<br />
Unternehmen, zu schaffen. Das positive Erscheinungsbild<br />
des Hauses wird hierüber aktiv gestaltet und koordiniert.<br />
Wird die neue Kollegin von den Mitarbeitern akzeptiert?<br />
<strong>Die</strong> Akzeptanz war von Anfang an sehr groß, was sicherlich<br />
mit dem hohen Maß an Engagement einhergeht. Entscheidend<br />
ist jedoch, dass Kollegialität und Unterstützung bei der<br />
täglichen Arbeit im Vordergrund stehen.<br />
Welche Kompetenzen muss denn eine Hausdame mitbringen<br />
und erhält sie, um sich durchzusetzen, besondere<br />
Befugnisse?<br />
Frau Reichert ist direkt an mein Büro angegliedert. Besondere<br />
Kompetenzen bedarf es bislang nicht. Ihre Vorschläge<br />
und Empfehlungen werden von allen geschätzt und gerne<br />
angenommen. ••<br />
23
profile 1-09 Management & Organisation<br />
bauen, renovieren, modernisieren<br />
bauen im sana-Verbund<br />
Berlin-Brandenburg: Ärztehaus<br />
In Neuruppin entsteht das „Sana Ärztehaus Schlossgarten“.<br />
Bauherrin ist die Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH,<br />
die dafür die 1884 erbaute Villa Schlossgarten am Rande der<br />
Neuruppiner Innenstadt erworben hat. Auf 1.750 qm Nutzfläche<br />
sollen nach dem Umbau ein ambulantes OP-Zentrum,<br />
Arztpraxen, therapeutische Einrichtungen und gesundheitsnahe<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen für ein attraktives ambulantes Versorgungsangebot<br />
sorgen. Das Gebäude soll bereits im 3.<br />
Quartal 2009 bezogen werden. ••<br />
Eckernförde: Umbau im Seniorenheim<br />
Mit einem Aufwand von rund 300.000 Euro wird zurzeit das<br />
Kreisseniorenheim Eckenförde umgebaut. Dabei entstehen<br />
großzügig geschnittene Pflege-Doppelzimmer mit Nasszelle<br />
und moderner Medientechnik. Nach dem Umbau wird das<br />
Kreisseniorenheim über 157 Betten verfügen. ••<br />
Rügen: Mehr Platz für Neugeborene<br />
Das Sana-Krankenhaus Rügen hat im Februar seine erweiterte<br />
Neugeborenenstation eröffnet. Anlass für die Erweiterung<br />
war die steigende Zahl zu früh geborener Kinder. So stieg die<br />
Zahl der im Sana-Krankenhaus behandelten Kinder von 43 im<br />
Jahr 2002 auf 86 im vergangenen Jahr. Nach dem Umbau ist<br />
jetzt Platz für einen dritten Inkubator sowie mehr Raum für<br />
die Eltern, um bei ihren Neugeborenen zu sein. ••<br />
24<br />
Bad Wildbad: Auf der Zielgeraden<br />
Im April wird in Bad Wildbad gefeiert: Der Neubau der Sana<br />
Kliniken Bad Wildbad wird im Beisein von Gästen aus Politik<br />
und Wirtschaft eröffnet. Anfang Mai wird das Klinikgebäude,<br />
das vom Sana Gelenk- und Rheumazentrum Baden-<br />
Württemberg sowie von der Sana Klinik für Innere Medizin<br />
bezogen wird, dann offiziell in Betrieb genommen. Der Neubau<br />
verfügt über 109 Betten in 1- bis 3-Bett-Zimmern mit<br />
behindertengerechten Nasszellen. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt rund 28 Mio. Euro, etwa die Hälfte davon hat das<br />
Land als Fördermittel bereitgestellt. ••<br />
Königs Wusterhausen: Sanierung<br />
Am Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen wurde<br />
Ende 2008 der zweite Bauabschnitt abgeschlossen. Damit<br />
ist nun die Gesamtsanierung des Hauses beendet. Zu<br />
den Baumaßnahmen gehörten die Sanierung des Altbaus<br />
sowie die Errichtung eines Neubaus, der unter anderem einen<br />
Operationstrakt mit Intensivstation enthält. ••<br />
Fehmarn: Neubau der Inselklinik<br />
Für die zu den Sana Kliniken Ostholstein gehörende Inselklinik<br />
Fehmarn, die derzeit aufgrund baulicher Mängel geschlossen<br />
ist, zeichnet sich eine Lösung ab. So wurden für<br />
einen Neubau 6,3 Mio. Euro in den Finanzplan des Landes<br />
Schleswig-Holstein eingestellt. Es fehlt nur noch die Einigung<br />
mit den Krankenkassen über ein tragfähiges Budget.<br />
<strong>Die</strong> Grundsteinlegung soll noch 2009 erfolgen. ••
• erfOlgreiche krankenhÄuser<br />
zertifikate, auszeichnungen,<br />
top-Platzierungen<br />
das Qualitätsniveau im sana-Verbund ist<br />
hoch – und es wird immer noch besser, wie<br />
die folgenden Meldungen zeigen.<br />
In der ersten Dezemberwoche des vergangenen Jahres<br />
haben sich die Krankenhäuser Rendsburg und Eckernförde<br />
der Prüfung aller Klinik- und Verwaltungsbereiche nach KTQ<br />
unterworfen. Am 21. Dezember – als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk<br />
– war es dann amtlich: <strong>Die</strong> beiden Häuser<br />
der Kreiskrankenhäuser und Kreissenioreneinrichtungen<br />
Rendsburg-Eckernförde gGmbH haben bestanden. Offiziell<br />
übergeben wurde das KTQ-Qualitätssiegel im März 2009.<br />
Das Klinikum Duisburg ist bereits seit drei Jahren nach<br />
KTQ zertifiziert. Nun hat sich das Haus im Dezember 2008<br />
erneut mit Erfolg dem aufwändigen Prüfungsverfahren gestellt.<br />
„Wir <strong>sind</strong> stolz darauf, dass wir den hohen Anforderungen<br />
der Rezertifizierung entsprechen konnten“, so Geschäftsführer<br />
Dr. Martin Windmann. Gleich zwei Zertifikate<br />
nach DIN ISO hat zudem die ZSVA (Sterilisationsabteilung)<br />
des Klinikums Duisburg <strong>erreicht</strong>. Verliehen wurden die Auszeichnungen<br />
durch den TÜV Rheinland.<br />
<strong>Die</strong> Gesellschaft für Risikoberatung (GRB) hat der Sana<br />
Klinik Pegnitz im vergangenen Herbst per Zertifikat ein bestens<br />
funktionierendes Risiko-Management bescheinigt. Das<br />
Sana-Haus hat durch die Vernetzung seiner Organisation<br />
Strukturen geschaffen, die die Risiken im Behandlungsprozess<br />
der Patienten minimieren beziehungsweise ausschließen.<br />
Das Qualitätssiegel der Deutschen Krebsgesellschaft<br />
(DKG) hat zum Jahresbeginn das interdisziplinäre Darmzentrum<br />
des Sana-Krankenhauses Gerresheim erhalten.<br />
Es ist die erste Klinik im Großraum Düsseldorf mit einem<br />
DKG-Zertifikat für die Behandlung von Darmkrebs. Seinen<br />
Schwerpunkt legt das Gerresheimer Darmzentrum auf die<br />
Vorsorge.<br />
Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ) in Bad Oeynhausen<br />
wurde zum dritten Mal in Folge zum „Ausgewählten<br />
Ort im Land der Ideen“ gewählt. Beworben hatte sich das<br />
Haus mit einer Erfindung aus dem HDZ-Institut für Radiologie,<br />
Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung. Das Gerät<br />
AktivoFix ermöglicht bei minimaler Strahlenbelastung für<br />
das medizinische Personal eine schnellere und genauere<br />
Abfüllung von Spritzen für Radiopharmaka.<br />
Nach der DIN ISO-Zertifizierung der Sana Holding und<br />
der Sana-Tochtergesellschaften <strong>sind</strong> nun die Enkelfirmen<br />
dran: <strong>Die</strong> Sana Berlin-Brandenburg Immobilienmanagement<br />
GmbH erhielt im Februar 2009 nach dreitägigem Audit für<br />
ihr Qualitätsmanagement in den Bereichen Bau, kaufmännische<br />
Objektverwaltung und Haustechnik das Zertifikat der<br />
BSI Management Systems.<br />
Bronze für die Krankenhäuser Rendsburg und Eckernförde:<br />
Beim Wettbewerb „Deutschlands beste Klinik-Webseite<br />
2008“ schaffte es ihre Homepage auf Platz drei. „Unser<br />
Auftritt wurde bei der Preisverleihung als besonders herzlich<br />
und patientenorientiert hervorgehoben“, freut sich<br />
EDV-Leiter Michael Brandt, der den Preis im November auf<br />
der Medica entgegengenommen hatte. Insgesamt beteiligten<br />
sich 334 Krankenhäuser aus ganz Deutschland an dem<br />
Wettbewerb. ••<br />
25
++<br />
profile 1-09 Management & Organisation<br />
Veranstaltungen im sana-Verbund<br />
tage der offenen tür, seminare,<br />
telefonaktionen +++ +++ ++ ++ ++<br />
Mit ihren Veranstaltungen informieren die häuser im sana-Verbund fachpublikum sowie<br />
medizinische laien kompetent und zielgruppengerecht.<br />
+++ +++ +++ stuttgart +++ +++ +++ +++ +<br />
Im Rahmen der Vortragsreihe „Der alte Mensch als Patient“<br />
informierte Rechtsanwalt Georg Schaudt im März im Karl-<br />
Olga-Krankenhaus Stuttgart über Vorsorgevollmachten. Unter<br />
dem Titel „Persönliche Angelegenheiten rechtzeitig regeln<br />
– die Vorsorgevollmacht“ erläuterte er, für wen eine solche<br />
Vollmacht sinnvoll ist, welche Risiken dabei bestehen und<br />
wie diese minimiert werden können. ••<br />
+++ +++ +++ +++ +++ lÜbben +++ +++ ++ ++<br />
Das Oberstufenzentrum für Wirtschaft und Verwaltung Potsdam<br />
organisierte einen Tag der offenen Tür in der Spreewaldklinik<br />
Lübben. Informationsstände, Vorträge über Arthrose<br />
und Herzklappenerkrankungen sowie Rundgänge durch<br />
Funktionsdiagnostik, Physiotherapie, Patientenaufnahme<br />
und Aufnahmestation ermöglichten es, hinter die Kulissen<br />
des Krankenhauses zu schauen. Für Unterhaltung sorgten<br />
ein Kinderchor und eine A-cappella-Band. ••<br />
+++ +++ +++ Oldenburg/eutin +++ +++ +++<br />
Anlässlich des Weltdiabetestages veranstaltete das Diabeteszentrum<br />
der Sana Klinik Oldenburg einen Tag der<br />
offenen Tür. Den rund 250 Besuchern stand ein breites<br />
Informations- und Vortragsangebot rund um das Thema<br />
Zuckerkrankheit zur Verfügung. Im Januar fand dann in der<br />
Sana Klinik Eutin ein hochkarätiges Seminar zum Thema<br />
Kinderdiabetes statt. <strong>Die</strong> Veranstaltung richtete sich insbesondere<br />
an Großeltern, Lehrer oder Erzieher von Kindern<br />
mit Diabetes, die im Umgang mit der Krankheit und damit<br />
auch in der Betreuung der Kinder mehr Sicherheit bekommen<br />
sollen. ••<br />
26<br />
+++ +++ ulM +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++<br />
Unter der Schirmherrschaft von EFORT fand Ende Februar<br />
die traditionsreiche „Ulm Spine Week“ statt. Es war bereits<br />
die 17. Auflage dieses fünftägigen englischsprachigen Schulungskurses<br />
der Wirbelsäulenchirurgie. Wie in den Vorjahren<br />
organisierte die Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU<br />
gemeinsam mit der neurochirurgischen Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses<br />
Ulm und dem Institut für Anatomie<br />
und Neurobiologie der Universität Ulm ein umfangreiches Seminarprogramm,<br />
Live-OPs und Anatomie-Workshops, die alle<br />
relevanten Aspekte der Wirbelsäulenchirurgie abbildeten. 40<br />
Teilnehmer aus acht Ländern wurden dabei von namhaften<br />
nationalen und internationalen Referenten unterrichtet. ••<br />
+++ +++ +++ haldensleben +++ +++ +++ ++<br />
Das Sana Ohre-Klinikum beteiligte sich an der Informations-<br />
und Stellenbörse in Magdeburg. 30 sachsen-anhaltinische<br />
Kliniken hatten dort die Gelegenheit, Medizinstudenten<br />
Möglichkeiten zur Arbeit und zur fachärztlichen Weiterbildung<br />
zu vermitteln. Ziel dieser Kontaktmesse ist es, Studenten<br />
mit potenziellen Arbeitgebern zusammenzubringen. ••
+++ +++ +++ +++<br />
+++ +++ +++ +++ +++ gransee +++ +++ +++<br />
Gemeinsam mit Medizinern des Sana Krankenhauses Gransee<br />
setzte die Märkische Allgemeine Zeitung die Reihe<br />
„Chefarzt am Telefon“ fort. „In welchen Fällen können Narkosen<br />
zu Nebenwirkungen führen?“. <strong>Die</strong>se und weitere Fragen<br />
beantwortete Anästhesie-Chefarzt Arnim Hamann persönlich<br />
am MAZ-Telefon. ••<br />
+++ +++ +++ hOf +++ +++ +++ +++ +++ +++ +<br />
Über den aktuellen Stand von Diagnostik und Therapie der<br />
Stuhlinkontinenz informierte die Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
des Sana Klinikums Hof. Vorgestellt wurde ein differenziertes<br />
System von konservativen und operativen Behandlungsverfahren.<br />
Laut den Experten habe sich insbesondere<br />
die Elektrostimulation der Nerven des Schließmuskels<br />
als wirksames, minimalinvasives Vorgehen bewährt. ••<br />
+++ dÜsseldOrf +++ +++ +++ +++ +++ +++<br />
<strong>Die</strong> Frauenklinik im Sana Krankenhaus Benrath lud zum „Patientenforum<br />
Geburtshilfe“ ein. Auf dem Programm standen<br />
Vorträge zum Thema Notfälle und Stillen bei Säuglingen. Neben<br />
den Vorträgen konnten die Besucherinnen kostenlose<br />
Ultraschalluntersuchungen durchführen lassen. Parallel zur<br />
Veranstaltung wurde ein Kinderprogramm angeboten. ••<br />
+++ +++ +++ WOlfenbÜttel +++ +++ +++ ++<br />
Im Städtischen Klinikum Wolfenbüttel fand das 1. Wundsymposium<br />
Wolfenbüttel statt. Rund 150 Ärzte und Pflegekräfte<br />
nahmen daran teil. In Referaten zu medizinischen<br />
Aspekten der Wundbehandlung wurde über neue Verfahren<br />
der Wundversorgung informiert, um gemeinsam mit<br />
den Teilnehmern eine einheitliche und an Standards orientierte<br />
stationäre und ambulante Wundversorgung zu etablieren.<br />
••<br />
+++ +++ +++ stuttgart +++ +++ +++ +++ ++<br />
Für Menschen, die aufgrund körperlicher Einschränkungen<br />
oder mangelnder Fitness nicht in eine normale Walking-Gruppe<br />
gehen möchten, bietet das Krankenhaus vom Roten Kreuz<br />
Bad Cannstatt die Möglichkeit, unter Anleitung von speziell<br />
ausgebildeten Medizinischen Nordic-Walking-Trainern das<br />
Herz-Kreislauf-System zu stärken. Auch ein Spezialkurs für<br />
Übergewichtige wird angeboten. ••<br />
+++ +++ +++ sana-Verbund +++ +++ +++ ++<br />
<strong>Die</strong> „Aktion Saubere Hände“, eine bundesweite Kampagne,<br />
die mehr Aufmerksamkeit für Händedesinfektion in den Kliniken<br />
erzielen will, findet großes Interesse. Auch zahlreiche<br />
Sana-Häuser beteiligten sich mit Info- und Lehrtagen für ihre<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der vom Bundesministerium<br />
für Gesundheit geförderten Aktion. ••<br />
+++ +++ berlin-lichtenberg/ reMscheid ++<br />
Thema Herz: Zusammen mit dem Deutschen Herzzentrum<br />
Berlin und dem Herz- und Diabeteszentrum NRW veranstaltete<br />
die Kardiologische Klinik des Sana Klinikums Lichtenberg<br />
Mitte Januar ihr 9. Kardiologie-Symposium. Im Mittelpunkt<br />
stand eine neuartige Aortenklappenimplantation, die auch<br />
live aus dem OP übertragen wurde. <strong>Die</strong> Klinik für Kardiologie<br />
des Sana-Klinikums Remscheid hatte derweil unter dem<br />
Motto „Wenn der Motor stottert...“ zu einem „Tag der offenen<br />
Tür“ eingeladen. Fachärzte informierten die Besucher<br />
über Herzklappen-Leiden. ••<br />
+++ +++ +++ +++ Oldenburg +++ +++ ++++<br />
Im März informierten sich zahlreiche Besucher in der Sana<br />
Klinik Oldenburg zum Thema Schlaganfall. Dr. Andreas Jakobeit,<br />
Chefarzt der Inneren Medizin des Oldenburger Hauses,<br />
und Dr. Kai Enno Brogmus, Chefarzt des AMEOS Klinikums<br />
für Neurologie, klärten Patienten und Besucher darüber auf,<br />
wie wichtig bei Verdacht auf Schlaganfall ein schnelles Handeln<br />
ist. ••<br />
27
profile 1-09 Management & Organisation<br />
• Physician assistant<br />
Von anfang an im OP dabei<br />
die sana-herzzentren in cottbus und stuttgart sowie das herzzentrum dresden universitätsklinik<br />
<strong>sind</strong> mit je einem studenten am sana-studiengang zum Physician assistant<br />
(Pa) beteiligt. am kreiskrankenhaus erding ist mittlerweile eine erste Pa im einsatz.<br />
Volker Schmidt (li.) und der künftige Physician Assistant<br />
Lukas Raditzky bei einer Venenvisite<br />
<strong>Die</strong> Hälfte ihres Studiums haben die 19 Studenten des Sana-<br />
Studiengangs zum Physician Assistant bereits geschafft.<br />
„Das Studium ist schon eine Herausforderung, aber bereut<br />
habe ich es noch nicht“, sagt Lukas Raditzky, „denn es ist<br />
eine tolle Möglichkeit, um beruflich weiterzukommen.“<br />
Der examinierte Krankenpfleger arbeitet am Herzzentrum<br />
Dresden, kommt also, wie seine Studienkolleginnen Isabel<br />
Handreka (Sana-Herzzentrum Cottbus) und Martina Vosseler<br />
(Sana Herzchirurgie Stuttgart), aus einer Fachklinik.<br />
Für sie ist ihr künftiges Einsatzgebiet als PA bereits fixiert:<br />
die Herzchirurgie. Lukas Raditzky weiß, was ihn da erwartet,<br />
denn zum einen ist er als OP-Pfleger mit den Abläufen<br />
im OP vertraut, zum anderen darf er sein künftiges Arbeitsfeld<br />
schon jetzt bearbeiten – an der Seite seines Mentors<br />
Volker Schmidt. Der ist Leiter der Perfusiologie in der Klinik<br />
für Herzchirurgie des Herzzentrums Dresden und hat<br />
den Beruf des Physician Assistant bereits 1995 in den USA<br />
kennen gelernt. „Mich hat das schon damals begeistert, in<br />
Deutschland war es aber leider noch nicht umsetzbar“, sagt<br />
der Kardiotechniker, „das ist erst in den vergangenen Jahren<br />
in Schwung gekommen, bei uns vor allem mit dem Einstieg<br />
von Sana und der Unterstützung durch unseren Chefarzt,<br />
Privatdozent Dr. Klaus Matschke.“<br />
28<br />
Volker Schmidt hat sich seither all das erarbeitet, was er nun<br />
an den künftigen PA Lukas Raditzky weitergibt. Neben der<br />
gesamten Kardiotechnik, wie etwa der Bedienung der Herz-<br />
Lungen-Maschine bei Herz-OPs, gehört dazu die Durchführung<br />
einer Venenvisite. „Wir unterbreiten dann dem Chirurgen<br />
Vorschläge, bei welchem Patienten eine Venenentnahme<br />
möglich ist“, erklärt Schmidt. <strong>Die</strong> eigentliche Entnahme<br />
der Venen im OP ist dann ebenfalls Sache von Schmidt und<br />
Raditzky, auch beim Schließen des Brustkorbes am Ende<br />
der OP <strong>sind</strong> sie oft beteiligt. „Wir arbeiten dann quasi als<br />
der zweite Assistent“, sagt Raditzky, der das, was er bereits<br />
jetzt im OP tut, zum Thema seiner Projektarbeit im Rahmen<br />
des PA-Studiums gemacht hat: „Endoskopische Venenentnahme<br />
und erste Assists als nichtärztliches Personal“.<br />
Erste PA in Erding<br />
Am Kreiskrankenhaus Erding ist derweil für Ina Haevecker<br />
die Studienzeit zu Ende gegangen. Sie hatte 2005 mit ihrem<br />
PA-Studium begonnen und 2008 die Prüfungen erfolgreich<br />
abgelegt. Bei der Graduiertenfeier Ende Januar 2009<br />
in Stuttgart erhielt sie das Prüfungszeugnis und die Urkunde<br />
und darf sich nun „Bachelor of Science in Physician Assistance“<br />
nennen. Ihre Einsatzgebiete in Erding <strong>sind</strong> unter anderem<br />
die spezielle Gefäßdiagnostik, im stationären Bereich<br />
die Erhebung von Basisanamnese und Basisbefund sowie<br />
im OP die Patientenvorbereitung und das Neuromonitoring.<br />
„<strong>Die</strong> bisherige Erfahrung zeigt, dass die Ärzte auf diese<br />
Weise entlastet werden und sich verstärkt ihren eigenen<br />
Kernkompetenzen widmen können, während gleichzeitig eine<br />
qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Patienten<br />
gewährleistet bleibt“, sagt Ina Haevecker. ••<br />
• sana kliniken ag<br />
bereich Personal und tarifwesen<br />
Personalentwicklung<br />
sonja Wieser<br />
telefon 089 678204-185<br />
e-Mail s.wieser@sana.de
Menschen bei sana<br />
fragen, die Persönlichkeit zeigen: in den<br />
salons des 19. Jahrhunderts war er ein beliebtes<br />
gesellschaftsspiel, im Magazin der<br />
frankfurter allgemeinen zeitung ließ er uns<br />
• ella Petersen<br />
Es soll ja Menschen geben, die den Telefonhörer nur selten aus der Hand legen und den<br />
ganzen lieben Tag an der Strippe hängen. Ella Petersen gehört zu diesen Personen, bei<br />
ihr ist es allerdings beruflich bedingt. Seit bald 19 Jahren arbeitet die 55-Jährige als Telefonistin<br />
im Sana-Krankenhaus Hürth, ungezählte Telefonate hat sie in dieser Zeit geführt.<br />
Und wenn der Hörer mal auf der Gabel liegt, dann gibt sie an der Krankenhauspforte<br />
Auskünfte und fungiert dabei oft als Kummerkasten für die Patienten. Sie versucht dann<br />
zu helfen wo es geht, denn sich für andere einzusetzen ist ihr Prinzip. Das hat sie als<br />
Mitglied des Hürther Betriebsrates – zwei Jahre sogar als Betriebsratsvorsitzende – so<br />
gemacht und das macht sie auch jetzt für „Menschen für Menschen“. Mehrere tausend<br />
Euro hat Ella Petersen bereits für die Hilfsorganisation zusammengetragen. Sie sammelt<br />
auf Betriebsfesten, hat ein von den Fußballern des 1. FC Köln unterschriebenes Trikot<br />
versteigt, organisiert Benefiz-Gospelkonzerte. Zur Musik hat sie übrigens eine besondere<br />
Affinität: In den 70er und frühen 80er Jahren arbeitete die gelernte Einzelhandelskauffrau,<br />
die aus Baesweiler bei Aachen stammt, als Tanzlehrerin in der eigenen Tanzschule in<br />
Brühl. Obwohl sie eigentlich einen ganz anderen Berufswunsch hatte: „Ich wollte immer<br />
Krankenschwester werden“.<br />
Wo möchten Sie leben? In Deutschland, hier fühle ich mich wohl.<br />
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? <strong>Die</strong>, die durch Unwissenheit gemacht werden.<br />
Ihre liebsten Romanhelden? Betty Mahmoody (Nicht ohne meine Tochter, Aus Liebe zu meiner Tochter).<br />
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Konrad Adenauer.<br />
Ihre Lieblingskünstler? Nana Mouskouri (Sängerin).<br />
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten, am meisten? Ehrlichkeit.<br />
Ihre Lieblingstugend? Verlässlichkeit.<br />
Ihre Lieblingsbeschäftigung? Shoppen, über Trödelmärkte gehen, was Mädchen halt so gerne machen.<br />
Wer oder was hätten Sie sein mögen? Mit dem wer ich bin und was ich bin, bin ich glücklich. Jeder Mensch ist für<br />
das was er ist und wer er ist selbst verantwortlich. Er wird zunächst mit den gleichen Voraussetzungen geboren, was<br />
dann aus ihm wird oder nicht wird, entscheidet er selbst.<br />
Ihr Traum vom Glück? Dass meine Familie zusammenhält und wir gesund bleiben.<br />
Ihre Helden in der Gegenwart? Barack Obama.<br />
Was verabscheuen Sie am meisten? Hintertriebenheit, falsche Freunde und Verlogenheit.<br />
Welche medizinischen Leistungen bewundern Sie am meisten? Krebsforschung.<br />
Worin sehen Sie die größte Herausforderung für das Gesundheitswesen? Abschaffung der Zwei-Klassen-<br />
Medizin.<br />
Welche Einrichtungen in anderen Ländern könnten Impulse für das deutsche Gesundheitswesen geben? Könnte<br />
ich so keine benennen, denn in Deutschland leiden wir bereits auf höchstem Niveau.<br />
Ihr Motto? Leben und Leben lassen.<br />
viele Jahre einblick in Überzeugungen und<br />
Vorlieben berühmter zeitgenossen nehmen.<br />
sana profile hat den fragebogen der faz in<br />
gekürzter form übernommen und um stich-<br />
Menschen<br />
profile 1-09<br />
worte aus dem bereich des gesundheitswesens<br />
ergänzt. Mit ihren antworten geben<br />
Menschen in der sana auskunft über ihre<br />
ganz persönliche sicht der dinge.<br />
29
profile 1-09 Vor Ort<br />
bewegte zeiten<br />
• 130 Jahre sana klinik eutin<br />
die zu den sana kliniken Ostholstein gehörende klinik eutin wurde 1879 gegründet. dagegen<br />
hat sana erst vergleichsweise kurz, nämlich seit Januar 2004, in dem haus das<br />
sagen. doch es waren fünf sehr ereignisreiche Jahre, in denen die klinik unter anderem in<br />
die schwarzen zahlen geführt wurde.<br />
<strong>Die</strong> Sana Klinik Eutin hat eine lange Tradition. Vor 130 Jahren<br />
wurde die Klinik unter dem Namen Julien-Hospital gegründet.<br />
Doch der alte Name ist längst schon verschwunden,<br />
ebenso wie bald auch das einstige Hospitalgebäude, das<br />
gerade abgerissen wird. Im Herbst 2002 bezogen die Mitarbeiter<br />
samt ihren Patienten einen schicken Neubau, den der<br />
Landkreis als Träger des Hauses mit Förderung des Landes<br />
Schleswig-Holstein erstellt hatte.<br />
Doch auch der moderne Neubau brachte das Kreiskrankenhaus<br />
Eutin – sowie seine beiden „Geschwisterhäuser“<br />
in Oldenburg und auf Fehmarn – nicht aus den roten Zahlen.<br />
Ende 2003 veräußerte der Kreis Ostholstein daher 94,8 Prozent<br />
der Anteile an die Sana Kliniken AG. Seither firmieren<br />
die Häuser als Sana Kliniken Ostholstein GmbH.<br />
Seit 2004 hat sich in Eutin, dem einzigen Schwerpunktkrankenhaus<br />
in Ostholstein, eine ganze Menge getan. <strong>Die</strong><br />
Klinik wurde umstrukturiert, das medizinische Angebot erweitert,<br />
das Labor ausgegliedert, die ambulanten Leistungen<br />
intensiviert, die Zertifizierung nach KTQ <strong>erreicht</strong> und<br />
und und. Zu diesen ganzen internen Änderungen kamen außerdem<br />
noch die Herausforderungen der DRGs. „Es waren<br />
sehr bewegte Zeiten, die durch eine tolle Leistung der Mitarbeiter<br />
gemeistert wurden“, zieht die Geschäftsleitung ein<br />
erstes Fazit nach fünf Jahren Sana. Auch wirtschaftlich ist<br />
es eine Erfolgsgeschichte: Seit 2006 werden in Eutin Überschüsse<br />
erwirtschaftet.<br />
Zahlreiche medizinische Spezialitäten<br />
Neben dem breiten Leistungsspektrum eines Schwerpunktversorgers<br />
bietet die Klinik Eutin heute viele besondere Spe-<br />
30<br />
zialitäten. Zum Beispiel verfügt das Haus über eine onkologische<br />
Tagesklinik, ein großes OP-Zentrum, eine Schlaganfalleinheit<br />
und eine Dialysestation, in der auch Feriendialysen<br />
durchgeführt werden können. <strong>Die</strong> Neugeborenen-Intensivstation<br />
erfüllt die Kriterien eines Level-1-Zentrums. Dazu<br />
gehört auch ein Hightech-Transportinkubator, der im Januar<br />
2009 angeschafft wurde. Mit dieser mobilen Intensivstation<br />
bringen die Spezialisten Früh- und kranke Neugeborene aus<br />
dem gesamten Kreisgebiet sicher nach Eutin.<br />
Gut vernetzt<br />
Großer Wert wird zudem darauf gelegt, mit vernetzten<br />
Strukturen für die bestmögliche Versorgung der Patienten<br />
zu sorgen. So bildet die Klinik gemeinsam mit der Sana Klink<br />
Oldenburg, dem Klinikum Neustadt und dem Marien-Krankenhaus<br />
Lübeck das Brustzentrum Ostholstein. Mit dem<br />
Ärztenetz Eutin-Malente hat sie einen Verein zur noch besser<br />
vernetzten Versorgung gegründet. Beim Schlaganfall arbeiten<br />
die Eutiner Internisten intensiv mit der neurologischen<br />
August-Bier-Klinik in Bad Malente zusammen. Daneben ist<br />
die Klinik Eutin Mitglied im Kooperationszentrum Adipositas<br />
Ostholstein sowie im Palliativnetz Östliches Holstein. <strong>Die</strong><br />
jüngste Kooperation wurde im Januar 2009 mit einer kardiologischen<br />
Gemeinschaftspraxis geschlossen: Durch die<br />
Zusammenarbeit können jetzt jährlich rund 1.000 Patienten<br />
im Herzkatheterlabor der Klink Eutin versorgt werden.<br />
In der Bevölkerung kommen diese Leistungen und Kooperationen<br />
gut an, das Haus ist beliebt. Ein Beispiel dafür ist<br />
die größte Geburtshilfe der Region: Jährlich erblicken über<br />
1.000 Kinder in Eutin das Licht der Welt. ••
zahlen und daten<br />
Sana Klinik Eutin<br />
Mitarbeiter: 504<br />
Betten: 225<br />
stationäre Patienten: 11.000<br />
ambulante Patienten: 14.915<br />
ambulante OPs: 1.525<br />
Geschäftsführer: Dr. Stephan Puke, Lothar Brandt<br />
Ärztlicher Direktor: PD Dr. Mohammad Maghsudi<br />
Unternehmensleitung:<br />
• Personal: Birgit Hanisch<br />
• Finanzen, Controlling und Logistik:<br />
HansJürgen Andresen<br />
• Pflege und Service: Jutta Bestgen<br />
• Marketing, PR und Organisation:<br />
Dr. Barbara Kempe<br />
Fachrichtungen<br />
• Innere und Intensivmedizin mit Gastroenterologie,<br />
Kardiologie und Nephrologie<br />
• Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie<br />
• Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie<br />
• Gefäßchirurgie<br />
• Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
• Kinder- und Jugendmedizin<br />
• Anästhesiologie<br />
• Belegabteilungen HNO, Urologie<br />
profile 1-09<br />
Im Jahr 2002 hat die Sana Klinik Eutin ihren Neubau (oben)<br />
bezogen. Er beherbergt unter anderem die mit jährlich über 1.000<br />
Neugeborenen größte Geburtsklinik der Region.<br />
• sana kliniken Ostholstein gmbh<br />
klinik eutin<br />
hospitalstraße 22<br />
23701 eutin<br />
telefon 04521 787-1316<br />
e-Mail info@sana-oh.de<br />
internet www.sana-oh.de<br />
31
profile 1-09 Management & Organisation<br />
32
• gynÄkOlOgie iM sana-Verbund<br />
Myome bilden sich bei vielen Frauen in der Gebärmutter<br />
– oft ohne dass sie Beschwerden verursachen. <strong>Die</strong> gutartigen<br />
Knoten aus Muskelgewebe, die sich durch Hormoneinfluss<br />
entwickeln, können aber auch zu Störungen der<br />
Regelblutung, zu Unterbauchschmerzen, Blasen- und Darmproblemen<br />
sowie zu Unfruchtbarkeit führen. Lassen sich<br />
die Symptome durch Medikamente nicht ausreichend behandeln,<br />
ist eine Operation die gängige Therapiealternative.<br />
Rund 100.000 gynäkologische Myomoperationen werden in<br />
Deutschland pro Jahr durchgeführt. Dabei werden entweder<br />
die Myome selbst operativ entfernt oder auch die Gebärmutter<br />
insgesamt.<br />
Schonende Alternative: Myomembolisation<br />
Seit einiger Zeit aber existiert eine Alternative zum operativen<br />
Eingriff: die Embolisation. Im Sana Klinikum Hof etwa<br />
haben Patientinnen die Möglichkeit, diese gutartigen Tumoren<br />
auf diese Weise sozusagen aushungern zu lassen.<br />
Der Eingriff dauert zirka eine Stunde und findet unter lokaler<br />
Betäubung statt. Ein Radiologe führt unter Röntgenkontrolle<br />
nach einer Punktion der Leistenschlagader einen dünnen<br />
Katheter in die Schlagader der Gebärmutter bis zu den Blutgefäßen,<br />
die das Myom mit Blut versorgen. Über diesen Ka-<br />
Medizin<br />
ganz im sinne<br />
der frau<br />
profile 1-09<br />
in den gynäkologischen abteilungen der sana-häusern werden alle modernen Verfahren<br />
angeboten. darunter auch die Myomembolisation und die brustrekonstruktion mit freiem<br />
bauchhaut-fettgewebe.<br />
theter spritzt er dann Sandkorn große Kunststoffkügelchen.<br />
Dort setzen sich die Partikel in den kleinen Gefäßen, die zu<br />
den Myomen führen, fest und schalten die gutartigen Geschwülste<br />
von der Blut- und Sauerstoffzufuhr aus. Innerhalb<br />
von drei bis sechs Monaten schrumpfen die Myome bis<br />
auf die Hälfte ihrer Ausgangsgröße, da der Körper das nicht<br />
durchblutete Gewebe in Narbengewebe umwandelt. Nach<br />
dem Eingriff bleiben die Patientinnen für zwei bis fünf Tage<br />
zur Beobachtung im Krankenhaus.<br />
„Wir <strong>sind</strong> sehr froh, dass wir den betroffenen Frauen dieses<br />
schonende Verfahren anbieten können“, sagt Dr. Annett<br />
Feist, Chefärztin der Frauenklinik in Hof. „Mit Hilfe der<br />
Embolisation können wir vielen Frauen die Gebärmutterentfernung<br />
ersparen.“ <strong>Die</strong> Erfolgsquote ist gut: die Erfahrungen<br />
zeigen, dass sich in 90 Prozent der Fälle die Symptome<br />
verbessern oder verschwinden.<br />
Allerdings ist die neue Methode nicht für jede Betroffene<br />
geeignet. Bei Frauen mit Myomen, die sich weit in die<br />
Gebärmutterhöhle entwickelt haben oder aber nur noch mit<br />
einem Gewebsstiel mit der Gebärmutter verbunden <strong>sind</strong>,<br />
raten die Mediziner von der Embolisation ab. Sehr zurückhaltend<br />
<strong>sind</strong> sie auch bei Frauen mit Kinderwunsch, da Auswirkungen<br />
der Myomembolisation auf den Eierstock<br />
••<br />
33
profile 1-09<br />
••<br />
nicht komplett ausgeschlossen werden können und<br />
bislang auch keine größeren Studien zu Schwangerschaften<br />
nach Embolisation vorliegen.<br />
Anders verhält es sich bei der Behandlung der Endometriose.<br />
<strong>Die</strong> Therapie ist sehr gut dafür geeignet, um Frauen<br />
mit Kinderwunsch zu behandeln. Auch bei der Endometriose<br />
handelt es sich um eine gutartige Wucherung. Gewebe,<br />
ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium)<br />
tritt dabei im Unterbauch aus und siedelt sich dort an<br />
Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder Bauchfell an. Wie<br />
bei den Myomen werden in den meisten Fällen die Endometrioseherde<br />
auch von den Hormonen im Monatszyklus<br />
beeinflusst. Begleitet wird die Erkrankung vor allem durch<br />
schmerzhafte Krämpfe vor oder während der Menstruation,<br />
häufig auch durch chronische Unterleibsbeschwerden. Das<br />
Achenbach-Krankenhaus im Klinikum Dahme-Spreewald ist<br />
das erste und einzige Krankenhaus in Brandenburg mit einem<br />
zertifizierten Endometriosezentrum. „Jährlich werden<br />
in unserer Klinik 600 Bauchspiegelungen, davon allein 200<br />
wegen Endometriose durchgeführt“, erklärt der Chefarzt<br />
der Frauenklinik, Dr. Rüdiger Müller. „Durch diese hohe Anzahl<br />
der Eingriffe und den Einsatz modernster Video- und<br />
Lasertechnik ist es uns hierbei möglich, selbst schwerste<br />
Formen endoskopisch zu operieren.“ <strong>Die</strong> Endometriose<br />
wird laparoskopisch, also per Bauchspiegelung, behandelt.<br />
Dabei werden die Herde entfernt, was zu einer deutlichen<br />
Schmerzreduktion führt. „<strong>Die</strong> operative Behandlung kann<br />
durch die Gabe von Hormonpräparaten noch unterstützt<br />
werden“, so Dr. Müller.<br />
34<br />
Medizin<br />
Myom<br />
Zertifizierte Inkontinenz-Beratung in Remscheid<br />
Endometriose ist auch im Klinikum Duisburg einer der<br />
Schwerpunkte der dortigen Frauenklinik. Selbst bei ausgedehnten<br />
Befunden mit Beteiligung von Blase oder Darm<br />
ist über die Bauchspiegelung häufig eine Verbesserung der<br />
Beschwerden und der Schwangerschaftschancen möglich.<br />
Durch die Anwendung weit fortgeschrittener endoskopischer<br />
Operationstechniken ist auch bei Myomen beziehungsweise<br />
Blasenschwäche und Beckenbodenproblemen<br />
ein Bauchschnitt in der Regel vermeidbar. Sogar für bösartige<br />
Tumore des Bauchraumes können die Vorteile dieser<br />
schonenden Technik genutzt werden.<br />
Während an Endometriose jährlich rund 30.000 Frauen<br />
erkranken, <strong>sind</strong> es bei Harninkontinenz über vier Millionen.<br />
Viele Betroffene schämen sich, über ihre Erkrankung mit<br />
ihrem Haus- oder Facharzt zu sprechen – und erhalten so<br />
weder Informationen noch Hilfe. Dabei liegt diese oft so<br />
nah: <strong>Die</strong> Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V. hat die Frauenklinik<br />
am Sana-Klinikum Remscheid jetzt als Inkontinenz-<br />
Beratungsstelle zertifiziert. Ausschlaggebend dafür war die<br />
Teilnahme des zertifizierten Arztes der Klinik, Dr. Christian<br />
Noll, an speziellen Fortbildungen im Bereich der Inkontinenz<br />
sowie Hospitationen unter anderem an der Universitätsfrauenklinik<br />
Mainz im Bereich der Urogynäkologie.<br />
Kleiner Eingriff kann helfen<br />
„Frauen mit einer Harninkontinenz haben häufig einen jahrelangen<br />
Leidensweg hinter sich, bevor sie sich in unserer<br />
Sprechstunde vorstellen“, sagt Dr. Christian Noll. „Oft lei-<br />
Myom<br />
Myomembolisation: Durch Leistenschlagader und Gebärmutterschlagader wird ein Katheter bis zu den Gefäßen geführt, die das<br />
Myom mit Blut versorgen (links); durch den Katheter gespritzte, kleine Kügelchen verschließen dann diese Gefäße (rechts)
den sie unter einer sozialen Isolation aufgrund der Folgen<br />
der Inkontinenz. Dabei kann diesen Frauen häufig mit einer<br />
kleinen Operation geholfen und ihnen damit ein neues Lebensgefühl<br />
ohne Harninkontinenz gegeben werden.“ In der<br />
Frauenklinik werden alle gängigen Therapieverfahren durchgeführt.<br />
<strong>Die</strong> Inkontinenz-Beratungsstelle ist Bestandteil des<br />
Beckenbodenzentrums Remscheid, zu dessen Mitbegründerinnen<br />
die Frauenklinik am Sana-Klinikum gehört. Das<br />
Zentrum wurde im Jahr 2007 von niedergelassenen Ärzten<br />
und Klinikärzten aus Remscheid und Solingen gegründet,<br />
um die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des<br />
Beckenbodens und Inkontinenz ambulant wie stationär in<br />
der Region zu verbessern. Sitz des Beckenbodenzentrums<br />
ist das Sana-Klinikum.<br />
Interdisziplinäres Zentrum<br />
Bereits 2005 wurde das Beckenbodenzentrum am Sana-<br />
Klinikum Lichtenberg gegründet. Auch hier handelt es sich<br />
um ein interdisziplinäres Behandlungszentrum, in dem die<br />
betroffenen Patienten ganzheitlich und qualitativ auf hohem<br />
Niveau behandelt werden. Alle gängigen konservativen wie<br />
auch operativen Verfahren werden hier angeboten. Darunter<br />
auch die laparoskopische Hysterosakropexie als eine neue<br />
Methode zur Behandlung der Gebärmuttersenkung.<br />
Besonders innovativ in der Brustchirurgie zeigt sich die<br />
Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie an den Sana<br />
Kliniken Düsseldorf. <strong>Die</strong> Klinik von Privatdozent Dr. Christhoph<br />
Andree ist dabei führend in der Brustrekonstruktion<br />
mit freiem Bauchhaut-Fettgewebe, den so genannten<br />
DIEAP-Lappen. „Unsere Abteilung führt pro Woche drei bis<br />
vier Eingriffe dieser Art durch“, sagt Dr. Andree. Bei diesem<br />
Operationsverfahren wird der Überschuss an Haut und Unterhautfettgewebe<br />
vom Bauch verwendet, „der bei vielen<br />
Frauen ohnehin vorhanden ist, wodurch gleichzeitig auch<br />
noch eine Bauchdeckenstraffung durchgeführt wird“, so Dr.<br />
Andree.<br />
Natürliche Brustrekonstruktion<br />
Bei der DIEAP-Lappen-Operation werden die vorhandenen<br />
Gefäße nur aus dem Muskel herauspräpariert, die Muskulatur<br />
selbst bleibt unberührt. Das macht die Technik so<br />
patientenfreundlich. Dadurch kann das Risiko einer Bauchwandschwäche<br />
oder eines Bauchwandbruches deutlich<br />
minimiert werden. <strong>Die</strong> Operationszeit beträgt zwischen vier<br />
und sechs Stunden.<br />
<strong>Die</strong> Vorteile dieses Eingriffs <strong>sind</strong> in erster Linie, dass sich<br />
die rekonstruierte Brust wie eine normale Brust verhält.<br />
Sie durchläuft den natürlichen Prozess der Gewebeveränderung,<br />
zum Beispiel bei Zu- und Abnahme oder Alterung,<br />
und es besteht kein Fremdkörpergefühl. Dr. Andree: „<strong>Die</strong>se<br />
Methode ergibt die natürlichste Form der Brust nach einer<br />
Brustrekonstruktion.“ ••<br />
gynäkologie im sana-Verbund<br />
Gynäkologie, Geburtshilfe und<br />
zertifizierte Brustzentrum<br />
karl-Olga-krankenhaus, stuttgart<br />
klinikum dahme-spreewald –<br />
achenbach krankenhaus, königs<br />
Wusterhausen<br />
klinikum duisburg<br />
klinikum hoyerswerda<br />
kreiskrankenhaus erding mit klinik<br />
dorfen<br />
kreiskrankenhaus freiberg<br />
kreiskrankenhaus hameln<br />
OsteMed kliniken und Pflege –<br />
klinik bremervörde<br />
OsteMed kliniken und Pflege –<br />
Martin-luther-krankenhaus zeven<br />
sana klinik Pegnitz<br />
sana kliniken Ostholstein –<br />
klinik eutin<br />
sana kliniken Ostholstein –<br />
klinik Oldenburg<br />
sana klinikum berlin-lichtenberg<br />
sana klinikum hof gmbh<br />
sana krankenhaus benrath<br />
sana krankenhaus gerresheim<br />
sana krankenhaus templin<br />
sana Ohre-klinikum<br />
sana-klinik nürnberg<br />
sana-klinikum remscheid<br />
sana-krankenhaus rügen<br />
städtisches klinikum Wolfenbüttel<br />
35
profile 1-09 Medizin<br />
• sana<br />
innovative<br />
Verfahren machen<br />
laune<br />
neue Operationsverfahren, neue therapieangebote, das <strong>sind</strong> die garanten für fortschritt<br />
in der Medizin. eine defibrillatorweste, ein Mrt-fähiger herzschrittmacher oder eine<br />
tragbare herz-lungen-Maschine <strong>sind</strong> beispiele für den erfolg der sana-häuser.<br />
Als Julius am 10. Januar 2008 in der Sana Klinik Eutin das<br />
Licht der Welt erblickte, ahnte zunächst niemand etwas<br />
Schlimmes. In den ersten Lebenstagen jedoch fiel den Ärzten<br />
und Eltern auf, dass er kaum trank, sehr still war und<br />
sein erster Stuhlgang ausblieb. Ein Ultraschall brachte das<br />
erschütternde Ergebnis: Julius litt an einer besonders seltenen<br />
Form von „Morbus Hirschsprung“, einer Darmerkrankung,<br />
bei der fast der gesamte Dickdarm sich aufgrund<br />
fehlender Nervenzellen verkrampft und nicht richtig arbeiten<br />
kann. Nur vier Tage nach seiner Geburt wurde dem Jungen<br />
in einer Notoperation ein künstlicher Darmausgang gelegt.<br />
Langfristig aber konnte Julius nur eine zweite Operation ein<br />
normales Leben ermöglichen.<br />
Im November 2008 haben die Eutiner Ärzte mit einem<br />
neuen Operationsverfahren nach „De la Torre“, das mit<br />
weiteren OP-Techniken kombiniert wurde, den gesamten<br />
erkrankten Darm über den Anus entfernt. Für die Operation<br />
war eigens der kinderchirurgische Chefarzt Dr. Michael<br />
Barthel aus der Klinik Bethel in Bielefeld angereist, um das<br />
Eutiner Team um den kinderchirurgischen Oberarzt Dr. Ingo<br />
Schlüper und Chefarzt Dr. Hinrich Seesko zu unterstützen.<br />
50 Zentimeter Darm wurden Julius entfernt, zehn bis 15<br />
<strong>sind</strong> verblieben und können normal weiterwachsen. „Wir<br />
<strong>sind</strong> stolz, Chirurgie auf höchstem Niveau angeboten zu ha-<br />
36<br />
ben“, so Dr. Schlüper. Und noch viel mehr: Julius wird ein<br />
ganz normales Leben führen können.<br />
Das kann auch Maik Haufe aus Dresden. Eine neuartige<br />
Methode des Herzzentrums Dresden hat dem 29-Jährigen<br />
die Implantation eines Defibrillators erspart. <strong>Die</strong>ser wird<br />
normalerweise nach einem Herzinfarkt oder nach einer<br />
Herzmuskelentzündung eingesetzt, um den Patienten vor<br />
lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen zu bewahren.<br />
Sicheres Gefühl mit Defibrillatorweste<br />
„Dabei zeigt sich meist erst nach drei Monaten, ob ein Defibrillator<br />
tatsächlich auf Dauer nötig ist“, sagt Univ.-Prof. Dr.<br />
med. Ruth Strasser, Ärztliche Direktorin des Herzzentrums.<br />
Seit Kurzem gibt es hierfür eine Lösung: die Defibrillatorweste.<br />
Sie besteht aus einem Elektrodengürtel und einem Monitor,<br />
die wie beim Langzeit-EKG immer am Körper getragen<br />
werden. Der Herzschlag wird kontinuierlich aufgezeichnet<br />
und bei einer Störung per Stromschlag in den normalen<br />
Rhythmus gebracht. „Mit der Weste habe ich mich die ganze<br />
Zeit über sicher gefühlt“, sagt Maik Haufe, der an einer<br />
Herzmuskelentzündung erkrankt war. Drei Monate lang hat<br />
er die Weste getragen, dann war sie nicht mehr nötig, genauso<br />
wenig wie ein Defibrillator. „Stellen wir allerdings<br />
nach drei Monaten bei einem Patienten fest, dass ein Gerät
Eröffnung des Dialysezentrums in Bremervörde durch (v.l.) die beiden OsteMed-Geschäftsführer Dr. Christine Lipp und<br />
Jens Becker, die niedersächsische Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann und die Betreiberin Dr. Barbara Born<br />
dennoch nötig ist, dann implantieren wir es natürlich“, so<br />
Univ.-Prof. Strasser.<br />
Auch die Ärzte des Sana Klinikums Lichtenberg bieten<br />
Medizintechnik der neuesten Generation an. Das Klinikum<br />
ist das erste Krankenhaus in Berlin, das in seinem neuen<br />
Herzkatheterlabor MRT-fähige Herzschrittmacher implantiert.<br />
<strong>Die</strong> Magnetresonanztomographie (MRT) zählt mittlerweile<br />
zu den wichtigsten Diagnoseverfahren. Bisher blieb<br />
sie allerdings den rund 500.000 Herzschrittmacherträgern<br />
verwehrt, da es durch die Magnetfelder zu einer Beschädigung<br />
der Schrittmacherkomponenten und zu Verletzungen<br />
kommen konnte. Der neue Herzschrittmacher, der in Berlin-<br />
Lichtenberg eingesetzt wird, ist aber so konzipiert, dass er<br />
den Feldern der MRT mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla ohne<br />
Risiko ausgesetzt werden kann.<br />
Tragbare Herz-Lungen-Maschine: Lifebridge B2T<br />
Als erste Klinik im Sana-Verbund behandelt das Klinikum<br />
Lichtenberg zudem Hochrisikopatienten, deren Gesamtzustand<br />
eine Operation unmöglich macht beziehungsweise<br />
Notfallpatienten im schweren Schock, im Katheterlabor unter<br />
Einsatz einer tragbaren Herz-Lungen-Maschine, der so<br />
genannten „Lifebridge B2T“. Hierzu wird die Maschine über<br />
großlumige Kanülen, die die Ärzte in die Leistenarterie und<br />
Leistenvene legen, angeschlossen. Auf diese Weise konnte<br />
im Herbst 2008 ein Patient mit schwerster KHK3 und<br />
Hauptstammstenose gerettet und in die Rehabilitation entlassen<br />
werden. Bei ihm haben die Nebenerkrankungen einen<br />
operativen Eingriff unmöglich gemacht. Eine 31-jährige<br />
Patientin mit fulminanter beidseitiger Lungenembolie und<br />
Lyseversagen wurde Anfang des Jahres unter laufender<br />
Reanimation ebenfalls an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen<br />
und konnte so noch zu den Herzchirurgen verlegt<br />
werden. „Mit einer tragbaren Herz-Lungen-Maschine treten<br />
wir in ein neues Zeitalter der Notfallversorgung im Herzkatheterlabor<br />
ein“, so Chefarzt Dr. Olaf Göing.<br />
Gemeinschaftliches Herzkatheterlabor in Hof<br />
Ein Herzkatheterlabor wird es übrigens ab dem 1. Mai dieses<br />
Jahres auch am Sana Klinikum Hof geben. Dabei geht<br />
das Klinikum einen neuen, zukunftsweisenden Weg. In Kooperation<br />
mit einem ambulanten Herzkatheterlabor mit niedergelassenen<br />
Kardiologen wird eine gemeinsame Gesellschaft<br />
gegründet, in der das Klinikum und die Praxisärzte zu<br />
gleichem Anteil beteiligt <strong>sind</strong>.<br />
Bereits Mitte September wurde auch im Rahmen der<br />
Kooperation mit einer Gemeinschaftspraxis von nie-<br />
••<br />
37
profile 1-09<br />
• dÜsseldOrf<br />
sana-harvard fellowship<br />
<strong>Die</strong> Klinik für plastische und ästhetische Chirurgie der Sana<br />
Kliniken Düsseldorf hat einen hervorragenden internationalen<br />
Ruf – unter anderem für ihre im Rahmen des Brustzentrums<br />
des Sana Krankenhauses Gerresheim erbrachten<br />
Leistungen im Bereich der Brustrekonstruktion. Bekannt ist<br />
das Team um Chefarzt Privatdozent Dr. Christoph Andree<br />
vor allem wegen der speziellen Technik der Perforatorlappenrekonstruktion<br />
(siehe auch Beitrag auf Seite 35), es operiert<br />
die meisten dieser Brustrekonstruktionen in Deutschland<br />
und dies mit einer sehr hohen Ergebnissicherheit und<br />
Patientinnenzufriedenheit.<br />
Dank dieses Renommees konnte nun die Harvard Medical<br />
School im amerikanischen Boston für ein Fortbildungsprogramm<br />
gewonnen werden: Seit März besteht das „Sana-<br />
Harvard Fellowship für Rekonstruktive Brustchirurgie“, bei<br />
dem ein Austausch von Medizinern zwischen Düsseldorf<br />
und Boston (Brigham and Women´s Hospital sowie Beth<br />
Israel Deaconess Medical Center) stattfinden wird.<br />
Als erster Mitarbeiter wird im Mai Privatdozent Dr. Stefan<br />
Langer (Foto) nach Boston gehen. Er ist seit November 2008<br />
38<br />
Medizin<br />
Alternative zum Implantat: <strong>Die</strong> im Herzzentrum Dresden<br />
eingesetzte Defibrillatorweste<br />
••<br />
dergelassenen Ärzten aus Stade im Untergeschoss<br />
der OsteMed Klinik Bremervörde ein ambulantes Dialysezentrum<br />
eröffnet. Das kompetente Behandlungsteam aus<br />
speziell geschulten Ärzten und Pflegekräften hat sich eine<br />
bestmögliche Betreuung der Dialyse-Patienten in liebevoller<br />
Atmosphäre zum Ziel gesetzt.<br />
In der großzügigen, hellen und freundlichen Einrichtung<br />
wird größter Wert auf umfassende Beratung und Betreuung<br />
der zu versorgenden Patienten gelegt. Mit der Bindung der<br />
Dialysepraxis an die OsteMed Klinik möchten beide Partner<br />
die enge Zusammenarbeit fördern. „Moderne Versorgungsstrukturen<br />
in der Medizin fordern heutzutage eine enge Verzahnung<br />
zwischen stationären und ambulanten Einrichtungen“,<br />
so Geschäftsführerin Dr. Christine Lipp. So wird für<br />
die Patienten das vor Ort angebotene Leistungsspektrum<br />
erheblich erweitert.<br />
Erheblich ausgebaut wird auch die palliativmedizinische<br />
Versorgung in Lübeck. Am UKSH Lübeck und den Sana Kliniken<br />
Lübeck werden künftig jeweils sechs Palliativbetten<br />
betrieben. Zudem soll es in Lübeck einen Lehrstuhl für Palliativmedizin<br />
geben, der durch einen eingebundenen palliativmedizinischen<br />
Konsiliardienst die Betreuung beider Häuser<br />
übernimmt. ••<br />
bei Sana in Düsseldorf, davor war er Oberarzt der Plastischen<br />
und Rekonstruktiven Chirurgie in der Universitäts-Unfallklinik<br />
Bergmannsheil Bochum. Zu seinen dortigen Tätigkeiten gehörten<br />
die Behandlung von schwerstverbrannten Erwachsenen<br />
und Kindern, schwere Handverletzungen und Replantationen<br />
sowie Rekonstruktionen bei Unfallopfern und nach<br />
Tumoroperationen. ••
• sOMMerfeld<br />
schneller wieder fit<br />
In Sommerfeld bekommen manche Patienten nach der<br />
Reha noch eine Reha. <strong>Die</strong> Hellmuth-Ulrici-Kliniken gehören<br />
zu den Einrichtungen der Deutschen Rentenversicherung<br />
(DRV) Bund/Land, die die Intensivierte Rehabilitationsnachsorge<br />
(IRENA) anbieten.<br />
„Dahinter verbergen sich ambulante Reha-Leistungen der<br />
Rentenversicherungsträger, die häufig noch nicht in dem<br />
Umfang genutzt werden, wie es möglich wäre“, erklärt Dr.<br />
Friedbert Herm, Chefarzt der Rehabilitationsklinik Sommerfeld.<br />
In seiner Klinik werden regelmäßig IRENA-Leistungen<br />
empfohlen, die dann durch ambulante Einrichtungen in der<br />
Nähe des Heimatortes durchgeführt oder bei Patienten, die<br />
in der Nähe wohnen, in der Sana-Klinik Sommerfeld nahtlos<br />
angeschlossen werden können. <strong>Die</strong> intensivierte Rehabilitationsnachsorge<br />
gilt allerdings nur für Patienten, die noch im<br />
Erwerbsleben stehen. Denn IRENA zielt darauf, das Rehabilitationsergebnis<br />
zu festigen und eine Wiedereingliederung in<br />
die berufliche Tätigkeit zu gewährleisten.<br />
Bei den therapeutischen Leistungen handelt es sich um<br />
individuell und variabel auf das entsprechende Leiden zusammengestellte<br />
Behandlungen, die allerdings in Gruppen<br />
angeboten werden und zwei- bis dreimal pro Woche wahrgenommen<br />
werden können. <strong>Die</strong>se bis zu drei Termine pro<br />
Woche dauern zwischen 90 und 120 Minuten und reichen<br />
über bis zu acht Wochen, je nach Beschwerdebild.<br />
Falls für einen Patienten ein derartiges Nachsorgeprogramm<br />
infrage kommt, beantragt der leitende Arzt die IRENA<br />
bei der DRV. In der Rehabilitationsklinik in Sommerfeld wird<br />
dies bei Vorliegen der entsprechenden Indikationen regelmäßig<br />
getan. „Liegt uns dann eine Zusage des Rentenversicherungsträgers<br />
und der Reha-Einrichtung vor, kann nahtlos mit<br />
der Nachsorge im Anschluss an die stationäre oder teilstationäre<br />
Behandlung begonnen werden“, so Dr. Herm. Gegenwärtig<br />
absolvieren zwischen 20 und 30 Patienten diese<br />
ambulante Reha nach der Reha in Sommerfeld. ••<br />
• rÜgen/lÜbeck hausarzt-ausbildung<br />
Im Norden Deutschlands zeichnet sich ein Mangel an<br />
Hausärzten ab. Um dem entgegenzuwirken haben das<br />
Sana-Krankenhaus Rügen und die KV Mecklenburg-Vorpommern<br />
wie auch die Sana Kliniken Lübeck und die KV<br />
Schleswig-Holstein die Kooperation bei der Facharztausbildung<br />
von Allgemeinmedizinern vereinbart. So können<br />
die künftigen Hausärzte den drei Jahre dauernden klinischen<br />
Teil ihrer insgesamt fünfjährigen Facharztausbildung<br />
künftig in fester Anstellung in dem Sana-Haus auf<br />
Rügen bzw. im Krankenhaus Süd sowie in der Praxisklinik<br />
Travemünde der Sana Kliniken Lübeck absolvieren. Beide<br />
Häuser haben dafür jeweils zwei Planstellen geschaffen.<br />
Außerdem koordinieren die beiden Sana-Häuser zusammen<br />
mit den KVen die komplette Ausbildung. ••<br />
• dÜsseldOrf sehkraft erhalten<br />
Nach umfangreicher Prüfung durch ein Gutachterteam<br />
der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“<br />
hat das Sana Klinikum Lichtenberg das internationale<br />
Prädikat „Babyfreundliches Krankenhaus“ erhalten.<br />
Das Haus gehört damit zu den bisher 35 Kliniken in<br />
Deutschland, die dieses Siegel führen dürfen. Zu den<br />
Qualitätskriterien, die erfüllt sein müssen, gehören unter<br />
anderem ständige Schulungen der Mitarbeiter sowie<br />
eine umfassende Betreuung der Mütter auch nach der<br />
Entlassung. ••<br />
• bad Wildbad Musiktherapie<br />
Seit dem Herbst hat das Neurologische Rehabilitationszentrum<br />
Quellenhof in Bad Wildbad die Musiktherapie<br />
in seinem Reha-Programm. „<strong>Die</strong> künstlerischen Therapieformen<br />
ergänzen die medizinischen, therapeutischen<br />
und psychologischen Therapien, indem sie Entspannung,<br />
Konzentration, Aufmerksamkeit und manuelle Fähigkeiten<br />
fördern“, sagt Thomas Blessing, der im Quellenhof<br />
die Kunsttherapie leitet. Finanziert wird das neue Angebot<br />
durch den Freundeskreis Quellenhof-Klinik e.V. ••<br />
• duisburg 10 Jahre Onko-update<br />
Das „Update Hämatologie/Onkologie“, die mit über<br />
1.200 Teilnehmern zweitgrößte Veranstaltung zum Thema<br />
Krebs in Deutschland, findet 2009 bereits zum 10.<br />
Mal statt. Von Juni bis August <strong>sind</strong> vier Termine der von<br />
Professor Dr. Stephan Petrasch vom Klinikum Duisburg<br />
gegründeten Fortbildungsreihe vorgesehen, in Duisburg,<br />
Dresden, München und Hamburg. <strong>Die</strong> Anmeldung erfolgt<br />
über www.onko-update.de. ••<br />
39
profile 1-09 Management & Organisation<br />
40
Pflege<br />
profile 1-09<br />
am ball bleiben in<br />
der Pflege<br />
• cne: Pflege-fOrtbildung Online<br />
Pflegedienstmitarbeiter der sana herzchirurgie stuttgart und des sana-herzzentrums<br />
cottbus können sich jetzt online fortbilden. eine internetplattform bietet exklusives Pfle-<br />
gewissen – die nutzer <strong>sind</strong> begeistert.<br />
Das medizinische Wissen entwickelt sich rasant. Auch der<br />
Pflegedienst muss mit dieser Entwicklung Schritt halten und<br />
zudem immer anspruchsvollere fachliche und organisatorische<br />
Aufgaben übernehmen. „Das Wissen aus der Krankenpflegeausbildung<br />
ist eine solide Basis, die aber permanent<br />
durch Fortbildung aktualisiert werden muss“, urteilt deshalb<br />
der Leiter Funktion und Pflege in der Sana Herzchirurgie<br />
Stuttgart (SHS), Ronald Thomiczny. Das Internet-basierte<br />
Fortbildungsprogramm CNE – Certified Nursing Education<br />
aus dem Thieme Verlag hat ihn deshalb schnell überzeugt.<br />
„CNE bietet eine moderne Form der Wissensvermittlung,<br />
die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrem heute<br />
üblichen Informationsverhalten abholt.“<br />
Wissensplattform im Internet<br />
Zentrales Element von CNE, das der Verlag zusammen mit<br />
dem Deutschen Pflegerat entwickelt hat, ist die über das<br />
Internet zugängliche Wissensplattform. Über einen freigeschalteten<br />
Link können die Nutzer hier in einer elektronischen<br />
Pflegebibliothek recherchieren, sich Pflegefilme anschauen,<br />
Praxisanleitungen, Gesundheitsberatungen oder<br />
Informationsblätter herunterladen, in Pflegestandards anderer<br />
Kliniken blättern oder Aktuelles aus Pflege und Gesundheitspolitik<br />
erfahren. Für den fachlichen Austausch steht ein<br />
Forum zur Verfügung, in dem Pflegekräfte berufsgruppenintern<br />
und einrichtungsübergreifend bundesweit diskutieren.<br />
Und für fachliche Probleme im Alltag gibt es den „Expertenrat“.<br />
Vom Deutschen Pflegerat empfohlene Experten aus<br />
verschiedenen Fachgebieten beantworten hier Fragen aus<br />
der Pflegepraxis. <strong>Die</strong> Antworten werden in einem speziel-<br />
len Archiv gesammelt, so dass im Laufe der Zeit ein großer<br />
Wissenspool entsteht.<br />
Fünfmal im Jahr erscheint zudem „CNE-Fortbildung“. <strong>Die</strong><br />
Fortbildungszeitschrift enthält unter anderem jeweils vier<br />
Lerneinheiten zum Selbststudium. Im Internet finden sich<br />
dazu wiederum Fragebögen, mit denen das erworbene Wissen<br />
geprüft werden kann. Für jeden zu 70 Prozent richtig<br />
ausgefüllten Fragebogen gibt es drei CNE-Punkte, die auch<br />
von der Freiwilligen Registrierungsstelle für beruflich Pflegende<br />
als Leistungsnachweis anerkannt werden.<br />
Lizenzkosten nach Anzahl der Nutzer<br />
<strong>Die</strong> Sana Herzchirurgie Stuttgart war die erste Klinik im<br />
Sana-Verbund, die das neue Fortbildungsprogramm eingeführt<br />
hat. „<strong>Die</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das<br />
Programm vorab testen konnten, waren restlos begeistert“,<br />
berichtet Pflegedienstleiter Thomiczny. Seit dem 1. Oktober<br />
2008 können nun alle Pflegedienstmitarbeiter das Programm<br />
nutzen. <strong>Die</strong> SHS hat dazu beim Thieme Verlag eine<br />
entsprechende Lizenz erworben. <strong>Die</strong> Höhe der jährlichen<br />
Lizenzgebühr wird nach der Anzahl der Pflegekräfte, der stationären<br />
Fallzahl und der Bettenzahl berechnet.<br />
Seit dem 1. Februar 2009 stellt auch das Sana-Herzzentrum<br />
Cottbus seinen Pflegedienstmitarbeitern den CNE-Zugang<br />
zur Verfügung. Pflegedienstleiterin Manuela Lehmann<br />
berichtet von „sehr vielen Zugriffen“ schon im ersten Monat.<br />
Alle Mitarbeiter, die das CNE bereits online ausprobiert<br />
haben, zeigten sich begeistert von dem neuen Fortbildungsprogramm.<br />
„Das ist eine wunderbare Möglichkeit für die<br />
Pflege, sich permanent fortzubilden und dabei auch ••<br />
41
profile 1-09 Pflege<br />
Workshop zur CNE-Einführung in der Sana Herzchirurgie<br />
Stuttgart<br />
••<br />
über den Tellerrand des eigenen Aufgabenbereichs zu<br />
blicken“, urteilt Manuela Lehmann. So würden auch Themen<br />
wie Qualitätsmanagement oder Informationen aus der<br />
Pflegewissenschaft mit Interesse verfolgt.<br />
Zugreifen können die Mitarbeiter auf die CNE-Internetplattform<br />
zunächst von ihrem Arbeitsplatz aus. Mit wenigen<br />
Mausklicks können sie sich aber auch einen Heimzugang<br />
einrichten und dann von zu Hause aus auf die Wissensplattform<br />
zugreifen. Eine anonyme Nutzerstatistik zeigt<br />
inzwischen den Erfolg. „Statistisch greift jeder Mitarbeiter<br />
im Pflegedienst zweimal im Monat auf das Programm zu“,<br />
berichtet Ronald Thomiczny. Interessant auch die Veränderung<br />
im Nutzerverhalten: „Kamen im Monat der Einführung<br />
42<br />
• elbe-elster-klinikuM<br />
erster Pflegetag in finsterwalde<br />
Das Elbe-Elster-Klinikum hatte im vergangenen November<br />
zu seinem ersten Pflegetag eingeladen. In der Aula<br />
der Oberschule Finsterwalde boten Pflegekräfte und Ärzte<br />
der drei Häuser des Elbe-Elster-Klinikums sowie externe<br />
Referenten ein interessantes Vortragsprogramm rund<br />
um „pflegerische und rechtliche Aspekte des Umgangs<br />
mit Demenzerkrankten“. Angesprochen wurden dabei<br />
verschiedenste Themen wie beispielsweise Mangelernährung,<br />
Fixierung oder Sturzprophylaxe bei dementen<br />
Personen.<br />
noch die Hälfte aller Zugriffe auf CNE von Klinikrechnern, so<br />
dokumentiert die Nutzerstatistik inzwischen fast ausschließlich<br />
Heimzugriffe.“ Im nächsten Schritt will Pflegedienstleiter<br />
Thomiczny die klassischen hausinternen Fortbildungen<br />
mit dem aktuellen CNE-Angebot verzahnen, „damit unsere<br />
engagierten Mitarbeiter die Herausforderungen der Zukunft<br />
professionell meistern können“.<br />
<strong>Die</strong> Einführung des Programms in allen Sana-Kliniken wird<br />
auch vom Bereich Personalentwicklung in der Sana-Zentrale<br />
gefördert. „Der Vergleich mit Wettbewerbern fiel eindeutig<br />
positiv zugunsten des CNE-Programms von Thieme aus“,<br />
berichtet Sonja Wieser, Sana-Referentin für Personalentwicklung.<br />
<strong>Die</strong> Sana-Kliniken wurden deshalb ermuntert, das<br />
Fortbildungskonzept für ein Jahr zu testen, um nach einer<br />
erfolgreichen Evaluation eine konzernweite Rahmenvereinbarung<br />
entscheiden zu können.<br />
Mit dem CNE-Programm des Thieme Verlags werde die<br />
moderne Form der Weiterbildung zu Hause am PC gefördert,<br />
urteilt Sonja Wieser. „Auch die Einbindung in die innerbetriebliche<br />
Fortbildung bringt nur Vorteile, da mit dem<br />
Programm auf hochaktuelle, aufbereitete Inhalte zurückgegriffen<br />
werden kann.” ••<br />
• sana kliniken ag<br />
bereich Personal und tarifwesen<br />
Personalentwicklung<br />
sonja Wieser<br />
telefon 089 678204-185<br />
e-Mail s.wieser@sana.de<br />
Das Elbe-Elster-Klinikum öffnet seit einiger Zeit sein umfangreiches<br />
internes Weiterbildungsprogramm auch für<br />
externe Interessenten. „Als regional verankertes Unternehmen<br />
sehen wir uns hier in der Verpflichtung, Kompetenz<br />
in die Region zu tragen“, sagt Pflegedirektorin Ellen<br />
Drengner. Dass diese Idee ankommt, zeigen die rund<br />
100 Gäste, die zum ersten Pflegetag gekommen waren.<br />
„Dem ersten Pflegetag werden daher in den kommenden<br />
Jahren sicherlich noch weitere folgen“, versprach<br />
die Pflegedirektorin. ••
• reMscheid<br />
„die neue ausbildungs-<br />
ordnung ist ein echter erfolg“<br />
Vor fünf Jahren, im Jahr 2004, wurde ein neues Ausbildungsgesetz<br />
im Bereich der Pflege eingeführt – und aus der<br />
Krankenschwester wurde die Gesundheits- und Krankenpflegerin.<br />
Doch der damalige Schritt war wesentlich mehr<br />
als nur eine Namensänderung: „Dahinter verbirgt sich eine<br />
tief greifende Veränderung des Berufsbildes Pflege“, zieht<br />
Johannes Stein, Leiter des Bildungszentrums am Sana-<br />
Klinikum Remscheid, Bilanz. Geändert habe sich vor allem<br />
die Ausrichtung der Ausbildung: „In den 90ern konzentrierte<br />
sich die Pflegeausbildung noch einseitig auf das Arbeitsfeld<br />
Krankenhaus. Dabei wurden die Wachstumsbereiche ambulante<br />
und stationäre Pflege vernachlässigt“, so Stein. Auf<br />
diesen Bereich entfielen in der alten Ausbildungsordnung<br />
lediglich vier bis sechs Wochen. Auch wichtige Qualifikationen<br />
wie Qualitätsmanagement, Gesundheitswirtschaft und<br />
Gesprächsführung seien früher zu kurz gekommen. Und die<br />
praktische Ausbildung sei häufig unstrukturiert mehr „nebenbei“<br />
gelaufen.<br />
Mit der neuen Ausbildungsordnung wurde der Anteil<br />
der praktischen Ausbildung reduziert und auf mehr Ausbildungsbereiche<br />
verteilt. „Alle Schüler lernen nun auch in der<br />
ambulanten Pflege, in einem Seniorenheim, in einer Reha-<br />
Klinik, in einer Behinderteneinrichtung und in der stationären<br />
Psychiatrie“, betont Stein. Im Gegenzug steht mehr Zeit<br />
für die theoretische Ausbildung zur Verfügung, wobei aber<br />
der sture Fachunterricht abgeschafft wurde. „Stattdessen<br />
werden alle Themen in fächerintegrativen Lerneinheiten<br />
bearbeitet, also durch das Verknüpfen von verschiedenen<br />
Blickwinkeln auf einen Lerngegenstand.“ Zudem wurden<br />
viele Lerneinheiten wie Qualitätsmanagement, Modelle und<br />
Grundfragen des Pflegehandelns, Pflege in ambulanten und<br />
stationären Einrichtungen oder Gesprächsführung und Beratung<br />
mit Pflegebedürftigen, Angehörigen und Mitarbeitern<br />
neu in die Ausbildungsordnung eingefügt.<br />
Für die Lehrkräfte im Sana-Bildungszentrum bedeutete<br />
die Einführung des neuen Krankenpflegegesetzes eine<br />
Menge zusätzlicher Arbeit. So wurde ein völlig neuer Lehrplan<br />
entwickelt sowie viele Lerneinheiten neu konzipiert<br />
und erstmals unterrichtet. „Da das Krankenpflegegesetz<br />
auch vorschreibt, dass in allen Praxisbereichen ausgebildete<br />
Praxisanleiter tätig sein müssen, gehört nun auch deren<br />
Ausbildung zu unserer Tätigkeit“, erklärt Stein. Über 80 Pflegende<br />
aus dem Sana-Klinikum Remscheid sowie der Kooperationspartner<br />
(um alle praktischen Lernfelder abdecken zu<br />
können, arbeiten die Remscheider mit 37 Kooperationspartnern<br />
zusammen) wurden bereits zu Praxisanleitern ausgebildet.<br />
Ein weiterer Kurs startet in diesem Jahr, denn noch,<br />
so Stein, sei deren Zahl zu gering. „Ansonsten aber ist die<br />
inhaltliche Neuausrichtung und Erweiterung der Ausbildung<br />
ein echter Erfolg und führt zu einer deutlichen Aufwertung<br />
des Berufs.“ ••<br />
• sana-klinikum remscheid<br />
Johannes stein<br />
leiter bildungszentrum<br />
telefon 02191 13-4330<br />
e-Mail j.stein@sana-klinikum-remscheid.de<br />
43
profile 1-09 Pflege<br />
• interVieW<br />
genug zeit gerade für<br />
die „kleinen“ anliegen<br />
der Patienten<br />
Mit einer ganzen reihe neuer berufsbilder will sana die aufgaben und Prozesse in den<br />
krankenhäusern effektiver und effizienter gestalten. hierzu zählen auch serviceassisten-<br />
tinnen, die direkt im Pflegedienst angesiedelt <strong>sind</strong>. an den rku – universitäts- und re-<br />
habilitationskliniken ulm wurde mit der implementierung solcher servicekräfte anfang<br />
2006 begonnen. Wir sprachen mit egon leuthner, dem Pflegedirektor des rku.<br />
sana profile: Herr Leuthner, das RKU war eines der ersten<br />
Krankenhäuser in Deutschland, das Serviceassistentinnen<br />
beschäftigte. Was war damals der Anlass?<br />
Egon Leuthner: Durch eine kontinuierliche Arbeitsverdichtung<br />
im pflegerischen und administrativen Bereich konnten<br />
Pflegefachkräfte Servicetätigkeiten in vielen Bereichen wie<br />
„Essen“, „Trinken“, „Bettenmachen“ oder „Ordnung in den<br />
Patientenzimmern“ nicht mehr in dem Maße nachkommen,<br />
wie sie es gerne getan hätten. Das wurde auch von den Patienten<br />
beobachtet und über das Beschwerdemanagement<br />
oder in den Patientenbefragungen rückgemeldet.<br />
Wie viele Serviceassistentinnen <strong>sind</strong> inzwischen bei Ihnen<br />
beschäftigt und was <strong>sind</strong> die Aufgaben?<br />
Das RKU verfügt über sechs Stationen mit je 36 bis 40<br />
Betten. Jeder Station <strong>sind</strong> drei Serviceassistentinnen – insgesamt<br />
2,0 Vollkräfte – fest zugeteilt. Mit einer Springerin<br />
<strong>sind</strong> im RKU also 19 Serviceassistentinnen direkt am Krankenbett<br />
tätig. Zu den Aufgaben gehören Speisenversorgung<br />
und Einholen der Essenswünsche der Patienten mittels PC,<br />
Getränkebereitstellung, Bettenmachen, Unterstützen der<br />
Patienten beim Zimmerbezug und vieles andere mehr.<br />
Wie haben die Patienten reagiert?<br />
<strong>Die</strong> Patienten haben sehr schnell festgestellt, wer für ihre<br />
nichtpflegerischen Anliegen wirklich Zeit hat. Sie hatten<br />
plötzlich eine konkrete Ansprechpartnerin, die das eine oder<br />
44<br />
andere, oftmals kleine Anliegen in kürzester Zeit erledigt.<br />
Denn gerade diese „kleinen“ Anliegen entscheiden oft darüber,<br />
ob sich ein Patient wohl fühlt.<br />
Und wie war die Reaktion der Fachpflegekräfte? Gab es<br />
Zustimmung oder Widerstand? Denn für die neuen Stellen<br />
mussten ja Pflegestellen gestrichen werden.<br />
<strong>Die</strong> Reaktion war sehr unterschiedlich. Viele Pflegefachkräfte<br />
haben eingesehen, dass Handlungsbedarf besteht, anderseits<br />
haben sie „ihren“ Stellen nachgetrauert. Der Widerstand<br />
lag nicht im Konzept, sondern darin, dass insgesamt<br />
Pflegefachkraft-Stellen abgebaut werden mussten. Durch<br />
den Einsatz von Serviceassistentinnen mussten im Pflegedienst<br />
insgesamt aber weniger Stellen abgebaut werden, da<br />
das Grundgehalt einer Serviceassistentin brutto zirka 300<br />
Euro geringer ist als das einer Pflegefachkraft, bezogen auf<br />
eine 100-Prozent-Stelle.<br />
Welche Qualifikation muss denn jemand mitbringen, der<br />
im RKU Serviceassistentin werden will?<br />
Voraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
Sie belegt unter anderem die Lernfähigkeit und -bereitschaft<br />
einer Bewerberin. <strong>Die</strong> Sparte, in der die Berufsausbildung<br />
absolviert wurde, ist sekundär. Entscheidend ist ein hohes<br />
Maß an sozialer Kompetenz und die Bereitschaft, den Servicegedanken<br />
mit kranken, behinderten Menschen umzusetzen.<br />
Natürlich <strong>sind</strong> eine gute Einarbeitung und entsprechende<br />
Schulungsmaßnahmen unabdingbar.
Viele Krankenhäuser ziehen inzwischen nach und integrieren<br />
ebenfalls neue Berufsbilder in die Pflege. Welchen<br />
Rat haben Sie für diese Häuser?<br />
Ratschläge erteilen ist nicht mein Ding. Aber ganz allgemein<br />
gesehen ist es meines Erachtens bei der Auseinandersetzung<br />
mit gemischt-qualifizierten Teams zwingend notwendig,<br />
dass die Pflege nicht isoliert betrachtet wird. Wenn wir<br />
Aufgaben und Prozesse effektiver und effizienter gestalten<br />
wollen, muss der Denkansatz interprofessionell ausgerichtet<br />
werden; das heißt, sämtliche Aufgaben, die mit der direkten<br />
Krankenversorgung zu tun haben, müssen auf den<br />
Prüfstand. Es gibt in der Krankenversorgung klar definierte<br />
Aufgaben, die an das Alleinstellungsmerkmal einer bestimmten<br />
Qualifikation gebunden <strong>sind</strong>. Alles andere ist eine<br />
Frage der Organisation und liegt an der Bereitschaft aller<br />
Beteiligten, in einem interprofessionellen Team zu arbeiten<br />
und sich gegenseitig zu respektieren. Serviceassistentinnen<br />
<strong>sind</strong> lediglich ein Element einer patientenorientierten Strategie.<br />
••<br />
impressum<br />
sana profile<br />
Das Magazin der Sana Kliniken AG<br />
Ausgabe 1-2009, 19. Jahrgang<br />
Herausgeber<br />
Sana Kliniken AG<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Susanne Heintzmann<br />
Bereichsleiterin Marketing und PR<br />
Gustav-Heinemann-Ring 133<br />
81739 München<br />
Telefon 089 678204-340<br />
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Redaktion<br />
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Realisation<br />
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Eierstraße 48, 70199 Stuttgart<br />
Telefon 0711 621039-0<br />
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Grafische Gestaltung<br />
Xiaoling Huang<br />
Fotografie<br />
die arge lola: S.12,13,15,31<br />
Andreas Körner: S.18<br />
Evelina Pezer: S.32<br />
www.drg.de: S.34<br />
Fotolia.com: S.1,2,10,16,25,40,43<br />
Druck<br />
ORT Studios Berlin GmbH, Berlin<br />
• albstadt<br />
geschäftsführerin<br />
leute<br />
• MÜnchen<br />
profile 1-09<br />
Prokurist der clinic-log<br />
Hajo Remmers ist Prokurist der Sana-<br />
Logistik- und <strong>Die</strong>nstleistungstochter<br />
clinic.log. Der 34-jährige Oldenburger<br />
ist seit April 2007 bei Sana, als Referent<br />
des Sana-Finanzvorstandes Thomas Lemke. Hajo Remmers<br />
hat Wirtschaftsingenieurwesen sowie International<br />
Business studiert. Vor seinem Wechsel zu Sana Kliniken AG<br />
war er für eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
tätig gewesen. ••<br />
<strong>Die</strong> Sana-Klinik Zollernalb in Albstadt<br />
hat seit Jahresbeginn mit Elisabeth<br />
Vario eine neue Geschäftsführerin. <strong>Die</strong><br />
Diplom-Kauffrau ist im Sana-Verbund –<br />
noch unter Ihrem früheren Namen Elisabeth Tappen – gut<br />
bekannt. So leitete sie für Sana von Anfang 1999 bis Ende<br />
2005 zwei im Management geführte Einrichtungen: das St.<br />
Petri-Hospital Warburg und die Schwalm-Eder-Kliniken. Im<br />
Frühjahr 2008 kam die 45-Jährige dann nach Albstadt, wo<br />
sie seither die Position der Kaufmännischen Leiterin besetzte.<br />
Als Geschäftsführerin folgt sie auf Bernd Sieber, der in<br />
gleicher Position an das Klinikum Esslingen, ein Kooperationspartner<br />
der Sana, gewechselt ist. ••.<br />
• regensburg/nÜrnberg<br />
doppelter geschäftsführer<br />
Das Caritas-Krankenhaus St. Josef in<br />
Regensburg wird seit November von<br />
einer Doppelspitze geleitet. Neben<br />
Dr. Andreas Hartung wurde Dr. Nils<br />
Brüggemann zum Geschäftsführer berufen. Zugleich übernahm<br />
der 36-Jährige die Geschäftsführung der Sana-Klinik<br />
Nürnberg, als Nachfolger von Sylvia Grebe. Dr. Brüggemann<br />
studierte nach der Ausbildung zum Bankkaufmann in<br />
Münster und München Betriebswirtschaft und promovierte<br />
in Bayreuth im Bereich Gesundheitsökonomie. Danach arbeitete<br />
der gebürtige Westfale für eine Unternehmensberatung.<br />
Von 2004 bis zu seinem Wechsel zur Sana war er<br />
kaufmännischer Leiter der Orthopädischen Klinik München-<br />
Harlaching. ••<br />
45
profile 1-09 leute<br />
Dr. Thorsten Kehe Dr. Anette Weber Professor Dr.<br />
Bernward Ulrich<br />
• sana-Verbund<br />
Ärztliche direktoren<br />
Das Sana-Klinikum Remscheid hat zum Januar seine medizinische<br />
Leitung neu geordnet. Hauptamtlicher Medizinischer<br />
Direktor ist Dr. Thorsten Kehe. <strong>Die</strong> neu geschaffene Position<br />
bündelt zentrale organisatorische Aufgaben im medizinischen<br />
Kerngeschäft. Dr. Kehe studierte in Bochum, er ist<br />
Facharzt für Innere Medizin, Sportmedizin und Medizininformatik.<br />
Daneben hat der 43-jährige gebürtige Solinger den<br />
Masterabschluss „Health Care Management“.<br />
Ärztliche Direktorin ist Professor Dr. Anette Weber. Sie<br />
ist seit zwei Jahren am Sana-Krankenhaus Remscheid, vor<br />
einem Jahr übernahm die gebürtige Stuttgarterin den Chefarztposten<br />
in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.<br />
<strong>Die</strong> 43-Jährige hat in Tübingen Medizin studiert, zu ihren<br />
Schwerpunkten gehört die mikrochirurgische freie Gewebetransplantation.<br />
Zudem hat sie ein MBA-Studium absolviert.<br />
Nach dem Ausscheiden von Professor Dr. Theodor Königshausen<br />
in den Ruhestand hat das Sana-Krankenhaus<br />
Gerresheim einen ehemaligen Chefarzt als Ärztlichen Direktor<br />
zurückgeholt: Professor Dr. Bernward Ulrich, der<br />
frühere Leiter der Chirurgie, übernahm die Position im November.<br />
Professor Ulrich, der 2003/2004 der Deutschen Gesellschaft<br />
für Chirurgie als Präsident vorstand, war 2006 in<br />
Pension gegangen.<br />
Der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
am Krankenhaus Rendsburg, Professor Dr. Oliver Behrens,<br />
ist zum Ärztlichen Direktor der Häuser in Rendsburg und<br />
Eckernförde gewählt worden. Professor Behrens stammt<br />
aus Leipzig, studiert hatte er in Hannover. Der 50-jährige ist<br />
seit 1996 in Rendsburg, er ist Facharzt für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe mit den Zusatzbezeichnungen Spezielle<br />
Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Spezielle operative Gynäkologie<br />
sowie Gynäkologische Onkologie.<br />
Ärztlicher Direktor der Elbe-Elster Klinikum GmbH mit den<br />
Standorten Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberg ist seit<br />
August 2008 Rolf Rahnefeld. Er ist seit 15 Jahren Chefarzt<br />
der Abteilung Anästhesie/Intensivmedizin am Haus in<br />
Elsterwerda. Rolf Rahnefeld hatte in Frankfurt studiert, er<br />
ist Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin.<br />
46<br />
Professor Dr.<br />
Oliver Behrens<br />
Dr. Ulrich Bäcker ist Ärztlicher Direktor der Kliniken Oberallgäu<br />
gGmbH, zu der die Häuser in Immenstadt, Oberstdorf<br />
und Sonthofen gehören. Er ist Chefarzt der Inneren Abteilung<br />
der Klinik Oberstdorf und Facharzt für Innere Medizin,<br />
Gastroenterologie und Sportmedizin. Der 49-jährige Hobbybergsteiger<br />
beschäftigt sich in der Klinik Oberstdorf auch<br />
mit Berg- und Höhenmedizin. ••<br />
• stuttgart/hOf<br />
Rolf Rahnefeld Dr. Ulrich Bäcker<br />
ernennung zum Professor<br />
Zwei Chefärzten des Karl-Olga-Krankenhauses (KOK) in<br />
Stuttgart sowie einem Chefarzt des Sana Klinikums Hof<br />
wurden die Professorentitel verliehen:<br />
Professor Dr. Dominik Parsch erhielt im Herbst<br />
2008 den Titel von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.<br />
Der 40-jährige Orthopäde und Unfallchirurg ist seit<br />
Juni 2007 Chefarzt der zum KOK gehörenden Baumann-<br />
Klinik Orthopädie.<br />
Professor Dr. Torsten Schroeder (43) ist seit Oktober<br />
2008 am KOK, als Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie<br />
und Operative Intensivmedizin. Ihm wurde im<br />
Herbst 2008 die Professur durch die Eberhard Karls Universität<br />
Tübingen verliehen.<br />
Professor Dr. Matthias Schürmann (47), Chefarzt<br />
der Klinik für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie<br />
sowie Ärztlicher Direktor des Sana Klinikums Hof, wurde<br />
Ende 2008 Professor der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />
Er ist seit sechs Jahren in Hof. ••
• sana-Verbund<br />
neue chefärzte<br />
<strong>Die</strong> Chirurgische Klinik am Sana-<br />
Krankenhaus Rügen hat einen<br />
zweiten Chefarzt: Zusammen mit<br />
Dr. Frank-Michael Kühn leitet Dr.<br />
Andreas Stapel (45) die Klinik.<br />
Er hat in Hannover studiert und<br />
war danach an verschiedenen<br />
Krankenhäusern der Region Hannover<br />
tätig, zuletzt als Oberarzt<br />
am Klinikum Nordstadt. Dr. Stapel ist Spezialist für<br />
Bauchchirurgie, eine seiner Schwerpunkte ist die Koloproktologie.<br />
Er verfügt in diesem Bereich über das<br />
europäische Facharztexamen (EBSQ).<br />
Seit Januar leitet Dr. Fuad Abu<br />
Nahleh die Klinik für Anästhesie<br />
und operative Intensivmedizin am<br />
Sana Klinikum Hof. Der 51-Jährige<br />
ist Facharzt für Anästhesiologie<br />
mit den Zusatzbezeichnungen<br />
Rettungsmedizin sowie Spezielle<br />
anästhesiologische Intensivmedizin.<br />
Er hatte in Düsseldorf studiert<br />
und arbeitete danach unter anderem an den Unikliniken<br />
Göttingen und Halle-Wittenberg sowie im Herzzentrum<br />
Leipzig. Zuletzt war Dr. Nahleh leitender Oberarzt<br />
der Anästhesie der Zentralklinik Bad Berka.<br />
Im Achenbach-Krankenhaus Königs<br />
Wusterhausen hat im Dezember<br />
Dr. Adriane Kalsow (49)<br />
die Leitung der Fachabteilung für<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
übernommen. <strong>Die</strong> neue<br />
Chefärztin war zuvor in gleicher<br />
Funktion am Sana-Herzzentrum<br />
Cottbus tätig. Dr. Kalsow, die an<br />
der Humboldt-Universität in Berlin Medizin studierte,<br />
ist Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin.<br />
Zusätzlich absolvierte sie ein Masterstudium Health-<br />
Care-Management.<br />
Dr. Peter Harding ist der neue<br />
Mann an der Spitze der Klinik für<br />
Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie<br />
am Klinikum Duisburg.<br />
Der 49-Jährige war zuvor Chefarzt<br />
in einem kirchlichen Krankenhaus<br />
in Westfalen und davor leitender<br />
Oberarzt der Chirurgie des Knappschafts-KrankenhausesBottrop.<br />
Er ist Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und<br />
Viszeralchirurgie, zu seinen Schwerpunkten zählt die<br />
Onko-Chirurgie und die minimalinvasive Chirurgie. Studiert<br />
hatte der gebürtige Recklinghauser in Münster.<br />
Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe der<br />
Klinik Bremervörde ist seit Mitte<br />
Januar Dr. Ulrich Strieker. Nach<br />
dem Studium in Berlin und Kiel<br />
arbeitete er mehrere Jahre erst<br />
als Assistenz-, dann als Oberarzt<br />
in der Frauenklinik des Diakoniekrankenhauses<br />
in Rotenburg. Zuletzt<br />
war Dr. Strieker Chefarzt der Frauenklinik des St.<br />
Joseph-Hospitals in Bremerhaven. Er ist 48 Jahre alt<br />
und stammt aus Flensburg.<br />
Seit dem 12. Februar leitet Dr.<br />
Friedbert Herm (47) die Rehabilitationsklinik<br />
für Orthopädie und<br />
Pneumologie der Sana Kliniken<br />
Sommerfeld. Er folgt auf den langjährigen<br />
Chefarzt Stefan Zinck.<br />
Dr. Herm hat in Berlin studiert,<br />
er ist Facharzt für Physikalische<br />
und Rehabilitative Medizin sowie<br />
für Orthopädie. Zuletzt war er – nach einem fünfjährigen<br />
Aufenthalt am Green Pastures Hospital in Nepal<br />
– Oberarzt in Sommerfeld.<br />
Neu an der Sana Klinik Eutin ist<br />
Privatdozent Dr. Franz Hartmann.<br />
Der 50-Jährige leitet seit<br />
Januar gemeinsam mit Dr. Reiner<br />
Gützkow die Abteilung für Innere<br />
und Intensiv-Medizin. PD Dr. Hartmann<br />
hat in München studiert<br />
und ist Facharzt für Kardiologie.<br />
Vor dem Wechsel nach Eutin war<br />
er Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik II der<br />
Universität Lübeck. Dort verantwortete er unter anderem<br />
den Bereich invasive und interventionelle Kardiologie.<br />
••<br />
47
einrichtungen des sana kliniken-Verbundes<br />
Stand: März 2009