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Traktor Classic Farmer 3 S - Wirklich unverwüstlich? (Vorschau)

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DAS MAGAZIN FÜR HISTORISCHE LANDMASCHINEN<br />

1/2015 DEZ/JAN<br />

SCHLÜTER-PARADE<br />

DSU 25, DS 25<br />

und AS 30<br />

Im Check:<br />

Fendt<br />

<strong>Farmer</strong> 3S<br />

<strong>Farmer</strong> 3 S<br />

<strong>Wirklich</strong><br />

<strong>unverwüstlich</strong>?<br />

Turbomatik-Legende<br />

auf dem Prüfstand<br />

Geheimtipp!<br />

Fordson Dexta<br />

Der unterschätze Allrounder<br />

Auf dem Rübenacker<br />

Vollernter hinter dem Deutz<br />

Im Räderwerk<br />

100 Jahre ZF-Antriebstechnik


NEUES FÜR IHREN ALTEN!<br />

ERSATZTEILE PASSEND FÜR:<br />

DEUTZ, EICHER, FAHR, FENDT,<br />

FORDSON, GÜLDNER, HANOMAG,<br />

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EDITORIAL<br />

Die stille Zeit der<br />

Dieselfreaks<br />

Von Ulf Kaack | Verantwortlicher Redakteur<br />

Schrauben,<br />

Fahren,<br />

Träumen<br />

Liebe <strong>Traktor</strong>freunde,<br />

fast ist das Jahr rum, die Saison ist – bis auf einige Wintertreffen für die<br />

Unentwegten der Klassikerzunft – beendet. Es ist nun ruhiger, und so<br />

mancher nutzt die Zeit, um seinen Schlepper in der heimischen<br />

Werkstatt für das kommende Frühjahr auf Vordermann zu bringen.<br />

Andere vertiefen sich in die Restaurierung einer Neuerwerbung … Unser<br />

Hobby wird wahrlich nicht langweilig.<br />

Mit dieser Ausgabe von TRAKTOR CLASSIC – das ist beim Lesen<br />

unschwer festzustellen – gibt es für die Zukunft einige Neuigkeiten: Die<br />

beliebte Reihe über die Geschichte der Geräteträger, ebenso die Chronik<br />

des Schlepperbaus, sind nunmehr abgeschlossen und gehören der<br />

Vergangenheit an. Bei aller Begeisterung für technische und historische<br />

Fakten wird es dafür in Zukunft mehr „menscheln“ im Heft.<br />

Es sind vor allem die Menschen,<br />

die unsere Szene prägen.<br />

Denn es sind gerade diese tollen Typen hinter den <strong>Traktor</strong>en, die kantigen<br />

Charaktere, Macher und kreativen Talente, die die Szene der klassischen<br />

<strong>Traktor</strong>en beleben. Und sie so liebenswert und attraktiv machen:<br />

Bernhard Weindl restauriert den Fendt Geräteträger, der ihn von<br />

Kindsbeinen an begleitet, und begibt sich damit auf Pilgerreise über die<br />

Alpen bis nach Italien. Oder lesen Sie die Geschichte von Iris Meyer. Die<br />

tapfere Gefährtin eines Trecker-Freaks reißt ein unvollendetes Projekt<br />

ihres Partners an sich und berichtet äußerst humorvoll vom Bau eines<br />

Schleppers im Miniaturformat. Der Göttergatte schraubt derweil sein<br />

aktuelles Restaurierungsobjekt in der Werkstatt zusammen. Einfach<br />

köstlich!<br />

Eindrucksvoll ist das breite Spektrum,<br />

das uns unsere gemeinsame Leidenschaft<br />

immer wieder bietet. In diesem<br />

Sinne wünsche ich Ihnen und Euch viel<br />

Spaß mit der aktuellen Ausgabe, ein<br />

besinnliches Weihnachtsfest und einen<br />

guten Start ins Jahr 2015.<br />

Ihr und euer<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

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TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Foto: L. Böger<br />

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INHALT<br />

Heft 1/2015<br />

MIT POSTER<br />

AUF SEITE 50<br />

28<br />

Fordson Dexta<br />

Acker-Insulaner<br />

Fendt F 255 GT<br />

Pilgerbruder und Gipfelstürmer<br />

22<br />

42<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

Dynastiegründer<br />

PORTRÄT<br />

4<br />

Auferstanden aus Ruinen<br />

Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30: Aus dem Holzgasschlepper<br />

GZA 25 und dem Dieselschlepper DSU 25<br />

erwachsen Schlüters Erfolgsmodelle DS 25 und AS 30. 12<br />

Brite mit US-Wurzeln<br />

Fordson Dexta: Lange Zeit waren die blauen Fordson-<br />

Schlepper Weltmarktführer, parkten jedoch tief im<br />

Keller der deutschen Zulassungsstatistik. Das änderte<br />

sich, als die Amis 1958 ihren Dexta präsentierten. 28<br />

Voll im Saft<br />

TITEL<br />

Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en: Klaus Tietgens<br />

schaute dem Hauslieferanten der niedersächsischen<br />

Rübensaftfabrik über die Schulter. 36<br />

Dynastiegründer<br />

TITEL<br />

TITEL<br />

TITEL<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S: Mit treuherzigem Blick zieht<br />

der Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S im Frühjahr 1966 durch die<br />

Lande. Dabei hat er es faustdick zwischen den<br />

Kotflu?geln: Seine hochmoderne Kraftübertragung<br />

ist der Ausgangspunkt einer Erfolgsstory. 42<br />

SERVICE<br />

Gas- und Luftaustausch<br />

Motorinstandsetzung: Unser Motoren-Spezialist<br />

befindet sich im Endspurt bei der Montage des MWM-<br />

D 308. Noch immer sind etliche Teile nicht an<br />

ihrem Platz. Heute müssen der Ventiltrieb komplettiert<br />

und diverse Komponenten und Abdeckungen<br />

montiert werden. 66<br />

Für kurze und lange Wege<br />

<strong>Traktor</strong>kennzeichen: Weiter geht es durch den<br />

Schilderwald. Für einige Sonderfälle hält der<br />

Gesetzgeber spezielle Nummernschilder bereit.<br />

Hierzu gehören Kurzzeit- und Ausfuhrkennzeichen.<br />

Hier finden Sie alle wichtigen Infos, die sich hinter<br />

beiden verbergen. 74<br />

Ausgebüchst<br />

Gewindereparatur: Wie festsitzende Schrauben<br />

geöffnet und abgebrochene aus einem Gewinde<br />

entfernt werden können, hat Peter Götzinger,<br />

Materialexperte aus Freising, uns bereits gezeigt.<br />

Heute verrät er die Tricks und Kniffe bei der<br />

Gewindereparatur. 78


Schlüter DS 25 und Co.<br />

Der Aufbruch in das Wirtschaftswunder<br />

12<br />

GESCHICHTE<br />

Pilgerbruder und Gipfelstürmer<br />

Fendt GT 255: Fast sein ganzes Leben lang begleitet<br />

Bernhard Weindl der grüne Fendt-Geräteträger –<br />

zunächst in der väterlichen Landwirtschaft und nun,<br />

nach umfangreicher Restaurierung, auf Fernreisen<br />

durch die Alpen bis nach Italien. Die Geschichte einer<br />

ganz besonderen Beziehung. 22<br />

Auf der Augenweide<br />

<strong>Traktor</strong>enmuseum Pauenhof: In neun Hallen<br />

und auf zehn Hektar Außengelände zeigt das Museum<br />

Pauenhof über 400 Trakoren verschiedenster<br />

Epochen und Hersteller. Und ständig kommen neue<br />

hinzu. Birthe Rosenau war für Sie dort und<br />

berichtet über eine eindrucksvolle Sammlung. 84<br />

Das ZF-Räderwerk<br />

TITEL<br />

100 Jahre ZF: <strong>Traktor</strong>enhersteller setzen weltweit<br />

auf High-Tech von ZF. Ihr Siegeszug begann vor 100 Jahren<br />

in Friedrichshafen mit Zahnrädern und Getrieben<br />

für Autos, Boote und Luftschiffe. Harald Focke ging<br />

auf Spurensuche, wurde allerdings nicht am Bodensee,<br />

sondern in Passau an der Donau fündig. 86<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Der besondere Schlepper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Panorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Kleinanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Leser fragen – Experten antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73<br />

Günther, der Treckerfahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

Kommentar, Quiz, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

TRAKTOREN IN<br />

DIESER AUSGABE<br />

Deutz-Fahr AgroXtra 3.57 . . . . . . 36<br />

Eicher LH 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Fendt F 255 GT . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Ford Dexta. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Hanomag Perfekt 301 . . . . . . . . . 10<br />

Hanomag Perfekt 401 . . . . . . . . . 10<br />

Hanomag R 45 . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

Hofherr-Schrantz Austro-Junior . . 96<br />

IHC 533 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

IHC 724 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Massey-Ferguson MF 135. . . . . . . 10<br />

Massey-Ferguson MF 165 S . . . . . 95<br />

MB-trac 700 . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Rübenernte 36<br />

MB-trac turbo 900 . . . . . . . . . . . . 40<br />

Pallmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Schlüter DSU 25 . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Schlüter DS 25. . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Schlüter AS 30. . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Steyr 80 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

5


DER BESONDERE SCHLEPPER<br />

Eicher LH<br />

BAJUWARISCHER WERFTARBEITER<br />

Ein Eicher LH 12 – nur 1.130 Exemplare verließen zwischen 1956 und<br />

1959 das Schlepperwerk im oberbayerischen Forstern – ist ja an sich<br />

schon eine Seltenheit. Eine solche Rarität in dieser atypischen Farbgebung<br />

im hohen Norden anzutreffen, ist noch eine deutliche Spur exotischer.<br />

Und man höre und staune: Dieser 1958 gebaute 12 PS-Eicher ist<br />

noch immer in Lohn und Brot. Tagtäglich wird er bei einem Werftbetrieb<br />

an der Weser unweit von Bremerhaven genutzt – schleppt Boote<br />

auf ihrem Trailer über das Betriebsgelände und kommt beim Materialtransport<br />

zum Einsatz. Die salzhaltige Nordseeluft hatte dem Blech des<br />

kleinen Bajuwaren zwischenzeitlich arg zugesetzt, so dass ihm die<br />

Schiffbauer unlängst eine Teilrestaurierung spendierten. Allerdings<br />

nur optisch, denn technisch funktioniert der Eicher LH 12 seit Jahrzehnten<br />

einwandfrei und nahezu wartungsarm. Ulf Kaack<br />

6


Foto: U. Kaack<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

7


PANORAMA<br />

Neuigkeiten und Wissenswertes<br />

Drei Monate lang restaurierten<br />

Vincent und Nico den Kartoffelroder.<br />

HUT AB VOR DEN KIDS!<br />

Schüler restaurieren Kartoffelroder<br />

So vegetierte der Kartoffelroder von<br />

Nicos Onkel vor sich hin.<br />

Zehn und elf Jahre sind sie alt und von<br />

allem begeistert, was mit historischer<br />

Landtechnik zu tun hat. Mit der Restaurierung<br />

eines alten Kartoffelroders<br />

haben Vincent Spamer und Nico Schröder<br />

aus dem hessischen Grünberg ihr<br />

vorläufiges Meisterstück abgeliefert.<br />

Schon seit vielen Jahren gammelte das<br />

Gerät von Nicos Onkel vor sich hin.<br />

Alle Jugendlichen im Ort kannten den<br />

Kartoffelroder und immer wieder mal<br />

wurde daran „rumgebastelt“. Dass sich<br />

die alte landwirtschaftliche Maschine<br />

immer noch am Fundort befand lag daran,<br />

dass ein Baum mittig durch den Roder gewachsen<br />

war.<br />

Die beiden Freunde durften für ihre Arbeiten<br />

lediglich das Werkzeug des Großvaters<br />

benutzen und am Ende montierte<br />

Opa Rudi einen neuen Balken mit Griff an<br />

den Kartoffelroder. Ansonsten hatten die<br />

Freunde keinerlei Hilfe bei ihrer Restaurierung.<br />

Die nötigen Infos zu den Reparaturen,<br />

der Funktionsweise und zum Originalzustand<br />

des Kartoffelroders holten<br />

sich die beiden Technikfans aus dem In-<br />

ternet. „Den Baum aus dem Kartoffelroder<br />

zu sägen war dann doch schwieriger<br />

als wir anfangs dachten“, erklärt<br />

Nico. „Aber nachdem wir alle Äste abgesägt<br />

und die Büsche entfernt hatten,<br />

konnten wir das schwere Ding rausziehen<br />

und Opa hat uns dann mit seinem<br />

Anhänger geholfen, den Roder nach<br />

Hause zu fahren.“ Nach genau drei Monaten<br />

konnte das Projekt mit einem<br />

hübsch restaurierten und funktionstüchtigen<br />

„Kartoffelroder Lanz LK 20“<br />

abgeschlossen werden.<br />

Fotos: Leopold-Miller<br />

OLDTIMERTREFFEN<br />

Fliegender Fendt<br />

Nein, dies ist kein giftgrünes UFO: Der Fendt fix erhob sich<br />

aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der <strong>Traktor</strong>- und Oldtimerfreunde<br />

im bayerischen Langenhaslach frei am Baukran<br />

schwebend in die Lüfte. Ein imposantes Bild! 80<br />

Mitglieder mit rund 50 <strong>Traktor</strong>en sowie 60 landwirtschaftlichen<br />

Geräten zählt der Verein aktuell. Rund 1.000 Klassiker<br />

samt ihren Besitzern kamen beim Jubiläumstreffen im<br />

Spätsommer zusammen und feierten drei Tage lang das<br />

Ereignis – abgehoben und abgefahren.<br />

Fendt-Impressionen vom<br />

Jubiläumstreffen.<br />

Fotos: S. Arnheiter<br />

8


Fundstücke<br />

aus dem Bildarchiv von<br />

Udo Paulitz<br />

Aufgespürt: Eicher-Diesel-Allradschlepper ED 22<br />

Als Fotograf und Autor ist Udo Paulitz seit Jahrzehnten ein Urgestein der Szene. Zahlreiche Bücher<br />

über Nutzfahrzeuge hat er verfasst, sein Bildarchiv ist eine wahre Schatzkammer, die er immer an<br />

dieser Stelle für die Leser von TRAKTOR CLASSIC öffnet und einen besonderen Exoten vorstellt.<br />

Die Suche nach Möglichkeiten, wie<br />

man Geländefähigkeit und Zugkraft eines<br />

Standardschleppers erhöhen könnte,<br />

stand schon seit jeher im Mittelpunkt<br />

der konstruktiven Bemühungen der<br />

Schlepperhersteller. Unter schwierigen<br />

Geländeverhältnissen konnte ein hinterradgetriebener<br />

<strong>Traktor</strong> recht schnell<br />

an seine Leistungsgrenze kommen. Neben<br />

den aufwendigen und teuren Gleiskettenschleppern<br />

eröffnete sich die<br />

Möglichkeit, wenn man einen <strong>Traktor</strong><br />

mit einer angetriebenen Vorderachse<br />

versah. Nach Kriegsende war es vor allem<br />

die MAN, die seither auf diesem<br />

Sektor mit großer Konsequenz eine Vorreiterrolle<br />

übernahm.<br />

Aber auch andere Hersteller wie<br />

Fendt, Sulzer, Nordtrak und Ursus boten<br />

zu Beginn der 1950er-Jahre zeitweise<br />

solche Modelle an, zumal die Zahnradfabrik<br />

Augsburg (Renk) ein Triebwerk<br />

anbot, das einen Allradantrieb mit vier<br />

gleichen Rädern ermöglichte. Auch Eicher<br />

gedachte sich am Bau solcher Spezialschlepper<br />

zu beteiligen. Den Anfang<br />

machte im Juli 1955 der auf der motorischen<br />

Basis des Standardschleppers ED<br />

22 aufgebaute ED 22 Allrad. Mit Ausnahme<br />

von Motor und Typenbezeichnung<br />

hatte dieses Fahrzeug mit dem<br />

hinterradgetriebenen Schlepper aber<br />

kaum etwas gemeinsam.<br />

Der luftgekühlte, 22 PS starke Einzylinder-Diesel<br />

des Typs ED 1 d war durch<br />

Aufbohrung aus dem 19 PS-Motor<br />

ED 1 b entstanden. Er bot hinreichend<br />

Kraft, sodass Eicher nun das für den<br />

Vierradantrieb vorgesehene fünfgängige<br />

Renk-Triebwerk SGA 22/5 damit zu einem<br />

Allradschlepper kombinieren konnte.<br />

Die Allradvorderachse kam ebenso<br />

wie die Lenkung von ZF. Nachteilig war,<br />

dass der Allradantrieb permanent auf alle<br />

vier Räder erfolgte und nicht abschaltbar<br />

war. Da ein Längsdifferenzial zwischen<br />

Vorder- und Hinterachse fehlte, ergab<br />

sich bei der Fahrt auf der Straße ein ziemlich<br />

gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten.<br />

Ein weiterer Minuspunkt war der<br />

sehr große Wendekreis, was auf den<br />

niedrigen Einschlagwinkel der Vorderräder<br />

zurückzuführen war. Ein besonders<br />

großes Geschäft war der recht teure<br />

Allradtraktor für Eicher sicher nicht;<br />

lediglich 156 Maschinen verließen bis<br />

1959 die Werkstore. Da der Allradantrieb<br />

zu der Zeit noch kein allgemein<br />

gültiges Thema war, blieb seine Verwendung<br />

auf diejenigen Zwecke<br />

beschränkt, bei denen sein Einsatz unbedingt<br />

notwendig war.<br />

Udo Paulitz<br />

STERN IN FLAMMEN<br />

MB-trac<br />

abgefackelt<br />

Da stehen jedem Trecker-Freund die<br />

Tränen blank in den Augen: Bei Feldarbeiten<br />

im niedersächsischen Hagewede<br />

in der Dümmer-Region geriet dieser<br />

MB-trac Ende September aus unbekannten<br />

Gründen in Vollbrand. Zu retten<br />

gab es für die Feuerwehr dabei<br />

nichts mehr. Der Bolide aus Gaggenau<br />

hatte nur noch Schrottwert.<br />

Fotos: A. Hofmeister<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

9


PANORAMA<br />

Historisches und Wissenswertes<br />

MARKANTES AUS BRANCHE UND SZENE<br />

Meilensteine<br />

Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse … Was geschah in der Branche, bei den Herstellern und in der Szene? Klaus<br />

Tietgens hat in seinem <strong>Traktor</strong>-Kalendarium rückwärts geblättert und erinnert an dieser Stelle an die wichtigsten<br />

Begebenheiten. Eine informative Reise in die Vergangenheit.<br />

Mit dem Steyr 80<br />

hielt die Massenmotorisierung<br />

Einzug in die<br />

österreichische<br />

Landwirtschaft.<br />

… erhielt Österreich seinen Volksschlepper. Im<br />

Dezember 1949 ergänzte die Steyr-Daimler-Puch<br />

AG ihren seit zwei Jahren gut eingeführten und mehr als 8.000<br />

Mal verkauften Typ 180 um den kleineren 80er. Für dessen<br />

Antrieb sorgte ein Einzylinder-Dieselmotor mit 1,3 Litern<br />

Hubraum und zunächst 13 bzw. nach kurzer Zeit 15 PS. Das<br />

Getriebe verfügte über vier Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang,<br />

die Höchstgeschwindigkeit betrug knapp 15 km/h,<br />

das Eigengewicht rund 1,2 Tonnen. 1950/51 ergänzten ein<br />

Wendegetriebe, der sogenannte Hackfruchttraktor 80 a mit<br />

36-Zoll- statt 24 Zoll-Rädern und der Schmalspurschlepper<br />

80 s das Angebot. Bis 1964 verließen fast 60.000 Exemplare<br />

das Werk, womit der Steyr 80 bis heute als meistgebauter<br />

Schlepper Österreichs gilt. Dazu gesellten sich von 1956 bis<br />

1977 rund 34.000 Einheiten der daraus entwickelten 84er-und<br />

86er-Serien mit 16 bis 18 PS. Kein europäischer Hersteller bot<br />

so lange Ackerschlepper unterhalb von 20 PS an wie Steyr.<br />

Vor 65 Jahren …<br />

… wurden die Hanomags kantig. Die ab Dezember<br />

1964 an Kunden ausgelieferten Modelle Perfekt<br />

301 und 401 gaben sich an einer komplett neuen Formgebung zu erkennen.<br />

Für die Gestaltung hatten die Hannoveraner eigens den renommierten<br />

Industriedesigner Louis Lucien Lepoix beauftragt. Andere Hersteller<br />

schlugen erst Jahre später ähnliche Stilrichtungen ein. Hinter der<br />

renovierten Fassade verbarg sich weitgehend bekannte Technik. Der Perfekt<br />

401 übernahm den kompletten Triebstrang von seinem Vorgänger<br />

Perfekt 400. Zentrale Bestandteile waren der von Borgward übernommene<br />

Vierzylinder-Dieselmotor mit 32 PS und das 6/2-Gang-Gruppengetriebe.<br />

Abgesehen von der auf 25 PS reduzierten Leistung entsprach der Perfekt<br />

301 seinem stärkeren Bruder, der Zweizylindermotor des alten<br />

300ers hatte ausgedient. Der Perfekt 401 war hierzulande bis 1967 der<br />

meistverkaufte Hanomag-Schlepper und brachte es bis 1969 auf mehr<br />

als 7.500 Neuzulassungen, der Perfekt 301 auf gut 2.400. Den Niedergang<br />

des Unternehmens konnten sie indes nicht verhindern.<br />

Vor 50 Jahren …<br />

Ende 1964 setzte der neue Hanomag Perfekt 401 Akzente<br />

in Sachen Formgebung.<br />

Vor 50 Jahren starteten Massey-Fergusons „rote Riesen“<br />

in Form der 100er-Serie ihren Siegeszug.<br />

… startete eine neue MF-Generation ihren Siegeszug.<br />

Auf der Royal Smithfield Show in London zeigte<br />

der Weltkonzern seine neue 100er-Serie unter dem Beinamen „The red<br />

giants“ („Die roten Riesen“) am 7. Dezember 1964 erstmals in der Öffentlichkeit.<br />

Die Händlervorstellung war bereits im Oktober erfolgt. Die<br />

Marktrenner 135 und 165 waren direkte Abkömmlinge ihrer Vorgänger<br />

35 und 65 und wurden gemeinsam mit dem 175 (für Deutschland: 177) in<br />

Frankreich, England und den USA gebaut, die kleineren Modelle 122, 130<br />

und 133 nur in Frankreich, die Großschlepper der 1000er-Serie zunächst<br />

nur in den USA. Die Dieselmotoren stammten ausnahmslos von Perkins<br />

und arbeiteten ab 42 PS mit Direkteinspritzung. Ab der gleichen Leistung<br />

– namentlich ab dem Typ 135 – war die zweistufige Lastschaltung Multi-<br />

Power erhältlich. Mit dieser stetig erweiterten und aktualisierten Baureihe<br />

feierte Massey-Ferguson weltweit große Erfolge. Hierzulande gipfelte<br />

der Höhenflug 1972 in einem Marktanteil von zwölf Prozent.<br />

Klaus Tietgens<br />

Vor 50 Jahren …<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

10


ELEKTRONISCHER DREHMOMENTSCHLÜSSEL<br />

Ergonomisch und<br />

einfach zu bedienen<br />

Drehmoment-Schlüssel zählen für Kfz-Meister und Mechatroniker<br />

zur Standardausrüstung. Gut, wenn auch der private Schrauber<br />

ein solches Profi-Werkzeug im Bestand hat. Mit dem elektronischen<br />

Drehmoment-/Drehwinkel-Schlüssel System 7000 eTAC<br />

hat der Remscheider Qualitätswerkzeug-Hersteller HAZET eine<br />

weitere Version im Angebot, die sich jetzt auch besonders gut für<br />

den professionellen Einsatz, aufgrund ihrer einfachen Menüstruktur,<br />

in Betriebs- und Werkstätten eignet.<br />

Der Schlüssel punktet neben seiner ergonomischen Gestaltung<br />

mit der schnellen Menüführung. Die Bedienung ist ordentlich<br />

gegliedert und sehr einfach – Drehmoment und Drehwinkel stellt<br />

man in nur zwei Klicks ein. Durch die feste Voreinstellung – zum<br />

Beispiel bei Toleranz und Nm-Einheit – wird die Menüstruktur<br />

reduziert und damit sehr übersichtlich. Die Menüführung ist zudem<br />

durch Piktogramme vereinfacht. Die Messgenauigkeit liegt<br />

bei ± 2% / ± 1 Digit (bzw. ± 1°) in Drehrichtung rechts und links.<br />

Damit handelt es sich bei dem Produkt um einen Drehmomentund<br />

Drehwinkelschlüssel mit höchster Präzision. Durch den 2-<br />

Komponenten-Griff aus glasfaserverstärktem, schlagzähem<br />

Kunststoff und weichen Griffelementen liegt der Schlüssel angenehm<br />

in der Hand. Die Handhabung ist besonders sicher und<br />

hochpräzise durch eine Dreifach-Signalisierung während des<br />

Schraubverlaufs. Ein akustischer Summer mit Vibration und einer<br />

rundum, aus jeder Lage sichtbaren 360-Grad-LED-Anzeige<br />

mit Ampelfunktion (gelb – grün – rot), signalisiert dem Anwender<br />

frühzeitig, dass er die eingestellten Drehmoment- oder Drehwinkelwerte<br />

erreicht hat und alarmiert bei Überschreiten. Das<br />

große, gut lesbare Display ist um 180 Grad drehbar. Zudem profitiert<br />

der Nutzer von einer großen Messwert-Anzeige inklusive<br />

„i.O. / n.i.O“.-Schraubfall-Bewertung, einer Sicherheits-Ein- und<br />

Abschaltfunktion und einer automatischen, energiesparenden<br />

Stand-by-Funktion.<br />

Durch vier handelsübliche AA-Mignon-Batterien oder wahlweise<br />

auch Akku-Batterien hat das Gerät eine extrem lange<br />

Standzeit. Eine Batterieanzeige informiert über den Ladestatus.<br />

Der Schlüssel ist Made in Germany gefertigt und wird mit ausführlicher<br />

Betriebsanleitung und Zertifikaten im praktischen<br />

Drehpack, inklusive der ½“-HAZET Einsteck-Umschaltknarre<br />

mit 14 x 18 mm Aufnahme geliefert. Weitere Informationen zu<br />

den neuen Werkzeugen gibt es im Online-Katalog unter<br />

www.hazet.de und im autorisierten Fachhandel.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

Technik im<br />

Mittelpunkt<br />

Nach seinem Typenbuch mit der kompletten<br />

Geschichte der Unimog-Baureihen<br />

stellt Carl-Heinz Vogler nun die<br />

wesentlichen technischen Entwicklungen<br />

und die Modellpflege des „Vierelfers“<br />

bis ins Detail vor. Alle Daten hat<br />

er noch einmal anhand von Werksunterlagen<br />

überprüft und bei Bedarf korrigiert.<br />

Zudem hat Vogler, ehemaliger<br />

Daimler-Benz-Konstrukteur und nun Kurator im Unimog-Museum<br />

Gaggenau, großen Wert auf bisher unveröffentlichte Fotos und informative<br />

Grafiken gelegt. Das Buch erzählt keine durchgängige<br />

Geschichte, sondern lädt Einsteiger ein, sich Basiswissen zu verschaffen,<br />

es bietet aber auch Experten präzise und umfassende Informationen<br />

zu Spezialthemen wie Portalachsen, Getriebetypen, Frontanbauten,<br />

Hydrauliksysteme oder die Schubrohrtechnik des Unimogs. Auch<br />

Schwachstellen spürt Vogler auf. Nicht zuletzt gibt er Tipps für die<br />

Restaurierung. HF<br />

Carl-Heinz Vogler: Unimog 411. Typengeschichte und Technik, 138<br />

Seiten, über 200 Fotos und 50 Grafiken, GeraMond, München 2014,<br />

ISBN-13: 978-3-86245-605-5, 19,99 Euro<br />

BUCHTIPP<br />

Das beste Pferd im Stall<br />

Das „Dieselross“ gab es von Ende der<br />

1920er-Jahre bis Anfang der 1960er.<br />

Albert Mößmer gibt einen sachkundigen<br />

Überblick über die populärste<br />

Fendt-Baureihe und beschreibt dabei<br />

für alle Typen Motoren, Getriebe, Ausstattung<br />

und Zubehör. Zusätzliche Datenkästen<br />

bieten ausführliche Informationen.<br />

Einleitend erzählt Mößmer die<br />

Geschichte der bis heute erfolgreichen<br />

<strong>Traktor</strong>enbauer aus dem Allgäu, wo<br />

Fendt in Marktoberdorf nach wie vor<br />

den Ort prägt, auch wenn die Firma seit<br />

1997 zum Landtechnikunternehmen<br />

AGCO gehört. Eigene Kapitel stellen die<br />

Nachfolger der grünen „Dieselrösser“<br />

sowie deren zahlreichen Konkurrenten<br />

vor. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen Tabellen, unter<br />

anderem über Zulassungszahlen, Marktanteile und die Entwicklung<br />

der Schlepperpreise in Deutschland. Die meist farbigen Fotos sind<br />

ebenso vielfältig wie die Grafiken und das Werbematerial. HF<br />

Albert Mößmer: Fendt Dieselross. Typengeschichte und Technik,<br />

144 Seiten, 180 Abbildungen, GeraMond, München 2014, ISBN 978-3-<br />

86245-555-3, 19,99 Euro<br />

HOCHWERTIGE KALENDERMOTIVE<br />

Historische<br />

Schlepper im Einsatz<br />

Mit der Lieblingsmarke durch das kommende Jahr. Im Schwungrad-<br />

Verlag sind fünf Kalender mit beeindruckenden Motiven aus den Archiven<br />

von Peter Glienke, Manfred Hierhager und Kai-Wido Richters<br />

erschienen: <strong>Traktor</strong>en der Marken Schlüter, Fendt, MB-trac, Deutz und<br />

Eicher sind dabei jeweils zu einem Druckwerk zusammengefasst. Weitere<br />

Infos: www.schwungrad .de<br />

11


PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />

Zeitgenössisches Arbeitsgerät:<br />

Andreas Meier fordert seinen<br />

DS 25 vor einem dreischarigen<br />

Beetpflug der Gebrüder<br />

Eberhardt, Ulm.<br />

Deutschland, im Frühjahr 1947.<br />

Der Zweite Weltkrieg ist seit fast<br />

zwei Jahren Geschichte, doch<br />

noch immer bestimmen Not und<br />

Elend den Alltag der Bevölkerung. Weite<br />

Teile des Landes liegen in Schutt und<br />

Asche. In diesen Ruinen mussten viele<br />

Menschen einem der härtesten Winter<br />

des Jahrhunderts trotzen. Noch ahnt niemand,<br />

dass ein heißer, trockener Sommer<br />

12<br />

die Ernteerträge in erschreckendem<br />

Maße dezimieren wird. Mit dem Einsatz<br />

leistungsfähiger Technik hätte sich vermutlich<br />

einiges retten lassen.<br />

Geschwächte Industrie<br />

Die Industrie war durch die Folgen des<br />

Krieges in gleichem Maße geschwächt.<br />

Die traditionsreiche Motorenfabrik Anton<br />

Schlüter steht als Beispiel für viele<br />

Unternehmen. Das erste, 1899 in München<br />

gegründete Werk war bereits 1943<br />

einem Bombenangriff zum Opfer gefallen,<br />

und seit April 1945 glich auch die<br />

Eisengießerei in Freising einem Trümmerhaufen.<br />

Nur die dritte, 1917 ebenfalls<br />

in Freising errichtete Produktionsstätte<br />

ist noch weitgehend intakt und bleibt vor<br />

Demontagen verschont. Anton Schlüter<br />

ist das Betreten seiner Fabrik vorerst un-


SCHLÜTERS AUFBRUCH IN DAS WIRTSCHAFTSWUNDER<br />

Auferstanden<br />

aus Ruinen …<br />

Neuanfang in schweren Zeiten: Aus dem Holzgasschlepper<br />

GZA 25 und dem daraus improvisierten<br />

Dieselschlepper DSU 25 erwachsen Schlüters<br />

Erfolgsmodelle DS 25 und AS 30. Klaus Tietgens<br />

schaut hinter die schöne Fassade der kräftigen<br />

Zweizylinder.<br />

tersagt. Vermutlich hat ihn nur sein hohes<br />

Alter von fast 70 Jahren davor bewahrt,<br />

als „Wehrwirtschaftsführer“ inhaftiert<br />

zu werden.<br />

Zurück zum Diesel<br />

Die stark zerstörte Infrastruktur erschwert<br />

die Materialbeschaffung, so dass<br />

die Produktion auf Sparflamme läuft.<br />

Nicht einmal 200 Holzgasschlepper des<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Typs GZA 25 sind seit Kriegsende gefertigt<br />

worden und gelten dabei längst als<br />

veraltet. Die Verwendung einheimischer<br />

Brennstoffe war von den Nationalsozialistischen<br />

Machthabern bereits 1942 verordnet<br />

worden. Nun wird sogar das<br />

Brennholz langsam knapp. Außerdem ist<br />

die Handhabung der Holzgasfahrzeuge<br />

umständlich und die Nennleistung wird<br />

nur unter günstigen Bedingungen erreicht.<br />

Glücklicherweise lässt sich der<br />

sogenannte, von Deutz, Güldner, MWM<br />

und Schlüter gebaute „Einheits-Gasmotor“<br />

mit einigen Kniffen zum Dieselmotor<br />

umkonstruieren. Nötig sind dafür unter<br />

anderem neue Zylinderköpfe, Kolben,<br />

Laufbuchsen und eine Einspritzanlage<br />

anstelle von Vergaser und Zündmagnet.<br />

Jeder der genannten Hersteller beschreitet<br />

dabei seinen eigenen Weg.<br />

13


PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />

Urahn des DS 25: Der 1942 von den Machthabern geforderte Holzgasschlepper<br />

GZA 25.<br />

Neue Technik unter improvisiertem Rock: Vor Mai 1949 verzichtete<br />

der DS 25 auf eine aufwändige Blechverkleidung.<br />

Schlüter geht wieder auf das bereits<br />

seit den frühen 1930er-Jahren und in den<br />

Vorkriegsschleppern bewährte Schwenkkammerverfahren<br />

über, das entscheidende<br />

Vorteile der Direkteinspritzung und<br />

des Vorkammerverfahrens miteinander<br />

vereint. Direkteinspritzer springen nämlich<br />

ohne Zündhilfsmittel an, arbeiten jedoch<br />

mit vergleichsweise hohen Einspritz-<br />

und Verbrennungsdrücken. Das<br />

bringt beim damaligen Stand der Technik<br />

ein lautes Laufgeräusch und entsprechende<br />

Anforderungen an die Stabilität<br />

mit sich. Gerade bei kleineren Motoren<br />

lassen sich die verschiedenen Vorkammerverfahren<br />

leichter realisieren, zumal<br />

sie einen kultivierteren Lauf garantieren.<br />

Nachteile sind der etwas höhere Verbrauch<br />

und die Tatsache, dass zum Start<br />

Zündhilfsmittel erforderlich werden.<br />

Diese bestehen meist aus einer von außen<br />

in die Vorkammer einzusetzenden<br />

Lunte oder einer elektrischen Vorglühanlage.<br />

Beides wollte Anton Schlüter wegen<br />

der umständlichen Bedienung<br />

und der damals recht anfälligen<br />

Elektrik umgehen. Langwierige<br />

Versuche führten schließlich<br />

zur patentierten Schwenkkammer,<br />

mit welcher der Motor als<br />

Direkteinspritzer gestartet, aber<br />

anschließend nach dem Vorkammerverfahren<br />

betrieben wird.<br />

Dafür müssen lediglich die seitlich<br />

aus dem Zylinderkopf ragenden<br />

Schwenkhebel – einer<br />

pro Brennraum – in die jeweilige<br />

Position gedreht werden.<br />

Nicht wenige DS 25<br />

wurden mit Seitenmähwerk<br />

bestückt.<br />

EDU 25 zu machen. Mittels neuer Kolben<br />

und dazu passender Laufbuchsen wird<br />

die Bohrung von 130 auf 115 mm reduziert<br />

und das Verdichtungsverhältnis von<br />

8,5:1 auf 20:1 erhöht. Anstelle von Vergaser<br />

und Zündmagnet treten eine Reiheneinspritzpumpe<br />

und Zapfendüsen<br />

von Bosch. Die Kurbelwelle mit 150 mm<br />

Hub bleibt erhalten, so dass der Hubraum<br />

von knapp vier auf etwas über drei<br />

Liter schrumpft – gemessen an der weiterhin<br />

mit 25 PS Dauer- bzw. 28 PS<br />

Höchstleistung bezifferten Ausbeute ein<br />

immer noch großzügiges Maß. Im Vorkriegsmodell<br />

DZM 25 hatten zunächst<br />

2,4 und später 2,7 Liter ausgereicht. Da<br />

zudem der voluminöse Gasgenerator entfällt<br />

und der Kraftstofftank zwischen Motor<br />

und Armaturenbrett Platz findet,<br />

wirkt der vom neuen Dieselmotor angetriebene<br />

Ackerschlepper DSU 25 auf den<br />

ersten Blick etwas improvisiert. Eine aufwändige<br />

Blechverkleidung spart sich der<br />

Hersteller in Zeiten allgegenwärtiger Materialknappheit<br />

nämlich, so dass oberhalb<br />

der Vorderachse gähnende Leere<br />

herrscht. Erst ein Stück dahinter steht<br />

der Kühler frei im Fahrtwind. Allein die<br />

durch Trittbretter miteinander verbundenen<br />

Kotflügel und die gepolsterte Sitzbank<br />

erinnern an den Glanz vergangener<br />

Tage, als der DZM 25 mit seiner rundum<br />

geschlossenen Motorverkleidung im eleganten<br />

Gewand eines ackertauglichen Automobils<br />

auftrat. Die Technik des ab April<br />

1947 ausgelieferten DSU 25 – neben Neubauten<br />

entstehen weitere Exemplare<br />

durch Umbau von Holzgasschleppern –<br />

genügt dennoch den Anforderungen der<br />

frühen Nachkriegszeit.<br />

Ein Hauch von Komfort<br />

Die serienmäßige Vorderachsfederung<br />

bringt sogar einen Hauch von Komfort<br />

ins Spiel. Dabei sind zwei grundverschiedene<br />

Systeme erhältlich. Von der<br />

Firma Hahn stammt die bis heute im<br />

Entbehrliches Blechkleid<br />

Neben einem derart aufgebauten<br />

Zylinderkopf sind weitere Änderungen<br />

notwendig, um aus dem<br />

zweizylindrigen Gasmotor EGZ<br />

25 bzw. GZ 1315 den Dieselmotor<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

14


In den 1950er-Jahren beliebt: Auf die Zapfwelle<br />

aufsteckbarer Winkeltrieb.<br />

Klein, aber vor sechs Jahrzehnten ausreichend<br />

wirkungsvoll: Rücklicht des DS 25.<br />

Ein Hauch von Komfort.<br />

Gepolsterte Sitzbank<br />

auf dem Ende 1950 gebauten<br />

DS 25.<br />

Linke Motorseite mit Ölbadluftfilter (Mitte<br />

oben) und Schwenkhebel.<br />

„10 Jahre störungsfrei mit Schlüter“ – jetzt<br />

sind es 64 weitgehend störungsfreie Jahre.<br />

Im Fach hinter hinter dem Motor wohnen –<br />

je nach Ausstattung – ein bis zwei Batterien.<br />

Schlepperbau selten gebliebene Drehstabfederung<br />

mit in den hohlen Achskörper<br />

integrierten Drehstäben und nach<br />

vorne gerichteten Schwenkarmen. Größere<br />

Verbreitung erreicht die Lösung der<br />

Bergischen Achsenfabrik mit an einer<br />

querliegenden Blattfeder aufgehängtem<br />

und mittels eines am Kupplungsgehäuse<br />

angelenkten Stützdreiecks geführtem<br />

Achskörper. Ebenfalls von Zulieferern<br />

bezieht Schlüter die durch und durch<br />

konventionellen Kraftübertragungen.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Wahlweise gelangen das SG 22-4 der<br />

Augsburger Firma Renk (ZA) oder das A-<br />

12 der Zahnradfabrik Friedrichshafen<br />

zum Einsatz. Beide Getriebe verfügen jeweils<br />

über vier Vorwärtsgänge und einen<br />

Rückwärtsgang. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt mit der serienmäßigen Bereifung<br />

im Format 9.00-24 bei 18 km/h.<br />

Eine per Fußpedal aktivierte Differentialsperre<br />

verhindert das Durchdrehen eines<br />

einzelnen Hinterrades bei schweren<br />

Zugarbeiten und/oder in anspruchsvollem<br />

Gelände. Wie diese ist auch das geteilte<br />

Bremspedal ein auf Jahrzehnte hinaus<br />

für fast alle Ackerschlepper<br />

typisches Ausstattungsmerkmal. Bei<br />

Straßenfahrt werden beide Hälften miteinander<br />

verriegelt, um eine gleichmäßige<br />

Abbremsung beider Hinterräder zu gewährleisten.<br />

Auf dem Acker können sie<br />

getrennt werden und reduzieren den<br />

Wendekreis günstigenfalls auf wenig<br />

Die Liste der im DS 25 erhältlichen<br />

Getriebevarianten ist lang.<br />

über sechs Meter. Zum Antrieb angehängter<br />

oder stationärer Geräte steht eine<br />

nach hinten aus dem Getriebegehäuse geführte<br />

Zapfwelle zur Verfügung, auf die<br />

bei Bedarf ein Winkeltrieb mit Riemenscheibe<br />

aufgesteckt werden kann. Beide<br />

orientieren sich selbstverständlich an<br />

den damaligen Normen: Die Zapfwelle<br />

rotiert bei Motornenndrehzahl mit 540<br />

U/min, die Riemenscheibe des Renk-Getriebes<br />

mit 1.350 U/min, die des ZF-Getriebes<br />

mit 1.250 U/min. Aufgrund der<br />

unterschiedlichen Durchmesser von 230<br />

bzw. 250 mm wird in beiden Fällen annähernd<br />

die nach DIN 9630 X 54 für 10<br />

bis 30 PS Motorleistung vorgegebene Riemengeschwindigkeit<br />

von 16,75 m/s erreicht.<br />

Begegnung der dritten Art<br />

Eine dritte Getriebevariante ist möglich,<br />

wenngleich sie ab Werk nicht angeboten<br />

wird. In den Holzgasschleppern GZA 25<br />

und GZV 25 sowie in deren dieselbetriebenem<br />

Vorgänger DZM 25 verwendete<br />

Schlüter alternativ zum obengenannten<br />

ZF A-12 nämlich das ASS 14 der Berliner<br />

Maschinenfabrik Prometheus. Dieses<br />

war 1938 das erste „Einheitsgetriebe“, das<br />

sich mit verschiedenen handelsüblichen<br />

Motoren zu einem tragenden Block kombinieren<br />

ließ. Nach dem Krieg ließ die<br />

nunmehr ungünstige geographische Lage<br />

Berlins viele Kunden zur Konkurrenz abwandern.<br />

Durch Umbau vorhandener<br />

Gasschlepper entstanden dennoch einige<br />

Schlüter DSU 25 mit dem Prometheus-Ge-<br />

15


PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />

Mit wenigen Handgriffen<br />

ab- und aufgebaut:<br />

Motorhaube des DS 25. Nur<br />

der Tankdeckel muss zuvor<br />

abgeschraubt werden.<br />

B steht für „Bergische Achse“. Weitere<br />

Buchstaben weisen auf das Getriebe hin.<br />

triebe, das sich in der Handhabung nicht<br />

nennenswert von den beschriebenen Konstruktionen<br />

unterscheidet.<br />

Warten auf den Aufschwung<br />

Das Geschäft kann der DSU 25 trotz praxisgerechter<br />

Ausführung kaum beleben.<br />

Tauschwirtschaft bestimmt den Handel<br />

in Deutschland. Wenn nicht auf diese<br />

Weise, dann sind die dringend benötigten<br />

Ackerschlepper nur gegen Bezugsscheine<br />

erhältlich. Keine 170 Schlepper<br />

verlassen 1947 die Freisinger Werkhallen,<br />

darunter noch 30 mit Gasmotoren.<br />

Mit der Zusammenlegung der drei Westzonen<br />

zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet<br />

verschärft sich die Situation<br />

ab März 1948. Waren werden<br />

zurückgehalten, da man sie erst später<br />

gegen die für die nahe Zukunft erwartete<br />

Komfortmerkmal Nr. 2: Bergische Achse mit<br />

Querblattfeder.<br />

Im Mai 1949 zog die Eleganz ein. Die Kühlerverkleidung<br />

des DS 25.<br />

Das Geschäft kurbelt der DSU 25<br />

nicht merklich an.<br />

neue Währung verkaufen und somit in<br />

wertvolles Startkapital ummünzen will.<br />

Erst der vom Kongress der Vereinigten<br />

Staaten verabschiedete Marschallplan<br />

schürt die Hoffnung auf bessere Zeiten,<br />

und die am 20. Juni 1948 durchgeführte<br />

Währungsreform bringt den ersehnten<br />

Aufschwung. Die Auslagen der Geschäfte<br />

füllen sich binnen kürzester Zeit und<br />

die Zahl der Anbieter von Schleppern<br />

und ihrer Modelle steigt sprunghaft an.<br />

Schlüter hat die Durststrecke zur technischen<br />

Verfeinerung genutzt und bietet<br />

bereits seit Mai 1948 den neuen DS 25<br />

an, der allerdings erst auf den zweiten<br />

Blick vom DSU 25 zu unterscheiden ist.<br />

Der nicht mehr links, sondern rechts aus<br />

dem Zylinderkopf herausgeführte und<br />

erst dahinter nach links verlegte Auspuff<br />

macht es deutlich: Unter der unveränderten<br />

Haube steckt ein neuer Motor. Der<br />

Typ ED 25 unterscheidet sich vom EDU<br />

25 durch einen komplett neu entwickelten<br />

Block und – der Auspuff lässt es<br />

erahnen – einen gleichfalls neuen Zylinderkopf.<br />

Er ist von vornherein auf Dieselbetrieb<br />

ausgelegt und daher kostengünstiger<br />

zu fertigen als sein Vorgänger.<br />

Das zeigt unter anderem die vereinfachte<br />

Anordnung der Einspritzpumpe.<br />

Im Inneren bleibt jedoch vieles beim<br />

Alten. Schwenkkammerverfahren, Verdichtungsverhältnis,<br />

Zylinderabmessungen<br />

und somit der Hubraum sind unverändert,<br />

auch die Leistung wird weiterhin<br />

mit dauerhaft 25 bzw. maximal 28 PS bei<br />

1.500 U/min beziffert. Am übrigen Aufbau<br />

des Schleppers hat sich ohnehin<br />

nichts geändert – abgesehen von einer<br />

seltenen Ausnahme: Drei Exemplare<br />

werden ab November 1948 mit dem<br />

brandneuen ZF-Getriebe A-15 ausgestattet.<br />

Dieses ist für Eingangsleistungen bis<br />

30 PS ausgelegt und hat – damals weitaus<br />

werbewirksamer – fünf Vorwärtsgänge<br />

zu bieten. Damit ergibt sich gegenüber<br />

den bisherigen Varianten eine feinere<br />

Abstufung bei gleichzeitig auf 20 km/h<br />

16


gestiegener Höchstgeschwindigkeit. Erst<br />

ab Mai 1949 wird der DS 25 auch von<br />

weniger versierten Betrachtern als Neuheit<br />

wahrgenommen. Die geänderte Vorderachsaufhängung<br />

bildet mit der völlig<br />

neuen, an den früheren DZM 25 gemahnenden<br />

Kühlerverkleidung ein in sich<br />

geschlossenes Gesicht, das dem Schlepper<br />

einen Hauch von Eleganz verleiht–<br />

vor allem dann, wenn ein festes Blechdach<br />

oder gar ein Fahrerhaus aufgebaut<br />

wird. Letzteres wird allerdings nur bei<br />

Straßenzugmaschinen für zweckmäßig<br />

erachtet und ist daher extrem selten. Für<br />

diesen Anwendungsbereich erscheint<br />

eine neue Getriebevariante willkommen.<br />

Die Viergangvarianten von Renk und ZF<br />

sind nur noch für kurze Zeit erhältlich.<br />

Standard in Sachen Getriebe<br />

Standard wird neben dem jetzt wahlweise<br />

für knapp 25 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

abgestuften und ab 1953 auf<br />

Wunsch mit zusätzlichem Kriechgang<br />

um 2 km/h angebotenen ZF A-15 ab<br />

Frühjahr 1950 das Renk (ZA) SG 28-7<br />

bzw. ab Juni des Jahres dessen verstärkte<br />

Weiterentwicklung SG 30-7. Diese haben<br />

den vierstufigen Typen eine zusätzliche<br />

Gruppenschaltung voraus. In der langsamen<br />

Gruppe stehen drei Gänge von 3,4<br />

bis 6,5 km/h zur Verfügung, die in der<br />

schnellen Gruppe auf das Zweieinhalbfache<br />

beschleunigt werden – zuzüglich<br />

eines nur in dieser Gruppe schaltbaren<br />

vierten Ganges mit 20 km/h Höchstgeschwindigkeit.<br />

Neben diesen sieben Vorwärtsgängen<br />

stehen zwei Rückwärtsgänge<br />

um zweieinhalb und sechseinhalb<br />

km/h bereit und erleichtern Rangierarbeiten<br />

gegenüber den üblichen einzelnen,<br />

oftmals sehr langsamen Rückwärtsgängen.<br />

Für damalige Spediteure und heutige<br />

Hobbypiloten besonders reizvoll ist die<br />

optionale Schnellgangvariante dieses<br />

Getriebes. Mehr als anderthalbmal so<br />

viel Wegstrecke lässt sich damit in der<br />

gleichen Zeit zurücklegen, was konkret<br />

mehr als 30 km/h vorwärts und knapp 10<br />

km/h rückwärts bedeutet.<br />

Nur eine Drehzahl passt<br />

Eine Eigenheit dieser Kraftübertragung<br />

stört auf der Straße weitaus weniger als<br />

unter Umständen beim Ackereinsatz.<br />

Werbewirksam geben Renk und Schlüter<br />

jeweils zwei Drehzahlen für Zapfwelle<br />

und Riemenscheibe an, die von 540 auf<br />

1.330 U/min umschaltbar sind. Allerdings<br />

ist die Zapfwelle nur mit der niedrigeren<br />

und die Riemenscheibe nur mit<br />

der höheren Drehzahl, entsprechend einer<br />

Riemengeschwindigkeit von etwa 18<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Technische Daten<br />

Typ DSU 25 und DS 25 DS 25 (4-Gang) AS 30<br />

Produktionszeit 4/47 – 5/49 5/49 – 9/54 11/54 – 3/57<br />

Produktionszahl 215 + 430 3.655 597<br />

Fahrgestellnummern DSU: 311361-475; 101763-767; 102326- 337500-<br />

101806-905 105975 338099<br />

DS: 101776-785;<br />

101906-325<br />

Motor EDU 25; ED 25 ED 25 ASM 30<br />

Zyl. / Bohrung x Hub (mm) / 2 / 115 x 150 / 2 / 115 x 150 / 2 / 115 x 150/<br />

Hubraum (cm 3 ) 3.116 3.116 3.116<br />

Verdichtungsverhältnis 20:1 20:1 20:1<br />

Leistung (PS/bei U/min) 28 / 1.500 28 / 1.500 30 / 1.500<br />

Max. Drehmoment<br />

(Nm/bei U/min) 152 / 1.000 152 / 1.000 152 / 1.000<br />

Batterie 2 x 12 V / 50 Ah 2 x 12 V / 50 Ah 12 V / 56 Ah;<br />

mit Anlasser<br />

105 Ah<br />

Lichtmaschine 12 V / 75 W 12 V / 75 W 12 V / 90 W<br />

Kupplung F&S K 16 Z F&S K 16 Z; ab 7/50 F&S G 22 Z<br />

(ab FG-Nr. 203086):<br />

G 22 Z<br />

Getriebe; Gänge v/r ZA SG 22-4; 4/1 ZA SG 22-4; 4/1 ZA SG 30-7; 7/2<br />

ZF A-12; 4/1 ZA SG 28-4; 4/1 ZF A-15; 5-6/1<br />

ZF A-15; 5/1 ZA SG 28-7; 7/2 ZF A-17; 5-6/1<br />

ZA SG 30-7; 7/2<br />

ZF A-12; 4/1<br />

ZF A-15; 5/1<br />

Höchstgeschwindigkeit (km/h) 17,3 – 19,9 17,3 – 30,6 19,9 – 31,2<br />

Vorderachse TLH 905; TLH 906 TLH 905; TLH 906 TLN 906/1;<br />

(Bergische Achsenfabrik) (Bergische Achsenfabrik) ab 3/56: TLN<br />

Drehstabfeder-Achse 906/2<br />

(Hahn)<br />

(Bergische<br />

Achsenfabrik)<br />

Länge (mm) 3.100 3.055 – 3.180 3.055 – 3.100<br />

Breite (mm) 1.600 1.600 – 1.620 1.620<br />

Höhe über Lenkrad (mm) 1.650 1.650 – 1.680 1.680<br />

Höhe über Fahrerdach (mm) 2.275 – 2.365 2.365<br />

Radstand (mm) 1.900 1.905 – 1.950 1.905 – 1.950<br />

Bodenfreiheit (mm) 330 320 – 350 380 - 470<br />

Spurweite vorne (mm) 1.270 / 1.450 1.250 / 1.500 1.250 / 1.500<br />

Spurweite hinten (mm) 1.270 / 1.460 1.270 / 1.460 1.250 / 1.500<br />

Wendekreis<br />

mit Lenkbremse (mm) 6.100 6.100 – 6.400 6.100 – 6.400<br />

Eigengewicht (kg) 1.900 1.900 – 1.990 1.950 – 2.000<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.250 2.150 – 2.500 2.550 – 3.450<br />

Zul. Vorderachslast 890 780 – 950 1.050 – 1.250<br />

Zul. Hinterachslast 1.360 1.370 – 1.550 1.500 – 2.200<br />

Vorderreifen 6.00-16; 6.00-20 6.00-16; 6.00-20; 6.00-16;<br />

6.50-20 6.00-20;<br />

6.50-20<br />

Hinterreifen 9.00-24 9.00-24; 11.25-24; 11.25-24;<br />

9.00-40; 10-28; 12.75-28;<br />

9-42 10-28; 11-28;<br />

11-38; 9-42<br />

Preis (DM) k. A. ca. 9.000 (um 1950) 8.410<br />

(1955/56)<br />

Serienausstattung Zugmaul vorn, gefederte Anhängekupplung hinten,Ackerschiene, Lenkbremse,<br />

Differentialsperre, gepolsterte Sitzbank (später Zusatzausstattung; Serie: gefederter Fahrersitz),<br />

Beifahrersitz, Werkzeugkasten mit Werkzeug, Getriebezapfwelle, Riemenscheibe, 12-Volt-<br />

Beleuchtung, Anlasserzahnkranz, Antrieb für Luftkompressor, ordereKotflügel und Trittbretter<br />

m/s zu gebrauchen. Erstere wird nur in<br />

der langsamen Getriebegruppe, also je<br />

nach Ausführung unterhalb von 7 oder<br />

10 km/h, letztere nur in der schnellen<br />

Gruppe, also oberhalb von 8 oder gar 12<br />

km/h erreicht. Da Zapfwellengeräte zumeist<br />

mit geringen Fahrgeschwindigkeiten<br />

und Riemenscheibengeräte stationär,<br />

in diesem Fall also mit eingelegter<br />

schneller Gruppe, aber Gangschalthebel<br />

in Neutralstellung betrieben werden,<br />

kann man mit der ungewöhnlichen<br />

Technik durchaus leben. Überrascht<br />

wird man schlimmstenfalls, wenn man<br />

sich zuvor nicht mit dem Aufbau des Getriebes<br />

auseinandergesetzt hat – wobei<br />

eine zu schnell laufende Dreschmaschine<br />

eindeutig die unliebsamere Überraschung<br />

bergen kann als eine zu langsam<br />

laufende Ballenpresse.<br />

Kleine Schwachpunkte<br />

Solch unliebsame Erfahrungen blieben<br />

dem Eigner des auf diesen Seiten vorgestellten<br />

DS 25 glücklicherweise bislang<br />

erspart. Andreas Meier ist im niederbayerischen<br />

Eggenfelden zu Hause und<br />

konnte vor Jahren dieses wunderschön pa-<br />

17


PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />

Wartungsfreundlich: Die kleine<br />

Motorhaube legt einen Großteil<br />

der Technik frei.<br />

Die Trittbretter gab es schon seit 1947 am<br />

DSU 25. Sie erleichterten den Aufstieg.<br />

Die abgewinkelte Achsfaust schafft<br />

willkommene Bodenfreiheit.<br />

Arbeitsplatz des DS 25 mit weitgehendem<br />

Fußboden und zwei Schalthebeln.<br />

tinierte und technisch weitgehend funktionstüchtige<br />

Exemplar ergattern. Nach der<br />

obligatorischen Instandsetzung zeigt der<br />

Eicher- und Schlüter-Fan seine Zugmaschinen<br />

nicht nur gerne auf Treffen im<br />

süddeutschen Raum, sondern scheut sich<br />

ebenso wenig davor, sie vor historisches<br />

Ackergerät zu spannen. Vor dem dreischarigen<br />

Eberhardt-Beetpflug macht der mit<br />

Renk-Siebenganggetriebe ausgerüstete DS<br />

25 optisch wie akustisch eine gute Figur<br />

und bewegt sich zumeist im dritten Gang<br />

der langsamen Gruppe fort. Hier kann es<br />

schon einmal Probleme geben, da der kräftige<br />

Motor zusammen mit dem Zahn der<br />

Zeit an den Zähnen der Getrieberäder nagt.<br />

Ebenfalls nicht ganz unproblematisch sind<br />

die mit den Radnaben verschraubten Hinterachswellen.<br />

Die an der äußeren Sechskantmutter<br />

zu erkennende Verschraubung<br />

kann im Laufe der Jahre ausschlagen und<br />

Die Suche nach Ersatzteilen ist nicht aussichtslos,<br />

erfordert aber mitunter Geduld.<br />

zu Undichtigkeiten oder im ungünstigsten<br />

Fall zum Verlust eines Rades führen. Ist<br />

eine Reparatur erforderlich, sollte der<br />

Liebhaber neben guten Kontakten zur Szene<br />

vor allem eine gehörige Portion Geduld<br />

mitbringen, denn das Getriebe wurde bis<br />

1960 nur in wenigen tausend Exemplaren<br />

gebaut und in heutzutage für erhaltenswürdig<br />

erachteten Schleppern wie dem<br />

Schlüter oder dem Eicher L 30 verbaut. Potentielle<br />

Ersatzteilträger sind daher selten,<br />

und als Alternative zur Ersatzteilbeschaffung<br />

bieten sich nur kostenintensive Nachfertigungen<br />

an. Das gleiche gilt sinngemäß<br />

für die offensichtlich etwas robusteren ZF-<br />

Getriebe. Am ehesten ist die Versorgungslage<br />

noch beim ZF A-15 als entspannt zu<br />

bezeichnen, das von 1948 bis 1960 in<br />

mehr als 43.000 Exemplaren gebaut wurde<br />

und unter anderem den frühen Varianten<br />

des recht weit verbreiteten Deutz F2L 514<br />

als Rückgrat dient.<br />

Grausamer Kältetod<br />

Genereller Art ist ein Schwachpunkt der<br />

frühen, grundsätzlich für ihre Dauerhaftigkeit<br />

bekannten Schlüter-Motoren: Sie<br />

sind wassergekühlt. Das trifft auf die<br />

meisten Schleppermotoren der damaligen<br />

18


Blechteile und Motor des AS 30 wurden gegenüber<br />

dem DS 25 dezent geändert.<br />

Nicht kompatibel mit dem DS 25: Querblattfeder<br />

an der Vorderachse des AS 30.<br />

Fahrerplatz des AS 30: Einfacher Schwingsitz,<br />

darunter der hydraulische Kraftheber.<br />

Südländische Spezialität: Vom italienischen Importeur wurden<br />

Kraftheber und Tiefpflug der Firma OMA Tonutti nachgerüstet.<br />

Rechte Seite des Motors ASM 30 mit Ölbadluftfilter (Mitte oben) und<br />

Schwenkhebel für den vorderen Zylinder (links daneben).<br />

Zeit zu, und die meisten wurden jahrelang<br />

nur mit Wasser ohne den Zusatz von<br />

Frostschutzmitteln befüllt. Wanderte das<br />

einst stolze Zugtier des Hofes in untergeordnete<br />

Dienste ab oder bekam gar seinen<br />

Ruhestand hinter der Feldscheune verordnet,<br />

geriet es allzu oft in Vergessenheit.<br />

Folglich wurde die Flüssigkeit bei winterlichem<br />

Stillstand nicht abgelassen und<br />

hatte Zeit, sich seelenruhig dem festen<br />

Aggregatzustand zuzuwenden, bei weiterer<br />

Abkühlung auszudehnen und den<br />

Motorblock zu sprengen. Blieb dem gusseisernen<br />

Bauteil dieses grausame Schicksal<br />

erspart, bleibt die Gefahr, dass das<br />

Innenleben des Antriebsaggregates von<br />

fortschreitender Korrosion heimgesucht<br />

wurde.<br />

Ein prüfender Blick in das technische<br />

Wunderwerk kann sich also auch lohnen,<br />

wenn dieses scheinbar anstandslos funktioniert.<br />

Anstandslos funktioniert in der<br />

Regel auch das Schwenkkammerverfahren<br />

– solange der Anwender beachtet,<br />

dass die Bausubstanz nur für den dauerhaften<br />

Blick im Vorkammerverfahren ausgelegt<br />

ist. Wer vergisst, die Schwenkhebel<br />

nach dem Start umzulegen, lässt den Motor<br />

als Direkteinspritzer arbeiten. Im Gegensatz<br />

zu von vornherein darauf ausgelegten<br />

Antrieben bringt das in diesem Fall<br />

keinen Verbrauchsvorteil, dafür aber eine<br />

thermische Überlastung mit sich. Eine<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

durchgebrannte Zylinderkopfdichtung<br />

oder gar Risse in Zylinderkopf und Kolbenboden<br />

können die unliebsame Folge<br />

sein. Ersatz gibt es auch in diesem Fall nur<br />

beim „Schlachter“.<br />

Vom DS 25 zum AS 30<br />

Selten ist ein DS 25 heutzutage nicht zuletzt<br />

aufgrund seines Alters, das viele seiner<br />

Artgenossen längst dahingerafft hat.<br />

Nach der Währungsreform verhalf er seinem<br />

Hersteller hingegen zu einem gelungenen<br />

Neuanfang, konnte 1949 und 1950<br />

Bis zu 50 cm tief gräbt sich das Pflugschar<br />

durch den Boden - und fordert dem Motor<br />

dabei die meisten seiner 30 PS ab.<br />

jeweils fast 700, 1951 rund 900 und 1952<br />

gar mehr als 1.000 Kunden von sich<br />

überzeugen. Danach begann der Absatz<br />

jedoch zu sinken, für das Wirtschaftswunder<br />

im Hause Schlüter sorgten die<br />

vermehrt gefragten kleineren Typen im<br />

Bereich von 15 bis 22 PS. Im Export dominierten<br />

bisweilen stärkere Schlepper,<br />

doch machte dieser bestenfalls 20 Prozent<br />

des gesamten Umsatzes aus. Als Lückenfüller<br />

blieb der DS 25 inmitten der<br />

sukzessive von 15 bis 45 PS ausgebauten<br />

AS-Serie im Programm und räumte das<br />

19


PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />

Feld erst Ende 1954 zugunsten seines<br />

Nachfolgers AS 30. Die Änderungen hielten<br />

sich in Grenzen. Etwas Make-up in<br />

Form geänderter Blechteile ließ den Neuling<br />

sachlicher erscheinen. Auf die Trittbretter<br />

und die Sitzbank war schon beim<br />

DS 25 gegen Ende der Bauzeit vermehrt<br />

verzichtet worden. Stattdessen wurde –<br />

beim AS 30 fast ausschließlich – ein gefederter<br />

Einzelsitz aufgebaut, welcher der<br />

Bedienung des seit 1951 auf Wunsch erhältlichen<br />

hydraulischen Krafthebers<br />

weniger im Weg stand. Der Motor hieß<br />

jetzt "ASM 30" und war der noch jungen<br />

ASM-Baureihe in Details angeglichen<br />

worden. Seine Leistung wurde mit 30 PS<br />

bei 1.500 U/min angegeben.<br />

Eine Spur sachlicher als sein Vorgänger: AS<br />

30 mit charakteristischer Frontmaske, aber<br />

ohne Frontkotflügel und Trittbretter.<br />

Nachgerüsteter Kraftheber<br />

Wer aufgrund kleinerer Exporterfolge im<br />

Ausland nach einem solchen Schlepper<br />

sucht, kann dort durchaus fündig werden<br />

– aber auch auf eine rührige Fangemeinde<br />

treffen. Den auf diesen Seiten<br />

vorgestellten AS 30 brachte Mario Pastore<br />

vom Schlüter Club Italia gar mit zum<br />

großen Feldtag in Hallbergmoos, um ihn<br />

dort vor einem Tiefpflug ackern zu lassen.<br />

Der Pflug stammt von der italienischen<br />

Firma OMA Tonutti und wurde direkt<br />

nach Anlieferung des Schleppers im<br />

Frühjahr 1956 montiert. Dazu gehört ein<br />

hydraulischer Kraftheber des gleichen<br />

Herstellers. In der Aufpreisliste von<br />

Schlüter fand sich damals nur ein Bosch-<br />

Kraftheber. Die Nachrüstung bereits ausgelieferter<br />

Schlepper war in den 1950er-<br />

Jahren jedoch keineswegs unüblich.<br />

Dabei kamen mannigfaltige Systeme zum<br />

Einsatz, darunter aus Kostengründen<br />

auch mechanische Kraftheber.<br />

Unübersehbare Alterserscheinungen<br />

Ein Schwachpunkt der Konstruktion wurde<br />

immer offensichtlicher. Keines der beiden<br />

bislang angebotenen Getriebe war mit<br />

einer von der Fahrkupplung unabhängigen<br />

Zapfwelle erhältlich. Das erschwerte<br />

den Betrieb schwerer Geräte, denn sie waren<br />

nur gemeinsam mit dem Schlepper in<br />

Gang zu setzen, nicht aber während der<br />

Fahrt ein- und auszuschalten.<br />

Wichtiger: Man konnte nicht bei laufendem<br />

Gerät anhalten und wieder anfahren.<br />

Eine Ausrüstung des AS 30 mit dem<br />

nächstgrößeren ZF-Getriebe A-17 schaffte<br />

Abhilfe, steigerte das Eigengewicht des<br />

im Konkurrenzvergleich ohnehin schweren<br />

Schleppers aber nochmals um mehr<br />

als 100 kg. Nur fünf Exemplare wurden damit<br />

ausgerüstet, insgesamt fand der AS 30<br />

Der Pflug will möglichst parallel geführt<br />

werden, um bei unterschiedlichen Arbeitstiefen<br />

gleich gute Ergebnisse zu liefern.<br />

20


Produktionszahlen<br />

Die bescheidenen Produktionszahlen veranschaulichen den beschwerlichen<br />

Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg. Erst mit dem am 3. April<br />

1948 verabschiedeten Marshallplan und der am 20. Juni desselben Jahres<br />

durchgeführten Währungsreform setzte ein merklicher Aufschwung ein.<br />

Das neue Einstiegsmodell DS 15 belebte das Geschäft ab 1950 zusätzlich.<br />

In jenem Jahr wurden hierzulande 1.318 Schlüter-Schlepper neu zugelassen,<br />

was einem Marktanteil von 3,4 Prozent entsprach. Bis 1955 konnte<br />

der Absatz dank neuer Modelle im Bereich von 15 bis 22 PS weiter gesteigert<br />

werden. Die größeren Typen gerieten darüber allerdings etwas ins<br />

Hintertreffen. Starke Konkurrenten ließen Schlüters Marktanteil zudem<br />

auf 2,2 Prozent sinken. Mit der Flucht in die Marktnische der Großschlepper<br />

und starker Finanzdecke konnte sich der Familienbetrieb dennoch<br />

länger am Markt behaupten als manche Branchengröße. Erst Ende 1993<br />

schloss das traditionsreiche Werk seine Tore.<br />

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Jahr GZA 25 DSU 25 DS 25 DS 15 gesamt<br />

1945 37 - - - 37<br />

1946 119 - - - 119<br />

1947 30 137 - - 167<br />

1948 - 78 205 - 283<br />

1949 - - 650 - 650<br />

1950 - - 680 765 1.435<br />

in zweieinhalb Jahren keine 600 Käufer mehr. Die Konstruktion<br />

kam unübersehbar in die Jahre. Dennoch lebte die Technik in<br />

den mit neuer, einteiliger Motorhaube und einzelradgefederter<br />

Vorderachse versehenen sowie ab September 1958 von direkteinspritzenden<br />

Motoren angetriebenen Nachfolgern AS 320 bzw.<br />

AS 321 bis Juni 1960 weiter. Vor allem im Export erfreuten sie<br />

sich einer gewissen Nachfrage, während im Inland ab September<br />

1958 zumeist der modernere AS 302 den Vorzug genoss.<br />

Er war mit 1,7 Tonnen rund 300 kg leichter, und sein Hurth-<br />

Getriebe besaß zwar ebenfalls nur sechs Vorwärtsgänge, doch<br />

war der erste davon auf Wunsch als extrem langsamer Superkriechgang<br />

ausgebildet, und in der Aufpreisliste fand sich endlich<br />

die von vielen Kunden ersehnte, von der Fahrkupplung unabhängige<br />

Zapfwelle. So alt der DS 25 daneben mittlerweile<br />

auch aussah: Er hatte doch den Grundstein für einen erfolgreichen<br />

Neuanfang gelegt und sich inklusive seiner Derivate mehr<br />

als ein Jahrzehnt am Markt behaupten können. Dass er sich<br />

längst seinen festen Platz in der Sammlerszene erobert hat, steht<br />

ohnehin außer Frage.<br />

Klaus Tietgens<br />

Marktpreise Schlüter DS 25 und AS 30<br />

Aller Anfang ist teuer<br />

Zum Traum der meisten Schlüter-Fans fehlen dem DS<br />

25 mindestens vier Zylinder unter der Haube. Als Einsteiger<br />

für die schlanke Geldbörse taugt er aber ebenso<br />

wenig. Davor ist vor allem die improvisiert wirkende Urform viel zu selten<br />

– und allein dadurch, aber auch durch ihr pures Alter von vielen Sammlern<br />

gesucht. Die ab 1949 vermarktete Variante knüpft mit ihrer wuchtigen<br />

Kühlermaske an die elegante Linie des Vorkriegstyps DZM 25 an, zumal<br />

oftmals Trittbretter und eine gepolsterte Sitzbank montiert sind. Da ebenfalls<br />

nicht allzu viele Exemplare überlebt haben, ist auch dieser DS 25 auf<br />

dem Oldtimermarkt ein Renner – insbesondere dann, wenn er dank des<br />

„schnellen“ Renk-Getriebes auch auf Straße und Feldweg zum Renner<br />

taugt. Ein beachtlicher Teil des Glanzes färbt auf den etwas sachlicher<br />

auftretenden Nachfolger AS 30 ab. Manche Ersatzteile werden heutzutage<br />

nachgefertigt, vieles gibt es – gerade für Motor und Getriebe – aber nur<br />

noch aus Schlachtschleppern. Somit verdienen gut erhaltene Schlepper<br />

bei der Kaufentscheidung prinzipiell den Vorzug. Allzu viel Auswahl bietet<br />

sich dem Interessenten allerdings nicht. Geduld ist also durchaus zweckdienlich.<br />

Preise (Euro)<br />

Zustand fast neuwertig gebraucht stark verschlissen<br />

DS 25, AS 30 11.000 7.000 2.500<br />

AS 30 8.500 5.000 1.700<br />

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PORTRÄT<br />

Fendt F 255 GT<br />

MIT DEM FENDT AUF URLAUBSTOUR<br />

Pilgerbruder und<br />

Gipfelstürmer<br />

Fast sein ganzes Leben lang begleitet Bernhard Weindl der grüne Fendt-Geräteträger – zunächst<br />

in der väterlichen Landwirtschaft und nun, nach umfangreicher Restaurierung, auf Fernreisen<br />

durch die Alpen bis nach Italien. Die Geschichte einer ganz besonderen Beziehung.<br />

22<br />

Für Bernhard Weindl besitzt sein<br />

Fendt einen ganz besonderen Stellenwert.<br />

„Es mag seltsam klingen:<br />

Ein treuer langjähriger Weggefährte,<br />

wie ein Pferd oder ein Hund. Den verschrottet<br />

oder verkauft man nicht einfach<br />

so. Ich jedenfalls nicht. Also habe<br />

ich mich für eine Restaurierung des Erbund<br />

Familienstücks entschieden, die<br />

über ein Alters-Gnadenbrot weit hinausging.“<br />

Doch beginnen wir die Geschichte<br />

von vorn: Bernhard Weindl wächst auf<br />

dem elterlichen Bauernhof, dem größten<br />

im Dorf, im schwäbischen Langenhaslach<br />

auf. Der heute 47-Jährige kann<br />

kaum sicher auf den Beinen stehen, da<br />

absolviert er auch schon seine ersten<br />

Fahrversuche unter Aufsicht von Vater<br />

Alfred am Lenkrad eines Kramer KA 15.<br />

40 Hektar gilt es in wirtschaftlich nicht<br />

einfachen Zeiten zu bewirtschaften: Getreide<br />

und Mais werden angebaut, außerdem<br />

wird Weidewirtschaft für das


Bis 1994 war<br />

der GT 255 im<br />

Vollerwerb und<br />

ging anschließend<br />

in den<br />

Teilzeit-Ruhestand.<br />

Kaum dem Kinderwagen<br />

entstiegen, thront<br />

Bernhard Weindl schon am<br />

Steuer des Kramer KA 15.<br />

Auch bei der<br />

Gartenarbeit<br />

macht Bernhard<br />

Weindls<br />

Geräteträger<br />

eine gute Figur.<br />

Milchvieh betrieben. Als Hauptschlepper<br />

für die schweren Arbeiten kommt<br />

ein Massey Ferguson MF 188 zum Einsatz,<br />

der 1983 durch einen Steyr 8080<br />

Allrad ersetzt wird. Dem kräftigen, roten<br />

Briten trauert Weindl noch heute nach.<br />

Bitte mit Komfort<br />

„Als Hofschlepper legte sich mein Vater<br />

1976 einen Fendt F 250 GT zu“, blickt<br />

der Schwabe zurück. „Mit dem Geräteträger<br />

war er aber nicht zufrieden. Ihn<br />

nervten die unbequeme Sitzposition<br />

und der fehlende Wetterschutz. Also<br />

verkaufte er den ungeliebten Fendt nach<br />

einem Jahr und schaffte den F 255 GT<br />

an, ausgestattet mit rundum geschlossener<br />

Komfortkabine und Standheizung.<br />

So richtig nach dem Geschmack des alten<br />

Herrn! Vom Vorgänger übernahm er<br />

die Ladefläche, den Mähbalken und den<br />

Frontlader. Ich habe noch die Originalrechnung<br />

über 40.100 DM, datierend<br />

vom 18. November 1977.“<br />

Zehn Jahre ist er damals alt und wird<br />

schnell zum „Chefpiloten“ auf dem Geräteträger.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Gleich nach der Schule geht es „auf<br />

den Bock“ und ab auf den Acker. „Mal<br />

ging es mit dem 4.000 Liter-Güllefass<br />

aufs Land, mal hingen zwei mit jeweils<br />

acht Tonnen Getreide beladene Kipper –<br />

natürlich mit Auflaufbremse – hinter<br />

dem 255er GT – und wollten zur Mühle<br />

gebracht werden“, erinnert sich Bernhard<br />

Weindl, nicht ohne eine gehörige<br />

Portion Melancholie. „Geliebt habe ich<br />

das Futterholen von unseren Wiesen. Der<br />

Mähbalken hat das Gras geschnitten, das<br />

von einem ausschwenkbaren Ladewagen<br />

vom Typ Mengele LW 330 S aufgenommen<br />

wurde. Dahinter lief hochbetagt<br />

meine Großmutter Maria mit der Heugabel<br />

und trug die Reste zusammen. Oder<br />

die Aussaat im Frühjahr mit der Nordsten<br />

Sämaschine: Die Säcke mit dem<br />

Saatgut lagen griffbereit vorne in der Ladefläche,<br />

was beim Nachfüllen natürlich<br />

äußerst praktisch war. Ich kann die damaligen<br />

Zeiten in meiner Erinnerung<br />

praktisch riechen.“<br />

Gelegenheitsarbeiter<br />

Krankheitsbedingt gibt Alfred Weindl<br />

1994 die Landwirtschaft auf. Einen Nachfolger<br />

für den Betrieb gibt es nicht. Die<br />

Flächen werden verpachtet, die Maschinen<br />

verkauft. Einzig der Fendt F 255 GT<br />

Der Geräteträger ist ein Stück Familiengeschichte<br />

und -tradition!<br />

bleibt im Familienbesitz und kommt<br />

dann und wann für Transportzwecke<br />

zum Einsatz. Vor allem als Bernhard<br />

Weindl mit seiner Frau Regina 2001 ein<br />

Haus baut, leistet der Veteran hervorragende<br />

Dienste. 2010 stirbt der Vater und<br />

vererbt den Geräteträger an seinen Sohn.<br />

Für ihn ist es ein Vermächtnis.<br />

„Vor fünf Jahren war der Fendt substantiell<br />

in Grund und Boden geritten“,<br />

sagt der Schwabe ohne Schönfärberei.<br />

„6.700 Stunden zeigte das <strong>Traktor</strong>meter<br />

an, eigentlich nicht unbedingt viel. Al-<br />

23


PORTRÄT<br />

Fendt F 255 GT<br />

Angenehmes und Nützliches<br />

Der Fendt F 255 GT entstammt einer<br />

neuen <strong>Traktor</strong>engeneration. In den späten<br />

S1960er-Jahren machten sich die<br />

Hersteller vermehrt Gedanken über den<br />

Komfort und die Sicherheit des Mannes –<br />

oder der Frau – hinter dem Lenkrad.<br />

Annehmlichkeiten, die bislang nicht bekannt<br />

waren: Eine schwingungsarme<br />

und zudem geräuscharme Fahrerkabine.<br />

Dazu kam der Luxussitz – hydraulisch<br />

gedämpft und gewichts-, neigungs- sowie<br />

höhenverstellbar. Alles Dinge, die<br />

heute längst selbstverständlich sind.<br />

DIE RESTAURIERUNG - TEIL I<br />

1. Zunächst wird der Fendt „enthauptet“. 2. Viel Gammel, aber gute Substanz.<br />

3. Nach dem Auftrag der Grundierung. 4. Licht am Ende des Tunnels.<br />

Den Boden der<br />

Ladefläche hat<br />

der Schwabe<br />

mit Lärchenholz<br />

beplankt.<br />

lerdings hatte der GT bis auf einmal, als<br />

vorne die Achsschenkel getauscht werden<br />

mussten, nie eine Werkstatt von innen<br />

gesehen. Pflege und Wartung – sicher<br />

kein Ruhmesblatt in der Familiengeschichte<br />

– gingen gegen Null.“<br />

Aus eingangs genannten Gründen entschließt<br />

sich Bernhard Weindl für eine<br />

Komplettrestaurierung seines dieselnden<br />

Weggefährten. Beruflich hat der Projektmanager<br />

im Anlagenbau zu dieser Zeit<br />

häufig in Saudi-Arabien und Algerien zu<br />

tun. Darum gibt er die Erledigung der<br />

Hauptarbeiten bei der örtlichen Landmaschinenwerkstatt<br />

– einem erfahrenen<br />

Einmannbetrieb, früher auch als Dorfschmied<br />

bezeichnet – in Auftrag.<br />

Topp und Schrott<br />

Am wenigsten Sorgen bereitet der Motor.<br />

Alles dicht, nix klötert, volle Leistung.<br />

Die Kompressionsmessung ergibt<br />

kerngesunde EKG-Daten. So bleibt der<br />

dreizylindrige F3L 912 aus der Fertigung<br />

von Klöckner-Humboldt-Deutz in Köln<br />

ungeöffnet. Einzig die Einspritzdüsen<br />

werden gegen Neuware getauscht.<br />

„Der Mechanikermeister hat den<br />

255er nahezu komplett zerlegt und von<br />

Grund auf wieder aufgebaut“, erklärt der<br />

47-Jährige. „Der größte Brocken war die<br />

Arbeit an der Karosserie. Vor allem die<br />

Kabine wurde bislang nahezu ausschließlich<br />

vom Rost zusammengehalten.<br />

Der ganze Rahmen ist eine vollständige<br />

Neuanfertigung in Handarbeit. Zwei<br />

Scheiben mussten durch Einzelanfertigungen<br />

ersetzt werden.“<br />

Derweil ersetzt Bernhard Weindl die<br />

Bodenbeplankung der Ladefläche mit<br />

robusten Lärchenholzbrettern. Die guterhaltenen<br />

Seitenwände bleiben an Ort<br />

und Stelle. Der seit langem defekten<br />

Eberspächer-Standheizung entlockt der<br />

örtliche Bosch-Dienst nach fachmännischer<br />

Reparatur wieder wohlige Wärme.<br />

Unumgänglich sind Investitionen in<br />

neue Reifen und eine neue Batterie. Den<br />

Geber für die Tankanzeige macht er gängig<br />

und tauscht die nicht mehr vorhan-<br />

Fotos: B. Weindl<br />

24


DIE RESTAURIERUNG - TEIL II<br />

1. Der Motor bleibt ungeöffnet. 2. Die Basis ist frei von Rost.<br />

Marktpreise<br />

Fendt F 255 GT<br />

Die Anschaffung eines GT<br />

255 ist mit Sicherheit eine<br />

Überlegung wert, denn so<br />

einige Aspekte sprechen für diesen Youngtimer:<br />

Mit kaum mehr als 2.200 produzierten<br />

Exemplaren zählt er einerseits nicht zur Massenware,<br />

andererseits dürften sich noch so<br />

einige in Lohn und Brot bei landwirtschaftlichen<br />

Betrieben befinden. Ein Geräteträger<br />

bietet einen Hauch von exotischem Nimbus in<br />

der Szene und hat so ganz nebenbei auch einen<br />

erheblichen Nutzwert für den Alltag des<br />

Oldiefreundes. Die Ersatzteillage ist in weiten<br />

Teilen entspannt. Was das Magazin des Fendt-<br />

Lageristen nicht mehr hergibt, kann mit relativ<br />

geringem Aufwand nachgefertigt oder<br />

durch Gebrauchtteile ersetzt werden.<br />

Zustand fast gebraucht stark verneuwertig<br />

schlissen<br />

Preis (Euro) 15.000 8.000 3.500<br />

3. Eine durchaus komplexe Technik.<br />

denen Beschläge der Schiebefenster<br />

mangels nicht mehr lieferbaren Ersatzes<br />

gegen ähnliche Teile aus dem Fendt-Ersatzteilregal.<br />

Die Rückfahrscheinwerfer<br />

werden ebenso erneuert wie die Scheinwerfereinsätze<br />

vorn.<br />

„Abweichend vom Original habe ich<br />

den vormals kurzen Scheibenwischer<br />

gegen einen flachen und längeren aus<br />

moderner Fertigung getauscht“, plaudert<br />

er. „Bei meiner Körpergröße habe ich bei<br />

Regenwetter exakt durch den Bereich<br />

4. Der Fendt<br />

in neuem<br />

Glanz.<br />

der Windschutzscheibe geblickt, wo der<br />

Wischer nicht hinkam. Ansonsten war<br />

die Elektrik unproblematisch. Die Hydraulik<br />

funktionierte ebenfalls hervorragend<br />

und blieb unangetastet. Auf der<br />

Ackerschiene habe ich lediglich einen<br />

Kugelkopf montiert, um einen Pkw-Anhänger<br />

ziehen zu können.“ Nachdem das<br />

schwergewichtige Puzzlespiel wieder<br />

zusammengefügt ist und auch der Lackierer<br />

seinen Job erledigt hat, steht der<br />

fast vier Jahrzehnte alte Fendt F 255 GT<br />

in nahezu perfektem Zustand da.<br />

Die Sinnfrage<br />

Spätestens jetzt stellt sich für den stolzen<br />

Besitzer die Frage nach einer sinnvollen<br />

Nutzung. Bernhard Weindl: „Als<br />

16-Jähriger träumte ich davon, mit dem<br />

Geräteträger um die Welt zu fahren. Daran<br />

erinnerte ich mich jetzt. Außerdem<br />

hatte ich vor einigen Jahren den Jakobsweg<br />

in der Schweiz erwandert. So was<br />

schwebte mir vor – eine gemeinsame Pilgerreise<br />

mit dem langjährigen eisernen<br />

Freund und Weggefährten zur Selbstbesinnung<br />

und inneren Einkehr. Nur wir<br />

beide. Mag sein, dass das für manchen<br />

Rast auf dem sonnigen Gipfel.<br />

Reichlich Tunnelpassagen sind unterwegs in den Alpen zu absolvieren.<br />

Über verschneite Alpenpässe.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

25


PORTRÄT<br />

Fendt F 255 GT<br />

Zeitgenossen etwas weltfremd, esoterisch<br />

oder ganz schlicht beknackt klingt.<br />

Aber genau so war’s, und ich steh dazu!“<br />

Erst am Vorabend der Reise legt<br />

Weindl das Ziel fest: Nach Mailand soll<br />

es gehen. Zuvor sind die Alpen zu bezwingen,<br />

und ein Abstecher zum Lago<br />

Maggiore muss auch drin liegen. Mit der<br />

Geschwindigkeit eines zügigen Fahrradfahrers<br />

startet er Mitte Mai 2014 Richtung<br />

Süden. Ohne Probleme meistert der<br />

Fendt den Pass von Vaduz nach Malbun<br />

in Liechtenstein. Freundliche Zöllner an<br />

der Schweizer Grenze staunen nicht<br />

schlecht über das ungewöhnliche Duo<br />

an ihrer Station. Sie raten zur Passage<br />

des über 2.100 Meter hohen Splügenpasses,<br />

da der von Weindl anvisierte San<br />

Bernardino wegen heftigen Schneefalls<br />

gesperrt ist. Ungemütlich wird es dank<br />

Heizung und Komfortkabine jedoch nie.<br />

„Im Großraum Mailand fand ich mich<br />

plötzlich auf einer stark frequentierten Autobahn<br />

wieder“, grinst der tapfere Schwabe.<br />

„Ich hatte zu sehr auf das Navigationssystem<br />

vertraut und steuerte in meiner<br />

Hilflosigkeit die nächste Polizeistation an.<br />

Statt eine Strafe zu kassieren, eskortierten<br />

uns die freundlichen Carabinieri mit dem<br />

Polizeiwagen bis in die Stadt hinein. Direkt<br />

in die Altstadt von Mailand bin ich<br />

dann aber doch besser mit der U-Bahn gefahren.“<br />

Wir hätten wohl kaum durch die<br />

engen Gassen gepasst.<br />

Pässe zu fahren sind für den Fahrer und<br />

den Geräteträger eine spannende Sache.<br />

Stress mit den Carabinieri<br />

Weniger freundlich ist die italienische<br />

Polizei anschließend, als er gemächlich<br />

am Ufer des Comer Sees entlang tuckert:<br />

„Mit Blaulicht und akustischem<br />

Vollalarm überholte mich mit einem<br />

Mal ein Streifenwagen und stellte<br />

sich quer vor dem Fendt über die Straße.<br />

Die Ordnungshüter stiegen aus und<br />

beschimpften mich wüst und lautstark.<br />

Ich sei ein rollendes Verkehrshindernis,<br />

schimpften sie und machten sich<br />

schnell und ohne juristische Konsequenzen<br />

für mich wieder aus dem<br />

Staub. Im Geiste schickte ich ihnen meinen<br />

ausgestreckten Mittelfinger hinterher.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit betrug<br />

auf dieser Straße 30 Stundenkilometer<br />

und wir waren nur geringfügig langsamer.“<br />

Nach fünf Tagen geht es zurück über<br />

den rund 2.100 Meter hohen Sankt Gotthard<br />

in Richtung Heimat. Weiter führt<br />

der Weg zum Oberalppass – ebenfalls<br />

über 2.000 Meter hoch – mit der Rheinquelle<br />

und vorbei am Matterhorn. Dann<br />

findet sich das Pilgerduo unverhofft in<br />

einem Tunnel wieder: „Der war für landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge gesperrt. Umdrehen<br />

war nicht möglich, also durch!<br />

2,5 Kilometer talwärts durch den kurvigen<br />

Tunnel. Angstschweiß ließ die Scheiben<br />

beschlagen. Offensichtlich saß aber<br />

kein Ordnungshüter an der Videoüberwachung.<br />

Zurück im Tageslicht blieben<br />

wir von Strafzetteln und Bußgeldern verschont.“<br />

Die Bilanz einer Woche: 1.100 Kilometer,<br />

Wind und Wetter, Regen und<br />

Schnee, Sonne und Palmen, Berge und<br />

Strand … Was für ein komprimiertes<br />

Wechselbad für die beiden Pilgerbrüder!<br />

Bernhard Weindl nimmt‘s mit der gebotenen<br />

Gelassenheit: „Eine ruhige Tour<br />

war das, voller Besinnlichkeit und<br />

gleichzeitiger Euphorie. Der Fendt<br />

schnurrte ohne Mucken. Ich habe die<br />

Natur genossen und zahlreiche Begegnungen<br />

mit überwiegend freundlichen<br />

Menschen. Die erhöhte Position auf dem<br />

Youngtimer trifft auf<br />

antiquiertes landwirtschaftliches<br />

Gerät auf<br />

italienischem Boden.<br />

Mediterrane Idylle: ein<br />

Fendt unter Palmen!<br />

Technische Daten<br />

Techn. Bezeichnung Fendt F 255 GT<br />

Bauzeit 1976 - 1984<br />

Stückzahl 2.262<br />

Motor<br />

KHD F3L 912 H<br />

Verfahren<br />

Viertakt/Direkteinspritzung<br />

Kühlung<br />

luftgekühlt<br />

Zylinderzahl 3<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.827<br />

Bohrung x Hub (mm) 100 x 120<br />

Leistung (PS/bei U/min) 50 / 2.300<br />

... ab 1977 55 / 2.500<br />

Getriebe<br />

Fendt<br />

Gänge v/r<br />

14/4, auf Wunsch<br />

6/2 Kriechgänge<br />

Höchstgeschw. (km/h) 30<br />

Leergewicht (kg) 3.050<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 4.600<br />

Länge (mm) 4.637<br />

Breite (mm) 1.879<br />

Höhe (mm) 2.564<br />

Radstand (mm) 2.998<br />

Spurweite v/h (mm) 1.500 / 1.506<br />

Bereifung v/h 7.50-16 / 13.6-36<br />

oder 12.4-38<br />

Kaufpreis (DM) 1977: 36.500<br />

26


Straflos hat Bernhard Weindl mit dem F 255 GT<br />

den verbotenen Schweizer Tunnel gemeistert.<br />

<strong>Traktor</strong>sitz ermöglicht andere Perspektiven,<br />

die Langsamkeit eine differenzierte<br />

Wahrnehmung aller Sinne.“<br />

Zukunftspläne<br />

Den Schwaben hat’s gepackt, keine Frage.<br />

Zwischenzeitlich bereist er den<br />

Rheingau mit dem Fendt F 255 GT. Vier<br />

Tage, 800 Kilometer. Im Technikmuseum<br />

Sinsheim parkt er den Geräteträger<br />

unter der Concorde, in Heidelberg<br />

vor dem Schloss und in Hoffenheim neben<br />

dem Fußballstadion.<br />

Genächtigt hat Bernhard Weindl unterwegs<br />

in Jugendherbergen oder in seinem<br />

Arbeitstiere unter sich, irgendwo auf einer<br />

Passstraße in den Alpen.<br />

Parken unter der Concorde. Im Technikmuseum<br />

Sinsheim geht das!<br />

Zelt. Die nicht ganz ernst gemeinte Idee des<br />

Verfassers dieser Zeilen, auf der Ladefläche<br />

einen Campinganhänger ohne Fahrgestell<br />

zu installieren, fand er so dümmlich gar<br />

nicht. „Unkonventionell, praktisch und<br />

technisch machbar“, und begann im Kopf<br />

zu konstruieren. Hätte ich bloß nichts gesagt!<br />

Trecker-Treffen, Schaupflügen und<br />

Korso-Fahren sind nicht so seins. „Ich<br />

mag das Alleinsein mit dem Fendt und<br />

die herzlichen Begegnungen am Rand<br />

der Strecke“, sagt Bernhard Weindl und<br />

fügt nachdrucksvoll an: „Nein, ich bin<br />

kein einsiedlerischer Einzelgänger, keinesfalls!<br />

Für mich birgt das Unterwegssein<br />

mit der soliden alten Technik und<br />

das Ausgebremstsein in dieser schnelllebigen<br />

Zeit entspannende und meditative<br />

Momente. Ein Ausgleich vom hektischen<br />

Alltag. Andere gehen Angeln oder<br />

machen Wellness-Urlaub.“<br />

Unbestritten, die Reisetätigkeit des<br />

Schwaben und seines Pilgerpartners namens<br />

Fendt werden auch in Zukunft<br />

weitergehen. Spontan und intuitiv. Mal<br />

ganz ehrlich, ist dieser vordergründige<br />

Sonderling da nicht irgendwie auf einem<br />

völlig genialen Trip?<br />

Ulf Kaack<br />

Einen Moment verharren<br />

und in sich gehen.<br />

Doch dann geht es mit<br />

Neugierde wieder<br />

hinaus in die bunte Welt<br />

– so die Devise von Bernhard<br />

Weindl.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

27


PORTRÄT<br />

Fordson Dexta<br />

ACKER-INSULANER: FORDSON DEXTA<br />

Brite mit US-Wurzeln<br />

Lange Zeit waren die blauen Fordson-Schlepper Weltmarktführer, parkten jedoch tief<br />

im Keller der deutschen Zulassungsstatistik. Das änderte sich, als die Amis 1958 ihren Dexta<br />

präsentierten. Bodo Wistinghausen hat ein Exemplar unter die Lupe genommen.<br />

Fotos: B. Wisitinghausen<br />

28


Auch wenn es technische<br />

Parallelen zum<br />

MF 35 gibt, bleibt der<br />

Dexta doch eine eigenständige<br />

Erscheinung.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

29


PORTRÄT<br />

Fordson Dexta<br />

Die Wartungsklappe<br />

mit zwei<br />

Chromgriffen<br />

ermöglicht nur<br />

einen begrenzten<br />

Zugang zum<br />

Motor.<br />

Wie kommt ein Fordson Dexta ins<br />

westfälische Salzkotten? Im Ort<br />

gab es einen Landmaschinenhändler,<br />

der die Marke in seinem<br />

Programm hatte. Soweit nichts Außergewöhnliches.<br />

Dennoch ist die Geschichte<br />

um den blauen Schlepper von Norbert<br />

Kleine erzählenswert. Denn der 1961 gebaute<br />

Dexta des 44-Jährigen befindet sich<br />

im Erst-, oder sagen wir besser Familienbesitz.<br />

Er erzählt: „Mein Onkel bewirtschaftete<br />

einige Hektar eigenes Land, verdiente<br />

sein Geld aber vorwiegend als Lohnunternehmer.<br />

Den Dexta setzte er bis 1975 vor<br />

seiner 400-Liter-Spritze ein. Anschließend<br />

fungierte der blaue Brite nur noch als Drittschlepper<br />

in Reserve. Mein Onkel hatte da<br />

schon einen IHC 453 zugekauft.“<br />

Aber immerhin, er hat ihn behalten.<br />

Und als Norbert Kleine vor etlichen Jahren<br />

die mittlerweile stillgelegten Hofgebäude<br />

übernahm, war der blaue Trecker noch da.<br />

Für ein bisschen Arbeit zum Instandhalten<br />

der Ländereien war der Fordson immer<br />

noch bestens geeignet. Vor zehn Jahren, als<br />

der Oldie auch zum Hobby wurde, hat der<br />

gelernte Landmaschinenmechaniker den<br />

Dexta restauriert. Jetzt steht er prächtig da<br />

und macht seinem Besitzer viel Freude,<br />

auch bei der Interessengemeinschaft Sälzer<br />

Treckerfreunde. Für ihn als Vorsitzenden<br />

ist ein schöner Schlepper fast ein Muss<br />

– mit eigener Historie umso besser.<br />

Die kleine Klasse übersprungen<br />

So ein Fordson Dexta ist hierzulande eine<br />

eher seltene und daher auffällige Erscheinung.<br />

Und er hat auch einiges zu bieten.<br />

Von technischen Spezialitäten bis hin zu<br />

sonderlichen Eigenheiten kommt viel zusammen<br />

an erwähnenswerten Details. Im<br />

Zentrum steht zunächst der wassergekühlte<br />

Dreizylinder mit 31 PS Leistung. Als sich<br />

Ford aufmachte, in England den Dexta zu<br />

produzieren und auch den Kontinent damit<br />

zu versorgen, war das die Klasse mit<br />

dem größten Marktpotential.<br />

Immer wieder wird in Fachkreisen behauptet,<br />

dass sich Ford bei seinem Dexta<br />

am schon in Deutschland etablierten Konkurrenten<br />

Ferguson orientiert habe. Optisch<br />

ähneln sich die beiden Modelle sehr,<br />

was nicht verwundert, geht das Grundprinzip<br />

doch auf eine gemeinsame Entwicklung<br />

von Fordson und Ferguson aus den<br />

späten 1930er-Jahren zurück: den<br />

Ford/Ferguson 9N. Einige Teile sollen sogar<br />

baugleich sein, doch dazu später mehr.<br />

In jedem Fall setzten beide Marken auf eine<br />

Ein Fordson Dexta ist mit Sicherheit<br />

mehr als eine Kopie des MF 35.<br />

hohe Fertigungstiefe und verwendeten Getriebe<br />

und Vorderachsen aus eigenem<br />

Haus.<br />

Antriebskonzepte<br />

Bei der Motorisierung folgten sie hingegen<br />

unterschiedlichen Philosophien. Baute<br />

Ferguson – abgesehen von Ottomotoren –<br />

zunächst den vierzylindrigen Diesel 23 c<br />

der Standard Motor Company ein, wechselte<br />

das inzwischen unter dem Namen<br />

Massey-Ferguson firmierende Unterneh-<br />

30


Der Mittelachsbolzen ist werkseitig etwas schwach dimensioniert<br />

und lässt sich nicht gut schmieren.<br />

Die Vorderachse des Fordson Dexta ist verstellbar und entspricht<br />

fast einer Hochradausführung.<br />

Die Einspritzpumpe von Simms ist für deutsche Verhältnisse ein<br />

Exot. Ersatz ist nicht einfach zu bekommen.<br />

Die vom Massey-Ferguson MF 35 übernommenen Kotflügel hat Norbert<br />

Kleine mit Blechen nach vorne erweitert.<br />

Fordson Dexta: die Modellgeschichte kompakt<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Wie im Automobilbereich revolutionierte Ford<br />

auch die <strong>Traktor</strong>enproduktion. Schon im Jahr<br />

1917 begann die Serienfertigung der ersten, für<br />

die Bauern erschwinglichen landwirtschaftlichen<br />

Nutzfahrzeuge. Während die in den USA<br />

gefertigten Schlepper ab 1939 schlicht „Ford“<br />

hießen, trugen die britischen Erzeugnisse bis<br />

September 1964 den Markennamen Fordson. In<br />

Deutschland wurde seit 1955 der größere Major<br />

verkauft, doch mit dem Dexta konnte Fordson<br />

sein Geschäft hierzulande ab 1958 entscheidend<br />

beleben. Nicht zuletzt im Hinblick auf den bereits<br />

etablierten Konkurrenten und Ex-Partner<br />

Ferguson machte Ford intensive Werbung mit<br />

Demonstrationsveranstaltungen. Durch diese<br />

Verkaufsschauen und vor allem eine niedrigen<br />

Preis stellte sich schnell ein nennenswerter Erfolg<br />

ein. Ergänzend bot der Hersteller eine Vielzahl<br />

speziell für den Dexta entwickelter Anbaugeräte<br />

an. Mit der Präsentation legte Ford in<br />

Europa und auch hierzulande den Grundstein<br />

für seinen Erfolg. Im April 1962 erweiterte Fordson<br />

seine kleine Baureihe um den Super Dexta<br />

mit hubraumstärkerem Motor, dessen Leistung<br />

in der Heimat mit 40 PS und hierzulande mit 36<br />

PS beziffert wurde. Im Oktober 1964 verlagerte<br />

Ford seine europäische Schlepperfertigung von<br />

Dagenham nach Basildon und Antwerpen.<br />

Gleichzeitig trat die komplett neu konstruierte,<br />

in Deutschland ab März 1965 verkaufte Serie 6X<br />

die Nachfolge der bisherigen Typen an. Erst in<br />

der 1968 eingeführten Evolutionsstufe 6Y wurden<br />

die klangvollen Beinamen Dexta und Major<br />

fallen gelassen.<br />

men nach der 1959 erfolgten Übernahme<br />

des Dieselmotorenspezialisten Perkins auf<br />

den A 3152 mit drei Zylindern und 2,5 Litern<br />

Hubraum. Der Ähnlichkeit beider<br />

Konkurrenten war das nur zuträglich, denn<br />

der Antrieb des Dexta wurde ebenfalls bei<br />

Perkins gefertigt. Der F 3144 entstammte<br />

der gleichen Familie, hatte aufgrund einer<br />

etwas kleineren Bohrung jedoch nur 2,4 Liter<br />

Hubraum. Außerdem wurde die Einspritzpumpe<br />

von Simms zugeliefert, während<br />

im Ferguson 35 eine CAV-Pumpe zum<br />

Einsatz gelangte.<br />

Motorblöcke und Zylinderköpfe goss<br />

Ford im eigenen Werk Dagenham, die Endmontage<br />

erfolgte bei Perkins in Peterborough.<br />

In der Tat lag mit dem FE / MF 35<br />

ein Erfolgsmodell vor, dem einige Merkmale<br />

des Dexta erstaunlich ähnlich sind. MF<br />

und Fordson gemein ist die Dreipunkt-Regelhydraulik,<br />

die zu dieser Zeit und in dieser<br />

Klasse in Deutschland die Ausnahme<br />

war. Auch die Streben, die beidseitig an der<br />

Vorderachse ansetzen und sie mit dem tragenden<br />

Zwischenstück vor dem Getriebe<br />

verbinden, sind ein gemeinsames Merkmal.<br />

Sie fungieren als Vorderachsstabilisatoren.<br />

Diese recht massiven Verstärkungen<br />

erschweren sonderbarerweise nicht die<br />

Lenkung. Für Norbert Kleine sind sie<br />

durchaus sinnvoll: „Der Mittelachsbolzen<br />

sieht etwas schwach dimensioniert aus<br />

und konnte eine Entlastung bestimmt brauchen.“<br />

Der Bolzen führt zudem durch den<br />

aus Guss gefertigten Vorderachsbock und<br />

kann daher kaum wirklich ausreichend geschmiert<br />

werden.“<br />

Handschrift des Händlers<br />

Hinsichtlich verschiedener Details sind die<br />

meisten Dexta schon beim Händler modifiziert<br />

worden, weshalb Auslieferungszustand<br />

in der Regel nicht gleich Originalzustand<br />

ist. Auch der 44-Jährige hat hier<br />

eigene Erfahrungen gemacht. Ursprünglich<br />

31


PORTRÄT<br />

Vor dem Tank saß ursprünglich<br />

die zweite<br />

6-Volt-Batterie.<br />

Der Anlasser löst einen Impuls aus und<br />

drückt die Klaue in den Anlasser.<br />

hatte der blaue Schlepper – wie viele angelsächsische<br />

Modelle – Muschelkotflügel.<br />

Die waren aber in Deutschland fast unverkäuflich,<br />

weil sie zumeist nicht<br />

zulassungsfähig waren. Darum wurden<br />

die meisten Exemplare schon vor der Erstauslieferung<br />

auf radabdeckende Kotflügel<br />

umgebaut, so auch in Salzkotten. Bei der<br />

Restaurierung musste Norbert Kleine sie<br />

ersetzen.<br />

„Ich weiß natürlich nicht, woher der<br />

Händler die damals hatte, aber mir wurden<br />

als Ersatz Kotflügel vom MF 35 angeboten,<br />

und die passten.“ Es gab allerdings ein paar<br />

Unterschiede, von denen sich zumindest<br />

einer als bedeutend erwies, so dass Norbert<br />

Kleine sich veranlasst sah, nachträglich<br />

einzugreifen „Die neuen Teile vom MF 35<br />

waren vorne tief ausgeschnitten, und das<br />

gefiel mir nicht. Ich habe ein paar gerade<br />

Bleche nach vorne hin angesetzt, damit sie<br />

dem Auslieferungsoriginal wieder weitestgehend<br />

entsprechen. Außerdem sind sie sicherer<br />

und es spritzt weniger in den Fußraum“,<br />

fasst er zusammen. Dieser Schutz<br />

Über ein separates Relais holt sich das System<br />

den vollen Strom zum Anlassen.<br />

ist nicht ganz unbedeutend, ist auf einer<br />

Seite doch die Batterie platziert. Ursprünglich<br />

hatte der Dexta zwei in Reihe geschaltete<br />

Batterien zu je 6 Volt. Die wären heute<br />

erheblich teurer als ein 12 Volt-Block. Früher<br />

war das mal umgekehrt. „Immerhin benötigt<br />

man insgesamt mindestens 88 Ah“,<br />

so Norbert Kleine.<br />

Elektrisches<br />

Norbert Kleine hat die Batterie auf einem<br />

Holzunterbau so hoch gesetzt, weil man<br />

Durch die Kaltstartprozedur ist der Dexta gut<br />

vor unberechtigtem Zugriff geschützt.<br />

dann die Füße bequem darauf ablegen<br />

kann. Außerdem dämpft das Holz Vibrationen<br />

und die Batterie ist weniger der Feuchtigkeit<br />

ausgesetzt, die von unten durch die<br />

Trittbleche dringen kann. Die zweite Batterie<br />

saß ursprünglich am Motor, und hier<br />

hat Norbert Kleine schon echte Verbastelungen<br />

gesehen: „Einige Besitzer haben<br />

den 12 Volt-Akku hinter dem Motor platziert<br />

und dafür Teile aus der Klappe geschnitten.<br />

Die elektrische Anlage hat noch weitere<br />

Kuriositäten zu bieten. So drückt der<br />

Technische Daten<br />

Techn. Bezeichnung Fordson Dexta FMD-32<br />

Bauzeit 11/57 – 9/64<br />

Produktionszahl ca. 150.000<br />

Neuzulassungen in D ca. 8.000<br />

Motor Ford/Perkins F 3.144<br />

Verfahren<br />

4-Takt-Diesel;<br />

Wirbelkammer<br />

Kühlung<br />

Wasserumlaufkühlung<br />

mit Thermostat im<br />

Zylinderkopf<br />

Zylinderzahl 3<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.365<br />

Bohrung x Hub (mm) 88,9 x 127<br />

Leist. (PS/bei U/min)31 bei 1.800<br />

Getriebe<br />

Eigenfertigung,<br />

zwei Gruppen<br />

Gänge v/r 6/2<br />

Höchstgeschw. (km/h)Für den deutschen<br />

Markt: 16,5 (bei 2.000<br />

U/min im 5. Gang); ab<br />

8/60: 18,7 (bei 1.500<br />

U/min im 6. Gang);<br />

technisch möglich:<br />

27,05; ab 8/60: 24,88<br />

(jeweils bei 2.000<br />

U/min im 6. Gang)<br />

Vorderachse<br />

Angewinkelte<br />

Teleskopachse<br />

Batterie (V/Ah) 2 x 6/88<br />

Leergewicht (kg) 1.450 – 1.545<br />

Zul. Gesamtgew. (kg) 2.000<br />

Länge (mm) 3.010<br />

Breite (mm) 1.640 – 2.200<br />

Höhe (mm) 1.370<br />

Radstand (mm) 1.870<br />

Bodenfreiheit (mm) 305<br />

Wendekreis (m) 6; mit Lenkbremse: 5,2<br />

Spurweite v/h (mm) 1.220 – 1.930<br />

Bereifung v/h 4.00–19, 5.50-16 /<br />

10-28, 11-28<br />

Serienausstattung<br />

Feststellbremse,<br />

Dreipunkt-Regel-<br />

Hydraulik, Getriebeund<br />

Wegzapfwelle,<br />

verstellbare Vorderachse<br />

Sonderausstattung Handbremse,<br />

Riemenscheibe,<br />

Doppelkupplung,<br />

Motorzapfwelle (540<br />

U/min), Pflegeräder,<br />

Radgewichte (hinten<br />

je 36 kg), Allradantrieb,<br />

Schmalspurausführung,<br />

automatische Verstellvorrichtung<br />

für die<br />

Hinterachse, verstellbare<br />

Hinterradfelgen<br />

Kaufpreis (DM) Ende 1960: ca. 10.200<br />

auffällige Anlasserhebel neben dem Armaturenbrett<br />

als rein mechanisches Gestänge<br />

unmittelbar die Anlasserklaue in<br />

ihre Position. Dadurch wird ein elektrischer<br />

Kontakt hergestellt. Dieser wiederum<br />

aktiviert ein separates Relais, das<br />

sich den vollen Ladestrom aus der Batterie<br />

holt und damit den Anlasser in Bewegung<br />

setzt. Dadurch wird zudem der<br />

sonst übliche Magnetschalter direkt am<br />

Anlasser eingespart. Es ist aber streng da-<br />

32


auf zu achten, beim Anlaufen des Motors<br />

den Starterhebel sofort wieder loszulassen,<br />

damit die Klaue wieder gelöst<br />

wird. Für den Kaltstart verfügt der Fordson<br />

über eine elektrische Vorwärmspirale<br />

im Ansaugtrakt, die auch als Heater<br />

bezeichnet wird. Das System ist dem versierten<br />

<strong>Traktor</strong>freund von Hürlimann bekannt.<br />

Beim Fordson wird es über einen<br />

auffälligen Knopf bedient, der das Armaturenbrett<br />

geradezu beherrscht. Erweitert<br />

werden die Hebeleien für den Startvorgang<br />

durch einen eher unscheinbaren<br />

Knopf an der linken Seite unterhalb der<br />

Haubenverkleidung. Die Betätigung bewirkt<br />

ein Vorpumpen von Diesel in den<br />

Ansaugtrakt, der dann beim Starten von<br />

der Vorwärmspirale gezündet wird. Geregelt<br />

wird die Luftzufuhr über eine<br />

Drosselklappe im Ansaugrohr, ähnlich<br />

wie beim Vergaser eines Benzinmotors.<br />

In dem ganzen Komplex verwundert es<br />

nicht, dass für das Abstellen des Motors<br />

ebenfalls ein separater Hebel zu ziehen<br />

ist, der die Dieselzufuhr unterbricht.<br />

Beim Starten ist darauf zu achten, dass<br />

dieser Griff wieder ganz eingeschoben<br />

und der versteckt liegende Kraftstoffhahn<br />

geöffnet ist.<br />

Deutsch-englisches Gemisch<br />

Ähnlich individuelle Spuren wie am Beispiel<br />

der hinteren Kotflügel sind auch an<br />

anderer Stelle anzutreffen. Typisches Bedienelement<br />

des Fordson – und übrigens<br />

auch des Ferguson – ist der Handgashebel<br />

rechts unterhalb des Lenkrades. Eine Fußgasbedienung<br />

war ab Werk nicht vorgesehen<br />

und auch nicht als Zubehör erhältlich.<br />

Das hierzulande beliebte und auch übliche<br />

Gaspedal wurde daher häufig vom Händler<br />

vor der Erstauslieferung nachgerüstet und<br />

zeigt nicht selten dessen Handschrift. Norbert<br />

Kleine jedenfalls hat bereits andere<br />

Ausführungen gesehen als die an seinem<br />

Dexta.<br />

Der Motor selbst gilt als robust und hat<br />

nur wenige Schwachstellen. Eine davon<br />

hat Norbert Kleine allerdings erkannt: Die<br />

Kurbelwelle ist nach hinten nur über einen<br />

Filzring abgedichtet, der schon mal undicht<br />

wird. Vorne sitzt ein Simmering und<br />

macht keine Probleme. Norbert Kleine ist<br />

leider keine Umbaumöglichkeit bekannt.<br />

Ob das einem Spardiktat geschuldet war,<br />

ist nicht überliefert. Immerhin war der<br />

Dexta der billigste <strong>Traktor</strong> in der 30 PS-<br />

Klasse seiner Zeit. So fehlt dem Antrieb<br />

auch die Differentialsperre. Norbert Kleine<br />

In den Ansaugtrakt wird durch Vorpumpen Kraftstoff eingespritzt<br />

und durch die Glühwendel gezündet.<br />

Eine Drosselklappe regelt die Luftzufuhr in den Ansaugtrakt und<br />

sorgt für eine optimale Gemischaufbereitung.<br />

Über den großen schwarzen Knopf wird die Glühspirale im Ansaugtrakt<br />

aktiviert (Heater).<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Der separate Griff dient zum Anlassen und muss schnell zurückgezogen<br />

werden, wenn der Motor läuft. .<br />

33


PORTRÄT<br />

Fordson Dexta<br />

Der <strong>Traktor</strong>meter ist sehr anfällig. Der kleine schwarze Knopf ist die<br />

Hupe an recht ungewöhnlicher Position.<br />

Serienmäßig hat der Dexta eine separate, für den Fahrer gut sichtbare<br />

Kühlwassertemperaturanzeige.<br />

Keine Schönheit: Den Kotflügelsitz hat Nobert Kleine bei der Restaurierung<br />

im Original erhalten.<br />

Die Frontgitter können zur Reinigung des Kühlers ohne großen<br />

Aufwand einzeln entfernt werden.<br />

hat hier aber auch eine andere Erklärung:<br />

In der angelsächsischen Landwirtschaft<br />

wurde viel mit der weiter unten angebrachten<br />

Hitch gezogen, die wir als Zugpendel<br />

kennen. Das brachte eine andere Lastverteilung<br />

als bei dem hierzulande gebräuchlichen<br />

Zugmaul, das deutlich höher angebracht<br />

ist. „Aber für Zugarbeiten galt der<br />

Dexta sowieso immer als zu leicht“, weiß<br />

der 44-Jährige.<br />

Dafür war der Schlepper mit einer fahrunabhängigen,<br />

mittels Doppelkupplung zu<br />

schaltenden Zapfwelle ausgestattet. Das<br />

Getriebe eigener Konstruktion stellt in zwei<br />

Gruppen jeweils drei Vorwärtsgänge und<br />

einen Rückwärtsgang bereit, insgesamt also<br />

6/2 Gänge. In den frühen Versionen war für<br />

den deutschen Markt die höchste Gangstufe<br />

– also der dritte Gang der schnellen<br />

Gruppe – gesperrt, damit die Höchstgeschwindigkeit<br />

den gesetzlichen Höchstwert<br />

von 20 km/h nicht übersteigt. Genaugenommen<br />

waren nun nur noch 17 km/h<br />

bei 2.000 U/min möglich. Nicht wenige Eigentümer<br />

erkannten schnell, dass sich mit<br />

einer simplen Eisensäge die Sperre zum<br />

34<br />

sechsten Gang rustikal entfernen ließ. Damit<br />

waren dann 27 km/h realisierbar.<br />

Ab August 1960 kam ein modifiziertes<br />

Getriebe zum Einsatz. Dank geänderter<br />

Übersetzung sollte nun der dritte Gang der<br />

schnellen Stufe nicht mehr als die erlaubten<br />

20 km/h laufen. Allerdings erreicht der<br />

Schlepper die angegebenen knapp 19 km/h<br />

bereits bei 1.500 U/min, so dass 2.000<br />

U/min rund 25 km/h entsprechen.<br />

Spardiktat<br />

Als weitere Einsparmöglichkeit hatten die<br />

Konstrukteure die Handbremse erkannt.<br />

Eine echte Handbremsbetätigung war optional<br />

erhältlich. In der Grundausstattung<br />

musste sich der Käufer mit einer Feststellbremse<br />

begnügen, bei der lediglich die getretenen<br />

Bremspedale arretiert werden. In<br />

diesem Zusammenhang ist interessant,<br />

dass die Bremsbeläge mit denen des MF 35<br />

identisch sind. Etwas ärgerlich ist die recht<br />

billige Ausführung des <strong>Traktor</strong>meters, der<br />

als ausgesprochen anfällig gilt. Die Anzeige<br />

am Dexta in Salzkotten hat gerade mal<br />

knapp 20 Stunden geschafft. Im Gegensatz<br />

dazu ist die Ausstattung des Dexta reichhaltig<br />

und beinhaltet unter anderem eine<br />

Kühlwasseranzeige sowie Fernlicht.<br />

Erfahrung gefragt<br />

Für mögliche Fordson-Interessenten hat<br />

der Westfale noch einen wichtigen Hinweis.<br />

Als Produkt aus England ist ein Fordson<br />

Dexta zu großen Teilen mit Schrauben<br />

aus dem früher dort gebräuchlichen Zollmaß<br />

zusammengesetzt. Ohne entsprechendes<br />

Werkzeug ist da nichts zu machen. Bei<br />

der Auswahl des Lackes ist ebenfalls Obacht<br />

angesagt. Für die blaue Farbgebung<br />

gibt es tatsächlich die Bezeichnung ‚Fordson-Blau’<br />

– und das ist keine RAL-Farbe.<br />

Die eigene Historie mit dem Fordson<br />

kann der 44-Jährige sogar noch mit einer<br />

kleinen Anekdote abrunden. „Der damalige<br />

Fordson-Händler in Salzkotten war die<br />

Firma Kleine", lacht er. Mit deren Inhaber<br />

war Norbert Kleine zwar nicht verwandt,<br />

aber trotzdem hat er bei der Restaurierung<br />

großen Wert darauf gelegt, den damals üblichen<br />

Händleraufkleber an seinem Fahrzeug<br />

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PORTRÄT<br />

Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />

RÜBENERNTE: KÖPFER, RODER, VOLLERNTER<br />

Voll im Saft<br />

Für ihren Zuckergehalt ist die Rübe<br />

seit über 200 Jahren bekannt. Auf besondere<br />

Weise wird diese Eigenschaft noch heute<br />

in Wunstorf genutzt. Klaus Tietgens<br />

schaute dem Hauslieferanten<br />

der niedersächsischen Rübensaft -<br />

fabrik über die Schulter.<br />

Der Begriff „Kampagne“ ist von<br />

dem lateinischen campus – offenes<br />

Feld – über die französische<br />

campagne – Ebene – in die deutsche<br />

Sprache eingewandert. Zunächst<br />

stand er hierzulande ganz militärisch für<br />

„Feldzug“.<br />

Im Laufe des 19. Jahrhunderts bürgerte<br />

er sich auch in der kaufmännischen<br />

Sprache ein und steht heute ganz allgemein<br />

für eine zeitlich befristete Aktion,<br />

deren Ziel nur durch das geplante und<br />

koordinierte Zusammenwirken mehrerer<br />

Akteure erreicht werden kann.<br />

Generalstabsmäßige Planung<br />

In diesem Sinne werden Rübenernte und<br />

-verarbeitung gemeinhin als „Rübenkampagne“<br />

bezeichnet. Das verdeutlicht die<br />

quasi „generalstabsmäßige“ Planung, die<br />

zum reibungslosen Ablauf vonnöten ist.<br />

So müssen die Zuckerfabriken rund um<br />

die Uhr arbeiten, da der für die Zuckerherstellung<br />

notwendige Verdampfungsvorgang<br />

– erkennbar an weithin sichtbaren<br />

Dampffahnen – nicht unterbrochen<br />

werden kann. Die Anlieferung wird so<br />

gesteuert, dass immer ausreichend Rohmaterial<br />

vorhanden ist. Üblicherweise<br />

beginnt die Kampagne in der zweiten<br />

Septemberhälfte und endet zu Weihnachten<br />

oder zwecks besserer Auslastung<br />

der Zuckerfabriken teilweise auch<br />

erst im Januar.<br />

Die Ernte dieser bedeutsamen Nutzpflanze<br />

will detailliert geplant sein.<br />

Verborgener Schatz<br />

Die Grundlage für das ganze Phänomen<br />

lieferte der Chemiker Andreas Sigismund<br />

Marggraf, der 1747 erstmals den Zuckergehalt<br />

der als Futterpflanze beliebten<br />

Runkelrübe nachwies. Durch gezielte<br />

Züchtung konnte dieser von anfangs acht<br />

zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf 16 Prozent<br />

gesteigert werden. Zu diesem Zeit-<br />

36


Der Reihenabstand beträgt 45<br />

Zentimeter. Eine Reihe wandert<br />

pro Runde in den Roder.<br />

punkt schuf der Physikochemiker Franz<br />

Carl Achard die Grundlagen der industriellen<br />

Zuckerproduktion. Die erste Rübenzuckerfabrik<br />

der Welt entstand im<br />

schlesischen Cunern. Um 1850 begann<br />

mit der Einführung des Wanzleber Pflugs,<br />

auch Tiefkulturpflug genannt, und der<br />

Drillmaschine die Mechanisierung des<br />

Zuckerrübenanbaus.<br />

Klar formulierte Ansprüche<br />

Heutige Zuckerrüben haben einen<br />

Zuckergehalt von 18 bis 20 Prozent. Für<br />

einen hohen Ertrag benötigen sie gemäßigte<br />

Temperaturen, viel Licht, eine stetige<br />

Wasserversorgung und tiefgründige<br />

nährstoffreiche Böden mit guter Wasserführung.<br />

Der Wasserbedarf ist besonders<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

im Juli und August hoch. Im Jugendstadium<br />

ist die Pflanze frostempfindlich,<br />

Nachtfröste unter minus fünf Grad Celsius<br />

führen zum Absterben der Pflänzchen.<br />

Der Anbau beschränkt sich vorwiegend<br />

auf gemäßigte Klimazonen –<br />

insbesondere Europa, aber auch die USA,<br />

Kanada, Nordafrika und einige asiatische<br />

Länder. Rund ums Mittelmeer erfolgt die<br />

Aussaat in den Monaten Oktober und<br />

November, die Ernte im folgenden Sommer.<br />

Hierzulande wird sie hingegen –<br />

wie in Nord- und Mitteleuropa üblich –<br />

im Frühjahr ausgebracht und im Herbst<br />

geerntet. Bei der Ernte war noch auf Jahre<br />

hinaus körperlicher Einsatz gefordert.<br />

Mit Spaten, Gabel oder ähnlichen Werkzeugen<br />

wurden die Rüben aus der Erde<br />

gestochen, mit Messer oder Kopfschippe<br />

geköpft und vom Blatt befreit – je nach<br />

Reihenfolge der beiden Vorgänge. Die<br />

Rübenblätter wurden als Viehfutter verwendet,<br />

die Rüben selbst von der an ihnen<br />

haftenden Erde befreit und per Hand<br />

oder mit einer Rübengabel auf einen Anhänger<br />

geladen und zur weiteren Verarbeitung<br />

meist per Eisenbahn in die Zuckerfabrik<br />

transportiert. Den Einstieg in<br />

die Mechanisierung markierten auf diesem<br />

Gebiet der Köpfschlitten zum Abschneiden<br />

des Kopfes und der Blätter<br />

sowie der an der Grindel eines Karrenpfluges<br />

befestigte Rodekörper zum Lösen<br />

der Rüben aus dem Boden. Beide wurden<br />

damals noch hinter Zugtiere gespannt.<br />

37


PORTRÄT<br />

Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />

Ausgewogen: Die 60 PS des Deutz kommen<br />

mit dem Vollernter gut zurecht, sind<br />

aber nicht hoffnungslos unterfordert.<br />

Mit der Motorisierung erhielt auch die<br />

Erntetechnik neue Impulse. Mit einem<br />

Köpfer am Bug und einem Roder am<br />

Heck des Schleppers werden zwei Arbeitsschritte<br />

zusammengefasst. Die Räder<br />

des Fahrzeuges laufen hierbei zwischen<br />

den noch ungeernteten Rüben,<br />

müssen also auf die passende Spurweite<br />

eingestellt und mit schmalen Reifen bestückt<br />

werden. Eine andere Methode besteht<br />

darin, beide Schritte direkt von einem<br />

zapfwellenbetriebenen Köpfroder<br />

erledigen zu lassen, der in der Regel am<br />

Heck des Schleppers montiert und in<br />

Rückwärtsfahrt betrieben wurde. Hierbei<br />

wird nur die bereits abgeerntete Fläche<br />

befahren, doch sind ein drehbarer Fahrerstand<br />

und entsprechend abgestufte<br />

Rückwärtsgänge vonnöten.<br />

Viel Antriebsleistung erfordern beide<br />

vorgenannten Verfahren, da über die gesamte<br />

Fahrzeugbreite – bei Reihenabständen<br />

von 45 oder 50 cm also zumeist<br />

sechsreihig – geerntet wird. Außerdem<br />

müssen die auf dem Feld abgelegten Rüben<br />

von einem weiteren Gerät aufgesammelt<br />

werden. Dies ist ein gezogener oder<br />

später selbstfahrender Sammelbunker<br />

oder ein Reinigungslader, der die Rüben<br />

auf einen nebenherfahrenden Anhänger<br />

befördert. All diese Methoden werden<br />

als absätzige oder auch zweiphasige Verfahren<br />

bezeichnet. In manchen Ländern<br />

– beispielsweise Belgien – sind sie noch<br />

heute gebräuchlich, während sie in<br />

Deutschland weitgehend von sogenannten<br />

Vollerntern abgelöst wurden.<br />

Die Vollernter<br />

Diese Vollernter sind im Prinzip seit der<br />

frühen Nachkriegszeit bekannt. Sie köpfen,<br />

roden, reinigen und bunkern die Rü-<br />

Der Krautschläger (Sägezahnräder) entfernt<br />

das Blatt, der Roder (Klappe mit Exzenter -<br />

scheibe) holt die Rübe aus dem Boden.<br />

Transportfertig: Bei<br />

der Verladung auf<br />

den Anhänger<br />

werden die Rüben –<br />

wenn auch gering -<br />

fügig – weiter<br />

gereinigt.<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

38


DIE RÜBENERNTE IM DETAIL<br />

Zwischen den Maschinen versteckt sich der Köpfer, und auf dessen<br />

Einstellung kommt es hier an.<br />

Fritz Traphagen verschenkt auf Wunsch seines Kunden etwas<br />

Material – zugunsten der Qualität des Rübensaftes.<br />

Reinigungsstufe Nummer eins: Siebsterne<br />

im „Kellergeschoss“ des Vollernters.<br />

Reinigungsstufe Nummer zwei: Scharfe<br />

Kurve am oberen Ende des Elevators.<br />

Etappenziel erreicht: Für einige Minuten<br />

verweilen die Rüben im Ladebunker.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

ben in einem Arbeitsgang. Zunächst wurden<br />

sie von Schleppern gezogen und arbeiteten<br />

in der Regel einreihig. In den<br />

1970er-Jahren erfreuten sich mit wachsender<br />

Schlepperleistung zweireihige<br />

Maschinen steigender Beliebtheit, während<br />

sich die später aufkommenden<br />

Dreireiher starker Konkurrenz durch die<br />

oben beschriebenen absätzigen Verfahren,<br />

aber auch durch Selbstfahrer ausgesetzt<br />

sahen.<br />

Auf letzterem Gebiet leisteten Alfons<br />

Holmer und Hermann Paintner Pionierarbeit.<br />

Ab 1974 wurde der sechsreihige<br />

„Köpfrodebunker selbstfahrend“ (KRBS)<br />

in Serie gefertigt. Dieser erbrachte eine<br />

bis dahin ungekannte Ernteleistung, war<br />

aber auch extrem teuer in der Anschaffung<br />

und wurde daher zumeist überbetrieblich<br />

eingesetzt. Aufgrund ihrer<br />

Schlagkraft genießt diese Methode hierzulande<br />

heutzutage dennoch den Vorzug.<br />

Gut 75 Prozent der Rüben werden von<br />

selbstfahrenden Sechsreihern geerntet.<br />

Neun- oder gar zwölfreihige Maschinen<br />

haben es bislang hingegen schwer, da deren<br />

Köpfrode aggregate für den Straßentransport<br />

demontiert und aufgrund der<br />

Längenbe schränkungen von einem zusätzlichen<br />

Fahrzeug gezogen werden<br />

müssen. Klar auf dem Rückzug befinden<br />

sich gezogene Ein- und Zweireiher, die<br />

nicht einmal mehr vier bzw. neun Prozent<br />

der Anbaufläche bearbeiten<br />

Unabhängiges Wirtschaften<br />

Einen Vorteil haben die kleinen gezogenen<br />

Geräte nach wie vor: Sie sind auch<br />

für kleinere Betriebe erschwinglich und<br />

ermöglichen diesen, ihren Part in der Rübenkampagne<br />

unabhängig zu planen. Die<br />

Rüben müssen lediglich vor einem festgelegten<br />

Zeitpunkt bei der Zuckerfabrik<br />

angeliefert werden. Der Transport erfolgt<br />

heutzutage meistens per Lkw. Die Erntemaschine<br />

legt die Rüben in sogenannten<br />

Mieten am Feldrand ab, wo sie vom Reinigungslader<br />

– die von der Firma Ropa<br />

eingeführte Modellbezeichnung „Maus“<br />

hat sich hier fast schon als Gattungsbegriff<br />

eingebürgert – auf die Transportfahrzeuge<br />

verladen werden.<br />

Wo ist die Miete?<br />

Auf dem frisch abgeernteten Rübenacker<br />

von Bauer Fritz Traphagen findet man<br />

zwar einen pausierenden Rübenvollernter,<br />

doch keine Miete. Das lässt auf -<br />

horchen, zumal es sich bei der Ernte -<br />

maschine um einen jener langsam aussterbenden<br />

gezogenen Einreiher handelt.<br />

Der Kleine Automatic 5002 stellte mit<br />

der ersten automatischen Reihensteuerung<br />

mit Hilfe elektronischer „Taster" in<br />

den 1970er-Jahren einen Meilenstein in<br />

der Rübentechnik dar. Die Firma Franz<br />

Kleine aus dem westfälischen Salzkotten<br />

zählte bis in die jüngere Vergangenheit<br />

zu den bedeutenden Anbieter von Rübentechnik.<br />

Eine komplett neue Roder-Baureihe<br />

sollte 2012 den Anschluss an die Marktführer<br />

Holmer und Ropa (Paintner) wiederherstellen,<br />

doch scheiterte das weit<br />

gediehene Vorhaben an finanziellen<br />

Schwierigkeiten, und die Rübentechnik<br />

wurde vom Konkurrenten Grimme übernommen.<br />

Die automatische Reihensteuerung<br />

arbeitet noch heute zur vollen Zufriedenheit<br />

von Fritz Traphagen. Die<br />

Ernte verluste sind gering, der Ertrag entsprechend<br />

hoch. Bei genauerem Hinsehen<br />

bekommt man dennoch den Eindruck,<br />

dass er auf seinen Feldern rund<br />

um Wunstorf vor den Toren Hannovers<br />

kostbares Rohmaterial verschenkt. Dass<br />

der Vollerwerbslandwirt die Rübenblät-<br />

39


PORTRÄT<br />

Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />

ter direkt auf dem Feld ablegt, ist nicht<br />

weiter unüblich und dient der Düngung<br />

des Bodens. Allerdings köpft seine Erntemaschine<br />

die Rüben nicht direkt unterhalb<br />

des Blattes, sondern erst einige Zentimeter<br />

weiter unten. Die Erklärung dafür<br />

ist so einfach wie für orts-unkundige<br />

Zeitgenossen überraschend. „Meine Rüben<br />

landen in keiner Zuckerfabrik, sondern<br />

werden in Reinhold’s Rübensaft -<br />

fabrik zu leckerem Brotaufstrich<br />

verarbeitet“, erzählt Fritz Traphagen.<br />

„Der Familienbetrieb verlangt aber eine<br />

besondere Qualität. Daher köpfe ich die<br />

Rüben etwas tiefer und liefere sie täglich<br />

frisch an. Das mindert den Ertrag zwar<br />

von knapp 70 auf 50 Tonnen pro Hektar<br />

und erfordert logistischen Aufwand, aber<br />

die Bezahlung passt.“<br />

Der Aufwand ist in der Tat nicht unerheblich.<br />

Wir setzen mit dem Roder<br />

zum nächsten, noch nicht abgeernteten<br />

Schlag über. Zugfahrzeug ist ein Deutz-<br />

Fahr AgroXtra 3.57. Der zu Beginn der<br />

1990er-Jahre gebaute Schlepper ist zusammen<br />

mit einem MB-trac 800 der älteste<br />

und mit 60 PS zugleich der kleinste<br />

Schlepper auf dem Betrieb.<br />

Bereits nach der ersten Runde war der<br />

Vorratsbunker randvoll.<br />

EINSATZFAHRZEUGE<br />

IHC 533 mit Bleinroth RKS-45. Das Rübenblatt<br />

wird gezielt auf dem Acker abgelegt.<br />

Bereits zweireihig rodet der Stoll V 202 –<br />

hier hinter einem IHC 724.<br />

In Form zweier Fendt Vario mit<br />

stufenlosen Getrieben sind hier längst<br />

moderne Zeiten angebrochen, doch der<br />

Deutz ist für den Rübenroder stark genug<br />

und gefällt durch extrem gute Sicht -<br />

verhältnisse. Dazu trägt nicht zuletzt die<br />

einst bahnbrechende Schräghaube bei,<br />

die sich tief zwischen die Vorderräder<br />

duckt. Weniger bescheiden gibt sich der<br />

von uns angesteuerte Schlag, denn dieser<br />

ist so lang, dass der Vorratsbunker<br />

bereits vor Vollendung der ersten Runde<br />

randvoll ist. Fritz Traphagen muss aus<br />

der Reihe ausfahren und die Rüben auf<br />

den am Feldrand abgestellten Anhänger<br />

verladen. Dreimal muss er wieder in den<br />

Bestand einfahren, erst den Vorratsbunker<br />

und schließlich den Anhänger füttern,<br />

bis auch dieser gut gefüllt ist. Dann<br />

eilt ihm sein 15-jähriger Sohn Jens zu<br />

Hilfe. Er nimmt die Steuereinheit des<br />

Kleine Automatic 5002 aus ihrer Halterung<br />

in der Kabine des Schleppers und<br />

übergibt sie an seinen Vater, der den Roder<br />

abhängt.<br />

Kurzer Transportweg<br />

Jetzt findet die Deichsel des 12-Tonnen-<br />

Anhängers den Weg in die Anhängekupplung<br />

des Deutz, und das Gespann<br />

tritt seine kaum zwei Kilometer lange<br />

Reise zur Rübensaftfabrik an. Diese wurde<br />

von Albert Reinhold gemeinsam mit<br />

seinen Brüdern Alfred und Wilhelm<br />

1933 in einer ehemaligen Sandkuhle aufgebaut,<br />

zog zwecks Kapazitätserweiterung<br />

jedoch bald an ihren heutigen<br />

Standort an der Hagenburger Straße.<br />

In den entbehrungsreichen Jahren<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in<br />

vielen deutschen Familien zum Frühstück<br />

nur Rübensaft als Brotaufstrich.<br />

Dieser war oftmals so dünnflüssig, dass<br />

man das Brot eintunken musste. Daraus<br />

entstand die Bezeichnung „Stips” für Rübensaft.<br />

Im Laufe des Wirtschaftswunders<br />

ging die Nachfrage zurück, weil<br />

„Stips“ viele Menschen an die dunklen<br />

Jahre der Armut erinnerte und sie sich<br />

jetzt Wurst und Marmelade leisten konnten.<br />

Als einem der ganz wenigen von<br />

einst über 500 Herstellern gelang es Albert<br />

Reinhold zusammen mit seinem<br />

Sohn Albert Reinhold jun., die Qualität<br />

und den Geschmack des Saftes durch<br />

Verbesserungen im Produktionsverfahren<br />

zu optimieren.<br />

Vorne am MB-trac turbo 900 der Köpfroder,<br />

hinten Sammler und Reinigungslader.<br />

Bereits in den 1960er-Jahren konnten Geräteträger<br />

zu selbstfahrenden Vollerntern<br />

aufgerüstet werden.<br />

40<br />

Durch Komponenten der Firma Sieben<br />

wird dieser MB-trac 700 zum Vollernter.<br />

Vor 40 Jahren baute Alfons Holmer den<br />

„Köpfrodebunker selbstfahrend“ (KRBS).<br />

Grundstein für die moderne Rodetechnik .<br />

Solange der Vorrat reicht<br />

Damit sie das auch in Zukunft können,<br />

ergänzt Fritz Traphagen den auf dem Hof<br />

lagernden Vorrat von rund anderthalb um<br />

weitere achteinhalb Tonnen. Diese zehn<br />

Tonnen werden heute noch der Verarbeitung<br />

zugeführt und liefern am Ende den<br />

Grundstoff für etwa zwei Tonnen Rübensaft.<br />

Morgen wartet die kleine Fabrik auf<br />

die nächsten zehn Tonnen frisch geernteter<br />

Rüben. Wenn ihre Kampagne im Winter<br />

ein Ende hat, heißt es „solange der<br />

Vorrat reicht“. Nach meiner ersten Begegnung<br />

mit dem Produkt hoffe ich, bald<br />

wieder ein Glas mitnehmen zu können.<br />

Klaus Tietgens


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TRAKTOR-CHECK<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

TURBOMATIK-LEGENDE: FENDT FARMER 3 S<br />

Dynastiegründer<br />

Mit treuherzigem Blick zieht der Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S im Frühjahr 1966 durch<br />

die Lande. Dabei hat er es faustdick zwischen den Kotflügeln: Seine hochmoderne<br />

Kraftübertragung ist der Ausgangspunkt einer mehr<br />

als vier Jahrzehnte währenden Erfolgsstory.<br />

Treuherzig blickt der <strong>Farmer</strong> 3 S in die Welt,<br />

doch seine Technik beeindruckte seinerzeit.<br />

42


Sanftes Anfahren leicht gemacht:<br />

Die Turbomatik nimmt dem<br />

Kupplungsfuß Arbeit ab.<br />

Hannover, 31. Mai 1964: Die DLG-<br />

Wanderausstellung öffnet ihre<br />

Tore und wird in der kommenden<br />

Woche gut 640.000 Besucher<br />

auf das Messegelände locken. Wer als Anbieter<br />

auf dem deutschen Markt eine Rolle<br />

spielt und auch in Zukunft spielen<br />

möchte, ist hier mit einem eigenen Stand<br />

vertreten – und bringt optimalerweise<br />

mindestens eine Neuerscheinung mit. Die<br />

Firma Fendt erfüllt all diese Bedingungen:<br />

Mit rund elf Prozent Marktanteil ist<br />

sie nennenswert auf dem deutschen<br />

Markt vertreten und belegt hinter Deutz<br />

und IHC immerhin den dritten Rang der<br />

heimischen Zulassungsstatistik. Das aus<br />

sechs Standardschleppern mit 17, 20, 25,<br />

30, 35 und 52 PS sowie einem 25 PS starken<br />

Geräteträger bestehende Angebot<br />

weist aber unübersehbare Lücken auf, die<br />

es zu schließen gilt, um die starke Position<br />

zu verteidigen. Von einem starken Überlebenswillen<br />

kündet die Neuheitenparade,<br />

die das Traditionsunternehmen unter<br />

dem Motto „mehr PS sind Trumpf“ auffährt.<br />

Der 30 PS-Geräteträger F 230 GT erscheint<br />

just zu dem Zeitpunkt, als Eicher<br />

seinem bislang recht gut verkauften 30er<br />

einen 40er vor die Nase setzt.<br />

Der Prototyp Favorit 4 mit seinem<br />

80 PS starken MWM-Sechszylindermotor<br />

setzt zur Verfolgung der Konkurrenten<br />

Deutz, Hanomag und Schlüter an, welche<br />

mit serienreifen Ackerschleppern dieser<br />

Leistungsklasse vorgeprescht sind. Das<br />

bisherige Flaggschiff Favorit 3 spielt mit<br />

nur 52 PS in einer ganz anderen Liga, wird<br />

jedoch um eine allradgetriebene Ausführung<br />

ergänzt, wie es wiederum drei Wettbewerber<br />

– in diesem Fall Eicher, Güldner<br />

und Schlüter – bereits vor einem halben<br />

Jahr mit ihren vergleichbaren Modellen<br />

vorgemacht haben.<br />

Mehr als nur ein Lückenbüßer<br />

Demgegenüber bietet der neue <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

keinerlei Superlative, sondern schließt<br />

mit seinen 45 PS lediglich die Lücke zwischen<br />

dem <strong>Farmer</strong> 2 (35 PS) und dem Favorit<br />

3 (52 PS). Dennoch wird ihm eine ge-<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

43


TRAKTOR-CHECK<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

Turbomatik und lastschaltbare<br />

Zapfwelle erleichtern die Arbeit<br />

vor schwerem Gerät – hier vor der<br />

Welger-Hochdruckpresse AP 12 K.<br />

Fahrgeschwindigkeiten mit Bereifung 11-36<br />

Gang Kriechgänge Acker Straße<br />

langsam schnell langsam schnell<br />

1. 0,34 1,3 1,7 5,6 7,0<br />

2. 0,56 2,2 2,8 9,2 11,7<br />

3. 0,98 3,9 4,9 16,1 20,5<br />

R. 0,54 2,1 2,7 8,9 12,3<br />

Schnellgang 29,7<br />

hörige Beachtung des Publikums und vor<br />

allem der Fachwelt zuteil. Einerseits geht<br />

er in einer sich steigender Beliebtheit erfreuenden<br />

Leistungsklasse an den Start,<br />

andererseits bringt er das technische Rüstzeug<br />

mit, um dort künftig eine maßgebliche<br />

Rolle zu spielen. Grundlage dafür ist<br />

eine komplett neue Kraftübertragung. Anstelle<br />

der bislang oberhalb von 25 PS verwendeten<br />

ZF-Getriebe setzt Fendt für den<br />

<strong>Farmer</strong> 3 S auf eine Eigenkonstruktion,<br />

mit der sich das Unternehmen dank einer<br />

Reihe von Innovationen eine Sonderstellung<br />

auf dem Markt und eine Grundlage<br />

für die Fortführung der Getriebefertigung<br />

in Marktoberdorf schafft.<br />

Bahnbrechendes Getriebe<br />

Entscheidende Bestandteile des sogenannten<br />

„TWS“-Getriebes sind Turbokupplung,<br />

Wandler (Feinstufe) und Synchronisierung.<br />

In jeder Gruppe stehen<br />

drei synchronisierte Vorwärtsgänge und<br />

ein Rückwärtsgang zur Verfügung, die<br />

sich mit Hilfe des ebenfalls synchronisierten<br />

Wandlers jeweils um etwa 20 Prozent<br />

verlangsamen lassen.<br />

Dazu kommt die unsynchronisierte Unterteilung<br />

in die Ackergruppe und die<br />

etwa viermal so schnelle Straßengruppe.<br />

Über eine separate Welle wird mit nur<br />

zwei Zahneingriffen vom Motor bis zum<br />

Hinterachsdifferential der Schnellgang<br />

geschaltet, der dem <strong>Farmer</strong> 3 S eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h bei<br />

vergleichsweise gutem Wirkungsgrad verleiht<br />

und für die hierzulande von fast 40<br />

Prozent der Kunden verlangte 20-km/h-<br />

Zulassung gesperrt wird. Durch eine optionale<br />

Kriechgruppe erhöht sich die<br />

Gangzahl von 13/4 (ab 1,3 km/h) auf 16/5<br />

(ab 0,3 km/h). Im wichtigen Arbeitsbereich<br />

von 4 bis 12 km/h stehen sechs Gänge<br />

zur Wahl, die sich abgesehen von einer<br />

Unterbrechung um 5 km/h synchron<br />

schalten lassen.<br />

Die Zapfwelle ist dank einer separaten<br />

Lamellenkup plung komplett unabhängig<br />

und unter Last schaltbar, wobei drei unterschiedliche<br />

Stufen eingelegt werden<br />

könnten: Die beiden Normdrehzahlen von<br />

540 U/min und 1.000 U/min werden bei<br />

1.900 bzw. 2.000 U/min des Motors, also<br />

etwas unterhalb der Nenndrehzahl, erreicht.<br />

In der dritten Stufe arbeitet die<br />

Zapfwelle wegabhängig – und rotiert pro<br />

Meter zurückgelegter Strecke etwa 5,7<br />

Mal. Nur noch selten verlangt wird der optionale<br />

Winkeltrieb mit Riemenscheibe.<br />

Wird dieser auf den Zapfwellenstumpf<br />

Turbokupplung, Synchronisierung<br />

und Wandler sorgen für Komfort.<br />

aufgesteckt, taugt der <strong>Farmer</strong> 3 S auch<br />

zum stationären Antrieb älterer Gerätschaften,<br />

beispielsweise Dreschmaschinen.<br />

Turbomatik vs Lastschaltung<br />

Die von Fendt als „Turbomatik“ bezeichnete<br />

Turbokupplung des Herstellers Voith<br />

zwischen Motor und Getriebe hält Stöße<br />

vom Triebstrang fern und erlaubt das Anfahren<br />

unter Last in jedem Gang. Umgekehrt<br />

kann man den Schlepper auch anhalten,<br />

ohne auszukuppeln, was sich<br />

besonders an Steigungen als vorteilhaft erweist.<br />

Nur zum Schalten der Gänge muss<br />

nach wie vor die Fahrkupplung betätigt<br />

werden. Damit taugt die Turbomatik in<br />

manchen Fahrsituationen als Alternative<br />

zu den damals vereinzelt aufkommenden<br />

Lastschaltungen, deren Bedienung nicht<br />

Fotos: U. Kaack, K. Tietgens<br />

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Technische Daten<br />

Verkaufsbezeichnung<br />

<strong>Farmer</strong> 3 S<br />

Technische<br />

FW 238, S; mit Allradantrieb: FWA 238, S<br />

Bezeichnung<br />

Produktionszeit 3/66 – 3/72<br />

Produktionszahl FW 238, S (rund; 3/66 – 2/68): 4.812<br />

FWA 238, S (rund; 10/66 – 2/68): 403<br />

FA 238, S (eckig; 3/68 – 3/72): 8.051<br />

FWA 238, S (eckig; 3/68 – 3/72): 900<br />

Gesamt (3/66 – 3/72): 14.166<br />

Motor MWM D 208-4<br />

Bauart<br />

Viertakt-Dieselmotor mit Direkteinspritzung<br />

Zylinderzahl 4<br />

Bohrung x Hub (mm) 95 x 105<br />

Hubraum (cm3) 2.977<br />

Leistung (PS / bei U/min) 45; ab 1/69: 48 / 2.125<br />

Max. Drehmoment (Nm / bei U/min) 183 / 1.460; ab 1/69: 179 / 1.550<br />

Batterie<br />

12 V / 66 Ah<br />

Lichtmaschine<br />

14 V / 154 W<br />

Fahrkupplung<br />

F & S G 250 K<br />

Ölhydraulische Strömungs-<br />

Voith 332 TD-F<br />

kupplung (Turbomatik)<br />

Zapfwellenkupplung<br />

Lamellen-Trockenkupplung; Durchmesser: 140 mm<br />

Getriebe<br />

Fendt TWS<br />

Gänge v/r 13/4; auf Wunsch 16/5 oder 13/13<br />

Höchstgeschw. (km/h) 20; auf Wunsch 30<br />

Zapfwelle<br />

Fahrunabhängig, lastschaltbar; 596 und 1.061 U/min<br />

Hydraulik und Kraftheber Fendt 86.07<br />

Fördermenge der Pumpe (l/min) 23,4; mit Spindel-Hydrolenkung: 34<br />

Betriebsdruck (bar) 150; ab 3/68: 175<br />

Hubkraft (kg) 1.600 – 2.000<br />

Vorderachse<br />

FW 238, S: Eigenfertigung, pendelnd,<br />

mit Einzelradfederung<br />

FWA 238, S: ZF GLA-2552 (Lenktriebachse)<br />

Länge (mm) 3.520 – 3.808<br />

Breite (mm) 1.860 – 1.900<br />

Höhe über Lenkrad (mm) 1.700 – 1.740<br />

Höhe mit Verdeck (mm) 2.300 – 2.340<br />

Radstand (mm) 2.253; Allrad: 2.190<br />

ab 3/68 2.247; Allrad: 2.190<br />

Bodenfreiheit (mm) 410; Allrad: 300<br />

Spurweite vorne (mm) FW 238, S: 1.360; verstellbar auf 1.242 und 1.492<br />

FWA 238, S: 1.360 oder 1.500<br />

Spurweite hinten (mm) 1.360 oder 1.500; mit Verstellfelgen: 1.280 – 1.780<br />

Wendekreis (m) 9,3; mit Lenkbremse: 8,1<br />

Eigengewicht (kg) 2.310 – 2.480; Allrad: 2.550 – 2.775<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 3.500 – 4.200<br />

Zul. Vorderachslast (kg) 1.400 - 2.000<br />

Zul. Hinterachslast (kg) 2.100 – 2.500<br />

Bereifung vorne 6.50-20; 7.50-18; Allrad: 10.5-18; 10.5-20<br />

Bereifung hinten 11-36; 12-36; 13-30<br />

Preis (Ende 1968)<br />

Serienausstattung<br />

Sonderausstattung<br />

14.870 DM; Allrad: 19.600 DM<br />

Zugmaul vorn, gefederte Anhängekupplung hinten,<br />

Lenkbremse, Differentialsperre, gepolsterter,<br />

gefederter Fahrersitz, Beifahrersitz, Werkzeugkasten,<br />

hydraulischer Kraftheber mit Regelfunktion,<br />

lastschaltbare Zapfwelle, Wegzapfwelle, 12-Volt-Elektrik<br />

inklusive Anlasser und Beleuchtung, <strong>Traktor</strong>meter,<br />

Kontrollleuchten für Kühlwassertemperatur und Öldruck<br />

Kriechgänge, Reversiereinrichtung, Schnellgang für<br />

30 km/h, auf die Zapfwelle aufsteckbarer Winkeltrieb mit<br />

Riemenscheibe, Mähwerk, Frontgewichte, Radgewichte,<br />

Rückscheinwerfer, Rückspiegel, Klappverdeck<br />

Für die Längsführung der Vorderachse sorgt<br />

eine am Kupplungsgehäuse angelenkte<br />

Stützstrebe.<br />

Vier Zylinderköpfe mit vier Einspritzdüsen.<br />

Die darunter herausragenden Glühkerzen<br />

werden nur bei Minusgraden benötigt.<br />

Mit Querblattfeder und recht großem<br />

Lenkeinschlag: Teleskopierbare (Option),<br />

pendelnd aufgehängte Vorderachse.<br />

selten ein gewisses Feingefühl erfordert,<br />

sollen sie auf Dauer zuverlässig funktionieren.<br />

Feine Abstufung und gute Schaltbarkeit<br />

des TWS-Getriebes können jedoch<br />

nicht vermeiden, dass unter gewissen<br />

Umständen Wünsche offen bleiben. Jeweils<br />

zwei Rückwärtsgänge um 2,5 und<br />

10 km/h erscheinen manch ambitioniertem<br />

Anwender schon gegen Ende der<br />

1960er-Jahre etwas knapp. Fendts Lösung<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

besteht in der optionalen Reversiereinrichtung.<br />

Deren Wendezahnrad wird über<br />

den Zapfwellenstrang angetrieben. Das<br />

voll durchgetretene Kupplungspedal betätigt<br />

zudem wechselweise die Fahrkupplung<br />

und die Zapfwellenkupplung, so<br />

dass sich durch einfaches Kuppeln ohne<br />

Benutzung des Schalthebels die Fahrtrichtung<br />

ändert. Bei halb durchgetretenem<br />

Pedal hält der Schlepper an und fährt<br />

nach erneutem Einkuppeln in die selbe<br />

Richtung weiter. Diese Technik erleichtert<br />

vor allem Frontladerarbeiten und ergibt<br />

ein vollwertiges Wendegetriebe mit gleicher<br />

Zahl an Vor- und Rückwärtsgängen.<br />

Später Einstieg, schneller Aufstieg<br />

An der Hinterachse verbessern portalförmige,<br />

nach hinten geschwenkte Vorgelege<br />

die Standfestigkeit bei der Arbeit mit<br />

45


TRAKTOR-CHECK<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

Ab 1970 schrieb die Berufsgenossenschaft<br />

stabile Umsturzbügel vor, die an den meisten<br />

Gebrauchtschleppern nachgerüstet wurden.<br />

schweren Anbaugeräten oder Anhängelasten.<br />

Der Kraftheber stemmt bis zu 1.600<br />

kg, zwei zusätzliche Hydraulikkreisläufe<br />

versorgen Frontlader und Mähwerksaufzug.<br />

Auf Wunsch erleichtert eine Spindel-<br />

Hydrolenkung die vor allem in der Allradversion<br />

mitunter schweißtreibende<br />

Lenkarbeit. Die angetriebene ZF-Vorderachse<br />

GLA-2552 wird aus dem Favorit 3<br />

übernommen – und im Prinzip auch von<br />

Eicher, Güldner und Schlüter verwendet.<br />

Dagegen sind die neuartigen und in der<br />

Werbung als „verstopfungsfrei“ angepriesenen<br />

Kotflügel vorerst ein Alleinstellungsmerkmal<br />

des <strong>Farmer</strong> 3 S. Mit nach<br />

Hause nehmen dürfen selbst die zahlungskräftigsten<br />

Messebesucher den<br />

Schlepper aber nicht. Der neue 30-PS-Geräteträger<br />

F 230 GT wird ab Juli 1964 ausgeliefert,<br />

der Favorit 3 Allrad folgt im Dezember<br />

des Jahres. Auf den <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

müssen die Kunden hingegen noch bis<br />

März 1966 warten, auf die Allradversion<br />

gar bis Oktober 1966. Dennoch gehört der<br />

Mittelklässler von Beginn an zu den<br />

meistverkauften Fendt-Schleppern und<br />

setzt sich 1967 an die Spitze der internen<br />

Rangfolge.<br />

In Sachen Antrieb verzichtet Fendt auf<br />

Eigengewächse und vertraut stattdessen<br />

durchweg auf die Erzeugnisse der Motorenwerke<br />

Mannheim (MWM).<br />

Sparsam dank Direkteinspritzung<br />

Deren drei Liter großer Vierzylindermotor<br />

KD 210,5 V arbeitet seit Anfang 1964 im<br />

Favorit 3, ist für das Modelljahr 1966 jedoch<br />

der umfassenden Überarbeitung<br />

zum Typ D 208-4 unterzogen worden.<br />

Zentrale Maßnahme ist der Übergang vom<br />

bislang gepflegten Gleichdruck-Vorkammerverfahren<br />

auf die weitaus effizientere<br />

Direkteinspritzung. Als prinzipbedingte<br />

Vorteile der alten Technik gelten die weiche<br />

Verbrennung und der daraus resultie-<br />

Restaurierung<br />

Solide Basis: wettergegerbter <strong>Farmer</strong> 3 S vor<br />

der Restaurierung.<br />

46<br />

Die Blechteile erhalten ihren alten Glanz<br />

zurück.<br />

Auch die Räder werden dem nunmehr<br />

neuwertigen Erscheinungsbild angepasst.


Linke Motorseite mit Einspritzpumpe (Bildmitte) und Hydraulikpumpe (links daneben).<br />

Vermeidet Hitzewallungen: Großer Wasserkühler<br />

mit vierflügligem Ventilator.<br />

Klassiker im Klassiker: Bosch-Reiheneinspritzpumpe<br />

PES 4A75 C320 RS1166.<br />

Gut versteckt: Der Auspuff entlässt die<br />

Abgase vor dem linken Hinterrad ins Freie.<br />

rende kultivierte Motorlauf sowie eine gewisse<br />

Gleichgültigkeit gegenüber der<br />

Kraftstoffqualität. Letztere spielt angesichts<br />

des flächendeckend verfügbaren<br />

und einigermaßen erschwinglichen Dieselkraftstoffes<br />

keine entscheidende Rolle<br />

mehr. Dass der D 208-4 etwas rauer läuft<br />

als sein Vorgänger, überrascht angesichts<br />

eines von 125 auf 180 bar gesteigerten Einspritzdruckes<br />

wenig. Mit dem Übergang<br />

von Zapfen- auf Mehrlochdüsen wird jedoch<br />

eine zügige Gemischbildung im<br />

Brennraum erzielt, welche Spitzendrücke<br />

und thermische Belastung in vertretbaren<br />

Grenzen hält. Wichtigster Vorteil des<br />

Der Übergang auf Direkteinspritzung<br />

senkte den Kraftstoffverbrauch.<br />

D 208 ist seine Wirtschaftlichkeit. Mit 180<br />

g/PSh liegt sein spezifischer Kraftstoffverbrauch<br />

unter Volllast rund zehn Prozent<br />

günstiger als bei den alten Vorkammermotoren.<br />

Im Favorit 3 geht mit dem Einsatz<br />

des neuen Direkteinspritzers zudem eine<br />

Leistungssteigerung von 52 auf 55 PS bei<br />

2.300 U/min einher.<br />

Im <strong>Farmer</strong> 3 S bürgt eine Einstellung<br />

auf 45 PS bei 2.125 U/min für hohe Reserven<br />

und eine lange Lebensdauer. Im Konkurrenzvergleich<br />

fährt Fendt mit der Wahl<br />

seines Motorenlieferanten gut. Die wichtigen<br />

Konkurrenten Deutz, Güldner und<br />

Hanomag setzen beispielsweise noch auf<br />

das Wirbelkammerverfahren und erkaufen<br />

sich dieses Festhalten mit höherem<br />

Verbrauch.<br />

Dem unbedarften Betrachter präsentiert<br />

sich die hochkarätige Technik des<br />

Der entblößte, abgedichtete Rumpf erhält nach der Grundierung eine<br />

Lackierung im originalen Grauton.<br />

Kurz vor der Vollendung: Bald darf sich der <strong>Farmer</strong> 3 S wieder auf<br />

seine Hinterbeine stellen.<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

47


TRAKTOR-CHECK<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

Der Werdegang des TWS-Getriebes<br />

Beim Produktionsauslauf der <strong>Farmer</strong>-S-Serie<br />

steht das TWS-Getriebe fast noch am Anfang<br />

seiner Karriere. Nahezu unverändert versieht<br />

es in der Nachfolgebaureihe 100 S seinen<br />

Dienst. Als kostengünstige Alternative verzichten<br />

die nur kurzzeitig angebotenen Modelle<br />

102, 103 und 105 ohne den Zusatzbuchstaben<br />

„S“ auf die „Turbomatik“ und haben<br />

eine Doppelkupplung anstelle der separaten<br />

Zapfwellenkupplung. Eine Abwandlung des<br />

Getriebes zieht ab 1970 in die Geräteträger<br />

ein, eine leichtere Ausführung ab 1974 in die<br />

Schmalspur-, Plantagen- und kleinen Standardschlepper<br />

der Baureihe 200. Abgesehen<br />

vom Einstiegs-Geräteträger F 231 GT basieren<br />

ab 1974 alle Drei- und Vierzylinderschlepper<br />

des Hauses auf einem einheitlichen Getriebebaukasten.<br />

Weitere Leistungssteigerungen<br />

erlaubt die zuerst Ende 1974 im 75 PS starken<br />

<strong>Farmer</strong> 108 S eingesetzte Hinterachse mit<br />

hydraulisch betätigten Scheibenbremsen und<br />

doppelt untersetzten Portalgetrieben. Die<br />

1980 vorgestellte <strong>Farmer</strong>-300-Baureihe verfügt<br />

über drei Schnellgänge für maximal 40<br />

km/h. Ab 1984 ergeben sich dank einer dreifachen<br />

Split-Schaltung anstelle des Wandlers<br />

insgesamt 21/6 Gänge und mit der 1991 eingeführten<br />

elektrohydraulisch vorwählbaren<br />

Wendeschaltung jeweils 21 Vor- und Rückwärtsgänge.<br />

Bis zu 125 PS Eingangsleistung<br />

hat das Getriebe zu verkraften und tritt erst zu<br />

Beginn des 21. Jahrhunderts seinen Rückzug<br />

aus dem Fendt-Programm an – den es im<br />

Sommer 2009 nach mehr als 300.000 fertiggestellten<br />

Exemplaren vollendet. Seitdem verfügen<br />

alle Fendt-Schlepper über eine – wiederum<br />

im eigenen Hause entwickelte und<br />

gebaute – stufenlose Kraftübertragung mit<br />

Leistungsverzweigung, die bei ihrer Markteinführung<br />

vor 18 Jahren mindestens so<br />

revolutionär war wie das TWS-Getriebe<br />

vor fast 50 Jahren.<br />

<strong>Traktor</strong>meter (links) und Kombiinstrument<br />

(rechts) wachen über die Technik. Links an<br />

der Lenksäule: Der Zapfwellenschalthebel.<br />

<strong>Farmer</strong> 3 S quasi im Schlafrock, denn optisch<br />

reiht er sich – abgesehen von den erwähnten<br />

Kotflügeln – nahtlos in die bestehende<br />

Produktpalette ein.<br />

Das bei seinem Debüt mit dem Favorit<br />

1 im Jahre 1958 als revolutionär angepriesene<br />

Design aus der Feder des Industriedesigners<br />

Louis-Lucien Lepoix gilt mit<br />

rundlichen Formen und in die Motorhaube<br />

integrierten Scheinwerfern in der zweiten<br />

Hälfte der 1960er-Jahre als etwas altbacken.<br />

In Sammlerkreisen ist diese frühe,<br />

bis Februar 1968 gebaute Variante des <strong>Farmer</strong><br />

3 S heutzutage hingegen besonders<br />

beliebt, da sie eine weit in die 1970er-Jahre<br />

weisende Technik hinter einer den späten<br />

1950ern entliehenen Fassade verbirgt.<br />

Treuer Gefährte<br />

Ein solches Exemplar nennt Bastian Wilkens<br />

aus dem niedersächsischen Twistringen,<br />

knapp 40 Kilometer südlich von Bremen,<br />

sein Eigen. Bei dessen Kauf spielte<br />

die Optik allerdings noch nicht einmal<br />

eine Nebenrolle. „Unser Fendt ist schon<br />

seit 20 Jahren hier auf dem Hof“ blickt<br />

sein Großvater Georg Wilkens zurück. „Er<br />

stand damals im Nachbardorf und wurde<br />

seit zehn Jahren kaum noch bewegt. Ich<br />

suchte damals einen Trecker der mittleren<br />

Leistungsklasse für die leichteren Hofund<br />

Ackerarbeiten. Er sollte möglichst<br />

wenig kosten, möglichst viel können und<br />

selbstverständlich zuverlässig sein.“ Der<br />

70-Jährige hat den Kauf nie bereut. Das<br />

Anforderungsprofil erfüllt der Fendt bis<br />

heute uneingeschränkt.<br />

80 Hektar bewirtschaftet Georg Wilkens,<br />

baut Mais, Möhren und Weizen an.<br />

Allerdings ist er nicht mehr der rechtmäßige<br />

Besitzer des Schleppers. Zu Beginn<br />

des neuen Jahrtausends hatte der <strong>Farmer</strong><br />

3 S auf dem Hof immer weniger zu tun.<br />

Fünf Jahre lang wurde er überhaupt nicht<br />

bewegt. „Dann kam mir die Idee, den<br />

Schlepper meinem Enkel zu schenken“,<br />

plaudert Georg Wilkens. Technisch war<br />

das Fahrzeug ganz gut in Schuss, machte<br />

optisch allerdings einen etwas angenagten<br />

Eindruck.“<br />

Verschleiß und Patina<br />

Schwiegersohn Hergen Meyer – ein ausgesprochener<br />

Schrauberfreak und Eigner<br />

von knapp einem Dutzend Klassikern –<br />

nahm sich der Sache an. Im Wesentlichen<br />

waren Blecharbeiten durchzuführen: Entrosten,<br />

ausbeulen, spachteln, schweißen,<br />

grundieren und lackieren. „Die gesamte<br />

bekannte Arie halt“, erinnert sich der Spezialist.<br />

„Eine Manschette des Hubzylinders<br />

am Hydraulikbock war undicht. Dadurch<br />

drang Hydrauliköl ins Getriebe.<br />

Aber der Schaden war schnell behoben.“<br />

Sämtliche Schmierstoffe, Filter und<br />

Schläuche ersetzte Hergen Meyer durch<br />

Neuware. Außerdem musste er das rissige<br />

Peko-Verdeck neu bespannen. Der beschenkte<br />

Enkel – Bastian ist heute 17 Jahre<br />

alt – übernahm den 1967 gebauten<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S mit einem Leuchten in<br />

den Augen, das bis heute nicht verblasst<br />

ist. Oldtimertreffen sind allerdings nicht<br />

sein Ding, sagt er: „Mein Hobby ist die<br />

Landwirtschaft und die will ich mal zu<br />

meinem Beruf machen. Darum kommt<br />

der Fendt nahezu täglich auf dem Hof<br />

zum Einsatz. Er wird gehegt und gepflegt,<br />

ganz klar. Aber er ist auch ein Arbeitsgerät.“<br />

Dass er dazu ungeachtet seines altmodisch<br />

anmutenden Blechkleides ausgesprochen<br />

gut taugt, ist nicht zuletzt seiner<br />

einst revolutionären Technik geschuldet.<br />

Ein Facelift brachte nach zwei Jahren<br />

den Übergang auf kantige Formen.<br />

Neu eingekleidet<br />

Eine weithin von außen sichtbare Revolution<br />

findet im Hause Fendt erst kurz nach<br />

dem Debüt des <strong>Farmer</strong> 3 S statt. Sie geht<br />

einher mit der Serienreife des ebenfalls<br />

auf der DLG-Wanderausstellung präsentierten<br />

Flaggschiffes Favorit 4. Dieses<br />

wird von der Sechszylinderversion des im<br />

<strong>Farmer</strong> 3 S eingesetzten Motors angetrieben,<br />

deren Unterbringung unter dem<br />

rundlichen Blechkleid einige Schwierigkeiten<br />

bereitet. Folglich beauftragt das<br />

Werk Louis-Lucien Lepoix mit einer komplett<br />

neuen Gestaltung. Der Designer hat<br />

bereits zu Beginn des Jahrzehnts seine<br />

Liebe zu klaren, kantigen Formen entdeckt<br />

und bringt seine neuen Ideen nun<br />

in die Modernisierung des Fendt-Markengesichtes<br />

ein. Als erster Schlepper des<br />

Hauses trägt der ab November 1966 in geringer<br />

Stückzahl an die Kundschaft ausgelieferte<br />

Favorit 4 dieses Antlitz in die<br />

Welt hinaus. Ab Herbst 1967 präsentieren<br />

sich die dank größerer Motoren auf 62<br />

bzw. 90 PS erstarkten und nunmehr „3 S“<br />

bzw. „4 S“ genannten "Favoriten" einheitlich<br />

mit kantiger Haube und formal angepasstem<br />

Vorderachsträger. Im Frühjahr<br />

1968 werden schließlich auch die übrigen<br />

Fendt-Schlepper dem neuen Stil angepasst.<br />

In diesem profitiert der <strong>Farmer</strong> 3 S gut<br />

zwei Jahre nach seinem Debüt von einem<br />

um fünf auf 65 Liter vergrößerten Kraft-<br />

48


Unermüdlich: Noch heute machen sich viele<br />

<strong>Farmer</strong> 3 S im harten Arbeitsalltag nützlich.<br />

Marktpreise Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

Zugegeben: Für den tatsächlichen Nutzwert<br />

des <strong>Farmer</strong> 3 S ist die Form seiner Motorhaube<br />

bestenfalls von zweitrangiger Bedeutung.<br />

Kleine Verbesserungen der Ergonomie, die mit<br />

der Modellpflege einhergingen, dürften sich<br />

bei der Nutzung im Nebenerwerb kaum und<br />

auf der Fahrt zum Treffen praktisch gar nicht<br />

bemerkbar machen. Soll der Schlepper Spaß<br />

machen, zählt in vielen Fällen die Optik – und<br />

in dieser Hinsicht gibt die Fangemeinde beinahe<br />

einstimmig dem „Oldtimer-Gesicht“ der<br />

frühen Ausführung den Vorzug. Einen weiteren<br />

Bonus erzielt – wie in den meisten derartigen<br />

Fällen – aufgrund seiner Seltenheit und<br />

des bulligen Auftrittes der einst optionale<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

stofftank, einem neuen Armaturenbrett,<br />

geänderten Bedienelementen und einem<br />

von 150 auf 175 bar gesteigerten Betriebsdruck<br />

der Hydraulik. Gleichzeitig setzt<br />

der Ausbau zu einer kompletten „<strong>Farmer</strong>-<br />

S-Serie“ mit dem neuartigen TWS-Getriebe<br />

ein. Die Lücke zwischen 45 und 62 PS<br />

füllt der prinzipiell mit dem <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

baugleiche 4 S mit auf 55 PS – wie zuvor<br />

im Favorit 3 – angehobener Motorleistung.<br />

Anfang 1969 steigert man die Leistung<br />

des <strong>Farmer</strong> 3 S auf 48 PS und schiebt<br />

darunter den <strong>Farmer</strong> 2 S ein, dessen 42 PS<br />

starker Dreizylindermotor sich unter einer<br />

einteiligen Motorhaube verbirgt. Im<br />

Mai 1970 ersetzt man den Favorit 3 S<br />

durch den 65 PS starken <strong>Farmer</strong> 5 S mit<br />

verstärktem TWS-Getriebe und Scheibenanstelle<br />

von Backenbremsen. Dessen Allradausführung<br />

verfügt erstmals über eine<br />

Allradantrieb. Als<br />

sachliche Nachteile<br />

des Rundhaubers<br />

wären lediglich die<br />

im Vergleich zum<br />

Eckhauber aufwändigeren<br />

Blechreparaturen<br />

sowie die<br />

schwierigere Ersatzteilbeschaffung zu nennen.<br />

Davon abgesehen gilt der <strong>Farmer</strong> 3 S als<br />

recht leicht zu unterhaltender Zeitgenosse.<br />

Die Technik ist dauerhaft, bezahlbarer Ersatz<br />

für Motor und Getriebe dürfte dank weiter<br />

Verbreitung noch auf Jahre hinaus gewähr -<br />

leistet sein.<br />

Variante, Zustand fast neuwertig gebraucht stark verschlissen<br />

Rundhauber, Hinterradantrieb 8.000 Euro 4.500 Euro 1.500 Euro<br />

Rundhauber, Allradantrieb 12.500 Euro 7.500 Euro 2.500 Euro<br />

Eckhauber, Hinterradantrieb 6.500 Euro 3.500 Euro 1.000 Euro<br />

Eckhauber, Allradantrieb 10.000 Euro 5.500 Euro 2.000 Euro<br />

Vorderachse der Bergischen Achsenfabrik<br />

(BPW), die während der 1970er-Jahre in<br />

verschiedenen Fendt-Schleppern von 65<br />

bis 95 PS zu finden ist. Der Erfolg gibt den<br />

Entscheidungsträgern des Familienunternehmens<br />

Recht. Das Getriebe wird von<br />

der Fachpresse in den Adelsstand innovativer<br />

Kraftübertragungen erhoben, und<br />

die Praktiker äußern sich zumeist voll des<br />

Lobes über Bedienbarkeit und Effizienz.<br />

Die dritte Position in der Zulassungsstatistik<br />

kann gehalten werden, der Marktanteil<br />

liegt 1971 bereits über 13 Prozent.<br />

Auf dem geschrumpften Markt setzt<br />

Fendt zwar weniger Schlepper ab als fünf<br />

Jahre zuvor, doch sind diese im Durchschnitt<br />

deutlich stärker, besser ausgestattet<br />

und entsprechend teurer zu verkaufen.<br />

Von der „<strong>Farmer</strong>-S-Serie“ können bis<br />

Frühjahr 1972 fast 30.000 Schlepper abgesetzt<br />

werden. Fast die Hälfte davon entfällt<br />

auf den „Dynastiegründer“ <strong>Farmer</strong><br />

3 S, mit dem sich das Werk einen Namen<br />

als Hersteller kultivierter, technisch hochwertiger<br />

Schlepper schafft. Der unscheinbare<br />

Marktoberdorfer darf daher mit Fug<br />

und Recht als Meilenstein auf dem Weg<br />

von Grasmähern und Kleinschleppern zur<br />

heutigen Premium-Marke der Landtechnikbranche<br />

bezeichnet werden.<br />

Klaus Tietgens<br />

49


Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S


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kam, war der 11 PS starke Schlepper mit 3-Gang-Getriebe<br />

eine kleine Revolution: Sein günstiger Kaufpreis ermöglichte<br />

es erstmalig auch kleineren Landwirtschaftsbetrieben,<br />

auf technische Hilfe zu setzen. Schnell mauserte<br />

sich der hilfreiche <strong>Traktor</strong> zum Verkaufsschlager.<br />

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ISBN 978-3-86245-618-5<br />

Auch als eBook erhältlich<br />

Hürlimann D95, Bj. 1970, 2,7 Liter , 45 PS.<br />

Sehr schöne Restaurierung. PLZ 4.<br />

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gut. Mähwerk ist dabei. Reifen und TÜV sind<br />

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Lanz Bulldog D3506, Vorkrieg, 20 PS,<br />

Bj.38, 6 Gang, Fußbremse, guter Motorlauf,<br />

Original Zustand, Nummerngleich,<br />

Preis VB. Kontakt: (0151) 25377970,<br />

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ISBN 978-3-86245-645-1<br />

Faszination Technik<br />

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ISBN 978-3-86245-627-7<br />

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Kramer K12V Original 1950, Originalzustand,<br />

muss restauriert werden, Motor lässt<br />

sich leicht drehen, Komplett Zubehör, VB<br />

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MAN 4R3, Bj 1963, 20 km/h, TÜV neu bis<br />

05.16, Frontlader, Dach, Kraftheber, Kipperanschluß<br />

hi, Bereifung 10,5-18 und 13-<br />

30, Inspektion neu, Rückfragen nur Tel.<br />

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(05852) 2246, ahlers-bleckede@online.de<br />

MAN Typ C 40A: Oldtimer, BJ 1956, generalüberholt<br />

(Lenkung+Motor),Kupplung +<br />

Elektrik neu - neue Farbe, TÜV 2016, 1a<br />

Zustand - Brief vorh., Preis: VB. Kontakt:<br />

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Oldtimer MAN Typ2 F1, 14PS, BJ 1959,<br />

Hydraulik mit Kartoffelhäufel-Gerät, in d.<br />

Mitte v Schlepper mit Hydr. Brief vorh.<br />

Preis VB. Kontakt: (0160) 96242124


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Ausgabe 2/2015: 04.12.2014<br />

Kleinanzeigen<br />

MARKT<br />

MAN 2A, BJ 1964, 28 PS voll funktionsfähig<br />

mit Frontlader, guter Zustand, TÜV 2016 VB<br />

8.600 Euro. MAN 2 F1 BJ. 1958 mit Mähwerk,<br />

guter Zustand TÜV 2016, VB 4750<br />

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MASSEY<br />

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<strong>Traktor</strong> Mac Cormick F17, Bj 1938,<br />

Benziner, Preis VHB. Hanomag Haube<br />

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zusammen 200 Euro, einzeln Haube 100<br />

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Massey Ferguson 25, Baujahr 1962, 27PS,<br />

4 Zylinder, 6200 Betriebsstunden, er ist<br />

angemeldet und hat TÜV, inkl. Balkenmähwerk,<br />

Probefahrt möglich, 3.000 Euro VHB,<br />

Kontakt: (07022) 5029171, info@kutschfahten-frohmueller.de<br />

Verkaufe Massey Ferguson MF 65, BJ<br />

1961, 54 PD in gutem Zustand, Preis VHB.<br />

Standort Enger. Kontakt: (05224) 699333<br />

PORSCHE<br />

Porsche Diesel Super L318, Bj:1960, 40PS<br />

Frontlader Stoll Schneeketten verschiedene<br />

Dichtungen, Motor läuft verliert aber<br />

Diesel muß abgedichtet werden. Tüv 10.14<br />

abgemeldet .Zweiter Besitzer. VB: 8.000<br />

Euro. Kontakt: (08728) 9119570,<br />

ad-fuchsgruber@t-online.de<br />

BREMSEN<br />

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Ausführung) mit deutscher Zulassung. TÜV<br />

neu, 6 Zyl. mit 105 PS, Bj. 1964, mit Oldtimer-Gutachten.<br />

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1409477, anton@holesch.de<br />

MC CORMICK<br />

Verk. Allgaier A133, 3 Zylinder, 33PS,<br />

teilrestauriert, läuft gut. VHB 4250 Euro,<br />

Tel.0172-4714083 (Sachsen),<br />

Kontakt: traktor-sachsen@web.de<br />

McCormick Farmall F-235-D, Bj. 1957 ;<br />

Restaurationsobjekt, Zustand siehe Fotos,<br />

steht seit mehreren Jahren in einer trockenen<br />

Halle. Kontakt: (0151) 14813917,<br />

vadda62@gmx.de<br />

Porsche 218, Bj. 59, 24PS; EZ : 27.5.1959 ;<br />

Bstd. 4795; Am 19.10.1995 technisch überholt<br />

mit neuer Betriebserlaubnis. Steht<br />

jetzt seit ca. 8 Jahren in trockener,<br />

geschlossener Lagerhalle. Kontakt: (0157)<br />

33211100, klaus 2@web.de<br />

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Porsche Junior 108 S, Baujahr 1959.<br />

Kontakt: classic@bensenz.de<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

57


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

UNIMOG<br />

Unimog 421, BJ 73, 101 Tkm, 52 PS<br />

VB: 8500 Euro. Ab 19 Uhr erreichbar.<br />

Kontakt: (0173) 5 73 37 63<br />

restauriert, neuer Auspuff + hinten neu<br />

bereift, Standort: I-41013 Modena (Italien).<br />

Preis: 12.500 Euro. Kontakt: (07041)<br />

9491373, svampa77@gmail.com<br />

200,00. Tel.05604/6945 oder mail<br />

khp.schaefer@t-online.de<br />

Unimog 421, BJ 68; 45 PS; 111 Tkm; Doppelseilwinde<br />

mit Polterschild; Zapfwelle<br />

vor/hin/mit; Hydraulikanschl. vor/hin;<br />

Druckluftbr. f. Hänger; Unrestaurierter<br />

Zustand, Rep. bedürftig; VB 8.700; Kontakt:<br />

(06339) 993344, webklaus@gmx.de<br />

Bührer <strong>Traktor</strong> mit 6-Zylinder Opel Kapitänmotor.<br />

Extreme Beschleunigung und<br />

Leistung, 50km/h. Selten, einer von 60<br />

Stück. Originalzustand, fahrbereit. VB<br />

5800.- Kontakt: (0041) 76 305 72 32,<br />

udorn@gmx.ch<br />

Verkaufe IHC Farmall D-217 <strong>Traktor</strong>,<br />

Bj 1957, VHB 3200,00 Euro. Kontakt:<br />

(0152) 21953435, santo@online.de<br />

Für Schlüter Super 500: Batterie Abdeckung<br />

m. Bügel; Hebel für Regelhydraulik<br />

(Hub-Lage). PLZ 74; Raum SNH, MOS, HN.<br />

Kontakt: (0173) 3550981, detlevbruechmann@aol.com<br />

Mercedes Benz Motor OM 636 mit Fliehkraftregler,<br />

läuft sehr schön und ist trocken.<br />

Springt einwandfrei an. Versand<br />

möglich. Tel. 09575/981754,<br />

jherold@gmx.net<br />

Unimog 421, BJ 1972: Das Fahrzeug ist<br />

fahrbereit und alle Getriebe schalten einwandfrei.<br />

Motor 1a. ist der Zweite VHB<br />

5.900 Euro. Reifen sind etwas porös.<br />

Kontakt: (0172) 1744416, amicargermany@yahoo.de<br />

SONSTIGE<br />

HERSTELLER<br />

Holder B12 mit Anhänger, Baujahr 1960,<br />

Mit Hydraulik Mähwerk 2 Aachsanhänger<br />

Spurgleich 2 Hinterräder Extra! 3 teilige<br />

Egge Ahk. für Pkw Anhänger Batterie neu!<br />

Tüv kann auf Wunsch neu! Original Brief<br />

vorhanden VB.3500 Euro. Kontakt: (0177)<br />

8014865, stefandechant@gmx.de<br />

Yanmar 1301 Allrad, schöner gepflegter<br />

Zustand. Heckhydraulik, Springt immer an<br />

und läuft tadellos. Einzige, Licht funktioniert<br />

nicht, kann aber nicht viel sein. Kontakt:<br />

(0175 ) 5169381,<br />

thomas.heutger@gmx.de<br />

Bautz AS122, Bj 1956, 12 PS, luftgekühlt,<br />

TÜV 9/14, Reifen vorne/hinten neu, mit<br />

Papieren. VB 2750 Euro. PLZ 5. Kontakt:<br />

(0271) 9399060 oder 0171 2866052, katrin.schoeler@t-online.de<br />

Fiat 1000 DT, Bj. 1974, mit Allrad, 6 Zyl.,<br />

5,2 l Hubr.,100 PS bei 2400 U/min, 16<br />

Gänge (12 Vor- 4 Rück), max. 30 Km/h,<br />

Edscha-Halbkabine und eine Druckluftanhängerbremsanlage<br />

(Einkreis). Kontakt:<br />

(0170) 2747702, khpriem@web.de<br />

Irus Einachsschlepper, Rarität, Typ T 6000,<br />

BJ1956, Reifen mit ausreichend Profil. Voll<br />

funktionsfähig und sofort einsatzbereit.<br />

Mit Anhängervorrichtung und Gewicht<br />

vorne. Sehr wenig benutzt. Garagenfahrzeug.<br />

Kontakt: (0178) 8246190,<br />

tineeisele@web.de<br />

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ERSATZTEILE<br />

Verk. 2 Kompletträder 13,6x38, 8 Loch<br />

Verstellfelgen und Netzegge mit Eggen -<br />

rahmen. Kontakt: (0175) 8272776,<br />

rudolf-dautphetal@t-online.de<br />

Bosch Anlasser EJD3/12: Biete einen gebrauchten<br />

Anlasser zum Verkauf an.<br />

EJD3/12AR4 - EJD3/12 BR4 od.<br />

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Befestigung, 3 KW, 11 Zähne, 12 Volt.<br />

Bautz, MF, Deutz, Kramer Perkins Motoren<br />

Claas, Versand mögl. Kontakt: (02653)<br />

205, amigo1940@web.de<br />

Eicher Panther EM295 - TOP, Baujahr 1963,<br />

22 PS. Der Panther befindet sich in einem<br />

sehr schönen originalen Zustand, sogar das<br />

originale Panther-Emblem ist bis auf eine<br />

kleine Fehlstelle noch erhalten. PLZ 8.<br />

Kontakt: thomas.mendlik@online.de<br />

Lamborghini, Bj. 1965 incl. TÜV, aus<br />

Sammlung abzugeben. Sehr schöne Restaurierung.<br />

PLZ 4. Kontakt: (02064) 90716,<br />

Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

Fendt <strong>Farmer</strong> 2 Teile: Motorhaube mit kleinen<br />

Beulen; Tank; diverse Mähwerkteile;<br />

siehe Fotos, zu verkaufen. PLZ 74, Raum<br />

SNH / MOS / HN. Kontakt: (0173) 3550981,<br />

detlevbruechmann@aol.com<br />

Vorderradkotflügel gefertigt aus 2mm<br />

Blech, 16 zoll verfügbar in Breite 13, 16, 20<br />

und 25cm, standardlängen 54, 63 und<br />

93cm, 20 zoll verfügbar in breite 16, 20 und<br />

25cm, standardlänge 93cm. versand 10 bis<br />

15 Euro. Kontakt: (00316) 27447018,<br />

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Landini „Velite“ Glühkopf, 28/32PS, Baujahr<br />

1948, original und voll funktionsfähig,<br />

Zwei Irus Balkenmäher, einer mit Hirth<br />

Motor, einer mit Triumph Motor, einer mit<br />

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GÜLDNER-Motor, GW 20, so wie er auf dem<br />

KRAMER-Verdampfer verbaut ist. Zwischen<br />

den Ventilen ist ein ganz kleiner Haarriß,<br />

58


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Ausgabe 2/2015: 04.12.2014<br />

kein Frostschaden. VB 450,- Euro. PLZ 9.<br />

Kontakt: (0151) 52187968,<br />

akr100@yahoo.de<br />

Schlachtfest! Verkaufe Teile zu gezogenem<br />

Köla Mähdrecher Saphir (Bj. 1971). Viele<br />

Teile u.a. auch passend für Köla Smaragd.<br />

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1466675, rhemesoth@yahoo.com<br />

selten für Schlüter, Kramer u. Güldner<br />

(FOTO)/ Deutz 50er,Bj 42.Nach 17 Uhr<br />

erreichbar. Kontakt: (0176) 70226463,<br />

hb.ludwig@gmx.de<br />

Verkaufe: Lanz 2416, Bj 58. Unimog 406,<br />

Bj 68, Cabrio zum restr. Kramer Verdampfer<br />

12Ps, Bj 51. Lanz-Moorräder hinten für<br />

kl.GK. Suche: 1 Lanz Eisenrad vorne, Satz<br />

Wulstgewichte. nach 17 Uhr erreichbar.<br />

Kontakt: (0176) 70226463,<br />

hb.ludwig@gmx.de<br />

Fendt: Verkaufe neuen Spritzverteiler für<br />

Einspritzpumpe zum MWM KD 110.5, KD<br />

1105, AKD 1105 usw. und Zylinderdichtsätze<br />

zum D 325 bzw. D 925 L3, Anlasser Bosch<br />

EJD 1,8/ 12 R 54 zum MWM KDW 615 oder<br />

KD 12Z. Kontakt: (015175) 6754900<br />

Claas Sprint 230 Ladewagen, 3 to, Silageausf.,<br />

Bj. 86, 1 Vakuum-Güllewagen, 2500<br />

L, 1 Kreiselmäher PZ165CM, div. Landmaschinen.<br />

Kontakt: (0151) 22823392,<br />

JP2011@gmx.de<br />

Verkaufe Landmaschinen: HD Ballenpresse<br />

CLAAS Trabant: Ablagerrutsche+Laderutsche<br />

- keine Ballen. Leistung ab 40 PS, und<br />

Neuro Körnergebläse - Injektor mit Rohren<br />

und Ausblaskopf und div. neue Glühkerzen<br />

z.B. zum ILO DIESEL D 660-1.<br />

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Vorderachse zum Fendt F20 GH, Bj. 1951.<br />

Kontakt: (015175) 6754900<br />

Claas Columbus Mähdrescher, Baujahr<br />

1965 mit VW Motor, läuft gut. Keilriemen<br />

für Dreschantrieb gerissen, sonst alles ok.<br />

1500.- Kontakt: (0176) 13502661,<br />

erwinbauer6@freenet.de<br />

Auspuff Deutz 7506-8006-10006<br />

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621504600, klaas-roelof@hotmail.com<br />

Mähbalken Güldner G-Serie: Verkaufe<br />

Raspe Mähbalken mit Hydraulik komplett.<br />

Voll funktionsfähig guter Zustand. 250 Euro<br />

VB. Kontakt: (0175) 4044787,<br />

luiselschnoida@gmx.de<br />

Verk. altersbed. aus Sammlung: Vierstempelpresse<br />

BJ 37, 1,6m hoch; Motor OM621<br />

aus DB 406 wenig Km; Motor OM 636 aus<br />

Unimog 411; Stationärm. Farymann<br />

DL+Anl.+Lima Feuerw. TS-8/8; Magirus BJ<br />

59 kpl. orig. Willys-Jeepanhänger m. KKK.<br />

Kontakt: (06181) 74414<br />

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750kg, Kastenmaß 2,50x1,25x1,25<br />

mit Seitentür, Plane + Stützrad VB 1450<br />

Euro. Kontakt: (05302) 4650<br />

Fendt Teile: Motorhaube, Tank, Mähwerkteile<br />

für <strong>Farmer</strong> 2; feste Seitenscheiben<br />

(Peko?) vom Favorit 10, Hinterradgewichte<br />

(v. Schlüter Super). Kontakt: (0173)<br />

3550981, detlevbruechmann@aol.com<br />

Lanz Strohpresse: Heinrich Lanz Mannheim<br />

Strohpresse in gutem Zustand.<br />

Kontakt: (+41) 796905150,<br />

l bernet@hotmail.com<br />

Lanz: Verkaufe neue Glühkerze für Lanz<br />

Alldog mit TWN Motor, generalüberholter<br />

Anlasser Bosch EGE 1/12L6 zum Lanz TWN<br />

LT 85 für Alldog 1215-1305. Kontakt:<br />

(015175) 6754900<br />

Mähwerk zu verkaufen für Fendt Framer 2<br />

Bj. 64 und Kramer Kl 11, Bj. 56. Kontakt:<br />

(0173) 3499967<br />

Verkaufe 4to Anh; 2 Röwer Pflüge.; 1 Becker<br />

Kultiv. 3m+Nachl.; Rau Spritze 600L.<br />

12m, M 38A1 Mot-Bl.+VA; 1 Wannerwg.<br />

2800L. Kontakt: (05346) 1602<br />

Krone Einachs-Anhänger KL 3, zGG 4 t,<br />

Umbau zum Vielzweckanhänger, Pick Up<br />

und Kratzboden demontiert, vorne mit<br />

Seilwinde, hinten mit Ladeklappe, Standort<br />

Münsterland, Preis 650,- (VB),<br />

Kontakt: (05453) 7324,<br />

familie-wenner@t-online.de<br />

Verkaufe: Hanomag 1 Satz Räder für Ha -<br />

nomag-WD altes Profil. Herzfelgen 8x32,<br />

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TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

59


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

ELEKTRIK<br />

Deutz: Für Motor F1M414 Kipphebelachse<br />

und Nadelsatz neu, Teil 1513 u. 1511 in E-<br />

Teilliste. Euro 45,- incl. Versand. Kontakt:<br />

(06074) 61896, jean.appel@t-online.de<br />

Motor von Holder AM2 20 PS, 2 Takt, BJ<br />

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Trauben- und Apfelweinkelter guter Zustand<br />

einsatzbereit an Selbstabholer 250<br />

Euro. Tel.: 0160/94434434<br />

Zugpendel: wahrscheinlich MF 234 und<br />

274; Renault Frontgew. 8 Stck à 38 KG.<br />

Kontakt: (06693) 436<br />

Schlepper Seilwinde, Seitenanbau an<br />

Selbstabholer 550 Euro.<br />

Tel.: 0160/94434434<br />

2-Räder vom Holder AM2 60 Euro (7,00-<br />

16AS) Reifen mit Mängel<br />

Tel.: 0160/94434434<br />

Auslasser für Holder AM2, guter Zustand<br />

160 Euro. Tel.: 0160/94434434<br />

Biete: Einspritzpumpe für Güldner 16 PS<br />

Motor, Kontakt: (0151) 15568488<br />

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für Auspufftopf oben passend für IHC 644-<br />

844S,Wasserpumpe für IHC 624-844S wenig<br />

gelaufen, Wasserkanal für IHC353-844S<br />

u. 946-1246, Dieseldoppelfilter Kpl. für<br />

IHC644-844S, Lüfterflügel für IHC 644-<br />

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Fahrbereitem Zustand. Kontakt: (05604)<br />

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Kontakt: (06257) 81998,<br />

hb.ludwig@gmx.de<br />

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etc. Auch Tausch. Kontakt: (07073) 4834<br />

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TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

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Suche Fendt <strong>Farmer</strong> oder Favorit mit runder<br />

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SUCHE ZUBEHÖR/<br />

ERSATZTEILE<br />

Suche Rasspe Mähwerk für Allgaier R 18 22<br />

A 22 24. Mähwerksaufhängung, passender<br />

Mähbalken und Feder für den Handaufzug.<br />

Bitte alles anbieten, wenn auch nur Teile.<br />

Kontakt: (0176) 27514140,<br />

litchi.lichtenberger@gmx.de<br />

Suche Mähwerksantrieb für HELA<br />

Ich suche einen Mähwerksantrieb für einen<br />

HELA D12S. Kontakt: (0176) 44725406,<br />

Spreierdaniel@t-online.de<br />

Schriftzug: Ich suche für einen John Deere<br />

Lanz 300 die beiden Schriftzüge für die<br />

Motorhaube. Kontakt: (07931) 992781,<br />

stefanwalter81@yahoo.de<br />

Suche Motorhaube für D 50.1 S, oder passend.<br />

Auch leicht beschädigt. Kontakt:<br />

(0177) 9614146,<br />

tjebbe.tjardes@student.jade-hs.de<br />

Verdeck für meinen Deutz D40<br />

Baujahr 1961 mit den entsprechenden<br />

Halterungen für runde Kotflügel gesucht.<br />

Kontakt: (02672) 1579,<br />

anno2001@gmx.de<br />

Hummel Frontmähwerk: Suche für Hummel<br />

Einachser Frontmähwerk und weitere<br />

Anbaugeräte. Kontakt: (09505) 7796,<br />

Alfred.Hummel@gmx.de<br />

Suche älteren Kreiselheuer mit Drei<br />

Punkt. Bis ca. 500 Euro. Sie können mich<br />

gerne anrufen unter. Vielen Dank im Voraus.<br />

Kontakt: (0157) 35451461<br />

Anleitungen Handbücher sowie Prospekte<br />

von <strong>Traktor</strong>en, Mähdreschern und Landmaschinen<br />

gesucht. Kontakt: (09467 )<br />

6849927, albert.zollner@gmx.de<br />

Suche Motor für M F FE 35 4 Zylinder Diesel.<br />

Kontakt: michael@style-r.de<br />

Suche für Allgaier A12 eine vordere Felge.<br />

Tel. Kontakt: (0177) 3400500, gereon.diederichs@gmx.de<br />

Suche Kartoffelroder mit Zapfwelle und 2<br />

Sterne, PLZ-0. Kontakt: (035434) 231<br />

Suche Elektroden Schweißgerät mit Transformator,<br />

Wechselstrom für Elektroden<br />

5mm 250A/300A.<br />

Kontakt: (0171) 3 75 55 63<br />

Suche/Tausche: Von Porsche + Allgaier:<br />

Prospekte, Werbeartikel, Hauszeitschriften,<br />

alte Modelle, BAL, ETL, die<br />

Schraubenschlüssel, Taschenmesser,<br />

Anstecknadeln, Sonstiges, etc.<br />

Kontakt: (07073) 4834<br />

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Anzeigen mit Foto online<br />

aufgeben unter www.traktorclassic.de<br />

Suche ein A17 Getriebe, war z.B: im<br />

HelaD40, Fendt F40U, MAN AS 542A,<br />

Allgaier A144 oder Porsche P144 verbaut.<br />

Kontakt: (0162) 4480542,<br />

joerg.neis@scheid-gewuerze.de<br />

Suche SCHLÜTER Stromgenerator<br />

mit 4-, 6- oder 8- Zylinder- Schlütermotor<br />

und SCHLÜTER Stationärmotor.<br />

Kontakt: (0172) 8908426,<br />

info@freisinger-schlueter-museum.de<br />

Suche für Lanz D1616 gutes Mähwerk,<br />

Mähwerksteile und Handhydraulikpumpe<br />

(siehe Bild) zur Mähwerksaushebung,<br />

Tel. 0931/99131570 oder<br />

0160/3868890 ab 18 Uhr,<br />

Kontakt: Fendtle@web.de<br />

Fritzmeier M210 Verdeckfront: Ich suche<br />

für ein Fritzmeier Verdeck vom Typ M210<br />

gebrauchte Frontplane und Bügel für<br />

Deutz D25 - Zustand egal -<br />

Kontakt: tobiasrathkamp@outlook.de<br />

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So wie es der VW-Käfer<br />

oder der »Neunelfer« von Porsche auch<br />

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TERMINE<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

PLZ 1<br />

16.05.–17.05.2015<br />

19273 Kaarßen<br />

19. Oldtimertreffen mit Teilemarkt<br />

Heinrich Rücker, Tel. (038845) 414 03 oder<br />

0172 543 79 90<br />

oldtimerverein-kaarssen@web.de<br />

07.08.–09.08.2015<br />

15859 Philadelphia<br />

6. Treckertreffen<br />

Ralf Wittke, Tel. 0152 02 06 01 21,<br />

Fax (033678) 449 28<br />

ralf.wittke@t-online.de<br />

www.schlepperfreunde-philadelphia.de<br />

PLZ 2<br />

18.04.–19.04.2015<br />

27239 Twistringen<br />

5. Oldtimertreffen<br />

an der alten Ziegelei<br />

Alteisenfreunde Twistringen-<br />

Neubruchhausen,<br />

Matrin Born, Tel. (09284) 44 79<br />

alteisenfreunde@gmx.de<br />

23.05.–25.05.2015<br />

28876 Oyten<br />

40-jähriges Vereinsjubiläum und<br />

Pfingsttreffen<br />

Lanz Bulldog Club Oyten/Backsberg e.V.<br />

info@lanz-bulldog-club.de<br />

www.lanz-bulldog-club.de<br />

14.08.–15.08.2015<br />

29664 Walsrode-Vethem<br />

14. Oldietreffen<br />

Helmut Unger, Tel. (05166) 12 25<br />

PLZ 3<br />

18.09.–20.09.2015<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

5. Treckertreffen<br />

Uwe Gießelmann, Tel. 0160 90 27 87 85<br />

www.treckerverein.de<br />

PLZ 4<br />

08.08.–09.08.2015<br />

48529 Nordhorn<br />

Historischer Feldtag mit Sonderausstellung<br />

Deutz und Fahr<br />

Hood Johann, Tel. (05921) 33 00 22<br />

info@treckerclub.de<br />

www.treckerclub.de<br />

PLZ 5<br />

01.05.–03.05.2015<br />

53913 Swisttal-Odendorf<br />

Oldtimertreffen<br />

Gewerbepark<br />

Hans-Günter Cramer, Tel. 0170 533 23 52<br />

hg.cramer@web.de<br />

64<br />

13.05.–15.05.2015<br />

53894 Mechernich-Lückerath<br />

<strong>Traktor</strong>treffen<br />

Unter den Linden<br />

Karl-Heinz Schick, Tel. (02443) 25 73<br />

kh.schick@t-online.de<br />

29.05.–31.05.2015<br />

52391 Vettweiß<br />

großes <strong>Traktor</strong>treffen<br />

auf dem Schützenplatz<br />

Hans-Gerd Barkhoff, Tel. (02424) 16 65<br />

hansgerd.barkhoff@t-online.de<br />

www.traktorschmiede-kettenheim.de<br />

PLZ 6<br />

12.04.2015<br />

64665 Alsbach-Hähnlein<br />

7. Alles was brummt – Fzg. bis Bj. 1985<br />

Marktplatz<br />

Tel. 0151 11 96 60 79<br />

flauaus@pro-modul.de<br />

www.alles-was-brummt.com<br />

15.08.–16.08.2015<br />

65232 Taunusstein-Seitzenhahn<br />

5. Seitzenhahner <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Alfred Ziske, Tel. (06128) 444 17<br />

fam.ziske@t-online.de<br />

www.traktorfreunde-seitzenhahn.de<br />

Ihre Prämie<br />

Noch mehr Auswahl unter<br />

www.traktorclassic.de/abo<br />

29.08.–30.08.2015<br />

67824 Feilbingert<br />

25-jähriges Vereinsjubiläum mit<br />

Ausstellung Lanz<br />

Lanz Bulldog Club Nordpfalz e.V.,<br />

Karl-Hans Kraus, Tel. (06362) 99 31 71<br />

oder 0160 98 64 39 04<br />

lanz.bulldog.nordpfalz@web.de<br />

www.lbc-nordpfalz.de<br />

13.09.2015<br />

68535 Edingen-Neckarhausen<br />

5. Schleppertreffen<br />

Schlepperfreunde Edingen-Neckarhausen,<br />

Jochen Krauß, Tel. (06203) 107 96 43,<br />

Fax 107 96 44 oder 0172 161 51 91<br />

krauss.jochen@t-online.de<br />

www.schlepperfreunde-edneckarhausen.de<br />

PLZ 7<br />

14.06.2015<br />

79348 Freiamt<br />

2. Int. Schlepper- und Bulldogtreffen,<br />

Gastmarke Lanz<br />

MSRT Freiamt e.V. im ADAC/VFV, Alfred Haas,<br />

Tel. (07641) 472 77 oder 0171 310 84 62<br />

alfred.haas@msrt-freiamt.de<br />

www.msrt-freiamt.de<br />

01.08.–02.08.2015<br />

76703 Kraichtal-Unteröwisheim<br />

5. Großes Oldtimer- und Schleppertreffen<br />

beim Sportplatz<br />

Robert Mächtel, Tel. (07251) 64 19<br />

vorstand.osfk@web.de<br />

www.osfk.de<br />

08.08.–09.08.2015<br />

74889 Sinsheim Dühren<br />

21. Historischer Erntetag mit<br />

Schleppertreffen<br />

Markus Fischer, Tel. 0175 106 42 54<br />

www.dreschgemeinschaft.de<br />

PLZ 8<br />

14.06.2015<br />

85301 Aufham<br />

14. Sternfahrt mit Dreschvorführung,<br />

Leistungsprüfstand etc.<br />

Bulldogfreunde Freising/<br />

Pfaffenhofen e.V., Alex Lange,<br />

Tel. (08165) 99 97 53<br />

oder 0151 23 34 46 84<br />

alex.lange@alex.lange.org<br />

www.bulldogfreunde-freisingpfaffenhofen.de<br />

29.08.–30.08.2015<br />

84098 Hohenthann<br />

15. Int. Eichertreffen<br />

Franz Schuster, Tel. (08784) 96 71 90<br />

11.09.–13.09.2015<br />

86511 Schmiechen<br />

Schleppertreffen<br />

Andreas Bitterer,<br />

Tel. 0151 57 30 58 20<br />

schlepperfreunde.bitterer@gmx.de<br />

www.schlepperfreunde.schmiechen.de<br />

PLZ 9<br />

www.traktorhof.com<br />

09.05.–10.05.2015<br />

95126 Schwarzenbach/Saale<br />

<strong>Traktor</strong>treffen, Bahnhof<br />

<strong>Traktor</strong>-Kult e.V., Ernst Seidel,<br />

Tel. (09284) 44 79<br />

traktor-kult.ev-schwarzenbach@gmx.de<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

02.09.–06.09.2015<br />

DT 11 8 HX Dorset<br />

The Great Dorste Steamfair<br />

Tarrant Hinton, Blanford Forum<br />

enquiries@gdsf.co.uk, www.gdsf.co.uk<br />

NIEDERLANDE<br />

25.07.–26.07.2015<br />

NL-5981PD Panningen<br />

36. Internationaal Historisch Festival<br />

Jacques Werts, Tel. +31(0) 4956 519 77<br />

oder +31(0) 6835 512 09<br />

jacwerts-hmt@kpnmail.nl<br />

www.hmtklep.nl<br />

ÖSTERREICH<br />

17.09.–20.09.2015<br />

A-5671 Bruck-Fusch<br />

14. Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en-WM<br />

Großglockner Hochalpenstraße<br />

Tel. +43(0) 6545 72 95<br />

office@traktorwm.at, www.traktorwm.at<br />

SCHWEIZ<br />

31.05.2015<br />

CH-8635 Hasenstrick<br />

Oldtimertreffen<br />

info@hasenstrick-hotel.ch<br />

www.oldtimer-treffen.ch<br />

15.08.–16.08.2015<br />

CH-8217 Wilchingen<br />

Unterwegs mit Dampf und Diesel<br />

Jörg Schwaninger, Tel. +41(0) 526 85 27 55<br />

www.lisastoll.ch<br />

Auch 2015 neue Termine<br />

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In dieser Folge:<br />

- Kipphebelböcke<br />

- Glühkerzen<br />

- Kühlluftleitbleche<br />

- Dieselpumpe<br />

- Kraftstoffleitungen<br />

Unser Motoren-Spezialist befindet sich im Endspurt bei der Montage des MWM-D 308.<br />

Noch immer sind etliche Teile nicht an ihrem Platz. Heute müssen der Ventiltrieb komplettiert<br />

und diverse Komponenten und Abdeckungen montiert werden.<br />

Nach einer Woche, in der Dean –<br />

unser Motoren-Profi von der Firma<br />

Ganslmeier in Ingolstadt – mit<br />

einem anderen Auftrag beschäftigt<br />

war, kann er heute wieder an dem<br />

MWM-Motor arbeiten. Am Ventiltrieb, wo<br />

er das letzte Mal aufgehört hat, will er<br />

66<br />

heute weitermachen. Da der Motor einige<br />

Tage in der Werkstatt stand, kontrolliert<br />

Dean zuerst, ob er verschmutzt ist. „Das<br />

ist zwar unwahrscheinlich, da der Motor<br />

gut abgedeckt war – aber sicher ist sicher“,<br />

sagt Dean. Obwohl er bereits das letzte<br />

Mal die Kugelköpfe der sechs Stoßstangen<br />

geölt hat, träufelt er vorsorglich nochmals<br />

etwas Öl darauf. Auch die Ventilschaft-enden,<br />

auf die später die Kipphebel drücken,<br />

ölt er sorgfältig ein. Im nächsten Arbeitsgang<br />

legt er die Kipphebelböcke auf<br />

die jeweiligen Zylinderköpfe. „Hier ist darauf<br />

zu achten, dass die Kipphebelböcke<br />

Fotos: M.Schoch


EINBAU KIPPHEBELBÖCKE<br />

1. Die Ventilschaftenden benötigen ebenfalls<br />

Öl, sollen sie beim ersten Start nicht<br />

trocken laufen.<br />

2. Jeder Kipphebelbock muss zurück an<br />

seinen angestammten Platz. Dank Markierungen<br />

kein Problem.<br />

3. Zum Ausrichten der leicht verschraubten<br />

Kipphebelböcke verwendet Dean einen<br />

Nylonhammer.<br />

4. Eine einhundertprozentige Ausrichtung<br />

der Kipphebel ist nicht möglich, da sie ab<br />

Werk leicht daneben liegen.<br />

5. Das Anziehen der Kipphebel muss in OT-<br />

Stellung erfolgen, damit sie sich nicht<br />

mehr verschieben können.<br />

6. Die Verschraubung der Kipphebelböcke<br />

muss nach den ersten Betriebsstunden<br />

nochmals nachgezogen werden.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Immer auf OT<br />

Gleich danach macht sich Dean daran, die<br />

Ventile einzustellen. Da noch die Einspritzdüsen<br />

fehlen, ist es noch leicht, den<br />

Motor durchzudrehen, um den jeweiligen<br />

Zylinder auf OT zu stellen. Mit einer Fühlerlehre,<br />

passendem Ringschlüssel und einem<br />

Schraubendreher benötigt unser Moscheiben<br />

versehen hat, zieht er jedoch<br />

noch nicht fest, denn vorher muss er noch<br />

die Kipphebelböcke zu den Ventilschaftenden<br />

ausrichten. Dies geschieht mit vorsichtigen<br />

Schlägen eines Nylonhammers.<br />

Keine seitliche Beanspruchung<br />

„Ziel des Ausrichtens ist es, dass die<br />

Kipphebeldruckfläche möglichst großflächig<br />

und zentriert auf dem Ventilschaftende<br />

zu liegen kommt, um seitliche Beanspruchung<br />

der Ventilschaftführung zu<br />

vermeiden. Erst als Dean mit dem Ausrichten<br />

zufrieden ist, zieht er die Befestigungsschrauben<br />

der Kipphebelböcke mit<br />

dem Drehmomentschlüssel fest. Das Festziehen<br />

der jeweiligen Kipphebelböcke<br />

sollte dabei stets in OT-Stellung des jeweiligen<br />

Zylinders erfolgen. „Dann ist der<br />

Ventiltrieb entlastet, und die Gefahr, dass<br />

der Kipphebelbock wieder leicht verrutscht,<br />

ist auf ein Minimum reduziert“,<br />

so Dean.<br />

Der nächste Arbeitsschritt, die Montage<br />

der Glühkerzen, ist einfach – zumindest<br />

für Dean, denn er weiß, worauf hier<br />

geachtet werden muss. „Wir können die<br />

wieder an ihre angestammten Plätze kommen“,<br />

erklärt Dean. „Bei der Demontage<br />

habe ich sie damals markiert, so dass Verwechslungen<br />

ausgeschlossen sind.“<br />

Obwohl alle Kipphebelböcke generalüberholt<br />

sind, und es daher eigentlich<br />

egal wäre, an welcher Stelle sie eingebaut<br />

werden, hat der Einbau am ursprünglichen<br />

Platz durchaus seinen Sinn. „Die<br />

Kipphebelböcke sind, wie es im Motorenbau<br />

üblich ist, mit einem, zwei beziehungsweise<br />

drei Punkten entsprechend<br />

der Anzahl und Lage der Zylinder zur<br />

Kupplungsseite hin aufsteigend markiert“,<br />

erklärt Dean. „Würde ich sie an<br />

vertauschter Stelle einbauen, könnten sie<br />

bei einer späteren Überholung des Motors,<br />

wenn der Monteur sich an die Markierungen<br />

hält, verkehrt eingebaut werden.“<br />

Das wäre vor allem für die<br />

Kipphebel nicht zuträglich, da sie dann<br />

eingelaufen sind.<br />

Da jedoch jeder Kipphebelbock auf seinem<br />

alten „Arbeitsplatz“ sitzt, kann Dean<br />

sie festschrauben. Die jeweils zwei<br />

Schrauben, die er vor dem Eindrehen<br />

noch leicht geölt und mit neuen Unterlegalten<br />

Glühkerzen weiter verwenden“, sagt<br />

Dean, der sie gründlich gereinigt und anschließend<br />

getestet hat. Keinesfalls darf<br />

man beim Einschrauben der Glühkerzen<br />

vergessen, ihre Gewinde mit Keramikpaste<br />

einzustreichen. Die Paste verhindert zuverlässig,<br />

dass sich die Glühkerzen im<br />

Kopf festfressen können. „Selbst nach vielen<br />

Jahren im Betrieb lassen sie sich so<br />

leicht wieder aus dem Kopf herausschrauben“,<br />

berichtet Dean von seinen Erfahrungen<br />

mit der Keramikpaste. Beim Einschrauben<br />

achtet Dean auch darauf, ob sie<br />

sich bis zum Anschlag leicht mit der<br />

Hand eindrehen lassen. Ist das der Fall,<br />

sind die Gewinde in Ordnung und die<br />

Glühkerzen können mit dem Drehmomentschlüssel<br />

angezogen werden.<br />

67


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

MONTAGE GLÜHKERZEN<br />

1. Die Glühkerzen sind noch die alten. Nach einer eingehenden<br />

Prüfung und Reinigung können sie weiter verwendet werden.<br />

2. Das Einstreichen des Gewindes mit Keramikpaste verhindert,<br />

dass sich die Glühkerzen mit der Zeit festfressen.<br />

3. Die Glühkerzen müssen sich bis zum Anschlag per Hand eindrehen<br />

lassen, sonst ist das Gewinde nicht in Ordnung.<br />

4. Das Anziehen der Glühkerzen muss nach Werksvorgabe mit dem<br />

Drehmomentschlüssel erfolgen.<br />

torenprofi nur wenige Minuten für die<br />

Einstellung aller sechs Ventile. „Das Ventilspiel<br />

sollte nicht zu streng sein, denn<br />

die Zylinderköpfe werden sich in den ersten<br />

Betriebsstunden noch setzen“, rät<br />

Dean. „Haben sich die Köpfe dann im Betrieb<br />

gesetzt, muss das Ventilspiel nochmals<br />

eingestellt werden.“ Meist ist das<br />

nach rund 20 Betriebsstunden der Fall.<br />

Ohne zu verbiegen!<br />

Wie wichtig das Ausrichten der Zylinder<br />

und der Köpfe gewesen ist und wie gut<br />

Dean neulich dabei gearbeitet hat, zeigt<br />

sich jetzt beim Verschrauben der Kühlluft-<br />

Leitbleche. Die sehr genau gearbeiteten<br />

Teile lassen sich zwischen die Zylinder<br />

ohne Anecken oder Verbiegen leicht montieren.<br />

Zur Verschraubung der Kühlluftbleche<br />

dient jeweils eine lange Schraube, die<br />

auf der Gegenseite von einer Vierkant-Mutter<br />

gehalten wird. Besonders sorgfältig<br />

68<br />

Das Einstellen der Ventile muss ebenfalls in der<br />

OT-Stellung der jeweiligen Kolben erfolgen.<br />

muss das Anziehen dieser beiden Schrauben<br />

erfolgen. „Werden die Schrauben zu<br />

fest angezogen, verbiegt sich sofort das<br />

Kühlluft-Leitblech“, so Dean. „Wenn die<br />

Schrauben zu locker sind, können sich die<br />

Bleche lockern. Unangenehme Vibrationsgeräusche<br />

sind dann die Folge.“<br />

Bevor Dean das kupplungsseitige<br />

Kühlluft-Leitblech montieren kann, muss<br />

er zuerst den Ölkühler einbauen. Er ist im<br />

Kühlluftsystem integriert und wird von<br />

der angesaugten Kühlluft durchblasen.<br />

Nach der Montage des kupplungsseitigen<br />

Kühlluft-Leitbleches füllt unser Motoren-Profi<br />

Öl in die Einspritzpumpe, um<br />

sie anschließend gleich mit Dieselkraftstoff<br />

zu entlüften. „Das hätte ich auch später<br />

erledigen können“, erklärt Dean seine<br />

Vorgehensweise. „Da aber die nötige Entlüftungspumpe<br />

gerade nicht von meinen<br />

Kollegen benötigt wird, ziehe ich diese<br />

Arbeit vor.“ Zum Fluten beziehungsweise


KÜHLLUFT-LEITBLECHE UND ÖLKÜHLER<br />

1. Dean passt die Kühlluft-Leitbleche an. Eines ist bereits montiert,<br />

das zweite hält er in der Hand.<br />

2. Die Kühlluft-Leitbleche passen auf Anhieb. Sorgfältiges Ausrichten<br />

der Zylinder ist hierfür Grundvoraussetzung.<br />

3. Die Halteschrauben der Kühlluft-Leitbleche werden auf der Gegenseite<br />

durch Vierkantschrauben gehalten.<br />

4. Das Anziehen der Schrauben muss sorgfältig erfolgen, um die<br />

Kühlluftbleche nicht zu verbiegen.<br />

5. Zusammen mit der Montage des Ölkühlers erfolgt die der Ölfilterpatronen-Aufnahme.<br />

6. Der Ölkühler ist montiert. Auch die Verkabelung der Glühkerzen<br />

hat Dean bereits angebracht.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015 69


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

ENTLÜFTUNG EINSPRITZPUMPE<br />

1. Dean befüllt die Kraftstoff-<br />

Einspritzpumpe mit Öl. Anschließend will<br />

er sie entlüften.<br />

2. Zum Entlüften verwenden die Motoren-<br />

Profis der Firma Ganslmeier eine spezielle<br />

Entlüfter-Pumpe.<br />

3. Zum Entlüften der einzelnen Druckkolben<br />

muss Dean am Motor drehen, damit sie<br />

geflutet werden können.<br />

4. Am blasenfrei rückfließenden Dieselkraftstoff<br />

erkennt Dean, dass die<br />

Einspritzpumpe entlüftet ist.<br />

5. Nach dem Entlüften kann Dean den<br />

Rück- und Zulauf wieder von der Einspritzpumpe<br />

abschrauben.<br />

6. Dean kontrolliert die korrekte Grundeinstellung<br />

der Kraftstoffpumpe, bevor er<br />

alle Schrauben anzieht.<br />

7. Zusätzliche Markierungen helfen, die<br />

korrekte Einstellung auf dem Schwung der<br />

Kupplung besser erkennen zu können.<br />

8. Der Füllstand mit Diesel ist in Ordnung.<br />

Jetzt kann sich Dean an die Nachfertigung<br />

der Kraftstoffleitung machen.<br />

9. Auch den Öleinfülldeckel hat Dean nebenbei<br />

erneuert. Der Kunststoff des alten<br />

war brüchig geworden.<br />

Entlüften der Einspritzpumpe schließt<br />

Dean am Rücklaufschlauch-Anschluss<br />

der Einspritzpumpe die Zuleitung und an<br />

einen der Kraftstoffleitungsflansche den<br />

Ablaufschlauch der Entlüftungspumpe<br />

an. Die Entlüftungspumpe arbeitet elektrisch<br />

und pumpt den Dieselkraftstoff<br />

durch die Einspritzpumpe. Dean muss<br />

nur darauf achten, dass die Kolben in der<br />

Einspritzpumpe offen sind, so dass sie mit<br />

Kraftstoff geflutet werden können. Hierzu<br />

dreht er am Motor das Kupplungsschwungrad,<br />

bis Dieselkraftstoff über die<br />

70<br />

Rückleitung in den Schauglasbehälter der<br />

Entlüftungspumpe fließt. Damit dabei<br />

kein Dieselkraftstoff aus den zwei anderen<br />

Kraftstoffleitungsflanschen herausschießt,<br />

hat er diese vorher noch mit Muffen<br />

verschlossen.<br />

Nach wenigen Minuten ist die Einspritzpumpe<br />

entlüftet und die Zu- und<br />

Ablaufleitungen der Entlüftungspumpe<br />

können demontiert werden. Dabei kontrolliert<br />

Dean nochmals den Füllstand der<br />

Kraftstoffpumpe und ihre korrekte Grundeinstellung.<br />

Hierzu hat er die Markierungen<br />

auf dem Schwungrad mit einem wasserfesten<br />

Filzstift zur besseren Sicht- barkeit<br />

überschrieben, so dass sie auch von<br />

der Seite zu erkennen sind.<br />

Teilenachfertigung<br />

Da alles in Ordnung ist, dreht Dean den<br />

Verschluss-Deckel für das Motorenöl in das<br />

Kurbelgehäuse – „wieder ein Teil weniger“,<br />

sagt er – und macht sich sogleich an<br />

die Anfertigung einer neuen Kraftstoffleitung.<br />

„Die alte Leitung ist brüchig und<br />

muss deshalb ersetzt werden“, so Dean.


„Sie dient mir aber noch als Vorlage für die<br />

Anfertigung der neuen Leitung.“ Vor allem<br />

die Länge und der Durchmesser des<br />

Schlauches wie auch die Anschlüsse (Fittiche)<br />

sind hier für eine einwandfreie Funktion<br />

wichtig. Nach dem Ablängen mit dem<br />

Bolzenschneider müssen an den Enden<br />

des mit Strahldrahtgeflecht umwickelten<br />

neuen Schlauches Quetschhülsen aufgeschoben<br />

werden. Dann werden die Ringanschlüsse<br />

in den Schlauch gesteckt und<br />

anschließend mit einer speziellen Zange<br />

die Quetschhülsen verpresst. Fertig ist die<br />

neue Kraftstoffleitung für den Einbau.<br />

Nachdem Dean diese Arbeiten, die zur<br />

Vorbereitung der weiteren Montage dienen,<br />

erledigt hat, baut er das Lüfterhalterungsblech<br />

an den Motor. Der Lüfter<br />

selbst wird in den Aufnahmering des Lüfterblechs<br />

geschoben und über ein Spannband<br />

gesichert. Die eigentliche Befestigung<br />

des Lüfters am Motor erfolgt<br />

schließlich über zwei Schrauben, mit denen<br />

er an einen speziellen Halter verschraubt<br />

wird. „Der Lüfter hat in seiner<br />

langen Dienstzeit irgendwann mal einen<br />

Schlag abbekommen“, sagt Dean und zeigt<br />

dabei auf eine deutliche Quetschung am<br />

Lüfterrad. „Wir haben den Schaden genau<br />

inspiziert und den Lüfter auf Rundlauf getestet.<br />

Da der Schaden keinen Einfluss auf<br />

seine technische Funktion hat, kann er bedenkenlos<br />

weiterverwendet werden.“<br />

Zwei Mal Filter!<br />

Bevor Dean in seinen wohlverdienten Feierabend<br />

geht, will er noch den Kraftstoffund<br />

Öl-Filter montieren. Hierzu muss er<br />

an der Kraftstofffilteraufnahme eine neue<br />

Gummidichtung einlegen und dann das<br />

Gehäuse zusammen mit dem neuen Filter<br />

anschrauben. Hier achtet er darauf, dass<br />

der Filter sich nicht verklemmt und die<br />

Schraube nicht zu fest angezogen wird, da<br />

sonst die Gummidichtung beschädigt werden<br />

kann.<br />

Auch bei der Ölfilterpatrone ist Vorsicht<br />

geboten. „Hier machen viele den Fehler,<br />

dass sie den neuen Ölfilter mit einer so genannten<br />

Filternuss oder einem Riemenschlüssel<br />

anziehen“, warnt Dean. „Das ist<br />

verkehrt! Beide Werkzeuge dienen lediglich<br />

zur Demontage der Patrone. Neue Ölfilterpatronen<br />

werden immer mit der<br />

Hand aufgeschraubt beziehungsweise festgezogen.<br />

Das genügt völlig, damit sie fest<br />

und dicht sitzen.“<br />

Wird Werkzeug zur Montage des neuen<br />

Ölfilters verwendet, besteht zudem die Gefahr,<br />

dass das Gewinde - oder schlimmer:<br />

das Filterelement im Inneren der Patrone -<br />

beschädigt wird. Verstopfte Ölleitungen<br />

aufgrund eines zerfetzten Filterelementes<br />

und extrem festsitzende Ölfilterpatronen<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

NACHBAU DER KRAFTSTOFFLEITUNG<br />

1. Die Maße der alten Kraftstoffleitung<br />

dienen Dean als Vorlage zum Nachbau<br />

der neuen.<br />

3. Gegen das Aufspreiseln<br />

des Stahlgewebes hilft<br />

die Quetschtülle am<br />

Schlauchende.<br />

MONTAGE DES LÜFTERS<br />

1. Das Kühlluft-Leitblech mit der Lüfteraufnahme<br />

wird lediglich durch eine<br />

Klemmhalterung am Motor befestigt.<br />

3. Die Befestigung des Lüfters und damit<br />

des Luftleitbleches erfolgt durch zwei<br />

Schrauben am Motor.<br />

4. Die Tülle sitzt richtig,<br />

wenn das Schlauchende an<br />

der Bördelung zu liegen<br />

kommt.<br />

2. Das Ablängen geschieht brachial mit<br />

einem Bolzenschneider. Immerhin muss<br />

Stahlgewebe durchtrennt werden.<br />

5. Nach dem Einschieben<br />

des Ringanschlusses wird<br />

die Tülle noch mit einer<br />

Zange verquetscht.<br />

2. Der Lüfter wird in die Halterung geschoben.<br />

Eine luftdichte Verbindung garantiert<br />

die Bandschelle am Rand des Luftleitblechs.<br />

4. Deutlich ist eine Delle im Lüfter erkennbar.<br />

Sie hat aber keinen Einfluss auf die<br />

technische Funktion des Lüfters.<br />

71


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

KRAFTSTOFF- UND ÖLFILTER-EINBAU<br />

1. Der Kraftstofffilter wird selbstverständlich<br />

durch einen neuen ersetzt, genauso<br />

wie die Gummidichtung.<br />

2. Beim Einbau der Gummidichtung ist darauf<br />

zu achten, dass sie glatt in der Nut<br />

liegt und nicht verdreht ist.<br />

3. Das Gehäuse des Kraftstofffilters wird<br />

über eine zentrisch geführte Schraube gehalten.<br />

Dean fädelt sie gerade ein.<br />

4. Das Anziehen der Schraube muss gefühlvoll<br />

geschehen, da sonst die neue Dichtung<br />

zu stark gequetscht wird.<br />

5. Die Gummidichtung der neuen Ölfilterpatrone<br />

muss vor der Montage mit Motoröl<br />

eingestrichen werden.<br />

6. Neue externe Ölfilterpatronen werden<br />

immer von Hand angezogen, um Beschädigungen<br />

des Filterelementes zu vermeiden.<br />

sind dann meist die Folge. Um genügend<br />

„Hand-Anzugsmoment“ bei der Montage<br />

zu erreichen, müssen die Hände und das<br />

Gehäuse der Ölfilterpatrone ölfrei sein.<br />

Auch die Gummidichtung der Patrone<br />

muss vorab mit Öl eingestrichen werden.<br />

Das setzt den Reibemoment des Gummis<br />

beim Festziehen herab und garantiert so<br />

die Dichtigkeit. Noch immer fehlen wichtige<br />

Teile an unserem MWM-Motor. Sie wird<br />

Dean in den nächsten Tagen montieren.<br />

Wir sind wie immer für Sie dabei, wenn<br />

der Motor fertig zusammengeschraubt und<br />

für den abschließenden Prüfstandslauf vorbereitet<br />

wird.<br />

Marcel Schoch<br />

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oder benötigen weiterführende Infos zu Artikeln<br />

in TRAKTOR CLASSIC? Dann schreiben Sie<br />

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redaktion@traktorclassic.de<br />

Unsere Experten freuen sich auf Ihre Post!<br />

IM SCHLEPPTAU<br />

Sehr geehrter Herr Schoch,<br />

in Ihrem Artikel, „Wegweiser durch den<br />

Schilderwald“, in der Ausgabe 5/2014<br />

weisen Sie auf Seite 80 darauf hin, dass<br />

„Anhänger, die von <strong>Traktor</strong>en mit einem<br />

schwarzen Kennzeichen gezogen werden,<br />

eine eigene Zulassung ...“ haben müssen.<br />

Ich weiß, diese Aussage trifft man immer<br />

wieder, zum Beispiel im Internet und<br />

auch bei einzelnen Polizisten. Ich habe<br />

bislang keinen Gesetzestext und keine<br />

Vorschrift finden können, auf die diese<br />

Aussage fußen könnte.<br />

Im Gegenteil: Die zulassungsfreien Anhänger<br />

– zum Beispiel fahrbare Baubuden,<br />

landwirtschaftliche Anhänger<br />

oder Schaustellerfahrzeuge – werden mit<br />

einem „Folgekennzeichen" betrieben. Dabei<br />

muss das Folgekennzeichen nicht dem<br />

ziehenden Fahrzeug entsprechen, sondern<br />

es muss lediglich einem zugelassenen<br />

Fahrzeug entsprechen.<br />

Auch sinnvoll stellt sich mir nun die<br />

Frage: Warum soll ich mit meinem Trecker<br />

mit „schwarzem Kennzeichen" nicht<br />

meinem Bruder auf dem Bauernhof bei<br />

der Erntearbeit helfen und dabei einen zulassungsfreien<br />

landwirtschaftlichen Anhänger<br />

im öffentlichen Straßenverkehr<br />

ziehen? Der Anhänger ist ohnehin über<br />

das Zugfahrzeug versichert. Da Sie sich sicherlich<br />

eingehend mit dem Thema beschäftigen,<br />

bitte ich um Darlegung, wo die<br />

rechtliche Grundlage zu finden ist.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Hermann Niestegge<br />

Land- und Forstwirtschaft – aber nicht für<br />

Oldtimertreffen, Vergnügungsfahrten und<br />

dergleichen mehr. Hier – und nur hier –<br />

ist das Führen von Zügen mit mehr als<br />

drei Achsen nach folgenden Bedingungen<br />

möglich (2. Ausnahme VO zur StVZO<br />

vom 28.2.89):<br />

1. Die Zugmaschine muss eine durch die<br />

Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit<br />

von nicht mehr als 32 km/h haben,<br />

2. der Zug oder einzelne Fahrzeuge müssen<br />

von land- oder forstwirtschaftlichen<br />

Lohnuntemehmen vermietet oder auf andere<br />

Weise überlassen worden sein,<br />

3. der Zug wird vom Land- oder Forstwirt<br />

selbst oder von einer in seinem Betrieb<br />

beschäftigten Person geführt,<br />

4. der Zug wird für land- oder forstwirtschaftliche<br />

Zwecke verwendet und<br />

5. der Zug wird mit einer Geschwindigkeit<br />

von nicht mehr als 25 km/h gefahren<br />

und ist entsprechend gekennzeichnet.<br />

Vereinfacht ausgedrückt:<br />

Nur wenn diese Bedingungen zutreffen,<br />

darf man einen Zug von mehr als 3 Achsen<br />

führen.<br />

Wobei die Zulassung hinsichtlich der<br />

Steuer unerheblich ist: Der <strong>Traktor</strong> kann<br />

sowohl schwarz als auch grün gekennzeichnet<br />

sein, die Anhänger können zugelassen<br />

oder zulassungsfrei sein (StVZO<br />

§18 Abs. 2, 6a). Maßgeblich ist, dass der<br />

Zug sich in land- oder forstwirtschaftli-<br />

chem Einsatz befindet.<br />

Zulassungsfreie Anhänger:<br />

An <strong>Traktor</strong>en dürfen bis zu zwei zulassungsfreie<br />

Anhänger nur in der Land- und<br />

Forstwirtschaft – nicht bei Oldtimertreffen,<br />

Faschingszügen usw. – und mit einer<br />

Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h mitgeführt<br />

werden. Diese Anhänger müssen<br />

mit einem Geschwindigkeitsschild gekennzeichnet<br />

sein.<br />

Ein Folgekennzeichen der Zugmaschine<br />

ist zulässig, aber nicht vorgeschrieben.<br />

Geschwindigkeitsschilder (§ 58 StVZO):<br />

Zulassungsfreie Anhänger hinter landund<br />

forstwirtschaftlichen Zugmaschinen<br />

müssen mit reflektierenden Geschwindigkeitsschildern<br />

(Durchmesser 200 mm,<br />

Schriftgröße 120 mm, Aufschrift: 25) an<br />

der Rückseite gekennzeichnet sein. Fehlt<br />

das Schild, muss der Anhänger zugelassen<br />

sein.<br />

Soviel zur Gesetzessituation. Da wir ja<br />

über das Oldtimertraktor-Hobby berichten,<br />

müssen wir davon ausgehen, dass die<br />

<strong>Traktor</strong>en nicht mehr im landwirtschaftlichen<br />

Einsatz sind. Was auch ausdrücklich<br />

bei einer H-Zulassung untersagt ist. Auch<br />

hat nicht jeder <strong>Traktor</strong>ist eine Landwirtschaft<br />

im Rücken. Deshalb der wichtige<br />

Hinweis, dass der Hänger zugelassen sein<br />

muss.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Ihr Marcel Schoch<br />

Lieber Herr Niestegge,<br />

zunächst ist das Ziehen von Anhängern<br />

von den Führerscheinklassen abhängig.<br />

So dürfen Inhaber des alten Führerscheines<br />

2 (Lkw) mehrachsige Anhänger<br />

ziehen. lnhaber der alten Führerscheinklassen<br />

1 (Motorrad), 3 (Pkw u.a.), 4<br />

(Kleinkraftrad u.a.) und 5 (Moped u.a.)<br />

dürfen hinter einem <strong>Traktor</strong> nur zugelassene<br />

einachsige Anhänger ziehen. Eine<br />

Ausnahme macht der Gesetzgeber für die<br />

Der Anhängerbetrieb ist vom<br />

Gesetzgeber exakt definiert.<br />

Foto: M. Schoch<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

73


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />

Kurzzeit- oder Ausfuhrkennzeichen?<br />

Das kommt auf die Situation<br />

an. Manchmal braucht man<br />

beide nacheinander.<br />

AMTLICHE KENNZEICHEN – TEIL III<br />

Für kurze und<br />

lange Wege<br />

<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />

In den ersten beiden Teilen<br />

unserer Serie über Kennzeichen<br />

für historische <strong>Traktor</strong>en<br />

haben wir die klassische<br />

schwarze und die rote 07er-<br />

Nummer sowie die Saisonund<br />

H-Zulassung vorgestellt.<br />

Heute geht es um das Kurzzeit-<br />

und das Ausfuhrkennzeichen.<br />

Weiter geht es durch den Schilderwald: Für einige Sonderfälle hält der Gesetzgeber<br />

spezielle Nummernschilder bereit. Hierzu gehören Kurzzeit- und Ausfuhrkennzeichen.<br />

Hier alle wichtigen Infos, die sich hinter beiden verbergen.<br />

74


<strong>Traktor</strong>en, die lange stillgelegt sind, können ohne gültige HU nicht zugelassen<br />

werden. Aus diesem Dilemma hilft das Kurzzeitkennzeichen.<br />

Fünf Tage ist das Kurzzeitkennzeichen gültig. Werkstattaufenthalt<br />

und HU wollen daher gut geplant sein.<br />

Fotos: M. Schoch<br />

Sie haben sich sicherlich schon mal<br />

gefragt, wie man seinen seit Urzeiten<br />

abgemeldeten <strong>Traktor</strong> ohne<br />

gültige HU legal zur nächsten Prüforganisation<br />

schaffen kann, um ihn dort<br />

prüfen zu lassen. Die Lösung ist das<br />

Kurzzeitkennzeichen.<br />

Kurzzeitkennzeichen<br />

Wie ihr Name bereits sagt, sind Kurzzeitkennzeichen<br />

lediglich fünf Tage gültig.<br />

Sie werden daher auch gerne als „5-Tages-Kennzeichen“<br />

bezeichnet. Die Gültigkeit<br />

beginnt sofort mit der Anmeldung<br />

des Fahrzeugs. Ist die Frist vorüber, verliert<br />

es selbstständig seine Gültigkeit und<br />

darf nicht weiter verwendet werden.<br />

Nach dem Vorschriftentext darf man mit<br />

dem Kurzzeitkennzeichen Fahrzeuge<br />

überführen (man meint hier vom Kaufort<br />

zum Wohnort des Käufers), zu einer Probefahrt<br />

oder Werkstattfahrt nutzen oder<br />

das Fahrzeug zu einer Prüforganisation<br />

bewegen. Alle andere Fahrten sind im<br />

Grunde untersagt! Es kann jedoch für beliebige<br />

Arten von Fahrzeugen verwendet<br />

werden. Es ist damit keine spezielle Oldtimer-<br />

oder gar <strong>Traktor</strong>-Zulassung.<br />

Zu beachten ist auch, dass ein Kurzzeitkennzeichen<br />

nur für ein Fahrzeug benutzt<br />

werden darf. Eine wechselnde Verwendung<br />

an mehreren Fahrzeugen ist<br />

nicht zulässig. Auch finden die Bestimmungen<br />

zu einer gültigen AU oder HU<br />

beim Kurzzeitkennzeichen keine Anwendung.<br />

Ein Kurzzeitkennzeichen erkennt man<br />

an den Ziffern „03“ oder „04“, die immer<br />

am Anfang der Nummer stehen. Zudem<br />

besitzt es an seinem rechten Rand<br />

ein gelbes Feld, in dem das Ablaufdatum<br />

vermerkt ist. Der Ablaufzeitpunkt setzt<br />

sich aus drei Ziffernpaaren zusammen,<br />

wobei das erste für den Tag (oben), das<br />

zweite für den Monat (Mitte) und das<br />

dritte (unten) für die letzten beiden Ziffern<br />

des Jahres steht. Der Beginn der Gültigkeit<br />

ist jeweils der Tag der Abgabe der<br />

Deckungskarte bei der Kfz-Zulassungsstelle<br />

Folgende Unterlagen werden zur Zuteilung<br />

eines Kurzzeitkennzeichens benötigt:<br />

- ggf. Zulassungsbescheinigung Teil II<br />

(Fahrzeugbrief),<br />

- ggf. Zulassungsbescheinigung Teil I<br />

(Fahrzeugschein),<br />

- eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung)<br />

für Kurzzeitkennzeichen,<br />

- Überführungskennzeichen (5-Tage-<br />

Kennzeichen), Laufzeit 5 Tage, für die<br />

Überführung eines beliebigen Kfz (Pkw,<br />

Lkw, Motorräder, Anhänger usw.),<br />

- Personalausweis oder Reisepass mit<br />

Wohnortnachweis (Meldebescheinigung).<br />

Bei Zulassung durch Dritte:<br />

- Ausweis / Pass des Bevollmächtigten<br />

sowie eine schriftliche Vollmacht des<br />

Halters (auch bei Ehegatten erforderlich).<br />

Zusätzlich bei Firmen:<br />

- Handelsregisterauszug, Gewerbeanmeldung<br />

und Ausweis der verantwortlichen,<br />

unterschriftsberechtigten Person (Geschäftsführer,<br />

Prokurist).<br />

Bei Vereinen:<br />

- Vereinsregisterauszug und Ausweis der<br />

verantwortlichen, unterschriftsberechtigten<br />

Person (Vorstand).<br />

Für und Wider<br />

Im Gegensatz zum roten Kennzeichen (über<br />

dieses werden wir noch berichten), das ausschließlich<br />

für gewerbliche Kfz-Händler bestimmt<br />

ist, sind Kurzzeitkennzeichen auch<br />

für Privatleute verfügbar.<br />

Dauert das Erlangen der HU oder der Werkstattaufenthalt länger als<br />

fünf Tage, muss ein neues Kurzzeitkennzeichen beantragt werden.<br />

Ein Grenzübertritt mit dem Kurzzeitkennzeichen kann Probleme<br />

bedeuten. Lieber in Deutschland bleiben.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

75


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />

Die Fahrt zur<br />

Prüforganisation<br />

ist mit dem Kurzzeitkennzeichen<br />

kein Problem.<br />

Die Zeit für eine<br />

Nachuntersuchung<br />

sollte jedoch<br />

mit eingeplant<br />

werden.<br />

Nicht empfehlenswert sind übrigens<br />

Fahrten mit dem Kurzzeitkennzeichen ins<br />

Nicht-EU-Ausland, da sie und der entsprechende<br />

Fahrzeugschein keine offiziellen<br />

Zulassungsdokumente darstellen. Sie müssen<br />

daher von den dortigen Behörden nicht<br />

anerkannt werden. Innerhalb der EU-Mitgliedstaaten<br />

besteht seit 2007 eine Anerkennungspflicht<br />

für das deutsche Kurzzeitkennzeichen.<br />

Somit ist die Nutzung eines<br />

Kurzzeitkennzeichens auch über die deutschen<br />

Grenzen hinaus innerhalb der EU-<br />

Mitgliedstaaten möglich. Einige Nicht-EU-<br />

Staaten tolerieren jedoch das deutsche<br />

Kurzzeitkennzeichen (ohne Rechtsanspruch).<br />

Dazu gehören Bosnien, Iran, Mazedonien,<br />

die Schweiz und Weißrussland.<br />

Auch die Gebühren für ein Kurzzeitkennzeichen<br />

sind nicht gerade ein<br />

Schnäppchen! Neben etwa 50 Euro Gebühr<br />

für die Kurzzeitkennzeichen und<br />

Expertentipp<br />

Die eVB-Nummer kann nur innerhalb von 14<br />

Tagen eingelöst werden. Wenn man die Schilder<br />

später brauchen sollte, bieten einige Versicherer<br />

über eine so genannte TAN an, die<br />

Deckungskarte nach Bedarf selbst auszudrucken,<br />

wenn Sie benötigt wird.<br />

Eine Kaskoversicherung ist nicht möglich.<br />

den Verwaltungsakt bei der Zulassungsstelle<br />

kommen nämlich noch Kosten für<br />

die Versicherung (Haftpflicht) hinzu. Je<br />

nach Versicherungsunternehmen können<br />

hier schon mal bis zu 300 Euro über den<br />

Tisch gehen.<br />

Der große Vorteil ist jedoch, dass mit<br />

dem Kurzzeitkennzeichen Fahrzeugverkäufe<br />

oder Pflichttermine bei den Sachverständigenorganisationen<br />

legal durchgeführt<br />

werden können.<br />

Internationales Ausfuhrkennzeichen …<br />

… auch als Zollkennzeichen oder Internationale<br />

Zulassung mit „rotem Band“<br />

bekannt.<br />

Das Ausfuhrkennzeichen benötigt man,<br />

wenn man ein in Deutschland abgemeldetes<br />

Fahrzeug oder ein neues Fahrzeug als<br />

Export ins Ausland überführen will. Es<br />

kann immer dann zugeteilt werden, wenn<br />

das Fahrzeug mit eigener Antriebskraft in<br />

einen anderen Staat gefahren werden<br />

kann. Das internationale Ausfuhrkennzeichen<br />

löste Ende der 1990er-Jahre das alte<br />

Auch bei Ausfuhrkennzeichen müssen die<br />

HU und Abgasuntersuchung gültig sein.<br />

Zollkennzeichen ab. Es wird daher auch<br />

„Exportkennzeichen“ genannt. Die Ausfuhrkennzeichen<br />

werden in Deutschland<br />

von den zuständigen Kfz-Zulassungsstellen<br />

– man ist hier nicht an seinen eigenen<br />

Wohnort gebunden – ausgegeben. Es ist<br />

hierbei zwingend vorgeschrieben, dass die<br />

Fahrzeuge, die ins Ausland exportiert werden,<br />

eine gültige HU und die gültige Abgasuntersuchung<br />

haben müssen. Ohne<br />

diese Bescheinigungen ist die Erteilung eines<br />

Ausfuhrkennzeichens nicht möglich.<br />

Die Zulassung erfolgt nur befristet, das<br />

heißt die Ausfuhrkennzeichen werden für<br />

mindestens 14 Tage und bis maximal ein<br />

Jahr Gültigkeitsdauer ausgestellt. Innerhalb<br />

des gesetzten Zeitraumes muss das<br />

Fahrzeug mit Ausfuhrkennzeichen ins<br />

Ausland überführt worden sein. Danach<br />

wird das Kennzeichen in Deutschland ungültig.<br />

Außerdem muss für die Zulassung<br />

eine gültige Versicherungspolice vorgelegt<br />

werden. Hierbei ist nur eine Haftpflichtversicherung<br />

möglich. Sie ist europaweit<br />

gültig.<br />

Das Kennzeichen enthält das Kürzel<br />

des Zulassungsbezirkes, eine rote Stempelplakette<br />

und eine Nummer mit zwei bis<br />

vier Ziffern. Es folgt ein Buchstabe, der die<br />

laufende Serie angibt und keine weitere<br />

Bedeutung hat. Das auf dem roten Streifen<br />

am rechten Rand angegebene Datum bezeichnet<br />

nicht die Gültigkeitsdauer des<br />

Kennzeichens bzw. des zugehörigen Fahrzeugbriefes<br />

– beide betragen immer zwölf<br />

Monate – es handelt sich um das Ablaufdatum<br />

des in Deutschland gültigen Versicherungsschutzes.<br />

Aus diesem Grund<br />

muss das Fahrzeug vor Ablauf des angegebenen<br />

Datums ins Ausland überführt worden<br />

sein.<br />

Auch Fahrzeuge mit Ausfuhrkennzeichen<br />

sind seit dem 1. Juli 2010 steuerpflichtig.<br />

Bei Beantragung des Ausfuhrkennzeichens<br />

muss die Kfz-Steuer bezahlt<br />

werden. Im Regelfall wird die Kfz-Steuer<br />

per Lastschrift eingezogen. Hierzu muss<br />

der Antragsteller der Zulassungsstelle eine<br />

Einzugsermächtigung für ein deutsches<br />

Bankkonto vorlegen. Hat der Antragsteller<br />

kein deutsches Bankkonto, muss die geforderte<br />

Kfz-Steuer direkt beim Finanzamt<br />

oder auf einer Bank eingezahlt werden.<br />

Zur Ausstellung des Ausfuhrkennzeichens<br />

sind folgende Unterlagen notwendig:<br />

- Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief),<br />

76


Bis Ende der 1990er-<br />

Jahre war das internationale<br />

Ausfuhrkennzeichen,<br />

das<br />

damals „Zollkennzeichen“<br />

hieß, oval.<br />

Expertentipp<br />

Als Nachweis einer BE gelten:<br />

- Übereinstimmungsbescheinigung (in<br />

Papierform notfalls als Zweitschrift vom<br />

Hersteller).<br />

- Datenbestätigung des Herstellers.<br />

- Bescheinigung über Einzelgenehmigung<br />

des unveränderten Fahrzeuges.<br />

- Gutachten (bisher § 21 StVZO) (sofern<br />

die vorangegangenen Dokumente nicht<br />

existieren).<br />

- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein),<br />

- Versicherungsbescheinigung (gem. § 19<br />

Abs. 1 + Anl. 11 Nr. 3 NZV),<br />

- Internationale Versicherungskarte für<br />

Kraftfahrzeugverkehr (grün + mindestens<br />

15 Tage),<br />

- Gültige Hauptuntersuchung (auf Teil I<br />

und Prüfbericht),<br />

- Gültiger Personalausweis oder Reisepass<br />

– beide im Original mit zusätzlicher<br />

Meldebescheinigung,<br />

- Nachweis über eine gültige HU und AU.<br />

Die Hauptuntersuchung muss mindestens<br />

so lange gültig sein, wie die internationale<br />

Zulassung gültig (befristet) ist.<br />

Anmerkungen:<br />

- Die bisherige Zulassungsbescheinigung<br />

Teil I wird eingezogen oder entwertet,<br />

die bisherige Zulassungsbescheinigung<br />

Teil II wird fortgeschrieben. Sollten<br />

noch keine EU-Fahrzeugpapiere (Ausstellung<br />

seit 01.10.2005) ausgestellt<br />

worden sein, ist ein kostenpflichtiger<br />

Umtausch erforderlich Ein internationaler<br />

Zulassungsschein ist nicht mehr<br />

erforderlich und wird nur noch auf Antrag<br />

(kostenpflichtig) ausgestellt.<br />

- Falls keine Fahrzeugpapiere existieren,<br />

muss, um Ausfuhrkennzeichen zu erhalten,<br />

eine gültige Betriebserlaubnis<br />

(BE) vorgelegt werden.<br />

- Zur Identifizierung des Fahrzeugs kann<br />

die Zulassungsbehörde verlangen, dass<br />

das Fahrzeug vorgeführt wird.<br />

Bei Zulassung durch Dritte:<br />

- Ausweis/Pass des Bevollmächtigten, sowie<br />

eine schriftliche Vollmacht des Halters<br />

(auch bei Ehegatten erforderlich),<br />

- Kennzeichenschild(er) bei zugelassenen<br />

Fahrzeugen.<br />

Bei Firmen:<br />

- Handelsregisterauszug, Gewerbeanmeldung<br />

und Ausweis der verantwortlichen<br />

und laut Handelsregister unterschriftsberechtigten<br />

Person (zum Beispiel<br />

Geschäftsführer).<br />

Bei Vereinen:<br />

Vereinsregisterauszug (VR) und Ausweis<br />

der verantwortlichen und laut VR unterschriftsberechtigten<br />

Person (Vorstand).<br />

Kein „Für und Wider“<br />

Kurzzeitkennzeichen ermöglichen es<br />

Fahrzeugbesitzern, ihre Fahrzeug legal<br />

ins Ausland zu verkaufen, ohne dass es<br />

zu steuer- oder versicherungsrechtlichen<br />

Problemen kommt. Auch der Verbleib<br />

des Fahrzeugs ist damit für die deutschen<br />

Behörden geklärt.<br />

Die Zahl der Fahrzeug-Zulassungen mit<br />

Ausfuhrkennzeichen auf dem deutschen<br />

Markt nimmt übrigens seit Jahren stetig zu.<br />

Grund dieses Anstieges sind die hohen Exportzahlen<br />

von Gebraucht-Fahrzeugen<br />

nach Osteuropa, denn dort besteht nach<br />

Vor allem mit dem grünem Nummernschild<br />

sind viele Pflichten verbunden.<br />

wie vor Bedarf an gebrauchten und günstigen<br />

Fahrzeugen. Das betrifft auch landwirtschaftliche<br />

Maschinen. Dort werden<br />

sie meist günstig repariert, um dann erneut<br />

in den Verkauf zu gehen.<br />

In der nächsten Ausgabe von<br />

TRAKTOR CLASSIC wird es bunt. Dann<br />

stellen wir Ihnen das rote und grüne Nummernschildvor.<br />

Auch bei diesen beiden<br />

Zulassungsformen muss viel beachtet werden,<br />

will man sich nicht im Paragrafendschungel<br />

verirren. Vor allem mit dem<br />

grünen Nummernschild sind viele Pflichten<br />

verbunden.<br />

Marcel Schoch<br />

Die Regeln zum Anbringen eines Ausfuhrkennzeichens sind die<br />

gleichen wie bei einem regulären Nummernschild.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Wird der <strong>Traktor</strong> auf eigener Achse ins Ausland gefahren, kann bei<br />

einem Verkauf ein Ausfuhrkennzeichen beantragt werden.<br />

77


SERVICE<br />

Gewindereparatur<br />

Peter Götzinger, Materialexperte<br />

aus Freising, hat in seinem<br />

Berufsleben bereits zahlreiche<br />

Gewinde reparieren müssen.<br />

Motoreninstandsetzung<br />

mit dem Profi<br />

In dieser Folge:<br />

- Gewinde nachschneiden<br />

- Drahtgewindeeinsatz setzen<br />

- Gewindebuchse eindrehen<br />

GEWINDE DEFEKT – WAS TUN?<br />

Ausgebüchst<br />

Wie festsitzende<br />

Schrauben geöffnet und<br />

abgebrochene aus<br />

einem Gewinde entfernt<br />

werden können, hat uns<br />

Materialexperte Peter<br />

Götzinger bereits<br />

gezeigt. Heute verrät er<br />

die Tricks und Kniffe bei<br />

der Gewindereparatur.<br />

Für stark legierte<br />

Metalle benötigt<br />

man Gewindebohrersätze<br />

mit<br />

Vor-, Nach- und<br />

Fertigschneider.<br />

78


GEWINDEÜBERHOLUNG<br />

1. Ist das Gewinde einer Schraube oder<br />

auch in einem Grundloch leicht beschädigt,<br />

kann es nachgearbeitet werden.<br />

2. Wenn das Schneideisen in den Schraubstock<br />

gespannt wird, ist das Nachbearbeiten<br />

der Schraube sehr viel leichter.<br />

Jeder, der an seinem <strong>Traktor</strong> selber<br />

schraubt, kennt die Probleme mit<br />

kaputten Gewinden. Schrauben<br />

oder Muttern lassen sich nicht<br />

mehr anziehen und gehen, ohne einen<br />

Anzugspunkt zu finden, „sahnig“ durch.<br />

Wird die Schraube dann herausgedreht,<br />

kommt meist das Gewinde gleich ganz<br />

mit. In vielen Fällen ist das sehr ärgerlich,<br />

denn das Ziel, die Montage endlich<br />

zum Ende zu bringen, wird jetzt noch mit<br />

einer Gewindereparatur „garniert“. „In<br />

so einem Fall heißt es: Erst einmal tief<br />

Luft holen“, rät Peter. „Denn für eine gute<br />

Gewindereparatur braucht man Ruhe.“<br />

3. Mit der Ringratsche kann Peter die<br />

Schraube in einem Zug durch das Schneideisen<br />

drehen.<br />

GEWINDE NEU SCHNEIDEN<br />

1. Speziell bei der Materialpaarung<br />

Aluminium/Stahl<br />

gibt das Aluminium-Gewinde<br />

oft auf.<br />

4. Mit dem Einschnittgewindebohrer<br />

schneidet Peter in einem Zug das neue Gewinde<br />

in das Aluminium.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

2. Beim Herausdrehen ist das<br />

Gewinde vollständig aus dem<br />

Aluminium-Durchgangsgewinde<br />

herausgekommen.<br />

4. Das Gewinde der nachbearbeiteten<br />

Schraube ist wieder voll hergestellt und<br />

kann bedenkenlos eingedreht werden.<br />

3. Peter bohrt das alte<br />

Durchgangs-Gewindeloch<br />

für die nächstgrößere<br />

Schraubengröße auf.<br />

5. Peter testet zuerst das Gewinde, bevor<br />

das Teil wieder verbaut wird. Die<br />

Schraube muss plan aufsitzen.<br />

Eine Frage der Qualität<br />

Bei allen Gewindeschäden prüft Peter<br />

zunächst einmal, ob sich das alte Gewinde<br />

noch reparieren lässt. „Nicht in allen<br />

Fällen muss bei Durchgangs- oder<br />

Grundlochgewinden immer das Gewinde<br />

kaputt sein“, erklärt Peter. „Bei<br />

schlechter Schraubenqualität oder falscher<br />

Materialpaarung kann es auch passieren,<br />

dass das Gewinde der Schraube<br />

aufgegeben hat.“ Schrauben lassen sich<br />

leicht ersetzen – trotzdem muss man sich<br />

das Durchgangs- oder Grundlochgewinde<br />

gründlich ansehen, denn Reste des kaputten<br />

Schraubengewindes könnten sich<br />

immer noch in ihm finden und ein Eindrehen<br />

der neuen Schraube verhindern.<br />

Wer dann mit Gewalt versucht, die neue<br />

Schraube einzudrehen, zerstört spätestens<br />

jetzt das bis dahin noch rettbare Gewinde.<br />

Um hier sicher zu gehen, empfiehlt<br />

Peter, das Gewinde nachzuschneiden.<br />

„Bei unlegierten oder mildlegierten<br />

Stählen kann dies mit einem Einschnittgewindebohrer<br />

erfolgen“, erklärt<br />

der Material-Profi. Für hochlegierte Stähle<br />

bräuchte es jedoch Gewinde-Vor-, Gewinde-Nach-<br />

und zuletzt einen Gewinde-Fertigschneider.“<br />

Da hochlegierte Stähle an Oldtimertraktoren<br />

so gut wie nicht vorkommen,<br />

zeigt uns Peter die Handhabung des Einschnittgewindebohrers.<br />

„Das Schneiden<br />

muss sehr sorgfältig und möglichst in einem<br />

Zug geschehen“, so Peter. „Nicht<br />

vergessen sollte man auch, den Gewindebohrer<br />

immer ein wenig mit Schneidöl<br />

zu beträufeln, damit es sich leichter<br />

drehen lässt und der Schnitt ,sauberer‘<br />

wird.“ Bei Grundlochgewinden muss gelegentlich<br />

noch mit einem Fertigschneider<br />

nachgearbeitet werden. „Der Grund<br />

ist, dass Einschnittgewindebohrer etwa<br />

auf einem Drittel ihrer Länge von ihrer<br />

Spitze aus gesehen den Gewinde-Vorund<br />

Gewinde-Nach-Schneider integriert<br />

haben“, erklärt Peter. „Je nach Einschnittgewindebohrer-Typ<br />

ist das Ge-<br />

79


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

GEWINDEREPARATUR MIT DRAHTGEWINDEEINSATZ<br />

1. Für jede Schraubengröße werden von<br />

den Werkzeugherstellern spezielle Gewindereparatur-Sets<br />

angeboten.<br />

2. In den Gewindereparatur-Sets ist alles<br />

enthalten, um ein defektes Gewinde reparieren<br />

zu können.<br />

3. Je nach Größe des Gewindeeinsatzes<br />

kann der Distanzring auf der Einbauspindel<br />

eingestellt werden.<br />

4. Mit dem im Reparatursatz beiliegenden<br />

Kernlochbohrer muss das alte Gewinde aus<br />

dem Gewindeloch gebohrt werden.<br />

5. Das fertig gebohrte Loch muss einen sauberen<br />

Schnitt zeigen, damit das Einsatzgewinde<br />

geschnitten werden kann.<br />

6. Peter setzt am Rand des Bohrloches eine<br />

Phase. Das erleichtert das Setzen des Gewindeeinsatzes.<br />

7. Die Phase darf nicht zu groß gesetzt<br />

werden, da sonst „Auflagefleisch“ für den<br />

Schraubenkopf fehlt.<br />

8. In einem Zug schneidet Peter mit dem<br />

speziellen Einschnittgewindebohrer das<br />

Gewinde für den Einsatz.<br />

9. Nach dem Bohren, Phasen und Gewindeeindrehen<br />

bläst Peter das Gewindeloch<br />

nochmals sorgfältig mit Pressluft aus.<br />

10. Der Zapfen des Gewindeeinsatzes<br />

sitzt im Mitnehmer der<br />

Einbauspindel.<br />

11. Der Gewindeeinsatz wird<br />

vorsichtig auf das Gewindeloch<br />

gedreht, bis er „beißt“.<br />

12. Der Gewindeeinsatz kann<br />

mit der Hand eingedreht werden.<br />

Er sichert sich selbst.<br />

13. Der Gewindeeinsatz sitzt,<br />

wenn er einen halben Millimeter<br />

unter dem Rand steht.<br />

80


14. Bei einigen Gewinden muss aufgrund<br />

der Schraubenlänge der Mitnehmerzapfen<br />

des Gewindeeinsatzes entfernt werden.<br />

winde dann nicht auf seiner gesamten<br />

Länge fertig nachgearbeitet, wenn der<br />

Bohrer auf den Grund des Grundlochgewindes<br />

stößt.“<br />

Nach dem Nachschneiden muss das<br />

nachgearbeitete Gewinde schließlich<br />

noch mit Druckluft ausgeblasen werden.<br />

Bei dieser Arbeit ist selbstredend immer<br />

eine Schutzbrille zu tragen! Bei Außengewinden<br />

ist der Aufwand nicht so hoch.<br />

Hier kommen entsprechende Nachschneidmuttern<br />

oder Schneideisen zum<br />

Einsatz. Mit ihnen sollte ebenfalls möglichst<br />

in einem Zug das Gewinde nachgeschnitten<br />

werden.<br />

Ist das Gewinde unrettbar verloren,<br />

weil es als Ganzes aus dem Gewindeloch<br />

herausgekommen ist, bleibt nichts anderes<br />

übrig als ein Neues zu schneiden.<br />

„Das geht aber nur, wenn genügend Material<br />

– der Experte spricht von „Fleisch“<br />

– um die Gewindebohrung herum vorhanden<br />

ist“, sagt Peter, „denn man muss<br />

Höhere Mathematik<br />

Um die richtige Bohrergröße auszuwählen,<br />

muss man die Steigung des nächst<br />

größeren Gewindes kennen. Wir bleiben<br />

beim Beispiel M10-Schraube. Sie hat<br />

eine Gewinde-Steigung 1,5. Diesen Wert<br />

zieht man von 10 ab und erhält 8,5. In<br />

Folge muss, um eine entsprechende Gewindebohrung<br />

herstellen zu können, ein<br />

8,5 Millimeter Bohrer verwendet werden.<br />

„Beim Aufbohren des alten Gewindeloches<br />

ist darauf zu achten, dass der<br />

Bohrer möglichst senkrecht in das Loch<br />

geführt wird“, warnt Peter. „Ideal ist hier<br />

natürlich eine Standbohrmaschine, in<br />

die das Bauteil einspannt und ausgerichtet<br />

werden kann – jedoch ist das in vielen<br />

Fällen nicht möglich.“ Ein gutes Augenmaß<br />

oder ein zweiter Mann, der einem<br />

beim Ausrichten des Bohrers mit seinem<br />

Augenmaß behilflich ist, soll hier aber<br />

schon zu besten Arbeitsergebnissen geführt<br />

haben.<br />

Ist das Loch gebohrt, benötigt man wie<br />

bei der Gewindereparatur wieder den<br />

Einschnittgewindebohrer. Auch hier hat<br />

das Schneiden wieder möglichst in einem<br />

Zug zu erfolgen. Selbstredend<br />

kommt auch Schneidöl zum Einsatz.<br />

„Manchmal ist es nicht möglich, das Gewinde<br />

in einem Zug zu schneiden, weil<br />

sich die Späne am Gewindebohrer fressen“,<br />

sagt Peter. „Immer wenn der Gewindebohrer<br />

anfängt, sich schwer drehen<br />

zu lasen, muss er herausgedreht,<br />

gereinigt und geschmiert werden. Erst<br />

dann kann weiter geschnitten werden.<br />

Insbesondere bei Grundlochgewinden<br />

geschieht dies schnell, da die Späne hier<br />

nicht nach unten wegfallen können. Deshalb<br />

sollte hier auch das Loch mit Pressluft<br />

ausgeblasen werden.“<br />

Bei Gewindereparaturen ist ein<br />

zweiter Mann oft sehr hilfreich.<br />

15. Bei dem hier verwendeten Reparatursystem<br />

dient die Einbauspindel auch als<br />

Zapfenbrecher.<br />

16. Der abgebrochene Mitnehmerzapfen<br />

muss bei Grundlochgewinden aus dem<br />

Gewindegang entfernt werden.<br />

17. Der Schrauben-Test beweist, dass das<br />

Gewinde senkrecht zur Bauteiloberfläche<br />

steht.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

es für die nächst größere Schraubengröße<br />

aufbohren.“ War das ursprüngliche Gewinde<br />

ein M8, so muss jetzt ein M10-Gewinde<br />

hergestellt werden. Hierzu ist wieder<br />

die Formel von Peter notwendig, die<br />

er uns bereits im letzten Artikel – „Nach<br />

fest kommt lose“, Ausgabe 5/14 – unserer<br />

Schraubenreparatur-Serie erklärt hat.<br />

Wenn’s knirscht...<br />

Wenn die Späne sich zu fressen beginnen,<br />

merkt man es auch daran, dass es<br />

beim Schneiden zu knirschen beginnt“,<br />

ergänzt Peter noch. „Wer dann trotzdem<br />

weiter schneidet, zerstört damit das neu<br />

geschnittene Gewinde, da die Späne zwischen<br />

Bohrer und Gewindegang zermahlen<br />

werden.“ Manchmal muss bei<br />

Grundlochgewinden noch das Gewinde,<br />

damit es vollständig durchgängig ist, mit<br />

dem Fertigschneider nachbearbeitet werden.“<br />

Ob diese Arbeit nötig ist, hängt jedoch<br />

wesentlich von der Einschraubtiefe<br />

der Schraube ab. Sie sollte daher vor dem<br />

Schneiden noch ausgemessen werden.<br />

Nicht in allen Fällen kann das Schraubenloch<br />

auf das nächste Schraubenmaß<br />

aufgebohrt werden. „Manchmal fehlt<br />

Fleisch, ein anderes Mal ist kein Platz für<br />

eine größere Schraube vorhanden“, weiß<br />

Peter aus eigener Erfahrung. „Dann muss<br />

das Gewinde mit einem so genannten Gewindeeinsatz<br />

repariert werden, um die<br />

gleiche Gewindegröße zu erhalten.“<br />

Hierzu gibt es zwei ähnliche Methoden.<br />

Bei der ersten Methode wird eine Art<br />

flexible Drahtwendel in das alte Gewindeloch<br />

eingesetzt. Peter spricht hier von<br />

einem Rhomboid-Drahtkörper. Um ihn<br />

einsetzen zu können, muss mit einem<br />

speziellen Kernlochbohrer, der in der<br />

richtigen Größe den jeweiligen Gewindereparatursätzen<br />

beiliegt, das alte Gewinde<br />

aus dem Gewindeloch ausgebohrt<br />

werden. „Als zweites kommt ein spezieller<br />

Gewindebohrer zum Einsatz“, erklärt<br />

Peter. „Danach wird mit dem passenden<br />

Gewindeschneider ein Gewinde geschnitten.“<br />

Zwischen jedem Arbeitsschritt<br />

müssen hier immer wieder die<br />

Späne mit Pressluft aus dem Gewindegang<br />

geblasen werden. Im letzten Ar-<br />

81


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

beitsschritt wird schließlich der neue<br />

Drahtgewindeeinsatz mit einer Einbauspindel<br />

in das Gewindeloch eingedreht.<br />

Hierzu befindet sich am Drahtgewindeeinsatz<br />

ein Mitnehmerzapfen, der nach<br />

unten auf die Einbauspindel gesetzt werden<br />

muss. „Um ein Fressen des Gewindeeinsatzes<br />

zu vermeiden, wird sie<br />

in einem Zug eingeschraubt“, sagt Peter.<br />

„Der Einsatz sitzt richtig, wenn der erste<br />

Gewindegang circa einen halben Millimeter<br />

unterhalb des Gewindeloches zu<br />

liegen kommt.“ Um ein Durchgangsgewinde<br />

zu schaffen, muss schließlich<br />

noch der Mitnehmerzapfen abgebrochen<br />

werden. Hierzu ist eine Kerbe am Zapfen<br />

vorhanden, die als Sollbruchstelle dient.<br />

Einbauspindeln zum sind oft auch als<br />

Zapfenbrecher zu gebrauchen.<br />

Dies geschieht bei Gewinden, die kleiner<br />

als M14 sind, mit einem speziellen Zapfenbrecher.<br />

Auch er liegt dem Gewindereparatursatz<br />

bei. Dazu wird der Zapfenbrecher<br />

auf den Mitnehmerzapfen<br />

gesetzt und mit einem beherzten Hammerschlag<br />

abgeschlagen. Bei Gewinden<br />

ab M 14 lässt sich der Mitnehmerzapfen<br />

auch mit einer Spitzzange abbrechen. Bei<br />

Grundlochgewinden kann das Entfernen<br />

oftmals unterbleiben. „Hier muss dann<br />

aber auf die maximale Einschraubtiefe<br />

der Schraube geachtet werden“, ergänzt<br />

Peter. Keinesfalls sollte man beim Setzen<br />

des Drahtgewindeeinsatzes auf die<br />

Idee kommen, Schraubenkleber oder<br />

ähnliches zu verwenden. Das Mittel würde<br />

durch die Drahtwicklung sickern und<br />

die eingedrehte Schraube verkleben –<br />

oder noch schlimmer, den neuen Gewindegang<br />

zusetzen, so dass sich die neue<br />

Schraube kaum mehr eindrehen lässt.<br />

„Drahtgewindeeinsätze sind extrem verschleißfest,<br />

korrosionsbeständig und si-<br />

GEWINDEREPARATUR MIT GEWINDEBUCHSE<br />

1. Für jede Gewindegröße gibt<br />

es spezielle Gewindeeinsatz-<br />

Sets.<br />

2. In den Sets ist alles enthalten,<br />

was zum Setzen einer Gewindebuchse<br />

nötig ist.<br />

3. Kernstück des Reparatur-Sets ist der Eindreher für die Gewindebuchse.<br />

Er ist an den Gewindedurchmesser und Größe der<br />

Buchse angepasst. Die Länge lässt sich verstellen.<br />

4. Zum Aufbohren wird stets der dem Set<br />

beiliegende Bohrer verwendet. Schneidöl<br />

erleichtert das Bohren.<br />

5. Auch hier setzt Peter eine Phase. Sie erleichtert<br />

das spätere Eindrehen der Gewindebuchse.<br />

6. Zur Montage der Gewindebuchse muss<br />

sie auf das Eindrehwerkzeug bis zum Anschlag<br />

aufgedreht werden.<br />

7. Damit sich die Buchse nicht<br />

verdrehen kann, wird sie gekontert.<br />

8. Zum Eindrehen der Buchse<br />

verwendet Peter einen leistungsstarken<br />

Akkuschrauber.<br />

9. Die Gewindebuchse muss<br />

plan mit der Oberfläche des<br />

Bauteils abschließen.<br />

10. Der Schrauben-Test zeigt:<br />

Die Gewindebuchse steht<br />

senkrecht zum Bauteil.<br />

Fotos: M. Schoch<br />

82


chern sich selbst“, so Peter. Oft sind sie<br />

sogar besser als das Originalgewinde.“<br />

Darüber hinaus können mit ihnen Spezialanwendungen<br />

realisiert werden.<br />

Um Kaltverschweißungen zwischen<br />

beispielsweise CrNi-Schrauben und<br />

Drahtgewindeeinsätzen aus Edelstahl zu<br />

vermeiden oder eine galvanische Trennung<br />

kontaktkorrosionsgefährdeter Materialpaarungen<br />

zu erreichen, gibt es<br />

Drahtgewindeeinsätze mit unterschiedlichen<br />

Oberflächenbeschichtungen – Silber,<br />

verschiedene Trockenschmierfilme,<br />

Zinn ... Angeboten werden die Drahtgewindeeinsätze<br />

beziehungsweise Reparatursätze<br />

von verschiedenen Firmen. Die<br />

bekannteste ist Helicoil, hergestellt und<br />

vertrieben von den Firmen Böllhoff und<br />

Emhart Teknologies. Weitere Hersteller<br />

sind die Firma Baercoil mit dem gleichnamigen<br />

Produkt und die Firma Alcoa<br />

mit dem Recoil.<br />

PROBLEMFÄLLE<br />

1. Wird hier das Gewinde repariert, muss<br />

wegen des anstehenden Bauteils die gleiche<br />

Schraubengröße verwendet werden.<br />

2. Bei Grundloch- und Durchgangsgewinde<br />

an Lenkgetrieben helfen nur Gewindeeinsätze.<br />

Selbstschneidend<br />

Die zweite Methode ist das Setzen einer<br />

so genannten Gewindebuchse. „Sie bietet,<br />

ebenso wie der Drahtgewindeeinsatz,<br />

den Vorteil, dass die ursprüngliche<br />

Gewindegröße erhalten bleibt oder sogar<br />

reduziert werden kann“, sagt Peter.<br />

„Der Nachteil dieser Methode: Um die<br />

Gewindebuchse sicher setzen zu können,<br />

muss um das Gewindeloch herum<br />

etwas mehr Material vorhanden sein als<br />

bei den Federeinsätzen.“<br />

Im ersten Arbeitsschritt muss mit einem<br />

Kernlochbohrer das alte Loch aufgebohrt<br />

werden. Hier gilt für die Bohrergröße<br />

wieder die von Peter oben<br />

genannte Formel. „Um später die Buchse<br />

leichter eindrehen zu können, sollte<br />

die Bohrung noch mit einem Kegelsenker<br />

angesenkt werden“, rät Peter. Da der<br />

Gewindeeinsatz – die Gewindebuchse –<br />

selbstschneidend ist, muss er mit den<br />

Schneidschlitzen nach unten auf das<br />

Einbauwerkzeug gedreht werden. Das<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

3. Wurde in der Vergangenheit bereits mit<br />

Gewindeeinsätzen repariert, helfen nur<br />

noch Gewindebuchsen.<br />

Einbauwerkzeug ähnelt stark einer<br />

Schraube, auf die zwei Muttern aufgedreht<br />

sind. Ist es in die Gewindebuchse<br />

eingedreht, wird die Gewindebuchse<br />

mit den zwei Muttern gekontert, damit<br />

sie fest mit dem Einbauwerkzeug verbunden<br />

ist.<br />

Jetzt kann der Gewindeeinsatz mit einem<br />

passenden Steck- oder Ringschlüssel<br />

in die Bohrung gedreht werden. Um<br />

sich die Arbeit zu erleichtern, kann<br />

hierzu auch ein kräftiger Akkuschrauber<br />

verwendet werden. Beim Eindrehen<br />

schneidet sich die Buchse ihr Aufnahmegewinde<br />

selbst. Ist die Buchse bündig<br />

in das Bauteil eingedreht, können<br />

die Kontermuttern wieder gelöst und<br />

das Einbauwerkzeug herausgedreht<br />

werden – fertig!<br />

Gewindeeinsätze sollten immer in<br />

einem Zug eingedreht werden.<br />

Präzision gefragt<br />

Was so einfach klingt, ist es eigentlich<br />

auch – wenn denn präzise gearbeitet<br />

wird. „Sowohl beim Bohren des Loches<br />

als auch beim Setzen der Buchse ist darauf<br />

zu achten, dass dies genau senkrecht<br />

zum ursprünglichen Gewinde erfolgt“,<br />

warnt Peter. „Speziell kurze<br />

Buchsen neigen dazu, sich schräg in das<br />

Bohrloch einzuziehen. Dann sitzt die<br />

Schraube schräg, und die Buchse kann<br />

beim Anziehen herausgerissen werden.“<br />

Die selbstschneidenden Gewindebuchsen<br />

sichern sich selbst. Daher müssen<br />

sie nicht verklebt oder verstemmt<br />

werden, wie das bei den nicht-selbstschneidenden<br />

älteren Gewindebuchsen<br />

4. Bei genügend Material, wie beim Deckel<br />

dieser Heckhydraulik, sollten Gewindebuchsen<br />

gesetzt werden.<br />

noch vor ein paar Jahren üblich war. Gewindebuchsen<br />

lassen sich vielfältig einsetzen.<br />

So eignen sie sich zur Reparatur<br />

von Gewinden in Aluminium, Leichtmetallen,<br />

NE-Metallen, Messing, Bronze,<br />

Gusseisen und in Kunst- und Schichtstoffen.<br />

Sie sind auch erste Wahl, wenn<br />

es darum geht, defekte Zündkerzen-Gewinde<br />

zu reparieren. Für diesen Fall<br />

werden spezielle kurze Gewindebuchsen<br />

angeboten. Auch Gewinde, die mit Gewindebuchsen<br />

repariert werden, sind<br />

sehr viel robuster als die Originalgewinde.<br />

Aus diesem Grund werden sie auch<br />

zur Verstärkung – „Panzerung“ genannt<br />

– von Gewinden eingesetzt, da sie unter<br />

anderem sehr viel höhere Scherkräfte<br />

aufnehmen können.<br />

Wer Gewindebuchsen benötigt, findet<br />

sie ruckzuck online im Internet oder<br />

einschlägigen Fachhandel zum Beispiel<br />

unter den Markennamen BaerFix, Ensat<br />

oder Kobsert.<br />

Damit sind wir mit unserer kleinen<br />

Schrauben-Serie am Ende. Danke, Peter,<br />

für Deine wertvollen Tipps und Kniffe!<br />

Demnächst wird es aber mit Peter weitergehen<br />

– schließlich ist er auch ein ausgewiesener<br />

Experte für Werkzeug. Sie dürfen<br />

neugierig sein! Marcel Schoch<br />

83


GESCHICHTE<br />

Museumsporträt<br />

Mit acht Jahren fuhr Norbert Stapper erstmals mit einem <strong>Traktor</strong> allein<br />

zum Feld. Hier sitzt er auf einem weißen Lamborghini inmitten seiner<br />

inzwischen über 400 Fahrzeuge umfassenden Sammlung.<br />

TRAKTORENMUSEUM PAUENHOF<br />

Auf der Augenweide<br />

In neun Hallen und auf zehn Hektar Außengelände zeigt das Museum Pauenhof<br />

über 400 <strong>Traktor</strong>en. Und ständig kommen neue hinzu. Birthe Rosenau war für Sie dort!<br />

Einmal im Jahr ist Großreinemachen<br />

im <strong>Traktor</strong>enmuseum Pauenhof<br />

am Niederrhein angesagt.<br />

„Alle Hallen sind leer, die <strong>Traktor</strong>en<br />

über den ganzen Park verteilt“, erzählt<br />

Norbert Stapper. 1999 hat er das<br />

nach eigenen Angaben größte <strong>Traktor</strong>enund<br />

Landtechnikmuseum Deutschlands<br />

von Johannes Troost übernommen. Aus<br />

über 400 Schleppern der Baujahre 1924<br />

bis 1986 besteht die Sammlung. Um die<br />

neun Ausstellungshallen zu reinigen,<br />

fährt der gelernte Energieanlagen-Elektroniker<br />

jedes Schätzchen einzeln nach<br />

draußen. „Nur drei verweigern ihren<br />

Dienst“, sagt Stapper. Beim Blick in die<br />

ungläubigen Gesichter der Besucher fügt<br />

er hinzu: „Manche haben noch den Sprit<br />

von vor 40 Jahren im Tank – und springen<br />

tadellos an.“<br />

Wer durch die Hallen am Rande des<br />

niederrheinischen Örtchen Sonsbeck<br />

streift, wird auf der Suche nach „seinem“<br />

<strong>Traktor</strong> mit Sicherheit fündig. Dicht an<br />

dicht reihen sich dort die Schlepper, sortiert<br />

nach Fabrikaten und Baujahr. Dazu<br />

gehören <strong>Traktor</strong>en aus der Pionierzeit wie<br />

In Reih’ und Glied stehen die Schlepper verteilt auf neun Hallen,<br />

meist sortiert nach Hersteller und Baujahr.<br />

Ein echter Dinosaurier ist der Fordson Baujahr 1924. Wie fast alle Museumstraktoren<br />

springt der Vierzylinder-Benziner problemlos an.<br />

Fotos: Nico Hertgen<br />

84


Info, Kontakt, Öffnungszeiten<br />

<strong>Traktor</strong>enmuseum Pauenhof, Norbert Stapper<br />

Balberger Straße 72, 47665 Sonsbeck<br />

Tel. (02838) 22 71<br />

www.traktorenmuseum-pauenhof.de<br />

Geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18<br />

Uhr. Montags nur nach Anmeldung.<br />

Eintritt: Kinder (bis 16 J.) 3 Euro, Erwachsene<br />

5 Euro, Familien (2 Erw. u. 2 Kinder) 13 Euro<br />

Bewirtung im großen Restaurant auf Anfrage<br />

Über viele <strong>Traktor</strong>en hat sich im Laufe<br />

der Zeit eine Patina aus Staub und Geschichte<br />

gelegt.<br />

Lanz Bulldogs, Hanomag-Schlepper und<br />

alte Deutz-<strong>Traktor</strong>en. Das älteste Exponat<br />

ist ein Fordson, Baujahr 1924. Der Vierzylinder<br />

mit 20 PS und 1.410 Kilo ist wie die<br />

meisten <strong>Traktor</strong>en aus dieser Zeit ein Benziner<br />

und springt ohne Murren an. „Allerdings<br />

geht man da kaputt drauf“, sagt Norbert<br />

Stapper lachend, „besonders auf dem<br />

mit den Stollen“, verweist er auf ein nur<br />

zwei Jahre jüngeres Modell.<br />

Sein persönlicher Favorit ist ein Lanz-<br />

Bulldog, Baujahr 1951: „Mit dem Glühkopfboliden<br />

über Land zu fahren ist einfach<br />

nur schön. Man fällt auf. Allein<br />

dadurch, dass er so einen Krach macht“,<br />

sagt Stapper. Optische Exoten zwischen<br />

den zumeist grün, blau oder rot lackierten<br />

<strong>Traktor</strong>en sind die wenigen weißen<br />

Schlepper wie der Lamborghini, den<br />

Stapper einem Niederländer abgekauft<br />

hat. „Da die Holländer nie eine eigene<br />

<strong>Traktor</strong>produktion hatten, findet man dort<br />

viele Modelle aus Italien, Frankreich,<br />

Großbritannien und den USA“, erklärt er.<br />

Besondere Exponate sind auch einer der<br />

ersten Flughafenschlepper aus dem Jahr<br />

1960 und eine neun PS starke Primus Diesel<br />

Zugmaschine von 1934.<br />

Eilbulldog gesucht<br />

Den richtigen Zeitpunkt, um an bestimmte<br />

Fahrzeuge zu gelangen, kennt Norbert<br />

Stapper genau: „Immer dann, wenn sie<br />

Einmal selber einen <strong>Traktor</strong> fahren<br />

– im Museum ist das möglich!<br />

zu alt zum Arbeiten sind, aber noch zu<br />

jung zum Sammeln.“ Etwas wehmütig<br />

macht ihn, dass sein Vorgänger Johannes<br />

Troost diesen Zeitpunkt beim Eilbulldog<br />

scheinbar verpasst hat. Das Flaggschiff<br />

der Lanz-Flotte, einst exklusivster und<br />

schnellster Vertreter seiner Gattung, steht<br />

seit langem auf Stappers Wunschliste.<br />

„Allerdings bin ich nicht bereit, 120 000<br />

Euro für einen Schrotthaufen auszugeben“,<br />

sagt er.<br />

1988 gab Johannes Troost<br />

seinen zuletzt auf Ferkelaufzucht<br />

spezialisierten Agrarbetrieb<br />

auf. Zwei Jahre lang baute<br />

er den erstmals im<br />

zwölften Jahrhundert erwähnten<br />

Pauenhof um,<br />

ehe er das Museum mit<br />

hundert <strong>Traktor</strong>en eröffnete.<br />

Angefangen hatte<br />

alles bereits gut zehn Jahre zuvor.<br />

Damals rettete Troost einen alten<br />

Hanomag vor der Schrottpresse. Heute<br />

sind es weit über 400 Fahrzeuge. Hinzu<br />

kommen noch einmal genauso viele<br />

Landmaschinen: vom Kleingerät bis<br />

zum Mähdrescher. In der Gaststätte „Zum<br />

<strong>Traktor</strong>“ im ursprünglichen Hoftrakt beherbergt<br />

Stapper oft Oldtimer- oder Clubtreffen,<br />

Betriebs- oder Familienfeiern.<br />

„Viele kommen auch mit ihren Enkelkindern<br />

regelmäßig zum <strong>Traktor</strong>fahren“, erzählt<br />

er. Denn schon Kinder dürfen im<br />

vier Hektar großen Park auf einem der<br />

Deutz-Schlepper fahren – vorausgesetzt,<br />

ein Erwachsener<br />

fährt mit (15 Euro pro halbe<br />

Stunde).<br />

Auch Norbert Stapper<br />

ist mit <strong>Traktor</strong>en groß geworden.<br />

„Ich war acht<br />

Jahre alt als ich das erste<br />

Mal allein zum Feld fuhr“,<br />

erinnert er sich. Der Vorgänger<br />

dieses Deutz D 6206<br />

steht mittlerweile eben -<br />

falls im Museum. So<br />

gibt es immer Neues in<br />

der Sammlung, immer<br />

wieder wird rangiert<br />

und umgeparkt. Seiner<br />

Sammelwut sind so<br />

schnell keine Grenzen gesetzt: „Wenn<br />

es in den Hallen zu eng wird, bauen wir<br />

einfach eine neue“.<br />

Birthe Rosenau<br />

Zum <strong>Traktor</strong>fahren stehen auf dem Pauenhof mehrere Deutz-Oldtimer<br />

zur Verfügung – mit oder ohne Anhänger.<br />

TRAKTOR CLASSIC 5|2014<br />

Eine komplette Halle widmet sich verschiedenen Mähdrescher-Modellen,<br />

meist aus den 1950er-Jahren.<br />

85


GESCHICHTE<br />

100 Jahre ZF<br />

Mit dem Schlepperboom in den 1950er-Jahren nahm die Getriebefertigung für <strong>Traktor</strong>en bei ZF technisch und wirtschaftlich gewaltig an<br />

Fahrt auf. Fast kann man von einer Monopolstellung sprecken!<br />

DIE HISTORIE DES GETRIEBEHERSTELLERS<br />

Das ZF-<br />

Räder werk<br />

Das ZF-Werk in<br />

Passau. Die<br />

Luftaufnahme<br />

entstand 1959.<br />

<strong>Traktor</strong>enhersteller setzen weltweit auf High-Tech von ZF. Deren Siegeszug begann vor 100<br />

Jahren in Friedrichshafen mit Zahnrädern und Getrieben für Autos, Boote und Luftschiffe.<br />

Harald Focke ging auf Spurensuche. Er wurde nicht am Bodensee fündig, sondern an der Donau.<br />

86


dienstuntaugliche, Kriegsgefangene und<br />

200 Häftlinge aus dem KZ Mauthausen.<br />

Mit dem Krieg endete die Produktion.<br />

Wirtschaftswunder<br />

Weil das Stammwerk in Friedrichshafen<br />

durch Luftangriffe zerstört war, wollte ZF<br />

die Fertigungsanlagen in Grubweg nutzen.<br />

Im August 1946 wurde die Zahnradfabrik<br />

Passau gegründet. Der Betrieb mit<br />

anfangs 90 Beschäftigten sollte Schleppergetriebe<br />

für süddeutsche Kunden herstellen,<br />

die wie Schlüter das A-12 schon vor<br />

1939 verwendet hatten. Es wurde auf der<br />

Passauer Frühjahrsmesse gezeigt und<br />

konnte die US-Besatzungsmacht vom<br />

friedlichen Aufbauwillen überzeugen. Die<br />

Amerikaner genehmigten die Produktion.<br />

Erst nach der Währungsreform 1948<br />

gab es genügend Material in hinreichender<br />

Qualität, um das in Friedrichshafen<br />

entwickelte Triebwerk A-15 mit fünf Vorwärtsgängen<br />

und Rücklauf für mittelgroße<br />

<strong>Traktor</strong>en zu bauen. Die Auftragsbücher<br />

füllten sich, die erste Bestellung kam von<br />

MAN. Die Fertigung wurde modernisiert,<br />

zunächst durch eine Verzahnungsanlage.<br />

Sie konnte bogen- und geradverzahnte Kegelräder<br />

herstellen. Das Geschäft mit<br />

Schleppertriebwerken kam so gut in<br />

Schwung, dass in Friedrichshafen weitere<br />

Schaltboxen konstruiert wurden.<br />

Es gab schon bald Pläne, stärker zu exportieren,<br />

um Konjunkturschwächen aufzufangen.<br />

Steigende Materialpreise setzten<br />

die Schlepperhersteller unter Druck.<br />

Mancher gab auf und fiel deshalb als Abnehmer<br />

für ZF aus.<br />

Das A-17-Getriebe bediente die Leistungsklasse bis 40 PS.<br />

Als in den 1930er-Jahren „Bauernschlepper“<br />

allmählich die kleineren<br />

Höfe technisierten, entdeckte<br />

ZF die Landtechnik.1937 konstruierten<br />

die Ingenieure in Friedrichshafen<br />

ein erstes Schleppertriebwerk. Das A-<br />

12 fasste für <strong>Traktor</strong>en bis 22 PS das<br />

Schaltgetriebe und den Hinterradantrieb<br />

als Block zusammen. Es war Ausgangspunkt<br />

einer ganzen Getriebe-Generation.<br />

Im Zweiten Weltkrieg war ZF Teil<br />

der NS-Rüstungsindustrie und baute<br />

unter anderem Getriebe für Panzer.<br />

Als die Kapazität nicht mehr reichte,<br />

suchte ZF einen neuen Standort. Er<br />

sollte weitab von Industriezentren und<br />

Verkehrsknotenpunkten liegen, die<br />

durch Luftangriffe gefährdet waren. Die<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

Wahl fiel auf Grubweg bei Passau am Ufer<br />

der Donau im Südosten Bayerns. Im Bay -<br />

erischen Wald hoffte ZF auf<br />

Arbeitskräfte. Die „Wald-<br />

werke“ wurden im Mai<br />

1943 fertig. 1944 hatten sie<br />

2.000 Beschäftigte,<br />

darunter Wehr-<br />

Der A-5 Triebwerksblock von 1954.<br />

Boomzeiten<br />

Als die Fertigung des nicht mehr zeitgemäßen<br />

A-12 auslief, kamen neue Modelle:<br />

zuerst das A-17 für 40 PS und das A-26 für<br />

60 PS. 1954 stellte ZF mit 30.000 Triebwerken<br />

fast doppelt so viele her wie im<br />

Jahr zuvor. Der Zuwachs entfiel vor allem<br />

auf kleine Typen. Schlepper der stärkeren<br />

Klassen ließen sich in Deutschland<br />

schwer verkaufen. 1955 lief das<br />

100.000ste Getriebe vom Band.<br />

Aus Argentinien kam ein Groß -<br />

auftrag über monatlich 300 Ge -<br />

triebe. 1956 brach der deutsche<br />

Schleppermarkt um fast die<br />

Hälfte ein. Doch bereits im<br />

nächsten Jahr türmten sich<br />

in Passau die Bestellungen<br />

der <strong>Traktor</strong>enfabrikanten<br />

für neue Getriebe-Typen.<br />

In Deutschland<br />

gab es jetzt 620.000<br />

Schlepper – pro<br />

Hektar Ackerland<br />

87


GESCHICHTE<br />

100 Jahre ZF<br />

Der Primus 60 PS mit dem ZF-Triebwerk A-26.<br />

gerechnet mehr als in allen anderen Ländern<br />

der Welt. Um nicht länger nur auf einem<br />

Bein zu stehen, begann 1957 die<br />

Produktion von Mähdreschergetrieben.<br />

Wenig später startete die Baureihe A-200:<br />

Als „ZF-Leichtschaltung“ wurden Triebwerke<br />

mit Klauenschaltungen vorgestellt<br />

für Motoren mit bis zu 60 PS. ZF belieferte<br />

fast alle deutschen <strong>Traktor</strong>enproduzenten.<br />

Trotzdem brauchte Passau mehr internationale<br />

Kunden. Andernfalls wäre die<br />

Produktion nur noch wenige Jahre zu halten.<br />

Ein Test englischer und amerikanischer<br />

Schlepper mit schnelllaufenden<br />

Motoren führte zu einer neuen Baureihe,<br />

die mit dem A-208 startete.<br />

1959 gab es Anfragen aus England von<br />

Lister und von Eicher. Die Kooperation<br />

von Porsche-Diesel mit Deutz nutzte auch<br />

ZF. Porsche-Diesel war schon A-4-Kunde.<br />

Nun verzichtete Deutz ebenfalls darauf,<br />

Achsen herzustellen.<br />

Unausgereift<br />

Der Absatz im Ausland lief nicht wie erhofft.<br />

Dort wurden schwere Typen verlangt.<br />

Dem begegnete ZF mit den 200er-<br />

Schnellläufern in Annäherung an<br />

Lkw-Getriebe. Sie gingen mit Deutz-<br />

Schleppern sogar nach Argentinien und<br />

Ägypten. Zehn Großkunden brachten ZF<br />

mehr als 80 Prozent des Umsatzes. Die<br />

Nachfrage war Anfang der 1960er-Jahre so<br />

stürmisch, dass ZF in Passau neue Typen<br />

ohne ausreichende Erprobung baute. Bald<br />

kratzten viele Garantiefälle am Image.<br />

Das nachlassende Geschäft mit Schleppertriebwerken<br />

ließ sich nur zeitweise<br />

Beim Spritzen<br />

des Triebwerks-<br />

Rohlings.<br />

über eine Steigerung bei Mähdreschern<br />

ausgleichen. Im Landmaschinensektor<br />

wuchs die Konkurrenz aus Großbritannien.<br />

Die hohen Stückzahlen und der billige<br />

englische Stahl drückten die Preise.<br />

1962 verkauften die deutschen Hersteller<br />

20 Prozent weniger <strong>Traktor</strong>en als im Vorjahr<br />

– der niedrigste Stand seit 1954. Der<br />

deutsche Markt war fast gesättigt. MAN<br />

gab den Schlepperbau auf. Porsche, Deutz<br />

und Bautz bestellten deutlich weniger Getriebe.<br />

Nach einer Besichtigung der Werke<br />

von Ford und Massey Ferguson in Großbritannien<br />

setzte ZF-Vorstand Albert Maier<br />

eine Beschränkung auf kostengünstige<br />

2-Wellen-Einheitsgetriebe sowie einfachere<br />

Ausführungen für 25, 40, 60 und 80 PS<br />

durch. 1963 beendete Porsche die Produktion.<br />

Auch der Mähdreschermarkt war abgegrast.<br />

Deshalb verlegte sich ZF Passau<br />

stärker auf Achsen und Getriebe für Baumaschinen.<br />

Unerwartet stieg 1964 die Nachfrage<br />

nach Schleppern. Wieder einmal zeigte<br />

sich die Abhängigkeit vom landwirtschaftlichen<br />

Fahrzeugbau. Mit ihm war<br />

keine gleichbleibende Auslastung möglich.<br />

In Friedrichshafen entstand die 300er<br />

Reihe, die mit gangunabhängiger Zapfwelle<br />

mit Lastschaltung und Scheibenbremse<br />

mehr Komfort bot. Bis 80 PS wurden<br />

nur noch zwei Schaltgetriebe- und<br />

vier Hinterachsgehäuse angeboten. Die<br />

höhere Getriebeleistung spiegelte den<br />

Trend vom Schlepper zur universellen<br />

Arbeitsmaschine.<br />

US-Kooperation<br />

1966 verhandelte ZF mit Ford über den<br />

Bau eines 110-PS-Triebwerkes nach US-<br />

88<br />

Erfahrene Fach -<br />

arbeiter sorgten für<br />

die Qualität der ZF-<br />

Fertigung.


Entwurf. Die hohen Ansprüche der Amerikaner<br />

führten in der Fertigung zu einem<br />

notwendigen Entwicklungssprung bei der<br />

Qualität. Die technischen Erfolge brachten<br />

dem Standort Passau Renommee auch<br />

bei anderen amerikanischen Interessenten.<br />

Mit IHC kam ZF bei Achsen<br />

ins Geschäft, mit Claas in Belgien<br />

bei Mähdreschern. Auf<br />

dem Heimatmarkt wurde die<br />

Hanomag wichtigster Abnehmer.<br />

Neu waren Planetenwendegetriebe<br />

mit drei oder vier Gängen.<br />

1968 waren Triebwerke mit Teilsynchronisierung<br />

serienreif, doch der Ackerschleppermarkt<br />

lahmte erneut. ZF erwog<br />

sogar, keine <strong>Traktor</strong>engetriebe mehr zu<br />

bauen.<br />

Mitte der 1970er-Jahre wurden rund<br />

165 verschiedene Typen mit etwa 650 Varianten<br />

gefertigt – mit dem Trend zu<br />

schweren Einheiten in mittleren und kleinen<br />

Stückzahlen.<br />

Gegen ausländische Konkurrenz musste<br />

sich ZF durch neue Konzepte und<br />

Preisnachlässe behaupten. Das Ford-Geschäft<br />

ging in die Verlängerung. 1975 wurde<br />

die Eigenfertigung bei Deutz <strong>Wirklich</strong>keit<br />

– damit verabschiedete sich ein<br />

weiterer wichtiger Kunde. Auch Steyr<br />

wollte ein 140-PS-Triebwerk selbst herstellen.<br />

Im Herbst entschied zudem IHC,<br />

Getriebe selbst zu bauen. Passau fand einen<br />

Ausgleich in der Klasse von 125 bis<br />

150 PS. Dabei griff ZF auf die Erfahrungen<br />

von Schlüter zurück.<br />

1976 gab es bei den bisherigen Großabnehmern<br />

Absatzschwierigkeiten. Ursachen<br />

waren Dürreschäden in Westeuropa,<br />

die politische Entwicklung in Südafrika<br />

sowie wirtschaftliche Probleme in den<br />

OPEC-Ländern.<br />

1977 lieferte<br />

ZF die ersten Triebwerke<br />

der neuen T-6000-Reihe für den<br />

Großflächeneinsatz aus, zunächst vier<br />

Prototypen und dann eine Vorserie von 20<br />

Stück an Deutz. Die Fertigung von Lenkachsen<br />

und Allradantrieben für Ford begann.<br />

John Deere/USA bestellte Prototypen<br />

für schwere Lenkachsen, John<br />

Deere/Mannheim wollte über 6.000 Stück<br />

der leichten APL 1251 und 1351 kaufen.<br />

Der Konzern wurde umsatzstärkster Kunde.<br />

Triebwerksblock vom Typ A-4 für MAN-<br />

<strong>Traktor</strong>en des Baujahres 1955.<br />

ZF Passau musste wegen des sinkenden<br />

Inlandsgeschäfts weiter in den Weltmarkt<br />

vordringen. Dies sollte durch Spezialisierung<br />

gelingen, für die sich bei<br />

Großunternehmen eine Eigenfertigung<br />

nicht lohnt. Zu Beginn der 1980er-Jahre<br />

wurde ZF Marktführer für Schlepperlenkachsen.<br />

1983 erzielte<br />

ZF Passau<br />

nur noch zehn Prozent<br />

seines Umsatzes<br />

mit Schleppergetrieben, bis 1957 waren<br />

es noch 90 Prozent. Während 1960<br />

noch 56.000 Stück hergestellt wurden, lag<br />

ihre Zahl 1983 gerade noch bei 4.000.<br />

Friedrichshafen und Passau arbeiteten<br />

weiter an der Optimierung ihrer T-Baureihen.<br />

Die beiden unteren Gänge waren nun<br />

klauengeschaltet, die anderen synchronisiert.<br />

Das teilweise synchronisierte, teilweise<br />

lastschaltbare T 6636 ging 1983 in<br />

Serie. 1990 nahm ZF die Serienmontage<br />

des T 7300 auf. Die Getriebeeinheit aus<br />

Sinkendes Inlandsgeschäft zwingt den Spezial -<br />

isten der Metallbranche zum Export.<br />

einem Sechsgang-Synchrongetriebe mit<br />

einem vorgeschalteten vierstufigen<br />

Lastschaltgetriebe bietet in der Voll -<br />

ausstattung bis zu 40 Gänge vorwärts und<br />

rückwärts. Und sie bringt ein in 100 Jahren<br />

gereiftes ZF-Markenimage mit.<br />

Harald Focke<br />

Wenn <strong>Traktor</strong>en -<br />

produzenten Getriebe<br />

bei ZF bestellten, ...<br />

... erwarteten sie hochwertige Materialien<br />

und sorgfältige Verarbeitung.<br />

Fotos: ZF-Werksarchiv<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

89


MODELL Claas Axion 850<br />

1,8 Kilo schwer:<br />

der tronica-Modellbaukasten.<br />

METALLBAUKASTEN FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />

Männerträume<br />

und Frauenpower<br />

Eine Frau und ihr Werk: Iris Meyer und das<br />

komplexe Modell des Claas Axion 850.<br />

Ihr Kerl ist treckerverrückt und dieselverseucht. Sie nicht, hat aber Verständnis für<br />

dessen Infektion. Und dann wird die resolute Dame durch einen Metallbaukasten jäh<br />

über ihre Toleranzgrenzen hinweg gezerrt. Iris Meyer berichtet.<br />

90


Wie das so ist mit den Männern:<br />

Immer tausend Pläne im Kopf<br />

– dies will ich machen, das will<br />

ich machen. Und am Ende<br />

misslingt es an der Zeit und der Vielzahl<br />

der Projekte. Ein Umstand, an dem auch<br />

mein Göttergatte in aller Regelmäßigkeit<br />

scheitert. Wie zum Beispiel an diesem<br />

Metallbaukasten, den er ja unbedingt haben<br />

musste. Ein Claas Axion 850 im Maßstab<br />

1:16. Nicht einfach ein Modell zum<br />

Zusammenkleben, wie er sie sonst in seiner<br />

kleinen Bastelwerkstatt zusammensetzt<br />

und anschließend im Regal für mich<br />

zum regelmäßigen Abstauben platziert.<br />

Nein, ein Metallbaukasten, so wie er sie<br />

früher – vor gefühlten 50 Jahren – in seiner<br />

Jugend zusammensetzte, war das Ziel<br />

seiner nostalgisch entfachten Begehrlichkeit.<br />

Infos im Internet:<br />

www.modellbau-metallbaukasten.de<br />

Mit glänzenden Augen schleppte er<br />

den großen, schweren Karton aus dem<br />

Sortiment der Firma tronico an, für den er<br />

im Spielzeuggeschäft für große und kleine<br />

Heranwachsende mal eben knapp 50 Euro<br />

hingeblättert hatte. Verzückt nahm er anschließend<br />

die vielen kleinen Schräubchen<br />

und Muttern, Metallplatten sowie<br />

die dicken Gummireifen auf roten Felgen<br />

in Augenschein. Einen halben Abend verbrachte<br />

er vor dem laufenden, aber keines<br />

Blickes gewürdigten Fernseher mit Grabbeln,<br />

Glotzen und Fummeln. Klar, dass er<br />

in dieser Phase der inneren Einkehr keinesfalls<br />

angesprochen werden durfte.<br />

Selbst der Schaum auf seinem Bierglas<br />

schwand zusehends, und ob des schalen<br />

Geschmackes machte sich der ach so geliebte<br />

Gerstensaft alsbald im Ausguss meiner<br />

Küche von dannen.<br />

Typisch Mann!<br />

Es kam wie eigentlich immer: Gleich am<br />

nächsten Wochenende sollte Baubeginn<br />

sein. Die Kinder sollen selbstverständlich<br />

mitmachen, ein Familienprojekt also. Ist<br />

doch schön, wenn alle an dem tollen Hobby<br />

des Hausherren teilhaben können. Sieben<br />

Monate ist das jetzt her! Selbstverständlich<br />

hatte mein übereifriger Gatte es<br />

versäumt, den sperrigen Karton eine Treppe<br />

tiefer in sein Bastelparadies zu verfrachten<br />

und dort bis zu seiner endgültigen<br />

Entsorgung – optimaler Weise mit nur<br />

50 Prozent Verlust bei Ebay – zwischen<br />

seinen übrigen Projekten zu archivieren.<br />

Zwischenzeitlich hatte sich nämlich<br />

ein reichlich rostiger Güldner G 40 im<br />

Maßstab 1:1 in unser Familienleben eingeschlichen,<br />

dessen Motor kein Sterbenswörtchen<br />

mehr von sich gab und selbst<br />

der Kriechstrom in der Elektrik<br />

kein Fortkommen mehr hatte.<br />

Klar, dass der Kerl jetzt seine Prioritäten<br />

verschob und monatelang<br />

in seiner Werkstatt hinter dem<br />

Haus verschwand. Ein Wunder,<br />

dass er mit seinen öligen Griffeln<br />

überhaupt an den gemeinsamen<br />

Mahlzeiten teilgenommen hat.<br />

Weibliche Neugier<br />

Jedenfalls lugte die Kante der bunt beschrifteten<br />

tronica-Verpackung schon seit<br />

ewigen Zeiten unter dem Wohnzimmersofa<br />

hervor, was meinem weiblichen Ordnungssinn<br />

regelmäßig elementare Probleme<br />

bescherte. Trotz strikter Anweisung<br />

des „Masters of Modellbau“, die Utensilien<br />

seiner Leidenschaft keinesfalls zu berühren,<br />

zog ich den Karton unter dem Möbelstück<br />

hervor. Und es hat mich spontan<br />

gepackt!<br />

Lego, Fischertechnik und die Playmobil-Kästen<br />

der Kinder waren mir nicht<br />

fremd. Also musste doch auch so ein Metallbausatz<br />

zu meistern sein. 1.012 Teile<br />

aus Metall und Kunststoff mit einem Gesamtgewicht<br />

von 1,8 Kilogramm. Schon<br />

beim Einlesen in den Bauplan wurde ich<br />

fast wahnsinnig, gab mir aber nach außen<br />

keine Blöße. Absolut exaktes Arbeiten<br />

verlangte mir das Modell ab. Mehrfach<br />

habe ich ganze Baugruppen wieder zerlegen<br />

müssen, weil mir zuvor durch Unachtsamkeit<br />

ein Fehler unterlaufen war.<br />

In einem leichten Anfall von Naivität hatte<br />

ich drei bis vier Tage für den Bau eingeplant.<br />

In der Realität habe ich mir 27<br />

Abende die Finger mit Schraubendreher,<br />

Inbus- und Maulschlüsseln verbogen, dabei<br />

allerdings nicht die manikürten Fingernägel<br />

beschädigt.<br />

Das Endergebnis kann sich – so meine<br />

ich – gut sehen lassen. Es hat sogar einen<br />

Ehrenplatz als Staubfänger auf<br />

dem Wohnzimmerschrank bekommen.<br />

Mein Kerl ärgert sich übrigens<br />

immer noch in seinem ungeheizten<br />

Werkstatt-Gehege mit dem gammligen<br />

G 40 rum. Falsch gesetzte<br />

Prioritäten halt.<br />

Ich habe übrigens<br />

bereits das<br />

nächste Modell,<br />

einen MB-trac,<br />

in der Mache.<br />

Iris Meyer<br />

DAS WIRD GEBOTEN<br />

Die Kotflügel des Modells.<br />

Der Rohbau des Projekts.<br />

Der Inhalt<br />

des<br />

Baukastens.<br />

Hier ist mehr als<br />

eine ruhige Hand<br />

gefragt.<br />

Fotos: I. Meyer<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

91


PANORAMA<br />

DIE GESCHICHTE DES TRECKERS – ZWÖLFTER TEIL<br />

Überlebende und<br />

Verschrottete<br />

Im Hintergrund läuft der Lanz im Standgas, Ferkel quietschen.<br />

Was folgt, ist ein ungebremster Redeschwall voller Bauern -<br />

schläue, Witz und Ironie. Günther, der Treckerfahrer – hell -<br />

wacher Ferkelzüchter und Gülleproduzent aus Leidenschaft –<br />

nimmt die <strong>Traktor</strong>-Szene mit frecher Zunge aufs Korn.<br />

Foto: Sammlung Kaack<br />

In den Siebzigern fing das große Sterben<br />

der kleinen Landwirte an: zwei<br />

Kühe, zehn Schweine und eine Frau,<br />

das lohnte sich einfach<br />

nicht mehr. Paar Jahre vorher<br />

konnte man für den Gegenwert<br />

eines Ferkels noch<br />

den ganzen Tag im Puff abhängen<br />

und fürn fettes Schwein<br />

kriegte man ne neue Hüfte. Das<br />

war alles vorbei und mit dem<br />

Kleingeld, was die pissige<br />

Ranch abgeworfen hat, konnte<br />

Mamma nich einkaufen fahren<br />

inne Stadt. Also musste der<br />

Bauer auf Arbeit gehen inne<br />

Möbelbude oder im Betonwerk,<br />

und abends hat er noch son büschen<br />

auf seine Scholle rumtapeziert.<br />

Zwei Schweine für<br />

sich hat er noch gefüttert und<br />

ansonsten den größten Teil<br />

vonne Ländereien liegengelassen.<br />

Die hat dann der größere<br />

Bauer gepachtet, dem sonst<br />

auch die Kimme auf Grundeis<br />

gegangen wäre. Auf der großen<br />

Fläche konnte er nu aber<br />

mit dem alten Bulldog nich<br />

mehr groß was werden. Und so rief er den<br />

Schrotthändler an und sagte „Hol ab die<br />

alte Möhre, gib mich 500 Schleifen und er<br />

gehört Dir.“ Das war das Ende von ganz<br />

vielen Lanz-Boliden, und wenn heute alte<br />

Bauern das den Hobby-<strong>Traktor</strong>isten mit<br />

den 2K-Lack-Glühköpfen erzählen, dann<br />

kriegen die nen Weinkrampf. Etwas besser<br />

gings den anderen alten Recken der<br />

Scholle: die großen Deutz und Hanomag<br />

hatten ja schon Hydraulik teilweise, ne<br />

Zapfwelle oder ne Riemenscheibe. So fraßen<br />

sie ihr Gnadenbrot als Antrieb für die<br />

Kreissäge, die Bewässerung oder kriegten<br />

nen Heckbagger an den Arsch gebraten.<br />

Dafür musste dann der Original-Winkeltrieb<br />

plus Anhängemaul weichen und<br />

92<br />

Dietmar Wischmeyers<br />

garstige Trecker-<br />

Kolumne – Teil 12<br />

wanderte gnadenlos in die Altmetalltonne.<br />

Deshalb musst Du heute für nen alten<br />

Hanomag-Arsch zwei Riesen auf den<br />

Tisch des Hauses legen.<br />

Oktober 1978: Ein Lanz Bulldog, der vor deutschen Schrotthändlern<br />

geflohen ist, fand Asyl in einer sehr netten rumänischen Familie.<br />

Besser überlebt als die großen Koffer aus<br />

den 50ern und 60ern haben die Kleinen<br />

bis 35 PS, denn die reichten völlig aus, damit<br />

der Nebenerwerbsbauer abends nach<br />

der Maloche aufn Betonwerk noch eben<br />

die Kartoffeln anpflügen konnte. Kramer<br />

22, Güldner Toledo oder die kleinen<br />

McCormicks findste auch heute noch im<br />

Originaleinsatz, während die letzten großen<br />

Hanomag-Zugmaschinen aus dem<br />

normalen Arbeitsleben ausgesondert wurden,<br />

als die kleineren Zuckerrüben-Buden<br />

dicht gemacht haben. Einige gingen noch<br />

an die Schausteller, wurden mit Baumarkt-Farbe<br />

zehn Mal übergepinselt, sahen<br />

danach aus wie ne 70 Jahre alte englische<br />

Nutte, aber überlebten trotz keiner<br />

Wartung und Rost an allen Ecken. Am<br />

schlimmsten hat es die großen Lanz erwischt.<br />

Vor fünfunddreißig Jahren dachte<br />

ja kaum einer daran, dass ein Eilbulldog<br />

mal nich unter 100 Tausend Euronen<br />

übern Ladentisch gehen würde. Und weil<br />

ein Lanz Bulldog zu 99 Prozent aus Eisen<br />

besteht, gierte der Schrotthändler sofort<br />

innen Schuppen, wenn einer zwei Wochen<br />

nich bewegt wurde, und die Bauern<br />

waren froh, dass wieder Platz war inner<br />

Bude. Nebenan allerdings lachte sich der<br />

kleine Kramer einen, weil er überlebt hatte,<br />

Lanz, das laute Großmaul, aber in die<br />

ewigen Klötergründe verschwunden war.<br />

So is der Lauf der Welt, und beim<br />

nächsten Mal geht es an dieser Stelle um<br />

die ersten Trecker als Haustier mit Familienanschluss.


Lesespaß für Schlepperfreunde!<br />

Verschenken Sie 6 Ausgaben TRAKTOR CLASSIC<br />

zu Weihnachten, zum Geburtstag oder einfach so!<br />

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für Sie!<br />

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GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

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Meine Adresse (Rechnungsanschrift)<br />

Bitte informieren Sie mich künftig gern per E-Mail, Telefon oder Post über interessante<br />

Neuigkeiten und Angebote (bitte ankreuzen).<br />

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Ja,<br />

ich will TRAKTOR CLASSIC für 1 Jahr (6 Ausgaben) zum Preis von € 29,70*<br />

verschenken. Ich erhalte als Dankeschön die <strong>Traktor</strong> CLASSIC-Tasse«** und für den<br />

Beschenkten die TRAKTOR-CLASSIC-Geschenkurkunde. Versand erfolgt nach Be zahlung der<br />

Rechnung. Die Lieferung ist unbefristet.<br />

E-Mail (für Rückfragen und weitere Infos)<br />

Datum/Unterschrift<br />

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Das TRAKTOR CLASSIC-Geschenkpaket<br />

Adresse des Beschenkten<br />

Vorname/Nachname<br />

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www.traktorclassic.de/abo<br />

TRAKTOR CLASSIC-Tasse<br />

Auf der TRAKTOR CLASSIC-Tasse<br />

sind 6 verschiedene <strong>Traktor</strong>-<br />

Modelle abgebildet. Die Tasse ist<br />

in limitierter Auflage erschienen.<br />

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Kontonummer<br />

Bankname<br />

Ich ermächtige die GeraNova Bruckmannn Verlaghaus GmbH, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von GeraNova Bruckmannn Verlaghaus GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum,<br />

die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Datum/Unterschrift<br />

Bitte ausfüllen, ausschneiden oder kopieren und gleich senden an:<br />

TRACTOR CLASSIC Leserservice, Postfach1280, 82197 Gilching<br />

oder per Fax an 0180-532 16 20 (14 ct/min.)<br />

WA-Nr. 620TC60638 – 62189182<br />

* Preise inkl. Mwst, im Ausland zzgl. Versandkosten<br />

** Solange Vorrat reicht, sonst gleichwertige Prämie<br />

*** Gläubiger-ID DE63ZZZ00000314764


PANORAMA<br />

Quiz/Meinung<br />

Das große<strong>Traktor</strong>-Quiz<br />

Was haben wir denn hier?<br />

Raten Sie mal!<br />

Liebe Leserinnen und Leser, auch mit dem<br />

heutigen Bilderrätsel machen wir es Ihnen<br />

nicht einfach. Die Farbgebung und das kantige<br />

Karosseriedesign lassen im ersten Moment auf<br />

ein Produkt aus dem Hause IHC schließen. Dass<br />

dem nicht so ist, verrät die kyrillische Beschriftung<br />

am Fahrzeug. Was ist das<br />

bloß für ein Schlepper?<br />

Unter den Einsendern des<br />

richtigen Herstellers und<br />

Typs verlosen wir fünfmal<br />

das Buch „Deutz Bauernschlepper“.<br />

Einsendeschluss:<br />

Sonntag, 07.12.2014<br />

Schicken Sie Ihre Lösung samt voll stän diger<br />

Anschrift per Post an: GeraMond Verlag, Stichwort<br />

<strong>Traktor</strong>-Quiz, Postfach 40 02 09, 80702<br />

München. Oder schicken Sie uns eine E-Mail an<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

!<br />

P. S.: Haben Sie selbst einen seltenen<br />

<strong>Traktor</strong>, der nicht so leicht zu erraten ist?<br />

Schicken Sie uns eine E-Mail mit Bild und<br />

Angaben zu Hersteller, Typ und Baujahr an:<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

Foto: M. Miserok<br />

Die Gewinner des Hanomag-Typenbuchs aus der<br />

letzten Ausgabe heißen:<br />

Ralf K., Bielefeld; Manfred M., Katzhütte;<br />

Elisabeth H., Steppach; Thomas W., Bamberg; -<br />

Herbert W., Wickede<br />

*Ihre Daten werden zum Zwecke der Gewinnerbenachrichtigung erfasst und gespeichert. Die<br />

Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie erhalten künftig per Post oder E-Mail News<br />

aus dem Verlag (bei Nichtinteresse vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Postkarte).<br />

AUFLÖSUNG TRAKTOR-QUIZ 6/2014<br />

Resteverwertung – Pallmann-<strong>Traktor</strong><br />

Foto: Julian Herrmann<br />

Wer beim Anblick unseres letzten Ratebildes<br />

auf einen Eigenbau getippt hat, lag<br />

nur knapp daneben. Er ist einer von vermutlich<br />

nur 29 Artgenossen, welche auf<br />

dem Hof der kleinen Maschinenbau firma<br />

Pallmann in Ortrand, nördlich von<br />

Dresden, das Licht der Welt erblickten.<br />

Aus der Not geboren<br />

In der DDR war Privatpersonen der Erwerb<br />

von Ackerschleppern nicht ohne<br />

weiteres möglich. Das Resultat waren<br />

zahlreiche, mehr oder weniger improvi-<br />

sierte Eigenbauten von Nebenerwerbslandwirten,<br />

aber auch die Erzeugnisse<br />

professioneller Maschinenbaubetriebe.<br />

Einer davon war die Firma Pallmann.<br />

Die meisten der dort gebauten Schlepper<br />

wurden vermutlich ebenso wie das abgebildete,<br />

im Oktober 1979 für den Straßenverkehr<br />

zugelassene Exemplar vom<br />

Zweizylinder-Gegenkolben-Dieselmotor<br />

2 NZD 9/12 SRW des VEB (K) Diesel-<br />

Kraftmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt<br />

angetrieben. Die Motoren wurden nicht<br />

neu vom Hersteller beschafft, sondern<br />

ausgedienten Stromaggregaten entnommen.<br />

Interessanter Motor<br />

Sie gehen auf die Baureihe HK 65 zurück,<br />

deren Fertigung die Gesellschaft<br />

für Junkers-Dieselkraftmaschinen mbH<br />

bereits im Frühjahr 1930 in ihrem Chemnitzer<br />

Werk aufgenommen hatte. Nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg ging das Unternehmen<br />

im VEB (K) Diesel-Kraftmaschinenbau<br />

auf, und die Motoren hießen fortan<br />

„NZD 9/12 SRW“. Erst 1980 wurde<br />

die Fertigung eingestellt. Der Zweizylinder<br />

holt aus 1,4 Litern Hubraum 25 PS<br />

bei 1.500 U/min. Das dank Verzicht auf<br />

den Zylinderkopf thermisch günstige Gegenkolbenprinzip<br />

und die ohnehin wirtschaftliche<br />

Direkteinspritzung verliehen<br />

dem Motor einen günstigen spezifischen<br />

Kraftstoffverbrauch von 170 g/PSh. Dem<br />

stehen die hohe Belastung, der komplizierte<br />

Aufbau und die – im Bild deutlich<br />

zu erkennende – große Bauhöhe des Motors<br />

entgegen.<br />

Die Wende bringt das Ende<br />

Von gängiger Bauart ist in diesem Fall die<br />

Kraftübertragung. Das Prometheus ASS<br />

14 mit 4/1 Gängen wurde zuvor unter<br />

anderem im Primus P 22 und im RS<br />

03/30 „Aktivist“ verwendet. Nach Beschaffungslage<br />

verbaute Pallmann auch<br />

andere Motoren und Getriebe. Nach der<br />

Wiedervereinigung überschwemmten<br />

günstige Gebrauchtschlepper den Markt.<br />

Kleinserienhersteller wie Pallmann sahen<br />

keine Chance mehr und stellten den<br />

Schlepperbau ein. Klaus Tietgens<br />

94


Impressum<br />

Pflegefälle<br />

„Meine Schlepper wäscht nur der Regen“, behauptete<br />

jüngst nicht ohne Stolz der Eigner<br />

einiger ins späte Wirtschaftswunder hineingeborener<br />

Zugmaschinen. In der Tat bedeutet<br />

deren Anblick für das an blitzblank polierte<br />

Oberflächen gewöhnte Auge eine gewisse Herausforderung.<br />

Der Güldner G 40 lässt seine<br />

Kotflügel hängen wie ein kläglich winselnder<br />

Hund seine Ohren, die Motorhaube des Deutz D<br />

5006 hat an einigen Stellen ihre geradlinige<br />

Form verloren und das Blechkleid des IHC 624<br />

zeigt unübersehbare Spuren fortschreitender<br />

Korrosion. Wohlwollend könnte man feststellen,<br />

dass die Schlepper ein gewisses Profil aufweisen<br />

– und über genug Profil verfügt auch<br />

deren Bereifung. Der Kommentar „die sollen<br />

keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern<br />

arbeiten“ gewinnt an Glaubwürdigkeit, wenn<br />

man das Umfeld der in einer Halle abgestellten<br />

Youngtimer genauer unter die Lupe nimmt.<br />

Hier versammeln sich zwar umfangreiche Bodenproben<br />

der umliegenden Ländereien, doch<br />

Ölflecken sucht man vergebens. Eine großzügig<br />

angelegte, reichhaltig bestückte Werkstatt<br />

nebst kleinem Ersatzteillager bestärkt den aufkeimenden<br />

Eindruck der Ernsthaftigkeit. Dennoch<br />

legt der Nebenerwerbslandwirt Wert darauf,<br />

mir seine treuen Gefährten vorzuführen.<br />

Er hat nicht zu viel versprochen. Die Motoren<br />

springen spontan an, die Getriebe lassen sich<br />

PFLUGBLATT<br />

DER AKTUELLE<br />

KOMMENTAR<br />

exakt schalten, die Lenkungen arbeiten – gemessen<br />

am Standard der 1960er-Jahre – zielgenau<br />

und die Beleuchtung funktioniert einwandfrei.<br />

Selbst wenn sich überraschend ein<br />

Hindernis in den Weg stellen sollte, bleibt die<br />

böse Überraschung aus: Die Bremsen packen<br />

energisch zu und ziehen gleichmäßig. Liegt<br />

dem nicht ein enormer Wartungsaufwand zugrunde?<br />

„Mitnichten, wenn man sich regelmäßig<br />

um die alte Technik kümmert“, entgegnet<br />

der Fahrzeughalter. „Zum Preis einer neuen<br />

Lackierung lassen sich die alten Kämpen mehrere<br />

Jahre lang in Schuss halten.“ Wer einmal einen<br />

abgewirtschafteten Schlepper restauriert<br />

hat, ahnt, wie viel Zeit und Geld regelmäßige<br />

Wartung langfristig spart.<br />

Klaus Tietgens<br />

Der Autor zahl reicher <strong>Traktor</strong>-Bücher<br />

bildet das technische Rück grat unserer Redaktion.<br />

Nummer 40 | 1/2015 | Dez./Jan. | 7. Jahrgang<br />

Internet: www.traktorclassic.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestraße 11a, D-80797 München<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />

E-Mail: redaktion@traktorclassic.de<br />

Redaktion<br />

Ulf Kaack (Verantwortlicher Redakteur),<br />

Michael Krische (Chefredakteur), Alexandra Wurl (CvD)<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Peter Böhlke, Harald Focke, Marco Homrighausen,<br />

Bernhard Kramer, Jens Meyer, Iris Meyer,<br />

Marcel Schoch, Klaus Tietgens, Bodo Wistinghausen<br />

Redaktionsassistenz Brigitte Stuiber<br />

Layout Sven Kretzer, Laura Böger<br />

Leserservice<br />

Kundenservice, GeraMond-Programm<br />

Tel.: 0180 – 532 16 17 (14 ct/min)<br />

Fax: 0180 – 532 16 20 (14 ct/min)<br />

E-Mail: leserservice@traktorclassic.de<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

Rudolf Gruber,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-527, rudolf.gruber@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Helmut Gassner,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-520, helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Medienberatung<br />

MedienAgentur Peter Fabich,<br />

Tel. +49 (0) 6433.94 93 10, peter.fabich@t-online.de<br />

Anzeigenverkauf und Disposition<br />

Johanna Eppert<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-130, johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.1.2014<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe Cromika, Verona<br />

Druck Stürtz, Würzburg<br />

Verlag<br />

POSTkasten<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Technisches Problem<br />

mit MF 165 S<br />

ich habe schon seit mehreren Jahren Ihre<br />

Zeitschrift abonniert und möchte mit einer<br />

Frage an Ihre Leser herantreten. Vor einigen<br />

Jahren bin ich aus Deutschland ausgewandert<br />

und arbeite in der südlichsten Provinz<br />

Schwedens als landwirtschaftlicher Berater.<br />

Ich bin stolzer Besitzer eines MF 165 S aus<br />

dem Jahre 1973 ohne Multipower, der mir<br />

seit einigen Tagen Probleme bereitet. Wenn<br />

er im Standgas läuft, kommt nach einiger<br />

Zeit ein Dröhnen.<br />

Ich vermute, dass das Geräusch aus dem Bereich<br />

Getriebe/Hinterachse kommt. Es wird<br />

ziemlich laut und der Schlepper fängt an zu<br />

vibrieren. Kann es sich um die Hydraulikpumpe<br />

handeln? Weiterhin entsteht ein<br />

Klickgeräusch im Bereich Ventilator/Ein -<br />

spritzpumpe. Geht die Motordrehzahl hoch,<br />

verschwinden die Geräusche schlagartig.<br />

Haben Sie irgendeine Vermutung, worum es<br />

sich handeln könnte?<br />

Viele Grüsse aus Schweden!<br />

Marcus Willert, Hästveda, Email: ma.willert@yahoo.se<br />

Redaktion TRAKTOR CLASSIC<br />

Postfach 40 02 09, 80702 München<br />

Fax: +49 (0) 89.13 06 99 700<br />

E-Mail: leserbriefe@traktorclassic.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

Hanomag R 45<br />

in dem in der letzten Ausgabe ausgeführten<br />

Bericht über den Hanomag R 45 befinden<br />

sich auf der Seite 48 folgende Fehler:<br />

1.) Das kleine Bild rechts zeigt und stellt<br />

den Ansaugteil-/rohr des Ölbad-Luftfilters<br />

mit automatischer Ölbenetzung und vorgeschaltetem<br />

Vorabscheider dar.<br />

2.) Auf diesem Bild ist kein Auspuff zu<br />

sehen.<br />

3.) Der Ölbad-Luftfilter hat nichts mit dem<br />

Auspuff zu tun, hier handelt es sich um<br />

zwei verschiedene Bauteile mit völlig<br />

unterschiedlichen technischen Aufgaben<br />

und Funktionen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Heinz-Georg Pächer, Trendelburg/Deisel<br />

Lieber Herr Pächter,<br />

da haben wir leider einen Bock in der Bildunterschrift<br />

geschossen. Herzlichen Dank<br />

für Ihren Hinweis.<br />

Die Redaktion<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

www.geramond.de<br />

Geschäftsführung Clemens Hahn<br />

Herstellungsleitung Olaf Wendenburg<br />

Leitung Marketing und Sales Zeitschriften<br />

Andreas Thorey<br />

Vertriebsleitung Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel:<br />

MZV, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

SCHIFF<strong>Classic</strong><br />

MODELLFAN MILITÄR & GESCHICHTE CLAUSEWITZ<br />

FLUGMODELL SCHIFFSMODELL<br />

BAHN EXTRA LOK MAGAZIN STRASSENBAHN MAGAZIN<br />

Preise: Einzelheft EUR 5,50 (D), EUR 6,30 (A), sFr 11,00 (CH)<br />

(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis (6 Hefte):<br />

Inland: EUR 29,70 inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

Ausland: EUR 29,70 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />

Die Abogebühren werden unter der Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE63ZZZ00000314764 des GeraNova Bruckmann Verlagshauses eingezogen.<br />

Der Einzug erfolgt jeweils zum Erscheinungstermin der Ausgabe, der mit der<br />

Vorausgabe ankündigt wird. Den aktuellen Abopreis findet der Abonnent<br />

immer hier im Impressum. Die Mandatsreferenznummer ist die auf dem<br />

Adressetikett eingedruckte Kundennummer.<br />

ISSN 1867-9846<br />

Erscheinen und Bezug: TRAKTOR CLASSIC erscheint sechsmal jährlich.<br />

Sie erhalten TRAKTOR CLASSIC in Deutschland, in Österreich<br />

und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />

Zeitschriftenkiosken sowie direkt beim Verlag.<br />

© 2014 by GeraMond Verlag<br />

Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt<br />

der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />

eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

100%-Gesellschafterin der GeraMond Verlag GmbH ist die<br />

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Geschäftsführender Gesellschafter: Clemens Schüssler.<br />

Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Ulf Kaack; verantwortlich für Anzeigen: Rudolf Gruber,<br />

beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015


GESCHICHTE<br />

Schatztruhe<br />

96


Die Schatztruhe<br />

Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />

Zeit – Fundstücke aus unserem Archiv<br />

In den 1950er-Jahren war der einzylindrige Junior der Porsche<br />

Diesel GmbH ein Verkaufsschlager. In Lizenz stellte<br />

das Unternehmen Hofherr-Schrantz zwischen 1957 und<br />

1965 den kleinen roten Ackerschlepper in zwei Varianten in<br />

der österreichischen Hauptstadt her. Zwischen 3.000 und<br />

4.000 Fahrzeuge sollen unter den Bezeichnungen „Austro<br />

Junior“ und A 111 entstanden sein. Genaue Zahlen existieren<br />

nicht. Die meisten Teile und Baugruppen lieferte die<br />

Porsche Diesel GmbH nach Wien. Hier wurde die Endmontage<br />

vorgenommen. Doch die Österreicher dehnten die Fertigungstiefe<br />

im eigenen Werk schnell aus, bis die lizenzgebenden<br />

Friedrichshafener nur noch die Motoren<br />

beisteuerten.<br />

Foto: Sammlung Diez<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />

97


VORSCHAU<br />

TRAKTOR<br />

CHECK<br />

GÜLDNER BURGUND<br />

Schlanker<br />

Dreiender<br />

Zweitstärkster Typ in Güldners Europa-Reihe<br />

war ab 1959 der Burgund. Seine 25 PS<br />

bezog er aus einem luftgekühlten Dreizylindermotor,<br />

der jedoch ebenso wie das seinerzeit<br />

hochmoderne ZF-Gruppengetriebe<br />

mit Kinderkrankheiten zur Welt gekommen<br />

war. Dennoch konnte sich der<br />

Burgund parallel zur jüngeren G-Serie bis<br />

1965 auf dem Markt behaupten und fand<br />

mehr als 7.000 Abnehmer. Wir<br />

untersuchen, wie pflegeleicht die Technik<br />

heute ist und werfen einen Seitenblick auf<br />

den Tragschlepper Burgund T sowie die fast<br />

baugleichen Fahr-Typen. D 133 N/T.<br />

JOHN DEERE-LANZ 300 UND 500<br />

Revolution<br />

Im Frühjahr 1960 brachen im ehrwürdigen Mannheimer Lanz-<br />

Werk moderne Zeiten an. Der Name des neuen Hausherrn John<br />

Deere tauchte fortan auch auf den Produkten auf, deren Palette<br />

zugleich um zwei aufsehenerregende Neulinge bereichert<br />

wurde. Die Mittelklasseschlepper 300 und 500 brachen<br />

komplett mit den – unternehmensintern – bislang dies- und<br />

jenseits des großen Teichen befolgten Konventionen und ließen<br />

die Konkurrenz aufhorchen. Warum sie sich auf dem Markt<br />

anfangs schwer taten und am Ende doch zum erfolgreichen<br />

Neuanfang beitrugen, untersuchen wir im nächsten Heft.<br />

LINDNER BF 22 A<br />

Bauernfreund<br />

BF – dieses Kürzel steht für die Bezeichnung „Bauernfreund“<br />

und wird seit 60 Jahren von dem Tiroler<br />

Schlepperproduzenten Lindner für seine Fahrzeuge<br />

verwandt. Gebaut für den österreichischen Markt,<br />

bestachen die <strong>Traktor</strong>en vor allem durch ihre Gelände -<br />

gängigkeit in den bergigen Regionen des Herkunftslandes.<br />

Bodo Wistinghausen hat einen Lindner BF 22 A im<br />

südlichen Münsterland entdeckt und hat den kleinen<br />

roten Allrader intensiv unter die Lupe genommen.<br />

NICHT VERPASSEN!<br />

TRAKTOR CLASSIC 2/2015 erscheint am 12. Januar 2015…<br />

… oder schon zwei Tage früher im Abonnement mit bis zu 32 Prozent Preis vorteil<br />

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98<br />

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für den Prüfstand. | Geschichte: Aus Fordson wird<br />

Ford. | Arbeit mit Klassikern: Möhrenernte.<br />

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Die <strong>Traktor</strong>-<br />

Technikgeschichte<br />

von Albert Mößmer

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