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DAS MAGAZIN FÜR HISTORISCHE LANDMASCHINEN<br />
1/2015 DEZ/JAN<br />
SCHLÜTER-PARADE<br />
DSU 25, DS 25<br />
und AS 30<br />
Im Check:<br />
Fendt<br />
<strong>Farmer</strong> 3S<br />
<strong>Farmer</strong> 3 S<br />
<strong>Wirklich</strong><br />
<strong>unverwüstlich</strong>?<br />
Turbomatik-Legende<br />
auf dem Prüfstand<br />
Geheimtipp!<br />
Fordson Dexta<br />
Der unterschätze Allrounder<br />
Auf dem Rübenacker<br />
Vollernter hinter dem Deutz<br />
Im Räderwerk<br />
100 Jahre ZF-Antriebstechnik
NEUES FÜR IHREN ALTEN!<br />
ERSATZTEILE PASSEND FÜR:<br />
DEUTZ, EICHER, FAHR, FENDT,<br />
FORDSON, GÜLDNER, HANOMAG,<br />
JOHN DEERE, KRAMER, MAN,<br />
MASSEY FERGUSON, MCCORMICK,<br />
MERCEDES-BENZ, MWM,<br />
PORSCHE DIESEL, RENAULT,<br />
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EDITORIAL<br />
Die stille Zeit der<br />
Dieselfreaks<br />
Von Ulf Kaack | Verantwortlicher Redakteur<br />
Schrauben,<br />
Fahren,<br />
Träumen<br />
Liebe <strong>Traktor</strong>freunde,<br />
fast ist das Jahr rum, die Saison ist – bis auf einige Wintertreffen für die<br />
Unentwegten der Klassikerzunft – beendet. Es ist nun ruhiger, und so<br />
mancher nutzt die Zeit, um seinen Schlepper in der heimischen<br />
Werkstatt für das kommende Frühjahr auf Vordermann zu bringen.<br />
Andere vertiefen sich in die Restaurierung einer Neuerwerbung … Unser<br />
Hobby wird wahrlich nicht langweilig.<br />
Mit dieser Ausgabe von TRAKTOR CLASSIC – das ist beim Lesen<br />
unschwer festzustellen – gibt es für die Zukunft einige Neuigkeiten: Die<br />
beliebte Reihe über die Geschichte der Geräteträger, ebenso die Chronik<br />
des Schlepperbaus, sind nunmehr abgeschlossen und gehören der<br />
Vergangenheit an. Bei aller Begeisterung für technische und historische<br />
Fakten wird es dafür in Zukunft mehr „menscheln“ im Heft.<br />
Es sind vor allem die Menschen,<br />
die unsere Szene prägen.<br />
Denn es sind gerade diese tollen Typen hinter den <strong>Traktor</strong>en, die kantigen<br />
Charaktere, Macher und kreativen Talente, die die Szene der klassischen<br />
<strong>Traktor</strong>en beleben. Und sie so liebenswert und attraktiv machen:<br />
Bernhard Weindl restauriert den Fendt Geräteträger, der ihn von<br />
Kindsbeinen an begleitet, und begibt sich damit auf Pilgerreise über die<br />
Alpen bis nach Italien. Oder lesen Sie die Geschichte von Iris Meyer. Die<br />
tapfere Gefährtin eines Trecker-Freaks reißt ein unvollendetes Projekt<br />
ihres Partners an sich und berichtet äußerst humorvoll vom Bau eines<br />
Schleppers im Miniaturformat. Der Göttergatte schraubt derweil sein<br />
aktuelles Restaurierungsobjekt in der Werkstatt zusammen. Einfach<br />
köstlich!<br />
Eindrucksvoll ist das breite Spektrum,<br />
das uns unsere gemeinsame Leidenschaft<br />
immer wieder bietet. In diesem<br />
Sinne wünsche ich Ihnen und Euch viel<br />
Spaß mit der aktuellen Ausgabe, ein<br />
besinnliches Weihnachtsfest und einen<br />
guten Start ins Jahr 2015.<br />
Ihr und euer<br />
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TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Foto: L. Böger<br />
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INHALT<br />
Heft 1/2015<br />
MIT POSTER<br />
AUF SEITE 50<br />
28<br />
Fordson Dexta<br />
Acker-Insulaner<br />
Fendt F 255 GT<br />
Pilgerbruder und Gipfelstürmer<br />
22<br />
42<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
Dynastiegründer<br />
PORTRÄT<br />
4<br />
Auferstanden aus Ruinen<br />
Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30: Aus dem Holzgasschlepper<br />
GZA 25 und dem Dieselschlepper DSU 25<br />
erwachsen Schlüters Erfolgsmodelle DS 25 und AS 30. 12<br />
Brite mit US-Wurzeln<br />
Fordson Dexta: Lange Zeit waren die blauen Fordson-<br />
Schlepper Weltmarktführer, parkten jedoch tief im<br />
Keller der deutschen Zulassungsstatistik. Das änderte<br />
sich, als die Amis 1958 ihren Dexta präsentierten. 28<br />
Voll im Saft<br />
TITEL<br />
Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en: Klaus Tietgens<br />
schaute dem Hauslieferanten der niedersächsischen<br />
Rübensaftfabrik über die Schulter. 36<br />
Dynastiegründer<br />
TITEL<br />
TITEL<br />
TITEL<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S: Mit treuherzigem Blick zieht<br />
der Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S im Frühjahr 1966 durch die<br />
Lande. Dabei hat er es faustdick zwischen den<br />
Kotflu?geln: Seine hochmoderne Kraftübertragung<br />
ist der Ausgangspunkt einer Erfolgsstory. 42<br />
SERVICE<br />
Gas- und Luftaustausch<br />
Motorinstandsetzung: Unser Motoren-Spezialist<br />
befindet sich im Endspurt bei der Montage des MWM-<br />
D 308. Noch immer sind etliche Teile nicht an<br />
ihrem Platz. Heute müssen der Ventiltrieb komplettiert<br />
und diverse Komponenten und Abdeckungen<br />
montiert werden. 66<br />
Für kurze und lange Wege<br />
<strong>Traktor</strong>kennzeichen: Weiter geht es durch den<br />
Schilderwald. Für einige Sonderfälle hält der<br />
Gesetzgeber spezielle Nummernschilder bereit.<br />
Hierzu gehören Kurzzeit- und Ausfuhrkennzeichen.<br />
Hier finden Sie alle wichtigen Infos, die sich hinter<br />
beiden verbergen. 74<br />
Ausgebüchst<br />
Gewindereparatur: Wie festsitzende Schrauben<br />
geöffnet und abgebrochene aus einem Gewinde<br />
entfernt werden können, hat Peter Götzinger,<br />
Materialexperte aus Freising, uns bereits gezeigt.<br />
Heute verrät er die Tricks und Kniffe bei der<br />
Gewindereparatur. 78
Schlüter DS 25 und Co.<br />
Der Aufbruch in das Wirtschaftswunder<br />
12<br />
GESCHICHTE<br />
Pilgerbruder und Gipfelstürmer<br />
Fendt GT 255: Fast sein ganzes Leben lang begleitet<br />
Bernhard Weindl der grüne Fendt-Geräteträger –<br />
zunächst in der väterlichen Landwirtschaft und nun,<br />
nach umfangreicher Restaurierung, auf Fernreisen<br />
durch die Alpen bis nach Italien. Die Geschichte einer<br />
ganz besonderen Beziehung. 22<br />
Auf der Augenweide<br />
<strong>Traktor</strong>enmuseum Pauenhof: In neun Hallen<br />
und auf zehn Hektar Außengelände zeigt das Museum<br />
Pauenhof über 400 Trakoren verschiedenster<br />
Epochen und Hersteller. Und ständig kommen neue<br />
hinzu. Birthe Rosenau war für Sie dort und<br />
berichtet über eine eindrucksvolle Sammlung. 84<br />
Das ZF-Räderwerk<br />
TITEL<br />
100 Jahre ZF: <strong>Traktor</strong>enhersteller setzen weltweit<br />
auf High-Tech von ZF. Ihr Siegeszug begann vor 100 Jahren<br />
in Friedrichshafen mit Zahnrädern und Getrieben<br />
für Autos, Boote und Luftschiffe. Harald Focke ging<br />
auf Spurensuche, wurde allerdings nicht am Bodensee,<br />
sondern in Passau an der Donau fündig. 86<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Der besondere Schlepper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Panorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Kleinanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Leser fragen – Experten antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73<br />
Günther, der Treckerfahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />
Kommentar, Quiz, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />
<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />
TRAKTOREN IN<br />
DIESER AUSGABE<br />
Deutz-Fahr AgroXtra 3.57 . . . . . . 36<br />
Eicher LH 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Fendt F 255 GT . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Ford Dexta. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Hanomag Perfekt 301 . . . . . . . . . 10<br />
Hanomag Perfekt 401 . . . . . . . . . 10<br />
Hanomag R 45 . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />
Hofherr-Schrantz Austro-Junior . . 96<br />
IHC 533 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
IHC 724 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Massey-Ferguson MF 135. . . . . . . 10<br />
Massey-Ferguson MF 165 S . . . . . 95<br />
MB-trac 700 . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Rübenernte 36<br />
MB-trac turbo 900 . . . . . . . . . . . . 40<br />
Pallmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
Schlüter DSU 25 . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Schlüter DS 25. . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Schlüter AS 30. . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Steyr 80 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
5
DER BESONDERE SCHLEPPER<br />
Eicher LH<br />
BAJUWARISCHER WERFTARBEITER<br />
Ein Eicher LH 12 – nur 1.130 Exemplare verließen zwischen 1956 und<br />
1959 das Schlepperwerk im oberbayerischen Forstern – ist ja an sich<br />
schon eine Seltenheit. Eine solche Rarität in dieser atypischen Farbgebung<br />
im hohen Norden anzutreffen, ist noch eine deutliche Spur exotischer.<br />
Und man höre und staune: Dieser 1958 gebaute 12 PS-Eicher ist<br />
noch immer in Lohn und Brot. Tagtäglich wird er bei einem Werftbetrieb<br />
an der Weser unweit von Bremerhaven genutzt – schleppt Boote<br />
auf ihrem Trailer über das Betriebsgelände und kommt beim Materialtransport<br />
zum Einsatz. Die salzhaltige Nordseeluft hatte dem Blech des<br />
kleinen Bajuwaren zwischenzeitlich arg zugesetzt, so dass ihm die<br />
Schiffbauer unlängst eine Teilrestaurierung spendierten. Allerdings<br />
nur optisch, denn technisch funktioniert der Eicher LH 12 seit Jahrzehnten<br />
einwandfrei und nahezu wartungsarm. Ulf Kaack<br />
6
Foto: U. Kaack<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
7
PANORAMA<br />
Neuigkeiten und Wissenswertes<br />
Drei Monate lang restaurierten<br />
Vincent und Nico den Kartoffelroder.<br />
HUT AB VOR DEN KIDS!<br />
Schüler restaurieren Kartoffelroder<br />
So vegetierte der Kartoffelroder von<br />
Nicos Onkel vor sich hin.<br />
Zehn und elf Jahre sind sie alt und von<br />
allem begeistert, was mit historischer<br />
Landtechnik zu tun hat. Mit der Restaurierung<br />
eines alten Kartoffelroders<br />
haben Vincent Spamer und Nico Schröder<br />
aus dem hessischen Grünberg ihr<br />
vorläufiges Meisterstück abgeliefert.<br />
Schon seit vielen Jahren gammelte das<br />
Gerät von Nicos Onkel vor sich hin.<br />
Alle Jugendlichen im Ort kannten den<br />
Kartoffelroder und immer wieder mal<br />
wurde daran „rumgebastelt“. Dass sich<br />
die alte landwirtschaftliche Maschine<br />
immer noch am Fundort befand lag daran,<br />
dass ein Baum mittig durch den Roder gewachsen<br />
war.<br />
Die beiden Freunde durften für ihre Arbeiten<br />
lediglich das Werkzeug des Großvaters<br />
benutzen und am Ende montierte<br />
Opa Rudi einen neuen Balken mit Griff an<br />
den Kartoffelroder. Ansonsten hatten die<br />
Freunde keinerlei Hilfe bei ihrer Restaurierung.<br />
Die nötigen Infos zu den Reparaturen,<br />
der Funktionsweise und zum Originalzustand<br />
des Kartoffelroders holten<br />
sich die beiden Technikfans aus dem In-<br />
ternet. „Den Baum aus dem Kartoffelroder<br />
zu sägen war dann doch schwieriger<br />
als wir anfangs dachten“, erklärt<br />
Nico. „Aber nachdem wir alle Äste abgesägt<br />
und die Büsche entfernt hatten,<br />
konnten wir das schwere Ding rausziehen<br />
und Opa hat uns dann mit seinem<br />
Anhänger geholfen, den Roder nach<br />
Hause zu fahren.“ Nach genau drei Monaten<br />
konnte das Projekt mit einem<br />
hübsch restaurierten und funktionstüchtigen<br />
„Kartoffelroder Lanz LK 20“<br />
abgeschlossen werden.<br />
Fotos: Leopold-Miller<br />
OLDTIMERTREFFEN<br />
Fliegender Fendt<br />
Nein, dies ist kein giftgrünes UFO: Der Fendt fix erhob sich<br />
aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der <strong>Traktor</strong>- und Oldtimerfreunde<br />
im bayerischen Langenhaslach frei am Baukran<br />
schwebend in die Lüfte. Ein imposantes Bild! 80<br />
Mitglieder mit rund 50 <strong>Traktor</strong>en sowie 60 landwirtschaftlichen<br />
Geräten zählt der Verein aktuell. Rund 1.000 Klassiker<br />
samt ihren Besitzern kamen beim Jubiläumstreffen im<br />
Spätsommer zusammen und feierten drei Tage lang das<br />
Ereignis – abgehoben und abgefahren.<br />
Fendt-Impressionen vom<br />
Jubiläumstreffen.<br />
Fotos: S. Arnheiter<br />
8
Fundstücke<br />
aus dem Bildarchiv von<br />
Udo Paulitz<br />
Aufgespürt: Eicher-Diesel-Allradschlepper ED 22<br />
Als Fotograf und Autor ist Udo Paulitz seit Jahrzehnten ein Urgestein der Szene. Zahlreiche Bücher<br />
über Nutzfahrzeuge hat er verfasst, sein Bildarchiv ist eine wahre Schatzkammer, die er immer an<br />
dieser Stelle für die Leser von TRAKTOR CLASSIC öffnet und einen besonderen Exoten vorstellt.<br />
Die Suche nach Möglichkeiten, wie<br />
man Geländefähigkeit und Zugkraft eines<br />
Standardschleppers erhöhen könnte,<br />
stand schon seit jeher im Mittelpunkt<br />
der konstruktiven Bemühungen der<br />
Schlepperhersteller. Unter schwierigen<br />
Geländeverhältnissen konnte ein hinterradgetriebener<br />
<strong>Traktor</strong> recht schnell<br />
an seine Leistungsgrenze kommen. Neben<br />
den aufwendigen und teuren Gleiskettenschleppern<br />
eröffnete sich die<br />
Möglichkeit, wenn man einen <strong>Traktor</strong><br />
mit einer angetriebenen Vorderachse<br />
versah. Nach Kriegsende war es vor allem<br />
die MAN, die seither auf diesem<br />
Sektor mit großer Konsequenz eine Vorreiterrolle<br />
übernahm.<br />
Aber auch andere Hersteller wie<br />
Fendt, Sulzer, Nordtrak und Ursus boten<br />
zu Beginn der 1950er-Jahre zeitweise<br />
solche Modelle an, zumal die Zahnradfabrik<br />
Augsburg (Renk) ein Triebwerk<br />
anbot, das einen Allradantrieb mit vier<br />
gleichen Rädern ermöglichte. Auch Eicher<br />
gedachte sich am Bau solcher Spezialschlepper<br />
zu beteiligen. Den Anfang<br />
machte im Juli 1955 der auf der motorischen<br />
Basis des Standardschleppers ED<br />
22 aufgebaute ED 22 Allrad. Mit Ausnahme<br />
von Motor und Typenbezeichnung<br />
hatte dieses Fahrzeug mit dem<br />
hinterradgetriebenen Schlepper aber<br />
kaum etwas gemeinsam.<br />
Der luftgekühlte, 22 PS starke Einzylinder-Diesel<br />
des Typs ED 1 d war durch<br />
Aufbohrung aus dem 19 PS-Motor<br />
ED 1 b entstanden. Er bot hinreichend<br />
Kraft, sodass Eicher nun das für den<br />
Vierradantrieb vorgesehene fünfgängige<br />
Renk-Triebwerk SGA 22/5 damit zu einem<br />
Allradschlepper kombinieren konnte.<br />
Die Allradvorderachse kam ebenso<br />
wie die Lenkung von ZF. Nachteilig war,<br />
dass der Allradantrieb permanent auf alle<br />
vier Räder erfolgte und nicht abschaltbar<br />
war. Da ein Längsdifferenzial zwischen<br />
Vorder- und Hinterachse fehlte, ergab<br />
sich bei der Fahrt auf der Straße ein ziemlich<br />
gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten.<br />
Ein weiterer Minuspunkt war der<br />
sehr große Wendekreis, was auf den<br />
niedrigen Einschlagwinkel der Vorderräder<br />
zurückzuführen war. Ein besonders<br />
großes Geschäft war der recht teure<br />
Allradtraktor für Eicher sicher nicht;<br />
lediglich 156 Maschinen verließen bis<br />
1959 die Werkstore. Da der Allradantrieb<br />
zu der Zeit noch kein allgemein<br />
gültiges Thema war, blieb seine Verwendung<br />
auf diejenigen Zwecke<br />
beschränkt, bei denen sein Einsatz unbedingt<br />
notwendig war.<br />
Udo Paulitz<br />
STERN IN FLAMMEN<br />
MB-trac<br />
abgefackelt<br />
Da stehen jedem Trecker-Freund die<br />
Tränen blank in den Augen: Bei Feldarbeiten<br />
im niedersächsischen Hagewede<br />
in der Dümmer-Region geriet dieser<br />
MB-trac Ende September aus unbekannten<br />
Gründen in Vollbrand. Zu retten<br />
gab es für die Feuerwehr dabei<br />
nichts mehr. Der Bolide aus Gaggenau<br />
hatte nur noch Schrottwert.<br />
Fotos: A. Hofmeister<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
9
PANORAMA<br />
Historisches und Wissenswertes<br />
MARKANTES AUS BRANCHE UND SZENE<br />
Meilensteine<br />
Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse … Was geschah in der Branche, bei den Herstellern und in der Szene? Klaus<br />
Tietgens hat in seinem <strong>Traktor</strong>-Kalendarium rückwärts geblättert und erinnert an dieser Stelle an die wichtigsten<br />
Begebenheiten. Eine informative Reise in die Vergangenheit.<br />
Mit dem Steyr 80<br />
hielt die Massenmotorisierung<br />
Einzug in die<br />
österreichische<br />
Landwirtschaft.<br />
… erhielt Österreich seinen Volksschlepper. Im<br />
Dezember 1949 ergänzte die Steyr-Daimler-Puch<br />
AG ihren seit zwei Jahren gut eingeführten und mehr als 8.000<br />
Mal verkauften Typ 180 um den kleineren 80er. Für dessen<br />
Antrieb sorgte ein Einzylinder-Dieselmotor mit 1,3 Litern<br />
Hubraum und zunächst 13 bzw. nach kurzer Zeit 15 PS. Das<br />
Getriebe verfügte über vier Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang,<br />
die Höchstgeschwindigkeit betrug knapp 15 km/h,<br />
das Eigengewicht rund 1,2 Tonnen. 1950/51 ergänzten ein<br />
Wendegetriebe, der sogenannte Hackfruchttraktor 80 a mit<br />
36-Zoll- statt 24 Zoll-Rädern und der Schmalspurschlepper<br />
80 s das Angebot. Bis 1964 verließen fast 60.000 Exemplare<br />
das Werk, womit der Steyr 80 bis heute als meistgebauter<br />
Schlepper Österreichs gilt. Dazu gesellten sich von 1956 bis<br />
1977 rund 34.000 Einheiten der daraus entwickelten 84er-und<br />
86er-Serien mit 16 bis 18 PS. Kein europäischer Hersteller bot<br />
so lange Ackerschlepper unterhalb von 20 PS an wie Steyr.<br />
Vor 65 Jahren …<br />
… wurden die Hanomags kantig. Die ab Dezember<br />
1964 an Kunden ausgelieferten Modelle Perfekt<br />
301 und 401 gaben sich an einer komplett neuen Formgebung zu erkennen.<br />
Für die Gestaltung hatten die Hannoveraner eigens den renommierten<br />
Industriedesigner Louis Lucien Lepoix beauftragt. Andere Hersteller<br />
schlugen erst Jahre später ähnliche Stilrichtungen ein. Hinter der<br />
renovierten Fassade verbarg sich weitgehend bekannte Technik. Der Perfekt<br />
401 übernahm den kompletten Triebstrang von seinem Vorgänger<br />
Perfekt 400. Zentrale Bestandteile waren der von Borgward übernommene<br />
Vierzylinder-Dieselmotor mit 32 PS und das 6/2-Gang-Gruppengetriebe.<br />
Abgesehen von der auf 25 PS reduzierten Leistung entsprach der Perfekt<br />
301 seinem stärkeren Bruder, der Zweizylindermotor des alten<br />
300ers hatte ausgedient. Der Perfekt 401 war hierzulande bis 1967 der<br />
meistverkaufte Hanomag-Schlepper und brachte es bis 1969 auf mehr<br />
als 7.500 Neuzulassungen, der Perfekt 301 auf gut 2.400. Den Niedergang<br />
des Unternehmens konnten sie indes nicht verhindern.<br />
Vor 50 Jahren …<br />
Ende 1964 setzte der neue Hanomag Perfekt 401 Akzente<br />
in Sachen Formgebung.<br />
Vor 50 Jahren starteten Massey-Fergusons „rote Riesen“<br />
in Form der 100er-Serie ihren Siegeszug.<br />
… startete eine neue MF-Generation ihren Siegeszug.<br />
Auf der Royal Smithfield Show in London zeigte<br />
der Weltkonzern seine neue 100er-Serie unter dem Beinamen „The red<br />
giants“ („Die roten Riesen“) am 7. Dezember 1964 erstmals in der Öffentlichkeit.<br />
Die Händlervorstellung war bereits im Oktober erfolgt. Die<br />
Marktrenner 135 und 165 waren direkte Abkömmlinge ihrer Vorgänger<br />
35 und 65 und wurden gemeinsam mit dem 175 (für Deutschland: 177) in<br />
Frankreich, England und den USA gebaut, die kleineren Modelle 122, 130<br />
und 133 nur in Frankreich, die Großschlepper der 1000er-Serie zunächst<br />
nur in den USA. Die Dieselmotoren stammten ausnahmslos von Perkins<br />
und arbeiteten ab 42 PS mit Direkteinspritzung. Ab der gleichen Leistung<br />
– namentlich ab dem Typ 135 – war die zweistufige Lastschaltung Multi-<br />
Power erhältlich. Mit dieser stetig erweiterten und aktualisierten Baureihe<br />
feierte Massey-Ferguson weltweit große Erfolge. Hierzulande gipfelte<br />
der Höhenflug 1972 in einem Marktanteil von zwölf Prozent.<br />
Klaus Tietgens<br />
Vor 50 Jahren …<br />
Fotos: K. Tietgens<br />
10
ELEKTRONISCHER DREHMOMENTSCHLÜSSEL<br />
Ergonomisch und<br />
einfach zu bedienen<br />
Drehmoment-Schlüssel zählen für Kfz-Meister und Mechatroniker<br />
zur Standardausrüstung. Gut, wenn auch der private Schrauber<br />
ein solches Profi-Werkzeug im Bestand hat. Mit dem elektronischen<br />
Drehmoment-/Drehwinkel-Schlüssel System 7000 eTAC<br />
hat der Remscheider Qualitätswerkzeug-Hersteller HAZET eine<br />
weitere Version im Angebot, die sich jetzt auch besonders gut für<br />
den professionellen Einsatz, aufgrund ihrer einfachen Menüstruktur,<br />
in Betriebs- und Werkstätten eignet.<br />
Der Schlüssel punktet neben seiner ergonomischen Gestaltung<br />
mit der schnellen Menüführung. Die Bedienung ist ordentlich<br />
gegliedert und sehr einfach – Drehmoment und Drehwinkel stellt<br />
man in nur zwei Klicks ein. Durch die feste Voreinstellung – zum<br />
Beispiel bei Toleranz und Nm-Einheit – wird die Menüstruktur<br />
reduziert und damit sehr übersichtlich. Die Menüführung ist zudem<br />
durch Piktogramme vereinfacht. Die Messgenauigkeit liegt<br />
bei ± 2% / ± 1 Digit (bzw. ± 1°) in Drehrichtung rechts und links.<br />
Damit handelt es sich bei dem Produkt um einen Drehmomentund<br />
Drehwinkelschlüssel mit höchster Präzision. Durch den 2-<br />
Komponenten-Griff aus glasfaserverstärktem, schlagzähem<br />
Kunststoff und weichen Griffelementen liegt der Schlüssel angenehm<br />
in der Hand. Die Handhabung ist besonders sicher und<br />
hochpräzise durch eine Dreifach-Signalisierung während des<br />
Schraubverlaufs. Ein akustischer Summer mit Vibration und einer<br />
rundum, aus jeder Lage sichtbaren 360-Grad-LED-Anzeige<br />
mit Ampelfunktion (gelb – grün – rot), signalisiert dem Anwender<br />
frühzeitig, dass er die eingestellten Drehmoment- oder Drehwinkelwerte<br />
erreicht hat und alarmiert bei Überschreiten. Das<br />
große, gut lesbare Display ist um 180 Grad drehbar. Zudem profitiert<br />
der Nutzer von einer großen Messwert-Anzeige inklusive<br />
„i.O. / n.i.O“.-Schraubfall-Bewertung, einer Sicherheits-Ein- und<br />
Abschaltfunktion und einer automatischen, energiesparenden<br />
Stand-by-Funktion.<br />
Durch vier handelsübliche AA-Mignon-Batterien oder wahlweise<br />
auch Akku-Batterien hat das Gerät eine extrem lange<br />
Standzeit. Eine Batterieanzeige informiert über den Ladestatus.<br />
Der Schlüssel ist Made in Germany gefertigt und wird mit ausführlicher<br />
Betriebsanleitung und Zertifikaten im praktischen<br />
Drehpack, inklusive der ½“-HAZET Einsteck-Umschaltknarre<br />
mit 14 x 18 mm Aufnahme geliefert. Weitere Informationen zu<br />
den neuen Werkzeugen gibt es im Online-Katalog unter<br />
www.hazet.de und im autorisierten Fachhandel.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
Technik im<br />
Mittelpunkt<br />
Nach seinem Typenbuch mit der kompletten<br />
Geschichte der Unimog-Baureihen<br />
stellt Carl-Heinz Vogler nun die<br />
wesentlichen technischen Entwicklungen<br />
und die Modellpflege des „Vierelfers“<br />
bis ins Detail vor. Alle Daten hat<br />
er noch einmal anhand von Werksunterlagen<br />
überprüft und bei Bedarf korrigiert.<br />
Zudem hat Vogler, ehemaliger<br />
Daimler-Benz-Konstrukteur und nun Kurator im Unimog-Museum<br />
Gaggenau, großen Wert auf bisher unveröffentlichte Fotos und informative<br />
Grafiken gelegt. Das Buch erzählt keine durchgängige<br />
Geschichte, sondern lädt Einsteiger ein, sich Basiswissen zu verschaffen,<br />
es bietet aber auch Experten präzise und umfassende Informationen<br />
zu Spezialthemen wie Portalachsen, Getriebetypen, Frontanbauten,<br />
Hydrauliksysteme oder die Schubrohrtechnik des Unimogs. Auch<br />
Schwachstellen spürt Vogler auf. Nicht zuletzt gibt er Tipps für die<br />
Restaurierung. HF<br />
Carl-Heinz Vogler: Unimog 411. Typengeschichte und Technik, 138<br />
Seiten, über 200 Fotos und 50 Grafiken, GeraMond, München 2014,<br />
ISBN-13: 978-3-86245-605-5, 19,99 Euro<br />
BUCHTIPP<br />
Das beste Pferd im Stall<br />
Das „Dieselross“ gab es von Ende der<br />
1920er-Jahre bis Anfang der 1960er.<br />
Albert Mößmer gibt einen sachkundigen<br />
Überblick über die populärste<br />
Fendt-Baureihe und beschreibt dabei<br />
für alle Typen Motoren, Getriebe, Ausstattung<br />
und Zubehör. Zusätzliche Datenkästen<br />
bieten ausführliche Informationen.<br />
Einleitend erzählt Mößmer die<br />
Geschichte der bis heute erfolgreichen<br />
<strong>Traktor</strong>enbauer aus dem Allgäu, wo<br />
Fendt in Marktoberdorf nach wie vor<br />
den Ort prägt, auch wenn die Firma seit<br />
1997 zum Landtechnikunternehmen<br />
AGCO gehört. Eigene Kapitel stellen die<br />
Nachfolger der grünen „Dieselrösser“<br />
sowie deren zahlreichen Konkurrenten<br />
vor. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen Tabellen, unter<br />
anderem über Zulassungszahlen, Marktanteile und die Entwicklung<br />
der Schlepperpreise in Deutschland. Die meist farbigen Fotos sind<br />
ebenso vielfältig wie die Grafiken und das Werbematerial. HF<br />
Albert Mößmer: Fendt Dieselross. Typengeschichte und Technik,<br />
144 Seiten, 180 Abbildungen, GeraMond, München 2014, ISBN 978-3-<br />
86245-555-3, 19,99 Euro<br />
HOCHWERTIGE KALENDERMOTIVE<br />
Historische<br />
Schlepper im Einsatz<br />
Mit der Lieblingsmarke durch das kommende Jahr. Im Schwungrad-<br />
Verlag sind fünf Kalender mit beeindruckenden Motiven aus den Archiven<br />
von Peter Glienke, Manfred Hierhager und Kai-Wido Richters<br />
erschienen: <strong>Traktor</strong>en der Marken Schlüter, Fendt, MB-trac, Deutz und<br />
Eicher sind dabei jeweils zu einem Druckwerk zusammengefasst. Weitere<br />
Infos: www.schwungrad .de<br />
11
PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />
Zeitgenössisches Arbeitsgerät:<br />
Andreas Meier fordert seinen<br />
DS 25 vor einem dreischarigen<br />
Beetpflug der Gebrüder<br />
Eberhardt, Ulm.<br />
Deutschland, im Frühjahr 1947.<br />
Der Zweite Weltkrieg ist seit fast<br />
zwei Jahren Geschichte, doch<br />
noch immer bestimmen Not und<br />
Elend den Alltag der Bevölkerung. Weite<br />
Teile des Landes liegen in Schutt und<br />
Asche. In diesen Ruinen mussten viele<br />
Menschen einem der härtesten Winter<br />
des Jahrhunderts trotzen. Noch ahnt niemand,<br />
dass ein heißer, trockener Sommer<br />
12<br />
die Ernteerträge in erschreckendem<br />
Maße dezimieren wird. Mit dem Einsatz<br />
leistungsfähiger Technik hätte sich vermutlich<br />
einiges retten lassen.<br />
Geschwächte Industrie<br />
Die Industrie war durch die Folgen des<br />
Krieges in gleichem Maße geschwächt.<br />
Die traditionsreiche Motorenfabrik Anton<br />
Schlüter steht als Beispiel für viele<br />
Unternehmen. Das erste, 1899 in München<br />
gegründete Werk war bereits 1943<br />
einem Bombenangriff zum Opfer gefallen,<br />
und seit April 1945 glich auch die<br />
Eisengießerei in Freising einem Trümmerhaufen.<br />
Nur die dritte, 1917 ebenfalls<br />
in Freising errichtete Produktionsstätte<br />
ist noch weitgehend intakt und bleibt vor<br />
Demontagen verschont. Anton Schlüter<br />
ist das Betreten seiner Fabrik vorerst un-
SCHLÜTERS AUFBRUCH IN DAS WIRTSCHAFTSWUNDER<br />
Auferstanden<br />
aus Ruinen …<br />
Neuanfang in schweren Zeiten: Aus dem Holzgasschlepper<br />
GZA 25 und dem daraus improvisierten<br />
Dieselschlepper DSU 25 erwachsen Schlüters<br />
Erfolgsmodelle DS 25 und AS 30. Klaus Tietgens<br />
schaut hinter die schöne Fassade der kräftigen<br />
Zweizylinder.<br />
tersagt. Vermutlich hat ihn nur sein hohes<br />
Alter von fast 70 Jahren davor bewahrt,<br />
als „Wehrwirtschaftsführer“ inhaftiert<br />
zu werden.<br />
Zurück zum Diesel<br />
Die stark zerstörte Infrastruktur erschwert<br />
die Materialbeschaffung, so dass<br />
die Produktion auf Sparflamme läuft.<br />
Nicht einmal 200 Holzgasschlepper des<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Typs GZA 25 sind seit Kriegsende gefertigt<br />
worden und gelten dabei längst als<br />
veraltet. Die Verwendung einheimischer<br />
Brennstoffe war von den Nationalsozialistischen<br />
Machthabern bereits 1942 verordnet<br />
worden. Nun wird sogar das<br />
Brennholz langsam knapp. Außerdem ist<br />
die Handhabung der Holzgasfahrzeuge<br />
umständlich und die Nennleistung wird<br />
nur unter günstigen Bedingungen erreicht.<br />
Glücklicherweise lässt sich der<br />
sogenannte, von Deutz, Güldner, MWM<br />
und Schlüter gebaute „Einheits-Gasmotor“<br />
mit einigen Kniffen zum Dieselmotor<br />
umkonstruieren. Nötig sind dafür unter<br />
anderem neue Zylinderköpfe, Kolben,<br />
Laufbuchsen und eine Einspritzanlage<br />
anstelle von Vergaser und Zündmagnet.<br />
Jeder der genannten Hersteller beschreitet<br />
dabei seinen eigenen Weg.<br />
13
PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />
Urahn des DS 25: Der 1942 von den Machthabern geforderte Holzgasschlepper<br />
GZA 25.<br />
Neue Technik unter improvisiertem Rock: Vor Mai 1949 verzichtete<br />
der DS 25 auf eine aufwändige Blechverkleidung.<br />
Schlüter geht wieder auf das bereits<br />
seit den frühen 1930er-Jahren und in den<br />
Vorkriegsschleppern bewährte Schwenkkammerverfahren<br />
über, das entscheidende<br />
Vorteile der Direkteinspritzung und<br />
des Vorkammerverfahrens miteinander<br />
vereint. Direkteinspritzer springen nämlich<br />
ohne Zündhilfsmittel an, arbeiten jedoch<br />
mit vergleichsweise hohen Einspritz-<br />
und Verbrennungsdrücken. Das<br />
bringt beim damaligen Stand der Technik<br />
ein lautes Laufgeräusch und entsprechende<br />
Anforderungen an die Stabilität<br />
mit sich. Gerade bei kleineren Motoren<br />
lassen sich die verschiedenen Vorkammerverfahren<br />
leichter realisieren, zumal<br />
sie einen kultivierteren Lauf garantieren.<br />
Nachteile sind der etwas höhere Verbrauch<br />
und die Tatsache, dass zum Start<br />
Zündhilfsmittel erforderlich werden.<br />
Diese bestehen meist aus einer von außen<br />
in die Vorkammer einzusetzenden<br />
Lunte oder einer elektrischen Vorglühanlage.<br />
Beides wollte Anton Schlüter wegen<br />
der umständlichen Bedienung<br />
und der damals recht anfälligen<br />
Elektrik umgehen. Langwierige<br />
Versuche führten schließlich<br />
zur patentierten Schwenkkammer,<br />
mit welcher der Motor als<br />
Direkteinspritzer gestartet, aber<br />
anschließend nach dem Vorkammerverfahren<br />
betrieben wird.<br />
Dafür müssen lediglich die seitlich<br />
aus dem Zylinderkopf ragenden<br />
Schwenkhebel – einer<br />
pro Brennraum – in die jeweilige<br />
Position gedreht werden.<br />
Nicht wenige DS 25<br />
wurden mit Seitenmähwerk<br />
bestückt.<br />
EDU 25 zu machen. Mittels neuer Kolben<br />
und dazu passender Laufbuchsen wird<br />
die Bohrung von 130 auf 115 mm reduziert<br />
und das Verdichtungsverhältnis von<br />
8,5:1 auf 20:1 erhöht. Anstelle von Vergaser<br />
und Zündmagnet treten eine Reiheneinspritzpumpe<br />
und Zapfendüsen<br />
von Bosch. Die Kurbelwelle mit 150 mm<br />
Hub bleibt erhalten, so dass der Hubraum<br />
von knapp vier auf etwas über drei<br />
Liter schrumpft – gemessen an der weiterhin<br />
mit 25 PS Dauer- bzw. 28 PS<br />
Höchstleistung bezifferten Ausbeute ein<br />
immer noch großzügiges Maß. Im Vorkriegsmodell<br />
DZM 25 hatten zunächst<br />
2,4 und später 2,7 Liter ausgereicht. Da<br />
zudem der voluminöse Gasgenerator entfällt<br />
und der Kraftstofftank zwischen Motor<br />
und Armaturenbrett Platz findet,<br />
wirkt der vom neuen Dieselmotor angetriebene<br />
Ackerschlepper DSU 25 auf den<br />
ersten Blick etwas improvisiert. Eine aufwändige<br />
Blechverkleidung spart sich der<br />
Hersteller in Zeiten allgegenwärtiger Materialknappheit<br />
nämlich, so dass oberhalb<br />
der Vorderachse gähnende Leere<br />
herrscht. Erst ein Stück dahinter steht<br />
der Kühler frei im Fahrtwind. Allein die<br />
durch Trittbretter miteinander verbundenen<br />
Kotflügel und die gepolsterte Sitzbank<br />
erinnern an den Glanz vergangener<br />
Tage, als der DZM 25 mit seiner rundum<br />
geschlossenen Motorverkleidung im eleganten<br />
Gewand eines ackertauglichen Automobils<br />
auftrat. Die Technik des ab April<br />
1947 ausgelieferten DSU 25 – neben Neubauten<br />
entstehen weitere Exemplare<br />
durch Umbau von Holzgasschleppern –<br />
genügt dennoch den Anforderungen der<br />
frühen Nachkriegszeit.<br />
Ein Hauch von Komfort<br />
Die serienmäßige Vorderachsfederung<br />
bringt sogar einen Hauch von Komfort<br />
ins Spiel. Dabei sind zwei grundverschiedene<br />
Systeme erhältlich. Von der<br />
Firma Hahn stammt die bis heute im<br />
Entbehrliches Blechkleid<br />
Neben einem derart aufgebauten<br />
Zylinderkopf sind weitere Änderungen<br />
notwendig, um aus dem<br />
zweizylindrigen Gasmotor EGZ<br />
25 bzw. GZ 1315 den Dieselmotor<br />
Fotos: K. Tietgens<br />
14
In den 1950er-Jahren beliebt: Auf die Zapfwelle<br />
aufsteckbarer Winkeltrieb.<br />
Klein, aber vor sechs Jahrzehnten ausreichend<br />
wirkungsvoll: Rücklicht des DS 25.<br />
Ein Hauch von Komfort.<br />
Gepolsterte Sitzbank<br />
auf dem Ende 1950 gebauten<br />
DS 25.<br />
Linke Motorseite mit Ölbadluftfilter (Mitte<br />
oben) und Schwenkhebel.<br />
„10 Jahre störungsfrei mit Schlüter“ – jetzt<br />
sind es 64 weitgehend störungsfreie Jahre.<br />
Im Fach hinter hinter dem Motor wohnen –<br />
je nach Ausstattung – ein bis zwei Batterien.<br />
Schlepperbau selten gebliebene Drehstabfederung<br />
mit in den hohlen Achskörper<br />
integrierten Drehstäben und nach<br />
vorne gerichteten Schwenkarmen. Größere<br />
Verbreitung erreicht die Lösung der<br />
Bergischen Achsenfabrik mit an einer<br />
querliegenden Blattfeder aufgehängtem<br />
und mittels eines am Kupplungsgehäuse<br />
angelenkten Stützdreiecks geführtem<br />
Achskörper. Ebenfalls von Zulieferern<br />
bezieht Schlüter die durch und durch<br />
konventionellen Kraftübertragungen.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Wahlweise gelangen das SG 22-4 der<br />
Augsburger Firma Renk (ZA) oder das A-<br />
12 der Zahnradfabrik Friedrichshafen<br />
zum Einsatz. Beide Getriebe verfügen jeweils<br />
über vier Vorwärtsgänge und einen<br />
Rückwärtsgang. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
liegt mit der serienmäßigen Bereifung<br />
im Format 9.00-24 bei 18 km/h.<br />
Eine per Fußpedal aktivierte Differentialsperre<br />
verhindert das Durchdrehen eines<br />
einzelnen Hinterrades bei schweren<br />
Zugarbeiten und/oder in anspruchsvollem<br />
Gelände. Wie diese ist auch das geteilte<br />
Bremspedal ein auf Jahrzehnte hinaus<br />
für fast alle Ackerschlepper<br />
typisches Ausstattungsmerkmal. Bei<br />
Straßenfahrt werden beide Hälften miteinander<br />
verriegelt, um eine gleichmäßige<br />
Abbremsung beider Hinterräder zu gewährleisten.<br />
Auf dem Acker können sie<br />
getrennt werden und reduzieren den<br />
Wendekreis günstigenfalls auf wenig<br />
Die Liste der im DS 25 erhältlichen<br />
Getriebevarianten ist lang.<br />
über sechs Meter. Zum Antrieb angehängter<br />
oder stationärer Geräte steht eine<br />
nach hinten aus dem Getriebegehäuse geführte<br />
Zapfwelle zur Verfügung, auf die<br />
bei Bedarf ein Winkeltrieb mit Riemenscheibe<br />
aufgesteckt werden kann. Beide<br />
orientieren sich selbstverständlich an<br />
den damaligen Normen: Die Zapfwelle<br />
rotiert bei Motornenndrehzahl mit 540<br />
U/min, die Riemenscheibe des Renk-Getriebes<br />
mit 1.350 U/min, die des ZF-Getriebes<br />
mit 1.250 U/min. Aufgrund der<br />
unterschiedlichen Durchmesser von 230<br />
bzw. 250 mm wird in beiden Fällen annähernd<br />
die nach DIN 9630 X 54 für 10<br />
bis 30 PS Motorleistung vorgegebene Riemengeschwindigkeit<br />
von 16,75 m/s erreicht.<br />
Begegnung der dritten Art<br />
Eine dritte Getriebevariante ist möglich,<br />
wenngleich sie ab Werk nicht angeboten<br />
wird. In den Holzgasschleppern GZA 25<br />
und GZV 25 sowie in deren dieselbetriebenem<br />
Vorgänger DZM 25 verwendete<br />
Schlüter alternativ zum obengenannten<br />
ZF A-12 nämlich das ASS 14 der Berliner<br />
Maschinenfabrik Prometheus. Dieses<br />
war 1938 das erste „Einheitsgetriebe“, das<br />
sich mit verschiedenen handelsüblichen<br />
Motoren zu einem tragenden Block kombinieren<br />
ließ. Nach dem Krieg ließ die<br />
nunmehr ungünstige geographische Lage<br />
Berlins viele Kunden zur Konkurrenz abwandern.<br />
Durch Umbau vorhandener<br />
Gasschlepper entstanden dennoch einige<br />
Schlüter DSU 25 mit dem Prometheus-Ge-<br />
15
PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />
Mit wenigen Handgriffen<br />
ab- und aufgebaut:<br />
Motorhaube des DS 25. Nur<br />
der Tankdeckel muss zuvor<br />
abgeschraubt werden.<br />
B steht für „Bergische Achse“. Weitere<br />
Buchstaben weisen auf das Getriebe hin.<br />
triebe, das sich in der Handhabung nicht<br />
nennenswert von den beschriebenen Konstruktionen<br />
unterscheidet.<br />
Warten auf den Aufschwung<br />
Das Geschäft kann der DSU 25 trotz praxisgerechter<br />
Ausführung kaum beleben.<br />
Tauschwirtschaft bestimmt den Handel<br />
in Deutschland. Wenn nicht auf diese<br />
Weise, dann sind die dringend benötigten<br />
Ackerschlepper nur gegen Bezugsscheine<br />
erhältlich. Keine 170 Schlepper<br />
verlassen 1947 die Freisinger Werkhallen,<br />
darunter noch 30 mit Gasmotoren.<br />
Mit der Zusammenlegung der drei Westzonen<br />
zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet<br />
verschärft sich die Situation<br />
ab März 1948. Waren werden<br />
zurückgehalten, da man sie erst später<br />
gegen die für die nahe Zukunft erwartete<br />
Komfortmerkmal Nr. 2: Bergische Achse mit<br />
Querblattfeder.<br />
Im Mai 1949 zog die Eleganz ein. Die Kühlerverkleidung<br />
des DS 25.<br />
Das Geschäft kurbelt der DSU 25<br />
nicht merklich an.<br />
neue Währung verkaufen und somit in<br />
wertvolles Startkapital ummünzen will.<br />
Erst der vom Kongress der Vereinigten<br />
Staaten verabschiedete Marschallplan<br />
schürt die Hoffnung auf bessere Zeiten,<br />
und die am 20. Juni 1948 durchgeführte<br />
Währungsreform bringt den ersehnten<br />
Aufschwung. Die Auslagen der Geschäfte<br />
füllen sich binnen kürzester Zeit und<br />
die Zahl der Anbieter von Schleppern<br />
und ihrer Modelle steigt sprunghaft an.<br />
Schlüter hat die Durststrecke zur technischen<br />
Verfeinerung genutzt und bietet<br />
bereits seit Mai 1948 den neuen DS 25<br />
an, der allerdings erst auf den zweiten<br />
Blick vom DSU 25 zu unterscheiden ist.<br />
Der nicht mehr links, sondern rechts aus<br />
dem Zylinderkopf herausgeführte und<br />
erst dahinter nach links verlegte Auspuff<br />
macht es deutlich: Unter der unveränderten<br />
Haube steckt ein neuer Motor. Der<br />
Typ ED 25 unterscheidet sich vom EDU<br />
25 durch einen komplett neu entwickelten<br />
Block und – der Auspuff lässt es<br />
erahnen – einen gleichfalls neuen Zylinderkopf.<br />
Er ist von vornherein auf Dieselbetrieb<br />
ausgelegt und daher kostengünstiger<br />
zu fertigen als sein Vorgänger.<br />
Das zeigt unter anderem die vereinfachte<br />
Anordnung der Einspritzpumpe.<br />
Im Inneren bleibt jedoch vieles beim<br />
Alten. Schwenkkammerverfahren, Verdichtungsverhältnis,<br />
Zylinderabmessungen<br />
und somit der Hubraum sind unverändert,<br />
auch die Leistung wird weiterhin<br />
mit dauerhaft 25 bzw. maximal 28 PS bei<br />
1.500 U/min beziffert. Am übrigen Aufbau<br />
des Schleppers hat sich ohnehin<br />
nichts geändert – abgesehen von einer<br />
seltenen Ausnahme: Drei Exemplare<br />
werden ab November 1948 mit dem<br />
brandneuen ZF-Getriebe A-15 ausgestattet.<br />
Dieses ist für Eingangsleistungen bis<br />
30 PS ausgelegt und hat – damals weitaus<br />
werbewirksamer – fünf Vorwärtsgänge<br />
zu bieten. Damit ergibt sich gegenüber<br />
den bisherigen Varianten eine feinere<br />
Abstufung bei gleichzeitig auf 20 km/h<br />
16
gestiegener Höchstgeschwindigkeit. Erst<br />
ab Mai 1949 wird der DS 25 auch von<br />
weniger versierten Betrachtern als Neuheit<br />
wahrgenommen. Die geänderte Vorderachsaufhängung<br />
bildet mit der völlig<br />
neuen, an den früheren DZM 25 gemahnenden<br />
Kühlerverkleidung ein in sich<br />
geschlossenes Gesicht, das dem Schlepper<br />
einen Hauch von Eleganz verleiht–<br />
vor allem dann, wenn ein festes Blechdach<br />
oder gar ein Fahrerhaus aufgebaut<br />
wird. Letzteres wird allerdings nur bei<br />
Straßenzugmaschinen für zweckmäßig<br />
erachtet und ist daher extrem selten. Für<br />
diesen Anwendungsbereich erscheint<br />
eine neue Getriebevariante willkommen.<br />
Die Viergangvarianten von Renk und ZF<br />
sind nur noch für kurze Zeit erhältlich.<br />
Standard in Sachen Getriebe<br />
Standard wird neben dem jetzt wahlweise<br />
für knapp 25 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />
abgestuften und ab 1953 auf<br />
Wunsch mit zusätzlichem Kriechgang<br />
um 2 km/h angebotenen ZF A-15 ab<br />
Frühjahr 1950 das Renk (ZA) SG 28-7<br />
bzw. ab Juni des Jahres dessen verstärkte<br />
Weiterentwicklung SG 30-7. Diese haben<br />
den vierstufigen Typen eine zusätzliche<br />
Gruppenschaltung voraus. In der langsamen<br />
Gruppe stehen drei Gänge von 3,4<br />
bis 6,5 km/h zur Verfügung, die in der<br />
schnellen Gruppe auf das Zweieinhalbfache<br />
beschleunigt werden – zuzüglich<br />
eines nur in dieser Gruppe schaltbaren<br />
vierten Ganges mit 20 km/h Höchstgeschwindigkeit.<br />
Neben diesen sieben Vorwärtsgängen<br />
stehen zwei Rückwärtsgänge<br />
um zweieinhalb und sechseinhalb<br />
km/h bereit und erleichtern Rangierarbeiten<br />
gegenüber den üblichen einzelnen,<br />
oftmals sehr langsamen Rückwärtsgängen.<br />
Für damalige Spediteure und heutige<br />
Hobbypiloten besonders reizvoll ist die<br />
optionale Schnellgangvariante dieses<br />
Getriebes. Mehr als anderthalbmal so<br />
viel Wegstrecke lässt sich damit in der<br />
gleichen Zeit zurücklegen, was konkret<br />
mehr als 30 km/h vorwärts und knapp 10<br />
km/h rückwärts bedeutet.<br />
Nur eine Drehzahl passt<br />
Eine Eigenheit dieser Kraftübertragung<br />
stört auf der Straße weitaus weniger als<br />
unter Umständen beim Ackereinsatz.<br />
Werbewirksam geben Renk und Schlüter<br />
jeweils zwei Drehzahlen für Zapfwelle<br />
und Riemenscheibe an, die von 540 auf<br />
1.330 U/min umschaltbar sind. Allerdings<br />
ist die Zapfwelle nur mit der niedrigeren<br />
und die Riemenscheibe nur mit<br />
der höheren Drehzahl, entsprechend einer<br />
Riemengeschwindigkeit von etwa 18<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Technische Daten<br />
Typ DSU 25 und DS 25 DS 25 (4-Gang) AS 30<br />
Produktionszeit 4/47 – 5/49 5/49 – 9/54 11/54 – 3/57<br />
Produktionszahl 215 + 430 3.655 597<br />
Fahrgestellnummern DSU: 311361-475; 101763-767; 102326- 337500-<br />
101806-905 105975 338099<br />
DS: 101776-785;<br />
101906-325<br />
Motor EDU 25; ED 25 ED 25 ASM 30<br />
Zyl. / Bohrung x Hub (mm) / 2 / 115 x 150 / 2 / 115 x 150 / 2 / 115 x 150/<br />
Hubraum (cm 3 ) 3.116 3.116 3.116<br />
Verdichtungsverhältnis 20:1 20:1 20:1<br />
Leistung (PS/bei U/min) 28 / 1.500 28 / 1.500 30 / 1.500<br />
Max. Drehmoment<br />
(Nm/bei U/min) 152 / 1.000 152 / 1.000 152 / 1.000<br />
Batterie 2 x 12 V / 50 Ah 2 x 12 V / 50 Ah 12 V / 56 Ah;<br />
mit Anlasser<br />
105 Ah<br />
Lichtmaschine 12 V / 75 W 12 V / 75 W 12 V / 90 W<br />
Kupplung F&S K 16 Z F&S K 16 Z; ab 7/50 F&S G 22 Z<br />
(ab FG-Nr. 203086):<br />
G 22 Z<br />
Getriebe; Gänge v/r ZA SG 22-4; 4/1 ZA SG 22-4; 4/1 ZA SG 30-7; 7/2<br />
ZF A-12; 4/1 ZA SG 28-4; 4/1 ZF A-15; 5-6/1<br />
ZF A-15; 5/1 ZA SG 28-7; 7/2 ZF A-17; 5-6/1<br />
ZA SG 30-7; 7/2<br />
ZF A-12; 4/1<br />
ZF A-15; 5/1<br />
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 17,3 – 19,9 17,3 – 30,6 19,9 – 31,2<br />
Vorderachse TLH 905; TLH 906 TLH 905; TLH 906 TLN 906/1;<br />
(Bergische Achsenfabrik) (Bergische Achsenfabrik) ab 3/56: TLN<br />
Drehstabfeder-Achse 906/2<br />
(Hahn)<br />
(Bergische<br />
Achsenfabrik)<br />
Länge (mm) 3.100 3.055 – 3.180 3.055 – 3.100<br />
Breite (mm) 1.600 1.600 – 1.620 1.620<br />
Höhe über Lenkrad (mm) 1.650 1.650 – 1.680 1.680<br />
Höhe über Fahrerdach (mm) 2.275 – 2.365 2.365<br />
Radstand (mm) 1.900 1.905 – 1.950 1.905 – 1.950<br />
Bodenfreiheit (mm) 330 320 – 350 380 - 470<br />
Spurweite vorne (mm) 1.270 / 1.450 1.250 / 1.500 1.250 / 1.500<br />
Spurweite hinten (mm) 1.270 / 1.460 1.270 / 1.460 1.250 / 1.500<br />
Wendekreis<br />
mit Lenkbremse (mm) 6.100 6.100 – 6.400 6.100 – 6.400<br />
Eigengewicht (kg) 1.900 1.900 – 1.990 1.950 – 2.000<br />
Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.250 2.150 – 2.500 2.550 – 3.450<br />
Zul. Vorderachslast 890 780 – 950 1.050 – 1.250<br />
Zul. Hinterachslast 1.360 1.370 – 1.550 1.500 – 2.200<br />
Vorderreifen 6.00-16; 6.00-20 6.00-16; 6.00-20; 6.00-16;<br />
6.50-20 6.00-20;<br />
6.50-20<br />
Hinterreifen 9.00-24 9.00-24; 11.25-24; 11.25-24;<br />
9.00-40; 10-28; 12.75-28;<br />
9-42 10-28; 11-28;<br />
11-38; 9-42<br />
Preis (DM) k. A. ca. 9.000 (um 1950) 8.410<br />
(1955/56)<br />
Serienausstattung Zugmaul vorn, gefederte Anhängekupplung hinten,Ackerschiene, Lenkbremse,<br />
Differentialsperre, gepolsterte Sitzbank (später Zusatzausstattung; Serie: gefederter Fahrersitz),<br />
Beifahrersitz, Werkzeugkasten mit Werkzeug, Getriebezapfwelle, Riemenscheibe, 12-Volt-<br />
Beleuchtung, Anlasserzahnkranz, Antrieb für Luftkompressor, ordereKotflügel und Trittbretter<br />
m/s zu gebrauchen. Erstere wird nur in<br />
der langsamen Getriebegruppe, also je<br />
nach Ausführung unterhalb von 7 oder<br />
10 km/h, letztere nur in der schnellen<br />
Gruppe, also oberhalb von 8 oder gar 12<br />
km/h erreicht. Da Zapfwellengeräte zumeist<br />
mit geringen Fahrgeschwindigkeiten<br />
und Riemenscheibengeräte stationär,<br />
in diesem Fall also mit eingelegter<br />
schneller Gruppe, aber Gangschalthebel<br />
in Neutralstellung betrieben werden,<br />
kann man mit der ungewöhnlichen<br />
Technik durchaus leben. Überrascht<br />
wird man schlimmstenfalls, wenn man<br />
sich zuvor nicht mit dem Aufbau des Getriebes<br />
auseinandergesetzt hat – wobei<br />
eine zu schnell laufende Dreschmaschine<br />
eindeutig die unliebsamere Überraschung<br />
bergen kann als eine zu langsam<br />
laufende Ballenpresse.<br />
Kleine Schwachpunkte<br />
Solch unliebsame Erfahrungen blieben<br />
dem Eigner des auf diesen Seiten vorgestellten<br />
DS 25 glücklicherweise bislang<br />
erspart. Andreas Meier ist im niederbayerischen<br />
Eggenfelden zu Hause und<br />
konnte vor Jahren dieses wunderschön pa-<br />
17
PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />
Wartungsfreundlich: Die kleine<br />
Motorhaube legt einen Großteil<br />
der Technik frei.<br />
Die Trittbretter gab es schon seit 1947 am<br />
DSU 25. Sie erleichterten den Aufstieg.<br />
Die abgewinkelte Achsfaust schafft<br />
willkommene Bodenfreiheit.<br />
Arbeitsplatz des DS 25 mit weitgehendem<br />
Fußboden und zwei Schalthebeln.<br />
tinierte und technisch weitgehend funktionstüchtige<br />
Exemplar ergattern. Nach der<br />
obligatorischen Instandsetzung zeigt der<br />
Eicher- und Schlüter-Fan seine Zugmaschinen<br />
nicht nur gerne auf Treffen im<br />
süddeutschen Raum, sondern scheut sich<br />
ebenso wenig davor, sie vor historisches<br />
Ackergerät zu spannen. Vor dem dreischarigen<br />
Eberhardt-Beetpflug macht der mit<br />
Renk-Siebenganggetriebe ausgerüstete DS<br />
25 optisch wie akustisch eine gute Figur<br />
und bewegt sich zumeist im dritten Gang<br />
der langsamen Gruppe fort. Hier kann es<br />
schon einmal Probleme geben, da der kräftige<br />
Motor zusammen mit dem Zahn der<br />
Zeit an den Zähnen der Getrieberäder nagt.<br />
Ebenfalls nicht ganz unproblematisch sind<br />
die mit den Radnaben verschraubten Hinterachswellen.<br />
Die an der äußeren Sechskantmutter<br />
zu erkennende Verschraubung<br />
kann im Laufe der Jahre ausschlagen und<br />
Die Suche nach Ersatzteilen ist nicht aussichtslos,<br />
erfordert aber mitunter Geduld.<br />
zu Undichtigkeiten oder im ungünstigsten<br />
Fall zum Verlust eines Rades führen. Ist<br />
eine Reparatur erforderlich, sollte der<br />
Liebhaber neben guten Kontakten zur Szene<br />
vor allem eine gehörige Portion Geduld<br />
mitbringen, denn das Getriebe wurde bis<br />
1960 nur in wenigen tausend Exemplaren<br />
gebaut und in heutzutage für erhaltenswürdig<br />
erachteten Schleppern wie dem<br />
Schlüter oder dem Eicher L 30 verbaut. Potentielle<br />
Ersatzteilträger sind daher selten,<br />
und als Alternative zur Ersatzteilbeschaffung<br />
bieten sich nur kostenintensive Nachfertigungen<br />
an. Das gleiche gilt sinngemäß<br />
für die offensichtlich etwas robusteren ZF-<br />
Getriebe. Am ehesten ist die Versorgungslage<br />
noch beim ZF A-15 als entspannt zu<br />
bezeichnen, das von 1948 bis 1960 in<br />
mehr als 43.000 Exemplaren gebaut wurde<br />
und unter anderem den frühen Varianten<br />
des recht weit verbreiteten Deutz F2L 514<br />
als Rückgrat dient.<br />
Grausamer Kältetod<br />
Genereller Art ist ein Schwachpunkt der<br />
frühen, grundsätzlich für ihre Dauerhaftigkeit<br />
bekannten Schlüter-Motoren: Sie<br />
sind wassergekühlt. Das trifft auf die<br />
meisten Schleppermotoren der damaligen<br />
18
Blechteile und Motor des AS 30 wurden gegenüber<br />
dem DS 25 dezent geändert.<br />
Nicht kompatibel mit dem DS 25: Querblattfeder<br />
an der Vorderachse des AS 30.<br />
Fahrerplatz des AS 30: Einfacher Schwingsitz,<br />
darunter der hydraulische Kraftheber.<br />
Südländische Spezialität: Vom italienischen Importeur wurden<br />
Kraftheber und Tiefpflug der Firma OMA Tonutti nachgerüstet.<br />
Rechte Seite des Motors ASM 30 mit Ölbadluftfilter (Mitte oben) und<br />
Schwenkhebel für den vorderen Zylinder (links daneben).<br />
Zeit zu, und die meisten wurden jahrelang<br />
nur mit Wasser ohne den Zusatz von<br />
Frostschutzmitteln befüllt. Wanderte das<br />
einst stolze Zugtier des Hofes in untergeordnete<br />
Dienste ab oder bekam gar seinen<br />
Ruhestand hinter der Feldscheune verordnet,<br />
geriet es allzu oft in Vergessenheit.<br />
Folglich wurde die Flüssigkeit bei winterlichem<br />
Stillstand nicht abgelassen und<br />
hatte Zeit, sich seelenruhig dem festen<br />
Aggregatzustand zuzuwenden, bei weiterer<br />
Abkühlung auszudehnen und den<br />
Motorblock zu sprengen. Blieb dem gusseisernen<br />
Bauteil dieses grausame Schicksal<br />
erspart, bleibt die Gefahr, dass das<br />
Innenleben des Antriebsaggregates von<br />
fortschreitender Korrosion heimgesucht<br />
wurde.<br />
Ein prüfender Blick in das technische<br />
Wunderwerk kann sich also auch lohnen,<br />
wenn dieses scheinbar anstandslos funktioniert.<br />
Anstandslos funktioniert in der<br />
Regel auch das Schwenkkammerverfahren<br />
– solange der Anwender beachtet,<br />
dass die Bausubstanz nur für den dauerhaften<br />
Blick im Vorkammerverfahren ausgelegt<br />
ist. Wer vergisst, die Schwenkhebel<br />
nach dem Start umzulegen, lässt den Motor<br />
als Direkteinspritzer arbeiten. Im Gegensatz<br />
zu von vornherein darauf ausgelegten<br />
Antrieben bringt das in diesem Fall<br />
keinen Verbrauchsvorteil, dafür aber eine<br />
thermische Überlastung mit sich. Eine<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
durchgebrannte Zylinderkopfdichtung<br />
oder gar Risse in Zylinderkopf und Kolbenboden<br />
können die unliebsame Folge<br />
sein. Ersatz gibt es auch in diesem Fall nur<br />
beim „Schlachter“.<br />
Vom DS 25 zum AS 30<br />
Selten ist ein DS 25 heutzutage nicht zuletzt<br />
aufgrund seines Alters, das viele seiner<br />
Artgenossen längst dahingerafft hat.<br />
Nach der Währungsreform verhalf er seinem<br />
Hersteller hingegen zu einem gelungenen<br />
Neuanfang, konnte 1949 und 1950<br />
Bis zu 50 cm tief gräbt sich das Pflugschar<br />
durch den Boden - und fordert dem Motor<br />
dabei die meisten seiner 30 PS ab.<br />
jeweils fast 700, 1951 rund 900 und 1952<br />
gar mehr als 1.000 Kunden von sich<br />
überzeugen. Danach begann der Absatz<br />
jedoch zu sinken, für das Wirtschaftswunder<br />
im Hause Schlüter sorgten die<br />
vermehrt gefragten kleineren Typen im<br />
Bereich von 15 bis 22 PS. Im Export dominierten<br />
bisweilen stärkere Schlepper,<br />
doch machte dieser bestenfalls 20 Prozent<br />
des gesamten Umsatzes aus. Als Lückenfüller<br />
blieb der DS 25 inmitten der<br />
sukzessive von 15 bis 45 PS ausgebauten<br />
AS-Serie im Programm und räumte das<br />
19
PORTRÄT Schlüter DSU 25, DS 25 und AS 30<br />
Feld erst Ende 1954 zugunsten seines<br />
Nachfolgers AS 30. Die Änderungen hielten<br />
sich in Grenzen. Etwas Make-up in<br />
Form geänderter Blechteile ließ den Neuling<br />
sachlicher erscheinen. Auf die Trittbretter<br />
und die Sitzbank war schon beim<br />
DS 25 gegen Ende der Bauzeit vermehrt<br />
verzichtet worden. Stattdessen wurde –<br />
beim AS 30 fast ausschließlich – ein gefederter<br />
Einzelsitz aufgebaut, welcher der<br />
Bedienung des seit 1951 auf Wunsch erhältlichen<br />
hydraulischen Krafthebers<br />
weniger im Weg stand. Der Motor hieß<br />
jetzt "ASM 30" und war der noch jungen<br />
ASM-Baureihe in Details angeglichen<br />
worden. Seine Leistung wurde mit 30 PS<br />
bei 1.500 U/min angegeben.<br />
Eine Spur sachlicher als sein Vorgänger: AS<br />
30 mit charakteristischer Frontmaske, aber<br />
ohne Frontkotflügel und Trittbretter.<br />
Nachgerüsteter Kraftheber<br />
Wer aufgrund kleinerer Exporterfolge im<br />
Ausland nach einem solchen Schlepper<br />
sucht, kann dort durchaus fündig werden<br />
– aber auch auf eine rührige Fangemeinde<br />
treffen. Den auf diesen Seiten<br />
vorgestellten AS 30 brachte Mario Pastore<br />
vom Schlüter Club Italia gar mit zum<br />
großen Feldtag in Hallbergmoos, um ihn<br />
dort vor einem Tiefpflug ackern zu lassen.<br />
Der Pflug stammt von der italienischen<br />
Firma OMA Tonutti und wurde direkt<br />
nach Anlieferung des Schleppers im<br />
Frühjahr 1956 montiert. Dazu gehört ein<br />
hydraulischer Kraftheber des gleichen<br />
Herstellers. In der Aufpreisliste von<br />
Schlüter fand sich damals nur ein Bosch-<br />
Kraftheber. Die Nachrüstung bereits ausgelieferter<br />
Schlepper war in den 1950er-<br />
Jahren jedoch keineswegs unüblich.<br />
Dabei kamen mannigfaltige Systeme zum<br />
Einsatz, darunter aus Kostengründen<br />
auch mechanische Kraftheber.<br />
Unübersehbare Alterserscheinungen<br />
Ein Schwachpunkt der Konstruktion wurde<br />
immer offensichtlicher. Keines der beiden<br />
bislang angebotenen Getriebe war mit<br />
einer von der Fahrkupplung unabhängigen<br />
Zapfwelle erhältlich. Das erschwerte<br />
den Betrieb schwerer Geräte, denn sie waren<br />
nur gemeinsam mit dem Schlepper in<br />
Gang zu setzen, nicht aber während der<br />
Fahrt ein- und auszuschalten.<br />
Wichtiger: Man konnte nicht bei laufendem<br />
Gerät anhalten und wieder anfahren.<br />
Eine Ausrüstung des AS 30 mit dem<br />
nächstgrößeren ZF-Getriebe A-17 schaffte<br />
Abhilfe, steigerte das Eigengewicht des<br />
im Konkurrenzvergleich ohnehin schweren<br />
Schleppers aber nochmals um mehr<br />
als 100 kg. Nur fünf Exemplare wurden damit<br />
ausgerüstet, insgesamt fand der AS 30<br />
Der Pflug will möglichst parallel geführt<br />
werden, um bei unterschiedlichen Arbeitstiefen<br />
gleich gute Ergebnisse zu liefern.<br />
20
Produktionszahlen<br />
Die bescheidenen Produktionszahlen veranschaulichen den beschwerlichen<br />
Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg. Erst mit dem am 3. April<br />
1948 verabschiedeten Marshallplan und der am 20. Juni desselben Jahres<br />
durchgeführten Währungsreform setzte ein merklicher Aufschwung ein.<br />
Das neue Einstiegsmodell DS 15 belebte das Geschäft ab 1950 zusätzlich.<br />
In jenem Jahr wurden hierzulande 1.318 Schlüter-Schlepper neu zugelassen,<br />
was einem Marktanteil von 3,4 Prozent entsprach. Bis 1955 konnte<br />
der Absatz dank neuer Modelle im Bereich von 15 bis 22 PS weiter gesteigert<br />
werden. Die größeren Typen gerieten darüber allerdings etwas ins<br />
Hintertreffen. Starke Konkurrenten ließen Schlüters Marktanteil zudem<br />
auf 2,2 Prozent sinken. Mit der Flucht in die Marktnische der Großschlepper<br />
und starker Finanzdecke konnte sich der Familienbetrieb dennoch<br />
länger am Markt behaupten als manche Branchengröße. Erst Ende 1993<br />
schloss das traditionsreiche Werk seine Tore.<br />
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Jahr GZA 25 DSU 25 DS 25 DS 15 gesamt<br />
1945 37 - - - 37<br />
1946 119 - - - 119<br />
1947 30 137 - - 167<br />
1948 - 78 205 - 283<br />
1949 - - 650 - 650<br />
1950 - - 680 765 1.435<br />
in zweieinhalb Jahren keine 600 Käufer mehr. Die Konstruktion<br />
kam unübersehbar in die Jahre. Dennoch lebte die Technik in<br />
den mit neuer, einteiliger Motorhaube und einzelradgefederter<br />
Vorderachse versehenen sowie ab September 1958 von direkteinspritzenden<br />
Motoren angetriebenen Nachfolgern AS 320 bzw.<br />
AS 321 bis Juni 1960 weiter. Vor allem im Export erfreuten sie<br />
sich einer gewissen Nachfrage, während im Inland ab September<br />
1958 zumeist der modernere AS 302 den Vorzug genoss.<br />
Er war mit 1,7 Tonnen rund 300 kg leichter, und sein Hurth-<br />
Getriebe besaß zwar ebenfalls nur sechs Vorwärtsgänge, doch<br />
war der erste davon auf Wunsch als extrem langsamer Superkriechgang<br />
ausgebildet, und in der Aufpreisliste fand sich endlich<br />
die von vielen Kunden ersehnte, von der Fahrkupplung unabhängige<br />
Zapfwelle. So alt der DS 25 daneben mittlerweile<br />
auch aussah: Er hatte doch den Grundstein für einen erfolgreichen<br />
Neuanfang gelegt und sich inklusive seiner Derivate mehr<br />
als ein Jahrzehnt am Markt behaupten können. Dass er sich<br />
längst seinen festen Platz in der Sammlerszene erobert hat, steht<br />
ohnehin außer Frage.<br />
Klaus Tietgens<br />
Marktpreise Schlüter DS 25 und AS 30<br />
Aller Anfang ist teuer<br />
Zum Traum der meisten Schlüter-Fans fehlen dem DS<br />
25 mindestens vier Zylinder unter der Haube. Als Einsteiger<br />
für die schlanke Geldbörse taugt er aber ebenso<br />
wenig. Davor ist vor allem die improvisiert wirkende Urform viel zu selten<br />
– und allein dadurch, aber auch durch ihr pures Alter von vielen Sammlern<br />
gesucht. Die ab 1949 vermarktete Variante knüpft mit ihrer wuchtigen<br />
Kühlermaske an die elegante Linie des Vorkriegstyps DZM 25 an, zumal<br />
oftmals Trittbretter und eine gepolsterte Sitzbank montiert sind. Da ebenfalls<br />
nicht allzu viele Exemplare überlebt haben, ist auch dieser DS 25 auf<br />
dem Oldtimermarkt ein Renner – insbesondere dann, wenn er dank des<br />
„schnellen“ Renk-Getriebes auch auf Straße und Feldweg zum Renner<br />
taugt. Ein beachtlicher Teil des Glanzes färbt auf den etwas sachlicher<br />
auftretenden Nachfolger AS 30 ab. Manche Ersatzteile werden heutzutage<br />
nachgefertigt, vieles gibt es – gerade für Motor und Getriebe – aber nur<br />
noch aus Schlachtschleppern. Somit verdienen gut erhaltene Schlepper<br />
bei der Kaufentscheidung prinzipiell den Vorzug. Allzu viel Auswahl bietet<br />
sich dem Interessenten allerdings nicht. Geduld ist also durchaus zweckdienlich.<br />
Preise (Euro)<br />
Zustand fast neuwertig gebraucht stark verschlissen<br />
DS 25, AS 30 11.000 7.000 2.500<br />
AS 30 8.500 5.000 1.700<br />
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PORTRÄT<br />
Fendt F 255 GT<br />
MIT DEM FENDT AUF URLAUBSTOUR<br />
Pilgerbruder und<br />
Gipfelstürmer<br />
Fast sein ganzes Leben lang begleitet Bernhard Weindl der grüne Fendt-Geräteträger – zunächst<br />
in der väterlichen Landwirtschaft und nun, nach umfangreicher Restaurierung, auf Fernreisen<br />
durch die Alpen bis nach Italien. Die Geschichte einer ganz besonderen Beziehung.<br />
22<br />
Für Bernhard Weindl besitzt sein<br />
Fendt einen ganz besonderen Stellenwert.<br />
„Es mag seltsam klingen:<br />
Ein treuer langjähriger Weggefährte,<br />
wie ein Pferd oder ein Hund. Den verschrottet<br />
oder verkauft man nicht einfach<br />
so. Ich jedenfalls nicht. Also habe<br />
ich mich für eine Restaurierung des Erbund<br />
Familienstücks entschieden, die<br />
über ein Alters-Gnadenbrot weit hinausging.“<br />
Doch beginnen wir die Geschichte<br />
von vorn: Bernhard Weindl wächst auf<br />
dem elterlichen Bauernhof, dem größten<br />
im Dorf, im schwäbischen Langenhaslach<br />
auf. Der heute 47-Jährige kann<br />
kaum sicher auf den Beinen stehen, da<br />
absolviert er auch schon seine ersten<br />
Fahrversuche unter Aufsicht von Vater<br />
Alfred am Lenkrad eines Kramer KA 15.<br />
40 Hektar gilt es in wirtschaftlich nicht<br />
einfachen Zeiten zu bewirtschaften: Getreide<br />
und Mais werden angebaut, außerdem<br />
wird Weidewirtschaft für das
Bis 1994 war<br />
der GT 255 im<br />
Vollerwerb und<br />
ging anschließend<br />
in den<br />
Teilzeit-Ruhestand.<br />
Kaum dem Kinderwagen<br />
entstiegen, thront<br />
Bernhard Weindl schon am<br />
Steuer des Kramer KA 15.<br />
Auch bei der<br />
Gartenarbeit<br />
macht Bernhard<br />
Weindls<br />
Geräteträger<br />
eine gute Figur.<br />
Milchvieh betrieben. Als Hauptschlepper<br />
für die schweren Arbeiten kommt<br />
ein Massey Ferguson MF 188 zum Einsatz,<br />
der 1983 durch einen Steyr 8080<br />
Allrad ersetzt wird. Dem kräftigen, roten<br />
Briten trauert Weindl noch heute nach.<br />
Bitte mit Komfort<br />
„Als Hofschlepper legte sich mein Vater<br />
1976 einen Fendt F 250 GT zu“, blickt<br />
der Schwabe zurück. „Mit dem Geräteträger<br />
war er aber nicht zufrieden. Ihn<br />
nervten die unbequeme Sitzposition<br />
und der fehlende Wetterschutz. Also<br />
verkaufte er den ungeliebten Fendt nach<br />
einem Jahr und schaffte den F 255 GT<br />
an, ausgestattet mit rundum geschlossener<br />
Komfortkabine und Standheizung.<br />
So richtig nach dem Geschmack des alten<br />
Herrn! Vom Vorgänger übernahm er<br />
die Ladefläche, den Mähbalken und den<br />
Frontlader. Ich habe noch die Originalrechnung<br />
über 40.100 DM, datierend<br />
vom 18. November 1977.“<br />
Zehn Jahre ist er damals alt und wird<br />
schnell zum „Chefpiloten“ auf dem Geräteträger.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Gleich nach der Schule geht es „auf<br />
den Bock“ und ab auf den Acker. „Mal<br />
ging es mit dem 4.000 Liter-Güllefass<br />
aufs Land, mal hingen zwei mit jeweils<br />
acht Tonnen Getreide beladene Kipper –<br />
natürlich mit Auflaufbremse – hinter<br />
dem 255er GT – und wollten zur Mühle<br />
gebracht werden“, erinnert sich Bernhard<br />
Weindl, nicht ohne eine gehörige<br />
Portion Melancholie. „Geliebt habe ich<br />
das Futterholen von unseren Wiesen. Der<br />
Mähbalken hat das Gras geschnitten, das<br />
von einem ausschwenkbaren Ladewagen<br />
vom Typ Mengele LW 330 S aufgenommen<br />
wurde. Dahinter lief hochbetagt<br />
meine Großmutter Maria mit der Heugabel<br />
und trug die Reste zusammen. Oder<br />
die Aussaat im Frühjahr mit der Nordsten<br />
Sämaschine: Die Säcke mit dem<br />
Saatgut lagen griffbereit vorne in der Ladefläche,<br />
was beim Nachfüllen natürlich<br />
äußerst praktisch war. Ich kann die damaligen<br />
Zeiten in meiner Erinnerung<br />
praktisch riechen.“<br />
Gelegenheitsarbeiter<br />
Krankheitsbedingt gibt Alfred Weindl<br />
1994 die Landwirtschaft auf. Einen Nachfolger<br />
für den Betrieb gibt es nicht. Die<br />
Flächen werden verpachtet, die Maschinen<br />
verkauft. Einzig der Fendt F 255 GT<br />
Der Geräteträger ist ein Stück Familiengeschichte<br />
und -tradition!<br />
bleibt im Familienbesitz und kommt<br />
dann und wann für Transportzwecke<br />
zum Einsatz. Vor allem als Bernhard<br />
Weindl mit seiner Frau Regina 2001 ein<br />
Haus baut, leistet der Veteran hervorragende<br />
Dienste. 2010 stirbt der Vater und<br />
vererbt den Geräteträger an seinen Sohn.<br />
Für ihn ist es ein Vermächtnis.<br />
„Vor fünf Jahren war der Fendt substantiell<br />
in Grund und Boden geritten“,<br />
sagt der Schwabe ohne Schönfärberei.<br />
„6.700 Stunden zeigte das <strong>Traktor</strong>meter<br />
an, eigentlich nicht unbedingt viel. Al-<br />
23
PORTRÄT<br />
Fendt F 255 GT<br />
Angenehmes und Nützliches<br />
Der Fendt F 255 GT entstammt einer<br />
neuen <strong>Traktor</strong>engeneration. In den späten<br />
S1960er-Jahren machten sich die<br />
Hersteller vermehrt Gedanken über den<br />
Komfort und die Sicherheit des Mannes –<br />
oder der Frau – hinter dem Lenkrad.<br />
Annehmlichkeiten, die bislang nicht bekannt<br />
waren: Eine schwingungsarme<br />
und zudem geräuscharme Fahrerkabine.<br />
Dazu kam der Luxussitz – hydraulisch<br />
gedämpft und gewichts-, neigungs- sowie<br />
höhenverstellbar. Alles Dinge, die<br />
heute längst selbstverständlich sind.<br />
DIE RESTAURIERUNG - TEIL I<br />
1. Zunächst wird der Fendt „enthauptet“. 2. Viel Gammel, aber gute Substanz.<br />
3. Nach dem Auftrag der Grundierung. 4. Licht am Ende des Tunnels.<br />
Den Boden der<br />
Ladefläche hat<br />
der Schwabe<br />
mit Lärchenholz<br />
beplankt.<br />
lerdings hatte der GT bis auf einmal, als<br />
vorne die Achsschenkel getauscht werden<br />
mussten, nie eine Werkstatt von innen<br />
gesehen. Pflege und Wartung – sicher<br />
kein Ruhmesblatt in der Familiengeschichte<br />
– gingen gegen Null.“<br />
Aus eingangs genannten Gründen entschließt<br />
sich Bernhard Weindl für eine<br />
Komplettrestaurierung seines dieselnden<br />
Weggefährten. Beruflich hat der Projektmanager<br />
im Anlagenbau zu dieser Zeit<br />
häufig in Saudi-Arabien und Algerien zu<br />
tun. Darum gibt er die Erledigung der<br />
Hauptarbeiten bei der örtlichen Landmaschinenwerkstatt<br />
– einem erfahrenen<br />
Einmannbetrieb, früher auch als Dorfschmied<br />
bezeichnet – in Auftrag.<br />
Topp und Schrott<br />
Am wenigsten Sorgen bereitet der Motor.<br />
Alles dicht, nix klötert, volle Leistung.<br />
Die Kompressionsmessung ergibt<br />
kerngesunde EKG-Daten. So bleibt der<br />
dreizylindrige F3L 912 aus der Fertigung<br />
von Klöckner-Humboldt-Deutz in Köln<br />
ungeöffnet. Einzig die Einspritzdüsen<br />
werden gegen Neuware getauscht.<br />
„Der Mechanikermeister hat den<br />
255er nahezu komplett zerlegt und von<br />
Grund auf wieder aufgebaut“, erklärt der<br />
47-Jährige. „Der größte Brocken war die<br />
Arbeit an der Karosserie. Vor allem die<br />
Kabine wurde bislang nahezu ausschließlich<br />
vom Rost zusammengehalten.<br />
Der ganze Rahmen ist eine vollständige<br />
Neuanfertigung in Handarbeit. Zwei<br />
Scheiben mussten durch Einzelanfertigungen<br />
ersetzt werden.“<br />
Derweil ersetzt Bernhard Weindl die<br />
Bodenbeplankung der Ladefläche mit<br />
robusten Lärchenholzbrettern. Die guterhaltenen<br />
Seitenwände bleiben an Ort<br />
und Stelle. Der seit langem defekten<br />
Eberspächer-Standheizung entlockt der<br />
örtliche Bosch-Dienst nach fachmännischer<br />
Reparatur wieder wohlige Wärme.<br />
Unumgänglich sind Investitionen in<br />
neue Reifen und eine neue Batterie. Den<br />
Geber für die Tankanzeige macht er gängig<br />
und tauscht die nicht mehr vorhan-<br />
Fotos: B. Weindl<br />
24
DIE RESTAURIERUNG - TEIL II<br />
1. Der Motor bleibt ungeöffnet. 2. Die Basis ist frei von Rost.<br />
Marktpreise<br />
Fendt F 255 GT<br />
Die Anschaffung eines GT<br />
255 ist mit Sicherheit eine<br />
Überlegung wert, denn so<br />
einige Aspekte sprechen für diesen Youngtimer:<br />
Mit kaum mehr als 2.200 produzierten<br />
Exemplaren zählt er einerseits nicht zur Massenware,<br />
andererseits dürften sich noch so<br />
einige in Lohn und Brot bei landwirtschaftlichen<br />
Betrieben befinden. Ein Geräteträger<br />
bietet einen Hauch von exotischem Nimbus in<br />
der Szene und hat so ganz nebenbei auch einen<br />
erheblichen Nutzwert für den Alltag des<br />
Oldiefreundes. Die Ersatzteillage ist in weiten<br />
Teilen entspannt. Was das Magazin des Fendt-<br />
Lageristen nicht mehr hergibt, kann mit relativ<br />
geringem Aufwand nachgefertigt oder<br />
durch Gebrauchtteile ersetzt werden.<br />
Zustand fast gebraucht stark verneuwertig<br />
schlissen<br />
Preis (Euro) 15.000 8.000 3.500<br />
3. Eine durchaus komplexe Technik.<br />
denen Beschläge der Schiebefenster<br />
mangels nicht mehr lieferbaren Ersatzes<br />
gegen ähnliche Teile aus dem Fendt-Ersatzteilregal.<br />
Die Rückfahrscheinwerfer<br />
werden ebenso erneuert wie die Scheinwerfereinsätze<br />
vorn.<br />
„Abweichend vom Original habe ich<br />
den vormals kurzen Scheibenwischer<br />
gegen einen flachen und längeren aus<br />
moderner Fertigung getauscht“, plaudert<br />
er. „Bei meiner Körpergröße habe ich bei<br />
Regenwetter exakt durch den Bereich<br />
4. Der Fendt<br />
in neuem<br />
Glanz.<br />
der Windschutzscheibe geblickt, wo der<br />
Wischer nicht hinkam. Ansonsten war<br />
die Elektrik unproblematisch. Die Hydraulik<br />
funktionierte ebenfalls hervorragend<br />
und blieb unangetastet. Auf der<br />
Ackerschiene habe ich lediglich einen<br />
Kugelkopf montiert, um einen Pkw-Anhänger<br />
ziehen zu können.“ Nachdem das<br />
schwergewichtige Puzzlespiel wieder<br />
zusammengefügt ist und auch der Lackierer<br />
seinen Job erledigt hat, steht der<br />
fast vier Jahrzehnte alte Fendt F 255 GT<br />
in nahezu perfektem Zustand da.<br />
Die Sinnfrage<br />
Spätestens jetzt stellt sich für den stolzen<br />
Besitzer die Frage nach einer sinnvollen<br />
Nutzung. Bernhard Weindl: „Als<br />
16-Jähriger träumte ich davon, mit dem<br />
Geräteträger um die Welt zu fahren. Daran<br />
erinnerte ich mich jetzt. Außerdem<br />
hatte ich vor einigen Jahren den Jakobsweg<br />
in der Schweiz erwandert. So was<br />
schwebte mir vor – eine gemeinsame Pilgerreise<br />
mit dem langjährigen eisernen<br />
Freund und Weggefährten zur Selbstbesinnung<br />
und inneren Einkehr. Nur wir<br />
beide. Mag sein, dass das für manchen<br />
Rast auf dem sonnigen Gipfel.<br />
Reichlich Tunnelpassagen sind unterwegs in den Alpen zu absolvieren.<br />
Über verschneite Alpenpässe.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
25
PORTRÄT<br />
Fendt F 255 GT<br />
Zeitgenossen etwas weltfremd, esoterisch<br />
oder ganz schlicht beknackt klingt.<br />
Aber genau so war’s, und ich steh dazu!“<br />
Erst am Vorabend der Reise legt<br />
Weindl das Ziel fest: Nach Mailand soll<br />
es gehen. Zuvor sind die Alpen zu bezwingen,<br />
und ein Abstecher zum Lago<br />
Maggiore muss auch drin liegen. Mit der<br />
Geschwindigkeit eines zügigen Fahrradfahrers<br />
startet er Mitte Mai 2014 Richtung<br />
Süden. Ohne Probleme meistert der<br />
Fendt den Pass von Vaduz nach Malbun<br />
in Liechtenstein. Freundliche Zöllner an<br />
der Schweizer Grenze staunen nicht<br />
schlecht über das ungewöhnliche Duo<br />
an ihrer Station. Sie raten zur Passage<br />
des über 2.100 Meter hohen Splügenpasses,<br />
da der von Weindl anvisierte San<br />
Bernardino wegen heftigen Schneefalls<br />
gesperrt ist. Ungemütlich wird es dank<br />
Heizung und Komfortkabine jedoch nie.<br />
„Im Großraum Mailand fand ich mich<br />
plötzlich auf einer stark frequentierten Autobahn<br />
wieder“, grinst der tapfere Schwabe.<br />
„Ich hatte zu sehr auf das Navigationssystem<br />
vertraut und steuerte in meiner<br />
Hilflosigkeit die nächste Polizeistation an.<br />
Statt eine Strafe zu kassieren, eskortierten<br />
uns die freundlichen Carabinieri mit dem<br />
Polizeiwagen bis in die Stadt hinein. Direkt<br />
in die Altstadt von Mailand bin ich<br />
dann aber doch besser mit der U-Bahn gefahren.“<br />
Wir hätten wohl kaum durch die<br />
engen Gassen gepasst.<br />
Pässe zu fahren sind für den Fahrer und<br />
den Geräteträger eine spannende Sache.<br />
Stress mit den Carabinieri<br />
Weniger freundlich ist die italienische<br />
Polizei anschließend, als er gemächlich<br />
am Ufer des Comer Sees entlang tuckert:<br />
„Mit Blaulicht und akustischem<br />
Vollalarm überholte mich mit einem<br />
Mal ein Streifenwagen und stellte<br />
sich quer vor dem Fendt über die Straße.<br />
Die Ordnungshüter stiegen aus und<br />
beschimpften mich wüst und lautstark.<br />
Ich sei ein rollendes Verkehrshindernis,<br />
schimpften sie und machten sich<br />
schnell und ohne juristische Konsequenzen<br />
für mich wieder aus dem<br />
Staub. Im Geiste schickte ich ihnen meinen<br />
ausgestreckten Mittelfinger hinterher.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit betrug<br />
auf dieser Straße 30 Stundenkilometer<br />
und wir waren nur geringfügig langsamer.“<br />
Nach fünf Tagen geht es zurück über<br />
den rund 2.100 Meter hohen Sankt Gotthard<br />
in Richtung Heimat. Weiter führt<br />
der Weg zum Oberalppass – ebenfalls<br />
über 2.000 Meter hoch – mit der Rheinquelle<br />
und vorbei am Matterhorn. Dann<br />
findet sich das Pilgerduo unverhofft in<br />
einem Tunnel wieder: „Der war für landwirtschaftliche<br />
Fahrzeuge gesperrt. Umdrehen<br />
war nicht möglich, also durch!<br />
2,5 Kilometer talwärts durch den kurvigen<br />
Tunnel. Angstschweiß ließ die Scheiben<br />
beschlagen. Offensichtlich saß aber<br />
kein Ordnungshüter an der Videoüberwachung.<br />
Zurück im Tageslicht blieben<br />
wir von Strafzetteln und Bußgeldern verschont.“<br />
Die Bilanz einer Woche: 1.100 Kilometer,<br />
Wind und Wetter, Regen und<br />
Schnee, Sonne und Palmen, Berge und<br />
Strand … Was für ein komprimiertes<br />
Wechselbad für die beiden Pilgerbrüder!<br />
Bernhard Weindl nimmt‘s mit der gebotenen<br />
Gelassenheit: „Eine ruhige Tour<br />
war das, voller Besinnlichkeit und<br />
gleichzeitiger Euphorie. Der Fendt<br />
schnurrte ohne Mucken. Ich habe die<br />
Natur genossen und zahlreiche Begegnungen<br />
mit überwiegend freundlichen<br />
Menschen. Die erhöhte Position auf dem<br />
Youngtimer trifft auf<br />
antiquiertes landwirtschaftliches<br />
Gerät auf<br />
italienischem Boden.<br />
Mediterrane Idylle: ein<br />
Fendt unter Palmen!<br />
Technische Daten<br />
Techn. Bezeichnung Fendt F 255 GT<br />
Bauzeit 1976 - 1984<br />
Stückzahl 2.262<br />
Motor<br />
KHD F3L 912 H<br />
Verfahren<br />
Viertakt/Direkteinspritzung<br />
Kühlung<br />
luftgekühlt<br />
Zylinderzahl 3<br />
Hubraum (cm 3 ) 2.827<br />
Bohrung x Hub (mm) 100 x 120<br />
Leistung (PS/bei U/min) 50 / 2.300<br />
... ab 1977 55 / 2.500<br />
Getriebe<br />
Fendt<br />
Gänge v/r<br />
14/4, auf Wunsch<br />
6/2 Kriechgänge<br />
Höchstgeschw. (km/h) 30<br />
Leergewicht (kg) 3.050<br />
Zul. Gesamtgewicht (kg) 4.600<br />
Länge (mm) 4.637<br />
Breite (mm) 1.879<br />
Höhe (mm) 2.564<br />
Radstand (mm) 2.998<br />
Spurweite v/h (mm) 1.500 / 1.506<br />
Bereifung v/h 7.50-16 / 13.6-36<br />
oder 12.4-38<br />
Kaufpreis (DM) 1977: 36.500<br />
26
Straflos hat Bernhard Weindl mit dem F 255 GT<br />
den verbotenen Schweizer Tunnel gemeistert.<br />
<strong>Traktor</strong>sitz ermöglicht andere Perspektiven,<br />
die Langsamkeit eine differenzierte<br />
Wahrnehmung aller Sinne.“<br />
Zukunftspläne<br />
Den Schwaben hat’s gepackt, keine Frage.<br />
Zwischenzeitlich bereist er den<br />
Rheingau mit dem Fendt F 255 GT. Vier<br />
Tage, 800 Kilometer. Im Technikmuseum<br />
Sinsheim parkt er den Geräteträger<br />
unter der Concorde, in Heidelberg<br />
vor dem Schloss und in Hoffenheim neben<br />
dem Fußballstadion.<br />
Genächtigt hat Bernhard Weindl unterwegs<br />
in Jugendherbergen oder in seinem<br />
Arbeitstiere unter sich, irgendwo auf einer<br />
Passstraße in den Alpen.<br />
Parken unter der Concorde. Im Technikmuseum<br />
Sinsheim geht das!<br />
Zelt. Die nicht ganz ernst gemeinte Idee des<br />
Verfassers dieser Zeilen, auf der Ladefläche<br />
einen Campinganhänger ohne Fahrgestell<br />
zu installieren, fand er so dümmlich gar<br />
nicht. „Unkonventionell, praktisch und<br />
technisch machbar“, und begann im Kopf<br />
zu konstruieren. Hätte ich bloß nichts gesagt!<br />
Trecker-Treffen, Schaupflügen und<br />
Korso-Fahren sind nicht so seins. „Ich<br />
mag das Alleinsein mit dem Fendt und<br />
die herzlichen Begegnungen am Rand<br />
der Strecke“, sagt Bernhard Weindl und<br />
fügt nachdrucksvoll an: „Nein, ich bin<br />
kein einsiedlerischer Einzelgänger, keinesfalls!<br />
Für mich birgt das Unterwegssein<br />
mit der soliden alten Technik und<br />
das Ausgebremstsein in dieser schnelllebigen<br />
Zeit entspannende und meditative<br />
Momente. Ein Ausgleich vom hektischen<br />
Alltag. Andere gehen Angeln oder<br />
machen Wellness-Urlaub.“<br />
Unbestritten, die Reisetätigkeit des<br />
Schwaben und seines Pilgerpartners namens<br />
Fendt werden auch in Zukunft<br />
weitergehen. Spontan und intuitiv. Mal<br />
ganz ehrlich, ist dieser vordergründige<br />
Sonderling da nicht irgendwie auf einem<br />
völlig genialen Trip?<br />
Ulf Kaack<br />
Einen Moment verharren<br />
und in sich gehen.<br />
Doch dann geht es mit<br />
Neugierde wieder<br />
hinaus in die bunte Welt<br />
– so die Devise von Bernhard<br />
Weindl.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
27
PORTRÄT<br />
Fordson Dexta<br />
ACKER-INSULANER: FORDSON DEXTA<br />
Brite mit US-Wurzeln<br />
Lange Zeit waren die blauen Fordson-Schlepper Weltmarktführer, parkten jedoch tief<br />
im Keller der deutschen Zulassungsstatistik. Das änderte sich, als die Amis 1958 ihren Dexta<br />
präsentierten. Bodo Wistinghausen hat ein Exemplar unter die Lupe genommen.<br />
Fotos: B. Wisitinghausen<br />
28
Auch wenn es technische<br />
Parallelen zum<br />
MF 35 gibt, bleibt der<br />
Dexta doch eine eigenständige<br />
Erscheinung.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
29
PORTRÄT<br />
Fordson Dexta<br />
Die Wartungsklappe<br />
mit zwei<br />
Chromgriffen<br />
ermöglicht nur<br />
einen begrenzten<br />
Zugang zum<br />
Motor.<br />
Wie kommt ein Fordson Dexta ins<br />
westfälische Salzkotten? Im Ort<br />
gab es einen Landmaschinenhändler,<br />
der die Marke in seinem<br />
Programm hatte. Soweit nichts Außergewöhnliches.<br />
Dennoch ist die Geschichte<br />
um den blauen Schlepper von Norbert<br />
Kleine erzählenswert. Denn der 1961 gebaute<br />
Dexta des 44-Jährigen befindet sich<br />
im Erst-, oder sagen wir besser Familienbesitz.<br />
Er erzählt: „Mein Onkel bewirtschaftete<br />
einige Hektar eigenes Land, verdiente<br />
sein Geld aber vorwiegend als Lohnunternehmer.<br />
Den Dexta setzte er bis 1975 vor<br />
seiner 400-Liter-Spritze ein. Anschließend<br />
fungierte der blaue Brite nur noch als Drittschlepper<br />
in Reserve. Mein Onkel hatte da<br />
schon einen IHC 453 zugekauft.“<br />
Aber immerhin, er hat ihn behalten.<br />
Und als Norbert Kleine vor etlichen Jahren<br />
die mittlerweile stillgelegten Hofgebäude<br />
übernahm, war der blaue Trecker noch da.<br />
Für ein bisschen Arbeit zum Instandhalten<br />
der Ländereien war der Fordson immer<br />
noch bestens geeignet. Vor zehn Jahren, als<br />
der Oldie auch zum Hobby wurde, hat der<br />
gelernte Landmaschinenmechaniker den<br />
Dexta restauriert. Jetzt steht er prächtig da<br />
und macht seinem Besitzer viel Freude,<br />
auch bei der Interessengemeinschaft Sälzer<br />
Treckerfreunde. Für ihn als Vorsitzenden<br />
ist ein schöner Schlepper fast ein Muss<br />
– mit eigener Historie umso besser.<br />
Die kleine Klasse übersprungen<br />
So ein Fordson Dexta ist hierzulande eine<br />
eher seltene und daher auffällige Erscheinung.<br />
Und er hat auch einiges zu bieten.<br />
Von technischen Spezialitäten bis hin zu<br />
sonderlichen Eigenheiten kommt viel zusammen<br />
an erwähnenswerten Details. Im<br />
Zentrum steht zunächst der wassergekühlte<br />
Dreizylinder mit 31 PS Leistung. Als sich<br />
Ford aufmachte, in England den Dexta zu<br />
produzieren und auch den Kontinent damit<br />
zu versorgen, war das die Klasse mit<br />
dem größten Marktpotential.<br />
Immer wieder wird in Fachkreisen behauptet,<br />
dass sich Ford bei seinem Dexta<br />
am schon in Deutschland etablierten Konkurrenten<br />
Ferguson orientiert habe. Optisch<br />
ähneln sich die beiden Modelle sehr,<br />
was nicht verwundert, geht das Grundprinzip<br />
doch auf eine gemeinsame Entwicklung<br />
von Fordson und Ferguson aus den<br />
späten 1930er-Jahren zurück: den<br />
Ford/Ferguson 9N. Einige Teile sollen sogar<br />
baugleich sein, doch dazu später mehr.<br />
In jedem Fall setzten beide Marken auf eine<br />
Ein Fordson Dexta ist mit Sicherheit<br />
mehr als eine Kopie des MF 35.<br />
hohe Fertigungstiefe und verwendeten Getriebe<br />
und Vorderachsen aus eigenem<br />
Haus.<br />
Antriebskonzepte<br />
Bei der Motorisierung folgten sie hingegen<br />
unterschiedlichen Philosophien. Baute<br />
Ferguson – abgesehen von Ottomotoren –<br />
zunächst den vierzylindrigen Diesel 23 c<br />
der Standard Motor Company ein, wechselte<br />
das inzwischen unter dem Namen<br />
Massey-Ferguson firmierende Unterneh-<br />
30
Der Mittelachsbolzen ist werkseitig etwas schwach dimensioniert<br />
und lässt sich nicht gut schmieren.<br />
Die Vorderachse des Fordson Dexta ist verstellbar und entspricht<br />
fast einer Hochradausführung.<br />
Die Einspritzpumpe von Simms ist für deutsche Verhältnisse ein<br />
Exot. Ersatz ist nicht einfach zu bekommen.<br />
Die vom Massey-Ferguson MF 35 übernommenen Kotflügel hat Norbert<br />
Kleine mit Blechen nach vorne erweitert.<br />
Fordson Dexta: die Modellgeschichte kompakt<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Wie im Automobilbereich revolutionierte Ford<br />
auch die <strong>Traktor</strong>enproduktion. Schon im Jahr<br />
1917 begann die Serienfertigung der ersten, für<br />
die Bauern erschwinglichen landwirtschaftlichen<br />
Nutzfahrzeuge. Während die in den USA<br />
gefertigten Schlepper ab 1939 schlicht „Ford“<br />
hießen, trugen die britischen Erzeugnisse bis<br />
September 1964 den Markennamen Fordson. In<br />
Deutschland wurde seit 1955 der größere Major<br />
verkauft, doch mit dem Dexta konnte Fordson<br />
sein Geschäft hierzulande ab 1958 entscheidend<br />
beleben. Nicht zuletzt im Hinblick auf den bereits<br />
etablierten Konkurrenten und Ex-Partner<br />
Ferguson machte Ford intensive Werbung mit<br />
Demonstrationsveranstaltungen. Durch diese<br />
Verkaufsschauen und vor allem eine niedrigen<br />
Preis stellte sich schnell ein nennenswerter Erfolg<br />
ein. Ergänzend bot der Hersteller eine Vielzahl<br />
speziell für den Dexta entwickelter Anbaugeräte<br />
an. Mit der Präsentation legte Ford in<br />
Europa und auch hierzulande den Grundstein<br />
für seinen Erfolg. Im April 1962 erweiterte Fordson<br />
seine kleine Baureihe um den Super Dexta<br />
mit hubraumstärkerem Motor, dessen Leistung<br />
in der Heimat mit 40 PS und hierzulande mit 36<br />
PS beziffert wurde. Im Oktober 1964 verlagerte<br />
Ford seine europäische Schlepperfertigung von<br />
Dagenham nach Basildon und Antwerpen.<br />
Gleichzeitig trat die komplett neu konstruierte,<br />
in Deutschland ab März 1965 verkaufte Serie 6X<br />
die Nachfolge der bisherigen Typen an. Erst in<br />
der 1968 eingeführten Evolutionsstufe 6Y wurden<br />
die klangvollen Beinamen Dexta und Major<br />
fallen gelassen.<br />
men nach der 1959 erfolgten Übernahme<br />
des Dieselmotorenspezialisten Perkins auf<br />
den A 3152 mit drei Zylindern und 2,5 Litern<br />
Hubraum. Der Ähnlichkeit beider<br />
Konkurrenten war das nur zuträglich, denn<br />
der Antrieb des Dexta wurde ebenfalls bei<br />
Perkins gefertigt. Der F 3144 entstammte<br />
der gleichen Familie, hatte aufgrund einer<br />
etwas kleineren Bohrung jedoch nur 2,4 Liter<br />
Hubraum. Außerdem wurde die Einspritzpumpe<br />
von Simms zugeliefert, während<br />
im Ferguson 35 eine CAV-Pumpe zum<br />
Einsatz gelangte.<br />
Motorblöcke und Zylinderköpfe goss<br />
Ford im eigenen Werk Dagenham, die Endmontage<br />
erfolgte bei Perkins in Peterborough.<br />
In der Tat lag mit dem FE / MF 35<br />
ein Erfolgsmodell vor, dem einige Merkmale<br />
des Dexta erstaunlich ähnlich sind. MF<br />
und Fordson gemein ist die Dreipunkt-Regelhydraulik,<br />
die zu dieser Zeit und in dieser<br />
Klasse in Deutschland die Ausnahme<br />
war. Auch die Streben, die beidseitig an der<br />
Vorderachse ansetzen und sie mit dem tragenden<br />
Zwischenstück vor dem Getriebe<br />
verbinden, sind ein gemeinsames Merkmal.<br />
Sie fungieren als Vorderachsstabilisatoren.<br />
Diese recht massiven Verstärkungen<br />
erschweren sonderbarerweise nicht die<br />
Lenkung. Für Norbert Kleine sind sie<br />
durchaus sinnvoll: „Der Mittelachsbolzen<br />
sieht etwas schwach dimensioniert aus<br />
und konnte eine Entlastung bestimmt brauchen.“<br />
Der Bolzen führt zudem durch den<br />
aus Guss gefertigten Vorderachsbock und<br />
kann daher kaum wirklich ausreichend geschmiert<br />
werden.“<br />
Handschrift des Händlers<br />
Hinsichtlich verschiedener Details sind die<br />
meisten Dexta schon beim Händler modifiziert<br />
worden, weshalb Auslieferungszustand<br />
in der Regel nicht gleich Originalzustand<br />
ist. Auch der 44-Jährige hat hier<br />
eigene Erfahrungen gemacht. Ursprünglich<br />
31
PORTRÄT<br />
Vor dem Tank saß ursprünglich<br />
die zweite<br />
6-Volt-Batterie.<br />
Der Anlasser löst einen Impuls aus und<br />
drückt die Klaue in den Anlasser.<br />
hatte der blaue Schlepper – wie viele angelsächsische<br />
Modelle – Muschelkotflügel.<br />
Die waren aber in Deutschland fast unverkäuflich,<br />
weil sie zumeist nicht<br />
zulassungsfähig waren. Darum wurden<br />
die meisten Exemplare schon vor der Erstauslieferung<br />
auf radabdeckende Kotflügel<br />
umgebaut, so auch in Salzkotten. Bei der<br />
Restaurierung musste Norbert Kleine sie<br />
ersetzen.<br />
„Ich weiß natürlich nicht, woher der<br />
Händler die damals hatte, aber mir wurden<br />
als Ersatz Kotflügel vom MF 35 angeboten,<br />
und die passten.“ Es gab allerdings ein paar<br />
Unterschiede, von denen sich zumindest<br />
einer als bedeutend erwies, so dass Norbert<br />
Kleine sich veranlasst sah, nachträglich<br />
einzugreifen „Die neuen Teile vom MF 35<br />
waren vorne tief ausgeschnitten, und das<br />
gefiel mir nicht. Ich habe ein paar gerade<br />
Bleche nach vorne hin angesetzt, damit sie<br />
dem Auslieferungsoriginal wieder weitestgehend<br />
entsprechen. Außerdem sind sie sicherer<br />
und es spritzt weniger in den Fußraum“,<br />
fasst er zusammen. Dieser Schutz<br />
Über ein separates Relais holt sich das System<br />
den vollen Strom zum Anlassen.<br />
ist nicht ganz unbedeutend, ist auf einer<br />
Seite doch die Batterie platziert. Ursprünglich<br />
hatte der Dexta zwei in Reihe geschaltete<br />
Batterien zu je 6 Volt. Die wären heute<br />
erheblich teurer als ein 12 Volt-Block. Früher<br />
war das mal umgekehrt. „Immerhin benötigt<br />
man insgesamt mindestens 88 Ah“,<br />
so Norbert Kleine.<br />
Elektrisches<br />
Norbert Kleine hat die Batterie auf einem<br />
Holzunterbau so hoch gesetzt, weil man<br />
Durch die Kaltstartprozedur ist der Dexta gut<br />
vor unberechtigtem Zugriff geschützt.<br />
dann die Füße bequem darauf ablegen<br />
kann. Außerdem dämpft das Holz Vibrationen<br />
und die Batterie ist weniger der Feuchtigkeit<br />
ausgesetzt, die von unten durch die<br />
Trittbleche dringen kann. Die zweite Batterie<br />
saß ursprünglich am Motor, und hier<br />
hat Norbert Kleine schon echte Verbastelungen<br />
gesehen: „Einige Besitzer haben<br />
den 12 Volt-Akku hinter dem Motor platziert<br />
und dafür Teile aus der Klappe geschnitten.<br />
Die elektrische Anlage hat noch weitere<br />
Kuriositäten zu bieten. So drückt der<br />
Technische Daten<br />
Techn. Bezeichnung Fordson Dexta FMD-32<br />
Bauzeit 11/57 – 9/64<br />
Produktionszahl ca. 150.000<br />
Neuzulassungen in D ca. 8.000<br />
Motor Ford/Perkins F 3.144<br />
Verfahren<br />
4-Takt-Diesel;<br />
Wirbelkammer<br />
Kühlung<br />
Wasserumlaufkühlung<br />
mit Thermostat im<br />
Zylinderkopf<br />
Zylinderzahl 3<br />
Hubraum (cm 3 ) 2.365<br />
Bohrung x Hub (mm) 88,9 x 127<br />
Leist. (PS/bei U/min)31 bei 1.800<br />
Getriebe<br />
Eigenfertigung,<br />
zwei Gruppen<br />
Gänge v/r 6/2<br />
Höchstgeschw. (km/h)Für den deutschen<br />
Markt: 16,5 (bei 2.000<br />
U/min im 5. Gang); ab<br />
8/60: 18,7 (bei 1.500<br />
U/min im 6. Gang);<br />
technisch möglich:<br />
27,05; ab 8/60: 24,88<br />
(jeweils bei 2.000<br />
U/min im 6. Gang)<br />
Vorderachse<br />
Angewinkelte<br />
Teleskopachse<br />
Batterie (V/Ah) 2 x 6/88<br />
Leergewicht (kg) 1.450 – 1.545<br />
Zul. Gesamtgew. (kg) 2.000<br />
Länge (mm) 3.010<br />
Breite (mm) 1.640 – 2.200<br />
Höhe (mm) 1.370<br />
Radstand (mm) 1.870<br />
Bodenfreiheit (mm) 305<br />
Wendekreis (m) 6; mit Lenkbremse: 5,2<br />
Spurweite v/h (mm) 1.220 – 1.930<br />
Bereifung v/h 4.00–19, 5.50-16 /<br />
10-28, 11-28<br />
Serienausstattung<br />
Feststellbremse,<br />
Dreipunkt-Regel-<br />
Hydraulik, Getriebeund<br />
Wegzapfwelle,<br />
verstellbare Vorderachse<br />
Sonderausstattung Handbremse,<br />
Riemenscheibe,<br />
Doppelkupplung,<br />
Motorzapfwelle (540<br />
U/min), Pflegeräder,<br />
Radgewichte (hinten<br />
je 36 kg), Allradantrieb,<br />
Schmalspurausführung,<br />
automatische Verstellvorrichtung<br />
für die<br />
Hinterachse, verstellbare<br />
Hinterradfelgen<br />
Kaufpreis (DM) Ende 1960: ca. 10.200<br />
auffällige Anlasserhebel neben dem Armaturenbrett<br />
als rein mechanisches Gestänge<br />
unmittelbar die Anlasserklaue in<br />
ihre Position. Dadurch wird ein elektrischer<br />
Kontakt hergestellt. Dieser wiederum<br />
aktiviert ein separates Relais, das<br />
sich den vollen Ladestrom aus der Batterie<br />
holt und damit den Anlasser in Bewegung<br />
setzt. Dadurch wird zudem der<br />
sonst übliche Magnetschalter direkt am<br />
Anlasser eingespart. Es ist aber streng da-<br />
32
auf zu achten, beim Anlaufen des Motors<br />
den Starterhebel sofort wieder loszulassen,<br />
damit die Klaue wieder gelöst<br />
wird. Für den Kaltstart verfügt der Fordson<br />
über eine elektrische Vorwärmspirale<br />
im Ansaugtrakt, die auch als Heater<br />
bezeichnet wird. Das System ist dem versierten<br />
<strong>Traktor</strong>freund von Hürlimann bekannt.<br />
Beim Fordson wird es über einen<br />
auffälligen Knopf bedient, der das Armaturenbrett<br />
geradezu beherrscht. Erweitert<br />
werden die Hebeleien für den Startvorgang<br />
durch einen eher unscheinbaren<br />
Knopf an der linken Seite unterhalb der<br />
Haubenverkleidung. Die Betätigung bewirkt<br />
ein Vorpumpen von Diesel in den<br />
Ansaugtrakt, der dann beim Starten von<br />
der Vorwärmspirale gezündet wird. Geregelt<br />
wird die Luftzufuhr über eine<br />
Drosselklappe im Ansaugrohr, ähnlich<br />
wie beim Vergaser eines Benzinmotors.<br />
In dem ganzen Komplex verwundert es<br />
nicht, dass für das Abstellen des Motors<br />
ebenfalls ein separater Hebel zu ziehen<br />
ist, der die Dieselzufuhr unterbricht.<br />
Beim Starten ist darauf zu achten, dass<br />
dieser Griff wieder ganz eingeschoben<br />
und der versteckt liegende Kraftstoffhahn<br />
geöffnet ist.<br />
Deutsch-englisches Gemisch<br />
Ähnlich individuelle Spuren wie am Beispiel<br />
der hinteren Kotflügel sind auch an<br />
anderer Stelle anzutreffen. Typisches Bedienelement<br />
des Fordson – und übrigens<br />
auch des Ferguson – ist der Handgashebel<br />
rechts unterhalb des Lenkrades. Eine Fußgasbedienung<br />
war ab Werk nicht vorgesehen<br />
und auch nicht als Zubehör erhältlich.<br />
Das hierzulande beliebte und auch übliche<br />
Gaspedal wurde daher häufig vom Händler<br />
vor der Erstauslieferung nachgerüstet und<br />
zeigt nicht selten dessen Handschrift. Norbert<br />
Kleine jedenfalls hat bereits andere<br />
Ausführungen gesehen als die an seinem<br />
Dexta.<br />
Der Motor selbst gilt als robust und hat<br />
nur wenige Schwachstellen. Eine davon<br />
hat Norbert Kleine allerdings erkannt: Die<br />
Kurbelwelle ist nach hinten nur über einen<br />
Filzring abgedichtet, der schon mal undicht<br />
wird. Vorne sitzt ein Simmering und<br />
macht keine Probleme. Norbert Kleine ist<br />
leider keine Umbaumöglichkeit bekannt.<br />
Ob das einem Spardiktat geschuldet war,<br />
ist nicht überliefert. Immerhin war der<br />
Dexta der billigste <strong>Traktor</strong> in der 30 PS-<br />
Klasse seiner Zeit. So fehlt dem Antrieb<br />
auch die Differentialsperre. Norbert Kleine<br />
In den Ansaugtrakt wird durch Vorpumpen Kraftstoff eingespritzt<br />
und durch die Glühwendel gezündet.<br />
Eine Drosselklappe regelt die Luftzufuhr in den Ansaugtrakt und<br />
sorgt für eine optimale Gemischaufbereitung.<br />
Über den großen schwarzen Knopf wird die Glühspirale im Ansaugtrakt<br />
aktiviert (Heater).<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Der separate Griff dient zum Anlassen und muss schnell zurückgezogen<br />
werden, wenn der Motor läuft. .<br />
33
PORTRÄT<br />
Fordson Dexta<br />
Der <strong>Traktor</strong>meter ist sehr anfällig. Der kleine schwarze Knopf ist die<br />
Hupe an recht ungewöhnlicher Position.<br />
Serienmäßig hat der Dexta eine separate, für den Fahrer gut sichtbare<br />
Kühlwassertemperaturanzeige.<br />
Keine Schönheit: Den Kotflügelsitz hat Nobert Kleine bei der Restaurierung<br />
im Original erhalten.<br />
Die Frontgitter können zur Reinigung des Kühlers ohne großen<br />
Aufwand einzeln entfernt werden.<br />
hat hier aber auch eine andere Erklärung:<br />
In der angelsächsischen Landwirtschaft<br />
wurde viel mit der weiter unten angebrachten<br />
Hitch gezogen, die wir als Zugpendel<br />
kennen. Das brachte eine andere Lastverteilung<br />
als bei dem hierzulande gebräuchlichen<br />
Zugmaul, das deutlich höher angebracht<br />
ist. „Aber für Zugarbeiten galt der<br />
Dexta sowieso immer als zu leicht“, weiß<br />
der 44-Jährige.<br />
Dafür war der Schlepper mit einer fahrunabhängigen,<br />
mittels Doppelkupplung zu<br />
schaltenden Zapfwelle ausgestattet. Das<br />
Getriebe eigener Konstruktion stellt in zwei<br />
Gruppen jeweils drei Vorwärtsgänge und<br />
einen Rückwärtsgang bereit, insgesamt also<br />
6/2 Gänge. In den frühen Versionen war für<br />
den deutschen Markt die höchste Gangstufe<br />
– also der dritte Gang der schnellen<br />
Gruppe – gesperrt, damit die Höchstgeschwindigkeit<br />
den gesetzlichen Höchstwert<br />
von 20 km/h nicht übersteigt. Genaugenommen<br />
waren nun nur noch 17 km/h<br />
bei 2.000 U/min möglich. Nicht wenige Eigentümer<br />
erkannten schnell, dass sich mit<br />
einer simplen Eisensäge die Sperre zum<br />
34<br />
sechsten Gang rustikal entfernen ließ. Damit<br />
waren dann 27 km/h realisierbar.<br />
Ab August 1960 kam ein modifiziertes<br />
Getriebe zum Einsatz. Dank geänderter<br />
Übersetzung sollte nun der dritte Gang der<br />
schnellen Stufe nicht mehr als die erlaubten<br />
20 km/h laufen. Allerdings erreicht der<br />
Schlepper die angegebenen knapp 19 km/h<br />
bereits bei 1.500 U/min, so dass 2.000<br />
U/min rund 25 km/h entsprechen.<br />
Spardiktat<br />
Als weitere Einsparmöglichkeit hatten die<br />
Konstrukteure die Handbremse erkannt.<br />
Eine echte Handbremsbetätigung war optional<br />
erhältlich. In der Grundausstattung<br />
musste sich der Käufer mit einer Feststellbremse<br />
begnügen, bei der lediglich die getretenen<br />
Bremspedale arretiert werden. In<br />
diesem Zusammenhang ist interessant,<br />
dass die Bremsbeläge mit denen des MF 35<br />
identisch sind. Etwas ärgerlich ist die recht<br />
billige Ausführung des <strong>Traktor</strong>meters, der<br />
als ausgesprochen anfällig gilt. Die Anzeige<br />
am Dexta in Salzkotten hat gerade mal<br />
knapp 20 Stunden geschafft. Im Gegensatz<br />
dazu ist die Ausstattung des Dexta reichhaltig<br />
und beinhaltet unter anderem eine<br />
Kühlwasseranzeige sowie Fernlicht.<br />
Erfahrung gefragt<br />
Für mögliche Fordson-Interessenten hat<br />
der Westfale noch einen wichtigen Hinweis.<br />
Als Produkt aus England ist ein Fordson<br />
Dexta zu großen Teilen mit Schrauben<br />
aus dem früher dort gebräuchlichen Zollmaß<br />
zusammengesetzt. Ohne entsprechendes<br />
Werkzeug ist da nichts zu machen. Bei<br />
der Auswahl des Lackes ist ebenfalls Obacht<br />
angesagt. Für die blaue Farbgebung<br />
gibt es tatsächlich die Bezeichnung ‚Fordson-Blau’<br />
– und das ist keine RAL-Farbe.<br />
Die eigene Historie mit dem Fordson<br />
kann der 44-Jährige sogar noch mit einer<br />
kleinen Anekdote abrunden. „Der damalige<br />
Fordson-Händler in Salzkotten war die<br />
Firma Kleine", lacht er. Mit deren Inhaber<br />
war Norbert Kleine zwar nicht verwandt,<br />
aber trotzdem hat er bei der Restaurierung<br />
großen Wert darauf gelegt, den damals üblichen<br />
Händleraufkleber an seinem Fahrzeug<br />
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PORTRÄT<br />
Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />
RÜBENERNTE: KÖPFER, RODER, VOLLERNTER<br />
Voll im Saft<br />
Für ihren Zuckergehalt ist die Rübe<br />
seit über 200 Jahren bekannt. Auf besondere<br />
Weise wird diese Eigenschaft noch heute<br />
in Wunstorf genutzt. Klaus Tietgens<br />
schaute dem Hauslieferanten<br />
der niedersächsischen Rübensaft -<br />
fabrik über die Schulter.<br />
Der Begriff „Kampagne“ ist von<br />
dem lateinischen campus – offenes<br />
Feld – über die französische<br />
campagne – Ebene – in die deutsche<br />
Sprache eingewandert. Zunächst<br />
stand er hierzulande ganz militärisch für<br />
„Feldzug“.<br />
Im Laufe des 19. Jahrhunderts bürgerte<br />
er sich auch in der kaufmännischen<br />
Sprache ein und steht heute ganz allgemein<br />
für eine zeitlich befristete Aktion,<br />
deren Ziel nur durch das geplante und<br />
koordinierte Zusammenwirken mehrerer<br />
Akteure erreicht werden kann.<br />
Generalstabsmäßige Planung<br />
In diesem Sinne werden Rübenernte und<br />
-verarbeitung gemeinhin als „Rübenkampagne“<br />
bezeichnet. Das verdeutlicht die<br />
quasi „generalstabsmäßige“ Planung, die<br />
zum reibungslosen Ablauf vonnöten ist.<br />
So müssen die Zuckerfabriken rund um<br />
die Uhr arbeiten, da der für die Zuckerherstellung<br />
notwendige Verdampfungsvorgang<br />
– erkennbar an weithin sichtbaren<br />
Dampffahnen – nicht unterbrochen<br />
werden kann. Die Anlieferung wird so<br />
gesteuert, dass immer ausreichend Rohmaterial<br />
vorhanden ist. Üblicherweise<br />
beginnt die Kampagne in der zweiten<br />
Septemberhälfte und endet zu Weihnachten<br />
oder zwecks besserer Auslastung<br />
der Zuckerfabriken teilweise auch<br />
erst im Januar.<br />
Die Ernte dieser bedeutsamen Nutzpflanze<br />
will detailliert geplant sein.<br />
Verborgener Schatz<br />
Die Grundlage für das ganze Phänomen<br />
lieferte der Chemiker Andreas Sigismund<br />
Marggraf, der 1747 erstmals den Zuckergehalt<br />
der als Futterpflanze beliebten<br />
Runkelrübe nachwies. Durch gezielte<br />
Züchtung konnte dieser von anfangs acht<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf 16 Prozent<br />
gesteigert werden. Zu diesem Zeit-<br />
36
Der Reihenabstand beträgt 45<br />
Zentimeter. Eine Reihe wandert<br />
pro Runde in den Roder.<br />
punkt schuf der Physikochemiker Franz<br />
Carl Achard die Grundlagen der industriellen<br />
Zuckerproduktion. Die erste Rübenzuckerfabrik<br />
der Welt entstand im<br />
schlesischen Cunern. Um 1850 begann<br />
mit der Einführung des Wanzleber Pflugs,<br />
auch Tiefkulturpflug genannt, und der<br />
Drillmaschine die Mechanisierung des<br />
Zuckerrübenanbaus.<br />
Klar formulierte Ansprüche<br />
Heutige Zuckerrüben haben einen<br />
Zuckergehalt von 18 bis 20 Prozent. Für<br />
einen hohen Ertrag benötigen sie gemäßigte<br />
Temperaturen, viel Licht, eine stetige<br />
Wasserversorgung und tiefgründige<br />
nährstoffreiche Böden mit guter Wasserführung.<br />
Der Wasserbedarf ist besonders<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
im Juli und August hoch. Im Jugendstadium<br />
ist die Pflanze frostempfindlich,<br />
Nachtfröste unter minus fünf Grad Celsius<br />
führen zum Absterben der Pflänzchen.<br />
Der Anbau beschränkt sich vorwiegend<br />
auf gemäßigte Klimazonen –<br />
insbesondere Europa, aber auch die USA,<br />
Kanada, Nordafrika und einige asiatische<br />
Länder. Rund ums Mittelmeer erfolgt die<br />
Aussaat in den Monaten Oktober und<br />
November, die Ernte im folgenden Sommer.<br />
Hierzulande wird sie hingegen –<br />
wie in Nord- und Mitteleuropa üblich –<br />
im Frühjahr ausgebracht und im Herbst<br />
geerntet. Bei der Ernte war noch auf Jahre<br />
hinaus körperlicher Einsatz gefordert.<br />
Mit Spaten, Gabel oder ähnlichen Werkzeugen<br />
wurden die Rüben aus der Erde<br />
gestochen, mit Messer oder Kopfschippe<br />
geköpft und vom Blatt befreit – je nach<br />
Reihenfolge der beiden Vorgänge. Die<br />
Rübenblätter wurden als Viehfutter verwendet,<br />
die Rüben selbst von der an ihnen<br />
haftenden Erde befreit und per Hand<br />
oder mit einer Rübengabel auf einen Anhänger<br />
geladen und zur weiteren Verarbeitung<br />
meist per Eisenbahn in die Zuckerfabrik<br />
transportiert. Den Einstieg in<br />
die Mechanisierung markierten auf diesem<br />
Gebiet der Köpfschlitten zum Abschneiden<br />
des Kopfes und der Blätter<br />
sowie der an der Grindel eines Karrenpfluges<br />
befestigte Rodekörper zum Lösen<br />
der Rüben aus dem Boden. Beide wurden<br />
damals noch hinter Zugtiere gespannt.<br />
37
PORTRÄT<br />
Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />
Ausgewogen: Die 60 PS des Deutz kommen<br />
mit dem Vollernter gut zurecht, sind<br />
aber nicht hoffnungslos unterfordert.<br />
Mit der Motorisierung erhielt auch die<br />
Erntetechnik neue Impulse. Mit einem<br />
Köpfer am Bug und einem Roder am<br />
Heck des Schleppers werden zwei Arbeitsschritte<br />
zusammengefasst. Die Räder<br />
des Fahrzeuges laufen hierbei zwischen<br />
den noch ungeernteten Rüben,<br />
müssen also auf die passende Spurweite<br />
eingestellt und mit schmalen Reifen bestückt<br />
werden. Eine andere Methode besteht<br />
darin, beide Schritte direkt von einem<br />
zapfwellenbetriebenen Köpfroder<br />
erledigen zu lassen, der in der Regel am<br />
Heck des Schleppers montiert und in<br />
Rückwärtsfahrt betrieben wurde. Hierbei<br />
wird nur die bereits abgeerntete Fläche<br />
befahren, doch sind ein drehbarer Fahrerstand<br />
und entsprechend abgestufte<br />
Rückwärtsgänge vonnöten.<br />
Viel Antriebsleistung erfordern beide<br />
vorgenannten Verfahren, da über die gesamte<br />
Fahrzeugbreite – bei Reihenabständen<br />
von 45 oder 50 cm also zumeist<br />
sechsreihig – geerntet wird. Außerdem<br />
müssen die auf dem Feld abgelegten Rüben<br />
von einem weiteren Gerät aufgesammelt<br />
werden. Dies ist ein gezogener oder<br />
später selbstfahrender Sammelbunker<br />
oder ein Reinigungslader, der die Rüben<br />
auf einen nebenherfahrenden Anhänger<br />
befördert. All diese Methoden werden<br />
als absätzige oder auch zweiphasige Verfahren<br />
bezeichnet. In manchen Ländern<br />
– beispielsweise Belgien – sind sie noch<br />
heute gebräuchlich, während sie in<br />
Deutschland weitgehend von sogenannten<br />
Vollerntern abgelöst wurden.<br />
Die Vollernter<br />
Diese Vollernter sind im Prinzip seit der<br />
frühen Nachkriegszeit bekannt. Sie köpfen,<br />
roden, reinigen und bunkern die Rü-<br />
Der Krautschläger (Sägezahnräder) entfernt<br />
das Blatt, der Roder (Klappe mit Exzenter -<br />
scheibe) holt die Rübe aus dem Boden.<br />
Transportfertig: Bei<br />
der Verladung auf<br />
den Anhänger<br />
werden die Rüben –<br />
wenn auch gering -<br />
fügig – weiter<br />
gereinigt.<br />
Fotos: K. Tietgens<br />
38
DIE RÜBENERNTE IM DETAIL<br />
Zwischen den Maschinen versteckt sich der Köpfer, und auf dessen<br />
Einstellung kommt es hier an.<br />
Fritz Traphagen verschenkt auf Wunsch seines Kunden etwas<br />
Material – zugunsten der Qualität des Rübensaftes.<br />
Reinigungsstufe Nummer eins: Siebsterne<br />
im „Kellergeschoss“ des Vollernters.<br />
Reinigungsstufe Nummer zwei: Scharfe<br />
Kurve am oberen Ende des Elevators.<br />
Etappenziel erreicht: Für einige Minuten<br />
verweilen die Rüben im Ladebunker.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
ben in einem Arbeitsgang. Zunächst wurden<br />
sie von Schleppern gezogen und arbeiteten<br />
in der Regel einreihig. In den<br />
1970er-Jahren erfreuten sich mit wachsender<br />
Schlepperleistung zweireihige<br />
Maschinen steigender Beliebtheit, während<br />
sich die später aufkommenden<br />
Dreireiher starker Konkurrenz durch die<br />
oben beschriebenen absätzigen Verfahren,<br />
aber auch durch Selbstfahrer ausgesetzt<br />
sahen.<br />
Auf letzterem Gebiet leisteten Alfons<br />
Holmer und Hermann Paintner Pionierarbeit.<br />
Ab 1974 wurde der sechsreihige<br />
„Köpfrodebunker selbstfahrend“ (KRBS)<br />
in Serie gefertigt. Dieser erbrachte eine<br />
bis dahin ungekannte Ernteleistung, war<br />
aber auch extrem teuer in der Anschaffung<br />
und wurde daher zumeist überbetrieblich<br />
eingesetzt. Aufgrund ihrer<br />
Schlagkraft genießt diese Methode hierzulande<br />
heutzutage dennoch den Vorzug.<br />
Gut 75 Prozent der Rüben werden von<br />
selbstfahrenden Sechsreihern geerntet.<br />
Neun- oder gar zwölfreihige Maschinen<br />
haben es bislang hingegen schwer, da deren<br />
Köpfrode aggregate für den Straßentransport<br />
demontiert und aufgrund der<br />
Längenbe schränkungen von einem zusätzlichen<br />
Fahrzeug gezogen werden<br />
müssen. Klar auf dem Rückzug befinden<br />
sich gezogene Ein- und Zweireiher, die<br />
nicht einmal mehr vier bzw. neun Prozent<br />
der Anbaufläche bearbeiten<br />
Unabhängiges Wirtschaften<br />
Einen Vorteil haben die kleinen gezogenen<br />
Geräte nach wie vor: Sie sind auch<br />
für kleinere Betriebe erschwinglich und<br />
ermöglichen diesen, ihren Part in der Rübenkampagne<br />
unabhängig zu planen. Die<br />
Rüben müssen lediglich vor einem festgelegten<br />
Zeitpunkt bei der Zuckerfabrik<br />
angeliefert werden. Der Transport erfolgt<br />
heutzutage meistens per Lkw. Die Erntemaschine<br />
legt die Rüben in sogenannten<br />
Mieten am Feldrand ab, wo sie vom Reinigungslader<br />
– die von der Firma Ropa<br />
eingeführte Modellbezeichnung „Maus“<br />
hat sich hier fast schon als Gattungsbegriff<br />
eingebürgert – auf die Transportfahrzeuge<br />
verladen werden.<br />
Wo ist die Miete?<br />
Auf dem frisch abgeernteten Rübenacker<br />
von Bauer Fritz Traphagen findet man<br />
zwar einen pausierenden Rübenvollernter,<br />
doch keine Miete. Das lässt auf -<br />
horchen, zumal es sich bei der Ernte -<br />
maschine um einen jener langsam aussterbenden<br />
gezogenen Einreiher handelt.<br />
Der Kleine Automatic 5002 stellte mit<br />
der ersten automatischen Reihensteuerung<br />
mit Hilfe elektronischer „Taster" in<br />
den 1970er-Jahren einen Meilenstein in<br />
der Rübentechnik dar. Die Firma Franz<br />
Kleine aus dem westfälischen Salzkotten<br />
zählte bis in die jüngere Vergangenheit<br />
zu den bedeutenden Anbieter von Rübentechnik.<br />
Eine komplett neue Roder-Baureihe<br />
sollte 2012 den Anschluss an die Marktführer<br />
Holmer und Ropa (Paintner) wiederherstellen,<br />
doch scheiterte das weit<br />
gediehene Vorhaben an finanziellen<br />
Schwierigkeiten, und die Rübentechnik<br />
wurde vom Konkurrenten Grimme übernommen.<br />
Die automatische Reihensteuerung<br />
arbeitet noch heute zur vollen Zufriedenheit<br />
von Fritz Traphagen. Die<br />
Ernte verluste sind gering, der Ertrag entsprechend<br />
hoch. Bei genauerem Hinsehen<br />
bekommt man dennoch den Eindruck,<br />
dass er auf seinen Feldern rund<br />
um Wunstorf vor den Toren Hannovers<br />
kostbares Rohmaterial verschenkt. Dass<br />
der Vollerwerbslandwirt die Rübenblät-<br />
39
PORTRÄT<br />
Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />
ter direkt auf dem Feld ablegt, ist nicht<br />
weiter unüblich und dient der Düngung<br />
des Bodens. Allerdings köpft seine Erntemaschine<br />
die Rüben nicht direkt unterhalb<br />
des Blattes, sondern erst einige Zentimeter<br />
weiter unten. Die Erklärung dafür<br />
ist so einfach wie für orts-unkundige<br />
Zeitgenossen überraschend. „Meine Rüben<br />
landen in keiner Zuckerfabrik, sondern<br />
werden in Reinhold’s Rübensaft -<br />
fabrik zu leckerem Brotaufstrich<br />
verarbeitet“, erzählt Fritz Traphagen.<br />
„Der Familienbetrieb verlangt aber eine<br />
besondere Qualität. Daher köpfe ich die<br />
Rüben etwas tiefer und liefere sie täglich<br />
frisch an. Das mindert den Ertrag zwar<br />
von knapp 70 auf 50 Tonnen pro Hektar<br />
und erfordert logistischen Aufwand, aber<br />
die Bezahlung passt.“<br />
Der Aufwand ist in der Tat nicht unerheblich.<br />
Wir setzen mit dem Roder<br />
zum nächsten, noch nicht abgeernteten<br />
Schlag über. Zugfahrzeug ist ein Deutz-<br />
Fahr AgroXtra 3.57. Der zu Beginn der<br />
1990er-Jahre gebaute Schlepper ist zusammen<br />
mit einem MB-trac 800 der älteste<br />
und mit 60 PS zugleich der kleinste<br />
Schlepper auf dem Betrieb.<br />
Bereits nach der ersten Runde war der<br />
Vorratsbunker randvoll.<br />
EINSATZFAHRZEUGE<br />
IHC 533 mit Bleinroth RKS-45. Das Rübenblatt<br />
wird gezielt auf dem Acker abgelegt.<br />
Bereits zweireihig rodet der Stoll V 202 –<br />
hier hinter einem IHC 724.<br />
In Form zweier Fendt Vario mit<br />
stufenlosen Getrieben sind hier längst<br />
moderne Zeiten angebrochen, doch der<br />
Deutz ist für den Rübenroder stark genug<br />
und gefällt durch extrem gute Sicht -<br />
verhältnisse. Dazu trägt nicht zuletzt die<br />
einst bahnbrechende Schräghaube bei,<br />
die sich tief zwischen die Vorderräder<br />
duckt. Weniger bescheiden gibt sich der<br />
von uns angesteuerte Schlag, denn dieser<br />
ist so lang, dass der Vorratsbunker<br />
bereits vor Vollendung der ersten Runde<br />
randvoll ist. Fritz Traphagen muss aus<br />
der Reihe ausfahren und die Rüben auf<br />
den am Feldrand abgestellten Anhänger<br />
verladen. Dreimal muss er wieder in den<br />
Bestand einfahren, erst den Vorratsbunker<br />
und schließlich den Anhänger füttern,<br />
bis auch dieser gut gefüllt ist. Dann<br />
eilt ihm sein 15-jähriger Sohn Jens zu<br />
Hilfe. Er nimmt die Steuereinheit des<br />
Kleine Automatic 5002 aus ihrer Halterung<br />
in der Kabine des Schleppers und<br />
übergibt sie an seinen Vater, der den Roder<br />
abhängt.<br />
Kurzer Transportweg<br />
Jetzt findet die Deichsel des 12-Tonnen-<br />
Anhängers den Weg in die Anhängekupplung<br />
des Deutz, und das Gespann<br />
tritt seine kaum zwei Kilometer lange<br />
Reise zur Rübensaftfabrik an. Diese wurde<br />
von Albert Reinhold gemeinsam mit<br />
seinen Brüdern Alfred und Wilhelm<br />
1933 in einer ehemaligen Sandkuhle aufgebaut,<br />
zog zwecks Kapazitätserweiterung<br />
jedoch bald an ihren heutigen<br />
Standort an der Hagenburger Straße.<br />
In den entbehrungsreichen Jahren<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in<br />
vielen deutschen Familien zum Frühstück<br />
nur Rübensaft als Brotaufstrich.<br />
Dieser war oftmals so dünnflüssig, dass<br />
man das Brot eintunken musste. Daraus<br />
entstand die Bezeichnung „Stips” für Rübensaft.<br />
Im Laufe des Wirtschaftswunders<br />
ging die Nachfrage zurück, weil<br />
„Stips“ viele Menschen an die dunklen<br />
Jahre der Armut erinnerte und sie sich<br />
jetzt Wurst und Marmelade leisten konnten.<br />
Als einem der ganz wenigen von<br />
einst über 500 Herstellern gelang es Albert<br />
Reinhold zusammen mit seinem<br />
Sohn Albert Reinhold jun., die Qualität<br />
und den Geschmack des Saftes durch<br />
Verbesserungen im Produktionsverfahren<br />
zu optimieren.<br />
Vorne am MB-trac turbo 900 der Köpfroder,<br />
hinten Sammler und Reinigungslader.<br />
Bereits in den 1960er-Jahren konnten Geräteträger<br />
zu selbstfahrenden Vollerntern<br />
aufgerüstet werden.<br />
40<br />
Durch Komponenten der Firma Sieben<br />
wird dieser MB-trac 700 zum Vollernter.<br />
Vor 40 Jahren baute Alfons Holmer den<br />
„Köpfrodebunker selbstfahrend“ (KRBS).<br />
Grundstein für die moderne Rodetechnik .<br />
Solange der Vorrat reicht<br />
Damit sie das auch in Zukunft können,<br />
ergänzt Fritz Traphagen den auf dem Hof<br />
lagernden Vorrat von rund anderthalb um<br />
weitere achteinhalb Tonnen. Diese zehn<br />
Tonnen werden heute noch der Verarbeitung<br />
zugeführt und liefern am Ende den<br />
Grundstoff für etwa zwei Tonnen Rübensaft.<br />
Morgen wartet die kleine Fabrik auf<br />
die nächsten zehn Tonnen frisch geernteter<br />
Rüben. Wenn ihre Kampagne im Winter<br />
ein Ende hat, heißt es „solange der<br />
Vorrat reicht“. Nach meiner ersten Begegnung<br />
mit dem Produkt hoffe ich, bald<br />
wieder ein Glas mitnehmen zu können.<br />
Klaus Tietgens
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TRAKTOR-CHECK<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
TURBOMATIK-LEGENDE: FENDT FARMER 3 S<br />
Dynastiegründer<br />
Mit treuherzigem Blick zieht der Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S im Frühjahr 1966 durch<br />
die Lande. Dabei hat er es faustdick zwischen den Kotflügeln: Seine hochmoderne<br />
Kraftübertragung ist der Ausgangspunkt einer mehr<br />
als vier Jahrzehnte währenden Erfolgsstory.<br />
Treuherzig blickt der <strong>Farmer</strong> 3 S in die Welt,<br />
doch seine Technik beeindruckte seinerzeit.<br />
42
Sanftes Anfahren leicht gemacht:<br />
Die Turbomatik nimmt dem<br />
Kupplungsfuß Arbeit ab.<br />
Hannover, 31. Mai 1964: Die DLG-<br />
Wanderausstellung öffnet ihre<br />
Tore und wird in der kommenden<br />
Woche gut 640.000 Besucher<br />
auf das Messegelände locken. Wer als Anbieter<br />
auf dem deutschen Markt eine Rolle<br />
spielt und auch in Zukunft spielen<br />
möchte, ist hier mit einem eigenen Stand<br />
vertreten – und bringt optimalerweise<br />
mindestens eine Neuerscheinung mit. Die<br />
Firma Fendt erfüllt all diese Bedingungen:<br />
Mit rund elf Prozent Marktanteil ist<br />
sie nennenswert auf dem deutschen<br />
Markt vertreten und belegt hinter Deutz<br />
und IHC immerhin den dritten Rang der<br />
heimischen Zulassungsstatistik. Das aus<br />
sechs Standardschleppern mit 17, 20, 25,<br />
30, 35 und 52 PS sowie einem 25 PS starken<br />
Geräteträger bestehende Angebot<br />
weist aber unübersehbare Lücken auf, die<br />
es zu schließen gilt, um die starke Position<br />
zu verteidigen. Von einem starken Überlebenswillen<br />
kündet die Neuheitenparade,<br />
die das Traditionsunternehmen unter<br />
dem Motto „mehr PS sind Trumpf“ auffährt.<br />
Der 30 PS-Geräteträger F 230 GT erscheint<br />
just zu dem Zeitpunkt, als Eicher<br />
seinem bislang recht gut verkauften 30er<br />
einen 40er vor die Nase setzt.<br />
Der Prototyp Favorit 4 mit seinem<br />
80 PS starken MWM-Sechszylindermotor<br />
setzt zur Verfolgung der Konkurrenten<br />
Deutz, Hanomag und Schlüter an, welche<br />
mit serienreifen Ackerschleppern dieser<br />
Leistungsklasse vorgeprescht sind. Das<br />
bisherige Flaggschiff Favorit 3 spielt mit<br />
nur 52 PS in einer ganz anderen Liga, wird<br />
jedoch um eine allradgetriebene Ausführung<br />
ergänzt, wie es wiederum drei Wettbewerber<br />
– in diesem Fall Eicher, Güldner<br />
und Schlüter – bereits vor einem halben<br />
Jahr mit ihren vergleichbaren Modellen<br />
vorgemacht haben.<br />
Mehr als nur ein Lückenbüßer<br />
Demgegenüber bietet der neue <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
keinerlei Superlative, sondern schließt<br />
mit seinen 45 PS lediglich die Lücke zwischen<br />
dem <strong>Farmer</strong> 2 (35 PS) und dem Favorit<br />
3 (52 PS). Dennoch wird ihm eine ge-<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
43
TRAKTOR-CHECK<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
Turbomatik und lastschaltbare<br />
Zapfwelle erleichtern die Arbeit<br />
vor schwerem Gerät – hier vor der<br />
Welger-Hochdruckpresse AP 12 K.<br />
Fahrgeschwindigkeiten mit Bereifung 11-36<br />
Gang Kriechgänge Acker Straße<br />
langsam schnell langsam schnell<br />
1. 0,34 1,3 1,7 5,6 7,0<br />
2. 0,56 2,2 2,8 9,2 11,7<br />
3. 0,98 3,9 4,9 16,1 20,5<br />
R. 0,54 2,1 2,7 8,9 12,3<br />
Schnellgang 29,7<br />
hörige Beachtung des Publikums und vor<br />
allem der Fachwelt zuteil. Einerseits geht<br />
er in einer sich steigender Beliebtheit erfreuenden<br />
Leistungsklasse an den Start,<br />
andererseits bringt er das technische Rüstzeug<br />
mit, um dort künftig eine maßgebliche<br />
Rolle zu spielen. Grundlage dafür ist<br />
eine komplett neue Kraftübertragung. Anstelle<br />
der bislang oberhalb von 25 PS verwendeten<br />
ZF-Getriebe setzt Fendt für den<br />
<strong>Farmer</strong> 3 S auf eine Eigenkonstruktion,<br />
mit der sich das Unternehmen dank einer<br />
Reihe von Innovationen eine Sonderstellung<br />
auf dem Markt und eine Grundlage<br />
für die Fortführung der Getriebefertigung<br />
in Marktoberdorf schafft.<br />
Bahnbrechendes Getriebe<br />
Entscheidende Bestandteile des sogenannten<br />
„TWS“-Getriebes sind Turbokupplung,<br />
Wandler (Feinstufe) und Synchronisierung.<br />
In jeder Gruppe stehen<br />
drei synchronisierte Vorwärtsgänge und<br />
ein Rückwärtsgang zur Verfügung, die<br />
sich mit Hilfe des ebenfalls synchronisierten<br />
Wandlers jeweils um etwa 20 Prozent<br />
verlangsamen lassen.<br />
Dazu kommt die unsynchronisierte Unterteilung<br />
in die Ackergruppe und die<br />
etwa viermal so schnelle Straßengruppe.<br />
Über eine separate Welle wird mit nur<br />
zwei Zahneingriffen vom Motor bis zum<br />
Hinterachsdifferential der Schnellgang<br />
geschaltet, der dem <strong>Farmer</strong> 3 S eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h bei<br />
vergleichsweise gutem Wirkungsgrad verleiht<br />
und für die hierzulande von fast 40<br />
Prozent der Kunden verlangte 20-km/h-<br />
Zulassung gesperrt wird. Durch eine optionale<br />
Kriechgruppe erhöht sich die<br />
Gangzahl von 13/4 (ab 1,3 km/h) auf 16/5<br />
(ab 0,3 km/h). Im wichtigen Arbeitsbereich<br />
von 4 bis 12 km/h stehen sechs Gänge<br />
zur Wahl, die sich abgesehen von einer<br />
Unterbrechung um 5 km/h synchron<br />
schalten lassen.<br />
Die Zapfwelle ist dank einer separaten<br />
Lamellenkup plung komplett unabhängig<br />
und unter Last schaltbar, wobei drei unterschiedliche<br />
Stufen eingelegt werden<br />
könnten: Die beiden Normdrehzahlen von<br />
540 U/min und 1.000 U/min werden bei<br />
1.900 bzw. 2.000 U/min des Motors, also<br />
etwas unterhalb der Nenndrehzahl, erreicht.<br />
In der dritten Stufe arbeitet die<br />
Zapfwelle wegabhängig – und rotiert pro<br />
Meter zurückgelegter Strecke etwa 5,7<br />
Mal. Nur noch selten verlangt wird der optionale<br />
Winkeltrieb mit Riemenscheibe.<br />
Wird dieser auf den Zapfwellenstumpf<br />
Turbokupplung, Synchronisierung<br />
und Wandler sorgen für Komfort.<br />
aufgesteckt, taugt der <strong>Farmer</strong> 3 S auch<br />
zum stationären Antrieb älterer Gerätschaften,<br />
beispielsweise Dreschmaschinen.<br />
Turbomatik vs Lastschaltung<br />
Die von Fendt als „Turbomatik“ bezeichnete<br />
Turbokupplung des Herstellers Voith<br />
zwischen Motor und Getriebe hält Stöße<br />
vom Triebstrang fern und erlaubt das Anfahren<br />
unter Last in jedem Gang. Umgekehrt<br />
kann man den Schlepper auch anhalten,<br />
ohne auszukuppeln, was sich<br />
besonders an Steigungen als vorteilhaft erweist.<br />
Nur zum Schalten der Gänge muss<br />
nach wie vor die Fahrkupplung betätigt<br />
werden. Damit taugt die Turbomatik in<br />
manchen Fahrsituationen als Alternative<br />
zu den damals vereinzelt aufkommenden<br />
Lastschaltungen, deren Bedienung nicht<br />
Fotos: U. Kaack, K. Tietgens<br />
44
Technische Daten<br />
Verkaufsbezeichnung<br />
<strong>Farmer</strong> 3 S<br />
Technische<br />
FW 238, S; mit Allradantrieb: FWA 238, S<br />
Bezeichnung<br />
Produktionszeit 3/66 – 3/72<br />
Produktionszahl FW 238, S (rund; 3/66 – 2/68): 4.812<br />
FWA 238, S (rund; 10/66 – 2/68): 403<br />
FA 238, S (eckig; 3/68 – 3/72): 8.051<br />
FWA 238, S (eckig; 3/68 – 3/72): 900<br />
Gesamt (3/66 – 3/72): 14.166<br />
Motor MWM D 208-4<br />
Bauart<br />
Viertakt-Dieselmotor mit Direkteinspritzung<br />
Zylinderzahl 4<br />
Bohrung x Hub (mm) 95 x 105<br />
Hubraum (cm3) 2.977<br />
Leistung (PS / bei U/min) 45; ab 1/69: 48 / 2.125<br />
Max. Drehmoment (Nm / bei U/min) 183 / 1.460; ab 1/69: 179 / 1.550<br />
Batterie<br />
12 V / 66 Ah<br />
Lichtmaschine<br />
14 V / 154 W<br />
Fahrkupplung<br />
F & S G 250 K<br />
Ölhydraulische Strömungs-<br />
Voith 332 TD-F<br />
kupplung (Turbomatik)<br />
Zapfwellenkupplung<br />
Lamellen-Trockenkupplung; Durchmesser: 140 mm<br />
Getriebe<br />
Fendt TWS<br />
Gänge v/r 13/4; auf Wunsch 16/5 oder 13/13<br />
Höchstgeschw. (km/h) 20; auf Wunsch 30<br />
Zapfwelle<br />
Fahrunabhängig, lastschaltbar; 596 und 1.061 U/min<br />
Hydraulik und Kraftheber Fendt 86.07<br />
Fördermenge der Pumpe (l/min) 23,4; mit Spindel-Hydrolenkung: 34<br />
Betriebsdruck (bar) 150; ab 3/68: 175<br />
Hubkraft (kg) 1.600 – 2.000<br />
Vorderachse<br />
FW 238, S: Eigenfertigung, pendelnd,<br />
mit Einzelradfederung<br />
FWA 238, S: ZF GLA-2552 (Lenktriebachse)<br />
Länge (mm) 3.520 – 3.808<br />
Breite (mm) 1.860 – 1.900<br />
Höhe über Lenkrad (mm) 1.700 – 1.740<br />
Höhe mit Verdeck (mm) 2.300 – 2.340<br />
Radstand (mm) 2.253; Allrad: 2.190<br />
ab 3/68 2.247; Allrad: 2.190<br />
Bodenfreiheit (mm) 410; Allrad: 300<br />
Spurweite vorne (mm) FW 238, S: 1.360; verstellbar auf 1.242 und 1.492<br />
FWA 238, S: 1.360 oder 1.500<br />
Spurweite hinten (mm) 1.360 oder 1.500; mit Verstellfelgen: 1.280 – 1.780<br />
Wendekreis (m) 9,3; mit Lenkbremse: 8,1<br />
Eigengewicht (kg) 2.310 – 2.480; Allrad: 2.550 – 2.775<br />
Zul. Gesamtgewicht (kg) 3.500 – 4.200<br />
Zul. Vorderachslast (kg) 1.400 - 2.000<br />
Zul. Hinterachslast (kg) 2.100 – 2.500<br />
Bereifung vorne 6.50-20; 7.50-18; Allrad: 10.5-18; 10.5-20<br />
Bereifung hinten 11-36; 12-36; 13-30<br />
Preis (Ende 1968)<br />
Serienausstattung<br />
Sonderausstattung<br />
14.870 DM; Allrad: 19.600 DM<br />
Zugmaul vorn, gefederte Anhängekupplung hinten,<br />
Lenkbremse, Differentialsperre, gepolsterter,<br />
gefederter Fahrersitz, Beifahrersitz, Werkzeugkasten,<br />
hydraulischer Kraftheber mit Regelfunktion,<br />
lastschaltbare Zapfwelle, Wegzapfwelle, 12-Volt-Elektrik<br />
inklusive Anlasser und Beleuchtung, <strong>Traktor</strong>meter,<br />
Kontrollleuchten für Kühlwassertemperatur und Öldruck<br />
Kriechgänge, Reversiereinrichtung, Schnellgang für<br />
30 km/h, auf die Zapfwelle aufsteckbarer Winkeltrieb mit<br />
Riemenscheibe, Mähwerk, Frontgewichte, Radgewichte,<br />
Rückscheinwerfer, Rückspiegel, Klappverdeck<br />
Für die Längsführung der Vorderachse sorgt<br />
eine am Kupplungsgehäuse angelenkte<br />
Stützstrebe.<br />
Vier Zylinderköpfe mit vier Einspritzdüsen.<br />
Die darunter herausragenden Glühkerzen<br />
werden nur bei Minusgraden benötigt.<br />
Mit Querblattfeder und recht großem<br />
Lenkeinschlag: Teleskopierbare (Option),<br />
pendelnd aufgehängte Vorderachse.<br />
selten ein gewisses Feingefühl erfordert,<br />
sollen sie auf Dauer zuverlässig funktionieren.<br />
Feine Abstufung und gute Schaltbarkeit<br />
des TWS-Getriebes können jedoch<br />
nicht vermeiden, dass unter gewissen<br />
Umständen Wünsche offen bleiben. Jeweils<br />
zwei Rückwärtsgänge um 2,5 und<br />
10 km/h erscheinen manch ambitioniertem<br />
Anwender schon gegen Ende der<br />
1960er-Jahre etwas knapp. Fendts Lösung<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
besteht in der optionalen Reversiereinrichtung.<br />
Deren Wendezahnrad wird über<br />
den Zapfwellenstrang angetrieben. Das<br />
voll durchgetretene Kupplungspedal betätigt<br />
zudem wechselweise die Fahrkupplung<br />
und die Zapfwellenkupplung, so<br />
dass sich durch einfaches Kuppeln ohne<br />
Benutzung des Schalthebels die Fahrtrichtung<br />
ändert. Bei halb durchgetretenem<br />
Pedal hält der Schlepper an und fährt<br />
nach erneutem Einkuppeln in die selbe<br />
Richtung weiter. Diese Technik erleichtert<br />
vor allem Frontladerarbeiten und ergibt<br />
ein vollwertiges Wendegetriebe mit gleicher<br />
Zahl an Vor- und Rückwärtsgängen.<br />
Später Einstieg, schneller Aufstieg<br />
An der Hinterachse verbessern portalförmige,<br />
nach hinten geschwenkte Vorgelege<br />
die Standfestigkeit bei der Arbeit mit<br />
45
TRAKTOR-CHECK<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
Ab 1970 schrieb die Berufsgenossenschaft<br />
stabile Umsturzbügel vor, die an den meisten<br />
Gebrauchtschleppern nachgerüstet wurden.<br />
schweren Anbaugeräten oder Anhängelasten.<br />
Der Kraftheber stemmt bis zu 1.600<br />
kg, zwei zusätzliche Hydraulikkreisläufe<br />
versorgen Frontlader und Mähwerksaufzug.<br />
Auf Wunsch erleichtert eine Spindel-<br />
Hydrolenkung die vor allem in der Allradversion<br />
mitunter schweißtreibende<br />
Lenkarbeit. Die angetriebene ZF-Vorderachse<br />
GLA-2552 wird aus dem Favorit 3<br />
übernommen – und im Prinzip auch von<br />
Eicher, Güldner und Schlüter verwendet.<br />
Dagegen sind die neuartigen und in der<br />
Werbung als „verstopfungsfrei“ angepriesenen<br />
Kotflügel vorerst ein Alleinstellungsmerkmal<br />
des <strong>Farmer</strong> 3 S. Mit nach<br />
Hause nehmen dürfen selbst die zahlungskräftigsten<br />
Messebesucher den<br />
Schlepper aber nicht. Der neue 30-PS-Geräteträger<br />
F 230 GT wird ab Juli 1964 ausgeliefert,<br />
der Favorit 3 Allrad folgt im Dezember<br />
des Jahres. Auf den <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
müssen die Kunden hingegen noch bis<br />
März 1966 warten, auf die Allradversion<br />
gar bis Oktober 1966. Dennoch gehört der<br />
Mittelklässler von Beginn an zu den<br />
meistverkauften Fendt-Schleppern und<br />
setzt sich 1967 an die Spitze der internen<br />
Rangfolge.<br />
In Sachen Antrieb verzichtet Fendt auf<br />
Eigengewächse und vertraut stattdessen<br />
durchweg auf die Erzeugnisse der Motorenwerke<br />
Mannheim (MWM).<br />
Sparsam dank Direkteinspritzung<br />
Deren drei Liter großer Vierzylindermotor<br />
KD 210,5 V arbeitet seit Anfang 1964 im<br />
Favorit 3, ist für das Modelljahr 1966 jedoch<br />
der umfassenden Überarbeitung<br />
zum Typ D 208-4 unterzogen worden.<br />
Zentrale Maßnahme ist der Übergang vom<br />
bislang gepflegten Gleichdruck-Vorkammerverfahren<br />
auf die weitaus effizientere<br />
Direkteinspritzung. Als prinzipbedingte<br />
Vorteile der alten Technik gelten die weiche<br />
Verbrennung und der daraus resultie-<br />
Restaurierung<br />
Solide Basis: wettergegerbter <strong>Farmer</strong> 3 S vor<br />
der Restaurierung.<br />
46<br />
Die Blechteile erhalten ihren alten Glanz<br />
zurück.<br />
Auch die Räder werden dem nunmehr<br />
neuwertigen Erscheinungsbild angepasst.
Linke Motorseite mit Einspritzpumpe (Bildmitte) und Hydraulikpumpe (links daneben).<br />
Vermeidet Hitzewallungen: Großer Wasserkühler<br />
mit vierflügligem Ventilator.<br />
Klassiker im Klassiker: Bosch-Reiheneinspritzpumpe<br />
PES 4A75 C320 RS1166.<br />
Gut versteckt: Der Auspuff entlässt die<br />
Abgase vor dem linken Hinterrad ins Freie.<br />
rende kultivierte Motorlauf sowie eine gewisse<br />
Gleichgültigkeit gegenüber der<br />
Kraftstoffqualität. Letztere spielt angesichts<br />
des flächendeckend verfügbaren<br />
und einigermaßen erschwinglichen Dieselkraftstoffes<br />
keine entscheidende Rolle<br />
mehr. Dass der D 208-4 etwas rauer läuft<br />
als sein Vorgänger, überrascht angesichts<br />
eines von 125 auf 180 bar gesteigerten Einspritzdruckes<br />
wenig. Mit dem Übergang<br />
von Zapfen- auf Mehrlochdüsen wird jedoch<br />
eine zügige Gemischbildung im<br />
Brennraum erzielt, welche Spitzendrücke<br />
und thermische Belastung in vertretbaren<br />
Grenzen hält. Wichtigster Vorteil des<br />
Der Übergang auf Direkteinspritzung<br />
senkte den Kraftstoffverbrauch.<br />
D 208 ist seine Wirtschaftlichkeit. Mit 180<br />
g/PSh liegt sein spezifischer Kraftstoffverbrauch<br />
unter Volllast rund zehn Prozent<br />
günstiger als bei den alten Vorkammermotoren.<br />
Im Favorit 3 geht mit dem Einsatz<br />
des neuen Direkteinspritzers zudem eine<br />
Leistungssteigerung von 52 auf 55 PS bei<br />
2.300 U/min einher.<br />
Im <strong>Farmer</strong> 3 S bürgt eine Einstellung<br />
auf 45 PS bei 2.125 U/min für hohe Reserven<br />
und eine lange Lebensdauer. Im Konkurrenzvergleich<br />
fährt Fendt mit der Wahl<br />
seines Motorenlieferanten gut. Die wichtigen<br />
Konkurrenten Deutz, Güldner und<br />
Hanomag setzen beispielsweise noch auf<br />
das Wirbelkammerverfahren und erkaufen<br />
sich dieses Festhalten mit höherem<br />
Verbrauch.<br />
Dem unbedarften Betrachter präsentiert<br />
sich die hochkarätige Technik des<br />
Der entblößte, abgedichtete Rumpf erhält nach der Grundierung eine<br />
Lackierung im originalen Grauton.<br />
Kurz vor der Vollendung: Bald darf sich der <strong>Farmer</strong> 3 S wieder auf<br />
seine Hinterbeine stellen.<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
47
TRAKTOR-CHECK<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
Der Werdegang des TWS-Getriebes<br />
Beim Produktionsauslauf der <strong>Farmer</strong>-S-Serie<br />
steht das TWS-Getriebe fast noch am Anfang<br />
seiner Karriere. Nahezu unverändert versieht<br />
es in der Nachfolgebaureihe 100 S seinen<br />
Dienst. Als kostengünstige Alternative verzichten<br />
die nur kurzzeitig angebotenen Modelle<br />
102, 103 und 105 ohne den Zusatzbuchstaben<br />
„S“ auf die „Turbomatik“ und haben<br />
eine Doppelkupplung anstelle der separaten<br />
Zapfwellenkupplung. Eine Abwandlung des<br />
Getriebes zieht ab 1970 in die Geräteträger<br />
ein, eine leichtere Ausführung ab 1974 in die<br />
Schmalspur-, Plantagen- und kleinen Standardschlepper<br />
der Baureihe 200. Abgesehen<br />
vom Einstiegs-Geräteträger F 231 GT basieren<br />
ab 1974 alle Drei- und Vierzylinderschlepper<br />
des Hauses auf einem einheitlichen Getriebebaukasten.<br />
Weitere Leistungssteigerungen<br />
erlaubt die zuerst Ende 1974 im 75 PS starken<br />
<strong>Farmer</strong> 108 S eingesetzte Hinterachse mit<br />
hydraulisch betätigten Scheibenbremsen und<br />
doppelt untersetzten Portalgetrieben. Die<br />
1980 vorgestellte <strong>Farmer</strong>-300-Baureihe verfügt<br />
über drei Schnellgänge für maximal 40<br />
km/h. Ab 1984 ergeben sich dank einer dreifachen<br />
Split-Schaltung anstelle des Wandlers<br />
insgesamt 21/6 Gänge und mit der 1991 eingeführten<br />
elektrohydraulisch vorwählbaren<br />
Wendeschaltung jeweils 21 Vor- und Rückwärtsgänge.<br />
Bis zu 125 PS Eingangsleistung<br />
hat das Getriebe zu verkraften und tritt erst zu<br />
Beginn des 21. Jahrhunderts seinen Rückzug<br />
aus dem Fendt-Programm an – den es im<br />
Sommer 2009 nach mehr als 300.000 fertiggestellten<br />
Exemplaren vollendet. Seitdem verfügen<br />
alle Fendt-Schlepper über eine – wiederum<br />
im eigenen Hause entwickelte und<br />
gebaute – stufenlose Kraftübertragung mit<br />
Leistungsverzweigung, die bei ihrer Markteinführung<br />
vor 18 Jahren mindestens so<br />
revolutionär war wie das TWS-Getriebe<br />
vor fast 50 Jahren.<br />
<strong>Traktor</strong>meter (links) und Kombiinstrument<br />
(rechts) wachen über die Technik. Links an<br />
der Lenksäule: Der Zapfwellenschalthebel.<br />
<strong>Farmer</strong> 3 S quasi im Schlafrock, denn optisch<br />
reiht er sich – abgesehen von den erwähnten<br />
Kotflügeln – nahtlos in die bestehende<br />
Produktpalette ein.<br />
Das bei seinem Debüt mit dem Favorit<br />
1 im Jahre 1958 als revolutionär angepriesene<br />
Design aus der Feder des Industriedesigners<br />
Louis-Lucien Lepoix gilt mit<br />
rundlichen Formen und in die Motorhaube<br />
integrierten Scheinwerfern in der zweiten<br />
Hälfte der 1960er-Jahre als etwas altbacken.<br />
In Sammlerkreisen ist diese frühe,<br />
bis Februar 1968 gebaute Variante des <strong>Farmer</strong><br />
3 S heutzutage hingegen besonders<br />
beliebt, da sie eine weit in die 1970er-Jahre<br />
weisende Technik hinter einer den späten<br />
1950ern entliehenen Fassade verbirgt.<br />
Treuer Gefährte<br />
Ein solches Exemplar nennt Bastian Wilkens<br />
aus dem niedersächsischen Twistringen,<br />
knapp 40 Kilometer südlich von Bremen,<br />
sein Eigen. Bei dessen Kauf spielte<br />
die Optik allerdings noch nicht einmal<br />
eine Nebenrolle. „Unser Fendt ist schon<br />
seit 20 Jahren hier auf dem Hof“ blickt<br />
sein Großvater Georg Wilkens zurück. „Er<br />
stand damals im Nachbardorf und wurde<br />
seit zehn Jahren kaum noch bewegt. Ich<br />
suchte damals einen Trecker der mittleren<br />
Leistungsklasse für die leichteren Hofund<br />
Ackerarbeiten. Er sollte möglichst<br />
wenig kosten, möglichst viel können und<br />
selbstverständlich zuverlässig sein.“ Der<br />
70-Jährige hat den Kauf nie bereut. Das<br />
Anforderungsprofil erfüllt der Fendt bis<br />
heute uneingeschränkt.<br />
80 Hektar bewirtschaftet Georg Wilkens,<br />
baut Mais, Möhren und Weizen an.<br />
Allerdings ist er nicht mehr der rechtmäßige<br />
Besitzer des Schleppers. Zu Beginn<br />
des neuen Jahrtausends hatte der <strong>Farmer</strong><br />
3 S auf dem Hof immer weniger zu tun.<br />
Fünf Jahre lang wurde er überhaupt nicht<br />
bewegt. „Dann kam mir die Idee, den<br />
Schlepper meinem Enkel zu schenken“,<br />
plaudert Georg Wilkens. Technisch war<br />
das Fahrzeug ganz gut in Schuss, machte<br />
optisch allerdings einen etwas angenagten<br />
Eindruck.“<br />
Verschleiß und Patina<br />
Schwiegersohn Hergen Meyer – ein ausgesprochener<br />
Schrauberfreak und Eigner<br />
von knapp einem Dutzend Klassikern –<br />
nahm sich der Sache an. Im Wesentlichen<br />
waren Blecharbeiten durchzuführen: Entrosten,<br />
ausbeulen, spachteln, schweißen,<br />
grundieren und lackieren. „Die gesamte<br />
bekannte Arie halt“, erinnert sich der Spezialist.<br />
„Eine Manschette des Hubzylinders<br />
am Hydraulikbock war undicht. Dadurch<br />
drang Hydrauliköl ins Getriebe.<br />
Aber der Schaden war schnell behoben.“<br />
Sämtliche Schmierstoffe, Filter und<br />
Schläuche ersetzte Hergen Meyer durch<br />
Neuware. Außerdem musste er das rissige<br />
Peko-Verdeck neu bespannen. Der beschenkte<br />
Enkel – Bastian ist heute 17 Jahre<br />
alt – übernahm den 1967 gebauten<br />
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S mit einem Leuchten in<br />
den Augen, das bis heute nicht verblasst<br />
ist. Oldtimertreffen sind allerdings nicht<br />
sein Ding, sagt er: „Mein Hobby ist die<br />
Landwirtschaft und die will ich mal zu<br />
meinem Beruf machen. Darum kommt<br />
der Fendt nahezu täglich auf dem Hof<br />
zum Einsatz. Er wird gehegt und gepflegt,<br />
ganz klar. Aber er ist auch ein Arbeitsgerät.“<br />
Dass er dazu ungeachtet seines altmodisch<br />
anmutenden Blechkleides ausgesprochen<br />
gut taugt, ist nicht zuletzt seiner<br />
einst revolutionären Technik geschuldet.<br />
Ein Facelift brachte nach zwei Jahren<br />
den Übergang auf kantige Formen.<br />
Neu eingekleidet<br />
Eine weithin von außen sichtbare Revolution<br />
findet im Hause Fendt erst kurz nach<br />
dem Debüt des <strong>Farmer</strong> 3 S statt. Sie geht<br />
einher mit der Serienreife des ebenfalls<br />
auf der DLG-Wanderausstellung präsentierten<br />
Flaggschiffes Favorit 4. Dieses<br />
wird von der Sechszylinderversion des im<br />
<strong>Farmer</strong> 3 S eingesetzten Motors angetrieben,<br />
deren Unterbringung unter dem<br />
rundlichen Blechkleid einige Schwierigkeiten<br />
bereitet. Folglich beauftragt das<br />
Werk Louis-Lucien Lepoix mit einer komplett<br />
neuen Gestaltung. Der Designer hat<br />
bereits zu Beginn des Jahrzehnts seine<br />
Liebe zu klaren, kantigen Formen entdeckt<br />
und bringt seine neuen Ideen nun<br />
in die Modernisierung des Fendt-Markengesichtes<br />
ein. Als erster Schlepper des<br />
Hauses trägt der ab November 1966 in geringer<br />
Stückzahl an die Kundschaft ausgelieferte<br />
Favorit 4 dieses Antlitz in die<br />
Welt hinaus. Ab Herbst 1967 präsentieren<br />
sich die dank größerer Motoren auf 62<br />
bzw. 90 PS erstarkten und nunmehr „3 S“<br />
bzw. „4 S“ genannten "Favoriten" einheitlich<br />
mit kantiger Haube und formal angepasstem<br />
Vorderachsträger. Im Frühjahr<br />
1968 werden schließlich auch die übrigen<br />
Fendt-Schlepper dem neuen Stil angepasst.<br />
In diesem profitiert der <strong>Farmer</strong> 3 S gut<br />
zwei Jahre nach seinem Debüt von einem<br />
um fünf auf 65 Liter vergrößerten Kraft-<br />
48
Unermüdlich: Noch heute machen sich viele<br />
<strong>Farmer</strong> 3 S im harten Arbeitsalltag nützlich.<br />
Marktpreise Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
Zugegeben: Für den tatsächlichen Nutzwert<br />
des <strong>Farmer</strong> 3 S ist die Form seiner Motorhaube<br />
bestenfalls von zweitrangiger Bedeutung.<br />
Kleine Verbesserungen der Ergonomie, die mit<br />
der Modellpflege einhergingen, dürften sich<br />
bei der Nutzung im Nebenerwerb kaum und<br />
auf der Fahrt zum Treffen praktisch gar nicht<br />
bemerkbar machen. Soll der Schlepper Spaß<br />
machen, zählt in vielen Fällen die Optik – und<br />
in dieser Hinsicht gibt die Fangemeinde beinahe<br />
einstimmig dem „Oldtimer-Gesicht“ der<br />
frühen Ausführung den Vorzug. Einen weiteren<br />
Bonus erzielt – wie in den meisten derartigen<br />
Fällen – aufgrund seiner Seltenheit und<br />
des bulligen Auftrittes der einst optionale<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
stofftank, einem neuen Armaturenbrett,<br />
geänderten Bedienelementen und einem<br />
von 150 auf 175 bar gesteigerten Betriebsdruck<br />
der Hydraulik. Gleichzeitig setzt<br />
der Ausbau zu einer kompletten „<strong>Farmer</strong>-<br />
S-Serie“ mit dem neuartigen TWS-Getriebe<br />
ein. Die Lücke zwischen 45 und 62 PS<br />
füllt der prinzipiell mit dem <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
baugleiche 4 S mit auf 55 PS – wie zuvor<br />
im Favorit 3 – angehobener Motorleistung.<br />
Anfang 1969 steigert man die Leistung<br />
des <strong>Farmer</strong> 3 S auf 48 PS und schiebt<br />
darunter den <strong>Farmer</strong> 2 S ein, dessen 42 PS<br />
starker Dreizylindermotor sich unter einer<br />
einteiligen Motorhaube verbirgt. Im<br />
Mai 1970 ersetzt man den Favorit 3 S<br />
durch den 65 PS starken <strong>Farmer</strong> 5 S mit<br />
verstärktem TWS-Getriebe und Scheibenanstelle<br />
von Backenbremsen. Dessen Allradausführung<br />
verfügt erstmals über eine<br />
Allradantrieb. Als<br />
sachliche Nachteile<br />
des Rundhaubers<br />
wären lediglich die<br />
im Vergleich zum<br />
Eckhauber aufwändigeren<br />
Blechreparaturen<br />
sowie die<br />
schwierigere Ersatzteilbeschaffung zu nennen.<br />
Davon abgesehen gilt der <strong>Farmer</strong> 3 S als<br />
recht leicht zu unterhaltender Zeitgenosse.<br />
Die Technik ist dauerhaft, bezahlbarer Ersatz<br />
für Motor und Getriebe dürfte dank weiter<br />
Verbreitung noch auf Jahre hinaus gewähr -<br />
leistet sein.<br />
Variante, Zustand fast neuwertig gebraucht stark verschlissen<br />
Rundhauber, Hinterradantrieb 8.000 Euro 4.500 Euro 1.500 Euro<br />
Rundhauber, Allradantrieb 12.500 Euro 7.500 Euro 2.500 Euro<br />
Eckhauber, Hinterradantrieb 6.500 Euro 3.500 Euro 1.000 Euro<br />
Eckhauber, Allradantrieb 10.000 Euro 5.500 Euro 2.000 Euro<br />
Vorderachse der Bergischen Achsenfabrik<br />
(BPW), die während der 1970er-Jahre in<br />
verschiedenen Fendt-Schleppern von 65<br />
bis 95 PS zu finden ist. Der Erfolg gibt den<br />
Entscheidungsträgern des Familienunternehmens<br />
Recht. Das Getriebe wird von<br />
der Fachpresse in den Adelsstand innovativer<br />
Kraftübertragungen erhoben, und<br />
die Praktiker äußern sich zumeist voll des<br />
Lobes über Bedienbarkeit und Effizienz.<br />
Die dritte Position in der Zulassungsstatistik<br />
kann gehalten werden, der Marktanteil<br />
liegt 1971 bereits über 13 Prozent.<br />
Auf dem geschrumpften Markt setzt<br />
Fendt zwar weniger Schlepper ab als fünf<br />
Jahre zuvor, doch sind diese im Durchschnitt<br />
deutlich stärker, besser ausgestattet<br />
und entsprechend teurer zu verkaufen.<br />
Von der „<strong>Farmer</strong>-S-Serie“ können bis<br />
Frühjahr 1972 fast 30.000 Schlepper abgesetzt<br />
werden. Fast die Hälfte davon entfällt<br />
auf den „Dynastiegründer“ <strong>Farmer</strong><br />
3 S, mit dem sich das Werk einen Namen<br />
als Hersteller kultivierter, technisch hochwertiger<br />
Schlepper schafft. Der unscheinbare<br />
Marktoberdorfer darf daher mit Fug<br />
und Recht als Meilenstein auf dem Weg<br />
von Grasmähern und Kleinschleppern zur<br />
heutigen Premium-Marke der Landtechnikbranche<br />
bezeichnet werden.<br />
Klaus Tietgens<br />
49
Fendt <strong>Farmer</strong> 3 S
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Oldtimer MAN Typ2 F1, 14PS, BJ 1959,<br />
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Ausgabe 2/2015: 04.12.2014<br />
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Frontlader Stoll Schneeketten verschiedene<br />
Dichtungen, Motor läuft verliert aber<br />
Diesel muß abgedichtet werden. Tüv 10.14<br />
abgemeldet .Zweiter Besitzer. VB: 8.000<br />
Euro. Kontakt: (08728) 9119570,<br />
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teilrestauriert, läuft gut. VHB 4250 Euro,<br />
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Kontakt: traktor-sachsen@web.de<br />
McCormick Farmall F-235-D, Bj. 1957 ;<br />
Restaurationsobjekt, Zustand siehe Fotos,<br />
steht seit mehreren Jahren in einer trockenen<br />
Halle. Kontakt: (0151) 14813917,<br />
vadda62@gmx.de<br />
Porsche 218, Bj. 59, 24PS; EZ : 27.5.1959 ;<br />
Bstd. 4795; Am 19.10.1995 technisch überholt<br />
mit neuer Betriebserlaubnis. Steht<br />
jetzt seit ca. 8 Jahren in trockener,<br />
geschlossener Lagerhalle. Kontakt: (0157)<br />
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TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
57
MARKT<br />
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Unimog 421, BJ 68; 45 PS; 111 Tkm; Doppelseilwinde<br />
mit Polterschild; Zapfwelle<br />
vor/hin/mit; Hydraulikanschl. vor/hin;<br />
Druckluftbr. f. Hänger; Unrestaurierter<br />
Zustand, Rep. bedürftig; VB 8.700; Kontakt:<br />
(06339) 993344, webklaus@gmx.de<br />
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(0152) 21953435, santo@online.de<br />
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(Hub-Lage). PLZ 74; Raum SNH, MOS, HN.<br />
Kontakt: (0173) 3550981, detlevbruechmann@aol.com<br />
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fahrbereit und alle Getriebe schalten einwandfrei.<br />
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Kontakt: (0172) 1744416, amicargermany@yahoo.de<br />
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Tüv kann auf Wunsch neu! Original Brief<br />
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8014865, stefandechant@gmx.de<br />
Yanmar 1301 Allrad, schöner gepflegter<br />
Zustand. Heckhydraulik, Springt immer an<br />
und läuft tadellos. Einzige, Licht funktioniert<br />
nicht, kann aber nicht viel sein. Kontakt:<br />
(0175 ) 5169381,<br />
thomas.heutger@gmx.de<br />
Bautz AS122, Bj 1956, 12 PS, luftgekühlt,<br />
TÜV 9/14, Reifen vorne/hinten neu, mit<br />
Papieren. VB 2750 Euro. PLZ 5. Kontakt:<br />
(0271) 9399060 oder 0171 2866052, katrin.schoeler@t-online.de<br />
Fiat 1000 DT, Bj. 1974, mit Allrad, 6 Zyl.,<br />
5,2 l Hubr.,100 PS bei 2400 U/min, 16<br />
Gänge (12 Vor- 4 Rück), max. 30 Km/h,<br />
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(Einkreis). Kontakt:<br />
(0170) 2747702, khpriem@web.de<br />
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Kontakt: (0178) 8246190,<br />
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22 PS. Der Panther befindet sich in einem<br />
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den Ventilen ist ein ganz kleiner Haarriß,<br />
58
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erreichbar. Kontakt: (0176) 70226463,<br />
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Kontakt: (0176) 70226463,<br />
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Kontakt: (+41) 796905150,<br />
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TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
59
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844S,Wasserpumpe für IHC 624-844S wenig<br />
gelaufen, Wasserkanal für IHC353-844S<br />
u. 946-1246, Dieseldoppelfilter Kpl. für<br />
IHC644-844S, Lüfterflügel für IHC 644-<br />
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ERSATZTEILE<br />
Suche Rasspe Mähwerk für Allgaier R 18 22<br />
A 22 24. Mähwerksaufhängung, passender<br />
Mähbalken und Feder für den Handaufzug.<br />
Bitte alles anbieten, wenn auch nur Teile.<br />
Kontakt: (0176) 27514140,<br />
litchi.lichtenberger@gmx.de<br />
Suche Mähwerksantrieb für HELA<br />
Ich suche einen Mähwerksantrieb für einen<br />
HELA D12S. Kontakt: (0176) 44725406,<br />
Spreierdaniel@t-online.de<br />
Schriftzug: Ich suche für einen John Deere<br />
Lanz 300 die beiden Schriftzüge für die<br />
Motorhaube. Kontakt: (07931) 992781,<br />
stefanwalter81@yahoo.de<br />
Suche Motorhaube für D 50.1 S, oder passend.<br />
Auch leicht beschädigt. Kontakt:<br />
(0177) 9614146,<br />
tjebbe.tjardes@student.jade-hs.de<br />
Verdeck für meinen Deutz D40<br />
Baujahr 1961 mit den entsprechenden<br />
Halterungen für runde Kotflügel gesucht.<br />
Kontakt: (02672) 1579,<br />
anno2001@gmx.de<br />
Hummel Frontmähwerk: Suche für Hummel<br />
Einachser Frontmähwerk und weitere<br />
Anbaugeräte. Kontakt: (09505) 7796,<br />
Alfred.Hummel@gmx.de<br />
Suche älteren Kreiselheuer mit Drei<br />
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gerne anrufen unter. Vielen Dank im Voraus.<br />
Kontakt: (0157) 35451461<br />
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von <strong>Traktor</strong>en, Mähdreschern und Landmaschinen<br />
gesucht. Kontakt: (09467 )<br />
6849927, albert.zollner@gmx.de<br />
Suche Motor für M F FE 35 4 Zylinder Diesel.<br />
Kontakt: michael@style-r.de<br />
Suche für Allgaier A12 eine vordere Felge.<br />
Tel. Kontakt: (0177) 3400500, gereon.diederichs@gmx.de<br />
Suche Kartoffelroder mit Zapfwelle und 2<br />
Sterne, PLZ-0. Kontakt: (035434) 231<br />
Suche Elektroden Schweißgerät mit Transformator,<br />
Wechselstrom für Elektroden<br />
5mm 250A/300A.<br />
Kontakt: (0171) 3 75 55 63<br />
Suche/Tausche: Von Porsche + Allgaier:<br />
Prospekte, Werbeartikel, Hauszeitschriften,<br />
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Schraubenschlüssel, Taschenmesser,<br />
Anstecknadeln, Sonstiges, etc.<br />
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Suche ein A17 Getriebe, war z.B: im<br />
HelaD40, Fendt F40U, MAN AS 542A,<br />
Allgaier A144 oder Porsche P144 verbaut.<br />
Kontakt: (0162) 4480542,<br />
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Suche SCHLÜTER Stromgenerator<br />
mit 4-, 6- oder 8- Zylinder- Schlütermotor<br />
und SCHLÜTER Stationärmotor.<br />
Kontakt: (0172) 8908426,<br />
info@freisinger-schlueter-museum.de<br />
Suche für Lanz D1616 gutes Mähwerk,<br />
Mähwerksteile und Handhydraulikpumpe<br />
(siehe Bild) zur Mähwerksaushebung,<br />
Tel. 0931/99131570 oder<br />
0160/3868890 ab 18 Uhr,<br />
Kontakt: Fendtle@web.de<br />
Fritzmeier M210 Verdeckfront: Ich suche<br />
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19. Oldtimertreffen mit Teilemarkt<br />
Heinrich Rücker, Tel. (038845) 414 03 oder<br />
0172 543 79 90<br />
oldtimerverein-kaarssen@web.de<br />
07.08.–09.08.2015<br />
15859 Philadelphia<br />
6. Treckertreffen<br />
Ralf Wittke, Tel. 0152 02 06 01 21,<br />
Fax (033678) 449 28<br />
ralf.wittke@t-online.de<br />
www.schlepperfreunde-philadelphia.de<br />
PLZ 2<br />
18.04.–19.04.2015<br />
27239 Twistringen<br />
5. Oldtimertreffen<br />
an der alten Ziegelei<br />
Alteisenfreunde Twistringen-<br />
Neubruchhausen,<br />
Matrin Born, Tel. (09284) 44 79<br />
alteisenfreunde@gmx.de<br />
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40-jähriges Vereinsjubiläum und<br />
Pfingsttreffen<br />
Lanz Bulldog Club Oyten/Backsberg e.V.<br />
info@lanz-bulldog-club.de<br />
www.lanz-bulldog-club.de<br />
14.08.–15.08.2015<br />
29664 Walsrode-Vethem<br />
14. Oldietreffen<br />
Helmut Unger, Tel. (05166) 12 25<br />
PLZ 3<br />
18.09.–20.09.2015<br />
32549 Bad Oeynhausen<br />
5. Treckertreffen<br />
Uwe Gießelmann, Tel. 0160 90 27 87 85<br />
www.treckerverein.de<br />
PLZ 4<br />
08.08.–09.08.2015<br />
48529 Nordhorn<br />
Historischer Feldtag mit Sonderausstellung<br />
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Hood Johann, Tel. (05921) 33 00 22<br />
info@treckerclub.de<br />
www.treckerclub.de<br />
PLZ 5<br />
01.05.–03.05.2015<br />
53913 Swisttal-Odendorf<br />
Oldtimertreffen<br />
Gewerbepark<br />
Hans-Günter Cramer, Tel. 0170 533 23 52<br />
hg.cramer@web.de<br />
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13.05.–15.05.2015<br />
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Karl-Heinz Schick, Tel. (02443) 25 73<br />
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Fax 107 96 44 oder 0172 161 51 91<br />
krauss.jochen@t-online.de<br />
www.schlepperfreunde-edneckarhausen.de<br />
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Tel. (07641) 472 77 oder 0171 310 84 62<br />
alfred.haas@msrt-freiamt.de<br />
www.msrt-freiamt.de<br />
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www.osfk.de<br />
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Schleppertreffen<br />
Markus Fischer, Tel. 0175 106 42 54<br />
www.dreschgemeinschaft.de<br />
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Tel. (08165) 99 97 53<br />
oder 0151 23 34 46 84<br />
alex.lange@alex.lange.org<br />
www.bulldogfreunde-freisingpfaffenhofen.de<br />
29.08.–30.08.2015<br />
84098 Hohenthann<br />
15. Int. Eichertreffen<br />
Franz Schuster, Tel. (08784) 96 71 90<br />
11.09.–13.09.2015<br />
86511 Schmiechen<br />
Schleppertreffen<br />
Andreas Bitterer,<br />
Tel. 0151 57 30 58 20<br />
schlepperfreunde.bitterer@gmx.de<br />
www.schlepperfreunde.schmiechen.de<br />
PLZ 9<br />
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09.05.–10.05.2015<br />
95126 Schwarzenbach/Saale<br />
<strong>Traktor</strong>treffen, Bahnhof<br />
<strong>Traktor</strong>-Kult e.V., Ernst Seidel,<br />
Tel. (09284) 44 79<br />
traktor-kult.ev-schwarzenbach@gmx.de<br />
GROSSBRITANNIEN<br />
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Tarrant Hinton, Blanford Forum<br />
enquiries@gdsf.co.uk, www.gdsf.co.uk<br />
NIEDERLANDE<br />
25.07.–26.07.2015<br />
NL-5981PD Panningen<br />
36. Internationaal Historisch Festival<br />
Jacques Werts, Tel. +31(0) 4956 519 77<br />
oder +31(0) 6835 512 09<br />
jacwerts-hmt@kpnmail.nl<br />
www.hmtklep.nl<br />
ÖSTERREICH<br />
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Großglockner Hochalpenstraße<br />
Tel. +43(0) 6545 72 95<br />
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- Kraftstoffleitungen<br />
Unser Motoren-Spezialist befindet sich im Endspurt bei der Montage des MWM-D 308.<br />
Noch immer sind etliche Teile nicht an ihrem Platz. Heute müssen der Ventiltrieb komplettiert<br />
und diverse Komponenten und Abdeckungen montiert werden.<br />
Nach einer Woche, in der Dean –<br />
unser Motoren-Profi von der Firma<br />
Ganslmeier in Ingolstadt – mit<br />
einem anderen Auftrag beschäftigt<br />
war, kann er heute wieder an dem<br />
MWM-Motor arbeiten. Am Ventiltrieb, wo<br />
er das letzte Mal aufgehört hat, will er<br />
66<br />
heute weitermachen. Da der Motor einige<br />
Tage in der Werkstatt stand, kontrolliert<br />
Dean zuerst, ob er verschmutzt ist. „Das<br />
ist zwar unwahrscheinlich, da der Motor<br />
gut abgedeckt war – aber sicher ist sicher“,<br />
sagt Dean. Obwohl er bereits das letzte<br />
Mal die Kugelköpfe der sechs Stoßstangen<br />
geölt hat, träufelt er vorsorglich nochmals<br />
etwas Öl darauf. Auch die Ventilschaft-enden,<br />
auf die später die Kipphebel drücken,<br />
ölt er sorgfältig ein. Im nächsten Arbeitsgang<br />
legt er die Kipphebelböcke auf<br />
die jeweiligen Zylinderköpfe. „Hier ist darauf<br />
zu achten, dass die Kipphebelböcke<br />
Fotos: M.Schoch
EINBAU KIPPHEBELBÖCKE<br />
1. Die Ventilschaftenden benötigen ebenfalls<br />
Öl, sollen sie beim ersten Start nicht<br />
trocken laufen.<br />
2. Jeder Kipphebelbock muss zurück an<br />
seinen angestammten Platz. Dank Markierungen<br />
kein Problem.<br />
3. Zum Ausrichten der leicht verschraubten<br />
Kipphebelböcke verwendet Dean einen<br />
Nylonhammer.<br />
4. Eine einhundertprozentige Ausrichtung<br />
der Kipphebel ist nicht möglich, da sie ab<br />
Werk leicht daneben liegen.<br />
5. Das Anziehen der Kipphebel muss in OT-<br />
Stellung erfolgen, damit sie sich nicht<br />
mehr verschieben können.<br />
6. Die Verschraubung der Kipphebelböcke<br />
muss nach den ersten Betriebsstunden<br />
nochmals nachgezogen werden.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Immer auf OT<br />
Gleich danach macht sich Dean daran, die<br />
Ventile einzustellen. Da noch die Einspritzdüsen<br />
fehlen, ist es noch leicht, den<br />
Motor durchzudrehen, um den jeweiligen<br />
Zylinder auf OT zu stellen. Mit einer Fühlerlehre,<br />
passendem Ringschlüssel und einem<br />
Schraubendreher benötigt unser Moscheiben<br />
versehen hat, zieht er jedoch<br />
noch nicht fest, denn vorher muss er noch<br />
die Kipphebelböcke zu den Ventilschaftenden<br />
ausrichten. Dies geschieht mit vorsichtigen<br />
Schlägen eines Nylonhammers.<br />
Keine seitliche Beanspruchung<br />
„Ziel des Ausrichtens ist es, dass die<br />
Kipphebeldruckfläche möglichst großflächig<br />
und zentriert auf dem Ventilschaftende<br />
zu liegen kommt, um seitliche Beanspruchung<br />
der Ventilschaftführung zu<br />
vermeiden. Erst als Dean mit dem Ausrichten<br />
zufrieden ist, zieht er die Befestigungsschrauben<br />
der Kipphebelböcke mit<br />
dem Drehmomentschlüssel fest. Das Festziehen<br />
der jeweiligen Kipphebelböcke<br />
sollte dabei stets in OT-Stellung des jeweiligen<br />
Zylinders erfolgen. „Dann ist der<br />
Ventiltrieb entlastet, und die Gefahr, dass<br />
der Kipphebelbock wieder leicht verrutscht,<br />
ist auf ein Minimum reduziert“,<br />
so Dean.<br />
Der nächste Arbeitsschritt, die Montage<br />
der Glühkerzen, ist einfach – zumindest<br />
für Dean, denn er weiß, worauf hier<br />
geachtet werden muss. „Wir können die<br />
wieder an ihre angestammten Plätze kommen“,<br />
erklärt Dean. „Bei der Demontage<br />
habe ich sie damals markiert, so dass Verwechslungen<br />
ausgeschlossen sind.“<br />
Obwohl alle Kipphebelböcke generalüberholt<br />
sind, und es daher eigentlich<br />
egal wäre, an welcher Stelle sie eingebaut<br />
werden, hat der Einbau am ursprünglichen<br />
Platz durchaus seinen Sinn. „Die<br />
Kipphebelböcke sind, wie es im Motorenbau<br />
üblich ist, mit einem, zwei beziehungsweise<br />
drei Punkten entsprechend<br />
der Anzahl und Lage der Zylinder zur<br />
Kupplungsseite hin aufsteigend markiert“,<br />
erklärt Dean. „Würde ich sie an<br />
vertauschter Stelle einbauen, könnten sie<br />
bei einer späteren Überholung des Motors,<br />
wenn der Monteur sich an die Markierungen<br />
hält, verkehrt eingebaut werden.“<br />
Das wäre vor allem für die<br />
Kipphebel nicht zuträglich, da sie dann<br />
eingelaufen sind.<br />
Da jedoch jeder Kipphebelbock auf seinem<br />
alten „Arbeitsplatz“ sitzt, kann Dean<br />
sie festschrauben. Die jeweils zwei<br />
Schrauben, die er vor dem Eindrehen<br />
noch leicht geölt und mit neuen Unterlegalten<br />
Glühkerzen weiter verwenden“, sagt<br />
Dean, der sie gründlich gereinigt und anschließend<br />
getestet hat. Keinesfalls darf<br />
man beim Einschrauben der Glühkerzen<br />
vergessen, ihre Gewinde mit Keramikpaste<br />
einzustreichen. Die Paste verhindert zuverlässig,<br />
dass sich die Glühkerzen im<br />
Kopf festfressen können. „Selbst nach vielen<br />
Jahren im Betrieb lassen sie sich so<br />
leicht wieder aus dem Kopf herausschrauben“,<br />
berichtet Dean von seinen Erfahrungen<br />
mit der Keramikpaste. Beim Einschrauben<br />
achtet Dean auch darauf, ob sie<br />
sich bis zum Anschlag leicht mit der<br />
Hand eindrehen lassen. Ist das der Fall,<br />
sind die Gewinde in Ordnung und die<br />
Glühkerzen können mit dem Drehmomentschlüssel<br />
angezogen werden.<br />
67
SERVICE<br />
Motoreninstandsetzung<br />
MONTAGE GLÜHKERZEN<br />
1. Die Glühkerzen sind noch die alten. Nach einer eingehenden<br />
Prüfung und Reinigung können sie weiter verwendet werden.<br />
2. Das Einstreichen des Gewindes mit Keramikpaste verhindert,<br />
dass sich die Glühkerzen mit der Zeit festfressen.<br />
3. Die Glühkerzen müssen sich bis zum Anschlag per Hand eindrehen<br />
lassen, sonst ist das Gewinde nicht in Ordnung.<br />
4. Das Anziehen der Glühkerzen muss nach Werksvorgabe mit dem<br />
Drehmomentschlüssel erfolgen.<br />
torenprofi nur wenige Minuten für die<br />
Einstellung aller sechs Ventile. „Das Ventilspiel<br />
sollte nicht zu streng sein, denn<br />
die Zylinderköpfe werden sich in den ersten<br />
Betriebsstunden noch setzen“, rät<br />
Dean. „Haben sich die Köpfe dann im Betrieb<br />
gesetzt, muss das Ventilspiel nochmals<br />
eingestellt werden.“ Meist ist das<br />
nach rund 20 Betriebsstunden der Fall.<br />
Ohne zu verbiegen!<br />
Wie wichtig das Ausrichten der Zylinder<br />
und der Köpfe gewesen ist und wie gut<br />
Dean neulich dabei gearbeitet hat, zeigt<br />
sich jetzt beim Verschrauben der Kühlluft-<br />
Leitbleche. Die sehr genau gearbeiteten<br />
Teile lassen sich zwischen die Zylinder<br />
ohne Anecken oder Verbiegen leicht montieren.<br />
Zur Verschraubung der Kühlluftbleche<br />
dient jeweils eine lange Schraube, die<br />
auf der Gegenseite von einer Vierkant-Mutter<br />
gehalten wird. Besonders sorgfältig<br />
68<br />
Das Einstellen der Ventile muss ebenfalls in der<br />
OT-Stellung der jeweiligen Kolben erfolgen.<br />
muss das Anziehen dieser beiden Schrauben<br />
erfolgen. „Werden die Schrauben zu<br />
fest angezogen, verbiegt sich sofort das<br />
Kühlluft-Leitblech“, so Dean. „Wenn die<br />
Schrauben zu locker sind, können sich die<br />
Bleche lockern. Unangenehme Vibrationsgeräusche<br />
sind dann die Folge.“<br />
Bevor Dean das kupplungsseitige<br />
Kühlluft-Leitblech montieren kann, muss<br />
er zuerst den Ölkühler einbauen. Er ist im<br />
Kühlluftsystem integriert und wird von<br />
der angesaugten Kühlluft durchblasen.<br />
Nach der Montage des kupplungsseitigen<br />
Kühlluft-Leitbleches füllt unser Motoren-Profi<br />
Öl in die Einspritzpumpe, um<br />
sie anschließend gleich mit Dieselkraftstoff<br />
zu entlüften. „Das hätte ich auch später<br />
erledigen können“, erklärt Dean seine<br />
Vorgehensweise. „Da aber die nötige Entlüftungspumpe<br />
gerade nicht von meinen<br />
Kollegen benötigt wird, ziehe ich diese<br />
Arbeit vor.“ Zum Fluten beziehungsweise
KÜHLLUFT-LEITBLECHE UND ÖLKÜHLER<br />
1. Dean passt die Kühlluft-Leitbleche an. Eines ist bereits montiert,<br />
das zweite hält er in der Hand.<br />
2. Die Kühlluft-Leitbleche passen auf Anhieb. Sorgfältiges Ausrichten<br />
der Zylinder ist hierfür Grundvoraussetzung.<br />
3. Die Halteschrauben der Kühlluft-Leitbleche werden auf der Gegenseite<br />
durch Vierkantschrauben gehalten.<br />
4. Das Anziehen der Schrauben muss sorgfältig erfolgen, um die<br />
Kühlluftbleche nicht zu verbiegen.<br />
5. Zusammen mit der Montage des Ölkühlers erfolgt die der Ölfilterpatronen-Aufnahme.<br />
6. Der Ölkühler ist montiert. Auch die Verkabelung der Glühkerzen<br />
hat Dean bereits angebracht.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015 69
SERVICE<br />
Motoreninstandsetzung<br />
ENTLÜFTUNG EINSPRITZPUMPE<br />
1. Dean befüllt die Kraftstoff-<br />
Einspritzpumpe mit Öl. Anschließend will<br />
er sie entlüften.<br />
2. Zum Entlüften verwenden die Motoren-<br />
Profis der Firma Ganslmeier eine spezielle<br />
Entlüfter-Pumpe.<br />
3. Zum Entlüften der einzelnen Druckkolben<br />
muss Dean am Motor drehen, damit sie<br />
geflutet werden können.<br />
4. Am blasenfrei rückfließenden Dieselkraftstoff<br />
erkennt Dean, dass die<br />
Einspritzpumpe entlüftet ist.<br />
5. Nach dem Entlüften kann Dean den<br />
Rück- und Zulauf wieder von der Einspritzpumpe<br />
abschrauben.<br />
6. Dean kontrolliert die korrekte Grundeinstellung<br />
der Kraftstoffpumpe, bevor er<br />
alle Schrauben anzieht.<br />
7. Zusätzliche Markierungen helfen, die<br />
korrekte Einstellung auf dem Schwung der<br />
Kupplung besser erkennen zu können.<br />
8. Der Füllstand mit Diesel ist in Ordnung.<br />
Jetzt kann sich Dean an die Nachfertigung<br />
der Kraftstoffleitung machen.<br />
9. Auch den Öleinfülldeckel hat Dean nebenbei<br />
erneuert. Der Kunststoff des alten<br />
war brüchig geworden.<br />
Entlüften der Einspritzpumpe schließt<br />
Dean am Rücklaufschlauch-Anschluss<br />
der Einspritzpumpe die Zuleitung und an<br />
einen der Kraftstoffleitungsflansche den<br />
Ablaufschlauch der Entlüftungspumpe<br />
an. Die Entlüftungspumpe arbeitet elektrisch<br />
und pumpt den Dieselkraftstoff<br />
durch die Einspritzpumpe. Dean muss<br />
nur darauf achten, dass die Kolben in der<br />
Einspritzpumpe offen sind, so dass sie mit<br />
Kraftstoff geflutet werden können. Hierzu<br />
dreht er am Motor das Kupplungsschwungrad,<br />
bis Dieselkraftstoff über die<br />
70<br />
Rückleitung in den Schauglasbehälter der<br />
Entlüftungspumpe fließt. Damit dabei<br />
kein Dieselkraftstoff aus den zwei anderen<br />
Kraftstoffleitungsflanschen herausschießt,<br />
hat er diese vorher noch mit Muffen<br />
verschlossen.<br />
Nach wenigen Minuten ist die Einspritzpumpe<br />
entlüftet und die Zu- und<br />
Ablaufleitungen der Entlüftungspumpe<br />
können demontiert werden. Dabei kontrolliert<br />
Dean nochmals den Füllstand der<br />
Kraftstoffpumpe und ihre korrekte Grundeinstellung.<br />
Hierzu hat er die Markierungen<br />
auf dem Schwungrad mit einem wasserfesten<br />
Filzstift zur besseren Sicht- barkeit<br />
überschrieben, so dass sie auch von<br />
der Seite zu erkennen sind.<br />
Teilenachfertigung<br />
Da alles in Ordnung ist, dreht Dean den<br />
Verschluss-Deckel für das Motorenöl in das<br />
Kurbelgehäuse – „wieder ein Teil weniger“,<br />
sagt er – und macht sich sogleich an<br />
die Anfertigung einer neuen Kraftstoffleitung.<br />
„Die alte Leitung ist brüchig und<br />
muss deshalb ersetzt werden“, so Dean.
„Sie dient mir aber noch als Vorlage für die<br />
Anfertigung der neuen Leitung.“ Vor allem<br />
die Länge und der Durchmesser des<br />
Schlauches wie auch die Anschlüsse (Fittiche)<br />
sind hier für eine einwandfreie Funktion<br />
wichtig. Nach dem Ablängen mit dem<br />
Bolzenschneider müssen an den Enden<br />
des mit Strahldrahtgeflecht umwickelten<br />
neuen Schlauches Quetschhülsen aufgeschoben<br />
werden. Dann werden die Ringanschlüsse<br />
in den Schlauch gesteckt und<br />
anschließend mit einer speziellen Zange<br />
die Quetschhülsen verpresst. Fertig ist die<br />
neue Kraftstoffleitung für den Einbau.<br />
Nachdem Dean diese Arbeiten, die zur<br />
Vorbereitung der weiteren Montage dienen,<br />
erledigt hat, baut er das Lüfterhalterungsblech<br />
an den Motor. Der Lüfter<br />
selbst wird in den Aufnahmering des Lüfterblechs<br />
geschoben und über ein Spannband<br />
gesichert. Die eigentliche Befestigung<br />
des Lüfters am Motor erfolgt<br />
schließlich über zwei Schrauben, mit denen<br />
er an einen speziellen Halter verschraubt<br />
wird. „Der Lüfter hat in seiner<br />
langen Dienstzeit irgendwann mal einen<br />
Schlag abbekommen“, sagt Dean und zeigt<br />
dabei auf eine deutliche Quetschung am<br />
Lüfterrad. „Wir haben den Schaden genau<br />
inspiziert und den Lüfter auf Rundlauf getestet.<br />
Da der Schaden keinen Einfluss auf<br />
seine technische Funktion hat, kann er bedenkenlos<br />
weiterverwendet werden.“<br />
Zwei Mal Filter!<br />
Bevor Dean in seinen wohlverdienten Feierabend<br />
geht, will er noch den Kraftstoffund<br />
Öl-Filter montieren. Hierzu muss er<br />
an der Kraftstofffilteraufnahme eine neue<br />
Gummidichtung einlegen und dann das<br />
Gehäuse zusammen mit dem neuen Filter<br />
anschrauben. Hier achtet er darauf, dass<br />
der Filter sich nicht verklemmt und die<br />
Schraube nicht zu fest angezogen wird, da<br />
sonst die Gummidichtung beschädigt werden<br />
kann.<br />
Auch bei der Ölfilterpatrone ist Vorsicht<br />
geboten. „Hier machen viele den Fehler,<br />
dass sie den neuen Ölfilter mit einer so genannten<br />
Filternuss oder einem Riemenschlüssel<br />
anziehen“, warnt Dean. „Das ist<br />
verkehrt! Beide Werkzeuge dienen lediglich<br />
zur Demontage der Patrone. Neue Ölfilterpatronen<br />
werden immer mit der<br />
Hand aufgeschraubt beziehungsweise festgezogen.<br />
Das genügt völlig, damit sie fest<br />
und dicht sitzen.“<br />
Wird Werkzeug zur Montage des neuen<br />
Ölfilters verwendet, besteht zudem die Gefahr,<br />
dass das Gewinde - oder schlimmer:<br />
das Filterelement im Inneren der Patrone -<br />
beschädigt wird. Verstopfte Ölleitungen<br />
aufgrund eines zerfetzten Filterelementes<br />
und extrem festsitzende Ölfilterpatronen<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
NACHBAU DER KRAFTSTOFFLEITUNG<br />
1. Die Maße der alten Kraftstoffleitung<br />
dienen Dean als Vorlage zum Nachbau<br />
der neuen.<br />
3. Gegen das Aufspreiseln<br />
des Stahlgewebes hilft<br />
die Quetschtülle am<br />
Schlauchende.<br />
MONTAGE DES LÜFTERS<br />
1. Das Kühlluft-Leitblech mit der Lüfteraufnahme<br />
wird lediglich durch eine<br />
Klemmhalterung am Motor befestigt.<br />
3. Die Befestigung des Lüfters und damit<br />
des Luftleitbleches erfolgt durch zwei<br />
Schrauben am Motor.<br />
4. Die Tülle sitzt richtig,<br />
wenn das Schlauchende an<br />
der Bördelung zu liegen<br />
kommt.<br />
2. Das Ablängen geschieht brachial mit<br />
einem Bolzenschneider. Immerhin muss<br />
Stahlgewebe durchtrennt werden.<br />
5. Nach dem Einschieben<br />
des Ringanschlusses wird<br />
die Tülle noch mit einer<br />
Zange verquetscht.<br />
2. Der Lüfter wird in die Halterung geschoben.<br />
Eine luftdichte Verbindung garantiert<br />
die Bandschelle am Rand des Luftleitblechs.<br />
4. Deutlich ist eine Delle im Lüfter erkennbar.<br />
Sie hat aber keinen Einfluss auf die<br />
technische Funktion des Lüfters.<br />
71
SERVICE<br />
Motoreninstandsetzung<br />
KRAFTSTOFF- UND ÖLFILTER-EINBAU<br />
1. Der Kraftstofffilter wird selbstverständlich<br />
durch einen neuen ersetzt, genauso<br />
wie die Gummidichtung.<br />
2. Beim Einbau der Gummidichtung ist darauf<br />
zu achten, dass sie glatt in der Nut<br />
liegt und nicht verdreht ist.<br />
3. Das Gehäuse des Kraftstofffilters wird<br />
über eine zentrisch geführte Schraube gehalten.<br />
Dean fädelt sie gerade ein.<br />
4. Das Anziehen der Schraube muss gefühlvoll<br />
geschehen, da sonst die neue Dichtung<br />
zu stark gequetscht wird.<br />
5. Die Gummidichtung der neuen Ölfilterpatrone<br />
muss vor der Montage mit Motoröl<br />
eingestrichen werden.<br />
6. Neue externe Ölfilterpatronen werden<br />
immer von Hand angezogen, um Beschädigungen<br />
des Filterelementes zu vermeiden.<br />
sind dann meist die Folge. Um genügend<br />
„Hand-Anzugsmoment“ bei der Montage<br />
zu erreichen, müssen die Hände und das<br />
Gehäuse der Ölfilterpatrone ölfrei sein.<br />
Auch die Gummidichtung der Patrone<br />
muss vorab mit Öl eingestrichen werden.<br />
Das setzt den Reibemoment des Gummis<br />
beim Festziehen herab und garantiert so<br />
die Dichtigkeit. Noch immer fehlen wichtige<br />
Teile an unserem MWM-Motor. Sie wird<br />
Dean in den nächsten Tagen montieren.<br />
Wir sind wie immer für Sie dabei, wenn<br />
der Motor fertig zusammengeschraubt und<br />
für den abschließenden Prüfstandslauf vorbereitet<br />
wird.<br />
Marcel Schoch<br />
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Unsere Experten freuen sich auf Ihre Post!<br />
IM SCHLEPPTAU<br />
Sehr geehrter Herr Schoch,<br />
in Ihrem Artikel, „Wegweiser durch den<br />
Schilderwald“, in der Ausgabe 5/2014<br />
weisen Sie auf Seite 80 darauf hin, dass<br />
„Anhänger, die von <strong>Traktor</strong>en mit einem<br />
schwarzen Kennzeichen gezogen werden,<br />
eine eigene Zulassung ...“ haben müssen.<br />
Ich weiß, diese Aussage trifft man immer<br />
wieder, zum Beispiel im Internet und<br />
auch bei einzelnen Polizisten. Ich habe<br />
bislang keinen Gesetzestext und keine<br />
Vorschrift finden können, auf die diese<br />
Aussage fußen könnte.<br />
Im Gegenteil: Die zulassungsfreien Anhänger<br />
– zum Beispiel fahrbare Baubuden,<br />
landwirtschaftliche Anhänger<br />
oder Schaustellerfahrzeuge – werden mit<br />
einem „Folgekennzeichen" betrieben. Dabei<br />
muss das Folgekennzeichen nicht dem<br />
ziehenden Fahrzeug entsprechen, sondern<br />
es muss lediglich einem zugelassenen<br />
Fahrzeug entsprechen.<br />
Auch sinnvoll stellt sich mir nun die<br />
Frage: Warum soll ich mit meinem Trecker<br />
mit „schwarzem Kennzeichen" nicht<br />
meinem Bruder auf dem Bauernhof bei<br />
der Erntearbeit helfen und dabei einen zulassungsfreien<br />
landwirtschaftlichen Anhänger<br />
im öffentlichen Straßenverkehr<br />
ziehen? Der Anhänger ist ohnehin über<br />
das Zugfahrzeug versichert. Da Sie sich sicherlich<br />
eingehend mit dem Thema beschäftigen,<br />
bitte ich um Darlegung, wo die<br />
rechtliche Grundlage zu finden ist.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Hermann Niestegge<br />
Land- und Forstwirtschaft – aber nicht für<br />
Oldtimertreffen, Vergnügungsfahrten und<br />
dergleichen mehr. Hier – und nur hier –<br />
ist das Führen von Zügen mit mehr als<br />
drei Achsen nach folgenden Bedingungen<br />
möglich (2. Ausnahme VO zur StVZO<br />
vom 28.2.89):<br />
1. Die Zugmaschine muss eine durch die<br />
Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit<br />
von nicht mehr als 32 km/h haben,<br />
2. der Zug oder einzelne Fahrzeuge müssen<br />
von land- oder forstwirtschaftlichen<br />
Lohnuntemehmen vermietet oder auf andere<br />
Weise überlassen worden sein,<br />
3. der Zug wird vom Land- oder Forstwirt<br />
selbst oder von einer in seinem Betrieb<br />
beschäftigten Person geführt,<br />
4. der Zug wird für land- oder forstwirtschaftliche<br />
Zwecke verwendet und<br />
5. der Zug wird mit einer Geschwindigkeit<br />
von nicht mehr als 25 km/h gefahren<br />
und ist entsprechend gekennzeichnet.<br />
Vereinfacht ausgedrückt:<br />
Nur wenn diese Bedingungen zutreffen,<br />
darf man einen Zug von mehr als 3 Achsen<br />
führen.<br />
Wobei die Zulassung hinsichtlich der<br />
Steuer unerheblich ist: Der <strong>Traktor</strong> kann<br />
sowohl schwarz als auch grün gekennzeichnet<br />
sein, die Anhänger können zugelassen<br />
oder zulassungsfrei sein (StVZO<br />
§18 Abs. 2, 6a). Maßgeblich ist, dass der<br />
Zug sich in land- oder forstwirtschaftli-<br />
chem Einsatz befindet.<br />
Zulassungsfreie Anhänger:<br />
An <strong>Traktor</strong>en dürfen bis zu zwei zulassungsfreie<br />
Anhänger nur in der Land- und<br />
Forstwirtschaft – nicht bei Oldtimertreffen,<br />
Faschingszügen usw. – und mit einer<br />
Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h mitgeführt<br />
werden. Diese Anhänger müssen<br />
mit einem Geschwindigkeitsschild gekennzeichnet<br />
sein.<br />
Ein Folgekennzeichen der Zugmaschine<br />
ist zulässig, aber nicht vorgeschrieben.<br />
Geschwindigkeitsschilder (§ 58 StVZO):<br />
Zulassungsfreie Anhänger hinter landund<br />
forstwirtschaftlichen Zugmaschinen<br />
müssen mit reflektierenden Geschwindigkeitsschildern<br />
(Durchmesser 200 mm,<br />
Schriftgröße 120 mm, Aufschrift: 25) an<br />
der Rückseite gekennzeichnet sein. Fehlt<br />
das Schild, muss der Anhänger zugelassen<br />
sein.<br />
Soviel zur Gesetzessituation. Da wir ja<br />
über das Oldtimertraktor-Hobby berichten,<br />
müssen wir davon ausgehen, dass die<br />
<strong>Traktor</strong>en nicht mehr im landwirtschaftlichen<br />
Einsatz sind. Was auch ausdrücklich<br />
bei einer H-Zulassung untersagt ist. Auch<br />
hat nicht jeder <strong>Traktor</strong>ist eine Landwirtschaft<br />
im Rücken. Deshalb der wichtige<br />
Hinweis, dass der Hänger zugelassen sein<br />
muss.<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ihr Marcel Schoch<br />
Lieber Herr Niestegge,<br />
zunächst ist das Ziehen von Anhängern<br />
von den Führerscheinklassen abhängig.<br />
So dürfen Inhaber des alten Führerscheines<br />
2 (Lkw) mehrachsige Anhänger<br />
ziehen. lnhaber der alten Führerscheinklassen<br />
1 (Motorrad), 3 (Pkw u.a.), 4<br />
(Kleinkraftrad u.a.) und 5 (Moped u.a.)<br />
dürfen hinter einem <strong>Traktor</strong> nur zugelassene<br />
einachsige Anhänger ziehen. Eine<br />
Ausnahme macht der Gesetzgeber für die<br />
Der Anhängerbetrieb ist vom<br />
Gesetzgeber exakt definiert.<br />
Foto: M. Schoch<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
73
SERVICE<br />
<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />
Kurzzeit- oder Ausfuhrkennzeichen?<br />
Das kommt auf die Situation<br />
an. Manchmal braucht man<br />
beide nacheinander.<br />
AMTLICHE KENNZEICHEN – TEIL III<br />
Für kurze und<br />
lange Wege<br />
<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />
In den ersten beiden Teilen<br />
unserer Serie über Kennzeichen<br />
für historische <strong>Traktor</strong>en<br />
haben wir die klassische<br />
schwarze und die rote 07er-<br />
Nummer sowie die Saisonund<br />
H-Zulassung vorgestellt.<br />
Heute geht es um das Kurzzeit-<br />
und das Ausfuhrkennzeichen.<br />
Weiter geht es durch den Schilderwald: Für einige Sonderfälle hält der Gesetzgeber<br />
spezielle Nummernschilder bereit. Hierzu gehören Kurzzeit- und Ausfuhrkennzeichen.<br />
Hier alle wichtigen Infos, die sich hinter beiden verbergen.<br />
74
<strong>Traktor</strong>en, die lange stillgelegt sind, können ohne gültige HU nicht zugelassen<br />
werden. Aus diesem Dilemma hilft das Kurzzeitkennzeichen.<br />
Fünf Tage ist das Kurzzeitkennzeichen gültig. Werkstattaufenthalt<br />
und HU wollen daher gut geplant sein.<br />
Fotos: M. Schoch<br />
Sie haben sich sicherlich schon mal<br />
gefragt, wie man seinen seit Urzeiten<br />
abgemeldeten <strong>Traktor</strong> ohne<br />
gültige HU legal zur nächsten Prüforganisation<br />
schaffen kann, um ihn dort<br />
prüfen zu lassen. Die Lösung ist das<br />
Kurzzeitkennzeichen.<br />
Kurzzeitkennzeichen<br />
Wie ihr Name bereits sagt, sind Kurzzeitkennzeichen<br />
lediglich fünf Tage gültig.<br />
Sie werden daher auch gerne als „5-Tages-Kennzeichen“<br />
bezeichnet. Die Gültigkeit<br />
beginnt sofort mit der Anmeldung<br />
des Fahrzeugs. Ist die Frist vorüber, verliert<br />
es selbstständig seine Gültigkeit und<br />
darf nicht weiter verwendet werden.<br />
Nach dem Vorschriftentext darf man mit<br />
dem Kurzzeitkennzeichen Fahrzeuge<br />
überführen (man meint hier vom Kaufort<br />
zum Wohnort des Käufers), zu einer Probefahrt<br />
oder Werkstattfahrt nutzen oder<br />
das Fahrzeug zu einer Prüforganisation<br />
bewegen. Alle andere Fahrten sind im<br />
Grunde untersagt! Es kann jedoch für beliebige<br />
Arten von Fahrzeugen verwendet<br />
werden. Es ist damit keine spezielle Oldtimer-<br />
oder gar <strong>Traktor</strong>-Zulassung.<br />
Zu beachten ist auch, dass ein Kurzzeitkennzeichen<br />
nur für ein Fahrzeug benutzt<br />
werden darf. Eine wechselnde Verwendung<br />
an mehreren Fahrzeugen ist<br />
nicht zulässig. Auch finden die Bestimmungen<br />
zu einer gültigen AU oder HU<br />
beim Kurzzeitkennzeichen keine Anwendung.<br />
Ein Kurzzeitkennzeichen erkennt man<br />
an den Ziffern „03“ oder „04“, die immer<br />
am Anfang der Nummer stehen. Zudem<br />
besitzt es an seinem rechten Rand<br />
ein gelbes Feld, in dem das Ablaufdatum<br />
vermerkt ist. Der Ablaufzeitpunkt setzt<br />
sich aus drei Ziffernpaaren zusammen,<br />
wobei das erste für den Tag (oben), das<br />
zweite für den Monat (Mitte) und das<br />
dritte (unten) für die letzten beiden Ziffern<br />
des Jahres steht. Der Beginn der Gültigkeit<br />
ist jeweils der Tag der Abgabe der<br />
Deckungskarte bei der Kfz-Zulassungsstelle<br />
Folgende Unterlagen werden zur Zuteilung<br />
eines Kurzzeitkennzeichens benötigt:<br />
- ggf. Zulassungsbescheinigung Teil II<br />
(Fahrzeugbrief),<br />
- ggf. Zulassungsbescheinigung Teil I<br />
(Fahrzeugschein),<br />
- eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung)<br />
für Kurzzeitkennzeichen,<br />
- Überführungskennzeichen (5-Tage-<br />
Kennzeichen), Laufzeit 5 Tage, für die<br />
Überführung eines beliebigen Kfz (Pkw,<br />
Lkw, Motorräder, Anhänger usw.),<br />
- Personalausweis oder Reisepass mit<br />
Wohnortnachweis (Meldebescheinigung).<br />
Bei Zulassung durch Dritte:<br />
- Ausweis / Pass des Bevollmächtigten<br />
sowie eine schriftliche Vollmacht des<br />
Halters (auch bei Ehegatten erforderlich).<br />
Zusätzlich bei Firmen:<br />
- Handelsregisterauszug, Gewerbeanmeldung<br />
und Ausweis der verantwortlichen,<br />
unterschriftsberechtigten Person (Geschäftsführer,<br />
Prokurist).<br />
Bei Vereinen:<br />
- Vereinsregisterauszug und Ausweis der<br />
verantwortlichen, unterschriftsberechtigten<br />
Person (Vorstand).<br />
Für und Wider<br />
Im Gegensatz zum roten Kennzeichen (über<br />
dieses werden wir noch berichten), das ausschließlich<br />
für gewerbliche Kfz-Händler bestimmt<br />
ist, sind Kurzzeitkennzeichen auch<br />
für Privatleute verfügbar.<br />
Dauert das Erlangen der HU oder der Werkstattaufenthalt länger als<br />
fünf Tage, muss ein neues Kurzzeitkennzeichen beantragt werden.<br />
Ein Grenzübertritt mit dem Kurzzeitkennzeichen kann Probleme<br />
bedeuten. Lieber in Deutschland bleiben.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
75
SERVICE<br />
<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />
Die Fahrt zur<br />
Prüforganisation<br />
ist mit dem Kurzzeitkennzeichen<br />
kein Problem.<br />
Die Zeit für eine<br />
Nachuntersuchung<br />
sollte jedoch<br />
mit eingeplant<br />
werden.<br />
Nicht empfehlenswert sind übrigens<br />
Fahrten mit dem Kurzzeitkennzeichen ins<br />
Nicht-EU-Ausland, da sie und der entsprechende<br />
Fahrzeugschein keine offiziellen<br />
Zulassungsdokumente darstellen. Sie müssen<br />
daher von den dortigen Behörden nicht<br />
anerkannt werden. Innerhalb der EU-Mitgliedstaaten<br />
besteht seit 2007 eine Anerkennungspflicht<br />
für das deutsche Kurzzeitkennzeichen.<br />
Somit ist die Nutzung eines<br />
Kurzzeitkennzeichens auch über die deutschen<br />
Grenzen hinaus innerhalb der EU-<br />
Mitgliedstaaten möglich. Einige Nicht-EU-<br />
Staaten tolerieren jedoch das deutsche<br />
Kurzzeitkennzeichen (ohne Rechtsanspruch).<br />
Dazu gehören Bosnien, Iran, Mazedonien,<br />
die Schweiz und Weißrussland.<br />
Auch die Gebühren für ein Kurzzeitkennzeichen<br />
sind nicht gerade ein<br />
Schnäppchen! Neben etwa 50 Euro Gebühr<br />
für die Kurzzeitkennzeichen und<br />
Expertentipp<br />
Die eVB-Nummer kann nur innerhalb von 14<br />
Tagen eingelöst werden. Wenn man die Schilder<br />
später brauchen sollte, bieten einige Versicherer<br />
über eine so genannte TAN an, die<br />
Deckungskarte nach Bedarf selbst auszudrucken,<br />
wenn Sie benötigt wird.<br />
Eine Kaskoversicherung ist nicht möglich.<br />
den Verwaltungsakt bei der Zulassungsstelle<br />
kommen nämlich noch Kosten für<br />
die Versicherung (Haftpflicht) hinzu. Je<br />
nach Versicherungsunternehmen können<br />
hier schon mal bis zu 300 Euro über den<br />
Tisch gehen.<br />
Der große Vorteil ist jedoch, dass mit<br />
dem Kurzzeitkennzeichen Fahrzeugverkäufe<br />
oder Pflichttermine bei den Sachverständigenorganisationen<br />
legal durchgeführt<br />
werden können.<br />
Internationales Ausfuhrkennzeichen …<br />
… auch als Zollkennzeichen oder Internationale<br />
Zulassung mit „rotem Band“<br />
bekannt.<br />
Das Ausfuhrkennzeichen benötigt man,<br />
wenn man ein in Deutschland abgemeldetes<br />
Fahrzeug oder ein neues Fahrzeug als<br />
Export ins Ausland überführen will. Es<br />
kann immer dann zugeteilt werden, wenn<br />
das Fahrzeug mit eigener Antriebskraft in<br />
einen anderen Staat gefahren werden<br />
kann. Das internationale Ausfuhrkennzeichen<br />
löste Ende der 1990er-Jahre das alte<br />
Auch bei Ausfuhrkennzeichen müssen die<br />
HU und Abgasuntersuchung gültig sein.<br />
Zollkennzeichen ab. Es wird daher auch<br />
„Exportkennzeichen“ genannt. Die Ausfuhrkennzeichen<br />
werden in Deutschland<br />
von den zuständigen Kfz-Zulassungsstellen<br />
– man ist hier nicht an seinen eigenen<br />
Wohnort gebunden – ausgegeben. Es ist<br />
hierbei zwingend vorgeschrieben, dass die<br />
Fahrzeuge, die ins Ausland exportiert werden,<br />
eine gültige HU und die gültige Abgasuntersuchung<br />
haben müssen. Ohne<br />
diese Bescheinigungen ist die Erteilung eines<br />
Ausfuhrkennzeichens nicht möglich.<br />
Die Zulassung erfolgt nur befristet, das<br />
heißt die Ausfuhrkennzeichen werden für<br />
mindestens 14 Tage und bis maximal ein<br />
Jahr Gültigkeitsdauer ausgestellt. Innerhalb<br />
des gesetzten Zeitraumes muss das<br />
Fahrzeug mit Ausfuhrkennzeichen ins<br />
Ausland überführt worden sein. Danach<br />
wird das Kennzeichen in Deutschland ungültig.<br />
Außerdem muss für die Zulassung<br />
eine gültige Versicherungspolice vorgelegt<br />
werden. Hierbei ist nur eine Haftpflichtversicherung<br />
möglich. Sie ist europaweit<br />
gültig.<br />
Das Kennzeichen enthält das Kürzel<br />
des Zulassungsbezirkes, eine rote Stempelplakette<br />
und eine Nummer mit zwei bis<br />
vier Ziffern. Es folgt ein Buchstabe, der die<br />
laufende Serie angibt und keine weitere<br />
Bedeutung hat. Das auf dem roten Streifen<br />
am rechten Rand angegebene Datum bezeichnet<br />
nicht die Gültigkeitsdauer des<br />
Kennzeichens bzw. des zugehörigen Fahrzeugbriefes<br />
– beide betragen immer zwölf<br />
Monate – es handelt sich um das Ablaufdatum<br />
des in Deutschland gültigen Versicherungsschutzes.<br />
Aus diesem Grund<br />
muss das Fahrzeug vor Ablauf des angegebenen<br />
Datums ins Ausland überführt worden<br />
sein.<br />
Auch Fahrzeuge mit Ausfuhrkennzeichen<br />
sind seit dem 1. Juli 2010 steuerpflichtig.<br />
Bei Beantragung des Ausfuhrkennzeichens<br />
muss die Kfz-Steuer bezahlt<br />
werden. Im Regelfall wird die Kfz-Steuer<br />
per Lastschrift eingezogen. Hierzu muss<br />
der Antragsteller der Zulassungsstelle eine<br />
Einzugsermächtigung für ein deutsches<br />
Bankkonto vorlegen. Hat der Antragsteller<br />
kein deutsches Bankkonto, muss die geforderte<br />
Kfz-Steuer direkt beim Finanzamt<br />
oder auf einer Bank eingezahlt werden.<br />
Zur Ausstellung des Ausfuhrkennzeichens<br />
sind folgende Unterlagen notwendig:<br />
- Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief),<br />
76
Bis Ende der 1990er-<br />
Jahre war das internationale<br />
Ausfuhrkennzeichen,<br />
das<br />
damals „Zollkennzeichen“<br />
hieß, oval.<br />
Expertentipp<br />
Als Nachweis einer BE gelten:<br />
- Übereinstimmungsbescheinigung (in<br />
Papierform notfalls als Zweitschrift vom<br />
Hersteller).<br />
- Datenbestätigung des Herstellers.<br />
- Bescheinigung über Einzelgenehmigung<br />
des unveränderten Fahrzeuges.<br />
- Gutachten (bisher § 21 StVZO) (sofern<br />
die vorangegangenen Dokumente nicht<br />
existieren).<br />
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein),<br />
- Versicherungsbescheinigung (gem. § 19<br />
Abs. 1 + Anl. 11 Nr. 3 NZV),<br />
- Internationale Versicherungskarte für<br />
Kraftfahrzeugverkehr (grün + mindestens<br />
15 Tage),<br />
- Gültige Hauptuntersuchung (auf Teil I<br />
und Prüfbericht),<br />
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass<br />
– beide im Original mit zusätzlicher<br />
Meldebescheinigung,<br />
- Nachweis über eine gültige HU und AU.<br />
Die Hauptuntersuchung muss mindestens<br />
so lange gültig sein, wie die internationale<br />
Zulassung gültig (befristet) ist.<br />
Anmerkungen:<br />
- Die bisherige Zulassungsbescheinigung<br />
Teil I wird eingezogen oder entwertet,<br />
die bisherige Zulassungsbescheinigung<br />
Teil II wird fortgeschrieben. Sollten<br />
noch keine EU-Fahrzeugpapiere (Ausstellung<br />
seit 01.10.2005) ausgestellt<br />
worden sein, ist ein kostenpflichtiger<br />
Umtausch erforderlich Ein internationaler<br />
Zulassungsschein ist nicht mehr<br />
erforderlich und wird nur noch auf Antrag<br />
(kostenpflichtig) ausgestellt.<br />
- Falls keine Fahrzeugpapiere existieren,<br />
muss, um Ausfuhrkennzeichen zu erhalten,<br />
eine gültige Betriebserlaubnis<br />
(BE) vorgelegt werden.<br />
- Zur Identifizierung des Fahrzeugs kann<br />
die Zulassungsbehörde verlangen, dass<br />
das Fahrzeug vorgeführt wird.<br />
Bei Zulassung durch Dritte:<br />
- Ausweis/Pass des Bevollmächtigten, sowie<br />
eine schriftliche Vollmacht des Halters<br />
(auch bei Ehegatten erforderlich),<br />
- Kennzeichenschild(er) bei zugelassenen<br />
Fahrzeugen.<br />
Bei Firmen:<br />
- Handelsregisterauszug, Gewerbeanmeldung<br />
und Ausweis der verantwortlichen<br />
und laut Handelsregister unterschriftsberechtigten<br />
Person (zum Beispiel<br />
Geschäftsführer).<br />
Bei Vereinen:<br />
Vereinsregisterauszug (VR) und Ausweis<br />
der verantwortlichen und laut VR unterschriftsberechtigten<br />
Person (Vorstand).<br />
Kein „Für und Wider“<br />
Kurzzeitkennzeichen ermöglichen es<br />
Fahrzeugbesitzern, ihre Fahrzeug legal<br />
ins Ausland zu verkaufen, ohne dass es<br />
zu steuer- oder versicherungsrechtlichen<br />
Problemen kommt. Auch der Verbleib<br />
des Fahrzeugs ist damit für die deutschen<br />
Behörden geklärt.<br />
Die Zahl der Fahrzeug-Zulassungen mit<br />
Ausfuhrkennzeichen auf dem deutschen<br />
Markt nimmt übrigens seit Jahren stetig zu.<br />
Grund dieses Anstieges sind die hohen Exportzahlen<br />
von Gebraucht-Fahrzeugen<br />
nach Osteuropa, denn dort besteht nach<br />
Vor allem mit dem grünem Nummernschild<br />
sind viele Pflichten verbunden.<br />
wie vor Bedarf an gebrauchten und günstigen<br />
Fahrzeugen. Das betrifft auch landwirtschaftliche<br />
Maschinen. Dort werden<br />
sie meist günstig repariert, um dann erneut<br />
in den Verkauf zu gehen.<br />
In der nächsten Ausgabe von<br />
TRAKTOR CLASSIC wird es bunt. Dann<br />
stellen wir Ihnen das rote und grüne Nummernschildvor.<br />
Auch bei diesen beiden<br />
Zulassungsformen muss viel beachtet werden,<br />
will man sich nicht im Paragrafendschungel<br />
verirren. Vor allem mit dem<br />
grünen Nummernschild sind viele Pflichten<br />
verbunden.<br />
Marcel Schoch<br />
Die Regeln zum Anbringen eines Ausfuhrkennzeichens sind die<br />
gleichen wie bei einem regulären Nummernschild.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Wird der <strong>Traktor</strong> auf eigener Achse ins Ausland gefahren, kann bei<br />
einem Verkauf ein Ausfuhrkennzeichen beantragt werden.<br />
77
SERVICE<br />
Gewindereparatur<br />
Peter Götzinger, Materialexperte<br />
aus Freising, hat in seinem<br />
Berufsleben bereits zahlreiche<br />
Gewinde reparieren müssen.<br />
Motoreninstandsetzung<br />
mit dem Profi<br />
In dieser Folge:<br />
- Gewinde nachschneiden<br />
- Drahtgewindeeinsatz setzen<br />
- Gewindebuchse eindrehen<br />
GEWINDE DEFEKT – WAS TUN?<br />
Ausgebüchst<br />
Wie festsitzende<br />
Schrauben geöffnet und<br />
abgebrochene aus<br />
einem Gewinde entfernt<br />
werden können, hat uns<br />
Materialexperte Peter<br />
Götzinger bereits<br />
gezeigt. Heute verrät er<br />
die Tricks und Kniffe bei<br />
der Gewindereparatur.<br />
Für stark legierte<br />
Metalle benötigt<br />
man Gewindebohrersätze<br />
mit<br />
Vor-, Nach- und<br />
Fertigschneider.<br />
78
GEWINDEÜBERHOLUNG<br />
1. Ist das Gewinde einer Schraube oder<br />
auch in einem Grundloch leicht beschädigt,<br />
kann es nachgearbeitet werden.<br />
2. Wenn das Schneideisen in den Schraubstock<br />
gespannt wird, ist das Nachbearbeiten<br />
der Schraube sehr viel leichter.<br />
Jeder, der an seinem <strong>Traktor</strong> selber<br />
schraubt, kennt die Probleme mit<br />
kaputten Gewinden. Schrauben<br />
oder Muttern lassen sich nicht<br />
mehr anziehen und gehen, ohne einen<br />
Anzugspunkt zu finden, „sahnig“ durch.<br />
Wird die Schraube dann herausgedreht,<br />
kommt meist das Gewinde gleich ganz<br />
mit. In vielen Fällen ist das sehr ärgerlich,<br />
denn das Ziel, die Montage endlich<br />
zum Ende zu bringen, wird jetzt noch mit<br />
einer Gewindereparatur „garniert“. „In<br />
so einem Fall heißt es: Erst einmal tief<br />
Luft holen“, rät Peter. „Denn für eine gute<br />
Gewindereparatur braucht man Ruhe.“<br />
3. Mit der Ringratsche kann Peter die<br />
Schraube in einem Zug durch das Schneideisen<br />
drehen.<br />
GEWINDE NEU SCHNEIDEN<br />
1. Speziell bei der Materialpaarung<br />
Aluminium/Stahl<br />
gibt das Aluminium-Gewinde<br />
oft auf.<br />
4. Mit dem Einschnittgewindebohrer<br />
schneidet Peter in einem Zug das neue Gewinde<br />
in das Aluminium.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
2. Beim Herausdrehen ist das<br />
Gewinde vollständig aus dem<br />
Aluminium-Durchgangsgewinde<br />
herausgekommen.<br />
4. Das Gewinde der nachbearbeiteten<br />
Schraube ist wieder voll hergestellt und<br />
kann bedenkenlos eingedreht werden.<br />
3. Peter bohrt das alte<br />
Durchgangs-Gewindeloch<br />
für die nächstgrößere<br />
Schraubengröße auf.<br />
5. Peter testet zuerst das Gewinde, bevor<br />
das Teil wieder verbaut wird. Die<br />
Schraube muss plan aufsitzen.<br />
Eine Frage der Qualität<br />
Bei allen Gewindeschäden prüft Peter<br />
zunächst einmal, ob sich das alte Gewinde<br />
noch reparieren lässt. „Nicht in allen<br />
Fällen muss bei Durchgangs- oder<br />
Grundlochgewinden immer das Gewinde<br />
kaputt sein“, erklärt Peter. „Bei<br />
schlechter Schraubenqualität oder falscher<br />
Materialpaarung kann es auch passieren,<br />
dass das Gewinde der Schraube<br />
aufgegeben hat.“ Schrauben lassen sich<br />
leicht ersetzen – trotzdem muss man sich<br />
das Durchgangs- oder Grundlochgewinde<br />
gründlich ansehen, denn Reste des kaputten<br />
Schraubengewindes könnten sich<br />
immer noch in ihm finden und ein Eindrehen<br />
der neuen Schraube verhindern.<br />
Wer dann mit Gewalt versucht, die neue<br />
Schraube einzudrehen, zerstört spätestens<br />
jetzt das bis dahin noch rettbare Gewinde.<br />
Um hier sicher zu gehen, empfiehlt<br />
Peter, das Gewinde nachzuschneiden.<br />
„Bei unlegierten oder mildlegierten<br />
Stählen kann dies mit einem Einschnittgewindebohrer<br />
erfolgen“, erklärt<br />
der Material-Profi. Für hochlegierte Stähle<br />
bräuchte es jedoch Gewinde-Vor-, Gewinde-Nach-<br />
und zuletzt einen Gewinde-Fertigschneider.“<br />
Da hochlegierte Stähle an Oldtimertraktoren<br />
so gut wie nicht vorkommen,<br />
zeigt uns Peter die Handhabung des Einschnittgewindebohrers.<br />
„Das Schneiden<br />
muss sehr sorgfältig und möglichst in einem<br />
Zug geschehen“, so Peter. „Nicht<br />
vergessen sollte man auch, den Gewindebohrer<br />
immer ein wenig mit Schneidöl<br />
zu beträufeln, damit es sich leichter<br />
drehen lässt und der Schnitt ,sauberer‘<br />
wird.“ Bei Grundlochgewinden muss gelegentlich<br />
noch mit einem Fertigschneider<br />
nachgearbeitet werden. „Der Grund<br />
ist, dass Einschnittgewindebohrer etwa<br />
auf einem Drittel ihrer Länge von ihrer<br />
Spitze aus gesehen den Gewinde-Vorund<br />
Gewinde-Nach-Schneider integriert<br />
haben“, erklärt Peter. „Je nach Einschnittgewindebohrer-Typ<br />
ist das Ge-<br />
79
SERVICE<br />
Motoreninstandsetzung<br />
GEWINDEREPARATUR MIT DRAHTGEWINDEEINSATZ<br />
1. Für jede Schraubengröße werden von<br />
den Werkzeugherstellern spezielle Gewindereparatur-Sets<br />
angeboten.<br />
2. In den Gewindereparatur-Sets ist alles<br />
enthalten, um ein defektes Gewinde reparieren<br />
zu können.<br />
3. Je nach Größe des Gewindeeinsatzes<br />
kann der Distanzring auf der Einbauspindel<br />
eingestellt werden.<br />
4. Mit dem im Reparatursatz beiliegenden<br />
Kernlochbohrer muss das alte Gewinde aus<br />
dem Gewindeloch gebohrt werden.<br />
5. Das fertig gebohrte Loch muss einen sauberen<br />
Schnitt zeigen, damit das Einsatzgewinde<br />
geschnitten werden kann.<br />
6. Peter setzt am Rand des Bohrloches eine<br />
Phase. Das erleichtert das Setzen des Gewindeeinsatzes.<br />
7. Die Phase darf nicht zu groß gesetzt<br />
werden, da sonst „Auflagefleisch“ für den<br />
Schraubenkopf fehlt.<br />
8. In einem Zug schneidet Peter mit dem<br />
speziellen Einschnittgewindebohrer das<br />
Gewinde für den Einsatz.<br />
9. Nach dem Bohren, Phasen und Gewindeeindrehen<br />
bläst Peter das Gewindeloch<br />
nochmals sorgfältig mit Pressluft aus.<br />
10. Der Zapfen des Gewindeeinsatzes<br />
sitzt im Mitnehmer der<br />
Einbauspindel.<br />
11. Der Gewindeeinsatz wird<br />
vorsichtig auf das Gewindeloch<br />
gedreht, bis er „beißt“.<br />
12. Der Gewindeeinsatz kann<br />
mit der Hand eingedreht werden.<br />
Er sichert sich selbst.<br />
13. Der Gewindeeinsatz sitzt,<br />
wenn er einen halben Millimeter<br />
unter dem Rand steht.<br />
80
14. Bei einigen Gewinden muss aufgrund<br />
der Schraubenlänge der Mitnehmerzapfen<br />
des Gewindeeinsatzes entfernt werden.<br />
winde dann nicht auf seiner gesamten<br />
Länge fertig nachgearbeitet, wenn der<br />
Bohrer auf den Grund des Grundlochgewindes<br />
stößt.“<br />
Nach dem Nachschneiden muss das<br />
nachgearbeitete Gewinde schließlich<br />
noch mit Druckluft ausgeblasen werden.<br />
Bei dieser Arbeit ist selbstredend immer<br />
eine Schutzbrille zu tragen! Bei Außengewinden<br />
ist der Aufwand nicht so hoch.<br />
Hier kommen entsprechende Nachschneidmuttern<br />
oder Schneideisen zum<br />
Einsatz. Mit ihnen sollte ebenfalls möglichst<br />
in einem Zug das Gewinde nachgeschnitten<br />
werden.<br />
Ist das Gewinde unrettbar verloren,<br />
weil es als Ganzes aus dem Gewindeloch<br />
herausgekommen ist, bleibt nichts anderes<br />
übrig als ein Neues zu schneiden.<br />
„Das geht aber nur, wenn genügend Material<br />
– der Experte spricht von „Fleisch“<br />
– um die Gewindebohrung herum vorhanden<br />
ist“, sagt Peter, „denn man muss<br />
Höhere Mathematik<br />
Um die richtige Bohrergröße auszuwählen,<br />
muss man die Steigung des nächst<br />
größeren Gewindes kennen. Wir bleiben<br />
beim Beispiel M10-Schraube. Sie hat<br />
eine Gewinde-Steigung 1,5. Diesen Wert<br />
zieht man von 10 ab und erhält 8,5. In<br />
Folge muss, um eine entsprechende Gewindebohrung<br />
herstellen zu können, ein<br />
8,5 Millimeter Bohrer verwendet werden.<br />
„Beim Aufbohren des alten Gewindeloches<br />
ist darauf zu achten, dass der<br />
Bohrer möglichst senkrecht in das Loch<br />
geführt wird“, warnt Peter. „Ideal ist hier<br />
natürlich eine Standbohrmaschine, in<br />
die das Bauteil einspannt und ausgerichtet<br />
werden kann – jedoch ist das in vielen<br />
Fällen nicht möglich.“ Ein gutes Augenmaß<br />
oder ein zweiter Mann, der einem<br />
beim Ausrichten des Bohrers mit seinem<br />
Augenmaß behilflich ist, soll hier aber<br />
schon zu besten Arbeitsergebnissen geführt<br />
haben.<br />
Ist das Loch gebohrt, benötigt man wie<br />
bei der Gewindereparatur wieder den<br />
Einschnittgewindebohrer. Auch hier hat<br />
das Schneiden wieder möglichst in einem<br />
Zug zu erfolgen. Selbstredend<br />
kommt auch Schneidöl zum Einsatz.<br />
„Manchmal ist es nicht möglich, das Gewinde<br />
in einem Zug zu schneiden, weil<br />
sich die Späne am Gewindebohrer fressen“,<br />
sagt Peter. „Immer wenn der Gewindebohrer<br />
anfängt, sich schwer drehen<br />
zu lasen, muss er herausgedreht,<br />
gereinigt und geschmiert werden. Erst<br />
dann kann weiter geschnitten werden.<br />
Insbesondere bei Grundlochgewinden<br />
geschieht dies schnell, da die Späne hier<br />
nicht nach unten wegfallen können. Deshalb<br />
sollte hier auch das Loch mit Pressluft<br />
ausgeblasen werden.“<br />
Bei Gewindereparaturen ist ein<br />
zweiter Mann oft sehr hilfreich.<br />
15. Bei dem hier verwendeten Reparatursystem<br />
dient die Einbauspindel auch als<br />
Zapfenbrecher.<br />
16. Der abgebrochene Mitnehmerzapfen<br />
muss bei Grundlochgewinden aus dem<br />
Gewindegang entfernt werden.<br />
17. Der Schrauben-Test beweist, dass das<br />
Gewinde senkrecht zur Bauteiloberfläche<br />
steht.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
es für die nächst größere Schraubengröße<br />
aufbohren.“ War das ursprüngliche Gewinde<br />
ein M8, so muss jetzt ein M10-Gewinde<br />
hergestellt werden. Hierzu ist wieder<br />
die Formel von Peter notwendig, die<br />
er uns bereits im letzten Artikel – „Nach<br />
fest kommt lose“, Ausgabe 5/14 – unserer<br />
Schraubenreparatur-Serie erklärt hat.<br />
Wenn’s knirscht...<br />
Wenn die Späne sich zu fressen beginnen,<br />
merkt man es auch daran, dass es<br />
beim Schneiden zu knirschen beginnt“,<br />
ergänzt Peter noch. „Wer dann trotzdem<br />
weiter schneidet, zerstört damit das neu<br />
geschnittene Gewinde, da die Späne zwischen<br />
Bohrer und Gewindegang zermahlen<br />
werden.“ Manchmal muss bei<br />
Grundlochgewinden noch das Gewinde,<br />
damit es vollständig durchgängig ist, mit<br />
dem Fertigschneider nachbearbeitet werden.“<br />
Ob diese Arbeit nötig ist, hängt jedoch<br />
wesentlich von der Einschraubtiefe<br />
der Schraube ab. Sie sollte daher vor dem<br />
Schneiden noch ausgemessen werden.<br />
Nicht in allen Fällen kann das Schraubenloch<br />
auf das nächste Schraubenmaß<br />
aufgebohrt werden. „Manchmal fehlt<br />
Fleisch, ein anderes Mal ist kein Platz für<br />
eine größere Schraube vorhanden“, weiß<br />
Peter aus eigener Erfahrung. „Dann muss<br />
das Gewinde mit einem so genannten Gewindeeinsatz<br />
repariert werden, um die<br />
gleiche Gewindegröße zu erhalten.“<br />
Hierzu gibt es zwei ähnliche Methoden.<br />
Bei der ersten Methode wird eine Art<br />
flexible Drahtwendel in das alte Gewindeloch<br />
eingesetzt. Peter spricht hier von<br />
einem Rhomboid-Drahtkörper. Um ihn<br />
einsetzen zu können, muss mit einem<br />
speziellen Kernlochbohrer, der in der<br />
richtigen Größe den jeweiligen Gewindereparatursätzen<br />
beiliegt, das alte Gewinde<br />
aus dem Gewindeloch ausgebohrt<br />
werden. „Als zweites kommt ein spezieller<br />
Gewindebohrer zum Einsatz“, erklärt<br />
Peter. „Danach wird mit dem passenden<br />
Gewindeschneider ein Gewinde geschnitten.“<br />
Zwischen jedem Arbeitsschritt<br />
müssen hier immer wieder die<br />
Späne mit Pressluft aus dem Gewindegang<br />
geblasen werden. Im letzten Ar-<br />
81
SERVICE<br />
Motoreninstandsetzung<br />
beitsschritt wird schließlich der neue<br />
Drahtgewindeeinsatz mit einer Einbauspindel<br />
in das Gewindeloch eingedreht.<br />
Hierzu befindet sich am Drahtgewindeeinsatz<br />
ein Mitnehmerzapfen, der nach<br />
unten auf die Einbauspindel gesetzt werden<br />
muss. „Um ein Fressen des Gewindeeinsatzes<br />
zu vermeiden, wird sie<br />
in einem Zug eingeschraubt“, sagt Peter.<br />
„Der Einsatz sitzt richtig, wenn der erste<br />
Gewindegang circa einen halben Millimeter<br />
unterhalb des Gewindeloches zu<br />
liegen kommt.“ Um ein Durchgangsgewinde<br />
zu schaffen, muss schließlich<br />
noch der Mitnehmerzapfen abgebrochen<br />
werden. Hierzu ist eine Kerbe am Zapfen<br />
vorhanden, die als Sollbruchstelle dient.<br />
Einbauspindeln zum sind oft auch als<br />
Zapfenbrecher zu gebrauchen.<br />
Dies geschieht bei Gewinden, die kleiner<br />
als M14 sind, mit einem speziellen Zapfenbrecher.<br />
Auch er liegt dem Gewindereparatursatz<br />
bei. Dazu wird der Zapfenbrecher<br />
auf den Mitnehmerzapfen<br />
gesetzt und mit einem beherzten Hammerschlag<br />
abgeschlagen. Bei Gewinden<br />
ab M 14 lässt sich der Mitnehmerzapfen<br />
auch mit einer Spitzzange abbrechen. Bei<br />
Grundlochgewinden kann das Entfernen<br />
oftmals unterbleiben. „Hier muss dann<br />
aber auf die maximale Einschraubtiefe<br />
der Schraube geachtet werden“, ergänzt<br />
Peter. Keinesfalls sollte man beim Setzen<br />
des Drahtgewindeeinsatzes auf die<br />
Idee kommen, Schraubenkleber oder<br />
ähnliches zu verwenden. Das Mittel würde<br />
durch die Drahtwicklung sickern und<br />
die eingedrehte Schraube verkleben –<br />
oder noch schlimmer, den neuen Gewindegang<br />
zusetzen, so dass sich die neue<br />
Schraube kaum mehr eindrehen lässt.<br />
„Drahtgewindeeinsätze sind extrem verschleißfest,<br />
korrosionsbeständig und si-<br />
GEWINDEREPARATUR MIT GEWINDEBUCHSE<br />
1. Für jede Gewindegröße gibt<br />
es spezielle Gewindeeinsatz-<br />
Sets.<br />
2. In den Sets ist alles enthalten,<br />
was zum Setzen einer Gewindebuchse<br />
nötig ist.<br />
3. Kernstück des Reparatur-Sets ist der Eindreher für die Gewindebuchse.<br />
Er ist an den Gewindedurchmesser und Größe der<br />
Buchse angepasst. Die Länge lässt sich verstellen.<br />
4. Zum Aufbohren wird stets der dem Set<br />
beiliegende Bohrer verwendet. Schneidöl<br />
erleichtert das Bohren.<br />
5. Auch hier setzt Peter eine Phase. Sie erleichtert<br />
das spätere Eindrehen der Gewindebuchse.<br />
6. Zur Montage der Gewindebuchse muss<br />
sie auf das Eindrehwerkzeug bis zum Anschlag<br />
aufgedreht werden.<br />
7. Damit sich die Buchse nicht<br />
verdrehen kann, wird sie gekontert.<br />
8. Zum Eindrehen der Buchse<br />
verwendet Peter einen leistungsstarken<br />
Akkuschrauber.<br />
9. Die Gewindebuchse muss<br />
plan mit der Oberfläche des<br />
Bauteils abschließen.<br />
10. Der Schrauben-Test zeigt:<br />
Die Gewindebuchse steht<br />
senkrecht zum Bauteil.<br />
Fotos: M. Schoch<br />
82
chern sich selbst“, so Peter. Oft sind sie<br />
sogar besser als das Originalgewinde.“<br />
Darüber hinaus können mit ihnen Spezialanwendungen<br />
realisiert werden.<br />
Um Kaltverschweißungen zwischen<br />
beispielsweise CrNi-Schrauben und<br />
Drahtgewindeeinsätzen aus Edelstahl zu<br />
vermeiden oder eine galvanische Trennung<br />
kontaktkorrosionsgefährdeter Materialpaarungen<br />
zu erreichen, gibt es<br />
Drahtgewindeeinsätze mit unterschiedlichen<br />
Oberflächenbeschichtungen – Silber,<br />
verschiedene Trockenschmierfilme,<br />
Zinn ... Angeboten werden die Drahtgewindeeinsätze<br />
beziehungsweise Reparatursätze<br />
von verschiedenen Firmen. Die<br />
bekannteste ist Helicoil, hergestellt und<br />
vertrieben von den Firmen Böllhoff und<br />
Emhart Teknologies. Weitere Hersteller<br />
sind die Firma Baercoil mit dem gleichnamigen<br />
Produkt und die Firma Alcoa<br />
mit dem Recoil.<br />
PROBLEMFÄLLE<br />
1. Wird hier das Gewinde repariert, muss<br />
wegen des anstehenden Bauteils die gleiche<br />
Schraubengröße verwendet werden.<br />
2. Bei Grundloch- und Durchgangsgewinde<br />
an Lenkgetrieben helfen nur Gewindeeinsätze.<br />
Selbstschneidend<br />
Die zweite Methode ist das Setzen einer<br />
so genannten Gewindebuchse. „Sie bietet,<br />
ebenso wie der Drahtgewindeeinsatz,<br />
den Vorteil, dass die ursprüngliche<br />
Gewindegröße erhalten bleibt oder sogar<br />
reduziert werden kann“, sagt Peter.<br />
„Der Nachteil dieser Methode: Um die<br />
Gewindebuchse sicher setzen zu können,<br />
muss um das Gewindeloch herum<br />
etwas mehr Material vorhanden sein als<br />
bei den Federeinsätzen.“<br />
Im ersten Arbeitsschritt muss mit einem<br />
Kernlochbohrer das alte Loch aufgebohrt<br />
werden. Hier gilt für die Bohrergröße<br />
wieder die von Peter oben<br />
genannte Formel. „Um später die Buchse<br />
leichter eindrehen zu können, sollte<br />
die Bohrung noch mit einem Kegelsenker<br />
angesenkt werden“, rät Peter. Da der<br />
Gewindeeinsatz – die Gewindebuchse –<br />
selbstschneidend ist, muss er mit den<br />
Schneidschlitzen nach unten auf das<br />
Einbauwerkzeug gedreht werden. Das<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
3. Wurde in der Vergangenheit bereits mit<br />
Gewindeeinsätzen repariert, helfen nur<br />
noch Gewindebuchsen.<br />
Einbauwerkzeug ähnelt stark einer<br />
Schraube, auf die zwei Muttern aufgedreht<br />
sind. Ist es in die Gewindebuchse<br />
eingedreht, wird die Gewindebuchse<br />
mit den zwei Muttern gekontert, damit<br />
sie fest mit dem Einbauwerkzeug verbunden<br />
ist.<br />
Jetzt kann der Gewindeeinsatz mit einem<br />
passenden Steck- oder Ringschlüssel<br />
in die Bohrung gedreht werden. Um<br />
sich die Arbeit zu erleichtern, kann<br />
hierzu auch ein kräftiger Akkuschrauber<br />
verwendet werden. Beim Eindrehen<br />
schneidet sich die Buchse ihr Aufnahmegewinde<br />
selbst. Ist die Buchse bündig<br />
in das Bauteil eingedreht, können<br />
die Kontermuttern wieder gelöst und<br />
das Einbauwerkzeug herausgedreht<br />
werden – fertig!<br />
Gewindeeinsätze sollten immer in<br />
einem Zug eingedreht werden.<br />
Präzision gefragt<br />
Was so einfach klingt, ist es eigentlich<br />
auch – wenn denn präzise gearbeitet<br />
wird. „Sowohl beim Bohren des Loches<br />
als auch beim Setzen der Buchse ist darauf<br />
zu achten, dass dies genau senkrecht<br />
zum ursprünglichen Gewinde erfolgt“,<br />
warnt Peter. „Speziell kurze<br />
Buchsen neigen dazu, sich schräg in das<br />
Bohrloch einzuziehen. Dann sitzt die<br />
Schraube schräg, und die Buchse kann<br />
beim Anziehen herausgerissen werden.“<br />
Die selbstschneidenden Gewindebuchsen<br />
sichern sich selbst. Daher müssen<br />
sie nicht verklebt oder verstemmt<br />
werden, wie das bei den nicht-selbstschneidenden<br />
älteren Gewindebuchsen<br />
4. Bei genügend Material, wie beim Deckel<br />
dieser Heckhydraulik, sollten Gewindebuchsen<br />
gesetzt werden.<br />
noch vor ein paar Jahren üblich war. Gewindebuchsen<br />
lassen sich vielfältig einsetzen.<br />
So eignen sie sich zur Reparatur<br />
von Gewinden in Aluminium, Leichtmetallen,<br />
NE-Metallen, Messing, Bronze,<br />
Gusseisen und in Kunst- und Schichtstoffen.<br />
Sie sind auch erste Wahl, wenn<br />
es darum geht, defekte Zündkerzen-Gewinde<br />
zu reparieren. Für diesen Fall<br />
werden spezielle kurze Gewindebuchsen<br />
angeboten. Auch Gewinde, die mit Gewindebuchsen<br />
repariert werden, sind<br />
sehr viel robuster als die Originalgewinde.<br />
Aus diesem Grund werden sie auch<br />
zur Verstärkung – „Panzerung“ genannt<br />
– von Gewinden eingesetzt, da sie unter<br />
anderem sehr viel höhere Scherkräfte<br />
aufnehmen können.<br />
Wer Gewindebuchsen benötigt, findet<br />
sie ruckzuck online im Internet oder<br />
einschlägigen Fachhandel zum Beispiel<br />
unter den Markennamen BaerFix, Ensat<br />
oder Kobsert.<br />
Damit sind wir mit unserer kleinen<br />
Schrauben-Serie am Ende. Danke, Peter,<br />
für Deine wertvollen Tipps und Kniffe!<br />
Demnächst wird es aber mit Peter weitergehen<br />
– schließlich ist er auch ein ausgewiesener<br />
Experte für Werkzeug. Sie dürfen<br />
neugierig sein! Marcel Schoch<br />
83
GESCHICHTE<br />
Museumsporträt<br />
Mit acht Jahren fuhr Norbert Stapper erstmals mit einem <strong>Traktor</strong> allein<br />
zum Feld. Hier sitzt er auf einem weißen Lamborghini inmitten seiner<br />
inzwischen über 400 Fahrzeuge umfassenden Sammlung.<br />
TRAKTORENMUSEUM PAUENHOF<br />
Auf der Augenweide<br />
In neun Hallen und auf zehn Hektar Außengelände zeigt das Museum Pauenhof<br />
über 400 <strong>Traktor</strong>en. Und ständig kommen neue hinzu. Birthe Rosenau war für Sie dort!<br />
Einmal im Jahr ist Großreinemachen<br />
im <strong>Traktor</strong>enmuseum Pauenhof<br />
am Niederrhein angesagt.<br />
„Alle Hallen sind leer, die <strong>Traktor</strong>en<br />
über den ganzen Park verteilt“, erzählt<br />
Norbert Stapper. 1999 hat er das<br />
nach eigenen Angaben größte <strong>Traktor</strong>enund<br />
Landtechnikmuseum Deutschlands<br />
von Johannes Troost übernommen. Aus<br />
über 400 Schleppern der Baujahre 1924<br />
bis 1986 besteht die Sammlung. Um die<br />
neun Ausstellungshallen zu reinigen,<br />
fährt der gelernte Energieanlagen-Elektroniker<br />
jedes Schätzchen einzeln nach<br />
draußen. „Nur drei verweigern ihren<br />
Dienst“, sagt Stapper. Beim Blick in die<br />
ungläubigen Gesichter der Besucher fügt<br />
er hinzu: „Manche haben noch den Sprit<br />
von vor 40 Jahren im Tank – und springen<br />
tadellos an.“<br />
Wer durch die Hallen am Rande des<br />
niederrheinischen Örtchen Sonsbeck<br />
streift, wird auf der Suche nach „seinem“<br />
<strong>Traktor</strong> mit Sicherheit fündig. Dicht an<br />
dicht reihen sich dort die Schlepper, sortiert<br />
nach Fabrikaten und Baujahr. Dazu<br />
gehören <strong>Traktor</strong>en aus der Pionierzeit wie<br />
In Reih’ und Glied stehen die Schlepper verteilt auf neun Hallen,<br />
meist sortiert nach Hersteller und Baujahr.<br />
Ein echter Dinosaurier ist der Fordson Baujahr 1924. Wie fast alle Museumstraktoren<br />
springt der Vierzylinder-Benziner problemlos an.<br />
Fotos: Nico Hertgen<br />
84
Info, Kontakt, Öffnungszeiten<br />
<strong>Traktor</strong>enmuseum Pauenhof, Norbert Stapper<br />
Balberger Straße 72, 47665 Sonsbeck<br />
Tel. (02838) 22 71<br />
www.traktorenmuseum-pauenhof.de<br />
Geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18<br />
Uhr. Montags nur nach Anmeldung.<br />
Eintritt: Kinder (bis 16 J.) 3 Euro, Erwachsene<br />
5 Euro, Familien (2 Erw. u. 2 Kinder) 13 Euro<br />
Bewirtung im großen Restaurant auf Anfrage<br />
Über viele <strong>Traktor</strong>en hat sich im Laufe<br />
der Zeit eine Patina aus Staub und Geschichte<br />
gelegt.<br />
Lanz Bulldogs, Hanomag-Schlepper und<br />
alte Deutz-<strong>Traktor</strong>en. Das älteste Exponat<br />
ist ein Fordson, Baujahr 1924. Der Vierzylinder<br />
mit 20 PS und 1.410 Kilo ist wie die<br />
meisten <strong>Traktor</strong>en aus dieser Zeit ein Benziner<br />
und springt ohne Murren an. „Allerdings<br />
geht man da kaputt drauf“, sagt Norbert<br />
Stapper lachend, „besonders auf dem<br />
mit den Stollen“, verweist er auf ein nur<br />
zwei Jahre jüngeres Modell.<br />
Sein persönlicher Favorit ist ein Lanz-<br />
Bulldog, Baujahr 1951: „Mit dem Glühkopfboliden<br />
über Land zu fahren ist einfach<br />
nur schön. Man fällt auf. Allein<br />
dadurch, dass er so einen Krach macht“,<br />
sagt Stapper. Optische Exoten zwischen<br />
den zumeist grün, blau oder rot lackierten<br />
<strong>Traktor</strong>en sind die wenigen weißen<br />
Schlepper wie der Lamborghini, den<br />
Stapper einem Niederländer abgekauft<br />
hat. „Da die Holländer nie eine eigene<br />
<strong>Traktor</strong>produktion hatten, findet man dort<br />
viele Modelle aus Italien, Frankreich,<br />
Großbritannien und den USA“, erklärt er.<br />
Besondere Exponate sind auch einer der<br />
ersten Flughafenschlepper aus dem Jahr<br />
1960 und eine neun PS starke Primus Diesel<br />
Zugmaschine von 1934.<br />
Eilbulldog gesucht<br />
Den richtigen Zeitpunkt, um an bestimmte<br />
Fahrzeuge zu gelangen, kennt Norbert<br />
Stapper genau: „Immer dann, wenn sie<br />
Einmal selber einen <strong>Traktor</strong> fahren<br />
– im Museum ist das möglich!<br />
zu alt zum Arbeiten sind, aber noch zu<br />
jung zum Sammeln.“ Etwas wehmütig<br />
macht ihn, dass sein Vorgänger Johannes<br />
Troost diesen Zeitpunkt beim Eilbulldog<br />
scheinbar verpasst hat. Das Flaggschiff<br />
der Lanz-Flotte, einst exklusivster und<br />
schnellster Vertreter seiner Gattung, steht<br />
seit langem auf Stappers Wunschliste.<br />
„Allerdings bin ich nicht bereit, 120 000<br />
Euro für einen Schrotthaufen auszugeben“,<br />
sagt er.<br />
1988 gab Johannes Troost<br />
seinen zuletzt auf Ferkelaufzucht<br />
spezialisierten Agrarbetrieb<br />
auf. Zwei Jahre lang baute<br />
er den erstmals im<br />
zwölften Jahrhundert erwähnten<br />
Pauenhof um,<br />
ehe er das Museum mit<br />
hundert <strong>Traktor</strong>en eröffnete.<br />
Angefangen hatte<br />
alles bereits gut zehn Jahre zuvor.<br />
Damals rettete Troost einen alten<br />
Hanomag vor der Schrottpresse. Heute<br />
sind es weit über 400 Fahrzeuge. Hinzu<br />
kommen noch einmal genauso viele<br />
Landmaschinen: vom Kleingerät bis<br />
zum Mähdrescher. In der Gaststätte „Zum<br />
<strong>Traktor</strong>“ im ursprünglichen Hoftrakt beherbergt<br />
Stapper oft Oldtimer- oder Clubtreffen,<br />
Betriebs- oder Familienfeiern.<br />
„Viele kommen auch mit ihren Enkelkindern<br />
regelmäßig zum <strong>Traktor</strong>fahren“, erzählt<br />
er. Denn schon Kinder dürfen im<br />
vier Hektar großen Park auf einem der<br />
Deutz-Schlepper fahren – vorausgesetzt,<br />
ein Erwachsener<br />
fährt mit (15 Euro pro halbe<br />
Stunde).<br />
Auch Norbert Stapper<br />
ist mit <strong>Traktor</strong>en groß geworden.<br />
„Ich war acht<br />
Jahre alt als ich das erste<br />
Mal allein zum Feld fuhr“,<br />
erinnert er sich. Der Vorgänger<br />
dieses Deutz D 6206<br />
steht mittlerweile eben -<br />
falls im Museum. So<br />
gibt es immer Neues in<br />
der Sammlung, immer<br />
wieder wird rangiert<br />
und umgeparkt. Seiner<br />
Sammelwut sind so<br />
schnell keine Grenzen gesetzt: „Wenn<br />
es in den Hallen zu eng wird, bauen wir<br />
einfach eine neue“.<br />
Birthe Rosenau<br />
Zum <strong>Traktor</strong>fahren stehen auf dem Pauenhof mehrere Deutz-Oldtimer<br />
zur Verfügung – mit oder ohne Anhänger.<br />
TRAKTOR CLASSIC 5|2014<br />
Eine komplette Halle widmet sich verschiedenen Mähdrescher-Modellen,<br />
meist aus den 1950er-Jahren.<br />
85
GESCHICHTE<br />
100 Jahre ZF<br />
Mit dem Schlepperboom in den 1950er-Jahren nahm die Getriebefertigung für <strong>Traktor</strong>en bei ZF technisch und wirtschaftlich gewaltig an<br />
Fahrt auf. Fast kann man von einer Monopolstellung sprecken!<br />
DIE HISTORIE DES GETRIEBEHERSTELLERS<br />
Das ZF-<br />
Räder werk<br />
Das ZF-Werk in<br />
Passau. Die<br />
Luftaufnahme<br />
entstand 1959.<br />
<strong>Traktor</strong>enhersteller setzen weltweit auf High-Tech von ZF. Deren Siegeszug begann vor 100<br />
Jahren in Friedrichshafen mit Zahnrädern und Getrieben für Autos, Boote und Luftschiffe.<br />
Harald Focke ging auf Spurensuche. Er wurde nicht am Bodensee fündig, sondern an der Donau.<br />
86
dienstuntaugliche, Kriegsgefangene und<br />
200 Häftlinge aus dem KZ Mauthausen.<br />
Mit dem Krieg endete die Produktion.<br />
Wirtschaftswunder<br />
Weil das Stammwerk in Friedrichshafen<br />
durch Luftangriffe zerstört war, wollte ZF<br />
die Fertigungsanlagen in Grubweg nutzen.<br />
Im August 1946 wurde die Zahnradfabrik<br />
Passau gegründet. Der Betrieb mit<br />
anfangs 90 Beschäftigten sollte Schleppergetriebe<br />
für süddeutsche Kunden herstellen,<br />
die wie Schlüter das A-12 schon vor<br />
1939 verwendet hatten. Es wurde auf der<br />
Passauer Frühjahrsmesse gezeigt und<br />
konnte die US-Besatzungsmacht vom<br />
friedlichen Aufbauwillen überzeugen. Die<br />
Amerikaner genehmigten die Produktion.<br />
Erst nach der Währungsreform 1948<br />
gab es genügend Material in hinreichender<br />
Qualität, um das in Friedrichshafen<br />
entwickelte Triebwerk A-15 mit fünf Vorwärtsgängen<br />
und Rücklauf für mittelgroße<br />
<strong>Traktor</strong>en zu bauen. Die Auftragsbücher<br />
füllten sich, die erste Bestellung kam von<br />
MAN. Die Fertigung wurde modernisiert,<br />
zunächst durch eine Verzahnungsanlage.<br />
Sie konnte bogen- und geradverzahnte Kegelräder<br />
herstellen. Das Geschäft mit<br />
Schleppertriebwerken kam so gut in<br />
Schwung, dass in Friedrichshafen weitere<br />
Schaltboxen konstruiert wurden.<br />
Es gab schon bald Pläne, stärker zu exportieren,<br />
um Konjunkturschwächen aufzufangen.<br />
Steigende Materialpreise setzten<br />
die Schlepperhersteller unter Druck.<br />
Mancher gab auf und fiel deshalb als Abnehmer<br />
für ZF aus.<br />
Das A-17-Getriebe bediente die Leistungsklasse bis 40 PS.<br />
Als in den 1930er-Jahren „Bauernschlepper“<br />
allmählich die kleineren<br />
Höfe technisierten, entdeckte<br />
ZF die Landtechnik.1937 konstruierten<br />
die Ingenieure in Friedrichshafen<br />
ein erstes Schleppertriebwerk. Das A-<br />
12 fasste für <strong>Traktor</strong>en bis 22 PS das<br />
Schaltgetriebe und den Hinterradantrieb<br />
als Block zusammen. Es war Ausgangspunkt<br />
einer ganzen Getriebe-Generation.<br />
Im Zweiten Weltkrieg war ZF Teil<br />
der NS-Rüstungsindustrie und baute<br />
unter anderem Getriebe für Panzer.<br />
Als die Kapazität nicht mehr reichte,<br />
suchte ZF einen neuen Standort. Er<br />
sollte weitab von Industriezentren und<br />
Verkehrsknotenpunkten liegen, die<br />
durch Luftangriffe gefährdet waren. Die<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
Wahl fiel auf Grubweg bei Passau am Ufer<br />
der Donau im Südosten Bayerns. Im Bay -<br />
erischen Wald hoffte ZF auf<br />
Arbeitskräfte. Die „Wald-<br />
werke“ wurden im Mai<br />
1943 fertig. 1944 hatten sie<br />
2.000 Beschäftigte,<br />
darunter Wehr-<br />
Der A-5 Triebwerksblock von 1954.<br />
Boomzeiten<br />
Als die Fertigung des nicht mehr zeitgemäßen<br />
A-12 auslief, kamen neue Modelle:<br />
zuerst das A-17 für 40 PS und das A-26 für<br />
60 PS. 1954 stellte ZF mit 30.000 Triebwerken<br />
fast doppelt so viele her wie im<br />
Jahr zuvor. Der Zuwachs entfiel vor allem<br />
auf kleine Typen. Schlepper der stärkeren<br />
Klassen ließen sich in Deutschland<br />
schwer verkaufen. 1955 lief das<br />
100.000ste Getriebe vom Band.<br />
Aus Argentinien kam ein Groß -<br />
auftrag über monatlich 300 Ge -<br />
triebe. 1956 brach der deutsche<br />
Schleppermarkt um fast die<br />
Hälfte ein. Doch bereits im<br />
nächsten Jahr türmten sich<br />
in Passau die Bestellungen<br />
der <strong>Traktor</strong>enfabrikanten<br />
für neue Getriebe-Typen.<br />
In Deutschland<br />
gab es jetzt 620.000<br />
Schlepper – pro<br />
Hektar Ackerland<br />
87
GESCHICHTE<br />
100 Jahre ZF<br />
Der Primus 60 PS mit dem ZF-Triebwerk A-26.<br />
gerechnet mehr als in allen anderen Ländern<br />
der Welt. Um nicht länger nur auf einem<br />
Bein zu stehen, begann 1957 die<br />
Produktion von Mähdreschergetrieben.<br />
Wenig später startete die Baureihe A-200:<br />
Als „ZF-Leichtschaltung“ wurden Triebwerke<br />
mit Klauenschaltungen vorgestellt<br />
für Motoren mit bis zu 60 PS. ZF belieferte<br />
fast alle deutschen <strong>Traktor</strong>enproduzenten.<br />
Trotzdem brauchte Passau mehr internationale<br />
Kunden. Andernfalls wäre die<br />
Produktion nur noch wenige Jahre zu halten.<br />
Ein Test englischer und amerikanischer<br />
Schlepper mit schnelllaufenden<br />
Motoren führte zu einer neuen Baureihe,<br />
die mit dem A-208 startete.<br />
1959 gab es Anfragen aus England von<br />
Lister und von Eicher. Die Kooperation<br />
von Porsche-Diesel mit Deutz nutzte auch<br />
ZF. Porsche-Diesel war schon A-4-Kunde.<br />
Nun verzichtete Deutz ebenfalls darauf,<br />
Achsen herzustellen.<br />
Unausgereift<br />
Der Absatz im Ausland lief nicht wie erhofft.<br />
Dort wurden schwere Typen verlangt.<br />
Dem begegnete ZF mit den 200er-<br />
Schnellläufern in Annäherung an<br />
Lkw-Getriebe. Sie gingen mit Deutz-<br />
Schleppern sogar nach Argentinien und<br />
Ägypten. Zehn Großkunden brachten ZF<br />
mehr als 80 Prozent des Umsatzes. Die<br />
Nachfrage war Anfang der 1960er-Jahre so<br />
stürmisch, dass ZF in Passau neue Typen<br />
ohne ausreichende Erprobung baute. Bald<br />
kratzten viele Garantiefälle am Image.<br />
Das nachlassende Geschäft mit Schleppertriebwerken<br />
ließ sich nur zeitweise<br />
Beim Spritzen<br />
des Triebwerks-<br />
Rohlings.<br />
über eine Steigerung bei Mähdreschern<br />
ausgleichen. Im Landmaschinensektor<br />
wuchs die Konkurrenz aus Großbritannien.<br />
Die hohen Stückzahlen und der billige<br />
englische Stahl drückten die Preise.<br />
1962 verkauften die deutschen Hersteller<br />
20 Prozent weniger <strong>Traktor</strong>en als im Vorjahr<br />
– der niedrigste Stand seit 1954. Der<br />
deutsche Markt war fast gesättigt. MAN<br />
gab den Schlepperbau auf. Porsche, Deutz<br />
und Bautz bestellten deutlich weniger Getriebe.<br />
Nach einer Besichtigung der Werke<br />
von Ford und Massey Ferguson in Großbritannien<br />
setzte ZF-Vorstand Albert Maier<br />
eine Beschränkung auf kostengünstige<br />
2-Wellen-Einheitsgetriebe sowie einfachere<br />
Ausführungen für 25, 40, 60 und 80 PS<br />
durch. 1963 beendete Porsche die Produktion.<br />
Auch der Mähdreschermarkt war abgegrast.<br />
Deshalb verlegte sich ZF Passau<br />
stärker auf Achsen und Getriebe für Baumaschinen.<br />
Unerwartet stieg 1964 die Nachfrage<br />
nach Schleppern. Wieder einmal zeigte<br />
sich die Abhängigkeit vom landwirtschaftlichen<br />
Fahrzeugbau. Mit ihm war<br />
keine gleichbleibende Auslastung möglich.<br />
In Friedrichshafen entstand die 300er<br />
Reihe, die mit gangunabhängiger Zapfwelle<br />
mit Lastschaltung und Scheibenbremse<br />
mehr Komfort bot. Bis 80 PS wurden<br />
nur noch zwei Schaltgetriebe- und<br />
vier Hinterachsgehäuse angeboten. Die<br />
höhere Getriebeleistung spiegelte den<br />
Trend vom Schlepper zur universellen<br />
Arbeitsmaschine.<br />
US-Kooperation<br />
1966 verhandelte ZF mit Ford über den<br />
Bau eines 110-PS-Triebwerkes nach US-<br />
88<br />
Erfahrene Fach -<br />
arbeiter sorgten für<br />
die Qualität der ZF-<br />
Fertigung.
Entwurf. Die hohen Ansprüche der Amerikaner<br />
führten in der Fertigung zu einem<br />
notwendigen Entwicklungssprung bei der<br />
Qualität. Die technischen Erfolge brachten<br />
dem Standort Passau Renommee auch<br />
bei anderen amerikanischen Interessenten.<br />
Mit IHC kam ZF bei Achsen<br />
ins Geschäft, mit Claas in Belgien<br />
bei Mähdreschern. Auf<br />
dem Heimatmarkt wurde die<br />
Hanomag wichtigster Abnehmer.<br />
Neu waren Planetenwendegetriebe<br />
mit drei oder vier Gängen.<br />
1968 waren Triebwerke mit Teilsynchronisierung<br />
serienreif, doch der Ackerschleppermarkt<br />
lahmte erneut. ZF erwog<br />
sogar, keine <strong>Traktor</strong>engetriebe mehr zu<br />
bauen.<br />
Mitte der 1970er-Jahre wurden rund<br />
165 verschiedene Typen mit etwa 650 Varianten<br />
gefertigt – mit dem Trend zu<br />
schweren Einheiten in mittleren und kleinen<br />
Stückzahlen.<br />
Gegen ausländische Konkurrenz musste<br />
sich ZF durch neue Konzepte und<br />
Preisnachlässe behaupten. Das Ford-Geschäft<br />
ging in die Verlängerung. 1975 wurde<br />
die Eigenfertigung bei Deutz <strong>Wirklich</strong>keit<br />
– damit verabschiedete sich ein<br />
weiterer wichtiger Kunde. Auch Steyr<br />
wollte ein 140-PS-Triebwerk selbst herstellen.<br />
Im Herbst entschied zudem IHC,<br />
Getriebe selbst zu bauen. Passau fand einen<br />
Ausgleich in der Klasse von 125 bis<br />
150 PS. Dabei griff ZF auf die Erfahrungen<br />
von Schlüter zurück.<br />
1976 gab es bei den bisherigen Großabnehmern<br />
Absatzschwierigkeiten. Ursachen<br />
waren Dürreschäden in Westeuropa,<br />
die politische Entwicklung in Südafrika<br />
sowie wirtschaftliche Probleme in den<br />
OPEC-Ländern.<br />
1977 lieferte<br />
ZF die ersten Triebwerke<br />
der neuen T-6000-Reihe für den<br />
Großflächeneinsatz aus, zunächst vier<br />
Prototypen und dann eine Vorserie von 20<br />
Stück an Deutz. Die Fertigung von Lenkachsen<br />
und Allradantrieben für Ford begann.<br />
John Deere/USA bestellte Prototypen<br />
für schwere Lenkachsen, John<br />
Deere/Mannheim wollte über 6.000 Stück<br />
der leichten APL 1251 und 1351 kaufen.<br />
Der Konzern wurde umsatzstärkster Kunde.<br />
Triebwerksblock vom Typ A-4 für MAN-<br />
<strong>Traktor</strong>en des Baujahres 1955.<br />
ZF Passau musste wegen des sinkenden<br />
Inlandsgeschäfts weiter in den Weltmarkt<br />
vordringen. Dies sollte durch Spezialisierung<br />
gelingen, für die sich bei<br />
Großunternehmen eine Eigenfertigung<br />
nicht lohnt. Zu Beginn der 1980er-Jahre<br />
wurde ZF Marktführer für Schlepperlenkachsen.<br />
1983 erzielte<br />
ZF Passau<br />
nur noch zehn Prozent<br />
seines Umsatzes<br />
mit Schleppergetrieben, bis 1957 waren<br />
es noch 90 Prozent. Während 1960<br />
noch 56.000 Stück hergestellt wurden, lag<br />
ihre Zahl 1983 gerade noch bei 4.000.<br />
Friedrichshafen und Passau arbeiteten<br />
weiter an der Optimierung ihrer T-Baureihen.<br />
Die beiden unteren Gänge waren nun<br />
klauengeschaltet, die anderen synchronisiert.<br />
Das teilweise synchronisierte, teilweise<br />
lastschaltbare T 6636 ging 1983 in<br />
Serie. 1990 nahm ZF die Serienmontage<br />
des T 7300 auf. Die Getriebeeinheit aus<br />
Sinkendes Inlandsgeschäft zwingt den Spezial -<br />
isten der Metallbranche zum Export.<br />
einem Sechsgang-Synchrongetriebe mit<br />
einem vorgeschalteten vierstufigen<br />
Lastschaltgetriebe bietet in der Voll -<br />
ausstattung bis zu 40 Gänge vorwärts und<br />
rückwärts. Und sie bringt ein in 100 Jahren<br />
gereiftes ZF-Markenimage mit.<br />
Harald Focke<br />
Wenn <strong>Traktor</strong>en -<br />
produzenten Getriebe<br />
bei ZF bestellten, ...<br />
... erwarteten sie hochwertige Materialien<br />
und sorgfältige Verarbeitung.<br />
Fotos: ZF-Werksarchiv<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
89
MODELL Claas Axion 850<br />
1,8 Kilo schwer:<br />
der tronica-Modellbaukasten.<br />
METALLBAUKASTEN FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />
Männerträume<br />
und Frauenpower<br />
Eine Frau und ihr Werk: Iris Meyer und das<br />
komplexe Modell des Claas Axion 850.<br />
Ihr Kerl ist treckerverrückt und dieselverseucht. Sie nicht, hat aber Verständnis für<br />
dessen Infektion. Und dann wird die resolute Dame durch einen Metallbaukasten jäh<br />
über ihre Toleranzgrenzen hinweg gezerrt. Iris Meyer berichtet.<br />
90
Wie das so ist mit den Männern:<br />
Immer tausend Pläne im Kopf<br />
– dies will ich machen, das will<br />
ich machen. Und am Ende<br />
misslingt es an der Zeit und der Vielzahl<br />
der Projekte. Ein Umstand, an dem auch<br />
mein Göttergatte in aller Regelmäßigkeit<br />
scheitert. Wie zum Beispiel an diesem<br />
Metallbaukasten, den er ja unbedingt haben<br />
musste. Ein Claas Axion 850 im Maßstab<br />
1:16. Nicht einfach ein Modell zum<br />
Zusammenkleben, wie er sie sonst in seiner<br />
kleinen Bastelwerkstatt zusammensetzt<br />
und anschließend im Regal für mich<br />
zum regelmäßigen Abstauben platziert.<br />
Nein, ein Metallbaukasten, so wie er sie<br />
früher – vor gefühlten 50 Jahren – in seiner<br />
Jugend zusammensetzte, war das Ziel<br />
seiner nostalgisch entfachten Begehrlichkeit.<br />
Infos im Internet:<br />
www.modellbau-metallbaukasten.de<br />
Mit glänzenden Augen schleppte er<br />
den großen, schweren Karton aus dem<br />
Sortiment der Firma tronico an, für den er<br />
im Spielzeuggeschäft für große und kleine<br />
Heranwachsende mal eben knapp 50 Euro<br />
hingeblättert hatte. Verzückt nahm er anschließend<br />
die vielen kleinen Schräubchen<br />
und Muttern, Metallplatten sowie<br />
die dicken Gummireifen auf roten Felgen<br />
in Augenschein. Einen halben Abend verbrachte<br />
er vor dem laufenden, aber keines<br />
Blickes gewürdigten Fernseher mit Grabbeln,<br />
Glotzen und Fummeln. Klar, dass er<br />
in dieser Phase der inneren Einkehr keinesfalls<br />
angesprochen werden durfte.<br />
Selbst der Schaum auf seinem Bierglas<br />
schwand zusehends, und ob des schalen<br />
Geschmackes machte sich der ach so geliebte<br />
Gerstensaft alsbald im Ausguss meiner<br />
Küche von dannen.<br />
Typisch Mann!<br />
Es kam wie eigentlich immer: Gleich am<br />
nächsten Wochenende sollte Baubeginn<br />
sein. Die Kinder sollen selbstverständlich<br />
mitmachen, ein Familienprojekt also. Ist<br />
doch schön, wenn alle an dem tollen Hobby<br />
des Hausherren teilhaben können. Sieben<br />
Monate ist das jetzt her! Selbstverständlich<br />
hatte mein übereifriger Gatte es<br />
versäumt, den sperrigen Karton eine Treppe<br />
tiefer in sein Bastelparadies zu verfrachten<br />
und dort bis zu seiner endgültigen<br />
Entsorgung – optimaler Weise mit nur<br />
50 Prozent Verlust bei Ebay – zwischen<br />
seinen übrigen Projekten zu archivieren.<br />
Zwischenzeitlich hatte sich nämlich<br />
ein reichlich rostiger Güldner G 40 im<br />
Maßstab 1:1 in unser Familienleben eingeschlichen,<br />
dessen Motor kein Sterbenswörtchen<br />
mehr von sich gab und selbst<br />
der Kriechstrom in der Elektrik<br />
kein Fortkommen mehr hatte.<br />
Klar, dass der Kerl jetzt seine Prioritäten<br />
verschob und monatelang<br />
in seiner Werkstatt hinter dem<br />
Haus verschwand. Ein Wunder,<br />
dass er mit seinen öligen Griffeln<br />
überhaupt an den gemeinsamen<br />
Mahlzeiten teilgenommen hat.<br />
Weibliche Neugier<br />
Jedenfalls lugte die Kante der bunt beschrifteten<br />
tronica-Verpackung schon seit<br />
ewigen Zeiten unter dem Wohnzimmersofa<br />
hervor, was meinem weiblichen Ordnungssinn<br />
regelmäßig elementare Probleme<br />
bescherte. Trotz strikter Anweisung<br />
des „Masters of Modellbau“, die Utensilien<br />
seiner Leidenschaft keinesfalls zu berühren,<br />
zog ich den Karton unter dem Möbelstück<br />
hervor. Und es hat mich spontan<br />
gepackt!<br />
Lego, Fischertechnik und die Playmobil-Kästen<br />
der Kinder waren mir nicht<br />
fremd. Also musste doch auch so ein Metallbausatz<br />
zu meistern sein. 1.012 Teile<br />
aus Metall und Kunststoff mit einem Gesamtgewicht<br />
von 1,8 Kilogramm. Schon<br />
beim Einlesen in den Bauplan wurde ich<br />
fast wahnsinnig, gab mir aber nach außen<br />
keine Blöße. Absolut exaktes Arbeiten<br />
verlangte mir das Modell ab. Mehrfach<br />
habe ich ganze Baugruppen wieder zerlegen<br />
müssen, weil mir zuvor durch Unachtsamkeit<br />
ein Fehler unterlaufen war.<br />
In einem leichten Anfall von Naivität hatte<br />
ich drei bis vier Tage für den Bau eingeplant.<br />
In der Realität habe ich mir 27<br />
Abende die Finger mit Schraubendreher,<br />
Inbus- und Maulschlüsseln verbogen, dabei<br />
allerdings nicht die manikürten Fingernägel<br />
beschädigt.<br />
Das Endergebnis kann sich – so meine<br />
ich – gut sehen lassen. Es hat sogar einen<br />
Ehrenplatz als Staubfänger auf<br />
dem Wohnzimmerschrank bekommen.<br />
Mein Kerl ärgert sich übrigens<br />
immer noch in seinem ungeheizten<br />
Werkstatt-Gehege mit dem gammligen<br />
G 40 rum. Falsch gesetzte<br />
Prioritäten halt.<br />
Ich habe übrigens<br />
bereits das<br />
nächste Modell,<br />
einen MB-trac,<br />
in der Mache.<br />
Iris Meyer<br />
DAS WIRD GEBOTEN<br />
Die Kotflügel des Modells.<br />
Der Rohbau des Projekts.<br />
Der Inhalt<br />
des<br />
Baukastens.<br />
Hier ist mehr als<br />
eine ruhige Hand<br />
gefragt.<br />
Fotos: I. Meyer<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
91
PANORAMA<br />
DIE GESCHICHTE DES TRECKERS – ZWÖLFTER TEIL<br />
Überlebende und<br />
Verschrottete<br />
Im Hintergrund läuft der Lanz im Standgas, Ferkel quietschen.<br />
Was folgt, ist ein ungebremster Redeschwall voller Bauern -<br />
schläue, Witz und Ironie. Günther, der Treckerfahrer – hell -<br />
wacher Ferkelzüchter und Gülleproduzent aus Leidenschaft –<br />
nimmt die <strong>Traktor</strong>-Szene mit frecher Zunge aufs Korn.<br />
Foto: Sammlung Kaack<br />
In den Siebzigern fing das große Sterben<br />
der kleinen Landwirte an: zwei<br />
Kühe, zehn Schweine und eine Frau,<br />
das lohnte sich einfach<br />
nicht mehr. Paar Jahre vorher<br />
konnte man für den Gegenwert<br />
eines Ferkels noch<br />
den ganzen Tag im Puff abhängen<br />
und fürn fettes Schwein<br />
kriegte man ne neue Hüfte. Das<br />
war alles vorbei und mit dem<br />
Kleingeld, was die pissige<br />
Ranch abgeworfen hat, konnte<br />
Mamma nich einkaufen fahren<br />
inne Stadt. Also musste der<br />
Bauer auf Arbeit gehen inne<br />
Möbelbude oder im Betonwerk,<br />
und abends hat er noch son büschen<br />
auf seine Scholle rumtapeziert.<br />
Zwei Schweine für<br />
sich hat er noch gefüttert und<br />
ansonsten den größten Teil<br />
vonne Ländereien liegengelassen.<br />
Die hat dann der größere<br />
Bauer gepachtet, dem sonst<br />
auch die Kimme auf Grundeis<br />
gegangen wäre. Auf der großen<br />
Fläche konnte er nu aber<br />
mit dem alten Bulldog nich<br />
mehr groß was werden. Und so rief er den<br />
Schrotthändler an und sagte „Hol ab die<br />
alte Möhre, gib mich 500 Schleifen und er<br />
gehört Dir.“ Das war das Ende von ganz<br />
vielen Lanz-Boliden, und wenn heute alte<br />
Bauern das den Hobby-<strong>Traktor</strong>isten mit<br />
den 2K-Lack-Glühköpfen erzählen, dann<br />
kriegen die nen Weinkrampf. Etwas besser<br />
gings den anderen alten Recken der<br />
Scholle: die großen Deutz und Hanomag<br />
hatten ja schon Hydraulik teilweise, ne<br />
Zapfwelle oder ne Riemenscheibe. So fraßen<br />
sie ihr Gnadenbrot als Antrieb für die<br />
Kreissäge, die Bewässerung oder kriegten<br />
nen Heckbagger an den Arsch gebraten.<br />
Dafür musste dann der Original-Winkeltrieb<br />
plus Anhängemaul weichen und<br />
92<br />
Dietmar Wischmeyers<br />
garstige Trecker-<br />
Kolumne – Teil 12<br />
wanderte gnadenlos in die Altmetalltonne.<br />
Deshalb musst Du heute für nen alten<br />
Hanomag-Arsch zwei Riesen auf den<br />
Tisch des Hauses legen.<br />
Oktober 1978: Ein Lanz Bulldog, der vor deutschen Schrotthändlern<br />
geflohen ist, fand Asyl in einer sehr netten rumänischen Familie.<br />
Besser überlebt als die großen Koffer aus<br />
den 50ern und 60ern haben die Kleinen<br />
bis 35 PS, denn die reichten völlig aus, damit<br />
der Nebenerwerbsbauer abends nach<br />
der Maloche aufn Betonwerk noch eben<br />
die Kartoffeln anpflügen konnte. Kramer<br />
22, Güldner Toledo oder die kleinen<br />
McCormicks findste auch heute noch im<br />
Originaleinsatz, während die letzten großen<br />
Hanomag-Zugmaschinen aus dem<br />
normalen Arbeitsleben ausgesondert wurden,<br />
als die kleineren Zuckerrüben-Buden<br />
dicht gemacht haben. Einige gingen noch<br />
an die Schausteller, wurden mit Baumarkt-Farbe<br />
zehn Mal übergepinselt, sahen<br />
danach aus wie ne 70 Jahre alte englische<br />
Nutte, aber überlebten trotz keiner<br />
Wartung und Rost an allen Ecken. Am<br />
schlimmsten hat es die großen Lanz erwischt.<br />
Vor fünfunddreißig Jahren dachte<br />
ja kaum einer daran, dass ein Eilbulldog<br />
mal nich unter 100 Tausend Euronen<br />
übern Ladentisch gehen würde. Und weil<br />
ein Lanz Bulldog zu 99 Prozent aus Eisen<br />
besteht, gierte der Schrotthändler sofort<br />
innen Schuppen, wenn einer zwei Wochen<br />
nich bewegt wurde, und die Bauern<br />
waren froh, dass wieder Platz war inner<br />
Bude. Nebenan allerdings lachte sich der<br />
kleine Kramer einen, weil er überlebt hatte,<br />
Lanz, das laute Großmaul, aber in die<br />
ewigen Klötergründe verschwunden war.<br />
So is der Lauf der Welt, und beim<br />
nächsten Mal geht es an dieser Stelle um<br />
die ersten Trecker als Haustier mit Familienanschluss.
Lesespaß für Schlepperfreunde!<br />
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Ich ermächtige die GeraNova Bruckmannn Verlaghaus GmbH, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von GeraNova Bruckmannn Verlaghaus GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum,<br />
die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
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oder per Fax an 0180-532 16 20 (14 ct/min.)<br />
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* Preise inkl. Mwst, im Ausland zzgl. Versandkosten<br />
** Solange Vorrat reicht, sonst gleichwertige Prämie<br />
*** Gläubiger-ID DE63ZZZ00000314764
PANORAMA<br />
Quiz/Meinung<br />
Das große<strong>Traktor</strong>-Quiz<br />
Was haben wir denn hier?<br />
Raten Sie mal!<br />
Liebe Leserinnen und Leser, auch mit dem<br />
heutigen Bilderrätsel machen wir es Ihnen<br />
nicht einfach. Die Farbgebung und das kantige<br />
Karosseriedesign lassen im ersten Moment auf<br />
ein Produkt aus dem Hause IHC schließen. Dass<br />
dem nicht so ist, verrät die kyrillische Beschriftung<br />
am Fahrzeug. Was ist das<br />
bloß für ein Schlepper?<br />
Unter den Einsendern des<br />
richtigen Herstellers und<br />
Typs verlosen wir fünfmal<br />
das Buch „Deutz Bauernschlepper“.<br />
Einsendeschluss:<br />
Sonntag, 07.12.2014<br />
Schicken Sie Ihre Lösung samt voll stän diger<br />
Anschrift per Post an: GeraMond Verlag, Stichwort<br />
<strong>Traktor</strong>-Quiz, Postfach 40 02 09, 80702<br />
München. Oder schicken Sie uns eine E-Mail an<br />
traktorquiz@geramond.de<br />
!<br />
P. S.: Haben Sie selbst einen seltenen<br />
<strong>Traktor</strong>, der nicht so leicht zu erraten ist?<br />
Schicken Sie uns eine E-Mail mit Bild und<br />
Angaben zu Hersteller, Typ und Baujahr an:<br />
traktorquiz@geramond.de<br />
Foto: M. Miserok<br />
Die Gewinner des Hanomag-Typenbuchs aus der<br />
letzten Ausgabe heißen:<br />
Ralf K., Bielefeld; Manfred M., Katzhütte;<br />
Elisabeth H., Steppach; Thomas W., Bamberg; -<br />
Herbert W., Wickede<br />
*Ihre Daten werden zum Zwecke der Gewinnerbenachrichtigung erfasst und gespeichert. Die<br />
Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie erhalten künftig per Post oder E-Mail News<br />
aus dem Verlag (bei Nichtinteresse vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Postkarte).<br />
AUFLÖSUNG TRAKTOR-QUIZ 6/2014<br />
Resteverwertung – Pallmann-<strong>Traktor</strong><br />
Foto: Julian Herrmann<br />
Wer beim Anblick unseres letzten Ratebildes<br />
auf einen Eigenbau getippt hat, lag<br />
nur knapp daneben. Er ist einer von vermutlich<br />
nur 29 Artgenossen, welche auf<br />
dem Hof der kleinen Maschinenbau firma<br />
Pallmann in Ortrand, nördlich von<br />
Dresden, das Licht der Welt erblickten.<br />
Aus der Not geboren<br />
In der DDR war Privatpersonen der Erwerb<br />
von Ackerschleppern nicht ohne<br />
weiteres möglich. Das Resultat waren<br />
zahlreiche, mehr oder weniger improvi-<br />
sierte Eigenbauten von Nebenerwerbslandwirten,<br />
aber auch die Erzeugnisse<br />
professioneller Maschinenbaubetriebe.<br />
Einer davon war die Firma Pallmann.<br />
Die meisten der dort gebauten Schlepper<br />
wurden vermutlich ebenso wie das abgebildete,<br />
im Oktober 1979 für den Straßenverkehr<br />
zugelassene Exemplar vom<br />
Zweizylinder-Gegenkolben-Dieselmotor<br />
2 NZD 9/12 SRW des VEB (K) Diesel-<br />
Kraftmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt<br />
angetrieben. Die Motoren wurden nicht<br />
neu vom Hersteller beschafft, sondern<br />
ausgedienten Stromaggregaten entnommen.<br />
Interessanter Motor<br />
Sie gehen auf die Baureihe HK 65 zurück,<br />
deren Fertigung die Gesellschaft<br />
für Junkers-Dieselkraftmaschinen mbH<br />
bereits im Frühjahr 1930 in ihrem Chemnitzer<br />
Werk aufgenommen hatte. Nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg ging das Unternehmen<br />
im VEB (K) Diesel-Kraftmaschinenbau<br />
auf, und die Motoren hießen fortan<br />
„NZD 9/12 SRW“. Erst 1980 wurde<br />
die Fertigung eingestellt. Der Zweizylinder<br />
holt aus 1,4 Litern Hubraum 25 PS<br />
bei 1.500 U/min. Das dank Verzicht auf<br />
den Zylinderkopf thermisch günstige Gegenkolbenprinzip<br />
und die ohnehin wirtschaftliche<br />
Direkteinspritzung verliehen<br />
dem Motor einen günstigen spezifischen<br />
Kraftstoffverbrauch von 170 g/PSh. Dem<br />
stehen die hohe Belastung, der komplizierte<br />
Aufbau und die – im Bild deutlich<br />
zu erkennende – große Bauhöhe des Motors<br />
entgegen.<br />
Die Wende bringt das Ende<br />
Von gängiger Bauart ist in diesem Fall die<br />
Kraftübertragung. Das Prometheus ASS<br />
14 mit 4/1 Gängen wurde zuvor unter<br />
anderem im Primus P 22 und im RS<br />
03/30 „Aktivist“ verwendet. Nach Beschaffungslage<br />
verbaute Pallmann auch<br />
andere Motoren und Getriebe. Nach der<br />
Wiedervereinigung überschwemmten<br />
günstige Gebrauchtschlepper den Markt.<br />
Kleinserienhersteller wie Pallmann sahen<br />
keine Chance mehr und stellten den<br />
Schlepperbau ein. Klaus Tietgens<br />
94
Impressum<br />
Pflegefälle<br />
„Meine Schlepper wäscht nur der Regen“, behauptete<br />
jüngst nicht ohne Stolz der Eigner<br />
einiger ins späte Wirtschaftswunder hineingeborener<br />
Zugmaschinen. In der Tat bedeutet<br />
deren Anblick für das an blitzblank polierte<br />
Oberflächen gewöhnte Auge eine gewisse Herausforderung.<br />
Der Güldner G 40 lässt seine<br />
Kotflügel hängen wie ein kläglich winselnder<br />
Hund seine Ohren, die Motorhaube des Deutz D<br />
5006 hat an einigen Stellen ihre geradlinige<br />
Form verloren und das Blechkleid des IHC 624<br />
zeigt unübersehbare Spuren fortschreitender<br />
Korrosion. Wohlwollend könnte man feststellen,<br />
dass die Schlepper ein gewisses Profil aufweisen<br />
– und über genug Profil verfügt auch<br />
deren Bereifung. Der Kommentar „die sollen<br />
keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern<br />
arbeiten“ gewinnt an Glaubwürdigkeit, wenn<br />
man das Umfeld der in einer Halle abgestellten<br />
Youngtimer genauer unter die Lupe nimmt.<br />
Hier versammeln sich zwar umfangreiche Bodenproben<br />
der umliegenden Ländereien, doch<br />
Ölflecken sucht man vergebens. Eine großzügig<br />
angelegte, reichhaltig bestückte Werkstatt<br />
nebst kleinem Ersatzteillager bestärkt den aufkeimenden<br />
Eindruck der Ernsthaftigkeit. Dennoch<br />
legt der Nebenerwerbslandwirt Wert darauf,<br />
mir seine treuen Gefährten vorzuführen.<br />
Er hat nicht zu viel versprochen. Die Motoren<br />
springen spontan an, die Getriebe lassen sich<br />
PFLUGBLATT<br />
DER AKTUELLE<br />
KOMMENTAR<br />
exakt schalten, die Lenkungen arbeiten – gemessen<br />
am Standard der 1960er-Jahre – zielgenau<br />
und die Beleuchtung funktioniert einwandfrei.<br />
Selbst wenn sich überraschend ein<br />
Hindernis in den Weg stellen sollte, bleibt die<br />
böse Überraschung aus: Die Bremsen packen<br />
energisch zu und ziehen gleichmäßig. Liegt<br />
dem nicht ein enormer Wartungsaufwand zugrunde?<br />
„Mitnichten, wenn man sich regelmäßig<br />
um die alte Technik kümmert“, entgegnet<br />
der Fahrzeughalter. „Zum Preis einer neuen<br />
Lackierung lassen sich die alten Kämpen mehrere<br />
Jahre lang in Schuss halten.“ Wer einmal einen<br />
abgewirtschafteten Schlepper restauriert<br />
hat, ahnt, wie viel Zeit und Geld regelmäßige<br />
Wartung langfristig spart.<br />
Klaus Tietgens<br />
Der Autor zahl reicher <strong>Traktor</strong>-Bücher<br />
bildet das technische Rück grat unserer Redaktion.<br />
Nummer 40 | 1/2015 | Dez./Jan. | 7. Jahrgang<br />
Internet: www.traktorclassic.de<br />
Redaktionsanschrift<br />
TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestraße 11a, D-80797 München<br />
Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />
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Redaktion<br />
Ulf Kaack (Verantwortlicher Redakteur),<br />
Michael Krische (Chefredakteur), Alexandra Wurl (CvD)<br />
Ständige Mitarbeiter<br />
Peter Böhlke, Harald Focke, Marco Homrighausen,<br />
Bernhard Kramer, Jens Meyer, Iris Meyer,<br />
Marcel Schoch, Klaus Tietgens, Bodo Wistinghausen<br />
Redaktionsassistenz Brigitte Stuiber<br />
Layout Sven Kretzer, Laura Böger<br />
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Tel. +49 (0) 6433.94 93 10, peter.fabich@t-online.de<br />
Anzeigenverkauf und Disposition<br />
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Tel. +49 (0) 89.13 06 99-130, johanna.eppert@verlagshaus.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.1.2014<br />
www.verlagshaus-media.de<br />
Druckvorstufe Cromika, Verona<br />
Druck Stürtz, Würzburg<br />
Verlag<br />
POSTkasten<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Technisches Problem<br />
mit MF 165 S<br />
ich habe schon seit mehreren Jahren Ihre<br />
Zeitschrift abonniert und möchte mit einer<br />
Frage an Ihre Leser herantreten. Vor einigen<br />
Jahren bin ich aus Deutschland ausgewandert<br />
und arbeite in der südlichsten Provinz<br />
Schwedens als landwirtschaftlicher Berater.<br />
Ich bin stolzer Besitzer eines MF 165 S aus<br />
dem Jahre 1973 ohne Multipower, der mir<br />
seit einigen Tagen Probleme bereitet. Wenn<br />
er im Standgas läuft, kommt nach einiger<br />
Zeit ein Dröhnen.<br />
Ich vermute, dass das Geräusch aus dem Bereich<br />
Getriebe/Hinterachse kommt. Es wird<br />
ziemlich laut und der Schlepper fängt an zu<br />
vibrieren. Kann es sich um die Hydraulikpumpe<br />
handeln? Weiterhin entsteht ein<br />
Klickgeräusch im Bereich Ventilator/Ein -<br />
spritzpumpe. Geht die Motordrehzahl hoch,<br />
verschwinden die Geräusche schlagartig.<br />
Haben Sie irgendeine Vermutung, worum es<br />
sich handeln könnte?<br />
Viele Grüsse aus Schweden!<br />
Marcus Willert, Hästveda, Email: ma.willert@yahoo.se<br />
Redaktion TRAKTOR CLASSIC<br />
Postfach 40 02 09, 80702 München<br />
Fax: +49 (0) 89.13 06 99 700<br />
E-Mail: leserbriefe@traktorclassic.de<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />
Hanomag R 45<br />
in dem in der letzten Ausgabe ausgeführten<br />
Bericht über den Hanomag R 45 befinden<br />
sich auf der Seite 48 folgende Fehler:<br />
1.) Das kleine Bild rechts zeigt und stellt<br />
den Ansaugteil-/rohr des Ölbad-Luftfilters<br />
mit automatischer Ölbenetzung und vorgeschaltetem<br />
Vorabscheider dar.<br />
2.) Auf diesem Bild ist kein Auspuff zu<br />
sehen.<br />
3.) Der Ölbad-Luftfilter hat nichts mit dem<br />
Auspuff zu tun, hier handelt es sich um<br />
zwei verschiedene Bauteile mit völlig<br />
unterschiedlichen technischen Aufgaben<br />
und Funktionen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Heinz-Georg Pächer, Trendelburg/Deisel<br />
Lieber Herr Pächter,<br />
da haben wir leider einen Bock in der Bildunterschrift<br />
geschossen. Herzlichen Dank<br />
für Ihren Hinweis.<br />
Die Redaktion<br />
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
www.geramond.de<br />
Geschäftsführung Clemens Hahn<br />
Herstellungsleitung Olaf Wendenburg<br />
Leitung Marketing und Sales Zeitschriften<br />
Andreas Thorey<br />
Vertriebsleitung Dr. Regine Hahn<br />
Vertrieb/Auslieferung<br />
Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel:<br />
MZV, Unterschleißheim<br />
Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />
SCHIFF<strong>Classic</strong><br />
MODELLFAN MILITÄR & GESCHICHTE CLAUSEWITZ<br />
FLUGMODELL SCHIFFSMODELL<br />
BAHN EXTRA LOK MAGAZIN STRASSENBAHN MAGAZIN<br />
Preise: Einzelheft EUR 5,50 (D), EUR 6,30 (A), sFr 11,00 (CH)<br />
(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis (6 Hefte):<br />
Inland: EUR 29,70 inkl. MwSt. und Versandkosten<br />
Ausland: EUR 29,70 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />
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immer hier im Impressum. Die Mandatsreferenznummer ist die auf dem<br />
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Erscheinen und Bezug: TRAKTOR CLASSIC erscheint sechsmal jährlich.<br />
Sie erhalten TRAKTOR CLASSIC in Deutschland, in Österreich<br />
und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />
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TRAKTOR CLASSIC 1|2015
GESCHICHTE<br />
Schatztruhe<br />
96
Die Schatztruhe<br />
Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />
Zeit – Fundstücke aus unserem Archiv<br />
In den 1950er-Jahren war der einzylindrige Junior der Porsche<br />
Diesel GmbH ein Verkaufsschlager. In Lizenz stellte<br />
das Unternehmen Hofherr-Schrantz zwischen 1957 und<br />
1965 den kleinen roten Ackerschlepper in zwei Varianten in<br />
der österreichischen Hauptstadt her. Zwischen 3.000 und<br />
4.000 Fahrzeuge sollen unter den Bezeichnungen „Austro<br />
Junior“ und A 111 entstanden sein. Genaue Zahlen existieren<br />
nicht. Die meisten Teile und Baugruppen lieferte die<br />
Porsche Diesel GmbH nach Wien. Hier wurde die Endmontage<br />
vorgenommen. Doch die Österreicher dehnten die Fertigungstiefe<br />
im eigenen Werk schnell aus, bis die lizenzgebenden<br />
Friedrichshafener nur noch die Motoren<br />
beisteuerten.<br />
Foto: Sammlung Diez<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2015<br />
97
VORSCHAU<br />
TRAKTOR<br />
CHECK<br />
GÜLDNER BURGUND<br />
Schlanker<br />
Dreiender<br />
Zweitstärkster Typ in Güldners Europa-Reihe<br />
war ab 1959 der Burgund. Seine 25 PS<br />
bezog er aus einem luftgekühlten Dreizylindermotor,<br />
der jedoch ebenso wie das seinerzeit<br />
hochmoderne ZF-Gruppengetriebe<br />
mit Kinderkrankheiten zur Welt gekommen<br />
war. Dennoch konnte sich der<br />
Burgund parallel zur jüngeren G-Serie bis<br />
1965 auf dem Markt behaupten und fand<br />
mehr als 7.000 Abnehmer. Wir<br />
untersuchen, wie pflegeleicht die Technik<br />
heute ist und werfen einen Seitenblick auf<br />
den Tragschlepper Burgund T sowie die fast<br />
baugleichen Fahr-Typen. D 133 N/T.<br />
JOHN DEERE-LANZ 300 UND 500<br />
Revolution<br />
Im Frühjahr 1960 brachen im ehrwürdigen Mannheimer Lanz-<br />
Werk moderne Zeiten an. Der Name des neuen Hausherrn John<br />
Deere tauchte fortan auch auf den Produkten auf, deren Palette<br />
zugleich um zwei aufsehenerregende Neulinge bereichert<br />
wurde. Die Mittelklasseschlepper 300 und 500 brachen<br />
komplett mit den – unternehmensintern – bislang dies- und<br />
jenseits des großen Teichen befolgten Konventionen und ließen<br />
die Konkurrenz aufhorchen. Warum sie sich auf dem Markt<br />
anfangs schwer taten und am Ende doch zum erfolgreichen<br />
Neuanfang beitrugen, untersuchen wir im nächsten Heft.<br />
LINDNER BF 22 A<br />
Bauernfreund<br />
BF – dieses Kürzel steht für die Bezeichnung „Bauernfreund“<br />
und wird seit 60 Jahren von dem Tiroler<br />
Schlepperproduzenten Lindner für seine Fahrzeuge<br />
verwandt. Gebaut für den österreichischen Markt,<br />
bestachen die <strong>Traktor</strong>en vor allem durch ihre Gelände -<br />
gängigkeit in den bergigen Regionen des Herkunftslandes.<br />
Bodo Wistinghausen hat einen Lindner BF 22 A im<br />
südlichen Münsterland entdeckt und hat den kleinen<br />
roten Allrader intensiv unter die Lupe genommen.<br />
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TRAKTOR CLASSIC 2/2015 erscheint am 12. Januar 2015…<br />
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98<br />
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für den Prüfstand. | Geschichte: Aus Fordson wird<br />
Ford. | Arbeit mit Klassikern: Möhrenernte.<br />
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Die <strong>Traktor</strong>-<br />
Technikgeschichte<br />
von Albert Mößmer