§ Putz als Brandschutzbekleidung § Putz mit erhöhter ...
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<strong>Putz</strong><br />
Matthias Zöller, Neustadt/Weinstraße, AIBau, Aachen<br />
Funktionen des <strong>Putz</strong>es<br />
Wärmeschutz:<br />
<strong>§</strong> Dämmputze<br />
<strong>§</strong> Luftdichtheitsschicht<br />
Schallschutz<br />
<strong>§</strong> Luftdichtheitsschicht<br />
<strong>Putz</strong>e für Sonderzwecke<br />
<strong>§</strong> <strong>Putz</strong> <strong>als</strong> <strong>Brandschutzbekleidung</strong><br />
<strong>§</strong> <strong>Putz</strong> <strong>mit</strong> <strong>erhöhter</strong> Strahlenabsorption<br />
Funktionen des <strong>Putz</strong>es<br />
Feuchtigkeitsschutz:<br />
<strong>§</strong> Schlagregenschutz<br />
<strong>§</strong> Spritzwasserschutz<br />
<strong>§</strong> Schutz gegen Bodenfeuchtigkeit<br />
<strong>§</strong> Speicherung von Oberflächentauwasser<br />
Funktionen des <strong>Putz</strong>es<br />
Brandschutz<br />
<strong>§</strong> Luftdichtheitsschicht auf brandbeständigen<br />
Mauersteinen<br />
<strong>§</strong> Brandwiderstand durch <strong>Putz</strong>schicht<br />
Baugips nach DIN 1168<br />
Natürliche Gipse:<br />
Dihydrat.<br />
Einem Kalziumsulfatmolekül<br />
sind zwei Wassermoleküle Hydratwasser<br />
angelagert.<br />
Brennen treibt das gebundene Kristallwasser<br />
teilweise (Stuckgips) oder ganz (Anhydrit) aus.<br />
1
Baugips<br />
Mit steigender Brenntemperatur:<br />
β- Halbhydrat (Stuckgips),<br />
dann Modifikationen von Anhydrit.<br />
CaSO 4 x 2H 2 O → CaSO 4 x ½ H 2 O + 1 ½ H 2 O<br />
→CaSO 4 + 2 H 2 O<br />
Baugips<br />
Handelsübliche Gipse<br />
sind meist <strong>mit</strong><br />
<strong>§</strong> Sand gefüllt,<br />
<strong>§</strong> Verzögerern,<br />
<strong>§</strong> Beschleunigern,<br />
<strong>§</strong> Plastifizierern<br />
<strong>§</strong> oder Haft<strong>mit</strong>teln<br />
versetzt.<br />
Je nach Modifikation:<br />
<strong>§</strong> Haftputzgips,<br />
<strong>§</strong> Maschinenputzgips,<br />
<strong>§</strong> Ansetzgips,<br />
<strong>§</strong> Fugen-<br />
<strong>§</strong> und Spachtelgips.<br />
Naturgipse enthalten bis zu 20 % Ton oder Kalk.<br />
Baugips<br />
Anmachen:<br />
Wasseraufnahme<br />
→ kristallin eingebunden.<br />
Gipskistalle(Dihydrat)<br />
bilden sich sehr schnell<br />
<strong>mit</strong> hohem Wasserbedarf.<br />
Baugips nach DIN 1168<br />
Marmorgips:<br />
Stuckgips <strong>mit</strong> Alaunlösung getränkt →<br />
relativ hohe Druckfestigkeiten,<br />
schleif- und polierfähig<br />
Marmorgips ist beständiger gegen<br />
Säureeinwirkung <strong>als</strong> Marmor.<br />
Alaun (lat. Alumen, frz. Alun, engl. Alum) wurde früher nur das kristallisierte<br />
wasserhaltige schwefelsaure Doppelsalz von Kaliumund<br />
Aluminium (Kaliumaluminiumsulfat) genannt. Neuerdings bezeichnet man so<br />
bisweilen auch das entsprechende Ammoniumaluminiumsalz. Sämtliche Alaune<br />
kristallisieren im regulären System, meist in der Oktaederform <strong>mit</strong> 12 Molekülen Wasser.<br />
Baugips<br />
Dihydrat für Baugipse<br />
aus Rauchgasentschwefelungsanlagen von<br />
Kohlekraftwerken (REA).<br />
REA-Gipse<br />
Naßabsorption des SO 2<br />
aus schwefelhaltigen Brennstoffen<br />
<strong>mit</strong> Kalksuspensionen (CaSO 4 ).<br />
Er ist sehr rein, besteht fast nur aus Dihydrat und<br />
nur ca. 1 % Halbhydrat.<br />
2
Schadensanfälligkeit<br />
Nachteil von Gips ist die<br />
(zwar geringe, aber <strong>mit</strong> 2g/l messbare )<br />
Wasserlöslichkeit.<br />
Bei stärkerer Feuchtigkeitsaufnahme von<br />
Gipsputzen, Calciumsulfatestrichen oder auch<br />
Bauplatten<br />
löst sich die Kristallstruktur auf.<br />
Kalkkreislauf<br />
Salz<br />
Löslichkeit von Kalziumsalzen in Wasser bei 20 °C<br />
Kalziumsulfat, CaSO4 2H2O<br />
Kalziumhydroxid, Ca(OH)2<br />
Kalziumkarbonat, CaCO3<br />
Kalziumchlorid,CaCl2<br />
Kalziumnitrat, CaNO3<br />
Kalk<br />
Löslichkeit<br />
g Salz/ 1 l Wasser<br />
2,0<br />
1,3<br />
0,02<br />
745<br />
1270<br />
Baukalk<br />
aus Kalkstein, Dolo<strong>mit</strong> oder aus Kalkmergel<br />
(tonhaltiger Kalk)<br />
unterhalb der Sintergrenze (bei ca. 900°C)<br />
gebrannt.<br />
Kalkkreislauf<br />
Kalke industriell (trocken-)gelöscht.<br />
Wasserzugabe so dosiert, dass alles Wasser<br />
gebunden wird.<br />
(Weißkalkhydrat durch Löschen im<br />
stöchiometrischen Verhältnis<br />
(CaO:H 2 O = 56:18) in Pulverform)<br />
Kein Wasser zur Verfügung, um den<br />
Erhärtungsprozess der Karbonatisierung vorzeitig<br />
auszulösen.<br />
3
Kalkkreislauf<br />
Ungelöschte Reste<br />
des CaO<br />
löschen nach<br />
und entwickeln Sprengwirkungen.<br />
Hydraulisch abbindender Kalk<br />
Hydraulisch erhärtenden Kalke<br />
zwischen<br />
Luftkalk und Zement.<br />
Die erzielbare Festigkeit<br />
steigt vom Luftkalk zum Zement.<br />
Hydraulisch erhärtende Kalke nicht <strong>mit</strong> Gips oder<br />
Anhydrit mischen, da sonst Sulfattreiben.<br />
Hydraulisch abbindender Kalk<br />
Hydraulisch erhärtende Kalke<br />
heute gemischt aus<br />
gelöschtem Luftkalk (Weißkalk)<br />
<strong>mit</strong> latent hydraulischen Stoffen, wie<br />
<strong>§</strong> Hochofenschlacke,<br />
<strong>§</strong> Zement oder<br />
<strong>§</strong> puzzolanischen Stoffen<br />
Hydraulisch abbindender Kalk<br />
Beimengungen<br />
aus Mergel oder anderen tonigen Bestandteilen<br />
sind Hydraulefaktoren:<br />
Kieselsaure SiO2,<br />
Tonerde Al2O3<br />
und Eisenoxyd Fe2O3.<br />
Puzzolane<br />
Reaktionsträger der Puzzolane<br />
ist Kieselsäure SiO2,<br />
die <strong>mit</strong> Kalziumhydroxid (Ca(OH) 2 )<br />
zu wasserunlöslichem Kalziumsilikathydrat<br />
(CSH)<br />
abbindet.<br />
4
Puzzolane<br />
natürliches Puzzolan ist Trass,<br />
gemahlener vulkanischer Tuff.<br />
Hauptbestandteil Kieselsäure SiO2<br />
(<strong>mit</strong> bis zu 67% Anteil, dazu 20 % Al2O3 und bis zu 5 %Fe2O3).<br />
Puzzolanzusätze im Zement<br />
PuzzolanischeBestandteile verlangsamen etwas<br />
die Erhärtung des Zementes,<br />
Verarbeitbarkeit des Frischbetons verbessert,<br />
Hydraulisch abbindender Kalk<br />
Trass bindet freien Kalk unlöslich,<br />
reduziert Neigung zu Ausblühungen.<br />
→ sehr dichte und meist ausblühungsfreie<br />
Fugmörtel für Ziegel und Natursteinverblendungen.<br />
Trass steigert<br />
Zugfestigkeit und Elastizität<br />
Puzzolanzusätze im Zement<br />
<strong>§</strong> Wasseranspruch verringert,<br />
<strong>§</strong> Ausblühungsneigung geringer,<br />
<strong>§</strong> Wasserdichtheit verbessert,<br />
<strong>§</strong> Schwinden geringer,<br />
<strong>§</strong> Frühfestigkeit ist etwas reduziert,<br />
<strong>§</strong> die Langzeitfestigkeit aber erhöht.<br />
Puzzolane Herstellung von Portlandzement<br />
künstliches Puzzolan:<br />
Flugasche.<br />
Steinkohleflugaschen<br />
nicht brennbare Bestandteile von Steinkohle,<br />
Hauptbestandteile sind SiO 2 und Al 2 O 3<br />
Kieselsäure und Aluminiumoxid<br />
5
Zement<br />
Zement verfügt über keine Karbonat-Anteile zur<br />
Erhärtung.<br />
Dennoch karbonatisieren<br />
auch zementgebundene Baustoffe,<br />
allerdings nur bei Luftkontakt<br />
und auch langsam.<br />
Mineralische Bindung<br />
Kristallisation setzt voraus:<br />
<strong>§</strong> Vorbehandelung der angrenzenden Flächen:<br />
-Befeuchten (nicht bis zur Sättigung nässen!),<br />
- (bei Fliesen und Platten: Zementpulver aufstreuen),<br />
-warzenförmiger oder flächiger Spritzbewurf,<br />
insbesondere bei sehr stark saugfähigen<br />
Untergründen<br />
Mineralische Bindung<br />
Spritzbewurf:<br />
Zementhaltiger Mörtel bildet<br />
ohne Flächenspannungen<br />
eine raue Kontaktzone,<br />
<strong>mit</strong> der sich der <strong>Putz</strong> gut verbindet.<br />
Mineralische Bindung<br />
Kristallisation:<br />
Vernadelung von Kristallen<br />
im Mörtel<br />
und<br />
auf angrenzenden Flächen<br />
Mineralische Bindung<br />
Vorbehandelung ermöglicht Kristallbildung auf<br />
dem Untergrund:<br />
saugende Grenzflächen und Zement:<br />
Kristallnadeln wachsen auf Untergrund, die<br />
sehr gut haften.<br />
Mineralische Bindung<br />
Kristallisation setzt voraus:<br />
<strong>§</strong> Ruhephasen des frisch verarbeiteten Mörtels<br />
während der Kristallisation<br />
und<br />
<strong>§</strong> Nachbehandelung, insbesondere gegen<br />
vorzeitiges Abtrocknen,<br />
um Hydratation<br />
sowie Kristallwachstum<br />
zu ermöglichen.<br />
6
Mineralische Bindung durch Kristallisation<br />
Nachteil:<br />
<strong>§</strong> Vergleichsweise aufwändige Verarbeitung<br />
Vorteil:<br />
<strong>§</strong> Sehr gut alterungsbeständig, insbesondere<br />
bei leicht bewitterten <strong>Putz</strong>en, die durch<br />
„Umkristallisation“ wiederholt neue kristalline<br />
Bindungen schaffen<br />
(römische <strong>Putz</strong>e sind z.T. noch heute erhalten)<br />
Normen<br />
Feuchtegehalt<br />
einer Porenbetonwand<br />
<strong>mit</strong><br />
Kunstharzputz.<br />
Nach<br />
anfänglichem<br />
Trocknen der<br />
Porenbetonwand<br />
(Wetterseite)<br />
steigt der<br />
Feuchtegehalt<br />
wegen Risse, die<br />
auf Versprödungenzurückzuführen<br />
sind.<br />
(H. Künzel)<br />
<strong>§</strong> DIN EN 998 (<strong>Putz</strong>- und Mauermörteln)<br />
<strong>§</strong> DIN EN 13 914 (Außen- und Innenputze)<br />
<strong>§</strong> DIN 18 550 (<strong>Putz</strong>e)<br />
„Organische“ Bindung<br />
Klebewirkung durch Kunstharze<br />
Vorteile:<br />
<strong>§</strong> Einfacher zu verarbeiten,<br />
<strong>§</strong> hohe Klebewirkung,<br />
<strong>§</strong> nicht so empfindlich gegen Witterungseinflüsse<br />
bei der Verarbeitung<br />
Nachteile:<br />
<strong>§</strong> Alterung<br />
<strong>§</strong> Kreidung<br />
<strong>§</strong> Versprödung<br />
DIN EN 998: 2006-09 (<strong>Putz</strong>m <strong>Putz</strong>mörtel) rtel)<br />
Festlegungen für Mörtel im Mauerwerksbau<br />
<strong>§</strong> Teil 1: <strong>Putz</strong>mörtel<br />
<strong>§</strong> Teil 2: Mauermörtel<br />
<strong>§</strong> Teil 3: Organisch gebundene<br />
Außen- und Innenputze<br />
(Kunstharzputze/ Spachtelmassen)<br />
7
DIN EN 998-1: 2006-09 (<strong>Putz</strong>m <strong>Putz</strong>mörtel) rtel)<br />
<strong>§</strong> GP: Normalputzmörtel<br />
<strong>§</strong> LW: Leichtputzmörtel<br />
<strong>§</strong> CR: Edelputzmörtel<br />
<strong>§</strong> OC: Einlagenputzmörtel für außen<br />
<strong>§</strong> R: Sanierputzmörtel<br />
<strong>§</strong> T: Wärmedämmputzmörtel<br />
<strong>§</strong> FP: Bruchbild<br />
Anhand des Wasseraufnahmekoeffizienten<br />
werden 4 Klassen von Baustoffen<br />
unterschieden :<br />
<strong>§</strong> stark saugend: w > 2,0 kg / (m 2 x h 0,5 )<br />
<strong>§</strong> wasserhemmend: w < 2,0 kg / (m 2 x h 0,5 )<br />
<strong>§</strong> wasserabweisend: w < 0,5 kg / (m 2 x h 0,5 )<br />
<strong>§</strong> wasserdicht: w < 0,001kg / (m 2 x h 0,5 )<br />
Leitlinie<br />
für das Verputzen von<br />
Mauerwerk und Beton<br />
des<br />
Industrieverbands<br />
WerkMörtel e.V.<br />
Wasseraufnahmekoeffizient w<br />
Der Wasseraufnahmekoeffizient w<br />
ist der Proportionalitätsfaktor zwischen der auf<br />
einer Flächeneinheit aufgesaugtenWassermasse<br />
ΔM je Gewichtseinheit<br />
und der Wurzel aus der Zeit t:<br />
w= ΔM / √ t in [kg / (m 2 x h 0,5 ) ] in D<br />
in [kg / (m 2 x min 0,5 ) ] in EU<br />
1 kg / (m 2 x min 0,5 ) = √60 kg / (m 2 x h 0,5 )<br />
7,75 kg / (m 2 x h 0,5 )<br />
In DIN 18 550 werden folgende Anforderungen<br />
an wasserabweisende Außenputze gestellt:<br />
<strong>§</strong> w < 0,5 kg / (m 2 x h 0,5 )<br />
<strong>§</strong> s d<br />
<strong>§</strong> w x s d<br />
Druckfestigkeiten alt und neu<br />
< 2,0 m.<br />
< 0,2 kg / (m x h 0,5 )<br />
Quelle: Dr.-Ing. Günter Glock, Leitung Produktmanagement Bau<strong>mit</strong>Bayosan Bad Hindelang<br />
8
DIN EN 998-1, Tabelle 1:<br />
Klassifizierung der Eigenschaften von Festmörtel<br />
Eigenschaften<br />
Druckfestigkeit<br />
nach 28 Tagen<br />
Kapillare<br />
Wasseraufnahme<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
Kategorien<br />
CS I<br />
CS II<br />
CS III<br />
CS IV<br />
W 0<br />
W 1<br />
W 2<br />
T1<br />
T2<br />
DIN EN 13914-1: 2005-06<br />
0,4 bis 2,5 N/mm 2<br />
1,5 bis 5,0 N/mm 2<br />
3,5 bis 7,5 N/mm 2<br />
> 6N/mm 2<br />
Werte<br />
Nicht festgelegt<br />
c < 0,40 kg/m 2 xmin 0,5<br />
c < 0,20 kg/m 2 xmin 0,5<br />
< 0,1 W/m x K<br />
< 0,2 W/m x K<br />
Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und<br />
Außenputzen<br />
Teil 1: Außenputz;<br />
Deutsche Fassung EN 13914-1: 2005-06<br />
<strong>§</strong> Vorbehandlung des Untergrunds<br />
<strong>§</strong> Verarbeitung von <strong>Putz</strong>en<br />
<strong>§</strong> Einbauteile: Profile etc., Hinweise zu deren<br />
Verarbeitung,<br />
<strong>§</strong> Maßnahmen bei bestehenden <strong>Putz</strong>en<br />
<strong>§</strong> Bearbeitung von <strong>Putz</strong>rissen<br />
<strong>§</strong> Arten von <strong>Putz</strong>rissen, die nicht bearbeitet werden<br />
sollen<br />
DIN V 18550 2005-4, Gliederung<br />
<strong>§</strong> Anwendungsbereich<br />
<strong>§</strong> Begriffe<br />
<strong>§</strong> Planung von <strong>Putz</strong>arbeiten<br />
<strong>§</strong> <strong>Putz</strong>arten<br />
<strong>§</strong> <strong>Putz</strong>lagen, -bewehrung, -träger<br />
<strong>§</strong> Anforderungen an <strong>Putz</strong><br />
<strong>§</strong> Auswahl von <strong>Putz</strong><br />
<strong>§</strong> Ausführung<br />
<strong>§</strong> Wärmedämmputze<br />
<strong>§</strong> Leichtputze<br />
<strong>§</strong> Sonderputze<br />
Kapillare<br />
DIN EN 998-1, Tabelle 1:<br />
Klassifizierung der Eigenschaften von Festmörtel<br />
Eigenschaften<br />
Druckfestigkeit<br />
nach 28 Tagen<br />
Wasseraufnahme<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
Kategorien<br />
CS I<br />
CS II<br />
CS III<br />
CS IV<br />
W 0<br />
W 1<br />
W 2<br />
T1<br />
T2<br />
DIN EN 13914-2: 2005-07<br />
0,4 bis 2,5 N/mm 2<br />
1,5 bis 5,0 N/mm 2<br />
3,5 bis 7,5 N/mm 2<br />
> 6N/mm 2<br />
Werte<br />
Nicht festgelegt<br />
c < 3,09 kg/m 2 x h 0,5<br />
c < 1,55 kg/m 2 x h 0,5<br />
< 0,1 W/m x K<br />
< 0,2 W/m x K<br />
Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und<br />
Außenputzen,<br />
Teil 2: Planung und wesentliche Grundsätze für<br />
Innenputz; Deutsche Fassung EN 13914-2: 2005-07<br />
Hinweise zu<br />
<strong>§</strong> Ausführung des <strong>Putz</strong>es,<br />
<strong>§</strong> Oberflächengestaltung,<br />
<strong>§</strong> Bearbeitung von bestehenden <strong>Putz</strong>en,<br />
<strong>§</strong> Vermeidung von Rissen,<br />
<strong>§</strong> Beurteilungsgrundlagen von Oberflächen.<br />
DIN V 18550 2005-4, Gliederung<br />
Anhang:<br />
<strong>§</strong> Bestimmung Wasseraufnahmekoeffizient v. <strong>Putz</strong><br />
<strong>§</strong> Qualitätsstufen von Innenputz- Oberflächen<br />
<strong>§</strong> Bewertung von Rissen<br />
9
DIN V 18550 2005-4<br />
Nicht Gegenstand der Norm:<br />
Oberflächenbehandlungen wie z. B.<br />
<strong>§</strong> gespachtelte Glätt- und Ausgleichsschichten,<br />
<strong>§</strong> Wischputz,<br />
<strong>§</strong> Schlämmputz, Bestich, Rappputz<br />
<strong>§</strong> sowie Imprägnierungen und Anstriche,<br />
sowie<br />
<strong>§</strong> Flächenbekleidungen aus vorgefertigten Teilen,<br />
wie z. B. Gipskartonplatten.<br />
<strong>Putz</strong>mörtel<br />
<strong>Putz</strong>m rtel-<br />
gruppen<br />
nach<br />
Art der<br />
Binde<strong>mit</strong>tel<br />
„Bewährte“ <strong>Putz</strong>mörtel erfordern<br />
zur Erfüllung entsprechender Anforderungen<br />
keinen Nachweis.<br />
DIN 18550 <strong>Putz</strong><br />
Anwendungsbereich:<br />
<strong>Putz</strong>e auf festen Untergründen.<br />
Sie gilt nicht für <strong>Putz</strong>e auf Dämmplatten aus<br />
Kunststoffschäumen bzw. Mineralwolle<br />
DIN 55 699<br />
Für Opfer- und Sanierputze (Sonderputze):<br />
<strong>Putz</strong>mörtel-gruppe<br />
I<br />
II<br />
III<br />
IV<br />
V<br />
WTA-Merkblatt E-2-10-06/D Opferputze (Entwurf )<br />
WTA-Merkblatt 2-9-04/D Sanierputzsysteme<br />
<strong>Putz</strong>mörtelgruppen nach Art der Binde<strong>mit</strong>tel<br />
Mörtel <strong>mit</strong><br />
P I a<br />
P I b<br />
P I c<br />
P II a<br />
P II b<br />
P III a<br />
P III b<br />
P IV a<br />
P IV b<br />
P IV c<br />
P IV d<br />
P V a<br />
P V b<br />
Mörtelart<br />
Luftkalkmörtel<br />
Wasserkalkmörtel<br />
Mörtel <strong>mit</strong> hydraulischen Kalken<br />
Hochhydraulischer Kalk, <strong>Putz</strong>- und Mauerbinder<br />
Kalk-Zement-Mörtel<br />
Zementmörtel <strong>mit</strong> Kalkhydratzusatz<br />
Zementmörtel<br />
Gipsmörtel<br />
Gipssandmörtel<br />
Gipskalkmörtel<br />
Kalkgipsmörtel<br />
Anhydritmörtel<br />
Anhydritkalkmörtel<br />
<strong>§</strong> abweichendem Mischungsverhältnis<br />
<strong>§</strong> anderen Zuschlägen (z.B. Leichtzuschläge):<br />
Eignungsprüfung durch den Hersteller, dass:<br />
<strong>§</strong> Mörtel den Mörtelgruppen entspricht<br />
oder<br />
Andere Mörtel<br />
<strong>§</strong> <strong>Putz</strong> erfüllt die gestellten Anforderungen<br />
10
Farbe<br />
der<br />
Oberfläche<br />
DIN 4108 Teil 3<br />
(H. Künzel)<br />
Nachweis<br />
oder <strong>mit</strong> Nachweis der<br />
wasserabweisenden<br />
Eigenschaften:<br />
w < 0,5 kg/m²√h 1<br />
s d < 2,0 m<br />
w·s d < 0,2 kg/m√h<br />
w: Wasseraufnahmekoeffizient<br />
s d: diffusionsäquivalente Luftschichtdicke<br />
1 ist bei mineralischen <strong>Putz</strong>en auch erfüllt, wenn nach 28 d der Wasserauf-<br />
nahmekoeffizient bis um den Faktor 2 größer ist; bei der Er<strong>mit</strong>tlung von w·s d<br />
wird dann der Wasseraufnahmekoeffizient <strong>mit</strong> 0,5 kg/m²√h angesetzt.<br />
DIN 4108 Teil 3<br />
3 Beanspruchungsgruppen<br />
<strong>§</strong> geringe Schlagregenbeanspruchung<br />
<strong>§</strong> <strong>mit</strong>tlere Schlagregenbeanspruchung<br />
<strong>§</strong> starke Schlagregenbeanspruchung<br />
Anwendung<br />
<strong>§</strong> bewährte <strong>Putz</strong>systeme ohne Nachweis<br />
<strong>§</strong> anderer <strong>Putz</strong>systeme <strong>mit</strong> Eignungsprüfung<br />
<strong>Putz</strong>grund<br />
Ziegel<br />
Porenbeton<br />
Zeitliche Veränderung der Wasseraufnahme<br />
Ostseite<br />
4,3<br />
6,2<br />
Wassereindringzahl w [kg / m² h 0,5 ]<br />
nach 1 Monat<br />
Bewitterung<br />
Westseite<br />
2,7<br />
4,3<br />
nach 12 Monaten<br />
Bewitterung<br />
Ostseite<br />
2,9<br />
4,3<br />
Westseite<br />
1,5<br />
3,3<br />
[Künzel nzel/ / Schwarz]<br />
11
<strong>Putz</strong>grund<br />
Ziegel<br />
Wasseraufnahme in Abhängigkeit der Bewitterung<br />
Ziegel, feucht<br />
Ziegel <strong>mit</strong> dichtem<br />
Zementspritzbewurf<br />
Kalksandstein<br />
Bimsbeton<br />
Porenbeton<br />
DIN 18550 <strong>Putz</strong><br />
<strong>Putz</strong>grund<br />
Wassereindringzahl w [kg / m² h 0,5 ]<br />
nach 12 Monaten Bewitterung<br />
Schlagregen Feuchtigkeitsgehalt<br />
Ostseite<br />
3,0<br />
2,4<br />
3,3<br />
5,2<br />
5,7<br />
5,2<br />
Westseite<br />
1,3<br />
0,9<br />
1,2<br />
3,1<br />
1,4<br />
3,5<br />
[Künzel nzel/ / Schwarz]<br />
Schematische Darstellung<br />
Zeit<br />
Saugvermögen, Rauhigkeit und Feuchtigkeit<br />
des Untergrunds beeinflussen die Haftung des<br />
<strong>Putz</strong>es.<br />
Ggfls. sind <strong>Putz</strong>grundvorbehandlungen<br />
(Grundierungen, Haftbrücken u. Ä.) notwendig.<br />
Karbonatisierung<br />
bei Luft (bzw. CO 2 ) -Kontakt<br />
und<br />
weiteres Kristallwachstum<br />
in der Erhärtungsphase<br />
sowie<br />
Umkristallisationen<br />
bei Bewitterung<br />
bewirken dichteres Gefüge <strong>mit</strong> sinkender<br />
Wasseraufnahme<br />
Allgemeine Regeln für die <strong>Putz</strong>ausführung<br />
<strong>Putz</strong>grund<br />
<strong>§</strong> sauber, staubfrei, ohne Ausblühungen<br />
<strong>§</strong> Temperatur > 5°C<br />
<strong>§</strong> Spritzbewurf je nach Saugfähigkeit<br />
und Rauigkeit<br />
(für mineralische <strong>Putz</strong>binder eher<br />
wichtig)<br />
<strong>Putz</strong>grund<br />
Zur Minimierung der Rissbildung bei<br />
unterschiedlichen <strong>Putz</strong>gründen<br />
(z. B. Mischmauerwerk, Dämmplatten, Betongurte)<br />
besondere Maßnahmen notwendig:<br />
z.B.<br />
Armierungsputz <strong>mit</strong> alkalibeständigem<br />
Glasgittergewebe<br />
über erhärtetem Unterputz.<br />
12
<strong>Putz</strong>bewehrung/ -armierung<br />
Konstruktionsbedingte Rissbildungen, z. B.<br />
<strong>§</strong> Durchbiegungen von Decken und Unterzügen,<br />
<strong>§</strong> Schwind-,<br />
<strong>§</strong> Kriech- und<br />
<strong>§</strong> Temperaturverformungen tragender Bauteile<br />
können <strong>mit</strong> <strong>Putz</strong>bewehrungen<br />
nicht verhindert werden.<br />
<strong>Putz</strong>grund<br />
Beim Verputzen von gerissenen <strong>Putz</strong>gründen<br />
(z. B. Altbau)<br />
sind spezielle Maßnahmen notwendig, wie z. B.<br />
<strong>§</strong> Armierung des <strong>Putz</strong>es,<br />
<strong>§</strong> Unterkonstruktionen,<br />
<strong>§</strong> <strong>Putz</strong>träger.<br />
Allg. Regeln für die <strong>Putz</strong>ausführung<br />
<strong>Putz</strong>grundvorbereitung:<br />
<strong>§</strong> nicht voll deckender (warzenförmiger)<br />
Spritzbewurf,<br />
<strong>§</strong> voll deckender Spritzbewurf,<br />
<strong>§</strong> kunstharzmodifizierte mineralische Haftbrücke<br />
(Haftmörtel),<br />
<strong>§</strong> Haftbrücke auf Basis organischer Binde<strong>mit</strong>tel,<br />
<strong>§</strong> Grundierung (Aufbrennsperre) auf Basis<br />
organischer Binde<strong>mit</strong>tel.<br />
<strong>Putz</strong>grund<br />
Konstruktive Verformungen des <strong>Putz</strong>grundes<br />
(z. B. Verdrehungen des Deckenauflagers,<br />
Schwinden, Setzungen)<br />
sollten vor dem Verputzen im Wesentlichen<br />
abgeschlossen sein, um die Gefahr einer<br />
Rissbildung zu minimieren.<br />
Bewegungsfugen des Bauwerks müssen an<br />
gleicher Stelle und <strong>mit</strong> gleicher<br />
Bewegungsmöglichkeit übernommen werden.<br />
Allg. Regeln für die <strong>Putz</strong>ausführung<br />
<strong>Putz</strong>grundvorbereitung:<br />
<strong>§</strong> Aufrauen der Oberfläche,<br />
<strong>§</strong> Austrocknung der Oberfläche,<br />
<strong>§</strong> Entfernen von losen Teilen und Staub,<br />
<strong>§</strong> Aufbringen von Haftbrücken oder Grundierungen,<br />
<strong>§</strong> Ausgleichen des <strong>Putz</strong>grundes,<br />
<strong>§</strong> Anbringen von <strong>Putz</strong>bewehrung und/oder<br />
<strong>Putz</strong>träger.<br />
<strong>Putz</strong>dicke<br />
Außenputze<br />
<strong>§</strong> 2-lagig 20 mm (> 15 mm)<br />
<strong>§</strong> 1-lagig 15 mm (> 10 mm)<br />
Innenputze<br />
<strong>§</strong> 2-lagig 15 mm (> 10 mm)<br />
<strong>§</strong> 1-lagig 10 mm (> 5 mm).<br />
13
<strong>Putz</strong>dicke<br />
Dünnlagenputze<br />
<strong>§</strong> 1-lagig 3 mm - 5 mm.<br />
Festigkeitsgefälle<br />
Festigkeitsgefälle von innen nach außen:<br />
<strong>§</strong> zwischen Untergrund und <strong>Putz</strong><br />
<strong>§</strong> zwischen Unter- und Oberputz<br />
Außensockelputz<br />
Außensockelputze auf Dämmplatten:<br />
Vorbehandlung des <strong>Putz</strong>grundes <strong>mit</strong><br />
kunstharzmodifizierte mineralische Haftmörtel.<br />
<strong>Putz</strong>dicke<br />
Wärmedämmputze<br />
<strong>§</strong> Unterputz: 20 mm - 100 mm<br />
<strong>§</strong> Oberputz: (6 mm 20 mm Gesamtstärke,<br />
(ohne weitere Angaben).<br />
Außensockelputz<br />
<strong>§</strong> fest<br />
<strong>§</strong> wasserabweisend<br />
<strong>§</strong> widerstandsfähig gegen Feuchte und Frost<br />
<strong>Putz</strong>e <strong>mit</strong> mineralischen Binde<strong>mit</strong>teln CS IV,<br />
auf Mauerwerk aus Steinen<br />
der Druckfestigkeitsklassen < 8:<br />
CS III + wasserabweisend<br />
Mineralische Oberputze Druckfestigkeit > 2,5 N/mm².<br />
Organische Oberputze P Org 1.<br />
Kellerwandaußenputz<br />
Hydraulischen Binde<strong>mit</strong>teln der Kategorie CS IV<br />
Bei Mauerwerk aus Steinen der<br />
Druckfestigkeitsklassen < 8:<br />
Mindestdruckfestigkeit für CS IV von 6 N/mm 2<br />
nicht wesentlich überschreiten.<br />
Kellerwandaußenputz im erdberührten Bereich muss<br />
zusätzlich abgedichtet werden.<br />
14
<strong>Putz</strong>träger<br />
<strong>Putz</strong>träger überspannen einzelne Bauteile, die <strong>als</strong><br />
<strong>Putz</strong>grund ungeeignet sind.<br />
Sie müssen allseitig > 20cm auf den umgebenden<br />
geeigneten <strong>Putz</strong>grund übergreifen und auf diesem<br />
befestigt werden.<br />
<strong>Putz</strong>träger<br />
<strong>Putz</strong>träger sind z. B. :<br />
<strong>§</strong> metallische <strong>Putz</strong>träger<br />
<strong>§</strong> Gipskarton-<strong>Putz</strong>trägerplatten nach DIN 18180,<br />
<strong>§</strong> Holzwolle- und Holzwollemehrschicht-Platten nach<br />
DIN EN 13168,<br />
<strong>§</strong> Ziegeldrahtgewebe<br />
<strong>§</strong> Rohrmatten.<br />
<strong>Putz</strong>bewehrung/ -armierung<br />
<strong>Putz</strong>bewehrungen/-armierungen sind<br />
Einlagen im <strong>Putz</strong>, z. B. aus<br />
<strong>§</strong> Metall,<br />
<strong>§</strong> mineralischen Fasern oder<br />
<strong>§</strong> Kunststofffasern,<br />
die zur Verminderung der Gefahr<br />
von Rissbildungen im <strong>Putz</strong> dienen.<br />
<strong>Putz</strong>bewehrung/ -armierung<br />
Überlappungen:<br />
untereinander: > 100 mm.<br />
auf benachbarte Bauteile: > 200 mm.<br />
<strong>Putz</strong>bewehrung/ -armierung<br />
Metallische <strong>Putz</strong>bewehrungen/-armierungen:<br />
Befestigungspunkte minimieren,<br />
da<strong>mit</strong> Verformungen des <strong>Putz</strong>grundes<br />
sich möglichst wenig auf die Bewehrung übertragen<br />
Entkoppelung <strong>Putz</strong>grund – Bewehrung.<br />
<strong>Putz</strong>bewehrung/ -armierung<br />
Gipshaltige <strong>Putz</strong>e:<br />
Gewebeeinlage<br />
in zwei <strong>Putz</strong>schichten (nass in nass) einarbeiten.<br />
15
<strong>Putz</strong>bewehrung/ -armierung Schadensbilder<br />
<strong>Putz</strong>bewehrungen müssen<br />
in der oberen Hälfte der <strong>Putz</strong>lage<br />
möglichst oberflächennah liegen.<br />
<strong>Putz</strong>grund- / konstruktionsbedingte Risse <strong>Putz</strong>grund- / konstruktionsbedingte Risse<br />
<strong>Putz</strong>grund- / konstruktionsbedingte Risse<br />
a) Einzelrisse <strong>mit</strong> auffällig geradlinigem Verlauf<br />
(z. B. Stein-<strong>Putz</strong>risse);<br />
b) Risse <strong>mit</strong> weitgehender vertikaler oder<br />
waagerechter Ausrichtung (z. B.<br />
Deckenauflager);<br />
c) Risse, die den Fugenverlauf nachzeichnen;<br />
d) vertikal verlaufende Risse im Eckbereich von<br />
Mauerwerken im Abstand der Wanddicke;<br />
e) Risse, die Mauerwerksöffnungen <strong>mit</strong>einander<br />
verbinden;<br />
f) Schubrisse.<br />
Schadensbilder<br />
Rissbildungen im <strong>Putz</strong>,<br />
verursacht durch Risse in der Tragkonstruktion<br />
16
Schadensbilder<br />
Risse über Risse im Untergrund – Ursachen:<br />
<strong>§</strong> Setzungen<br />
<strong>§</strong> Statische Ursachen im<br />
WandbildnerVerwölbung der Wand<br />
<strong>§</strong> „Deckenverdrehungen“<br />
<strong>§</strong> Risse durch differentielles Schwinden des<br />
Untergrunds, Materialwechsel<br />
<strong>§</strong> ..........<br />
Schadensbilder<br />
Rissbildungen aus dem <strong>Putz</strong>grund:<br />
<strong>§</strong> Über Fugen der Mauersteine<br />
<strong>Putz</strong>bedingte Risse<br />
Schadensbilder<br />
Risse über Fugen der Mauersteine –<br />
Ursachen:<br />
Steine schwinden nach <strong>Putz</strong>auftrag:<br />
<strong>§</strong> Steine zu nass bei <strong>Putz</strong>auftrag<br />
<strong>§</strong> <strong>Putz</strong> zu dünn<br />
<strong>§</strong> Notwendige Armierungseinlage fehlt<br />
<strong>Putz</strong>bedingte Risse<br />
(H. Künzel)<br />
a) Sackrisse (10cm bis 20cm lange, nach unten<br />
durchhängende Horizontalrisse; innerhalb der<br />
ersten 2 h nach <strong>Putz</strong>auftrag);<br />
b) Schrumpfrisse (netzförmig; innerhalb von 1 h<br />
bis 5 h nach <strong>Putz</strong>auftrag);<br />
c) Schwindrisse (netzförmig oder <strong>als</strong> Y-Risse; bis<br />
zu 6 Monaten nach <strong>Putz</strong>auftrag);<br />
d) Fettrisse bei mineralischen Edelputzen (sehr<br />
kurze, nur an der Oberfläche vorhandene<br />
Risse; während der Erhärtungsphase/ des<br />
Abbindeprozesses).<br />
17
Schadensbilder<br />
Sackrisse: Rissbildungen, die durch Abrutschen<br />
des frischen <strong>Putz</strong>mörtels verursacht sind.<br />
Schadensbilder<br />
Netzförmige Rissbildungen nur im <strong>Putz</strong><br />
Schadensbilder<br />
Sackrisse – Ursachen:<br />
<strong>§</strong> Zu dicke <strong>Putz</strong>lagen<br />
<strong>Putz</strong>bedingte Risse<br />
Schadensbilder Nachbehandelung<br />
Netzförmige Rissbildungen im <strong>Putz</strong>:<br />
–Ursachen:<br />
<strong>§</strong> Ungeeignete Mörtelzusammensetzung<br />
<strong>§</strong> Ungünstige Witterung bei und nach<br />
<strong>Putz</strong>auftrag:<br />
zu heiß, zu trocken und/oder zu windig<br />
<strong>§</strong> Dazu ungenügende Nachbehandlung: fehlende<br />
Gerüstabhängung, Vernebelung von Wasser<br />
b) Schrumpfrisse (netzförmig; innerhalb von 1 h<br />
bis 5 h nach <strong>Putz</strong>auftrag);<br />
c) Schwindrisse (netzförmig oder <strong>als</strong> Y-Risse; bis<br />
zu 6 Monaten nach <strong>Putz</strong>auftrag);<br />
(H. Künzel)<br />
18
Hygrothermische Beanspruchung - Spannung<br />
Schadensbilder<br />
Ausblühungen<br />
Schadensbilder<br />
Schollenförmige Ablösungen<br />
Erwärmung / Befeuchtung<br />
Expansion,<br />
Abkühlung bzw. Trocknung<br />
Kontraktion.<br />
Verbund zum Untergrund<br />
Expansion:<br />
Druckspannungen,<br />
Kontraktion<br />
Zugspannungen im<br />
<strong>Putz</strong><br />
(H. Künzel)<br />
Schadensbilder<br />
Absanden –Ursachen:<br />
<strong>§</strong> Ungeeignete Mörtelzusammensetzung,<br />
<strong>§</strong> Ungünstige Witterung bei und nach<br />
<strong>Putz</strong>auftrag:<br />
zu heiß, zu trocken und/oder zu windig,<br />
<strong>§</strong> Dazu ungenügende Nachbehandlung: fehlende<br />
Gerüstabhängung, Vernebelung von Wasser.<br />
Schadensbilder<br />
Ausblühungen – Ursachen:<br />
<strong>§</strong> Hinterfeuchtung<br />
<strong>§</strong> auf zu nasses Mauerwerk verputzt<br />
<strong>§</strong> hohe Salzbelastung des Untergrunds<br />
Schollenförmige Ablösungen – Ursachen:<br />
<strong>§</strong> Festigkeitsgefälle v. innen – außen missachtet,<br />
<strong>§</strong> Haftzugfestigkeit zum Untergrund unzureichend,<br />
<strong>§</strong> Salzkristallisation, Treibmineralbildung.<br />
19
Schadensbilder<br />
Ausbleichen<br />
<strong>Putz</strong>verarbeitung – Zusammenfassung Grundregeln<br />
<strong>Putz</strong>auftrag nicht bei<br />
<strong>§</strong> Hitze,<br />
<strong>§</strong> starkem Wind,<br />
<strong>§</strong> Frost oder<br />
<strong>§</strong> Regen<br />
Gleichmäßige <strong>Putz</strong>dicke<br />
Ausreichend lange Standzeit der <strong>Putz</strong>lage(n)<br />
vor weiterem <strong>Putz</strong>auftrag<br />
WTA-Merkblätter:<br />
<strong>§</strong> Opferputze<br />
<strong>§</strong> Sanierputze<br />
Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.<br />
Schadensbilder<br />
Verbleichen – Ursachen:<br />
<strong>§</strong> Kreidung<br />
<strong>§</strong> nicht ausreichend UV-stabiles Pigment<br />
<strong>Putz</strong>verarbeitung – Grundregel Nachbehandelung<br />
Wirksamer Schutz des jungen <strong>Putz</strong>es vor<br />
ungünstiger Witterung:<br />
<strong>§</strong> Beregnung, besonders Schlagregen<br />
<strong>§</strong> Zu schnellem und zu starkem Austrocknen<br />
Mögliche Maßnahme:<br />
<strong>§</strong> Abhängen <strong>mit</strong> Folien,<br />
<strong>§</strong> regelmäßiges Besprühen <strong>mit</strong> Wasser (vernebeln)<br />
<strong>Putz</strong>grund<br />
Leicht lösliche Salze, insbesondere Sulfate und<br />
Nitrate, in Verbindung <strong>mit</strong> Feuchte haben<br />
verschiedene schädliche Auswirkungen, die<br />
<strong>§</strong> zur Zerstörung des <strong>Putz</strong>es,<br />
<strong>§</strong> zur Zerstörung des <strong>Putz</strong>grundes,<br />
<strong>§</strong> zu Rissen und<br />
<strong>§</strong> zum Verlust der <strong>Putz</strong>haftung<br />
<strong>§</strong> sowie zur Korrosion von nicht<br />
korrosionsbeständigem Metall<br />
führen können.<br />
Bei feuchten und salzbelasteten Untergründen<br />
sollten Sanierputze verwendet werden.<br />
20
WTA-Merkblatt E-2-10-06/D Opferputze (Entwurf )<br />
Deutsche Fassung vom 25.2.2006<br />
Opferputze<br />
zeitlich begrenzt anzuwendende <strong>Putz</strong>e.<br />
Ziel:<br />
Sanierungswirkung (oder Schutzfunktion)<br />
bei hoher Salz- und/oder Feuchtebelastung.<br />
Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.<br />
WTA-Merkblatt Opferputze<br />
Opferputze zeitlich begrenzte Maßnahmen:<br />
ohne besondere ästhetischen Anforderungen<br />
an die <strong>Putz</strong>oberflächen wie:<br />
-Struktur oder<br />
-Farbton.<br />
Abweichungen sind zu vereinbaren.<br />
OP-I: Wirkprinzip OP-I-Salz oder OP-I-Kompressen-<strong>Putz</strong><br />
OP-I-Feuchte OP-A<br />
21
WTA-Merkblatt 2-9-04/D Sanierputzsysteme<br />
Deutsche Fassung vom 24.10.2005<br />
Sanierputze-WTA<br />
hohe Porosität und<br />
Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
und<br />
erheblich verminderte kapillare Leitfähigkeit.<br />
Nur Werkmörtel.<br />
Baustellenmischungen keine Sanierputze-WTA bzw.<br />
Grundputze-WTA.<br />
Entwurf<br />
WTA Merkblatt E-2-04-07/D<br />
Beurteilung und Instandsetzung<br />
gerissener <strong>Putz</strong>e an Fassaden;<br />
Hrsg.:<br />
WTA Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft<br />
für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.,<br />
München<br />
WTA-Merkblatt Sanierputzsysteme<br />
PrüfungenFestmörtel<br />
mechanische Eigenschaften<br />
(Trockenrohdichte, Biegezugfestigkeit, Druckfestigkeit etc.)<br />
nach DIN EN 1015.<br />
Porositätsprüfung bisher:<br />
Begrenzung an Raumgewicht: < 1,4 kg/dm³<br />
jetzt: Porosität nach relativ aufwändigem<br />
gravimetrischen Verfahren <strong>mit</strong> vakuumisieren,<br />
einpressen von Prüfflüssigkeit (Isopropanol).<br />
keine Anforderungen mehr an Raumgewicht!<br />
WTA-MB Beurteilung, Instandsetzung gerissener <strong>Putz</strong>e<br />
Für Außenputze:<br />
<strong>§</strong> Er<strong>mit</strong>tlung Rissursachen<br />
-aus der Konstruktion<br />
-aus dem <strong>Putz</strong>grund<br />
-nur im <strong>Putz</strong><br />
<strong>§</strong> Risse: technischer/ optischer Schaden?<br />
<strong>§</strong> Art der Prüfung d. Untergrunds vor Instandsetzung<br />
<strong>§</strong> Art der lnstandsetzung<br />
22
WTA-MB Beurteilung, Instandsetzung gerissener <strong>Putz</strong>e<br />
Für Außenputze:<br />
<strong>§</strong> Er<strong>mit</strong>tlung Rissursachen<br />
-aus der Konstruktion<br />
-aus dem <strong>Putz</strong>grund<br />
-nur im <strong>Putz</strong><br />
<strong>§</strong> Risse: technischer/ optischer Schaden?<br />
<strong>§</strong> Art der Prüfung d. Untergrunds vor Instandsetzung<br />
<strong>§</strong> Art der lnstandsetzung<br />
Breitere Risse können nnen auch keinen Mangel<br />
darstellen, wenn sie:<br />
<strong>§</strong> unter gebrauchsüblichen Bedingungen<br />
nicht sichtbar sind<br />
<strong>§</strong> und auch sonst keine Beeinträchtigung<br />
vorliegt.<br />
starr:<br />
Beurteilung gerissener Außenputze<br />
Instandsetzung von Einzelrissen - Verfahren E<br />
E 1 - Rissverschluss <strong>mit</strong> gefüllter Beschichtung<br />
E 2 - starrer Rissverschluss <strong>mit</strong> Mörtel<br />
flexibel:<br />
E 3 - flexibler Rissverschluss <strong>mit</strong> Fugendichtstoff<br />
Überbrückung:<br />
E 4 - Rissüberbrückung <strong>mit</strong> Trennlage und <strong>Putz</strong>träger<br />
Dehnfuge:<br />
E 5 - Dehnfuge <strong>mit</strong> Fugendichtstoff<br />
E 6 - Dehnfuge <strong>mit</strong> Profil<br />
Beurteilung gerissener Außenputze<br />
Rissbreiten:<br />
<strong>§</strong> < 0,1 mm<br />
bei glatter Feinstruktur (z. B. gefilzt,<br />
verwaschen, geglättet)<br />
<strong>§</strong> < 0,2 mm (vereinzelt, nicht gehäuft)<br />
bei einem strukturgebenden Korn > 3 mm<br />
Ł keine optische Beeinträchtigung.<br />
Beurteilung gerissener Außenputze<br />
Unabhängig von der Rissbreite<br />
liegt ein Mangel vor, wenn<br />
<strong>§</strong> die Rissränder verschmutzen und die Risse<br />
dadurch gut sichtbar werden<br />
und/oder<br />
<strong>§</strong> die technische Funktion beeinträchtigt<br />
wird.<br />
Instandsetzung von Einzelrissen - Verfahren E<br />
Zusammenhängende Flächen einheitlich beschichten<br />
(s. Verfahren F1 – F3).<br />
Strukturangleichungen des Oberputzes können<br />
sichtbar bleiben.<br />
23
Flächige Instandsetzung - Verfahren F<br />
starr, Risse < 0,2 mm:<br />
F 2 - Rissfüllende Beschichtungssysteme<br />
F 3 - Rissfüllende Beschichtungssysteme für kalkreiche <strong>Putz</strong>e<br />
F 4 - Mineralische Oberputze<br />
Rissbreitenänderung < 0,2 mm:<br />
F 1 - Organische Beschichtungssysteme (nicht für Kalkputze)<br />
F 5 - Mineralischer Armierungsputz + mineralischer Oberputz<br />
F 6 - Organischer Armierungsputz + organischer Oberputz<br />
Überbrückung Risse 0,2 mm – 0,5 mm:<br />
F 7 - Wärmedämm-<strong>Putz</strong>systeme (d > 50 mm)<br />
Überbrückung Risse 0,2 mm – 1 mm:<br />
F 8 - Wärmedämm-Verbundsysteme (Dämmplatte > 40 mm)<br />
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