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Versuch 1: Lösung

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Digitaltechnik Praktikum 1.Sem. IIIB 1 ETHZ D-ITET Institut für Elektronik<br />

<strong>Versuch</strong> 1: Lösung<br />

CMOS Welt<br />

Achtung: alle folgenden Oszillogramme wurden mit einem Digital KO Tektronix<br />

TDS220 aufgenommen, sie können deshalb von den Darstellungen auf den KOs<br />

im Praktikum etwas abweichen.<br />

Vorbereitung auf den Praktikumsnachmittag zum Ringoszillator:<br />

1. Wie wird die Verzögerungszeit tpd aus der Periode T der Schwingung<br />

berechnet? (Annahme: alle Inverter haben die gleiche Verzögerungszeit)<br />

tpd = T / 10<br />

Jede Signalflanke (steigend oder fallend) muss den geschlossenen Kreis 2 mal<br />

durchlaufen bis wieder der gleiche Signalzustand erreicht ist. 2x5 tpd ergeben damit die<br />

Periode der Schwingung.<br />

2. Wie wird der Betriebsstrom Idd1 eines Inverters aus dem Betriebsstrom Idd<br />

des ICs berechnet?<br />

Idd1 = Idd / 6<br />

Zusätzlich zu den 5 Invertern im Oszillatorkreis schaltet auch der 6. Inverter zur<br />

Abnahme des Signals mit der gleichen Frequenz (5 gilt auch als richtig).<br />

Experimentell zu lösende Aufgaben am Praktikumsnachmittag<br />

CMOS Inverter<br />

3,4. Stellen Sie die Übertragungskennlinie (Uo = f(Ui) eines Inverters 74HCU04<br />

im XY Modus auf dem KO dar (<strong>Versuch</strong>sschaltung A<br />

0V Ui<br />

+5V<br />

+5V<br />

U thn<br />

+0.9V<br />

Uo<br />

0V<br />

15mA<br />

U thp<br />

-0.9V<br />

Iq<br />

0mA<br />

74HCU04, Transferkennlinie und Querstrom<br />

V1_Loesung.doc 24.02.2009 11:23 Zi 02 Rev. 1


Digitaltechnik Praktikum 1.Sem. IIIB 2 ETHZ D-ITET Institut für Elektronik<br />

5,6. Stellen Sie den Verlauf des Querstromes Iq des gleichen Inverters in<br />

Funktion der Eingangsspannung Ui im XY Modus auf dem KO dar<br />

Messen Sie auf dem KO den Spitzenwert des Querstromes.<br />

7. Iqpeak = ca 15mA<br />

8,9. Stellen Sie die Übertragungskennlinie (Uo = f(Ui) eines Inverters 74HC04 im<br />

XY Modus auf dem KO dar (<strong>Versuch</strong>sschaltung B).<br />

10,11. Stellen Sie die Übertragungskennlinie (Uo = f(Ui) von drei hintereinander<br />

(in Serie) geschalteten Invertern 74HCU04 im XY Modus auf dem KO dar<br />

(<strong>Versuch</strong>sschaltung C).<br />

a) 74HC04 b) 3 x 74HCU04 in Serie<br />

12. Vergleichen Sie diese Übertragungskennlinie mit derjenigen eines Inverters<br />

74HC04. Was fällt Ihnen dabei auf und was schliessen Sie daraus?<br />

Beide Kennlinien sind qualitativ identisch. Daraus kann der Schluss gezogen<br />

werden, dass der 74HC04 Inverter bereits intern aus drei hintereinander<br />

geschalteten einfachen Invertern (wie 74HCU) aufgebaut ist.<br />

Bei allen HC –Bausteinen wird jeder Ausgang durch eine Serieschaltung von<br />

mindestens 2 Invertern gepuffert. Dadurch wird eine höhere Ausgangsleistung<br />

ohne Verlust an Geschwindigkeit erreicht.<br />

Ringoszillator<br />

Die Lösungen der Aufgaben 13, 14 und 15 sind in der folgenden Tabelle<br />

zusammengestellt:<br />

13. Messen Sie die Schwingfrequenz fo und den Betriebsstrom Idd des<br />

Ringoszillators in der <strong>Versuch</strong>sschaltung D für die Betriebsspannungen:<br />

Udd = 5V, 3V, 2V, 1.5V, 1.2V, 1V. Messwertein Tabelle eintragen.<br />

14. Bestimmen Sie die minimale Betriebsspannung bei welcher der Oszillator<br />

gerade noch einwandfrei schwingt und messen Sie wieder Betriebsstrom und<br />

Schwingfrequenz. Die Messwerte auf dem Lösungsblatt eintragen.<br />

Uddmin = ca 0.7 V<br />

Bei noch tieferen Spannunge schwingt der Oszillator zwar auch noch, aber nicht mehr<br />

sauber im Sinne des Erfinders (Subthreshold Betrieb der FETs).<br />

V1_Loesung.doc 24.02.2009 11:23 Zi 02 Rev. 1


Digitaltechnik Praktikum 1.Sem. IIIB 3 ETHZ D-ITET Institut für Elektronik<br />

15. Berechnen Sie für alle Betriebsspannungen die Verlustleistungskapazität<br />

Cpd1 eines Inverters. Vergleichen Sie die gefundenen Werte miteinander.<br />

Vereinfachte Herleitung des Zusammenhangs zwischen Cpd, f, Ppd:<br />

In einer digitalen CMOS Schaltungng wird dominat Energie zum Aufladen von Kapazitäten<br />

(Gate-source C der FETs, Leitungen) von 0V (GND) auf Udd (z.B. +5V) verbraucht.<br />

Wir nehmen vereinfachend (tatsächlich beweisbar zulässig) an, dass die Kapazität Cpd<br />

mit konstantem Strom Idd aufgeladen wird. Dann gilt Uc = t Idd / C . Mit Uc = Udd folgt<br />

daraus t = C Udd / Idd und die verbrauchte Energie (für eine Aufladung) wird E1 = Udd<br />

Idd t = C Udd Udd. Wenn die Umladung mit der Frequenz f erfolgt ergibt sich für die<br />

Verlustleistung Pv die Beziehung Pv = f E1 = f C Udd 2 . (Auch der Einfluss des<br />

Querstroms beim Umschalten ist in Cpd berücksichtigt.)<br />

Udd 5 3 2 1.5 1.2 1 0.7 V<br />

Idd 13.5 4.1 1.2 0.4 0.12 0.03 0.0001 mA<br />

f 21 12.1 5.7 2.6 1 0.31 0.0014 MHz<br />

T 0.0476 0.0826 0.175 0.384 1 3.22 714 us<br />

Cpd1 21.4 18.8 17.5 17.1 16.7 16.1 17 pF<br />

Die bei allen Betriebsspannungen berechneten Werte für Cpd1 sind in erster Linie<br />

gleich und entsprechen recht gut dem Wert aus dem Datenblatt von typisch 20pF:<br />

Cpd ist unabhängig von der Betriebsspannung Udd. Bei 5V werden von den<br />

Studierenden fast durchwegs deutlich zu hohe Werte gemessen, deshalb entfällt<br />

diese Spannung ab HS09 auf dem Lösungsblatt (dU am Shunt im I-Messpfad).<br />

Das Ausgangssignal des Ringoszillators für verschiedene Betriebsspannungen ist<br />

in den folgenden Oszillogrammen zur Ergänzung dargestellt (keine Aufgabe).<br />

Ausgangssignal des Ringoszillators, gemessen mit Digital-KO Tektronix TDS220<br />

a) Vdd = 5V, b) Vdd = 2V, c) Vdd = 1V, d) Vdd = 0.7V (minimal Spannung)<br />

V1_Loesung.doc 24.02.2009 11:23 Zi 02 Rev. 1


Digitaltechnik Praktikum 1.Sem. IIIB 4 ETHZ D-ITET Institut für Elektronik<br />

Chaos in der IC-Fabrik<br />

Vorbereitung auf den Praktikumsnachmittag:<br />

16. Überlegen Sie wie in der Testschaltung bestimmt werden kann, ob an einem<br />

Pin ein Ausgang oder Eingang eines Tores angeschlossen ist. Begründen<br />

Sie Ihre Überlegung<br />

Ausgang: Das Signal am Pin (L oder H) ändert sich nicht wenn der Widerstand<br />

zwischen 0V und +5V umgeschaltet wird.<br />

Das Signal am Ausgang eines Tores hängt nur von den Signalen an den Eingängen ab<br />

und nicht von der Beschaltung des Ausgangs. Dies gilt allerdings nur in gewissen<br />

Grenzen, die mit der sehr schwachen Belastung durch 100kΩ nicht entfernt angetastet<br />

werden. Der in erster Linie massgebende Innenwiderstand des CMOS-Ausganges beträgt<br />

weniger als 1kΩ (leitender CMOS-Transistor-Schalter nach Vss bei Ausgang L bzw. nach<br />

Vcc bei Ausgang H).<br />

Eingang: Das Signal am Pin ändert sich beim Umschalten des Widerstandes<br />

zwischen 0V und +5V entsprechend.<br />

Der Eingang eines CMOS-Tores ist sehr hochohmig (Bereich GΩ), es kann kein Strom<br />

durch den Widerstand (100kΩ) fliessen und folglich auch an diesem keine Spannung<br />

abfallen. Die Spannung am Pin folgt deshalb der Spannung am anderen Ende des<br />

Widerstandes (0V oder +5V je nach Schalterstellung).<br />

Achtung: Bei direkter Messung der Eingangsspannung mit dem KO (ohne 10:1 Sonde)<br />

bildet der Eingangswiderstand von 1MΩ des KOs mit dem Pin-Anschlusswiderstand von<br />

100kΩ einen Spannungsteiler, sodass das H-Eingangssignal (Pin-Widerstand an +5V) nur<br />

ca 4.5V beträgt!<br />

17. Überlegen Sie wie mit möglichst wenigen Messungen die in einem IC<br />

vorhandene Anordnung der Tore bestimmt werden kann. Zeichnen<br />

Flussdiagramm für das Vorgehen auf.<br />

Holzhammer Methode:<br />

Für jeden der 12 (Signal-) Pins messen ob es ein Eingang oder Ausgang ist. Ein<br />

Vergleich des Resultates mit der Figur führt zur vorhandenen Anordnung. Es sind<br />

24 Messungen notwendig. (1.Pin Messung, Pin-Schalter umlegen, 2. Pin<br />

Messung, nächster Pin usw.)<br />

Ingenieur Methode:<br />

Schon ein kurzer Blick auf die in der Figur 1 dargestellten 5 möglichen Anordnungen<br />

zeigt, dass das Vorhandensein eines Ausganges an gewissen Pins<br />

bereits eindeutig auf eine bestimmte Anordnung schliessen lässt. Dies wird restlos<br />

deutlich, wenn mann die Zurdnung der Ausgänge für alle möglichen Anordnungen<br />

zu den Pins in einer Tabelle darstellt (Tabelle 2).<br />

Einen Ausgang auf Pin 9 hat nur die Anordnung 5.<br />

Einen Ausgang auf Pin 12 hat nur die Anordnung 4.<br />

Einen Ausgang auf Pin 13 hat nur die Anordnung 3.<br />

Nachdem die Anordnungen 3, 4 und 5 bereits bestimmt sind, ist<br />

ein Ausgang auf Pin 10 nur noch mit der Anordnung 2,<br />

ein Ausgang auf Pin 8 nur noch mit der Anordnung 1 möglich.<br />

V1_Loesung.doc 24.02.2009 11:23 Zi 02 Rev. 1


Digitaltechnik Praktikum 1.Sem. IIIB 5 ETHZ D-ITET Institut für Elektronik<br />

Es sind nur noch 4 Messungen notwendig (auf die 5. Messung kann verzichtet<br />

werden, da zwangsweise die Anordnung 1 vorliegen muss).<br />

Hinweis: Bei gleichem Aufwand sind verschiedene Vorgehensweisen möglich.<br />

1 2 3 4 5 6 8 9 10 11 12 13<br />

Anordnung 1 o o o o<br />

Anordnung 2 o o o o<br />

Anordnung 3 o o o o<br />

Anordnung 4 o o o<br />

Anordnung 5 o o o<br />

Belegung der Pins mit Ausgängen<br />

Input or Output<br />

O<br />

Pin 9 ?<br />

I<br />

Layout 5<br />

O<br />

Pin 12 ?<br />

I<br />

Layout 4<br />

O<br />

Pin 13 ?<br />

I<br />

Layout 3<br />

O<br />

Pin 10 ?<br />

I<br />

Layout 2<br />

Layout 1<br />

Flussdiagramm zur Bestimmung der Anordnung der Tore im IC.<br />

Es sind maximal 8 Messungen notwendig.<br />

1. Messung an Pin 9, Schalter Pin9 umlegen, 2.Messung, anderer Messwert (9 = Input),<br />

3. Messung an Pin 12, Schalter Pin12 umlegen, 4.Messung, anderer Messwert (12 = Input),<br />

5. Messung an Pin 13 ..... usw.<br />

(Achtung: Es existiert noch eine bessere Lösung mit maximal nur 6 Messungen, von<br />

Studenten und Assistenten gefunden!)<br />

18. Überlegen Sie wie nach gefundener Anordnung die Art der Tore im IC<br />

bestimmt werden kann (alle Tore in einem IC sind identisch). Beschreiben<br />

Sie Ihr Vorgehen wieder mit einem Flussdiagramm. Es sollen wieder<br />

möglichst wenige Messungen notwendig sein.<br />

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Digitaltechnik Praktikum 1.Sem. IIIB 6 ETHZ D-ITET Institut für Elektronik<br />

Holzhammer Methode:<br />

Vollständige Wahrheitstabelle für ein Tor im IC bestimmen und daraus die Art des<br />

Tores ableiten.<br />

Für die Tore mit 3 Eingängen sind 8 Messungen notwendig. Für jede der 2 3 = 8<br />

möglichen Kombinationen muss der zugehörige Wert des Ausgangs bestimmt<br />

werden.<br />

Für die Tore mit 2 Eingängen sind 4 Messungen notwendig (2 2 = 4).<br />

Ingenieur Methode:<br />

Mit etwas Überlegung geht es mit weniger Aufwand.<br />

Tore mit 3 Eingängen:<br />

Es sind maximal 2 Messungen notwendig.<br />

Für die Tore mit 3 Eingängen (nur AND, OR, NAND, NOR möglich) . Das<br />

Vorgehen ist im folgenden Flussdiagramm dargestellt.<br />

3 Inputs H<br />

L<br />

Output ?<br />

H<br />

NAND / NOR<br />

AND / OR<br />

1 Input L 1 Input L<br />

L<br />

Output ?<br />

H<br />

L<br />

Output ?<br />

H<br />

NOR<br />

NAND<br />

AND<br />

OR<br />

Flussdiagramm zur Bestimmung der Art der Tore mit 3 Eingängen<br />

Tore mit 2 Eingängen:<br />

Es sind maximal 3 Messungen notwendig.<br />

Für die Tore mit 2 Eingängen sind maximal 3 Messungen notwendig um zwischen<br />

EXOR und NAND unterscheiden zu können. AND, OR und NOR sind nach 2<br />

Messungen erkannt, für die Unterscheidung zwischen NAND und EXOR ist eine<br />

dritte Messung notwendig.Das Vorgehen ist im folgenden Flussdiagramm<br />

dargestellt.<br />

V1_Loesung.doc 24.02.2009 11:23 Zi 02 Rev. 1


Digitaltechnik Praktikum 1.Sem. IIIB 7 ETHZ D-ITET Institut für Elektronik<br />

2 Inputs H<br />

L<br />

Output ?<br />

H<br />

NAND / NOR / EXOR<br />

AND / OR<br />

1 Input L 1 Input L<br />

L<br />

Output ?<br />

H<br />

L<br />

Output ?<br />

H<br />

NOR<br />

NAND / EXOR<br />

AND<br />

OR<br />

2 Inputs L<br />

L<br />

Output ?<br />

H<br />

EXOR<br />

NAND<br />

Flussdiagramm zur Bestimmung der Art der Tore mit 2 Eingängen<br />

Praktisch zu lösende Aufgaben am Praktikumsnachmittag:<br />

19. Bestimmen sie für jeden der drei ICs die Anordnung (Layout) der Tore im<br />

IC (1, 2, 3, 4 oder 5 gemäss Bild), und die Art der Tore. Tragen Sie Ihre<br />

Erkenntnisse in der Tabelle auf dem Lösungsblatt ein.<br />

Die Lösungstabelle ist aus wohl verständlichen Gründen in der Studentenausgabe<br />

der Musterlösung nicht enthalten<br />

V1_Loesung.doc 24.02.2009 11:23 Zi 02 Rev. 1

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