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Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2012 - Weleda

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Geschäfts- <strong>und</strong><br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>und</strong> <strong>Weleda</strong> AG


Inhaltsverzeichnis<br />

Auf einen Blick<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 3<br />

Editorial des Präsidenten des Verwaltungsrates 4<br />

Bericht des CEO 5<br />

Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Strukturelle <strong>und</strong> personelle Veränderungen 6<br />

Konzernstruktur <strong>und</strong> Aktionariat 8<br />

Corporate Governance<br />

Neues Audit Committee 9<br />

Arzneimittel<br />

Zwischen Kontinuität <strong>und</strong> Wandel 10<br />

Naturkosmetik<br />

Die Kraft der Marke <strong>Weleda</strong> 14<br />

Reportage<br />

Von Menschen <strong>und</strong> Bienen 18<br />

Berichte aus den Regionen<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Meilensteine <strong>2012</strong> 24<br />

Nachhaltigkeit<br />

Strategie mit angepassten Handlungsfeldern 32<br />

Ziele <strong>und</strong> Massnahmen 34<br />

Soziale Nachhaltigkeit: starke Vielfalt 36<br />

Ökologische Nachhaltigkeit: mehr Transparenz 40<br />

Lagebericht<br />

Markt; Herstellung; wirtschaftliche Entwicklung 48<br />

Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />

<strong>Weleda</strong> Gruppe 55<br />

<strong>Weleda</strong> AG 75<br />

Marktleistung Inland<br />

Informationen zu den Gesellschaften 86<br />

Adressen<br />

<strong>Weleda</strong> weltweit 87<br />

Zertifizierungen<br />

Zertifizierungen der <strong>Weleda</strong> Länder 88<br />

Global Reporting Initiative<br />

GRI-Indikatoren-Index 89<br />

Impressum 90<br />

Titelseite: Frisch geschnittene Ringelblumen (Calendula<br />

officinalis) werden zerkleinert <strong>und</strong> mit Bioethanol in<br />

Pharmaqualität <strong>und</strong> destilliertem Wasser vermischt.<br />

Daraus entsteht die Calendula-Urtinktur, ein wertvoller<br />

Pflanzenextrakt. <strong>Weleda</strong> verarbeitet circa 1000<br />

Substanzen aus der Natur zu Naturkosmetik-Produkten<br />

<strong>und</strong> Arzneimitteln.


Auf einen Blick<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

<strong>2012</strong><br />

2011<br />

in TCHF 1 in TEUR<br />

2011<br />

in TCHF 1 Veränderung in %<br />

<strong>2012</strong>/2011 auf Basis<br />

EUR-Werte<br />

Kennzahlen <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Nettoumsatz 322 482 388 690 307 458 379 391 +4,9<br />

Betriebsergebnis vor Abschreibungen<br />

(EBITDA)<br />

25 263 30 450 14 763 18 244 +71,1<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 10 603 12 780 1 339 1 679<br />

EBIT in % vom Umsatz 3,3 % 0,4 %<br />

Jahresergebnis Anteil Gesellschafter 797 961 –8 338 –10 299<br />

Geldfluss aus Betriebstätigkeit 33 214 39 998 1 464 1 807<br />

Investitionen in Sachanlagen <strong>und</strong><br />

immaterielle Vermögensgegenstände<br />

8 637 10 411 18 898 23 319 –54,3<br />

Flüssige Mittel am Bilanzstichtag<br />

inklusive Wertpapiere<br />

12 490 15 073 9 940 12 066 +25,7<br />

Personalbestand am Bilanzstichtag 2 1 911 2 039 –6,3<br />

Bilanzsumme 239 367 288 981 261 682 316 512 –8,5<br />

Eigenkapital 76 620 92 577 76 358 92 770 +0,3<br />

Eigenkapitalquote 32,0% 29,2%<br />

Nettoverschuldung 3 83 604 100 893 105 865 128 509 –21,0<br />

Fonds, Obligationsanleihen <strong>und</strong><br />

Treuhanddarlehen<br />

36 672 44 255 40 557 49 232 –9,6<br />

Kennzahlen <strong>Weleda</strong> AG<br />

Jahresgewinn/-verlust 3 153 –1 1 188<br />

Eigenkapital 90 257 87 077 +3,7<br />

Ausschüttung in % vom Nominalwert 0,0% 4 0,0%<br />

1 Zu Stichtags-, Jahresdurchschnitts- bzw. historischen Kursen<br />

2 In Vollzeitstellen (FTE)<br />

3 Neue Berechnung: kurzfristige <strong>und</strong> langfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssige<br />

Mittel <strong>und</strong> Wertpapiere. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst<br />

4<br />

Gemäss Antrag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung vom 7. Juni 2013<br />

Wertschöpfungsrechnung <strong>2012</strong><br />

Entstehung <strong>2012</strong><br />

in Mio.<br />

EUR<br />

2011<br />

in Mio.<br />

EUR<br />

Veränderung in %<br />

<strong>2012</strong>/2011<br />

Abgegebene Leistung (Umsatz, sonstige Erträge <strong>und</strong> Zinserträge) 327,1 312,0 +4,8<br />

Vorleistung<br />

(Materialaufwand, Bestandsveränderungen, Abschreibungen <strong>und</strong> sonstige Vorleistungen)<br />

–192,5 –189,0 +1,9<br />

Wertschöpfung 134,6 123,0 +9,4<br />

Verteilung <strong>2012</strong><br />

in Mio.<br />

EUR<br />

2011<br />

in Mio.<br />

EUR<br />

Veränderung in %<br />

<strong>2012</strong>/2011<br />

An Mitarbeitende (Mitarbeitereinkommen sowie soziale Abgaben <strong>und</strong> Altersvorsorge) 125,1 92,9% 125,1 101,7% +0,0<br />

An die öffentliche Hand (Steuern) 4,0 3,0% 1,4 1,1% +185,7<br />

An Kredit- <strong>und</strong> Darlehensgeber (Zinsaufwand) 5,0 3,7% 4,9 4,0% +2,0<br />

An Aktionäre (Dividende) 0,0 0,0% 0,0 0,0% +0,0<br />

An das Unternehmen (Rücklagen) 0,5 0,4% –8,4 –6,8% –<br />

Wertschöpfung 134,6 100,0% 123,0 100,0% +9,4<br />

Alle Angaben zu jeweiligen Kursen. Erläuterung zur Wertschöpfungsrechnung siehe Seite 54.<br />

3


Editorial des Präsidenten des Verwaltungsrates<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> stand für <strong>Weleda</strong> im Zeichen der Krisenbewältigung. Für die noch<br />

bevorstehende strategische Neuausrichtung ist damit eine Basis gelegt.<br />

Es war kein einfaches Jahr. Umso mehr freut es uns, dass die Sanierung <strong>und</strong> Reorganisation, nach einem<br />

Verlust von 8 Mio. Euro im Vorjahr, mit vereinten Kräften gelungen ist. Ein Blick zurück: Der am 23. März<br />

<strong>2012</strong> neu gewählte Verwaltungsrat ernannte Ralph Heinisch per 1. April zum CEO der <strong>Weleda</strong> AG.<br />

Unter der neuen Geschäftsleitung erhielt <strong>Weleda</strong> ab Juni eine neue Struktur (mehr dazu ab Seite 6),<br />

<strong>und</strong> zur Bewälti gung der Unternehmenskrise wurden eine Reihe von Sanierungs- <strong>und</strong> Sparmassnahmen<br />

ergriffen. Zum Teil waren dies schmerzhafte Eingriffe. Dazu gehörte, neben der Zurückstellung<br />

von Investitionen, auch die Reduzierung von Arbeitsplätzen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en der Abschied von<br />

Menschen, die sich für das Unternehmen eingesetzt haben. Von der Mitarbeiterschaft war angesichts<br />

der notwendigen Veränderungen in den vergangenen zwölf Monaten sehr viel Flexibilität gefragt,<br />

<strong>und</strong> es ist bemerkenswert, wie engagiert sie den Veränderungs prozess mitvollzogen hat. Mit den eingeleiteten<br />

Massnahmen sind nun die Voraussetzungen geschaffen, um die bereits letztes Jahr an dieser<br />

Stelle formulierte Vorgabe zu erfüllen: Die Wirtschaftlichkeit von <strong>Weleda</strong> nachhaltig zu verbessern.<br />

Nur so kann sich das von Rudolf Steiner <strong>und</strong> Ita Wegman gegründete Unternehmen, das die Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>erhaltung des Menschen zur Aufgabe hat, den Herausforderungen der Zeit stellen.<br />

Eine unserer wesentlichen Aufgaben ist die Schaffung <strong>und</strong> Pflege eines Sortiments von<br />

Arzneimitteln, die es Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten mit unterschiedlichem Erfahrungshintergr<strong>und</strong> erlaubt, die<br />

Anthroposophische Medizin zu praktizieren. Es gilt zudem sorgfältig zu prüfen, in welchen Regionen<br />

eine eigene industrielle oder die pharmazeutische Herstellung von Arzneimitteln langfristig sinnvoll<br />

ist. Bei der Bestimmung des Sortiments arbeiten wir derzeit eng mit der internationalen Ärzteschaft<br />

<strong>und</strong> weiteren Vertretern der Anthroposophischen Medizin zusammen. Der Dialog, <strong>2012</strong> angestossen<br />

<strong>und</strong> seither intensiv geführt, ist geprägt von Offenheit <strong>und</strong> gegenseitigem Verständnis. Die besondere<br />

Qualität der Zusammenarbeit basiert nicht zuletzt auf der Erkenntnis, dass die Zukunft der Anthroposophischen<br />

Medizin als Ganzes nur gemeinsam angegangen <strong>und</strong> verantwortet werden kann.<br />

Unsere strategische Neuausrichtung wird auf den Ergebnissen dieses Austausches aufbauen.<br />

Dazu gehört auch, dass wir uns den stetig zunehmenden Herausforderungen im Markt stellen müssen.<br />

Um nur zwei zu nennen: Neben dem Umgang mit verschärften Zulassungsbedingungen für Arzneimittel<br />

geht es auch um die Positionierung im weltweit stark umworbenen Naturkosmetik- Markt.<br />

Produktinnovationen, bei den Arzneimitteln wie auch bei der Naturkosmetik, sowie die Verbesserung<br />

von Prozessabläufen spielen dabei eine wesentliche Rolle.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war für <strong>Weleda</strong> stark von wirtschaftlichen Notwendigkeiten geprägt. Zu einer<br />

nachhaltigen Unternehmensentwicklung im Sinne unseres Auftrages gehört aber auch, dass wir,<br />

neben den ökonomischen, auch unsere ökologischen <strong>und</strong> sozialen Aufgabenstellungen konsequent<br />

weiterverfolgen. Unsere <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung finden Sie ab Seite 32.<br />

Im Namen des Verwaltungsrates danke ich der Geschäftsleitung für die gute <strong>und</strong> aufgabenorientierte<br />

Zusammenarbeit. Den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern danke ich für ihre Bereitschaft,<br />

die notwendigen Massnahmen nicht nur mitzutragen, sondern sich auch aktiv an der Umgestaltung<br />

zu beteiligen. So wird eine dynamische Unternehmenskultur entstehen, die Hoffnung für die Zukunft<br />

in sich trägt.<br />

Paul Mackay, Präsident des Verwaltungsrates der <strong>Weleda</strong> AG<br />

4


Bericht des CEO<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren<br />

<strong>Weleda</strong> hat die Wende geschafft: <strong>2012</strong> konnte das Unternehmen seine Umsätze wiederum<br />

steigern <strong>und</strong> erwirtschaftete ein ausgeglichenes Ergebnis. Damit ist eine stabile Gr<strong>und</strong>lage<br />

geschaffen. Jetzt gilt es, die schlummernden Potenziale zu entfalten.<br />

Der Einsatz hat sich gelohnt. Trotz Sonderbelastungen durch die Restrukturierung schloss die <strong>Weleda</strong><br />

Gruppe mit einem Betriebsergebnis (EBIT) von 10,6 Mio. Euro ab. Der Umsatz ist <strong>2012</strong> um 5 Prozent<br />

auf r<strong>und</strong> 322,5 Mio. Euro gewachsen (Vorjahr: 307,5 Mio. Euro), womit die neue Geschäftsleitung ihr<br />

gesetztes Ziel erreicht hat. Bei den Arzneimitteln beträgt der Anstieg 3 Mio. Euro (3 Prozent). Die<br />

Naturkosmetik verzeichnet eine Steigerung von 12 Mio. Euro (6 Prozent). Einen grossen Anteil an<br />

diesem Erfolg hatte die weltweite Einführung der neuen Pflegelotionen (siehe hierzu Seite 14).<br />

Die Phase der Krisenbewältigung ist überstanden, das Vertrauen der Banken <strong>und</strong> Lieferanten<br />

wieder hergestellt. Wesentlich für die Stabilisierung war, neben dem Umsatzwachstum, den Kostensenkungen<br />

<strong>und</strong> der Zurückhaltung bei Investitionen, dass die Produktivität an allen Standorten<br />

gesteigert werden konnte. Hierbei spielten das Engagement <strong>und</strong> die Disziplin unserer Mitarbeitenden<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Wir freuen uns, Ihnen im vor liegenden Geschäfts- <strong>und</strong> Nachhaltigkeits bericht zum Jahr des<br />

Wandels Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus aller Welt in Wort <strong>und</strong> Bild vorzustellen. Mit ihrer Fachkompetenz,<br />

kombiniert mit den unternehmensspezifischen Ansprüchen an Rohstoffe <strong>und</strong> Verarbeitung,<br />

stehen sie für die aussergewöhnliche Qualität, die die <strong>Weleda</strong> Produkte ausmachen. Was das ganz<br />

konkret heisst, lesen Sie in der Bienenwachs-Reportage auf den Seiten 18 bis 23.<br />

Qualität ist die magische Formel aller <strong>Weleda</strong> Innovationen. Das zeigen zum Beispiel die neuen<br />

Pflegelotionen, die bereits vielfach ausgezeichnet wurden, wie auch der Erfolg der im Frühling 2013<br />

lancierten Haarpflegelinie. In Innovationen bei den Arzneimitteln <strong>und</strong> bei der Naturkosmetik werden<br />

wir in Zukunft verstärkt investieren. Weitere wichtige Projekte, die zu einer ges<strong>und</strong>en Entwicklung<br />

von <strong>Weleda</strong> beitragen sollen, laufen bereits auf vollen Touren. Hierzu gehören etwa die Optimierung<br />

der Einkaufs- <strong>und</strong> Produktionsprozesse sowie eine Erneuerung der IT-Architektur (Informationstechnik).<br />

Unser ganz besonderes Anliegen ist der intensive Dialog mit den Partnern der Anthroposophischen<br />

Medizin. Um die künftigen Herausforderungen bewältigen zu können, müssen wir diese<br />

gemeinsam auf eine gr<strong>und</strong>legend neue Basis stellen. Unter anderem geht es darum, ein Arzneimittel-<br />

Sortiment zu definieren, das den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

wirtschaftlich ist. Langjährige Experten benötigen beispielsweise ein anderes Sortiment als Ärzte,<br />

die erst seit Kurzem Anthro posophische Medizin praktizieren. Die anthroposophischen Arz neimittel<br />

haben ein Potenzial, dessen Nutzung noch am Anfang steht.<br />

Ja, die unmittelbare Krise ist überstanden. Um die Ges<strong>und</strong>ung des Unternehmens dauerhaft<br />

zu gewährleisten, gibt es aber noch sehr viel zu tun. Auch wenn wir angesichts des Spardrucks nicht<br />

alle gesetzten Nachhaltigkeitsziele erreichen konnten: Motivierend ist unter anderem, dass wir den<br />

Bioanteil bei unseren natürlichen Rohstoffen im Berichtsjahr von 73 auf 77 Prozent erhöhen konnten.<br />

Auch im Sozialen wollen wir unserer Vorreiterrolle in Zukunft noch stärker gerecht werden. Wir freuen<br />

uns auf die anstehenden Aufgaben.<br />

Ralph Heinisch, CEO <strong>Weleda</strong> AG<br />

5


Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Strukturelle <strong>und</strong> personelle Veränderungen<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war von weitreichenden personellen <strong>und</strong> organisatorischen Änderungen<br />

geprägt – zuallererst auf der obersten Führungsebene. Die neue funktionale<br />

Struktur orientiert sich an den Kernprozessen Markt, Herstellung <strong>und</strong> Finanzen/Services.<br />

Diese Struktur schafft die Voraussetzungen für das Wesentliche: die Steigerung<br />

der Produktivität <strong>und</strong> die nachhaltige Entwicklung von <strong>Weleda</strong>.<br />

Neuer Verwaltungsrat <strong>und</strong> neuer CEO<br />

Am 23. März <strong>2012</strong> wurde anlässlich einer ausserordentlichen<br />

Generalversammlung in Dornach ein neuer Verwaltungsrat<br />

gewählt. Die <strong>Weleda</strong> Hauptaktionäre – die Allgemeine Anthroposophische<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> die Ita Wegman Klinik – hatten die<br />

Neuwahl angesichts der finanziellen Situation des Unternehmens<br />

initiiert: 2011 hatte <strong>Weleda</strong> einen Verlust von 8,3 Mio. Euro erlitten.<br />

Die Mitglieder des neuen Verwaltungsrates sind, neben Verwaltungsratspräsident<br />

Paul Mackay, Dr. iur. Jürg Galliker, Vizepräsident<br />

<strong>und</strong> Vorsitzender des Audit Committee, Dr. math. Andreas Jäschke,<br />

Mitglied des Audit Committee, Dr. med. Harald Matthes sowie Elfi<br />

Seiler. Per 1. April <strong>2012</strong> wurde Ralph Heinisch vom Verwaltungsrat<br />

zum neuen Chief Executive Officer (CEO) des Unternehmens ernannt.<br />

Detaillierte Angaben zu den genannten Personen finden<br />

Sie im Geschäfts- <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2011 (Seite 14, 15)<br />

sowie auf www.weleda.com.<br />

Der neue Verwaltungsrat der <strong>Weleda</strong> AG. Von links nach rechts: Jürg Galliker, Harald Matthes, Paul Mackay, Andreas Jäschke <strong>und</strong> Elfi Seiler.<br />

6


Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Funktionale Struktur mit neuer Geschäftsleitung<br />

Mit Wirkung vom 1. Juni <strong>2012</strong> ging die <strong>Weleda</strong> Gruppe von einer<br />

Matrix-Organisation in eine funktionale Organisation über. Der<br />

Verwaltungsrat nahm diese Anpassung vor, um die Effizienz in allen<br />

Bereichen des Unternehmens zu erhöhen. Die neue, schlankere<br />

Struktur besteht aus den drei Bereichen Markt, Herstellung sowie<br />

Finanzen <strong>und</strong> Services. Damit wurden die bis dahin getrennten Geschäftseinheiten<br />

Arzneimittel <strong>und</strong> Naturkosmetik den neuen Funktionsbereichen<br />

zugeordnet (siehe Organigramm). Organisatorisch<br />

gibt es diese Unterscheidung also nicht mehr. Aber im Zahlenwerk<br />

bleibt die Transparenz weiterhin erhalten. Einzelheiten zu den<br />

Bereichen lesen Sie im Lagebericht auf den Seiten 48 bis 54.<br />

Die Geschäftsleitung setzt sich seit dem 1. Juni des<br />

Berichtsjahres zusammen aus Ralph Heinisch als CEO (Gruppenführung,<br />

Stakeholdermanagement), Andreas Sommer als Chief<br />

Commercial Officer (Markt) sowie Dr. Samir Kedwani als Chief<br />

Operations Officer (Herstellung). Andreas Sommer ist seit 1997 für<br />

<strong>Weleda</strong> tätig. Zuletzt verantwortete er als Mitglied der <strong>Weleda</strong><br />

Gruppenleitung das Geschäftsfeld Naturkosmetik. Dr. Samir<br />

Kedwani, seit 1998 für <strong>Weleda</strong> tätig, koordinierte in seiner vorherigen<br />

Funktion den Bereich Arzneimittel-Herstellung in der<br />

Schweiz, in Deutschland <strong>und</strong> in Frankreich. Die neue Geschäftsleitung<br />

ersetzt die bisherige <strong>Weleda</strong> Gruppenleitung. Heinz Stübi hat<br />

als CFO (Chief Financial Officer) ad interim die Geschäftsleitung<br />

von Februar bis September <strong>2012</strong> bei der Sanierung des Unternehmens<br />

erfolgreich unterstützt. Seit dem 1. Oktober <strong>2012</strong> verantwortet<br />

Ralph Heinisch zusätzlich die Funktion des CFO <strong>und</strong> leitet<br />

damit den Funktionsbereich Finanzen <strong>und</strong> Services.<br />

Organigramm<br />

Verwaltungsrat<br />

Paul Mackay (Präsident)<br />

Dr. Jürg Galliker (Vizepräsident), Dr. Andreas Jäschke,<br />

Dr. Harald Matthes, Elfi Seiler<br />

Audit Commitee<br />

Dr. Jürg Galliker, Dr. Andreas Jäschke,<br />

Dr. Patrick Scarpelli<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Seta Thakur<br />

Corporate Sustainability<br />

Bas Schneiders, Seta Thakur<br />

<strong>Weleda</strong> Geschäftsleitung<br />

Ralph Heinisch (CEO)<br />

Dr. Samir Kedwani, Andreas Sommer<br />

Risikomanagement/<br />

Interne Revision<br />

Martin Blersch<br />

Markt<br />

Andreas Sommer (CCO)<br />

Herstellung<br />

Dr. Samir Kedwani (COO)<br />

Finanzen <strong>und</strong> Services<br />

Ralph Heinisch (CFO)<br />

Internationales Marketing<br />

Denis Grobotek<br />

Innovationsmanagement<br />

Christian Witzig<br />

Medizin<br />

Dr. Martin Schnelle<br />

Region D-A-CH<br />

Ramon Stroink<br />

Produktionsprozesse<br />

Michael Goerigk<br />

SCM/Operativer Einkauf<br />

Michael Goerigk<br />

Produktion Naturkosmetik<br />

Thomas Karlen<br />

WDRA/Pharmakovigilanz/<br />

Public Affairs<br />

Dr. Mónica Mennet-von Eiff<br />

Qualität/CAS<br />

Dr. Birgit Brander<br />

Naturals GmbH/<br />

Mineralienverarbeitung<br />

Dr. Samir Kedwani<br />

Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />

Michael Brenner<br />

Personalwesen<br />

Heidi Stocker<br />

Strategische Beschaffung<br />

Bas Schneiders<br />

Informationsmanagement<br />

Ralph Heinisch<br />

Westeuropa 1<br />

Dr. Peter Brändle<br />

Produktion Arzneimittel<br />

Christian Birringer<br />

Rechtswesen<br />

Jochen Himpel<br />

Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa<br />

Dr. Nataliya Yarmolenko<br />

Infrastruktur<br />

Karl-Heinz Türk<br />

Nordamerika 1<br />

Jasper van Brakel<br />

Südamerika, Italien, Spanien<br />

Ulrike Weber<br />

CEO: Chief Executive Officer<br />

CCO: Chief Commercial Officer<br />

Asien/Pazifik<br />

Heiko Barth<br />

COO: Chief Operations Officer<br />

CFO: Chief Financial Officer<br />

1<br />

<strong>Weleda</strong> Benelux berichtet ad interim an Jasper van Brakel.<br />

SCM: Supply Chain Management<br />

WDRA: <strong>Weleda</strong> Drug Regulatory Affairs<br />

Berichtet an VR<br />

(Audit Committee <strong>und</strong> Interne Revision)<br />

7


Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Konzernstruktur <strong>und</strong> Aktionariat<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Reorganisation sind Moritz Aebersold, Peter Braun,<br />

<strong>und</strong> Patrick Sirdey, Mitglieder der vormaligen Gruppenleitung, aus<br />

der Unternehmensleitung ausgeschieden <strong>und</strong> haben <strong>Weleda</strong> <strong>2012</strong><br />

verlassen. Für ihr zum Teil seit Jahrzehnten erbrachtes Engagement<br />

<strong>und</strong> ihre Verdienste zum Wohl von <strong>Weleda</strong> spricht ihnen der Verwaltungsrat<br />

seinen ausdrücklichen Dank aus. Peter Braun hatte<br />

von Januar bis März des Berichtsjahres die Funktion des CEO ad<br />

interim inne.<br />

Mit der Reorganisation gingen umfangreiche personelle<br />

Veränderungen einher: Ende <strong>2012</strong> waren weltweit r<strong>und</strong> 130 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter weniger bei der <strong>Weleda</strong> Gruppe beschäftigt<br />

als Ende 2011. Viele derer, die das Unternehmen verlassen<br />

mussten, waren sehr engagierte Mitarbeitende <strong>und</strong> teilweise<br />

viele Jahre mit <strong>Weleda</strong> eng verb<strong>und</strong>en. Die Trennung war für die<br />

Betroffenen <strong>und</strong> die Verbliebenen ein schmerzhafter Prozess.<br />

Der im Herbst 2010 in Basel eröffnete Bürostandort wurde<br />

Ende <strong>2012</strong> aufgegeben. Die dort ansässigen Abteilungen wurden<br />

nach Arlesheim oder Schwäbisch Gmünd verlagert. Damit konnte<br />

die im Mai angekündigte Reinte gration in die Produktionsstandorte<br />

erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

R<strong>und</strong> 40 Prozent des Kapitals <strong>und</strong> circa 80 Prozent der<br />

Stimmrechte der <strong>Weleda</strong> AG sind im Besitz von zwei Hauptaktionären,<br />

namentlich der Allgemeinen Anthro posophischen<br />

Gesellschaft (AAG, Dornach, Schweiz) <strong>und</strong> der Ita Wegman<br />

Klinik AG (IWK, Arlesheim, Schweiz). Die übrigen Namensaktien<br />

sowie stimmrechtslosen Partizi pationsscheine befinden<br />

sich im Streubesitz. Anrecht auf Eintragung im Aktienregister<br />

haben nur Mitglieder der AAG.<br />

Kapitalstruktur <strong>Weleda</strong> AG 1 Anzahl Nominalkapital<br />

in CHF<br />

Namensaktien nominal CHF 1000 3 478 3 478 000<br />

Namensaktien nominal CHF 112.50 6 880 774 000<br />

Namensaktien nominal CHF 125 3 984 498 000<br />

Partizipationsscheine nominal CHF 500 19 000 9 500 000<br />

Total Nominalkapital 14 250 000<br />

1<br />

Das Aktienkapital ist voll einbezahlt (liberiert). Per 31.12.<strong>2012</strong> besteht weder<br />

genehmigtes noch bedingtes Aktienkapital. In der Generalversammlung hat jede<br />

Namensaktie eine Stimme.<br />

Mit dem 1. Juni <strong>2012</strong> erhielt die <strong>Weleda</strong> Gruppe eine schlanke, funktionale Struktur mit dreiköpfigem Führungsteam (von links nach rechts):<br />

Andreas Sommer (Markt), Ralph Heinisch (Geschäftsführung, Stakeholdermanagement <strong>und</strong> Finanzen <strong>und</strong> Services), <strong>und</strong> Samir Kedwani (Herstellung).<br />

8


Corporate Governance<br />

Neues Audit Committee<br />

Das Audit Committee ist als wesentliches Element der Führungsstruktur<br />

für die Einhaltung der Corporate Governance von <strong>Weleda</strong> – der Gr<strong>und</strong>sätze der<br />

Unternehmensführung – verantwortlich.<br />

Mitglieder<br />

Zwei Mitglieder des Audit Committees, Dr. Jürg Galliker (Vorsitz) <strong>und</strong><br />

Dr. Andreas Jäschke, gehören dem Verwaltungsrat an. Mit Dr. Patrick<br />

Scarpelli, Partner der cctm AG in Basel, ist zudem ein externer Fachmann<br />

vertreten. Alle drei Mitglieder verfügen über eine langjährige<br />

Expertise im Finanz-, Rechnungs- <strong>und</strong> Prüfwesen.<br />

Aufgaben<br />

Die Funktion des Audit Committee besteht darin, den Verwaltungsrat<br />

bei seinen Überwachungsaufgaben zur Corporate Governance<br />

wirksam zu unterstützen. Hierzu gehören:<br />

Jahr <strong>2012</strong> initiierten <strong>und</strong> weitgehend abgeschlossenen Restrukturierungsmassnahmen<br />

sind Anpassungen nötig, welchen entsprechend<br />

Rechnung getragen wird. Diese betreffen den Wechsel von<br />

einer divisionalen Matrixorganisation zu einer funktionalen<br />

Organisa tionsstruktur. Die Themenfelder IKS <strong>und</strong> Risikolandkarte<br />

spielen entsprechend auch im Geschäftsjahr 2013 eine wichtige<br />

Rolle für die Corporate Governance.<br />

— die Überwachung der Integrität der finanziellen Berichterstattung<br />

sowie des internen Kontrollsystems der Gruppe, insbesondere<br />

in den Bereichen Finanz- <strong>und</strong> Rechnungswesen, sowie die<br />

Überwachung der Einhaltung von rechtlichen <strong>und</strong> unternehmensinternen<br />

Vorschriften (Compliance, das heisst Einhaltung<br />

des Verhaltenskodexes)<br />

— die Überwachung der Unabhängigkeit <strong>und</strong> der Leistung der<br />

unabhängigen externen Revision (Revisionsstelle <strong>und</strong> Gruppenprüfer)<br />

wie auch der internen Revisionsabteilung<br />

— die Überprüfung der Angemessenheit des Risikomanagements<br />

(siehe hierzu den folgenden Abschnitt)<br />

— die Sicherstellung einer effizienten Kommunikation zwischen<br />

den unabhängigen externen Revisoren, der Geschäftsleitung<br />

<strong>und</strong> der internen Revisionsabteilung<br />

Das Audit Committee selbst hat keine Entscheidungsbefugnisse. Das<br />

Gremium kann zuhanden des Verwaltungsrats Anträge stellen. Die<br />

dem Verwaltungsrat gemäss Organisationsreglement <strong>und</strong> Gesetz<br />

zugewiesenen Pflichten <strong>und</strong> Befugnisse obliegen dem Verwaltungsrat<br />

als Gesamtgremium.<br />

Kontroll- <strong>und</strong> Risikomanagement<br />

Die wesentlichen Inhalte <strong>und</strong> Elemente der unternehmensweiten<br />

Risikopolitik von <strong>Weleda</strong> sind in einem ganzheitlichen Kontroll- <strong>und</strong><br />

Risikomanagement-System (KuRS) dokumentiert <strong>und</strong> beschrieben.<br />

Neben einem zentralen Risikomanagement-Prozess zur frühzeitigen<br />

<strong>und</strong> fortlaufenden Identifikation <strong>und</strong> Bewertung relevanter,<br />

wesentlicher Unternehmensrisiken gehören hierzu auf der Prozessebene<br />

beispielsweise auch Vorgaben zur Ausgestaltung <strong>und</strong><br />

Dokumentation des Internen Kontrollsystems (IKS). Infolge der im<br />

Mitarbeitende der Zentralfunktionen zogen <strong>2012</strong> in die<br />

Produktionsstandorte um. Bild: Hauptsitz der <strong>Weleda</strong> AG in Arlesheim.<br />

9


Arzneimittel<br />

Zwischen Kontinuität <strong>und</strong> Wandel<br />

Tief greifende Veränderungen in der Unternehmensorganisation <strong>und</strong> ein<br />

weiterhin schwieriger Markt prägten das Jahr <strong>2012</strong> für die <strong>Weleda</strong> Arzneimittel.<br />

Die Konzentration der Marktbearbeitung auf ausgewählte Kompetenzfelder<br />

erwies sich als erfolgreich: In den meisten Ländern lag das Wachstum der<br />

<strong>Weleda</strong> Arzneimittel über dem Marktdurchschnitt.<br />

Erfolgreiche Kompetenzfeldstrategie<br />

Die angespannte wirtschaftliche Situation in Teilen Europas führte<br />

<strong>2012</strong> zur Stagnation auf dem Arzneimittel-Markt. Hohe Hürden bei<br />

der Arzneimittel-Zulassung <strong>und</strong> staatliche Eingriffe in einigen<br />

Ländern kamen als zusätzliche Erschwernisse hinzu. Der zunehmende<br />

Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> das seit Jahren<br />

wachsende Verantwortungsbewusstsein der Menschen für die<br />

eigene Ges<strong>und</strong>heit begünstigte jedoch ein leichtes Wachstum bei<br />

der Selbstmedikation. <strong>Weleda</strong> hatte bereits 2010 durch die Einführung<br />

einer fokussierten Kompetenzfeldstrategie (Auge, Stress/<br />

Schlaf, Haut, Bewegungsapparat, Herz/Kreislauf, Onkologie) die<br />

Basis für eine erfolgreiche Marktbearbeitung in diesem Segment<br />

gelegt. Wachstumsraten über dem Marktdurchschnitt bestätigen<br />

die Richtigkeit dieses Weges. Besonders positiv entwickelte sich<br />

das Kompetenzfeld Stress/Schlaf. Die führenden Produkte für<br />

diese Indikationsgebiete sind Neurodoron <strong>und</strong> Calmedoron (früher<br />

Avena sativa comp.). Sie erzielten zweistellige Zuwachsraten. Die<br />

weitverbreiteten Phänomene Stress <strong>und</strong> Schlaflosigkeit treffen<br />

hier offenbar auf die wachsende Nachfrage nach einer natürlichen<br />

Medikation. Dies gilt auch für Beschwerden wie trockene oder<br />

tränende Augen, wie die weit überdurchschnittliche Entwicklung<br />

des Kompetenzfeldes Auge vor allem in Deutschland <strong>und</strong> der<br />

Schweiz zeigt. Wie schon in den Jahren zuvor entwickelte sich allein<br />

das Kompetenzfeld Onkologie mit dem Präparat Iscador rückläufig,<br />

verstärkt durch die im Juli <strong>2012</strong> weggefallene Erstattungsfähigkeit<br />

von Mistelpräparaten in der ergänzenden Krebstherapie in Deutschland.<br />

Neuzulassungen<br />

Trotz zunehmender regulatorischer Anforderungen erreichte<br />

<strong>Weleda</strong> im vergangenen Jahr eine Reihe wichtiger Zulassungen, die<br />

für Patienten <strong>und</strong> Verwender in den jeweiligen Ländern eine ver-<br />

Simona Oriani<br />

Vertrieb, Italien<br />

Nachdem ich gemeinsam mit meinen<br />

<strong>Weleda</strong> Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen ein<br />

ereignisreiches Jahr bewältigt habe,<br />

glaube ich noch mehr an die Werte eines<br />

Unternehmens, das seit über 90 Jahren<br />

als ernsthaft, ethisch, nachhaltig <strong>und</strong><br />

k<strong>und</strong>enorientiert anerkannt wird. Ich bin<br />

mir sicher, dass <strong>Weleda</strong> die Kraft hat –<br />

noch mehr als bisher –, von der Qualität<br />

ihrer Produkte zu überzeugen.<br />

10


Arzneimittel<br />

besserte Versorgung mit Arzneimitteln der anthroposophischen<br />

Therapierichtung bedeuten. Zu nennen sind etwa für das Indikationsgebiet<br />

Stress/Schlaf die Zulassung von Calmedoron in Österreich<br />

<strong>und</strong> der Schweiz, von Neurodoron in der Schweiz sowie von<br />

Euphrasia-Augentropfen in Frankreich, Schweden <strong>und</strong> Russland.<br />

Überwiegend positiv aufgenommen wurde in Deutschland die<br />

Umbenennung von Avena sativa comp. <strong>und</strong> Ferrum phosphoricum<br />

comp. in Calmedoron <strong>und</strong> Infludoron. <strong>Weleda</strong> hat damit einen<br />

weiteren Schritt in Richtung einer internationalen Sortimentsharmonisierung<br />

unternommen.<br />

Restrukturierungsmassnahmen<br />

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von <strong>Weleda</strong> im Jahr <strong>2012</strong> sind<br />

hauptsächlich auf die Kostenunterdeckung der Arzneimittel<br />

zurückzuführen. Zur Wiederherstellung der Rentabilität im Gesamtunternehmen<br />

waren <strong>und</strong> sind hier auch weiterhin Restrukturierungsmassnahmen<br />

zwingend erforderlich. So wurden die Marktbearbeitung<br />

in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz unter eine<br />

einheitliche Leitung gestellt sowie Marketing <strong>und</strong> Vertrieb verschlankt.<br />

Der ärztliche Aussendienst wurde mit dem Aussendienst<br />

für Apotheke <strong>und</strong> Fachhandel zusammengelegt <strong>und</strong> insgesamt<br />

verkleinert. Die dadurch erzielte Kostenersparnis ging zulasten der<br />

Besuchsfrequenz bei anthroposophischen Ärzten, die aber gezielter<br />

besucht wurden.<br />

Zu dem Bündel an Massnahmen zur Kostensenkung <strong>und</strong><br />

Effizienzsteigerung gehörte neben einem signifikanten Personalabbau<br />

auf der Führungsebene des Unternehmens auch eine<br />

stärkere internationale Zusammenarbeit der <strong>Weleda</strong> Betriebe in<br />

den Kernländern Deutschland, Schweiz <strong>und</strong> Österreich. Auch in den<br />

anderen Ländern streben die <strong>Weleda</strong> Gesellschaften im Arzneimittel-Segment<br />

eine Kostendeckung an oder haben diese bereits erreicht,<br />

wie etwa in Brasilien. Trotz der Einsparungen ist es <strong>Weleda</strong><br />

gelungen, handlungsfähig zu bleiben <strong>und</strong> eine zukunftsfähige<br />

Struktur zu schaffen.<br />

Neben der Optimierung der Kosten sind kostendeckende<br />

Preise eine weitere Massnahme zur wirtschaftlichen Ges<strong>und</strong>ung<br />

der Arzneimittel. So soll der Preis der Arzneimittel zumindest die<br />

Kosten für die Rohstoffe <strong>und</strong> die Herstellung decken <strong>und</strong> damit die<br />

besondere Qualität widerspiegeln. Seit Ende <strong>2012</strong> führt <strong>Weleda</strong><br />

intensive Gespräche mit der anthroposophischen Ärzteschaft <strong>und</strong><br />

Erfolgreiche Marktbearbeitung dank Kompetenzfeldstrategie:<br />

<strong>Weleda</strong> Arzneimittel für die Kompetenzfelder<br />

Erkältung, Auge <strong>und</strong> Stress.<br />

11


Arzneimittel<br />

Eine wichtige Massnahme zur wirtschaftlichen Ges<strong>und</strong>ung<br />

sind kostendeckende Preise der <strong>Weleda</strong> Arzneimittel.<br />

Bild: Sonja Höfferl, Mitarbeiterin der Verreibungsabteilung<br />

in Schwäbisch Gmünd, bereitet Ausgangssubstanzen vor.<br />

den anderen Herstellern anthroposophischer Arzneimittel, mit dem<br />

Ziel einer gleichermassen bedarfsgerechten wie wirtschaftlichen<br />

Arzneimittel-Herstellung. Mit demselben Ziel evaluieren auch interne<br />

Arbeitsgruppen die bisherigen Herstell- <strong>und</strong> Distributionsverfahren<br />

der <strong>Weleda</strong> Arzneimittel. Damit soll eine nachhaltige<br />

Arzneimittel-Versorgung der anthroposophischen Therapierichtung<br />

gesichert werden.<br />

Eine moderne, an den Vorschriften von GMP (Good Manufacturing<br />

Practice; gute Herstellungspraxis) ausgerichtete Arzneimittel-Herstellung<br />

bedarf kontinuierlicher Investitionen. Am Standort<br />

Schwäbisch Gmünd hat <strong>Weleda</strong> beispielsweise eine neue<br />

Verpackungsmaschine für Ampullen- <strong>und</strong> Flaschenpräparate in<br />

Betrieb genommen. Die eigens dafür entwickelte Ampullenverpackung<br />

wurde inzwischen mit dem deutschen Verpackungspreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Medizinische Abteilungen mit neuer Struktur<br />

Im Zuge der Reorganisation wurde der Bereich Medizin geschaffen,<br />

um das medizinisch-pharmazeutische Wissen innerhalb der <strong>Weleda</strong><br />

Gruppe zu bündeln <strong>und</strong> besser nutzbar zu machen. Der neue Bereich<br />

hat die Abteilung Klinische Forschung aus der ehemaligen<br />

Abteilung Forschung <strong>und</strong> Entwicklung Arzneimittel in sich aufgenommen.<br />

Zwei Studien ragten <strong>2012</strong> besonders hervor: Mit einer<br />

randomisierten, klinischen Studie mit Bauchspeicheldrüsenkrebs-Patienten<br />

in Serbien gelang erstmals in der Geschichte der<br />

Anthroposophischen Medizin der wissenschaftlich valide Nachweis<br />

einer statistisch signifikanten Überlebenszeitverlängerung durch<br />

eine Misteltherapie (Iscador Qu spezial). Daneben konnte eine<br />

Anwendungsbeobachtung mit 500 Patienten in Deutschland zeigen,<br />

dass die Behandlung mit Cardiodoron sowohl Kreislaufregulations-<br />

als auch Schlafstörungen effektiv lindert.<br />

Zum Bereich Medizin gehören ferner die medizinischwissenschaftliche<br />

Abteilung <strong>und</strong> das Kompetenzzentrum Anthroposophische<br />

Medizin, das in enger Zusammenarbeit mit anthroposophischen<br />

Ärzten die Gr<strong>und</strong>lagen für eine neue Arzneimittel- <strong>und</strong><br />

Sortimentsstrategie erarbeitet.<br />

Aus dem Mineralreich für die Ges<strong>und</strong>heit<br />

Mineralien <strong>und</strong> Metalle sind die Gr<strong>und</strong>bausteine der Erde <strong>und</strong><br />

spielen eine wesentliche Rolle für die Arzneimittel-Herstellung<br />

von <strong>Weleda</strong>. Mithilfe einzigartiger, für <strong>Weleda</strong> charakteristischer<br />

pharmazeutischer Prozesse werden die aus der<br />

Natur entnommenen Mineralien <strong>und</strong> Metalle zu Arzneimitteln,<br />

die im menschlichen Körper ihre Wirkung entfalten. Die Herstellprozesse<br />

bewahren dabei einerseits das Wesen der Substanz<br />

<strong>und</strong> bringen andererseits die angestrebte Wirkung beim<br />

erkrankten Menschen hervor. Die Kunst liegt in der Verwandlung<br />

des in der Natur Entstandenen, damit es im lebenden<br />

Organismus seine Wirkung entfalten kann. Beispiel Gold:<br />

Der «König unter den Metallen» weist eine enorme Dichte<br />

auf, ist dabei aber extrem fein auswalzbar. Durch Erhitzen im<br />

Vakuum wird es bei <strong>Weleda</strong> zum Verdampfen gebracht. Der<br />

Metalldampf kondensiert <strong>und</strong> bildet so einen goldenen Metallspiegel<br />

(Aurum metallicum praeparatum), durch den das<br />

Edelmetall die für die weitere Verarbeitung zu Arzneimitteln<br />

erforderliche Qualität gewinnt.<br />

Verschiedene Verarbeitungsstufen <strong>und</strong> Goldzubereitungen<br />

12


Naturkosmetik<br />

Die Kraft der Marke <strong>Weleda</strong><br />

Auf dem Naturkosmetik-Markt agieren viele Wettbewerber. <strong>Weleda</strong> kann sich dank<br />

ihrer eigenen Stärken gut im Marktgeschehen behaupten. Davon zeugen nicht zuletzt<br />

die erfolgreichen Produktneueinführungen im Jahr <strong>2012</strong> <strong>und</strong> internationale Auszeichnungen.<br />

<strong>Weleda</strong> arbeitet intensiv daran, die Stärken der Marke auszubauen <strong>und</strong><br />

für Verwender erlebbar zu machen.<br />

Anforderungen an zertifizierte Naturkosmetik<br />

Naturkosmetik ist längst keine Nische mehr, sondern ein interessanter<br />

<strong>und</strong> relevanter Markt. Der Naturkosmetik-Markt wächst<br />

überdurchschnittlich. Hersteller konventioneller Kosmetik nutzen<br />

diese Entwicklung, indem sie naturnahe Kosmetika lancieren <strong>und</strong><br />

so das wachsende Bedürfnis der Verbraucher nach natürlichen<br />

Pflegeprodukten bedienen. In diesem umkämpften Umfeld hat<br />

<strong>Weleda</strong> als Pionierin für hochwertige Naturkosmetik eine starke<br />

Position. Das Unternehmen besitzt über 90 Jahre Erfahrung <strong>und</strong><br />

eine ausserordentlich hohe Markenbekanntheit. <strong>Weleda</strong> kann davon<br />

profitieren, dass immer mehr Neuk<strong>und</strong>en über die naturnahe zur<br />

zertifizierten Naturkosmetik finden. Gleichzeitig wird es für <strong>Weleda</strong><br />

immer anspruchsvoller, sich gegen Marken abzugrenzen, die mit<br />

hohen Investitionen in Neuprodukte <strong>und</strong> Marketing in dieses Marktsegment<br />

vordringen. <strong>Weleda</strong> arbeitet deshalb intensiv an einer<br />

klaren Positionierung der Marke, die über die mittlerweile weithin<br />

verwendeten Begriffe natürlich, bio <strong>und</strong> nachhaltig hinausgeht.<br />

Verbraucher sollen eine klare Vorstellung davon erhalten können,<br />

was die Marke <strong>Weleda</strong> auszeichnet <strong>und</strong> einzigartig macht.<br />

Eine weitere Herausforderung stellen auch die regulatorischen<br />

Anforderungen für Naturkosmetika dar, die sich den Bestimmungen<br />

für Arzneimittel annähern. <strong>Weleda</strong> profitiert hier von ihren<br />

Erfahrungen aus der Arzneimittel-Herstellung. Doch müssen immer<br />

aufwendigere Dossiers zum toxikologischen <strong>und</strong> allergenen Potenzial<br />

von Natursubstanzen erstellt <strong>und</strong> bei den zuständigen<br />

Be hörden eingereicht werden. In diesem Kontext diskutiert die<br />

Europäische Union die Einschränkung natürlicher Duftstoffe,<br />

wovon <strong>Weleda</strong> Produkte in erheblichem Masse betroffen wären.<br />

Dr. Brigitte Schulthess<br />

Teamleiterin Entwicklung Düfte, Schweiz<br />

Produktneuheiten<br />

Zu Beginn des Jahres <strong>2012</strong> hat <strong>Weleda</strong> weltweit neue Pflegelotionen<br />

eingeführt, erstmals begleitet von einer international einheitlichen<br />

Werbekampagne. Die Neuprodukte erfüllten alle Erwartungen: Als<br />

echte Wachstumstreiber waren sie hauptsächlich für das Umsatzwachstum<br />

der Naturkosmetik verantwortlich. Dabei entwickelte<br />

sich der Umsatz in den einzelnen Regionen <strong>und</strong> Ländern sehr<br />

unterschiedlich. Starke Wachstumsmärkte waren vor allem<br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich, Russland, Brasilien <strong>und</strong> Japan sowie<br />

die USA. Dagegen schwächte sich das Wachstum in Südeuropa aufgr<strong>und</strong><br />

der von Krisen erschütterten Gesamtwirtschaft ab. Zu<br />

beobachten ist ein zunehmendes Preisbewusstsein der Verbraucher<br />

sowie eine Zunahme des Internethandels.<br />

Die hohe Wertschätzung der Verbraucher <strong>und</strong> des Handels<br />

in aller Welt spiegelte sich in zahlreichen Auszeichnungen wider,<br />

mit denen <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik-Produkte im Berichtsjahr geehrt<br />

Düfte sind für unsere Produkte wesentlich.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt von intensiver Arbeit<br />

an der zukünftigen <strong>Weleda</strong> Duftlandschaft.<br />

Dabei war für mich der Austausch in einem neuen<br />

interdisziplinären Team besonders inspirierend.<br />

Ich bin überzeugt, dass wir dadurch die zukünftigen<br />

Herausforderungen noch innovativer meistern<br />

werden. An duftenden Ideen fehlt es nicht.<br />

14


Naturkosmetik<br />

wurden. Der Beauty Award <strong>2012</strong> der japanischen «Vogue», die<br />

Ehrung als Top-Marke <strong>2012</strong> in Deutschland oder die Wahl unter die<br />

Victoires de la Beauté in Frankreich seien hier beispielhaft genannt.<br />

Restrukturierung, Innovationen <strong>und</strong> Investitionen<br />

Auch die <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik war im Jahr <strong>2012</strong> gezwungen,<br />

Kosten zu senken <strong>und</strong> Strukturen anzupassen. Alle Ausgaben, die<br />

nicht unmittelbaren Einfluss auf den Markt hatten, wurden sorgfältig<br />

überprüft <strong>und</strong> nach Möglichkeit angepasst. Dies betraf in<br />

erster Linie die administrativen Unternehmensbereiche. Im Laufe<br />

des Jahres zeigte sich bereits der Erfolg dieser Massnahmen, sodass<br />

im Jahr 2013 wieder stärkere Impulse im Markt gesetzt werden können.<br />

Die im Frühjahr <strong>2012</strong> gestoppten Innovationsprojekte wurden<br />

nach nur kurzer Unterbrechung forciert fortgesetzt. So konnten<br />

die meisten Leistungsträger aus Forschung <strong>und</strong> Entwicklung über<br />

diesen Zeitraum hinweg im Unternehmen gehalten werden. Auf<br />

diese Weise war es möglich, Anfang des Jahres 2013 mit der neuen<br />

Haarpflegeserie fünf Neuprodukte auf den Markt zu bringen, die<br />

sowohl den Ansprüchen moderner Haarpflege gerecht werden als<br />

auch nach den strengen Kriterien des Naturkosmetik-Labels Natrue<br />

zertifiziert sind. Für die Auswahl der Leitpflanzen Hafer, Hirse <strong>und</strong><br />

Weizen spielt neben der medizinisch- wissenschaftlichen Seite auch<br />

die anthroposophische Betrachtung der Pflanzen eine zentrale<br />

Rolle. In dieser ganzheitlichen Sichtweise, welche die Beziehung<br />

zwischen den Eigenschaften der Pflanze <strong>und</strong> den Bedürfnissen des<br />

Menschen berücksichtigt, liegt der für <strong>Weleda</strong> charakteristische,<br />

einzigartige Ansatz (Kasten Seite 17). Auch die <strong>Weleda</strong> Babypflege<br />

profitiert von der hohen Priorität der Produktentwicklung: Im Jahr<br />

2013 wird sie vollständig überarbeitet <strong>und</strong> zusammen mit zusätzlichen<br />

Neuprodukten lanciert.<br />

Innovative Neuprodukte in bewährter Qualität:<br />

<strong>Weleda</strong> Haarpflege<br />

Drei neue Leitpflanzen haben Anfang des Jahres 2013 die<br />

<strong>Weleda</strong> Naturkosmetik bereichert: Hafer, Hirse <strong>und</strong> Weizen.<br />

Getreidepflanzen sind nach anthroposophischem Verständnis<br />

ausgesprochene Wärme- <strong>und</strong> Lichtpflanzen, stehen in<br />

engem Bezug zur Erde <strong>und</strong> zeichnen sich durch ihren gestaltgebenden<br />

Kieselsäurestoffwechsel aus.<br />

Diese Eigenschaften eignen sich optimal für eine<br />

moderne Haarpflege, die sanft <strong>und</strong> gründlich reinigt sowie<br />

für ein ges<strong>und</strong>es Kopfhautmilieu sorgt. Abger<strong>und</strong>et werden<br />

die Neuprodukte gemäss der <strong>Weleda</strong> Produktphilosophie<br />

durch den fein komponierten Duft natürlicher ätherischer Öle.<br />

Als echte Naturkosmetik sind sämtliche der neuen Pflegeprodukte<br />

– drei Pflegeshampoos, eine Kur <strong>und</strong> eine Spülung –<br />

Natrue-zertifiziert. <strong>Weleda</strong> verwendet für die Shampoos<br />

biologisch abbaubare Tenside natürlichen Ursprungs.<br />

15


Naturkosmetik<br />

Auf dem umkämpften Markt für Naturkosmetik hat<br />

<strong>Weleda</strong> als Pionierin mit einem einzigartigen Ansatz<br />

eine starke Position. Bild: Am Ende eines sorgfältig<br />

kontrollierten Herstellungsprozesses verpackt Beate<br />

Dworczyk das <strong>Weleda</strong> Pflanzen-Zahngel. So wird es<br />

an den Fach- <strong>und</strong> Einzelhandel ausgeliefert.<br />

Das Leitpflanzenkonzept:<br />

Die Seele der <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik<br />

Die über die Jahre stark angewachsene Nachfrage nach<br />

<strong>Weleda</strong> Naturkosmetik erforderte Investitionen in die Produktionsanlagen<br />

am Standort Arlesheim. Mit dem Einbau eines zusätzlichen<br />

Produktionskessels, hauptsächlich für Produkte mit waschaktiven<br />

Substanzen wie Shampoos <strong>und</strong> Duschlotionen, können grössere<br />

Mengen zu geringeren Kosten <strong>und</strong> mit kürzerer Durchlaufzeit produziert<br />

werden. Gleichzeit kann <strong>Weleda</strong> flexibler auf Nachfrageschwankungen<br />

reagieren.<br />

Produkt- <strong>und</strong> Markenkommunikation<br />

Intensiv wurde im Berichtsjahr an der Positionierung der Marke<br />

gearbeitet. Die Stärken <strong>und</strong> Qualitäten des Markenkerns, basierend<br />

auf den Begriffen «Ganzheitliche Ges<strong>und</strong>heit – Ganzheitliche<br />

Schönheit», wurden herausgearbeitet. Darauf aufbauend<br />

ent wickelte die in Deutschland ansässige neue Leadagentur einen<br />

internationalen Markenauftritt, der erstmals bei der Einführung<br />

der neuen Haarpflege eingesetzt wird. Die Marke erhält künftig ein<br />

frischeres, <strong>Weleda</strong>-typisches Gesicht. Ein weiterer kommunikativer<br />

Meilenstein ist das Magazin «Werde», das im Abonnement seit Mai<br />

2013 zweimal jährlich in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz<br />

über Themen r<strong>und</strong> um einen nachhaltigen Lebensstil berichtet.<br />

Von zentraler Bedeutung für die <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik ist<br />

das Leitpflanzenkonzept. Dahinter verbirgt sich ein ganzheitliches<br />

Gesamtkonzept für die Gesichts- <strong>und</strong> Körperpflege,<br />

ausgehend von der Frage nach der Ges<strong>und</strong>erhaltung <strong>und</strong> den<br />

individuellen Bedürfnissen des Menschen (Salutogenese).<br />

Den Pflegeprodukten von <strong>Weleda</strong> sind unterschiedliche Leitpflanzen<br />

zugeordnet, in deren Auswahl <strong>und</strong> Einbettung in die<br />

jeweilige Rezeptur des Produkts medizinisch-naturwissenschaftliche<br />

als auch anthroposophische Erkenntnisse einfliessen.<br />

Die <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik gliedert sich darüber<br />

hinaus in drei Säulen: die biographie basierte Pflege für<br />

bestimmte Lebensabschnitte, wie sie etwa in der Gesichts<strong>und</strong><br />

Babypflege Anwendung findet, die Situativpflege, beispielsweise<br />

für Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit, sowie die<br />

Gr<strong>und</strong>pflege.<br />

Für die Auswahl einer Leitpflanze ist entscheidend,<br />

in welcher Beziehung sie zum Menschen steht. Den Hafer als<br />

eine der drei Leitpflanzen der neuen <strong>Weleda</strong> Haarpflege etwa<br />

kennzeichnet ein ausgeprägter Kieselsäurestoffwechsel, aus<br />

dem sich die Verbindung zum menschlichen Haar ergibt, dessen<br />

äussere Schicht ebenfalls Kieselsäure enthält. Die Kieselsäure<br />

verleiht dem Hafer seine strukturierende <strong>und</strong> um hüllende<br />

Eigenschaft, durch die er einen Beitrag zur Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />

der Haare leisten kann. Auch in ihrer Affinität zum Wasser<br />

sind sich Hafer <strong>und</strong> Haar ähnlich: Der noch grüne Hafer baut<br />

Feuchtig keitsstrukturen in seine Nährstoffbildung ein. Damit<br />

unterstützt er den wasser liebenden (hygroskopischen) Aufbau<br />

des Haares.<br />

17


Reportage<br />

Von Menschen <strong>und</strong> Bienen<br />

Afrikanisches Bienenwachs ist Bestandteil vieler <strong>Weleda</strong> Salben <strong>und</strong> Cremes. Von der<br />

Wabe zum fertigen Produkt ist es ein weiter Weg. Wie umfassend <strong>Weleda</strong> die Qualität<br />

bei jedem Arbeitsschritt sicherstellt, zeigt ein Blick hinter die Kulissen.<br />

18


Reportage<br />

Jörg Rogg, pharmazeutischer Mitarbeiter in der Arzneimittel-<br />

Herstellung, befreit die Rührmaschine mit einem Spatel von den<br />

letzten Salbenresten.<br />

Afrikanische Wildbienen, wie die ostafrikanische Hochlandbiene,<br />

sind im Vergleich zur europäischen Honigbiene umtriebiger<br />

<strong>und</strong> resistenter gegen Krankheiten.<br />

mit Anweisungen, Mengenangaben, Temperaturen <strong>und</strong> Zeiten. Das<br />

Herstellprotokoll, eine Art Rezept für vierzig Kilogramm Erkältungssalbe.<br />

Aufgereiht stehen r<strong>und</strong>e Metallbehälter: Wollwachs,<br />

gelbes Bienenwachs, verseiftes Bienenwachs, Olivenöl, eine ätherische<br />

Ölmischung.<br />

©Alan Skyrme/Alamy/AfriPics<br />

Gelbes Bienenwachs hat eine lange<br />

Tradition als Konsistenzgeber in Kosmetik<br />

<strong>und</strong> Arzneimitteln.<br />

Ein scharfer Duft erfüllt den Raum. Eukalyptus sticht hervor. Jörg<br />

Rogg fixiert die Anzeige der Waage. Die letzten Gramm der ätherischen<br />

Ölmischung giesst er mit einem Becherglas langsam, Tropfen<br />

für Tropfen in eine Wanne auf der Waage. Die Waage druckt das<br />

Endgewicht aus. Zusätzlich quittiert Rogg die Grammzahl im Protokoll.<br />

«Wir wiegen jeden Rohstoff von Hand ab», erklärt er, «unsere<br />

Toleranz beträgt maximal ein Prozent gegenüber der Sollvorgabe<br />

im Herstellprotokoll.» Während die Maschine läuft, prüft<br />

Roggs Kollegin alle Einwaagen <strong>und</strong> Produktionsschritte. Vier Augen<br />

sehen mehr als zwei.<br />

Arlesheim (Schweiz): Es duftet nach Bienenwachs. Neonröhren<br />

brennen, eine Lüftung surrt, draussen ist es dunkel. Ein Mann –<br />

weisser Kittel, weisse Clogs, Haarnetz – steht auf einem zweistufigen<br />

Tritt vor einem geöffneten Industriekessel. Er leert eine<br />

dunkelgelbe Flüssigkeit aus einem Edelstahlbehälter in den Kessel,<br />

steigt vom Tritt <strong>und</strong> tippt auf einen Bildschirm. Knarrend schliesst<br />

sich der Deckel des Kessels. Das Gerät pfeift, Wasserdampf strömt<br />

in den doppelwandigen Behälter.<br />

Technik kann den Menschen nicht ersetzen<br />

«Der Dampf ist die einzige Wärmequelle, die wir nutzen.» Jörg Rogg,<br />

gelernter Koch, arbeitet seit sechs Jahren als pharmazeutischer<br />

Mitarbeiter in der Arzneimittel-Herstellung, Bereich Salben. Bei der<br />

Herstellung ist es wichtig, Einwaagen, Prozesse <strong>und</strong> Herstellschritte<br />

genau einzuhalten. Trotz der frühen St<strong>und</strong>e ist Jörg Rogg<br />

hellwach, bewegt sich leichtfüssig zwischen Mischmaschine, Bildschirm<br />

<strong>und</strong> Wiegestation. Auf dem Arbeitstisch liegen vier Seiten<br />

Der erste Schritt: die Dokumentation<br />

Ohne sie hätte Jörg Rogg heute Morgen keine Erkältungssalbe<br />

herstellen können: Petra Kilchling. Im Betriebsbüro Pharma laufen<br />

die Fäden zusammen. Petra Kilchling überwacht die Dokumentation,<br />

ein wesentlicher Teil der Qualitätssicherung. Sie vergibt<br />

Chargennummern <strong>und</strong> stellt für jedes Produkt einen ganzen Stapel<br />

an Formularen zusammen: Herstellprotokoll, Konfektionierungsprotokoll,<br />

Abfüllprozess, Musterzug, Begleitpapier. Diese Formulare<br />

werden durch viele Hände gehen. Mit Vermerken, Häkchen <strong>und</strong><br />

Kürzeln werden sie später zurückkommen. Am Ende beschreiben<br />

die Papiere die Entstehung der Erkältungssalbe: Rückverfolgbarkeit<br />

garantiert.<br />

Ein besonderer Hilfsstoff<br />

Gelbes Bienenwachs, Cera flava genannt, hat eine lange Tradition<br />

als Konsistenzgeber in Kosmetik <strong>und</strong> Arzneimitteln. Auch wenn es<br />

heutzutage weitere Stoffe gibt, die Salben eine innere Struktur<br />

geben können: Bienenwachs kann mehr. «Wachs wird als Hilfsstoff<br />

deklariert <strong>und</strong> spielt doch in der Gesamtrezeptur der Produkte eine<br />

19


Reportage<br />

Jörg Rogg blickt durch das r<strong>und</strong>e<br />

Schauglas in die Mischmaschine.<br />

Trotz der genauen Anweisungen<br />

im Herstellprotokoll spielt die<br />

Erfahrung eine wichtige Rolle.<br />

entscheidende Rolle», sagt Jan Ziolkowski, Pharmazeut <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

im Internationalen Qualitätsmanagement. Und weiter:<br />

«Rudolf Steiner spricht 1924 etwa Folgendes aus: Der Mensch<br />

bildet sich einen Leib, so wie es die Bienen aus Wachs tun. Der Zusammenhang<br />

zwischen Königin <strong>und</strong> Arbeiterinnen im Bienenstock<br />

ist vergleichbar mit Nerven- <strong>und</strong> Blutzellen im menschlichen Körper.»<br />

Das Wachs als Konsistenzgeber in der Salbe ist dazu fähig,<br />

wozu der Mensch in der Hautbildung fähig ist. Durch diese Verwandtschaft<br />

nimmt die Haut das Wachs <strong>und</strong> auch die Wirkstoffe in<br />

der Salbe besonders gut auf.<br />

Neunzehn Tonnen Babycreme – pro Monat<br />

Naturkosmetik-Produktion Schwäbisch Gmünd (Deutschland): Drei<br />

Mischmaschinen, verb<strong>und</strong>en über ein Geflecht aus Rohren <strong>und</strong><br />

Schläuchen. Andreas Lindenthal wuchtet einen weissen Kunststoffsack<br />

von einer Palette: Bienenwachs, 25 Kilogramm. Ein<br />

Schnitt mit dem Klingenmesser, <strong>und</strong> Lindenthal leert die goldgelben<br />

Pellets in die Mischmaschine. Fünf weitere Säcke folgen, Lindenthal<br />

quittiert 150 Kilogramm Bienenwachs im Protokoll. Zusammen mit<br />

der gleichen Menge Wollwachs schmelzen die Pellets zu einer goldgelben<br />

Masse. Über einen Touchscreen steuert Lindenthal die drei<br />

Maschinen. Nach <strong>und</strong> nach fliessen Mandelöl, Sesamöl, Zinkoxid,<br />

Tonerde, Auszüge aus Calendula <strong>und</strong> Kamille, gereinigtes Wasser<br />

<strong>und</strong> ätherische Öle über Saugrohre in die Behälter. Der angeschlossene<br />

Leitrechner speichert Temperaturen, Umdrehungen, Ventileinstellungen.<br />

Andreas Lindenthal stellt neunzehn Tonnen Babycreme<br />

her – in fünf Chargen à 3,8 Tonnen. Das macht er jeden Monat<br />

einmal, denn die Babycreme wird in über vierzig Ländern verkauft.<br />

So auch in der Saner Apotheke in Arlesheim. «Ich schwöre auf die<br />

Babycreme», sagt Denise Grolim<strong>und</strong>, K<strong>und</strong>in <strong>und</strong> Mutter. «Sie<br />

schützt den Babypopo meiner Tochter vor Rötungen, <strong>und</strong> der<br />

leichte Duft ist sehr angenehm.»<br />

Genauso wichtig wie die korrekte Verarbeitung sind die<br />

Rohstoffe selbst. «Qualität <strong>und</strong> Eigenschaften der Rohstoffe sind<br />

elementar», ruft Iris Widerski gegen den Lärm der drei Mischmaschinen<br />

an. Die lebhafte, zierliche Frau arbeitet seit zwölf Jahren<br />

bei <strong>Weleda</strong>. Sie leitet die Herstellung von Grossmengen in<br />

Schwäbisch Gmünd. «Mit rauchigem Bienenwachs würde unsere<br />

Babycreme auch nach Rauch riechen.» Damit das Wachs für <strong>Weleda</strong><br />

nur leicht nach Honig duftet, arbeiten Einkäufer Matthias Kindermann<br />

<strong>und</strong> Jan Ziolkowski eng zusammen.<br />

20


Reportage<br />

Das Wachs als Konsistenzgeber in der<br />

Salbe ist dazu fähig, wozu der Mensch in<br />

der Hautbildung fähig ist.<br />

Die Definition von Qualität<br />

Welche Anforderungen muss das Bienenwachs eigentlich erfüllen?<br />

Jan Ziolkowski vom internationalen Qualitätsmanagement spricht<br />

mit Ärzten <strong>und</strong> mit Kollegen in der galenischen Forschung, im<br />

Fragrance Competence Center, im Supply Chain Management, in<br />

der Analytik <strong>und</strong> Entwicklung. Genauer gesagt: mit jedem, der mit<br />

dem Wachs oder den fertigen Produkten direkt oder indirekt<br />

arbeitet.<br />

«Die grösste Herausforderung<br />

ist es, die benötigten Mengen in<br />

Bioqualität abzudecken.»<br />

Er hört zu, trägt Wünsche <strong>und</strong> Erwartungen zusammen – <strong>und</strong><br />

formuliert daraus verbindliche Anforderungen. Dazu gehören:<br />

wesensgemässe Imkerei, biologisch zertifiziert, fair gehandelt,<br />

nicht nach Rauch riechend, Anlieferung in Pellets oder Flakes. Nun<br />

kann Matthias Kindermann passende Wachslieferanten suchen.<br />

«Die grösste Herausforderung ist es, die benötigten Mengen in<br />

Bioqualität abzudecken», sagt Kindermann. <strong>2012</strong> hat er r<strong>und</strong><br />

zwanzig Tonnen Wachs eingekauft. Die Lieferzeiten sind lang <strong>und</strong><br />

oft schwer planbar. Das Wachs kommt per Seefracht aus Äthiopien.<br />

«Langfristige Verträge sind doppelt wichtig: Zum einen aus Fairness<br />

unseren Geschäftspartnern gegenüber, zum anderen, um eine<br />

regelmässige Versorgung sicherzustellen», erklärt Kindermann.<br />

Qualitätsprüfung<br />

Lager Schwäbisch Gmünd: «Quarantäne» steht auf einer Palette<br />

mit weissen Säcken. Der Inhalt: gelbes Bienenwachs aus Afrika, vor<br />

wenigen Tagen eingetroffen. Das Team von Barbara Spengler,<br />

Leiterin Ausgangsstofflabor, nimmt Proben aus den Säcken. Im<br />

Labor liegt die Prüfanweisung bereit. Acht Prüfungen durchläuft<br />

das Wachs. Auch nach Pestiziden suchen die Laboranten.<br />

Ein Teil der Proben kommt zu Birgit Höschle. Die Mikrobiologin<br />

untersucht das Wachs auf die Gesamt-Keimzahl <strong>und</strong> auf<br />

krankheitserregende Keime. Naturstoffe enthalten immer Keime,<br />

das sei völlig normal. «Finden wir aber pathogene Keime in der<br />

Probe, müssen wir die gesamte Charge vernichten», sagt Höschle.<br />

Abfüllung stückgenau<br />

Abfüllung Schwäbisch Gmünd: 100-mal pro Minute hebt <strong>und</strong> senkt<br />

sich das Metallrohr. Es befüllt Alutuben – 35 000 Stück am Tag – mit<br />

exakt 75 Millilitern Babycreme. Ein Metallbolzen falzt die Tuben, presst<br />

Chargennummer <strong>und</strong> Haltbarkeitsdatum hinein. Die Tuben fallen auf<br />

ein grünes Förderband. Ein Metallarm schiebt sie in den Umkarton,<br />

Beipackzettel dazu. Steckt die Tube richtig herum in der Halterung?<br />

Stimmt das Gewicht der fertig verpackten Tube? Sensoren prüfen.<br />

Melden sie einen Fehler, sortiert die Maschine die Tube aus.<br />

Monika Wohlfarth leitet die Naturkosmetik-Abfüllung.<br />

6948 Stück Calendula Babycreme werden heute für den Schweizer<br />

Markt abgefüllt <strong>und</strong> verpackt. «Wir produzieren immer aufs Stück<br />

genau die bestellte Menge. So erhält der K<strong>und</strong>e frische Ware, <strong>und</strong><br />

wir belegen keinen Lagerplatz, denn der ist knapp.»<br />

GMP bei <strong>Weleda</strong><br />

Good Manufacturing Practice (GMP; gute Herstellungspraxis)<br />

sind pharmazeutische Richtlinien zur Qualitätssicherung der<br />

Produkte. Alle Lieferanten durchlaufen einen aufwendigen<br />

Freigabeprozess. Jeder Lieferant wird vom Qualitätsmanagement<br />

geprüft <strong>und</strong> freigegeben – erst dann können die Einkäufer<br />

Ware bestellen. Neben der Dokumentation aller Vorgänge<br />

mittels Fragebögen, Prozessbeschreibungen <strong>und</strong><br />

Analysen umfasst der Prozess auch die Überprüfung vor Ort.<br />

Die <strong>Weleda</strong> Qualitätskontrolle prüft alle Rohstoffe, Halbfabrikate,<br />

Packmittel <strong>und</strong> fertigen Produkte.<br />

21


Reportage<br />

Der letzte Schritt: die Dokumentation<br />

Zurück in Arlesheim: Auch die Erkältungssalbe ist mittlerweile in<br />

Alutuben abgefüllt worden. In einem Regal, das bis zur Decke mit<br />

Produkten in kleinen Plastikkörben gefüllt ist, steht ein Korb mit<br />

originalverpackten Salben: A, M, E. Muster von Anfang, Mitte <strong>und</strong><br />

Ende der Abfüllung. Anja Barthel <strong>und</strong> ihr Team prüfen jedes fertige<br />

Produkt, Naturkosmetik <strong>und</strong> Arzneimittel. Ausserdem alle Rohstoffe,<br />

Halb fabrikate <strong>und</strong> Packmittel. Das sind über 5000 Proben<br />

pro Jahr. Drei Wochen später liegen alle Ergebnisse vor. Das Dossier<br />

Erkältungssalbe umfasst nun 21 Seiten. Es liegt auf dem Tisch von<br />

Klaus Rakus. Klaus Rakus ist ein grosser Mann, er strahlt Ruhe aus.<br />

Rakus leitet die Qualitätskontrolle in Arlesheim.<br />

Gelbes Bienenwachs<br />

<strong>Weleda</strong> bezieht Bienenwachs aus Äthiopien. Afrikanische<br />

Wildbienen sind im Vergleich zu europäischen Honig bienen<br />

umtriebiger <strong>und</strong> resistenter gegen Krankheiten. Der <strong>Weleda</strong><br />

Partner vor Ort arbeitet mit über 500 Honigbauern zusammen,<br />

die grösstenteils in Kooperativen organisiert sind. Das<br />

Wachs ist biozertifiziert, der Honig aus der gleichen Herstellung<br />

Fair-Trade-zertifiziert. <strong>Weleda</strong> bietet ihren Partnern<br />

langfristige Verträge <strong>und</strong> sorgt dafür, dass die Bauern einen<br />

fairen Preis für das Wachs erhalten.<br />

Anja Barthel <strong>und</strong> ihr Team prüfen jedes<br />

fertige Produkt, ausserdem alle Rohstoffe,<br />

Halbfabrikate <strong>und</strong> Packmittel. Das sind<br />

über 5000 Proben im Jahr.<br />

In direkter Stellvertretung der fachtechnisch verantwortlichen<br />

Person prüft er das gesamte Dossier auf Vollständigkeit, Korrektheit.<br />

Mit seiner Unterschrift gibt er die Salbe zum Verkauf frei. Das<br />

Dossier kehrt zum Ort seiner Entstehung zurück. Petra Kilchling<br />

im Betriebsbüro heftet es in einem Ordner ab. Zehn Jahre lang wird<br />

es im Archiv bleiben. Zur Rückverfolgung.<br />

22


Reportage<br />

Bild links: Bevor das Wachs verarbeitet<br />

wird, prüft die Laborantin<br />

Theresa Kerßens Eigenschaften,<br />

Identität, Zusammensetzung <strong>und</strong><br />

Reinheit des Rohstoffs.<br />

Bild rechts: Die Erkältungssalbe<br />

wird in Alutuben abgefüllt.<br />

Die Muster der abgefüllten Salbe<br />

durchlaufen eine Qualitätskontrolle –<br />

erst dann gelangt das Produkt in<br />

den Verkauf.<br />

Anthroposophische Ratio<br />

Die Rezepturen von <strong>Weleda</strong> entspringen einem ganzheitlichen<br />

Ansatz, in dem sich naturwissenschaftliche <strong>und</strong> anthroposophische<br />

Erkenntnisse ergänzen.<br />

In der Erkältungssalbe, die in der Schweiz erhältlich<br />

ist, bilden Bienenwachs, Wollwachs <strong>und</strong> Olivenöl eine wärmende<br />

Salbengr<strong>und</strong>lage. Die ätherischen Öle aus Kampfer,<br />

Eukalyptus, Thymian, Kiefernnadel <strong>und</strong> Rosmarin haben wärmende,<br />

entspannende <strong>und</strong> antiseptische Eigenschaften.<br />

Sie aktivieren den Stoffwechsel sowie das rhythmische<br />

System (Atmung <strong>und</strong> Kreislauf). In ihrer Gesamtheit spricht<br />

die Komposition den Wärme- <strong>und</strong> Stoffwechselorganismus<br />

des Menschen an, der bei einer Erkältung aus dem Gleichgewicht<br />

gekommen ist.<br />

Calendula nimmt beim Heranwachsen viel Energie<br />

auf <strong>und</strong> bildet r<strong>und</strong>lich geformte Blätter, deren Oberfläche<br />

mit balsamisch duftenden ätherischen Ölen umgeben ist.<br />

Während der Blütezeit zwischen Juni <strong>und</strong> September wandelt<br />

sie die Sonnenkräfte in Gestaltungskräfte um. Babyhaut<br />

entwickelt ihre volle Funktionsfähigkeit in den ersten<br />

drei Lebensjahren. In der Babycreme schützen die gestaltenden,<br />

aufbauenden Eigenschaften der Calendula die zarte<br />

Babyhaut.<br />

23


Berichte aus den Regionen<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Meilensteine <strong>2012</strong><br />

Alle Regionen konnten mit Zuwächsen zum insgesamt erfreulichen Geschäftsverlauf<br />

des Jahres <strong>2012</strong> beitragen. Ein hart erarbeiteter Erfolg, denn von den<br />

Restrukturierungs massnahmen waren alle <strong>Weleda</strong> Gesellschaften betroffen.<br />

Deutschland<br />

+3,0 %<br />

Niederlande<br />

–6,9 %<br />

Frankreich<br />

+3,2 %<br />

Schweden<br />

+13,5 %<br />

Tschechien<br />

+2,3 %<br />

Argentinien<br />

+15,0 %<br />

Spanien<br />

+8,9 %<br />

Italien<br />

–5,9 %<br />

USA<br />

+9,7 %<br />

Grossbritannien<br />

+5,5 %<br />

Österreich<br />

+19,1 %<br />

Neuseeland<br />

+1,3 %<br />

Chile<br />

+16,4 %<br />

Brasilien<br />

+14,2 %<br />

Schweiz<br />

+0,9 %<br />

Die Prozentangaben beziehen sich auf die<br />

Entwicklung der Marktleistung Inland gegenüber<br />

dem Vorjahr (in jeweiliger Landeswährung).<br />

In folgenden Ländern ist <strong>Weleda</strong> vertreten<br />

Europa<br />

Afrika<br />

Asien<br />

Amerika<br />

Australien<br />

Belgien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,<br />

Gross britannien, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,<br />

Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,<br />

Spanien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Zypern<br />

Ägypten, Marokko<br />

Georgien, Hong Kong, Indien, Israel, Japan, Malaysia, Südkorea, Taiwan, Vereinigte Arabische Emirate<br />

Argentinien, Brasilien, Chile, Kanada, Mexiko, Peru, USA<br />

Australien, Neuseeland<br />

24


Berichte aus den Regionen<br />

Die neuen <strong>Weleda</strong> Körperlotionen wurden <strong>2012</strong> in allen Regionen positiv empfangen. Oben: Journalistinnen erleben<br />

im renommierten Madrider Opernrestaurant La Favorita die Lotionen im Blindtest.<br />

Die Reorganisation der <strong>Weleda</strong> Gruppe im Jahr <strong>2012</strong> wirkte sich<br />

auch auf das Verhältnis der <strong>Weleda</strong> AG zu ihren 18 Mehrheitsbeteiligungen<br />

aus sowie auf die Vertriebspartner in den Exportmärkten.<br />

Mehrheitsbeteiligungen wie Partner <strong>und</strong> Märkte wurden neu in<br />

sechs Regionen zusammengefasst: D-A-CH (Deutschland, Österreich<br />

<strong>und</strong> Schweiz), Westeuropa (Frankreich, Benelux <strong>und</strong> Grossbritannien),<br />

Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa (Schweden, Russland,<br />

Tschechien <strong>und</strong> Exportmärkte), die Region Nordamerika (USA <strong>und</strong><br />

Exportmärkte), die Region Südamerika (Argentinien, Brasilien, Chile<br />

<strong>und</strong> Exportmärkte), Italien <strong>und</strong> Spanien <strong>und</strong> die Region Asien/<br />

Pazifik (Australien, Neuseeland <strong>und</strong> Exportmärkte).<br />

Die Umsatzentwicklung verlief in allen Regionen positiv,<br />

obschon in mehreren Märkten Wirtschaftskrisen das Konsumklima<br />

dämpften. Zur positiven Umsatzentwicklung der Naturkosmetik<br />

trug die erfolgreiche Einführung der neuen Pflegelotionen ganz<br />

wesentlich bei. Bei den Arzneimitteln steigerten Preiserhöhungen<br />

sowie eine Sortimentfokussierung den Umsatz. Trotz der Sanierungs-<br />

<strong>und</strong> Reorganisationsmassnahmen konnte <strong>Weleda</strong> die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

auch im Berichtsjahr <strong>2012</strong> weiterentwickeln<br />

<strong>und</strong> um setzen. In den Verb<strong>und</strong>unternehmen begleiteten ökologische<br />

<strong>und</strong> soziale Initiativen die Strategie.<br />

25


Berichte aus den Regionen<br />

REGION D-A-CH (Deutschland, Österreich, Schweiz)<br />

Der Umsatz in der D-A-CH-Region, die mehr als die Hälfte zum<br />

Gruppen umsatz beiträgt, konnte gegenüber 2011 um 5 Prozent<br />

gesteigert werden <strong>und</strong> übertraf damit die Erwartungen deutlich.<br />

Der Zusammenlegung der strategischen Geschäftsbereiche<br />

Naturkosmetik <strong>und</strong> Arzneimittel auf Gruppenebene folgend, wird<br />

auch in der Region D-A-CH die Marktbearbeitung der beiden<br />

Segmente gemeinsam geführt.<br />

Das Jahr brachte für die österreichische Niederlassung einschneidende<br />

Veränderungen mit sich: Servicefunktionen wie<br />

Marketing, Aussendienst <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienst wurden von Wien nach<br />

Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> Arlesheim verlagert.<br />

Die Arzneimittel-Umsätze konnten in allen drei Ländern<br />

zulegen – auch in Deutschland – trotz einer deutlichen Verringerung<br />

der Marketingausgaben. Umsatztreiber waren wie in den Vorjahren<br />

Fokusprodukte für die Selbstmedikation. Ausserdem wirkten<br />

sich Preiserhöhungen aus. Das Arzneimittel Iscador entwickelte<br />

sich in Deutschland weiterhin negativ. Gr<strong>und</strong> ist die Einschränkung<br />

der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen.<br />

Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Naturkosmetik<br />

hatte die Einführung der neuen <strong>Weleda</strong> Pflegelotionen in allen<br />

drei Ländern. In Deutschland <strong>und</strong> Österreich konnte durch die Erweiterung<br />

der Distributionskanäle zusätzlicher Umsatz erwirtschaftet<br />

werden.<br />

<strong>2012</strong> gab es erfreuliche Reaktionen auf die Qualität der<br />

<strong>Weleda</strong> Produkte: So wurden die neuen <strong>Weleda</strong> Pflegelotionen in<br />

Deutschland für den Glammy 2013 nominiert, <strong>und</strong> die Einführung<br />

der Gesichtspflegelinie erhielt den Top-Marken-Award der deutschen<br />

Lebensmittelzeitung. (Zu Nachhaltigkeitsthemen in den<br />

Ländern der D-A-CH-Region siehe Seiten 32 bis 47)<br />

Pierre Kappler<br />

Leiter Heilpflanzengarten, Schweiz<br />

Die Beschäftigung mit dem Heilpflanzenanbau,<br />

meine Beziehung zum Lebendigen,<br />

das stetige Bestreben zur Verbesserung<br />

unserer gemeinsamen Arbeit haben mir<br />

die Kraft gegeben, mich auch in unruhigen<br />

Zeiten auf meine Aufgaben zu konzentrieren.<br />

Die Arbeit mit den Pflanzen ist eine<br />

Investition in die Zukunft. Ich muss mit<br />

meiner Planung immer einen Schritt<br />

voraus sein. Das sollte uns Vorbild sein für<br />

unsere gesamte Arbeit im Unternehmen.<br />

26


Berichte aus den Regionen<br />

Patrick Delbecq<br />

Leiter Aussendienst, Frankreich<br />

In Zeiten von Veränderungen ist es nötig,<br />

die Arbeitsweisen schnell anzupassen.<br />

Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten,<br />

unseren Spitzenplatz im Handel<br />

gegenüber einer gewachsenen Konkurrenz<br />

zu wahren. Die erfolgreiche Einführung<br />

der Pflegelotionen beweist einmal<br />

mehr, dass wir mit unseren Innovationen<br />

erfolgreich sind. Im Vertrieb kann<br />

ich dazu beitragen, dass dieser Erfolg<br />

nachhaltig ist.<br />

REGION WESTEUROPA<br />

Der Umsatz in der Region Westeuropa, mit einem Viertel am<br />

Gesamtumsatz der <strong>Weleda</strong> Gruppe beteiligt, wuchs um mehr als<br />

3 Prozent. Dies ist unter den aktuellen Marktbedingungen<br />

zufrieden stellend. Neben einem schlechteren Konsumklima waren<br />

Umstrukturierungen <strong>und</strong> Kosteneinsparungen zu bewältigen. Im<br />

Zuge der Reorganisation der <strong>Weleda</strong> Gruppe wurde <strong>Weleda</strong> Frankreich<br />

zu einem Verb<strong>und</strong>unternehmen mit neuer Geschäftsleitung<br />

umstrukturiert.<br />

In Frankreich wird der Grossteil des Arzneimittel-Umsatzes<br />

über verschreibungspflichtige Produkte erwirtschaftet. <strong>Weleda</strong><br />

Frankreich investierte in die Fortbildung von Ärzten <strong>und</strong> konnte<br />

darüber die Anzahl der Verschreibungen erhöhen. Ausserdem<br />

verbesserten Preiserhöhungen die Erlöse.<br />

Die Arzneimittel-Verkäufe in England <strong>und</strong> Benelux nahmen<br />

insgesamt leicht zu. Zulassungen <strong>und</strong> Markteinführungen bei<br />

Produkten für die Selbstmedikation sowie Preiserhöhungen<br />

kompensierten dabei Rückgänge in anderen Segmentsteilen.<br />

In der gesamten Region wuchsen die Naturkosmetik-<br />

Umsätze mit der Einführung der <strong>Weleda</strong> Körperpflegelotionen <strong>und</strong><br />

der Männer Intensivpflege. Die Umsatzentwicklung verlief in Frankreich<br />

positiv, während in Grossbritannien sogar ein zweistelliges<br />

Wachstum erreicht werden konnte. In den Niederlanden wirkten sich<br />

die Einsparungen bei den Kampagnen negativ auf den Umsatz aus,<br />

während in Belgien erfreuliche Zuwächse verzeichnet werden konnten.<br />

Grossbritannien <strong>und</strong> Frankreich erhielten zahlreiche Preise<br />

für die Körperpflegelotionen, darunter erneut den renommierten<br />

Prix de la Beauté sowie den angesehenen Cosmetic Executive<br />

Women CEW Award.<br />

In dem bedeutenden Arbeitgeberranking Palmarès Employeurs<br />

wurde <strong>Weleda</strong> Frankreich zu einem der fünf attraktivsten<br />

Unternehmen im Osten Frankreichs gewählt. Beurteilt wurden<br />

Karriere, Arbeitgeber, Vielfalt <strong>und</strong> Management. Für die Befragten<br />

liegt die Stärke von <strong>Weleda</strong> im Umwelt engagement.<br />

27


Berichte aus den Regionen<br />

Region NORD-, Zentral-, OSTEUROPA<br />

Die Region Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa mit einem Umsatzanteil<br />

von knapp 4 Prozent konnte um 15 Prozent zulegen. Zum Wachstum<br />

trug die Neugründung von <strong>Weleda</strong> Russland ganz wesentlich<br />

bei. Diese Gesellschaft war bereits im Jahr ihrer Gründung profitabel.<br />

Positiv entwickelte sich die Naturkosmetik bei <strong>Weleda</strong> Schweden,<br />

unter anderem durch die Erschliessung neuer Vertriebswege.<br />

Die Exportmärkte der Region (20 Länder) zeigten ein unterschiedliches<br />

Bild. Während Israel <strong>und</strong> die Ukraine im Naturkosmetik-Segment<br />

deutlich wachsen konnten, entwickelten sich andere<br />

Märkte wie zum Beispiel Griechenland negativ.<br />

In Schweden <strong>und</strong> Tschechien waren die Arzneimittel-Umsätze<br />

rückläufig. Die Exportmärkte hielten sich insgesamt stabil.<br />

In Russland konnte der Umsatz verdreifacht werden, allerdings von<br />

einem noch sehr niedrigen Niveau ausgehend.<br />

In Russland <strong>und</strong> Schweden wurde jeweils ein neues Arzneimittel<br />

für die Selbstmedikation zugelassen.<br />

Die positive Umsatzdynamik in Schweden ist der Einführung<br />

der neuen <strong>Weleda</strong> Körperlotionen zu verdanken. Dazu konnten<br />

erstmalig zwei landesweite Apothekenketten für <strong>Weleda</strong> Produkte<br />

gewonnen werden. Der Erfolg auf dem russischen Markt basiert<br />

auch auf dem Ausbau des Vertriebs über Apotheken <strong>und</strong> über<br />

spezialisierte Babyläden. Die Zielgruppe der werdenden Mütter<br />

fühlte sich besonders angesprochen: Die <strong>Weleda</strong> Babylinie konnte<br />

auf den ersten Platz im russischen Naturkosmetik-Markt vorrücken.<br />

<strong>Weleda</strong> Schweden machte auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit<br />

Fortschritte. Das Abfallaufkommen konnte über ein umfassendes<br />

Recyclingsystem um 50 Prozent reduziert werden. Mit dem<br />

2011 ins Leben gerufenen <strong>Weleda</strong> Nachhaltigkeitsdarlehen wurde<br />

das Projekt Food for Thought unterstützt. Es fördert die Integration<br />

ausländischer Frauen in den Arbeitsmarkt.<br />

Dany César<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, Brasilien<br />

Neben der Zuständigkeit für Rechtsfragen<br />

bin ich bei <strong>Weleda</strong> Brasilien für die Gebiete<br />

Controlling, Finanzen, Supply Chain,<br />

Personalwesen <strong>und</strong> IT verantwortlich.<br />

Die Marke <strong>Weleda</strong> steht für Qualität <strong>und</strong><br />

Glaubwürdigkeit. Ich fühle daher die<br />

Verpflichtung, meine Aufgaben mit hoher<br />

Qualität zu erledigen. Über die professionelle<br />

Einstellung hinaus erfordert dies eine engagierte<br />

Zuwendung, die tief mit unseren<br />

Werten <strong>und</strong> unserer Mission verb<strong>und</strong>en sind.<br />

28


Berichte aus den Regionen<br />

REGION NORDAMERIKA<br />

Eine Steigerung des Umsatzes um 9 Prozent verzeichnete die<br />

Region Nordamerika, die dadurch einen Umsatzanteil von mehr<br />

als 4 Prozent aufweist. Hauptimpulse kamen aus dem Naturkosmetik-Segment,<br />

das mit über 10 Prozent wuchs. Damit wirkten<br />

sich die Investitionen der letzten drei Jahre in die Märkte der<br />

Region Nordamerika positiv aus. Die Arzneimittel erzielten nur<br />

wenig mehr als 10 Prozent des Gesamtumsatzes in dieser Region.<br />

Der Umsatz blieb stabil.<br />

Ein Schwerpunkt wurde im Berichtsjahr auf PR- <strong>und</strong><br />

Digital-Marketing-Aktivitäten gelegt. Bemerkenswert wuchsen<br />

<strong>2012</strong> die Onlineverkäufe der <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik. Naturkostläden<br />

bildeten in den USA <strong>und</strong> in Kanada weiterhin die Hauptvertriebskanäle.<br />

Die 2011 lancierte Gesichtspflegelinie ist <strong>2012</strong> deutlich<br />

gewachsen. Einen ähnlichen Erfolg für das Jahr 2013 versprechen<br />

die im vierten Quartal <strong>2012</strong> lancierten Körperpflegelotionen.<br />

Auch im Jahr <strong>2012</strong> engagierte sich <strong>Weleda</strong> Nordamerika<br />

vielfältig zum Thema Nachhaltigkeit. Auf politischer Ebene unterstützte<br />

sie die kalifornische «Right to Know»-Bewegung, welche<br />

eine Deklarationspflicht für genetisch veränderte Organismen in<br />

Lebensmitteln bewirken möchte.<br />

Die Liebe einer Mutter: Unter diesem Motto führte <strong>Weleda</strong> Nordamerika<br />

im Mai einen Foto- <strong>und</strong> Video-Wettbewerb in verschiedenen Social-Media-<br />

Kanälen durch. Mütter hatten die Möglichkeit, persönliche Momente<br />

mit sich <strong>und</strong> ihren Kindern festzuhalten <strong>und</strong> diese als Foto oder auf Video<br />

einzusenden. Zu gewinnen gab es unter anderem einen Jahresvorrat<br />

an <strong>Weleda</strong> Baby Produkten.<br />

29


Berichte aus den Regionen<br />

REGION SüDAMERIKA, ITALIEN, SPANIEN<br />

Umsatz <strong>und</strong> Profitabilität der Gesamtregion haben sich <strong>2012</strong> positiv<br />

entwickelt, trotz der seit vielen Jahren erstmalig rückläufigen<br />

Situation des umsatzstärksten Landes Italien. Südeuropa repräsentiert<br />

6 Prozent des <strong>Weleda</strong> Umsatzes, Südamerika 3 Prozent.<br />

Grösster Treiber für die positive Umsatzentwicklung der Region ist<br />

Brasilien. Hier konnte die im Jahr 2011 gestartete gr<strong>und</strong>legende<br />

Unternehmenssanierung für <strong>2012</strong> erfolgreich fortgesetzt <strong>und</strong> der<br />

Umsatz zweistellig gesteigert werden.<br />

Einen überdurchschnittlichen Anteil der Arzneimittel am<br />

Umsatz wiesen alle Länder der Region mit Ausnahme von Spanien<br />

auf. <strong>2012</strong> war geprägt von einem verstärkten Engagement in die<br />

Ausbildung von Ärzten in Form von Seminaren. Weiterhin wurden<br />

Ärztekongresse unterstützt <strong>und</strong> das Arzneimittel-Marketing für<br />

die Selbstmedikation professionalisiert. In Südamerika konnte <strong>2012</strong><br />

der Arzneimittel-Umsatz stark ausgebaut werden. Italien verzeichnete<br />

einen leichten Umsatzrückgang.<br />

Besonders durch die Wirtschaftskrise in Italien <strong>und</strong> Spanien<br />

bedingt, wurde der Naturkosmetik-Wettbewerb im Jahr <strong>2012</strong> härter.<br />

<strong>Weleda</strong> sah sich mit starken Rabattaktionen für Handel <strong>und</strong> Verbraucher<br />

konfrontiert. Auch die Verkaufsargumente des Markenumfelds<br />

verschärften sich. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ergaben erhebliche<br />

Einsparungen im Marketingbereich, wie in Italien notwendig<br />

geworden, neue Herausforderungen. Trotz der sehr angespannten<br />

Wirtschaftslage realisierte <strong>Weleda</strong> in Spanien ein zweistelliges<br />

Umsatzwachstum bei der Naturkosmetik, getrieben durch einen<br />

gezielten Vertriebsausbau im Apothekenkanal.<br />

Auch auf den südamerikanischen Märkten war die <strong>Weleda</strong><br />

Naturkosmetik erfolgreich. Insbesondere in Brasilien wirkte sich<br />

ein Mix aus integrierten Kampagnen <strong>und</strong> Social-Media-Aktivitäten<br />

positiv auf den Umsatz aus.<br />

In Brasilien gründeten Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen<br />

eine freiwillige Gruppe mit dem Namen <strong>Weleda</strong>Eco. Sie<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltiges Verhalten im Betrieb durch<br />

freiwillige Schulungen <strong>und</strong> gemeinsame Aktionen zu fördern.<br />

Der wichtigste italienische Preis für<br />

umwelt- <strong>und</strong> ökologiebewusste<br />

Produkte, der Premio Natura, ging<br />

<strong>2012</strong> an die <strong>Weleda</strong> Calendula-<br />

Babypflegelinie.<br />

Über die «Banco de Bosque»-<br />

Stiftung wird in Argentinien<br />

mit jedem Kauf einer Skin Food<br />

Creme ein Quadratmeter<br />

Urwald geschützt.<br />

30


Berichte aus den Regionen<br />

REGION ASIEN <strong>und</strong> PAZIFIK<br />

Bisher weisen die in dieser Region zusammengefassten Länder<br />

etwas mehr als 2 Prozent des Gesamtumsatzes der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

aus. Doch das Umsatzwachstum ist überdurchschnittlich mit mehr<br />

als 13 Prozent.<br />

Japan ist das umsatzstärkste Land der Region <strong>und</strong> gemeinsam<br />

mit dem südkoreanischen Markt mit plus 18 Prozent der Wachstumstreiber.<br />

<strong>Weleda</strong> Neuseeland konnte <strong>2012</strong> Arzneimittel-Preise<br />

<strong>und</strong> -Sortimente profitabel gestalten. Zum einen wurden die<br />

Arznei mittel-Preise <strong>und</strong> -Sortimente angepasst, zum anderen<br />

wurde die Produktion von Kleinmengen in Apotheken verlagert. Der<br />

Umsatz nahm um 2 Prozent zu.<br />

Trotz eines wettbewerbsintensiven Marktumfelds erreichte<br />

<strong>Weleda</strong> im Jahr <strong>2012</strong> den dritten Platz unter den Biokosmetik-Anbietern<br />

in Japan.<br />

Das <strong>Weleda</strong> Birken Cellulite-Öl – mit einer Goldmedaille beim<br />

Japan Beauty Award des Magazins «Vogue» ausgezeichnet – <strong>und</strong><br />

die Pflegelinie Mutter <strong>und</strong> Kind erhielten wichtige Preise in Japan.<br />

In Australien gewann <strong>Weleda</strong> den Green Lifestyle Award <strong>2012</strong>, der<br />

das Unternehmen für langfristige, faire Partnerschaften mit Lieferanten<br />

<strong>und</strong> für ethische Beschaffung auszeichnet.<br />

Hiroko Aoki<br />

PR Manager, Japan<br />

Um die Markenbekanntheit von <strong>Weleda</strong><br />

im japanischen Markt zu verbessern,<br />

vermittle ich Journalisten <strong>und</strong> Multiplikatoren<br />

den Wert der Marke.<br />

Und ich schaffe für Endverbraucher Möglichkeiten,<br />

unsere Produkte auszuprobieren.<br />

Birken-Cellulite-Öl zum Beispiel wird<br />

in Japan sehr geschätzt <strong>und</strong> wurde<br />

von zahlreichen Magazinen ausgezeichnet.<br />

Ich träume von dem Tag, an dem alle<br />

Familien in Japan <strong>Weleda</strong> verwenden.<br />

31


Nachhaltigkeit<br />

Strategie mit angepassten Handlungsfeldern<br />

Die einmalige <strong>Weleda</strong> Qualität entsteht durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.<br />

Der verantwortungsvolle <strong>und</strong> nachhaltige Umgang mit den Mitarbeitenden<br />

<strong>und</strong> der Natur trägt wesentlich dazu bei. Im Jahr <strong>2012</strong> sind zum ersten Mal in allen<br />

Mehrheitsbeteiligungen der <strong>Weleda</strong> AG umfassend Daten erhoben worden.<br />

Damit wird die Nachhaltigkeit bei <strong>Weleda</strong> noch transparenter.<br />

Überarbeitete Strategie<br />

2010 wurde die erste Version der Nachhaltigkeitsstrategie für<br />

<strong>Weleda</strong> entwickelt. Viele Vorhaben daraus sind umgesetzt worden.<br />

Seitdem hat sich die Strategie kontinuierlich weiterentwickelt. Ein<br />

Kernteam, bestehend aus den Verantwortlichen für die Umsetzung<br />

der Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen, hat Ende <strong>2012</strong>, auf<br />

Initiative des CEO <strong>und</strong> des Verwaltungsratspräsidenten, die<br />

Strategie auf Umsetzbarkeit <strong>und</strong> Relevanz geprüft <strong>und</strong> neu konzentriert.<br />

Die Strategie umfasst sieben Schwerpunkte, die für <strong>Weleda</strong><br />

eine besondere Bedeutung haben. Im Unterschied zur vorherigen<br />

Version wurde der Schwerpunkt «Platz zum Arbeiten <strong>und</strong> Leben»<br />

in «Engagement für Mitarbeitende» umbenannt, um das Wohl der<br />

Mitarbeitenden stärker ins Blickfeld zu rücken. Die Kommunikation<br />

von Nachhaltigkeitsthemen als Querschnittsfunktion wurde in alle<br />

Unternehmensthemen integriert. Neu wird das Thema «Unte r­<br />

nehmerische Verantwortung» explizit als Schwerpunkt in die<br />

Nachhaltigkeitsblume eingebettet: Ökologische, soziale <strong>und</strong> öko­<br />

nomische Zielsetzungen sollen künftig noch besser miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en werden. Im Jahr 2013 stehen die Themen «Biodiversität»<br />

<strong>und</strong> «Engagement für Mitarbeitende» im Mittelpunkt. Deshalb gibt<br />

es neu formulierte Ziele, die für das Unternehmen eine hohe Priorität<br />

besitzen (Ziele <strong>und</strong> Massnahmen Seiten 34 <strong>und</strong> 35).<br />

Interdisziplinärer Nachhaltigkeitskreis<br />

Seit <strong>2012</strong> tragen zwei Verantwortliche dafür Sorge, dass das<br />

Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen an Bedeutung gewinnt.<br />

Sie berichten direkt an den CEO. Ebenfalls <strong>2012</strong> wurde ein Nachhaltigkeitskreis<br />

unter dem Vorsitz des CEO ins Leben gerufen. Mitglieder<br />

sind neben der Geschäftsleitung <strong>und</strong> dem Vorsitzenden des<br />

Verwaltungsrats die oberste Führungsebene <strong>und</strong> die Bereichsleiter.<br />

Dieser Kreis stellt die Weichen für zukünftige Ziele <strong>und</strong> leitet die<br />

entsprechenden Massnahmen ein. Dank der verbesserten interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit kann der Leitgedanke der Nachhaltigkeit<br />

noch stärker als bisher die Unternehmensstrategie von<br />

<strong>Weleda</strong> prägen.<br />

Sparsamer<br />

Umgang<br />

mit Wasser<br />

Klimaneutralität<br />

Biodiversität<br />

<strong>und</strong> Rohstoffbeschaffung<br />

Nachhaltige<br />

Verpackungen<br />

Corporate-<br />

Sustainability-<br />

Strategie<br />

Fairer<br />

Handel<br />

Engagement für<br />

Mitarbeitende<br />

Unternehmerische<br />

Verantwortung<br />

Die Nachhaltigkeitsstrategie umfasst sieben zentrale Handlungsfelder.<br />

Lavendelprojekt in Mencini, Moldawien:<br />

In dem aufstrebenden Land züchtet ein Anbauer in<br />

fruchtbarer, schwarzer Erde besten Bio-Lavendel.<br />

Seine tiefblauen Blüten enthalten ätherische Öle, die<br />

<strong>Weleda</strong> zur Parfümierung von r<strong>und</strong> 50 Produkten<br />

verwendet. Die gute Partnerschaft bringt ein kleines<br />

Unternehmen zum Blühen <strong>und</strong> <strong>Weleda</strong> Produkte zum<br />

Duften. Zur Erntezeit wird der Lavendel sorgfältig von<br />

Hand gepflückt. Mehr zu diesem Projekt auf Seite 39.<br />

32


Nachhaltigkeit<br />

Ziele <strong>und</strong> Massnahmen<br />

Im Zentrum der <strong>Weleda</strong> Nachhaltigkeitsstrategie stehen Ziele, die das Kerngeschäft<br />

von <strong>Weleda</strong> betreffen. Die Übersicht zeigt, welche Leistungen erbracht werden konnten<br />

<strong>und</strong> wie die neuen Zielsetzungen aussehen. Die genannten Ziele <strong>und</strong> Massnahmen<br />

setzen die im Jahr <strong>2012</strong> angepasste Nachhaltigkeitsstrategie um.<br />

ÖKONOMISCHE VERANTWORTUNG<br />

Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />

Neues Ziel<br />

Kennzahlen zur Wirtschaftsleistung aufstellen<br />

Neues Ziel<br />

Weiterentwicklung Risikomanagement<br />

Neues Ziel<br />

Verbesserung der Ertragssituation im Bereich<br />

Arzneimittel<br />

Kennzahlen für die interne <strong>und</strong> externe<br />

Berichterstattung formuliert. Neugestaltung der<br />

Wertschöpfungsrechnung<br />

Messung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der Kennzahlen<br />

Überarbeitung des gruppenweiten Risikomanagements<br />

mit Fokus auf die weitere Minimierung von<br />

Geschäftsrisiken <strong>und</strong> Nutzung von Chancen<br />

Überarbeitung der Arzneimittelstrategie zur<br />

nach haltigen Sicherung der Verfügbarkeit<br />

anthroposophischer Arzneimittel<br />

Ziel erfüllt<br />

Ziel teilweise erfüllt<br />

Ziel nicht erfüllt<br />

Zielerfüllung noch unbekannt<br />

SOZIALE VERANTWORTUNG<br />

Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />

Validierung aller Rohstoff-Lieferanten gemäss des<br />

<strong>Weleda</strong> Fair-Trade-Standards (UEBT) bis 2014<br />

Jährliche zusätzliche Zertifizierung ausgewählter<br />

Lieferanten nach offiziellem Fair-Trade-Standard<br />

Jährliche Unterstützung von zwei sozialen<br />

Projekten im Rahmen von <strong>Weleda</strong> Anbauprojekten<br />

Definition bereichsspezifischer Nachhaltigkeitsthemen<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für das Engagement der<br />

Mitarbeitenden im Jahr <strong>2012</strong><br />

Jährliche Angebote zur Nachhaltigkeitsschulung<br />

Unterstützung/Honorierung freiwilliger Aktivi täten<br />

von Mitarbeitenden<br />

Neues Ziel<br />

Angebote zum Ges<strong>und</strong>heitsmanagement an allen<br />

Standorten einrichten<br />

Benötigte Daten wurden von 60 Prozent der<br />

Lieferanten erhoben <strong>und</strong> bewertet<br />

Es wurden keine Lieferanten zusätzlich<br />

zertifiziert<br />

Der Aufbau einer Krankenstation in Moldawien<br />

<strong>und</strong> der Bau eines Kindergartens in der Türkei<br />

wurden unterstützt<br />

Teilerstellung eines internationalen Umwelthandbuchs<br />

mit bereichsspezifischer Ausrichtung<br />

Schulungen für den Aussendienst abgehalten<br />

<strong>und</strong> Informationen bei Mitarbeiterveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> -einführungen vermittelt<br />

Einzelengagement von Mitarbeitenden für<br />

gemeinnützige Aktionen wurde unterstützt<br />

Neue Rohstoff-Lieferanten müssen den <strong>Weleda</strong><br />

Fair-Trade-Standard (UEBT) erfüllen; die Risikobewertung<br />

bestehender Lieferanten wird kon tinuierlich<br />

fortgesetzt<br />

Dieses Ziel wird nicht fortgeführt; <strong>Weleda</strong> ist<br />

Mitglied bei UEBT <strong>und</strong> bearbeitet das Thema intern<br />

Das Ziel wird fortgeführt<br />

Fertigstellung des internationalen Umwelthandbuchs<br />

Schulungen <strong>und</strong> Informationsveranstaltungen zur<br />

Nachhaltigkeit werden fortgeführt<br />

Dieses Ziel wird nicht fortgeführt; kein Schwerpunkt<br />

der Nachhaltigkeits- <strong>und</strong> Personalstrategie<br />

Harmonisierung der Angebote in Deutschland,<br />

Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz; ein Baustein-Konzept<br />

wird für die <strong>Weleda</strong> Gruppe erarbeitet<br />

34


Nachhaltigkeit<br />

Myriam Héron<br />

Internationales Qualitätsmanagement, Deutschland<br />

Qualität ist das A <strong>und</strong> O der <strong>Weleda</strong> Produkte. Gerade<br />

in einer Phase der Veränderungen ist es wichtig,<br />

die Werte des Unternehmens zu bekräftigen.<br />

Ich finde es ein gutes Zeichen, dass wir in dieser Zeit<br />

Mitglied der Union for Ethical Biotrade geworden<br />

sind. Ich will mich dafür einsetzen, dass <strong>Weleda</strong> als<br />

Pionier für ethische <strong>und</strong> ökologische Werte strahlt.<br />

Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />

Neues Ziel<br />

Unterstützende Programme für Mitarbeitende in<br />

allen Lebenssituationen anbieten<br />

Gleiche Karriere- <strong>und</strong> Verdienstchancen für<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen bis zum Jahr 2014 sicherstellen<br />

<strong>2012</strong> wurden Vorarbeiten für die Einführung<br />

des Vergütungssystems geleistet<br />

Anpassung des Projekts «We care – Beruf <strong>und</strong><br />

Betreuung vereinbaren» für die Schweizer<br />

Mitarbeitenden<br />

Einführung eines Vergütungssystems, das<br />

Transparenz <strong>und</strong> Chancengleichheit fördert<br />

Neues Ziel<br />

Nachhaltigkeitsziele in den Zielvereinbarungen für<br />

Führungskräfte verankern<br />

Nachhaltigkeitsziele als Teil der jährlichen Zielvereinbarungen<br />

von Führungskräften aufnehmen<br />

ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG<br />

Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />

Evaluierung aller Rohstofflieferanten gemäss des<br />

<strong>Weleda</strong> Umweltstandards bis 2014<br />

Erhöhung des Bioanteils pflanzlicher Rohstoffe auf<br />

minimal 80 Prozent bis zum Jahr 2015<br />

Reduzierung der Energieintensität um 5 Prozent<br />

pro Jahr<br />

Reduzierung der Wasserintensität um 5 Prozent<br />

pro Jahr<br />

Implementierung eines Wasser-Fussabdruck-<br />

Modells zusammen mit den Lieferanten für <strong>2012</strong><br />

Lohnhersteller müssen seit <strong>2012</strong> ISO-14001-<br />

zertifiziert sein. Interne Einkaufskriterien<br />

wurden für <strong>Weleda</strong> erstellt<br />

Steigerung des Bioanteils um 4 auf 77 Prozent<br />

Die Energieintensität konnte um 5 Prozent<br />

reduziert werden<br />

Die Wasserintensität konnte um 2,7 Prozent<br />

reduziert werden<br />

Ziel wurde nicht erreicht<br />

Spezifische Nachhaltigkeitskriterien werden für<br />

alle Lieferantengruppen erstellt, aufbauend auf<br />

den Einkaufskriterien im Einkaufshandbuch<br />

Ziel wird fortgeführt<br />

Ziel wird fortgeführt mit einer jährlichen Zielsetzung<br />

von 3 Prozent (Anpassung nötig, da das Einsparpotenzial<br />

wegen bereits realisierter Massnahmen geringer ist)<br />

Ziel wird fortgeführt<br />

Ziel wird 2013 nicht weitergeführt aufgr<strong>und</strong> der<br />

Neuausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie für<br />

2013 (Seite 32)<br />

Projekte mit Lieferanten in wasserarmen Ländern<br />

bis 2013 auflegen<br />

<strong>2012</strong> wurde kein Projekt gestartet Ziel wird 2013 nicht weitergeführt aufgr<strong>und</strong> der<br />

Neuausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie für<br />

2013 (Seite 32)<br />

Untersuchung ökologischer, kreislauffähiger<br />

Naturkosmetik-Verpackungen im Jahr <strong>2012</strong><br />

Reduzierung der Abfallintensität um 5 Prozent<br />

pro Jahr<br />

Neues Ziel<br />

Einführung eines Mobilitätsmanagements<br />

Die Untersuchungen sind abgeschlossen<br />

Die Abfallintensität konnte um 6,7 Prozent<br />

verringert werden<br />

2013 wird eine nachhaltige Verpackungsstrategie<br />

erstellt; daraus sollen konkrete Ziele <strong>und</strong> Massnahmen<br />

entwickelt werden<br />

Ziel wird fortgeführt<br />

Gesamtkonzept für das internationale Mobilitätsmanagement<br />

(Reisen, Pendeln) wird erstellt<br />

35


Nachhaltigkeit<br />

Soziale Nachhaltigkeit: starke Vielfalt<br />

Es war <strong>und</strong> ist für <strong>Weleda</strong> selbstverständlich, als gesellschaftlicher Akteur<br />

soziale Verantwortung zu übernehmen. Dies betrifft alle Partner <strong>und</strong> Gruppen,<br />

mit denen das Unternehmen in Beziehung steht.<br />

Mitarbeitende<br />

Nachhaltiges Wirtschaften bildet die Gr<strong>und</strong>lage für sichere Arbeitsplätze<br />

<strong>und</strong> langfristige Beschäftigungsverhältnisse. Sparsam <strong>und</strong><br />

sinnvoll mit den Ressourcen umzugehen, ist der Führungsebene<br />

von <strong>Weleda</strong> deshalb ein wichtiges Anliegen. Dies gelingt, wenn die<br />

Menschen gut <strong>und</strong> professionell zusammenarbeiten können <strong>und</strong><br />

wenn Führungskräfte ihre Aufgabe sozial <strong>und</strong> fachlich kompetent<br />

erfüllen. Dazu befähigt <strong>Weleda</strong> ihre Mitarbeitenden über eine nachhaltige<br />

Personalentwicklung, das heisst durch ein umfangreiches<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramm. Auch die Angebote für<br />

die Balance von Berufs- <strong>und</strong> Familienleben gehören zu diesem<br />

Konzept.<br />

einen Teil ihrer sozialen Verantwortung. Diese Berufsgruppen<br />

legen die Basis für die benötigten Rohstoffe in der gewünschten<br />

Qualität. <strong>Weleda</strong> gestaltet eine Zusammenarbeit, die über das reine<br />

Anbauprojekt hinausgeht. Dies gilt vor allem in Regionen, die in<br />

ihrer wirtschaftlichen Entwicklung benachteiligt sind. Die <strong>Weleda</strong><br />

Anbauprojekte bieten der Landbevölkerung verlässliche Einkommen<br />

<strong>und</strong> können dazu beitragen, die Landflucht einzudämmen.<br />

Verbraucher<br />

Die soziale Verantwortung von <strong>Weleda</strong> findet schliesslich ihren<br />

Ausdruck in Produkten, die ihre Verwender bei inneren <strong>und</strong> äusseren<br />

Heilungsprozessen unterstützen.<br />

Nachbarschaft<br />

Ein Unternehmen gedeiht am besten in einem ges<strong>und</strong>en sozialen<br />

Umfeld. Die <strong>Weleda</strong> Geschäfts- <strong>und</strong> Produktionsbetriebe empfinden<br />

Verantwortung für die Orte, an denen sie tätig sind. <strong>Weleda</strong><br />

pflegt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />

lokalen Behörden <strong>und</strong> Initiativen.<br />

Lieferanten<br />

Eine hohe Bedeutung hat die faire Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kooperation<br />

mit Bauern, Kooperativen <strong>und</strong> Sammlern. Hierin sieht <strong>Weleda</strong><br />

Engagement für Mitarbeitende<br />

Im Berichtsjahr stand bei der Mitarbeiterentwicklung das Veränderungsmanagement<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Eine grosse Herausforderung<br />

– besonders für ein Unternehmen wie <strong>Weleda</strong>. Mitarbeiterentwicklung<br />

bedeutet Investition in fachliche <strong>und</strong> soziale Kompetenz.<br />

Deshalb engagiert sich <strong>Weleda</strong> wie bisher intensiv auf diesem Gebiet.<br />

<strong>Weleda</strong> bietet eine Vielzahl an Programmen <strong>und</strong> Massnahmen,<br />

um Mitarbeitende in ihren Lebens- <strong>und</strong> Arbeitssituationen zu<br />

unterstützen <strong>und</strong> zu fördern. Dies hat weltweit Gültigkeit.<br />

<strong>Weleda</strong> Deutschland ist die grösste Niederlassung mit den<br />

«Beruf <strong>und</strong> Betreuung vereinbaren»<br />

Die Bevölkerung in den Industrienationen wird immer älter, <strong>und</strong> immer mehr Personen sind für die<br />

Betreuung eines Familienmitgliedes verantwortlich. So auch Gisela Merz, die seit über zwölf Jahren<br />

in der Qualitätssicherung bei <strong>Weleda</strong> im deutschen Schwäbisch Gmünd arbeitet. Dort ist sie als Projektleiterin<br />

für das <strong>Weleda</strong> Dokumenten-Management-System zur Qualitätssicherung verantwortlich<br />

<strong>und</strong> koordiniert das Change Management. Zusätzlich zu ihrer Arbeit bei <strong>Weleda</strong> betreut Gisela Merz<br />

ihren 87-jährigen Vater. Dabei kann sie auf die Unterstützung von <strong>Weleda</strong> bauen.<br />

2010 wurde das Programm «WE CARE – Beruf <strong>und</strong> Betreuung vereinbaren» ins Leben gerufen.<br />

Es bietet Mitarbeitenden Unterstützung bei der Wahrnehmung ihrer Betreuungsverantwortung. Dazu<br />

werden Informationsveranstaltungen organisiert <strong>und</strong> bei Bedarf im Dialog mit der Führungskraft<br />

individuelle Arbeitszeitlösungen gesucht. Gisela Merz trifft sich regelmässig mit Kollegen zu einer<br />

Austauschr<strong>und</strong>e. Sie ist zudem in der WE CARE-Arbeitsgruppe engagiert <strong>und</strong> steht als Ansprechpartnerin<br />

zur Verfügung. Die Angebote seien laut Gisela Merz eine grosse Hilfe, um die Belastung der<br />

Betreuung <strong>und</strong> Pflege mit der Arbeit im Unternehmen zu vereinbaren: «Ein Beispiel, das Schule<br />

machen sollte.»<br />

36


Nachhaltigkeit<br />

Mitarbeitende<br />

per 31.12.<strong>2012</strong><br />

Region<br />

D-A-CH<br />

West -<br />

europa<br />

Nord-,<br />

Zentral <strong>und</strong><br />

Ost europa<br />

Nord -<br />

amerika<br />

Südamerika,<br />

Italien,<br />

Spanien<br />

Asien/<br />

Pazifik<br />

Gesamtzahl der Mitarbeitenden 1 305 532 52 37 257 53<br />

Anzahl der männlichen Mitarbeitenden 436 142 12 9 84 25<br />

Anzahl der weiblichen Mitarbeitenden 869 390 40 28 173 28<br />

* Aus rechtlichen Gründen darf<br />

die Beschäftigung nach Altersgruppen<br />

nicht offengelegt<br />

werden.<br />

Art der Beschäftigung<br />

Vollzeitkräfte 906 353 38 30 225 28<br />

Teilzeitkräfte 399 179 14 7 32 25<br />

davon Praktikanten, Auszubildende,<br />

geringfügig Beschäftigte, Volontäre<br />

Beschäftigte nach Altersgruppen<br />

73 6 0 2 7 2<br />

bis 30 Jahre 245 85 9 * 62 *<br />

31 bis 50 Jahre 780 336 35 * 163 *<br />

51 bis 60 Jahre 240 99 5 * 25 *<br />

über 60 Jahre 40 12 3 * 7 *<br />

Erläuterung zu den Regionen:<br />

D-A-CH: Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz<br />

Westeuropa: Frankreich, Grossbritannien,<br />

Benelux (Niederlande,<br />

Belgien)<br />

Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa:<br />

Schweden, Russland, Tschechien<br />

(inkl. Slowakei)<br />

Nordamerika: USA<br />

Südamerika, Italien, Spanien:<br />

Argentinien/Chile, Brasilien,<br />

Italien, Spanien<br />

Asien/Pazifik: Australien,<br />

Neuseeland<br />

meisten Programmen. Aber auch in anderen Ländern wird <strong>Weleda</strong><br />

als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen. In einem Arbeitgeberranking<br />

in Frankreich wurde <strong>Weleda</strong> <strong>2012</strong> zu einem der fünf attraktivsten<br />

Unternehmen im Osten Frankreichs gewählt. Für die<br />

Befragten lag die Stärke des Unternehmens im Umweltengagement.<br />

Die Balance von Berufs- <strong>und</strong> Familienleben zu ermöglichen,<br />

ist ein Kernanliegen von <strong>Weleda</strong>. Die Angebote sollen in den nächsten<br />

Jahren verbessert <strong>und</strong> auf weitere Länder ausgeweitet werden.<br />

<strong>Weleda</strong> Deutschland wurde für ihr umfangreiches Angebot bereits<br />

mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr <strong>2012</strong> wurde das Zertifikat «Audit<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie» erfolgreich reauditiert. In Ländern wie den USA,<br />

die wenig gesetzliche Regelungen kennen, ist <strong>Weleda</strong> als familienfre<strong>und</strong>liches<br />

Unternehmen bekannt, das Frauen die Rückkehr ins<br />

Berufsleben erleichtert (Porträt unten).<br />

Zum Aufgabengebiet der Nachhaltigkeit gehört auch der<br />

Arbeitsschutz. <strong>Weleda</strong> möchte ihren Mitarbeitenden eine sichere<br />

Arbeitsumgebung bieten. Unfallverhütung im Arbeitsalltag <strong>und</strong> die<br />

Vermeidung berufsbedingter Erkrankungen haben hohe Priorität.<br />

Die drei Standorte Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> Deutschland arbeiten<br />

dazu eng zusammen.<br />

«<strong>Weleda</strong> ist das richtige Unternehmen»<br />

Seit 2009 ist Carrie Ruehlman als Kommunikationsmanagerin bei <strong>Weleda</strong> Nordamerika tätig. Sie ist<br />

verantwortlich für Public Relations <strong>und</strong> Herausgeberin des <strong>Weleda</strong> K<strong>und</strong>enmagazins Nordamerika.<br />

Ursprünglich hat Carrie Ruehlman <strong>Weleda</strong> als K<strong>und</strong>in kennengelernt. Nach einem Auslandsaufenthalt<br />

<strong>und</strong> der Rückkehr in die USA hatte sie die Möglichkeit, ins Unternehmen einzusteigen. Für Carrie Ruehlman<br />

ist ihr Job eine Traumstelle. Nicht nur weil sie eine hohe Übereinstimmung zwischen ihren Werten<br />

<strong>und</strong> den Werten von <strong>Weleda</strong> sieht, sondern weil <strong>Weleda</strong> sie auch in ihrer aktuellen Lebenssituation<br />

unterstützt.<br />

<strong>2012</strong> wurde ihr erstes Kind geboren. Carrie Ruehlman geniesst eine für die Verhältnisse in den<br />

USA lange Mutterschutzzeit von vier Monaten. Ausserdem hat sie die Möglichkeit, zwei Tage pro Woche<br />

von zu Hause aus zu arbeiten. In der Übergangsphase vom Mutterschaftsurlaub zurück in die Arbeitswelt<br />

hat <strong>Weleda</strong> ihr durch eine flexible Arbeitseinteilung die Rückkehr erleichtert. Diese Flexibilität<br />

kann sie auch nutzen, wenn ihre Tochter krank sein sollte. Nicht nur deshalb sagt Carrie Ruehlman:<br />

«<strong>Weleda</strong> ist das richtige Unternehmen für mich.»<br />

37


Nachhaltigkeit<br />

PERSONALENTWICKLUNG UND<br />

KULTUR- & IDENTITÄTSMANAGEMENT BEI WELEDA<br />

Ein Interview mit Heidi Stocker,<br />

Leiterin Personalwesen <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Was verstehen Sie bei <strong>Weleda</strong> unter Personalentwicklung, <strong>und</strong><br />

was wird angeboten?<br />

<strong>Weleda</strong> versteht sich als Ort menschlicher Entwicklung an gemeinsamen<br />

Aufgaben. Die Personal entwicklung hilft den Mitarbeitenden,<br />

die aktuellen <strong>und</strong> künftigen Anforderungen besser zu bewältigen.<br />

Der Einzelne soll im Sinne des Ganzen handeln können <strong>und</strong><br />

sich gleichzeitig vom Ganzen getragen fühlen.<br />

Wir bieten drei Bausteine an: Die betriebliche Ausbildung,<br />

die <strong>Weleda</strong> Akademie mit Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsangeboten <strong>und</strong><br />

einen Trainer-Berater-Pool. Die <strong>Weleda</strong> Werte sollen im Alltag nachhaltig<br />

wirken. Deshalb haben wir den Bereich Kultur- <strong>und</strong> Identitätsmanagement<br />

organisatorisch neu gefasst. Die Orientierung an<br />

gemeinsamen Werten ist insbesondere in unruhigen Zeiten wichtig.<br />

Hat sich die Restrukturierung auf die Mitarbeiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterpflege ausgewirkt? Gibt es gr<strong>und</strong>legende Neuigkeiten?<br />

Die Restrukturierung hat zunächst verunsichert, aber vieles in Bewegung<br />

gesetzt <strong>und</strong> schliesslich Positives bewirkt. Auch im<br />

Personalwesen haben wir alles auf den Prüfstand gestellt, um<br />

Bewährtes zu erhalten <strong>und</strong> dort weiterzuentwickeln, wo sich<br />

Anforder ungen <strong>und</strong> Fragestellungen verändert haben. So haben<br />

wir beispielsweise die Schulungsangebote «Führungskompetenz»<br />

<strong>und</strong> «Das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument» weitgehend<br />

beibehalten – werden aber neue Instrumente entwickeln wie<br />

zum Beispiel eine verbindliche «<strong>Weleda</strong> Führungslizenz» <strong>und</strong> die<br />

«Supervisionsgruppen Führungskompetenz». Wieder aufgelegt<br />

werden die Seminare «Curriculum Identität <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>werte von<br />

<strong>Weleda</strong>», ebenso eine Programmreihe «Anthroposophie im Dialog»,<br />

verantwortet vom Kultur- <strong>und</strong> Identitäts management.<br />

Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit im Personalwesen?<br />

Darunter verstehe ich die Entwicklung <strong>und</strong> Pflege einer Zusammenarbeit,<br />

die geprägt ist von einem achtsamen Umgang mit uns<br />

selbst <strong>und</strong> miteinander – mit positiver Wirkung bis hin zu unserem<br />

K<strong>und</strong>en. Dabei sollen die Werte Verantwortung, Vertrauen <strong>und</strong><br />

Vorbild zunehmend zur gemeinsamen Orientierung dienen.<br />

Nachhaltigkeit im Personalwesen heisst für mich auch, dass wir<br />

eine Kultur der Verbindlichkeit fördern – aber auch in der Führung<br />

<strong>und</strong> der Zusammenarbeit einfordern. Jeder Einzelne ist verantwortlich<br />

dafür, dass <strong>Weleda</strong> auch in Zukunft ein Top-Arbeitgeber <strong>und</strong><br />

ein Unternehmen mit Strahlkraft bleibt.<br />

38


Nachhaltigkeit<br />

FAIRER HANDEL UND UMGANG MIT LIEFERANTEN<br />

2011 hat <strong>Weleda</strong> damit begonnen, einen externen Standard für Fair<br />

Trade zu implementieren. Dies wurde im Jahr <strong>2012</strong> fortgeführt.<br />

Damit bekräftigt <strong>Weleda</strong> das Bekenntnis <strong>und</strong> die Ernsthaftigkeit<br />

eines fairen Umgangs mit ihren Lieferanten. Der Standard wurde<br />

von der externen Organisation Union for Ethical Biotrade (UEBT)<br />

erarbeitet. Faire Partnerschaften <strong>und</strong> die gerechte Verteilung von<br />

genetischen Ressourcen (Access and Benefit Sharing) sind neben<br />

der Biodiversität Gr<strong>und</strong>pfeiler des UEBT-Standards.<br />

Mit UEBT besteht eine enge Zusammenarbeit, die Organisation<br />

unterstützt <strong>Weleda</strong> tatkräftig mit ihrer Expertise. So konnte<br />

<strong>2012</strong> ein Trainingsworkshop mit der Beteiligung von UEBT für alle<br />

in das Thema involvierten Mitarbeitenden der Standorte Arlesheim,<br />

Hu ningue <strong>und</strong> Schwäbisch Gmünd angeboten werden. Seit 2013<br />

ist der UEBT-Standard auch Kriterium für die Lieferantenfreigabe.<br />

Seit Oktober 2011 ist <strong>Weleda</strong><br />

Vollmitglied der UEBT.<br />

Partnerschaft zum Wohle aller: Lavendelanbau<br />

in Moldawien<br />

Seit 2005 besteht eine Kooperation zwischen <strong>Weleda</strong> <strong>und</strong><br />

dem Partnerunternehmen Resanco in Moldawien. Hier wird<br />

Lavendel in biologischer Qualität angebaut <strong>und</strong> destilliert.<br />

Das gewonnene ätherische Öl ist für seine entspannende<br />

Wirkung bekannt <strong>und</strong> wird in r<strong>und</strong> 50 <strong>Weleda</strong> Produkten zur<br />

Parfümierung eingesetzt. Dank einer Spende von <strong>Weleda</strong> in<br />

Höhe von 20 000 Euro konnten im Jahr <strong>2012</strong> eine Sozial- <strong>und</strong><br />

Krankenstation sowie ein Fussballplatz eingeweiht werden –<br />

ein Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung der Region.<br />

Die Gründer des Unternehmens Resanco haben die<br />

alte Tradition des Lavendelanbaus in der Region erfolgreich<br />

wiederbelebt. 200 Bauernfamilien sind inzwischen am Projekt<br />

beteiligt. Mittlerweile können die Bauern durch den<br />

Lavendelanbau einen festen Bestandteil ihres Einkommens<br />

erzielen.<br />

Eine medizinische Versorgung war im Dorf bisher<br />

nicht vorhanden, die Anbindung an die nächstgrössere Stadt<br />

mühsam <strong>und</strong> langwierig. Hauptsächlich ältere Menschen<br />

hatten deshalb kaum Zugang zur medizinischen Gr<strong>und</strong>versorgung.<br />

Mit der finanziellen Hilfe von <strong>Weleda</strong> konnten jetzt<br />

zwei Behandlungsräume eingerichtet werden. Ein bis zwei<br />

Mal pro Woche besuchen ein Arzt <strong>und</strong> eine Krankenschwester<br />

das kleine Dorf.<br />

Lavendelprojekt in Mencini, Moldawien:<br />

Einweihung der Sozial- <strong>und</strong> Krankenstation<br />

39


Nachhaltigkeit<br />

Ökologische Nachhaltigkeit: mehr Transparenz<br />

Ein Kernwert von <strong>Weleda</strong> ist die Verantwortung für die Umwelt. Die <strong>2012</strong> eingeführten<br />

verbindlichen Standards zur Evaluierung der Rohstofflieferanten wirken<br />

sich positiv auf den Schutz der Biodiversität aus. Die Verbrauchsintensität für<br />

Energie, Wasser, Verpackung <strong>und</strong> Abfall konnte weiter gesenkt werden.<br />

Schutz der Biodiversität<br />

Die ökologische Verantwortung von <strong>Weleda</strong> hat Tradition. Rudolf<br />

Steiner, Begründer der Anthroposophie <strong>und</strong> Gründer des Unternehmens<br />

<strong>Weleda</strong>, vermittelte seine Ideen zu einer Erneuerung der Heilkunst<br />

<strong>und</strong> zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft zur gleichen<br />

Zeit. Die Besonderheit der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise:<br />

Sie erhöht sowohl die Bodenfruchtbarkeit als auch die Biodiversität.<br />

<strong>Weleda</strong> Produkte bestehen überwiegend aus natürlichen<br />

<strong>und</strong>, wo dies nicht möglich ist, aus naturnahen (d. h. natürlichen<br />

Stoffen, die chemisch modifiziert wurden) Rohstoffen, die weltweit<br />

eingekauft werden. Wichtiges Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

ist, die biologische Vielfalt zu erhalten <strong>und</strong> die Rohstoffquellen<br />

nachhaltig zu nutzen.<br />

Instrumente des Biodiversitätsmanagements<br />

Bei der Umsetzung der Umweltstrategie setzt <strong>Weleda</strong> verschiedene<br />

Instrumente ein: die intern entwickelte <strong>und</strong> gruppenweit implementierte<br />

Biodiversitätsrichtlinie, aber auch externe Instrumente<br />

wie das EMAS-zertifizierte Umweltmanagement<br />

(Environmental Management and Audit Scheme, EU-Öko-Audit)<br />

<strong>und</strong> den im Oktober 2011 auf Gruppenebene verankerten<br />

UEBT-Standard (Union for Ethical Biotrade). Die Massnahmenpläne<br />

beeinflussen die Biodiversität im Unternehmen wie auch entlang<br />

der Lieferketten positiv.<br />

Ein wichtiges Instrument zur direkten Förderung der biologischen<br />

Vielfalt ist die Umstellung konventionell bewirtschafteter<br />

Flächen auf biologischen Landbau. Im Jahr <strong>2012</strong> wurden für<br />

die Rohstofferzeugung 84 Prozent der Flächen biologisch <strong>und</strong> biologisch-dynamisch<br />

bewirtschaftet.<br />

Der schonende <strong>und</strong> achtsame Umgang mit Ressourcen ist<br />

angesichts einer wachsenden Bevölkerung <strong>und</strong> der Ressourcenknappheit<br />

ein zentrales Ziel von <strong>Weleda</strong>. Im ersten Strategieprozess<br />

im Jahr 2010 wurden die Themen Klimaneutralität, Wasser <strong>und</strong><br />

nachhaltige Verpackungen nach einer Stakeholderbefragung als<br />

Fokusthemen auf Gruppenebene definiert. Diese Fokusthemen<br />

<strong>und</strong> dafür festgelegte Massnahmen werden weiterhin verfolgt. Mit<br />

der Neufokussierung <strong>und</strong> Überarbeitung im Berichtsjahr wurde Biodiversität<br />

für das Jahr 2013 als Schwerpunktthema definiert (Seite 32).<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Rohstoffe in Tonnen<br />

konventionell<br />

biologisch,<br />

biol.-dyn.<br />

Bioanteil<br />

in %<br />

konventionell<br />

biologisch,<br />

biol.-dyn.<br />

Bioanteil<br />

in %<br />

Pflanzliche Rohstoffe 1 592,1 1 632,6 73 454,2 1 523,1 77<br />

Tierische Rohstoffe 2 135,9 32,1 19 128,0 6,3 5<br />

Mineralien 3 42,9 28,8<br />

Naturnahe Rohstoffe 4 580,0 1 025,1<br />

Anorganische Rohstoffe <strong>und</strong> Metalle 5 184,1 172,5<br />

Fossile organische Rohstoffe 6 4,4 2,9<br />

Biotechnologisch erzeugte Rohstoffe 7 0 18,3<br />

1<br />

mit pflanzlichen Quellstoffen, Stärke, Emulgatoren u. Ä.<br />

5<br />

Kieselige Quellstoffe, Kreide, Metalle zur Arzneimittel-Herstellung u. Ä.<br />

2<br />

Honig, Milchzucker (für feste Arzneiformen), Bienenwachs, Wollwachs u. Ä.<br />

6<br />

Vaseline <strong>und</strong> Paraffine für spezifische medizinische Salben<br />

3<br />

Ton, Talcum, Salz u. Ä.<br />

7<br />

Neue Gruppe: Natürliches Verdickungsmittel<br />

4<br />

Tenside, Glycerol u. Ä.<br />

40


Nachhaltigkeit<br />

Biodiversität auf dem <strong>Weleda</strong><br />

Unternehmensgelände: Renaturierter<br />

Firmenparkplatz in Arlesheim, Schweiz<br />

(unten). Heilpflanzen garten in<br />

Schwäbisch Gmünd, Deutschland.<br />

ÖKOLOGISCHE ROHSTOFFBESCHAFFUNG UND<br />

BIODIVERSITÄT<br />

Das Portfolio der von <strong>Weleda</strong> verwendeten Rohstoffe ist äusserst<br />

vielfältig <strong>und</strong> macht den Bezug in 100-prozentig biologischer<br />

Quali tät zu einem sehr komplexen Thema. Qualität, Preis <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />

sind die einschränkenden Faktoren. <strong>Weleda</strong> konnte über<br />

die Jahre den Anteil der biologischen Rohstoffe stetig steigern. Im<br />

Jahr 2011 ging der Anteil der biologisch angebauten pflanzlichen<br />

Rohstoffe zwar leicht zurück, <strong>2012</strong> konnte er aber wieder von 73<br />

auf 77 Prozent erhöht werden. Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass bei insgesamt<br />

weniger eingekauften Rohstoffen der Rückgang der konventionellen<br />

Rohstoffe deutlich grösser war. Neuprodukte wie die Haarpflege-<br />

Linie sind ausschlaggebend für die Verdoppelung der naturnahen<br />

Rohstoffe.<br />

Ein bei <strong>Weleda</strong> <strong>und</strong> auch in der Öffentlichkeit häufig diskutiertes<br />

Thema ist die Verwendung von Produkten, die auf Palmölen<br />

basieren. Reines Palmöl kommt bei <strong>Weleda</strong> ausschliesslich<br />

aus biologischem Landbau zum Einsatz. Schwierigkeiten bereitet<br />

die Rückverfolgbarkeit von verarbeiteten Rohstoffen wie zum<br />

Beispiel Palmöl bei Emulgatoren <strong>und</strong> Tensiden. Für verarbeitete<br />

Rohstoffe wird fast ausschliesslich Palmkernöl als Ausgangsstoff<br />

eingesetzt, gewonnen aus den Kernen der Ölfrucht. Diese Rohstoffe<br />

haben hervorragende kosmetische Eigenschaften <strong>und</strong><br />

sind ebenfalls für die hohe Qualität der <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik-<br />

Produkte verantwortlich. Aktuell definiert eine interdisziplinäre<br />

Arbeitsgruppe eine Strategie für den künftigen Umgang mit Rohstoffen,<br />

die auf Palmkernöl basieren. Kriterien sind die Nachverfolgbarkeit<br />

des Ursprungs sowie die lückenlose Zertifizierung der<br />

Lieferketten. 2013 werden die Umsetzungsziele in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Lieferanten festgelegt.<br />

<strong>Weleda</strong> Firmengelände<br />

Die gesamte von <strong>Weleda</strong> betriebene <strong>und</strong> genutzte Fläche beträgt<br />

537 132 Quadratmeter. Ein Teil des Areals besteht aus den<br />

Heilpflanzen gärten, die biologisch-dynamisch bewirtschaftet<br />

werden. Neben Deutschland, der Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> den<br />

Niederlanden gibt es in Brasilien, Neuseeland, Grossbritannien<br />

<strong>und</strong> Argentinien Heilpflanzengärten. Hier werden Arzneipflanzen<br />

für die Produktion der Arzneimittel <strong>und</strong> Naturkosmetik-Produkte<br />

angebaut.<br />

<strong>Weleda</strong> ist stets darum bestrebt, die Biodiversität auf ihrem<br />

Gelände zu erhalten <strong>und</strong> zu erhöhen. Ein Beispiel ist die Umwandlung<br />

des Schweizer Firmenparkplatzes in einen Lebensraum für<br />

heimische Tiere <strong>und</strong> Pflanzen. Mit Erfolg: Die Stiftung für Natur<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft verlieh <strong>Weleda</strong> Schweiz das Zertifikat für eine<br />

besonders naturnahe Gestaltung.<br />

41


Nachhaltigkeit<br />

UMGANG MIT RESSOURCEN<br />

Der verantwortungsvolle Umgang mit Energie, Wasser <strong>und</strong> weiteren<br />

Ressourcen sowie die Entwicklung umweltverträglicher Verpackungen<br />

sind für <strong>Weleda</strong> selbstverständlich. Auf den Seiten 43<br />

bis 47 werden die zentralen Themen Klimaneutralität, Wasser <strong>und</strong><br />

nachhaltige Verpackungen zusammen gefasst. Um einen transparenten<br />

Vergleich mit den Vorjahren zu ermöglichen, sind die Daten<br />

für das Jahr <strong>2012</strong> in zweifacher Form dargestellt. 2010 <strong>und</strong> 2011<br />

wurden die Umweltdaten von Deutschland, der Schweiz, Frankreich<br />

<strong>und</strong> Benelux erhoben. <strong>2012</strong> konnten erstmals alle Mehrheitsbeteiligungen<br />

konsolidiert werden. Die Kennzahlen zur Energie-, Wasser-,<br />

Verpackungs- <strong>und</strong> Abfallintensität auf den kommenden Seiten beziehen<br />

sich ausschliesslich auf die Produktionsniederlassungen in<br />

Deutschland, der Schweiz <strong>und</strong> Frankreich. Der Rückgang bei den<br />

Handelswaren <strong>und</strong> der Anstieg des Verpackungsverbrauchs lassen<br />

sich durch die vom Lohn hersteller übernommene Produktion der<br />

Duschlotionen sowie durch die Herstellung der Pflegelotionen als<br />

Neuprodukte erklären.<br />

David Millen<br />

Gärtner im Heilpflanzengarten, Neuseeland<br />

Die Pflanzen, die wir anbauen, sind von<br />

höchster biologisch-dynamischer<br />

Qualität, um die Anforderungen an unsere<br />

Arzneimittel erfüllen zu können. Ich<br />

arbeite daran mit, das Angebot an<br />

wertigen natürlichen <strong>und</strong> biologischen<br />

Produkten für unsere K<strong>und</strong>en zu sichern.<br />

Ich wünsche mir, dass es mir möglich<br />

ist, Dankbarkeit zu empfinden gegenüber<br />

allem, was mir begegnet.<br />

Input in Tonnen 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />

Rohstoffe 3 107 3 199 3 363 3 365<br />

Halbfertigwaren, Bulkwaren 21 25 43 43<br />

Handelswaren 1 604 1 251 222 222<br />

Verpackung 4 585 3 818 4 693 4 816<br />

Werbematerial 816 781 483 560<br />

Betriebsstoffe 73 156 148 172<br />

1<br />

Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />

2<br />

Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle Mehrheitsbeteiligungen<br />

42


Nachhaltigkeit<br />

SPARSAMER UMGANG MIT WASSER<br />

Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Wasserintensität deutlich verringert<br />

werden. Der für <strong>2012</strong> gesetzte Zielwert konnte fast erreicht<br />

werden. Circa 3 Liter Wasser pro Produktinhalt wurden eingespart.<br />

Mit der Produktionserhöhung in der Schweiz stieg der Wasserverbrauch<br />

aus kommunaler Versorgung um 7000 Kubikmeter. Die Ursache<br />

für den Mehrverbrauch von r<strong>und</strong> 3000 Kubikmetern im Jahr<br />

2011 bei der <strong>Weleda</strong> Naturals GmbH wurde analysiert <strong>und</strong> behoben.<br />

Bei der <strong>Weleda</strong> AG in Schwäbisch Gmünd wurden 2250 Kubikmeter<br />

Wasser mehr verbraucht. Hauptgr<strong>und</strong> ist die Kühlung des Verwaltungsgebäudes<br />

mit kommunalem Wasser.<br />

Der im Jahr <strong>2012</strong> erstmals auftretende Gr<strong>und</strong>wasserverbrauch<br />

wurde durch die Inbetriebnahme des Neubaus in Frankreich<br />

verursacht. Hier wird zu Kühlungszwecken Geothermie eingesetzt.<br />

Das kühlende Gr<strong>und</strong>wasser wird dem Naturkreislauf wieder zugeführt.<br />

Die <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen haben einen Anteil<br />

von knapp 10 Prozent am Gesamtwasserverbrauch. Vor allem produzierende<br />

Länder wie Brasilien haben einen höheren Verbrauch.<br />

In einigen Ländern liegen keine Daten zum Wasserverbrauch vor,<br />

da dieser dort nicht gemessen <strong>und</strong> bezahlt werden muss, wie<br />

beispielsweise in Neuseeland.<br />

Für <strong>2012</strong> geplante Projekte mit Lieferanten in wasser armen<br />

Ländern <strong>und</strong> die Implementierung eines Wasser-Fussabdruck-<br />

Modells konnten noch nicht verwirklicht werden. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

hohen Komplexität dieser beiden Ziele <strong>und</strong> der ungenügenden<br />

Datenlage wird dies auch in absehbarer Zukunft nicht möglich sein.<br />

Die Wasser intensität der Herstellung bis zum Jahr 2015 um jährlich<br />

5 Prozent zu senken, bleibt ein Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Kennzahl Wasserintensität<br />

Diese Kennzahl zeigt die Wasser menge in Litern, die pro<br />

Kilogramm hergestelltem Produktinhalt verbraucht wurde.<br />

Wasserverbrauch in Litern pro Kilogramm hergestelltem Produktinhalt<br />

<strong>2012</strong> strat. Zielwert <strong>2012</strong><br />

13,0<br />

<strong>2012</strong><br />

13,3<br />

2011<br />

16,2<br />

2010<br />

14,4<br />

Wasserverbrauch in Kubikmetern 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />

Total 73 861 80 243 146 167 156 766<br />

Wasser aus der kommunalen Wasserversorgung 70 903 75 403 82 164 90 515<br />

Regenwasser 3 2 958 4 840 5 887 5 887<br />

Gr<strong>und</strong>wasser 4 0 0 58 116 60 364<br />

1<br />

Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />

2<br />

Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle Mehrheitsbeteiligungen<br />

3<br />

Abhängig vom Jahresniederschlag<br />

4<br />

Dem Naturkreislauf wieder zugeführt<br />

43


Nachhaltigkeit<br />

ENERGIEVERBRAUCH UND EMISSIONEN<br />

Das Thema Energieeffizienz ist für <strong>Weleda</strong> von grosser Bedeutung.<br />

Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong>stein zur Energievermeidung wurde mit der<br />

Einführung der Kaltproduktion gelegt, bei der das Produkt im Produktionsprozess<br />

nicht erwärmt wird. Dies betrifft bereits die Entwicklung<br />

von Neuprodukten der Naturkosmetik. Vor allem durch<br />

diese neue Art der Produktion konnte die Energieeffizienz im Vergleich<br />

zum Vorjahr von 5,0 auf 4,3 Kilowattst<strong>und</strong>en pro Kilogramm<br />

hergestelltem Produktinhalt verbessert werden. Im Vergleich<br />

zum Basisjahr 2010 wurde die Energieeffizienz somit nach Plan<br />

um 5 Prozent gesteigert.<br />

Der Verbrauch direkter Energieträger stieg im Berichtsjahr<br />

um 11 Prozent, der Verbrauch indirekter Energieträger für die<br />

Standorte Deutschland, Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> Benelux um 14<br />

Prozent. Ursachen sind zum einen die erhebliche Steigerung der<br />

Produktionsmenge in der Schweiz. Zum anderen ist durch den<br />

Neubau des Produktions- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäudes in Frankreich<br />

die Betriebsfläche erweitert worden. In Deutschland wird seit<br />

<strong>2012</strong> ein Teil des Energieverbrauchs durch Biogas abgedeckt. Da<br />

ein Gebäude neu mit Erdgas betrieben wird, konnte die Heizölmenge<br />

reduziert werden. In der Schweiz wurde erstmals ganzjährig<br />

statt Erdgas Fernwärme bezogen. Dadurch stieg der indirekte<br />

Energieverbrauch.<br />

Der anteilige Verbrauch der <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />

von direkten Energieträgern beträgt 3 Prozent, der indirekte<br />

Energieverbrauch 9 Prozent. Insgesamt haben die Mehrheitsbeteiligungen<br />

einen Anteil von 7 Prozent am Gesamtenergieverbrauch<br />

der Gruppe. Dieser Anteil ist relativ gering, was daran liegt, dass<br />

die Niederlassungen meist Vertriebsstandorte ohne eigene<br />

Produktion sind. Der Strom der Mehrheitsbeteiligungen stammt zu<br />

68 Prozent aus regenerativen Energiequellen.<br />

Gr<strong>und</strong> dafür ist die teilweise Deckung des Erdgasbedarfs durch Biogas,<br />

Holz <strong>und</strong> Geothermie. Die indirekten CO 2-Emissionen stiegen<br />

um 22 Prozent an, was auch durch höhere Emissionswerte für Strom,<br />

zum Beispiel bei gepachteten Gebäuden, bedingt ist.<br />

Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt für das Gesamtunternehmen<br />

52 Prozent. Elektrische Energie hat dabei einen Anteil<br />

von 95 Prozent, der Anteil thermischer Energie beträgt 10 Prozent.<br />

Kennzahl Energieintensität<br />

Diese Kennzahl zeigt die Energiemenge, die pro Kilogramm<br />

hergestelltem Produktinhalt verbraucht wurde.<br />

Energieverbrauch in Kilowattst<strong>und</strong>en pro Kilogramm hergestelltem<br />

Produktinhalt<br />

<strong>2012</strong> strat. Zielwert <strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

2011<br />

2010<br />

Naushad Kollikkathara<br />

Marketing, USA<br />

4,3<br />

4,3<br />

5,0<br />

4,8<br />

Die im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2011 veröffentlichte Kennzahl enthielt<br />

einen Fehler in der Berechnungsbasis. Dieser wurde korrigiert. Somit<br />

beträgt die Energieintensität für 2011 5,0 statt 4,5.<br />

Reduzierung von Treibhausgasemissionen: Wärmeenergie<br />

aus erneuerbaren Quellen<br />

In Deutschland, in der Schweiz <strong>und</strong> in Frankreich sollen künftig noch<br />

mehr als bisher erneuerbare Energien eingesetzt werden. In<br />

Deutschland wurden aus diesem Gr<strong>und</strong> seit <strong>2012</strong> über 10 Prozent<br />

des Erdgases durch Biogas ersetzt. In Arlesheim wird der nachwachsende<br />

Rohstoff Holz verwendet. Die Hackschnitzelheizanlage<br />

eines lokalen Wärmeverb<strong>und</strong>s liefert seit September 2011 die<br />

Energie für die Gebäudeheizung in Form von Fernwärme. Das Holz<br />

stammt aus regionalen Wäldern. Frankreich nutzt Geothermie zur<br />

Wärme- <strong>und</strong> Kälteerzeugung im neuen Verwaltungsgebäude.<br />

Trotz des höheren Energieverbrauchs stiegen die direkten<br />

CO 2-Emissionen für die Standorte Deutschland, Schweiz, Frankreich<br />

<strong>und</strong> Benelux im Vergleich zum Vorjahr um nur 4 Prozent an.<br />

Bei <strong>Weleda</strong> bin ich am richtigen Platz, um meine<br />

Fähigkeiten zu verfeinern <strong>und</strong> sie anzuwenden.<br />

Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass die<br />

Marke <strong>Weleda</strong> weiterhin für Qualität, Balance <strong>und</strong><br />

für nachhaltiges Wachstum steht. <strong>Weleda</strong> ist<br />

fähig, die unternehmerischen Herausforderungen<br />

zu bewältigen <strong>und</strong> immer wieder als nachhaltiges<br />

Unternehmen neu aufzuleben, das substanzielle<br />

Werte in all seinen Produkten bietet.<br />

44


Nachhaltigkeit<br />

Direkter Energieverbrauch in Gigajoule 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />

Summe 50 357 44 445 49 230 50 727<br />

Nicht erneuerbare Energieträger 50 357 44 445 46 600 48 097<br />

Erdgas 49 090 43 384 45 902 47 363<br />

Heizöl 1 267 1 061 446 482<br />

Treibstoff 232 252 252<br />

Erneuerbare Energieträger 0 0 2 630 2 630<br />

Biogas 0 0 2 630 2 630<br />

1<br />

Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />

2<br />

Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />

Indirekter Energieverbrauch in Gigajoule 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />

Summe 37 106 42 795 48 907 53 544<br />

Nicht erneuerbare Energieträger 374 2 299 1 030 2 506<br />

Elektrizität 145 949 656 1 216<br />

Heizung <strong>und</strong> Kühlung 0 0 0 916<br />

Dampf 0 558 0 0<br />

Atomenergie 229 721 330 330<br />

Andere Formen importierter Energie 0 71 44 44<br />

Erneuerbare Energieträger 36 732 40 875 47 877 51 038<br />

Solarenergie 0 249 365 367<br />

Windenergie 1 391 445 501 2 135<br />

Erdwärme 0 0 6 6<br />

Wasserkraft 35 340 39 356 44 142 45 664<br />

Biomassebasierte Sek<strong>und</strong>ärenergie 0 445 2 417 2 420<br />

Wasserstoffbasierte Sek<strong>und</strong>ärenergie 0 0 446 446<br />

1<br />

Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />

2<br />

Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />

Emissionen in Tonnen CO 2-Äquivalent 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />

Summe der Emissionen 3 396 3 506 4 011 4 299<br />

Direkte Emissionen 2 844 2 730 3 062 3 167<br />

Emissionen für Heizung <strong>und</strong> Dampfproduktion 2 844 2 730 2 831 2 936<br />

Emissionen für Transporte<br />

Flüchtige Emissionen 3 231 231<br />

Indirekte Emissionen 552 776 949 1 131<br />

Elektrizität 552 776 949 1 131<br />

1<br />

Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />

2<br />

Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />

3<br />

Emissionen aus dem Verlust von Kältemitteln<br />

45


Nachhaltigkeit<br />

NACHHALTIGE VERPACKUNGEN<br />

Bionik<br />

Die Entwicklung nachhaltiger Verpackungen ist ein komplexer Prozess.<br />

Sehr unterschiedliche Kriterien sind hierbei zu berücksichtigen:<br />

die Gewährleistung stabiler Produkte, die Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />

eine ansprechende Optik sowie Anforderungen an<br />

Recyclingfähigkeit <strong>und</strong> die Schadstofffreiheit. Sehr wichtig ist<br />

darüber hinaus, dass die Verpackungen im Produktionsprozess<br />

handhabbar sind.<br />

<strong>2012</strong> wurde eine Arbeitsgruppe aus den Abteilungen für<br />

Nachhaltigkeit, Marketing sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

gebildet, die bestehende <strong>und</strong> neue Verpackungen unter den oben<br />

genannten Gesichtspunkten bewertet. Aufgabe dieser Gruppe ist<br />

darüber hinaus, Verbesserungsvorschläge zu formulieren. Der<br />

Prozess ist noch nicht abgeschlossen <strong>und</strong> wird 2013 weitergeführt.<br />

Ziel ist es, eine nachhaltige Verpackungsstrategie auszuarbeiten.<br />

Das aktuelle Angebot von Verpackungsherstellern genügt<br />

<strong>Weleda</strong> nicht – besonders in Bezug auf die Anforderungen an Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> an eine optimale Barrierefunktion zum Schutz der<br />

<strong>Weleda</strong> Produkte. Um eine neue Verpackung zu entwickeln, ist es<br />

nötig, das Thema ganzheitlich zu betrachten. Dafür kann ein Blick<br />

in Disziplinen wie die Bionik hilfreich sein.<br />

Neben der Suche nach neuen Packmitteln konzentriert sich<br />

<strong>Weleda</strong> darauf, die momentan eingesetzten Verpackungen zu verbessern.<br />

Zusammen mit dem deutschen Forschungsinstitut EPEA<br />

(Environmental Protection Encouragement Agency) wurden zwei<br />

Packmittel aus Kunststoff <strong>und</strong> eine Aluminiumtube nach dem sogenannten<br />

Cradle-to-Cradle-Prinzip (Prinzip der Ökoeffektivität;<br />

von der Wiege zur Wiege) untersucht. Aufgr<strong>und</strong> fehlender Daten<br />

entlang der Lieferketten konnten die Inhaltsstoffe der Packmittel<br />

nicht durchgängig ermittelt <strong>und</strong> bewertet werden. Deshalb wurden<br />

analytische Untersuchungen zu den Inhaltsstoffen der Verpackungen<br />

durchgeführt. Die Studie gibt einen ersten Überblick über die<br />

Inhaltsstoffe der Packmittel. Um erfolgreich weiterzuarbeiten <strong>und</strong><br />

den <strong>Weleda</strong> Verwendern hochwertige <strong>und</strong> nachhaltige Verpackungen<br />

anbieten zu können, ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit<br />

den Verpackungslieferanten notwendig. Dies wird als ein Ziel in<br />

die Verpackungsstrategie aufgenommen werden.<br />

Durch die Einführung neuer Kunststoffverpackungen für<br />

die Pflegelotionen im Jahr <strong>2012</strong> <strong>und</strong> für die Shampoos im Jahr 2013<br />

konnten die Umweltauswirkungen verringert werden. Die Kennzahl<br />

der Verpackungsintensität spiegelt wider, wie sich der reduzierte<br />

Materialeinsatz <strong>und</strong> infolgedessen das verringerte Gewicht positiv<br />

auswirken.<br />

Die Bionik überträgt Naturphänomene auf die Technik. Das<br />

gängigste Beispiel aus dem modernen Alltag ist der von<br />

Kletten inspirierte Klettverschluss. Der Bionik liegt die<br />

Annahme zugr<strong>und</strong>e, dass die belebte Natur in der Evolution<br />

optimierte Strukturen <strong>und</strong> Prozesse entwickelt hat, von<br />

denen der Mensch lernen kann.<br />

Die dargestellte Mandel ist ein Beispiel aus der Natur, das uns zeigt,<br />

wie eine nachhaltige Verpackung idealerweise aussehen sollte: optimaler<br />

Schutz für den lebendigen Mandelkern <strong>und</strong> kein Abfallaufkommen.<br />

Kennzahl Verpackungsintensität<br />

Diese Kennzahl zeigt das Gewicht der Verpackungen in<br />

Gramm pro Kilogramm aller <strong>2012</strong> produzierten Fertigprodukte.<br />

Verpackungen in Gramm pro Kilogramm hergestellter Fertigprodukte<br />

<strong>2012</strong><br />

2011<br />

2010<br />

368<br />

445<br />

514<br />

Die Umstellung von Glas auf leichte Kunststoffverpackungen führt zu<br />

einem Rückgang der Intensität von 77 Gramm pro Kilogramm Produkt.<br />

46


Nachhaltigkeit<br />

ABFALLMENGE ERNEUT GESENKT<br />

Die ermittelte Gesamtabfallmenge für die Standorte Deutschland,<br />

Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> Benelux sank im Vergleich zum Vorjahr um<br />

23 Tonnen. Fast der gesamte Abfall konnte wiederverwertet werden.<br />

Weniger als 1 Prozent wurde Deponien zugeführt. Einen Erfolg<br />

konnte <strong>Weleda</strong> Schweiz melden. Seit Oktober <strong>2012</strong> werden Emulsionsreste<br />

aus der Naturkosmetik-Produktion zur Biogasgewinnung<br />

abgegeben.<br />

Zur Kategorie der nicht gefährlichen Abfälle gehören<br />

hauptsächlich Papier <strong>und</strong> Kartonagen aus der Anlieferung von Produktverpackungen,<br />

daneben Restmüll, Holz <strong>und</strong> verworfene Produkte.<br />

Die Kompostmenge hat sich im Berichtsjahr im Vergleich<br />

zum Vorjahr halbiert. Auch im Jahr <strong>2012</strong> wurden vermehrt Grünabfälle<br />

in der Kompostierungsanlage des Heilpflanzengartens von<br />

<strong>Weleda</strong> Schwäbisch Gmünd verarbeitet <strong>und</strong> anschliessend in den<br />

Umweltkreislauf zurückgeführt.<br />

Die Menge der als gefährliche Abfälle eingestuften Stoffe<br />

ist leicht angestiegen, weil das Produktionsvolumen im Vergleich<br />

zum Vorjahr gewachsen ist. Dieser Kategorie gehören alkoholische<br />

Tinkturen aus der Arzneimittel-Herstellung an, zudem chemische<br />

Hilfsmittel, die zur Qualitätssicherung eingesetzt werden, sowie<br />

verworfene Produkte.<br />

Im Berichtsjahr fand erstmals eine umfassende Datenerhebung<br />

in allen Mehrheitsbeteiligungen der <strong>Weleda</strong> AG statt. Aus<br />

den Zahlen ist ersichtlich, dass in den Ländern mit Mehrheitsbeteiligungen<br />

im Verhältnis zur Abfallmenge ein relativ hoher Anteil auf<br />

Deponien abgelagert wird. <strong>Weleda</strong> ist bestrebt, nach lokalen Alternativen<br />

zu suchen, um diesen Anteil zukünftig zu verkleinern <strong>und</strong><br />

damit den Recycling-Anteil zu vergrössern.<br />

Kennzahl Abfallintensität<br />

Diese Kennzahl zeigt die Abfallmenge, die pro Tonne hergestelltem<br />

Produktinhalt entstanden ist.<br />

Abfallmenge in Kilogramm pro Tonne hergestelltem Produktinhalt *<br />

<strong>2012</strong> strat. Zielwert <strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

2011<br />

2010<br />

115,2<br />

123,5<br />

132,8<br />

136,8<br />

* <strong>2012</strong> wurde die Kennzahlenbasis von Bulkware auf Fertigprodukt umgestellt.<br />

Die Abfallintensität sank im Jahr <strong>2012</strong> um 13 Prozent – ein Ergebnis, das<br />

den angestrebten Wert von jährlich 5 Prozent um das Doppelte übertraf.<br />

Abfallmengen in Tonnen 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />

Total 1 075 1 020 997 1 083<br />

Nicht gefährliche Abfälle 1 020 978 948 1 033<br />

Kompostierung 69 40 21 24<br />

Wiederverwendung 23 18 19 19<br />

Recycling 542 539 552 592<br />

Rückgewinnung 67 25 16 16<br />

Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff 309 345 332 338<br />

Deponie 10 11 7 36<br />

Sonstige Entsorgung 0 0 1 9<br />

Gefährliche Abfälle 55 42 49 50<br />

Recycling 0 3 3 3<br />

Rückgewinnung 1 0 1 1<br />

Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff 54 38 45 45<br />

Sonstige Entsorgung 0 0 0 1<br />

1<br />

Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />

2<br />

Daten, für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />

47


Lagebericht<br />

Markt; Herstellung; wirtschaftliche Entwicklung<br />

GESCHÄFTSBEREICH MARKT: FIT FÜR DIE ZUKUNFT –<br />

AUCH DANK REORGANISATION<br />

Reorganisation <strong>und</strong> Marktbearbeitung waren für den Geschäftsbereich<br />

Markt die prägenden Elemente im Berichtsjahr. Priorität<br />

hatte die Reorganisation, um den wirtschaftlichen Fortbestand des<br />

Unternehmens zu sichern. Wesentlich waren folgende Aspekte:<br />

Verschlankung <strong>und</strong> Vereinfachung der Organisation<br />

Bei den Zentralfunktionen Internationales Marketing, Innovationsmanagement<br />

<strong>und</strong> Medizin wurde je eine Führungsebene herausgenommen.<br />

Zudem wurden die Strukturen darunter reduziert.<br />

Eine entsprechende Verschlankung erfolgte auch in den Organisationen<br />

der <strong>Weleda</strong> Tochtergesellschaften. Durch das Zusammenlegen<br />

der Segmente Arzneimittel <strong>und</strong> Naturkosmetik in einen<br />

einzigen Verantwortungsbereich konnten Kosten bei Marketing<br />

<strong>und</strong> Vertrieb abgebaut werden. Die mit den Stellenreduzierungen<br />

verb<strong>und</strong>enen Trennungen waren für alle Beteiligten schmerzhaft.<br />

Die einfacheren Strukturen sind jedoch eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine langfristige <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Entwicklung.<br />

Verringerung der Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskosten für Arzneimittel<br />

Bei den Arzneimitteln lagen die Personal- <strong>und</strong> Kostenstrukturen<br />

für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />

Schweiz (D-A-CH) bislang deutlich über dem Marktdurchschnitt<br />

<strong>und</strong> – auf die Umsatzmarge bezogen – über denjenigen der Naturkosmetik.<br />

Die Kosten konnten im Berichtsjahr auf ein marktübliches<br />

Niveau angepasst werden.<br />

Preisanpassungen der Arzneimittel<br />

Die Arzneimittel-Preise sollen zumindest die Herstellkosten des<br />

entsprechenden Präparates decken. Auf Basis dieses Entscheids<br />

wurden die Preise um r<strong>und</strong> 10 Prozent erhöht. Dies trägt wesentlich<br />

zur Reduzierung der Verluste der Arzneimittel bei.<br />

Hohe Kostendisziplin<br />

Die Mitarbeitenden im Geschäftsbereich Markt mussten im Berichtsjahr<br />

bei laufender Reorganisation die Dienstleistungen für<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Handelspartner in gewohnter Qualität erbringen.<br />

Dies ist weitgehend gelungen: In den Märkten konnte <strong>Weleda</strong><br />

sichtbare positive Akzente setzen, die zu einem Umsatzwachstum<br />

von 3 Prozent bei den Arzneimitteln <strong>und</strong> von 6 Prozent bei der<br />

Naturkosmetik führten. Dieses Wachstum trägt wesentlich zur<br />

Ergebnisverbesserung im Jahr <strong>2012</strong> bei.<br />

Blick nach aussen<br />

Nicht nur <strong>Weleda</strong> ist von tief greifenden Veränderungen geprägt,<br />

sondern auch das globale Umfeld. Für das Unternehmen sind die<br />

folgenden Trends wesentlich:<br />

— Die wirtschaftlichen Gewichte <strong>und</strong> Dynamiken verschieben<br />

sich global. Während beispielweise die Euro-Krise Südeuropa<br />

erheblich belastet, gewinnen Länder wie Brasilien <strong>und</strong> Russland<br />

an Bedeutung. Heute befindet sich die weltweit zweitgrösste<br />

Gemeinschaft anthroposophischer Ärztinnen <strong>und</strong><br />

Ärzte in Brasilien.<br />

— In den sogenannten entwickelten Ländern werden die<br />

Menschen immer älter. Das stellt die Sozialsysteme vor Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> erhöht den Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

— Sinnorientierung <strong>und</strong> Spiritualität sind wichtige Themen<br />

der Zeit.<br />

— Gesetzliche Auflagen für Zulassungen von Arzneimitteln, aber<br />

auch von Kosmetikprodukten, werden immer strenger.<br />

— Der Wettbewerb, insbesondere in der Naturkosmetik, ist<br />

härter geworden. In Folge werden eine authentische Markenidentität<br />

sowie Innovation <strong>und</strong> Kommunikation immer wichtiger.<br />

Konsequenzen <strong>und</strong> zukünftige Ausrichtung<br />

Die Entwicklungen im Umfeld sind in den Märkten deutlich spürbar:<br />

<strong>Weleda</strong> Brasilien <strong>und</strong> Russland entwickelten sich sehr dynamisch.<br />

Südeuropa hatte zu kämpfen. In Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />

Schweiz (D-A-CH) ist eine solide Entwicklung zu verzeichnen<br />

(zu den detaillierten Zahlen siehe Seite 86). Innovationen waren<br />

<strong>2012</strong> der wichtigste Wachstumstreiber <strong>und</strong> erfahren bei K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Fachleuten eine hohe Wertschätzung. Davon zeugen unter<br />

anderem die zahlreichen Auszeichnungen, die <strong>Weleda</strong> <strong>2012</strong> erhielt<br />

(Seiten 26 bis 31).<br />

Die Ausrichtung des Geschäftsbereichs Markt orientiert<br />

sich 2013 noch stärker an den genannten Trends. Entsprechend soll<br />

die Markenidentität von <strong>Weleda</strong>, die sowohl Arzneimittel als auch<br />

Naturkosmetik umfasst, weltweit noch sichtbarer <strong>und</strong> differenzierter<br />

in den Märkten kommuniziert werden. Dazu trägt auch eine neue<br />

Gestaltung bei, welche die für <strong>Weleda</strong> typische Farbwelt aufgreift<br />

<strong>und</strong> einen anthroposophisch-künstlerischen Ansatz birgt. Die Einführung<br />

neuer Produkte ist in Planung. Eine Reihe bewährter<br />

Arznei mittel kann dank entsprechender Zulassungen in Ländern<br />

eingeführt werden, in denen sie bisher nicht erhältlich waren.<br />

Mit seiner neuen Struktur <strong>und</strong> der Ausrichtung auf eine<br />

nachhaltige Marktpräsenz erfüllt der Geschäftsbereich Markt<br />

wesentliche Voraussetzungen für eine optimale Ertragskraft der<br />

<strong>Weleda</strong> Gruppe.<br />

48


Lagebericht<br />

GESCHÄFTSBEREICH HERSTELLUNG (OPERATIONS):<br />

ROUTINE BEIBEHALTEN TROTZ REORGANISATION<br />

Trotz des Mehraufwandes durch die organisatorischen Anpassungen<br />

im Unternehmen gelang es dem Unternehmen, den Routinebetrieb<br />

aufrechtzuerhalten, der für die Versorgung der Märkte<br />

notwendig ist.<br />

Der Geschäftsbereich Herstellung umfasst seit dem 1. Juni <strong>2012</strong><br />

folgende Funktionen:<br />

— Die Produktionsprozesse beinhalten das Supply Chain<br />

Management (SCM) <strong>und</strong> die Naturkosmetik- sowie die Arzneimittel-Produktion<br />

an den Standorten Arlesheim <strong>und</strong> Schwäbisch<br />

Gmünd. Die Pharmazeutische Entwicklung ist der Arzneimittel-Produktion<br />

zugeordnet.<br />

— Der Bereich Qualität besteht aus dem Internationalen Qualitäts<br />

management sowie der Qualitätssicherung <strong>und</strong> ­ kontrolle<br />

in Arlesheim <strong>und</strong> Schwäbisch Gmünd. Die Abteilung Corporate<br />

Analytical Services (CAS) wurde mit der Qualitätskontrolle des<br />

Standortes Schwäbisch Gmünd zusammengelegt. Hier werden<br />

die Stabilitätsüberprüfungen der Arzneimittel <strong>und</strong> die<br />

Methoden entwicklung für die Qualitätskontrolle durchgeführt.<br />

— Die <strong>Weleda</strong> Drug Regulatory Affairs (WDRA) umfassen neben<br />

den jeweiligen Zulassungsabteilungen in Arlesheim <strong>und</strong><br />

Schwäbisch Gmünd die International Drug Regulatory Affairs<br />

(IDRA), die Pharmakovigilanz (Arzneimittelsicherheit) sowie<br />

die Abteilung Public Affairs. Die Abteilung Public Affairs setzt<br />

sich auf pharma- <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitspolitischer Ebene europaweit<br />

für <strong>Weleda</strong> Produkte ein. Der gesamte Bereich ist für den<br />

Marktzutritt der Arzneimittel von entscheidender Bedeutung.<br />

— Zur Herstellung gehören auch die Produktionsbereiche der<br />

<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH (Heilpflanzengarten <strong>und</strong> Tinkturenherstellung)<br />

sowie die Mineralienverarbeitung. Diese sind als<br />

Lieferanten von Ausgangsstoffen von herausragender Bedeutung<br />

für die Arzneimittel wie auch für die Naturkosmetik.<br />

Die Reorganisation, wichtigstes Ziel des Jahres <strong>2012</strong>, konnte im<br />

Bereich Herstellung weitgehend abgeschlossen werden. Für das<br />

Management bestand ein wesentlicher Teil der Massnahmen darin,<br />

die Mitarbeitenden für die neue Organisation zu gewinnen <strong>und</strong><br />

entsprechend einzubinden. Das zweite Ziel war die Einhaltung der<br />

Sparvorgaben für <strong>2012</strong>, was dank des ausserordentlichen Einsatzes<br />

<strong>und</strong> der besonderen Verb<strong>und</strong>enheit der Mitarbeitenden mit<br />

<strong>Weleda</strong> erreicht wurde. Trotz des erheblichen Mehraufwandes<br />

gelang es, die Versorgung der Märkte mit <strong>Weleda</strong> Produkten<br />

nicht nur plangemäss aufrechtzuerhalten, sondern zu verbessern.<br />

Simone Roos<br />

Projekt- <strong>und</strong> Organisationsmanagement, Deutschland<br />

An dem Thema Veränderungen bin ich<br />

hautnah dran. Ich bin durch die grossen<br />

Veränderungen stärker geworden <strong>und</strong><br />

habe gelernt, dass Loslassen gleichzeitig<br />

auch die Chance für Neues mit sich<br />

bringt. Die Erfahrungen machen mir Mut,<br />

die neuen Chancen wahrzunehmen <strong>und</strong><br />

mich darauf einzulassen. Ich sehe grosses<br />

Potenzial in unserer <strong>Weleda</strong>.<br />

49


Lagebericht<br />

Eine weltweite Befragung der <strong>Weleda</strong> Tochtergesellschaften zur<br />

Zufriedenheit über den Lieferservice durch das Supply Chain<br />

Management (SCM) im Jahr <strong>2012</strong> hat dies verdeutlicht.<br />

Produktionsfähigkeit intensiviert<br />

In der Herstellung wurden zwei Maschinen neu in Betrieb genommen:<br />

Am Standort Arlesheim konnte im November <strong>2012</strong> eine<br />

Drei-Tonnen-Mischmaschine installiert <strong>und</strong> qualifiziert werden.<br />

Damit ist <strong>Weleda</strong> in der Lage, grosse Mengen, vor allem für die<br />

Haarpflege, effizienter <strong>und</strong> schneller zu produzieren (Seite 17). In<br />

Schwäbisch Gmünd ist seit August <strong>2012</strong> eine neue Verpackungsmaschine<br />

für die Injektionspräparate in Betrieb. Die neue Verpackung<br />

ist beim Öffnen leichter zu handhaben <strong>und</strong> erfüllt damit einen K<strong>und</strong>enwunsch.<br />

Sie gewann den Deutschen Verpackungspreis <strong>2012</strong>.<br />

Die Aufgaben des Supply Chain Management (SCM) <strong>und</strong> der<br />

Logistik waren <strong>2012</strong> von intensiven Arbeiten zur Einführung einer<br />

neuen Betriebssoftware beziehungsweise eines ERP-Systems<br />

(Enterprise Resource Planning) geprägt. Ende <strong>2012</strong> zog die Logistik<br />

am Standort Arlesheim in neu gemietete Lagerräume um, die sich<br />

in unmittelbarer Nähe der Gebäude am Dychweg befinden. Damit<br />

konnte die Logistik in Arlesheim konsolidiert <strong>und</strong> die Produktivität<br />

erhöht werden.<br />

Im Bereich Qualität hatte die Vor- <strong>und</strong> Nachbearbeitung<br />

von vier Behördeninspektionen der <strong>Weleda</strong> AG <strong>und</strong> der <strong>Weleda</strong><br />

Naturals GmbH in Schwäbisch Gmünd Priorität. Zahlreiche Massnahmen<br />

mussten hierfür ausgearbeitet <strong>und</strong> in die Organisation<br />

integriert werden. Wichtig war zudem die Restrukturierung der<br />

Qualitätskontrolllabore (Zusammenführung Qualitätskontrolle<br />

Schwäbisch Gmünd mit der Abteilung Corporate Analytical Services),<br />

was im ersten Quartal 2013 weitgehend abgeschlossen werden<br />

konnte.<br />

<strong>2012</strong> erhielten die Drug Regulatory Affairs eine Anzahl<br />

wichtiger Zulassungen, unter anderem für Neurodoron am Schweizer<br />

Markt sowie für mehrere Arzneimittel in weiteren Ländern<br />

(siehe hierzu auch Seite 11).<br />

Das Berichtsjahr war auch von diversen europäischen, die<br />

Arzneimittel betreffenden Regelungen geprägt, die in den einzelnen<br />

Ländergesetzgebungen umgesetzt wurden. In Deutschland<br />

trat im Oktober eine Arzneimittelgesetz-Novelle in Kraft, welche<br />

die Fälschungssicherheit von Arzneimitteln <strong>und</strong> die Pharmakovigilanz<br />

(Arzneimittel-Sicherheit) zum Thema hat. In diesem Zusammenhang<br />

muss <strong>Weleda</strong> ihre Verpflichtung als pharmazeutisches<br />

Unternehmen – durch eine Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

zwischen den einzelnen <strong>Weleda</strong> Ländern – in Zukunft noch stärker<br />

wahrnehmen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer möglichen europäischen<br />

Regelung von Duftstoff-Allergenen in der Naturkosmetik waren<br />

im Berichtsjahr verschiedene Gespräche mit Meinungsbildnern <strong>und</strong><br />

Interessensgruppen notwendig.<br />

Monika Wohlfarth<br />

Produktion, Deutschland<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> habe ich gespürt, was wir<br />

mit gemeinsamen Anstrengungen<br />

schaffen können. So manche Erfahrung<br />

<strong>und</strong> vor allem flexibler Arbeitseinsatz<br />

waren von meinem Team gefordert.<br />

Daraus haben wir alle gelernt. Das macht<br />

mir für 2013 <strong>und</strong> darüber hinaus Mut <strong>und</strong><br />

gibt mir Zuversicht, dass <strong>Weleda</strong> nachhaltig<br />

erfolgreich sein wird.<br />

50


Lagebericht<br />

Eigene Ausgangsstoffe garantieren Qualität<br />

Der Heilpflanzengarten der <strong>Weleda</strong> Naturals GmbH in Wetzgau bei<br />

Schwäbisch Gmünd war auch <strong>2012</strong> ein Anziehungspunkt für die<br />

breite Öffentlichkeit: R<strong>und</strong> 20 000 Interessierte besuchten das<br />

Erlebniszentrum, um mehr über die pflanzlichen Ausgangsstoffe,<br />

aber auch über die Arzneimittel <strong>und</strong> die Naturkosmetik von <strong>Weleda</strong><br />

zu erfahren. Die Herstellung von Ausgangsstoffen wie Tinkturen<br />

<strong>und</strong> Ölauszügen ist ein elementarer Bestandteil der anthroposophisch-pharmazeutischen<br />

Tätigkeit von <strong>Weleda</strong> – sowohl für<br />

Arznei mittel wie auch für die Naturkosmetik.<br />

Ausblick<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage des Erreichten sieht <strong>Weleda</strong> der Zukunft positiv<br />

entgegen, auch wenn die europäischen Gesetzgebungen für<br />

Arznei mittel <strong>und</strong> Kosmetik oder die Weiterentwicklung der Anthroposophischen<br />

Medizin neue Herausforderungen mit sich bringen.<br />

2013 konzentriert sich das Unternehmen auf die kontinuierliche<br />

Verbesserung des Geschäftsbereichs Herstellung. Neben der<br />

Implementierung <strong>und</strong> Stabilisierung des ERP-Systems werden neue<br />

Naturkosmetik-Produkte lanciert.<br />

Der Dialog mit den Partnern der Anthroposophischen<br />

Medizin zur Zukunft der Arzneimittel wird fortgeführt. Daraus hervorgehend<br />

sind gemeinsame Beschlüsse mit Auswirkungen auf die<br />

Herstellungsprozesse zu erwarten.<br />

ALLGEMEINE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG <strong>2012</strong><br />

UND AUSBLICK 2013<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Ein Jahr mit tief greifenden strukturellen Veränderungen liegt hinter<br />

<strong>Weleda</strong>. Im Jahr <strong>2012</strong> wurde die Restrukturierung mit dem Ziel<br />

einer nachhaltigen Existenzsicherung konsequent vorangetrieben.<br />

Die Wende ist geschafft. Die grossen Veränderungen in der Organisation<br />

sind abgeschlossen.<br />

Die Sanierungsmassnahmen des vergangenen Jahres waren<br />

darauf ausgerichtet, die Liquidität von <strong>Weleda</strong> zu sichern. Dies ist<br />

gelungen. Die Finanzschulden konnten <strong>2012</strong> deutlich abgebaut<br />

werden. Erreicht wurde dies hauptsächlich durch Reduzierung der<br />

Vorräte, Zurückhaltung bei den Investitionen <strong>und</strong> eine deutliche<br />

Ergebnisverbesserung gegenüber 2011.<br />

Umsatzentwicklung<br />

Der Umsatz der <strong>Weleda</strong> Gruppe für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> beläuft<br />

sich auf 322,5 Mio. Euro. Das ist ein Wachstum um r<strong>und</strong> 5 Prozent<br />

beziehungsweise 15,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (wechselkursbereinigt<br />

4,1 Prozent beziehungsweise 12,7 Mio. Euro). Das<br />

Umsatzziel der neuen Geschäftsführung von 322 Mio. Euro wurde<br />

damit erreicht.<br />

Das wertvolle Öl der Sanddornbeeren kommt<br />

bei <strong>Weleda</strong> in der neuen Sanddorn Pflegelotion<br />

zum Einsatz. Die weltweite Einführung der<br />

Pflegelotionen hat entscheidend zur Umsatzsteigerung<br />

<strong>2012</strong> bei getragen.<br />

51


Lagebericht<br />

Umsatzentwicklung nach Märkten <strong>und</strong> Regionen<br />

In den drei grössten Märkten Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> Schweiz<br />

wurden r<strong>und</strong> 69 Prozent <strong>und</strong> in Europa insgesamt circa 90 Prozent<br />

der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Weitere r<strong>und</strong> 7 Prozent der Umsatzerlöse<br />

wurden in Nord- <strong>und</strong> Südamerika erzielt, die restlichen<br />

3 Prozent in den übrigen Märkten.<br />

Der Umsatz in Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz<br />

erhöhte sich um 3,0 Prozent auf 223,6 Mio. Euro (Vorjahr: Umsatzrückgang<br />

von 0,3 Prozent). Auch in den anderen euro päischen<br />

Märkten stieg der Umsatz um 7,7 Prozent auf 65,5 Mio. Euro. Im gesamten<br />

europäischen Markt stieg somit der Umsatz um 4,0 Prozent<br />

(Vorjahr: Umsatzrückgang um 0,4 Prozent).<br />

In der Region Nord- <strong>und</strong> Südamerika konnte ein Plus von<br />

14,1 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent) erreicht werden. Der Umsatz<br />

belief sich in dieser Region auf 24,3 Mio. Euro. Der Haupttreiber<br />

dieses Wachstums waren wie im Vorjahr die USA.<br />

In den übrigen Märkten erhöhten sich die Umsatzerlöse<br />

um 10,2 Prozent (Vorjahr: Umsatzrückgang 10,1 Prozent) auf<br />

9,1 Mio. Euro.<br />

Umsatzentwicklung nach Segmenten<br />

Der Anteil der Naturkosmetik am weltweiten Umsatz beträgt<br />

70,4 Prozent (Vorjahr: 69,8 Prozent). Der Anteil der Arzneimittel<br />

verringerte sich entsprechend geringfügig auf 29,6 Prozent<br />

(Vorjahr: 30,2 Prozent).<br />

Die weltweiten Umsätze im Segment Arzneimittel entwickelten<br />

sich positiv <strong>und</strong> erhöhten sich im Jahr <strong>2012</strong> um 2,9 Prozent<br />

(Vorjahr: 6,4 Prozent) auf 95,6 Mio. Euro. In den drei Hauptmärkten<br />

Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> Schweiz, die drei Viertel des Um satzes<br />

erwirtschafteten, konnte ein Zuwachs von 2,6 Prozent erzielt werden.<br />

Die Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr basiert<br />

sowohl auf steigenden Absatzmengen als auch auf Preiserhöhungen.<br />

Die Umsätze mit dem Arzneimittel Iscador entwickelten<br />

sich wie in den Vorjahren rückläufig.<br />

Im Segment Naturkosmetik lag der weltweite Umsatz mit<br />

insgesamt 5,7 Prozent deutlich über dem Vorjahr (2011: Umsatzrückgang<br />

von 2,9 Prozent). In den Hauptmärkten Deutschland, Frankreich<br />

<strong>und</strong> Schweiz konnte ein Umsatzwachstum von 3,4 Prozent erreicht<br />

werden. Dieses Wachstum ist auf die Einführung von neuen Produk­<br />

Umsatz zu jeweiligen Abschlusskursen<br />

Alle Werte in Mio. EUR<br />

Umsatz kursbereinigt<br />

Alle Werte in Mio. EUR<br />

Investitionen in Sachanlagen <strong>und</strong><br />

immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Alle Werte in Mio. EUR<br />

<strong>2012</strong><br />

322,5<br />

+4,9%<br />

<strong>2012</strong><br />

322,5<br />

+4,1%<br />

<strong>2012</strong><br />

8,6<br />

2011<br />

307,5<br />

–0,3%<br />

2011<br />

309,8<br />

–0,1%<br />

2011<br />

18,9<br />

2010<br />

308,3<br />

+11,1%<br />

2010<br />

310,2<br />

+11,1%<br />

2010<br />

16,5<br />

2009<br />

277,6<br />

+16,5%<br />

2009<br />

279,3<br />

+12,3%<br />

2009<br />

16,1<br />

2008<br />

238,3 +9,5%<br />

2008<br />

248,7<br />

+9,8%<br />

2008<br />

16,4<br />

Veränderung zum Vorjahr<br />

Zu Kursen per 31.12.<strong>2012</strong><br />

Kursbereinigte Veränderung zum Vorjahr<br />

Betriebsergebnis (EBIT)<br />

Alle Werte in Mio. EUR<br />

Jahresergebnis Anteil Gesellschafter<br />

Alle Werte in Mio. EUR<br />

<strong>2012</strong><br />

10,6<br />

<strong>2012</strong><br />

0,8<br />

2011<br />

1,3<br />

2011<br />

–8,3<br />

2010<br />

9,1<br />

2010<br />

–3,8<br />

2009<br />

7,1<br />

2009<br />

3,1<br />

2008<br />

1,3<br />

2008<br />

–3,4<br />

52


Lagebericht<br />

ten <strong>und</strong> eine höhere Bevorratung bei den K<strong>und</strong>en zurückzuführen.<br />

In den übrigen Märkten konnte durchschnittlich ein Umsatzwachstum<br />

im zweistelligen Prozentbereich beobachtet werden.<br />

Naturkosmetik <strong>und</strong> Arzneimittel <strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>2012</strong><br />

Gesamt EUR 322,5 Mio.<br />

Betriebsergebnis<br />

Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 9,3 Mio. Euro auf 10,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,3 Mio. Euro). Die EBIT-<br />

Marge erhöhte sich deutlich auf 3,3 Prozent (Vorjahr: 0,4 Prozent).<br />

Die Rohertragsmarge hat sich leicht verringert <strong>und</strong> betrug 76 Prozent<br />

(Vorjahr: 77 Prozent). Die betrieblichen Aufwendungen verringerten<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent beziehungsweise<br />

2,4 Mio. Euro auf 237,6 Mio. Euro. Die Mitarbeitereinkommen<br />

sind mit 125,1 Mio. Euro ebenso hoch wie im Vorjahr.<br />

<strong>Weleda</strong> Naturkosmetik<br />

<strong>Weleda</strong> Arzneimittel<br />

70,4% 29,6%<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 11,5 Mio. Euro auf 4,5<br />

Mio. Euro (Vorjahr: –7,0 Mio. Euro). Das Finanzergebnis verminderte<br />

sich um –1,4 Mio. Euro <strong>und</strong> lag bei –6,1 Mio. Euro (Vorjahr: – 4,7 Mio.<br />

Euro). Die Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr – trotz<br />

Reduktion der Finanzverbindlichkeiten – ist im Wesentlichen auf<br />

Wertberichtigungen <strong>und</strong> Rückstellungen in den Finanzanlagen<br />

zurückzuführen.<br />

Die Ertragssteuern erhöhten sich aufgr<strong>und</strong> der besseren<br />

Geschäftsentwicklung um 2,6 Mio. Euro auf 4,0 Mio. Euro (Vorjahr:<br />

1,4 Mio. Euro). Mit 3,1 Mio. Euro fällt in Deutschland der grösste Teil<br />

der Ertragssteuern an.<br />

Marktleistung <strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>2012</strong> nach Märkten<br />

Gesamt EUR 322,5 Mio.<br />

Frankreich<br />

56,3 +3,3%*<br />

Deutschland<br />

136,7 +2,8%*<br />

*kursbereinigte Veränderung zum Vorjahr<br />

Übriges Europa<br />

65,5 +6,5%*<br />

Nord-/Südamerika<br />

24,3 +11,2%*<br />

Übrige Märkte<br />

9,1 +4,8%*<br />

Schweiz<br />

30,6 +0,9%*<br />

Finanz- <strong>und</strong> Vermögenslage<br />

Der Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit erhöhte sich<br />

um 31,7 Mio. Euro auf 33,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro). Die<br />

Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit verringerten sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um 8,9 Mio. Euro auf 10,6 Mio. Euro (Vorjahr:<br />

19,5 Mio. Euro). Von den 10,9 Mio. Euro Bruttoinvestitionen entfielen<br />

r<strong>und</strong> 2,5 Mio. Euro auf immaterielle Anlagen, 6,2 Mio. auf Sachanlagen<br />

<strong>und</strong> 2,3 Mio. auf Finanzanlagen. R<strong>und</strong> 86 Prozent der<br />

Investitionen wurden an den drei Produktionsstandorten in<br />

Schwäbisch Gmünd, Arlesheim <strong>und</strong> Huningue getätigt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der besseren Ergebnisentwicklung <strong>und</strong> der reduzierten<br />

Investitionstätigkeit betrug der Geldfluss nach Investitionstätigkeit<br />

22,7 Mio. Euro (Vorjahr: –18,0 Mio. Euro). 20,2 Mio.<br />

Euro davon wurden für die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten<br />

verwendet (im Vorjahr wurden die Finanzverbindlichkeiten<br />

um 22,6 Mio. Euro erhöht).<br />

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten<br />

sich um 10,2 Mio. auf 17,6 Mio. Euro. Die langfristigen Finanzver­<br />

53


Lagebericht<br />

bindlichkeiten verringerten sich um 9,5 Mio. Euro auf 78,5 Mio. Euro.<br />

Die flüssigen Mittel inklusive Wertpapiere erhöhten sich zum<br />

Jahresende um 2,6 Mio. Euro auf 12,5 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung<br />

verringerte sich um 22,3 Mio. Euro auf 83,6 Mio. Euro<br />

(Vorjahr: 105,9 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich um<br />

2,8 Prozentpunkte auf 32,0 Prozent (Vorjahr: 29,2 Prozent).<br />

Prognose 2013<br />

Nach den tief greifenden Veränderungen in der Organisation <strong>und</strong><br />

der Sicherung der Liquidität im Jahr <strong>2012</strong> richtet sich der Fokus<br />

2013 auf die weitere Steigerung der Ertragskraft. Die Einspareffekte<br />

aus der Restrukturierung werden sich überwiegend erst<br />

im Lauf des Jahres 2013 auswirken. Nach den Konjunkturprognosen<br />

ist in den Hauptmärkten Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> Schweiz ein<br />

Wachstum von weniger als 1 Prozent zu erwarten. Für die südeuropäischen<br />

Märkte sind die Einschätzungen negativ, für Süd- <strong>und</strong><br />

Nordamerika sowie Asien optimistisch. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

werden ein Umsatzwachstum von etwa 2 Prozent gegenüber <strong>2012</strong><br />

<strong>und</strong> eine weitere Ergebnisverbesserung angestrebt.<br />

Die Aktivitäten von <strong>Weleda</strong> waren <strong>2012</strong> von ökonomischen<br />

Notwendigkeiten geprägt. Für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung<br />

im Sinne des Auftrags von <strong>Weleda</strong> bedarf es zusätzlich<br />

einer angemessenen Berücksichtigung ökologischer <strong>und</strong> sozialer<br />

Bedürfnisse. In Zukunft wird sich <strong>Weleda</strong> wieder verstärkt diesen<br />

Aufgaben zuwenden können.<br />

Die Wertschöpfung war zur Einkommensbildung der Mitarbeitenden<br />

ausreichend. <strong>Weleda</strong> sieht ihre Mitarbeitenden als am<br />

Leistungsprozess beteiligte Mitunternehmer. Die Eigenverantwortung<br />

<strong>und</strong> das Selbstverständnis jedes Einzelnen zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> zu fördern, ist ein wichtiges Anliegen des Unternehmens. Die<br />

öffentliche Hand erhielt 4,0 Mio. Euro der Wertschöpfung in Form<br />

von Steuern. 5,0 Mio. Euro der Wertschöpfung entfielen auf Zinsen<br />

an Darlehensgeber.<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> wird gemäss Vorschlag des Verwaltungsrates<br />

keine Dividende an die Aktionäre <strong>und</strong> Partizipanten ausgeschüttet.<br />

Jayn Sterland<br />

Direktorin Markt, United Kingdom<br />

Wertschöpfungsrechnung <strong>2012</strong><br />

Die Wertschöpfungsrechnung (Seite 3) zeigt auf, wie das wirtschaftliche<br />

Handeln von <strong>Weleda</strong> einen Wert für die Gesellschaft<br />

schafft: Im Gegensatz zur Erfolgsrechnung, der die Perspektive der<br />

Eigentümer zugr<strong>und</strong>e liegt, erläutert die Wertschöpfungsrechnung<br />

den Beitrag der <strong>Weleda</strong> Gruppe zum privaten <strong>und</strong> öffentlichen Einkommen.<br />

Die Wertschöpfungsrechnung stellt dar, mit welchem<br />

Aufwand <strong>Weleda</strong> ihre Unternehmensleistung erbracht hat <strong>und</strong> wie<br />

die erzielte Wertschöpfung verteilt wurde.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erhöhte sich die Unternehmensleistung<br />

aufgr<strong>und</strong> des Umsatzwachstums von 15,0 Mio. Euro auf<br />

327,1 Mio. Euro. Nach Abzug der Vorleistungen betrug die Wertschöpfung<br />

der <strong>Weleda</strong> Gruppe 134,6 Mio. Euro. Die Wertschöpfung<br />

pro Mitarbeiter der <strong>Weleda</strong> Gruppe belief sich auf 70 470 Euro<br />

<strong>und</strong> blieb damit 16,8 Prozent über dem Vorjahr. Für Spenden <strong>und</strong><br />

ähnliche Zuwendungen an nahestehende gesellschaftliche Einrichtungen<br />

wurde im Jahr <strong>2012</strong> wie 2011 wiederum ein einstelliger<br />

Millionenbetrag aufgewendet. Dieser Betrag ist in den Vorleistungen<br />

enthalten.<br />

Ich bin für die Entwicklung <strong>und</strong> Pflege der Vertriebskanäle<br />

in UK <strong>und</strong> Irland verantwortlich.<br />

Es ist für mich wichtig, die Bedürfnisse unserer<br />

K<strong>und</strong>en zu verstehen <strong>und</strong> aus Verbrauchern Fans<br />

zu machen. Diese Perspektive hat uns zum<br />

Beispiel dazu geführt, neue homöopathische<br />

Arzneimittel zu entwickeln, die oral durch<br />

ein Spray eingenommen werden können. Eine<br />

perfekte Lösung für unsere modernen,<br />

anspruchsvollen Verbraucher.<br />

54


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />

<strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Bilanz der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 56<br />

Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 57<br />

Geldflussrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 58<br />

Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 59<br />

Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 60<br />

Bericht der Revisionsstelle der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 74<br />

Revisionsstelle <strong>und</strong> Konzernprüfer<br />

PricewaterhouseCoopers AG, Basel, Schweiz<br />

Sitz der Aktiengesellschaft<br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />

Telefon +41 61 705 21 21, www.weleda.com, www.weleda.ch<br />

Ansprechperson für Aktionäre<br />

Paul Mackay, Präsident des Verwaltungsrates<br />

Sekretariat <strong>und</strong> Aktienregister<br />

Sabine Lexen<br />

Telefon +41 61 705 22 02<br />

Niederlassung in Deutschland<br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

Möhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />

Telefon +49 7171 91 90, www.weleda.de<br />

55


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Bilanz der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Aktiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1 7 250 7 368<br />

Sachanlagen 1 94 235 102 418<br />

Finanzanlagen 1 4 640 3 800<br />

Total Anlagevermögen 106 125 113 586<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte 2 69 042 81 842<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 3 44 665 47 468<br />

Sonstige kurzfristige Forderungen 4 3 958 5 403<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 3 087 3 443<br />

Wertpapiere 126 113<br />

Flüssige Mittel 12 364 9 827<br />

Total Umlaufvermögen 133 242 148 096<br />

Bilanzsumme 239 367 261 682<br />

Passiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Eigenkapital<br />

Aktienkapital 3 800 3 800<br />

Partizipationskapital 7 600 7 600<br />

Kapitalreserven 9 600 9 600<br />

Gewinnreserven 52 592 52 092<br />

Eigenkapital exklusive Minderheitsanteile 73 592 73 092<br />

Minderheitsanteile am Eigenkapital 3 028 3 266<br />

Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile 76 620 76 358<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 5 17 792 22 143<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 17 595 27 762<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 6 8 544 8 952<br />

Kurzfristige Rückstellungen 7 17 321 19 017<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 3 189 2 803<br />

Total kurzfristiges Fremdkapital 64 441 80 677<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 8 78 499 88 043<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 666 866<br />

Langfristige Rückstellungen 7 19 141 15 738<br />

Total langfristiges Fremdkapital 98 306 104 647<br />

Total Fremdkapital 162 747 185 324<br />

Bilanzsumme 239 367 261 682<br />

56


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Anhang <strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

2011<br />

in TEUR<br />

Nettoumsatz 9 322 482 307 458<br />

Bestandesänderungen an unfertigen<br />

<strong>und</strong> fertigen Erzeugnissen –6 228 314<br />

Gesamtleistung 316 254 307 772<br />

Material- <strong>und</strong> Warenaufwand –72 566 –70 757<br />

Rohertrag 243 688 237 015<br />

Sonstige Erträge 10 4 516 4 277<br />

Mitarbeitereinkommen <strong>und</strong> soziale Aufwendungen 11 –125 139 –125 069<br />

Abschreibungen 12 –14 660 –13 424<br />

Andere betriebliche Aufwendungen 13 –97 802 –101 460<br />

Total Betriebsaufwand –237 601 –239 953<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 10 603 1 339<br />

Finanzergebnis 14 –6 081 –4 693<br />

Ordentliches Ergebnis vor Steuern 4 522 –3 354<br />

Ausserordentliches Ergebnis 0 –3 600<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 4 522 –6 954<br />

Ertragssteuern 15 –4 002 –1 415<br />

Konsolidiertes Jahresergebnis 520 –8 369<br />

Davon Anteil Gesellschafter 797 –8 338<br />

Davon Minderheitsanteil –277 –31<br />

57


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Geldflussrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

2011<br />

in TEUR<br />

Konsolidiertes Jahresergebnis 520 –8 369<br />

Abschreibungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen auf Anlagevermögen 15 813 13 424<br />

Veränderung Rückstellungen 1 627 2 622<br />

Gewinn/Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens 193 –32<br />

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 2 749 1 302<br />

Veränderung der Vorräte 12 938 –3 792<br />

Veränderung der übrigen Forderungen <strong>und</strong> aktiven Rechnungsabgrenzungen 1 613 –706<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen –4 347 –4 225<br />

Veränderung der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten <strong>und</strong> passiven Rechnungsabgrenzungen 6 –172<br />

Andere nicht liquiditätswirksame Positionen 1 974 1 266<br />

Nicht liquditätswirksame Währungs- <strong>und</strong> Kurseinflüsse 253 207<br />

Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften –125 –61<br />

Geldfluss aus Betriebstätigkeit 33 214 1 464<br />

Investitionen in Sachanlagen –6 187 –15 612<br />

Devestitionen von Sachanlagen 234 156<br />

Investitionen in Finanzanlagen –2 301 –980<br />

Devestitionen von Finanzanlagen 144 254<br />

Investitionen in immaterielle Anlagen –2 450 –3 286<br />

Devestitionen von immateriellen Anlagen 2 0<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit –10 558 –19 468<br />

Dividendenzahlungen an Minderheiten 0 –30<br />

Veränderung kurzfristige Finanzverbindlichkeiten –10 215 –165<br />

Veränderung langfristige Finanzverbindlichkeiten –9 975 22 769<br />

Verkauf/Kauf eigener Aktien 140 –56<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –20 050 22 518<br />

Total Geldfluss 2 606 4 514<br />

Flüssige Mittel zu Beginn der Berichtsperiode 1 9 940 5 412<br />

Total Geldfluss 2 606 4 514<br />

Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln 1 –56 14<br />

Flüssige Mittel am Ende der Berichtsperiode 1 12 490 9 940<br />

1<br />

Inklusive Wertpapiere<br />

58


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

per 31. Dezember<br />

Konsolidierter Eigenkapitalnachweis<br />

in TEUR<br />

Gesellschaftskapital<br />

1<br />

Kapitalreserven<br />

(Agio)<br />

Kumulierte<br />

Währungsdifferenzen<br />

Andere<br />

Gewinnreserven<br />

Total<br />

Gewinnreserven<br />

Total exkl.<br />

Minderheitsanteile<br />

Minderheitsanteile<br />

Total inkl.<br />

Minderheitsanteile<br />

Eigenkapital per 1. Januar 2011 11 400 0 0 69 687 69 687 81 087 3 298 84 385<br />

Umgliederung* 9 600 –9 600 –9 600 0 0<br />

Jahresergebnis –8 338 –8 338 –8 338 –31 –8 369<br />

Dividenden 0 0 –30 –30<br />

Wechselkurseinfluss/Sonstiges –107 450 2 343 343 29 372<br />

Eigenkapital per 31. Dezember 2011 11 400 9 600 –107 52 199 52 092 73 092 3 266 76 358<br />

Jahresergebnis 797 797 797 –277 520<br />

Wechselkurseinfluss/Sonstiges –378 81 2 –297 –297 39 –258<br />

Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 11 400 9 600 –485 53 077 52 592 73 592 3 028 76 620<br />

1<br />

Das Gesellschaftskapital unterteilt sich wie folgt:<br />

6 880 Namenaktien zu CHF 112,50<br />

3 984 Namenaktien zu CHF 125,00<br />

3 478 Namenaktien zu CHF 1 000,00<br />

19 000 Namenpartizipationsscheine zu CHF 500,00<br />

Das Gesellschaftskapital hat sich zum Vorjahr nicht verändert.<br />

2<br />

Hauptsächlich erfolgsneutrale Bewertungskorrektur aus <strong>Weleda</strong> S.A. Frankreich<br />

* Umgliederung Agio von EUR 9,6 Mio. aus anderen Gewinnreserven in Kapitalreserven aufgr<strong>und</strong> Kapitaleinlageprinzip.<br />

Diese Umgliederung wurde vom Verwaltungsrat im Rahmen der Abnahme der Jahresrechnung 2011 genehmigt.<br />

59


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Konsolidierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Rechnungslegung<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe entspricht Gesetz <strong>und</strong> Statuten. Der Abschluss wurde nach den Vorschriften des<br />

geltenden schweizerischen Obligationenrechts erstellt. Einige Positionen der Bilanz sowie der Erfolgsrechnung wurden zusammengefasst,<br />

um dem Leser den Überblick zu erleichtern. Diese Positionen sind im Anhang im Einzelnen erläutert.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Neben der Obergesellschaft <strong>Weleda</strong> AG Arlesheim mit den Zweigniederlassungen <strong>Weleda</strong> AG Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> <strong>Weleda</strong> AG Basel<br />

werden im Abschluss der <strong>Weleda</strong> Gruppe 18 Tochterunternehmen voll konsolidiert. Es handelt sich hierbei ausnahmslos um Verb<strong>und</strong>unternehmen,<br />

die unter der einheitlichen Leitung der <strong>Weleda</strong> AG Arlesheim stehen <strong>und</strong> bei denen die <strong>Weleda</strong> AG direkt oder indirekt mit<br />

50 Prozent oder mehr beteiligt ist. <strong>2012</strong> wurde die australische Gesellschaft <strong>Weleda</strong> Australia Pty, die bisher als Tochtergesellschaft<br />

der <strong>Weleda</strong> Neuseeland Ltd gehalten wurde, direkt einbezogen.<br />

Die <strong>Weleda</strong> (Australasia) Ltd, Neuseeland, wurde mit der Equity-Methode einbezogen. Eine Minderheitsbeteiligung in Peru <strong>und</strong><br />

eine in Japan wurden nicht konsolidiert. Diese sind in der Konzernbilanz unter den Finanzanlagen ausgewiesen.<br />

Konsolidierungsmethode<br />

Gr<strong>und</strong>lage des konsolidierten Abschlusses sind die nach den jeweiligen handelsrechtlichen Vorschriften zum 31.12.<strong>2012</strong> aufgestellten<br />

Jahresabschlüsse. Konsolidierungszeitraum ist das Kalenderjahr. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der angelsächsischen<br />

Purchase-Methode. Aktiva <strong>und</strong> Passiva sowie Aufwand <strong>und</strong> Ertrag werden bei den vollkonsolidierten Gesellschaften zu 100 Prozent<br />

erfasst. Minderheitsanteile am konsolidierten Eigenkapital sowie am Geschäftsergebnis werden separat ausgewiesen.<br />

Die Beteiligungsbuchwerte der Obergesellschaft wurden gegen die vorhandenen Eigenkapitalwerte der Untergesellschaften<br />

aufgerechnet. Gemäss der Vollkonsolidierungsmethode wurden Aktiva <strong>und</strong> Passiva sowie Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge auch jener<br />

Gruppengesellschaften, an denen Dritte beteiligt sind, in vollem Umfang in die Konzernrechnung einbezogen. Anteile Dritter am<br />

Eigenkapital sowie am Ergebnis konsolidierter Gesellschaften sind separat ausgewiesen.<br />

60


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Währungsumrechnung<br />

Jahresrechnungen von konsolidierten Gesellschaften in fremden Währungen werden wie folgt umgerechnet: Umlaufvermögen, Anlagevermögen<br />

<strong>und</strong> Fremdkapital zu Jahresendkursen (Stichtagskurs); Eigenkapital zu historischen Kursen. Die Erfolgsrechnung <strong>und</strong> die<br />

Geldflussrechnung werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Nachstehend aufgeführte Devisenumrechnungs kurse wurden<br />

angewendet:<br />

Jahresendkurse in Euro <strong>2012</strong><br />

Stichtagskurse<br />

<strong>2012</strong> Durchschnittskurse<br />

2011<br />

Stichtagskurse<br />

2011 Durchschnittskurse<br />

1 CHF (Schweizer Franken) 0,829 0,830 0,824 0,810<br />

1 USD (US-Dollar) 0,758 0,778 0,770 0,719<br />

1 GBP (Britisches Pf<strong>und</strong>) 1,233 1,233 1,197 1,152<br />

100 SEK (Schwedische Kronen) 11,659 11,490 11,237 11,070<br />

1 BRL (Brasilianischer Real) 0,370 0,399 0,413 0,430<br />

61


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Gruppeninterne Transaktionen, Salden <strong>und</strong> Zwischengewinne<br />

Alle gruppeninternen Transaktionen <strong>und</strong> Salden sowie alle in der Bilanz erfassten Zwischengewinne wurden eliminiert.<br />

Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Die Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind unter Berücksichtigung der landesspezifischen handelsrechtlichen Gegebenheiten<br />

aufgestellt worden. Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmässigen<br />

Abschreibungen, angesetzt. Sachanlagen wurden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen<br />

<strong>und</strong> Wertberichtigungen bilanziert.<br />

Geringwertige Anlagegegenstände wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Finanzanlagen wurden gr<strong>und</strong>sätzlich zu den<br />

Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen, angesetzt. Die Bewertung der Vorräte erfolgte zu Anschaffungsbzw.<br />

Herstellkosten unter Beachtung des Niederstwert-Prinzips. Forderungen <strong>und</strong> sonstige Ver mögensgegenstände sind zum Nennwert<br />

bilanziert. Das allgemeine Ausfallrisiko sowie das individuelle Kreditrisiko sind durch Pauschal- <strong>und</strong> Einzelwertberichtigungen<br />

berücksichtigt. Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Börsenkursen angesetzt. Die ausgewiesenen<br />

Rückstellungen für Pensionen <strong>und</strong> ähnliche Verpflichtungen sind nach ver sicherungsmathematischen Gr<strong>und</strong>sätzen unter<br />

Berücksichtigung der steuerlichen Vorschriften ermittelt <strong>und</strong> decken den steuerlichen Teilwert voll ab. Die restlichen Rückstellungen<br />

berücksichtigen alle erkennbaren Risiken für ungewisse Verpflichtungen. Die Verbindlichkeiten sind zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag<br />

angesetzt.<br />

62


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Erläuterungen zur Bilanz <strong>und</strong> zur Erfolgsrechnung<br />

1 Anlagevermögen<br />

in TEUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

Sachanlagen Finanzanlagen Total<br />

Anlagevermögen<br />

Stand 1. Januar 2011 6 799 97 788 3 004 107 591<br />

Wechselkurseinfluss 13 647 13 673<br />

Zugänge 3 286 15 612 1 041 19 939<br />

Abgänge –25 –910 –258 –1 193<br />

Umbuchung 8 –8 0 0<br />

Abschreibungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen –2 713 –10 711 0 –13 424<br />

Stand 31. Dezember 2011 7 368 102 418 3 800 113 586<br />

Wechselkurseinfluss –6 – 44 12 –38<br />

Zugänge 2 450 6 187 2 125 10 762<br />

Abgänge –548 –1 680 –144 –2 372<br />

Umbuchung 26 –26 0 0<br />

Abschreibungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen –2 040 –12 620 –1 153 –15 813<br />

Stand 31. Dezember <strong>2012</strong> 7 250 94 235 4 640 106 125<br />

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Software. Der Zugang bei den Sachanlagen<br />

setzt sich vor allem aus den Investitionsprojekten sowie Ersatz- <strong>und</strong> Rationalisierungsinvestitionen an den Standorten in Deutschland,<br />

Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz zusammen.<br />

Der Hauptanteil der Sachanlagen liegt mit EUR 28 Mio. in der Zweigniederlassung Deutschland. In der Schweiz befinden sich<br />

EUR 26 Mio., <strong>und</strong> die <strong>Weleda</strong> Frankreich weist Sachanlagen im Wert von EUR 19 Mio. aus.<br />

Die Finanzanlagen beinhalten alle Minderheitsbeteiligungen sowie langfristige Forderungen an assoziierte Unternehmen <strong>und</strong> Dritte.<br />

63


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

2 Vorräte<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe 22 796 25 106<br />

Unfertige Erzeugnisse 8 234 8 102<br />

Fertige Erzeugnisse 16 289 23 466<br />

Handelsware 27 902 29 381<br />

Wertberichtigungen auf Vorräte –6 179 –4 213<br />

Total Vorräte 69 042 81 842<br />

3 Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Gegenüber Dritten 44 133 47 362<br />

Gegenüber assoziierten Unternehmen 532 106<br />

Total Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 44 665 47 468<br />

64


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

4 Sonstige kurzfristige Forderungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Gegenüber Dritten 3 389 4 590<br />

Gegenüber assoziierten Unternehmen 12 0<br />

Gegenüber Aktionären 0 120<br />

Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 557 693<br />

Total sonstige kurzfristige Forderungen 3 958 5 403<br />

Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Bestand an eigenen Aktien (in Stück 194 / Vorjahr 304) 380 490<br />

Bestand an eigenen Partizipationsscheinen (in Stück 179 / Vorjahr 197) 177 203<br />

Total eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 557 693<br />

5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Gegenüber Dritten 17 792 22 143<br />

Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 17 792 22 143<br />

6 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Gegenüber Dritten 7 449 7 548<br />

Gegenüber Aktionären 1 095 1 404<br />

Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 8 544 8 952<br />

65


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

7 Rückstellungen<br />

in TEUR<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Steuerrückstellungen<br />

Sonstige<br />

Rückstellungen 1<br />

Total<br />

Rückstellungen<br />

Stand 1. Januar 2011 13 426 2 933 15 563 31 922<br />

Bildung 2 982 1 130 9 778 13 890<br />

Verwendung –514 –1 839 –6 142 –8 495<br />

Auflösung –209 –311 –2 254 –2 774<br />

Wechselkurseinfluss 53 –2 161 212<br />

Stand 31. Dezember 2011 15 738 1 911 17 106 34 755<br />

Bildung 3 325 2 012 9 812 15 149<br />

Verwendung –373 –882 –9 451 –10 706<br />

Auflösung –4 0 –2 813 –2 817<br />

Wechselkurseinfluss 57 0 24 81<br />

Stand 31. Dezember <strong>2012</strong> 18 743 3 041 14 678 36 462<br />

Davon kurzfristige Rückstellungen 0 3 041 14 280 17 321<br />

Davon langfristige Rückstellungen 18 743 0 398 19 141<br />

1<br />

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten unter anderem nicht bezogene Ferien <strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en, Abfindungen <strong>und</strong> Währungsrückstellungen.<br />

66


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

8 Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 2011<br />

in TEUR<br />

Restlaufzeiten<br />

bis 5 Jahre<br />

Restlaufzeiten<br />

länger als 5 Jahre<br />

Total<br />

Bankdarlehen 29 962 11 529 41 491<br />

Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 31 833 8 724 40 557<br />

Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 4 083 1 912 5 995<br />

Total 65 878 22 165 88 043<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten <strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

Restlaufzeiten<br />

bis 5 Jahre<br />

Restlaufzeiten<br />

länger als 5 Jahre<br />

Total<br />

Bankdarlehen 32 049 4 936 36 985<br />

Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 29 472 7 200 36 672<br />

Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 2 803 2 039 4 842<br />

Total 64 324 14 175 78 499<br />

<strong>2012</strong> konnte die kurz- <strong>und</strong> langfristige Fremdverschuldung wesentlich abgebaut werden. Die Investitionen wurden mit eigenerwirtschafteten<br />

Mitteln finanziert. Die langfristigen Bankdarlehen in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden <strong>und</strong><br />

Grossbritannien wurden um ordentliche Tilgungen reduziert. Fällig gewordene Treuhanddarlehen (FGB) über EUR 1,2 Mio., der letzte<br />

Bonded Loan (Triodos NL) über EUR 1,8 Mio. sowie ein Darlehen der Vorsorgestiftung über EUR 2,3 Mio. konnten zurückbezahlt werden.<br />

Der GLS-<strong>Weleda</strong>-Fonds I wurde um EUR 1 Mio. reduziert <strong>und</strong> der Rest für 4 weitere Jahre verlängert.<br />

Der kurzfristige Anteil dieser Finanzverbindlichkeiten betrug per 31.12.<strong>2012</strong> EUR 6,4 Mio. (Vorjahr EUR 9,0 Mio.).<br />

67


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

9 Nettoumsatz<br />

Produktgruppen <strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

<strong>2012</strong><br />

%<br />

2011<br />

in TEUR<br />

2011<br />

%<br />

Naturkosmetik 226 878 70,4 214 544 69,8<br />

Arzneimittel 95 604 29,6 92 914 30,2<br />

Nettoumsatz 322 482 100 307 458 100<br />

Märkte <strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

<strong>2012</strong><br />

%<br />

2011<br />

in TEUR<br />

2011<br />

%<br />

Schweiz 30 593 9,5 29 616 9,6<br />

Deutschland 136 652 42,4 132 917 43,3<br />

Frankreich 56 330 17,5 54 549 17, 7<br />

Übriges Europa 65 514 20,3 60 834 19,8<br />

Nord-/Südamerika 24 311 7,5 21 300 6,9<br />

Übrige Märkte 9 082 2,8 8 242 2,7<br />

Nettoumsatz 322 482 100 307 458 100<br />

10 Sonstige Erträge<br />

<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

2011<br />

in TEUR<br />

Total sonstige Erträge 4 516 4 277<br />

In den sonstigen Erträgen sind unter anderem Erträge aus Auflösung von Rückstellungen, Mieterträge <strong>und</strong> Gewinne aus dem<br />

Verkauf von Sachanlagen enthalten.<br />

68


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

11 Mitarbeitereinkommen <strong>und</strong> soziale Aufwendungen<br />

<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

2011<br />

in TEUR<br />

Mitarbeitereinkommen 98 267 97 856<br />

Soziale Abgaben <strong>und</strong> Aufwendungen Altersvorsorge 26 872 27 213<br />

Total Aufwendungen 125 139 125 069<br />

12 Abschreibungen<br />

<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

2011<br />

in TEUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 2 040 2 713<br />

Sachanlagen 12 620 10 711<br />

Total Abschreibungen 14 660 13 424<br />

13 Andere betriebliche Aufwendungen<br />

<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

2011<br />

in TEUR<br />

Vertriebskosten 54 608 58 400<br />

Betriebskosten 18 747 17 878<br />

Verwaltungskosten 16 572 19 353<br />

Abgaben, Gebühren, Substanz- <strong>und</strong> Kapitalsteuer 2 458 2 406<br />

Neutraler Aufwand 5 417 3 423<br />

Total andere betriebliche Aufwendungen 97 802 101 460<br />

Andere betriebliche Aufwendungen enthalten unter anderem Aufwendungen für den Vertrieb, wie zum Beispiel Werbung <strong>und</strong> Marktkommunikation,<br />

Verkaufsunterlagen, Sachkosten des Aussendienstes sowie alle Versandkosten. Weiterhin sind die Unterhaltskosten<br />

für Gebäude, Instandhaltung der Maschinen, Rechts- <strong>und</strong> Beratungskosten, EDV-Kosten sowie die Kosten für Fremdforschung <strong>und</strong><br />

neutrale Aufwendungen enthalten.<br />

69


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

14 Finanzergebnis<br />

<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

2011<br />

in TEUR<br />

Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge 3 253 1 982<br />

Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen –7 148 –6 675<br />

Wertberichtigung / Rückstellung Finanzanlagen –2 186 0<br />

Total Finanzergebnis –6 081 –4 693<br />

Die Position Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen enthält Zinsen von TEUR 1522 für die GLS-Fonds in Deutschland, die niederländischen<br />

Obligationsanleihen <strong>und</strong> die schweizerischen Treuhanddarlehen.<br />

15 Ertragssteuern<br />

Die Ertragssteuern fallen hauptächlich in Deutschland, Brasilien, Österreich <strong>und</strong> den Niederlanden an.<br />

70


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Übrige Angaben gemäss Art. 663b ff. OR<br />

Haftungsverhältnisse <strong>und</strong> sonstige finanzielle Verpflichtungen 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Bürgschaften 10 062 10 170<br />

Langfristige Mietverträge<br />

Restlaufzeiten bis 5 Jahre 4 893 4 275<br />

Restlaufzeiten länger als 5 Jahre 1 626 903<br />

Total 6 519 5 178<br />

Leasing-Verbindlichkeiten<br />

Restlaufzeiten bis 5 Jahre 10 205 8 632<br />

Restlaufzeiten länger als 5 Jahre 14 157 11 525<br />

Total 24 362 20 157<br />

Bei der <strong>Weleda</strong> AG bestehen Leasing-Verbindlichkeiten für Computer-Hardware, Fahrzeuge <strong>und</strong> Herstellmaschinen sowie Gebäude.<br />

Der in <strong>2012</strong> fertig gestellte Neubau in Frankreich wurde durch Leasing finanziert (EUR 21 Mio.).<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

Vorsorgestiftung, <strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 2 096 4 645<br />

Brandversicherungswerte der Sachanlagen 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

<strong>Weleda</strong> Gruppe 275 793 256 891<br />

Zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändete oder abgetretene<br />

Aktiva sowie Aktiva unter Eigentumsvorbehalt<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TEUR<br />

31.12.2011<br />

in TEUR<br />

<strong>Weleda</strong> Gruppe 36 119 37 039<br />

71


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Übersicht über Konzern- <strong>und</strong> Beteiligungsgesellschaften<br />

Konsolidierte<br />

Gesellschaften<br />

Währung<br />

Sitz Funktion Konsolidierungsmethode<br />

Stammkapital<br />

in Tausend<br />

Kapitalanteil<br />

<strong>2012</strong><br />

Kapitalanteil<br />

2011<br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

CH-Arlesheim / Basel<br />

D-Schwäbisch Gmünd<br />

Stammhaus: inkl. Produktion,<br />

Handel <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

voll CHF 4 750 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Benelux SE NL-Zoetermeer Produktion <strong>und</strong> Handel voll EUR 2 269 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. A-Wien Keine operative Funktion voll EUR 36 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. & Co. KG A-Wien Handel voll EUR 1 100 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Trademark AG CH-Arlesheim Dienstleistungen voll CHF 1 000 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Inc. USA-Irvington, N.Y. Handel voll USD 8 525 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l. I-Mailand Handel voll EUR 500 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Ltda. BRA-São Paulo Produktion <strong>und</strong> Handel voll BRL 27 140 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH D-Schwäbisch Gmünd Produktion voll EUR 25 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> East GmbH RUS-Moskau Handel voll RUB 10 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> S.A.U. E-Madrid Handel voll EUR 685 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd NZL-Havelock North Produktion <strong>und</strong> Handel voll NZD 169 100,0% 47,3%<br />

<strong>Weleda</strong> Australia Pty Ltd AUS-Avalon Handel voll AUD 0 100,0% –<br />

<strong>Weleda</strong> Ltda. CHL-Santiago de Chile Produktion <strong>und</strong> Handel voll CLP 491 321 99,7% 99,7%<br />

<strong>Weleda</strong> Holding AB S-Järna Holding voll SEK 12 300 99,4% 99,3%<br />

<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o. CZ-Prag Handel voll CZK 19 684 99,3% 99,3%<br />

<strong>Weleda</strong> S.A. ARG-Buenos Aires Produktion <strong>und</strong> Handel voll ARS 7 622 95,0% 95,0%<br />

<strong>Weleda</strong> UK Ltd GB-Ilkeston Produktion <strong>und</strong> Handel voll GBP 1 495 94,5% 94,0%<br />

<strong>Weleda</strong> S.A. F-Huningue Produktion <strong>und</strong> Handel voll EUR 3 400 82,7% 82,5%<br />

<strong>Weleda</strong> (Australasia) Ltd NZL-Havelock North Dienstleistung Equity NZD 1 139 99,5% 99,5%<br />

72


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung<br />

Das Management der <strong>Weleda</strong> Gruppe hat im Lauf des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> den Prozess zur Identifikation <strong>und</strong> Beurteilung der<br />

wesentlichen Unternehmensrisiken durchgeführt. Der Verwaltungsrat hat die Ergebnisse der Risikobeurteilung sowie die entsprechenden<br />

Massnahmen diskutiert <strong>und</strong> genehmigt.<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag <strong>und</strong> bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat am 19. April 2013 sind keine<br />

wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung <strong>2012</strong> beinträchtigen könnten.<br />

Die Zweigniederlassung Basel wurde per 16. Januar 2013 aufgelöst.<br />

73


Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />

Bericht der Revisionsstelle<br />

an die Generalversammlung der <strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzernrechnung<br />

der <strong>Weleda</strong> AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung<br />

<strong>und</strong> Anhang, Seiten 56 bis 73, für das am 31. Dezember<br />

<strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung<br />

in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften <strong>und</strong> den<br />

im Anhang wiedergegebenen Konsolidierungs- <strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätzen<br />

verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die<br />

Ausgestaltung, Implementierung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung eines<br />

internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer<br />

Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben<br />

als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist<br />

der Verwaltungsrat für die Auswahl <strong>und</strong> die Anwendung sachgemässer<br />

Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener<br />

Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgr<strong>und</strong> unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />

über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz<br />

<strong>und</strong> den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach<br />

diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen <strong>und</strong> durchzuführen,<br />

dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung<br />

frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in<br />

der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze <strong>und</strong> sonstigen<br />

Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />

Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung<br />

der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrech-<br />

nung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung<br />

dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />

soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung<br />

von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen<br />

festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil<br />

über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben.<br />

Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit<br />

der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität<br />

der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung,<br />

dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende<br />

<strong>und</strong> angemessene Gr<strong>und</strong>lage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die Konzernrechnung für<br />

das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />

schweizerischen Gesetz sowie den im Anhang wiedergegebenen<br />

Konsolidierungs- <strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätzen.<br />

Berichterstattung aufgr<strong>und</strong> weiterer<br />

gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />

Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) <strong>und</strong> die<br />

Unab hängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen <strong>und</strong> keine mit unserer Unabhängigkeit<br />

nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung<br />

mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR <strong>und</strong> dem Schweizer Prüfungsstandard<br />

890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben<br />

des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für<br />

die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu<br />

genehmigen.<br />

PricewaterhouseCoopers AG, Basel, 19. April 2013<br />

Dr. Rodolfo Gerber, Revisionsexperte /Leitender Revisor<br />

Thomas Strebel, Revisionsexperte<br />

74


Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

bestehend aus Sitz Arlesheim, Zweigniederlassungen Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> Basel<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Bilanz der <strong>Weleda</strong> AG Seite 76<br />

Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> AG Seite 77<br />

Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> AG Seite 78<br />

Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> AG Seite 79<br />

Vorschlag zur Verwendung des Jahresergebnisses Seite 84<br />

Bericht der Revisionsstelle der <strong>Weleda</strong> AG Seite 85<br />

75


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Bilanz der <strong>Weleda</strong> AG<br />

Aktiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 7 084 6 862<br />

Sachanlagen 64 929 71 828<br />

Finanzanlagen 1 60 473 59 405<br />

Total Anlagevermögen 132 486 138 095<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte 54 581 67 813<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 2 36 773 38 754<br />

Sonstige kurzfristige Forderungen 3 10 695 11 490<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 1 400 1 917<br />

Wertpapiere 152 137<br />

Flüssige Mittel 9 569 7 027<br />

Total Umlaufvermögen 113 170 127 138<br />

Bilanzsumme 245 656 265 233<br />

Passiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Eigenkapital<br />

Aktienkapital 4 750 4 750<br />

Partizipationskapital 9 500 9 500<br />

Agio aus Kapitaleinlage 12 000 12 000<br />

Reserven/Rücklagen 82 515 82 488<br />

Bilanzverlust –18 508 –21 661<br />

Total Eigenkapital 90 257 87 077<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 4 16 199 18 701<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 13 243 25 538<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 5 4 123 4 503<br />

Kurzfristige Rückstellungen 17 151 19 618<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 2 071 1 270<br />

Total kurzfristiges Fremdkapital 52 787 69 630<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 6 77 677 83 516<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7 7 519 9 780<br />

Langfristige Rückstellungen 17 416 15 230<br />

Total langfristiges Fremdkapital 102 612 108 526<br />

Total Fremdkapital 155 399 178 156<br />

Bilanzsumme 245 656 265 233<br />

76


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> AG<br />

Anhang <strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

2011<br />

in TCHF<br />

Nettoumsatz 257 677 247 876<br />

Bestandesveränderung an unfertigen<br />

<strong>und</strong> fertigen Erzeugnissen –5 862 –214<br />

Gesamtleistung 251 815 247 662<br />

Material- <strong>und</strong> Warenaufwand –87 639 –85 514<br />

Rohertrag 164 176 162 148<br />

Sonstige Erträge 12 452 11 379<br />

Mitarbeitereinkommen <strong>und</strong> soziale Aufwendungen –91 727 –95 147<br />

Abschreibungen –12 114 –11 195<br />

Andere betriebliche Aufwendungen –63 336 –71 081<br />

Total Betriebsaufwand –167 177 –177 423<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 9 451 –3 896<br />

Finanzergebnis 8 –2 616 –3 581<br />

Ordentliches Ergebnis vor Steuern 6 835 –7 477<br />

Ausserordentliches Ergebnis 0 –2 500<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 6 835 –9 977<br />

Ertragssteuern –3 682 –1 211<br />

Jahresgewinn/-verlust 3 153 –11 188<br />

Verlustvortrag –21 661 –10 473<br />

Bilanzverlust –18 508 –21 661<br />

77


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> AG<br />

per 31. Dezember<br />

Eigenkapitalnachweis<br />

in TCHF<br />

Gesellschaftskapital<br />

1<br />

Reserve<br />

für eigene<br />

Aktien<br />

Übrige<br />

gesetzliche<br />

Reserven<br />

Andere<br />

Reserven/<br />

Rücklagen<br />

Agio aus<br />

Kapitaleinlage<br />

Bilanzverlust<br />

Total<br />

Eigen kapital<br />

Eigenkapital per 1. Januar 2011 14 250 0 772 15 400 78 338 –10 474 98 286<br />

Umgliederung* 12 000 –12 000 0<br />

Jahresergebnis –11 188 –11 188<br />

Wechselkurseinfluss –20 –20<br />

Kauf eigener Aktien 69 –69 0<br />

Eigenkapital per 31. Dezember 2011 14 250 12 000 841 3 400 78 249 –21 662 87 078<br />

Jahresergebnis 3 153 3 153<br />

Wechselkurseinfluss 25 1 26<br />

Verkauf eigener Aktien –168 168 0<br />

Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 14 250 12 000 673 3 400 78 442 –18 508 90 257<br />

1<br />

Das Gesellschaftskapital unterteilt sich wie folgt:<br />

6 880 Namenaktien zu CHF 112,50<br />

3 984 Namenaktien zu CHF 125,00<br />

3 478 Namenaktien zu CHF 1 000,00<br />

19 000 Namenpartizipationsscheine zu CHF 500,00<br />

Das Gesellschaftskapital hat sich zum Vorjahr nicht verändert.<br />

* Umgliederung Agio von CHF 12 Mio. aus den übrigen gesetzlichen Reserven in Agio aus Kapitaleinlage aufgr<strong>und</strong> des Kapitaleinlageprinzips.<br />

Diese Umgliederung wurde vom Verwaltungsrat im Rahmen der Abnahme der Jahresrechnung 2011 genehmigt.<br />

78


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> AG<br />

1 Finanzanlagen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Anteile an verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 45 838 45 245<br />

Minderheitsbeteiligungen 130 110<br />

Ausleihungen an verb<strong>und</strong>ene Unternehmen 13 086 13 712<br />

Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 1 112 0<br />

Sonstige Finanzanlagen 307 338<br />

Total Finanzanlagen 60 473 59 405<br />

2 Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Gegenüber Dritten 26 317 29 480<br />

Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 9 826 9 162<br />

Gegenüber assoziierten Unternehmen 630 112<br />

Total Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 36 773 38 754<br />

3 Sonstige kurzfristige Forderungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Gegenüber Dritten 1 051 2 492<br />

Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 8 957 8 012<br />

Gegenüber assoziierten Unternehmen 14 0<br />

Gegenüber Aktionären 0 145<br />

Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 673 841<br />

Total sonstige kurzfristige Forderungen 10 695 11 490<br />

79


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Gegenüber Dritten 11 709 16 725<br />

Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 4 490 1 976<br />

Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 16 199 18 701<br />

5 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Gegenüber Dritten 1 367 1 575<br />

Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 2 284 2 399<br />

Gegenüber Aktionären 472 529<br />

Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 4 123 4 503<br />

6 Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 2011<br />

in TCHF<br />

Restlaufzeiten<br />

bis 5 Jahre<br />

Restlaufzeiten<br />

länger als 5 Jahre<br />

Total<br />

Bankdarlehen 17 445 11 784 29 229<br />

Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 36 426 10 590 47 016<br />

Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 4 950 2 321 7 271<br />

Total 58 821 24 695 83 516<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten <strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

Restlaufzeiten<br />

bis 5 Jahre<br />

Restlaufzeiten<br />

länger als 5 Jahre<br />

Total<br />

Bankdarlehen 23 844 4 000 27 844<br />

Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 35 566 8 689 44 255<br />

Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 3 257 2 321 5 578<br />

Total 62 667 15 010 77 677<br />

Der kurzfristige Anteil dieser Finanzverbindlichkeiten betrug per 31.12.<strong>2012</strong> CHF 4,7 Mio. (Vorjahr CHF 4,4 Mio.).<br />

80


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

7 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 7 519 9 780<br />

Total sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7 519 9 780<br />

8 Finanzergebnis<br />

<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

2011<br />

in TCHF<br />

Beteiligungserträge von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 2 502 318<br />

Lizenzerträge von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 1 137 1 099<br />

Zinserträge aus Ausleihungen von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 641 777<br />

Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge von Dritten 2 800 1 303<br />

Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen –643 –680<br />

Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen von Dritten –6 479 –6 398<br />

Wertberichtigung/Rückstellung Finanzanlagen –2 574 0<br />

Total Finanzergebnis –2 616 –3 581<br />

81


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Angaben gemäss Art. 663b ff. OR<br />

Zur Sicherung eigener Verpflich tungen verpfändete oder ab getretene<br />

Aktiva sowie Aktiva unter Eigentumsvorbehalt<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 29 224 32 567<br />

Haftungsverhältnisse <strong>und</strong> sonstige<br />

finanzielle Verpflichtungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Bürgschaften 10 819 10 855<br />

Langfristige Mietverträge 1 768 1 793<br />

Leasing-Verbindlichkeiten 2 997 1 985<br />

Bei der <strong>Weleda</strong> AG bestehen Leasing-Verbindlichkeiten für Computer-Hardware, Fahrzeuge <strong>und</strong> Herstellmaschinen.<br />

Brandversicherungswerte der Sachanlagen 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

<strong>Weleda</strong> AG, Schwäbisch Gmünd 117 600 118 292<br />

<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 55 647 54 301<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Vorsorgestiftung 2 529 5 638<br />

Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 31.12.<strong>2012</strong><br />

in TCHF<br />

31.12.2011<br />

in TCHF<br />

Bestand an eigenen Aktien (in Stück 194/Vorjahr 304) 459 595<br />

Bestand an eigenen Partizipationsscheinen (in Stück 179/Vorjahr 197) 214 246<br />

Total eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 673 841<br />

82


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Beteiligungen<br />

Sitz Funktion Währung Stammkapital<br />

in Tausend<br />

Kapitalanteil<br />

<strong>2012</strong><br />

Kapitalanteil<br />

2011<br />

<strong>Weleda</strong> Benelux SE NL-Zoetermeer Produktion <strong>und</strong> Handel EUR 2 269 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. A-Wien Keine operative Funktion EUR 36 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. & Co. KG A-Wien Handel EUR 1 100 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Trademark AG CH-Arlesheim Dienstleistungen CHF 1 000 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Inc. USA-Irvington, N.Y. Handel USD 8 525 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l. I-Mailand Handel EUR 500 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Ltda. BRA-São Paulo Produktion <strong>und</strong> Handel BRL 27 140 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH D-Schwäbisch Gmünd Produktion EUR 25 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> East GmbH RUS-Moskau Handel RUB 10 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> S.A.U. E-Madrid Handel EUR 685 100,0% 100,0%<br />

<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd NZL-Havelock North Produktion <strong>und</strong> Handel NZD 169 100,0% 47,3%<br />

<strong>Weleda</strong> Australia Pty Ltd AUS-Avalon Handel AUD 0 100,0% –<br />

<strong>Weleda</strong> Ltda. CHL-Santiago de Chile Produktion <strong>und</strong> Handel CLP 491 321 99,7% 99,7%<br />

<strong>Weleda</strong> Holding AB S-Järna Holding SEK 12 300 99,4% 99,3%<br />

<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o. CZ-Prag Handel CZK 19 684 99,3% 99,3%<br />

<strong>Weleda</strong> S.A. ARG-Buenos Aires Produktion <strong>und</strong> Handel ARS 7 622 95,0% 95,0%<br />

<strong>Weleda</strong> UK Ltd GB-Ilkeston Produktion <strong>und</strong> Handel GBP 1 495 94,5% 94,0%<br />

<strong>Weleda</strong> S.A. F-Huningue Produktion <strong>und</strong> Handel EUR 3 400 82,7% 82,5%<br />

<strong>Weleda</strong> (Australasia) Ltd NZL-Havelock North Dienstleistung NZD 1 139 99,5% 99,5%<br />

Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung<br />

Das Management der <strong>Weleda</strong> AG hat im Lauf des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> den Prozess zur Identifikation <strong>und</strong> Beurteilung der wesentlichen<br />

Unternehmensrisiken durchgeführt. Der Verwaltungsrat hat die Ergebnisse der Risikobeurteilung sowie die entsprechenden<br />

Massnahmen diskutiert <strong>und</strong> genehmigt.<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag <strong>und</strong> bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat am 19. April 2013 sind keine<br />

wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung <strong>2012</strong> beinträchtigen könnten.<br />

Die Zweigniederlassung Basel wurde per 16. Januar 2013 aufgelöst.<br />

83


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Vorschlag zur Verwendung des Jahresergebnisses<br />

Antrag des Verwaltungsrats zur Verwendung des Jahresergebnisses<br />

in CHF<br />

Jahresgewinn <strong>2012</strong> 3 153 477,42<br />

abzüglich Verlustvortrag vom Vorjahr –21 661 204,16<br />

Total zur Verfügung der Generalversammlung –18 507 726,74<br />

Wie folgt zu verwenden:<br />

Zuweisung in die Reserven <strong>und</strong> Rücklagen 0,00<br />

Ausschüttung von 0% Dividende auf das Aktienkapital von CHF 4 750 000,00 0,00<br />

Ausschüttung von 0% Dividende auf das Partizipationskapital von CHF 9 500 000,00 0,00<br />

Verlustvortrag auf neue Rechnung –18 507 726,74<br />

Dividende CHF<br />

pro Aktie<br />

CHF<br />

pro Aktie<br />

CHF<br />

pro Aktie<br />

CHF<br />

pro PS 1<br />

Aktie bzw. PS 1 à nominal 112,50 125,00 1 000,00 500,00<br />

Jahresdividende 0% 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

abzgl. 35% eidg. Verrechnungssteuer 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Nettoauszahlung pro Aktie bzw. PS 1 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

1 PS = Partizipationsschein<br />

<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim, 19. April 2013<br />

Für den Verwaltungsrat<br />

Paul Mackay, Präsident<br />

Dr. Jürg Galliker, Vizepräsident<br />

84


Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />

Bericht der Revisionsstelle<br />

an die Generalversammlung der <strong>Weleda</strong> AG<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der<br />

<strong>Weleda</strong> AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung <strong>und</strong> Anhang,<br />

Seiten 76 bis 83, für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in<br />

Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften <strong>und</strong> den Statuten<br />

verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung,<br />

Implementierung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung eines internen<br />

Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung,<br />

die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von<br />

Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat<br />

für die Auswahl <strong>und</strong> die Anwendung sachge mässer Rechnungslegungsmethoden<br />

sowie die Vornahme angemessener<br />

Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgr<strong>und</strong> unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />

über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz<br />

<strong>und</strong> den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen<br />

Standards haben wir die Prüfung so zu planen <strong>und</strong> durchzuführen,<br />

dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung<br />

frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in<br />

der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze <strong>und</strong> sonstigen Angaben.<br />

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />

Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung<br />

der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung<br />

als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung<br />

dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />

soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung<br />

ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen<br />

festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über<br />

die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die<br />

Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der<br />

angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der<br />

vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung,<br />

dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende<br />

<strong>und</strong> angemessene Gr<strong>und</strong>lage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das<br />

am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />

schweizerischen Gesetz <strong>und</strong> den Statuten.<br />

Berichterstattung aufgr<strong>und</strong> weiterer<br />

gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />

Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) <strong>und</strong> die Unabhängigkeit<br />

(Art. 728 OR) erfüllen <strong>und</strong> keine mit unserer Unabhängigkeit<br />

nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR <strong>und</strong><br />

dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein<br />

gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes<br />

internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung<br />

existiert.<br />

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung<br />

des Bilanzverlustes dem schweizerischen Gesetz <strong>und</strong><br />

den Statuten entspricht <strong>und</strong> empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung<br />

zu genehmigen.<br />

PricewaterhouseCoopers AG, Basel, 19. April 2013<br />

Dr. Rodolfo Gerber, Revisionsexperte /Leitender Revisor<br />

Thomas Strebel, Revisionsexperte<br />

85


Marktleistung Inland<br />

Informationen zu den Gesellschaften<br />

Marktleistung Inland<br />

pro Gesellschaft<br />

Struktur der Marktleistung Inland<br />

pro Gesellschaft<br />

Mitarbeitende (FTE)<br />

Währung <strong>2012</strong> Steigerung zu<br />

Vorjahr in<br />

Landeswährung<br />

Arzneimittel Naturkosmetik <strong>2012</strong> 2011<br />

Schweiz TCHF 36 878 +0,9% 45% 55% 292 321<br />

<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 1 TEUR 30 597<br />

Deutschland TEUR 135 143 +3,0% 27% 73% 733 777<br />

<strong>Weleda</strong> AG, Zweigniederlassung, Schwäbisch Gmünd<br />

Frankreich TEUR 56 298 +3,2% 40% 60% 335 354<br />

<strong>Weleda</strong> S.A., Huningue<br />

Niederlande TEUR 11 800 –6,9% 20% 80% 75 92<br />

<strong>Weleda</strong> Benelux SE, Zoetermeer<br />

Grossbritannien TGBP 5 347 +5,5% 32% 68% 58 71<br />

<strong>Weleda</strong> UK Ltd, Ilkeston TEUR 6 593<br />

Italien TEUR 11 166 –5,9% 43% 57% 35 36<br />

<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l., Mailand<br />

Österreich TEUR 10 863 +19,1% 18% 82% 22 32<br />

<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien<br />

Schweden TSEK 41 558 +13,5% 16% 84% 23 26<br />

<strong>Weleda</strong> Holding AB, Järna TEUR 4 775<br />

Spanien TEUR 5 703 +8,9% 7% 93% 42 38<br />

<strong>Weleda</strong> S.A.U., Madrid<br />

Tschechien TCZK 30 217 +2,3% 2% 98% 13 11<br />

<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o., Prag TEUR 1 202<br />

Russland TRUB 71 644 3% 97% 12 0<br />

<strong>Weleda</strong> East GmbH, Moskau TEUR 1 795<br />

USA (North America) TUSD 14 898 +9,7% 9% 91% 33 37<br />

<strong>Weleda</strong> Inc., Irvington NY TEUR 11 593<br />

Argentinien TARS 12 147 +15,0% 51% 49% 44 50<br />

<strong>Weleda</strong> S.A. Argentina, Buenos Aires TEUR 2 081<br />

Brasilien TBRL 16 717 +14,2% 64% 36% 89 88<br />

<strong>Weleda</strong> do Brasil Ltda., São Paulo TEUR 6 676<br />

Chile TCLP 1 380 721 +16,4% 39% 61% 36 35<br />

<strong>Weleda</strong> Ltda., Santiago de Chile TEUR 2 188<br />

Neuseeland TNZD 3 274 +1,3% 59% 41% 26 35<br />

<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd, Havelock North TEUR 2 063<br />

Australien TAUD 1 865 15% 85% 7 0<br />

<strong>Weleda</strong> Australia PTY Ltd., Avalon TEUR 1 503<br />

<strong>Weleda</strong> Naturals TEUR 645 –9,2% 38 38<br />

<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH, Schwäbisch Gmünd<br />

1<br />

Betrieb Arlesheim <strong>und</strong> Gruppenfunktionen Basel<br />

86


Adressen<br />

<strong>Weleda</strong> weltweit<br />

Schweiz<br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />

Tel. +41 61 705 21 21, www.weleda.ch, www.weleda.com<br />

<strong>Weleda</strong> Trademark<br />

Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />

Tel. +41 61 705 20 50<br />

Deutschland<br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

Möhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />

Tel. +49 7171 91 90, www.weleda.de<br />

<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH<br />

Am Pflanzengarten 1, 73527 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />

Tel. +49 7171 87 48 80, www.weleda-naturals.de<br />

Frankreich<br />

<strong>Weleda</strong> S.A.<br />

9, rue Eugène Jung, 68331 Huningue Cedex, France<br />

Tel. +33 38 969 68 00, www.weleda.fr<br />

Argentinien<br />

<strong>Weleda</strong> S.A.<br />

Ramallo 2566, C1429DUR Buenos Aires, Argentina<br />

Tel. +54 11 4704 4700, www.weleda.com.ar<br />

Australien<br />

<strong>Weleda</strong> Australia PTY Ltd<br />

14/13 Avalon Parade, Avalon NSW 2107, Australia<br />

Tel. +61 29 918 09 11, www.weleda.com.au<br />

Benelux<br />

<strong>Weleda</strong> Benelux SE<br />

Platinastraat 161, Postbus 733, 2718 SR Zoetermeer, Nederland<br />

Tel. +31 79 363 13 13, www.weleda.nl <strong>und</strong> www.weleda.be<br />

Brasilien<br />

<strong>Weleda</strong> do Brasil Laboratório e Farmácia Ltda.<br />

Rua Brigadeiro Henrique Fontenelle 33,<br />

CEP 0512500 Parque São Domingos, São Paulo, Brasil<br />

Tel. +55 11 3641 4122, www.weleda.com.br<br />

Chile<br />

<strong>Weleda</strong> Chile Ltda.<br />

Evaristo Lillo 78, Of. 401,<br />

Las Condes, Santiago de Chile, Chile<br />

Tel. +56 02 240 2700, www.weleda.cl<br />

Grossbritannien<br />

<strong>Weleda</strong> UK Ltd<br />

Heanor Read, Ilkeston, Derbyshire, DE7 8DR, United Kingdom<br />

Tel. +44 11 5944 8222, www.weleda.co.uk<br />

Italien<br />

<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l.<br />

Via del Ticino 6, 20153 Milano, Italia<br />

Tel. +39 02 487 70 51, www.weleda.it<br />

Japan<br />

<strong>Weleda</strong> Japan Co., Ltd<br />

Naka-Ku 1-2-23 Nishiki, 460-0003 Nagoya, Japan<br />

Tel. +81 52232 1165, www.weleda.jp<br />

Neuseeland<br />

<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd<br />

302 Te Mata Road, P.O. Box 8132, Havelock North 4157, New Zealand<br />

Tel. +64 6 872 87 00, www.weleda.co.nz<br />

Österreich<br />

<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H & Co. KG<br />

Hosnedlgasse 27 A, 1220 Wien, Österreich<br />

Tel. +43 1256 60 60, www.weleda.at<br />

Peru<br />

<strong>Weleda</strong> del Perú S.A.<br />

Francisco de Zela 2672, Lima 14, Perú<br />

Tel. +51 1 222 27 61, www.weleda.com.pe<br />

Russland<br />

<strong>Weleda</strong> East LLC<br />

Rusakovskay 13, BC «Borodino Plaza»<br />

107140 Moscow Russia<br />

Tel. +7 495 604 15 06, www.weleda-ru.ru<br />

Schweden<br />

<strong>Weleda</strong> AB<br />

Skillebyholm 4, 153 91 Järna, Sverige<br />

Tel. +46 85 229 61 00, www.weleda.se<br />

Slowakei<br />

<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o. (Filiale <strong>Weleda</strong> Tschechien)<br />

Dúbravská cesta č 9, 84104 Bratislava, Slovenská Republika<br />

Tel. +421 25 443 39 07, www.weleda.sk<br />

Spanien<br />

<strong>Weleda</strong> S.A.U.<br />

Calle Manuel Tovar 3, 28034 Madrid, España<br />

Tel. +34 91 358 03 58, www.weleda.es<br />

Tschechien<br />

<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o.<br />

Lidickà 336/28, 150 00 Praha 5, Česká Republika<br />

Tel. +420 25 731 58 88, www.weleda.cz<br />

USA<br />

<strong>Weleda</strong> North America (<strong>Weleda</strong>, Inc.)<br />

1 Bridge Street, Suite 42, Irvington, NY 10533, USA<br />

Tel. +1 800 241 1030, www.usa.weleda.com<br />

87


Zertifizierungen<br />

Zertifizierungen der <strong>Weleda</strong> Länder<br />

Schweiz<br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />

Tel. +41 61 705 21 21, www.weleda.ch<br />

Zertifiziert nach ISO 14001 <strong>und</strong> EMAS<br />

Geprüftes Umweltmanagement<br />

Deutschland<br />

<strong>Weleda</strong> AG<br />

Möhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />

Tel. +49 7171 91 90, www.weleda.de<br />

Zertifiziert nach ISO 14001 <strong>und</strong> EMAS<br />

Geprüftes Umweltmanagement,<br />

D-135-00032<br />

<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH<br />

Am Pflanzengarten 1, 73527 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />

Tel. +49 7171 87 48 80, www.weleda-naturals.de<br />

Zertifiziert nach ISO 14001 <strong>und</strong> EMAS<br />

Geprüftes Umweltmanagement,<br />

D-135-00033<br />

Frankreich<br />

<strong>Weleda</strong> S.A.<br />

9, rue Eugène Jung, 68331 Huningue Cedex, France<br />

Tel. +33 38 969 68 00, www.weleda.fr<br />

Zertifiziert nach ISO 14001<br />

Schweden<br />

<strong>Weleda</strong> AB<br />

Skillebyholm 4, 153 91 Järna, Sverige<br />

Tel. +46 85 229 61 00, www.weleda.se<br />

Zertifiziert nach ISO 14001<br />

Italien<br />

<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l.<br />

Via del Ticino 6, 20153 Milano, Italia<br />

Tel. +39 02 487 70 51, www.weleda.it<br />

Zertifiziert nach SA8000<br />

(Social Accountability Standard)<br />

88


Global Reporting Initiative<br />

GRI-Indikatoren-Index<br />

<strong>Weleda</strong> orientiert sich in ihrer Berichterstattung zur unter nehmerischen Verantwortung an den international anerkannten Leit linien (aktuelle<br />

Version G3 der Global Reporting Ini tiative GRI). Die GRI wurde im Jahr 1997 von der Coalition of Environmentally Responsible Economies<br />

(Ceres) <strong>und</strong> dem UN-Umweltprogramm (UNEP) initiiert; ausführliche Infor ma tionen gibt es im Internet unter www.globalreporting.org.<br />

Index Standardangaben Seite<br />

2.1 Name der Organisation Titel<br />

2.2 Wichtigste Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen 10 –17<br />

2.3 Organisationsstruktur einschliesslich der Hauptabteilungen, der verschiedenen<br />

Betriebsstätten, Tochterunternehmen <strong>und</strong> Joint Ventures<br />

6–8, 72, 83, 86<br />

2.4 Hauptsitz der Organisation 86, 90<br />

2.5 Länder, in denen die Organisation tätig ist 24–31, 72, 83, 86<br />

2.6 Eigentümerstruktur <strong>und</strong> Rechtsform 8<br />

2.8 Grösse der Organisation (Anzahl der Arbeitnehmer, Nettoumsatz, Gesamtkapitalisierung) 3, 56–57, 59, 86<br />

2.9 Veränderungen der Struktur 6–8<br />

2.10 Im Berichtszeitraum erhaltene Preise 26–31<br />

3.1–3.4 Berichtsprofil: Zeitraum, Veröffentlichung des letzten Berichts, Berichtszyklus,<br />

Ansprechpartner für Fragen zum Bericht<br />

Titel, 90<br />

3.12 GRI Index 89<br />

4.1 Corporate Governance 9<br />

4.8 Leitbilder, Verhaltenskodex <strong>und</strong> Prinzipien (intern) 9, 32–35<br />

4.12 Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen (extern) 36–41<br />

Ökonomische Leistungsindikatoren<br />

EC1 Unmittelbar erzeugter <strong>und</strong> ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert 3, 54<br />

EC8<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Auswirkungen von Investitionen in die Infrastruktur <strong>und</strong> Dienstleistungen, die<br />

vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen, etwa durch Sachleistungen <strong>und</strong> Pro-bono-Arbeit<br />

36–39<br />

Ökologische Leistungsindikatoren<br />

EN1–EN2 Eingesetzte Materialien <strong>und</strong> Recycling 42<br />

EN3 Direkter Energieverbrauch 44–45<br />

EN4 Indirekter Energieverbrauch 44–45<br />

EN8 Gesamtwasserentnahme 43<br />

EN10 Rückgewinnung von Wasser 43<br />

EN11–EN12<br />

EN14<br />

Gr<strong>und</strong>stücke in oder an der Grenze zu Schutzgebieten <strong>und</strong> Gebieten mit hohem Biodiversitätswert<br />

<strong>und</strong> Auswirkungen auf die Biodiversität<br />

Strategien, laufende Massnahmen <strong>und</strong> Zukunftspläne für das Management der Auswirkungen<br />

auf die Biodiversität<br />

40–41<br />

40–41<br />

EN16 Treibhausgasemissionen 45<br />

EN22 Abfall nach Art <strong>und</strong> Entsorgungsmethode 47<br />

EN26 Minimierung der Umweltauswirkungen von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen 40–47<br />

Gesellschaftliche Leistungsindikatoren<br />

LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart, Arbeitsvertrag <strong>und</strong> Region 37<br />

LA13 Mitarbeiter nach Geschlecht, Altersgruppe <strong>und</strong> anderen Indikatoren für Vielfalt 37<br />

HR2 Einhaltung der Menschrechte bei den Zulieferern 36, 39<br />

HR6–7 Massnahmen zur Abschaffung von Kinderarbeit <strong>und</strong> Zwangsarbeit 36, 39<br />

PR1 Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit der Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen 14–23<br />

89


Impressum<br />

Der Geschäfts- <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2012</strong> der <strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>und</strong> der <strong>Weleda</strong> AG liegt in deutscher, englischer <strong>und</strong> französischer<br />

Sprache vor. Als verbindlich gilt die deutsche Version. <strong>Weleda</strong> verzichtet auf eine durchgehend geschlechterneutrale Schreibweise zugunsten<br />

leichterer Lesart.<br />

Datum der Veröffentlichung<br />

10. Mai 2013<br />

Gestaltung<br />

FURORE Visuelle Kommunikation GmbH, Basel, Schweiz<br />

Herausgeber<br />

<strong>Weleda</strong> AG, Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />

www.weleda.com<br />

Redaktionsteam<br />

Susi Lotz (Projektkoordination), Frédéric Anklin, Katja Bahrdt, Liliane Fasler,<br />

Birgit Frank, Theo Stepp, Seta Thakur (redaktionelle Verantwortung)<br />

Mitarbeit<br />

Holger Biller, Michael Brenner, Markus Helms, Tobias Jakob, Gilles Lematte,<br />

Marcel Locher, Trixie Rauchfuss, Bas Schneiders, Sonja Thiele<br />

Druck<br />

Saarländische Druckerei &Verlag GmbH, Saarwellingen, Deutschland<br />

Papier<br />

EnviroTop, 100 % Recyclingpapier, FSC®-zertifiziert, Der Blaue Engel RAL-UZ 14,<br />

EU Ecolabel, CO 2-neutral produziert<br />

Art.-Nr. 00085500 (CH), Art.-Nr. 50014900 (D)<br />

Fotos<br />

Africa Pics, Banco des Bosques, David Broglin, Carmelo Burgaretta, Irmin Eitel,<br />

Maria Claudia Ferreira Freitas Grangeiro, Gaudenz Huggel, Jung von Matt, Alberto<br />

Leonardis, Glenn Macaspac, Ulrike Meyer, Connie Montalvo, Michael Peuckert,<br />

Trixie Rauchfuss, Carrie Ruehlman, Veronika Schulz, Yasuyuki Suzuki, VISCOM<br />

Fotostudio Schwäbisch Gmünd, <strong>Weleda</strong> Bildarchiv, <strong>Weleda</strong> Nordamerika,<br />

Wellbeing Company, Stuart Wood, Armin Zogbaum<br />

Die Geschäfts- <strong>und</strong> Nachhaltigkeits-Berichterstattung der <strong>Weleda</strong> AG<br />

erfolgt jährlich. Zuletzt erschien der Geschäfts- <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

2011 der <strong>Weleda</strong> AG <strong>und</strong> der <strong>Weleda</strong> Gruppe.<br />

Ansprechpartnerin für Fragen zum Bericht:<br />

Seta Thakur, Head Corporate Communications & Sustainability<br />

Tel. direkt: +41 61 705 23 46; E-Mail: sthakur@weleda.ch<br />

90


www.weleda.com

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