Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2012 - Weleda
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2012 - Weleda
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Geschäfts- <strong>und</strong><br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>und</strong> <strong>Weleda</strong> AG
Inhaltsverzeichnis<br />
Auf einen Blick<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 3<br />
Editorial des Präsidenten des Verwaltungsrates 4<br />
Bericht des CEO 5<br />
Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />
Strukturelle <strong>und</strong> personelle Veränderungen 6<br />
Konzernstruktur <strong>und</strong> Aktionariat 8<br />
Corporate Governance<br />
Neues Audit Committee 9<br />
Arzneimittel<br />
Zwischen Kontinuität <strong>und</strong> Wandel 10<br />
Naturkosmetik<br />
Die Kraft der Marke <strong>Weleda</strong> 14<br />
Reportage<br />
Von Menschen <strong>und</strong> Bienen 18<br />
Berichte aus den Regionen<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> Meilensteine <strong>2012</strong> 24<br />
Nachhaltigkeit<br />
Strategie mit angepassten Handlungsfeldern 32<br />
Ziele <strong>und</strong> Massnahmen 34<br />
Soziale Nachhaltigkeit: starke Vielfalt 36<br />
Ökologische Nachhaltigkeit: mehr Transparenz 40<br />
Lagebericht<br />
Markt; Herstellung; wirtschaftliche Entwicklung 48<br />
Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />
<strong>Weleda</strong> Gruppe 55<br />
<strong>Weleda</strong> AG 75<br />
Marktleistung Inland<br />
Informationen zu den Gesellschaften 86<br />
Adressen<br />
<strong>Weleda</strong> weltweit 87<br />
Zertifizierungen<br />
Zertifizierungen der <strong>Weleda</strong> Länder 88<br />
Global Reporting Initiative<br />
GRI-Indikatoren-Index 89<br />
Impressum 90<br />
Titelseite: Frisch geschnittene Ringelblumen (Calendula<br />
officinalis) werden zerkleinert <strong>und</strong> mit Bioethanol in<br />
Pharmaqualität <strong>und</strong> destilliertem Wasser vermischt.<br />
Daraus entsteht die Calendula-Urtinktur, ein wertvoller<br />
Pflanzenextrakt. <strong>Weleda</strong> verarbeitet circa 1000<br />
Substanzen aus der Natur zu Naturkosmetik-Produkten<br />
<strong>und</strong> Arzneimitteln.
Auf einen Blick<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
<strong>2012</strong><br />
2011<br />
in TCHF 1 in TEUR<br />
2011<br />
in TCHF 1 Veränderung in %<br />
<strong>2012</strong>/2011 auf Basis<br />
EUR-Werte<br />
Kennzahlen <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Nettoumsatz 322 482 388 690 307 458 379 391 +4,9<br />
Betriebsergebnis vor Abschreibungen<br />
(EBITDA)<br />
25 263 30 450 14 763 18 244 +71,1<br />
Betriebsergebnis (EBIT) 10 603 12 780 1 339 1 679<br />
EBIT in % vom Umsatz 3,3 % 0,4 %<br />
Jahresergebnis Anteil Gesellschafter 797 961 –8 338 –10 299<br />
Geldfluss aus Betriebstätigkeit 33 214 39 998 1 464 1 807<br />
Investitionen in Sachanlagen <strong>und</strong><br />
immaterielle Vermögensgegenstände<br />
8 637 10 411 18 898 23 319 –54,3<br />
Flüssige Mittel am Bilanzstichtag<br />
inklusive Wertpapiere<br />
12 490 15 073 9 940 12 066 +25,7<br />
Personalbestand am Bilanzstichtag 2 1 911 2 039 –6,3<br />
Bilanzsumme 239 367 288 981 261 682 316 512 –8,5<br />
Eigenkapital 76 620 92 577 76 358 92 770 +0,3<br />
Eigenkapitalquote 32,0% 29,2%<br />
Nettoverschuldung 3 83 604 100 893 105 865 128 509 –21,0<br />
Fonds, Obligationsanleihen <strong>und</strong><br />
Treuhanddarlehen<br />
36 672 44 255 40 557 49 232 –9,6<br />
Kennzahlen <strong>Weleda</strong> AG<br />
Jahresgewinn/-verlust 3 153 –1 1 188<br />
Eigenkapital 90 257 87 077 +3,7<br />
Ausschüttung in % vom Nominalwert 0,0% 4 0,0%<br />
1 Zu Stichtags-, Jahresdurchschnitts- bzw. historischen Kursen<br />
2 In Vollzeitstellen (FTE)<br />
3 Neue Berechnung: kurzfristige <strong>und</strong> langfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssige<br />
Mittel <strong>und</strong> Wertpapiere. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst<br />
4<br />
Gemäss Antrag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung vom 7. Juni 2013<br />
Wertschöpfungsrechnung <strong>2012</strong><br />
Entstehung <strong>2012</strong><br />
in Mio.<br />
EUR<br />
2011<br />
in Mio.<br />
EUR<br />
Veränderung in %<br />
<strong>2012</strong>/2011<br />
Abgegebene Leistung (Umsatz, sonstige Erträge <strong>und</strong> Zinserträge) 327,1 312,0 +4,8<br />
Vorleistung<br />
(Materialaufwand, Bestandsveränderungen, Abschreibungen <strong>und</strong> sonstige Vorleistungen)<br />
–192,5 –189,0 +1,9<br />
Wertschöpfung 134,6 123,0 +9,4<br />
Verteilung <strong>2012</strong><br />
in Mio.<br />
EUR<br />
2011<br />
in Mio.<br />
EUR<br />
Veränderung in %<br />
<strong>2012</strong>/2011<br />
An Mitarbeitende (Mitarbeitereinkommen sowie soziale Abgaben <strong>und</strong> Altersvorsorge) 125,1 92,9% 125,1 101,7% +0,0<br />
An die öffentliche Hand (Steuern) 4,0 3,0% 1,4 1,1% +185,7<br />
An Kredit- <strong>und</strong> Darlehensgeber (Zinsaufwand) 5,0 3,7% 4,9 4,0% +2,0<br />
An Aktionäre (Dividende) 0,0 0,0% 0,0 0,0% +0,0<br />
An das Unternehmen (Rücklagen) 0,5 0,4% –8,4 –6,8% –<br />
Wertschöpfung 134,6 100,0% 123,0 100,0% +9,4<br />
Alle Angaben zu jeweiligen Kursen. Erläuterung zur Wertschöpfungsrechnung siehe Seite 54.<br />
3
Editorial des Präsidenten des Verwaltungsrates<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> stand für <strong>Weleda</strong> im Zeichen der Krisenbewältigung. Für die noch<br />
bevorstehende strategische Neuausrichtung ist damit eine Basis gelegt.<br />
Es war kein einfaches Jahr. Umso mehr freut es uns, dass die Sanierung <strong>und</strong> Reorganisation, nach einem<br />
Verlust von 8 Mio. Euro im Vorjahr, mit vereinten Kräften gelungen ist. Ein Blick zurück: Der am 23. März<br />
<strong>2012</strong> neu gewählte Verwaltungsrat ernannte Ralph Heinisch per 1. April zum CEO der <strong>Weleda</strong> AG.<br />
Unter der neuen Geschäftsleitung erhielt <strong>Weleda</strong> ab Juni eine neue Struktur (mehr dazu ab Seite 6),<br />
<strong>und</strong> zur Bewälti gung der Unternehmenskrise wurden eine Reihe von Sanierungs- <strong>und</strong> Sparmassnahmen<br />
ergriffen. Zum Teil waren dies schmerzhafte Eingriffe. Dazu gehörte, neben der Zurückstellung<br />
von Investitionen, auch die Reduzierung von Arbeitsplätzen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en der Abschied von<br />
Menschen, die sich für das Unternehmen eingesetzt haben. Von der Mitarbeiterschaft war angesichts<br />
der notwendigen Veränderungen in den vergangenen zwölf Monaten sehr viel Flexibilität gefragt,<br />
<strong>und</strong> es ist bemerkenswert, wie engagiert sie den Veränderungs prozess mitvollzogen hat. Mit den eingeleiteten<br />
Massnahmen sind nun die Voraussetzungen geschaffen, um die bereits letztes Jahr an dieser<br />
Stelle formulierte Vorgabe zu erfüllen: Die Wirtschaftlichkeit von <strong>Weleda</strong> nachhaltig zu verbessern.<br />
Nur so kann sich das von Rudolf Steiner <strong>und</strong> Ita Wegman gegründete Unternehmen, das die Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>erhaltung des Menschen zur Aufgabe hat, den Herausforderungen der Zeit stellen.<br />
Eine unserer wesentlichen Aufgaben ist die Schaffung <strong>und</strong> Pflege eines Sortiments von<br />
Arzneimitteln, die es Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten mit unterschiedlichem Erfahrungshintergr<strong>und</strong> erlaubt, die<br />
Anthroposophische Medizin zu praktizieren. Es gilt zudem sorgfältig zu prüfen, in welchen Regionen<br />
eine eigene industrielle oder die pharmazeutische Herstellung von Arzneimitteln langfristig sinnvoll<br />
ist. Bei der Bestimmung des Sortiments arbeiten wir derzeit eng mit der internationalen Ärzteschaft<br />
<strong>und</strong> weiteren Vertretern der Anthroposophischen Medizin zusammen. Der Dialog, <strong>2012</strong> angestossen<br />
<strong>und</strong> seither intensiv geführt, ist geprägt von Offenheit <strong>und</strong> gegenseitigem Verständnis. Die besondere<br />
Qualität der Zusammenarbeit basiert nicht zuletzt auf der Erkenntnis, dass die Zukunft der Anthroposophischen<br />
Medizin als Ganzes nur gemeinsam angegangen <strong>und</strong> verantwortet werden kann.<br />
Unsere strategische Neuausrichtung wird auf den Ergebnissen dieses Austausches aufbauen.<br />
Dazu gehört auch, dass wir uns den stetig zunehmenden Herausforderungen im Markt stellen müssen.<br />
Um nur zwei zu nennen: Neben dem Umgang mit verschärften Zulassungsbedingungen für Arzneimittel<br />
geht es auch um die Positionierung im weltweit stark umworbenen Naturkosmetik- Markt.<br />
Produktinnovationen, bei den Arzneimitteln wie auch bei der Naturkosmetik, sowie die Verbesserung<br />
von Prozessabläufen spielen dabei eine wesentliche Rolle.<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war für <strong>Weleda</strong> stark von wirtschaftlichen Notwendigkeiten geprägt. Zu einer<br />
nachhaltigen Unternehmensentwicklung im Sinne unseres Auftrages gehört aber auch, dass wir,<br />
neben den ökonomischen, auch unsere ökologischen <strong>und</strong> sozialen Aufgabenstellungen konsequent<br />
weiterverfolgen. Unsere <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung finden Sie ab Seite 32.<br />
Im Namen des Verwaltungsrates danke ich der Geschäftsleitung für die gute <strong>und</strong> aufgabenorientierte<br />
Zusammenarbeit. Den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern danke ich für ihre Bereitschaft,<br />
die notwendigen Massnahmen nicht nur mitzutragen, sondern sich auch aktiv an der Umgestaltung<br />
zu beteiligen. So wird eine dynamische Unternehmenskultur entstehen, die Hoffnung für die Zukunft<br />
in sich trägt.<br />
Paul Mackay, Präsident des Verwaltungsrates der <strong>Weleda</strong> AG<br />
4
Bericht des CEO<br />
Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren<br />
<strong>Weleda</strong> hat die Wende geschafft: <strong>2012</strong> konnte das Unternehmen seine Umsätze wiederum<br />
steigern <strong>und</strong> erwirtschaftete ein ausgeglichenes Ergebnis. Damit ist eine stabile Gr<strong>und</strong>lage<br />
geschaffen. Jetzt gilt es, die schlummernden Potenziale zu entfalten.<br />
Der Einsatz hat sich gelohnt. Trotz Sonderbelastungen durch die Restrukturierung schloss die <strong>Weleda</strong><br />
Gruppe mit einem Betriebsergebnis (EBIT) von 10,6 Mio. Euro ab. Der Umsatz ist <strong>2012</strong> um 5 Prozent<br />
auf r<strong>und</strong> 322,5 Mio. Euro gewachsen (Vorjahr: 307,5 Mio. Euro), womit die neue Geschäftsleitung ihr<br />
gesetztes Ziel erreicht hat. Bei den Arzneimitteln beträgt der Anstieg 3 Mio. Euro (3 Prozent). Die<br />
Naturkosmetik verzeichnet eine Steigerung von 12 Mio. Euro (6 Prozent). Einen grossen Anteil an<br />
diesem Erfolg hatte die weltweite Einführung der neuen Pflegelotionen (siehe hierzu Seite 14).<br />
Die Phase der Krisenbewältigung ist überstanden, das Vertrauen der Banken <strong>und</strong> Lieferanten<br />
wieder hergestellt. Wesentlich für die Stabilisierung war, neben dem Umsatzwachstum, den Kostensenkungen<br />
<strong>und</strong> der Zurückhaltung bei Investitionen, dass die Produktivität an allen Standorten<br />
gesteigert werden konnte. Hierbei spielten das Engagement <strong>und</strong> die Disziplin unserer Mitarbeitenden<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Wir freuen uns, Ihnen im vor liegenden Geschäfts- <strong>und</strong> Nachhaltigkeits bericht zum Jahr des<br />
Wandels Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus aller Welt in Wort <strong>und</strong> Bild vorzustellen. Mit ihrer Fachkompetenz,<br />
kombiniert mit den unternehmensspezifischen Ansprüchen an Rohstoffe <strong>und</strong> Verarbeitung,<br />
stehen sie für die aussergewöhnliche Qualität, die die <strong>Weleda</strong> Produkte ausmachen. Was das ganz<br />
konkret heisst, lesen Sie in der Bienenwachs-Reportage auf den Seiten 18 bis 23.<br />
Qualität ist die magische Formel aller <strong>Weleda</strong> Innovationen. Das zeigen zum Beispiel die neuen<br />
Pflegelotionen, die bereits vielfach ausgezeichnet wurden, wie auch der Erfolg der im Frühling 2013<br />
lancierten Haarpflegelinie. In Innovationen bei den Arzneimitteln <strong>und</strong> bei der Naturkosmetik werden<br />
wir in Zukunft verstärkt investieren. Weitere wichtige Projekte, die zu einer ges<strong>und</strong>en Entwicklung<br />
von <strong>Weleda</strong> beitragen sollen, laufen bereits auf vollen Touren. Hierzu gehören etwa die Optimierung<br />
der Einkaufs- <strong>und</strong> Produktionsprozesse sowie eine Erneuerung der IT-Architektur (Informationstechnik).<br />
Unser ganz besonderes Anliegen ist der intensive Dialog mit den Partnern der Anthroposophischen<br />
Medizin. Um die künftigen Herausforderungen bewältigen zu können, müssen wir diese<br />
gemeinsam auf eine gr<strong>und</strong>legend neue Basis stellen. Unter anderem geht es darum, ein Arzneimittel-<br />
Sortiment zu definieren, das den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
wirtschaftlich ist. Langjährige Experten benötigen beispielsweise ein anderes Sortiment als Ärzte,<br />
die erst seit Kurzem Anthro posophische Medizin praktizieren. Die anthroposophischen Arz neimittel<br />
haben ein Potenzial, dessen Nutzung noch am Anfang steht.<br />
Ja, die unmittelbare Krise ist überstanden. Um die Ges<strong>und</strong>ung des Unternehmens dauerhaft<br />
zu gewährleisten, gibt es aber noch sehr viel zu tun. Auch wenn wir angesichts des Spardrucks nicht<br />
alle gesetzten Nachhaltigkeitsziele erreichen konnten: Motivierend ist unter anderem, dass wir den<br />
Bioanteil bei unseren natürlichen Rohstoffen im Berichtsjahr von 73 auf 77 Prozent erhöhen konnten.<br />
Auch im Sozialen wollen wir unserer Vorreiterrolle in Zukunft noch stärker gerecht werden. Wir freuen<br />
uns auf die anstehenden Aufgaben.<br />
Ralph Heinisch, CEO <strong>Weleda</strong> AG<br />
5
Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />
Strukturelle <strong>und</strong> personelle Veränderungen<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war von weitreichenden personellen <strong>und</strong> organisatorischen Änderungen<br />
geprägt – zuallererst auf der obersten Führungsebene. Die neue funktionale<br />
Struktur orientiert sich an den Kernprozessen Markt, Herstellung <strong>und</strong> Finanzen/Services.<br />
Diese Struktur schafft die Voraussetzungen für das Wesentliche: die Steigerung<br />
der Produktivität <strong>und</strong> die nachhaltige Entwicklung von <strong>Weleda</strong>.<br />
Neuer Verwaltungsrat <strong>und</strong> neuer CEO<br />
Am 23. März <strong>2012</strong> wurde anlässlich einer ausserordentlichen<br />
Generalversammlung in Dornach ein neuer Verwaltungsrat<br />
gewählt. Die <strong>Weleda</strong> Hauptaktionäre – die Allgemeine Anthroposophische<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> die Ita Wegman Klinik – hatten die<br />
Neuwahl angesichts der finanziellen Situation des Unternehmens<br />
initiiert: 2011 hatte <strong>Weleda</strong> einen Verlust von 8,3 Mio. Euro erlitten.<br />
Die Mitglieder des neuen Verwaltungsrates sind, neben Verwaltungsratspräsident<br />
Paul Mackay, Dr. iur. Jürg Galliker, Vizepräsident<br />
<strong>und</strong> Vorsitzender des Audit Committee, Dr. math. Andreas Jäschke,<br />
Mitglied des Audit Committee, Dr. med. Harald Matthes sowie Elfi<br />
Seiler. Per 1. April <strong>2012</strong> wurde Ralph Heinisch vom Verwaltungsrat<br />
zum neuen Chief Executive Officer (CEO) des Unternehmens ernannt.<br />
Detaillierte Angaben zu den genannten Personen finden<br />
Sie im Geschäfts- <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2011 (Seite 14, 15)<br />
sowie auf www.weleda.com.<br />
Der neue Verwaltungsrat der <strong>Weleda</strong> AG. Von links nach rechts: Jürg Galliker, Harald Matthes, Paul Mackay, Andreas Jäschke <strong>und</strong> Elfi Seiler.<br />
6
Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />
Funktionale Struktur mit neuer Geschäftsleitung<br />
Mit Wirkung vom 1. Juni <strong>2012</strong> ging die <strong>Weleda</strong> Gruppe von einer<br />
Matrix-Organisation in eine funktionale Organisation über. Der<br />
Verwaltungsrat nahm diese Anpassung vor, um die Effizienz in allen<br />
Bereichen des Unternehmens zu erhöhen. Die neue, schlankere<br />
Struktur besteht aus den drei Bereichen Markt, Herstellung sowie<br />
Finanzen <strong>und</strong> Services. Damit wurden die bis dahin getrennten Geschäftseinheiten<br />
Arzneimittel <strong>und</strong> Naturkosmetik den neuen Funktionsbereichen<br />
zugeordnet (siehe Organigramm). Organisatorisch<br />
gibt es diese Unterscheidung also nicht mehr. Aber im Zahlenwerk<br />
bleibt die Transparenz weiterhin erhalten. Einzelheiten zu den<br />
Bereichen lesen Sie im Lagebericht auf den Seiten 48 bis 54.<br />
Die Geschäftsleitung setzt sich seit dem 1. Juni des<br />
Berichtsjahres zusammen aus Ralph Heinisch als CEO (Gruppenführung,<br />
Stakeholdermanagement), Andreas Sommer als Chief<br />
Commercial Officer (Markt) sowie Dr. Samir Kedwani als Chief<br />
Operations Officer (Herstellung). Andreas Sommer ist seit 1997 für<br />
<strong>Weleda</strong> tätig. Zuletzt verantwortete er als Mitglied der <strong>Weleda</strong><br />
Gruppenleitung das Geschäftsfeld Naturkosmetik. Dr. Samir<br />
Kedwani, seit 1998 für <strong>Weleda</strong> tätig, koordinierte in seiner vorherigen<br />
Funktion den Bereich Arzneimittel-Herstellung in der<br />
Schweiz, in Deutschland <strong>und</strong> in Frankreich. Die neue Geschäftsleitung<br />
ersetzt die bisherige <strong>Weleda</strong> Gruppenleitung. Heinz Stübi hat<br />
als CFO (Chief Financial Officer) ad interim die Geschäftsleitung<br />
von Februar bis September <strong>2012</strong> bei der Sanierung des Unternehmens<br />
erfolgreich unterstützt. Seit dem 1. Oktober <strong>2012</strong> verantwortet<br />
Ralph Heinisch zusätzlich die Funktion des CFO <strong>und</strong> leitet<br />
damit den Funktionsbereich Finanzen <strong>und</strong> Services.<br />
Organigramm<br />
Verwaltungsrat<br />
Paul Mackay (Präsident)<br />
Dr. Jürg Galliker (Vizepräsident), Dr. Andreas Jäschke,<br />
Dr. Harald Matthes, Elfi Seiler<br />
Audit Commitee<br />
Dr. Jürg Galliker, Dr. Andreas Jäschke,<br />
Dr. Patrick Scarpelli<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Seta Thakur<br />
Corporate Sustainability<br />
Bas Schneiders, Seta Thakur<br />
<strong>Weleda</strong> Geschäftsleitung<br />
Ralph Heinisch (CEO)<br />
Dr. Samir Kedwani, Andreas Sommer<br />
Risikomanagement/<br />
Interne Revision<br />
Martin Blersch<br />
Markt<br />
Andreas Sommer (CCO)<br />
Herstellung<br />
Dr. Samir Kedwani (COO)<br />
Finanzen <strong>und</strong> Services<br />
Ralph Heinisch (CFO)<br />
Internationales Marketing<br />
Denis Grobotek<br />
Innovationsmanagement<br />
Christian Witzig<br />
Medizin<br />
Dr. Martin Schnelle<br />
Region D-A-CH<br />
Ramon Stroink<br />
Produktionsprozesse<br />
Michael Goerigk<br />
SCM/Operativer Einkauf<br />
Michael Goerigk<br />
Produktion Naturkosmetik<br />
Thomas Karlen<br />
WDRA/Pharmakovigilanz/<br />
Public Affairs<br />
Dr. Mónica Mennet-von Eiff<br />
Qualität/CAS<br />
Dr. Birgit Brander<br />
Naturals GmbH/<br />
Mineralienverarbeitung<br />
Dr. Samir Kedwani<br />
Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />
Michael Brenner<br />
Personalwesen<br />
Heidi Stocker<br />
Strategische Beschaffung<br />
Bas Schneiders<br />
Informationsmanagement<br />
Ralph Heinisch<br />
Westeuropa 1<br />
Dr. Peter Brändle<br />
Produktion Arzneimittel<br />
Christian Birringer<br />
Rechtswesen<br />
Jochen Himpel<br />
Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa<br />
Dr. Nataliya Yarmolenko<br />
Infrastruktur<br />
Karl-Heinz Türk<br />
Nordamerika 1<br />
Jasper van Brakel<br />
Südamerika, Italien, Spanien<br />
Ulrike Weber<br />
CEO: Chief Executive Officer<br />
CCO: Chief Commercial Officer<br />
Asien/Pazifik<br />
Heiko Barth<br />
COO: Chief Operations Officer<br />
CFO: Chief Financial Officer<br />
1<br />
<strong>Weleda</strong> Benelux berichtet ad interim an Jasper van Brakel.<br />
SCM: Supply Chain Management<br />
WDRA: <strong>Weleda</strong> Drug Regulatory Affairs<br />
Berichtet an VR<br />
(Audit Committee <strong>und</strong> Interne Revision)<br />
7
Organisation <strong>und</strong> Verantwortung<br />
Konzernstruktur <strong>und</strong> Aktionariat<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Reorganisation sind Moritz Aebersold, Peter Braun,<br />
<strong>und</strong> Patrick Sirdey, Mitglieder der vormaligen Gruppenleitung, aus<br />
der Unternehmensleitung ausgeschieden <strong>und</strong> haben <strong>Weleda</strong> <strong>2012</strong><br />
verlassen. Für ihr zum Teil seit Jahrzehnten erbrachtes Engagement<br />
<strong>und</strong> ihre Verdienste zum Wohl von <strong>Weleda</strong> spricht ihnen der Verwaltungsrat<br />
seinen ausdrücklichen Dank aus. Peter Braun hatte<br />
von Januar bis März des Berichtsjahres die Funktion des CEO ad<br />
interim inne.<br />
Mit der Reorganisation gingen umfangreiche personelle<br />
Veränderungen einher: Ende <strong>2012</strong> waren weltweit r<strong>und</strong> 130 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter weniger bei der <strong>Weleda</strong> Gruppe beschäftigt<br />
als Ende 2011. Viele derer, die das Unternehmen verlassen<br />
mussten, waren sehr engagierte Mitarbeitende <strong>und</strong> teilweise<br />
viele Jahre mit <strong>Weleda</strong> eng verb<strong>und</strong>en. Die Trennung war für die<br />
Betroffenen <strong>und</strong> die Verbliebenen ein schmerzhafter Prozess.<br />
Der im Herbst 2010 in Basel eröffnete Bürostandort wurde<br />
Ende <strong>2012</strong> aufgegeben. Die dort ansässigen Abteilungen wurden<br />
nach Arlesheim oder Schwäbisch Gmünd verlagert. Damit konnte<br />
die im Mai angekündigte Reinte gration in die Produktionsstandorte<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
R<strong>und</strong> 40 Prozent des Kapitals <strong>und</strong> circa 80 Prozent der<br />
Stimmrechte der <strong>Weleda</strong> AG sind im Besitz von zwei Hauptaktionären,<br />
namentlich der Allgemeinen Anthro posophischen<br />
Gesellschaft (AAG, Dornach, Schweiz) <strong>und</strong> der Ita Wegman<br />
Klinik AG (IWK, Arlesheim, Schweiz). Die übrigen Namensaktien<br />
sowie stimmrechtslosen Partizi pationsscheine befinden<br />
sich im Streubesitz. Anrecht auf Eintragung im Aktienregister<br />
haben nur Mitglieder der AAG.<br />
Kapitalstruktur <strong>Weleda</strong> AG 1 Anzahl Nominalkapital<br />
in CHF<br />
Namensaktien nominal CHF 1000 3 478 3 478 000<br />
Namensaktien nominal CHF 112.50 6 880 774 000<br />
Namensaktien nominal CHF 125 3 984 498 000<br />
Partizipationsscheine nominal CHF 500 19 000 9 500 000<br />
Total Nominalkapital 14 250 000<br />
1<br />
Das Aktienkapital ist voll einbezahlt (liberiert). Per 31.12.<strong>2012</strong> besteht weder<br />
genehmigtes noch bedingtes Aktienkapital. In der Generalversammlung hat jede<br />
Namensaktie eine Stimme.<br />
Mit dem 1. Juni <strong>2012</strong> erhielt die <strong>Weleda</strong> Gruppe eine schlanke, funktionale Struktur mit dreiköpfigem Führungsteam (von links nach rechts):<br />
Andreas Sommer (Markt), Ralph Heinisch (Geschäftsführung, Stakeholdermanagement <strong>und</strong> Finanzen <strong>und</strong> Services), <strong>und</strong> Samir Kedwani (Herstellung).<br />
8
Corporate Governance<br />
Neues Audit Committee<br />
Das Audit Committee ist als wesentliches Element der Führungsstruktur<br />
für die Einhaltung der Corporate Governance von <strong>Weleda</strong> – der Gr<strong>und</strong>sätze der<br />
Unternehmensführung – verantwortlich.<br />
Mitglieder<br />
Zwei Mitglieder des Audit Committees, Dr. Jürg Galliker (Vorsitz) <strong>und</strong><br />
Dr. Andreas Jäschke, gehören dem Verwaltungsrat an. Mit Dr. Patrick<br />
Scarpelli, Partner der cctm AG in Basel, ist zudem ein externer Fachmann<br />
vertreten. Alle drei Mitglieder verfügen über eine langjährige<br />
Expertise im Finanz-, Rechnungs- <strong>und</strong> Prüfwesen.<br />
Aufgaben<br />
Die Funktion des Audit Committee besteht darin, den Verwaltungsrat<br />
bei seinen Überwachungsaufgaben zur Corporate Governance<br />
wirksam zu unterstützen. Hierzu gehören:<br />
Jahr <strong>2012</strong> initiierten <strong>und</strong> weitgehend abgeschlossenen Restrukturierungsmassnahmen<br />
sind Anpassungen nötig, welchen entsprechend<br />
Rechnung getragen wird. Diese betreffen den Wechsel von<br />
einer divisionalen Matrixorganisation zu einer funktionalen<br />
Organisa tionsstruktur. Die Themenfelder IKS <strong>und</strong> Risikolandkarte<br />
spielen entsprechend auch im Geschäftsjahr 2013 eine wichtige<br />
Rolle für die Corporate Governance.<br />
— die Überwachung der Integrität der finanziellen Berichterstattung<br />
sowie des internen Kontrollsystems der Gruppe, insbesondere<br />
in den Bereichen Finanz- <strong>und</strong> Rechnungswesen, sowie die<br />
Überwachung der Einhaltung von rechtlichen <strong>und</strong> unternehmensinternen<br />
Vorschriften (Compliance, das heisst Einhaltung<br />
des Verhaltenskodexes)<br />
— die Überwachung der Unabhängigkeit <strong>und</strong> der Leistung der<br />
unabhängigen externen Revision (Revisionsstelle <strong>und</strong> Gruppenprüfer)<br />
wie auch der internen Revisionsabteilung<br />
— die Überprüfung der Angemessenheit des Risikomanagements<br />
(siehe hierzu den folgenden Abschnitt)<br />
— die Sicherstellung einer effizienten Kommunikation zwischen<br />
den unabhängigen externen Revisoren, der Geschäftsleitung<br />
<strong>und</strong> der internen Revisionsabteilung<br />
Das Audit Committee selbst hat keine Entscheidungsbefugnisse. Das<br />
Gremium kann zuhanden des Verwaltungsrats Anträge stellen. Die<br />
dem Verwaltungsrat gemäss Organisationsreglement <strong>und</strong> Gesetz<br />
zugewiesenen Pflichten <strong>und</strong> Befugnisse obliegen dem Verwaltungsrat<br />
als Gesamtgremium.<br />
Kontroll- <strong>und</strong> Risikomanagement<br />
Die wesentlichen Inhalte <strong>und</strong> Elemente der unternehmensweiten<br />
Risikopolitik von <strong>Weleda</strong> sind in einem ganzheitlichen Kontroll- <strong>und</strong><br />
Risikomanagement-System (KuRS) dokumentiert <strong>und</strong> beschrieben.<br />
Neben einem zentralen Risikomanagement-Prozess zur frühzeitigen<br />
<strong>und</strong> fortlaufenden Identifikation <strong>und</strong> Bewertung relevanter,<br />
wesentlicher Unternehmensrisiken gehören hierzu auf der Prozessebene<br />
beispielsweise auch Vorgaben zur Ausgestaltung <strong>und</strong><br />
Dokumentation des Internen Kontrollsystems (IKS). Infolge der im<br />
Mitarbeitende der Zentralfunktionen zogen <strong>2012</strong> in die<br />
Produktionsstandorte um. Bild: Hauptsitz der <strong>Weleda</strong> AG in Arlesheim.<br />
9
Arzneimittel<br />
Zwischen Kontinuität <strong>und</strong> Wandel<br />
Tief greifende Veränderungen in der Unternehmensorganisation <strong>und</strong> ein<br />
weiterhin schwieriger Markt prägten das Jahr <strong>2012</strong> für die <strong>Weleda</strong> Arzneimittel.<br />
Die Konzentration der Marktbearbeitung auf ausgewählte Kompetenzfelder<br />
erwies sich als erfolgreich: In den meisten Ländern lag das Wachstum der<br />
<strong>Weleda</strong> Arzneimittel über dem Marktdurchschnitt.<br />
Erfolgreiche Kompetenzfeldstrategie<br />
Die angespannte wirtschaftliche Situation in Teilen Europas führte<br />
<strong>2012</strong> zur Stagnation auf dem Arzneimittel-Markt. Hohe Hürden bei<br />
der Arzneimittel-Zulassung <strong>und</strong> staatliche Eingriffe in einigen<br />
Ländern kamen als zusätzliche Erschwernisse hinzu. Der zunehmende<br />
Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> das seit Jahren<br />
wachsende Verantwortungsbewusstsein der Menschen für die<br />
eigene Ges<strong>und</strong>heit begünstigte jedoch ein leichtes Wachstum bei<br />
der Selbstmedikation. <strong>Weleda</strong> hatte bereits 2010 durch die Einführung<br />
einer fokussierten Kompetenzfeldstrategie (Auge, Stress/<br />
Schlaf, Haut, Bewegungsapparat, Herz/Kreislauf, Onkologie) die<br />
Basis für eine erfolgreiche Marktbearbeitung in diesem Segment<br />
gelegt. Wachstumsraten über dem Marktdurchschnitt bestätigen<br />
die Richtigkeit dieses Weges. Besonders positiv entwickelte sich<br />
das Kompetenzfeld Stress/Schlaf. Die führenden Produkte für<br />
diese Indikationsgebiete sind Neurodoron <strong>und</strong> Calmedoron (früher<br />
Avena sativa comp.). Sie erzielten zweistellige Zuwachsraten. Die<br />
weitverbreiteten Phänomene Stress <strong>und</strong> Schlaflosigkeit treffen<br />
hier offenbar auf die wachsende Nachfrage nach einer natürlichen<br />
Medikation. Dies gilt auch für Beschwerden wie trockene oder<br />
tränende Augen, wie die weit überdurchschnittliche Entwicklung<br />
des Kompetenzfeldes Auge vor allem in Deutschland <strong>und</strong> der<br />
Schweiz zeigt. Wie schon in den Jahren zuvor entwickelte sich allein<br />
das Kompetenzfeld Onkologie mit dem Präparat Iscador rückläufig,<br />
verstärkt durch die im Juli <strong>2012</strong> weggefallene Erstattungsfähigkeit<br />
von Mistelpräparaten in der ergänzenden Krebstherapie in Deutschland.<br />
Neuzulassungen<br />
Trotz zunehmender regulatorischer Anforderungen erreichte<br />
<strong>Weleda</strong> im vergangenen Jahr eine Reihe wichtiger Zulassungen, die<br />
für Patienten <strong>und</strong> Verwender in den jeweiligen Ländern eine ver-<br />
Simona Oriani<br />
Vertrieb, Italien<br />
Nachdem ich gemeinsam mit meinen<br />
<strong>Weleda</strong> Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen ein<br />
ereignisreiches Jahr bewältigt habe,<br />
glaube ich noch mehr an die Werte eines<br />
Unternehmens, das seit über 90 Jahren<br />
als ernsthaft, ethisch, nachhaltig <strong>und</strong><br />
k<strong>und</strong>enorientiert anerkannt wird. Ich bin<br />
mir sicher, dass <strong>Weleda</strong> die Kraft hat –<br />
noch mehr als bisher –, von der Qualität<br />
ihrer Produkte zu überzeugen.<br />
10
Arzneimittel<br />
besserte Versorgung mit Arzneimitteln der anthroposophischen<br />
Therapierichtung bedeuten. Zu nennen sind etwa für das Indikationsgebiet<br />
Stress/Schlaf die Zulassung von Calmedoron in Österreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz, von Neurodoron in der Schweiz sowie von<br />
Euphrasia-Augentropfen in Frankreich, Schweden <strong>und</strong> Russland.<br />
Überwiegend positiv aufgenommen wurde in Deutschland die<br />
Umbenennung von Avena sativa comp. <strong>und</strong> Ferrum phosphoricum<br />
comp. in Calmedoron <strong>und</strong> Infludoron. <strong>Weleda</strong> hat damit einen<br />
weiteren Schritt in Richtung einer internationalen Sortimentsharmonisierung<br />
unternommen.<br />
Restrukturierungsmassnahmen<br />
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von <strong>Weleda</strong> im Jahr <strong>2012</strong> sind<br />
hauptsächlich auf die Kostenunterdeckung der Arzneimittel<br />
zurückzuführen. Zur Wiederherstellung der Rentabilität im Gesamtunternehmen<br />
waren <strong>und</strong> sind hier auch weiterhin Restrukturierungsmassnahmen<br />
zwingend erforderlich. So wurden die Marktbearbeitung<br />
in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz unter eine<br />
einheitliche Leitung gestellt sowie Marketing <strong>und</strong> Vertrieb verschlankt.<br />
Der ärztliche Aussendienst wurde mit dem Aussendienst<br />
für Apotheke <strong>und</strong> Fachhandel zusammengelegt <strong>und</strong> insgesamt<br />
verkleinert. Die dadurch erzielte Kostenersparnis ging zulasten der<br />
Besuchsfrequenz bei anthroposophischen Ärzten, die aber gezielter<br />
besucht wurden.<br />
Zu dem Bündel an Massnahmen zur Kostensenkung <strong>und</strong><br />
Effizienzsteigerung gehörte neben einem signifikanten Personalabbau<br />
auf der Führungsebene des Unternehmens auch eine<br />
stärkere internationale Zusammenarbeit der <strong>Weleda</strong> Betriebe in<br />
den Kernländern Deutschland, Schweiz <strong>und</strong> Österreich. Auch in den<br />
anderen Ländern streben die <strong>Weleda</strong> Gesellschaften im Arzneimittel-Segment<br />
eine Kostendeckung an oder haben diese bereits erreicht,<br />
wie etwa in Brasilien. Trotz der Einsparungen ist es <strong>Weleda</strong><br />
gelungen, handlungsfähig zu bleiben <strong>und</strong> eine zukunftsfähige<br />
Struktur zu schaffen.<br />
Neben der Optimierung der Kosten sind kostendeckende<br />
Preise eine weitere Massnahme zur wirtschaftlichen Ges<strong>und</strong>ung<br />
der Arzneimittel. So soll der Preis der Arzneimittel zumindest die<br />
Kosten für die Rohstoffe <strong>und</strong> die Herstellung decken <strong>und</strong> damit die<br />
besondere Qualität widerspiegeln. Seit Ende <strong>2012</strong> führt <strong>Weleda</strong><br />
intensive Gespräche mit der anthroposophischen Ärzteschaft <strong>und</strong><br />
Erfolgreiche Marktbearbeitung dank Kompetenzfeldstrategie:<br />
<strong>Weleda</strong> Arzneimittel für die Kompetenzfelder<br />
Erkältung, Auge <strong>und</strong> Stress.<br />
11
Arzneimittel<br />
Eine wichtige Massnahme zur wirtschaftlichen Ges<strong>und</strong>ung<br />
sind kostendeckende Preise der <strong>Weleda</strong> Arzneimittel.<br />
Bild: Sonja Höfferl, Mitarbeiterin der Verreibungsabteilung<br />
in Schwäbisch Gmünd, bereitet Ausgangssubstanzen vor.<br />
den anderen Herstellern anthroposophischer Arzneimittel, mit dem<br />
Ziel einer gleichermassen bedarfsgerechten wie wirtschaftlichen<br />
Arzneimittel-Herstellung. Mit demselben Ziel evaluieren auch interne<br />
Arbeitsgruppen die bisherigen Herstell- <strong>und</strong> Distributionsverfahren<br />
der <strong>Weleda</strong> Arzneimittel. Damit soll eine nachhaltige<br />
Arzneimittel-Versorgung der anthroposophischen Therapierichtung<br />
gesichert werden.<br />
Eine moderne, an den Vorschriften von GMP (Good Manufacturing<br />
Practice; gute Herstellungspraxis) ausgerichtete Arzneimittel-Herstellung<br />
bedarf kontinuierlicher Investitionen. Am Standort<br />
Schwäbisch Gmünd hat <strong>Weleda</strong> beispielsweise eine neue<br />
Verpackungsmaschine für Ampullen- <strong>und</strong> Flaschenpräparate in<br />
Betrieb genommen. Die eigens dafür entwickelte Ampullenverpackung<br />
wurde inzwischen mit dem deutschen Verpackungspreis<br />
ausgezeichnet.<br />
Medizinische Abteilungen mit neuer Struktur<br />
Im Zuge der Reorganisation wurde der Bereich Medizin geschaffen,<br />
um das medizinisch-pharmazeutische Wissen innerhalb der <strong>Weleda</strong><br />
Gruppe zu bündeln <strong>und</strong> besser nutzbar zu machen. Der neue Bereich<br />
hat die Abteilung Klinische Forschung aus der ehemaligen<br />
Abteilung Forschung <strong>und</strong> Entwicklung Arzneimittel in sich aufgenommen.<br />
Zwei Studien ragten <strong>2012</strong> besonders hervor: Mit einer<br />
randomisierten, klinischen Studie mit Bauchspeicheldrüsenkrebs-Patienten<br />
in Serbien gelang erstmals in der Geschichte der<br />
Anthroposophischen Medizin der wissenschaftlich valide Nachweis<br />
einer statistisch signifikanten Überlebenszeitverlängerung durch<br />
eine Misteltherapie (Iscador Qu spezial). Daneben konnte eine<br />
Anwendungsbeobachtung mit 500 Patienten in Deutschland zeigen,<br />
dass die Behandlung mit Cardiodoron sowohl Kreislaufregulations-<br />
als auch Schlafstörungen effektiv lindert.<br />
Zum Bereich Medizin gehören ferner die medizinischwissenschaftliche<br />
Abteilung <strong>und</strong> das Kompetenzzentrum Anthroposophische<br />
Medizin, das in enger Zusammenarbeit mit anthroposophischen<br />
Ärzten die Gr<strong>und</strong>lagen für eine neue Arzneimittel- <strong>und</strong><br />
Sortimentsstrategie erarbeitet.<br />
Aus dem Mineralreich für die Ges<strong>und</strong>heit<br />
Mineralien <strong>und</strong> Metalle sind die Gr<strong>und</strong>bausteine der Erde <strong>und</strong><br />
spielen eine wesentliche Rolle für die Arzneimittel-Herstellung<br />
von <strong>Weleda</strong>. Mithilfe einzigartiger, für <strong>Weleda</strong> charakteristischer<br />
pharmazeutischer Prozesse werden die aus der<br />
Natur entnommenen Mineralien <strong>und</strong> Metalle zu Arzneimitteln,<br />
die im menschlichen Körper ihre Wirkung entfalten. Die Herstellprozesse<br />
bewahren dabei einerseits das Wesen der Substanz<br />
<strong>und</strong> bringen andererseits die angestrebte Wirkung beim<br />
erkrankten Menschen hervor. Die Kunst liegt in der Verwandlung<br />
des in der Natur Entstandenen, damit es im lebenden<br />
Organismus seine Wirkung entfalten kann. Beispiel Gold:<br />
Der «König unter den Metallen» weist eine enorme Dichte<br />
auf, ist dabei aber extrem fein auswalzbar. Durch Erhitzen im<br />
Vakuum wird es bei <strong>Weleda</strong> zum Verdampfen gebracht. Der<br />
Metalldampf kondensiert <strong>und</strong> bildet so einen goldenen Metallspiegel<br />
(Aurum metallicum praeparatum), durch den das<br />
Edelmetall die für die weitere Verarbeitung zu Arzneimitteln<br />
erforderliche Qualität gewinnt.<br />
Verschiedene Verarbeitungsstufen <strong>und</strong> Goldzubereitungen<br />
12
Naturkosmetik<br />
Die Kraft der Marke <strong>Weleda</strong><br />
Auf dem Naturkosmetik-Markt agieren viele Wettbewerber. <strong>Weleda</strong> kann sich dank<br />
ihrer eigenen Stärken gut im Marktgeschehen behaupten. Davon zeugen nicht zuletzt<br />
die erfolgreichen Produktneueinführungen im Jahr <strong>2012</strong> <strong>und</strong> internationale Auszeichnungen.<br />
<strong>Weleda</strong> arbeitet intensiv daran, die Stärken der Marke auszubauen <strong>und</strong><br />
für Verwender erlebbar zu machen.<br />
Anforderungen an zertifizierte Naturkosmetik<br />
Naturkosmetik ist längst keine Nische mehr, sondern ein interessanter<br />
<strong>und</strong> relevanter Markt. Der Naturkosmetik-Markt wächst<br />
überdurchschnittlich. Hersteller konventioneller Kosmetik nutzen<br />
diese Entwicklung, indem sie naturnahe Kosmetika lancieren <strong>und</strong><br />
so das wachsende Bedürfnis der Verbraucher nach natürlichen<br />
Pflegeprodukten bedienen. In diesem umkämpften Umfeld hat<br />
<strong>Weleda</strong> als Pionierin für hochwertige Naturkosmetik eine starke<br />
Position. Das Unternehmen besitzt über 90 Jahre Erfahrung <strong>und</strong><br />
eine ausserordentlich hohe Markenbekanntheit. <strong>Weleda</strong> kann davon<br />
profitieren, dass immer mehr Neuk<strong>und</strong>en über die naturnahe zur<br />
zertifizierten Naturkosmetik finden. Gleichzeitig wird es für <strong>Weleda</strong><br />
immer anspruchsvoller, sich gegen Marken abzugrenzen, die mit<br />
hohen Investitionen in Neuprodukte <strong>und</strong> Marketing in dieses Marktsegment<br />
vordringen. <strong>Weleda</strong> arbeitet deshalb intensiv an einer<br />
klaren Positionierung der Marke, die über die mittlerweile weithin<br />
verwendeten Begriffe natürlich, bio <strong>und</strong> nachhaltig hinausgeht.<br />
Verbraucher sollen eine klare Vorstellung davon erhalten können,<br />
was die Marke <strong>Weleda</strong> auszeichnet <strong>und</strong> einzigartig macht.<br />
Eine weitere Herausforderung stellen auch die regulatorischen<br />
Anforderungen für Naturkosmetika dar, die sich den Bestimmungen<br />
für Arzneimittel annähern. <strong>Weleda</strong> profitiert hier von ihren<br />
Erfahrungen aus der Arzneimittel-Herstellung. Doch müssen immer<br />
aufwendigere Dossiers zum toxikologischen <strong>und</strong> allergenen Potenzial<br />
von Natursubstanzen erstellt <strong>und</strong> bei den zuständigen<br />
Be hörden eingereicht werden. In diesem Kontext diskutiert die<br />
Europäische Union die Einschränkung natürlicher Duftstoffe,<br />
wovon <strong>Weleda</strong> Produkte in erheblichem Masse betroffen wären.<br />
Dr. Brigitte Schulthess<br />
Teamleiterin Entwicklung Düfte, Schweiz<br />
Produktneuheiten<br />
Zu Beginn des Jahres <strong>2012</strong> hat <strong>Weleda</strong> weltweit neue Pflegelotionen<br />
eingeführt, erstmals begleitet von einer international einheitlichen<br />
Werbekampagne. Die Neuprodukte erfüllten alle Erwartungen: Als<br />
echte Wachstumstreiber waren sie hauptsächlich für das Umsatzwachstum<br />
der Naturkosmetik verantwortlich. Dabei entwickelte<br />
sich der Umsatz in den einzelnen Regionen <strong>und</strong> Ländern sehr<br />
unterschiedlich. Starke Wachstumsmärkte waren vor allem<br />
Deutschland <strong>und</strong> Österreich, Russland, Brasilien <strong>und</strong> Japan sowie<br />
die USA. Dagegen schwächte sich das Wachstum in Südeuropa aufgr<strong>und</strong><br />
der von Krisen erschütterten Gesamtwirtschaft ab. Zu<br />
beobachten ist ein zunehmendes Preisbewusstsein der Verbraucher<br />
sowie eine Zunahme des Internethandels.<br />
Die hohe Wertschätzung der Verbraucher <strong>und</strong> des Handels<br />
in aller Welt spiegelte sich in zahlreichen Auszeichnungen wider,<br />
mit denen <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik-Produkte im Berichtsjahr geehrt<br />
Düfte sind für unsere Produkte wesentlich.<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt von intensiver Arbeit<br />
an der zukünftigen <strong>Weleda</strong> Duftlandschaft.<br />
Dabei war für mich der Austausch in einem neuen<br />
interdisziplinären Team besonders inspirierend.<br />
Ich bin überzeugt, dass wir dadurch die zukünftigen<br />
Herausforderungen noch innovativer meistern<br />
werden. An duftenden Ideen fehlt es nicht.<br />
14
Naturkosmetik<br />
wurden. Der Beauty Award <strong>2012</strong> der japanischen «Vogue», die<br />
Ehrung als Top-Marke <strong>2012</strong> in Deutschland oder die Wahl unter die<br />
Victoires de la Beauté in Frankreich seien hier beispielhaft genannt.<br />
Restrukturierung, Innovationen <strong>und</strong> Investitionen<br />
Auch die <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik war im Jahr <strong>2012</strong> gezwungen,<br />
Kosten zu senken <strong>und</strong> Strukturen anzupassen. Alle Ausgaben, die<br />
nicht unmittelbaren Einfluss auf den Markt hatten, wurden sorgfältig<br />
überprüft <strong>und</strong> nach Möglichkeit angepasst. Dies betraf in<br />
erster Linie die administrativen Unternehmensbereiche. Im Laufe<br />
des Jahres zeigte sich bereits der Erfolg dieser Massnahmen, sodass<br />
im Jahr 2013 wieder stärkere Impulse im Markt gesetzt werden können.<br />
Die im Frühjahr <strong>2012</strong> gestoppten Innovationsprojekte wurden<br />
nach nur kurzer Unterbrechung forciert fortgesetzt. So konnten<br />
die meisten Leistungsträger aus Forschung <strong>und</strong> Entwicklung über<br />
diesen Zeitraum hinweg im Unternehmen gehalten werden. Auf<br />
diese Weise war es möglich, Anfang des Jahres 2013 mit der neuen<br />
Haarpflegeserie fünf Neuprodukte auf den Markt zu bringen, die<br />
sowohl den Ansprüchen moderner Haarpflege gerecht werden als<br />
auch nach den strengen Kriterien des Naturkosmetik-Labels Natrue<br />
zertifiziert sind. Für die Auswahl der Leitpflanzen Hafer, Hirse <strong>und</strong><br />
Weizen spielt neben der medizinisch- wissenschaftlichen Seite auch<br />
die anthroposophische Betrachtung der Pflanzen eine zentrale<br />
Rolle. In dieser ganzheitlichen Sichtweise, welche die Beziehung<br />
zwischen den Eigenschaften der Pflanze <strong>und</strong> den Bedürfnissen des<br />
Menschen berücksichtigt, liegt der für <strong>Weleda</strong> charakteristische,<br />
einzigartige Ansatz (Kasten Seite 17). Auch die <strong>Weleda</strong> Babypflege<br />
profitiert von der hohen Priorität der Produktentwicklung: Im Jahr<br />
2013 wird sie vollständig überarbeitet <strong>und</strong> zusammen mit zusätzlichen<br />
Neuprodukten lanciert.<br />
Innovative Neuprodukte in bewährter Qualität:<br />
<strong>Weleda</strong> Haarpflege<br />
Drei neue Leitpflanzen haben Anfang des Jahres 2013 die<br />
<strong>Weleda</strong> Naturkosmetik bereichert: Hafer, Hirse <strong>und</strong> Weizen.<br />
Getreidepflanzen sind nach anthroposophischem Verständnis<br />
ausgesprochene Wärme- <strong>und</strong> Lichtpflanzen, stehen in<br />
engem Bezug zur Erde <strong>und</strong> zeichnen sich durch ihren gestaltgebenden<br />
Kieselsäurestoffwechsel aus.<br />
Diese Eigenschaften eignen sich optimal für eine<br />
moderne Haarpflege, die sanft <strong>und</strong> gründlich reinigt sowie<br />
für ein ges<strong>und</strong>es Kopfhautmilieu sorgt. Abger<strong>und</strong>et werden<br />
die Neuprodukte gemäss der <strong>Weleda</strong> Produktphilosophie<br />
durch den fein komponierten Duft natürlicher ätherischer Öle.<br />
Als echte Naturkosmetik sind sämtliche der neuen Pflegeprodukte<br />
– drei Pflegeshampoos, eine Kur <strong>und</strong> eine Spülung –<br />
Natrue-zertifiziert. <strong>Weleda</strong> verwendet für die Shampoos<br />
biologisch abbaubare Tenside natürlichen Ursprungs.<br />
15
Naturkosmetik<br />
Auf dem umkämpften Markt für Naturkosmetik hat<br />
<strong>Weleda</strong> als Pionierin mit einem einzigartigen Ansatz<br />
eine starke Position. Bild: Am Ende eines sorgfältig<br />
kontrollierten Herstellungsprozesses verpackt Beate<br />
Dworczyk das <strong>Weleda</strong> Pflanzen-Zahngel. So wird es<br />
an den Fach- <strong>und</strong> Einzelhandel ausgeliefert.<br />
Das Leitpflanzenkonzept:<br />
Die Seele der <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik<br />
Die über die Jahre stark angewachsene Nachfrage nach<br />
<strong>Weleda</strong> Naturkosmetik erforderte Investitionen in die Produktionsanlagen<br />
am Standort Arlesheim. Mit dem Einbau eines zusätzlichen<br />
Produktionskessels, hauptsächlich für Produkte mit waschaktiven<br />
Substanzen wie Shampoos <strong>und</strong> Duschlotionen, können grössere<br />
Mengen zu geringeren Kosten <strong>und</strong> mit kürzerer Durchlaufzeit produziert<br />
werden. Gleichzeit kann <strong>Weleda</strong> flexibler auf Nachfrageschwankungen<br />
reagieren.<br />
Produkt- <strong>und</strong> Markenkommunikation<br />
Intensiv wurde im Berichtsjahr an der Positionierung der Marke<br />
gearbeitet. Die Stärken <strong>und</strong> Qualitäten des Markenkerns, basierend<br />
auf den Begriffen «Ganzheitliche Ges<strong>und</strong>heit – Ganzheitliche<br />
Schönheit», wurden herausgearbeitet. Darauf aufbauend<br />
ent wickelte die in Deutschland ansässige neue Leadagentur einen<br />
internationalen Markenauftritt, der erstmals bei der Einführung<br />
der neuen Haarpflege eingesetzt wird. Die Marke erhält künftig ein<br />
frischeres, <strong>Weleda</strong>-typisches Gesicht. Ein weiterer kommunikativer<br />
Meilenstein ist das Magazin «Werde», das im Abonnement seit Mai<br />
2013 zweimal jährlich in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz<br />
über Themen r<strong>und</strong> um einen nachhaltigen Lebensstil berichtet.<br />
Von zentraler Bedeutung für die <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik ist<br />
das Leitpflanzenkonzept. Dahinter verbirgt sich ein ganzheitliches<br />
Gesamtkonzept für die Gesichts- <strong>und</strong> Körperpflege,<br />
ausgehend von der Frage nach der Ges<strong>und</strong>erhaltung <strong>und</strong> den<br />
individuellen Bedürfnissen des Menschen (Salutogenese).<br />
Den Pflegeprodukten von <strong>Weleda</strong> sind unterschiedliche Leitpflanzen<br />
zugeordnet, in deren Auswahl <strong>und</strong> Einbettung in die<br />
jeweilige Rezeptur des Produkts medizinisch-naturwissenschaftliche<br />
als auch anthroposophische Erkenntnisse einfliessen.<br />
Die <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik gliedert sich darüber<br />
hinaus in drei Säulen: die biographie basierte Pflege für<br />
bestimmte Lebensabschnitte, wie sie etwa in der Gesichts<strong>und</strong><br />
Babypflege Anwendung findet, die Situativpflege, beispielsweise<br />
für Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit, sowie die<br />
Gr<strong>und</strong>pflege.<br />
Für die Auswahl einer Leitpflanze ist entscheidend,<br />
in welcher Beziehung sie zum Menschen steht. Den Hafer als<br />
eine der drei Leitpflanzen der neuen <strong>Weleda</strong> Haarpflege etwa<br />
kennzeichnet ein ausgeprägter Kieselsäurestoffwechsel, aus<br />
dem sich die Verbindung zum menschlichen Haar ergibt, dessen<br />
äussere Schicht ebenfalls Kieselsäure enthält. Die Kieselsäure<br />
verleiht dem Hafer seine strukturierende <strong>und</strong> um hüllende<br />
Eigenschaft, durch die er einen Beitrag zur Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />
der Haare leisten kann. Auch in ihrer Affinität zum Wasser<br />
sind sich Hafer <strong>und</strong> Haar ähnlich: Der noch grüne Hafer baut<br />
Feuchtig keitsstrukturen in seine Nährstoffbildung ein. Damit<br />
unterstützt er den wasser liebenden (hygroskopischen) Aufbau<br />
des Haares.<br />
17
Reportage<br />
Von Menschen <strong>und</strong> Bienen<br />
Afrikanisches Bienenwachs ist Bestandteil vieler <strong>Weleda</strong> Salben <strong>und</strong> Cremes. Von der<br />
Wabe zum fertigen Produkt ist es ein weiter Weg. Wie umfassend <strong>Weleda</strong> die Qualität<br />
bei jedem Arbeitsschritt sicherstellt, zeigt ein Blick hinter die Kulissen.<br />
18
Reportage<br />
Jörg Rogg, pharmazeutischer Mitarbeiter in der Arzneimittel-<br />
Herstellung, befreit die Rührmaschine mit einem Spatel von den<br />
letzten Salbenresten.<br />
Afrikanische Wildbienen, wie die ostafrikanische Hochlandbiene,<br />
sind im Vergleich zur europäischen Honigbiene umtriebiger<br />
<strong>und</strong> resistenter gegen Krankheiten.<br />
mit Anweisungen, Mengenangaben, Temperaturen <strong>und</strong> Zeiten. Das<br />
Herstellprotokoll, eine Art Rezept für vierzig Kilogramm Erkältungssalbe.<br />
Aufgereiht stehen r<strong>und</strong>e Metallbehälter: Wollwachs,<br />
gelbes Bienenwachs, verseiftes Bienenwachs, Olivenöl, eine ätherische<br />
Ölmischung.<br />
©Alan Skyrme/Alamy/AfriPics<br />
Gelbes Bienenwachs hat eine lange<br />
Tradition als Konsistenzgeber in Kosmetik<br />
<strong>und</strong> Arzneimitteln.<br />
Ein scharfer Duft erfüllt den Raum. Eukalyptus sticht hervor. Jörg<br />
Rogg fixiert die Anzeige der Waage. Die letzten Gramm der ätherischen<br />
Ölmischung giesst er mit einem Becherglas langsam, Tropfen<br />
für Tropfen in eine Wanne auf der Waage. Die Waage druckt das<br />
Endgewicht aus. Zusätzlich quittiert Rogg die Grammzahl im Protokoll.<br />
«Wir wiegen jeden Rohstoff von Hand ab», erklärt er, «unsere<br />
Toleranz beträgt maximal ein Prozent gegenüber der Sollvorgabe<br />
im Herstellprotokoll.» Während die Maschine läuft, prüft<br />
Roggs Kollegin alle Einwaagen <strong>und</strong> Produktionsschritte. Vier Augen<br />
sehen mehr als zwei.<br />
Arlesheim (Schweiz): Es duftet nach Bienenwachs. Neonröhren<br />
brennen, eine Lüftung surrt, draussen ist es dunkel. Ein Mann –<br />
weisser Kittel, weisse Clogs, Haarnetz – steht auf einem zweistufigen<br />
Tritt vor einem geöffneten Industriekessel. Er leert eine<br />
dunkelgelbe Flüssigkeit aus einem Edelstahlbehälter in den Kessel,<br />
steigt vom Tritt <strong>und</strong> tippt auf einen Bildschirm. Knarrend schliesst<br />
sich der Deckel des Kessels. Das Gerät pfeift, Wasserdampf strömt<br />
in den doppelwandigen Behälter.<br />
Technik kann den Menschen nicht ersetzen<br />
«Der Dampf ist die einzige Wärmequelle, die wir nutzen.» Jörg Rogg,<br />
gelernter Koch, arbeitet seit sechs Jahren als pharmazeutischer<br />
Mitarbeiter in der Arzneimittel-Herstellung, Bereich Salben. Bei der<br />
Herstellung ist es wichtig, Einwaagen, Prozesse <strong>und</strong> Herstellschritte<br />
genau einzuhalten. Trotz der frühen St<strong>und</strong>e ist Jörg Rogg<br />
hellwach, bewegt sich leichtfüssig zwischen Mischmaschine, Bildschirm<br />
<strong>und</strong> Wiegestation. Auf dem Arbeitstisch liegen vier Seiten<br />
Der erste Schritt: die Dokumentation<br />
Ohne sie hätte Jörg Rogg heute Morgen keine Erkältungssalbe<br />
herstellen können: Petra Kilchling. Im Betriebsbüro Pharma laufen<br />
die Fäden zusammen. Petra Kilchling überwacht die Dokumentation,<br />
ein wesentlicher Teil der Qualitätssicherung. Sie vergibt<br />
Chargennummern <strong>und</strong> stellt für jedes Produkt einen ganzen Stapel<br />
an Formularen zusammen: Herstellprotokoll, Konfektionierungsprotokoll,<br />
Abfüllprozess, Musterzug, Begleitpapier. Diese Formulare<br />
werden durch viele Hände gehen. Mit Vermerken, Häkchen <strong>und</strong><br />
Kürzeln werden sie später zurückkommen. Am Ende beschreiben<br />
die Papiere die Entstehung der Erkältungssalbe: Rückverfolgbarkeit<br />
garantiert.<br />
Ein besonderer Hilfsstoff<br />
Gelbes Bienenwachs, Cera flava genannt, hat eine lange Tradition<br />
als Konsistenzgeber in Kosmetik <strong>und</strong> Arzneimitteln. Auch wenn es<br />
heutzutage weitere Stoffe gibt, die Salben eine innere Struktur<br />
geben können: Bienenwachs kann mehr. «Wachs wird als Hilfsstoff<br />
deklariert <strong>und</strong> spielt doch in der Gesamtrezeptur der Produkte eine<br />
19
Reportage<br />
Jörg Rogg blickt durch das r<strong>und</strong>e<br />
Schauglas in die Mischmaschine.<br />
Trotz der genauen Anweisungen<br />
im Herstellprotokoll spielt die<br />
Erfahrung eine wichtige Rolle.<br />
entscheidende Rolle», sagt Jan Ziolkowski, Pharmazeut <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
im Internationalen Qualitätsmanagement. Und weiter:<br />
«Rudolf Steiner spricht 1924 etwa Folgendes aus: Der Mensch<br />
bildet sich einen Leib, so wie es die Bienen aus Wachs tun. Der Zusammenhang<br />
zwischen Königin <strong>und</strong> Arbeiterinnen im Bienenstock<br />
ist vergleichbar mit Nerven- <strong>und</strong> Blutzellen im menschlichen Körper.»<br />
Das Wachs als Konsistenzgeber in der Salbe ist dazu fähig,<br />
wozu der Mensch in der Hautbildung fähig ist. Durch diese Verwandtschaft<br />
nimmt die Haut das Wachs <strong>und</strong> auch die Wirkstoffe in<br />
der Salbe besonders gut auf.<br />
Neunzehn Tonnen Babycreme – pro Monat<br />
Naturkosmetik-Produktion Schwäbisch Gmünd (Deutschland): Drei<br />
Mischmaschinen, verb<strong>und</strong>en über ein Geflecht aus Rohren <strong>und</strong><br />
Schläuchen. Andreas Lindenthal wuchtet einen weissen Kunststoffsack<br />
von einer Palette: Bienenwachs, 25 Kilogramm. Ein<br />
Schnitt mit dem Klingenmesser, <strong>und</strong> Lindenthal leert die goldgelben<br />
Pellets in die Mischmaschine. Fünf weitere Säcke folgen, Lindenthal<br />
quittiert 150 Kilogramm Bienenwachs im Protokoll. Zusammen mit<br />
der gleichen Menge Wollwachs schmelzen die Pellets zu einer goldgelben<br />
Masse. Über einen Touchscreen steuert Lindenthal die drei<br />
Maschinen. Nach <strong>und</strong> nach fliessen Mandelöl, Sesamöl, Zinkoxid,<br />
Tonerde, Auszüge aus Calendula <strong>und</strong> Kamille, gereinigtes Wasser<br />
<strong>und</strong> ätherische Öle über Saugrohre in die Behälter. Der angeschlossene<br />
Leitrechner speichert Temperaturen, Umdrehungen, Ventileinstellungen.<br />
Andreas Lindenthal stellt neunzehn Tonnen Babycreme<br />
her – in fünf Chargen à 3,8 Tonnen. Das macht er jeden Monat<br />
einmal, denn die Babycreme wird in über vierzig Ländern verkauft.<br />
So auch in der Saner Apotheke in Arlesheim. «Ich schwöre auf die<br />
Babycreme», sagt Denise Grolim<strong>und</strong>, K<strong>und</strong>in <strong>und</strong> Mutter. «Sie<br />
schützt den Babypopo meiner Tochter vor Rötungen, <strong>und</strong> der<br />
leichte Duft ist sehr angenehm.»<br />
Genauso wichtig wie die korrekte Verarbeitung sind die<br />
Rohstoffe selbst. «Qualität <strong>und</strong> Eigenschaften der Rohstoffe sind<br />
elementar», ruft Iris Widerski gegen den Lärm der drei Mischmaschinen<br />
an. Die lebhafte, zierliche Frau arbeitet seit zwölf Jahren<br />
bei <strong>Weleda</strong>. Sie leitet die Herstellung von Grossmengen in<br />
Schwäbisch Gmünd. «Mit rauchigem Bienenwachs würde unsere<br />
Babycreme auch nach Rauch riechen.» Damit das Wachs für <strong>Weleda</strong><br />
nur leicht nach Honig duftet, arbeiten Einkäufer Matthias Kindermann<br />
<strong>und</strong> Jan Ziolkowski eng zusammen.<br />
20
Reportage<br />
Das Wachs als Konsistenzgeber in der<br />
Salbe ist dazu fähig, wozu der Mensch in<br />
der Hautbildung fähig ist.<br />
Die Definition von Qualität<br />
Welche Anforderungen muss das Bienenwachs eigentlich erfüllen?<br />
Jan Ziolkowski vom internationalen Qualitätsmanagement spricht<br />
mit Ärzten <strong>und</strong> mit Kollegen in der galenischen Forschung, im<br />
Fragrance Competence Center, im Supply Chain Management, in<br />
der Analytik <strong>und</strong> Entwicklung. Genauer gesagt: mit jedem, der mit<br />
dem Wachs oder den fertigen Produkten direkt oder indirekt<br />
arbeitet.<br />
«Die grösste Herausforderung<br />
ist es, die benötigten Mengen in<br />
Bioqualität abzudecken.»<br />
Er hört zu, trägt Wünsche <strong>und</strong> Erwartungen zusammen – <strong>und</strong><br />
formuliert daraus verbindliche Anforderungen. Dazu gehören:<br />
wesensgemässe Imkerei, biologisch zertifiziert, fair gehandelt,<br />
nicht nach Rauch riechend, Anlieferung in Pellets oder Flakes. Nun<br />
kann Matthias Kindermann passende Wachslieferanten suchen.<br />
«Die grösste Herausforderung ist es, die benötigten Mengen in<br />
Bioqualität abzudecken», sagt Kindermann. <strong>2012</strong> hat er r<strong>und</strong><br />
zwanzig Tonnen Wachs eingekauft. Die Lieferzeiten sind lang <strong>und</strong><br />
oft schwer planbar. Das Wachs kommt per Seefracht aus Äthiopien.<br />
«Langfristige Verträge sind doppelt wichtig: Zum einen aus Fairness<br />
unseren Geschäftspartnern gegenüber, zum anderen, um eine<br />
regelmässige Versorgung sicherzustellen», erklärt Kindermann.<br />
Qualitätsprüfung<br />
Lager Schwäbisch Gmünd: «Quarantäne» steht auf einer Palette<br />
mit weissen Säcken. Der Inhalt: gelbes Bienenwachs aus Afrika, vor<br />
wenigen Tagen eingetroffen. Das Team von Barbara Spengler,<br />
Leiterin Ausgangsstofflabor, nimmt Proben aus den Säcken. Im<br />
Labor liegt die Prüfanweisung bereit. Acht Prüfungen durchläuft<br />
das Wachs. Auch nach Pestiziden suchen die Laboranten.<br />
Ein Teil der Proben kommt zu Birgit Höschle. Die Mikrobiologin<br />
untersucht das Wachs auf die Gesamt-Keimzahl <strong>und</strong> auf<br />
krankheitserregende Keime. Naturstoffe enthalten immer Keime,<br />
das sei völlig normal. «Finden wir aber pathogene Keime in der<br />
Probe, müssen wir die gesamte Charge vernichten», sagt Höschle.<br />
Abfüllung stückgenau<br />
Abfüllung Schwäbisch Gmünd: 100-mal pro Minute hebt <strong>und</strong> senkt<br />
sich das Metallrohr. Es befüllt Alutuben – 35 000 Stück am Tag – mit<br />
exakt 75 Millilitern Babycreme. Ein Metallbolzen falzt die Tuben, presst<br />
Chargennummer <strong>und</strong> Haltbarkeitsdatum hinein. Die Tuben fallen auf<br />
ein grünes Förderband. Ein Metallarm schiebt sie in den Umkarton,<br />
Beipackzettel dazu. Steckt die Tube richtig herum in der Halterung?<br />
Stimmt das Gewicht der fertig verpackten Tube? Sensoren prüfen.<br />
Melden sie einen Fehler, sortiert die Maschine die Tube aus.<br />
Monika Wohlfarth leitet die Naturkosmetik-Abfüllung.<br />
6948 Stück Calendula Babycreme werden heute für den Schweizer<br />
Markt abgefüllt <strong>und</strong> verpackt. «Wir produzieren immer aufs Stück<br />
genau die bestellte Menge. So erhält der K<strong>und</strong>e frische Ware, <strong>und</strong><br />
wir belegen keinen Lagerplatz, denn der ist knapp.»<br />
GMP bei <strong>Weleda</strong><br />
Good Manufacturing Practice (GMP; gute Herstellungspraxis)<br />
sind pharmazeutische Richtlinien zur Qualitätssicherung der<br />
Produkte. Alle Lieferanten durchlaufen einen aufwendigen<br />
Freigabeprozess. Jeder Lieferant wird vom Qualitätsmanagement<br />
geprüft <strong>und</strong> freigegeben – erst dann können die Einkäufer<br />
Ware bestellen. Neben der Dokumentation aller Vorgänge<br />
mittels Fragebögen, Prozessbeschreibungen <strong>und</strong><br />
Analysen umfasst der Prozess auch die Überprüfung vor Ort.<br />
Die <strong>Weleda</strong> Qualitätskontrolle prüft alle Rohstoffe, Halbfabrikate,<br />
Packmittel <strong>und</strong> fertigen Produkte.<br />
21
Reportage<br />
Der letzte Schritt: die Dokumentation<br />
Zurück in Arlesheim: Auch die Erkältungssalbe ist mittlerweile in<br />
Alutuben abgefüllt worden. In einem Regal, das bis zur Decke mit<br />
Produkten in kleinen Plastikkörben gefüllt ist, steht ein Korb mit<br />
originalverpackten Salben: A, M, E. Muster von Anfang, Mitte <strong>und</strong><br />
Ende der Abfüllung. Anja Barthel <strong>und</strong> ihr Team prüfen jedes fertige<br />
Produkt, Naturkosmetik <strong>und</strong> Arzneimittel. Ausserdem alle Rohstoffe,<br />
Halb fabrikate <strong>und</strong> Packmittel. Das sind über 5000 Proben<br />
pro Jahr. Drei Wochen später liegen alle Ergebnisse vor. Das Dossier<br />
Erkältungssalbe umfasst nun 21 Seiten. Es liegt auf dem Tisch von<br />
Klaus Rakus. Klaus Rakus ist ein grosser Mann, er strahlt Ruhe aus.<br />
Rakus leitet die Qualitätskontrolle in Arlesheim.<br />
Gelbes Bienenwachs<br />
<strong>Weleda</strong> bezieht Bienenwachs aus Äthiopien. Afrikanische<br />
Wildbienen sind im Vergleich zu europäischen Honig bienen<br />
umtriebiger <strong>und</strong> resistenter gegen Krankheiten. Der <strong>Weleda</strong><br />
Partner vor Ort arbeitet mit über 500 Honigbauern zusammen,<br />
die grösstenteils in Kooperativen organisiert sind. Das<br />
Wachs ist biozertifiziert, der Honig aus der gleichen Herstellung<br />
Fair-Trade-zertifiziert. <strong>Weleda</strong> bietet ihren Partnern<br />
langfristige Verträge <strong>und</strong> sorgt dafür, dass die Bauern einen<br />
fairen Preis für das Wachs erhalten.<br />
Anja Barthel <strong>und</strong> ihr Team prüfen jedes<br />
fertige Produkt, ausserdem alle Rohstoffe,<br />
Halbfabrikate <strong>und</strong> Packmittel. Das sind<br />
über 5000 Proben im Jahr.<br />
In direkter Stellvertretung der fachtechnisch verantwortlichen<br />
Person prüft er das gesamte Dossier auf Vollständigkeit, Korrektheit.<br />
Mit seiner Unterschrift gibt er die Salbe zum Verkauf frei. Das<br />
Dossier kehrt zum Ort seiner Entstehung zurück. Petra Kilchling<br />
im Betriebsbüro heftet es in einem Ordner ab. Zehn Jahre lang wird<br />
es im Archiv bleiben. Zur Rückverfolgung.<br />
22
Reportage<br />
Bild links: Bevor das Wachs verarbeitet<br />
wird, prüft die Laborantin<br />
Theresa Kerßens Eigenschaften,<br />
Identität, Zusammensetzung <strong>und</strong><br />
Reinheit des Rohstoffs.<br />
Bild rechts: Die Erkältungssalbe<br />
wird in Alutuben abgefüllt.<br />
Die Muster der abgefüllten Salbe<br />
durchlaufen eine Qualitätskontrolle –<br />
erst dann gelangt das Produkt in<br />
den Verkauf.<br />
Anthroposophische Ratio<br />
Die Rezepturen von <strong>Weleda</strong> entspringen einem ganzheitlichen<br />
Ansatz, in dem sich naturwissenschaftliche <strong>und</strong> anthroposophische<br />
Erkenntnisse ergänzen.<br />
In der Erkältungssalbe, die in der Schweiz erhältlich<br />
ist, bilden Bienenwachs, Wollwachs <strong>und</strong> Olivenöl eine wärmende<br />
Salbengr<strong>und</strong>lage. Die ätherischen Öle aus Kampfer,<br />
Eukalyptus, Thymian, Kiefernnadel <strong>und</strong> Rosmarin haben wärmende,<br />
entspannende <strong>und</strong> antiseptische Eigenschaften.<br />
Sie aktivieren den Stoffwechsel sowie das rhythmische<br />
System (Atmung <strong>und</strong> Kreislauf). In ihrer Gesamtheit spricht<br />
die Komposition den Wärme- <strong>und</strong> Stoffwechselorganismus<br />
des Menschen an, der bei einer Erkältung aus dem Gleichgewicht<br />
gekommen ist.<br />
Calendula nimmt beim Heranwachsen viel Energie<br />
auf <strong>und</strong> bildet r<strong>und</strong>lich geformte Blätter, deren Oberfläche<br />
mit balsamisch duftenden ätherischen Ölen umgeben ist.<br />
Während der Blütezeit zwischen Juni <strong>und</strong> September wandelt<br />
sie die Sonnenkräfte in Gestaltungskräfte um. Babyhaut<br />
entwickelt ihre volle Funktionsfähigkeit in den ersten<br />
drei Lebensjahren. In der Babycreme schützen die gestaltenden,<br />
aufbauenden Eigenschaften der Calendula die zarte<br />
Babyhaut.<br />
23
Berichte aus den Regionen<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> Meilensteine <strong>2012</strong><br />
Alle Regionen konnten mit Zuwächsen zum insgesamt erfreulichen Geschäftsverlauf<br />
des Jahres <strong>2012</strong> beitragen. Ein hart erarbeiteter Erfolg, denn von den<br />
Restrukturierungs massnahmen waren alle <strong>Weleda</strong> Gesellschaften betroffen.<br />
Deutschland<br />
+3,0 %<br />
Niederlande<br />
–6,9 %<br />
Frankreich<br />
+3,2 %<br />
Schweden<br />
+13,5 %<br />
Tschechien<br />
+2,3 %<br />
Argentinien<br />
+15,0 %<br />
Spanien<br />
+8,9 %<br />
Italien<br />
–5,9 %<br />
USA<br />
+9,7 %<br />
Grossbritannien<br />
+5,5 %<br />
Österreich<br />
+19,1 %<br />
Neuseeland<br />
+1,3 %<br />
Chile<br />
+16,4 %<br />
Brasilien<br />
+14,2 %<br />
Schweiz<br />
+0,9 %<br />
Die Prozentangaben beziehen sich auf die<br />
Entwicklung der Marktleistung Inland gegenüber<br />
dem Vorjahr (in jeweiliger Landeswährung).<br />
In folgenden Ländern ist <strong>Weleda</strong> vertreten<br />
Europa<br />
Afrika<br />
Asien<br />
Amerika<br />
Australien<br />
Belgien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,<br />
Gross britannien, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,<br />
Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,<br />
Spanien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Zypern<br />
Ägypten, Marokko<br />
Georgien, Hong Kong, Indien, Israel, Japan, Malaysia, Südkorea, Taiwan, Vereinigte Arabische Emirate<br />
Argentinien, Brasilien, Chile, Kanada, Mexiko, Peru, USA<br />
Australien, Neuseeland<br />
24
Berichte aus den Regionen<br />
Die neuen <strong>Weleda</strong> Körperlotionen wurden <strong>2012</strong> in allen Regionen positiv empfangen. Oben: Journalistinnen erleben<br />
im renommierten Madrider Opernrestaurant La Favorita die Lotionen im Blindtest.<br />
Die Reorganisation der <strong>Weleda</strong> Gruppe im Jahr <strong>2012</strong> wirkte sich<br />
auch auf das Verhältnis der <strong>Weleda</strong> AG zu ihren 18 Mehrheitsbeteiligungen<br />
aus sowie auf die Vertriebspartner in den Exportmärkten.<br />
Mehrheitsbeteiligungen wie Partner <strong>und</strong> Märkte wurden neu in<br />
sechs Regionen zusammengefasst: D-A-CH (Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> Schweiz), Westeuropa (Frankreich, Benelux <strong>und</strong> Grossbritannien),<br />
Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa (Schweden, Russland,<br />
Tschechien <strong>und</strong> Exportmärkte), die Region Nordamerika (USA <strong>und</strong><br />
Exportmärkte), die Region Südamerika (Argentinien, Brasilien, Chile<br />
<strong>und</strong> Exportmärkte), Italien <strong>und</strong> Spanien <strong>und</strong> die Region Asien/<br />
Pazifik (Australien, Neuseeland <strong>und</strong> Exportmärkte).<br />
Die Umsatzentwicklung verlief in allen Regionen positiv,<br />
obschon in mehreren Märkten Wirtschaftskrisen das Konsumklima<br />
dämpften. Zur positiven Umsatzentwicklung der Naturkosmetik<br />
trug die erfolgreiche Einführung der neuen Pflegelotionen ganz<br />
wesentlich bei. Bei den Arzneimitteln steigerten Preiserhöhungen<br />
sowie eine Sortimentfokussierung den Umsatz. Trotz der Sanierungs-<br />
<strong>und</strong> Reorganisationsmassnahmen konnte <strong>Weleda</strong> die Nachhaltigkeitsstrategie<br />
auch im Berichtsjahr <strong>2012</strong> weiterentwickeln<br />
<strong>und</strong> um setzen. In den Verb<strong>und</strong>unternehmen begleiteten ökologische<br />
<strong>und</strong> soziale Initiativen die Strategie.<br />
25
Berichte aus den Regionen<br />
REGION D-A-CH (Deutschland, Österreich, Schweiz)<br />
Der Umsatz in der D-A-CH-Region, die mehr als die Hälfte zum<br />
Gruppen umsatz beiträgt, konnte gegenüber 2011 um 5 Prozent<br />
gesteigert werden <strong>und</strong> übertraf damit die Erwartungen deutlich.<br />
Der Zusammenlegung der strategischen Geschäftsbereiche<br />
Naturkosmetik <strong>und</strong> Arzneimittel auf Gruppenebene folgend, wird<br />
auch in der Region D-A-CH die Marktbearbeitung der beiden<br />
Segmente gemeinsam geführt.<br />
Das Jahr brachte für die österreichische Niederlassung einschneidende<br />
Veränderungen mit sich: Servicefunktionen wie<br />
Marketing, Aussendienst <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienst wurden von Wien nach<br />
Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> Arlesheim verlagert.<br />
Die Arzneimittel-Umsätze konnten in allen drei Ländern<br />
zulegen – auch in Deutschland – trotz einer deutlichen Verringerung<br />
der Marketingausgaben. Umsatztreiber waren wie in den Vorjahren<br />
Fokusprodukte für die Selbstmedikation. Ausserdem wirkten<br />
sich Preiserhöhungen aus. Das Arzneimittel Iscador entwickelte<br />
sich in Deutschland weiterhin negativ. Gr<strong>und</strong> ist die Einschränkung<br />
der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen.<br />
Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Naturkosmetik<br />
hatte die Einführung der neuen <strong>Weleda</strong> Pflegelotionen in allen<br />
drei Ländern. In Deutschland <strong>und</strong> Österreich konnte durch die Erweiterung<br />
der Distributionskanäle zusätzlicher Umsatz erwirtschaftet<br />
werden.<br />
<strong>2012</strong> gab es erfreuliche Reaktionen auf die Qualität der<br />
<strong>Weleda</strong> Produkte: So wurden die neuen <strong>Weleda</strong> Pflegelotionen in<br />
Deutschland für den Glammy 2013 nominiert, <strong>und</strong> die Einführung<br />
der Gesichtspflegelinie erhielt den Top-Marken-Award der deutschen<br />
Lebensmittelzeitung. (Zu Nachhaltigkeitsthemen in den<br />
Ländern der D-A-CH-Region siehe Seiten 32 bis 47)<br />
Pierre Kappler<br />
Leiter Heilpflanzengarten, Schweiz<br />
Die Beschäftigung mit dem Heilpflanzenanbau,<br />
meine Beziehung zum Lebendigen,<br />
das stetige Bestreben zur Verbesserung<br />
unserer gemeinsamen Arbeit haben mir<br />
die Kraft gegeben, mich auch in unruhigen<br />
Zeiten auf meine Aufgaben zu konzentrieren.<br />
Die Arbeit mit den Pflanzen ist eine<br />
Investition in die Zukunft. Ich muss mit<br />
meiner Planung immer einen Schritt<br />
voraus sein. Das sollte uns Vorbild sein für<br />
unsere gesamte Arbeit im Unternehmen.<br />
26
Berichte aus den Regionen<br />
Patrick Delbecq<br />
Leiter Aussendienst, Frankreich<br />
In Zeiten von Veränderungen ist es nötig,<br />
die Arbeitsweisen schnell anzupassen.<br />
Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten,<br />
unseren Spitzenplatz im Handel<br />
gegenüber einer gewachsenen Konkurrenz<br />
zu wahren. Die erfolgreiche Einführung<br />
der Pflegelotionen beweist einmal<br />
mehr, dass wir mit unseren Innovationen<br />
erfolgreich sind. Im Vertrieb kann<br />
ich dazu beitragen, dass dieser Erfolg<br />
nachhaltig ist.<br />
REGION WESTEUROPA<br />
Der Umsatz in der Region Westeuropa, mit einem Viertel am<br />
Gesamtumsatz der <strong>Weleda</strong> Gruppe beteiligt, wuchs um mehr als<br />
3 Prozent. Dies ist unter den aktuellen Marktbedingungen<br />
zufrieden stellend. Neben einem schlechteren Konsumklima waren<br />
Umstrukturierungen <strong>und</strong> Kosteneinsparungen zu bewältigen. Im<br />
Zuge der Reorganisation der <strong>Weleda</strong> Gruppe wurde <strong>Weleda</strong> Frankreich<br />
zu einem Verb<strong>und</strong>unternehmen mit neuer Geschäftsleitung<br />
umstrukturiert.<br />
In Frankreich wird der Grossteil des Arzneimittel-Umsatzes<br />
über verschreibungspflichtige Produkte erwirtschaftet. <strong>Weleda</strong><br />
Frankreich investierte in die Fortbildung von Ärzten <strong>und</strong> konnte<br />
darüber die Anzahl der Verschreibungen erhöhen. Ausserdem<br />
verbesserten Preiserhöhungen die Erlöse.<br />
Die Arzneimittel-Verkäufe in England <strong>und</strong> Benelux nahmen<br />
insgesamt leicht zu. Zulassungen <strong>und</strong> Markteinführungen bei<br />
Produkten für die Selbstmedikation sowie Preiserhöhungen<br />
kompensierten dabei Rückgänge in anderen Segmentsteilen.<br />
In der gesamten Region wuchsen die Naturkosmetik-<br />
Umsätze mit der Einführung der <strong>Weleda</strong> Körperpflegelotionen <strong>und</strong><br />
der Männer Intensivpflege. Die Umsatzentwicklung verlief in Frankreich<br />
positiv, während in Grossbritannien sogar ein zweistelliges<br />
Wachstum erreicht werden konnte. In den Niederlanden wirkten sich<br />
die Einsparungen bei den Kampagnen negativ auf den Umsatz aus,<br />
während in Belgien erfreuliche Zuwächse verzeichnet werden konnten.<br />
Grossbritannien <strong>und</strong> Frankreich erhielten zahlreiche Preise<br />
für die Körperpflegelotionen, darunter erneut den renommierten<br />
Prix de la Beauté sowie den angesehenen Cosmetic Executive<br />
Women CEW Award.<br />
In dem bedeutenden Arbeitgeberranking Palmarès Employeurs<br />
wurde <strong>Weleda</strong> Frankreich zu einem der fünf attraktivsten<br />
Unternehmen im Osten Frankreichs gewählt. Beurteilt wurden<br />
Karriere, Arbeitgeber, Vielfalt <strong>und</strong> Management. Für die Befragten<br />
liegt die Stärke von <strong>Weleda</strong> im Umwelt engagement.<br />
27
Berichte aus den Regionen<br />
Region NORD-, Zentral-, OSTEUROPA<br />
Die Region Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa mit einem Umsatzanteil<br />
von knapp 4 Prozent konnte um 15 Prozent zulegen. Zum Wachstum<br />
trug die Neugründung von <strong>Weleda</strong> Russland ganz wesentlich<br />
bei. Diese Gesellschaft war bereits im Jahr ihrer Gründung profitabel.<br />
Positiv entwickelte sich die Naturkosmetik bei <strong>Weleda</strong> Schweden,<br />
unter anderem durch die Erschliessung neuer Vertriebswege.<br />
Die Exportmärkte der Region (20 Länder) zeigten ein unterschiedliches<br />
Bild. Während Israel <strong>und</strong> die Ukraine im Naturkosmetik-Segment<br />
deutlich wachsen konnten, entwickelten sich andere<br />
Märkte wie zum Beispiel Griechenland negativ.<br />
In Schweden <strong>und</strong> Tschechien waren die Arzneimittel-Umsätze<br />
rückläufig. Die Exportmärkte hielten sich insgesamt stabil.<br />
In Russland konnte der Umsatz verdreifacht werden, allerdings von<br />
einem noch sehr niedrigen Niveau ausgehend.<br />
In Russland <strong>und</strong> Schweden wurde jeweils ein neues Arzneimittel<br />
für die Selbstmedikation zugelassen.<br />
Die positive Umsatzdynamik in Schweden ist der Einführung<br />
der neuen <strong>Weleda</strong> Körperlotionen zu verdanken. Dazu konnten<br />
erstmalig zwei landesweite Apothekenketten für <strong>Weleda</strong> Produkte<br />
gewonnen werden. Der Erfolg auf dem russischen Markt basiert<br />
auch auf dem Ausbau des Vertriebs über Apotheken <strong>und</strong> über<br />
spezialisierte Babyläden. Die Zielgruppe der werdenden Mütter<br />
fühlte sich besonders angesprochen: Die <strong>Weleda</strong> Babylinie konnte<br />
auf den ersten Platz im russischen Naturkosmetik-Markt vorrücken.<br />
<strong>Weleda</strong> Schweden machte auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit<br />
Fortschritte. Das Abfallaufkommen konnte über ein umfassendes<br />
Recyclingsystem um 50 Prozent reduziert werden. Mit dem<br />
2011 ins Leben gerufenen <strong>Weleda</strong> Nachhaltigkeitsdarlehen wurde<br />
das Projekt Food for Thought unterstützt. Es fördert die Integration<br />
ausländischer Frauen in den Arbeitsmarkt.<br />
Dany César<br />
Mitglied der Geschäftsleitung, Brasilien<br />
Neben der Zuständigkeit für Rechtsfragen<br />
bin ich bei <strong>Weleda</strong> Brasilien für die Gebiete<br />
Controlling, Finanzen, Supply Chain,<br />
Personalwesen <strong>und</strong> IT verantwortlich.<br />
Die Marke <strong>Weleda</strong> steht für Qualität <strong>und</strong><br />
Glaubwürdigkeit. Ich fühle daher die<br />
Verpflichtung, meine Aufgaben mit hoher<br />
Qualität zu erledigen. Über die professionelle<br />
Einstellung hinaus erfordert dies eine engagierte<br />
Zuwendung, die tief mit unseren<br />
Werten <strong>und</strong> unserer Mission verb<strong>und</strong>en sind.<br />
28
Berichte aus den Regionen<br />
REGION NORDAMERIKA<br />
Eine Steigerung des Umsatzes um 9 Prozent verzeichnete die<br />
Region Nordamerika, die dadurch einen Umsatzanteil von mehr<br />
als 4 Prozent aufweist. Hauptimpulse kamen aus dem Naturkosmetik-Segment,<br />
das mit über 10 Prozent wuchs. Damit wirkten<br />
sich die Investitionen der letzten drei Jahre in die Märkte der<br />
Region Nordamerika positiv aus. Die Arzneimittel erzielten nur<br />
wenig mehr als 10 Prozent des Gesamtumsatzes in dieser Region.<br />
Der Umsatz blieb stabil.<br />
Ein Schwerpunkt wurde im Berichtsjahr auf PR- <strong>und</strong><br />
Digital-Marketing-Aktivitäten gelegt. Bemerkenswert wuchsen<br />
<strong>2012</strong> die Onlineverkäufe der <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik. Naturkostläden<br />
bildeten in den USA <strong>und</strong> in Kanada weiterhin die Hauptvertriebskanäle.<br />
Die 2011 lancierte Gesichtspflegelinie ist <strong>2012</strong> deutlich<br />
gewachsen. Einen ähnlichen Erfolg für das Jahr 2013 versprechen<br />
die im vierten Quartal <strong>2012</strong> lancierten Körperpflegelotionen.<br />
Auch im Jahr <strong>2012</strong> engagierte sich <strong>Weleda</strong> Nordamerika<br />
vielfältig zum Thema Nachhaltigkeit. Auf politischer Ebene unterstützte<br />
sie die kalifornische «Right to Know»-Bewegung, welche<br />
eine Deklarationspflicht für genetisch veränderte Organismen in<br />
Lebensmitteln bewirken möchte.<br />
Die Liebe einer Mutter: Unter diesem Motto führte <strong>Weleda</strong> Nordamerika<br />
im Mai einen Foto- <strong>und</strong> Video-Wettbewerb in verschiedenen Social-Media-<br />
Kanälen durch. Mütter hatten die Möglichkeit, persönliche Momente<br />
mit sich <strong>und</strong> ihren Kindern festzuhalten <strong>und</strong> diese als Foto oder auf Video<br />
einzusenden. Zu gewinnen gab es unter anderem einen Jahresvorrat<br />
an <strong>Weleda</strong> Baby Produkten.<br />
29
Berichte aus den Regionen<br />
REGION SüDAMERIKA, ITALIEN, SPANIEN<br />
Umsatz <strong>und</strong> Profitabilität der Gesamtregion haben sich <strong>2012</strong> positiv<br />
entwickelt, trotz der seit vielen Jahren erstmalig rückläufigen<br />
Situation des umsatzstärksten Landes Italien. Südeuropa repräsentiert<br />
6 Prozent des <strong>Weleda</strong> Umsatzes, Südamerika 3 Prozent.<br />
Grösster Treiber für die positive Umsatzentwicklung der Region ist<br />
Brasilien. Hier konnte die im Jahr 2011 gestartete gr<strong>und</strong>legende<br />
Unternehmenssanierung für <strong>2012</strong> erfolgreich fortgesetzt <strong>und</strong> der<br />
Umsatz zweistellig gesteigert werden.<br />
Einen überdurchschnittlichen Anteil der Arzneimittel am<br />
Umsatz wiesen alle Länder der Region mit Ausnahme von Spanien<br />
auf. <strong>2012</strong> war geprägt von einem verstärkten Engagement in die<br />
Ausbildung von Ärzten in Form von Seminaren. Weiterhin wurden<br />
Ärztekongresse unterstützt <strong>und</strong> das Arzneimittel-Marketing für<br />
die Selbstmedikation professionalisiert. In Südamerika konnte <strong>2012</strong><br />
der Arzneimittel-Umsatz stark ausgebaut werden. Italien verzeichnete<br />
einen leichten Umsatzrückgang.<br />
Besonders durch die Wirtschaftskrise in Italien <strong>und</strong> Spanien<br />
bedingt, wurde der Naturkosmetik-Wettbewerb im Jahr <strong>2012</strong> härter.<br />
<strong>Weleda</strong> sah sich mit starken Rabattaktionen für Handel <strong>und</strong> Verbraucher<br />
konfrontiert. Auch die Verkaufsargumente des Markenumfelds<br />
verschärften sich. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ergaben erhebliche<br />
Einsparungen im Marketingbereich, wie in Italien notwendig<br />
geworden, neue Herausforderungen. Trotz der sehr angespannten<br />
Wirtschaftslage realisierte <strong>Weleda</strong> in Spanien ein zweistelliges<br />
Umsatzwachstum bei der Naturkosmetik, getrieben durch einen<br />
gezielten Vertriebsausbau im Apothekenkanal.<br />
Auch auf den südamerikanischen Märkten war die <strong>Weleda</strong><br />
Naturkosmetik erfolgreich. Insbesondere in Brasilien wirkte sich<br />
ein Mix aus integrierten Kampagnen <strong>und</strong> Social-Media-Aktivitäten<br />
positiv auf den Umsatz aus.<br />
In Brasilien gründeten Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen<br />
eine freiwillige Gruppe mit dem Namen <strong>Weleda</strong>Eco. Sie<br />
hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltiges Verhalten im Betrieb durch<br />
freiwillige Schulungen <strong>und</strong> gemeinsame Aktionen zu fördern.<br />
Der wichtigste italienische Preis für<br />
umwelt- <strong>und</strong> ökologiebewusste<br />
Produkte, der Premio Natura, ging<br />
<strong>2012</strong> an die <strong>Weleda</strong> Calendula-<br />
Babypflegelinie.<br />
Über die «Banco de Bosque»-<br />
Stiftung wird in Argentinien<br />
mit jedem Kauf einer Skin Food<br />
Creme ein Quadratmeter<br />
Urwald geschützt.<br />
30
Berichte aus den Regionen<br />
REGION ASIEN <strong>und</strong> PAZIFIK<br />
Bisher weisen die in dieser Region zusammengefassten Länder<br />
etwas mehr als 2 Prozent des Gesamtumsatzes der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
aus. Doch das Umsatzwachstum ist überdurchschnittlich mit mehr<br />
als 13 Prozent.<br />
Japan ist das umsatzstärkste Land der Region <strong>und</strong> gemeinsam<br />
mit dem südkoreanischen Markt mit plus 18 Prozent der Wachstumstreiber.<br />
<strong>Weleda</strong> Neuseeland konnte <strong>2012</strong> Arzneimittel-Preise<br />
<strong>und</strong> -Sortimente profitabel gestalten. Zum einen wurden die<br />
Arznei mittel-Preise <strong>und</strong> -Sortimente angepasst, zum anderen<br />
wurde die Produktion von Kleinmengen in Apotheken verlagert. Der<br />
Umsatz nahm um 2 Prozent zu.<br />
Trotz eines wettbewerbsintensiven Marktumfelds erreichte<br />
<strong>Weleda</strong> im Jahr <strong>2012</strong> den dritten Platz unter den Biokosmetik-Anbietern<br />
in Japan.<br />
Das <strong>Weleda</strong> Birken Cellulite-Öl – mit einer Goldmedaille beim<br />
Japan Beauty Award des Magazins «Vogue» ausgezeichnet – <strong>und</strong><br />
die Pflegelinie Mutter <strong>und</strong> Kind erhielten wichtige Preise in Japan.<br />
In Australien gewann <strong>Weleda</strong> den Green Lifestyle Award <strong>2012</strong>, der<br />
das Unternehmen für langfristige, faire Partnerschaften mit Lieferanten<br />
<strong>und</strong> für ethische Beschaffung auszeichnet.<br />
Hiroko Aoki<br />
PR Manager, Japan<br />
Um die Markenbekanntheit von <strong>Weleda</strong><br />
im japanischen Markt zu verbessern,<br />
vermittle ich Journalisten <strong>und</strong> Multiplikatoren<br />
den Wert der Marke.<br />
Und ich schaffe für Endverbraucher Möglichkeiten,<br />
unsere Produkte auszuprobieren.<br />
Birken-Cellulite-Öl zum Beispiel wird<br />
in Japan sehr geschätzt <strong>und</strong> wurde<br />
von zahlreichen Magazinen ausgezeichnet.<br />
Ich träume von dem Tag, an dem alle<br />
Familien in Japan <strong>Weleda</strong> verwenden.<br />
31
Nachhaltigkeit<br />
Strategie mit angepassten Handlungsfeldern<br />
Die einmalige <strong>Weleda</strong> Qualität entsteht durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.<br />
Der verantwortungsvolle <strong>und</strong> nachhaltige Umgang mit den Mitarbeitenden<br />
<strong>und</strong> der Natur trägt wesentlich dazu bei. Im Jahr <strong>2012</strong> sind zum ersten Mal in allen<br />
Mehrheitsbeteiligungen der <strong>Weleda</strong> AG umfassend Daten erhoben worden.<br />
Damit wird die Nachhaltigkeit bei <strong>Weleda</strong> noch transparenter.<br />
Überarbeitete Strategie<br />
2010 wurde die erste Version der Nachhaltigkeitsstrategie für<br />
<strong>Weleda</strong> entwickelt. Viele Vorhaben daraus sind umgesetzt worden.<br />
Seitdem hat sich die Strategie kontinuierlich weiterentwickelt. Ein<br />
Kernteam, bestehend aus den Verantwortlichen für die Umsetzung<br />
der Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen, hat Ende <strong>2012</strong>, auf<br />
Initiative des CEO <strong>und</strong> des Verwaltungsratspräsidenten, die<br />
Strategie auf Umsetzbarkeit <strong>und</strong> Relevanz geprüft <strong>und</strong> neu konzentriert.<br />
Die Strategie umfasst sieben Schwerpunkte, die für <strong>Weleda</strong><br />
eine besondere Bedeutung haben. Im Unterschied zur vorherigen<br />
Version wurde der Schwerpunkt «Platz zum Arbeiten <strong>und</strong> Leben»<br />
in «Engagement für Mitarbeitende» umbenannt, um das Wohl der<br />
Mitarbeitenden stärker ins Blickfeld zu rücken. Die Kommunikation<br />
von Nachhaltigkeitsthemen als Querschnittsfunktion wurde in alle<br />
Unternehmensthemen integriert. Neu wird das Thema «Unte r<br />
nehmerische Verantwortung» explizit als Schwerpunkt in die<br />
Nachhaltigkeitsblume eingebettet: Ökologische, soziale <strong>und</strong> öko<br />
nomische Zielsetzungen sollen künftig noch besser miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en werden. Im Jahr 2013 stehen die Themen «Biodiversität»<br />
<strong>und</strong> «Engagement für Mitarbeitende» im Mittelpunkt. Deshalb gibt<br />
es neu formulierte Ziele, die für das Unternehmen eine hohe Priorität<br />
besitzen (Ziele <strong>und</strong> Massnahmen Seiten 34 <strong>und</strong> 35).<br />
Interdisziplinärer Nachhaltigkeitskreis<br />
Seit <strong>2012</strong> tragen zwei Verantwortliche dafür Sorge, dass das<br />
Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen an Bedeutung gewinnt.<br />
Sie berichten direkt an den CEO. Ebenfalls <strong>2012</strong> wurde ein Nachhaltigkeitskreis<br />
unter dem Vorsitz des CEO ins Leben gerufen. Mitglieder<br />
sind neben der Geschäftsleitung <strong>und</strong> dem Vorsitzenden des<br />
Verwaltungsrats die oberste Führungsebene <strong>und</strong> die Bereichsleiter.<br />
Dieser Kreis stellt die Weichen für zukünftige Ziele <strong>und</strong> leitet die<br />
entsprechenden Massnahmen ein. Dank der verbesserten interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit kann der Leitgedanke der Nachhaltigkeit<br />
noch stärker als bisher die Unternehmensstrategie von<br />
<strong>Weleda</strong> prägen.<br />
Sparsamer<br />
Umgang<br />
mit Wasser<br />
Klimaneutralität<br />
Biodiversität<br />
<strong>und</strong> Rohstoffbeschaffung<br />
Nachhaltige<br />
Verpackungen<br />
Corporate-<br />
Sustainability-<br />
Strategie<br />
Fairer<br />
Handel<br />
Engagement für<br />
Mitarbeitende<br />
Unternehmerische<br />
Verantwortung<br />
Die Nachhaltigkeitsstrategie umfasst sieben zentrale Handlungsfelder.<br />
Lavendelprojekt in Mencini, Moldawien:<br />
In dem aufstrebenden Land züchtet ein Anbauer in<br />
fruchtbarer, schwarzer Erde besten Bio-Lavendel.<br />
Seine tiefblauen Blüten enthalten ätherische Öle, die<br />
<strong>Weleda</strong> zur Parfümierung von r<strong>und</strong> 50 Produkten<br />
verwendet. Die gute Partnerschaft bringt ein kleines<br />
Unternehmen zum Blühen <strong>und</strong> <strong>Weleda</strong> Produkte zum<br />
Duften. Zur Erntezeit wird der Lavendel sorgfältig von<br />
Hand gepflückt. Mehr zu diesem Projekt auf Seite 39.<br />
32
Nachhaltigkeit<br />
Ziele <strong>und</strong> Massnahmen<br />
Im Zentrum der <strong>Weleda</strong> Nachhaltigkeitsstrategie stehen Ziele, die das Kerngeschäft<br />
von <strong>Weleda</strong> betreffen. Die Übersicht zeigt, welche Leistungen erbracht werden konnten<br />
<strong>und</strong> wie die neuen Zielsetzungen aussehen. Die genannten Ziele <strong>und</strong> Massnahmen<br />
setzen die im Jahr <strong>2012</strong> angepasste Nachhaltigkeitsstrategie um.<br />
ÖKONOMISCHE VERANTWORTUNG<br />
Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />
Neues Ziel<br />
Kennzahlen zur Wirtschaftsleistung aufstellen<br />
Neues Ziel<br />
Weiterentwicklung Risikomanagement<br />
Neues Ziel<br />
Verbesserung der Ertragssituation im Bereich<br />
Arzneimittel<br />
Kennzahlen für die interne <strong>und</strong> externe<br />
Berichterstattung formuliert. Neugestaltung der<br />
Wertschöpfungsrechnung<br />
Messung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der Kennzahlen<br />
Überarbeitung des gruppenweiten Risikomanagements<br />
mit Fokus auf die weitere Minimierung von<br />
Geschäftsrisiken <strong>und</strong> Nutzung von Chancen<br />
Überarbeitung der Arzneimittelstrategie zur<br />
nach haltigen Sicherung der Verfügbarkeit<br />
anthroposophischer Arzneimittel<br />
Ziel erfüllt<br />
Ziel teilweise erfüllt<br />
Ziel nicht erfüllt<br />
Zielerfüllung noch unbekannt<br />
SOZIALE VERANTWORTUNG<br />
Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />
Validierung aller Rohstoff-Lieferanten gemäss des<br />
<strong>Weleda</strong> Fair-Trade-Standards (UEBT) bis 2014<br />
Jährliche zusätzliche Zertifizierung ausgewählter<br />
Lieferanten nach offiziellem Fair-Trade-Standard<br />
Jährliche Unterstützung von zwei sozialen<br />
Projekten im Rahmen von <strong>Weleda</strong> Anbauprojekten<br />
Definition bereichsspezifischer Nachhaltigkeitsthemen<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für das Engagement der<br />
Mitarbeitenden im Jahr <strong>2012</strong><br />
Jährliche Angebote zur Nachhaltigkeitsschulung<br />
Unterstützung/Honorierung freiwilliger Aktivi täten<br />
von Mitarbeitenden<br />
Neues Ziel<br />
Angebote zum Ges<strong>und</strong>heitsmanagement an allen<br />
Standorten einrichten<br />
Benötigte Daten wurden von 60 Prozent der<br />
Lieferanten erhoben <strong>und</strong> bewertet<br />
Es wurden keine Lieferanten zusätzlich<br />
zertifiziert<br />
Der Aufbau einer Krankenstation in Moldawien<br />
<strong>und</strong> der Bau eines Kindergartens in der Türkei<br />
wurden unterstützt<br />
Teilerstellung eines internationalen Umwelthandbuchs<br />
mit bereichsspezifischer Ausrichtung<br />
Schulungen für den Aussendienst abgehalten<br />
<strong>und</strong> Informationen bei Mitarbeiterveranstaltungen<br />
<strong>und</strong> -einführungen vermittelt<br />
Einzelengagement von Mitarbeitenden für<br />
gemeinnützige Aktionen wurde unterstützt<br />
Neue Rohstoff-Lieferanten müssen den <strong>Weleda</strong><br />
Fair-Trade-Standard (UEBT) erfüllen; die Risikobewertung<br />
bestehender Lieferanten wird kon tinuierlich<br />
fortgesetzt<br />
Dieses Ziel wird nicht fortgeführt; <strong>Weleda</strong> ist<br />
Mitglied bei UEBT <strong>und</strong> bearbeitet das Thema intern<br />
Das Ziel wird fortgeführt<br />
Fertigstellung des internationalen Umwelthandbuchs<br />
Schulungen <strong>und</strong> Informationsveranstaltungen zur<br />
Nachhaltigkeit werden fortgeführt<br />
Dieses Ziel wird nicht fortgeführt; kein Schwerpunkt<br />
der Nachhaltigkeits- <strong>und</strong> Personalstrategie<br />
Harmonisierung der Angebote in Deutschland,<br />
Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz; ein Baustein-Konzept<br />
wird für die <strong>Weleda</strong> Gruppe erarbeitet<br />
34
Nachhaltigkeit<br />
Myriam Héron<br />
Internationales Qualitätsmanagement, Deutschland<br />
Qualität ist das A <strong>und</strong> O der <strong>Weleda</strong> Produkte. Gerade<br />
in einer Phase der Veränderungen ist es wichtig,<br />
die Werte des Unternehmens zu bekräftigen.<br />
Ich finde es ein gutes Zeichen, dass wir in dieser Zeit<br />
Mitglied der Union for Ethical Biotrade geworden<br />
sind. Ich will mich dafür einsetzen, dass <strong>Weleda</strong> als<br />
Pionier für ethische <strong>und</strong> ökologische Werte strahlt.<br />
Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />
Neues Ziel<br />
Unterstützende Programme für Mitarbeitende in<br />
allen Lebenssituationen anbieten<br />
Gleiche Karriere- <strong>und</strong> Verdienstchancen für<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen bis zum Jahr 2014 sicherstellen<br />
<strong>2012</strong> wurden Vorarbeiten für die Einführung<br />
des Vergütungssystems geleistet<br />
Anpassung des Projekts «We care – Beruf <strong>und</strong><br />
Betreuung vereinbaren» für die Schweizer<br />
Mitarbeitenden<br />
Einführung eines Vergütungssystems, das<br />
Transparenz <strong>und</strong> Chancengleichheit fördert<br />
Neues Ziel<br />
Nachhaltigkeitsziele in den Zielvereinbarungen für<br />
Führungskräfte verankern<br />
Nachhaltigkeitsziele als Teil der jährlichen Zielvereinbarungen<br />
von Führungskräften aufnehmen<br />
ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG<br />
Gesetzte Ziele Leistungen <strong>2012</strong> Ziele 2013<br />
Evaluierung aller Rohstofflieferanten gemäss des<br />
<strong>Weleda</strong> Umweltstandards bis 2014<br />
Erhöhung des Bioanteils pflanzlicher Rohstoffe auf<br />
minimal 80 Prozent bis zum Jahr 2015<br />
Reduzierung der Energieintensität um 5 Prozent<br />
pro Jahr<br />
Reduzierung der Wasserintensität um 5 Prozent<br />
pro Jahr<br />
Implementierung eines Wasser-Fussabdruck-<br />
Modells zusammen mit den Lieferanten für <strong>2012</strong><br />
Lohnhersteller müssen seit <strong>2012</strong> ISO-14001-<br />
zertifiziert sein. Interne Einkaufskriterien<br />
wurden für <strong>Weleda</strong> erstellt<br />
Steigerung des Bioanteils um 4 auf 77 Prozent<br />
Die Energieintensität konnte um 5 Prozent<br />
reduziert werden<br />
Die Wasserintensität konnte um 2,7 Prozent<br />
reduziert werden<br />
Ziel wurde nicht erreicht<br />
Spezifische Nachhaltigkeitskriterien werden für<br />
alle Lieferantengruppen erstellt, aufbauend auf<br />
den Einkaufskriterien im Einkaufshandbuch<br />
Ziel wird fortgeführt<br />
Ziel wird fortgeführt mit einer jährlichen Zielsetzung<br />
von 3 Prozent (Anpassung nötig, da das Einsparpotenzial<br />
wegen bereits realisierter Massnahmen geringer ist)<br />
Ziel wird fortgeführt<br />
Ziel wird 2013 nicht weitergeführt aufgr<strong>und</strong> der<br />
Neuausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie für<br />
2013 (Seite 32)<br />
Projekte mit Lieferanten in wasserarmen Ländern<br />
bis 2013 auflegen<br />
<strong>2012</strong> wurde kein Projekt gestartet Ziel wird 2013 nicht weitergeführt aufgr<strong>und</strong> der<br />
Neuausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie für<br />
2013 (Seite 32)<br />
Untersuchung ökologischer, kreislauffähiger<br />
Naturkosmetik-Verpackungen im Jahr <strong>2012</strong><br />
Reduzierung der Abfallintensität um 5 Prozent<br />
pro Jahr<br />
Neues Ziel<br />
Einführung eines Mobilitätsmanagements<br />
Die Untersuchungen sind abgeschlossen<br />
Die Abfallintensität konnte um 6,7 Prozent<br />
verringert werden<br />
2013 wird eine nachhaltige Verpackungsstrategie<br />
erstellt; daraus sollen konkrete Ziele <strong>und</strong> Massnahmen<br />
entwickelt werden<br />
Ziel wird fortgeführt<br />
Gesamtkonzept für das internationale Mobilitätsmanagement<br />
(Reisen, Pendeln) wird erstellt<br />
35
Nachhaltigkeit<br />
Soziale Nachhaltigkeit: starke Vielfalt<br />
Es war <strong>und</strong> ist für <strong>Weleda</strong> selbstverständlich, als gesellschaftlicher Akteur<br />
soziale Verantwortung zu übernehmen. Dies betrifft alle Partner <strong>und</strong> Gruppen,<br />
mit denen das Unternehmen in Beziehung steht.<br />
Mitarbeitende<br />
Nachhaltiges Wirtschaften bildet die Gr<strong>und</strong>lage für sichere Arbeitsplätze<br />
<strong>und</strong> langfristige Beschäftigungsverhältnisse. Sparsam <strong>und</strong><br />
sinnvoll mit den Ressourcen umzugehen, ist der Führungsebene<br />
von <strong>Weleda</strong> deshalb ein wichtiges Anliegen. Dies gelingt, wenn die<br />
Menschen gut <strong>und</strong> professionell zusammenarbeiten können <strong>und</strong><br />
wenn Führungskräfte ihre Aufgabe sozial <strong>und</strong> fachlich kompetent<br />
erfüllen. Dazu befähigt <strong>Weleda</strong> ihre Mitarbeitenden über eine nachhaltige<br />
Personalentwicklung, das heisst durch ein umfangreiches<br />
Schulungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramm. Auch die Angebote für<br />
die Balance von Berufs- <strong>und</strong> Familienleben gehören zu diesem<br />
Konzept.<br />
einen Teil ihrer sozialen Verantwortung. Diese Berufsgruppen<br />
legen die Basis für die benötigten Rohstoffe in der gewünschten<br />
Qualität. <strong>Weleda</strong> gestaltet eine Zusammenarbeit, die über das reine<br />
Anbauprojekt hinausgeht. Dies gilt vor allem in Regionen, die in<br />
ihrer wirtschaftlichen Entwicklung benachteiligt sind. Die <strong>Weleda</strong><br />
Anbauprojekte bieten der Landbevölkerung verlässliche Einkommen<br />
<strong>und</strong> können dazu beitragen, die Landflucht einzudämmen.<br />
Verbraucher<br />
Die soziale Verantwortung von <strong>Weleda</strong> findet schliesslich ihren<br />
Ausdruck in Produkten, die ihre Verwender bei inneren <strong>und</strong> äusseren<br />
Heilungsprozessen unterstützen.<br />
Nachbarschaft<br />
Ein Unternehmen gedeiht am besten in einem ges<strong>und</strong>en sozialen<br />
Umfeld. Die <strong>Weleda</strong> Geschäfts- <strong>und</strong> Produktionsbetriebe empfinden<br />
Verantwortung für die Orte, an denen sie tätig sind. <strong>Weleda</strong><br />
pflegt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />
lokalen Behörden <strong>und</strong> Initiativen.<br />
Lieferanten<br />
Eine hohe Bedeutung hat die faire Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kooperation<br />
mit Bauern, Kooperativen <strong>und</strong> Sammlern. Hierin sieht <strong>Weleda</strong><br />
Engagement für Mitarbeitende<br />
Im Berichtsjahr stand bei der Mitarbeiterentwicklung das Veränderungsmanagement<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. Eine grosse Herausforderung<br />
– besonders für ein Unternehmen wie <strong>Weleda</strong>. Mitarbeiterentwicklung<br />
bedeutet Investition in fachliche <strong>und</strong> soziale Kompetenz.<br />
Deshalb engagiert sich <strong>Weleda</strong> wie bisher intensiv auf diesem Gebiet.<br />
<strong>Weleda</strong> bietet eine Vielzahl an Programmen <strong>und</strong> Massnahmen,<br />
um Mitarbeitende in ihren Lebens- <strong>und</strong> Arbeitssituationen zu<br />
unterstützen <strong>und</strong> zu fördern. Dies hat weltweit Gültigkeit.<br />
<strong>Weleda</strong> Deutschland ist die grösste Niederlassung mit den<br />
«Beruf <strong>und</strong> Betreuung vereinbaren»<br />
Die Bevölkerung in den Industrienationen wird immer älter, <strong>und</strong> immer mehr Personen sind für die<br />
Betreuung eines Familienmitgliedes verantwortlich. So auch Gisela Merz, die seit über zwölf Jahren<br />
in der Qualitätssicherung bei <strong>Weleda</strong> im deutschen Schwäbisch Gmünd arbeitet. Dort ist sie als Projektleiterin<br />
für das <strong>Weleda</strong> Dokumenten-Management-System zur Qualitätssicherung verantwortlich<br />
<strong>und</strong> koordiniert das Change Management. Zusätzlich zu ihrer Arbeit bei <strong>Weleda</strong> betreut Gisela Merz<br />
ihren 87-jährigen Vater. Dabei kann sie auf die Unterstützung von <strong>Weleda</strong> bauen.<br />
2010 wurde das Programm «WE CARE – Beruf <strong>und</strong> Betreuung vereinbaren» ins Leben gerufen.<br />
Es bietet Mitarbeitenden Unterstützung bei der Wahrnehmung ihrer Betreuungsverantwortung. Dazu<br />
werden Informationsveranstaltungen organisiert <strong>und</strong> bei Bedarf im Dialog mit der Führungskraft<br />
individuelle Arbeitszeitlösungen gesucht. Gisela Merz trifft sich regelmässig mit Kollegen zu einer<br />
Austauschr<strong>und</strong>e. Sie ist zudem in der WE CARE-Arbeitsgruppe engagiert <strong>und</strong> steht als Ansprechpartnerin<br />
zur Verfügung. Die Angebote seien laut Gisela Merz eine grosse Hilfe, um die Belastung der<br />
Betreuung <strong>und</strong> Pflege mit der Arbeit im Unternehmen zu vereinbaren: «Ein Beispiel, das Schule<br />
machen sollte.»<br />
36
Nachhaltigkeit<br />
Mitarbeitende<br />
per 31.12.<strong>2012</strong><br />
Region<br />
D-A-CH<br />
West -<br />
europa<br />
Nord-,<br />
Zentral <strong>und</strong><br />
Ost europa<br />
Nord -<br />
amerika<br />
Südamerika,<br />
Italien,<br />
Spanien<br />
Asien/<br />
Pazifik<br />
Gesamtzahl der Mitarbeitenden 1 305 532 52 37 257 53<br />
Anzahl der männlichen Mitarbeitenden 436 142 12 9 84 25<br />
Anzahl der weiblichen Mitarbeitenden 869 390 40 28 173 28<br />
* Aus rechtlichen Gründen darf<br />
die Beschäftigung nach Altersgruppen<br />
nicht offengelegt<br />
werden.<br />
Art der Beschäftigung<br />
Vollzeitkräfte 906 353 38 30 225 28<br />
Teilzeitkräfte 399 179 14 7 32 25<br />
davon Praktikanten, Auszubildende,<br />
geringfügig Beschäftigte, Volontäre<br />
Beschäftigte nach Altersgruppen<br />
73 6 0 2 7 2<br />
bis 30 Jahre 245 85 9 * 62 *<br />
31 bis 50 Jahre 780 336 35 * 163 *<br />
51 bis 60 Jahre 240 99 5 * 25 *<br />
über 60 Jahre 40 12 3 * 7 *<br />
Erläuterung zu den Regionen:<br />
D-A-CH: Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz<br />
Westeuropa: Frankreich, Grossbritannien,<br />
Benelux (Niederlande,<br />
Belgien)<br />
Nord-, Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa:<br />
Schweden, Russland, Tschechien<br />
(inkl. Slowakei)<br />
Nordamerika: USA<br />
Südamerika, Italien, Spanien:<br />
Argentinien/Chile, Brasilien,<br />
Italien, Spanien<br />
Asien/Pazifik: Australien,<br />
Neuseeland<br />
meisten Programmen. Aber auch in anderen Ländern wird <strong>Weleda</strong><br />
als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen. In einem Arbeitgeberranking<br />
in Frankreich wurde <strong>Weleda</strong> <strong>2012</strong> zu einem der fünf attraktivsten<br />
Unternehmen im Osten Frankreichs gewählt. Für die<br />
Befragten lag die Stärke des Unternehmens im Umweltengagement.<br />
Die Balance von Berufs- <strong>und</strong> Familienleben zu ermöglichen,<br />
ist ein Kernanliegen von <strong>Weleda</strong>. Die Angebote sollen in den nächsten<br />
Jahren verbessert <strong>und</strong> auf weitere Länder ausgeweitet werden.<br />
<strong>Weleda</strong> Deutschland wurde für ihr umfangreiches Angebot bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr <strong>2012</strong> wurde das Zertifikat «Audit<br />
Beruf <strong>und</strong> Familie» erfolgreich reauditiert. In Ländern wie den USA,<br />
die wenig gesetzliche Regelungen kennen, ist <strong>Weleda</strong> als familienfre<strong>und</strong>liches<br />
Unternehmen bekannt, das Frauen die Rückkehr ins<br />
Berufsleben erleichtert (Porträt unten).<br />
Zum Aufgabengebiet der Nachhaltigkeit gehört auch der<br />
Arbeitsschutz. <strong>Weleda</strong> möchte ihren Mitarbeitenden eine sichere<br />
Arbeitsumgebung bieten. Unfallverhütung im Arbeitsalltag <strong>und</strong> die<br />
Vermeidung berufsbedingter Erkrankungen haben hohe Priorität.<br />
Die drei Standorte Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> Deutschland arbeiten<br />
dazu eng zusammen.<br />
«<strong>Weleda</strong> ist das richtige Unternehmen»<br />
Seit 2009 ist Carrie Ruehlman als Kommunikationsmanagerin bei <strong>Weleda</strong> Nordamerika tätig. Sie ist<br />
verantwortlich für Public Relations <strong>und</strong> Herausgeberin des <strong>Weleda</strong> K<strong>und</strong>enmagazins Nordamerika.<br />
Ursprünglich hat Carrie Ruehlman <strong>Weleda</strong> als K<strong>und</strong>in kennengelernt. Nach einem Auslandsaufenthalt<br />
<strong>und</strong> der Rückkehr in die USA hatte sie die Möglichkeit, ins Unternehmen einzusteigen. Für Carrie Ruehlman<br />
ist ihr Job eine Traumstelle. Nicht nur weil sie eine hohe Übereinstimmung zwischen ihren Werten<br />
<strong>und</strong> den Werten von <strong>Weleda</strong> sieht, sondern weil <strong>Weleda</strong> sie auch in ihrer aktuellen Lebenssituation<br />
unterstützt.<br />
<strong>2012</strong> wurde ihr erstes Kind geboren. Carrie Ruehlman geniesst eine für die Verhältnisse in den<br />
USA lange Mutterschutzzeit von vier Monaten. Ausserdem hat sie die Möglichkeit, zwei Tage pro Woche<br />
von zu Hause aus zu arbeiten. In der Übergangsphase vom Mutterschaftsurlaub zurück in die Arbeitswelt<br />
hat <strong>Weleda</strong> ihr durch eine flexible Arbeitseinteilung die Rückkehr erleichtert. Diese Flexibilität<br />
kann sie auch nutzen, wenn ihre Tochter krank sein sollte. Nicht nur deshalb sagt Carrie Ruehlman:<br />
«<strong>Weleda</strong> ist das richtige Unternehmen für mich.»<br />
37
Nachhaltigkeit<br />
PERSONALENTWICKLUNG UND<br />
KULTUR- & IDENTITÄTSMANAGEMENT BEI WELEDA<br />
Ein Interview mit Heidi Stocker,<br />
Leiterin Personalwesen <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Was verstehen Sie bei <strong>Weleda</strong> unter Personalentwicklung, <strong>und</strong><br />
was wird angeboten?<br />
<strong>Weleda</strong> versteht sich als Ort menschlicher Entwicklung an gemeinsamen<br />
Aufgaben. Die Personal entwicklung hilft den Mitarbeitenden,<br />
die aktuellen <strong>und</strong> künftigen Anforderungen besser zu bewältigen.<br />
Der Einzelne soll im Sinne des Ganzen handeln können <strong>und</strong><br />
sich gleichzeitig vom Ganzen getragen fühlen.<br />
Wir bieten drei Bausteine an: Die betriebliche Ausbildung,<br />
die <strong>Weleda</strong> Akademie mit Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsangeboten <strong>und</strong><br />
einen Trainer-Berater-Pool. Die <strong>Weleda</strong> Werte sollen im Alltag nachhaltig<br />
wirken. Deshalb haben wir den Bereich Kultur- <strong>und</strong> Identitätsmanagement<br />
organisatorisch neu gefasst. Die Orientierung an<br />
gemeinsamen Werten ist insbesondere in unruhigen Zeiten wichtig.<br />
Hat sich die Restrukturierung auf die Mitarbeiterentwicklung<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterpflege ausgewirkt? Gibt es gr<strong>und</strong>legende Neuigkeiten?<br />
Die Restrukturierung hat zunächst verunsichert, aber vieles in Bewegung<br />
gesetzt <strong>und</strong> schliesslich Positives bewirkt. Auch im<br />
Personalwesen haben wir alles auf den Prüfstand gestellt, um<br />
Bewährtes zu erhalten <strong>und</strong> dort weiterzuentwickeln, wo sich<br />
Anforder ungen <strong>und</strong> Fragestellungen verändert haben. So haben<br />
wir beispielsweise die Schulungsangebote «Führungskompetenz»<br />
<strong>und</strong> «Das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument» weitgehend<br />
beibehalten – werden aber neue Instrumente entwickeln wie<br />
zum Beispiel eine verbindliche «<strong>Weleda</strong> Führungslizenz» <strong>und</strong> die<br />
«Supervisionsgruppen Führungskompetenz». Wieder aufgelegt<br />
werden die Seminare «Curriculum Identität <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>werte von<br />
<strong>Weleda</strong>», ebenso eine Programmreihe «Anthroposophie im Dialog»,<br />
verantwortet vom Kultur- <strong>und</strong> Identitäts management.<br />
Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit im Personalwesen?<br />
Darunter verstehe ich die Entwicklung <strong>und</strong> Pflege einer Zusammenarbeit,<br />
die geprägt ist von einem achtsamen Umgang mit uns<br />
selbst <strong>und</strong> miteinander – mit positiver Wirkung bis hin zu unserem<br />
K<strong>und</strong>en. Dabei sollen die Werte Verantwortung, Vertrauen <strong>und</strong><br />
Vorbild zunehmend zur gemeinsamen Orientierung dienen.<br />
Nachhaltigkeit im Personalwesen heisst für mich auch, dass wir<br />
eine Kultur der Verbindlichkeit fördern – aber auch in der Führung<br />
<strong>und</strong> der Zusammenarbeit einfordern. Jeder Einzelne ist verantwortlich<br />
dafür, dass <strong>Weleda</strong> auch in Zukunft ein Top-Arbeitgeber <strong>und</strong><br />
ein Unternehmen mit Strahlkraft bleibt.<br />
38
Nachhaltigkeit<br />
FAIRER HANDEL UND UMGANG MIT LIEFERANTEN<br />
2011 hat <strong>Weleda</strong> damit begonnen, einen externen Standard für Fair<br />
Trade zu implementieren. Dies wurde im Jahr <strong>2012</strong> fortgeführt.<br />
Damit bekräftigt <strong>Weleda</strong> das Bekenntnis <strong>und</strong> die Ernsthaftigkeit<br />
eines fairen Umgangs mit ihren Lieferanten. Der Standard wurde<br />
von der externen Organisation Union for Ethical Biotrade (UEBT)<br />
erarbeitet. Faire Partnerschaften <strong>und</strong> die gerechte Verteilung von<br />
genetischen Ressourcen (Access and Benefit Sharing) sind neben<br />
der Biodiversität Gr<strong>und</strong>pfeiler des UEBT-Standards.<br />
Mit UEBT besteht eine enge Zusammenarbeit, die Organisation<br />
unterstützt <strong>Weleda</strong> tatkräftig mit ihrer Expertise. So konnte<br />
<strong>2012</strong> ein Trainingsworkshop mit der Beteiligung von UEBT für alle<br />
in das Thema involvierten Mitarbeitenden der Standorte Arlesheim,<br />
Hu ningue <strong>und</strong> Schwäbisch Gmünd angeboten werden. Seit 2013<br />
ist der UEBT-Standard auch Kriterium für die Lieferantenfreigabe.<br />
Seit Oktober 2011 ist <strong>Weleda</strong><br />
Vollmitglied der UEBT.<br />
Partnerschaft zum Wohle aller: Lavendelanbau<br />
in Moldawien<br />
Seit 2005 besteht eine Kooperation zwischen <strong>Weleda</strong> <strong>und</strong><br />
dem Partnerunternehmen Resanco in Moldawien. Hier wird<br />
Lavendel in biologischer Qualität angebaut <strong>und</strong> destilliert.<br />
Das gewonnene ätherische Öl ist für seine entspannende<br />
Wirkung bekannt <strong>und</strong> wird in r<strong>und</strong> 50 <strong>Weleda</strong> Produkten zur<br />
Parfümierung eingesetzt. Dank einer Spende von <strong>Weleda</strong> in<br />
Höhe von 20 000 Euro konnten im Jahr <strong>2012</strong> eine Sozial- <strong>und</strong><br />
Krankenstation sowie ein Fussballplatz eingeweiht werden –<br />
ein Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung der Region.<br />
Die Gründer des Unternehmens Resanco haben die<br />
alte Tradition des Lavendelanbaus in der Region erfolgreich<br />
wiederbelebt. 200 Bauernfamilien sind inzwischen am Projekt<br />
beteiligt. Mittlerweile können die Bauern durch den<br />
Lavendelanbau einen festen Bestandteil ihres Einkommens<br />
erzielen.<br />
Eine medizinische Versorgung war im Dorf bisher<br />
nicht vorhanden, die Anbindung an die nächstgrössere Stadt<br />
mühsam <strong>und</strong> langwierig. Hauptsächlich ältere Menschen<br />
hatten deshalb kaum Zugang zur medizinischen Gr<strong>und</strong>versorgung.<br />
Mit der finanziellen Hilfe von <strong>Weleda</strong> konnten jetzt<br />
zwei Behandlungsräume eingerichtet werden. Ein bis zwei<br />
Mal pro Woche besuchen ein Arzt <strong>und</strong> eine Krankenschwester<br />
das kleine Dorf.<br />
Lavendelprojekt in Mencini, Moldawien:<br />
Einweihung der Sozial- <strong>und</strong> Krankenstation<br />
39
Nachhaltigkeit<br />
Ökologische Nachhaltigkeit: mehr Transparenz<br />
Ein Kernwert von <strong>Weleda</strong> ist die Verantwortung für die Umwelt. Die <strong>2012</strong> eingeführten<br />
verbindlichen Standards zur Evaluierung der Rohstofflieferanten wirken<br />
sich positiv auf den Schutz der Biodiversität aus. Die Verbrauchsintensität für<br />
Energie, Wasser, Verpackung <strong>und</strong> Abfall konnte weiter gesenkt werden.<br />
Schutz der Biodiversität<br />
Die ökologische Verantwortung von <strong>Weleda</strong> hat Tradition. Rudolf<br />
Steiner, Begründer der Anthroposophie <strong>und</strong> Gründer des Unternehmens<br />
<strong>Weleda</strong>, vermittelte seine Ideen zu einer Erneuerung der Heilkunst<br />
<strong>und</strong> zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft zur gleichen<br />
Zeit. Die Besonderheit der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise:<br />
Sie erhöht sowohl die Bodenfruchtbarkeit als auch die Biodiversität.<br />
<strong>Weleda</strong> Produkte bestehen überwiegend aus natürlichen<br />
<strong>und</strong>, wo dies nicht möglich ist, aus naturnahen (d. h. natürlichen<br />
Stoffen, die chemisch modifiziert wurden) Rohstoffen, die weltweit<br />
eingekauft werden. Wichtiges Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
ist, die biologische Vielfalt zu erhalten <strong>und</strong> die Rohstoffquellen<br />
nachhaltig zu nutzen.<br />
Instrumente des Biodiversitätsmanagements<br />
Bei der Umsetzung der Umweltstrategie setzt <strong>Weleda</strong> verschiedene<br />
Instrumente ein: die intern entwickelte <strong>und</strong> gruppenweit implementierte<br />
Biodiversitätsrichtlinie, aber auch externe Instrumente<br />
wie das EMAS-zertifizierte Umweltmanagement<br />
(Environmental Management and Audit Scheme, EU-Öko-Audit)<br />
<strong>und</strong> den im Oktober 2011 auf Gruppenebene verankerten<br />
UEBT-Standard (Union for Ethical Biotrade). Die Massnahmenpläne<br />
beeinflussen die Biodiversität im Unternehmen wie auch entlang<br />
der Lieferketten positiv.<br />
Ein wichtiges Instrument zur direkten Förderung der biologischen<br />
Vielfalt ist die Umstellung konventionell bewirtschafteter<br />
Flächen auf biologischen Landbau. Im Jahr <strong>2012</strong> wurden für<br />
die Rohstofferzeugung 84 Prozent der Flächen biologisch <strong>und</strong> biologisch-dynamisch<br />
bewirtschaftet.<br />
Der schonende <strong>und</strong> achtsame Umgang mit Ressourcen ist<br />
angesichts einer wachsenden Bevölkerung <strong>und</strong> der Ressourcenknappheit<br />
ein zentrales Ziel von <strong>Weleda</strong>. Im ersten Strategieprozess<br />
im Jahr 2010 wurden die Themen Klimaneutralität, Wasser <strong>und</strong><br />
nachhaltige Verpackungen nach einer Stakeholderbefragung als<br />
Fokusthemen auf Gruppenebene definiert. Diese Fokusthemen<br />
<strong>und</strong> dafür festgelegte Massnahmen werden weiterhin verfolgt. Mit<br />
der Neufokussierung <strong>und</strong> Überarbeitung im Berichtsjahr wurde Biodiversität<br />
für das Jahr 2013 als Schwerpunktthema definiert (Seite 32).<br />
2011 <strong>2012</strong><br />
Rohstoffe in Tonnen<br />
konventionell<br />
biologisch,<br />
biol.-dyn.<br />
Bioanteil<br />
in %<br />
konventionell<br />
biologisch,<br />
biol.-dyn.<br />
Bioanteil<br />
in %<br />
Pflanzliche Rohstoffe 1 592,1 1 632,6 73 454,2 1 523,1 77<br />
Tierische Rohstoffe 2 135,9 32,1 19 128,0 6,3 5<br />
Mineralien 3 42,9 28,8<br />
Naturnahe Rohstoffe 4 580,0 1 025,1<br />
Anorganische Rohstoffe <strong>und</strong> Metalle 5 184,1 172,5<br />
Fossile organische Rohstoffe 6 4,4 2,9<br />
Biotechnologisch erzeugte Rohstoffe 7 0 18,3<br />
1<br />
mit pflanzlichen Quellstoffen, Stärke, Emulgatoren u. Ä.<br />
5<br />
Kieselige Quellstoffe, Kreide, Metalle zur Arzneimittel-Herstellung u. Ä.<br />
2<br />
Honig, Milchzucker (für feste Arzneiformen), Bienenwachs, Wollwachs u. Ä.<br />
6<br />
Vaseline <strong>und</strong> Paraffine für spezifische medizinische Salben<br />
3<br />
Ton, Talcum, Salz u. Ä.<br />
7<br />
Neue Gruppe: Natürliches Verdickungsmittel<br />
4<br />
Tenside, Glycerol u. Ä.<br />
40
Nachhaltigkeit<br />
Biodiversität auf dem <strong>Weleda</strong><br />
Unternehmensgelände: Renaturierter<br />
Firmenparkplatz in Arlesheim, Schweiz<br />
(unten). Heilpflanzen garten in<br />
Schwäbisch Gmünd, Deutschland.<br />
ÖKOLOGISCHE ROHSTOFFBESCHAFFUNG UND<br />
BIODIVERSITÄT<br />
Das Portfolio der von <strong>Weleda</strong> verwendeten Rohstoffe ist äusserst<br />
vielfältig <strong>und</strong> macht den Bezug in 100-prozentig biologischer<br />
Quali tät zu einem sehr komplexen Thema. Qualität, Preis <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />
sind die einschränkenden Faktoren. <strong>Weleda</strong> konnte über<br />
die Jahre den Anteil der biologischen Rohstoffe stetig steigern. Im<br />
Jahr 2011 ging der Anteil der biologisch angebauten pflanzlichen<br />
Rohstoffe zwar leicht zurück, <strong>2012</strong> konnte er aber wieder von 73<br />
auf 77 Prozent erhöht werden. Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass bei insgesamt<br />
weniger eingekauften Rohstoffen der Rückgang der konventionellen<br />
Rohstoffe deutlich grösser war. Neuprodukte wie die Haarpflege-<br />
Linie sind ausschlaggebend für die Verdoppelung der naturnahen<br />
Rohstoffe.<br />
Ein bei <strong>Weleda</strong> <strong>und</strong> auch in der Öffentlichkeit häufig diskutiertes<br />
Thema ist die Verwendung von Produkten, die auf Palmölen<br />
basieren. Reines Palmöl kommt bei <strong>Weleda</strong> ausschliesslich<br />
aus biologischem Landbau zum Einsatz. Schwierigkeiten bereitet<br />
die Rückverfolgbarkeit von verarbeiteten Rohstoffen wie zum<br />
Beispiel Palmöl bei Emulgatoren <strong>und</strong> Tensiden. Für verarbeitete<br />
Rohstoffe wird fast ausschliesslich Palmkernöl als Ausgangsstoff<br />
eingesetzt, gewonnen aus den Kernen der Ölfrucht. Diese Rohstoffe<br />
haben hervorragende kosmetische Eigenschaften <strong>und</strong><br />
sind ebenfalls für die hohe Qualität der <strong>Weleda</strong> Naturkosmetik-<br />
Produkte verantwortlich. Aktuell definiert eine interdisziplinäre<br />
Arbeitsgruppe eine Strategie für den künftigen Umgang mit Rohstoffen,<br />
die auf Palmkernöl basieren. Kriterien sind die Nachverfolgbarkeit<br />
des Ursprungs sowie die lückenlose Zertifizierung der<br />
Lieferketten. 2013 werden die Umsetzungsziele in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Lieferanten festgelegt.<br />
<strong>Weleda</strong> Firmengelände<br />
Die gesamte von <strong>Weleda</strong> betriebene <strong>und</strong> genutzte Fläche beträgt<br />
537 132 Quadratmeter. Ein Teil des Areals besteht aus den<br />
Heilpflanzen gärten, die biologisch-dynamisch bewirtschaftet<br />
werden. Neben Deutschland, der Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> den<br />
Niederlanden gibt es in Brasilien, Neuseeland, Grossbritannien<br />
<strong>und</strong> Argentinien Heilpflanzengärten. Hier werden Arzneipflanzen<br />
für die Produktion der Arzneimittel <strong>und</strong> Naturkosmetik-Produkte<br />
angebaut.<br />
<strong>Weleda</strong> ist stets darum bestrebt, die Biodiversität auf ihrem<br />
Gelände zu erhalten <strong>und</strong> zu erhöhen. Ein Beispiel ist die Umwandlung<br />
des Schweizer Firmenparkplatzes in einen Lebensraum für<br />
heimische Tiere <strong>und</strong> Pflanzen. Mit Erfolg: Die Stiftung für Natur<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft verlieh <strong>Weleda</strong> Schweiz das Zertifikat für eine<br />
besonders naturnahe Gestaltung.<br />
41
Nachhaltigkeit<br />
UMGANG MIT RESSOURCEN<br />
Der verantwortungsvolle Umgang mit Energie, Wasser <strong>und</strong> weiteren<br />
Ressourcen sowie die Entwicklung umweltverträglicher Verpackungen<br />
sind für <strong>Weleda</strong> selbstverständlich. Auf den Seiten 43<br />
bis 47 werden die zentralen Themen Klimaneutralität, Wasser <strong>und</strong><br />
nachhaltige Verpackungen zusammen gefasst. Um einen transparenten<br />
Vergleich mit den Vorjahren zu ermöglichen, sind die Daten<br />
für das Jahr <strong>2012</strong> in zweifacher Form dargestellt. 2010 <strong>und</strong> 2011<br />
wurden die Umweltdaten von Deutschland, der Schweiz, Frankreich<br />
<strong>und</strong> Benelux erhoben. <strong>2012</strong> konnten erstmals alle Mehrheitsbeteiligungen<br />
konsolidiert werden. Die Kennzahlen zur Energie-, Wasser-,<br />
Verpackungs- <strong>und</strong> Abfallintensität auf den kommenden Seiten beziehen<br />
sich ausschliesslich auf die Produktionsniederlassungen in<br />
Deutschland, der Schweiz <strong>und</strong> Frankreich. Der Rückgang bei den<br />
Handelswaren <strong>und</strong> der Anstieg des Verpackungsverbrauchs lassen<br />
sich durch die vom Lohn hersteller übernommene Produktion der<br />
Duschlotionen sowie durch die Herstellung der Pflegelotionen als<br />
Neuprodukte erklären.<br />
David Millen<br />
Gärtner im Heilpflanzengarten, Neuseeland<br />
Die Pflanzen, die wir anbauen, sind von<br />
höchster biologisch-dynamischer<br />
Qualität, um die Anforderungen an unsere<br />
Arzneimittel erfüllen zu können. Ich<br />
arbeite daran mit, das Angebot an<br />
wertigen natürlichen <strong>und</strong> biologischen<br />
Produkten für unsere K<strong>und</strong>en zu sichern.<br />
Ich wünsche mir, dass es mir möglich<br />
ist, Dankbarkeit zu empfinden gegenüber<br />
allem, was mir begegnet.<br />
Input in Tonnen 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />
Rohstoffe 3 107 3 199 3 363 3 365<br />
Halbfertigwaren, Bulkwaren 21 25 43 43<br />
Handelswaren 1 604 1 251 222 222<br />
Verpackung 4 585 3 818 4 693 4 816<br />
Werbematerial 816 781 483 560<br />
Betriebsstoffe 73 156 148 172<br />
1<br />
Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />
2<br />
Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle Mehrheitsbeteiligungen<br />
42
Nachhaltigkeit<br />
SPARSAMER UMGANG MIT WASSER<br />
Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Wasserintensität deutlich verringert<br />
werden. Der für <strong>2012</strong> gesetzte Zielwert konnte fast erreicht<br />
werden. Circa 3 Liter Wasser pro Produktinhalt wurden eingespart.<br />
Mit der Produktionserhöhung in der Schweiz stieg der Wasserverbrauch<br />
aus kommunaler Versorgung um 7000 Kubikmeter. Die Ursache<br />
für den Mehrverbrauch von r<strong>und</strong> 3000 Kubikmetern im Jahr<br />
2011 bei der <strong>Weleda</strong> Naturals GmbH wurde analysiert <strong>und</strong> behoben.<br />
Bei der <strong>Weleda</strong> AG in Schwäbisch Gmünd wurden 2250 Kubikmeter<br />
Wasser mehr verbraucht. Hauptgr<strong>und</strong> ist die Kühlung des Verwaltungsgebäudes<br />
mit kommunalem Wasser.<br />
Der im Jahr <strong>2012</strong> erstmals auftretende Gr<strong>und</strong>wasserverbrauch<br />
wurde durch die Inbetriebnahme des Neubaus in Frankreich<br />
verursacht. Hier wird zu Kühlungszwecken Geothermie eingesetzt.<br />
Das kühlende Gr<strong>und</strong>wasser wird dem Naturkreislauf wieder zugeführt.<br />
Die <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen haben einen Anteil<br />
von knapp 10 Prozent am Gesamtwasserverbrauch. Vor allem produzierende<br />
Länder wie Brasilien haben einen höheren Verbrauch.<br />
In einigen Ländern liegen keine Daten zum Wasserverbrauch vor,<br />
da dieser dort nicht gemessen <strong>und</strong> bezahlt werden muss, wie<br />
beispielsweise in Neuseeland.<br />
Für <strong>2012</strong> geplante Projekte mit Lieferanten in wasser armen<br />
Ländern <strong>und</strong> die Implementierung eines Wasser-Fussabdruck-<br />
Modells konnten noch nicht verwirklicht werden. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
hohen Komplexität dieser beiden Ziele <strong>und</strong> der ungenügenden<br />
Datenlage wird dies auch in absehbarer Zukunft nicht möglich sein.<br />
Die Wasser intensität der Herstellung bis zum Jahr 2015 um jährlich<br />
5 Prozent zu senken, bleibt ein Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Kennzahl Wasserintensität<br />
Diese Kennzahl zeigt die Wasser menge in Litern, die pro<br />
Kilogramm hergestelltem Produktinhalt verbraucht wurde.<br />
Wasserverbrauch in Litern pro Kilogramm hergestelltem Produktinhalt<br />
<strong>2012</strong> strat. Zielwert <strong>2012</strong><br />
13,0<br />
<strong>2012</strong><br />
13,3<br />
2011<br />
16,2<br />
2010<br />
14,4<br />
Wasserverbrauch in Kubikmetern 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />
Total 73 861 80 243 146 167 156 766<br />
Wasser aus der kommunalen Wasserversorgung 70 903 75 403 82 164 90 515<br />
Regenwasser 3 2 958 4 840 5 887 5 887<br />
Gr<strong>und</strong>wasser 4 0 0 58 116 60 364<br />
1<br />
Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />
2<br />
Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle Mehrheitsbeteiligungen<br />
3<br />
Abhängig vom Jahresniederschlag<br />
4<br />
Dem Naturkreislauf wieder zugeführt<br />
43
Nachhaltigkeit<br />
ENERGIEVERBRAUCH UND EMISSIONEN<br />
Das Thema Energieeffizienz ist für <strong>Weleda</strong> von grosser Bedeutung.<br />
Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong>stein zur Energievermeidung wurde mit der<br />
Einführung der Kaltproduktion gelegt, bei der das Produkt im Produktionsprozess<br />
nicht erwärmt wird. Dies betrifft bereits die Entwicklung<br />
von Neuprodukten der Naturkosmetik. Vor allem durch<br />
diese neue Art der Produktion konnte die Energieeffizienz im Vergleich<br />
zum Vorjahr von 5,0 auf 4,3 Kilowattst<strong>und</strong>en pro Kilogramm<br />
hergestelltem Produktinhalt verbessert werden. Im Vergleich<br />
zum Basisjahr 2010 wurde die Energieeffizienz somit nach Plan<br />
um 5 Prozent gesteigert.<br />
Der Verbrauch direkter Energieträger stieg im Berichtsjahr<br />
um 11 Prozent, der Verbrauch indirekter Energieträger für die<br />
Standorte Deutschland, Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> Benelux um 14<br />
Prozent. Ursachen sind zum einen die erhebliche Steigerung der<br />
Produktionsmenge in der Schweiz. Zum anderen ist durch den<br />
Neubau des Produktions- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäudes in Frankreich<br />
die Betriebsfläche erweitert worden. In Deutschland wird seit<br />
<strong>2012</strong> ein Teil des Energieverbrauchs durch Biogas abgedeckt. Da<br />
ein Gebäude neu mit Erdgas betrieben wird, konnte die Heizölmenge<br />
reduziert werden. In der Schweiz wurde erstmals ganzjährig<br />
statt Erdgas Fernwärme bezogen. Dadurch stieg der indirekte<br />
Energieverbrauch.<br />
Der anteilige Verbrauch der <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />
von direkten Energieträgern beträgt 3 Prozent, der indirekte<br />
Energieverbrauch 9 Prozent. Insgesamt haben die Mehrheitsbeteiligungen<br />
einen Anteil von 7 Prozent am Gesamtenergieverbrauch<br />
der Gruppe. Dieser Anteil ist relativ gering, was daran liegt, dass<br />
die Niederlassungen meist Vertriebsstandorte ohne eigene<br />
Produktion sind. Der Strom der Mehrheitsbeteiligungen stammt zu<br />
68 Prozent aus regenerativen Energiequellen.<br />
Gr<strong>und</strong> dafür ist die teilweise Deckung des Erdgasbedarfs durch Biogas,<br />
Holz <strong>und</strong> Geothermie. Die indirekten CO 2-Emissionen stiegen<br />
um 22 Prozent an, was auch durch höhere Emissionswerte für Strom,<br />
zum Beispiel bei gepachteten Gebäuden, bedingt ist.<br />
Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt für das Gesamtunternehmen<br />
52 Prozent. Elektrische Energie hat dabei einen Anteil<br />
von 95 Prozent, der Anteil thermischer Energie beträgt 10 Prozent.<br />
Kennzahl Energieintensität<br />
Diese Kennzahl zeigt die Energiemenge, die pro Kilogramm<br />
hergestelltem Produktinhalt verbraucht wurde.<br />
Energieverbrauch in Kilowattst<strong>und</strong>en pro Kilogramm hergestelltem<br />
Produktinhalt<br />
<strong>2012</strong> strat. Zielwert <strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
2011<br />
2010<br />
Naushad Kollikkathara<br />
Marketing, USA<br />
4,3<br />
4,3<br />
5,0<br />
4,8<br />
Die im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2011 veröffentlichte Kennzahl enthielt<br />
einen Fehler in der Berechnungsbasis. Dieser wurde korrigiert. Somit<br />
beträgt die Energieintensität für 2011 5,0 statt 4,5.<br />
Reduzierung von Treibhausgasemissionen: Wärmeenergie<br />
aus erneuerbaren Quellen<br />
In Deutschland, in der Schweiz <strong>und</strong> in Frankreich sollen künftig noch<br />
mehr als bisher erneuerbare Energien eingesetzt werden. In<br />
Deutschland wurden aus diesem Gr<strong>und</strong> seit <strong>2012</strong> über 10 Prozent<br />
des Erdgases durch Biogas ersetzt. In Arlesheim wird der nachwachsende<br />
Rohstoff Holz verwendet. Die Hackschnitzelheizanlage<br />
eines lokalen Wärmeverb<strong>und</strong>s liefert seit September 2011 die<br />
Energie für die Gebäudeheizung in Form von Fernwärme. Das Holz<br />
stammt aus regionalen Wäldern. Frankreich nutzt Geothermie zur<br />
Wärme- <strong>und</strong> Kälteerzeugung im neuen Verwaltungsgebäude.<br />
Trotz des höheren Energieverbrauchs stiegen die direkten<br />
CO 2-Emissionen für die Standorte Deutschland, Schweiz, Frankreich<br />
<strong>und</strong> Benelux im Vergleich zum Vorjahr um nur 4 Prozent an.<br />
Bei <strong>Weleda</strong> bin ich am richtigen Platz, um meine<br />
Fähigkeiten zu verfeinern <strong>und</strong> sie anzuwenden.<br />
Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass die<br />
Marke <strong>Weleda</strong> weiterhin für Qualität, Balance <strong>und</strong><br />
für nachhaltiges Wachstum steht. <strong>Weleda</strong> ist<br />
fähig, die unternehmerischen Herausforderungen<br />
zu bewältigen <strong>und</strong> immer wieder als nachhaltiges<br />
Unternehmen neu aufzuleben, das substanzielle<br />
Werte in all seinen Produkten bietet.<br />
44
Nachhaltigkeit<br />
Direkter Energieverbrauch in Gigajoule 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />
Summe 50 357 44 445 49 230 50 727<br />
Nicht erneuerbare Energieträger 50 357 44 445 46 600 48 097<br />
Erdgas 49 090 43 384 45 902 47 363<br />
Heizöl 1 267 1 061 446 482<br />
Treibstoff 232 252 252<br />
Erneuerbare Energieträger 0 0 2 630 2 630<br />
Biogas 0 0 2 630 2 630<br />
1<br />
Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />
2<br />
Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />
Indirekter Energieverbrauch in Gigajoule 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />
Summe 37 106 42 795 48 907 53 544<br />
Nicht erneuerbare Energieträger 374 2 299 1 030 2 506<br />
Elektrizität 145 949 656 1 216<br />
Heizung <strong>und</strong> Kühlung 0 0 0 916<br />
Dampf 0 558 0 0<br />
Atomenergie 229 721 330 330<br />
Andere Formen importierter Energie 0 71 44 44<br />
Erneuerbare Energieträger 36 732 40 875 47 877 51 038<br />
Solarenergie 0 249 365 367<br />
Windenergie 1 391 445 501 2 135<br />
Erdwärme 0 0 6 6<br />
Wasserkraft 35 340 39 356 44 142 45 664<br />
Biomassebasierte Sek<strong>und</strong>ärenergie 0 445 2 417 2 420<br />
Wasserstoffbasierte Sek<strong>und</strong>ärenergie 0 0 446 446<br />
1<br />
Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />
2<br />
Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />
Emissionen in Tonnen CO 2-Äquivalent 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />
Summe der Emissionen 3 396 3 506 4 011 4 299<br />
Direkte Emissionen 2 844 2 730 3 062 3 167<br />
Emissionen für Heizung <strong>und</strong> Dampfproduktion 2 844 2 730 2 831 2 936<br />
Emissionen für Transporte<br />
Flüchtige Emissionen 3 231 231<br />
Indirekte Emissionen 552 776 949 1 131<br />
Elektrizität 552 776 949 1 131<br />
1<br />
Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />
2<br />
Daten für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />
3<br />
Emissionen aus dem Verlust von Kältemitteln<br />
45
Nachhaltigkeit<br />
NACHHALTIGE VERPACKUNGEN<br />
Bionik<br />
Die Entwicklung nachhaltiger Verpackungen ist ein komplexer Prozess.<br />
Sehr unterschiedliche Kriterien sind hierbei zu berücksichtigen:<br />
die Gewährleistung stabiler Produkte, die Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />
eine ansprechende Optik sowie Anforderungen an<br />
Recyclingfähigkeit <strong>und</strong> die Schadstofffreiheit. Sehr wichtig ist<br />
darüber hinaus, dass die Verpackungen im Produktionsprozess<br />
handhabbar sind.<br />
<strong>2012</strong> wurde eine Arbeitsgruppe aus den Abteilungen für<br />
Nachhaltigkeit, Marketing sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
gebildet, die bestehende <strong>und</strong> neue Verpackungen unter den oben<br />
genannten Gesichtspunkten bewertet. Aufgabe dieser Gruppe ist<br />
darüber hinaus, Verbesserungsvorschläge zu formulieren. Der<br />
Prozess ist noch nicht abgeschlossen <strong>und</strong> wird 2013 weitergeführt.<br />
Ziel ist es, eine nachhaltige Verpackungsstrategie auszuarbeiten.<br />
Das aktuelle Angebot von Verpackungsherstellern genügt<br />
<strong>Weleda</strong> nicht – besonders in Bezug auf die Anforderungen an Nachhaltigkeit<br />
<strong>und</strong> an eine optimale Barrierefunktion zum Schutz der<br />
<strong>Weleda</strong> Produkte. Um eine neue Verpackung zu entwickeln, ist es<br />
nötig, das Thema ganzheitlich zu betrachten. Dafür kann ein Blick<br />
in Disziplinen wie die Bionik hilfreich sein.<br />
Neben der Suche nach neuen Packmitteln konzentriert sich<br />
<strong>Weleda</strong> darauf, die momentan eingesetzten Verpackungen zu verbessern.<br />
Zusammen mit dem deutschen Forschungsinstitut EPEA<br />
(Environmental Protection Encouragement Agency) wurden zwei<br />
Packmittel aus Kunststoff <strong>und</strong> eine Aluminiumtube nach dem sogenannten<br />
Cradle-to-Cradle-Prinzip (Prinzip der Ökoeffektivität;<br />
von der Wiege zur Wiege) untersucht. Aufgr<strong>und</strong> fehlender Daten<br />
entlang der Lieferketten konnten die Inhaltsstoffe der Packmittel<br />
nicht durchgängig ermittelt <strong>und</strong> bewertet werden. Deshalb wurden<br />
analytische Untersuchungen zu den Inhaltsstoffen der Verpackungen<br />
durchgeführt. Die Studie gibt einen ersten Überblick über die<br />
Inhaltsstoffe der Packmittel. Um erfolgreich weiterzuarbeiten <strong>und</strong><br />
den <strong>Weleda</strong> Verwendern hochwertige <strong>und</strong> nachhaltige Verpackungen<br />
anbieten zu können, ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit<br />
den Verpackungslieferanten notwendig. Dies wird als ein Ziel in<br />
die Verpackungsstrategie aufgenommen werden.<br />
Durch die Einführung neuer Kunststoffverpackungen für<br />
die Pflegelotionen im Jahr <strong>2012</strong> <strong>und</strong> für die Shampoos im Jahr 2013<br />
konnten die Umweltauswirkungen verringert werden. Die Kennzahl<br />
der Verpackungsintensität spiegelt wider, wie sich der reduzierte<br />
Materialeinsatz <strong>und</strong> infolgedessen das verringerte Gewicht positiv<br />
auswirken.<br />
Die Bionik überträgt Naturphänomene auf die Technik. Das<br />
gängigste Beispiel aus dem modernen Alltag ist der von<br />
Kletten inspirierte Klettverschluss. Der Bionik liegt die<br />
Annahme zugr<strong>und</strong>e, dass die belebte Natur in der Evolution<br />
optimierte Strukturen <strong>und</strong> Prozesse entwickelt hat, von<br />
denen der Mensch lernen kann.<br />
Die dargestellte Mandel ist ein Beispiel aus der Natur, das uns zeigt,<br />
wie eine nachhaltige Verpackung idealerweise aussehen sollte: optimaler<br />
Schutz für den lebendigen Mandelkern <strong>und</strong> kein Abfallaufkommen.<br />
Kennzahl Verpackungsintensität<br />
Diese Kennzahl zeigt das Gewicht der Verpackungen in<br />
Gramm pro Kilogramm aller <strong>2012</strong> produzierten Fertigprodukte.<br />
Verpackungen in Gramm pro Kilogramm hergestellter Fertigprodukte<br />
<strong>2012</strong><br />
2011<br />
2010<br />
368<br />
445<br />
514<br />
Die Umstellung von Glas auf leichte Kunststoffverpackungen führt zu<br />
einem Rückgang der Intensität von 77 Gramm pro Kilogramm Produkt.<br />
46
Nachhaltigkeit<br />
ABFALLMENGE ERNEUT GESENKT<br />
Die ermittelte Gesamtabfallmenge für die Standorte Deutschland,<br />
Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> Benelux sank im Vergleich zum Vorjahr um<br />
23 Tonnen. Fast der gesamte Abfall konnte wiederverwertet werden.<br />
Weniger als 1 Prozent wurde Deponien zugeführt. Einen Erfolg<br />
konnte <strong>Weleda</strong> Schweiz melden. Seit Oktober <strong>2012</strong> werden Emulsionsreste<br />
aus der Naturkosmetik-Produktion zur Biogasgewinnung<br />
abgegeben.<br />
Zur Kategorie der nicht gefährlichen Abfälle gehören<br />
hauptsächlich Papier <strong>und</strong> Kartonagen aus der Anlieferung von Produktverpackungen,<br />
daneben Restmüll, Holz <strong>und</strong> verworfene Produkte.<br />
Die Kompostmenge hat sich im Berichtsjahr im Vergleich<br />
zum Vorjahr halbiert. Auch im Jahr <strong>2012</strong> wurden vermehrt Grünabfälle<br />
in der Kompostierungsanlage des Heilpflanzengartens von<br />
<strong>Weleda</strong> Schwäbisch Gmünd verarbeitet <strong>und</strong> anschliessend in den<br />
Umweltkreislauf zurückgeführt.<br />
Die Menge der als gefährliche Abfälle eingestuften Stoffe<br />
ist leicht angestiegen, weil das Produktionsvolumen im Vergleich<br />
zum Vorjahr gewachsen ist. Dieser Kategorie gehören alkoholische<br />
Tinkturen aus der Arzneimittel-Herstellung an, zudem chemische<br />
Hilfsmittel, die zur Qualitätssicherung eingesetzt werden, sowie<br />
verworfene Produkte.<br />
Im Berichtsjahr fand erstmals eine umfassende Datenerhebung<br />
in allen Mehrheitsbeteiligungen der <strong>Weleda</strong> AG statt. Aus<br />
den Zahlen ist ersichtlich, dass in den Ländern mit Mehrheitsbeteiligungen<br />
im Verhältnis zur Abfallmenge ein relativ hoher Anteil auf<br />
Deponien abgelagert wird. <strong>Weleda</strong> ist bestrebt, nach lokalen Alternativen<br />
zu suchen, um diesen Anteil zukünftig zu verkleinern <strong>und</strong><br />
damit den Recycling-Anteil zu vergrössern.<br />
Kennzahl Abfallintensität<br />
Diese Kennzahl zeigt die Abfallmenge, die pro Tonne hergestelltem<br />
Produktinhalt entstanden ist.<br />
Abfallmenge in Kilogramm pro Tonne hergestelltem Produktinhalt *<br />
<strong>2012</strong> strat. Zielwert <strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
2011<br />
2010<br />
115,2<br />
123,5<br />
132,8<br />
136,8<br />
* <strong>2012</strong> wurde die Kennzahlenbasis von Bulkware auf Fertigprodukt umgestellt.<br />
Die Abfallintensität sank im Jahr <strong>2012</strong> um 13 Prozent – ein Ergebnis, das<br />
den angestrebten Wert von jährlich 5 Prozent um das Doppelte übertraf.<br />
Abfallmengen in Tonnen 2010 1 2011 1 <strong>2012</strong> 1 <strong>2012</strong> 2<br />
Total 1 075 1 020 997 1 083<br />
Nicht gefährliche Abfälle 1 020 978 948 1 033<br />
Kompostierung 69 40 21 24<br />
Wiederverwendung 23 18 19 19<br />
Recycling 542 539 552 592<br />
Rückgewinnung 67 25 16 16<br />
Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff 309 345 332 338<br />
Deponie 10 11 7 36<br />
Sonstige Entsorgung 0 0 1 9<br />
Gefährliche Abfälle 55 42 49 50<br />
Recycling 0 3 3 3<br />
Rückgewinnung 1 0 1 1<br />
Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff 54 38 45 45<br />
Sonstige Entsorgung 0 0 0 1<br />
1<br />
Daten für <strong>Weleda</strong> Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux<br />
2<br />
Daten, für die unter 1 genannten Länder sowie alle <strong>Weleda</strong> Mehrheitsbeteiligungen<br />
47
Lagebericht<br />
Markt; Herstellung; wirtschaftliche Entwicklung<br />
GESCHÄFTSBEREICH MARKT: FIT FÜR DIE ZUKUNFT –<br />
AUCH DANK REORGANISATION<br />
Reorganisation <strong>und</strong> Marktbearbeitung waren für den Geschäftsbereich<br />
Markt die prägenden Elemente im Berichtsjahr. Priorität<br />
hatte die Reorganisation, um den wirtschaftlichen Fortbestand des<br />
Unternehmens zu sichern. Wesentlich waren folgende Aspekte:<br />
Verschlankung <strong>und</strong> Vereinfachung der Organisation<br />
Bei den Zentralfunktionen Internationales Marketing, Innovationsmanagement<br />
<strong>und</strong> Medizin wurde je eine Führungsebene herausgenommen.<br />
Zudem wurden die Strukturen darunter reduziert.<br />
Eine entsprechende Verschlankung erfolgte auch in den Organisationen<br />
der <strong>Weleda</strong> Tochtergesellschaften. Durch das Zusammenlegen<br />
der Segmente Arzneimittel <strong>und</strong> Naturkosmetik in einen<br />
einzigen Verantwortungsbereich konnten Kosten bei Marketing<br />
<strong>und</strong> Vertrieb abgebaut werden. Die mit den Stellenreduzierungen<br />
verb<strong>und</strong>enen Trennungen waren für alle Beteiligten schmerzhaft.<br />
Die einfacheren Strukturen sind jedoch eine wichtige Voraussetzung<br />
für eine langfristige <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Entwicklung.<br />
Verringerung der Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskosten für Arzneimittel<br />
Bei den Arzneimitteln lagen die Personal- <strong>und</strong> Kostenstrukturen<br />
für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />
Schweiz (D-A-CH) bislang deutlich über dem Marktdurchschnitt<br />
<strong>und</strong> – auf die Umsatzmarge bezogen – über denjenigen der Naturkosmetik.<br />
Die Kosten konnten im Berichtsjahr auf ein marktübliches<br />
Niveau angepasst werden.<br />
Preisanpassungen der Arzneimittel<br />
Die Arzneimittel-Preise sollen zumindest die Herstellkosten des<br />
entsprechenden Präparates decken. Auf Basis dieses Entscheids<br />
wurden die Preise um r<strong>und</strong> 10 Prozent erhöht. Dies trägt wesentlich<br />
zur Reduzierung der Verluste der Arzneimittel bei.<br />
Hohe Kostendisziplin<br />
Die Mitarbeitenden im Geschäftsbereich Markt mussten im Berichtsjahr<br />
bei laufender Reorganisation die Dienstleistungen für<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Handelspartner in gewohnter Qualität erbringen.<br />
Dies ist weitgehend gelungen: In den Märkten konnte <strong>Weleda</strong><br />
sichtbare positive Akzente setzen, die zu einem Umsatzwachstum<br />
von 3 Prozent bei den Arzneimitteln <strong>und</strong> von 6 Prozent bei der<br />
Naturkosmetik führten. Dieses Wachstum trägt wesentlich zur<br />
Ergebnisverbesserung im Jahr <strong>2012</strong> bei.<br />
Blick nach aussen<br />
Nicht nur <strong>Weleda</strong> ist von tief greifenden Veränderungen geprägt,<br />
sondern auch das globale Umfeld. Für das Unternehmen sind die<br />
folgenden Trends wesentlich:<br />
— Die wirtschaftlichen Gewichte <strong>und</strong> Dynamiken verschieben<br />
sich global. Während beispielweise die Euro-Krise Südeuropa<br />
erheblich belastet, gewinnen Länder wie Brasilien <strong>und</strong> Russland<br />
an Bedeutung. Heute befindet sich die weltweit zweitgrösste<br />
Gemeinschaft anthroposophischer Ärztinnen <strong>und</strong><br />
Ärzte in Brasilien.<br />
— In den sogenannten entwickelten Ländern werden die<br />
Menschen immer älter. Das stellt die Sozialsysteme vor Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> erhöht den Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />
— Sinnorientierung <strong>und</strong> Spiritualität sind wichtige Themen<br />
der Zeit.<br />
— Gesetzliche Auflagen für Zulassungen von Arzneimitteln, aber<br />
auch von Kosmetikprodukten, werden immer strenger.<br />
— Der Wettbewerb, insbesondere in der Naturkosmetik, ist<br />
härter geworden. In Folge werden eine authentische Markenidentität<br />
sowie Innovation <strong>und</strong> Kommunikation immer wichtiger.<br />
Konsequenzen <strong>und</strong> zukünftige Ausrichtung<br />
Die Entwicklungen im Umfeld sind in den Märkten deutlich spürbar:<br />
<strong>Weleda</strong> Brasilien <strong>und</strong> Russland entwickelten sich sehr dynamisch.<br />
Südeuropa hatte zu kämpfen. In Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />
Schweiz (D-A-CH) ist eine solide Entwicklung zu verzeichnen<br />
(zu den detaillierten Zahlen siehe Seite 86). Innovationen waren<br />
<strong>2012</strong> der wichtigste Wachstumstreiber <strong>und</strong> erfahren bei K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Fachleuten eine hohe Wertschätzung. Davon zeugen unter<br />
anderem die zahlreichen Auszeichnungen, die <strong>Weleda</strong> <strong>2012</strong> erhielt<br />
(Seiten 26 bis 31).<br />
Die Ausrichtung des Geschäftsbereichs Markt orientiert<br />
sich 2013 noch stärker an den genannten Trends. Entsprechend soll<br />
die Markenidentität von <strong>Weleda</strong>, die sowohl Arzneimittel als auch<br />
Naturkosmetik umfasst, weltweit noch sichtbarer <strong>und</strong> differenzierter<br />
in den Märkten kommuniziert werden. Dazu trägt auch eine neue<br />
Gestaltung bei, welche die für <strong>Weleda</strong> typische Farbwelt aufgreift<br />
<strong>und</strong> einen anthroposophisch-künstlerischen Ansatz birgt. Die Einführung<br />
neuer Produkte ist in Planung. Eine Reihe bewährter<br />
Arznei mittel kann dank entsprechender Zulassungen in Ländern<br />
eingeführt werden, in denen sie bisher nicht erhältlich waren.<br />
Mit seiner neuen Struktur <strong>und</strong> der Ausrichtung auf eine<br />
nachhaltige Marktpräsenz erfüllt der Geschäftsbereich Markt<br />
wesentliche Voraussetzungen für eine optimale Ertragskraft der<br />
<strong>Weleda</strong> Gruppe.<br />
48
Lagebericht<br />
GESCHÄFTSBEREICH HERSTELLUNG (OPERATIONS):<br />
ROUTINE BEIBEHALTEN TROTZ REORGANISATION<br />
Trotz des Mehraufwandes durch die organisatorischen Anpassungen<br />
im Unternehmen gelang es dem Unternehmen, den Routinebetrieb<br />
aufrechtzuerhalten, der für die Versorgung der Märkte<br />
notwendig ist.<br />
Der Geschäftsbereich Herstellung umfasst seit dem 1. Juni <strong>2012</strong><br />
folgende Funktionen:<br />
— Die Produktionsprozesse beinhalten das Supply Chain<br />
Management (SCM) <strong>und</strong> die Naturkosmetik- sowie die Arzneimittel-Produktion<br />
an den Standorten Arlesheim <strong>und</strong> Schwäbisch<br />
Gmünd. Die Pharmazeutische Entwicklung ist der Arzneimittel-Produktion<br />
zugeordnet.<br />
— Der Bereich Qualität besteht aus dem Internationalen Qualitäts<br />
management sowie der Qualitätssicherung <strong>und</strong> kontrolle<br />
in Arlesheim <strong>und</strong> Schwäbisch Gmünd. Die Abteilung Corporate<br />
Analytical Services (CAS) wurde mit der Qualitätskontrolle des<br />
Standortes Schwäbisch Gmünd zusammengelegt. Hier werden<br />
die Stabilitätsüberprüfungen der Arzneimittel <strong>und</strong> die<br />
Methoden entwicklung für die Qualitätskontrolle durchgeführt.<br />
— Die <strong>Weleda</strong> Drug Regulatory Affairs (WDRA) umfassen neben<br />
den jeweiligen Zulassungsabteilungen in Arlesheim <strong>und</strong><br />
Schwäbisch Gmünd die International Drug Regulatory Affairs<br />
(IDRA), die Pharmakovigilanz (Arzneimittelsicherheit) sowie<br />
die Abteilung Public Affairs. Die Abteilung Public Affairs setzt<br />
sich auf pharma- <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitspolitischer Ebene europaweit<br />
für <strong>Weleda</strong> Produkte ein. Der gesamte Bereich ist für den<br />
Marktzutritt der Arzneimittel von entscheidender Bedeutung.<br />
— Zur Herstellung gehören auch die Produktionsbereiche der<br />
<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH (Heilpflanzengarten <strong>und</strong> Tinkturenherstellung)<br />
sowie die Mineralienverarbeitung. Diese sind als<br />
Lieferanten von Ausgangsstoffen von herausragender Bedeutung<br />
für die Arzneimittel wie auch für die Naturkosmetik.<br />
Die Reorganisation, wichtigstes Ziel des Jahres <strong>2012</strong>, konnte im<br />
Bereich Herstellung weitgehend abgeschlossen werden. Für das<br />
Management bestand ein wesentlicher Teil der Massnahmen darin,<br />
die Mitarbeitenden für die neue Organisation zu gewinnen <strong>und</strong><br />
entsprechend einzubinden. Das zweite Ziel war die Einhaltung der<br />
Sparvorgaben für <strong>2012</strong>, was dank des ausserordentlichen Einsatzes<br />
<strong>und</strong> der besonderen Verb<strong>und</strong>enheit der Mitarbeitenden mit<br />
<strong>Weleda</strong> erreicht wurde. Trotz des erheblichen Mehraufwandes<br />
gelang es, die Versorgung der Märkte mit <strong>Weleda</strong> Produkten<br />
nicht nur plangemäss aufrechtzuerhalten, sondern zu verbessern.<br />
Simone Roos<br />
Projekt- <strong>und</strong> Organisationsmanagement, Deutschland<br />
An dem Thema Veränderungen bin ich<br />
hautnah dran. Ich bin durch die grossen<br />
Veränderungen stärker geworden <strong>und</strong><br />
habe gelernt, dass Loslassen gleichzeitig<br />
auch die Chance für Neues mit sich<br />
bringt. Die Erfahrungen machen mir Mut,<br />
die neuen Chancen wahrzunehmen <strong>und</strong><br />
mich darauf einzulassen. Ich sehe grosses<br />
Potenzial in unserer <strong>Weleda</strong>.<br />
49
Lagebericht<br />
Eine weltweite Befragung der <strong>Weleda</strong> Tochtergesellschaften zur<br />
Zufriedenheit über den Lieferservice durch das Supply Chain<br />
Management (SCM) im Jahr <strong>2012</strong> hat dies verdeutlicht.<br />
Produktionsfähigkeit intensiviert<br />
In der Herstellung wurden zwei Maschinen neu in Betrieb genommen:<br />
Am Standort Arlesheim konnte im November <strong>2012</strong> eine<br />
Drei-Tonnen-Mischmaschine installiert <strong>und</strong> qualifiziert werden.<br />
Damit ist <strong>Weleda</strong> in der Lage, grosse Mengen, vor allem für die<br />
Haarpflege, effizienter <strong>und</strong> schneller zu produzieren (Seite 17). In<br />
Schwäbisch Gmünd ist seit August <strong>2012</strong> eine neue Verpackungsmaschine<br />
für die Injektionspräparate in Betrieb. Die neue Verpackung<br />
ist beim Öffnen leichter zu handhaben <strong>und</strong> erfüllt damit einen K<strong>und</strong>enwunsch.<br />
Sie gewann den Deutschen Verpackungspreis <strong>2012</strong>.<br />
Die Aufgaben des Supply Chain Management (SCM) <strong>und</strong> der<br />
Logistik waren <strong>2012</strong> von intensiven Arbeiten zur Einführung einer<br />
neuen Betriebssoftware beziehungsweise eines ERP-Systems<br />
(Enterprise Resource Planning) geprägt. Ende <strong>2012</strong> zog die Logistik<br />
am Standort Arlesheim in neu gemietete Lagerräume um, die sich<br />
in unmittelbarer Nähe der Gebäude am Dychweg befinden. Damit<br />
konnte die Logistik in Arlesheim konsolidiert <strong>und</strong> die Produktivität<br />
erhöht werden.<br />
Im Bereich Qualität hatte die Vor- <strong>und</strong> Nachbearbeitung<br />
von vier Behördeninspektionen der <strong>Weleda</strong> AG <strong>und</strong> der <strong>Weleda</strong><br />
Naturals GmbH in Schwäbisch Gmünd Priorität. Zahlreiche Massnahmen<br />
mussten hierfür ausgearbeitet <strong>und</strong> in die Organisation<br />
integriert werden. Wichtig war zudem die Restrukturierung der<br />
Qualitätskontrolllabore (Zusammenführung Qualitätskontrolle<br />
Schwäbisch Gmünd mit der Abteilung Corporate Analytical Services),<br />
was im ersten Quartal 2013 weitgehend abgeschlossen werden<br />
konnte.<br />
<strong>2012</strong> erhielten die Drug Regulatory Affairs eine Anzahl<br />
wichtiger Zulassungen, unter anderem für Neurodoron am Schweizer<br />
Markt sowie für mehrere Arzneimittel in weiteren Ländern<br />
(siehe hierzu auch Seite 11).<br />
Das Berichtsjahr war auch von diversen europäischen, die<br />
Arzneimittel betreffenden Regelungen geprägt, die in den einzelnen<br />
Ländergesetzgebungen umgesetzt wurden. In Deutschland<br />
trat im Oktober eine Arzneimittelgesetz-Novelle in Kraft, welche<br />
die Fälschungssicherheit von Arzneimitteln <strong>und</strong> die Pharmakovigilanz<br />
(Arzneimittel-Sicherheit) zum Thema hat. In diesem Zusammenhang<br />
muss <strong>Weleda</strong> ihre Verpflichtung als pharmazeutisches<br />
Unternehmen – durch eine Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
zwischen den einzelnen <strong>Weleda</strong> Ländern – in Zukunft noch stärker<br />
wahrnehmen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer möglichen europäischen<br />
Regelung von Duftstoff-Allergenen in der Naturkosmetik waren<br />
im Berichtsjahr verschiedene Gespräche mit Meinungsbildnern <strong>und</strong><br />
Interessensgruppen notwendig.<br />
Monika Wohlfarth<br />
Produktion, Deutschland<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> habe ich gespürt, was wir<br />
mit gemeinsamen Anstrengungen<br />
schaffen können. So manche Erfahrung<br />
<strong>und</strong> vor allem flexibler Arbeitseinsatz<br />
waren von meinem Team gefordert.<br />
Daraus haben wir alle gelernt. Das macht<br />
mir für 2013 <strong>und</strong> darüber hinaus Mut <strong>und</strong><br />
gibt mir Zuversicht, dass <strong>Weleda</strong> nachhaltig<br />
erfolgreich sein wird.<br />
50
Lagebericht<br />
Eigene Ausgangsstoffe garantieren Qualität<br />
Der Heilpflanzengarten der <strong>Weleda</strong> Naturals GmbH in Wetzgau bei<br />
Schwäbisch Gmünd war auch <strong>2012</strong> ein Anziehungspunkt für die<br />
breite Öffentlichkeit: R<strong>und</strong> 20 000 Interessierte besuchten das<br />
Erlebniszentrum, um mehr über die pflanzlichen Ausgangsstoffe,<br />
aber auch über die Arzneimittel <strong>und</strong> die Naturkosmetik von <strong>Weleda</strong><br />
zu erfahren. Die Herstellung von Ausgangsstoffen wie Tinkturen<br />
<strong>und</strong> Ölauszügen ist ein elementarer Bestandteil der anthroposophisch-pharmazeutischen<br />
Tätigkeit von <strong>Weleda</strong> – sowohl für<br />
Arznei mittel wie auch für die Naturkosmetik.<br />
Ausblick<br />
Auf Gr<strong>und</strong>lage des Erreichten sieht <strong>Weleda</strong> der Zukunft positiv<br />
entgegen, auch wenn die europäischen Gesetzgebungen für<br />
Arznei mittel <strong>und</strong> Kosmetik oder die Weiterentwicklung der Anthroposophischen<br />
Medizin neue Herausforderungen mit sich bringen.<br />
2013 konzentriert sich das Unternehmen auf die kontinuierliche<br />
Verbesserung des Geschäftsbereichs Herstellung. Neben der<br />
Implementierung <strong>und</strong> Stabilisierung des ERP-Systems werden neue<br />
Naturkosmetik-Produkte lanciert.<br />
Der Dialog mit den Partnern der Anthroposophischen<br />
Medizin zur Zukunft der Arzneimittel wird fortgeführt. Daraus hervorgehend<br />
sind gemeinsame Beschlüsse mit Auswirkungen auf die<br />
Herstellungsprozesse zu erwarten.<br />
ALLGEMEINE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG <strong>2012</strong><br />
UND AUSBLICK 2013<br />
Geschäftsentwicklung<br />
Ein Jahr mit tief greifenden strukturellen Veränderungen liegt hinter<br />
<strong>Weleda</strong>. Im Jahr <strong>2012</strong> wurde die Restrukturierung mit dem Ziel<br />
einer nachhaltigen Existenzsicherung konsequent vorangetrieben.<br />
Die Wende ist geschafft. Die grossen Veränderungen in der Organisation<br />
sind abgeschlossen.<br />
Die Sanierungsmassnahmen des vergangenen Jahres waren<br />
darauf ausgerichtet, die Liquidität von <strong>Weleda</strong> zu sichern. Dies ist<br />
gelungen. Die Finanzschulden konnten <strong>2012</strong> deutlich abgebaut<br />
werden. Erreicht wurde dies hauptsächlich durch Reduzierung der<br />
Vorräte, Zurückhaltung bei den Investitionen <strong>und</strong> eine deutliche<br />
Ergebnisverbesserung gegenüber 2011.<br />
Umsatzentwicklung<br />
Der Umsatz der <strong>Weleda</strong> Gruppe für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> beläuft<br />
sich auf 322,5 Mio. Euro. Das ist ein Wachstum um r<strong>und</strong> 5 Prozent<br />
beziehungsweise 15,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (wechselkursbereinigt<br />
4,1 Prozent beziehungsweise 12,7 Mio. Euro). Das<br />
Umsatzziel der neuen Geschäftsführung von 322 Mio. Euro wurde<br />
damit erreicht.<br />
Das wertvolle Öl der Sanddornbeeren kommt<br />
bei <strong>Weleda</strong> in der neuen Sanddorn Pflegelotion<br />
zum Einsatz. Die weltweite Einführung der<br />
Pflegelotionen hat entscheidend zur Umsatzsteigerung<br />
<strong>2012</strong> bei getragen.<br />
51
Lagebericht<br />
Umsatzentwicklung nach Märkten <strong>und</strong> Regionen<br />
In den drei grössten Märkten Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> Schweiz<br />
wurden r<strong>und</strong> 69 Prozent <strong>und</strong> in Europa insgesamt circa 90 Prozent<br />
der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Weitere r<strong>und</strong> 7 Prozent der Umsatzerlöse<br />
wurden in Nord- <strong>und</strong> Südamerika erzielt, die restlichen<br />
3 Prozent in den übrigen Märkten.<br />
Der Umsatz in Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz<br />
erhöhte sich um 3,0 Prozent auf 223,6 Mio. Euro (Vorjahr: Umsatzrückgang<br />
von 0,3 Prozent). Auch in den anderen euro päischen<br />
Märkten stieg der Umsatz um 7,7 Prozent auf 65,5 Mio. Euro. Im gesamten<br />
europäischen Markt stieg somit der Umsatz um 4,0 Prozent<br />
(Vorjahr: Umsatzrückgang um 0,4 Prozent).<br />
In der Region Nord- <strong>und</strong> Südamerika konnte ein Plus von<br />
14,1 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent) erreicht werden. Der Umsatz<br />
belief sich in dieser Region auf 24,3 Mio. Euro. Der Haupttreiber<br />
dieses Wachstums waren wie im Vorjahr die USA.<br />
In den übrigen Märkten erhöhten sich die Umsatzerlöse<br />
um 10,2 Prozent (Vorjahr: Umsatzrückgang 10,1 Prozent) auf<br />
9,1 Mio. Euro.<br />
Umsatzentwicklung nach Segmenten<br />
Der Anteil der Naturkosmetik am weltweiten Umsatz beträgt<br />
70,4 Prozent (Vorjahr: 69,8 Prozent). Der Anteil der Arzneimittel<br />
verringerte sich entsprechend geringfügig auf 29,6 Prozent<br />
(Vorjahr: 30,2 Prozent).<br />
Die weltweiten Umsätze im Segment Arzneimittel entwickelten<br />
sich positiv <strong>und</strong> erhöhten sich im Jahr <strong>2012</strong> um 2,9 Prozent<br />
(Vorjahr: 6,4 Prozent) auf 95,6 Mio. Euro. In den drei Hauptmärkten<br />
Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> Schweiz, die drei Viertel des Um satzes<br />
erwirtschafteten, konnte ein Zuwachs von 2,6 Prozent erzielt werden.<br />
Die Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr basiert<br />
sowohl auf steigenden Absatzmengen als auch auf Preiserhöhungen.<br />
Die Umsätze mit dem Arzneimittel Iscador entwickelten<br />
sich wie in den Vorjahren rückläufig.<br />
Im Segment Naturkosmetik lag der weltweite Umsatz mit<br />
insgesamt 5,7 Prozent deutlich über dem Vorjahr (2011: Umsatzrückgang<br />
von 2,9 Prozent). In den Hauptmärkten Deutschland, Frankreich<br />
<strong>und</strong> Schweiz konnte ein Umsatzwachstum von 3,4 Prozent erreicht<br />
werden. Dieses Wachstum ist auf die Einführung von neuen Produk<br />
Umsatz zu jeweiligen Abschlusskursen<br />
Alle Werte in Mio. EUR<br />
Umsatz kursbereinigt<br />
Alle Werte in Mio. EUR<br />
Investitionen in Sachanlagen <strong>und</strong><br />
immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Alle Werte in Mio. EUR<br />
<strong>2012</strong><br />
322,5<br />
+4,9%<br />
<strong>2012</strong><br />
322,5<br />
+4,1%<br />
<strong>2012</strong><br />
8,6<br />
2011<br />
307,5<br />
–0,3%<br />
2011<br />
309,8<br />
–0,1%<br />
2011<br />
18,9<br />
2010<br />
308,3<br />
+11,1%<br />
2010<br />
310,2<br />
+11,1%<br />
2010<br />
16,5<br />
2009<br />
277,6<br />
+16,5%<br />
2009<br />
279,3<br />
+12,3%<br />
2009<br />
16,1<br />
2008<br />
238,3 +9,5%<br />
2008<br />
248,7<br />
+9,8%<br />
2008<br />
16,4<br />
Veränderung zum Vorjahr<br />
Zu Kursen per 31.12.<strong>2012</strong><br />
Kursbereinigte Veränderung zum Vorjahr<br />
Betriebsergebnis (EBIT)<br />
Alle Werte in Mio. EUR<br />
Jahresergebnis Anteil Gesellschafter<br />
Alle Werte in Mio. EUR<br />
<strong>2012</strong><br />
10,6<br />
<strong>2012</strong><br />
0,8<br />
2011<br />
1,3<br />
2011<br />
–8,3<br />
2010<br />
9,1<br />
2010<br />
–3,8<br />
2009<br />
7,1<br />
2009<br />
3,1<br />
2008<br />
1,3<br />
2008<br />
–3,4<br />
52
Lagebericht<br />
ten <strong>und</strong> eine höhere Bevorratung bei den K<strong>und</strong>en zurückzuführen.<br />
In den übrigen Märkten konnte durchschnittlich ein Umsatzwachstum<br />
im zweistelligen Prozentbereich beobachtet werden.<br />
Naturkosmetik <strong>und</strong> Arzneimittel <strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>2012</strong><br />
Gesamt EUR 322,5 Mio.<br />
Betriebsergebnis<br />
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 9,3 Mio. Euro auf 10,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,3 Mio. Euro). Die EBIT-<br />
Marge erhöhte sich deutlich auf 3,3 Prozent (Vorjahr: 0,4 Prozent).<br />
Die Rohertragsmarge hat sich leicht verringert <strong>und</strong> betrug 76 Prozent<br />
(Vorjahr: 77 Prozent). Die betrieblichen Aufwendungen verringerten<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent beziehungsweise<br />
2,4 Mio. Euro auf 237,6 Mio. Euro. Die Mitarbeitereinkommen<br />
sind mit 125,1 Mio. Euro ebenso hoch wie im Vorjahr.<br />
<strong>Weleda</strong> Naturkosmetik<br />
<strong>Weleda</strong> Arzneimittel<br />
70,4% 29,6%<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 11,5 Mio. Euro auf 4,5<br />
Mio. Euro (Vorjahr: –7,0 Mio. Euro). Das Finanzergebnis verminderte<br />
sich um –1,4 Mio. Euro <strong>und</strong> lag bei –6,1 Mio. Euro (Vorjahr: – 4,7 Mio.<br />
Euro). Die Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr – trotz<br />
Reduktion der Finanzverbindlichkeiten – ist im Wesentlichen auf<br />
Wertberichtigungen <strong>und</strong> Rückstellungen in den Finanzanlagen<br />
zurückzuführen.<br />
Die Ertragssteuern erhöhten sich aufgr<strong>und</strong> der besseren<br />
Geschäftsentwicklung um 2,6 Mio. Euro auf 4,0 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
1,4 Mio. Euro). Mit 3,1 Mio. Euro fällt in Deutschland der grösste Teil<br />
der Ertragssteuern an.<br />
Marktleistung <strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>2012</strong> nach Märkten<br />
Gesamt EUR 322,5 Mio.<br />
Frankreich<br />
56,3 +3,3%*<br />
Deutschland<br />
136,7 +2,8%*<br />
*kursbereinigte Veränderung zum Vorjahr<br />
Übriges Europa<br />
65,5 +6,5%*<br />
Nord-/Südamerika<br />
24,3 +11,2%*<br />
Übrige Märkte<br />
9,1 +4,8%*<br />
Schweiz<br />
30,6 +0,9%*<br />
Finanz- <strong>und</strong> Vermögenslage<br />
Der Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit erhöhte sich<br />
um 31,7 Mio. Euro auf 33,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro). Die<br />
Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit verringerten sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um 8,9 Mio. Euro auf 10,6 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
19,5 Mio. Euro). Von den 10,9 Mio. Euro Bruttoinvestitionen entfielen<br />
r<strong>und</strong> 2,5 Mio. Euro auf immaterielle Anlagen, 6,2 Mio. auf Sachanlagen<br />
<strong>und</strong> 2,3 Mio. auf Finanzanlagen. R<strong>und</strong> 86 Prozent der<br />
Investitionen wurden an den drei Produktionsstandorten in<br />
Schwäbisch Gmünd, Arlesheim <strong>und</strong> Huningue getätigt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der besseren Ergebnisentwicklung <strong>und</strong> der reduzierten<br />
Investitionstätigkeit betrug der Geldfluss nach Investitionstätigkeit<br />
22,7 Mio. Euro (Vorjahr: –18,0 Mio. Euro). 20,2 Mio.<br />
Euro davon wurden für die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten<br />
verwendet (im Vorjahr wurden die Finanzverbindlichkeiten<br />
um 22,6 Mio. Euro erhöht).<br />
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten<br />
sich um 10,2 Mio. auf 17,6 Mio. Euro. Die langfristigen Finanzver<br />
53
Lagebericht<br />
bindlichkeiten verringerten sich um 9,5 Mio. Euro auf 78,5 Mio. Euro.<br />
Die flüssigen Mittel inklusive Wertpapiere erhöhten sich zum<br />
Jahresende um 2,6 Mio. Euro auf 12,5 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung<br />
verringerte sich um 22,3 Mio. Euro auf 83,6 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 105,9 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich um<br />
2,8 Prozentpunkte auf 32,0 Prozent (Vorjahr: 29,2 Prozent).<br />
Prognose 2013<br />
Nach den tief greifenden Veränderungen in der Organisation <strong>und</strong><br />
der Sicherung der Liquidität im Jahr <strong>2012</strong> richtet sich der Fokus<br />
2013 auf die weitere Steigerung der Ertragskraft. Die Einspareffekte<br />
aus der Restrukturierung werden sich überwiegend erst<br />
im Lauf des Jahres 2013 auswirken. Nach den Konjunkturprognosen<br />
ist in den Hauptmärkten Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> Schweiz ein<br />
Wachstum von weniger als 1 Prozent zu erwarten. Für die südeuropäischen<br />
Märkte sind die Einschätzungen negativ, für Süd- <strong>und</strong><br />
Nordamerika sowie Asien optimistisch. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
werden ein Umsatzwachstum von etwa 2 Prozent gegenüber <strong>2012</strong><br />
<strong>und</strong> eine weitere Ergebnisverbesserung angestrebt.<br />
Die Aktivitäten von <strong>Weleda</strong> waren <strong>2012</strong> von ökonomischen<br />
Notwendigkeiten geprägt. Für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung<br />
im Sinne des Auftrags von <strong>Weleda</strong> bedarf es zusätzlich<br />
einer angemessenen Berücksichtigung ökologischer <strong>und</strong> sozialer<br />
Bedürfnisse. In Zukunft wird sich <strong>Weleda</strong> wieder verstärkt diesen<br />
Aufgaben zuwenden können.<br />
Die Wertschöpfung war zur Einkommensbildung der Mitarbeitenden<br />
ausreichend. <strong>Weleda</strong> sieht ihre Mitarbeitenden als am<br />
Leistungsprozess beteiligte Mitunternehmer. Die Eigenverantwortung<br />
<strong>und</strong> das Selbstverständnis jedes Einzelnen zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> zu fördern, ist ein wichtiges Anliegen des Unternehmens. Die<br />
öffentliche Hand erhielt 4,0 Mio. Euro der Wertschöpfung in Form<br />
von Steuern. 5,0 Mio. Euro der Wertschöpfung entfielen auf Zinsen<br />
an Darlehensgeber.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> wird gemäss Vorschlag des Verwaltungsrates<br />
keine Dividende an die Aktionäre <strong>und</strong> Partizipanten ausgeschüttet.<br />
Jayn Sterland<br />
Direktorin Markt, United Kingdom<br />
Wertschöpfungsrechnung <strong>2012</strong><br />
Die Wertschöpfungsrechnung (Seite 3) zeigt auf, wie das wirtschaftliche<br />
Handeln von <strong>Weleda</strong> einen Wert für die Gesellschaft<br />
schafft: Im Gegensatz zur Erfolgsrechnung, der die Perspektive der<br />
Eigentümer zugr<strong>und</strong>e liegt, erläutert die Wertschöpfungsrechnung<br />
den Beitrag der <strong>Weleda</strong> Gruppe zum privaten <strong>und</strong> öffentlichen Einkommen.<br />
Die Wertschöpfungsrechnung stellt dar, mit welchem<br />
Aufwand <strong>Weleda</strong> ihre Unternehmensleistung erbracht hat <strong>und</strong> wie<br />
die erzielte Wertschöpfung verteilt wurde.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erhöhte sich die Unternehmensleistung<br />
aufgr<strong>und</strong> des Umsatzwachstums von 15,0 Mio. Euro auf<br />
327,1 Mio. Euro. Nach Abzug der Vorleistungen betrug die Wertschöpfung<br />
der <strong>Weleda</strong> Gruppe 134,6 Mio. Euro. Die Wertschöpfung<br />
pro Mitarbeiter der <strong>Weleda</strong> Gruppe belief sich auf 70 470 Euro<br />
<strong>und</strong> blieb damit 16,8 Prozent über dem Vorjahr. Für Spenden <strong>und</strong><br />
ähnliche Zuwendungen an nahestehende gesellschaftliche Einrichtungen<br />
wurde im Jahr <strong>2012</strong> wie 2011 wiederum ein einstelliger<br />
Millionenbetrag aufgewendet. Dieser Betrag ist in den Vorleistungen<br />
enthalten.<br />
Ich bin für die Entwicklung <strong>und</strong> Pflege der Vertriebskanäle<br />
in UK <strong>und</strong> Irland verantwortlich.<br />
Es ist für mich wichtig, die Bedürfnisse unserer<br />
K<strong>und</strong>en zu verstehen <strong>und</strong> aus Verbrauchern Fans<br />
zu machen. Diese Perspektive hat uns zum<br />
Beispiel dazu geführt, neue homöopathische<br />
Arzneimittel zu entwickeln, die oral durch<br />
ein Spray eingenommen werden können. Eine<br />
perfekte Lösung für unsere modernen,<br />
anspruchsvollen Verbraucher.<br />
54
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />
<strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Bilanz der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 56<br />
Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 57<br />
Geldflussrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 58<br />
Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 59<br />
Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 60<br />
Bericht der Revisionsstelle der <strong>Weleda</strong> Gruppe Seite 74<br />
Revisionsstelle <strong>und</strong> Konzernprüfer<br />
PricewaterhouseCoopers AG, Basel, Schweiz<br />
Sitz der Aktiengesellschaft<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />
Telefon +41 61 705 21 21, www.weleda.com, www.weleda.ch<br />
Ansprechperson für Aktionäre<br />
Paul Mackay, Präsident des Verwaltungsrates<br />
Sekretariat <strong>und</strong> Aktienregister<br />
Sabine Lexen<br />
Telefon +41 61 705 22 02<br />
Niederlassung in Deutschland<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
Möhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />
Telefon +49 7171 91 90, www.weleda.de<br />
55
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Bilanz der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Aktiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1 7 250 7 368<br />
Sachanlagen 1 94 235 102 418<br />
Finanzanlagen 1 4 640 3 800<br />
Total Anlagevermögen 106 125 113 586<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte 2 69 042 81 842<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 3 44 665 47 468<br />
Sonstige kurzfristige Forderungen 4 3 958 5 403<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 3 087 3 443<br />
Wertpapiere 126 113<br />
Flüssige Mittel 12 364 9 827<br />
Total Umlaufvermögen 133 242 148 096<br />
Bilanzsumme 239 367 261 682<br />
Passiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Eigenkapital<br />
Aktienkapital 3 800 3 800<br />
Partizipationskapital 7 600 7 600<br />
Kapitalreserven 9 600 9 600<br />
Gewinnreserven 52 592 52 092<br />
Eigenkapital exklusive Minderheitsanteile 73 592 73 092<br />
Minderheitsanteile am Eigenkapital 3 028 3 266<br />
Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile 76 620 76 358<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 5 17 792 22 143<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 17 595 27 762<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 6 8 544 8 952<br />
Kurzfristige Rückstellungen 7 17 321 19 017<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 3 189 2 803<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 64 441 80 677<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 8 78 499 88 043<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 666 866<br />
Langfristige Rückstellungen 7 19 141 15 738<br />
Total langfristiges Fremdkapital 98 306 104 647<br />
Total Fremdkapital 162 747 185 324<br />
Bilanzsumme 239 367 261 682<br />
56
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Anhang <strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
2011<br />
in TEUR<br />
Nettoumsatz 9 322 482 307 458<br />
Bestandesänderungen an unfertigen<br />
<strong>und</strong> fertigen Erzeugnissen –6 228 314<br />
Gesamtleistung 316 254 307 772<br />
Material- <strong>und</strong> Warenaufwand –72 566 –70 757<br />
Rohertrag 243 688 237 015<br />
Sonstige Erträge 10 4 516 4 277<br />
Mitarbeitereinkommen <strong>und</strong> soziale Aufwendungen 11 –125 139 –125 069<br />
Abschreibungen 12 –14 660 –13 424<br />
Andere betriebliche Aufwendungen 13 –97 802 –101 460<br />
Total Betriebsaufwand –237 601 –239 953<br />
Betriebsergebnis (EBIT) 10 603 1 339<br />
Finanzergebnis 14 –6 081 –4 693<br />
Ordentliches Ergebnis vor Steuern 4 522 –3 354<br />
Ausserordentliches Ergebnis 0 –3 600<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) 4 522 –6 954<br />
Ertragssteuern 15 –4 002 –1 415<br />
Konsolidiertes Jahresergebnis 520 –8 369<br />
Davon Anteil Gesellschafter 797 –8 338<br />
Davon Minderheitsanteil –277 –31<br />
57
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Geldflussrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
2011<br />
in TEUR<br />
Konsolidiertes Jahresergebnis 520 –8 369<br />
Abschreibungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen auf Anlagevermögen 15 813 13 424<br />
Veränderung Rückstellungen 1 627 2 622<br />
Gewinn/Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens 193 –32<br />
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 2 749 1 302<br />
Veränderung der Vorräte 12 938 –3 792<br />
Veränderung der übrigen Forderungen <strong>und</strong> aktiven Rechnungsabgrenzungen 1 613 –706<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen –4 347 –4 225<br />
Veränderung der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten <strong>und</strong> passiven Rechnungsabgrenzungen 6 –172<br />
Andere nicht liquiditätswirksame Positionen 1 974 1 266<br />
Nicht liquditätswirksame Währungs- <strong>und</strong> Kurseinflüsse 253 207<br />
Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften –125 –61<br />
Geldfluss aus Betriebstätigkeit 33 214 1 464<br />
Investitionen in Sachanlagen –6 187 –15 612<br />
Devestitionen von Sachanlagen 234 156<br />
Investitionen in Finanzanlagen –2 301 –980<br />
Devestitionen von Finanzanlagen 144 254<br />
Investitionen in immaterielle Anlagen –2 450 –3 286<br />
Devestitionen von immateriellen Anlagen 2 0<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit –10 558 –19 468<br />
Dividendenzahlungen an Minderheiten 0 –30<br />
Veränderung kurzfristige Finanzverbindlichkeiten –10 215 –165<br />
Veränderung langfristige Finanzverbindlichkeiten –9 975 22 769<br />
Verkauf/Kauf eigener Aktien 140 –56<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –20 050 22 518<br />
Total Geldfluss 2 606 4 514<br />
Flüssige Mittel zu Beginn der Berichtsperiode 1 9 940 5 412<br />
Total Geldfluss 2 606 4 514<br />
Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln 1 –56 14<br />
Flüssige Mittel am Ende der Berichtsperiode 1 12 490 9 940<br />
1<br />
Inklusive Wertpapiere<br />
58
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
per 31. Dezember<br />
Konsolidierter Eigenkapitalnachweis<br />
in TEUR<br />
Gesellschaftskapital<br />
1<br />
Kapitalreserven<br />
(Agio)<br />
Kumulierte<br />
Währungsdifferenzen<br />
Andere<br />
Gewinnreserven<br />
Total<br />
Gewinnreserven<br />
Total exkl.<br />
Minderheitsanteile<br />
Minderheitsanteile<br />
Total inkl.<br />
Minderheitsanteile<br />
Eigenkapital per 1. Januar 2011 11 400 0 0 69 687 69 687 81 087 3 298 84 385<br />
Umgliederung* 9 600 –9 600 –9 600 0 0<br />
Jahresergebnis –8 338 –8 338 –8 338 –31 –8 369<br />
Dividenden 0 0 –30 –30<br />
Wechselkurseinfluss/Sonstiges –107 450 2 343 343 29 372<br />
Eigenkapital per 31. Dezember 2011 11 400 9 600 –107 52 199 52 092 73 092 3 266 76 358<br />
Jahresergebnis 797 797 797 –277 520<br />
Wechselkurseinfluss/Sonstiges –378 81 2 –297 –297 39 –258<br />
Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 11 400 9 600 –485 53 077 52 592 73 592 3 028 76 620<br />
1<br />
Das Gesellschaftskapital unterteilt sich wie folgt:<br />
6 880 Namenaktien zu CHF 112,50<br />
3 984 Namenaktien zu CHF 125,00<br />
3 478 Namenaktien zu CHF 1 000,00<br />
19 000 Namenpartizipationsscheine zu CHF 500,00<br />
Das Gesellschaftskapital hat sich zum Vorjahr nicht verändert.<br />
2<br />
Hauptsächlich erfolgsneutrale Bewertungskorrektur aus <strong>Weleda</strong> S.A. Frankreich<br />
* Umgliederung Agio von EUR 9,6 Mio. aus anderen Gewinnreserven in Kapitalreserven aufgr<strong>und</strong> Kapitaleinlageprinzip.<br />
Diese Umgliederung wurde vom Verwaltungsrat im Rahmen der Abnahme der Jahresrechnung 2011 genehmigt.<br />
59
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Konsolidierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Rechnungslegung<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> Gruppe entspricht Gesetz <strong>und</strong> Statuten. Der Abschluss wurde nach den Vorschriften des<br />
geltenden schweizerischen Obligationenrechts erstellt. Einige Positionen der Bilanz sowie der Erfolgsrechnung wurden zusammengefasst,<br />
um dem Leser den Überblick zu erleichtern. Diese Positionen sind im Anhang im Einzelnen erläutert.<br />
Konsolidierungskreis<br />
Neben der Obergesellschaft <strong>Weleda</strong> AG Arlesheim mit den Zweigniederlassungen <strong>Weleda</strong> AG Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> <strong>Weleda</strong> AG Basel<br />
werden im Abschluss der <strong>Weleda</strong> Gruppe 18 Tochterunternehmen voll konsolidiert. Es handelt sich hierbei ausnahmslos um Verb<strong>und</strong>unternehmen,<br />
die unter der einheitlichen Leitung der <strong>Weleda</strong> AG Arlesheim stehen <strong>und</strong> bei denen die <strong>Weleda</strong> AG direkt oder indirekt mit<br />
50 Prozent oder mehr beteiligt ist. <strong>2012</strong> wurde die australische Gesellschaft <strong>Weleda</strong> Australia Pty, die bisher als Tochtergesellschaft<br />
der <strong>Weleda</strong> Neuseeland Ltd gehalten wurde, direkt einbezogen.<br />
Die <strong>Weleda</strong> (Australasia) Ltd, Neuseeland, wurde mit der Equity-Methode einbezogen. Eine Minderheitsbeteiligung in Peru <strong>und</strong><br />
eine in Japan wurden nicht konsolidiert. Diese sind in der Konzernbilanz unter den Finanzanlagen ausgewiesen.<br />
Konsolidierungsmethode<br />
Gr<strong>und</strong>lage des konsolidierten Abschlusses sind die nach den jeweiligen handelsrechtlichen Vorschriften zum 31.12.<strong>2012</strong> aufgestellten<br />
Jahresabschlüsse. Konsolidierungszeitraum ist das Kalenderjahr. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der angelsächsischen<br />
Purchase-Methode. Aktiva <strong>und</strong> Passiva sowie Aufwand <strong>und</strong> Ertrag werden bei den vollkonsolidierten Gesellschaften zu 100 Prozent<br />
erfasst. Minderheitsanteile am konsolidierten Eigenkapital sowie am Geschäftsergebnis werden separat ausgewiesen.<br />
Die Beteiligungsbuchwerte der Obergesellschaft wurden gegen die vorhandenen Eigenkapitalwerte der Untergesellschaften<br />
aufgerechnet. Gemäss der Vollkonsolidierungsmethode wurden Aktiva <strong>und</strong> Passiva sowie Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge auch jener<br />
Gruppengesellschaften, an denen Dritte beteiligt sind, in vollem Umfang in die Konzernrechnung einbezogen. Anteile Dritter am<br />
Eigenkapital sowie am Ergebnis konsolidierter Gesellschaften sind separat ausgewiesen.<br />
60
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Währungsumrechnung<br />
Jahresrechnungen von konsolidierten Gesellschaften in fremden Währungen werden wie folgt umgerechnet: Umlaufvermögen, Anlagevermögen<br />
<strong>und</strong> Fremdkapital zu Jahresendkursen (Stichtagskurs); Eigenkapital zu historischen Kursen. Die Erfolgsrechnung <strong>und</strong> die<br />
Geldflussrechnung werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Nachstehend aufgeführte Devisenumrechnungs kurse wurden<br />
angewendet:<br />
Jahresendkurse in Euro <strong>2012</strong><br />
Stichtagskurse<br />
<strong>2012</strong> Durchschnittskurse<br />
2011<br />
Stichtagskurse<br />
2011 Durchschnittskurse<br />
1 CHF (Schweizer Franken) 0,829 0,830 0,824 0,810<br />
1 USD (US-Dollar) 0,758 0,778 0,770 0,719<br />
1 GBP (Britisches Pf<strong>und</strong>) 1,233 1,233 1,197 1,152<br />
100 SEK (Schwedische Kronen) 11,659 11,490 11,237 11,070<br />
1 BRL (Brasilianischer Real) 0,370 0,399 0,413 0,430<br />
61
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Gruppeninterne Transaktionen, Salden <strong>und</strong> Zwischengewinne<br />
Alle gruppeninternen Transaktionen <strong>und</strong> Salden sowie alle in der Bilanz erfassten Zwischengewinne wurden eliminiert.<br />
Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Die Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind unter Berücksichtigung der landesspezifischen handelsrechtlichen Gegebenheiten<br />
aufgestellt worden. Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmässigen<br />
Abschreibungen, angesetzt. Sachanlagen wurden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen<br />
<strong>und</strong> Wertberichtigungen bilanziert.<br />
Geringwertige Anlagegegenstände wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Finanzanlagen wurden gr<strong>und</strong>sätzlich zu den<br />
Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen, angesetzt. Die Bewertung der Vorräte erfolgte zu Anschaffungsbzw.<br />
Herstellkosten unter Beachtung des Niederstwert-Prinzips. Forderungen <strong>und</strong> sonstige Ver mögensgegenstände sind zum Nennwert<br />
bilanziert. Das allgemeine Ausfallrisiko sowie das individuelle Kreditrisiko sind durch Pauschal- <strong>und</strong> Einzelwertberichtigungen<br />
berücksichtigt. Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Börsenkursen angesetzt. Die ausgewiesenen<br />
Rückstellungen für Pensionen <strong>und</strong> ähnliche Verpflichtungen sind nach ver sicherungsmathematischen Gr<strong>und</strong>sätzen unter<br />
Berücksichtigung der steuerlichen Vorschriften ermittelt <strong>und</strong> decken den steuerlichen Teilwert voll ab. Die restlichen Rückstellungen<br />
berücksichtigen alle erkennbaren Risiken für ungewisse Verpflichtungen. Die Verbindlichkeiten sind zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag<br />
angesetzt.<br />
62
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Erläuterungen zur Bilanz <strong>und</strong> zur Erfolgsrechnung<br />
1 Anlagevermögen<br />
in TEUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
Sachanlagen Finanzanlagen Total<br />
Anlagevermögen<br />
Stand 1. Januar 2011 6 799 97 788 3 004 107 591<br />
Wechselkurseinfluss 13 647 13 673<br />
Zugänge 3 286 15 612 1 041 19 939<br />
Abgänge –25 –910 –258 –1 193<br />
Umbuchung 8 –8 0 0<br />
Abschreibungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen –2 713 –10 711 0 –13 424<br />
Stand 31. Dezember 2011 7 368 102 418 3 800 113 586<br />
Wechselkurseinfluss –6 – 44 12 –38<br />
Zugänge 2 450 6 187 2 125 10 762<br />
Abgänge –548 –1 680 –144 –2 372<br />
Umbuchung 26 –26 0 0<br />
Abschreibungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen –2 040 –12 620 –1 153 –15 813<br />
Stand 31. Dezember <strong>2012</strong> 7 250 94 235 4 640 106 125<br />
Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Software. Der Zugang bei den Sachanlagen<br />
setzt sich vor allem aus den Investitionsprojekten sowie Ersatz- <strong>und</strong> Rationalisierungsinvestitionen an den Standorten in Deutschland,<br />
Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz zusammen.<br />
Der Hauptanteil der Sachanlagen liegt mit EUR 28 Mio. in der Zweigniederlassung Deutschland. In der Schweiz befinden sich<br />
EUR 26 Mio., <strong>und</strong> die <strong>Weleda</strong> Frankreich weist Sachanlagen im Wert von EUR 19 Mio. aus.<br />
Die Finanzanlagen beinhalten alle Minderheitsbeteiligungen sowie langfristige Forderungen an assoziierte Unternehmen <strong>und</strong> Dritte.<br />
63
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
2 Vorräte<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe 22 796 25 106<br />
Unfertige Erzeugnisse 8 234 8 102<br />
Fertige Erzeugnisse 16 289 23 466<br />
Handelsware 27 902 29 381<br />
Wertberichtigungen auf Vorräte –6 179 –4 213<br />
Total Vorräte 69 042 81 842<br />
3 Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Gegenüber Dritten 44 133 47 362<br />
Gegenüber assoziierten Unternehmen 532 106<br />
Total Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 44 665 47 468<br />
64
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
4 Sonstige kurzfristige Forderungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Gegenüber Dritten 3 389 4 590<br />
Gegenüber assoziierten Unternehmen 12 0<br />
Gegenüber Aktionären 0 120<br />
Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 557 693<br />
Total sonstige kurzfristige Forderungen 3 958 5 403<br />
Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Bestand an eigenen Aktien (in Stück 194 / Vorjahr 304) 380 490<br />
Bestand an eigenen Partizipationsscheinen (in Stück 179 / Vorjahr 197) 177 203<br />
Total eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 557 693<br />
5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Gegenüber Dritten 17 792 22 143<br />
Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 17 792 22 143<br />
6 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Gegenüber Dritten 7 449 7 548<br />
Gegenüber Aktionären 1 095 1 404<br />
Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 8 544 8 952<br />
65
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
7 Rückstellungen<br />
in TEUR<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Steuerrückstellungen<br />
Sonstige<br />
Rückstellungen 1<br />
Total<br />
Rückstellungen<br />
Stand 1. Januar 2011 13 426 2 933 15 563 31 922<br />
Bildung 2 982 1 130 9 778 13 890<br />
Verwendung –514 –1 839 –6 142 –8 495<br />
Auflösung –209 –311 –2 254 –2 774<br />
Wechselkurseinfluss 53 –2 161 212<br />
Stand 31. Dezember 2011 15 738 1 911 17 106 34 755<br />
Bildung 3 325 2 012 9 812 15 149<br />
Verwendung –373 –882 –9 451 –10 706<br />
Auflösung –4 0 –2 813 –2 817<br />
Wechselkurseinfluss 57 0 24 81<br />
Stand 31. Dezember <strong>2012</strong> 18 743 3 041 14 678 36 462<br />
Davon kurzfristige Rückstellungen 0 3 041 14 280 17 321<br />
Davon langfristige Rückstellungen 18 743 0 398 19 141<br />
1<br />
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten unter anderem nicht bezogene Ferien <strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en, Abfindungen <strong>und</strong> Währungsrückstellungen.<br />
66
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
8 Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 2011<br />
in TEUR<br />
Restlaufzeiten<br />
bis 5 Jahre<br />
Restlaufzeiten<br />
länger als 5 Jahre<br />
Total<br />
Bankdarlehen 29 962 11 529 41 491<br />
Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 31 833 8 724 40 557<br />
Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 4 083 1 912 5 995<br />
Total 65 878 22 165 88 043<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten <strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
Restlaufzeiten<br />
bis 5 Jahre<br />
Restlaufzeiten<br />
länger als 5 Jahre<br />
Total<br />
Bankdarlehen 32 049 4 936 36 985<br />
Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 29 472 7 200 36 672<br />
Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 2 803 2 039 4 842<br />
Total 64 324 14 175 78 499<br />
<strong>2012</strong> konnte die kurz- <strong>und</strong> langfristige Fremdverschuldung wesentlich abgebaut werden. Die Investitionen wurden mit eigenerwirtschafteten<br />
Mitteln finanziert. Die langfristigen Bankdarlehen in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden <strong>und</strong><br />
Grossbritannien wurden um ordentliche Tilgungen reduziert. Fällig gewordene Treuhanddarlehen (FGB) über EUR 1,2 Mio., der letzte<br />
Bonded Loan (Triodos NL) über EUR 1,8 Mio. sowie ein Darlehen der Vorsorgestiftung über EUR 2,3 Mio. konnten zurückbezahlt werden.<br />
Der GLS-<strong>Weleda</strong>-Fonds I wurde um EUR 1 Mio. reduziert <strong>und</strong> der Rest für 4 weitere Jahre verlängert.<br />
Der kurzfristige Anteil dieser Finanzverbindlichkeiten betrug per 31.12.<strong>2012</strong> EUR 6,4 Mio. (Vorjahr EUR 9,0 Mio.).<br />
67
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
9 Nettoumsatz<br />
Produktgruppen <strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
<strong>2012</strong><br />
%<br />
2011<br />
in TEUR<br />
2011<br />
%<br />
Naturkosmetik 226 878 70,4 214 544 69,8<br />
Arzneimittel 95 604 29,6 92 914 30,2<br />
Nettoumsatz 322 482 100 307 458 100<br />
Märkte <strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
<strong>2012</strong><br />
%<br />
2011<br />
in TEUR<br />
2011<br />
%<br />
Schweiz 30 593 9,5 29 616 9,6<br />
Deutschland 136 652 42,4 132 917 43,3<br />
Frankreich 56 330 17,5 54 549 17, 7<br />
Übriges Europa 65 514 20,3 60 834 19,8<br />
Nord-/Südamerika 24 311 7,5 21 300 6,9<br />
Übrige Märkte 9 082 2,8 8 242 2,7<br />
Nettoumsatz 322 482 100 307 458 100<br />
10 Sonstige Erträge<br />
<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
2011<br />
in TEUR<br />
Total sonstige Erträge 4 516 4 277<br />
In den sonstigen Erträgen sind unter anderem Erträge aus Auflösung von Rückstellungen, Mieterträge <strong>und</strong> Gewinne aus dem<br />
Verkauf von Sachanlagen enthalten.<br />
68
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
11 Mitarbeitereinkommen <strong>und</strong> soziale Aufwendungen<br />
<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
2011<br />
in TEUR<br />
Mitarbeitereinkommen 98 267 97 856<br />
Soziale Abgaben <strong>und</strong> Aufwendungen Altersvorsorge 26 872 27 213<br />
Total Aufwendungen 125 139 125 069<br />
12 Abschreibungen<br />
<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
2011<br />
in TEUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 2 040 2 713<br />
Sachanlagen 12 620 10 711<br />
Total Abschreibungen 14 660 13 424<br />
13 Andere betriebliche Aufwendungen<br />
<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
2011<br />
in TEUR<br />
Vertriebskosten 54 608 58 400<br />
Betriebskosten 18 747 17 878<br />
Verwaltungskosten 16 572 19 353<br />
Abgaben, Gebühren, Substanz- <strong>und</strong> Kapitalsteuer 2 458 2 406<br />
Neutraler Aufwand 5 417 3 423<br />
Total andere betriebliche Aufwendungen 97 802 101 460<br />
Andere betriebliche Aufwendungen enthalten unter anderem Aufwendungen für den Vertrieb, wie zum Beispiel Werbung <strong>und</strong> Marktkommunikation,<br />
Verkaufsunterlagen, Sachkosten des Aussendienstes sowie alle Versandkosten. Weiterhin sind die Unterhaltskosten<br />
für Gebäude, Instandhaltung der Maschinen, Rechts- <strong>und</strong> Beratungskosten, EDV-Kosten sowie die Kosten für Fremdforschung <strong>und</strong><br />
neutrale Aufwendungen enthalten.<br />
69
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
14 Finanzergebnis<br />
<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
2011<br />
in TEUR<br />
Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge 3 253 1 982<br />
Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen –7 148 –6 675<br />
Wertberichtigung / Rückstellung Finanzanlagen –2 186 0<br />
Total Finanzergebnis –6 081 –4 693<br />
Die Position Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen enthält Zinsen von TEUR 1522 für die GLS-Fonds in Deutschland, die niederländischen<br />
Obligationsanleihen <strong>und</strong> die schweizerischen Treuhanddarlehen.<br />
15 Ertragssteuern<br />
Die Ertragssteuern fallen hauptächlich in Deutschland, Brasilien, Österreich <strong>und</strong> den Niederlanden an.<br />
70
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Übrige Angaben gemäss Art. 663b ff. OR<br />
Haftungsverhältnisse <strong>und</strong> sonstige finanzielle Verpflichtungen 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Bürgschaften 10 062 10 170<br />
Langfristige Mietverträge<br />
Restlaufzeiten bis 5 Jahre 4 893 4 275<br />
Restlaufzeiten länger als 5 Jahre 1 626 903<br />
Total 6 519 5 178<br />
Leasing-Verbindlichkeiten<br />
Restlaufzeiten bis 5 Jahre 10 205 8 632<br />
Restlaufzeiten länger als 5 Jahre 14 157 11 525<br />
Total 24 362 20 157<br />
Bei der <strong>Weleda</strong> AG bestehen Leasing-Verbindlichkeiten für Computer-Hardware, Fahrzeuge <strong>und</strong> Herstellmaschinen sowie Gebäude.<br />
Der in <strong>2012</strong> fertig gestellte Neubau in Frankreich wurde durch Leasing finanziert (EUR 21 Mio.).<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
Vorsorgestiftung, <strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 2 096 4 645<br />
Brandversicherungswerte der Sachanlagen 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
<strong>Weleda</strong> Gruppe 275 793 256 891<br />
Zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändete oder abgetretene<br />
Aktiva sowie Aktiva unter Eigentumsvorbehalt<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TEUR<br />
31.12.2011<br />
in TEUR<br />
<strong>Weleda</strong> Gruppe 36 119 37 039<br />
71
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Übersicht über Konzern- <strong>und</strong> Beteiligungsgesellschaften<br />
Konsolidierte<br />
Gesellschaften<br />
Währung<br />
Sitz Funktion Konsolidierungsmethode<br />
Stammkapital<br />
in Tausend<br />
Kapitalanteil<br />
<strong>2012</strong><br />
Kapitalanteil<br />
2011<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
CH-Arlesheim / Basel<br />
D-Schwäbisch Gmünd<br />
Stammhaus: inkl. Produktion,<br />
Handel <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
voll CHF 4 750 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Benelux SE NL-Zoetermeer Produktion <strong>und</strong> Handel voll EUR 2 269 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. A-Wien Keine operative Funktion voll EUR 36 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. & Co. KG A-Wien Handel voll EUR 1 100 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Trademark AG CH-Arlesheim Dienstleistungen voll CHF 1 000 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Inc. USA-Irvington, N.Y. Handel voll USD 8 525 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l. I-Mailand Handel voll EUR 500 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Ltda. BRA-São Paulo Produktion <strong>und</strong> Handel voll BRL 27 140 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH D-Schwäbisch Gmünd Produktion voll EUR 25 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> East GmbH RUS-Moskau Handel voll RUB 10 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> S.A.U. E-Madrid Handel voll EUR 685 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd NZL-Havelock North Produktion <strong>und</strong> Handel voll NZD 169 100,0% 47,3%<br />
<strong>Weleda</strong> Australia Pty Ltd AUS-Avalon Handel voll AUD 0 100,0% –<br />
<strong>Weleda</strong> Ltda. CHL-Santiago de Chile Produktion <strong>und</strong> Handel voll CLP 491 321 99,7% 99,7%<br />
<strong>Weleda</strong> Holding AB S-Järna Holding voll SEK 12 300 99,4% 99,3%<br />
<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o. CZ-Prag Handel voll CZK 19 684 99,3% 99,3%<br />
<strong>Weleda</strong> S.A. ARG-Buenos Aires Produktion <strong>und</strong> Handel voll ARS 7 622 95,0% 95,0%<br />
<strong>Weleda</strong> UK Ltd GB-Ilkeston Produktion <strong>und</strong> Handel voll GBP 1 495 94,5% 94,0%<br />
<strong>Weleda</strong> S.A. F-Huningue Produktion <strong>und</strong> Handel voll EUR 3 400 82,7% 82,5%<br />
<strong>Weleda</strong> (Australasia) Ltd NZL-Havelock North Dienstleistung Equity NZD 1 139 99,5% 99,5%<br />
72
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung<br />
Das Management der <strong>Weleda</strong> Gruppe hat im Lauf des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> den Prozess zur Identifikation <strong>und</strong> Beurteilung der<br />
wesentlichen Unternehmensrisiken durchgeführt. Der Verwaltungsrat hat die Ergebnisse der Risikobeurteilung sowie die entsprechenden<br />
Massnahmen diskutiert <strong>und</strong> genehmigt.<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag <strong>und</strong> bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat am 19. April 2013 sind keine<br />
wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung <strong>2012</strong> beinträchtigen könnten.<br />
Die Zweigniederlassung Basel wurde per 16. Januar 2013 aufgelöst.<br />
73
Konsolidierte Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> Gruppe<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
an die Generalversammlung der <strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzernrechnung<br />
der <strong>Weleda</strong> AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung<br />
<strong>und</strong> Anhang, Seiten 56 bis 73, für das am 31. Dezember<br />
<strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />
Verantwortung des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung<br />
in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften <strong>und</strong> den<br />
im Anhang wiedergegebenen Konsolidierungs- <strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätzen<br />
verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die<br />
Ausgestaltung, Implementierung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung eines<br />
internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer<br />
Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben<br />
als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist<br />
der Verwaltungsrat für die Auswahl <strong>und</strong> die Anwendung sachgemässer<br />
Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener<br />
Schätzungen verantwortlich.<br />
Verantwortung der Revisionsstelle<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgr<strong>und</strong> unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />
über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz<br />
<strong>und</strong> den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach<br />
diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen <strong>und</strong> durchzuführen,<br />
dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung<br />
frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />
zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in<br />
der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze <strong>und</strong> sonstigen<br />
Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />
Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung<br />
der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrech-<br />
nung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung<br />
dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />
soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung<br />
von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen<br />
festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil<br />
über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben.<br />
Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit<br />
der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität<br />
der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung,<br />
dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende<br />
<strong>und</strong> angemessene Gr<strong>und</strong>lage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
Prüfungsurteil<br />
Nach unserer Beurteilung entspricht die Konzernrechnung für<br />
das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />
schweizerischen Gesetz sowie den im Anhang wiedergegebenen<br />
Konsolidierungs- <strong>und</strong> Bewertungsgr<strong>und</strong>sätzen.<br />
Berichterstattung aufgr<strong>und</strong> weiterer<br />
gesetzlicher Vorschriften<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />
Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) <strong>und</strong> die<br />
Unab hängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen <strong>und</strong> keine mit unserer Unabhängigkeit<br />
nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung<br />
mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR <strong>und</strong> dem Schweizer Prüfungsstandard<br />
890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben<br />
des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für<br />
die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />
Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu<br />
genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG, Basel, 19. April 2013<br />
Dr. Rodolfo Gerber, Revisionsexperte /Leitender Revisor<br />
Thomas Strebel, Revisionsexperte<br />
74
Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
bestehend aus Sitz Arlesheim, Zweigniederlassungen Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> Basel<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Bilanz der <strong>Weleda</strong> AG Seite 76<br />
Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> AG Seite 77<br />
Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> AG Seite 78<br />
Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> AG Seite 79<br />
Vorschlag zur Verwendung des Jahresergebnisses Seite 84<br />
Bericht der Revisionsstelle der <strong>Weleda</strong> AG Seite 85<br />
75
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Bilanz der <strong>Weleda</strong> AG<br />
Aktiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 7 084 6 862<br />
Sachanlagen 64 929 71 828<br />
Finanzanlagen 1 60 473 59 405<br />
Total Anlagevermögen 132 486 138 095<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte 54 581 67 813<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 2 36 773 38 754<br />
Sonstige kurzfristige Forderungen 3 10 695 11 490<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 1 400 1 917<br />
Wertpapiere 152 137<br />
Flüssige Mittel 9 569 7 027<br />
Total Umlaufvermögen 113 170 127 138<br />
Bilanzsumme 245 656 265 233<br />
Passiva Anhang 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Eigenkapital<br />
Aktienkapital 4 750 4 750<br />
Partizipationskapital 9 500 9 500<br />
Agio aus Kapitaleinlage 12 000 12 000<br />
Reserven/Rücklagen 82 515 82 488<br />
Bilanzverlust –18 508 –21 661<br />
Total Eigenkapital 90 257 87 077<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 4 16 199 18 701<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 13 243 25 538<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 5 4 123 4 503<br />
Kurzfristige Rückstellungen 17 151 19 618<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 2 071 1 270<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 52 787 69 630<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 6 77 677 83 516<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7 7 519 9 780<br />
Langfristige Rückstellungen 17 416 15 230<br />
Total langfristiges Fremdkapital 102 612 108 526<br />
Total Fremdkapital 155 399 178 156<br />
Bilanzsumme 245 656 265 233<br />
76
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Erfolgsrechnung der <strong>Weleda</strong> AG<br />
Anhang <strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
2011<br />
in TCHF<br />
Nettoumsatz 257 677 247 876<br />
Bestandesveränderung an unfertigen<br />
<strong>und</strong> fertigen Erzeugnissen –5 862 –214<br />
Gesamtleistung 251 815 247 662<br />
Material- <strong>und</strong> Warenaufwand –87 639 –85 514<br />
Rohertrag 164 176 162 148<br />
Sonstige Erträge 12 452 11 379<br />
Mitarbeitereinkommen <strong>und</strong> soziale Aufwendungen –91 727 –95 147<br />
Abschreibungen –12 114 –11 195<br />
Andere betriebliche Aufwendungen –63 336 –71 081<br />
Total Betriebsaufwand –167 177 –177 423<br />
Betriebsergebnis (EBIT) 9 451 –3 896<br />
Finanzergebnis 8 –2 616 –3 581<br />
Ordentliches Ergebnis vor Steuern 6 835 –7 477<br />
Ausserordentliches Ergebnis 0 –2 500<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) 6 835 –9 977<br />
Ertragssteuern –3 682 –1 211<br />
Jahresgewinn/-verlust 3 153 –11 188<br />
Verlustvortrag –21 661 –10 473<br />
Bilanzverlust –18 508 –21 661<br />
77
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Eigenkapitalnachweis der <strong>Weleda</strong> AG<br />
per 31. Dezember<br />
Eigenkapitalnachweis<br />
in TCHF<br />
Gesellschaftskapital<br />
1<br />
Reserve<br />
für eigene<br />
Aktien<br />
Übrige<br />
gesetzliche<br />
Reserven<br />
Andere<br />
Reserven/<br />
Rücklagen<br />
Agio aus<br />
Kapitaleinlage<br />
Bilanzverlust<br />
Total<br />
Eigen kapital<br />
Eigenkapital per 1. Januar 2011 14 250 0 772 15 400 78 338 –10 474 98 286<br />
Umgliederung* 12 000 –12 000 0<br />
Jahresergebnis –11 188 –11 188<br />
Wechselkurseinfluss –20 –20<br />
Kauf eigener Aktien 69 –69 0<br />
Eigenkapital per 31. Dezember 2011 14 250 12 000 841 3 400 78 249 –21 662 87 078<br />
Jahresergebnis 3 153 3 153<br />
Wechselkurseinfluss 25 1 26<br />
Verkauf eigener Aktien –168 168 0<br />
Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 14 250 12 000 673 3 400 78 442 –18 508 90 257<br />
1<br />
Das Gesellschaftskapital unterteilt sich wie folgt:<br />
6 880 Namenaktien zu CHF 112,50<br />
3 984 Namenaktien zu CHF 125,00<br />
3 478 Namenaktien zu CHF 1 000,00<br />
19 000 Namenpartizipationsscheine zu CHF 500,00<br />
Das Gesellschaftskapital hat sich zum Vorjahr nicht verändert.<br />
* Umgliederung Agio von CHF 12 Mio. aus den übrigen gesetzlichen Reserven in Agio aus Kapitaleinlage aufgr<strong>und</strong> des Kapitaleinlageprinzips.<br />
Diese Umgliederung wurde vom Verwaltungsrat im Rahmen der Abnahme der Jahresrechnung 2011 genehmigt.<br />
78
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Weleda</strong> AG<br />
1 Finanzanlagen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Anteile an verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 45 838 45 245<br />
Minderheitsbeteiligungen 130 110<br />
Ausleihungen an verb<strong>und</strong>ene Unternehmen 13 086 13 712<br />
Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 1 112 0<br />
Sonstige Finanzanlagen 307 338<br />
Total Finanzanlagen 60 473 59 405<br />
2 Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Gegenüber Dritten 26 317 29 480<br />
Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 9 826 9 162<br />
Gegenüber assoziierten Unternehmen 630 112<br />
Total Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 36 773 38 754<br />
3 Sonstige kurzfristige Forderungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Gegenüber Dritten 1 051 2 492<br />
Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 8 957 8 012<br />
Gegenüber assoziierten Unternehmen 14 0<br />
Gegenüber Aktionären 0 145<br />
Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 673 841<br />
Total sonstige kurzfristige Forderungen 10 695 11 490<br />
79
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Gegenüber Dritten 11 709 16 725<br />
Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 4 490 1 976<br />
Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 16 199 18 701<br />
5 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Gegenüber Dritten 1 367 1 575<br />
Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 2 284 2 399<br />
Gegenüber Aktionären 472 529<br />
Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 4 123 4 503<br />
6 Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 2011<br />
in TCHF<br />
Restlaufzeiten<br />
bis 5 Jahre<br />
Restlaufzeiten<br />
länger als 5 Jahre<br />
Total<br />
Bankdarlehen 17 445 11 784 29 229<br />
Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 36 426 10 590 47 016<br />
Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 4 950 2 321 7 271<br />
Total 58 821 24 695 83 516<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten <strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
Restlaufzeiten<br />
bis 5 Jahre<br />
Restlaufzeiten<br />
länger als 5 Jahre<br />
Total<br />
Bankdarlehen 23 844 4 000 27 844<br />
Fonds, Obligationenanleihen <strong>und</strong> Treuhanddarlehen 35 566 8 689 44 255<br />
Sonstige langfristige Finanz verbindlichkeiten 3 257 2 321 5 578<br />
Total 62 667 15 010 77 677<br />
Der kurzfristige Anteil dieser Finanzverbindlichkeiten betrug per 31.12.<strong>2012</strong> CHF 4,7 Mio. (Vorjahr CHF 4,4 Mio.).<br />
80
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
7 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Gegenüber verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 7 519 9 780<br />
Total sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7 519 9 780<br />
8 Finanzergebnis<br />
<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
2011<br />
in TCHF<br />
Beteiligungserträge von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 2 502 318<br />
Lizenzerträge von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 1 137 1 099<br />
Zinserträge aus Ausleihungen von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 641 777<br />
Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge von Dritten 2 800 1 303<br />
Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen von verb<strong>und</strong>enen Unternehmen –643 –680<br />
Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen von Dritten –6 479 –6 398<br />
Wertberichtigung/Rückstellung Finanzanlagen –2 574 0<br />
Total Finanzergebnis –2 616 –3 581<br />
81
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Angaben gemäss Art. 663b ff. OR<br />
Zur Sicherung eigener Verpflich tungen verpfändete oder ab getretene<br />
Aktiva sowie Aktiva unter Eigentumsvorbehalt<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 29 224 32 567<br />
Haftungsverhältnisse <strong>und</strong> sonstige<br />
finanzielle Verpflichtungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Bürgschaften 10 819 10 855<br />
Langfristige Mietverträge 1 768 1 793<br />
Leasing-Verbindlichkeiten 2 997 1 985<br />
Bei der <strong>Weleda</strong> AG bestehen Leasing-Verbindlichkeiten für Computer-Hardware, Fahrzeuge <strong>und</strong> Herstellmaschinen.<br />
Brandversicherungswerte der Sachanlagen 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Schwäbisch Gmünd 117 600 118 292<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 55 647 54 301<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Vorsorgestiftung 2 529 5 638<br />
Eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 31.12.<strong>2012</strong><br />
in TCHF<br />
31.12.2011<br />
in TCHF<br />
Bestand an eigenen Aktien (in Stück 194/Vorjahr 304) 459 595<br />
Bestand an eigenen Partizipationsscheinen (in Stück 179/Vorjahr 197) 214 246<br />
Total eigene Aktien <strong>und</strong> Partizipationsscheine 673 841<br />
82
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Beteiligungen<br />
Sitz Funktion Währung Stammkapital<br />
in Tausend<br />
Kapitalanteil<br />
<strong>2012</strong><br />
Kapitalanteil<br />
2011<br />
<strong>Weleda</strong> Benelux SE NL-Zoetermeer Produktion <strong>und</strong> Handel EUR 2 269 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. A-Wien Keine operative Funktion EUR 36 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. & Co. KG A-Wien Handel EUR 1 100 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Trademark AG CH-Arlesheim Dienstleistungen CHF 1 000 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Inc. USA-Irvington, N.Y. Handel USD 8 525 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l. I-Mailand Handel EUR 500 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Ltda. BRA-São Paulo Produktion <strong>und</strong> Handel BRL 27 140 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH D-Schwäbisch Gmünd Produktion EUR 25 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> East GmbH RUS-Moskau Handel RUB 10 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> S.A.U. E-Madrid Handel EUR 685 100,0% 100,0%<br />
<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd NZL-Havelock North Produktion <strong>und</strong> Handel NZD 169 100,0% 47,3%<br />
<strong>Weleda</strong> Australia Pty Ltd AUS-Avalon Handel AUD 0 100,0% –<br />
<strong>Weleda</strong> Ltda. CHL-Santiago de Chile Produktion <strong>und</strong> Handel CLP 491 321 99,7% 99,7%<br />
<strong>Weleda</strong> Holding AB S-Järna Holding SEK 12 300 99,4% 99,3%<br />
<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o. CZ-Prag Handel CZK 19 684 99,3% 99,3%<br />
<strong>Weleda</strong> S.A. ARG-Buenos Aires Produktion <strong>und</strong> Handel ARS 7 622 95,0% 95,0%<br />
<strong>Weleda</strong> UK Ltd GB-Ilkeston Produktion <strong>und</strong> Handel GBP 1 495 94,5% 94,0%<br />
<strong>Weleda</strong> S.A. F-Huningue Produktion <strong>und</strong> Handel EUR 3 400 82,7% 82,5%<br />
<strong>Weleda</strong> (Australasia) Ltd NZL-Havelock North Dienstleistung NZD 1 139 99,5% 99,5%<br />
Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung<br />
Das Management der <strong>Weleda</strong> AG hat im Lauf des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> den Prozess zur Identifikation <strong>und</strong> Beurteilung der wesentlichen<br />
Unternehmensrisiken durchgeführt. Der Verwaltungsrat hat die Ergebnisse der Risikobeurteilung sowie die entsprechenden<br />
Massnahmen diskutiert <strong>und</strong> genehmigt.<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag <strong>und</strong> bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat am 19. April 2013 sind keine<br />
wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung <strong>2012</strong> beinträchtigen könnten.<br />
Die Zweigniederlassung Basel wurde per 16. Januar 2013 aufgelöst.<br />
83
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Vorschlag zur Verwendung des Jahresergebnisses<br />
Antrag des Verwaltungsrats zur Verwendung des Jahresergebnisses<br />
in CHF<br />
Jahresgewinn <strong>2012</strong> 3 153 477,42<br />
abzüglich Verlustvortrag vom Vorjahr –21 661 204,16<br />
Total zur Verfügung der Generalversammlung –18 507 726,74<br />
Wie folgt zu verwenden:<br />
Zuweisung in die Reserven <strong>und</strong> Rücklagen 0,00<br />
Ausschüttung von 0% Dividende auf das Aktienkapital von CHF 4 750 000,00 0,00<br />
Ausschüttung von 0% Dividende auf das Partizipationskapital von CHF 9 500 000,00 0,00<br />
Verlustvortrag auf neue Rechnung –18 507 726,74<br />
Dividende CHF<br />
pro Aktie<br />
CHF<br />
pro Aktie<br />
CHF<br />
pro Aktie<br />
CHF<br />
pro PS 1<br />
Aktie bzw. PS 1 à nominal 112,50 125,00 1 000,00 500,00<br />
Jahresdividende 0% 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
abzgl. 35% eidg. Verrechnungssteuer 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Nettoauszahlung pro Aktie bzw. PS 1 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
1 PS = Partizipationsschein<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim, 19. April 2013<br />
Für den Verwaltungsrat<br />
Paul Mackay, Präsident<br />
Dr. Jürg Galliker, Vizepräsident<br />
84
Jahresrechnung <strong>Weleda</strong> AG<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
an die Generalversammlung der <strong>Weleda</strong> AG<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der<br />
<strong>Weleda</strong> AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung <strong>und</strong> Anhang,<br />
Seiten 76 bis 83, für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr geprüft.<br />
Verantwortung des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in<br />
Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften <strong>und</strong> den Statuten<br />
verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung,<br />
Implementierung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung eines internen<br />
Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung,<br />
die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von<br />
Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat<br />
für die Auswahl <strong>und</strong> die Anwendung sachge mässer Rechnungslegungsmethoden<br />
sowie die Vornahme angemessener<br />
Schätzungen verantwortlich.<br />
Verantwortung der Revisionsstelle<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgr<strong>und</strong> unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />
über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz<br />
<strong>und</strong> den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen<br />
Standards haben wir die Prüfung so zu planen <strong>und</strong> durchzuführen,<br />
dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung<br />
frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />
zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in<br />
der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze <strong>und</strong> sonstigen Angaben.<br />
Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />
Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung<br />
der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung<br />
als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung<br />
dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />
soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung<br />
ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen<br />
festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über<br />
die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die<br />
Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der<br />
angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der<br />
vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung,<br />
dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende<br />
<strong>und</strong> angemessene Gr<strong>und</strong>lage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
Prüfungsurteil<br />
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das<br />
am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />
schweizerischen Gesetz <strong>und</strong> den Statuten.<br />
Berichterstattung aufgr<strong>und</strong> weiterer<br />
gesetzlicher Vorschriften<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />
Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) <strong>und</strong> die Unabhängigkeit<br />
(Art. 728 OR) erfüllen <strong>und</strong> keine mit unserer Unabhängigkeit<br />
nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR <strong>und</strong><br />
dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein<br />
gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes<br />
internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung<br />
existiert.<br />
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung<br />
des Bilanzverlustes dem schweizerischen Gesetz <strong>und</strong><br />
den Statuten entspricht <strong>und</strong> empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung<br />
zu genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG, Basel, 19. April 2013<br />
Dr. Rodolfo Gerber, Revisionsexperte /Leitender Revisor<br />
Thomas Strebel, Revisionsexperte<br />
85
Marktleistung Inland<br />
Informationen zu den Gesellschaften<br />
Marktleistung Inland<br />
pro Gesellschaft<br />
Struktur der Marktleistung Inland<br />
pro Gesellschaft<br />
Mitarbeitende (FTE)<br />
Währung <strong>2012</strong> Steigerung zu<br />
Vorjahr in<br />
Landeswährung<br />
Arzneimittel Naturkosmetik <strong>2012</strong> 2011<br />
Schweiz TCHF 36 878 +0,9% 45% 55% 292 321<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Arlesheim 1 TEUR 30 597<br />
Deutschland TEUR 135 143 +3,0% 27% 73% 733 777<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Zweigniederlassung, Schwäbisch Gmünd<br />
Frankreich TEUR 56 298 +3,2% 40% 60% 335 354<br />
<strong>Weleda</strong> S.A., Huningue<br />
Niederlande TEUR 11 800 –6,9% 20% 80% 75 92<br />
<strong>Weleda</strong> Benelux SE, Zoetermeer<br />
Grossbritannien TGBP 5 347 +5,5% 32% 68% 58 71<br />
<strong>Weleda</strong> UK Ltd, Ilkeston TEUR 6 593<br />
Italien TEUR 11 166 –5,9% 43% 57% 35 36<br />
<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l., Mailand<br />
Österreich TEUR 10 863 +19,1% 18% 82% 22 32<br />
<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien<br />
Schweden TSEK 41 558 +13,5% 16% 84% 23 26<br />
<strong>Weleda</strong> Holding AB, Järna TEUR 4 775<br />
Spanien TEUR 5 703 +8,9% 7% 93% 42 38<br />
<strong>Weleda</strong> S.A.U., Madrid<br />
Tschechien TCZK 30 217 +2,3% 2% 98% 13 11<br />
<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o., Prag TEUR 1 202<br />
Russland TRUB 71 644 3% 97% 12 0<br />
<strong>Weleda</strong> East GmbH, Moskau TEUR 1 795<br />
USA (North America) TUSD 14 898 +9,7% 9% 91% 33 37<br />
<strong>Weleda</strong> Inc., Irvington NY TEUR 11 593<br />
Argentinien TARS 12 147 +15,0% 51% 49% 44 50<br />
<strong>Weleda</strong> S.A. Argentina, Buenos Aires TEUR 2 081<br />
Brasilien TBRL 16 717 +14,2% 64% 36% 89 88<br />
<strong>Weleda</strong> do Brasil Ltda., São Paulo TEUR 6 676<br />
Chile TCLP 1 380 721 +16,4% 39% 61% 36 35<br />
<strong>Weleda</strong> Ltda., Santiago de Chile TEUR 2 188<br />
Neuseeland TNZD 3 274 +1,3% 59% 41% 26 35<br />
<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd, Havelock North TEUR 2 063<br />
Australien TAUD 1 865 15% 85% 7 0<br />
<strong>Weleda</strong> Australia PTY Ltd., Avalon TEUR 1 503<br />
<strong>Weleda</strong> Naturals TEUR 645 –9,2% 38 38<br />
<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH, Schwäbisch Gmünd<br />
1<br />
Betrieb Arlesheim <strong>und</strong> Gruppenfunktionen Basel<br />
86
Adressen<br />
<strong>Weleda</strong> weltweit<br />
Schweiz<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />
Tel. +41 61 705 21 21, www.weleda.ch, www.weleda.com<br />
<strong>Weleda</strong> Trademark<br />
Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />
Tel. +41 61 705 20 50<br />
Deutschland<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
Möhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />
Tel. +49 7171 91 90, www.weleda.de<br />
<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH<br />
Am Pflanzengarten 1, 73527 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />
Tel. +49 7171 87 48 80, www.weleda-naturals.de<br />
Frankreich<br />
<strong>Weleda</strong> S.A.<br />
9, rue Eugène Jung, 68331 Huningue Cedex, France<br />
Tel. +33 38 969 68 00, www.weleda.fr<br />
Argentinien<br />
<strong>Weleda</strong> S.A.<br />
Ramallo 2566, C1429DUR Buenos Aires, Argentina<br />
Tel. +54 11 4704 4700, www.weleda.com.ar<br />
Australien<br />
<strong>Weleda</strong> Australia PTY Ltd<br />
14/13 Avalon Parade, Avalon NSW 2107, Australia<br />
Tel. +61 29 918 09 11, www.weleda.com.au<br />
Benelux<br />
<strong>Weleda</strong> Benelux SE<br />
Platinastraat 161, Postbus 733, 2718 SR Zoetermeer, Nederland<br />
Tel. +31 79 363 13 13, www.weleda.nl <strong>und</strong> www.weleda.be<br />
Brasilien<br />
<strong>Weleda</strong> do Brasil Laboratório e Farmácia Ltda.<br />
Rua Brigadeiro Henrique Fontenelle 33,<br />
CEP 0512500 Parque São Domingos, São Paulo, Brasil<br />
Tel. +55 11 3641 4122, www.weleda.com.br<br />
Chile<br />
<strong>Weleda</strong> Chile Ltda.<br />
Evaristo Lillo 78, Of. 401,<br />
Las Condes, Santiago de Chile, Chile<br />
Tel. +56 02 240 2700, www.weleda.cl<br />
Grossbritannien<br />
<strong>Weleda</strong> UK Ltd<br />
Heanor Read, Ilkeston, Derbyshire, DE7 8DR, United Kingdom<br />
Tel. +44 11 5944 8222, www.weleda.co.uk<br />
Italien<br />
<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l.<br />
Via del Ticino 6, 20153 Milano, Italia<br />
Tel. +39 02 487 70 51, www.weleda.it<br />
Japan<br />
<strong>Weleda</strong> Japan Co., Ltd<br />
Naka-Ku 1-2-23 Nishiki, 460-0003 Nagoya, Japan<br />
Tel. +81 52232 1165, www.weleda.jp<br />
Neuseeland<br />
<strong>Weleda</strong> (NZ) Ltd<br />
302 Te Mata Road, P.O. Box 8132, Havelock North 4157, New Zealand<br />
Tel. +64 6 872 87 00, www.weleda.co.nz<br />
Österreich<br />
<strong>Weleda</strong> Ges.m.b.H & Co. KG<br />
Hosnedlgasse 27 A, 1220 Wien, Österreich<br />
Tel. +43 1256 60 60, www.weleda.at<br />
Peru<br />
<strong>Weleda</strong> del Perú S.A.<br />
Francisco de Zela 2672, Lima 14, Perú<br />
Tel. +51 1 222 27 61, www.weleda.com.pe<br />
Russland<br />
<strong>Weleda</strong> East LLC<br />
Rusakovskay 13, BC «Borodino Plaza»<br />
107140 Moscow Russia<br />
Tel. +7 495 604 15 06, www.weleda-ru.ru<br />
Schweden<br />
<strong>Weleda</strong> AB<br />
Skillebyholm 4, 153 91 Järna, Sverige<br />
Tel. +46 85 229 61 00, www.weleda.se<br />
Slowakei<br />
<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o. (Filiale <strong>Weleda</strong> Tschechien)<br />
Dúbravská cesta č 9, 84104 Bratislava, Slovenská Republika<br />
Tel. +421 25 443 39 07, www.weleda.sk<br />
Spanien<br />
<strong>Weleda</strong> S.A.U.<br />
Calle Manuel Tovar 3, 28034 Madrid, España<br />
Tel. +34 91 358 03 58, www.weleda.es<br />
Tschechien<br />
<strong>Weleda</strong> spol. s.r.o.<br />
Lidickà 336/28, 150 00 Praha 5, Česká Republika<br />
Tel. +420 25 731 58 88, www.weleda.cz<br />
USA<br />
<strong>Weleda</strong> North America (<strong>Weleda</strong>, Inc.)<br />
1 Bridge Street, Suite 42, Irvington, NY 10533, USA<br />
Tel. +1 800 241 1030, www.usa.weleda.com<br />
87
Zertifizierungen<br />
Zertifizierungen der <strong>Weleda</strong> Länder<br />
Schweiz<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />
Tel. +41 61 705 21 21, www.weleda.ch<br />
Zertifiziert nach ISO 14001 <strong>und</strong> EMAS<br />
Geprüftes Umweltmanagement<br />
Deutschland<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
Möhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />
Tel. +49 7171 91 90, www.weleda.de<br />
Zertifiziert nach ISO 14001 <strong>und</strong> EMAS<br />
Geprüftes Umweltmanagement,<br />
D-135-00032<br />
<strong>Weleda</strong> Naturals GmbH<br />
Am Pflanzengarten 1, 73527 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />
Tel. +49 7171 87 48 80, www.weleda-naturals.de<br />
Zertifiziert nach ISO 14001 <strong>und</strong> EMAS<br />
Geprüftes Umweltmanagement,<br />
D-135-00033<br />
Frankreich<br />
<strong>Weleda</strong> S.A.<br />
9, rue Eugène Jung, 68331 Huningue Cedex, France<br />
Tel. +33 38 969 68 00, www.weleda.fr<br />
Zertifiziert nach ISO 14001<br />
Schweden<br />
<strong>Weleda</strong> AB<br />
Skillebyholm 4, 153 91 Järna, Sverige<br />
Tel. +46 85 229 61 00, www.weleda.se<br />
Zertifiziert nach ISO 14001<br />
Italien<br />
<strong>Weleda</strong> Italia S.r.l.<br />
Via del Ticino 6, 20153 Milano, Italia<br />
Tel. +39 02 487 70 51, www.weleda.it<br />
Zertifiziert nach SA8000<br />
(Social Accountability Standard)<br />
88
Global Reporting Initiative<br />
GRI-Indikatoren-Index<br />
<strong>Weleda</strong> orientiert sich in ihrer Berichterstattung zur unter nehmerischen Verantwortung an den international anerkannten Leit linien (aktuelle<br />
Version G3 der Global Reporting Ini tiative GRI). Die GRI wurde im Jahr 1997 von der Coalition of Environmentally Responsible Economies<br />
(Ceres) <strong>und</strong> dem UN-Umweltprogramm (UNEP) initiiert; ausführliche Infor ma tionen gibt es im Internet unter www.globalreporting.org.<br />
Index Standardangaben Seite<br />
2.1 Name der Organisation Titel<br />
2.2 Wichtigste Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen 10 –17<br />
2.3 Organisationsstruktur einschliesslich der Hauptabteilungen, der verschiedenen<br />
Betriebsstätten, Tochterunternehmen <strong>und</strong> Joint Ventures<br />
6–8, 72, 83, 86<br />
2.4 Hauptsitz der Organisation 86, 90<br />
2.5 Länder, in denen die Organisation tätig ist 24–31, 72, 83, 86<br />
2.6 Eigentümerstruktur <strong>und</strong> Rechtsform 8<br />
2.8 Grösse der Organisation (Anzahl der Arbeitnehmer, Nettoumsatz, Gesamtkapitalisierung) 3, 56–57, 59, 86<br />
2.9 Veränderungen der Struktur 6–8<br />
2.10 Im Berichtszeitraum erhaltene Preise 26–31<br />
3.1–3.4 Berichtsprofil: Zeitraum, Veröffentlichung des letzten Berichts, Berichtszyklus,<br />
Ansprechpartner für Fragen zum Bericht<br />
Titel, 90<br />
3.12 GRI Index 89<br />
4.1 Corporate Governance 9<br />
4.8 Leitbilder, Verhaltenskodex <strong>und</strong> Prinzipien (intern) 9, 32–35<br />
4.12 Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen (extern) 36–41<br />
Ökonomische Leistungsindikatoren<br />
EC1 Unmittelbar erzeugter <strong>und</strong> ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert 3, 54<br />
EC8<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Auswirkungen von Investitionen in die Infrastruktur <strong>und</strong> Dienstleistungen, die<br />
vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen, etwa durch Sachleistungen <strong>und</strong> Pro-bono-Arbeit<br />
36–39<br />
Ökologische Leistungsindikatoren<br />
EN1–EN2 Eingesetzte Materialien <strong>und</strong> Recycling 42<br />
EN3 Direkter Energieverbrauch 44–45<br />
EN4 Indirekter Energieverbrauch 44–45<br />
EN8 Gesamtwasserentnahme 43<br />
EN10 Rückgewinnung von Wasser 43<br />
EN11–EN12<br />
EN14<br />
Gr<strong>und</strong>stücke in oder an der Grenze zu Schutzgebieten <strong>und</strong> Gebieten mit hohem Biodiversitätswert<br />
<strong>und</strong> Auswirkungen auf die Biodiversität<br />
Strategien, laufende Massnahmen <strong>und</strong> Zukunftspläne für das Management der Auswirkungen<br />
auf die Biodiversität<br />
40–41<br />
40–41<br />
EN16 Treibhausgasemissionen 45<br />
EN22 Abfall nach Art <strong>und</strong> Entsorgungsmethode 47<br />
EN26 Minimierung der Umweltauswirkungen von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen 40–47<br />
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren<br />
LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart, Arbeitsvertrag <strong>und</strong> Region 37<br />
LA13 Mitarbeiter nach Geschlecht, Altersgruppe <strong>und</strong> anderen Indikatoren für Vielfalt 37<br />
HR2 Einhaltung der Menschrechte bei den Zulieferern 36, 39<br />
HR6–7 Massnahmen zur Abschaffung von Kinderarbeit <strong>und</strong> Zwangsarbeit 36, 39<br />
PR1 Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit der Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen 14–23<br />
89
Impressum<br />
Der Geschäfts- <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2012</strong> der <strong>Weleda</strong> Gruppe <strong>und</strong> der <strong>Weleda</strong> AG liegt in deutscher, englischer <strong>und</strong> französischer<br />
Sprache vor. Als verbindlich gilt die deutsche Version. <strong>Weleda</strong> verzichtet auf eine durchgehend geschlechterneutrale Schreibweise zugunsten<br />
leichterer Lesart.<br />
Datum der Veröffentlichung<br />
10. Mai 2013<br />
Gestaltung<br />
FURORE Visuelle Kommunikation GmbH, Basel, Schweiz<br />
Herausgeber<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz<br />
www.weleda.com<br />
Redaktionsteam<br />
Susi Lotz (Projektkoordination), Frédéric Anklin, Katja Bahrdt, Liliane Fasler,<br />
Birgit Frank, Theo Stepp, Seta Thakur (redaktionelle Verantwortung)<br />
Mitarbeit<br />
Holger Biller, Michael Brenner, Markus Helms, Tobias Jakob, Gilles Lematte,<br />
Marcel Locher, Trixie Rauchfuss, Bas Schneiders, Sonja Thiele<br />
Druck<br />
Saarländische Druckerei &Verlag GmbH, Saarwellingen, Deutschland<br />
Papier<br />
EnviroTop, 100 % Recyclingpapier, FSC®-zertifiziert, Der Blaue Engel RAL-UZ 14,<br />
EU Ecolabel, CO 2-neutral produziert<br />
Art.-Nr. 00085500 (CH), Art.-Nr. 50014900 (D)<br />
Fotos<br />
Africa Pics, Banco des Bosques, David Broglin, Carmelo Burgaretta, Irmin Eitel,<br />
Maria Claudia Ferreira Freitas Grangeiro, Gaudenz Huggel, Jung von Matt, Alberto<br />
Leonardis, Glenn Macaspac, Ulrike Meyer, Connie Montalvo, Michael Peuckert,<br />
Trixie Rauchfuss, Carrie Ruehlman, Veronika Schulz, Yasuyuki Suzuki, VISCOM<br />
Fotostudio Schwäbisch Gmünd, <strong>Weleda</strong> Bildarchiv, <strong>Weleda</strong> Nordamerika,<br />
Wellbeing Company, Stuart Wood, Armin Zogbaum<br />
Die Geschäfts- <strong>und</strong> Nachhaltigkeits-Berichterstattung der <strong>Weleda</strong> AG<br />
erfolgt jährlich. Zuletzt erschien der Geschäfts- <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />
2011 der <strong>Weleda</strong> AG <strong>und</strong> der <strong>Weleda</strong> Gruppe.<br />
Ansprechpartnerin für Fragen zum Bericht:<br />
Seta Thakur, Head Corporate Communications & Sustainability<br />
Tel. direkt: +41 61 705 23 46; E-Mail: sthakur@weleda.ch<br />
90
www.weleda.com