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Corporate Responsibility Report 2012 - Mammut

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<strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> <strong>Report</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Mammut</strong> Sports Group AG<br />

MODUL 1: FAIRE ARBEITSBEDINGUNGEN


Faire Arbeitsbedingungen<br />

98 % 44 22<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 2<br />

Im Zentrum unserer sozialen Verantwortung stehen<br />

für uns die Themen Fairness sowie Gesundheitsschutz<br />

und Sicherheit am Arbeitsplatz.<br />

In Zahlen<br />

Ampel auf „grün“: 1992 integrierte <strong>Mammut</strong><br />

den Modellkodex der Clean Clothes Campaign.<br />

Seit 2008 sind wir Mitglied der Fair<br />

Wear Foundation, die unser Managementsystem<br />

wie auch unsere Fabriken auditiert.<br />

<strong>2012</strong> erreichten wir mit 98 % einen ausgezeichneten<br />

Monitoring-Deckungsgrad<br />

unserer Lieferanten für genähte Produkte.<br />

Prozent mit dem Monitoring<br />

abgedeckt (gemessen<br />

am Umsatz mit<br />

textilen Produkten)<br />

Konfektionsstätten für<br />

die Herstellung von<br />

jährlich gut 3,5 Millionen<br />

Produkten<br />

Produktionsländer<br />

für alle Produkte<br />

im <strong>Mammut</strong><br />

Produktporfolio<br />

Titelbild:<br />

<strong>Mammut</strong> Jacken sind fertig für<br />

den Transport, Türkei, 2009<br />

Foto: <strong>Mammut</strong>


Nähen, Schneiden<br />

und Qualitätskontrolle<br />

gehören zu den zentralen<br />

Arbeitsschritten in der<br />

Textilproduktion.<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 3<br />

Faire Arbeitsbedingungen – 3<br />

Näherin beim türkischen Produzenten, 2009 | Foto: <strong>Mammut</strong><br />

Schneider bei unserem türkischen Hersteller, 2009 | Foto: <strong>Mammut</strong><br />

Qualitätskontrolle einer <strong>Mammut</strong> Jacke, China, <strong>2012</strong> | Foto: <strong>Mammut</strong>


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 | Worum geht es? 5<br />

2 | Der <strong>Mammut</strong> Ansatz 6<br />

3 | Die <strong>Mammut</strong> Meilensteine 7<br />

WAS SAGT DIE FAIR WEAR FOUNDATION ZU MAMMUT 9<br />

4 | Das fordert <strong>Mammut</strong> 10<br />

5 | Herstellung: Fair Wear Foundation 12<br />

5.1 RÜCKBLICK - AUSBLICK 12<br />

STUDIE WIE WIRKSAM SIND SOZIALSTANDARDS? 14<br />

5.2 BESCHAFFUNGSSTRATEGIE 16<br />

5.3 ORGANISATION 17<br />

5.4 LIEFERANTEN-BEWERTUNG 18<br />

INTERVIEW EINBLICK IN UNSERE BESCHAFFUNG 19<br />

5.5 INTEGRATION DER MONITORING-AKTIVITÄTEN &<br />

BESCHAFFUNGSENTSCHEIDE 21<br />

5.6 LIEFERANTEN-PERFORMANCE 23<br />

STUDIE WIE KÖNNEN EXISTENZLÖHNE UMGESETZT WERDEN? 30<br />

5.7 TRAINING & CAPACITY BUILDING 32<br />

6 | Glossar 33


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 5<br />

1 | Worum geht es?<br />

Immer mehr Bekleidungsunternehmen aller<br />

Sparten wollen die Sozialstandards in ihren Zulieferfabriken<br />

verbessern und dies ihren Kunden<br />

durch unabhängige Kontrollen auch beweisen.<br />

„Die gesamte Bekleidungsindustrie steht vor einer riesigen Herausforderung“, meint<br />

Ivo Spauwen, Internationaler Verifikationskoordinator bei der Fair Wear Foundation.<br />

Er blickt aus dem Busfenster auf die vorbeiziehenden Häuser und Straßen – nachdenklich,<br />

aber auch zuversichtlich. Der 30-Jährige ist auf dem Weg zu einer Fabrikkontrolle<br />

in Heshan, einer Stadt in der südchinesischen Provinz Guangdong. Und er<br />

spricht über ein Thema, für das er mit seinem Herzblut kämpft und das heute kein<br />

internationales Unternehmen mehr ignorieren kann: Soziale Verantwortung für all<br />

jene Menschen, die überall auf der Welt in Zulieferfabriken für große Markenfirmen<br />

herstellen. Er spricht über <strong>Corporate</strong> Social <strong>Responsibility</strong>, kurz CSR.<br />

Bekleidungsindustrie in der Kritik<br />

» Die Bekleidungs- und Sportschuhindustrie<br />

[…] trägt die Verantwortung dafür, dass in der<br />

gesamten Branche gute Arbeitspraktiken auf<br />

allen Ebenen die Norm sind. Angesichts der<br />

aktuellen Struktur der Industrie müssen Markenunternehmen<br />

und Einzelhändler ihre Machtposition<br />

nutzen, um sicherzustellen, dass<br />

angemessene Arbeitsstandards eingehalten<br />

werden. «<br />

1<br />

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in der Bekleidungsindustrie viel verändert.<br />

Im Zuge der Globalisierung verlagerten fast alle großen Unternehmen ihre Produktionsstätten<br />

in weit entfernte Schwellen- und Entwicklungsländer. Nicht selten führt<br />

der Weg vom Faserrohstoff bis zum fertigen<br />

Bekleidungsstück heute über unzählige<br />

verschiedene Fertigungsstätten und über<br />

mehrere Kontinente. In jedem Land gelten<br />

unterschiedliche Gesetze und ein anderes<br />

Arbeitsrecht, die Sozialstandards sind<br />

meist sehr viel niedriger als in den Industrienationen.<br />

Manche Unternehmen beziehen<br />

die Einzelteile ihrer Kollektionen von bis<br />

zu hundert verschiedenen Produzenten,<br />

die wiederum für mehrere Auftraggeber<br />

arbeiten. Das Ergebnis: Unter welchen<br />

Bedingungen ein Produkt hergestellt wird,<br />

lässt sich nur noch mit enormem Aufwand<br />

kontrollieren.<br />

Initiativen wie die internationale Clean<br />

Clothes Campaign (CCC) 1 deckten in den<br />

letzten Jahren immer wieder Skandale auf: Arbeitszeiten von bis zu 100 Wochenstunden,<br />

Monatslöhne, von denen die Arbeiter weder sich selbst, geschweige denn<br />

ihre Familien ernähren können, fehlende Sozialversicherung und gesundheitsgefährdende<br />

Fabrikzustände.<br />

1 Clean Clothes Campaign, http://www.cleanclothes.org/about-us/what-we-believe-in<br />

Die CCC ist ein europaweites Netzwerk, das sich weltweit für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der<br />

Bekleidungsindustrie einsetzt. Es ist in 14 europäischen Ländern aktiv und arbeitet eng mit Partnerorganisationen<br />

in Produktionsländern auf der ganzen Welt zusammen.


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 6<br />

Verantwortung – weltweit<br />

» <strong>Mammut</strong> wird dabei als ‚Vorreiter‘ gelobt. «<br />

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) fordern, dass Unternehmen überall dort,<br />

wo sie produzieren, Verantwortung für faire Arbeitsbedingungen übernehmen. Die<br />

Verlagerung der Produktion, sagen sie, hat keine Verlagerung der sozialen Verantwortung<br />

des Unternehmens zur Folge, im Gegenteil. Weitere Stimmen fordern ein<br />

Zurück zum Produktionsstandort Schweiz, bzw. nach Europa. Anstatt „Made in<br />

China“ verlangen sie „Made in Switzerland“ oder „Made in Europe“.<br />

Im Herbst <strong>2012</strong> veröffentlichte die CCC<br />

eine Studie, die speziell die Arbeitsbedingungen<br />

in den Zulieferbetrieben der<br />

Outdoor-Branche unter die Lupe nahm. 15 inter-national tätige Outdoor-Bekleidungsunternehmen<br />

standen auf dem Prüfstand. Das Ergebnis zeigt eine klare<br />

Tendenz hin zu mehr Verantwortungsbewusstsein und verstärktem Engagement.<br />

<strong>Mammut</strong> wird dabei als „Vorreiter“ gelobt. Hier geht es weiter zur CCC-Studie.<br />

2 | Der <strong>Mammut</strong>-Ansatz<br />

Als erstes Outdoor-Unternehmen trat <strong>Mammut</strong> im<br />

Oktober 2008 der unabhängigen Initiative Fair<br />

Wear Foundation bei. Damit verpflichten wir uns<br />

zur Einhaltung des strengsten Sozialstandards der<br />

Textilindustrie.<br />

» Ökologische und soziale Unternehmensverantwortung<br />

ist keine Aufgabe, die bei uns ein<br />

Jahr lang auf dem Aktionsplan steht, weil das<br />

gerade „in“ ist. Sie ist vielmehr eine Reise in eine<br />

bestimmte Richtung aber ohne Ende. «<br />

Zitat von Adrian Huber, verantwortlich für <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong><br />

Unter Unternehmensverantwortung oder „<strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong>“ (CR) versteht<br />

<strong>Mammut</strong> einen Managementansatz, der neben der ökonomischen Logik auch<br />

soziale und ökologische Verantwortung zu einem konkreten Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />

macht. Die CR setzt im eigenen Kerngeschäft an und betrifft<br />

sowohl die Betriebs- als auch die Produktebene.<br />

Sie kann dabei in die Teilbereiche<br />

Soziales, Ökologisches und<br />

Gesellschaftliches aufgeteilt werden.<br />

Die Fair Wear Foundation (FWF) ist eine<br />

sogenannte Multi-Stakeholder-Initiative und<br />

wird getragen von den Unternehmensund<br />

Textilverbänden, den Gewerkschaften<br />

sowie den Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGO). Unter letzteren befindet sich auch<br />

die Clean Clothes Campaign (mehr dazu<br />

s. Kapitel 1). Als unabhängige Kontrollinstanz verifiziert die FWF, ob die durch Mitgliedsunternehmen<br />

ergriffenen Massnahmen wirksam und kohärent sind. Die FWF<br />

gilt als strengster Ansatz im Bereich Monitoring der Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben.


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 7<br />

3 | Die <strong>Mammut</strong> Meilensteine<br />

1992<br />

Einführung des sozialen Verhaltenskodexes für Zulieferbetreibe<br />

gemäss dem Modellkodex der Clean Clothes Campaign (CCC) (nur in Deutsch)<br />

Okt.<br />

2008<br />

Beitritt zur Fair Wear Foundation und Aufbau des systematischen<br />

Monitoringsystems<br />

Dez.<br />

2009<br />

Veröffentlichung des ersten <strong>Mammut</strong> <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong><br />

Berichts<br />

Mai<br />

2011<br />

Ein Novum – Pressereise mit der Journalistin Mila Hanke zu einem FWF-Audit<br />

in China: eine einmalige Gelegenheit, um bei unserem Lieferanten hinter die Kulissen<br />

zu blicken<br />

Mai<br />

2011<br />

Beitritt unseres Zulieferers KTC Limited (China) zur FWF, als erster Produktionsbetrieb;<br />

weitere Zulieferer erhalten die SA8000 Zertifizierung<br />

Nov.<br />

2011<br />

Beendigung der Geschäftsbeziehungen zu zwei Lieferanten, u. a. aufgrund des<br />

fehlenden Willens zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

Dez.<br />

2011<br />

98 % der Konfektionäre für genähte Produkte mit dem <strong>Mammut</strong> Monitoringsystem<br />

abgedeckt (gemessen am Einkaufsvolumen)<br />

März<br />

2013<br />

FWF Best Practice Award. <strong>Mammut</strong> wird für seinen kooperativen<br />

Ansatz zusammen mit Odlo und Schöffel als Vorreiter ausgezeichnet<br />

2013<br />

Ausblick: Erste Sozialaudits bei Lieferanten für<br />

Schuhe; weitere Produzenten sollen von der Teilnahme<br />

am FWF Trainingsprogramm überzeugt werden


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 8<br />

Faire Arbeitsbedingungen – 8<br />

China, <strong>2012</strong> | Foto: <strong>Mammut</strong><br />

Impressionen aus der<br />

Konfektion von Bekleidung<br />

sowie Rucksäcken.<br />

Philippinen, <strong>2012</strong> | Foto: <strong>Mammut</strong>


DAS SAGT<br />

Die FWF überprüft unsere soziale<br />

Performance und unser soziales<br />

Monitoring einmal pro Jahr. Hier ist<br />

die Executive Summary der Leistungskontrolle<br />

<strong>2012</strong>.<br />

Weiter zum ausführlichen FWF Brand<br />

Performance Check zu <strong>Mammut</strong>.<br />

»<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 9<br />

die FWF zu <strong>Mammut</strong><br />

<strong>Mammut</strong> erfüllt die meisten Anforderungen der FWF an das Managementsystem<br />

und übertrifft sogar einige davon.<br />

Die Beschaffungspraxis von <strong>Mammut</strong> fördert im Allgemeinen die wirkungsvolle<br />

Umsetzung des Code of Labor Practices. Das Unternehmen strebt langfristige<br />

Geschäftsbeziehungen mit seinen Zulieferern an. <strong>2012</strong> startete <strong>Mammut</strong> die<br />

Zusammenarbeit mit einem zusätzlichen Lieferanten für Rucksäcke. 2011-<strong>2012</strong><br />

wurden die Geschäftsbeziehungen zu zwei Lieferanten beendet. In beiden Fällen<br />

spielte die Bereitschaft der Anwendung des Code of Labor Practices der FWF eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

» <strong>Mammut</strong> erfüllt die meisten Anforderungen<br />

der FWF an das Management-system und übertrifft<br />

sogar einige davon. «<br />

» <strong>Mammut</strong> antwortet aktiv auf Fragen, die<br />

im Rahmen von öffentlichen Kampagnen aufkommen,<br />

um die Konsumenten zu sensibilisieren.<br />

«<br />

Bis Ende <strong>2012</strong> hat <strong>Mammut</strong> bei seinen Zulieferern für Bekleidung, Klettergurte,<br />

Rucksäcke und Schlafsäcke Audits durchgeführt. Aus dem von <strong>Mammut</strong> zur Verfügung<br />

gestellten Lieferanten-Register geht hervor, dass 98 % des FOB-Gesamteinkaufswerts<br />

2011 von Produktionsstätten in Ländern mit einem geringen Risiko<br />

stammt oder von Produktionsstätten, wo innerhalb der letzten 3 Jahre ein Audit<br />

durchgeführt wurde.<br />

<strong>Mammut</strong> verfolgt die Korrekturmaßnahmenpläne der Audits, indem die Zulieferer<br />

mindestens einmal pro Jahr Fortschrittsberichte zu den angefragten Verbesserungsmaßnahmen<br />

bereitstellen müssen. 2011-<strong>2012</strong> ergriff <strong>Mammut</strong> die Initiative und<br />

setzte sich mit anderen Kunden seiner Zulieferer in Verbindung, um Shared Audits<br />

und das Follow-up der Korrekturmassnahmenpläne zu organisieren. <strong>Mammut</strong> stellte<br />

anderen Kunden detaillierte Informationen<br />

über das Follow-up-Verfahren zur Verfügung<br />

und konnte auf diese Weise als<br />

Vorbild für weitere Unternehmen dienen.<br />

Im Rahmen der vier von den FWF-Teams<br />

<strong>2012</strong> durchgeführten Audits wurden<br />

keine Verletzungen der Vorschriften gegen Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Missbrauch<br />

oder Diskriminierung festgestellt. In allen Fabriken lagen die Löhne für die normale<br />

Arbeitszeit über dem lokalen Mindestlohn, jedoch unter dem Betrag, der von den von<br />

der FWF konsultierten Anspruchsgruppen vor Ort als Existenzlohn angesehen wird.<br />

Auch Überstunden wurden gemäss der jeweiligen Gesetzgebung vor Ort be-zahlt.<br />

In Bezug auf die zwei Fabriken in China bzw. in der Türkei, die <strong>2012</strong> einem Re-Audit<br />

unterzogen wurden, konnten Verbesserungen verzeichnet werden in den Bereichen<br />

Arbeitsverträge und Sozialversicherung. Zudem konnten diese Fabriken transparente<br />

Systeme für die Registrierung der geleisteten Arbeitsstunden umsetzen und die<br />

Arbeitnehmervertretung verbessern. Die FWF unterstreicht exzessive Über-stunden<br />

als hauptsächliche Herausforderung für <strong>Mammut</strong> für 2013.<br />

<strong>Mammut</strong> antwortet aktiv auf Fragen, die im Rahmen von öffentlichen Kampagnen<br />

aufkommen, um die Konsumenten zu sensibilisieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

nehmen an externen Veranstal-tungen teil, um einen Einblick in die Arbeit<br />

im Bereich der Umsetzung von Arbeitsstandards zu erhalten. <strong>Mammut</strong> unterstützt<br />

zudem unabhängige Forscher, die die Effizienz der Arbeit der FWF untersuchen.<br />

Im Rahmen dieser Aktionen leistet das<br />

Unternehmen seinen Beitrag, um die<br />

Konsumenten und andere Parteien auf<br />

die Arbeitsbedingungen in den Fabriken<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Aktuell hat <strong>Mammut</strong> einen seiner langfristigen<br />

Bekleidungszulieferer in das FWF<br />

Workplace Education Program (WEP) eingebunden, zur Schulung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie des Managements in den Bereichen Arbeitsstandards<br />

und Beschwerdeverfahren, wodurch der soziale Dialog auch<br />

auf Ebene der Fabriken verstärkt werden soll.«


Fair Wear Foundation – Charter October 2009<br />

4 | Das fordert <strong>Mammut</strong><br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 10<br />

Als Mitglied der Fair Wear Foundation verpflichten<br />

wir uns, nur mit Produkten zu handeln, die unter<br />

menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt<br />

werden. Der Fair Wear Foundation „Code of<br />

Labour Practices“ bildet die Basis.<br />

Der Fair Wear Foundation Code of Labour Practices (CoLP) basiert auf den Konventionen<br />

der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organisation, ILO)<br />

und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. In Fällen, wo eine Verdeutlichung<br />

der ILO-Übereinkommen notwendig ist, folgt die Fair Wear Foundation (FWF) den<br />

Empfehlungen der ILO und der bestehenden Rechtsprechung. Der Code of Labour<br />

Practices umfasst folgende acht Kernprinzipien:<br />

Der Sozialstandard<br />

1. Das Beschäftigungsverhältnis ist freiwillig;<br />

2. keine Diskriminierung bei der Beschäftigung;<br />

3. keine Ausbeutung von Kinderarbeit;<br />

4. Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen;<br />

5. Zahlung eines Existenz-sichernden Erwerbseinkommens;<br />

6. Keine überlangen Arbeitszeiten;<br />

7. Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz;<br />

8. Rechtsverbindliches Beschäftigungsverhältnis.<br />

The Fair Wear Code of Labour Practices<br />

The Code of Labour Practices is a public agreement between <strong>Mammut</strong> Sports Group<br />

AG and FWF. By joining FWF, <strong>Mammut</strong> Sports Group AG undertakes to only trade in<br />

products that have been manufactured under dignified working conditions. To that end,<br />

<strong>Mammut</strong> Sports Group AG agrees to adjust its management system, allowing it to<br />

effectively implement FWF labour standards along its supply chain. <strong>Mammut</strong> Sports<br />

Group AG agrees to put sufficient and effective efforts 1 into ensuring that this code is<br />

followed by its contractors, sub-contractors, manufacturers, and licensees.<br />

Companies shall stipulate that contractors, sub-contractors, manufacturers, or licensees<br />

who demonstrably fail to comply with one or more of the standards laid down in the<br />

Code of Labour Practices, take appropriate measures to ensure that the situation is<br />

improved. If necessary, the offending party shall be sanctioned by cancellation of its<br />

contract, thus prohibiting it from producing or organising the production for the FWF<br />

member.<br />

<strong>Mammut</strong> Sports Group AG finally declares that it agrees to independent verification of its<br />

compliance with the Code of Labour Practices and in that regard undertakes to follow<br />

the instructions of FWF.<br />

Disputes regarding the interpretation of this Code of Labour Practices will be handled<br />

according to procedures established by FWF.<br />

Labour Standards<br />

The Code of Labour Practices is based on the conventions of the International Labour<br />

Organisation (ILO) and the Universal Declaration on Human Rights. In the text below,<br />

references are made to specific conventions. Where clarifications of ILO Conventions<br />

are required, FWF follows ILO Recommendations and existing jurisprudence.<br />

Employment is freely chosen<br />

There shall be no use of forced, including bonded or prison, labour. (ILO Conventions 29<br />

and 105)<br />

Poster des FWF<br />

Code of Labour<br />

Practices an der<br />

Wand. Hier geht<br />

es weiter zum<br />

detaillierten FWF<br />

CoLP.<br />

There is no discrimination in employment<br />

Recruitment, wage policy, admittance to training programmes, employee promotion<br />

policy, policies of employment termination, retirement, and any other aspect of the<br />

employment relationship shall be based on the principle of equal opportunities,<br />

regardless of race, colour, sex, religion, political affiliation, union membership,<br />

nationality, social origin, deficiencies or handicaps (ILO Conventions 100 and 111).<br />

No exploitation of child labour<br />

There shall be no use of child labour. The age for admission to employment shall not be<br />

less than the age of completion of compulsory schooling and, in any case, not less than<br />

15 years." (ILO Convention 138) "There shall be no forms of slavery or practices similar<br />

to slavery, such as the sale and trafficking of children, debt bondage and serfdom and<br />

forced or compulsory labour. [...] Children [in the age of 15-18] shall not perform work<br />

which, by its nature or the circumstances in which it is carried out, is likely to harm their<br />

health, safety or morals." (ILO Convention 182)<br />

1 The expression "sufficient and effective efforts" implies that, depending on the circumstances in which the<br />

company operates, full compliance with the Code of Labour Practices will not always be required for<br />

membership. Rather, the company will be judged against the completeness and the intensity of the efforts it<br />

has undertaken to achieve full compliance.<br />

1 / 2


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 11<br />

Abbildung 4.1<br />

Jahresregelkreis<br />

JÄHRLICHER PLANUNGS- UND MANAGEMENTZYKLUS<br />

6 REFLEXION<br />

1 STRATEGIE<br />

Analyse und Zielsetzung<br />

Jährlicher Arbeitsplan<br />

5 TRANSPARENZ<br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> Jahresbericht<br />

2 IMPLEMENTATION<br />

<strong>Mammut</strong> Managementsystem und Monitoring<br />

4 FWF VERIFIZIERUNG<br />

Verifizierungsaudits, Beschwerden,<br />

Performance-Check<br />

3 KOMMUNIKATION MIT ZULIEFERERN<br />

Fragebogen, Sozialaudits, Korrekturmassnahmen<br />

Die FWF schreibt ihren Mitgliedsfirmen einen stringenten Planungs- und<br />

Managementzyklus vor (s. Abb. 4.1). Kernstück bildet der jährliche Arbeitsplan, der<br />

unsere Strategie und unsere Massnahmen in Bezug auf das soziale Monitoring für<br />

das kommende Geschäftsjahr festlegt. In einem nächsten Schritt werden Sozialaudits<br />

durchgeführt. <strong>Mammut</strong> greift jeweils auf lokale, unabhängige Experten zurück, die<br />

von der FWF für Audits gemäss den FWF-Richtlinien geschult wurden.<br />

Oberste Priorität haben bei den Audits Lieferanten, deren Umsatz 2 % oder mehr<br />

unserer Einkäufe an genähten Produkten ausmacht. Die FWF verlangt mindestens<br />

stens alle drei Jahre ein Wiederholungsaudit, in kritischen Fällen von Arbeitsrechtsverletzungen<br />

auch schon früher. Jedem Audit folgt ein Auditbericht sowie eine Liste<br />

und ein Zeitplan für Verbesserungsmassnahmen. Dabei trägt <strong>Mammut</strong> die Verantwortung<br />

für deren konsequente Umsetzung. Neben den Audits empfiehlt die FWF<br />

ihren Mitgliedsfirmen, gezielte Schulungen und Trainings durchzuführen, sowohl für<br />

das Fabrikmanagement als auch für die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Die FWF kontrolliert nicht nur die Produktionsfabriken, sondern auch unsere eigene<br />

Unternehmenspraxis und fördert dank ihres Know-hows die Zusammenarbeit beider<br />

Ebenen. Deshalb werden bei uns jährliche Betriebskontrollen durchgeführt (sog.<br />

Brand Performance Checks, BPC). Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie<br />

gut wir unsere eigene Managementphilosophie darauf ausgerichtet haben, faire<br />

Arbeitsbedingungen in der Zulieferkette zu fördern – und diese nicht zu behindern.<br />

Ebenfalls überprüft wird unser firmeninternes Monitoringsystem: das Verfahren, mit<br />

dem wir unsere Zulieferbetriebe im Alltag eigenverantwortlich und kontinuierlich<br />

überwachen. Die Transparenz unserer Handelungen ist eine Kernforderung der FWF.<br />

Deshalb veröffentlicht sie den BPC-Bericht auf ihrer Webseite und verlangt von uns<br />

als Mitgliedfirma eine jährliche Berichterstattung.<br />

Gültigkeitsbereich<br />

Wir verpflichten sämtliche Konfektionäre für textile Produkte – sprich Bekleidung,<br />

Rucksäcke, Schlafsäcke, Klettergurte und Schuhe – zur Einhaltung des FWF Code<br />

of Labour Practices. Diese Verpflichtung wird jährlich erneuert.


5 | Herstellung:<br />

Fair Wear Foundation<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 12<br />

<strong>2012</strong> konnten wir 98 % der Konfektionäre für genähte<br />

Produkte im Rahmen unseres Überwachungssystems<br />

abdecken. Es wurden 10 unabhängige<br />

Sozialaudits mit Experten der FWF durchgeführt.<br />

5.1 | RÜCKBLICK & AUSBLICK<br />

Im Rahmen unserer bald fünfjährigen Mitgliedschaft konnten wir das interne<br />

Managementsystem solide aufbauen. Seit 2009 veröffentlichen wir einen sozialen<br />

Jahresbericht und informieren transparent über erreichte Verbesserungen und<br />

Herausforderungen im Bereich faire Arbeitsbedingungen. Soziale Verantwortung ist<br />

heute in der Zulieferkette integraler Bestandteil unseres Kerngeschäfts.<br />

Lieferanten-Performance im Überblick<br />

Abbildung 5.1.1<br />

Lieferanten-<br />

Performance<br />

2009-<strong>2012</strong><br />

Insgesamt verzeichnen wir seit 2009 eine positive Verbesserung unserer Lieferanten-<br />

Performance. Wie aus Abbildung 5.1.1 ersichtlich wird, steht unsere Ampel in fast<br />

allen Bereichen auf Grün. Der rote Punkt weist auf ein Problem von 2009 bei einem<br />

indischen Liferanten, wo der lokale Mindestlohn nicht eingehalten wurde. <strong>Mammut</strong><br />

arbeitet nicht mehr mit diesem Zulieferer. Langfristig sehen wir die Herausforderung<br />

bei den Themen exzessive Überstunden sowie Existenzlöhne.<br />

China<br />

Lettland<br />

Türkei<br />

Portugal<br />

Vietnam<br />

43%<br />

19%<br />

11%<br />

9%<br />

7%<br />

1. Freie Anstellung<br />

2. Keine Diskriminierung<br />

3. Keine Kinderarbeit<br />

4. Vereinigungsfreiheit<br />

5. Existenzlohn<br />

6. Keine Überzeit<br />

7. Sicherheit & Gesundheit<br />

8. Arbeitsvertrag<br />

Philippinen<br />

Deutschland<br />

Indien<br />

Italien<br />

Irland<br />

5%<br />

3%<br />

2%<br />

0%<br />

0%<br />

Legende:<br />

erledigt: Länder mit reduziertem Risiko (EU); Verbesserungen umgesetzt (FE)<br />

laufend: Problem identifiziert, Verbesserungen in Umsetzung<br />

offen: Problem identifiziert, jedoch haben ergriffene Massnahmen noch nicht die<br />

gewünschte Verbesserung gezeigt


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 13<br />

FWF Best Practice Award<br />

Die FWF akkreditiert uns eine Vorreiterrolle, insbesondere in Bezug auf unseren<br />

kooperativen Ansatz. Im sozialen Monitoring setzen wir gezielt auf die Zusammenarbeit<br />

mit Mitbewerbern um so die Wirksamkeit unserer Massnahmen zu erhöhen.<br />

Für dieses Engagement wurden wir von der FWF, zusammen mit Odlo und Schöffel,<br />

mit dem FWF Best Practice Award 2013 ausgezeichnet.<br />

<strong>Mammut</strong> erhält<br />

den FWF Best<br />

Practice Award<br />

Erika van Dorn,<br />

Geschäftsführerin<br />

der FWF (r.)<br />

und Corina Zanetti,<br />

<strong>Mammut</strong> (l.).<br />

2013 | Foto: FWF<br />

Ziele im Überblick<br />

Für 2013 nehmen wir das gesamte Einkaufsvolumen als Berechnungsgrundlage,<br />

einschliesslich der Produkte ausserhalb des FWF-Fokus. Denn faire Arbeitsbedingungen<br />

gelten nicht etwa nur für Produzenten von genähten Produkten, sondern<br />

auch für alle anderen Produzenten. <strong>2012</strong> konnten wir eine Monitoring-Abdeckungsrate<br />

von 98 % aller textilen Produkte erreichen (gemessen an unserem Einkaufsvolumen).<br />

Für 2013 streben wir 95 % an – diesmal jedoch mit dem Gesamteinkaufsvolumen,<br />

d. h. sämtlichen genähten und nicht genähten Produkten, als<br />

Berechnungsgrundlage.<br />

Tabelle 5.1.2<br />

Ziele <strong>2012</strong>-13<br />

DIMENSION ZIEL <strong>2012</strong> STAND 12/<strong>2012</strong> DIMENSION ZIEL 2013<br />

MANAGEMENT-<br />

SYSTEM<br />

Existenzlohn<br />

Erweiterung des<br />

Monitorings<br />

• interne Datensammlung<br />

& -Analyse<br />

• Integration der<br />

Schuhproduzenten<br />

erreicht<br />

laufend<br />

Existenzlohn<br />

Optimierung des<br />

Monitorings<br />

• Analyse weiterentwickeln<br />

• „low risk“ Länder besser<br />

integrieren<br />

• Deckungsgrad neu am Gesamt-<br />

Einkaufsvolumen (alle Produkte)<br />

berechnen<br />

• Beschwerde-Management<br />

LIEFERKETTE<br />

Harmonisierung<br />

Soziale Re-Audits<br />

• Kooperation mit<br />

Mitbewerbern bei Audits<br />

& „Corrective Action<br />

Plan“<br />

• 3-Jahres Rythmus<br />

ausgebaut<br />

erreicht<br />

Audits<br />

Trainings<br />

Branche<br />

• 3 Sozialaudits bei<br />

Schuhproduzenten;<br />

• 1 Verifizierungsaudit durch die<br />

FWF in China<br />

• Lieferanten in China zur<br />

Teilnahme am FWF Workplace<br />

Education Programm bringen<br />

• Kooperation aktiv fördern<br />

KOMMUNI-<br />

KATION<br />

Interne & externe<br />

Kommunikation<br />

CR-<strong>Report</strong>ing<br />

• Neue Produkt-Hangtags<br />

• Schrittweise<br />

Themenerweiterung<br />

ausgebaut<br />

erreicht / laufend<br />

CR-<strong>Report</strong>ing<br />

• Ausbau gem. den aktualisierten<br />

FWF-Richtlinien<br />

• CAP‘s übersichtlicher darstellen<br />

• Optimierte Darstellung


STUDIE<br />

Wie wirksam sind<br />

Sozialstandards?<br />

»<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 14<br />

Als ich 2010 mit meiner Forschungsarbeit loslegte, schien mir die Antwort auf<br />

diese Frage relativ klar und einfach. Um die Wirksamkeit von Arbeitsrechtsinitiativen<br />

zu erforschen, wollte ich eine qualitative Analyse durchführen. Ich legte den Schwerpunkt<br />

auf die Kleiderbranche und konzentrierte mich auf zwei der bekanntesten<br />

Initiativen: die Fair Wear Foundation (FWF) und die Business Social Compliance<br />

Initiative (BSCI). Ausserdem wollte ich zwei Schweizer Firmen als Forschungspartner<br />

gewinnen. Als Datengrundlage sollten mir die Fabrikaudit-Berichte dienen sowie die<br />

firmeninterne Dokumentation. Ergänzend plante ich einerseits verschiedene Interviews<br />

mit Verantwortlichen der Forschungspartner, und andererseits mit weiteren<br />

Organisationen (u. a. Nichtregierungsorganisationen, Zulieferern und Gewerkschaften).<br />

Los geht‘s ...<br />

Die vieldiskutierte Frage nach der<br />

Wirksamkeit von Arbeitsrechtsinitiativen<br />

ist nun Thema einer umfassenden<br />

Forschungsarbeit. Wir<br />

wollten vom Autor wissen, ob man<br />

das überhaupt messen kann, und<br />

wie? Claude Meier taucht mit uns ein<br />

in seine Datenanalyse.<br />

Autor: Claude Meier<br />

Als erstes wollte ich mir den Datenzugang sichern, insbesondere zu sensibleren,<br />

organisationsinternen Daten. Hierfür musste ich erst das Vertrauen der Forschungspartner<br />

gewinnen. Ich war jedoch davon überzeugt, dass ich als unabhängiger,<br />

wissenschaftlicher Forscher eine gute Ausgangsposition hatte. Schliesslich unterliege<br />

ich keinen spezifischen Partikularinteressen und muss mich ausschliesslich an die<br />

Vorgaben der Universität Zürich halten. Die Kehrseite meiner Position als externe<br />

Person – das sollte ich später zu spüren bekommen – war, dass ich bezüglich des<br />

Datenzugangs gänzlich von (potenziellen) Forschungspartnern abhängig war.<br />

Papierberge und Excel-Datendschungel<br />

Mit den notwendigen Vertraulichkeitsvereinbarungen in der Hosentasche, konnte<br />

ich mich nun endlich an die eigentliche Datensammlung heranmachen. Relevant<br />

sind all jene Dokumente, die sich mit der konkreten Umsetzung und Bewertung von<br />

Arbeitsstandards in den sogenannten Risikoländern auseinandersetzen. Dazu zählen<br />

interne Richtlinienpapiere, Korrekturmassnahmenpläne und Fabrik-Besuchsberichte.<br />

Einfacher gesagt als getan: Die Datenmenge nahm rasch zu und schnell füllten sich<br />

meine Ordner mit Berichten und Excel-Listen. Den Überblick wahren lautete nunmehr<br />

meine Devise.<br />

Knacknuss: Auditberichte<br />

Eine zentrale Datenquelle, die ich benötigte, stellen die Auditberichte dar. Die Rechte<br />

an diesen Berichten hat in der Regel die Markenfirma und nicht die FWF oder die<br />

BSCI. <strong>Mammut</strong> war jedoch bereit, mir Zugang zu diesen Unterlagen zu verschaffen.<br />

Um die eigentliche Wirkung, z. B. einer Verbesserungsmassnahme, tatsächlich<br />

messen zu können, benötigte ich allerdings zwei oder besser noch drei zeitlich<br />

versetzte Auditberichte über dieselbe Fabrik. Das war ein echtes Problem, denn<br />

es schränkte den Nutzen des erhaltenen Datensatzes bedeutend ein. Ich musste<br />

dringend eine Lösung finden – sonst würde es mir nicht möglich sein, eine fundierte<br />

Aussage herzuleiten.<br />

Ich entschloss mich, direkt auf die FWF und BSCI zuzugehen. Nach einigen kurzen<br />

Gesprächen sagte die FWF zu und schickte mir etwas mehr als 30 anonymisierte<br />

Auditberichte aus ihrer Datenbank. Anders kam es bei der BSCI: Kurz vor der<br />

Herausgabe der Daten stellte die Initiative die Bedingung, dass ich meine Forschungsarbeit<br />

auf die BSCI begrenzen müsse, um den Zugang tatsächlich zu<br />

erhalten.<br />

(weiter auf der nächsten Seite)


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 15<br />

Dem konnte ich nicht zustimmen, stellte es doch einen schweren Eingriff in meine<br />

Unabhängigkeit als Forscher dar. Im letzten Moment konnte ich schliesslich eine<br />

BSCI-Mitgliedfirma überzeugen, mir wenigstens ihre zeitlich versetzen Auditberichte<br />

zur Verfügung zu stellen. Ich war erleichtert – mein Problem war gelöst.<br />

18 Interviews<br />

Als nächstes standen Interviews an. Sie sollten mir einen Einblick geben in die<br />

tägliche Arbeitspraxis. Insgesamt führte ich 18 einstündige Interviews durch. Interviewpartner<br />

waren die Verantwortlichen der Markenfirmen. Ausserdem sprach ich<br />

mit Vertretern von internationalen und chinesischen NGOs und Gewerkschaften<br />

sowie mit Experten für BSCI und FWF. Die Bereitschaft für ein Gespräch war bei<br />

allen vorhanden – selbst bei den chinesischen Organisationen. Die Schwierigkeit<br />

lag vielmehr in der Sprachbarriere, insbesondere mit den chinesischen Partnern.<br />

Einmal war für mich alles wortwörtlich nur noch Chinesisch: Die Verantwortlichen der<br />

Gewerkschaft sprachen nur Chinesisch und konnten kaum Englisch. Das Interview<br />

platzte. Natürlich hatte das einen Einfluss auf die Qualität, trotzdem waren die Interviews<br />

insgesamt gelungen und wertvoll.<br />

Neben der Reise nach China war ein weiteres Highlight die Besichtigung von zwei<br />

Zulieferfabriken und die Möglichkeit, das jeweilige Management zu interviewen. Das<br />

war sehr wertvoll für meine Studie und wäre, ohne die Unterstützung von <strong>Mammut</strong>,<br />

in dieser Form alleine kaum möglich gewesen.<br />

Das Ergebnis?<br />

Nach rund acht Monaten hatte ich endlich alle Daten zusammengetragen. Weitere<br />

neun Monate verbrachte ich mit der detaillierten Analyse mithilfe des eigens dafür<br />

entwickelten und ausgeklügelten Punktebewertungssystems. Langsam füllten sich<br />

die Buchseiten mit Text und Illustrationen.<br />

Was Sie, lieber Leserinnen und Leser, nun wahrscheinlich vielmehr interessiert: meine<br />

Erkenntnisse. Machen Arbeitsrechtsinitiativen und Sozialstandards tatsächlich einen<br />

Unterschied für die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Fabrik? Hierzu verrate ich nur<br />

so viel: Ja, tatsächlich können solche Standards und Initiativen zu Verbesserungen<br />

an der Produktionsstätte führen. Meine Studie zeigt jedoch, dass das alleine noch<br />

nicht ausreicht. Eine Reihe weiterer Faktoren beeinflussen das Resultat vor Ort. Nicht<br />

zuletzt ist das individuelle Engagement der Markenfirma ausschlaggebend. Mehr<br />

möchte ich aber nicht vorwegnehmen.<br />

«<br />

Claude Meier ist Doktorand an der Universität Zürich und Forschungsassistent am Institut für strategisches<br />

Management an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ). Nach einer KV-Lehre und einigen Jahren Berufstätigkeit<br />

studierte er Politikwissenschaft, Betriebswirtschaft und Indologie an der Universität Zürich. Seine<br />

Studie „Die Effektivität von Standardinitiativen in der Kleiderbranche: Eine empirische Untersuchung“ erscheint<br />

voraussichtlich Ende 2013 beim Haupt Verlag Bern.


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 16<br />

5.2 | BESCHAFFUNGSSTRATEGIE<br />

In Bezug auf die Beschaffungspraxis und das Lieferantenmanagement<br />

ver-folgt <strong>Mammut</strong> den „Best Practice“ Ansatz. Wir arbeiten weder mit den<br />

billigsten Fabriken noch in Billiglohnländern. Demnach folgen wir auch nicht<br />

dem in der Modebranche vorherrschenden Trend, die Produktion an immer<br />

günstigere Standorte zu verlagern. Wir setzen vielmehr auf Investitionen in<br />

langfristige Partnerschaften mit unseren Zulieferern<br />

<strong>Mammut</strong> zieht die Zusammenarbeit mit qualitativ hochwertigen Fabriken vor, die<br />

auch für andere führende Outdoor- und Sportmarken produzieren. Wir organisieren<br />

unabhängige FWF-Audits für Tier-1 Lieferanten und führen regelmäßige Fabrikbesuche<br />

durch. Gemeinsam mit den Fabriken arbeiten wir an Zeitplänen und Kapazitätsplanung.<br />

Zudem kooperieren wir mit anderen Kunden in Bezug auf Audits und<br />

Monitoring.<br />

Lieferkette<br />

45 % unserer Produktion erfolgt in Europa und 55 % in Fernost, insbesondere in<br />

China und Vietnam. Dieses Gleichgewicht erhalten wir schon seit Jahren aufrecht<br />

(s. Abb. 5.2.1). Zwischen 45 % und 65 % der Styles werden von einer Saison in die<br />

nächste übernommen. Diese Produkte werden – insofern möglich – von ein und<br />

demselben Zulieferer hergestellt (mehr zum Thema im Kapitel 1.2 im Modul <strong>Mammut</strong><br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> » at a glance).<br />

Abbildung 5.2.1<br />

<strong>Mammut</strong><br />

Beschaffungsstruktur<br />

Lettland19%<br />

Türkei11%<br />

Portugal<br />

Vietnam<br />

Philippinen<br />

9%<br />

7%<br />

5%<br />

Andere<br />

Länder<br />

6%<br />

Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten<br />

Other countries<br />

Philippines<br />

Vietnam<br />

43% China<br />

Portugal<br />

Turkey<br />

Latvia<br />

China<br />

Langfristigkeit ist uns wichtiger als kurzfristige finanzielle Erfolge. Wir bemühen uns,<br />

im Rahmen eines langfristigen Ansatzes faire Beziehungen zu unseren Geschäftspartnern<br />

aufzubauen. Das Ergebnis: durchschnittlich bestehen die Geschäftsbeziehungen<br />

mit unseren Herstellern für genähte Produkte 10 Jahre lang (Stand Dezember<br />

<strong>2012</strong>).<br />

Wir achten auf einen kontinuierlichen Dialog mit unseren Lieferanten.<br />

Unsere Einkäufer, Entwickler und Stoffkoordinatoren statten unseren<br />

Lieferanten drei- bis viermal pro Jahr einen Besuch ab. Es werden<br />

regelmäßige Meetings im Rahmen von Messen (ISPO, OutDoor) und<br />

in unserem Firmensitz organisiert. Ausserdem führen unsere<br />

Qualitätssicherungsteams (FEQO in China, Vietnam & auf den<br />

Philippinen) mindestens einmal wöchentlich Qualitätsinspektionen<br />

vor Ort durch.


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 17<br />

Die allgemeine Qualität der Geschäftsbeziehungen und -strategie steht auf der<br />

Tagesordnung der Sitzungen auf Management-Ebene (<strong>Mammut</strong> CEO und/oder<br />

CSCO), die spätestens alle zwei Jahre abgehalten werden. Kaufentscheidungen<br />

werden vom Head of Purchasing getroffen, wobei die letztendliche Verantwortung<br />

beim CSCO von <strong>Mammut</strong> liegt.<br />

Wir arbeiten weder mit Vertretern noch mit Zwischenhändlern zusammen. <strong>2012</strong><br />

haben wir zu keinem unserer Zulieferer die Geschäftsbeziehung beendet.<br />

5.3 | ORGANISATION<br />

Die strategische Verantwortung für die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen<br />

ist auf der Managementebene von <strong>Mammut</strong> verankert. Im<br />

Rahmen von Quartalsmeetings mit der Geschäftsleitung wird Bericht<br />

erstattet und strategischen Fragen nachgegangen.<br />

Abbildung 5.2.1<br />

<strong>Mammut</strong><br />

Organigramm<br />

Wer macht was: Die operative Verantwortung und Umsetzung der Monitoring-<br />

Aktivitäten ist in der Abteilung Beschaffung innerhalb des Geschäftsbereichs<br />

„Supply Chain“ angesiedelt. Die Leitung wird seit 2008 von Markus Jäggi, Head of<br />

Purchasing, und Mick Farnworth, Purchasing Manager Hardwear, wahrgenommen.<br />

In jährlich stattfindenden Schulungen wird zudem das gesamte Beschaffungsteam<br />

involviert und über den aktuellen Monitoring-Stand informiert. Unsere Beschafferinnen<br />

und Beschaffer begleiten die Sozial- und Verifizierungsaudits bei den von ihnen<br />

betreuten Zulieferern.<br />

Secretary<br />

Human Resources<br />

<strong>Mammut</strong> Sports Group AG | CEO<br />

ROLF SCHMID<br />

Business & Brand Dev. ADRIAN HUBER<br />

Corp. <strong>Responsibility</strong> Corina Zanetti<br />

Sales<br />

ANDREAS KESSLER<br />

Channel Management<br />

STEFAN MERKT<br />

Marketing<br />

MICHAEL GYSSLER<br />

Supply Chain<br />

JOSEF LINGG<br />

Finances<br />

FELIX KÜNDIG<br />

Purchasing<br />

MARKUS JÄGGI<br />

Mick Farnworth<br />

Material<br />

Management<br />

JUDITH GLÜCK<br />

Das Team CR-Management, Adrian Huber und Corina Zanetti, fungiert in diesem<br />

Kontext als interne Scharnierstelle. Es treibt die Strategieumsetzung in Bezug auf die<br />

Fair Wear Foundation voran und stellt sicher, dass die im Arbeitsplan definierten Ziele<br />

erreicht werden. Weitere Informantionen siehe <strong>Mammut</strong> <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> »<br />

at a glance.<br />

Fragen & Feedback<br />

MAMMUT<br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong><br />

Corina Zanetti<br />

+41 62 7698172<br />

csr@mammut.ch<br />

Josef Lingg Markus Jäggi Mick Farnworth Adrian Huber Corina Zanetti


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 18<br />

5.4 | LIEFERANTEN-EVALUATION<br />

Die Auswahl neuer Lieferanten basiert auf einem klaren Leitfaden und formellen<br />

Checklisten. Aspekte der sozialen Compliance sind ein integraler Bestandteil<br />

des Auswahlverfahrens sowie des Entscheidungsfindungsprozesses.<br />

Auswahlverfahren für neue Fabriken<br />

Die Einkaufsabteilung trifft die letztendliche Entscheidung bei der Auswahl der Zulieferer.<br />

Jede Entscheidung und Bewertung (s. Kriterien Tabelle 5.4.1) wird im Voraus<br />

unter den verschiedenen Funktionen, die davon betroffen sind, be-sprochen (Einkäufer,<br />

Designer, Entwickler, Stoffkoordinatoren, Produktmanager, Schnittmusterhersteller).<br />

Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:<br />

• Im Anschluss an ein erstes Meeting zwecks Kontaktaufnahme muss ein potenzieller<br />

neuer Lieferant einen Fragebogen mit Angaben zu Sozial-Audits und Zertifizierungen<br />

ausfüllen.<br />

• Bevor eine neue Geschäftsbeziehung eingegangen wird, besuchen wir den potenziellen<br />

Zulieferer und prüfen alle Produktionsstätten sowie die einzelnen Etappen.<br />

Unter anderem überprüfen wir die allgemeine Sicherheit und Sauberkeit am Arbeitsplatz<br />

sowie die Arbeitsbedingungen.<br />

• Sobald wir eine Entscheidung getroffen haben, wird der neue Zulieferer über die<br />

Tätigkeit der FWF informiert. Der Zulieferer muss den Fragebogen ausfüllen und<br />

unterschreiben, einschließlich des CoLP, und diesen in seiner Fabrik an einem für<br />

das gesamte Personal gut sichtbaren Ort aufhängen<br />

Lieferanten-Performance<br />

Die Leistungen unserer Zulieferer werden regelmäßig überprüft. Soziale Compliance<br />

ist ein integraler Bestandteil unserer Leistungsbewertung. Die Performance eines<br />

Lieferanten wird basierend auf den folgenden Kriterien bewertet:<br />

Tabelle 5.4.1<br />

Lieferanten-<br />

Evaluation<br />

Lieferanten-Evaluationskriterien<br />

neue<br />

Lieferanten<br />

bestehende<br />

Lieferanten<br />

hoher Qualitätsstandard X X<br />

Planungs-Verlässlichkeit<br />

Pünktliche Lieferung<br />

Gruppieren eines Stoffprogramms nach Lieferant<br />

Verfügbarkeit erforderlicher Technologien / Machinen<br />

Fähigkeit, das Produkt herzustellen<br />

Fähigkeit, die gewünschte Menge zu liefern X X<br />

Vermögen, den Zeitplan einzuhalten<br />

FOB Preise X X<br />

Synergien mit anderen Programmen<br />

Compliance mit dem CoLP X X<br />

Verpflichtung zur Verbesserung gemäss CoLP<br />

Lieferanten-Mix, Diversifizierung<br />

Produktemix beim Lieferanten (carry-over, neue Styles)<br />

Deadlines für Prototypen<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

Im Einklang mit den FWF-Richtlinien werden mindestens alle drei Jahre, bzw.<br />

sobald eine Beschwerde aufkommt, Audits durchgeführt. Oberste Priorität<br />

haben dabei die Lieferanten, die 2 % oder mehr unseres Einkaufsvolumens<br />

ausmachen. In Kapitel 5.6 wird eine detaillierte<br />

Performance-Übersicht unserer Zulieferer für <strong>2012</strong> aufgeführt.


INTERVIEW Einblick in unsere<br />

Beschaffung<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 19<br />

Welche Aufgabe haben Sie momentan bei<br />

<strong>Mammut</strong>?<br />

Meine Aufgabe besteht aus zwei Teilaspekten. Ich bin verantwortlich für den Einkauf<br />

von Airbags, Rucksäcken, Elektronik und Schlafsäcken. Meine Hauptaufgabe besteht<br />

darin, sicherzustellen, dass wir „immer, rechtzeitig und fehlerfrei liefern“. Ich<br />

habe zwei Verwaltungsassistenten, die die Auftragseingänge überwachen. Dabei<br />

arbeite ich mit der Business Unit Hartwaren zusammen, einschließlich Designern,<br />

Entwicklern und Produktmanagern. Außerdem kooperiere ich mit den Lieferanten.<br />

Jedes Jahr bin ich mehrere Wochen lang unterwegs, einschließlich einer Tour durch<br />

den Fernen Osten, jeweils im Frühjahr und Herbst.<br />

Ein systematisches Lieferketten-<br />

Manage-ment ist der Schlüssel zu<br />

effizientem sozialem Monitoring. Mick<br />

Farnworth ist für die Implementierung<br />

des FWF-Standards verantwortlich.<br />

Ein Einblick in seinen Arbeitsalltag.<br />

Interview von Claire Sasso-Saint<br />

mit Mick Farnworth,<br />

Beschaffer Hartwaren.<br />

Seit 2009 bin ich auch für die Umsetzung der Anforderungen der Fair Wear Foundation<br />

innerhalb der Lieferkette verantwortlich. Dank unserer beständigen Arbeit<br />

konnten wir mittlerweile mit all unseren Textilwarenlieferanten einen guten Standard<br />

umsetzen. Bei unserem letzten FWF Brand Performance Check konnten wir deshalb<br />

einen sehr zufriedenstellenden Deckungsgrad von 98 % erreichen.<br />

Was ist schwierig an Ihrer Arbeit?<br />

Wenn es ein Problem gibt, dann bin ich es, der es lösen und herausfinden muss, wer<br />

verantwortlich ist. Schwierig ist auch der Interessenkonflikt, der manchmal zwischen<br />

meinen Aufgabenbereichen Beschaffung und CSR aufkommt: als Einkäufer muss<br />

ich termingerechte Lieferungen zu den niedrigsten Preisen aushandeln. Gleichzeitig<br />

muss ich die soziale Compliance überwachen, die darauf abzielt Überstunden zu vermeiden<br />

und Existenzlöhne zu garantieren.<br />

Was ist das Beste an Ihrer Arbeit?<br />

In den zwölf Jahren, die ich jetzt für <strong>Mammut</strong> tätig bin, hatte ich noch keinen einzigen<br />

langweiligen Tag. Meine Arbeit ist immer interessant und es gibt stets etwas zu tun.<br />

Zudem ist es sehr aufregend, das Unternehmen wachsen zu sehen. Erfolg haben<br />

und diesen auch spüren: das macht diese Arbeit zu einer sehr erfüllenden Aufgabe.<br />

<strong>Mammut</strong> tut wesentlich mehr als andere Marken und wir setzen immer alles daran,<br />

um die Besten zu sein. Bei CSR handelt es sich nicht nur um Marketing-Gerede,<br />

sondern um die Realität – wir tun das, was wir sagen!<br />

Was würden Sie ändern?<br />

Es gibt viele verschiedene CSR-Standards und zahlreiche Unternehmen halten sich<br />

an leicht unterschiedliche Verfahren für ihre Audits. Dies führt zu multiplen Audits, bei<br />

denen meistens dieselben Probleme zum Vorschein kommen. Deshalb brauchen wir<br />

einen universellen CSR-Standard und Shared Audits.<br />

Zudem steht am Ende eines jeden Audits eine Fehlerliste und im Anschluss daran<br />

ein Korrekturmassnahmenplan (Corrective Action Plan, CAP). Manche dieser CAPs<br />

machen kostspielige Arbeitseinsätze erforderlich, um Verbesserungen umzusetzen.<br />

Bei einzelnen kleinen Kunden besteht jedoch kein Druck, um Fortschritte zu machen.<br />

Wenn mehrere Kunden sich zusammentun und ein einziges Audit organisieren,<br />

(weiter auf der nächsten Seite)


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 20<br />

können alle Beteiligten Zeit und Kosten sparen. Hinzu kommt, dass man auch über<br />

wesentlich mehr Kraft verfügt, um Probleme im Rahmen des CAP zu lösen. Man<br />

denke nur an eine Fabrik, wo eine Änderungsbereitschaft entsteht, wenn 30 % der<br />

Kunden Änderungen fordern. <strong>Mammut</strong> hat mit zahlreichen Marken Vereinbarungen.<br />

Was ist mit Prioritäten im Bereich Nachhaltigkeit?<br />

Nachhaltigkeit und soziale Compliance haben zahlreiche Facetten. Ich bin sehr skeptisch<br />

gegenüber Menschen, die enorm viel in Ressourcen, in „CO2-Fussabdrücke“<br />

und in „Öko-Indizes“ investieren. Ich bin der Meinung, dass vieles davon sehr akademisch<br />

ist und häufig die Aufmerksamkeit von den Problemstellungen, die heute wirklich<br />

wichtig sind, weggelenkt wird.<br />

Persönlich ziehe ich einen praktischen und pragmatischen Ansatz vor. Im letzten Jahr<br />

sind über 460 Menschen bei Bränden in Bekleidungsfabriken um das Leben gekommen.<br />

Meiner Meinung nach haben Einkäufer die Pflicht zu garantieren, dass die<br />

grundlegenden Sicherheitsanforderungen innerhalb ihrer Lieferketten erfüllt werden.<br />

Wie sind die Beziehungen zu den Zulieferern?<br />

Im Allgemeinen arbeitet <strong>Mammut</strong> mit sehr guten Zulieferern, wovon die meisten<br />

schon seit zehn Jahren oder länger unsere Partner sind. Ich selbst arbeite seit knapp<br />

30 Jahren in der Textilbranche. Bei einem Rundgang durch eine Fabrik kann man<br />

sehr schnell feststellen, ob sie gut organisiert ist. Die Erfahrung zeigt, dass wenn dies<br />

der Fall ist, eine Fabrik auch in einem angemessenen Maß vorschriftsmäßige Arbeitsbedingungen<br />

gewährleistet.<br />

Mick Farnworth wurde in Blackburn, Lancashire, England im Jahr 1964 geboren. Er studierte BSc Maschinenbau<br />

und arbeitete während 15 Jahren bei der britischen Outdoor-Marke Karrimor. Im April 2001 stiess er zu <strong>Mammut</strong>,<br />

zuerst als Produktmanager für Ruck- und Schlafsäcke, und seit 2007 als Beschaffer Hartwaren.<br />

Nähabteilung eines grösseren vietnamesischen Konfektionärs, <strong>2012</strong> | Foto: <strong>Mammut</strong>


5.5 | INTEGRATION DER MONITORING-AKTIVITÄTEN &<br />

BESCHAFFUNGSENTSCHEIDE<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 21<br />

Soziale Verantwortung ist ein integraler Bestandteil unserer täglichen Geschäftsaktivitäten<br />

und unseres internen Qualitätsmanagementsystems.<br />

<strong>Mammut</strong> setzt sich für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und<br />

einen pragmatischen Ansatz ein.<br />

Dabei wird die 90 %-Schwelle beständig überwacht und bewertet. Das ist Bestandteil<br />

des vierteljährlichen Berichts an die Geschäftsleitung von <strong>Mammut</strong> sowie des<br />

Arbeitsplans und des Sozialberichts, die einmal pro Jahr erstellt werden. <strong>2012</strong> hat<br />

<strong>Mammut</strong> seine Bemühungen verstärkt, indem zahlreiche Audits durchgeführt und<br />

die Zusammenarbeit mit anderen Marken angestrebt wurde. Diese Bemühungen<br />

haben sich glücklicherweise gelohnt: das Ergebnis der BPC <strong>2012</strong> zeigt, dass 98 %<br />

der textilen Lieferkette angemessen und entsprechend den Anforderungen der FWF<br />

überprüft wurden.<br />

Konsequente Beschaffungsentscheidungen<br />

Soziale Kriterien, wie im Rahmen des CoLP sowie der FWF-Richtlinien festgelegt,<br />

wurden in unsere internen Managementprozesse integriert, wie z. B.:<br />

• Auswahlkriterien für neue Lieferanten (s. Kapitel 5.4)<br />

• Performance-Bewertungskriterien für neue Lieferanten (s. Kapitel 5.4)<br />

• Checkliste für Fabrikbesuche bei den Lieferanten<br />

• Vierteljährliche Berichterstattung und Bewertungen für die Geschäftsleitung<br />

Bisher hat nur einer von über 40 Zulieferern es abgelehnt, die FWF-Standards umzusetzen.<br />

Wir haben deshalb 2011 unsere Geschäftsbeziehung zu diesem Lieferanten<br />

eingestellt (Ref. 12220). Die Zusammenarbeit mit einem weiteren Lieferanten wurde<br />

beendet (Ref. 11071), aufgrund der wiederholten Weigerung der Durchführung eines<br />

FWF-Audits an seinem Produktionsstandort.<br />

Verwaltung der Korrekturmassnahmenpläne (CAP)<br />

Korrekturmassnahmenpläne (CAP) können auf (sozialen, Verifizierungs-) Audits, Beschwerden,<br />

Fabrikbesuchen oder Beobachtungen der Mitarbeitenden von <strong>Mammut</strong><br />

basieren. Die CAP werden dem Register mit dem Status „zu erledigen“ hinzugefügt<br />

und es wird ein Zeitplan zur Umsetzung der Korrekturmaßnahmen erstellt. Die Umsetzungs-Zeitpläne<br />

für CAP sowie die zu liefernden Beweise werden gemeinsam mit<br />

dem Zulieferer festgelegt. Dabei halten wir uns an die Tipps in den Handbüchern von<br />

FWF und SEDEX. Kleinere Probleme im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

am Arbeitsplatz werden normalerweise direkt gelöst. Bei schwerwiegenderen Problemen<br />

beraten wir uns mit den Expertinnen und Experten der FWF und entscheiden<br />

anschließend je nach Fall, welche Maßnahmen getroffen werden müssen.<br />

Beschwerde-Mechanismus<br />

Seit seiner Mitgliedschaft in der FWF 2008 haben <strong>Mammut</strong> zwei offizielle Beschwerden<br />

erreicht. Die Probleme konnten unmittelbar gelöst werden und es kam zu keinen<br />

weiteren Auswirkungen.<br />

Wir stellen unseren Lieferanten Poster in den jeweiligen lokalen Sprachen zur Verfügung,<br />

einschließlich des FWF Code of Labor Practices, sowie die Kontaktdaten der<br />

lokalen Ombudsstelle. Diese Poster müssen an für alle Mitarbeitenden gut sichtbaren<br />

Stellen in der Fabrik aufgehängt werden. Im Rahmen unserer regelmäßigen Lieferantenbesuche<br />

kontrollieren die Einkäufer und die Mitarbeitenden aus dem Bereich


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 22<br />

Qualitätskontrolle von <strong>Mammut</strong>, ob diese Poster an einem angemessenen Ort aufgehängt<br />

wurden.<br />

Beschwerden werden von der Person bearbeitet, die innerhalb des Einkaufsteams<br />

für CSR verantwortlich ist: Mick Farnworth. Unser internes Beschwerdeverfahren läuft<br />

folgendermassen ab:<br />

• Gemeinsame Überprüfung mit der FWF, ob die Beschwerde berechtigt ist<br />

• Lautet die Antwort „ja“, werden der Chief Supply Chain Officer (CSCO), der Head<br />

of Purchasing und der CR Manager benachrichtigt und die nächsten Schritte<br />

werden geplant<br />

• Die Beschwerde wird mit dem betreffenden Lieferanten besprochen und es<br />

werden gemeinsam die notwendigen Korrekturmaßnahmen und der Zeitplan zur<br />

Umsetzung festgelegt<br />

• Integration der Aktionen in das interne CAP-Register und Weiterverfolgung bis das<br />

Problem gelöst ist<br />

• Rückmeldung an den CSCO, den Head of Purchasing und den CR Manager<br />

• Bericht über die Beschwerde und die damit verbundenen Korrekturmaßnahmen<br />

im nächsten <strong>Mammut</strong> „Supplier Newsletter“ sowie im <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong><br />

Jahresbericht von <strong>Mammut</strong><br />

Intelligenter Einsatz begrenzter Ressourcen<br />

Wir müssen unsere begrenzten Ressourcen und Einflussmöglichkeiten so sinnvoll wie<br />

möglich einsetzen. Bei der Anwendung des CoLP verfolgen wir einen pragmatischen<br />

Ansatz. Dies gilt insbesondere für Probleme mit einer globalen und branchenübergreifenden<br />

Wichtigkeit, wie z. B. Überstunden und Existenzlöhne. Wir sind ausserdem<br />

der Ansicht, dass ein grober Überblick über die Lieferkette wichtiger ist als sehr<br />

detaillierte Informationen zu einer kleinen Anzahl von Zulieferern.<br />

<strong>Mammut</strong> zählte zu den ersten Unternehmen, die sich für eine Harmonisierung der<br />

Anstrengungen unter den FWF-Mitgliedern und darüber hinaus eingesetzt haben.<br />

Seit dem ersten Tag unserer Mitgliedschaft haben wir uns um die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Marken bemüht, um die Audit-Monitoringverfahren zu harmonisieren und<br />

auf diese Weise sowohl Effizienz als auch Wirksamkeit bei der Umsetzung des Codes<br />

zu verstärken. Momentan arbeiten wir gemeinsam mit den folgenden Marken an<br />

Audit- und Monitoringverfahren:<br />

Tabelle 5.5.1<br />

<strong>Mammut</strong><br />

Kooperationen<br />

Partner<br />

Brands<br />

FWF<br />

Mitglied<br />

Anz. gemeinsam<br />

überwachte<br />

Fabriken<br />

Adidas / 2 <strong>2012</strong><br />

Burton / 1 2013<br />

Gore Bike / 1 2013<br />

Haglöfs ja 3 <strong>2012</strong><br />

Kjus ja 1 <strong>2012</strong><br />

Jack Wolfskin ja 2 <strong>2012</strong><br />

J. Lindeberg / 1 <strong>2012</strong><br />

MEC / 1 <strong>2012</strong><br />

Odlo ja 1 2008<br />

Patagonia / 3 2011<br />

Schoeffel ja 3 2011<br />

Tabor / 1 <strong>2012</strong><br />

Vaude ja 1 <strong>2012</strong><br />

Start der<br />

Kooperation


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 23<br />

Mit dem Ziel vor Augen, die Monitoringverfahren effizienter und wirksamer zu gestalten,<br />

akzeptieren wir Auditberichte von Dritten, wie BSCI, WRAP und STR, da aus<br />

diesen Audits im Allgemeinen die hauptsächlichen Probleme hervorgehen. Wir<br />

akzeptieren und fördern die SA 8000-Zertifizerung sowie die FWF-Mitgliedschaft.<br />

Gemäss den Anforderungen der FWF überprüfen wir sorgfältig die Qualität dieser<br />

Berichte und arbeiten mit anderen Kunden der überprüften Fabrik zusammen, um<br />

noch offene Punkte der auf diesen Audits basierenden Korrekturmaßnahmenpläne<br />

weiterzuverfolgen. Unserer Meinung nach ist es wichtig, dass die Fabrikleitung sich<br />

eindeutig für soziale Verantwortung einsetzt und einen systematischen Ansatz verfolgt,<br />

um faire Arbeitsbedingungen zu garantieren. Schließlich legen wir in Bezug auf<br />

soziale Fragestellungen großen Wert auf die Zusammenarbeit mit der Konkurrenz.<br />

Datenverwaltung<br />

Alle Daten aus Auditberichten, Beschwerden, Fabrikbesuchen und Korrekturmassnahmenplänen<br />

(CAP) werden im internen Lieferanten-Register (s. S. 22) und im CAP-<br />

Register gespeichert. Beide Register werden von dem für das Thema CR verantwortlichen<br />

Mitarbeitenden der Einkaufsabteilung verwaltet und mindestens einmal pro<br />

Quartal aktualisiert. Arbeitsstandards und CAP werden zudem im Rahmen von regelmässigen<br />

Meetings mit den einzelnen Zulieferern besprochen.<br />

5.6 | LIEFERANTEN-PERFORMANCE<br />

Die FWF fordert von uns, alle identifizierten Probleme und alle Aktionen, die<br />

unter Einhaltung des FWF Code of Labor Practices umgesetzt werden, zu<br />

berichten. Dieser Bericht muss sowohl auf Länder- als auch auf Lieferanten-<br />

Ebene aufgegliedert werden.<br />

Die allgemeine Performance pro Land ist sehr positiv (Übersicht s. Kapitel 5.1). Auf<br />

den folgenden Seiten werden detaillierte, technische Einblicke in unser Performance-<br />

Level gegeben, sowohl basierend auf dem Code of Labor Practices (s. u.) als auch<br />

für die einzelnen Zulieferer (S. 28-29). Das Lieferanten-Register (S. 26-27) bietet eine<br />

integrale Übersicht unserer Konfektionäre und Aktivitäten seit 2008. Die langfristigen<br />

Herausforderungen liegen in den Bereichen Überstunden und Existenzlöhne.<br />

LIste 5.6.1<br />

Performance<br />

gemäss Code of<br />

Labour Practices<br />

1 freie Anstellung<br />

» Es darf keine Zwangsarbeit einschließlich Schuldknechtschaft oder Gefängnisarbeit<br />

geben (IAO-Übereinkommen 29 und 105).<br />

2 keine Diskriminierung<br />

» Einstellung, Lohnpolitik, Zugang zu Fortbildungen, Beförderungsregeln, Beendigung<br />

von Beschäftigungsverhältnissen, Ausscheiden aus dem Arbeitsleben und<br />

jeder andere Aspekt von Beschäftigungsverhältnissen müssen auf dem Prinzip der<br />

Chancengleichheit basieren unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Religion,<br />

politischer Anbindung, Gewerkschaftsmitgliedschaft, Nationalität, sozialer Herkunft,<br />

Schwächen oder Behinderungen. (IAO-Übereinkommen 100 und 111).<br />

3 keine Kinderarbeit<br />

» Es darf keine Kinderarbeit geben. Das Mindestzugangsalter für<br />

Erwerbsbe-schäftigung darf nicht unter dem Pflichtschulalter und<br />

generell nicht unter 15 Jahren liegen. (IAO-Übereinkommen 138)<br />

Es darf keine „Formen der Sklaverei oder sklavereiähnliche


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 24<br />

Praktiken, wie den Kinderverkauf und den Kinderhandel, Schuldknechtschaft und<br />

Leibeigenschaft und Zwangsarbeit“ geben. Kinder (zwischen 15 und 18) dürfen keine<br />

Arbeit ausführen, „die ihrer Natur nach oder aufgrund der Umstände, unter denen sie<br />

verrichtet wird, voraussichtlich für die Gesundheit, die Sicherheit oder die Sittlichkeit<br />

von Kindern schädlich sind.“ (IAO Übereinkommen 182).<br />

Kommentar<br />

Aus unseren Erfahrungen geht hervor, dass es sehr selten ist, dass Probleme in den<br />

Bereichen Zwangsarbeit, Kinderarbeit oder Diskriminierungen unter Tier-1 Lieferanten<br />

für qualitativ hochwertige Verbrauchsgüter auftreten. Dies gilt für alle Länder.<br />

4 Vereinigungsfreiheit<br />

» Das Recht aller ArbeiterInnen, Gewerkschaften zu gründen und ihnen beizutreten<br />

und kollektivvertragliche Verhandlungen zu führen, wird anerkannt. (IAO-Übereinkommen<br />

87 und 98) In Fällen, in denen die Vereinigungsfreiheit und das Recht<br />

auf Kollektivverhandlungen gesetzlich eingeschränkt sind, wird das Unternehmen<br />

von sich aus für alle ArbeitnehmerInnen parallele Wege für unabhängige und freie<br />

Vereinigungen und Verhandlungen fördern. Die ArbeitnehmervertreterInnen dürfen<br />

nicht diskriminiert werden und müssen bei der Ausführung ihrer Vertretungsfunktionen<br />

Zugang zu allen Arbeitsplätzen erhalten. (IAO-Übereinkommen 135 und<br />

Empfehlung 143).<br />

Kommentat<br />

Wir fordern, dass alle Arbeiterinnen und Arbeiter in den Fabriken, die <strong>Mammut</strong> beliefern,<br />

über Vereinigungsfreiheit verfügen und das Recht auf Tarifverhandlungen<br />

haben. Die Realität sieht jedoch so aus, dass Kunden, und teilweise sogar lokale Gesetze,<br />

die Vereinigungsfreiheit in manchen Ländern einschränken. Die FWF bewertet<br />

den Vereinigungsstatus im Rahmen jedes Fabrikaudits und führt allgemeine Probleme<br />

in Länderberichten auf.<br />

5 Existenzlohn<br />

» Löhne und Zuschläge für eine normale Arbeitswoche müssen zumindest dem<br />

gesetzlichen oder branchenüblichen Minimum entsprechen und stets ausreichen,<br />

um die Grundbedürfnisse der ArbeiterInnen und ihrer Familien zu befriedigen sowie<br />

darüber hinaus ein bestimmtes, frei verfügbares Einkommen zu erhalten. (IAO Übereinkommen<br />

26 und 131) Weder sind Lohnabzüge als Disziplinarmaßnahme erlaubt,<br />

noch sind irgendwelche Abzüge gestattet, die nicht durch die nationalen Gesetze begründet<br />

sind. Abzüge dürfen nicht dazu führen, dass der/die Beschäftigte weniger als<br />

den gesetzlichen Mindestlohn erhält. Alle ArbeitnehmerInnen werden angemessen<br />

und klar über die Lohnbestandteile einschließlich des Lohnsatzes und der Periode,<br />

für die der Lohn gezahlt wird, informiert.<br />

Kommentar<br />

In den meisten Ländern gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn. Basierend auf Audits<br />

durch Dritte sowie auf Lohnerhebungen kann <strong>Mammut</strong> mit Sicherheit bestätigen,<br />

dass seine Hauptlieferanten ihre Arbeiterinnen und Arbeiter im Einklang mit den gesetzlichen<br />

Bestimmungen bezahlen. Die Definition eines Existenzlohns bereitet hingegen<br />

Kopfzerbrechen. <strong>2012</strong> führte <strong>Mammut</strong> eine Umfrage unter seinen 15 führenden<br />

Lieferanten durch, um die Wage Ladder zu bestimmen. Dabei wurde FWF-Software<br />

zum Vergleich der in den einzelnen Abteilungen gezahlten Löhne eingesetzt, mit<br />

Richtwerten wie dem Asia Floor Wage. Die erste, <strong>2012</strong> durchgeführte Umfrage, war<br />

ergebnislos, da verschiedene Faktoren nicht eindeutig definiert wurden, wie z. B. die<br />

Berücksichtigung von Lohnzusatzleistungen wie z. B. Schlafsälen und Verpflegung.<br />

Das Feedback wurde an die FWF weitergeleitet und eine nächste Umfrage wird<br />

durchgeführt werden sobald das Verfahren verbessert wurde


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 25<br />

6 Arbeitszeiten<br />

» Die Arbeitszeiten müssen mit den gesetzlichen Bestimmungen und branchenüblichen<br />

Standards übereinstimmen. Von den ArbeiterInnen darf nicht verlangt<br />

werden, dass sie regelmäßig mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten, und innerhalb<br />

eines Zeitraums von sieben Tagen müssen sie mindestens einen freien Tag<br />

haben. Überstunden müssen freiwillig sein, dürfen 12 Stunden pro Woche nicht überschreiten<br />

und nicht regelmäßig abgefordert werden und müssen immer mit einer<br />

Mehrarbeitszulage zum Lohn kompensiert werden. (IAO-Übereinkommen 1).<br />

Kommentar<br />

In der Bekleidungsindustrie sind saisonbedingte Überstunden häufig ein Problem.<br />

Dies geht auf sehr komplexe Ursprünge zurück. In der gesamten Modebranche<br />

werden Sommer- und Winterkollektionen hergestellt, was bedeutet, dass jedes Geschäft<br />

in jedem Land die einzelnen Styles zum exakt gleichen Zeitpunkt benötigt.<br />

Die Einzelhändler wählen nach den Handelsmessen ihre Kollektionen aus und<br />

machen ihre Bestellungen, was ca. sechs Monate vor dem Beginn der Saison in den<br />

Geschäften erfolgt. Ab dann beginnt der Wettlauf gegen die Zeit, um Materialien zu<br />

bestellen und die Bekleidung noch rechtzeitig vor Saisonbeginn fertigzustellen<br />

7 Sicherheit & Gesundheit<br />

» Es ist für eine sichere und hygienische Arbeitsumwelt zu sorgen und optimaler<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz zu fördern, der sich am aktuellen, branchenbezogenen<br />

Kenntnisstand über etwaige spezifische Gefahren orientiert. Gebührende<br />

Aufmerksamkeit ist den branchenspezifischen Arbeitsrisiken zu schenken; es<br />

muss eine sichere und hygienische Arbeitsumwelt gewährleistet sein. Regeln zur<br />

grösstmöglichen Unfallverhütung und Minimierung von Gesundheitsrisiken sind<br />

umzusetzen (in Anlehnung an IAO-Übereinkommen 155). Körperliche Misshandlung,<br />

Androhungen körperlicher Misshandlung, unübliche Strafen oder Disziplinarmassnahmen,<br />

sexuelle und andere Belästigungen sowie Einschüchterungen<br />

durch den Arbeitgeber sind streng verboten.<br />

Kommentar<br />

Bis zu einem gewissen Masse können Überstunden eingeschränkt werden, indem<br />

sichere Styles früh eingekauft werden, so dass die Herstellung über einen längeren<br />

Zeitraum verteilt werden kann. Dies funktioniert, wenn eine Marke eine beschränkte<br />

Anzahl von Styles herstellt und diese größtenteils in einer Fabrik fertigen lässt. Hat<br />

eine Fabrik mehrere Kunden mit denselben saisonalen Lieferfristen, dann ist das<br />

Problem kaum lösbar Für diesen Punkt haben wir noch keinen zufriedenstellenden<br />

Ansatz gefunden, wir führen unsere Untersuchungen jedoch fort<br />

Die meisten der kürzlich stattgefundenen Brandtragödien haben sich in Bangladesch<br />

und Pakistan zugetragen. Dabei fallen grundsätzliche Parallelen auf, wie elektrische<br />

Leitungen in einem schlechten Zustand, verschlossene Notausgänge, verbarrikadierte<br />

Fluchtwege und nicht einsatzfähige Brandbekämpfungsmittel. Zum aktuellen<br />

Zeitpunkt hat <strong>Mammut</strong> in keinem dieser Länder Produktionen am Laufen. Die Audit-<br />

Teams der FWF überprüfen die Brandsicherheit sowie die elektrische Sicherheit<br />

sehr genau. Sie sind Bestandteil einer lange Liste von Punkten aus den Bereichen<br />

Sicherheit und Ergonomie, die während der Audits verifiziert werden. Bei jedem<br />

Audit werden zahlreiche geringfügige Probleme erkannt, die jedoch normalerweise<br />

innerhalb von ein paar Tagen behoben werden können.<br />

8 Arbeitsvertrag<br />

» Die arbeits- und sozialrechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Beschäftigten<br />

und Vorschriften, die sich aus dem regulären Beschäftigungsverhältnis ergeben,<br />

dürfen nicht umgangen werden durch den Einsatz von Leiharbeitsarrangements<br />

oder von Ausbildungsprogrammen, die nicht wirklich auf die<br />

Vermittlung von Fähigkeiten oder eine reguläre Beschäftigung abzielen.<br />

Jüngere Beschäftigte müssen die Gelegenheit erhalten,<br />

an Ausbildungs- und Trainingsprogrammen teilzunehmen.


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 26<br />

Kommentar<br />

Tabelle 5.6.2<br />

Lieferanten-<br />

Register<br />

FABRIKDATEN<br />

Die FWF Audit-Teams beziehen immer eine Expertin bzw. einen Experten für Löhne<br />

und Arbeitsverträge mit ein. Diese Expertin bzw. dieser Experte überprüft Verträge,<br />

Schulungszertifikate und Urlaubszeiten. Sie bzw. er prüft auch, ob die Verfahren der<br />

Fabrik mit den lokalen Gesetzen und ILO-Standards übereinstimmen<br />

MONITORING-AKTIVITÄTEN<br />

EUROPA<br />

PRODUK-<br />

TIONSLAND<br />

REF.<br />

PRODUKT-<br />

GRUPPE<br />

ANTEIL<br />

MAMMUT<br />

EINKAUF <strong>2012</strong> 1<br />

AUDIT GE-<br />

FORDERT 2<br />

FWF<br />

COLP<br />

SIG.<br />

AUDITIERT AUDITIERER /<br />

ZERTIFIKAT 3<br />

STATUS<br />

CAP 4<br />

Lettland 11201 Apparel 19.2 % nein ja Dez. 2011 FWF keine Aktion nein<br />

Türkei 11223 Apparel 10.9 % ja ja Sept. <strong>2012</strong> FWF ausstehend nein<br />

Portugal 11030 Apparel 5.5 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

Portugal 11214 Apparel 3.1 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

Deutschland 11091 Apparel 2.0 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

Portugal 11059 Apparel 0.8 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

Deutschland 11262 Schlingen 0.7 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

Italien 11002 Apparel 0.3 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

Deutschland 11005 Apparel 0.1 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

Irland 11045 Apparel 0.0 % nein ja / / keine Aktion nein<br />

GEPLANTE<br />

AUDITS<br />

2013<br />

TOTAL EUROPA 43 % 11 % 43 % 43 % 0 AUDITS<br />

China 11072 Apparel 16.4 % ja ja Juli 2010<br />

Aug. 2011<br />

Mai <strong>2012</strong><br />

China 11004 Apparel 11.3 % WRAP zert. x ja Nov. 2009<br />

März 2011<br />

SRG<br />

FWF<br />

Stiftung Warentest<br />

FWF<br />

unbekannt<br />

keine Aktion<br />

keine Aktion<br />

China 11182 Apparel 8.9 % FWF Mitglied ja Apr. <strong>2012</strong> FWF ausstehend März 2013<br />

nein<br />

nein<br />

Philippinen 11178 Rucksäcke 5.0 % ja ja Aug. <strong>2012</strong> FWF ausstehend nein<br />

Vietnam 11088 Rucksäcke 4.9 % ja ja März 2011 SA 8000 keine Aktion nein<br />

China 11083 Schlafsäcke 2.9 % ja ja Aug. <strong>2012</strong> SA 8000 keine Aktion nein<br />

Indien 11242 Apparel 1.5 % ja ja Jan. 2011 SA 8000 keine Aktion Herbst 2013<br />

China 12235 Rucksäcke 1.2 % nein ja Aug. <strong>2012</strong> SRG ausstehend nein<br />

Vietnam 11208 Apparel 1.2 % nein ja März 2013 FWF ausstehend März 2013<br />

Vietnam 11160 Apparel 1.1 % nein ja <strong>2012</strong> Marke keine Aktion Juni 2013<br />

China 11013 Apparel 0.9 % nein ja Aug. <strong>2012</strong> FWF ausstehend Nov. 2013<br />

China 11084 Schlafsäcke 0.5 % nein nein Jul. 2010 BSCI keine Aktion Juli 2013<br />

China 11261 Apparel 0.4 % nein nein Aug. 2010 WRAP keine Aktion nein<br />

FERNOST<br />

Indien 12220 Apparel 0.4 % ja ja 2011 FWF keine Aktion keine Produktion<br />

nach <strong>2012</strong><br />

China 11136 Apparel 0.3 % nein ja März 2009 unbekannt keine Aktion keine Produktion<br />

nach <strong>2012</strong><br />

China 11015 Apparel 0.2 % nein nein / / keine Aktion nein<br />

China 11224 Apparel 0.1 % nein nein / BSCI Mitglied keine Aktion nein<br />

China 11071 Apparel 0.0 % nein ja Jan. 2011 WRAP keine Aktion keine Produktion<br />

nach <strong>2012</strong><br />

TOTAL FERNOST 57 % 49 % 56 % 55 % 6 AUDITS<br />

TOTAL 100 % 60 % 99 % 98 %<br />

6 AUDITS +<br />

FOOTWEAR 5


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 27<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Legende zum Lieferanten-Register 2013 (Tabell. 5.6.2):<br />

Um zu berechnen, welchen Anteil ein Lieferant am Einkaufsvolumen von <strong>Mammut</strong><br />

ausmacht, werden alle Produkte in Betracht gezogen, einschließlich jener, die nicht<br />

von der FWF abgedeckt werden.<br />

Die FWF fordert, dass <strong>Mammut</strong> alle Lieferanten, die einen Anteil von 2 % oder mehr<br />

ausmachen, im Rahmen von Audit-Verfahren prüft. Re-Audits müssen mindestens<br />

alle drei Jahre durchgeführt werden. <strong>Mammut</strong> verlangt keine Sozial-Audits von Lieferanten,<br />

die SA 8000-zertifiziert oder Mitglieder der FWF sind.<br />

Die FWF empfiehlt die Zusammenarbeit mit unabhängigen Auditoren Dritter, wobei<br />

es sich vorzugsweise um von der FWF in Bezug auf den FWF Code of Labor Practices<br />

geschulte Expertinnen und Experten handeln sollte. <strong>Mammut</strong> setzt die FWF<br />

Audit-Teams ein. Im Normalfall begleiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Geschäftsleitung und der Einkaufsabteilung Sozial- und Verifizierungsaudits bei den<br />

Zulieferern.<br />

„No action“ zeigt an, dass bei einem bestimmten Lieferanten kein Audit durchgeführt<br />

wurde und/oder nicht notwendig war. Wir haben keine Beschwerden erhalten<br />

<strong>Mammut</strong> lässt bei drei Lieferanten in Rumänien und China Schuhe herstellen. Diese<br />

Lieferanten werden seit 2010 im Rahmen unseres Monitoring-Verfahrens geprüft und<br />

haben den FWF Code of Labor Practices unterzeichnet. Die ersten Audits durch<br />

Dritte werden 2013 durchgeführt.<br />

Oben: Josef Lingg, <strong>Mammut</strong> CSCO, überprüft die Arbeitsprozesse<br />

während eines Lieferantenaudits. Unten: Eindrücke<br />

aus dem Arbeitsalltag von Fabrikarbeiterinnnen<br />

und -Arbeitern.<br />

China, 2011 | Alle Fotos: <strong>Mammut</strong>


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 28<br />

Abbildung 5.6.3<br />

Performance nach<br />

Land & Fabrik<br />

EUROPA<br />

Lettland<br />

11201<br />

14% Apparel<br />

1. Freie Anstellung<br />

2. Keine Diskrimierung<br />

3. Keine Kinderarbeit<br />

4. Versammlungsfreiheit<br />

5. Existenzlähne<br />

6. Arbeitszeit<br />

7. Sicherheit & Gesundheit<br />

8. Arbeitsvertrag<br />

Türkei<br />

11223<br />

8% Apparel<br />

Portugal<br />

11030<br />

6%<br />

Apparel<br />

11214<br />

3%<br />

Apparel<br />

11059<br />

1%<br />

Apparel<br />

Deutschland<br />

11091<br />

2%<br />

Apparel<br />

11262<br />

1%<br />

Schlingen<br />

11005<br />

0%<br />

Apparel<br />

Italien<br />

11002<br />

0% Apparel<br />

Irland<br />

11045<br />

0% Apparel<br />

Legende:<br />

erledigt: Länder mit reduziertem Risiko (EU); Verbesserungen umgesetzt (FE)<br />

laufend: Problem identifiziert, Verbesserungen in Umsetzung<br />

offen: Problem identifiziert, jedoch haben ergriffene Massnahmen noch nicht die<br />

gewünschte Verbesserung gezeigt<br />

Lieferant wurde noch nicht aditiert<br />

Kommentar<br />

Zu den hier aufgeführten europäischen Ländern zählen auch Lettland, Portugal,<br />

Italien, Deutschland und Irland. Diese Länder werden von der FWF als Länder mit<br />

einem geringen Risiko eingestuft. Deshalb sind keine Sozial-Audits und zusätzliche<br />

Monitoringaktivitäten erforderlich, vorausgesetzt, dass keine Probleme auftreten und<br />

die Arbeiterinnen und Arbeiter keine Beschwerden einreichen. <strong>Mammut</strong> besucht die<br />

einzelnen Lieferanten dennoch einmal pro Jahr, um sich über die Arbeitsbedingungen<br />

auszutauschen.<br />

Für die Türkei hat <strong>Mammut</strong> eine Beschwerde erreicht in Bezug auf einen<br />

Mitarbeiter, der angeblich aufgrund seiner Gewerkschaftszugehörigkeit entlassen<br />

wurde. Die Prüfer der FWF konnten hierfür jedoch keinerlei Beweise finden, weshalb<br />

die Beschwerde abgewiesen wurde.<br />

Im Anschluss an das FWF-Audit im September <strong>2012</strong> wurden auch Beschwerden<br />

über Überstunden laut. Aus den Untersuchungen ging hervor, dass dies auf<br />

Engpässen in den Bereichen Kleben und Bügeln innerhalb der Fabrik beruhte.<br />

Die Fabrik erklärte sich bereit, zusätzliche Bügel- und Klebegeräte anzuschaffen,<br />

um das Problem in Zukunft einzuschränken


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 29<br />

FAR EAST<br />

China<br />

11072<br />

16%<br />

Apparel<br />

1. Freie Anstellung<br />

2. Keine Diskrimierung<br />

3. Keine Kinderarbeit<br />

4. Versammlungsfreiheit<br />

5. Existenzlöhne<br />

6. Arbeitszeiten<br />

7. Sicherheit & Gesundheit<br />

8. Arbeitsvertrag<br />

11004<br />

11%<br />

Apparel<br />

11182<br />

9%<br />

Apparel<br />

11083<br />

3%<br />

Schlafsäcke<br />

11013<br />

1%<br />

Apparel<br />

12235<br />

1%<br />

Rucksäcke<br />

11084<br />

0%<br />

Schlafsäcke<br />

11261<br />

0%<br />

Apparel<br />

11136<br />

0%<br />

Apparel<br />

11015<br />

0%<br />

Apparel<br />

11224<br />

0%<br />

Apparel<br />

Vietnam<br />

11088<br />

5%<br />

Rucksäcke<br />

11208<br />

1%<br />

Apparel<br />

11160<br />

1%<br />

Apparel<br />

Philippinen<br />

11178<br />

4%<br />

Rucksäcke<br />

Indien<br />

11242<br />

1%<br />

Apparel<br />

12220<br />

0%<br />

Apparel<br />

Kommentare<br />

In China kommen im Rahmen zahlreicher FWF-Audits geringfügigere Probleme bei<br />

der Umsetzung der lokalen Vorschriften zutage. Es gibt zwar Gewerkschaften, diese<br />

haben jedoch nicht dieselben Freiheiten wie in der westlichen Welt. Häufig kommt es<br />

im Juli aufgrund der Fertigstellung der Winterkollektion zu saisonalen Überstunden<br />

und dann wieder im Januar vor dem chinesischen Neujahrsfest. Dabei handelt es<br />

sich um ein komplexes Thema: WanderarbeitnehmerInnen in den Küstengebieten<br />

Chinas rechnen nämlich mit Überstunden, um ihren Verdienst zu verbessern und verlassen<br />

eine Fabrik, wenn es keine ausreichenden Möglichkeiten gibt, Überstunden zu<br />

machen. Audits für die Fabriken 11182, 11013 und 11084 sind für 2013 geplant.<br />

In Vietnam gab es bisher noch keine Probleme oder Beschwerden in Bezug auf die<br />

Arbeitsbedingungen. Fabrik 11160 wird im Juni 2013 auditiert.<br />

In Indien konnte 2011 im Rahmen eines FWF-Audits festgestellt werden, dass eine<br />

Fabrik (Ref. 12220) nicht den lokalen Mindestlohn bezahlte. Der Zulieferer wollte dies<br />

jedoch nicht ändern. Nach Gesprächen mit dem Zulieferer, der FWF und den Kunden,<br />

beschloss <strong>Mammut</strong>, die Zusammenarbeit mit diesem Zulieferer einzustellen. Der abschliessende<br />

Fertigungsauftrag von <strong>Mammut</strong> bei diesem Lieferanten lief im Frühjahr<br />

<strong>2012</strong> aus.<br />

Bei unserem philippinischen Zulieferer ging aus einem FWF-Audit hervor, dass zahlreiche<br />

Mitarbeitende über Manpower-Agenturen angestellt wurden. Dies ist auf<br />

den Philippinen zwar legal, kann jedoch dazu führen, dass Urlaubsgeld<br />

und Überstunden nicht rechtmäßig geregelt werden. Der Zulieferer<br />

hat sich dazu verpflichtet, sicher-zustellen, dass die Agenturen<br />

die erforderlichen Standards erfüllen und beibehalten.


STUDIE<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 30<br />

Wie können Existenzlöhne<br />

umgesetzt werden?<br />

Warum ist es in der Bekleidungsindustrie<br />

so schwierig, Existenzlöhne sicherzustellen?<br />

Martin Hobi und Mark Starmanns<br />

befragten <strong>Mammut</strong> und weitere<br />

Schweizer Unternehmen sowie indische<br />

Produzenten.<br />

Bis 2011 arbeitete <strong>Mammut</strong> mit zwei<br />

indischen Zulieferern zusammen. Aufgrund<br />

von Lohnproblemen stoppten<br />

wir die Geschäftsbeziehung zu einem<br />

Lieferanten. Der bestehende Lieferant<br />

ist SA 8000 zertifiziert (s. S. 29).<br />

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Gewerkschaften aus Europa und Asien<br />

kritisieren, dass die national festgelegten Mindestlöhne für NäherInnen in Niedriglohnländern<br />

zu tief angesetzt seien. Das führe dazu, dass die ausbezahlten Fabriklöhne<br />

meist nicht ausreichten, um einer NäherIn und ihrer Familie bei einer normalen<br />

Arbeitswoche ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die Arbei-terInnen in<br />

der Bekleidungsindustrie könnten sich oft nur dank Überstunden über Wasser halten,<br />

und nur selten reichte das Geld auch noch für den Schulunterricht der Kinder oder<br />

für andere Ausgaben. Aber wie können Existenzlöhne umgesetzt werden?<br />

Beim indischen Produzenten von <strong>Mammut</strong><br />

Im Rahmen der Asian Floor Wage Campaign (AFW) entwickelten NGOs und Gewerkschaften<br />

ein Modell zur Berechnung von Existenzlöhnen. 2 Das Modell ist international<br />

bekannt und wird oft als einer der Existenzlohn-Benchmarks verwendet. Auch die<br />

Fair Wear Foundation (FWF) verwendet die AFW-Angaben im Rahmen der sogenannten<br />

„Wage Ladder“ (dt. Lohnleiter). Die FWF verlangt von ihren Mitgliedern die<br />

Zahlung eines Existenzlohns. Die Lohnleiter zeigt die in einer Fabrik ausbezahlten<br />

Löhne und bringt sie in Relation zu bestehen-den Lohn-Benchmarks. Ziel der FWF<br />

ist es, Transparenz über die Fabriklöhne zu schaffen. Zudem soll die Lohnleiter als<br />

Grundlage zur Verbesserung der Löhne vor Ort dienen. Abbildung 5.6.3 zeigt das<br />

Beispiel eines indischen Lieferanten von <strong>Mammut</strong> (Ref. 11242).<br />

Text & Fotos: Martin Hobi,<br />

Mark Starmanns<br />

Abbildung 5.6.3<br />

Lohnleiter des<br />

indien Zulieferers<br />

von <strong>Mammut</strong><br />

Rechnungsgrundlage bildet der Lohn in indischen Rupien für eine 40-Stunden<br />

Woche. Die gelben Balken stellen die Spanne zwischen dem niedrigsten und dem<br />

höchsten ausbezahlten Lohn dar. Die rote Linie in den gelben Balken zeigt den am<br />

häufigsten bezahlten Lohn. Dabei werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />

Arbeitsbereichen („Cutting“, „Sewing“, usw.) sichtbar. Die Löhne in den Bereichen<br />

Schneiden, Nähen und Verpacken sind eher kritisch, während die Bereiche<br />

Bügeln und Qualitätskontrolle klar über dem Mindestlohn und teilweise gar über dem<br />

AFW-Benchmark liegen. In der Qualitätskontrolle werden die grössten Unterschiede<br />

zwischen dem höchsten und dem tiefsten ausbezahlten Lohn ver-zeichnet. Zusatzleistungen,<br />

wie Unterkunft und Verpflegung, wurden in dieser Be-rechnung nicht<br />

mitgerechnet.<br />

(weiter auf der nächsten Seite)<br />

2 Asia Floor Wage Campaign (AFW), „Stitching a<br />

Decent Wage Accross Borders“, 31. August 2009.


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 31<br />

Schwierigkeiten für Unternehmen & Produzenten<br />

Aus Martin Hobis Befragung von <strong>Mammut</strong> und weiteren Schweizer FWF-Mitgliedsunternehmen<br />

sowie indischen Lieferanten, die er im Rahmen seiner Masterarbeit<br />

durchgeführt hat, wird klar: Die Umsetzung von Existenzlöhnen ist kein einfaches<br />

Unterfangen, das sich von einem Tag auf den nächsten realisieren lässt.<br />

Schweizer Unternehmen sehen das grösste Hindernis darin, dass Produzenten<br />

mehrere und unterschiedliche Käufer haben. Abhängig davon, wie hoch der Anteil<br />

eines Unternehmens am Gesamtumsatz des Lieferanten ist, verfügt es über mehr<br />

oder weniger Gewicht. Ist dieser Anteil hoch, kann es eher Existenzlöhne durchsetzen,<br />

auch wenn sich die anderen Käufer lediglich am Mindestlohn orientieren.<br />

Schwieriger wird es, wenn ein Markenunternehmen nur einen kleinen Anteil am<br />

Umsatz des Lieferanten hat. In diesem Fall ist nicht sicher, dass die FabrikarbeiterInnen<br />

tatsächlich faire Löhne erhalten, selbst wenn ein Markenunternehmen<br />

Einkaufspreise zahlt, die die Auszahlung von Existenzlöhnen berücksichtigen. Nur<br />

wenn sich mehrere Käufer zusammen tun, können Verbesserungen der Löhne<br />

umgesetzt werden.<br />

Die indischen Produzenten ihrerseits nennen nebst der Käuferstruktur eine Reihe<br />

weiterer Faktoren, die die Zahlung von Existenzlöhnen schwierig machen. Genannt<br />

werden beispielsweise die ungleiche Verteilung der Bestellmengen über das Jahr; der<br />

Druck der Einkäufer zur Reduktion der Einkaufspreise; oder die geringe Loyalität der<br />

ArbeiterInnen gegenüber ihrem Arbeitgeber.<br />

Was können Unternehmen tun?<br />

Kooperation in der Lieferkette ist das zentrale Stichwort. Die verschiedenen Käufer<br />

eines gleichen Produzenten müssen sich zusammen tun und gemeinsam auf<br />

Existenzlöhne hinarbeiten. Sie müssen den Produzenten sensiblisieren und mit ihm<br />

entsprechende Lösungeswege erarbeiten. Zum besseren Verständnis des lokalen<br />

Kontexts ist zudem hilfreich, mit lokalen Experten und zivilgesellschaftlichen Akteuren<br />

zusammen zu arbeiten.<br />

Dr. Mark Starmanns ist Research Fellow an der Universität Zürich zum Thema Fairer Handel. Er ist Co-Initiator<br />

der Plattform GET CHANGED! The Fair Fashion Network mitinitiiert und wirkt bei BSD Consluting als Berater zum<br />

Thema Nachhaltigkeitsmanagement mit.<br />

Martin Hobi studierte Geographie und Politikwissenschaften an der Universität Zürich. Im Rahmen seiner<br />

Masterarbeit untersuchte er die Herausforderungen bei der Umsetzung von Existenzlöhnen.


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 32<br />

5.7 | TRAININGS & AUFBAU VON KAPAZITÄTEN<br />

CSR ist ein konstanter Lern- und Verbesserungsprozess – sowohl für uns<br />

selbst als auch für unsere verschiedenen Stakeholder. Der Aufbau von<br />

Kapazitäten führt zu langfristigen Veränderungen.<br />

Es werden unterschiedliche Kanäle genutzt, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von <strong>Mammut</strong> über unsere <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> im Allgemeinen sowie über die<br />

FWF CoLP Umsetzungs- und Monitoring-Aktivitäten im Besonderen zu informieren.<br />

Die Aktivitäten umfassen:<br />

• Vierteljährlich erscheinende Mitarbeiter-Newsletters<br />

• Vierteljährlich erscheinende Management-Informationen für das Personal<br />

• Interner Blog<br />

• Spezielle Schulungen für VertriebsmitarbeiterInnen (saisonal)<br />

• Spezielle Schulungen für MitarbeiterInnen aus der Einkaufs- und Materialmanagementabteilung<br />

(mindestens einmal pro Jahr)<br />

• Ein internes <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> Netzwerk, in das MitarbeiterInnen aus<br />

unterschiedlichen Abteilungen eingebunden sind<br />

Zudem beteiligen wir uns an unterschiedlichen Plattformen, Seminaren, Gesprächsrunden<br />

und Forschungsprojekten. Wir pflegen einen kontinuierlichen und konstruktiven<br />

Dialog mit zentralen Stakeholdern und bemühen uns, unsere Kenntnisse im<br />

Bereich CR beständig zu erweitern (s. auch <strong>Mammut</strong> <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> »<br />

at a glance, Kapitel 2.5).<br />

400 chinesische ArbeiterInnen nehmen an Schulungen teil<br />

In Bezug auf unsere Lieferanten und die FabrikarbeiterInnen verfügt <strong>Mammut</strong> nicht<br />

über die entsprechenden Ressourcen und das notwendige Know-how, um seine<br />

eigenen Schulungsprogramme entwickeln und umsetzen zu können. Wir unterstreichen<br />

jedoch die Wichtigkeit eines direkten Engagements im Bereich <strong>Corporate</strong><br />

<strong>Responsibility</strong> und der Umsetzung eines Managementsystems zur Überprüfung<br />

fairer Arbeitsbedingungen. Wir fördern die SA 8000-Zertifizerung sowie die FWF-<br />

Mitgliedschaft. Wenn die soziale Compliance in Händen der Lieferanten liegt, kann<br />

der Wirkungsbereich möglicherweise auch auf andere Lieferanten (Upstream) ausgeweitet<br />

werden.<br />

Zudem ermutigen wir die Lieferanten zu einer Teilnahme an FWF-Seminaren und<br />

Schulungsprogrammen, wie z. B. dem FWF Workplace Education Program (WEP).<br />

Das WEP zielt darauf ab, sowohl die ArbeiterInnen als auch die ManagerInnen mit<br />

sicheren und wirkungsvollen Ansätzen zur Mitteilung von Problemen und Lösung<br />

von Konflikten vertraut zu machen. Im Rahmen des Programms sollen auch Risiken<br />

am Arbeitsplatz Schritt für Schritt reduziert werden, indem auf Arbeitsplatzstandards<br />

und die Funktionsweise von Beschwerdesystemen hingewiesen wird. Gemeinsam<br />

mit Schöffel konnte <strong>Mammut</strong> einen chinesischen Zulieferer davon überzeugen (Ref.<br />

11004), als einer der ersten Zulieferer im Dezember <strong>2012</strong> am WEP teilzunehmen. In<br />

die Schulungseinheit wurden etwa 25 ManagerInnen und Aufsichtsführende eingebunden.<br />

Etwa 400 ArbeiterInnen aus der Produktion konnten von den Schulungssitzungen<br />

für das Personal profitieren.<br />

Training für Fabrik-Mitarbeitende<br />

im Rahmen des FWF Workplace<br />

Education Programm, Dez. <strong>2012</strong>,<br />

China. Foto: <strong>Mammut</strong>.<br />

<strong>Mammut</strong> hat alle Lieferanten in der Türkei und in China über das FWF WEP informiert<br />

und sie zu einer Teilnahme an den Schulungssitzungen angeregt. Einer der großen<br />

türkischen Lieferanten nimmt momentan an einem CSR Schulungsprogramm eines<br />

anderen Anbieters teil. Zu den weiteren Schulungsaktivitäten für die Zulieferer zählen:<br />

• Besprechung der soziale Compliance während Lieferantenbesuchen<br />

• Verbreitung des saisonalen Lieferanten-Newsletters von <strong>Mammut</strong><br />

• Verteilen von Postern mit dem FWF CoLP zum Aufhängen in der Fabrik<br />

• Motivation der Zulieferer zu einer Teilnahme an FWF-Anlässen


Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 33<br />

6 | Glossar<br />

Audit (Sozial-, Verifizierungs-)<br />

Brand Performance Check<br />

CSR, CR<br />

CoLP<br />

EOG<br />

FWF<br />

ILO<br />

Monitoring<br />

Social Compliance<br />

Stakeholder<br />

SWG<br />

WE CARE<br />

Audits dienen zur Kontrolle, ob ein Unternehmen die Arbeitsnormen in seinem<br />

täglichen Geschäft respektiert. Audits sind jedoch lediglich Momentaufnahmen<br />

und reichen alleine noch nicht aus, um soziale Compliance zu gewährleisten. Bei<br />

Sozialaudits übernimmt <strong>Mammut</strong> die Kosten, während die Verifizierungsaudits von<br />

der FWF beauftragt und bezahlt werden.<br />

Fair Wear Foundation verlangt von ihren Mitgliedunternehmen, dass sie ihre Einkaufspolitik<br />

und ihr Managementsystem anpassen um die Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen zuzulassen. Zu diesem Zweck führt die FWF jährliche bei<br />

an jedem seiner Mitglieder Managementsystemaudits durch, sogenannte Brand<br />

Performance Checks.<br />

<strong>Corporate</strong> (Social) Responsiblity. CR steht für die Verantwortung, die ein Unternehmen<br />

über die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer wirtschaftlichen<br />

Tätigkeit übernimmt.<br />

FWF Code of Labour Practices. Als Mitgliedunternehmen verpflichtet sich <strong>Mammut</strong><br />

zur Einhaltung des CoLP innerhalb seiner Einkaufspraxis. Darüber hinaus müssen<br />

wir uns für die schrittweise Umsetzung des Codes entlang der Lieferkette einsetzen.<br />

Mehr zum FWF CoLP siehe das Kapitel 4. Für mehr Informationen zur Performance<br />

von <strong>Mammut</strong> hinsichtlich die Umsetzung des CoLP siehe das Kapitel 5.<br />

European Outdoor Group. <strong>Mammut</strong> ist Mitglied und Mitbegründer der EOG.<br />

Mehr zur EOG.<br />

Fair Wear Foundation. Die FWF ist eine unabhängige Multi-Stakeholder Initiative.<br />

Sie verwendet ein umfassendes Verifizierungssystem um die progressive und<br />

laufende Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu fördern. Mehr zur FWF.<br />

International Labour Organization. Die ILO fördert die Schaffung von menschenwürdiger<br />

Arbeit. Sie fördert die Wirtschafts- und Arbeitsbedingungen, um arbeitenden<br />

Menschen und Geschäftsleutem den Zugang zu einem dauerhaften Frieden,<br />

Wohlstand und Fortschritt zu sichern. Mehr zur ILO.<br />

Monitoring ist ein Überbegriff für alle Arten der direkten systematischen Erfassung,<br />

Beobachtung oder Überwachung eines Vorgangs oder Prozesses. Die wiederholte<br />

regelmäßige Durchführung von Kontrollen ist ein zentrales Element des Monitorings. 3<br />

Social Compliance bezeichnet das Ergebnis der Konformität mit den Regeln der<br />

sozialen Verantwortlichkeit der erweiterten Organisation. Das bezieht nicht nur<br />

eigenen Ansätze und Pratiken der Organisation selber, sondern auch jene ihrer Lieferkette<br />

und ihres Vertriebs. Es ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess mit dem<br />

Ziel, die Gesundheit, Sicherheit und Grundrechte der Mitarbeitenden zu schützen,<br />

sowie die Gesellschaft und die Umwelt, in welchen die Organisation tätig ist, zu<br />

erhalten und zu schützen. 4<br />

Gruppe, die auf ein Unternehmen Einflusst nimmt oder von dessen Handlung beeinflusst<br />

wird. Mehr zum Thema im Modul <strong>Mammut</strong> <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> » at a<br />

glance.<br />

Sustainability Working Group. Die SWG, eine Initiative der EOG, ist eine branchenspezifische<br />

Arbeitsgruppe rund um das Thema Nachhaltigkeit. <strong>Mammut</strong> ist Mitbegründer<br />

der SWG und bringt sich aktiv ein um branchenübergreifende Lösungen zu<br />

finden. Mehr zur SWG.<br />

WE CARE ist dein grüner Faden durch alle Aktivitäten der <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong><br />

von <strong>Mammut</strong>. Mehr dazu im Modul <strong>Mammut</strong> <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong> » at a glance.<br />

3 Wikipedia, Suchbegriff „Monitoring“, http://de.wikipedia.org/wiki/Monitoring, besucht am 21.05.2013.<br />

4 Business Directory, Suchbegriff „Social Compliance“, http://www.businessdictionary.com/definition/<br />

social-compliance.html, besucht am 21.05.2013.


Weiter zu:<br />

Modul 1: Faire Arbeitsbedingungen – 34<br />

Faire Arbeitsbedingungen – 34<br />

»<br />

at a glance<br />

<strong>Mammut</strong> <strong>Corporate</strong><br />

<strong>Responsibility</strong><br />

2<br />

Umweltverantwortung:<br />

Produktion & Materialien<br />

3<br />

Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

Für Fragen & Feedback<br />

MAMMUT <strong>Corporate</strong> <strong>Responsibility</strong><br />

Corina Zanetti<br />

Tel.: +41 62 769 8172<br />

Email: csr@mammut.ch

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