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zur morphologie und systematii( deh alloeocoela ... - Macrostomorpha

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ACTA ZOOLOGIeA FENNIC.\. 26<br />

EDIDIT<br />

SOCIE1'AS PRO FAUNA ET FLORA FENNTeA<br />

ZUR MORPHOLOGIE UND SYSTEMATII( DEH<br />

ALLOEOCOELA CUMULATA UND RHABDO­<br />

COELA LECITHOPHORA (TURBELLARIA)<br />

VON<br />

TOR G.<br />

KARLING<br />

~IIT 20 ABBILDUNGEN IM TEXT UND 17 TAFELN<br />

7.U~1 DRUCK I;;INGELIEFFRT A~I 11. APRIL 1939<br />

HELSINGFORSIAE 1940


HELSINGFORS 1940<br />

DnUCK<br />

VON A.-G. F. TILGMANN


Inhaltsverzeichnis.<br />

Seite<br />

Vorwort 5<br />

Ei.rlleitung ?<br />

Technisches ". . . . . . . . . . . . . . . .. 12<br />

FtUldorte <strong>und</strong> Material der tmterSllchten Tiere<br />

'1:~<br />

I. Spezieller TeD 15<br />

'1. Fam. Pseudostomidae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

A. Prolecithoplana lutheri Ii. gen., 11. sp. 15<br />

B. Pseudostomum klostermanni (Graff); P. quadrioculatulll (Lcnck.) 26<br />

:l. Falll. Cylindrostomidae 41<br />

A.. Enterostomula dura (Fuhrm.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 41<br />

13. Sc1eraulophorus cephalatus 11. gen., n. sp. . . . . . . . . . . . .. 55<br />

3. Falll. Plagiostomidae 62<br />

Acmostomum diokum (Meczn.); Plicastoma norvegicum n. sp.; Plagiost01ll11m<br />

torquatu111 n. sp. 62<br />

,'1. Fam. Provorticidae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 98<br />

Hangethellin calceifera n. ,~en., n. sp.; H. c. norvegica 11. subsp.; Provortex<br />

balticus M. ScllUltze ,.......................... 98<br />

::;. Fanl. Solenopharyngidae 1'l!l<br />

Anthopharynx vaginatus 11. gen., 11. sp.; Trisaccopharynx westbladi<br />

n. gen., n. sp. . t 1ft<br />

IJ. Allgemeiner Teil 134<br />

1. Vergleichende Morphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 13/i<br />

A. Körperform <strong>und</strong> Farbe 134<br />

B. Deckepithel , 135<br />

C. Basalmembran , 139<br />

D. Hauteinschlüsse <strong>und</strong> HautdrÜsen , H1<br />

E. 11uskulatur 14G<br />

F. Nervensystem 148<br />

G. Augen " 159<br />

H. Chemoreceptoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. '1 GO<br />

1. Parenchym ,............................... 1G'l<br />

J. Verdauungsapparat 162<br />

K. Protonephridien . 177<br />

T(. Geschlechtsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 178<br />

a. Hoden <strong>und</strong> Vasa deferentia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. '1 ') 8<br />

b. Begattungsorgan 185<br />

c. Weibliche Gonaden ,....................... 194<br />

d. Weibliche Ausführwege , .. 202


'r<br />

Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

e. Begattung <strong>und</strong> weibliche Hilfsapparate 20 / 1<br />

f. Atrium <strong>und</strong> Genitalöffnungen 209<br />

2. Phylogenie <strong>und</strong> Systematik 212<br />

A. Die Verwandtschaftsbeziehungen in der Unterordnung Cumulata 212<br />

B. Über die Abstammung der Lecithophora 218<br />

C. Ein Beitrag <strong>zur</strong> Stammesgeschichte <strong>und</strong>. Klassifikation der<br />

Turbellaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 223<br />

D. Entwurf zu einem neuen System der Turbellaria 229<br />

E. Übersicht Über die diagnostischen Merkmale der neuen Arten .. 235<br />

Nachtrag , , 239<br />

Literaturverzeic1mis 242<br />

Erklärung der Abbildungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 250


Vorwort.<br />

Seit 1929 habe ich im Laufe von mehreren Sommern während kÜrzerer<br />

oder längerer Perioden die Turbellarienfauna - vornehmlich auf Sandboden<br />

-- in der Umgebung der Zoologischen Station Tvärminne studiert<br />

<strong>und</strong> dabei ein reichhaltiges Material von Formen aus verschiedenen Gruppen<br />

zusammengebracht. Nur einen geringen Teil der gef<strong>und</strong>enen Arten habe<br />

ich früher - teilweise auch nur vorläufig - beschrieben (vgl. Literaturverz.).<br />

In der vorliegenden Arbeit habe ich einige Formen von Tvärminne<br />

mit einigen Arten aus dem Material zusammengestellt, das ich anlässlich<br />

eines fünfwächigen Aufenthaltes im Sommer 1934 an der Biologischen Station<br />

(des Museums von Bergen) auf Herdia gesammelt habe. Diesem Matedal<br />

sind zwei Arten beigefügt worden, die mir Herr Dr. EINAR WESTBLAD fre<strong>und</strong>lichen;\'eise<br />

<strong>zur</strong> Bearbeitung überlassen hat.<br />

Das konservierte Material ist teils im Zoologischen Institut der Universität<br />

Helsingfors, teils während eines zweimonatigen Aufenthaltes im<br />

Herbst 1936 im Naturhistorischen Reichsmuseum in Stockholm bearbeitet<br />

worden.<br />

Es ist mir eine angenehme Pflicht, hiermit meinem geschätzten Lehrer,<br />

Herrn Prof. Dr. ALEX. LUTHER, meinen besten Dank auszusprechen für<br />

das grosse Interesse, das er meiner Arbeit entgegengebracht hat, für seine<br />

Bereitwilligkeit als Präfekt der Zoologischen Station Tvärminne mir einen<br />

Arbeitsplatz <strong>zur</strong> VerfÜgung zu stellen, <strong>und</strong> für die fre<strong>und</strong>liche Erlaubnis,<br />

seine reichhaltige Spezialbibliothek benutzen zu dürfen. Einige Schnittpräparate<br />

einer der behandelten Arten hat er mir gleichfalls in liebenswürdiger<br />

Weise Überlassen. Aufrichtiger Dank gebührt ferner dem Präfekten der<br />

Biologischen Station Herdla, Herrn Prof. Dr. AUGUST BRINKMANN <strong>und</strong> dem<br />

Amanuensis Herrn Dr. D. RusTAD sowie dem Vorstand der Evertebratabteilung<br />

des Naturhistorischen Reichsmuseums in Stockholm, Herrn Prof.<br />

Dr. SIXTEN BOCK, die mit Rat <strong>und</strong> Tat meine Arbeit in den genannten<br />

Instituten erleichtert haben. Ich benutze auch die Gelegenheit, meinen<br />

guten Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kollegen Herrn Dr. EINAR WESTBLAD meiner Dankbarkeit<br />

zu versichern nicht nur für das bereits erwähnte wertvolle Material,<br />

sondern auch fÜr die vielfach erwiesene Fre<strong>und</strong>lichkeit während meines


6 Tor G. J{arZing, Zur JHorphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

Aufenthaltes in Stockholm <strong>und</strong> für den lehrreichen Gedankenaustausch<br />

Über Fragen aus unserem gemeinsamen Interessengebiet.<br />

Die Mikrophotogramme sind mit Sachkenntnis <strong>und</strong> Interesse von Fräulein<br />

DAGMAR BERG am Naturhistorischen Reichsmuseum in Stockholm<br />

ausgeführt worden, was ich mit Dankbarkeit erwähne.<br />

Meinen Dank möchte ich auch Herrn Dr. M. MEHLElVI aussprechen, der<br />

die sprachliche Korrektur meiner in deutscher Sprache verfassten Arbeit<br />

besorgte.<br />

Für die im Ausland betriebenen Studien habe ich Stipendien von der<br />

Studentenkorporation >}Nylands Natiolll> <strong>und</strong> vom Unterrichtsamt erhalten,<br />

für welche UnterstÜtzungen ich meinen ergebensten Dank zum Ausdruck<br />

bringen möchte.<br />

J.


Einleitung.<br />

In GRAFFS Rhabdocoelidenmonographie (1882, p. 2) finden wir erstmals<br />

die Namen Rhabdocoela <strong>und</strong> Alloiocoela 1) als Bezeichnung fÜr gleichwertige<br />

Gruppen in der Unterordnung Rhabdocoelida. . Als dritte Gruppe gehörte<br />

zu dieser Kategorie die Acoela. GRAFF fand es aber später für nötig<br />

(1904, p. 207-208), auf die UUANINsche Einteilung der Turbellarien in zwei<br />

Hauptgruppen Acoela <strong>und</strong> Coelata (1870) <strong>zur</strong>ückzugreifen, wonach die<br />

Rhabdocoelida nur die Rhabdocoela <strong>und</strong> A lloeocoela umfassten.<br />

Die unter dem Namen Alloeocoela zusammengeführten Formen wurden<br />

schon von UUANIN unter dem Namen Monocelinea zusammengefasst (1870).<br />

Das Hauptmerkinal dieser Gruppe stellten die Hoden dar, die aus zahlreichen,<br />

kleinen, im ganzen Körper zerstreuten oder im Vorderkörper angehäuften<br />

Blasen bestehen sollen.<br />

Der von EHRENBERG stammende Name Rhabdocoela (1831) <strong>und</strong> die Be~enl1ung<br />

Alloeocoela wie auch die Übrigen schon ZU dieser Zeit verwendeten<br />

Namen der grösseren Turbellariengruppen liefern einen Ausdruck für die<br />

Gestaltung des Darmes, eine Eigenschaft, der schon früh grosser systematischer<br />

Wert beigemessen wurde.<br />

Früh wurde aber auch schon der Wert der Gruppe Alloeocoela bezweifelt<br />

<strong>und</strong> HALLEZ, der mit GRAFF (1882, p. 207-209) die nahe Verwandtschaft<br />

dieser Gruppe mit den Tricladen betont, sagt aus, dass die Alloeocoela<br />

»remarquable comme groupe de passage» seien (1890, p. 44).<br />

Auch HOFSTEN konstatiert seinerseits die nahen Beziehungen zwischen<br />

den Tricladida <strong>und</strong> Alloeocoela wie auch die Unmöglichkeit die Gruppe<br />

Rhabdocoelida aufrechtzuerhalten, weil die Alloeocoela mehr mit den Tricladida<br />

als mit den Rhabdocoela verwandt sind. Er teilt somit die coelaten<br />

Turbellarien in vier Ordnungen: Rhabdocoela, Alloeocoela, Tricladida <strong>und</strong><br />

Polycladida (1907 a, p. 237). GRAFF Übernimmt einige Jahre später diese<br />

Einteilungsgr<strong>und</strong>lage (1912-1917, p. 2701, Fussnote).<br />

In der letzten, von BRESSLAU gegebenen Übersicht über das Turbellariensystem<br />

finden wir endlich die sechs Ordnungen: Acoela, Rhabdocoela,<br />

Alloeocoela, Tricladida, Polycladida <strong>und</strong> Temnocephalida (1928-1933, p. 53).<br />

1) Der Name Alloiocoela wurde später von SPENGEL (1884, p. 183) in Alloeocoela<br />

abgeändert.


8 Tor G. ]{aI'ling, Zur l\Iorphologie <strong>und</strong> Systematik ucr Turbellarien<br />

GRAPF teilte ursprünglich die Alloeocoela in die Familien Plagiostomida<br />

<strong>und</strong> 111onotida ein. Die erstgenannte Familie wurde in vier Subfamilien,<br />

Acmostomina, Plagt'ostornina, Allostomina <strong>und</strong> Cylindrostomina untergeteilt<br />

(1882, p. 2).<br />

BÖHMIG folgt der Familien- <strong>und</strong> Subfamilieneinteilung GRAFFS innerhalb<br />

der Alloeocoela; die Diagnosen werden aber für diese, wie für manche<br />

Gattungen <strong>und</strong> Arten, verändert oder neu aufgestellt (1890, p. 464-470).<br />

Als dritte Familie wird von VEJDOVSKY Bothrioplanidae den Alloeocoela<br />

zugeführt (1895, p. 200). Mit diesem Autor teilt HOFSTEN die letztgenannte<br />

Gruppe in drei Familien: Plagiostornidae, IVIonocelididae <strong>und</strong> Bothrioplanidae<br />

(1907 a, p. 237). GRAPF bildet aus diesen Familien die drei Sektionen Holocoela,<br />

Crossocoela <strong>und</strong> Cyclocoela. Die ehemaligen vier Subfamilien der Familie<br />

Plagiostomidae werden zu Familien erhöht <strong>und</strong> erhalten die Namen H alleziidae,<br />

Plagiostomidae, Allostomatidae <strong>und</strong> Pseudostomidae (:1904-1908, p.<br />

2010, Fussnote u. p. 2510-2511).<br />

HOFSTEN findet es schwierig, innerhalb der Alloeocoela die Gruppen<br />

Crossocoela <strong>und</strong> Cyclocoela gesondert aufrechtzuerhalten, weshalb er sämtliche<br />

zu diesen Gruppen gerechneten Formen <strong>zur</strong> gemeinsamen Gruppe Crossocoela<br />

zusammenführt <strong>und</strong> den Namen Cyclocoela fallen lässt (1918, p. 58-59).<br />

STEINBÖCK begründet die neue Sectio Typhlocoela für die Familie Prorhynchidae<br />

(1924 a, p. 241) <strong>und</strong> später die Sectio H emacoela für die<br />

Gattung Hojstenia (1924 b, p. 165).<br />

Nachdem die Unhaltbarkeit des frÜheren, auf der Darmkonfiguration<br />

aufgebauten Systems ernent hervorgehoben worden war, wurde dem neuen<br />

System der Alloeocoela von REISINGER (1924 d, p. 147-148) <strong>und</strong> STEINnÖCK<br />

('1925, p. 166-169) der Bau der weiblichen Gonaden zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />

Es trat in den drei Sektionen (Unterordnungen nach STEINBÖCK) Lecithoepitheliata<br />

(ehern. H emacoela + Typhlocoela), Cu.m1tlata (ehern. H olocoela)<br />

<strong>und</strong> .lvIetamerata (ehem. Crossocoela + Cyclocoela + Tricladida) in Erscheinung.<br />

Die M etamerata teilt STEINBÖCK in zwei Sektionen ein: Lithophora<br />

(mit den Familien M onocelididae, Otoplanidae <strong>und</strong> Otomesostomatidae) <strong>und</strong><br />

Alithophora (mit den Bothrioplanidae <strong>und</strong> Tricladida).<br />

BRESSLAU behält aber noch die Tricladida, vornehmlich des Besitzes eines<br />

Embryonalpharynx wegen, als eine von den Alloeocoela getrennte Gruppe<br />

bei <strong>und</strong> teilt die letztgenannte in drei Unterordnungen (1928-1933, p. 257­<br />

262): Lecithoepitheliata, Cmnulata <strong>und</strong> Seriata (ehem. Crossocoela + Cyclocoela).<br />

vVESTBLAD dagegen schliesst sich dem Vorschlag REISINGERS <strong>und</strong><br />

STEINBÖCKS an (1935, p. 75).<br />

Die C1tmulata, die ehemaligen Plagiostomida (GRAFF 1882) <strong>und</strong> Holocoela<br />

(GRAPF 1904--1908), umfassten, vvie wir gesehen haben, ursprÜnglich vier<br />

rnterfamilien, die später zu Familien erhöht wurden. Nachdem die Neui.


~)<br />

einteilung der .llloeocoela von REISINGER <strong>und</strong> STEIl"BÖCl":: durchgefÜhrt<br />

war, schlug auch REISI?-


lOT01' G. f(arling, Zur ;Vrorphologie <strong>und</strong> System.atile der Turbellarien<br />

tionen eingeteilt: Dalyellioida (ehem. Dalyelliida) , Typhloplanoida (ehem.<br />

Typhloplanoida part.: Ettliporhynchia) <strong>und</strong> Kalyptorhynchia. Sämtlichen<br />

drei Sektionen gehören zahlreiche Familien an ("1928--"1933, p. 264.-276).<br />

Schliesslich hat REISINGER eine vierte Unterordnung, Archoophora, mit<br />

der Art Proporoplana ienseni zu den drei früheren Unterordnungen der Rlzabdocoela<br />

gefügt ("1935).<br />

Besonders die Alloeocoela sind von Anfang an als ein heterogener, unhaltbarer<br />

Formenkreis betrachtet worden. Es hat sich jedoch als schwierig<br />

erwiesen, eine auf phylogenetischer Gr<strong>und</strong>lage beruhende Neueinteilung<br />

vorzunehmen, denn manche Alloeocoela sind noch ganz ungenügend bekannt<br />

<strong>und</strong> aus den Alloeocoela ist allmählich eine Gruppe entstanden, deren Charakteristik<br />

der Einreihung irgend einer beliebigen Turbellarie in den Formenkreis<br />

kaum hindernd im Wege steht. Mit Recht sagt vVESTBLAD (1935, p. 75):<br />

»Die Ordnung Alloeocoela ist ein Sammelplatz für jene Turbellarienformen<br />

geworden, die in keine von den übrigen Turbellarienordnungen eingeordnet<br />

werden können, aber zugleich eine Ordnung ohne inneren Zusammenhang.<br />

Erst vvenn alle <strong>zur</strong> Unterordnung Cumulata (= Holocoela) gezählten Gattungen<br />

eine eingehende anatomische Bearbeitung erfahren haben, deren<br />

mehrere von ihnen ermangeln, wird die Bedingung für ein sicherer gegründetes<br />

System geschaffen sein.» Auch FRIEDMANN erblickt in den Cumulaten<br />

eine sehr heterogene Gruppe, die in sich reiche Möglichkeiten bietet<br />

<strong>zur</strong> Ableitung solcher spezialisierter Gruppen wie der Seriaten, Tricladen<br />

<strong>und</strong> Rhabdocoelen (1933, p. 255).<br />

Eine andere Alloeocoelengruppe, die Lecithoepitheliata, hat sich in letzter<br />

Zeit einer mehr ins Einzelne gehenden Bearbeitung erfreuen können<br />

<strong>und</strong> REISINGER glaubt in ihr das Zentrum gef<strong>und</strong>en zu haben, um das sich<br />

alle andere Turbellariengruppen reihen. »Die Beziehungen der Lecithoepitheliata<br />

zu den übrigen Allöocölen <strong>und</strong> Rhabdocölen erscheinen uns jetzt<br />

bereits so eng, da~s wir den morschen Bau des heutigen Turbellariensystems<br />

jeden Augenblick zusammenbrechen zu sehen wähnen» (1926, p. 443).<br />

Die Gefahr liegt nahe, dass aus den Rhabdocoela eine ähnlich heterogene<br />

Reihe wie die Alloeocoela gebildet wird, falls wir nicht die von MEIXNER<br />

<strong>und</strong> RmSINGEI< (vg1. oben) vorgeschlagenen Ausscheidungen vornehmen. Diese<br />

Gefahr erhellt am besten aus dem Vorgehen REISINGERS, wenn er eine so<br />

gestaltete Form wie Proporoplana - mit Pharynx plicatus - in die Ordnung<br />

Rhabdocoela einordnet (1935, p. 255).<br />

Ein Versuch, die phylogenetÜ:che Entwicklung der Turbellariengruppen<br />

zu erfassen, stösst indessen auf grosse Schwierigkeiten. Fossile sind nicht<br />

gef<strong>und</strong>en worden; die ontogenetischen Untermchungen haben ebenfalls<br />

recht wenig phylogenetisch Verwertbares z"Gm Vorschein gebracht. Im


AC'I'.\. ZOOLOGICA FE~SICA 2G<br />

Jahre 190 Und heute können .vir \VESTDLAD zustimmen (1935, p. 75, Fussnote<br />

2): »Ich glaube, dass man bis auf weiteres mehr RÜcksicht auf die Resultate<br />

der anatomischen Untersuchungen nehmen muss als auf mehr oder<br />

weniger unvollständig bekannte embryologische Daten, deren Wert streitig ist.»<br />

Will man indessen den Stammbaum auf anatomische Untersuchungen<br />

aufbauen, so zeigen sich noch so enorme LÜcken in unseren Kemitnissen,<br />

dass auch dieser \Veg kaum gangbar erscheint. Fast zU jedem Organsystem<br />

hat der eine oder andere Forscher bemerkt, dass es keine weitgehenden systematisch<br />

verwertbaren Charakteristica abgebe. Es kann dies allerdings auch<br />

so gedeutet werden, dass die Turbellariengruppen einander sehr nahe stehen,<br />

\I'as wiederum das Vereinigen verschiedener Formen erleichtert.<br />

Die Anregung zu den in dieser Arbeit vorgelegten Untersuchungen gab<br />

die unten zu beschreibende neue, primitive Cumulatenart Prolecithoplana<br />

lutheri. Es erwies sich als nötig, sich eine Auffassung von der Organisation<br />

auch der übrigen Cumulaten zu bilden. Die Untersuchung einiger Tiere<br />

dieser Unterordnung <strong>und</strong> ein eingehendes Studium der Alloeocoelenliteratur<br />

rollten dann manche phylogenetisch-systematische Probleme der Turbellarien<br />

auf. Es stellte sich dabei die Frage nach dem Zusammenhang der<br />

lecithophoren Rhabdocoelen mit den Alloeocoelen ein. Da ich durch frühere<br />

rntersuchungen (1929) schon eine Auffassung von den Kalyptorhynchia<br />

hatte <strong>und</strong> die Möglichkeit, diese Gruppe direkt an die Alloeocoela anzugliedern,<br />

ausgeschlossen war, wurden einige Formen der Dalyellioida <strong>und</strong> Typhloplanoida<br />

untersucht.<br />

Die Arbeit verfolgt somit folgende Zwecke:<br />

1. die Untersuchung des Körperbaues bei eInIgen neuen <strong>und</strong> we11lg<br />

bekannten Vertretern der CWIl1f.lata <strong>und</strong> Lecithophora,'<br />

2. eine zusammenfassende Übersicht über den Bau <strong>und</strong> die phylogenetische<br />

Entstehungsweise der Organsysteme des Turbellarienkörpers unter<br />

besonderer Berücksichtigung der CU1n1tlata <strong>und</strong> der Lecithophora ZU erlangen;<br />

3. die gegenseitigen Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Cmnufata<br />

klarzulegen;<br />

4. ZU einer Auffassung von der Abstammung der Lecithophora zu gelangen;<br />

5. einen Beitrag <strong>zur</strong> Starrmesgeschichte der Turbellarien schlechthin<br />

zu liefern;<br />

6. wenn nötig, das heutige Turbellariensystem den Schlussfolgerungen<br />

gemäss zu revidieren.


12 Tor G. ]{arling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

Die Artbeschreibung erfolgt so, dass Arten, die sich nahe stehen, in gemeinsamen<br />

Kapiteln behandelt werden; dies, um die jeweilige Allgemeingültigkeit<br />

der verschiedenen Organisationszüge leichter Überprüfen zu können.<br />

Die Kapiteleinteilung ist somit überhaupt auf den Familien aufgebaut.<br />

Gleichzeitig wird jeweils ein Vergleich mit den Literaturangaben über verwandte<br />

Formen gezogen. Der schwankende Materialreichtum, die mehr<br />

oder weniger reichlich vorliegende Literatur <strong>und</strong> die Zuverlässigkeit ihrer<br />

Angaben haben indessen die Konformität der Disposition nicht immer ermöglicht.<br />

- In vier verschiedenen Kapiteln werden Formen beschrieben, trotzdem<br />

diese nach der heutigen Klassifikation nur zwei Cumulaten-FamiJien<br />

angehören. Es geschah dies teils deshalb, weil die Abweichungen zwischen<br />

den Formen so gross sind, dass die Übersichtlichkeit der Darstellung durch<br />

ein Vereinigen der Formen gelitten hätte, teils auch weil die heutige<br />

Familieneinteilung einer Umstellung bedarf.<br />

Mit dem )}heutigen System)} verstehe ich das von BRESSLAU gegebene<br />

(1928-1933, p. 262-293), von dem in klassifikatorischer Hinsicht ausgegangen<br />

wird; gelegentlich wird aber auch der Name M etamerata verwendet<br />

(vgl. oben). Unter Turbellarien verstehe ich hier die Turbellaria s. str.;<br />

die T emnocephalida werden nicht berücksichtigt.<br />

GRAFF <strong>und</strong> vielen späteren Autoren folgend, bediene ich mich der<br />

grossen Buchstaben (S., T., F., Textf.) bei Hinweisen innerhalb dieser Arbeit,<br />

der Weinen (p., t., f., textf.) bei Angaben aus der Literatur.<br />

Die Autorenbezeichnungen der ZUm Vergleich herangezogenen Gattungen<br />

<strong>und</strong> Arten sind mir in den meisten Fällen als ein unnötiger Ballast erschienen<br />

<strong>und</strong> ich habe sie daher weggelassen, besonders wenn gleichzeitig ein Hinweis<br />

auf die Literatur wohl jedes Missverständnis ausschliesst.<br />

Technisches.<br />

Bei den Probeentnahmen habe ich ausser mit den üblichen Dredgell <strong>und</strong><br />

Bodengreifern mit vielerlei Bodenhobeln experimentiert, von denen besonders<br />

der von mir beschriebene (1937) auf Sandboden gute Dienste geleistet hat.<br />

Zur Fhierullg des fÜr die Schnittuntersuchungen nötigen Materiales wurden<br />

in der Regel Sublimatgemische verwendet. Neben der Langschen Flüssigkeit<br />

wurde mit gutem Erfolg ein Sublimat-Formol-Eisessiggemisch benutzt.<br />

Auch Bouins Flüssigkeit lieferte bisweilen gute Resultate. Sämtliche Fixiermittel<br />

wurden warm verwendet.<br />

Als Intermedium wurde meistens Zedern- oder Anisöl verwendet <strong>und</strong><br />

die ÜberfÜhrung der immer sehr kleinen, mit Eosin vorgefärbten Tiere gelang<br />

am besten vermittels des Senkungsverfahrens, wobei die FlÜssigkeiten in kleinen,<br />

weissen Porzellanschalen gehalten wurden.<br />

Eine Schnittdicke von 5 fl erwies sich fast immer als 2.usreichend. Nur<br />

für besonders kleine Tiere wurde es nötig, sich auf 3 fl zu beschränken<br />

j


ACTA ZOOLOGICA FEKNICA 26<br />

13<br />

Die Sclmitte wurden durchwegs mit Eisenhämatoxylin nach Heidenhain<br />

oder mit Hämatoxylin nach Ehrlich, Delafield oder Hansen gefärbt. Nachgefärbt<br />

wurde stets mit Eosin oder Erythrosin.<br />

FÜr die histologischen Untersuchungen 'Nurde es fast immer nötig, Immersion<br />

zu verwenden. Dabei stand mir eine Achromatlinse 1/12 (Gömi) <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

F<strong>und</strong>orte <strong>und</strong> Material der untersuchten Tiere.<br />

Alloeocoela, Cumulata.<br />

Farn. Pseudostomidae.<br />

Prolecithoplana 11dheri n. gen., n. sp. ist ein typischer Bewohner des<br />

:YIeeressandes in der Umgebung von T v ä r m i n n e. Meine erste F<strong>und</strong>stelle<br />

liegt in der Nähe der Ortschaft Ha n g ö b y an der Nordwestseite<br />

der Landzunge Ha n g ö u d d. Nach einer mÜndlichen Angabe von Prof.<br />

ALEX. LUTHER ist die Art schon früher von ihm in der kleinen Bucht Krogarviken<br />

in der Nähe der Zoologischen Station erbeutet worden. Spätere Nachforschungen<br />

haben gezeigt, dass die Art recht häufig der ganzen Südseite<br />

von H a n g ö u d d entlang vorkommt. Sie zieht den feinkörnigen, detritusreichen<br />

Sand in seichten, ruhigen Buchten vor, ist aber auch nicht selten<br />

aus Proben mit gröberem Sand <strong>und</strong> aus Tiefen von bis 20 m erbeutet worden.<br />

- Zahlreiche gequetschte <strong>und</strong> geschnittene Tiere; einige Schnittpräparate<br />

wurden mir von Prof. LUTHER Überlassen.<br />

Psettdostomum klostermanni (Graff) <strong>und</strong> P. qtwdrioculatum (Leuck.) wurden<br />

verschiedentlich in Her dIa gef<strong>und</strong>en. Sie gehören <strong>zur</strong> Fauna der<br />

Kleinformen, die sich in Probegläsern mit Spülwasser von Meeresalgen an<br />

den Rändern der \Vasseroberfläche ansammeln. - Einige gequetschte Tiere;<br />

von beiden Arten eine Sagittalschnittserie; das Schnittpräparat von P. quadrioculatum<br />

teilweise zernssen.<br />

Farn. Cylindrostomidae.<br />

EnterostO'J-nula dura (Fuhrm.) wurde massenhaft in elller engen Buchtmündung,<br />

Kvernepollströmmen, bei Her dIa gef<strong>und</strong>en. Eine grossartige<br />

~Ieeresalgenvegetation<strong>und</strong> eine reiche Tierwelt mit u. a. stattlichen Hydroidenstöcken<br />

verliehen dem F<strong>und</strong>ort ihr Gepräge. Unter anderen Turbellarien<br />

dieser F<strong>und</strong>stätte erregten die zahlreich auftretenden V orticeros auricl,tlat1tJn<br />

(0. F. Müller) meine Aufmerksamkeit. - Ein paar gequetschte,<br />

zahlreiche geschnittene Tiere.<br />

Scleraulophonts cephalatus n. gen., n. sp. wurde bei Bratholmen, Her dIa<br />

gef<strong>und</strong>en. Die Proben stammten aus einer Tiefe von etwa 100 m <strong>und</strong> bestanden<br />

aus Korallensand <strong>und</strong> Stücken zerbrochener, toter Korallenstöcke (LoPhohelia<br />

<strong>und</strong> Amphihelia) mit reicher Epifauna. - Ein Tier gequetscht, ein<br />

anderes in Querschnitte zerlegt.


14 Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

Farn. Plagiostomidae.<br />

Acmostom~tm dioicu/m· Meczn. wurde mehrmals bei Her dIa gef<strong>und</strong>en,<br />

gewöhnlich im Spülwasser von BraunaJgen, aber auch in detritusreichen<br />

Bodenproben. - Ein paar gequetschte, zwei in Längsschnitte zerlegte Tiere.<br />

Plicastoma norvegiwm n. sp. wurde mir von Dr. EINAR WESTBLAD <strong>zur</strong><br />

Bearbeitung überlassen. Die Art ist an der Küste Norwegens sowohl bei<br />

Dr0bak (Skiphellebukten, Lehmboden, 1. 8.1935) wie auch im T r 0 n d­<br />

he i m s f j 0 r d (Leangenbukten, Lehmboden, etwa 30 m, 11. 7. 1936; Gulosen,<br />

Buvik, Lehmboden, 20-30 m, 10. 7. 1936) gef<strong>und</strong>en worden. - Lebendskizze<br />

von Dr. WESTBLAD, zahlreiche Schnittpräparate.<br />

Plagiostomum torq~tatum n. sp. fand ich in einigen wenigen ExempJaren<br />

im 00s<strong>und</strong> unweit von Her dIa im Schalensand mit Amphioxus. Tiefe<br />

etwa 8 m. - Einige gequetschte Tiere <strong>und</strong> Schnittserien.<br />

Rhabdocoela, Lecithophora.<br />

Da1y e 11 i 0 id a<br />

Farn. Provorticidae.<br />

H angetheUia calceijera n. gen., n. sp. fand ich in den Sommern 1934 --1937<br />

einige Male in der Umgebung von T v ä r m i n n e. Die Proben stammten aus<br />

Bodensand von wechselnder Gröbe aus einer Tiefe von etwa 6 m. H. c. norvegica<br />

n. subsp. erbeutete ich in einigen Exemplaren im Puddefjord bei Her d J a<br />

<strong>und</strong> zwar hier in weichem Boden <strong>und</strong> in einer Tiefe von etwa 10 m. -­<br />

Mehrere Exemplare beider Formen gequetscht <strong>und</strong> in Serienschnitte zerlegt.<br />

Provortex balticus (M. Schultze) ist einer der gewöhnlichsten in der Umgebung<br />

von T v ä r m i n n e auf verschiedenen Biotopen vorkommenden Strudelwürmer.<br />

Auch bei Her dia wurde die Art zusammen mit zwei zu derselben<br />

Gattung gehörenden Arten mehrmals erbeutet, gewöhnlich aus dem<br />

Spülwasser von Meeresalgen, aber auch aus dem Bodenschlick in geringen<br />

Tiefen. - Zahlreiche gequetschte Tiere <strong>und</strong> Schnittserien.<br />

T yph loplanoida<br />

Farn. Solenopharyngidae.<br />

Anthopharynx vaginatus n. gen., n. sp. gehört <strong>zur</strong> Turbellarienfauna des<br />

Meeressandes in der Umgebung von T v ä r m i n n e. Sie scheint den feinen<br />

detritusreichen Sand in einer Tiefe von 5-10 m vorzuziehen, war aber bisweilen<br />

auch in Proben aus einer Tiefe von bis zu 22 manzutreffen. - Zahlreiche<br />

gequetschte Tiere <strong>und</strong> Schnittserien.<br />

Trisaccopharynx westbladi n. gen., n. sp. wurde mir von Dr. EINAR WEST­<br />

BLAD <strong>zur</strong> Bearbeitung überlassen. Dieser Forscher fand die Art in den Sommern<br />

1935 <strong>und</strong> 1936 in Norwegen, beiDr0bak, in der Bucht Hallangspollen,<br />

woder Meeresgr<strong>und</strong> ineiner Tiefe von etwa in mauslehmbestand. - Lebendskizze<br />

von Dr. WESTBLAD, zahlreiche Schnittpräparate.


:\CTA ZOOLOCIC.\. FE::-;I'dCi.. ~~()<br />

ristischen, primitiven }11erlwrafen folgende Eigenschajten auj,ceist: geme~:~S(i)Ji,;<br />

lH<strong>und</strong>-Genitalöfj111tng, Schl'!mdkopl (Jon z'lC'isc1it;n dem Pli. ro:::ula l /{,s <strong>und</strong> (/(:)il<br />

Ph. plicatus ('ermittelndem Balt '<strong>und</strong> dorsorostrale HodeJl.<br />

Bei dm Betracht-ungen l'iber den Ursprung der L,' ci t h 0 Phol' (I billich<br />

<strong>zur</strong> Schlussfolgerung gelangt, dass es nicht 'i'löhr;isl dii' n·-ur.,'el des StamlJlba~mles<br />

der L e c i t h 0 Pli 0 rain ei'ne]' »acoeloiden Urturbcl1al'ie» oder 'unter<br />

den A co e l a ~:1,t suchen, Ich habe die E~·ge'nschajte')/. eiller hypothet-ischm<br />

UYlccithophorc zu skizzieren ,'ersucht <strong>und</strong> d1:C meistcn Charakteristica ei'ner<br />

solchen Form bei der Solenopharyngidc A 11 t h 0 j) h a r y H X vag i n a tit s<br />

gef~mden. Eine solehe F ornl jÜhrt ({her '1tJ/,z'er'mittcU :;;'I! der C1Iln1,tlaten-F Cli!IIJic<br />

C y l i 11- d l' 0 s tom i d a c /iher <strong>und</strong> zeigt, dass diese Fmll-ilie <strong>und</strong> die L c' l 1­<br />

t h 0 Pli 0 r a gemcillsamc'n Ursprungs/armen e'ntspnmgen si·nd.<br />

C. Ein Bei t rag <strong>zur</strong> S t a m m e s g e s chi c h t e u n cl K 1a s=<br />

si Ei kation cl e r Tu r b e 11 a r i a.<br />

Oben wurde von der recht allgemein akz.eptierten, von BRESSLAU vertretenen<br />

Auffassung ausgegangen, dass die verschiedenen Turbellariengruppen<br />

aus den Acoelen oder möglicherweise aus einer }>acoeloiden UrturbellariE:)><br />

abzuleiten seien. REISINGER will vier verschiedene hysterophore Turbellariengruppen<br />

an verschiedene Acoelen anknüpfen (t93S, p. 258), die Notandropora<br />

an Nemertoderma, die Opisthandropora an Convol16tidae, die Hojsteniidae<br />

an Rimicola <strong>und</strong> die Al'choophora an PropoJ'1ts. \Volle man die<br />

Acoela als eine abgeleitete Gruppe betrachten, so sei man in der Lage die<br />

>>einheitliche Acölenordnung als ein Mixtum compositum heterogener Reduktionsreihen<br />

betrachten zu müssen}).<br />

Die Verwandtschaft der Notandropora mit Nemertodenna wird von STEI2'i­<br />

BÖCK behauptet (1931 a, p. 73--7!~). Nach \VESTBL.-\.D (1937, p. 88·--S!:i)<br />

kann man aber kaum in N e'mertode1'111a eine Acoele erblicken. Zwar hat<br />

N em,ertoder111a manches gemeinsam mit den Acoelen, die Abweichungen<br />

sind aber bedeutend, so besitzt sie einen wirklichen Darm. Will man die<br />

Art unter die Acoelen einordnen, was ich mit VlESTBLAD unangebracht<br />

finde, so verdient jedenfalls die Ordnung der Acoelen keineswegs tl1ehr<br />

das Attribut }>einheitlich». Nach \VESTBLADS Bef<strong>und</strong>en über Bau <strong>und</strong> Lage<br />

der Genitalorgane bei Ne1JltJrtoderma ist auch die vermutete Verwandtschaft<br />

der Art mit den N otandl'opora nicht mehr vorhanden (vg1. S. 1.78).<br />

Die Notandropora sind auch immer noch eine scharf isolierte Gruppe (vgl.<br />

S. ~)); es geht nicht an, sie aus einer heute bekannten Acoele abzuleiten.<br />

Der Bau <strong>und</strong> die Lage der Genitalorgane <strong>und</strong> das Vorhandensein eines scharf<br />

umgrenzten Darmes können nicht aus der Organisatioll der A coela abgeleitet<br />

werden. Eher machen sie es nötig, an die W1,trzeL des Stammbaunus


224 Tor G. K arling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

der Turbellarien eine hypothetische Form zu stellen, die weder Protonephridien<br />

(S. 178) noch eine Genitaläffnung (S. 209), wohl aber ein unpaariges, dorsorostrales,<br />

männlich-weibliches Keimlager (S. 179) <strong>und</strong> einen deutlichen Darm<br />

(S. 176-177) besitzen soll.<br />

Auffallend sind die Beziehungen zwischen den Opisthandropora <strong>und</strong> der<br />

Acoelenfamilie Convohdidae. Sie beruhen vornehmlich auf der Gestaltung<br />

der weiblichen Genitalwege (vgl. S. 2'10). Auf eine Verwandtschaft zwischen<br />

den Opisthandropora <strong>und</strong> den Acoela deuten allerdings auch der Bau des<br />

Pharynx <strong>und</strong> der weiblichen Gonaden hin; fast alle anderen Organsysteme<br />

der bezüglichen Gruppen stehen indessen auf weit auseinander liegenden<br />

Entwicklungsstufen. So wie die weiblichen Genitalwege die Opisthandropora<br />

den Convolutidae zu nähern scheinen, hat STEINBÖCK gezeigt, wie eine<br />

Macrostomide, Protomacrostomum groenlandicum - der endständigen Pharynxlage<br />

wegen - zu den Proporidae unter den Acoelen hinüberzuführen<br />

scheint (1935, p. 235-237). Die Pharynxlage ist aber ein Charakter sek<strong>und</strong>ärer<br />

Bedeutung; wir dürfen nicht einige Opisthandropora von Convolutidenähnlichen,<br />

andere von Proporiden-ähnlichen Formen ableiten. Sowohl die<br />

Opisthandropora wie auch die Acoela sind Einheiten, die wenn möglich,<br />

als solche beibehalten werden müssten. Ihre Übereinstimmungen deuten<br />

aber auf gemeinsame Ursprungsformen hin.<br />

In der Gattung Hofstenia (BOCK 1923), die seinerzeit grosse Aufmerksamkeit<br />

erregte, glaubt man heute lediglich eine Acoele zu erblicken (STEIN­<br />

BÖCK 1931 a, p. 72; 1938, p. 22; AN DER LAN 1936 a, p. 302). Die Art<br />

Hofstenia minuta (PALOMBI) verunmöglicht aber auf Gr<strong>und</strong> des Vorkommens<br />

eines in ein Atrium commune mündenden Ductus communis (S.210­<br />

211) bis auf weiteres die Einreihung der bezüglichen Gattung in die Acoelen­<br />

Ordnung. Auch der Bau des Pharynx <strong>und</strong> das Vorhandensein eines Darmes<br />

lässt Vorsicht geboten erscheinen. Will man versuchen die Einheitlichkeit<br />

der Acoela beizubehalten, so ist die fragliche Einreihung kaum empfehlenswert.<br />

Die Übereinstimmung der Gattungen H ofstenia <strong>und</strong> Rimicola in<br />

der Lage der M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> der Genitalöffnung ist wohl nur eine Konvergenzerscheinung.<br />

Proporoplana ienseni (REISINGER 1935) zeigt ungefähr, wie die ursprünglichste<br />

Form mit Pharynx plicatus aussieht. Die Anordnung der Muskelschichten<br />

im Pharynx (S. 163-164), die Lage der Genitalöffnung (S. 209­<br />

210) <strong>und</strong> die Lage der von den Eierstöcken völlig getrennten Hoden (S. 180)<br />

zeigen aber, dass die Form einen divergenten Ast des Turbellarienstammbaumes<br />

vertritt, aus dem die höher stebenden Formen mit Ph. plicatus<br />

nicht abgeleitet werden können. Die für diese Art aufgestellte Unterordnung<br />

Archoophora, die von REISINGER in die Ordnung Rhabdocoela eingereiht<br />

wurde, ohne dass er die::; mit anderen Gegebenheiten als der Hetero-


AC'L.-\. ZOOLOGICA FEXNICA 26<br />

genität der Ordnung begründet' hätte, kann mit ebenso wenig Gr<strong>und</strong> wie<br />

Protomacrosto1J1.um groenlandicum (vgl. oben) aus Proporiden-ähnlichen Formen<br />

abgeleitet werden.<br />

TVas endlich die Unterordnung A c 0 e la betrifft, so findet man, dass die<br />

'I!OJl REISINGER angegebenen Verwandtschaftsbeziekungen tatsächlich nicht daran<br />

verhindern, in dieser Ordnung etwas Abgeleitetes zu erblicken. Ein solches<br />

Vorgehen stösst auf geringere Schwierigkeiten als der allfällige Versuch, die<br />

genannten coelaten Turbellariengruppen aus den Acoela abz'uleiten. Ich habe<br />

die Vermutung ausgesprochen, dass die Acoelie wahrscheinlich sek<strong>und</strong>ärer<br />

~atur ist (S. 176-'177), <strong>und</strong> wir haben gesehen, dass in der syncytialen<br />

Tendenz der Gewebe der Acoela nichts Primitives zu erblicken ist (S.135--136).<br />

Die oben berücksichtigten hysterophoren Tmbellariengruppen führe ich zu<br />

einer gemeinsamen Ordnung zusammen, der ich den Namen A r c h 0 0 Phol' a<br />

verleihe. Die U;'~terordnungen sind C a t e 1'1 tt 1i d a, A c 0 e 1 a, Mac r o­<br />

s tom i d a, N e m er tod er m at i da, Hof s t e ni i da '<strong>und</strong> Pro Pli c a­<br />

s t 0 11't at a (vgl. näher S. 229-230). Durch diese Zusammenfassung werden<br />

die Verwandtschaftsbeziehungen berücksichtigt <strong>und</strong> die Einheitlichkeit<br />

der Untergruppen \vird beibehalten. Sämtliche Unterordnungen mit Au.snahme<br />

der C at e 1'1 1t 1i d a können auf eine gemeinsame Ursprungsform<br />

<strong>zur</strong>ückgefiihrt werden, die wie die Ursprungsform der C at e 1'1 u lid a ausgesehen<br />

haben mag, iedoch eine ventrale Genitalöffmtng erhalten hat.<br />

Eine andere hysterophore Turbellariengruppe stellen die Polycladida dar.<br />

Über den Schl<strong>und</strong>kopf von Proporoplana sagt REISINGER (1935, p. 258),<br />

»dass es sich hierbei um einen verhältnisrnässig alten Pharynxtyp handelt,<br />

welcher bei den Turbellarien bereits verwirklicht war, ehe die Arbeitsteilung<br />

in Keim- <strong>und</strong> Dotterstöcke innerhalb der weiblichen Gonade eingetreten isb>.<br />

:.\Ian fragt sich nur, ob nicht die Polycladen schon dasselbe gezeigt haben,<br />

<strong>und</strong> weshalb der genannte Autor seine Form nicht in die Nähe dieser Gruppe<br />

gestellt hat. Relativ leicht wäre eine Ahleitung der Polycladen aus Proporoplana-ähnlichen<br />

Formen. Mancherlei Zeichen hoher Organisation, die die<br />

Polycladen aufweisen (vgl. z. B. BRESSLAU 1928--1933, p. 251) mahnen<br />

indessen <strong>zur</strong> Vorsicht. Überaus verlockend wäre es, die Polycladen den<br />

Prolecithophora anzugliedern, einiger auffallender Ähnlichkeiten wegen, die<br />

vielleicht bei den Polyc1adenlarven noch deutlicher hervortreten (S. 156 u. 160).<br />

Diese Angliederung muss jedoch bis auf weiteres, vornehmlich mit Rücksicht<br />

auf den Bau der weiblichen Gonaden, abgelehnt werden, falls man<br />

nicht die Möglichkeit einer Reduktion der Vitellarabschnitte infolge der<br />

reichlichen Nahrungsversorgung der Eizellen durch die feinen Darmverästelungen<br />

in Betracht ziehen will.<br />

Pro I e c i t h 0 P 1 a 11, alu t her i gibt ~tnS eme Vorstellung vo'Jt der<br />

primitivsten Form mit Dotterstöcken. Dass das gemeinsame (J + ~ Keimlager<br />

15<br />

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226 Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

(S. .179 u. 198) <strong>und</strong> die mit dem M<strong>und</strong> vereinte Genitalöffnung (S. 209)<br />

primitive Eigenschaften darstellen, wurde bereits dargetan.<br />

Wir haben gesehen, wie die Separata <strong>und</strong> Combinata aus einer Prolecithoplana-ähnlichen<br />

Form abzuleiten sind <strong>und</strong> ferner, dass die Lecithophora<br />

als ein Seitenzweig des Cylindrostomidenastes aufgefasst werden können<br />

(S. 212-223). Eine Beibehaltung der Ordnung R hab d 0 c 0 e 1a ist unmöglich,<br />

denn die Unterordnung Lee i t h 0 Ph 0 r a vertritt somit einen von den<br />

übrigen Unterordnungen weit entfernt stehenden Ast des Turbellarienstammbaumes.<br />

Es ist nötig für die L e c i t h 0 Ph 0 r a eine gesonderte Ordnung<br />

aufzustellen, welcher der auch diese Einheit bezeichnende, von MEIXNER vorgeschlagene<br />

Name Neo r hab d 0 c 0 e 1 a verliehen wird (vgl. Nachtrag).<br />

Wo die M etamerata eingereiht werden müssten, ist mir nicht völlig klar<br />

geworden. Ich schliesse mich zwar den Forschern an, welche die S eriata <strong>und</strong><br />

Tricladida zusammenführen, doch kommen auch innerhalb der Gruppe so verschiedene<br />

Typen vor, dass die Annahme einer gemeinsamen Urform dieser<br />

Typen auf Schwierigkeiten stösst. Man kann sich nicht vom Gedanken<br />

befreien, dass manche gemeinsame Züge der Metameraten nur Folgeerscheinungen<br />

einer - vielleicht in mehreren phylogenetischen Entwicklungsreihen<br />

vor sich gegangenen - Abplattung <strong>und</strong> Längsstreckung des Körpers<br />

sind. Der typische Pharynx plicatus <strong>und</strong> das Vorhandensein von ectolecithalen<br />

Eiern sind aber doch Zeichen einer wahren Verwandtschaft <strong>und</strong><br />

als Gesamtheit genommen zwingen sie uns, wenigstens nahe verwandte<br />

Urformen anzunehmen, die in der Nähe der Prolecithophora zu suchen sind.<br />

Was die Tricladida betrifft, scheinen sie einige Merkmale eher mit den Separata<br />

als mit den Combinata gemeinsam ZU haben, so den Bau der weiblichen<br />

Gonaden (S.198-199) <strong>und</strong> deren Ausführwege (S. 203), ferner die vom M<strong>und</strong><br />

getrennte Genitalöffnung. Die Cylindrostomidae <strong>und</strong> unter ihnen besonders die<br />

Cylindrostominae mit ihrem nach hinten gerichteten Pharynx weisen doch die<br />

meisten mit allen oder nur gewissen Metameraten gemeinsamen Eigenschaften<br />

auf, so im Bau der Hautmuskulatur (S. 1!.i:7) , des Nervensystems<br />

(S. 149-156), des Pharynx (S. 163-165), des Oesophagus (S. 175-176)<br />

<strong>und</strong> des Begattungsorgans (S. 187-188). Einige Charakteristica scheinen<br />

die Cylindrostomidae besonders mit den Otoplaninae gemeinsam ZU haben;<br />

das auffälligste von ihnen, die Gehimkapsel, verliert dadurch an Bedeutung,<br />

dass das Nervensystem der fraglichen Gruppen im übrigen nicht übereinzustimmen<br />

scheint (S. 155) <strong>und</strong> die Otoplaninen eine Statocyste besitzen.<br />

Die Basalmembran der Otoplaninen ist auch nicht Cylindrostomiden-ähnlich<br />

(S. 141), sondern dünn (HALLEZ 1910, p. 621; HOFSTEN 1918, p. 9). - Die<br />

M etamerata mit den Prolecithophora zu vereinen empfiehlt sich nicht. Es<br />

könnte dies zwar aus phylogenetischen Gründen angebracht sein, nicht aber<br />

aus morphologischen <strong>und</strong> praktischen. Dem Vorschlag WESTBLADS (1935,


ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26 227<br />

p. 74, Fussnote) folgend, verwende ich den Namen Seriata für die heutigen<br />

M etamerata (Seriata + Tricladida). Die heutigen Seriata bezeichne ich<br />

mit MErXNER als Proseriata (vgl. Nachtrag).'<br />

Wir haben nun noch <strong>zur</strong> Frage des phylogenetischen Anschlusses der<br />

Lecithoepitheliata (ausschliesslich der Familie H ofsteniidae) Stellung zu nehmen.<br />

Ich sehe mich hier genötigt dieser Gruppe, die in den phylogenetischsystematischen<br />

Spekulationen der letzten Zeit einen so breiten Raum einnimmt,<br />

in dieser Hinsicht jeden Wert abzusprechen; dies vornehmlich deshalb,<br />

weil die Theorien von der Ursprünglichkeit der weiblichEn Gonaden<br />

dieser Gruppe sich als nicht haltbar erwiesen haben (S. 194-194). Fast<br />

alle Organisationszüge des Prorhynchidenkörpers sind leichter verständlich,<br />

wenn man in dieser Gruppe eine stark spezialisierte Einheit erblickt. Überdies<br />

muss auffallen, dass die Prorhyncbiden manche Züge -aufweisen, die<br />

an die Prolecithophora erinnern, d. h. Züge, die von einem ähnlichen Ursprung<br />

hergeleitet werden können wie die der letztgenannten Gruppe. So haben<br />

wir gef<strong>und</strong>en, dass der Schl<strong>und</strong>kopf der Prorhynchiden gut mit dem<br />

der Separata zu. vergleichen ist (S. 167). Der Bau der Exkretionskanäle<br />

erinnert an den der Protomonotresidae (S. 178). Das Nervensystem sieht<br />

dem der Cylindrostomidae recht ähnlich (S. 156). Das Begattungsorgan<br />

<strong>und</strong> dessen AusmÜlldungsweise erinnert an die Combinata (S. 187 u. 209).<br />

Der getrennt ausmündende Ductus communis kann eine sek<strong>und</strong>äre Eigenschaft<br />

sein, 'wie die getrennte Ausmündung des Atrium bei den Separata<br />

(S. 209-211). Der Bau der weiblichen Gonaden kann auch sek<strong>und</strong>ärer<br />

Natur sein <strong>und</strong> der Prolecithoplana-Theorie gemäss erklärt werden (S. 201­<br />

202). Die nahe Verwandtschaft der Lecithoepitheliata mit Hofstenia-ähnlichen<br />

Formen wird auf Gr<strong>und</strong> dieser Erwägungen unwahrscheinlich.<br />

Wie bezüglich der Ordnung R hab d 0 c 0 e I a scheint es mir nötig die<br />

heutige Ordnung A 110 e 0 c 0 el a aufzulösen. Es war schon davon die Rede,<br />

dass die letztgenannte Ordnung eine systematisch schwer fassbare Gruppe<br />

darstellt (S. 10). Es ist zwar in diesem Falle nicht unmöglich die verschiedenen<br />

Unterordnungen aus einer gemeinsamen Ursprungsform abzuleiten.<br />

Einerseits ist es aber unpraktisch, einen so grossen, mit zahlreichen divergenten<br />

Zweigen versehenen Ast des Stammbaumes als ein~ einzige Ordnung<br />

zu betrachten. Die Divergenz muss dahin führen, dass es unmöglich<br />

wird eine solche Gruppe zu umschreiben. Andererseits leuchtet ein, dass<br />

auch die N eorhabdocoela einen Zweig desselben Astes vertreten.<br />

Ich lasse schliesslich ein Schema folgen, das meine Auffassung vom<br />

Stammbaum der Turbellarien zum Ausdruck bringt (Textf. 20). Die<br />

Polycladida <strong>und</strong> Lecithoepitheliata sind vorsichtshalber nicht in dieses<br />

Schema eingezeichnet worden.<br />

I<br />

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'f<br />

228 Tor G. 1(arling. Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

Neorha bdocoela<br />

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Hofsteniida +-<br />

Ar choophora<br />

Nelllertodermatida +­<br />

Macrostomida +-<br />

Acoela<br />

+-<br />

B<br />

A<br />

l Catenulida +--<br />

Textfig.20.


ACTA ZOOLOGICA PENNICA 26 229<br />

Textfig. 20. Schemata zum Verständnis meiner Auffassung vom Stammbaum<br />

der Turbellarien. Die Figuren stellen abstrakte Urformen dar, die<br />

wesentliche Stufen in der phylogenetischen Entwicklung bezeichnen. - A. Mit<br />

Darm <strong>und</strong> einfacher ventraler lVI<strong>und</strong>öffnung oder Pharynx simplex. Ohne<br />

Genitalöffnungen. Dorsales (] + ~ Keimlager. Eier entolecithal. - B. Mit<br />

Dann <strong>und</strong> einfacher ventraler M<strong>und</strong>öffnung oder Ph. simplex. Ventrale (]<br />

Genitalöffnung. Ohne ~ Genitalöffnung. Dorsales (] + ~ Keimlager. Eier<br />

entolecithal. - C. Mit Darm <strong>und</strong> einfacher ventraler l\I<strong>und</strong>öffnung oder Ph.<br />

simplex. Ventrale Genitalöffnung. Atrium commune mit von hinten einmündendem<br />

Ductus com111unis. Dorsales (] + ~ Keimlo.ger. Eier entolecithal.<br />

- D. Mit Dann <strong>und</strong> Ph. plicatus. Gemeinsame ventrale l\I<strong>und</strong>-Genitalöffnung.<br />

Atrium comlllune mit von hinten einmÜndendem Ductus communis.<br />

Dorsales


\1 \<br />

/<br />

230 Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

.(<br />

des Exkretionsgefässystems.. Ö' Genitalöffnung dorsal im Vorderkörper.<br />

~ Ausführwege <strong>und</strong> Hilfsorgane fehlen, Im Süsswasser lebend.<br />

2. Unterordnung: ACOELA.<br />

(Acoela, ULIANIN 1870).<br />

Archoophora mit verdauendem Parenchym. Einfache M<strong>und</strong>öffnung oder<br />

Pharynx simplex.. Stets eine Statocyste mit einem Steinchen vorhanden.<br />

Ohne Protonephridien. Ö' Genitalöffnung ventral oder in der Hinterspitze.<br />

~ Ausführwege fehlen. Eine Vagina externa oder interna bisweilen vorhanden.<br />

Meeresbewohner.<br />

3. Unterordnung: MACROSTOMIDA.<br />

(Macrostomida, MEIXNER 1924; Opisthandropora, BRESSLAU 1928-1933).<br />

Archoophora mit Darm <strong>und</strong> Pharynx simplex. Ohne Statocyste. Hauptstämme<br />

des Exkretionsgefässystems paarig. Ö' Genitalöffnung ventral. Der<br />

~ Genitalapparat mündet vor dem männlichen durch eine eigene ventrale<br />

Genitalöffnung aus. Ohne ~ Hilfsapparate. Meeres- <strong>und</strong> Süsswasserbewohner.<br />

4. Unterordnung: NEMERTODERMATIDA.<br />

(Nemertodermatidae, STEINBÖCK 1931 a).<br />

Archoophora mit Darm <strong>und</strong> einfacher M<strong>und</strong>öffnung. Nervensystem epithelial.<br />

Statocyste mit zwei Steinchen. Exkretionsgefässe nicht gef<strong>und</strong>en.<br />

Ö' Genitalöffnung in der Hinterspitze. Ohne ~ Ausführwege <strong>und</strong> Hilfsapparate.<br />

Meeresbewohner.<br />

5. Unterordnung: HOFSTENIIDA.<br />

(Hofsteniidae, BOCK 1923; Hemacoela, STEINBÖCK 1924 b).<br />

Archoophora mit Darm <strong>und</strong> muskulösem Pharynx simplex (Ph. tubiformis).<br />

Nervensystem epithelial mit schwach entwickeltem Gehirn.<br />

Statocyste mit einem Steinchen: Exkretionsgefässe nicht gef<strong>und</strong>en. Eine<br />

einzige ventrale Geschlechtsöffnung. Ein ~ Ausführgang fehlt oder mündet<br />

neben dem Ö' Apparat in ein Atrium commune. Ohne ~ Hilfsapparate. Meeresbewohner.<br />

6. Unterordnung: PROPLICASTOMATA.<br />

(Archoophora, REISINGER 1935).<br />

Archoophora mit Darm <strong>und</strong> Pharynx plicatus. Ohne Statocyste. Exkretionsgefässe<br />

nicht gef<strong>und</strong>en. Ö' Genitalöffnung in der Hinterspitze. Ohne<br />

~ Ausführwege <strong>und</strong> Hilfsapparate. Meeresbewohner.


ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26<br />

231<br />

2. Ordnung: PRO L E CI T H 0 P H 0 RA.<br />

(Holocoela, GRAFF 1904.-1908; Cumulata, REISINGER 1924 d, STEINBÖCK 1925).<br />

Meistens kleine Turbellarien mit einfachem, sackförmigem Darm. Mit<br />

Pharynx plicatus oder Pharynx variabilis. Eier ectolecithal. Hoden <strong>und</strong><br />

Dotterstöcke diffus, primär follikulär oder kompakt; Keimstöcke diffus oder<br />

kompakt. Der 6 Apparat mündet von vorn, der ~ Apparat von hinten in<br />

ein Atritun commune.<br />

1. Unterordnung: COMBINATA.<br />

rCombinata proporata + Combinata opisthoporata, REISINGER 1924 d).<br />

Prolecithophora mit gemeinsamer Ausmündung von M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Genitalöffnung.<br />

Der Schl<strong>und</strong>kopf ist ein röhrenförmiger Pharynx plicatus. Keimstöcke<br />

von den Dotterstöcken nicht völlig getrennt. Oft mit ~ Hilfsapparaten<br />

<strong>und</strong> akzessorischen Vaginalporen.<br />

1. Farn.: Pro tom 0 not res i da e. (Protomonotresidae, REISINGER 1924d).<br />

Combinata mit M<strong>und</strong>-Genitalöffnung im Vorderkörper. Basalmembran dünn.<br />

Hautmuskulatur regelmässig gebaut. Gehirn ohne Kapsel. Ohne Wimperrinne.<br />

Darm ohne Tunica. Die Geschlechtszellen entstehen frei im<br />

Parenchym <strong>und</strong> sind nicht ZU einheitlichen Geschlechtsdrüsen zusammengeschlossen.<br />

1. Unterfarn. : Pl'olecithoplaninae. Protomonotresidae mit dorsal im Vorderkörper<br />

gelegenem 6 + ~ Keimlager. Begattungsorgan ohne Cuticularstilett.<br />

Mit Ductus communis. Meeresbewohner. Einzige Gattung: Prolecithoplana<br />

n. gen.<br />

2. Unterfam.: Protomonotresinae. (Protomonotresinae, BRESSLAU 1928­<br />

1933). Protomonotresidae mit dorsal im Vorderkörper gelegenen Hodenfollikeln<br />

<strong>und</strong> jederseits des Darmes entstehenden' Eizellen. Begattungsapparat<br />

mit Cuticularstilett. Ohne Ductus communis. Süsswasserbewohner.<br />

Einzige Gattung: Protomonotresis, REISINGER 1923 b.<br />

2. Farn.: C y 1i n d r 0 s tom i da e. (Cylindrostomidae, REISINGER 1924 d).<br />

Combinata mit dicker Basalmembran <strong>und</strong> kriechsohlenmässig verstärkter<br />

Längsmuskulatur. Gehirn mit Kapsel. Wimperrinne immer (?) vorhanden. Darm<br />

mit Tunica. Gonaden in der Regel kompakt, mit Tunica. Meeresbewohner.<br />

1. Unterfarn. : Pseudostominae. (Pseudostominae, BRESSLAU 1928-·1933).<br />

Cylindrostomidae mit M<strong>und</strong>-Genitalöffnung im Vorderkörper. Eine Wimperrinne.<br />

Oesophagus einheitlich <strong>und</strong> mit weichen Wänden. Einzige Gattung:<br />

Pseudostomum, O. SCHMIDT 184.8.<br />

2. Unterfarn.: Scleraulophorinae. Cylindrostomidae mit M<strong>und</strong>-Genitalöffnung<br />

im Hinterkörper. Zwei Wimperrinnen. -Grosser, derbwalldiger<br />

Oesophagus, aus einem distalen, röhrenförmigen <strong>und</strong> einem proximalen,<br />

sackfömigen Abschnitt bestehend. Einzige Gattung: Scleraulophorus n. gen.<br />

I,


232 Tor G. ]{arling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

3. Unterfarn.: Cylindrostominae. (Cylindrostominae + Allostomi'nae,<br />

BRESSLAU 1928-1933). Cylindrostomidae mit M<strong>und</strong>-Genitalöffnung im<br />

Hinterkörper. Eine Wimperrinne. Oesophagus einheitlich, mit weichen<br />

Wänden. Sichere Gattungen: Cylindrostoma, 0RSTED 1845; Allostoma, BENEDEN<br />

1861; Enterostomula, REISINGER 1926; Monoophorum, BÖHMIG 1890.<br />

3. Farn.: H y pot r ichin i da e. (Hypotrichininae, BRESSLAU 1928-1933).<br />

Ectoparasitische Combinata mit M<strong>und</strong>-Genitalöffnung genau in der Hinterspitze.<br />

Basalmembran dünn. Bewimperung auf die Bauchseite beschränkt.<br />

Vorderende mit einer Haftscheibe. Hautmuskelschlauch regelmässig. Gehirn<br />

ohne Kapsel. Hoden follikulär (?). Paarige, mit Tunica versehene, kompakte<br />

Keimdotterstöcke. Paarige Bursen, Ductus genito-intestinales, Atrialvaginen<br />

<strong>und</strong> Ductus spermatici. Auf dem Körper oder im Schalenraum<br />

mariner Crustaceen (Nebalia-Arten). [Haupts. nach BRESSLAU 1928-1933].<br />

Einzige Gattung: Hypotn:china, CALANDRUCCIO 1897.<br />

2. Unterordnung: SEPARATA.<br />

REISINGER 1924 d).<br />

~Separata,<br />

Prolecithophora mit vom M<strong>und</strong> getrennter Genitalöffnung. Der nach<br />

vorn gerichtete Schl<strong>und</strong>kopf in der Regel ein Pharynx variabilis, bisweilen<br />

aber ein Ph. plicatus, der nicht röhrenförmig ist. Hautmuskulatur regelmässig<br />

gebaut. Gehirn ohne Kapsel. Darm ohne Tunica. Gonaden ohne<br />

Tunica. Keimstöcke von den Dotterstöcken völlig getrennt. Ohne Sj2 Hilfsapparate<br />

<strong>und</strong> Vaginalporen.<br />

1. Farn.: P 1a gi 0 s tom i d a e. (Plagiostomidae, GRAFF 1904-1908).<br />

Acmostomum, SCHMARDA 1859. Plagiostomidae mit Kriechleiste <strong>und</strong><br />

reichem, ventralem Drüsenbelag. Epithel eingesenkt. Basalmembran dünn.<br />

Das hinter dem kleinen Pharynx variabilis gelegene Gehirn ist gross, seine<br />

Umrisse deutlich hervortretend. Hintere Längsnerven wenigstens fünf Paare.<br />

Hoden wenigstens ursprünglich deutlich follikulär. Keimstöcke langgestreckt,<br />

die Dotterstöcke gelangen sehr spät <strong>zur</strong> Ausbildung. Meeresbewohner.<br />

Einzige sichere Art: A. dioicum Meczn.<br />

Plagiostomum, O. SCHMIDT 1852. Plagiostomidae ohne Kriechleiste <strong>und</strong><br />

ventraler Drüsenkonzentration. Epithel kernführend. Basalmembran relativ<br />

dick. Das Gehirn liegt vor oder über dem ± grossen Pharynx variabilis<br />

<strong>und</strong> weist weder auffallende Grösse noch scharfe Umrisse auf. Drei hintere<br />

Längsnervenpaare. Hoden kompakt. Keimstöcke von ± gedrungener<br />

Form. Die Dotterstöcke entwickeln sich zu derselben Zeit wie die Keimstöcke<br />

oder nur wenig später. Meeres- <strong>und</strong> Süsswasserbewohner. Zahlreiche<br />

Arten. P torquatum n. sp.<br />

Plicastoma, GRAFF 1904-1908. Plagiostomidae von fast völlig mit de~<br />

Gattung Plagiostomum übereinstimmender Organisation. Der Schl<strong>und</strong>kopf


I\CTA ZOOLOGICA FENl\'ICA 26 233:<br />

ist e1l1 Pharynx plicatus. Meeresbewohner. Arten: P. birnawlatwu (Graff),<br />

P. lutheri (Böhmig), P. mikropharynx (An der Lan), P. norvegicum n. sp.<br />

Vorticeros, O. SCHMIDT 1852 <strong>und</strong> Brachyposthia, BRANDTNER 1934.<br />

2. Fam.: iM 11 I t i pe n i a t i d a e. (iVlttltipeniatidae, NASSONOV '1932).<br />

3. Fam.: Baicalarct1;'idae. !Baicalarctiidae, FRIED~rANN 1933).<br />

3. Ordnung: NEOHH ..l,.BDOCOEL.-\.<br />

iLccithophoya, GRAFF 1905; Bulbosa, MEIXNER 1924; Neorhabdocoela,<br />

MEJXNER :l038).1)<br />

Meistens kleine Turhellarien mit einfach sackförmigem, bisweilen Divertikeln<br />

tragendem oder reduziertem Darm. Mit Pharynx doliiformis oder<br />

Ph. rosulatus. Eier ectolecithal. Hoden <strong>und</strong> Dotterstöcke kompakt oder<br />

sek<strong>und</strong>är follikulär; Keimstöcke kompakt. Der ~ Apparat öffnet sich (ursprünglich<br />

von hinten) in ein Atrium commune oder hinter dem .3 Porus<br />

(Ausnahme: :Fam. Gyratricidae) getrennt auf der Körperoberfläche.<br />

1. Unterordnung: DALYELLIOIDA.<br />

(DalyeUiida, MEIXNER '1924; Dalyell1'oida, BRESSLAU 1928-1934).<br />

Zahlreiche Familien.<br />

Farn.: Pro vor t i c i d Cl c. (PrO?:orticidae, BEKLmHSCHEV '1927 a).<br />

Hangethcll1'a n. gen. Provortt'cidae mit verjÜngtem Vorderende <strong>und</strong> drehr<strong>und</strong>em<br />

Körper. Der kleine, + röhrenförmige Schl<strong>und</strong>kopf ist ein Pharynx<br />

doliiformis mit zwei derbwandigen, intrapharyngealen DrÜsengängen, mit<br />

Kropf <strong>und</strong> ohne BevjmpertlIlg. Hoden paarig, voneinander getrennt. Begattungsorgan<br />

mit äusserer, unpaariger Samenblase. ~ Gonaden aus paarigen<br />

Germovitellarien. II'Iit Receptaculum seminis, Bursa atrialis <strong>und</strong> Uterus;.<br />

ohne Ductus spermaticus. Genitalöffnung an. der Grenze zwischen dem<br />

zweiten <strong>und</strong> letzten Körperdrittel. Einzige Art: H. calcei/era n. sp. mit der<br />

Unterart H. c. norvegica n. subsp.<br />

Pro'uortcx, GRAFF 1882. Provortuidae mit quer abgestutztem Vorderende<br />

<strong>und</strong> dorsoventral abgeplattetem Körper. Der grosse, tonnenförmige Schl<strong>und</strong>kopf<br />

ist ein Pharynx doliiformis mit Wimperring am Pharynxrande, olme<br />

Kropf <strong>und</strong> derbvvandige, intrapharyngeale DrÜsengänge. Hoden paarig,<br />

voneinander getrennt. Begattungsorgan mit einheitlichem, Samen <strong>und</strong><br />

Kornsekret enthaltendem Bulbus. ~ Gonaden aus getrennten, paarigen<br />

Germarien <strong>und</strong> Vitellarien. Ohne Receptaculum seminis, mit Uterns, Bursa<br />

atrialis <strong>und</strong> unpaarigem Ductus spermaticus. Genitalöffnung in dem hintersten<br />

Körperviertel. Mehrere Arten.<br />

1) VgI. Nachtrag.


23~ Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

Vejdovskya, GRAFF 1905; Pilgramilla, SEKERA 1911; Prorhynchopsis,<br />

BEAUCHAMP 1912; H aplovortex, REISINGER 1924 a; Archivortex, REISINGER<br />

1924 c; Kirgisella, BEKLEMISCHEV 1927 a; Oekiocolax, REISINGER 1929; Baicalellia,<br />

NASSONOV 1930.<br />

2. Unterordnung: TYPHLOPLANOIDA.<br />

(Typhloplanoida, MEIXNER 1924).<br />

Zahlreiche Familien.<br />

Farn.: So I e n 0 p h a r y n g i d a e. (Solenopharyngidae, GRAFF 1905). Typhloplanoida<br />

mit M<strong>und</strong>öffnung im letzten Körperdrittel <strong>und</strong> langem, nach hinten<br />

gerichtetem Pharynx rosulatus, der aus einem grossen, beweglichen,<br />

aussen bewimperten Saum, einem röhrenförmigen, von einem schwach entwickelten<br />

Septum umgebenen Zwischenstück <strong>und</strong> einem proximalen Drüsengürtel<br />

besteht. Das Atrium commune öffnet sich entweder in das M<strong>und</strong>rohr<br />

oder hinter der M<strong>und</strong>öffnung getrennt auf der Körperoberfläche. Hoden<br />

dorsolateral im Vorderkörper, oft hufeisenförmig vereint. Begattungsorgan<br />

mit Ciuus oder ausstülpbarem Penis. Germarien gewöhnlich unpaarig.<br />

Vitellarien paarige, dorsolaterale Schläuche,. Ductus communis oft gross<br />

<strong>und</strong> drüsenreich. Bisweilen mit unpaarigen Vaginalporen.<br />

A nthopharynx n. gen. Solenopharyngidae mit drehr<strong>und</strong>em, spulenförmigern<br />

Körper. Drüsengürtel des Pharynx mit einem einheitlichen Ring<br />

radiärer Drüsensäcke. Acht innere Längsmuskeln, die als Pharynxretractoren<br />

gegen die Körperoberfläche divergieren. Gemeinsame M<strong>und</strong>-Genitalöffnung.<br />

Hoden über dem Gehirn hufeisenförmig vereint. Begattungsorgan<br />

mit unbestacheltem, ausstülpbarem Penis. Receptaculum seminis mit Vagina<br />

externa <strong>und</strong> mit in den Ductus communis leitendem Stiel. Ohne Bursa <strong>und</strong><br />

Uterus. Einzige Art: A. vaginatus n. sp.<br />

Trisaccopharynx n. gen. Solenopharyngidae mit drehr<strong>und</strong>em, spu1enförmigem<br />

Körper. Drüsengürtel des Pharynx mit drei grossen Drüsensäcken.<br />

Acht innere Längsmuskeln. Acht Pharynxretractoren, die sich in den Längsmuskeln"<br />

am Septum fortsetzen. Genitalöffnung von der M<strong>und</strong>öffnung getrennt.<br />

Hoden über dem Gehirn hufeisenförmig vereint. Begattungsorgan<br />

mit bestacheltem Cirrus. Mit Atrium copulatorium <strong>und</strong> zweiteiliger Bursa<br />

atrialis. Mit unpaarigem Uterus. Ohne Receptaculum seminis <strong>und</strong> Vagina.<br />

Einzige Art: T. westbladi n. sp.<br />

Solenopharynx, GRAFF 1882; Sopharynx, BEKLEMISCHEV 1929 a; Lenopharynx,<br />

BEKLEMISCHEV 1929 a.<br />

3. Unterordnung: KALYPTORHYNCHIA.<br />

(Kalyptorhynchia, GRAFF 1905).


ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26 235<br />

4. Ordnung: SE R IA TA.<br />

(JVletamerata, REISINGER 1924 d, STEINBÖCK 1925; Seriata + Tl'icladida,<br />

BRESSLAU 1928-1933; Seriata, WESTBLAD 1935).<br />

5. Ordnung: L E Cl T H 0 E P I T HEL I A T A.<br />

(Lecithoepitheliata, REISINGER 1924 d, STEINBÖCK 1925).<br />

6. Ordnung: POL Y CL A D I D A.<br />

E. Übersicht ü her die diagnostischen Merkmale der<br />

neuen Arten.<br />

Proledthoplana lutheri n. gen., n. sp.<br />

(Textf. 1 A-D).<br />

Körper langgestreckt, drehr<strong>und</strong>, vorn ein wenig mehr zugespitzt als hinten.<br />

Schwimmt mit ausgestrecktem, kaum seine Form veränderndem Körper.<br />

Farbe gelb, cl.nrch kleine Körnchen hervorgerufen, die in subepithelialen<br />

Drüsen entstehen <strong>und</strong> durch lange, verästelte Ausläufer ausgeleitet werden.<br />

Sehr <strong>und</strong>urchsichtig. Ohne Augen <strong>und</strong> Wimperrinne. Gehirn ohne Kapsel.<br />

Gemeinsame M<strong>und</strong>-Genitalöffnung ventral ein Stückehen hinter dem Vorderende.<br />

Der nach vorn gerichtete Schl<strong>und</strong>kopf ist' ein röhrenförmiger Pharynx<br />

plicatus, dessen Länge etwa 1/7 der Körperlänge beträgt. Das Pharynxrohr<br />

ist bewimpert, nicht aber die Oberfläche der Falte. Zwischen den Schl<strong>und</strong>kopf<br />

<strong>und</strong> den Darm ist ein grosser, drüsiger, von Muskulatur umschlossener<br />

Oesophagus eingeschaltet. Protonephridien aus einem Paar feine, verästelte<br />

Kanäle, die ventrolateral im Vorderkörper münden. Die Gonaden bestehen<br />

aus einem dorsorostralen, unpaarigen, männlich-weiblichen Keimlager mit<br />

beginnender Aufspaltung in einen linken <strong>und</strong> einen rechten Teil. Die Samenfäden<br />

wandern durch das Parenchym jederseits des Darmes ventralwärts zu<br />

einer unpaarigen, kugeligen, unter dem Oesophagus gelegenen Samenblase.<br />

Diese öffnet sich in das Begattungsorgan, das nur aus einer kleinen, sphärischen<br />

Kornsekretblase besteht, eHe weder mit einem Penis noch mit einem<br />

Cuticularorgan ausgerÜstet ist. Die Eizellen wandern vom Keillliager jederseits<br />

des Darmes zuerst nach hinten, wo sie etwa in der Mitte des Tieres dorsal<br />

vom Darm angehäuft werden. An dieser Stelle erfOlgt die Besamung durch<br />

Spermien, die durch hypodennale Injektion dorsal im Hinterkörper eingegossen<br />

werden. Der Darm ist allseitig von Dotterzellen umschlossen. Keim- <strong>und</strong><br />

Dotterzellen wandern durch das Parenchym zu einem drÜsenreichen Ductus<br />

communis. Das langgestreckte, median unter der Schl<strong>und</strong>tasche gelegene<br />

.-\.trium commune empfängt von hinten die Kornsekretblase, von der Ventralseite<br />

den Ductus cOl1111lunis <strong>und</strong> mündet von hinten in das M<strong>und</strong>rohr ein. Weibliche<br />

Hilfsapparate <strong>und</strong> akzessorische Genitalporen fehlen. - Länge etwa<br />

I,., mlll.


ACTA ZOOI.OGICA FE~'~]CA 2(i<br />

mes konzentriert. Das ZwischenstÜck ist proximal teilweise geschlossen; der<br />

DrÜsengürtel besteht aus einem ventralen, einem rechten <strong>und</strong> einem linken<br />

Drüsensack. Die acht inneren Längsmuskeln treten nicht aus dem Pharynxinneren<br />

hervor. Vom Septum auswärts entstehen durch Zusammentreten<br />

mehrerer Längsfasern der Pharynxtaschenwancl acht grosse Längsmuskelzüge,<br />

die am Beginn des DrüsengÜrtels als Retractoren gegen die Körperoberfläche<br />

strahlen. Die Hoden liegen dorsolateral im Vorderkörper <strong>und</strong> stehen<br />

Über dem Gehirn miteinander in Verbindung. Die Vasa deferentia kÖnnen<br />

zu paarigen äusseren Samenblasen anschwellen. Das Begattungsorgan besteht<br />

aus einem einheitlichen, ellipsoidischen Bulbus mit bestacheltern Cirrus. Das<br />

grosse, fast kugelige Germarium liegt fast median in der hinteren Körperspitze.<br />

Die Vitellarien sind dorsolaterale, papillöse Schläuche. Der Ductus communis<br />

ist gross <strong>und</strong> drüsenreich. In ein Atrium copulatoriu111 mit bestachelter Innen­<br />

\-vand mündet von rechts <strong>und</strong> oben das Begattungsorgan, von links <strong>und</strong> oben<br />

eine Bursa atrialis, die aus einem muskulösen, innen bestachelten Stiel <strong>und</strong><br />

einer kugeligen, muskelfreien Endblase besteht. Das Atrium commune empfängt<br />

von oben das Atrium copulatorium, von links den Ductus communis<br />

<strong>und</strong> von rechts einen unpaarigen Uterus <strong>und</strong> mündet mit eigener Öffnung<br />

hinter dem M<strong>und</strong>e. Ohne Receptaculum seminis <strong>und</strong> Vagina. - Länge etwa<br />

I mm.<br />

Nachtrag.<br />

Als die vorliegende Abhandlung schon im Manuskript fertig vorlag, erschien<br />

der erste Teil der von J. MEIXNER durchgeführten Bearbeitung der Turbellaria<br />

in »Die Tierwelt der Nord- <strong>und</strong> Ostsee» (Teil IV b, I; '1938). Diese wertvolle,<br />

zahlreiche neue Arten behandelnde Arbeit durfte von mir nicht unberücksichtigt<br />

bleiben. Aus praktischen GrÜnden erschien es mir geeignet, die wesentlichen<br />

Berührungspunkte mit meiner Arbeit in einem Nachtrag zusammenzustellen,<br />

was auch vor dem Erscheinen des zweiten Teiles der Arbeit von MEIXNER das<br />

einzig Mögliche war. Nur an zwei Stellen habe ich oben die Arbeit MEIXNERS<br />

berücksichtigt, indem zwei der von diesem Autor vorgeschlagenen Gruppennamen<br />

Verwendung gef<strong>und</strong>en haben (S. 226 u. 227). Von grossem Wert, besonders<br />

beim Vergleichen der von uns gef<strong>und</strong>enen Arten, waren die brieflichen<br />

Mitteilungen (br. Mitt.), die Herr Prof. Dr MEIXNER mir auf einige meiner<br />

Anfragen hin fre<strong>und</strong>lichst zugestellt hat. Ich benutze die Gelegenheit, ihm<br />

hitrfÜr meinen besten Dank auszusprechen.<br />

Nahe verwandt mit ProZecithoplana Zutheri ist A rchimonotresis centrophora M.<br />

(textf. 4 B u. 34 E). MEIXNER teilt diese Art der Unterfamilie Protomonotresinae<br />

(i. S. BRESSLAus, vgI. S. 212-213) zu <strong>und</strong> leitet von ihr die Art Protomont1'esis<br />

centropho1'a ab. In der Farbe (A rchimonotresis - »ohne Pigment», »Darm farblos<br />

oder gelblich grün») <strong>und</strong> der Form der Vorderspitze (vgI. textf. 4 B) dürften<br />

habituelle Verschiedenheiten vorliegen. Archimonotresis nähert sich Protomonotresis<br />

durch den Besitz eines cuticularen Stilettes <strong>und</strong> durch die getrennten<br />

Hoden <strong>und</strong> Keimstöcke (die zwar auffallend ähnlich gestaltet <strong>und</strong> belegen sind<br />

. ;<br />

. '.1<br />

\


240 Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

wie die entsprechenden Teile des eS + ~ Keimlagers bei Prolecithoplana; br.<br />

Mitt.), zeigt aber, wie Prolecithoplana, einen wohl entwickelten Ductus communis<br />

(textf. 34 E; p. 61). Die Bewimperung des Schl<strong>und</strong>kopfes ist bei Archimonotresis<br />

<strong>und</strong> Prolecithoplana ähnlicher Art (im Pharynxrohr, nicht an der<br />

Aussenseite wie bei Protomonotresis; br. Mitt.). Soweit ersichtlich, hat Archi­<br />

'J'Iwnotresis ein kernführendes Epithel (vgl. p. 17-18). - Prolecithoplana,<br />

A rchimonotresis <strong>und</strong> Protomonotresis bilden eine schöne Reihe, in der die erstgenannte<br />

Gattung deutlich die primitivste Stellung einnimmt. Sie bilden zusammen<br />

die Familie Protomonotresidae (vgl. S. 212-214 u. 231), deren Zweispaltung<br />

indessen durch die vermittelnde Rolle von A rchimonotresis erschwert<br />

wird.<br />

Die Art Pseudostomum arenarium M. (textf. 36) zeigt erneut die Notwendigkeit<br />

der Einverleibung der Unterfamilie Pseudostominae in die Familie Cylindrostomidae<br />

(vgl. S. 213-216 u. 231-232). Die Bursa sieht ehestens der der<br />

Gattung Allostoma ähnlich (vgl. S. 53) mit Vagina externa <strong>und</strong> paarigem Ductus<br />

spermaticus. Der Oesophagus scheint mehr Enterostomula- als Pseudostomumähnlich<br />

zu sein (vgl. S. 175). Wahrscheinlich hat MEIXNER die plicatus-Natur<br />

des Schl<strong>und</strong>kopfes der Gattung Pseudostomum erkannt (vgl. p. 37). - Die<br />

Aufrechterhaltung der Unterfamilie Pseudostominae ist aber noch berechtigt.<br />

Plagiostomum torquatum ist allem Anschein nach mit P. cinctmn M. (zwar<br />

nur aus zwei Abbildungen, textf. 4 C u. 38, nebst begleitendem Text bekannt)<br />

identisch <strong>und</strong> soll daher diesen Namen tragen. Ein Unterschied von systematischem<br />

Wert (auch nach MEIXNER; br. Mitt.) ist zwar in der relativen Länge des<br />

Pharynxsaumes zu erblicken (bei P. cinctum etwa 2/3 der Pharynxlänge, vgl.<br />

S. 76). Leider war der Saum bei dem Exemplar, bei dem ich ihn am besten<br />

messen konnte, infolge der Kontraktion der äusseren Längsmuskeln (vgl. Textf.<br />

7 E; T. XV, F. 11) stark gekrümmt, weshalb seine Länge von mir vielleicht<br />

etwas unterschätzt worden ist; ich kann mir aber schwer vorstellen, dass sie<br />

wirklich die von M. gezeichnete Länge aufweist. Habituell lassen sich unsere<br />

Tiere sicherlich nicht von einander trennen; in der Organisation des Genitalapparates<br />

sind die völligen Übereinstimmungen im Gegensatz zu den Verhältnissen<br />

bei P. hartmeyeri (vgl. S. 97) zu beobachten. MEIXNER zeichnet lange<br />

Pharynxprotractoren, aber keinen Pharynxsphincter (vgl. S. 77); in diesen<br />

Hinsichten ergänzen sich wohl unsere Mitteilungen nur.<br />

1<br />

MEIXNER gibt ein Organisationsschema des Genitalapparates von Provortex<br />

balticus (textf.68), das dieselben Gr<strong>und</strong>züge wie meine Abbildung (1'. X, F. 8)<br />

erkennen lässt. Auch der Ductus spermaticus ist von MEIXNER beobachtet<br />

worden.<br />

Die allgemein morphologische Zusammenstellung MEIXNERS kann hier nicht<br />

berücksichtigt werden. Das von mir beigebrachte Bild der verschiedenen Organsysteme<br />

wird durch die von MEIXNER gemachten Angaben kaum beeinflusst.<br />

In der Klassifikation (p. 3-10 u. 141-142) hat MEIXNER einige Umstellungen<br />

im heutigen System für nötig gef<strong>und</strong>en. Die Tricladida werden mit den Seriata zu<br />

einer gemeinsamen Kategorie zusammengeführt, der er auch elen Namen Seriata


ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26<br />

verleiht (vgl. S. 226-227). Diese Kategorie behält er aber noch als Unterordnung<br />

der Alloeocoela, »die ohnehin eine sehr vielgestaltige, schwer definierbare<br />

Sammelgruppe darstellen» (p.141) bei, welcher Fehler noch dadurch erhöht wird,<br />

dass auch die A rchoophora zu den A lloeocoela gerechnet werden. Mit mir löst<br />

MEIXNER die Rhabdocoela auf, bildet aber aus ihnen drei Ordnungen den frÜher<br />

von ihm vorgeschlagenen Sektionen der Rhabdocoela entsprechend (vgl. S. 9). Die<br />

Ordnung Acoela wird beibehalten <strong>und</strong> die Turbellaria werden somit in 7 Ordnungen<br />

aufgeteilt: A coela, Catenulida, NIacrostomida, Polycladida, A lloeocoela,<br />

Neorhabdocoela <strong>und</strong> Temnocephalida. Nicht nur die Alloeocoela, sondern auch die<br />

A coela werden aber hierdurch eine schwer fassbare Gruppe, denn der letzterwähnten<br />

Kategorie werden die Hofstenidae <strong>und</strong> Nemertodermatidae angeschlossen,<br />

diese trotz »ihrem deutlich abgegrenzten Darm» (p. 142). Das von mir vorgeschlagene<br />

System scheint mir diese Mängel einigermassen zu beseitigen.<br />

16


Literaturverzeichnis.<br />

(Die mit einem * bezeichneten Arbeiten waren mir nicht im Originale<br />

zugänglich.)<br />

AN DER LAN, HANNES, 1936 a: Ergebnisse einer von E. REISINGER & O.<br />

STEINBÖCK mit Hilfe des RASK-0RSTED Fonds durchgeführten zoologischen<br />

Reise in Gränland 1926. 7. Acoela 1. - Vidensk. Meddel.<br />

Dansk naturh. Foren. 99.<br />

-»- 1936,b: Neue Plagiostomiden der Adria (Rovigno). - Notiz. lnst. Meeresbio!.<br />

Rovigno 22.<br />

BEAUCHAMP, P. DE, 1912: Un nouveau Rhabdocoele marin, Prorhynchopsis<br />

minuta n. g., n. sp. - Bull. Soc. zool. France 37.<br />

-»- 1913 a: Sur la faune (Turbellaries en particulier) des eaux saumatres<br />

du Socoa. 1. Socorria uncinata n. g., n. sp. - lbid. 38.<br />

--»- 1913 b: ldem. II. Monoophorum Graffi n. sp. - lbid. 38.<br />

-»- 1921: Sur un nouveau Plagiostomum (Turbellaries rhabdocoeles) et ses<br />

rapports avec un isopode. - lbid. 46.<br />

BEKLEMISCHEV, W., 1915: Sur les turbellaries parasites de la cote Mourmanne.<br />

1. Acoela. (Russ. mit franz. Ref.) - Trav. Soc. Natural. Petrograd 43.<br />

-»- 1916: ldem. H. Rhabdocoela. (Russ. mit franz. Ref.) - lbid. 45.<br />

->}-- 1918: Observations sur les turbellaries des environs de petrograd. (Russ.<br />

mit franz. Ref.) - lbid. 49.<br />

-»- 1927 a: Über die Turbellarienfauna des Aralsees. Zugleich ein Beitrag<br />

<strong>zur</strong> Morphologie <strong>und</strong> System der Dalyellidae. - Zool. Jb. Syst. 54.<br />

--»- 1927 b: Über die Turbellarienfauna der Bucht von Odessa <strong>und</strong> der in<br />

dieselbe mündenden Quellen. (Russ. mit deutsch. Ref.) - Bull. lnst.<br />

Rech. bio!. Perm 5.<br />

--»- 1929 a: Zur Kenntnis der Solenopharyngiden (Turbellaria, Rhabdocoe1a).<br />

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-»- 1929 b: Die Anatomie von Phaenocora (Megaloderostoma n. subg.)<br />

polycirra n. sp. (Turbellaria rhabdocoela). - Z. wiss. Zoo1. 134.<br />

BENEDEN, P. J. VAN, 1861: Recherches sur la faune littorale de Belgique. Turbellarlees.<br />

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BOCK, SIXTEN, 1913: Studien über Polycladen. - Zoo1. Bidr. Uppsala 2.<br />

-»- 1923: Eine neue marine Turbellariengattung aus Japan. - Uppsala<br />

Univ. Arsskr., Mat. Nat. 1.<br />

-l)- 1925: Anoplodium stichopi, ein neuer Parasit von der Westküste Skandinaviens.<br />

- Zoo1. Bidr. Uppsala 10.<br />

BÖHM:IG, L., 1886: Untersuchungen über rhabdocäle Turbellarien. 1. Das<br />

Genus Graffilla v. Ihering. - Z. wiss. Zoo1. 43.<br />

-»- 1890: ldem. H. Plagiostomida <strong>und</strong> Cylindrostomida Graff. - Ibid. 51.<br />

-»- 1895: Die Turbellaria acoela der Plankton-Expedition. - Ergebnisse<br />

der Plankton-Expedition der HUMBOLDT-Stiftung. 2. Kiel <strong>und</strong> Leipzig.


ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26 243<br />

BÖHMIG, L., 1906: Tricladenstudien. I. Tric1adida marieola. - Z. wiss. Zoo1. 81.<br />

-»- 1908 a: Turbellarien.- Resultats du Voyage du S.Y. Belgiea en 1897­<br />

1898-1899 sous le commandement de A. DE GERLACHE DE GOMERY.<br />

Zoologie. Anvers.<br />

-»-- 1908 b: Bemerkungen, den Bau <strong>und</strong> die Entwicklung der Spermien von<br />

Plagiostoma girardi (0. Schm.) betreffend. - Zoo1. Anz. 33.<br />

--»- 1914: Die rhabdocoelen Turbellarien <strong>und</strong> Tricladen der Deutschen Südpolar-Expedition<br />

1901-1903. - Deutsche Südp.-Exp. 1901-1903. 15.<br />

Zoo1. 7.<br />

BRAND'.rNER, PAUL, 1934: Ergebnisse einer von E. REISINGER & O. S'.rEIN­<br />

BÖCK mit Hilfe des RASK-0RS'.rED Fonds durchgeführten zoologischen<br />

Reise in Grönland 1926. 5. Plagiostomidae. - Vidensk. Medde1. Dansk<br />

naturh. Foren. 97.<br />

BRESSLAU, ERNs'.r, 1904: Beiträge <strong>zur</strong> Entwicklungsgeschichte der Turbellarien.<br />

1. Die Entwicklung der Rhabdocölen <strong>und</strong> Alloiocölen. - Z. wiss. Zoo1. 76.<br />

-»- 1928-1933: Turbellaria. - Handb. Zoo1. 2, 1 A..<br />

BRINKMANN, A., 1906: Studien over Danmarks Rhabdocöle og Acöle Turbellarier.<br />

- Vidensk. Medde1. naturh. Foren. Kj0benhavn 1906.<br />

*CALANDRUCCIO, S., 1897: Anatomia e sistematica\ di due speeie di Turbellarie.<br />

- Atti Ac. Gioenia sei. nat. Catania 10.<br />

CLAPARimu, ED., 1861: Recherehes anatomiques sur les Annelides, Turbellaries,<br />

Opalines et Gregarines observes dans les Hebrides. - Mem. SOC'.<br />

Phys. Rist. nat. Geneve 16.<br />

DÖRLER, A., 1900: Neue <strong>und</strong> wenig bekannte rhabdocöle Turbellarien. ­<br />

Z. wiss. Zoo1. 68.<br />

DORNER, G., 1902: Darstellung der Turbellarienfauna der Binnengewässer<br />

Ostpreussens. - Sehr. phys.-ökon. Ges. Königsberg 43.<br />

*EHRENBERG, CHR. G., 1831: HEMPRICH et EHRENBERG, Symbolae physicae.<br />

Animalia evertebrata exc1usis insectis recensuit Dr. C. G. EHRENBERG.<br />

Berolini 1831.<br />

FINDENEGG, J., 1930: Untersuchungen an einigen Arten der Familie Typhloplanidae.<br />

- Zoo1. Jb. Syst. 59.<br />

FRIEDMANN, G. M., 1924: »Monocelis oofaga nov. sp.» eine neue parasitische<br />

Allöocöle. (Russ. mit deutsch. Ref.) - Bull. lnst. Rech. bio!. Perm 3.<br />

-»)- 1926: Baiealarctia gulo n. g., n. sp., eine Allöocöle des Baikalsees. (Russ.<br />

mit deutsch. Ref.) - Ibid. 5.<br />

-»- 1933: Structure anatomique de Baiealarctia gulo Fr. et sa position dans<br />

le systeme des Turbellaria. (Russisch.) - Trav. Stat. limn. Lac Baikai 5.<br />

FUHRMANN, 0., 1894: Die Turbellarien der Umgebung von Basel. - Rev.<br />

Suisse Zoo1. 2.<br />

_.»- 1898 a: Neue Turbellarien der Bucht VOll Concarneau (Finish~re).<br />

Zoo1. Anz. 21.<br />

-»- 1898 b: Nouveaux Rhabdocoelides marins de la baie de Concarneau.<br />

Arch. Anat. mier. Paris 1.<br />

GAJ.\1BLE, F. W., 1893: Contributions to a Knowledge of British Marine Turbellaria.<br />

- Quart. journ. micr. sc., N. S. 34. .<br />

GELEI, J. v., 1933: Plankton- <strong>und</strong> Wannwasser-Turbellarien in den ungarländischen<br />

Gewässern. Zugleich ein Beitrag <strong>zur</strong> Morphologie von Mes0­<br />

stoma productum O. Schm. - Zoo1. Jb. Syst. 64.<br />

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2411 Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

GILBERT, CHAUNCEY Mc LEAN, 1935: A comparative study of three new<br />

american speeies of the genus Phaenocora with especial reference to<br />

their reproductive organs and their relationships with the other described<br />

forms of the Genus. - Acta zooL Stockh. 16.<br />

-»- 1937: A remarkable North American species of the genus Phaenocora. ­<br />

Z. MorphoL ÖkoL 33.<br />

GRAFF, L. V., 1874: Zur Kenntnis der Turbellarien. - Z. wiss. Zoo1. 24.<br />

-»- 1878: Kurze Berichte über fortgesetzte Turbellarienstudien. I. - Ibid.<br />

30. SuppL<br />

-»- 1882: Monographie der Turbellarien. I. Rhabdocoelida. Leipzig.<br />

-»- 1891: Die Organisation der Turbellaria Acoela. Mit einem Anhange<br />

über den Bau <strong>und</strong> die Bedeutung der Chlorophyllzellen von Convoluta<br />

foscoffensis von Dr. GOTTLIEB HABERLANDT. Leipzig.<br />

-)}- 1899: Monographie der Turbellarien. H. Tric1adida terricola (Landplanarien).<br />

Leipzig.<br />

-»- 1903: Die Turbellarien als Parasiten <strong>und</strong> Wirthe. - Festschr. Karl­<br />

Franzensuniv. Graz 1902.<br />

-»- 1904: Marine Turbellarien Orotavas <strong>und</strong> der Küsten Europas. I. Einleitung<br />

<strong>und</strong> Acoela. - Z. wiss. Zoo1. 78.<br />

-»- 1904-1908: Acoela u. Rhabdocoelida. - BRONN, K1. Ordn. 4: Vennes;<br />

Ic: Turbellaria; I.<br />

-»- 1905: Marine Turbellarien Orotavas <strong>und</strong> der Küsten Europas. II.<br />

Rhabdocoela. - Z. wiss. Zoo1. 83.<br />

-»- 1911: Acoela, Rhabdoeoela <strong>und</strong> Alloeocoela des Ostens der Vereinigten<br />

Staaten von Amerika. Mit Nachträgen zu den »Marinen Turbellarien<br />

Orotavas <strong>und</strong> der Küsten Europas». - Ibid. 99.<br />

-»- 1912-1917: Tric1adida. - BRONN, KL Ordn. 4: Vermes; Ic: Turhellaria;<br />

I!.<br />

-»- 1913: Turbellaria. H. Rhabdocoelida. - Tierreich 35.<br />

HADENFELDT, D., 1928: Das Nervensystem von Styloehoplana maculata <strong>und</strong><br />

Notoplana atomata. - Z. wiss. Zoo1. 133.<br />

HALLEZ, P., 1879: Contributions a l'histoire naturelle des Turbellaries. ­<br />

Trav. Inst. zoo1. Lilie 2.<br />

-»- 1890: Catalogue des Turbellaries (Rhabdocoelides, Triclades et Polyc1ades)<br />

du Nord de la Franee et de la C6te Boulonnaise recoltes jusqu'a<br />

ce jour. - Rev. bioI. Nord Franee 2.<br />

-»- 1909: Biologie, organisation, histologie et embryologie d'un Rhabdocoele<br />

parasite du Cardium edule L., Paravortex cardii n. sp. - Arch.<br />

Zoo1. exp. gen. 4 sero 9.<br />

-»- 1910: Un nouveau type d'Alloioeoela (Bothriomolus constrictus n. g.,<br />

n. sp.). - Ibid. 5 sero 3.<br />

HAMMERSCHMIDT, JOHANN, 1908: Über den feineren Bau <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

der Spermien von Planaria lactea O. F. Müller. - Z. wiss. Zoo1. 91,<br />

HASWELL, W. A., 1905: Studies on the Turbellaria. - Quart. J. mier. sei.,<br />

N.S.49.<br />

HESSE, R., 1897: Untersuchungen über die Organe der Lichtempfindung bei<br />

niederen Thieren. II. Die Augen der Plathelminthen, insonderheit der<br />

tric1aden Turbellarien. - Z. wiss. Zoo1. 62.<br />

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ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26 245<br />

HOFSTEN, NILS v., 1907 a: Studien Über Turbellarien aus dem Berner Oberland.<br />

- Ibid. 85.<br />

-})- 1907 b: Zur Kenntnis des Plagiostomum lemani (Forel & du Plessis).<br />

- Zool. stud. tillägn. T. TULLBERG. Uppsala.<br />

-})- '1909: Über die frÜhzeitige Besamung der Eizellen hei Otomesostoma<br />

auditivum (Forel & du Plessis). Zugleich ein Beitrag <strong>zur</strong> Kenntnis der<br />

Turbellarienspermien. - Zool. Anz. 34.<br />

-})- 1910: Zur Synonymik <strong>und</strong> systematischen Stellung von Castrella truncata<br />

(Abildg.). - Ibid. 35.<br />

-})- 1911: Neue Beobachtungen Über die Rhabdocölen <strong>und</strong> Allöocölen der<br />

Schweiz. - Zool. Bidr. Uppsala 1.<br />

-})- 1912: Eischale <strong>und</strong> Dotterzellen bei Turbellarien <strong>und</strong> Trematoden. ­<br />

Zool. Anz. 39.<br />

-})- 1916: Über die Gattung Castrada O. Schm. - Zool. Bidr. Uppsala 5.<br />

-})- 1918: Anatomie, Histologie <strong>und</strong> systematische Stellung von Otoplana<br />

intermedia du Plessis. - Ibid. 7.<br />

]ENSEN, 0., 1878: Turbellaria ad litora Norvegiae occidentalia. Bergen.<br />

--})_. 1883: Recherches sur la spermatogenese. La spennatogenese chez Plagiostomum<br />

vittatum Leuckart. - Arch. BioI. 4.<br />

KARLING, TOR G., 1930: Bresslauilla relicta Reisinger (Turbellaria, Rhabdocoe1a)<br />

zum ersten Male in Finnland angetroffen. - Mem. Soc. F. FI.<br />

Fenn. 6.<br />

-})- 1931: Untersuchungen Über Kalyptorhynchia (Turbellaria rhabdocoe1a)<br />

aus dem Brackwasser des Finnischen Meerbusens. - Acta ZooI. Fenn. 11.<br />

-}\- 1935 a: Mitteilungen über Turbellarien aus dem Finnischen Meerbusen.<br />

1. Dalyellia nigrifrons n. sp. - Mem. Soc. F. Pl. Fenn. 10.<br />

-})- 1935 b: Idem. 2. Promesostoma cochlearis n. sp. - Ibid. 10.<br />

-})- 1937: Ein Apparat zum Auffangen von Kleintieren des Meeressandes.<br />

- Acta Soc. F. FI. Fenn. 60.<br />

KENK, ROMAN, 1930: Beiträge zum System der Probursalier (Tricladida paludicola).<br />

- ZooI. Anz. 89.<br />

LANG, ARNOLD, 1884: Die Polycladen (Seeplanarien) des Golfes von Neapel <strong>und</strong><br />

der angrenzenden Meeresabschnitte. - Fauna Flora Neapel, 11. Monogr.<br />

LEUCKART, RUDOLPH (<strong>und</strong> HEINRICH FREY), 1847: Beiträge <strong>zur</strong> Kenntnis<br />

wirbelloser Thiere mit besonderer Berücksichtigung der Fauna des<br />

norddeutschen Meeres. Braunschweig.<br />

LEVINSEN, G. M. R., 1879: Bidrag till K<strong>und</strong>skab om Gmn1ands Turbellarienfauna.<br />

- Vidensk. MeddeI. naturh. Foren. Kj0benhavn 1879-1880.<br />

LIPPITSCH, K., 1890: Beiträge <strong>zur</strong> Anatomie von Derostoma unipunctatu111<br />

Oe. - Z. wiss. ZooI. 49.<br />

LÖHNER, LEOPOLD, 1910: Untersuchungen Über Polychoerns caudatus Mark.<br />

- Ibid. 95.<br />

-»- <strong>und</strong> HEINRICH MIKOLETZKY, 1911: Über zwei neue pelagische Acölen<br />

des Golfes von Triest (Convoluta pelagica <strong>und</strong> Monochoerns illardatus).<br />

- Ibid. 98.<br />

LUTHER, ALEX., 1904: Die Eumesostominen. - Ibid. 77.<br />

-})- 1905: Zur Kenntnis der Gattung Macrostoma. - Festsehr. f. PALMEN 5.<br />

-»- 1907: Über die systematische Stellung der Rhabdocoelen-Familie Catenulidae<br />

s. str. (= Stenostomidae Vejd.). - Zool. Anz. 31.<br />

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246 Tor G. !{arling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

LUTHER, ALEX" 1912: Studien über acöle Turbellarien aus dem Finnischen<br />

Meerbusen. - Acta Soc. F. FI. Fenn. 36.<br />

-»- 1918: Vorläufiges Verzeichnis der rhabdocölen <strong>und</strong> alloeocölen Turbellarien<br />

Finnlands. - Medd. Soc. F. F1. Fenn. 44.<br />

-})- 1921: Untersuchungen an rhabdocälen Turbellarien. I. Über Phaenocora<br />

typWops (Vejd.) <strong>und</strong> Ph. subsalina n. subsp. H. Über Provortex<br />

brevitubus Luther. - Acta Soc. F. F1. Fenn. 48.<br />

-})- 1936: Studien an rhabdocoelen Turbellarien. IH. Die Gattung Maehrenthalia<br />

v. Graff. - Acta Zoo1. Fenn. 18.<br />

MARISTO, LAURI, 1938: Beiträge <strong>zur</strong> Kenntnis der Monocelidinen (Turbellaria,<br />

Alloeocoela). - Anna1. Soc. Zoo1.-Bot. Fenn. Vanamo 6.<br />

MECZNlKOW, E., 1865: Zur Naturgeschichte der Rhabdocoelen. - Arch.<br />

Naturg. 31-<br />

MEIXNER, J., 1915: Zur Turbellarienfauna der Ost-Alpen, insonderheit des<br />

Lunzer Seengebietes. - Zoo1. Jb. Syst. 38.<br />

-»- 1923 a: Über den Bau des GescWechtsapparates bei Kalyptorhynchiern<br />

<strong>und</strong> die Bildung des Eistieles bei diesen <strong>und</strong> einigen anderen rhabdocölen<br />

Turbellarien. - Zoo1. Anz. 57.<br />

-»- 1923 b: Über das Ovarium von Microstomum lineare (MülL) <strong>und</strong> die<br />

Abscheidungsfolge des Schalen- <strong>und</strong> Dottermateriales bei rhabdocoelen<br />

Turbellarien. - Ibid. 58.<br />

-»- 1924: Studien zu einer Monographie der Kalyptorhynchia <strong>und</strong> zum<br />

System der Turbellaria Rhabdocoela. - Ibid. 60.<br />

-})- 1925: Beitrag <strong>zur</strong> Morphologie <strong>und</strong> zum System der Turbellaria-Rhabdocoela.<br />

1. Die Kalyptorhynchia. - Z. MorphoI. Öko1. 3.<br />

-»- 1926: Idem. H. Über Typhlorhynchus nanus Laidlaw <strong>und</strong> die parasitischen<br />

Rhabdocoelen nebst Nachträgen zu den Calyptorhynchia. - Ibid. 5.<br />

-})- 1928 a: Aberrante Kalyptorhynchia (Turbellaria Rhabdocoela) aus dem<br />

Sande der Kieler Bucht. 1. - Zoo1. Anz. 77.<br />

-})-- 1928 b: Der Genitalapparat der Tricladen <strong>und</strong> seine Beziehungen zu<br />

ihrer allgemeinen Morphologie, Phylogenie, Ökologie <strong>und</strong> Verbreitung.<br />

- Z. Morphol. Ökol. 11-<br />

-»- 1929: Morphologisch-ökologische Studien an neuen Turbellarien aus<br />

dem Meeressande der Kieler Bucht. - Ibid. 18.<br />

-})- (<strong>und</strong> R. STUMMER-TRAUNFELS), 1930: Nachtrag zum Literaturverzeichnis<br />

der Turbellaria. - BRONN, K1. Ordn., 4: Vermes; Ic: Turbellaria; Irr:<br />

Literatur V.<br />

MIDELBURG, AnA, 1908: Zur Kenntnis der Monocelididae. - Z. wiss. Zoo1. 89.<br />

NASSONOV, N., 1917: Sur la faune des Turbellaria de Finlande. (Russisch.)<br />

- Bull. Ac. Sei. Russie 6.<br />

-»- 1926: Die Turbellarienfauna des Leningrader Gouvernements. - Bull.<br />

Ac. Sei. URSS 1926.<br />

-})- 1930: Vertreter der Fam. Graffillidae (Turbellaria) des Baikalsees. ­<br />

Ibid. 1930.<br />

-»- 1932: Zur Morphologie der Turbellaria Rhabdocoelida des Japanischen<br />

Meeres. - Trav. Labor. zool. exp. MorphoI. An. 2..<br />

OPARINA-CHARITONOWA, N., 1927: Über den Zusammenhang zwischen dem<br />

GescWechtsapparat <strong>und</strong> dem Darm in der Gattung Monocelis Ehrenberg.<br />

(Russ. mit deutsch. Ref.) - Bull. Inst. Rech. bio!. Perm 5.


ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26 247<br />

*0RS1'ED, A. S., 184!1-1845: Fortegnelse over Dyr, samlede i Christianiafjord<br />

ved Dr0bak fra 21-24 Juli 184!l. - Kröyers Naturhist.<br />

Tidsskr. 2, 1.<br />

01'1', H. N., 1892: A study of Stenostoma leucops O. Schm. - J. Morphol. 7.<br />

PALOMBI, A., 1928: Report on the Turbellaria. Zoological Results of the Cambridge<br />

Expedition to the Suez Canal1924. - Trans. zoo1. Soc. London 22.<br />

PEREYASLAWZEWA, S., 1892: Monographie des Turbellaries de la Mer Noire.<br />

Odessa.<br />

REISINGER, ERICH, 1923 a: Turbellaria. - Biologie der Tiere DeutscWands 6,4.<br />

-l)- 1923 b: Protomonotresis centrophora n. gen. n. sp., eine neue Süsswasseralloeocoele<br />

aus Steiermark. - Zoo1. Anz. 58.<br />

-l)- '1924 a: Zur Turbellarienfauna der Ostalpen. Neue <strong>und</strong> wenig bekannte<br />

Vertreter der Graffilliden <strong>und</strong> Dalyelliiden aus Steiermark <strong>und</strong> Kärnten.<br />

- Zoo1. Jb. Syst. 49.<br />

-l)- 1924 b: Die Gattung Rhynchoscolex. - Z. Morpho1. Öko1. 1.<br />

-}l- 1924 c: Die terricolen Rhabdocoelen Steiermarks. - Zoo1. Anz. 59.<br />

-l)- '1924 d: Zur Anatomie von Hypotrichina (= Genostoma) tergestina<br />

Cal. nebst einem Beitrag <strong>zur</strong> Systematik der Alloeocoelen. - Ibid. 60.<br />

-l)- 1925: Untersuchungen am Nervensystem der Bothrioplana semperi<br />

Braun. (Zugleich ein Beitrag <strong>zur</strong> Technik der vitalen Nervenfärbung<br />

<strong>und</strong> <strong>zur</strong> vergleichenden Anatomie des Plathelminthennervensystems.)<br />

- Z. Morpho1. Öko1. 5.<br />

-l)- 1926: Zur Turbellarienfauna der Antarktis. - Deutsche Südp.-Exp.<br />

1901-1903. 18. Zoo1. 10.<br />

-1)- 1928-1933: Amera. Allgemeine Einleitung <strong>zur</strong> Naturgeschichte der<br />

Vermes Amera. - Handb. Zoo1. 2,1 A.<br />

-l)- 1929: Zum Ductus genito-intestinalis-Problem. 1. Über pnmare<br />

GescWechtstrakt-Darmverbindungen bei rhabdocoelen Turbellarien. (Zugleich<br />

ein Beitrag <strong>zur</strong> europäischen <strong>und</strong> grönländischen Turbellarienfauna.)<br />

- Z. Morpho!. Ökol. 16.<br />

-l)- 1933 a: Neues <strong>zur</strong> vitalen Nervenfärbung. (Gleichzeitig ein Beitrag<br />

<strong>zur</strong> Kenntnis des Protoplanelliden-Nervensystems.) - Verh. Dtsch.<br />

Zool. Ges. 35.<br />

-})- 1933 b: Turbellaria der Deutschen Limnologischen S<strong>und</strong>a-Expedition.<br />

- Arch. HydrobioI., Supp1. 12.<br />

_.})- 1935: Ergebnisse einer von E. REISINGER & O. S1'EINBÖCK mit Hilfe<br />

des RASK-0RS1'ED Fonds durchgeführten Reise in Grönland 1926. G.<br />

Proporoplana jenseni nov. gen., nov. spec., ein morphologisch bedeutsamer<br />

Turbellarientyp. - Vidensk. Medde1. Dansk naturh. Foren. 98.<br />

-})- 1937: Morphologie <strong>und</strong> Entwicklungsgeschichte der Wirbellosen (exk1.<br />

Arthropoda). - Fortsehr. ZooI., N.F. 2.<br />

REMANE, A., 1929: Gastrotricha. - Handb. Zoo1. 2,1 B.<br />

REPIACHOFF, W., 1893: Zur Spermatologie der Turbellarien. - Z. wiss. Zoo1. 56.<br />

RIEDEL, GRETE, 1932: Ergebnisse einer von E. REISINGER & O. S1'EINBÖCK<br />

mit Hilfe des RASK-0RS1'ED Fonds durchgeführten zoologischen Reise<br />

in Grönland 1926. 3. Macrostomida. 4. Dalyelliidae. - Vidensk. lVIeddeI.<br />

Dansk naturh. Foren. 94.<br />

RI1'l'ER-ZAHONY, RUDOLPH V., 1908: Beitrag <strong>zur</strong> Anatomie von Allostoma<br />

monotrochum Graff. - Mitt. naturw. Ver. Steierm. 44.,


248 Tor G. Karling, Zur Morphologie <strong>und</strong> Systematik der Turbellarien<br />

RUEBUSH, T. K., 1935: The occurence of Provortex affinis Jensen in the United<br />

States. - Zoo1. Anz. 111.<br />

SCHLEIP, W., 1907: Die Samenreifung bei den Planarien. - Zoo1. Jb. Anat. 24.<br />

*SCHMARDA, L. K., 1859: Neue wirbellose Thiere, beobachtet <strong>und</strong> gesammelt<br />

auf einer Reise um die Erde 1853 bis 1857. I. Turbellarien, Rotatorien<br />

<strong>und</strong> Anneliden. 1. Leipzig.<br />

*SCHMIDT, 0., 1848: Neue Beiträge <strong>zur</strong> Naturgeschichte der Würmer, gesammelt<br />

auf einer Reise nach den Färör im Frühjahr 1848. Jena.<br />

-»- 1852: Neue Rhabdocoelen aus dem nordischen <strong>und</strong> dem adriatischen<br />

Meere. - SB. Ak. Wiss. Wien 9.<br />

SCHNEIDER, A., 1873: Untersuchungen über Plathelminthen. - Ber. Oberhess.<br />

Ges. Naturk.-Heilk. 14.<br />

SCHULTZE, MAX, 1851: Beiträge <strong>zur</strong> Naturgeschichte der Turbellarien.<br />

Greifswald.<br />

SEKERA,E., 1886: Ergebnisse meiner Studien an Derostoma typhlops Vejd.<br />

- Zoo1. Anz. 9.<br />

-»- 1911: Studien über Turbellarien. I. - SB. Böhm. Ges. Wiss. Prag 13.<br />

-»- 1912: Idem. H. Monographie der Gruppe Olisthanellini. - Ibid. 24.<br />

*SPENGEL, J. W., 1884: Referat über GRAFF's Monographie der Turbellarien,<br />

I Bd. - Götting. Anz. 1884.<br />

STEINBÖCK, OTTO, 1924 a: Eine neue Gruppe allöocöler Turbellarien: Alloeocoela<br />

typhlocoela (Familie Prorhynchidae). - Zoo1. Anz. 58.<br />

-»- 1924 b: Die Bedeutung der Hofstenia atroviridis Bock für die Stellung<br />

der Alloeocoela im System der Turbellarien. - Ibid. 59.<br />

-»- 1924 c: Untersuchungen über die Geschlechtstrakt-Darmverbindungen<br />

bei Turbellarien. - Z. Morpho1. Öko1. 2.<br />

-»- 1925: Zur Systematik der Turbellaria metamerata, zugleich ein Beitrag<br />

<strong>zur</strong> Morphologie des Tric1aden-Nervensystems. - Zoo1. Anz. 64.<br />

-»- 1927: Monographie der Prorhynchidae. - Z. Morpho1. Öko1. 8.<br />

-»- <strong>und</strong> E. REISINGER, 1930: Ergebnisse einer von E. REISINGER & O.<br />

STEINBÖCK mit Hilfe des RASK-0RSTED Fonds durchgeführten zoologischen<br />

Reise in Grönland 1926. 1. Reisebericht. - Vidensk. Medde1.<br />

Dansk naturh. Foren. 90.<br />

-»-- 1931 a: Idem. 2. Nemertoderma bathycola nov. gen. nov. spec., eine<br />

eigenartige Turbellarie aus der Tiefe der Diskobay; nebst einem Beitrag<br />

<strong>zur</strong> Kenntnis des Nemertinenepithels. - Ibid. 90.<br />

-»- 1931 b: Marine Turbellaria. - Zoo1. of the Faroes 8.<br />

-»- 1931 c: Freshwater Turbellaria. - Ibid. 9.<br />

-»- 1932 a: Die Turbellarien des arktischen Gebietes. - Fauna arctica 6.<br />

-»- 1932 b: Zur Turbellarienfauna der Südalpen, zugleich ein Beitrag <strong>zur</strong><br />

geographischen Verbreitung der Süsswasserturbellarien. - Zoogeogr. 1­<br />

-»- 1933: Die Turbellarienfauna der Umgebung von Rovigno. - Thalassia 1.<br />

-»- 1935: Turbellarien aus Ostgrönland. - Vidensk. Medde1. Dansk naturh.<br />

Foren. 98.<br />

-»- 1938: Über die Stellung der Gattung Nemertoderma Steinböck im System<br />

der Turbellarien. - Acta Soc. F. F1. Fenn. 62. .<br />

ULIANIN, W., 1870: Turbellarien der Bucht von Sewastopo1. - Arb. der H.<br />

Vers. ruSSe Naturf. zu Moskau 1869. Abt. Zoo1. Phys. (Deutscher Auszug<br />

in R. LEUCKART: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen


ACTA ZOOLOGICA FENNICA 26 249<br />

in der Naturgeschichte der niederen Tiere während der Jahre 1870 u.<br />

1871. - Arch. Naturg. 37,2.)<br />

VEJDOVSKY, F., 1895: Zur vergleichenden Anatomie der Turbellarien. (Zugleich<br />

ein Beitrag <strong>zur</strong> Turbellarien-Fauna Böhmens.) - Z. wiss. Zoo1. 60.<br />

WAHL, B., 1906: Untersuchungen über den Bau der parasitischen Turbellarien<br />

aus der Familie der Dalyelliiden (Vorticiden). 1. Die Genera Anoplodium,<br />

Graffilla <strong>und</strong> Paravortex. - SB. Ak. Wiss. Wien 115.<br />

-»- 1909: Idem. H. Die Genera Umagilla <strong>und</strong> Syndesmis. - Ibid. 118.<br />

--»- 1910 a: Idem. IU. Das Genus Collastoma. - Ibid. 119.<br />

-»- 1910 b: Beiträge <strong>zur</strong> Kenntnis der Dalyelliiden <strong>und</strong> Umagilliden.<br />

Festschr. sechz. Geburtst. RrCHARD HERTWIGS 2.<br />

WEISS, A., 1910: Beiträge <strong>zur</strong> Kenntnis der australischen Turbellarien. II.<br />

Rhabdocoelida. - Z. wiss. Zoo1. 96.<br />

WESTBLAD, E., 1923: Zur Physiologie der Turbellarien. - Acta Univ. L<strong>und</strong>,<br />

N.F. Avd. 2,18.<br />

-»- 1930: Anoplodiera voluta <strong>und</strong> Wahlla macrostylifera, zwei neue parasitische<br />

Turbellarien aus Stichopus tremulus. - Z. Morpho1. Öko1. 19.<br />

-»- 1935: Pentacoelum fucoideum m., ein neuer Typ der Turbellaria metamerata.<br />

- Zoo1. Anz. 111.<br />

-»- 1937: Die Turbellarien-Gattung Nemertoderma Steinböck. - Acta<br />

Soc. F. F1. Fenn. 60.<br />

WEYGANDT, C., 1907: Beiträge <strong>zur</strong> Kenntnis der Spermatogenese bei Plagiostomum<br />

Girardi. - Z. wiss. Zoo1. 88.<br />

WILHELMI, J., 1909: Tricladen. - Fauna Flora Neapel, 32. Monogr.<br />

WOODWORTH, W. M., 1891: Contributions to the Morphology of the Turbellaria.<br />

1. On the Structure of Phagocata gracilis Leidy. - BuH. Mus.<br />

comp. Zoo1. Harvard 21.<br />

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